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Und wahrhaftig, das Oſterfeſt iſt ein Feſt des Jubels. Wir Menſchen brauchen glückliche Tage in unſerem Leben. Tage, die uns freimachen von den Schlacken und Banden des Alltags, Feiertage der Seele, in denen ſie ſich hin⸗ uff über die irdiſchen Niederungen. Auf Schrikt und Tritt werden wir Menſchen unſerer Schwäche, unſerer Hinfälligkeit, un⸗ ſerer Unſtetheit und Haltbedürftigkeit be⸗ wußt. Das Abe Sehnen nach einer höheren Form des Lebens, nach Vollendung unſeres Seins, nach Erlöſung und Auferſtehung aus den Feſſeln unſerer Schwächen und Unvoll⸗ kommenheiten lebt in uns. Nie ſind wir in⸗ nerlich ganz mit uns zufrieden. Immer lebt der ſtille Mahner in unſerer Bruſt: in mußt noch beſſer werden!“ Und im⸗ mer wieder ſpricht es zu uns in tauſend Zungen:„Das iſt das wahre Leben nicht, aber wolle du, und es wird die Eingangs⸗ pforte ſein zu einem Leben der Vollendung“, von dem der Dichter ſagt: „Des Lebens herben Streit, Der Dinge wirren Lauf Löſt dort ein guter Geiſt In Harmonien auf.“ Gerade in der Paſſionswoche, die gekrönt wird vom Auferſtehungsjubel des Oſter⸗ morgens, vom Triumph des Lebens über den Tod, vom Sieg des leuchtenden, ſtrah⸗ lenden Lichts über die düſteren Schatten der Nacht verkörpert und kriſtalliſiert ſich der Glaube an ein jenſeitiges Leben. Wie viel auch die Philoſophen und Skeptiker aller Zeiten geredet und geſchrieben, aufgeboten und verſucht haben, um die Exiſtenz Got⸗ tes, die Unſterblichkeit der menſchlichen Seele, das Fortleben nach dem Tode zu leugnen und wegzubeweiſen, all ihr Mühen und Trachten iſt eindruckslos im Leben der Menſchheit verweht, aber mächtig und allge⸗ waltig hallt in den Seelen der Menſchen nach, was da Jeſus zu Johannes ſagte: „Fürchte dich nicht, ich bin der Erſte und Letzte und Lebende, Ich überwinde den Tod und lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Und habe die Schlüſſel des Todes und der Hölle.“ Was wir am Oſtermorgen empfinden, das iſt nicht allein das Glück und die Be⸗ reitheit des Feiertages, nicht allein die Ge⸗ hobenheit über das Wiederauferſtehen der Natur, es iſt vor allem die innere Aufer⸗ bebt die in uns ſelber vorgeht im Wun⸗ erglanz der chriſtlichen Auferſtehungsbot⸗ ſchaft. Naldre der Todüberwinder, Chri⸗ ſtus, der leidverklärte Auferſtandene ſpricht zu uns. Senkt uns ſeinen Frieden, ſeine Liebe, ſeine Verheißung und Erfüllung ins Herz. Tun wir die Tore weit auf, damit das Licht der Auferſtehungsſonne in unſer Inneres leuchtet und feiern wir im Geiſte des Herrn wahrhaft fröhliche Oſtern! 5000 2 Deutſche tern 1933 „Sie feiern die Auferſtehung des Herrn, Denn ſie ſind ſelber auferſtanden.“ Goethe. Wieder trägt Glockenklang die Oſter⸗ botſchaft durch die Lande. Die Botſchaft von der Auferſtehung des Heilandes, vom Sieg des Lebens über den Tod, vom Sieg des Lichts über die Finſternis. Aber wir hören ja nicht nur die Botſchaft, ſondern wir ſehen ſie: rings um uns iſt neues Werden, Leben und Wachſen; der Frühling gibt ſeinen ſchönſten Sonnenſchein, ſeine grü⸗ nen, lachenden Auen, ſeine erſten Blumen, ſeinenVogelſang dazu und über all dem lacht 1 ſein blauer Himmel. Das Wunder der Auf⸗ erſtehung umfängt uns mit ſeinem uralten, ewig jungen Zauber.„Die Welt wird ſchö⸗ ner mit jedem Tag, man weiß nicht, was noch werden mag...“ * Im Herzen der Menſchen hat die Oſterbotſchaft ſchon immer freudigen Wider⸗ hall gefunden.„Sie feiern die Auferſtehung des Herrn, denn ſie ſind ſelber auferſtanden“ — läßt Goethe ſeinen Fauſt ſagen beim An⸗ blick der bunten Menge, die am Oſterſonntag zum Spaziergang aus dem Stadttor ins Freie ſtrömt. Auf den Schmerz und die Trauer der Karwoche iſt die Freude des Auf⸗ erſtehungstages gefolgt. Auf den langen Winter, der die Menſchen in ihre Wohnun⸗ gen feſſelte, iſt es Frühling geworden. Der Sonnenſchein lockt ins Freie. Chriſtentum uͤnd Natur predigen gemeinſam neues Er⸗ wachen, predigen Auferſtehung. * In dieſem Jahre aber iſt Deutſchland für ſolche frohe Botſchaft ganz beſonders empfänglich. Denn wir befinden uns in einer nationalen Erneuerung, die alle Kreiſe unſeres Volkes erfaßt hat. Jahre ſchwerſter Wirtſchaftsnot, die bange Sorge und müde Reſignatlon, ja ſogar dumpfe Verzweiflung aufkommen ließ, liegen hinter uns. Jetzt aber hat neues Hoffen die Herzen erfaßt. Der Märzwind hat die nationale Revolution gebracht, die Erneuerung des geſamten ſtaatlichen Seins. Friſches Leben durch— pulſt die ganze Nation, auf neuen Bahnen ſtreben wir dem alten Ziele zu: unſer Reich wieder groß und mächtig zu machen, unſer Volk wieder glücklich und frei! Altes iſt hin⸗ ter uns zuſammengeſtürzt, Neues ſoll wer⸗ den. Viele Millionen deutſcher Männer und Frauen erſehnen es mit heißem Herzen und ſind bereit, mitzuhelfen, die Balken und Steine zu dem neuen Gebäude zuſammenzu— fügen. * Daß das große Werk gelingen möge, iſt ſehnlichſter Oſterwunſch, iſt unſere ſtolze Shhetbötnung, Und es wird gelingen, wenn alle Hände ſich zur treuen Mitarbeit zuſammenfinden. Freilich nur dann. Es käuſche ſeh keiner darüber, daß die Lage noch immer fehr ernſt und ſchwer iſt: die Wirt⸗ chaftskriſe iſt noch lange nicht überwun⸗ en, und das nationale Erwachen, das durch das deutſche Volk geht, hat im Aus lan de ſofort wieder Argwohn und Miß gunſt ausgelöſt. Frankreich hat in den letzten Wo⸗ chen ſeine Anſtrengungen verdoppelt, die Welt für eine Politik zu gewinnen, die Deutſchland dauernd niederhält und die fran— zöſiſche Vormachtſtellung auf dem euro— päiſchen Kontinent befeſtigt und weiter aus⸗ baut. In den franzöſiſchen Trabantenſtaa⸗ ten, vorab in Polen, iſt eine wüſte Deut⸗ ſchenhetze am Werk— zweifellos nicht ganz ohne das ſtillſchweigende Einverſtändnis des großen franzöſiſchen Protektors. Und es hat den Anſchein, als ob die franzöſiſche Ve⸗ triebſamkeit auch in England gewiſſe Erfolge gezeitigt hätte. Das alles erfordert erhöhte Aufmerkſamkeit und größte Aktivität der deutſchen Außenpolitik. Ein Lichtblick ſind die guten Beziehungen zu Italien, die gerade in den letzten Tagen durch die herzliche Aufnahme der beiden deutſchen Reichsminiſter von Papen und Göring in Rom auch für die Außenwelt ſichtbar gewor— den ſind. 5 Man ſieht, es fehlt nicht an Schwierigkei⸗ ten auf den verſchiedenen Gebieten. Aber ſchließlich haben Schwierigkeiten noch alle⸗ mal die Tatkraft des deutſchen Menſchen erſt recht angefeuert. Eine Nation von 60 Millionen Menſchen vermag viel, wenn ſie von einem einheitlichen Wollen durchglüht iſt. Und das iſt das Schöne und Große an dieſen Frühlings- und Oſtertagen, daß wir überall dieſes einheitliche Wollen mit den Händen greifen können. Jahrelang ſeufzten wir unter den Schatten der Not und der Ungewißheit der deutſchen Zukunft und der ſcheinbaren Ausſichtsloſigkeit unſe⸗ res Wirkens— heute iſt dieſe müde Stim⸗ mung verſchwunden. Der nationale Auf⸗ ſchwung hat neue Hoffnungsfreude in die Herzen aller deutſchen Menſchen gelegt. Mehr denn je ſteht Deutſchland im Mittel⸗ punkt unſeres Denkens, mehr denn je gilt dem Vaterlande unſer Handeln und Arbeiten, aber auch unſer ſtarkes Hoffen. So ſind wir auch politiſch aufe 1ſt an⸗ den zu neuem Glauben an das deutſche Volk und ſeine glückliche Zukunft. Das tat⸗ kräftige Zupacken, mit dem die neuen Män⸗ ner in den letzten Wochen an die Löſung ſo vieler Probleme gegangen ſind, an denen jahrelang ohne jeden Erfolg herumgebaſtelt wurde, berechtigt uns zu ſolcher Hoffnung. * Die hohen chriſtlichen Feiertage ſollen Ruhepunkte ſein im ſauſenden Ablauf unſerer bewegten Zeit. Tage der Beſinnung und der Beſinnlichkeit. Nützen wir die Oſtern auf dieſe Weiſe. Blicken wir um uns, aber auch in uns. Jagen wir den Winter aus den Herzen und laſſen wir es darin Frühling werden. Es iſt kein Zwei⸗ fel: eine Epoche der deutſchen Geſchichte iſt abgeſchloſſen, eine neue hat begonnen. Seien wir für dieſes Neue aufgeſchloſſen, faſſen wir im Frieden der Oſtertage den Vorſatz, an der ee des deutſchen Schickſals tatkräftig mitzuarbeiten, daran mitzuhelfen, unſer Volk und Vaterland einer beſſeren und glücklicheren Zukunft entgegenzuführen. Dann begehen wir in dieſem Schickſalsjahre 1933 wirkliche und wahrhaftige Deutſche Oſtern!— Unſeren Leſern und Freun⸗ den wünſchen wir in dieſem Sinne ein Kurie und Neichsregierung Papens Beſprechungen im Vatikan.— Kei⸗ ne Vorbereitung eines Keichskonkordals. Rom, 14. April. Gelegentlich eines Empfanges der geut⸗ ſchen Preſſevertreter dementierte Vizekanz⸗ ler von Papen die in einem Teil der aus⸗ ländiſchen Preſſe umgehenden Gerüchte, ſeine Beſprechungen im Vatikan hätten der Vorbereitung eines Reichskonkor⸗ dats oder der Gründung einer neuen katholiſchen Partei in Deutſchland gegolten. Auch ſei über die ſogenannte Ju⸗ denverfolgung in Deutſchland kein Wort ge⸗ ſprochen worden. Sein Beſuch im Vatikan hätte lediglich den Charakter einer perſönlichen Fühlungnahme getragen, die— wie er hoffe— für beide Teile, beſonders in Bezug auf das Verhält⸗ nis zur Kurie und den Zielen der nationalen deutſchen Regierung nüßlich ſein werden. Auf ſeine Beſprechungen mit der it ali e⸗ niſchen Regierung kommend, bezeich⸗ nete Vizekanzler von Papen den Ent⸗ wurf Muſſolinis für den Vierer⸗ pakt als eine geniale Konzeption. Er hoffe, daß man im Laufe der Verhand⸗ lungen wieder auf die urſprüngliche Kon⸗ zeption zurückkommen werde, was im In⸗ tereſſe der europäiſchen Politik außerordent— lich zu begrüßen wäre. Aus den Geſprächen mit Muſſolini habe er den ſtarken Eindruck eines großen Staats- mannes voll und ganz beſtätigt erhalten, den er ſchon lange von Muſſolini habe. Kardinalſtaatsſekretär Pacelli hat die Beſuche des Vizekanzlers von Papen und des Reichstags⸗ und preußiſchen Miniſter⸗ räſidenten Göring im Auftrage des Pap⸗ tes erwidert. Ein Geſchenk Papens. Vizekanzler von Papen hat bei ſeiner Privataudienz dem Papſt ein Bruſtkreuz überreicht, das Papſt Urban VIII. trug und das Herr von Papen vor einiger Zeit in einer Sammlung gefunden hat. Pius XI. hat dieſes Pectorale für die vatikaniſchen Sammlungen beſtimmt und als Gegenge⸗ ſchenk Herrn von Papen die Goldene Ge⸗ denkmünze auf das Heilige Jahr und Frau von Papen ein Schildpattetui mit dem ſil⸗ bernen päpſtlichen Wappen und einem aus Gold und Korallen gefügten Roſenkranz übergeben. Weg zur Einheitsgewerlſchaft Chriſtliche Gewerkſchaflen und nationale Revolution. Köln, 14. April. In einer Vertrauensmännerverſammlung hielt der Landesgeſchäftsführer der Chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften, Kaiſer, eine Rede, in der er u. a. ausführte: Der 5. März ſchlug ein neues Blatt deut⸗ ſcher Geſchichte auf. Es beginnt jetzt das Ringen um die Geſtaltung des deutſchen Volkes durch die Tat. Entſcheidend iſt die Ju dete gehöre der inneren Volkskraft. u dieſer gehören die Chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften. Von der Verantwortung gibt es keine Befreiung. Alles, was an Gruppen, Inſtitutionen. zerüfs⸗ und Standesorgani⸗ VCC — Mondaufg. 1.10 1 ſationen ſeine Kraft, ſeinen deutſchen Auf⸗ bauwillen bewieſen hat, muß ſeinen Weg ins neue Deutſchland und ſein Recht in ihm zu finden wiſſen. Alle Inſtitutionen und Gruppen haben ein Recht, in ihrem Daſein und deutſchen Schaffenswillen beachtet und geachtet zu werden. Das gilt vor allem von den Gewerkſchaften. Wir wiſſen, daß im Nationalſozialismus ein ſtarker ſozialer Wille lebendig iſt, der Achtung hat vor der ſtraffen Zuſammienfaſ⸗ ſung der Arbeiterſchaft in den Gewerkſchaf⸗ ten. In den Gewerkſchaften iſt die Elite der Arbeiterſchaft zuſammengefaßt, und zu dieſer Elite gehört auch die Arbeikerſchaft der Freien Wee ee Die Mitglieder der Freien Gewerkſchaften waren ſeit iangem duf dem Wege, vom alten Marxismus, vom Barteimarxismus hinweg zum Staak, zur Nation. e Wer die Arbeiterſchaft wirkſam dem neu⸗ en Staat dienſtbar machen will, muß ihre Organiſationen achten, und wir glauben, daß dies auch geſchieht. Es bedeute eine ern⸗ ſte Entſcheidung, ob man dem beſten Teil der deutſchen Arbeiterſchaft die Zeit loſſen will, aus freiem Erkennen dem neuen Staat ihr Vertrauen zu geben. Einer wahrhaft nationalen Gewerkſchoft die eine würdige Vertretung der geſamten organiſierten Arbeiterſchaft bildet, werden wir uns, ſobald die Stunde dafür gekommen iſt, nicht verſchließen. Aus der Heimat Gedenktage 15. pri. 1632 Sieg Guſtav Adolfs über Tilly bei Rain am Lech. 1 1800 Der britiſche Seefahrer James Clarke Roß in Balſorroch geboren. 5 1832 Der Dichter und Zeichner Wilhelm Buſch in Wiedenſahl geboren. 5 Prot.: Olympiades— Kath.:(5) Anaſtaſia Sonnenaufg. 5.03 Sonnenunterg. 18.57 Mondunterg. 7.28 16. April. 1767 Der Satiriker Karl Julius Weber(„De— mokritos“) in Langenberg in Württem— berg geboren. 5 1786 Der Seefahrer Sir John Franklin in Spilsby geboren. 1844 Der franzöſiſche Dichter France in Paris geboren. Prot.: Cariſius— Kath.: Drogo Sonnenaufg. 5.01 Sonnenueterg. 18.59 Mondaufg. 2.04 Mondunterg. 8.46 17. April. 1774 Der Erfinder der Buchdruckſchnellpreſſe Friedrich König in Eisleben geboren. Anatöle 1790 Der nordamerikaniſcheStgatsmann und Schriftſteller Benjamin Philadelphia geſtorben. 1852 Die Schriftſtellerin Ida Boy-Ed in Bergedorf geboren. 1881 Der Dichter Anton Wildgans in Wien geboren. Fröhliche Oſtern! Zwei Feiertage bringt das Oſterfeſt in den Alltag. Sie ſind eine gern hingenommene Ruhepauſe und bedeuten gleichviel für Seele und Körper; bringt doch das Oſterfeſt den Auferſtehungsjubel in die Herzen und den Frühling draußen in der Natur. An dieſem Feſte ſtrömen die Menſchen zu den feierlichen hottesdienſten in den reich geſchmückten Kir⸗ chen und hinaus in die ſich wieder erneuernde Welt. Für das deutſche Haus iſt das Oſterfeſt ſtets ein beſonderes Ereignis. Die Hausfrau hat die Wohnung blitzblank geſäubert. Es ſtehen Frühlingsblumen im Zimmer, der Duft Franklin in des Feſtgebäckes durchzieht die Räume und Oſtereier und Oſterhaſen warten auf den Ent⸗ deckerjube! der Kleinen und Allerkleinſten. Viel⸗ fach hat der„Oſterhas“, wenn er beſonders gebefreudig war, ein neues Kleid oder einen neuen Anzug gebracht, vielleicht einen neuen Hut, eine neue Taſche oder ſonſt etwas, das man zu Oſtern gerne trägt. Natürlich ſoll das Oſterwetter ein richtiges Frühlingswetter ſein, damit man einmal den Frühling in Wald und Feld, auf Wanderun⸗ gen und Reiſen zum erſten Mal im Jahre ganz erleben kann, denn noch immer waren die zwei Oſterfeiertage Ausflugstage, an denen es die Menſchen hinaus in den Lenz trieb. So wünſchen wir uns denn zu Oſtern vor allen Dingen ein frühlingshaftes Wetter mit einer ſieghaft ſtrahlenden Oſterſonne, den Kleinen und Großen möge der„Oſterhas“ ſich von ſeiner traditionell guten Seile zeigen und im Uebrigen gibt es nur einen Wunſch, wie er zu ungezählten Malen auf den Oſterpoſtkarten geſchrieben ſteht, die jetzt die Lande durchflu⸗ ten werden: Fröhliche Oſtern! 1. ** Nell Poſtwertzeichen. Die Pfennigwerte der Freimarken werden künftig nur noch mit dem reliefartigen Kopfbild des Reichspräſi⸗ denten— zum Teil in neuen Farben— her⸗ ausgegeben. Die Marken zu 45 Pfennig fal⸗ len weg. Neu hergeſtellt mit dem gleichen Bildnis wird eine Freimarke zu 100 Reichs⸗ pfennigen. Der Druck der Marken mit dem Bild des früheren Reichspräſidenten Ebert iſt bereits eingeitellt. »Unſere heutige Ausgabe umfaßt 4 Blätter bezw. 16 Seiten. * Umbenennung. Die ſeitherige Fried⸗ rich Ebert⸗Straße wurde wieder in„Ernſt Ludwigſtraße“ umgetauft. Der wieder neu eingeführte Straßenname erinnert an den damaligen heſſiſchen Großherzog Ernſt Ludwig. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am 1. Oſterfeiertag Herr Dr. Blaeß, am 2. Herr Dr. Günther den ärztlichen Dienſt. * Sterbetafel. In Mannheim verſchied nach längerem Leiden Frau Eliſabetha Mayer geb. Faber, eine geborene Viernheimerin, im Alter von 61 Jahren.— Des weiteren verkündeten die Sterbeglocken das Ableben des ebenfalls ſchon an längerer Krankheit leidenden Herrn Jakob Bühler, Annaſtraße. * Gaugeſangvereine. Es wird auch an dieſer Stelle auf das heutige Inſerat im An- zeigenteil verwieſen. * In Schutzhaft. Im Verlaufe des geſtrigen Karfreitags wurden hier 4 Angehörige der Kommuniſtiſchen Partei wegen Verſtoß gegen die Verordnung des Reichspräſidenten zum Schutze von Volk und Staat, in Schutzhaft genommen. Zwei hiervon wegen Verkauf von illegalen Schriſten und zwei wegen Störung der öffentlichen Sicherheit. » Standkonzert der Vereinigten Feuerwehrkapelle am 2 Oſtertage auf dem Waldſportplatz beim Spiel Zürich— Viernheim. Auf dieſes muſikaliſche Konzert unſerer beliebten Kapelle, das eine Stunde vor Spielbeginn, um ½3 Uhr begonnen wird, ſei beſonders hinge— wieſen. Auch während der Pauſe und nach dem Spiel bei der beſonderen Begrüßung der Gäſte wird konzertiert werden. Der für die Tellaufführung vor⸗ geſehene Bühnenaufbau auf dem Platze des Turnvereins ſchreitet rüſtig vorwärts. Wie jetzt ſchon feſtſteht, wird dieſes Tellſchauſpiel ſowohl von hier als auch von auswärts eine ſehr große Anziehungskraft ausüben. * Das Ziel vieler Ausflügler wird am Oſtermontag wohl die Schießſtandanlage der Teutonen ſein. Bei dem Gäſteſchießen können die alten Soldaten zeigen, was ſie beim Mili- tär gelernt haben. Es wird ſchon manche geben, welche die Ehre ihrer Kompapnie retten wollen. Ein kleiner Wirtſchaftsbetrieb läßt auch die An⸗ gehörigen zu ihrem Rechte kommen. Alſo am Oſtermontag auf zum Schießſtand! * Eßt deutſchen Spargel. Die Spar⸗ gel⸗Saiſon hat eingeſetzt, wenn auch vorerſt noch in kleinerem Maßſtab. Der hieſige Spargelbau⸗ verein, dem ſich 90% der Viernheimer Spargel pflanzer angeſchloſſen haben, hat ab heute ſeine Verkaufsſtellen eröffnet. Dieſe ſind ſo gelegt, daß in jedem Ortsteil eine beſteht. Der Nähr⸗ wert der Spargel iſt heute kein unbekannter mehr, darum macht Spargel⸗Gemüſe ſo oft als es in dieſer kurzen Saiſon die Finanzen erlauben. Hausfrauen achtet auf das heutige Inſerat! * Operette unterſagt. Herr Mich. Herbert, zum Karpfen, gibt bekannt, daß die vorgeſehene Aufführung der Operette„Das Mädel vom Neckarſtrand“ unterſagt wurde. Der Karpfenwirt hält nun am 2. Oſterfeiertage die übliche Tanzmuſik ab, wozu er freundlichſt ein⸗ ladet. Wilhelm Tell. Unſere Tageszeitungen haben bis jetzt über die Tell⸗Schauſpiele, die der Turnverein von 1893 demnächſt anläßlich ſeines 40⸗jährigen Beſtehens eröffnen wird, wenig be⸗ richtet. Es werden deshalb fortwährende Um⸗ fragen über den Stand der Vorbereitungen ge⸗ halten, zu deren Aufklärung wir folgendes be⸗ kannt geben: Der Turnverein und ſeine Mit- arbeiter wollen von ſich aus nichts reden, ſie wollen in der Hauptſache ihre Taten nach ihrer Vollbringung reden laſſen. Ein deutliches Vor⸗ wort haben bereits die kürzlich beim Möbelhaus Hook ausgeſtellt geweſenen Modelle zur Naturbühne geſprochen. Die ungeheueren Vorbereitungen zu dem großen Ereignis ſind im vollen Gang. Der Turn⸗ verein arbeitet praktiſch, ſtill und ſicher. Die Ge⸗ ſamtleitung liegt in Händen des Vorſtandsmit⸗ gliedes Winkenbach, der auch gleichzeitig den Vor⸗ ſitz des geſchäftsführenden Ausſchuſſes führt. Ihm. zur Seite ſteht Herr Hans Hook, der bei den Proben die beſte Gelegenheit hat, ſeine weit⸗ gehenden Kenntniſſe und Fähigkeiten in der Mimik geeignet zu verwerten. Herr Gauchormeiſter Gg. Hook leitet den geſanglichen Teil. Der Bühnenbau, bei dem gut idealiſtiſch veranlagte Künſtler zu Werke gehen, macht bedeutende Fort⸗ ſchritte. Für die Zuſchauer kommen 2000 num. Sitzplätze unter Dach, ſodaß die Aufführungen auch bei zweifelhafter Witterung ſtattfinden können. An der notwendigen Propagande, die nach außen ⸗ hin ſchon im Januar eingeſetzt hat, wird man es nicht fehlen laſſen. Die großen Werbeplakate wurden in wirkungsvoller und geſchmackvoller Aufmachung nach und Ad. Hofmann angefertigt und gelangen heute zum Aushang. Die Reichsbahndirektion Mainz hat bereits die Ausgabe von Sonntags rück ⸗ fahrtskarten nach Viernheim auf allen Stationen der Strecken Darmſtadt— Wein⸗ heim und Worms— Fürth i. O. genehmigt. Es iſt zu wünſchen, daß es dem Turnverein ge⸗ lingt, auch dieſes Jahr wieder den Ruhm Viern⸗ heims weit ins Land hinauszutragen, vor allem aber, daß ſich die mühevolle Arbeit des Vereins lohnt. Es geht um die Ehre und das hohe Anſehen des Turnvereins und der Gemeinde Viernheim und deshalb darf wohl erwartet wer⸗ den, daß ſich unſere Einwohnerſchaft geſchloſſen hinter dieſes bedeutungsvolle Unternehmen ſtellt und mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln hilft und wirbt. Erſte Zienhelner Tonfilnſchau Die größte Oſter⸗Tonfilm⸗Darbietung im Central⸗Film⸗Palaſt. 1. Die elf Schill'ſchen Offiziere. 2. Früh⸗ lingserwachen. 3 Die Abenteuerin von Tunis. 4. Delikateſſen. 5. Der Luſtſpielſchlager der Woche. Ganz erſtklaſſige Tonfilm-Programme kom⸗ men über die Feiertage hier zur Aufführung die wirklich nicht zu überbieten ſind. Daher gehen alle Filmfreunde über Oſtern in den Central-⸗Film⸗Palaſt. Hier weiß Jeder, daß er für ſein Geld was geboten bekommt. Sehen Sie ſich das Inſerat an und das ſagt Ihnen alles. Ueber ein Dutzend der beſten deutſchen Schauſpieler finden Sie in den diesjährigen Oſterprogrammen. Trotz höherer Unkoſten keine Preiserhöhung. Für Jeden eine Oſterfreude. Heute Karſamstag und morgen Oſterſonn⸗ tag das Spitzentonfilmwerk„Die elf Schill'ſchen Offiziere“ und„Frühlingserwachen.“ Oſtermon⸗ tag„Die Abenteuerin von Tunis“ und„Deli— kateſſen“ nebſt Luſtſpielſchlager. Allen Beſuchern zur gefälligen Kenntnisnahme des Spielplans. Ein Beſuch iſt ſtets die ſchönſte und billigſte Abendunterhaltung. Ein Beſuch überzeugt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieber⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnverein von 1893. Handball in Großſachſen. Abfahrt am Oſtermontag per Rad um 1½3 Uhr ab Lokal. Tellſchauſpiel. Am Oſterſonn⸗ tag, nachmittags 3 Uhr, haben ſich alle am Schauturnen beteiligten Perſonen, auch Turner⸗ innen, Schüler und Schülerinnen, auf dem Waldſpielplatz einzufinden. Am Dienstag abds. 7/9 Uhr Singſtunde für alle männliche Sänger im Freiſchütz. Am Oſtermontag, vormittags 1/210 Uhr findet auf Platz 1 am Wieſenweg Training der geſamten Aktivität ſtatt. Wir bitten zu beachten, daß der ganze Uebungs⸗ betrieb auf genanntem Platz ſtattzufinden hat. Die Turnleitung. Sünger⸗Einheit. Samstag abend 81/ Uhr Sing⸗ ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Männergeſaugverein 1846. Oſtermontag vor⸗ mittag ½11 Ahr Singſtunde. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt er⸗ forderlich. Der Dirigent. Geſangverein„Sängerbund.“ Samstag abend 9 Uhr Singſtunde. ¼9 Uhr 2. Tenor. Es wird um pünktliches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Aus Dankbarkeit kann jeder, der an mich ſchreibt, vollſtändig koſtenlos erfahren, wie ich meine Schuppen, Haarausfall und Kahlheit los wurde und wieder mein volles ſchönes Haar erlangte. Karl Glöggler. Riedlingen Nr. B. 101 bei Donauwörth. ö 0 1 5 Ztür. Spiegelſchränke, neu 180 em. breit, ½ für Wäſche, ¼ für Kleider, Mk. 69.—; Schränke, Eiche 130 em breit, Mk. 50.—; Schränke, Nußb. pol. 130 em. breit, Mk. 55.—; Schränke, neu, 2tür. Mk. 35.—, lür. Mk. 20.—; Speiſezimmer, neu, Eiche, mittl. Tür Nußb., 180 em. br., mit Faßetglas, Mk. 185.—; Matratzen, neu, i. Roß⸗ haar, Mk. 55.—; Kapok Mk. 45.—; Wolle Mk. 25.—; Neue Küchenſtühle Mk. 2 50; Tiſche mit Linol.⸗Belag Mk. 10.—; neue Küchenſchränke Mk. 35.— u. ſonſtige Gelegenheitskäufe aller Art. Gebrauchte Möbel spotthillig! Lager- U. Verstelgeruggenale und Stich unseres eipheimiſchen Künſtlers Nik. Hofmann, Sohn von dünner, Mannheim, du 5. 15 Apoſtelkirche:. ½6 Uhr Auferſtehungsfeier, Prozeſſion, an. a ſchließend hl. Meſſe und Aus teilung der hl. Kommunion. 8 Uhr hl. Meſſe ohne Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt 2 Uhr Veſper, darauf Generalabſolution s für die Mitglieder des 3. Ordeus. Von 3 bis gegen 5 Uhr Beichtgelegenheit. Marienkirche: ½9 Uhr hl. Meſſe und Austeilung der hl. a Kommunion. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottes dienſt. 2. Feiertag. Die Gottesdienſtordnung iſt dieſelbe wie an Sonntagen. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Dienstag: /7 Uhr beſt. E.⸗A. für Luiſe Bugert geb. Schloſſer, Tochter Luiſe geehl. Beikert, Schwiegertochter Anna Maria geehl. Effler und beiderſeitige Großeltern. 8 Uhr beſt. E. A. für Franz Kempf 1. und Schwiegereltern und Adam Benz, Ehe⸗ ſrau Magd. geb. Schmitt und Angehörige. Mittwoch:/ 7 Uhr 1. S.⸗A. für Karl Jakob Beyer, 8 Uhr beſt. E.-A. für Peter Bugert, Elt. und Schwiegereltern und Magd. Schmitt und Angehörige, Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Joh. Gg. Hoock 2., Ehefrau Anna Maria gebor. Bugert, beiderſeitige Eltern, Enkel Hans Adler und Angehörige. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Michael Rohnfeld und Ehefrau Marg. geb. Hoock. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Georg Eng⸗ lert 5., Ehefrau Kath. geb. Ringhof, Tochter Appolonia und beiderſeitige Angehörige. 3/47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Phil. Herſchel und Phil. Adler 2. 8 Uhr beſt. Amt für Gg. Weidner, beide Söhne Jakob und Val. und beiderſeitige Groß⸗ eltern. Samstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Anna Kath. Hoock geb. Adler, Eltern und Schwiegereltern. 3/47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Frz. Martin 8., Georg Winkenbach 6. und Eliſabeth Georgi. 8 Uhr beſt. Amt für Heinrich Effler 1. und Sohn Hans. Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den Barmherzigen Schweſtern, am Mittwoch bei den Engl. Fräulein um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag müſſen ſich alle Erſtkommunikanten morgens 1 nach dem zweiten Gottesdienſt und mittags um 2 Uhr in der Apoſtelkirche einfinden. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder daran zu erinnern. Am nächſten Sonntag Feier der er ſten Gottesdienſtord⸗ heiligen Kommunion. nung: 6 Uhr 1. hl. Meſſe, 7 Uhr 2. hl. Meſſe ½9 Uhr Abholung der Kinder, Kommunion⸗ meſſe mit Predigt. In der Marienkirche: ½8 Uhr hl. Meſſe, 5 11 Uhr Kindermeſſe. Alle diejenigen Kinder, die eine auswärtige Schule beſuchen und an Oſtern chriſtenlehrpflich- tig werden, mögen ſich während der Feiertage im Pfarrhaus melden. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 16. April 1933. 1. Oſterfeiertag. Vormittags 9 Uhr: Gottesdienſt unter Mit- wirkung des Kirchenchors, die Kirchenkaſſe. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt, Abends 8 Uhr: Jugendverein, Montag, den 17. April 1933 2. Oſterfeiertag. Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 19. April 1933. Abends 8 Uhr: Turn- und Spielſtunde. —— Bekanntmachung. Betr.: Verteilung der Tabaksanbaufläche 1933. Der Verteilungsplan für die Verteilung der Tabaksanbaufläche 1933 liegt in der Zeit vom 18. bis 22. April 1933 während der üb⸗ lichen Büroſtunden auf der Bürgermeiſterei, Zim⸗ mer 21, zu jedermanns Einſicht offen. Beſchwerden gegen dieſe Verteilung ſind bis ſpäteſtens 27. April 1933 bei dem Land⸗ wirtſchaftsamt Heppenheim ſchriftlich zu erheben. Ueber dieſelben entſcheidet ein Schiedsgericht. Zur Deckung der Koſten des Schiedsgerichts iſt gleichzeitig der Betrag von 2,— RM. an das Landwirtſchaftsamt zu zahlen. Viernheim, den 13. April 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Roos. Kollekte für Zu Hitlers Geburtstag Mufruf zu einer Spende für Bedürftige. Berlin, 14. April. Der„Bölliſche Beobachter“ veröffentlicht folgenden Mißruf: „der Geburtslag des Reichskanzlers Adolf Haier am 20. April wird dem Wun⸗ ſche des rers enlſprechen ohne prunk⸗ lle ien begangen, die dem Cha e elch n Bere; gung und der Not des deulſchen Volkes nichi eniſprächen. Im Sinne des Führers ruft ben 0p. alle beſitzenden Schichten, in Sonderheit alle Arbeilgeber, Uniernehmer, Tandwirte, Geſchäftsleute uſw. zum freudi⸗ n Geben. Am 20. April ſoll niemand in Peutſchland Hunger leiden. Am 20. April muß jeder Beſitzende in Deulſchland nach be ⸗ ſem Können Not lindern. Es ſoll das deut⸗ ſce Volt der Well den Sozialismus der Tat zeigen. Wie weiter mitgeteilt wird, werden unter Leitung der NSDAP. Sammelſtellen eingerichtet, die Lebensmittel und Geld in Empfang nehmen. Die Spender werden in Liſten vermerkt und erhalten Quittungen. Die Verteilungsſtellen geben allen bedürf⸗ ligen Volksgenoſſen den auf ſie entfallenden Anteil gegen Erwerbsloſenausweis uſw. Stahlhelm unter Nitler? Für vorbehaltloſe Unkerſtellung. Halle, 14. Aril. In einer eee des Stahlhelms Halle machte der zum politiſchen Führer des Landesverbandes Mitteldeutſch⸗ land berufene bisherige Stadtgauführer, Hauptmann Jüttner, grundſätzliche Aus⸗ führungen über die Stellung des Stahl⸗ helms zu nationalen Regierung. Er kral ein für die vorbehalkloſe Unker⸗ ſtellung des Stahlhelms unter die politiſche Führung Adolf Hitlers. Alle Gerüchte über einen Mangel an Geſchloſſenheit im Stahl- 185 ſeien grundſätzlich Irrlum. Der Skahl⸗ helm ſei von der Aufaſſung durchdrungen, daß der Erfolg der nationalen Revolution in 1 Linie auf die ZJuſammenfaſſung aller dem Vaterlande und dem deutſchen Volke dienenden Kräfte unter einheitlicher Jüh⸗ rung abhänge. Ein Nebeneinander der na⸗ tionalen Bünde ohne einheitliche Komman⸗ dogewalt ſei undenkbar. Darum müſſe ſich auch die ee dem Führer der naklonalen evolution gegenüber verank⸗ worklich betrachten. Es könne aber auch keinem Zweifel urcer⸗ liegen, daß der ſtärkſte, nicht auf ſtaatlichem Zwang beruhende Wehrverband in Deutſch⸗ land auch für die Regierung Adolf Hitler heute nötiger ſei denn je. Erklärung der Bundesleitung Zu dieſer Erklärung des Stahlhelmfüh⸗ rers Hauptmann Jüttner wird auf Anfrage von zuſtändiger Stelle in Berlin mitgeteilt: Wenn Hauptmann Jüttner erklärt hal, daß ſich der Stahlhelm, Landesverband Mil⸗ leldeutſchland ohne Vorbehalt hinter die po⸗ litiſche Führung Adolf Hitlers ſtellt, ſo be deuletl das, daß dieſer Landesverband wie auch der geſamte Stahlhelm ohne Vorbehalt hinler Hiller als den Führer der nakionalen Revolution ſteht. Es bedeutel aber nicht eiwa einen Uebertritt des Slahlhelm Mittel deutſchland zur NSDAP. ——Ü—a—6 Drei Kommunilten erſchoſſen Bei Flucht aus Konzenkralionslager. München, 14. April. Am Mittwoch nach. milla A e wie der Poteberich mitteilt, vier im Konzentrakionslager Da⸗ chau unkergebrachte Kommuniſten einen luchtverſuch. Da ſie auf die Halterufe der oſten nicht hörten, gaben die Poſten Schüſ⸗ ſe ab, wobei dre Kommuniſten gelötet und einer ſchwer verwundet wurde. Eine Mittelltandsſchutziteuer Umbau der Steuer- und Finanzwirlſchaft. a Berlin, 14. April. Der neue Stagtsſekretär im Reichsfinanz⸗ miniſterium, Reinhardt, erklärte in einer Unterredung u. a., daß mit der Vielheit der Steuergeſetze und mit der Kompliziertheit des Steuerrechts Schluß gemacht werden müſſe. Die Steuern müßten ſozial, gerecht und wirtſchaftlich tragbar ſein. Steuererhö⸗ ungen, die geeignet ſein könnten, eine neue elaſtung der breiten Maſſe des deutſchen Volkes Ne et und kaufkraftſchmä⸗ lernd zu wirken, ſeien dich geplant. Gegenwärtig tal ſich ein Geſetz zum 185 Schutze des mittelſtändiſchen Einzelhandels in Vorbereitung. Darnach werde eine Mit, au e eee, die auf e und Zweigſtellen umgelegt werde, einheitlich für das geſamte Rei en al werden. Dieſe Steuer, die nach dem Umſatz bemeſſen ſei, werde ſämtliche Warenhäuser und Jilial⸗ betriebe ſo kreffen, daß ihre wirtſchaflliche Vormachiſtellung im Intereſſe des Mittel ⸗ ſtandes gebrochen werde. Es ſei ſelbſtverſtändlich, ſchloß der Staats⸗ ſekretär, daß die kommende 0 Steuer⸗ reform eine gerechtere Vecteileng der Steuern und Laſten bringen werde. Leitgedanke werde dabei ſein, dle Kauf⸗ kraft der Geſamtheit der werktätigen Maſſen unſeres Volkes zu heben. Die Erhö⸗ hung der Kaufkraft durch ſteuerpolitiſche Maßnahmen werde ſich insbeſondere in Preisſenkungen äußern, für die durch dieſe Maßnahmen die notwendigen Vorausſet⸗ zungen geſchaffen würden. ö * Volle Lohnauszahlung am 1. Mai Berlin, 14. Mai. Amtlich wird mitgeleilt: Die Ausführungs- 1 zu dem Geſeh über den Fei⸗ eriag der nationalen Arbeit werden auch die rage der Lohnzahlung am 1. Mai regein. ür den 1. Mai wird auch für die Arbeiter, die im Stundenlohn beſchäftigt ſind, der volle Lohn gezahlt werden. Saargebiet und 1. Mal Die chriſtlich- nationalen Arbeiter wollen milfeiern. Saarbrücken, 14. April. Die chriſtlich⸗na⸗ tionalen Gewerkſchaften des Saargebietes haben an den Präſidenten der Regierungs- kommiſſion ein Schreiben gerichtet, in dem verlangt wird, daß der 1. Mai auch im Saargebiet zum Feiertag der nationalen Arbeit erklärt werden möge. In dem Schrei⸗ ben wird u. a. darauf hingewieſen, daß die Regierungskommiſſion ſeit ihrer Amtsüber⸗ nahme in Verbindung mit der franzöſiſchen Grubenverwaltung alljährlich dem Begehren der Sozialiſten und Kommuniſten, am 1. Mai die Arbeit ruhen zu laſſen, weitgehend ſtattgegeben habe. Die Erhebung des 1. Mai zum Feiertag der nationalen Arbeit mache allen bisherigen Schwierigkeiten ein Ende. Sie entkleide dieſen Tag des internationalen und parteipolitiſchen Charakters und wür⸗ dige ihn als Ehrentag der deutſchen Arbei⸗ terſchaft. Skandal in Düſſeldorf Oberbürgermeiſter und Beigeordneler ver⸗ hafiet. Düſſeldorf, 14. April. Durch den Staatskonimiſſar für die Stadt 1 Düſſeldorf, Gauleiker Florlan, wurden der der pionjer des deulſchen Kraftwagen baues Bürgermeiſter Dr. Lehr, der Beigeordne-⸗ te Dr. Odenkirchen und der Sparkaſſen⸗ direktor Dr. Vogt wegen Verdachtes der paſſiven Beamtenbeſtechung in Haft genom⸗ men und ins Polizeipräſidſum überführt. Die Verhaftung erfolgte auf Grund einer Er⸗ fene durch den Regierungspräſiden⸗ en. Ueber die Gründe der Verhaftung teilt die nationalſozialiſtiſche„Volksparole“ mit: Es iſt feſtgeſtellt, daß Oberbürgermeiſter Dr. Lehr geldliche Zuwendungen ohne Gegenleiſtung von ſeiner Seite von einer Bank angenommen hat zu einer Zeit, als er als Chef der Düſſeldorfer Verwaltung bei derſelben Bank größere Käufe in Ak⸗ tien tätigte. Dasſelbe gilt für den Beige— ordneten Dr. Odenkirchen. Ferner haben Oberbürgermeiſter Dr. Lehr und Sparkaſ⸗ ſendirektor Dr. Vogt über ein amtliches Kon⸗ to bei der Städt. Sparkaſſe, das aus ſtillen Reſerven der Sparkaſſe gebildet war, Effek⸗ tenſpekulationen getätigt. die Gewinne, merkwürdigerweiſe handelt es ſich bei die— ſen Geſchäften nur um Gewinne— ſind den Herren in bar ausgezahlt worden In der Felle erhängt. Laut Mitteilung der Polizeipreſſeſtelle wurde der auf Veranlaſſung des Staats⸗ kommiſſars in Polizeigewahrſam genomme⸗ ne Beigeordnete der Stadt Düſſeldorf, Dr. Odenkirchen, Mittwoch früh in ſeiner Zelle erhängt aufgefunden. Dieneuen Rheinbrütkenbauten Das Soforlprogramm zu mehr als vier Jünftel abgewickelt. Berlin, 14. April. Wie die Preſſeſtelle des Reichskommiſſa⸗ riats für Arbeitsbeſchaffung mitteilt, ſind von dem Sofortprogramm zurzeit bereits mehr als vier Fünftel abgewickelt worden. Die bei den beiden eingeſchalteten Kredit⸗ inſtituten der deutſchen Geſellſchaft für öf⸗ fentliche Arbeiten AG. und der deutſchen Rentenbankkreditanſtalt erfolgten Bewilli— gungen belaufen ſich zurzeit auf rund 410 Millionen Mark. Durch den Einſatz von Mitteln des So- forlprogramms iſt es in den letzten Tagen gelungen, die ſeit Jahren beſtehenden Aus- einanderſezungen über den Bau der Rhein- brücken bei Speyer ud Maxau zu beendi⸗ gen Es ſind durch den Aredikausſchuß der Deutſchen Geſellſchaft für öffentliche Arbei ⸗ ken Ac. zwei Millionen Mark für den Bau der Speyerer Aheinbrücke, der insgeſamt 9,6 Millionen Mark erfordert, zur Verfü⸗ ung geſtell“ worden, unler der Voraus- etzung, daß die beteiligten Länder Baden und Bayern die Reſtfinanzierung ſicherſtel⸗ len, 1 nach Lage der Dinge zu rech⸗ nen iſt. Politiſches Allerlei 8 Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Der enerallandſchaftsdirektor von Hippel iſt wegen dringenden Verdachts des lahrlaſſigen Falſcheides in Unterſuchungs⸗ haft genommen worden. Der len ehl iſt 0 Verdunkelungsgefahr erlaſſen. 5 ortmund. Im Gerſchtsgefängnis hat der wegen Steuerhinterziehung dort inhaftierte Dortmunder Rechtsanwalt Dr. Elias in der Nacht Selbſtmord begangen. Ausbau des Deutſchlandſenders Pflege der Unterhaltung.— Schaffung eines politiſchen Kabarells. Berlin, 14. April. Der neue Auſhau des Deutſchlandſenders zum repräſenkakiven Sender des Reiches wird ſich in wenigen Wochen vollzogen ha⸗ ben. Das Gebiet der volkstümlichen Unker⸗ haltung ſoll beſonders gepflegt werden unker Beachtung aller Aeußerungen eines echten urſprünglichen Volkstums. Mit der bisheri- gen amtlichen Rundfunkunterhaltung, die der Schrecken des Kundfunkhörers geworden war, ſoll Schluß gemacht werden. Der Deutſchlandſender wird an die große Aufgabe herangehen, in die leere Luft des Senderaumes das echte, wirkliche Leben zu zaubern. Es ſollen Menſchen zu Wort kom⸗ men, die bereit und fähig ſind, ſtatt einge⸗ übter Witze und eines abgeleierten Reper⸗ toirs die Tugend urſprünglicher Fröhlichkeit auszuüben und auf alle 1 übertragen. Die Tendenz volkstümlicher nterhaltung ſoll durch die Abkehr vom Kitſch beſtimmt werden. Es werden be⸗ ſondere Kurzprogramme zuſam⸗ mengeſtellt werden, die für ein paar Minu⸗ ten den Hörer erfreuen und ablenken kön⸗— nen. Neben den Veranſtaltungen einer allge⸗ meinen, unbekümmerten, befreienden Da. ſeinsfreude wird ein aktives, kämpferiſches, politiſches Kabarett geſchaffen, das in glei⸗ chen Abſtänden an beſtimmten Wochentagen ſtaltfinden ſoll. Es wird ohne ſpießige Be⸗ denken und Scheuklappen eine neue Ark po- litiſchen Anſchauungsunterrichts heranbil⸗ Dr. Carl Venz In den Oſtertagen wird der Pionier des Kraftwagenbaues Dr. h. c Carl Benz in Mannheim eine Ehrung in beſonderem Maße erfahren, die mit der Enthüllung ei⸗ nes Ehrenmals ihren Höhepunkt erreicht. Der Lebenslauf dieſes genialen Erfinders iſt abeichzlitig die Geſchichte des Kraftfahrzeu— ges, die für unſer Verkehrsweſen von ent⸗ ſcheidender Bedeutung war. Carl Benz wur⸗ de 1844 in der badiſchen Hauptſtadt als Sohn eines Lokomotivführers geboren, der aber bereits zwei Jahre ſpäter an den Fol⸗ gen eines Eiſenbahnunglückes ſtarb. Wie beim Vater ſo zeigte ſich auch beim Sohne eine beſondere Vorliebe für Maſchinen, und er trat nach Abſolvierung des Gymnaſiums in das Polytechnikum ein, um dort Maſchi⸗ nenbau zu ſtudieren und die Prüfung als Ingenieur abzulegen Mit großem Eifer arbeitete Carl Benz unter dem berühmten Begründer des theore— tiſchen Maſchinenbaues, Profeſſor Ferdinand Redtenbacher. Dabei entſtand dann bei ihm der Wunſch, ein ſelbſtfahrendes Vehikel zu bauen, das nicht an Schienen gebunden war Im Jahre 1867 erlernte er das Fahren mit dem Zweirad. Hier einen Motor einzubauen, war ſein Beſtreben. Doch ſcheiterte der Wunſch zunächſt. Als einfacher Arbeiter trat er zunächſt in eine Maſchinenbaugeſellſchaft in Karlsruhe ein. Nach Abſolvierung ſeiner Lehrzeit wechſelte er dann in das techniſche Büro einer Maſchinenfabrik in Mannheim über und ging ſpäter nach Pforzheim. Im Jahre 1871 gründete er mit Hilfe eines klei nen erſparten Vermögens in Mannheim eine mechaniſche Werkſtätte, die der Aus⸗ gangspunkt ſeiner induſtriellen Tätigkeit werden ſollte. Lange Zeit glaubte Carl Benz in der „Draiſine“ das Ideal eines Automobils von ſich zu haben, wandte ſich aber ſpäter der Entwicklung eines Zweitaktmotors zu. Ende 1872 lief der erſte von ihm entwickelte Mo⸗ tor, ein Gasmotor, der vorzüglich funktio. nierte, ſo daß Benz bald Gönner fand. Sein Unternehmen blühte auf, aus 6 Arbeitern wurden 40, und eines Tages war es ſo groß. daß es in eine Aktiengeſellſchaft unter dem Namen Mannheimer Gasmotorenfabrik umgewandelt werden mußte. Im Jahre 1878 kam der erſte Zweitakt⸗Motor von Benz auf den Markt und fand viel Anklang. Neben der Weiterentwicklung dieſes Mo⸗ tors arbeitete er aber insgeheim an der Herſtellung eines Automobils. Wegen Dif⸗ ferenzen ſchied er im Jahre 1883 aus der Fabrik aus und mit Hilfe ſeines alten Freundes Max Roſe gründete er am 1. Ok⸗ tober 1883 eine neue Firma„Benz u. Cie., Rheiniſche Gasmotorenfabrik Mannheim“. Nun ging Carl Benz mit aller Kraft daran, das erſte Automobil zu bauen. Nach⸗ dem es ihm gelungen war, einen Vier⸗ taktſchnelläufer zu konſtruſeren, konnte er im Jahre 1885 ſeinen erſten Mo⸗ torwagen bauen und damit durch die Stra⸗ gen Mannheims fahren. Es war ein drel⸗ rädriges Vehikel, das als Kurioſität noch heute im deutſchen Muſeum zu München zu ſehen iſt. Im Dezember 1885 wurde die erſte Patentſchrift eingereicht und bereits am 29. Januar 1886 wurde das erſte Patent auf einen fertiggeſtellten und praktiſche brauch⸗ baren Motorwagen zur Beförderung meh⸗ rerer Perſonen ausgeſtellt. Dieſer Wagen erregte viel Aufſehen un., wurde damals in der Preſſe eingehend be⸗ ſprochen. Aber auch der Badiſche Landtag beſchäftigte ſich mit der e und verbot„das Fahren mit elementarer Kraft“ in Baden. Erſt nach langen Verhandlungen wurde der Amtsbezirk Mannheim für die Probefahrten freigegeben. Darüber hinaus mußte die Genehmigung des Miniſteriums eingeholt werden. 1880 erhielt er bei einer Ausſtellung in München die Goldene Me⸗ daille. Benz baute weitere Exemplare, fand aber keine Käufer. Erſt als Roger⸗Paris die geſamte Produktion an Benzwagen kauf⸗ te und nach Frankreich importierte, kam das Geſchäft in Gang. England und Amerika traten weiter als Käufer auf, doch in Deutſchland fand ſich vorerſt niemand. Erſt verhältnismäßig ſpät wurde auch ein Benz⸗ wagen von einem Deutſchen gekauft. Nun florierte bald das Geſchäft. Geldmittel ka⸗ men herein und Benz konnte ſeinen Wagen weiterentwickeln. So entſtanden 1892 die bekannte Type Benz⸗Vis a Vis, 1893 Benz ⸗ Velo, Benz⸗Phaeton, Benz Dos a Dos, 1898 Benz Comfortable mit Pneumatiks, der nur 2700 Mark koſtete. Ein unvergleichlicher Aufſtieg begann. Am 25. November 1914 erhielt Benz den Titel eines Ehrendoktors der TH. Karlsruhe. Unermüdlich war Carl Benz tätig, bis er im Alter von 80 Jahren am 4. April 1929 auf ſeinem Ruheſitz in Ladenburg die Augen für immer ſchloß. N Deutſchlands größter Fallenhof In der oſtpreußiſchen Stadt Ortelsburg, der früheren Garniſon der Ortelsburger Jä⸗ ger, wurde im Jahre 1929 ein Falkenhof errichtet, der nach ſeinem, im vergangenen Jahr erfolgten Umbau und ſeiner Erweiterung der größte und modernſte Falkenhof Deutſch⸗ lands und damit ein neuer Anziehungspunkt des ſüdlichen Oſtpreußen iſt. Er wurde durch Proſeſſor Thienemann, den langjährigen Lei⸗ ter der in der ganzen Welt bekannten Vogel⸗ warte Roſſitten, ins Leben gerufen. Die Auf⸗ gabe des Falkenhofes war anfänglich rein kulturhiſtoriſcher und jagdſportlicher Art. Galt es doch, dieſes alte, edle Weidwerk, ein Stück romantiſcher Vergangenheit, der Nachwelt zu erhalten. So konnte am 8. und 9. Oktober 1932 zum erſten Male ſeit etwa 500 Jahren in Orlelsburg wieder eine„Beizjagd zu Pferde“ geritten werden. Neben dieſen Auf⸗ gaben werden aber in dem Ortelsburger Fal⸗ kenhof auch rein wiſſenſchaftliche Studien be⸗ trieben. Durch Beringung von Raubvögeln wird deren Reiſeziel und Zug erforſcht. Ferner ſind jetzt Verſuche im Gange, das Rätſel der Orientierung der Zugvögel zu löſen. Im Vorgarten werden die Beſucher von etwa 12 Fiſchreihern begrüßt, die ihrer Verwendung zur Reiherbeize harren. Ein Uhu wird als Hüttenvogel gehalten. Als Verſuchsvögel ſind Turmfalken und Buſſarde vorhanden. Sie dienen nur der Falkner ignungsfeſtſtellung. Die eigentlichen Beizvögel ſind Hühnerhabichte und ande rkalken. Auch ein Kaiſeradler iſt vor⸗ ganden, und zwar der Kaiſeradler„Sturm“, der vor Jahren ſchon von Profeſſor Thiene⸗ mann in Roſſitten als Beizwogel ausgebildet wurde. Sparkaſſendireltor verhaftet Eine halbe Million unterſchlagen. Torgau, 14. April. Der Direktor der Sparkaſſe des Kreiſes Torgau, Coordes, und der Leiter der Dom⸗ ier Zweigſtelle des Inſtituts, Zeller, wurden verhaftet. Ferner wurde der zweite Direktor der Kreisſparkaſſe, Hennig, und der Angeſtellte Hegewald vom Dienſt entbunden. Es handelt ſich um Unregelmäßigkeiten, die ſeit mehreren Jahren verübt und durch Luftkonten verborgen gehalten werden konn⸗ ten. Wie verlauket, ſollen ſich die Unregel mäßigkeilen auf über eine halbe Million Mark belaufen. Bei der Zweigstelle Dom⸗ mitzſch n die Verfehlungen allein auf 60 000 Mark. ee, — Roman von Hans Mitteweider 1a. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Doch als ſie anhob, davon zu erzählen, da lächelte er abermals und ſagte: a „Haſt du dich deswegen ſo geängſtigt, Liebſte? Dann tuſt du mir aufrichtig leid. Aber auch ich muß dich um Verzeihung bitten, daß ich nicht früher ſchon auf dieſen Punkt gekommen bin. Käthe, als ich dich in Nonnenwerth wiederſah, da wußte ich ſogleich, daß ich dich ſchon kannte. Aber nur eine gab es, die dir ähnlich geweſen war: jenes arme Mädchen, dem ich helfen konnte, und das ich nie ver⸗ geſſen habe. Ich will dir nur geſtehen, daß ich dir mit dem nächſten Zuge nachgefahren bin, in der Hoffnung, dich wiederzufinden...“ „Und wenn du mich gefunden hätteſt?“ fragte ſie atem⸗ los vor Erregung. Da ſchaute er ſie mit einem Blick voll innigſter Liebe an und ſagte tiefernſt:„Käthe, dann hätte ich dich ſchon damals gefragt, ob du meine Frau werden wollteſt!“ „Das arme Mädchen ohne Namen, das du kaum kannteſt d“ „Dich, Käthe! Du hatteſt es mir angetan, als ich dich auf dem Dampfer erblickte. Deine ſtille Trauer griff mir ans Herz, und ich ſah doch, daß du ohne dein Verſchulden Schweres erlebt haben mußteſt..“ „Ohne mein Verſchulden, Felix?“ Da ſtreichelte er ihre Wangen und küßte ſie, und dann fuhr er fort: 5 „Ja, ohne dein Verſchulden! Denn, Käthe, ein Geſicht wie das deine kann nicht lügen. Man kann auf ihm alles leſen, was in dir iſt. Und was dir auch immer geſchehen ſein mochte, es war dir zugeſtoßen ohne dein Verſchulden. Weil du es aber ſo tapfer trugſt, weil du niemand hatteſt, dem du dich anvertrauen konnteſt, deswegen folgte ich dir dann nach der Landung, und deshalb fuhr ich dir nach. Ich fand dich nicht, Käthe, und ich war deshalb ſehr traurig. Doch ich gab die Hoffnung noch nicht auf. Als ich dich dann in Nonnenwerth wiederſah, da wußte ich, daß du es ſeiſt..“ „Du hatteſt mich vorher ſchon wiedergeſehen, Felix!“ unterbrach ſie ihn. „Darauf wollte ich eben kommen, Schatz. Damals wußte ich, daß nur du meine Reiſebekanntſchaft und jenes Mädchen ſein konnteſt, das ich in dem Café traf. Ich ſtaunte, als Tante Bottrup mir ſpäter ſagte, du ſeiſt direkt aus Java gekommen, aber ich habe kein Wort ge⸗ ſprochen. Jetzt indeſſen ſollſt du hören, daß ich doch über⸗ zeugt war, du ſeiſt jene Unbekannte und jene Kellnerin geweſen.“ „Und trotzdem haſt du um mich geworben?“ „Ich liebte dich ja, Käthe. Ich ſagte dir ſchon, daß ich dich auch geheiratet hätte, wäreſt du nur ein armes Mädchen geweſen!“ Da ſchlang Käthe beide Arme um ſeinen Hals und küßte ihn ſtürmiſch. „Du biſt ſo gut, Felix!“ rief ſie.„Nun weiß ich, daß du mich immer lieben und mir immer vertrauen wirſt!“ „Immer und unter allen Umſtänden, Käthe. Ich habe es dir doch auch geſchworen!“ Da erſt war Käthe ganz ruhig. Nun glaubte ſie, daß ſie der Zukunft ruhig und getroſt entgegenſehen könne, und brauchte ſich nicht mehr vor dem zu fürchten, der wie ein Schreckgeſpenſt ſo plötzlich wieder vor ihr aufgetaucht war. 18 1.* Iſolde von Kletten hatte, Haß und Neid im Herzen, alles aufgeboten, um hinter das Geheimnis zu kommen, das nach ihrer feſten Ueberzeugung mit der Perſon Käthes verbunden war. Sie merkte wohl, daß hier etwas nicht ſtimmte. Frau Bottrup hatte geſagt, ihre Nichte ſei un⸗ mittelbar aus Buitenzorg gekommen. Das war eine Lüge! Iſolde Kletten wußte, daß jene Kellnerin in dem Café und die jetzige Gattin Felix von Turnaus dieſelbe Perſon war. Die Augen der Liebe ſehen ſcharf, die Augen der Eiferſucht ſehen noch ſchärfer! N Und Iſolde brannte lichterloh vor Eiferſucht! Sie hatte Felix immer geliebt, liebte ihn noch und hatte auch jetzt die Hoffnung nicht aufgegeben, ihn trotz allem noch zu erringen. Das konnte aber nur glücken, wenn ſie Käthe von ſeiner Seite riß, wenn ſie ihn dazu brachte, das Weib zu verſtoßen, das er jetzt liebte. Sie wußte, daß eine echte Herzensneigung die beiden zueinander geführt hatte und verband. Sie lachte höhniſch. Auch die reinſte Liebe kann vergiftet werden durch Ver⸗ leumdung. Und Iſolde Kletten wollte damit nicht ſparen! Aber ſie wollte Beweiſe ſammeln, durch die ſie ihren ver⸗ leumderiſchen Worten den Schein der Wahrheit geben konnte!* 1* Die Morgenpoſt hatte für Käthe einen Brief von Tante Adelheid gebracht. Erfreut öffnete ſie ihn. Aber ſie er⸗ blaßte, als ſie ihn las. i Da Käthe nichts ſagte, ſchaute Felix endlich auf und ſah, wie verſtört ſie war. Sofort erhob er ſich und eilte zu ihr, ſie mit einem Arm umſchlingend. „Liebſte, was iſt dir?“ fragte er zärtlich„Haſt du eine ſchlechte Nachricht erhalten?“ Da ſchaute ſie ihn verwirrt an, zögerte einen Augen⸗ blick und reichte ihm dann ſchweigend den Brief. Felix Turnau las: „Mein liebes Käthchen! Ich habe mit großer Freude aus Deinen Briefen er⸗ fahren, daß Ihr beide ſo ſehr, ſehr glücklich ſeid, und immer wieder bitte ich Gott, daß er Euch dieſes Glück erhalten möge. Ich freue mich unbeſchrelolich, Dich wiederzuſehen; doch darauf werde ich wohl noch einige Zeit warten müſſen. Deshalb fahre ich einſtwellen nach Nonnenwerth, obwohl es dort ſehr einſam ſeln wird. Heute aber möchte ich Dich warnen, mein(liebes Kletten. Ich ſagte Dir früher einmal, daß man eine Zeitlang überzeugt war, Felix würde ſie heiraten. Es iſt zwar ein Irrtum geweſen, aber immerhin muß etwas zwiſchen den beiden beſtanden haben— vielleicht nur ein Flirt von ihrer, ein kleiner Leichtſinn von ſeiner Seite. Jedenfalls iſt ſehr wahrſcheinlich, daß Iſolde ſich aller⸗ hand Hoffnungen gemacht hat. Da dieſe nun durch Eure Heirat enttäuſcht worden ſind, ſcheint ſie ſich rächen zu wollen. Sie hat ausſpioniert, daß du in jenem Cafe warſt und hat ſich, allerdings vergeblich, bemüht, von der Wirtin etwas über Dich zu erfahren. Sie iſt auch bei Herrn von Bodenſtein geweſen, der mir das alles mitgeteilt hat. Jedenfalls warne ich Dich, Kind! Laß kein Geheimnis zwiſchen Dir und Felix ſein———“ Weiter las Felix nicht. N „Glaubſt du wirklich, Kind, daß dieſe Iſolde uns trennen oder auch nur veruneinigen könnte?“ „Felix, ſie liebt dich!“ entgegnete Käthe zitternd. Sie hat vielleicht geglaubt, ein Recht auf dich zu haben!“ „Dann hat ſie ſich das eingebildet“, verſicherte er.„Ich habe mich eine Zeitlang wohl von Iſolde blenden laſſen. Du wirſt ja zugeben, daß ſie einen Mann durch ihre Er⸗ ſcheinung zu blenden vermag. Doch als ich Einblick in ihren Charakter tun konnte, habe ich mich ſogleich zurück⸗ gezogen. Und vor allem mußt du mir glauben, Schatz, daß ich nie ein Wort von Liebe zu ihr geſprochen habe. Ich habe“, fuhr er lächelnd fort, während ſeine Augen ſtrahlten,„die wahre Liebe erſt kennengelernt, als ich dich ſah. Aber dann packte ſie mich auch gleich ſo, daß ich nicht wieder loskommen konnte. Es war wie ein Rauſch, daß ich an nichts mehr denken konnte als an dich. Niemals hätte Iſoldes Schönheit eine ſolche Wirkung auf mich aus⸗ zuüben vermocht, niemals ein anderes Mädchen; und du wirſt begreifen, Liebſte, was ich empfand, als ich dich wiederſah, als du meine Werbung abwieſeſt. Ich hatte bis dahin wohl viel von Männern gehört, die infolge ver⸗ ſchmähter Liebe tiefunglücklich geworden, ja ſogar zum Selbſtmord getrieben worden waren. Nun lernte ich das kennen. Ich war der Verzweiflung nahe“ Da kam Käthe ein ſchreckenerregender Gedanke. Sie faßte beide Hände ihres Mannes, ſchaute ihm angſtvoll ins Geſicht und ſtieß hervor: „Dann war das Unglück mit dem Motorrade kein Zu⸗ fall, Felix? Du haſt ſterben wollen?“ Zärtlich lächelnd befreite er ſeine Hände und legte ſie an beide Wangen Käthes. So zog er ihren Kopf dicht vor ſein Geſicht, ſchaute ihr lange in die großen blauen Augen und atmete tief. „Liebſte“, flüſterte er dann, als ſpräche er ein köſtliches Geheimnis aus, das niemand ſonſt erfahren dürfte, „Liebſte, wenn doch einmal ein Tag kommen ſollte, wo trübe Wolken unſer Glück beſchatten möchten, dann er⸗ innere mich an dieſe Minuten, und ſie werden ſogleich weichen. Ich habe immer gewußt, daß dein Herz und deine Liebe mir allein gehören, aber noch nie habe ich es ſo klar erkannt wie jetzt, wo ich in deinen Augen leſen kann! Käthe, du, mein Weib, mein höchſter Schatz, ſorge dich nicht, fürchte nicht, daß meine Liebe zu dir je erkalten könnte! Mein Herz ſchlägt nur für dich! All mein Sinnen umkreiſt nur dich! Ich bin kein Freund von Eiden, die leichtfertig abgelegt werden, ich will dir nicht wieder ſchwören. Aber ich habe es ſchon einmal getan, und dieſer Schwur wird gelten, bis einſt mein Leben zu Ende geht. Mein letzter Herzſchlag wird noch dir gelten, du Süße! Du weißt ja nicht, wle glücklich du mich durch deine Liebe alle Tage von neuem machſt!“ Er küßte ſie innig. Stürmiſche Leidenſchaft war nicht ſeine Art, aber ſo gefiel er Käthe viel beſſer, als wenn er überſchwenglich ſeine Gefühle offenbart hätte. Sie waren beide zueinander, als ſeien ſie noch nicht Mann und Frau, als müßte er immer noch um ſie werben Sie ſchmiegte ſich an ihn und kuſchelte ſich in ihn hinein, denn in ihr war jetzt alles nur Glück. Jede Sorge war von ihr gewichen, und wenn ganz im Hintergrund ihrer Gedanken manchmal die Erinnerung an Berndt Klauſen wach werden wollte, dann wich ſie alsbald wieder zurück.— Sie lauſchte weiter auf das, was Feli ſprach, „Du fragteſt mich wegen des Unglücks mit dem Motor⸗ rade“, ſagte er.„Du irrſt, wenn du annimmſt, daß ich es herbeigeführt hätte. Ich gebe zu, daß ich es hätte ver⸗ meiden können, hätten meine Gedanken ſich nicht allzuoft mit dir beſchäftigt. Aber daß ich etwa die Abſicht gehabt hätte, das Leben von mir zu werfen, das— o nein, Käthe, niemals würde mir das einfallen. Ich bin der letzte meines Geſchlechts, das durch dich wieder aufblühen ſoll...“ Errötend barg Käthe ihr Geſicht an ſeiner Schulter. Und er ſtreichelte zärtlich ihr Blondhaar. Seine Blicke fielen dabei auf das Briefblatt, das auf dem Boden lag, und er entſann ſich deſſen, was da geſchrieben ſtand. „Schatzkindel“ ſagte er weich,„entſinnſt du dich, wie du hilflos auf dem Kai ſtandeſt und nicht wußteſt, wohin du dich in der fremden Stadt wenden ſollteſt? Damals half ich dir. Aber es wäre doch auch möglich geweſen, daß ein anderer das getan hätte. Und ich weiß, du würdeſt ihm vertraut haben, würdeſt mit ihm gegangen ſein, arglos, wie du es ja noch heute biſt. Du fürchteteſt dich nicht vor uns Männern, weil du uns nicht kannteft. Und ſo biſt du damals auch mit Herrn von Bodenſtein ge⸗ gangen, als er dich in dem Reſtaurant anſprach“ „Du weißt...“ fragte Käthe atemlos vor Erregung „Ich weiß alles“, beſtätigte ex.„Nicht, weil ich dir nach⸗ geforſcht hätte. Das wäre mir ſehr leicht geworden, wenn ich es gewollt hätte, ſondern weil Herr von Bodenſtein ein Ehrenmann iſt und vor unſerer Hochzeit zu mir kam, um Kind. Du haſt eine heimliche Feindin: Iſelde von Liebe in Ketten Copyright bn Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 88 deines Leidens; er erklärte auch, wie es gekommen war, daß du Kellnerin wurdeſt, und daß du mit ihm glngſt. Daß du in ſeiner Wohnung geſchlaſen haſt, wußte ja deine Tante im voraus. Du aber wußteſt nicht, daß das eine letzte Prüfung für dich ſein ſollte, daß Frau Bottrup ſich insgeheim ſorgte, du könnteſt doch Laſſen wir das! Du ſollſt wiſſen, daß ich alles kenne, was ich aus deinem Leben wiſſen mußte. Ich begriff auch, weshalb du erſchrakſt, als du im Kaſino deine hilfsbereite Freundin Berty wiederſahſt.. 1 „Auch ſie kennſt du?“ fragte Käthe außer ſich. „Herr von Bodenſtein hatte mit alles berichtet, Und weil ich mit dem Plane umging, dieſes wackere Mädchen für die Hilfe zu belohnen, die es dir geleiſtet hat, als du der Verzweiflung nahe warſt, ſo ließ ich durch Bodenſtein Erkundigungen über dieſe Berty einziehen Ich wußte, daß ſie meinen Freund Altberg geheiratet hatte.“ „Als du ihn damals erblickteſt, wußteſt du, daß ſeine Frau in der Nähe ſein mußte? Du wollteſt uns Zeit laſſen, die Ueberraſchung zu überwinden?— Oh, Felix, wie gut, wie ſehr gut du biſt!“ f „Wie könnte ich dir gegenüber anders ſein!“ rief er, „Und jetzt, mein Kätherle, gelt, jetzt ſorgſt du dich nicht mehr, daß ich hinter deine Geheimniſſe kommen könnte Ich weiß alles, was du geſündigt haſt...“ Da küßte ſie ihn dankbar und ſchmiegte ſich an ihn. Und in ihr wurde eine Stimme laut, die ſie mahnte: „Jetzt iſt die rechte Zeit! Jetzt kannſt du ihm auch das andere noch ſagen, was er noch nicht weiß!“ a Schon öffnete ſie die Lippen, um ihm alles zu beichten, da wurde an die Tür geklopft. Der Diener meldete den Gutsverwalter von Turnau, und raſch erhob ſich Felix. „Du entſchuldigſt mich, Käthe“, ſagte er.„Ich habe den Mann beſtellt, um ihm Weiſungen betreffs der Arbeiten zu geben, die demnächſt auf dem Gute ausgeführt werden ſollen. Altberg will mir den Techniker, den er endeckt hat und der eine Größe auf ſeinem Spezialgebiet iſt, einige Zeit zur Verfügung ſtellen. Damit die Arbeiten mögllchſt raſch beendet werden können, muß ich dem Verwalter Ver⸗ ſchiedenes ſagen. Ich denke, ich werde in einer halben Stunde wieder bei dir ſein können.“ Käthe aber war auf einmal wieder ſehr blaß geworden, Mitten in ihrem Glück war das Schreckgeſpeuſt jäh wieder aufgetaucht, das ſie ängſtigte. Der Techniter war doch kein anderer als Berndt Klauſen! Felix aber, der ſchon halb abgewendet von ihr ſtand, merkte nichts von ihrer Unruhe. Sie gab ſich Mühe ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen, als ſie nun ſagte: „Felix, du willſt ſelber nach Turnau!“ „Ja, Schatz, es wird das Beſte ſein“, antwortete er. „Dann laß mich während dieſer Zeit zu Tante nach Nonnenwerth gehen!“ bat ſie.„Ich liebe die Unruhe nicht, die durch ſolche Arbeiten erzeugt wird“ „Du haſt recht, Käthe. Verzeihe, daß ich nicht gleich daran gedacht habe. Aber vielleicht läßt es ſich einrichten, daß wir beide jetzt erſt mal nach Turnau fahren, nur auf einen Sprung. Dann bringe ich dich zu Tante Adelheid und hole dich dort ab, ſobald alles vorüber iſt. Iſt dir das recht?“ Da mußte Käthe wohl zuſtimmen. Aber nachdem Felix von ihr gegangen war, befiel eine marternde Unkuhe ihr Herz. Obwohl ſie ſie zu bannen ſuchte, indem ſie ſich an die Verſicherungen erinnerte, die Felix ihr een noch ge⸗ geben hatte, vermochte ſie das Glücksempfinden nicht wiederzufinden, das ſie eben noch erfüllt hatte, ſie ſich vor, „Und was wird dann werden?“ fragte die Stimme in ihr.„Weißt du nicht, daß Felix vor dem Geſetz überhaupt nicht dein Gatte iſt, ſondern jener, dem du in London an⸗ getraut wurdeſt! Weißt du nicht, daß sogar das Zucht⸗ haus dir winkt, wenn alles an den Tag kommt?“ Da erbebte Käthe und brach in Tränen aus. Sie flüchtete in ihr Zimmer und warf ſich dort auf ein Ruhe⸗ bett. Sie war der Verzweiflung nahe und kam ſich ganz verworſen vor, weil ſie dieſen Mann ſo betrog, der iht vollkommen vertraute. „Wenn Berndt doch geſtorben wäre!“ Immer wieder mußte ſie es denken. Und ſtets erſchrak ſie vor dieſem Gedanken. Es war ein Glück, daß Felix länger abgehalten wurde, als er vermutet hatte. Käthe vermochte ſich etwas zu be⸗ ruhigen. Sie kühlte die verweinten Augen und gab ſich alle Mühe, jeden Gedanken an Berndt Klauſen aus ihrer Seele zu bannen. Als Felix endlich kam, war ſie leidlich ruhig. Ihr Mann ſetzte ſich zu ihr und ſagte: „Der gute Altberg iſt bereit, mit den Techniker ſoglelch abzutreten, damit du recht bald nach Turnau überſtedeln kannſt. Der Graf meint, Klauſen könnte ſa dann von Zeit zu Zeit noch kontrollieren, ob alles in Ordnung kſt.— Wäre es dir recht, Käthe, wenn wir da gleich heute noch hinfahren? Ich finde es günſtig, daß ich dem Verwalter an Ort und Stelle alles erklären kann.“ 5 „Und der— Techniker wird auch hinkommen?“ „Wohl kaum, Schatz, denn Altberg läßt ihn ja niche von ſich. Aber es könnte möglich ſein, daß er noch einträfe, während wir in Turnau ſind.“ Da brannte es Käthe auf der Zunge, zu erwidern, daß ſie unter keinen Umſtänden mitfahren würde. Die hätte ein Unwohlſein vorſchützen können, und ſde war über⸗ zeugt, daß Felix ſie dann gern eutſchuldigen würde. Abe in ihr war jetzt auf einmal der Wanſah tee geworben, mir alles anzuvertrauen. Et erzählte mir die Geſchichte Fer ſehuag folat Er nickte lächelnd. 3 „Ich muß es ihm ſo bald wie möglich ſagen!“ nahm feſtzuſtellen, ob das Schekſal ſie vernichten oder ſchoues wollte. Sie mußte es auf eine Probe ankommen laflen Von Peter Prior. Es war einmal ein Dichter, dem ging es herzlich ee Die Dichter, denen es ſchlecht geht, waren immer die beſten, denn wenn es einem Dichter gut geht. dann dichtet er nicht, ſondern hat das Beſtreben, hinauszugehen in die Welt und was Gutes zu eſſen. Und das iſt den Dichtern ſchädlich. Unſer Dichter aber hatte einen Freund, der handelte mit Fahrrädern auf Abzahlung, was ſehr lohnend ſein ſoll. „Menſch!“ ſagte der Fahrradhändler eines Tages zu ſeinem immer noch dichtenden Freund.„Du wirſt alle Taße blaſſer, was kein Wunder iſt bei der Fettbroternährung und Waſſerkur. Ich habe dich einem meiner Ge⸗ ſchäftsfreunde empfohlen, der wird dich ein bißchen Geld verdienen laſſen. Heute noch lommt der Herr zu dir!“ Und der Herr kam. Gegen vier Uhr nach⸗ mittags ſchnaufte etwas die vier Treppen zu des Dichters Heim hinauf, klopfte, öffnete die Tür, bevor der Dichter„Herein!“ gerufen hatte und ſetzte ſich auf den einzigen knarrenden Stuhl, der im Dichterheim ſtand. „Mein Name iſt Huckel“, ſagte der Beſuch, nahm dann erſt den Zylinder vom Kopfe, wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn,„Huckel, in Firma Huckel und Ehrlich G. m. b. H., Eier Engros.“ „Freut mich!“ ſagte der Dichter. „Wiſſen Sie, Herr Dichter, meine Tochter heiratet. Macht eine gute Partie. Und da brauche ich prompt gegen ſofortige Barzahlung ohne Abzug eines Skontos— das Entgegen⸗ kommen haben Sie Ihrem Freunde zu ver⸗ danken!— eine Hochzeitszeitung! Alſo Ge⸗ dichte! Vierzig, fünfzig, ſechzig Stück! Es kommt mir nicht darauf an. Preis Nebenſache! Aber ich lege Wert darauf, daß die Reime ordentlich ſind.“ N Der Dichter verneigte ſich, ſagte aber kein Wort.. „Hier“, ſagte der Dicke,„habe ich Ihnen eine Liſte mitgebracht. Alſo zuerſt kommt meine Großmutter, ſie war— na, was war ſie— ſie war arm wie eine Kirchenmaus, alſo ein paar nette Verſe. Dann kommt die Großmutter des Bräutigams, die ein Viktualiengeſchäft in Ber⸗ lin hatte. Alſo ein paar paſſende Verſe. Geld ſpielt keine Rolle. Von meinem guten Vater wollen wir lieber nicht ſprechen— alſo ein paar nette Verſe, aber der Vater des Bräuti⸗ gans war reich, ſehr reich. Er handelte mit Lumpen und tat keinem Menſchen etwas pum⸗ pen. Na]! Was ſagen Sie, bin ich nicht auch ein Dichter? Dann kommt meine liebe Frau; ſie war früher einmal Verkäuferin, aber dar⸗ über brauchen Sie nicht zu dichten. Du lieber Himmel, heute iſt ſie Millionärin. Alſo einige nette Verſe, aber ſie müſſen ſich reimen. Dann kommt die Tante meines Schwiegerſohnes in Berlin. Sie ißt gern Gekröſe, ſonſt gibt es eigentlich über ſie nichts zu ſagen. Schließlich“, und der Auftraggeber lächelte verſchämt, „komme ich an die Reihe. Ich bin kunſtver⸗ ſtändig, ſozlal veranlagt, Mitglied von zwanzig Vereinen, zeichne jede Sammelliſte— kurz und gut— na, ich brauche Ihnen ja weiter nichts zu ſagen. Alſo wollen Sie oder nicht? Hier dreißig Mark Vorſchuß! Aber am Mittwoch prompt vier Uhr nachmittags müſſen die Ge⸗ dichte beim Buchdrucker Heiligmann ſein.“ Der Dichter verneigte ſich wortlos, und der Dicke ging. Der Dichter reimte die ganze Nacht: Schwiegermutter, gute Butter, Kraftmaſſeuſe, Kalbsgekröſe, Sammelliſte, Eierkiſte, Hochzeits⸗ feuer, bill'ge Eier, Mauſeſchwänzchen, Myrten⸗ kränzchen.. Und er bekam 200 Mark für die Arheit! Eine Woche lang hat der Dichter mit ſich ge⸗ rungen, ob er ſich aufhängen ſollte oder nicht. Er hat ſich nicht aufgehängt. Eine Woche nach der Fabrikation der Hochzeitszeitung kam eine neue Beſtellung auf Hochzeitsverſe. Der Dich⸗ ter weinte vor Scham und dann fabrizierte er die gewünſchten Verſe, liquidierte 150 Mark und beteiligte ſich mit ſeinen 350 Mark an einem Anſichtskartengeſchäft. Er wurde reich, aber er hat nie wieder gedichtet. Ostern. Wir mögen Not und Leid Und Hader tragen, Wir denken nicht daran In Oſtertagen. 1 Wir mögen Haſt und Raſt Kaum unterſcheiden, Wir tun es gewißlich Bei Oſterweiden. Wir mögen Sonn' und Wonn!' Ganz ferne ſtehen, Wir werden zu Oſtern Durch beides gehen. Eriks Thomy. Osteribusser. Von Hannamaria Batſchewſti. Des Winters rauhe Nordoſtſtürme waren ſanſten Frühlingswinden gewichen. Die letzten Eisſchollen trieben das ſchmale Flußbett ent⸗ lang, und die Stare pfiffen ihnen den Scheide— gruß. Schneeglöckchen, Primeln und Veilchen badeten die zarten Blumenleiber im goldenen Sonnenlicht, und der alte Fliederbaum im Schloßgarten beſäumte mit hellgrünen Knoſpen ſein braunes Gezweig. Die Natur feierte Auf⸗ erſtehen mit Jahrtauſende altem, nie ver⸗ blichenem Glanze, und die Menſchenwelt rüſtete aufs Oſterfeſt in altgewohnter Weiſe... Der neue Rentmeiſter ſaß im Turmzimmer des Schloſſes und ſah verloren in das blattloſe Geäſt der großen Kaſtanien vor ſeinem Fenſter, als ahne er gar nicht, daß draußen die Amſel ſang, und der Lenz mit ſeiner Luſt winkte. Als träume er auch nicht davon, daß das neu— ſagt meine geſchenkte Leben ihm noch Liebes und Gutes Oſterhäschen. bringen ſollte. Zweimal im Laufe des ver⸗ wichenen Jahres hatte der Tod ihn geſtreift. Zuerſt warf eine Lungenentzündung ihn auf ſchweres Krankenlager, das die Aerzte mit Sorge e Dem kaum Geneſenen gab die ſtolze Margarete von Unruh, deren Schön⸗ heit er vergötterte, Ring und Wort zurück, um beides bald danach einem reichen Holländer zu ſchenken. Das hatte Manfred Altenburg an den Rand der Geiſtesnacht gebracht. Ein ſchweres Fieber hielt ihn wochenlang gefangen, und als er die Sonne wiedererkannte, hatte er graues Haar und wurde ein ſtiller Mann. Zu der Zeit war er Sekretär des Herzogs von Ujeſt. Der Herzog, mehr Freund ihm als Gebieter, gad ihm ein halbes Jahr Urlaub zur Erholung in Dalmatien. Auch jene ſchönen Südlandküſten heilten die Seelenwunde nicht. Wenige Tage nach ſeiner Rücklehr bat Manfred Altenburg ſeinen fürſtlichen Freund um die eben frei⸗ gewordene Rentmieiſterſtelle in dem kleinen Städtchen, und feierte beim Einzug einſam und freudlos das Feſt... Ein raſches Klopfen an der Tür ſchreckte den Einſamen aus ſeinem Brüten. Noch ehe ſein „Bitte herein!“ verklungen war, ſprang die ſchwere Eichentür auf, und ein breitſchultriger Hüne in Jägertracht ſtand auf der Schwelle, der herzogliche Oberförſter Baron von der Lanken. Mit fröhlichem Gruß bot er dem Rentmeiſter die Hand:„Lieber Freund, ich komme expreß, Sie im Namen meiner Frau für Oſtern nach Hubertusried einzuladen. Sagen Sie nicht nein, das darf ich meiner Käthe nicht nach Hauſe bringen.“ Ein leiſes Lächeln breitete ſich über des anderen Geſicht:„Wenn ich mir die Ungnade der Baronin nicht zuziehen will, muß ich wohl zuſagen, aber kaum vor Nachmittag des erſten Feſttages.“ „Warum, Freund? Ich glaube gar, Sie holen am Morgen Oſterwaſſer!“ „Oſterwaſſer?“ „Nun ja, jeden Morgen einen Schulps zum Waſchwaſſer macht geſund, ſcheucht die Sorgen, bannt böſe Gedanken! Wiſſen Sie das nicht? Nein? Alſo morgens um fünf oder ſechs Uhr nehmen Sie ein Gefäß, gehen zur Quelle oben am Stadtbergwald, füllen Sſterwaſſer ein, tragen's heim und miſchen es nach beſagtem Rezept mit dem Waſchwaſſer! Aber hin und zurück nicht ſprechen, nicht lachen, ſonſt iſt's Eſſig, und das Oſterwaſſer bleibt nicht klar, Tante Aline. An Ihrer Stelle würde ich's mal verſuchen. So'n Oſtermorgen⸗ Orig.⸗-Phot. Kurt Müller. ſpaziergang macht Spaß, und Ihren weißen Backen tut friſche Luft ſicher gut.“ Der Rentmeiſter lächelte wieder:„Um des letzten Grundes willen kann ich's ja probieren.“ Der Oberförſter nickte fröhlich.„So iſt's recht! Nun ſchnell die paar Geſchäftsdinge, und dann kommen Sie mit in den Roten Adler“!“ Eine halbe Stunde ſpäter überſchritten beide Herren den ſonnenbeſchienenen kleinen Markt⸗ latz. 0 Die Schüler der Penſion Sievers waren auf Oſterferien nach Hauſe. Paula Sievers ſteckte an allen Fenſtern friſche Gardinen auf. Dabei ſtreifte ihr Blick die große, faſt leere Flaſche auf dem Waſchtiſche im Schlafzimmer.„Ach ja, das Oſterwaſſer iſt alle! Weil Mutter an die Heilkraft glaubt, will ich neues holen. Sonſt... N das andere— Unſinn, ein bald dreißigjähriges Mädchen will keiner mehr freien!“ Sehnſüchtig glitten ihre Blicke über die noch kahlen Wipfel des Nachbargartens. Sie nahm das Staubtuch und trat auf den holzbegitterten Balkon des Wohnzimmers.. 5 Im nämlichen Augenblick gingen unten die beiden Herren vom Schloß vorüber. War es Paulas Unachtſamkeit, war es Tücke des Schick⸗ ſals— das gelbe Ding mit der roten Kante glitt vom Balkon und bedeckte— ſich aus⸗ dehnend— mit allen vier Zipfeln den hell⸗ grauen Filzhut Manfred Altenburgs. „Nanu!“ ſagte der Oberförſter verwundert und blickte zum Balkon aaf, wo niemand mehr Augen. zu ſehen war. Der Rentmeiſter nahm erſtaunt das Tuch vom Hut, als die Haustür aufflog und eine junge Dame im hellen Hauskleid, mit etwas verwirrter Entſchuldigung die Hand nach dem Ausreißer ſtreckte. Der Baron be— grüßte das ihm bekannte junge Mädchen. Der Rentmeiſter legte den Ausreißer mit höflicher Verneigung in Paula Sievers Hand. Er ſah flüchtig ein Paar erſchrockene Braun— augen, zerzauſtes Blondhaar und hochrote Wangen, die nach wenigen Sekunden hinter der dicken braunen Tür wieder verſchwunden waren. „Schade“, ſagte der Oberförſter im Weiter— gehen,„ein nettes, fleißiges, kluges Mädel! Hätte den beſten Mann verdient! Aber wie's ſo iſt, Vermögen verloren! Der Vater war ein begabter Muſiker. Starb leider zu früh. Nun muß ſie ſich mit der Mutter ſo durchſchlagen.“ Der erſte Oſtertag ſtand frohgemut aus dem Himmelsbett auf. Goldene Lenzſonne be— gleitete ihn, und Manfred Altenburg bereute im Anſchauen der jungen Morgenpracht ſein frühes Aufſtehen nicht. Ihm war ſeit Tagen leichter zumute als ſonſt. Er wußte keinen Grund dafür und ſchrieb es dem Frühlings⸗ wetter zu. Auf halber Höhe des ſanſt anſteigen⸗ den Bergweges ſtand eine Bank, Er ſetzte ſich einen Augenblick, um das Bild der noch fried— lich ſchlummernden kleinen Stadt zu betrachten. Da klangen neben ihm leichte Schritte, und als er ſich umblickte, ſah er in Paula Sievers ernſtes Geſicht. Er ſprang auf, zog tief den Hut und wollte ſie anſprechen— doch ohne ſeinen Gruß zu erwidern, war ſie ſchnell vorüber— gegangen. Unmutig glitten ſeine Augen ihr nach. Da ſah er den kleinen weißen Eimer in ihrer Hand und lächelte. Oſterwaſſer! Nicht ſprechen, nicht lachen! Daß er's beinah ver⸗ geſſen hatte! Ob ſein Gruß den alten Glauben auch ſchon zunichte machte?„Dummheit!“ ſagte er ganz laut.„Aber ich will ſie fragen.“ Mit einem Male fiel ihm ein, daß er ſein Oſter— waſſer nun auch verſcherzt hatte. Paula Sievers kam aus der Kirche. Mit verſonnenen Augen, aber nett und friſch trat ſie in den Korridor, den ihre Mutter öffnete. „Paula, leg' ſchnell ab und geh' rein. Was meinſt du bloß, wer da iſt? Ich bin noch ganz verdutzt. Mach' doch nur!“ Neugierig trat das junge Mädchen über die Schwelle des Wohnzimmers und fuhr be— troffen zurück. Altenburg erhob ſich und ging ihr entgegen: „Liebes Fräulein, der Reutmeiſter Alten- burg iſt ein ungeſchickter Geſell. Verdirbt Ihnen das Oſterwaſſer und will nun um Nach⸗ ſicht und Entſchuldigung bitten. Nicht wahr, mein Gruß heut' früh hat Ihrem Waſſer die Kraft genommen?“ 5 Paulas Befangenheit wich. Sie lachte leiſe auf. „Ich weiß nicht, ſo genau kenn' ich mich nicht aus mit den Wundergeſetzen. Aber Verzeihung deshalb iſt Ihnen gern gewährt, wenn auch Sie mir mein unhöfliches Schweigen ver— geben.“ Er bot ihr die Hand. „Ich fühle mich in Ihrer Schuld. Sagen Sie mir einen Wunſch, den Sie gern erfüllt hätten, ja? Was kann ich tun, um meine Torheit gut⸗ zumachen? Bitte, ſagen Sie mir— was hätten Sie gern?“ „Seien Sie unſer Oſtermittagsgaſt!“ Unwillkürlich flog es ihr vom Munde. Einen Augenblick wollten die alten Schatten ſich über ſein Geſicht breiten, aber dann ſah er die blühenden Narziſſen und Tulpen am Fenſter, hörte des Kanarienhänschens fröhliches Oſter⸗ lied, ſah auf Markt und Dächern helle Sonne und vor ſich ein liebes Geſicht mit braunen Und auf einmal war ihm, was vor einer Woche im Turmgemach des Schloſſes er nicht geglaubt: daß das Leben ihm noch Liebes und Gutes ſchenken wollte, wenn er es im Augenblick auch nur ahnend fühlte. Beim Eſſen war er heiter wie in früheren Tagen. Es gab den ganzen Sommer ein großes Ge⸗ rede hin und her, was den ſtolzen Rentmeiſter wohl zu der Paula Sievers ziehe, die doch ſchon im alten Regiſter ſtand. Der alte Apfel⸗ baum in Kaufmann Kruſes Garten hätte es erzählen können, aber der ſchwieg und freute ſich ſtill über das aufkeimende Glück zweier ein— ſamer Menſchenherzen. Sommer und Herbſt vergingen, Weihnachten flog dahin, die Oſterwaſſerflaſche auf dem Waſchtiſch wurde täglich leerer, und niemals hatte ſich Frau Sievers heiterer und wohler nach dem Gebrauch gefühlt als in dieſem Jahre. Oder machte es, daß ſie ſah, wie Paula aufblühte in ſtiller Seligkeit? Oſterheiligabend ſtand Manfred Altenburg bittenden Auges vor ſeiner Freundin. „Fräulein Paula, wollen wir morgen zu⸗ ſammen Oſterwaſſer holen?“ Sie nickte heiter, und doch lag in den Braun⸗ augen eine ſtumme Frage. Er verſtand ſie nur zu gern. Leiſe legte er ihr den Arm um die Schulter: „Paula, liebe, gute, du haſt mein Leben mit Oſterſonne erfüllt, es wieder frei und froh ge⸗ macht. Willſt du's dafür als Geſchenk an⸗ nehmen?“ e barg aufſchluchzend ihren Kopf an ſeiner ruſt. Sli gingen zwei Glückliche am Oſtermorgen der Sonne entgegen... Harten im Oſterſchmuch. Im Oſterſchmuck unſer Garten ſteht, Oeſterlich geſchmückt er Oſtern begeht. Der Goldregenſtrauch ſteht in Prangen, Mit Sternchen iſt er behangen. Die alte Weide hochmütig prahlt, Da ihrer Kätzchen Silber prächtig ſtrahlt. Schamhaft die Tulpen rot erglühen Ueber ihr auffälliges Erblühen. Dicke Knoſpen hat ſchon der Flieder, Gutmütig nickt er zum Krokus nieder. Im Winde ſich die Tannen neigen; Sie kokettieren mit den Zweigen. Und der friſch kurzgeſchnitt'ne Raſen Sagt:„Die Bäume ſind wenig hübſche Vaſen.“ Und er iſt auf ſein beſcheid'nes Grün Stolzer als Buſch und Baum in ihrem Blüh'n.— Im Oſterſchmuck unſer Garten ſteht, Oeſterlich geſchmückt er Oſtern begeht. Erika Thomy. Nee Linde zu Annaberg. Oſterlegende. In dem Städtchen Annaberg im Erzgebirge ſteht eine uralte Linde, von der die Legende dieſes berichtet. Im fünfzehnten Jahrhundert lebte zu Annaberg ein junger Menſch, der voller Leichtſinn und Uebermut war und ſeinen Eltern mancherlei Sorge bereitete. 5 Am meiſten aber kränkte es die frommen Leute, daß ihr Sohn ungläubig war und mit Hohn und Spott antwortete, wenn ſie ermahnten, nicht zu vergeſſen, daß er einſt vor dem Richterſtuhl Gottes werde ſich verantworten müſſen für ſeine irdiſchen Taten und Handlungen. Endlich wandten ſich die Eltern an den Geiſtlichen des Städtchens und baten ihn, einmal mit dem jungen Manne ernſt zu ſprechen. Der Pfarrer nahm den jungen Menſchen mit auf den Fried— hof, wohin er ihm widerwillig folgte. Es war am Oſtermorgen. Die Lerchen ſtiegen tirilierend aus den Feldern empor und die Amſeln ſangen von den blühenden Bäumen. Der Geiſtliche aber ſagte zu dem Ungläubigen, als ſie an den Grabhügeln ſtanden:„Hier iſt eine ewige Gottesſaat aus- geſtreut. Wie auf der Flur draußen aus dem im Winter ſcheinbar erſtorbenen Samen im Frühling das junge Grün 0 ſo auch werden die Menſchen einſt auferſtehen zum Licht.“ „Der junge Menſch aber lachte der Reden und meinte, auf eine junge Linde deutend:„So wenig wie dieſes Bäunſchen, wollte man es ausreißen und verkehrt mit den Aeſten in den Boden ſtecken, wachſen und gedeihen würde, ebenſo wenig werden die Toten auferſtehen.“ Da flammte in den Augen des Pfarrers heilige Begeiſte— rung auf; er ergriff den Stamm des jungen Baumes und riß ihn aus der Erde. Dann aber kniete er nieder zwiſchen den Hügeln, auf den Schlüſſelblumen und Veilchen bunt und innig blühten, und betete alſo:„Herr, ich flehe um ein Zeichen deiner Allmacht! Laß dieſen Baum, den ich mit den Wurzeln gen Himmel in die Erde pflanzen will, grünen und gedeihen und laß ihn dieſem Ungläubigen und noch den fernſten Geſchlechtern ein Zeichen ſein, daß bei Gott kein Ding unmöglich!“ Darauf pflanzte der Geiſtliche die Linde— und ſiehe!, als er nach einigen Wochen wieder mit dem jungen Manne auf den Kirchhof kam, grünte der Baum, als fänden ſeine Wurzeln Kraft und Nahrung in fruchtbarer Erde. Noch heute ragen die Wurzeln der Linde, die von zehn Männern kaum umſpaunt werden kann, ſeltſam verſchlungen zum Himmel empor. Der Baum grünt und blüht in jedem Jahre, Vögel niſten in ſeinem Gezweig und die Amſel ſingt von ſeinem Wipfel den Frühling ein. 5 Fröhliche Oſtern. In uns iſt etwas wach geworden, das sir noch nicht recht zu deuten wiſſen: Wir ſtehen und lauſchen— und wiſſen nicht zu ſagen, wonach— und lauſchen doch... Hingus!— als erwarteten wir, daß da etwas komme, zu uns, aus der Weite. Will uns faſt dünken, daß es vergebens iſt; und wir wenden Uns, zu gehen. Da!— ganz leiſe— hörſt du es?]! Und der Fuß ſtockt, und die Augen werden hell: leis⸗leiſes Geläute! Ganz nah, aus einem hellen Sonnenfleck hervor! Ach, erſte Schneeglöckchen, ſeid ihr's?! Und die kleinen ſilberweißen Glocken wiegen ſachte im Frühlingswind und läuten ge⸗ heimnisvoll:„Warte nur, warte und lauſche!“ „Und auf einmal iſt es, als wachſe der kleinen, weißen Glocke Schwingen auf— und hinaus— und kehre wieder hell und froh und voll Zuverſicht: überall rings, von allen Türmen, aus Nähe und Ferne werden Glocken wach und kommen zu dir mit guten Stimmen.„Oſtern!“ ſagen ſie, und „Auferſtehn!“ Und eine kleine helle Glockenſtimme ruft un⸗ entwegt:„Frohes Feſt! Freudenfeſt! Fröhliche Oſtern! Fröh⸗ liche Oſtern!“ „Fröhliche Oſtern!“ rufen da auch die erſten grünen Knoſpenſpitzen. Die ſilbergrauen Weidenkätzchen am Bach recken ſich hoch und nicken:„Fröhliche Oſtern!“ Und„Fröhliche Oſtern!“ ſingt auch der 1 5 Finkenſchlag drüben aus wehen⸗ den Birkenzweigen. Iſt die Welt rings anders geworden mit einem Male? Sind die Nebel fort, die letzten Reſte Schnee und Eis? Nein ſie ſind nicht fort. Aber Oſterſonne iſt aufgegangen über dem Tal, Oſterſonne ſcheint hell auf den blauen Hängen, Oſterſonne funkelt in Millionen farbenſprühender Waſſer⸗ tröpfchen. Fröhliche Oſtern! Und über alles hin ſingen und ſchwingen die Feierglocken, nahe und ferne und weite: „Auferſtehn! Auferſtehn! Oſtern kam! Werden] Erwachen!“ So haſt du denn nimmer umſonſt gewartet! Und wenn du nun heimkommſt, wird es um dich Sonntag ſein, und Feſt⸗ ſonntag dazu Oſterſonntag wird um dich ſein! Und in dir? Vergiß es nicht über dem Heimwege, was die Schnee⸗ glöckcchen dir rieten! Und vergiß auch nicht die kleine, un⸗ entwegte Glocke! Sie hat dir recht gekündet und dich ge⸗ mahnt: Fröhliche Oſtern! Und warum ſollſt du nicht fröh⸗ lich ſein an dieſem Auferſtehungsfeſte? 14297 alles iſt wieder wach geworden, wach und lebendig und froh; alles, von dem es doch ſchien, als ſei es ſchon lot und ſtarr und ohne Freude und Leben. Und wenn am Abend fernher von den Bergen die Oſterfeuer auflohen werden, weit hinein in die Lande ihren Schein zu ſenden— auch ſie ſagen ja:„Leben!“, und ſagen: „Helle!“, und ſagen:„Nimmermehr tot!“ Darum wollen wir nun heimgehen und Oſtern feiern mit frohem Herzen. Und wenn wir auf unſerem Wege welche treffen, die mit niedergeſchlagenen Augen und tauben Ohren einherſchreiten durch der Oſterſonne Leuchten, dann wollen wir ihnen zurufen:„Fröhliche Oſtern!“, und das ſoll ihnen dann ſagen;: aufgeſchaut und: umgeſchaut! Aus den Knoſpen werden Blättchen werden, und werden wachſen zu Blättern und dichtem Laub, das Schatten ſpendet in heißer Sonnenglut und reifender Mittagshitze. Und die ſilberweißen Schnee⸗ glöckchen werden vielen und mancherlei Blüten Platz machen, und wechſelnder Farben Spiel, und leiſe raunenden, körner⸗ ſchweren Aehren über fruchtbarer Scholle. Denn heute, jetzt, iſt der Ruf der Glocken aufgeſtanden aus Nähe und Ferne und Weiten. Und der Frühlingswind nahm ihn auf ſeine Schwingen und trägt ihn hin über Wald und Scholle und 10 00 und Tal:„Auferſtehn! Oſtertag! Frohes Feſt! Oſter⸗ feſt!“ Willſt du nun noch warten und bangen? Willſt du noch zögern und kopfſchütteln und beiſette ſtehen? Ach nein!„Fröh⸗ liche Oſtern!“ laß es dir im Herzen klingen, wie es die Glocken rufen und die Oſterfeuer von den Bergen. Und „Fröhliche Oſtern!“ ſollen auch deine Lippen künden, mit jenem feinen Lächeln, das den Wiſſenden und Zuverſichtlichen zu eigen! Heinz-Oskar Schönhoff. Das Heim im Oſterſch much. Es ſcheint unzeitgemäß, von Feſtefeiern und Schmücken zu reden, in einer Zeit wie der heutigen. Und doch— wir haben einen Auftrieb in dem grauen Alltag nie nötiger gehabt als eben jetzt. Jede Atempguſe muß doppelt genoſſen werden; auch bei wirtſchaftlicher Einſchränkung iſt es einfach ein Gebot der Selbſterhaltung: Feſtſtimmung und Feſtfreude iſt auch zu erreichen mit wenig Geld, ich möchte faſt ſagen, auch ohne Geld. Einfach durch vermehrte Arbeitsleiſtung, durch kluges Aus⸗ nutzen des einmal vorhandenen. Was verſteht man zunächſt einmal unter„Wohnung im Feſiglanz“? Das heißt: ſtrahlende Friſche in allen Räumen, blitzende Fenſter, ſpiegelnde Fußböden, friſche Deckchen auf den kleinen Tiſchen, und ein paar Zweige, erſtes junges Grün aus dem Walde, aus dem Garten... Zu alledem gehört kein Geld. Und es gehört auch nur wenig dazu, um auch unſeren Räumen, unſerer Feſttafel ihren reiz⸗ vollſten Schmuck— friſche Blumen— zu geben. a Der Frühſtückstiſch am Oſtermorgen: Farben be⸗ deuten alles! Die leuchtend bunten Eier in einer ſchlichten weißen Schale oder einem großen Neſt in der Mitte des Tiſches ſehen beſonders reizend aus, wenn ſie auf einer tomatenroten Leinendecke ſtehen. Um die Schale herum ein dichter Kranz aus gelben Primeln, Veilchen und Schnee⸗ glöckchen, und bunte Bänder von dieſer Mitte um den ganzen Tiſch auslaufen. Für die Kinder bevölkern noch allerhand Häschen, Kücken, Oſterlämmchen den Tiſch. Auch die Mittagstafel ſoll feſtlich wirken, ſelbſt wenn leine Gäſte erwartet werden. Beſitzt man eine ſchöne weiße Spitzendecke, ſo genügt es, wenn ſie über ein einfaches Tafel⸗ tuch gebreitet wird; ſonſt nimmt man eine ſchöne Damaſtdecke von guter Länge(etwa dreiviertel herunterhängend). Der Tafelſchmuck in der Mitte kann eine flache Schale aus Kriſtall, Silber, Porzellan oder ein farbiges Glas mit leuchtenden Früchten ſein. Oder ein flaches Beet aus zartem, frühlings⸗ haftem Grün um eine ſchlichtweiße Porzellanplaſtik. Vor jedem Platz ein kleines Schälchen mit Frühlingsblumen, oder ſtatt deſſen eine ganz feine, kleine Biedermeiergirlande, die den ganzen Tiſch durchzieht. Den Nachmittagsteetiſch hält man vielleicht ganz in den typiſchen Oſterfarben Gelb, Grün und Weiß. Auf einer gelb⸗ oder gelbweiß gemuſterten Decke als Blumenſchmuck Goldlack zuſammen mit gelben Margueriten. Es gibt heute ſchon ganz billig braungelbe Glasſchalen in ſchönen, matten Tönen, die ſo gefüllt wunderbar ausſehen. Dazu dann rein weißes oder weißgoldenes Porzellan. Für den Abendtiſch dann noch einmal das Arrange⸗ ment des Mittagstiſches. Blieben noch die Zimmer ſelbſt. Iſt Ihnen ſchon auf⸗ gefallen, wie ſehr Blumen gewinnen, wein ſie nicht in großen Mengen gebündelt ſind? Daß ein einzelner Zweig Kätzchen in einem alten Kupfergefäß im Herrenzimmer ier bild⸗ haft wirkt? Ein einzelner Blütenzweig in einer flaſchen⸗ förmigen Vaſe im Wohnzimmer? Was für einen Zauber ein Bund 110 er Schneeglöckchen, die gegen einen ernſten Fichten⸗ zweig ge 800 ſind, ausſtrahlen? Ein Buſch Gräſer in einem Bunzlauer Henkeltopf? Es müſſen durchaus nicht immer die abgeſtempelten Vaſen ſein, die Blumen aufnehmen. Jedes waſſerdichte Gefäß, das eine ſchöne Form, wohltuend ſchöne Farben hat, iſt geeignet. Dieſe Vielheit an Farben und Formen, auf die einzelnen Blumen abgeſtimmt, iſt ein ganz beſonderer Reiz. Wie naturnah und der Pflanze verbunden muten z. B. auch blumengefüllte Baſt⸗ und Weidenkörbchen an. Und wie einfgch ſind ſie herzuſtellen! Ein oder zwei gebrauchte Konſervenbüchſen oder Steingutgefäße werden hineingeſetzt, die Blumen loſe und graziös geordnet und die Fläche mit friſchem Moos abgedeckt. Gutes Tafelgeſchirr, das an⸗ geſchlagen nicht mehr für den Tiſch verwendet werden kann, ibt ebenfalls ideale Blumenhehälter ab, wenn eine herunter⸗ ängende Blüte, ein großes Blatt liebevoll den Schaden ver⸗ birgt. Es iſt nicht die Not der Zeit, die dieſe Art von Tafel⸗ und Zimmerſchmuck geſchaffen und entwickelt hat— es iſt betont ſchöpferiſche Idee, aus jedem formal ſchönen Gegen⸗ 1 letzte herauszuholen für eine Heimkultur, die das Repräſentative ablehnt und das Aeſthetiſch⸗Harmoniſche auf das Schild gehoben. Elsbeth Unverricht. Rund um das Oſterei. Moderne Kinder. Jubelnd entdeckt Klein⸗Liſel ein Neſtchen im Garten. Darin liegen lauter bunte Eier. Das ſchimmert nur ſo in der Sonne. Rot, blau, grün, gelb, violett. 1. e aber deckt Liſel erſchreckt beide Händchen über as Neſt. 5 „Aber, Liſel, was machſt du da?“, will die Mama wiſſen. „Ja, Mutti“, meint Liſel und blinzelt in die ſtrahlende Oſterſonne, ae mal, verſchießen denn auch die hübſchen bunten Eier nicht? Sind ſie auch beſtimmt indanthren e!“ *. 5 Oſterhäschen und die Sachlichkeit. Auch bei Familie Sachlich hat ſich das Oſterhäschen ein⸗ geſtellt. Eben will es wie üblich ſeine ieee Eier diglich um ſie 005 ſtecken. 10 8 90 15 aber ſtutzt erhäschen. Ja, wohin nur mit den Eiern? Bei Familie Sachli ſſt'eben alles fachlich. Verſtecken Sie mal was in einem ſachlich eingerichteten Zimmer! Da gibt es keine Möbel, die etwas verbergen. Da ſucht man ver⸗ gelblich nach halbdunklen Winkeln. Denn mit einem Blick durch⸗ ron man ſozuſagen das ganze Zimmer. Oſterhäschen iſt ratlos. Endlich ſtellt es die Eier einfach mitten auf den Tiſch. Denn vermutlich ſind die kleinen Sach⸗ lichs genau ſo fachlich wie ihre Eltern. Wozu da erſt lange Verſteckenſpielen! 4 Der Schokoladen⸗Oſterhaſe. Anſcheinend gibt es verſchiedene Oſterhaſen. Wenigſtens iſt das Gretels Meinung. i „Denn nachdem Gretel die Oſtereier, notabene buntgefärbte Hühnereier, gründlich von allen Seiten unterſucht hal, zupft ſie Mutter am Aermel. „Nu ſag' mal, Mutti, warum kommt denn zu uns nur der gewöhnliche Oſterhaſe?“ „Wie— der gewöhnliche Oſterhaſe? Ja, was meinſt du denn damit, Gretel?“ erkundigt ſich die Mama. „Ja, ſiehſt du, Mutti, nebenan bei Müllers kommt doch immer der ſeine Oſterhaſe. Weißt du, der legt nicht ſo ge⸗ wöhnliche Kikeritieier. Der legt nur Schokoladen⸗ und Zucker⸗ eier! Bitte, bitte, laß doch auch den feinen Schokoladen⸗ oſterhaſen mal zu uns kommen!“ . Hanſel hilft dem Oſterhaſen. Es iſt kurze Zeit vor Oſtern, Das merkt man im ganzen Hauſe. Da wird ſchon alles ſeſtlich hergerichtet. 5 „Denkt nur mal an“, hat die Mutter abends den Kindern erzählt,„was das arme Oſterhäschen jetzt für Arbeit hat! 110 müſſen alle die Eier gelegt und dann auch noch bunt bemalt werden!“ Als am anderen Tage Bruder Willi zur Zeichenſtunde geht, fehlt ſein Malkaſten. Endlich enkdeckt man ihn im Garten unter einem Gebüſch. „Ja, wie kommt denn der dahin?“ verwundert ſich Willi. Da guckt ihn der Hanſel ganz verſchmitzt an:„Den habe ich dahin getragen!“ „Aber warum denn, Hanſel?“ Den habe ich doch fürs Oſterhäschen da hingeſtellt“, erklärt Willi wichtig.„Vielleicht hat er nicht genug Farbe bei ſich für all die vielen bunten Eier!“ Oſterausflug. Merkwürdig, aber wenn von Ausflügen die Rede iſt, kommt Papachen immer mit Ausflüchten. Denn Papachen muß ja, wie meiſt, die Koſten des Verfahrens tragen. „Dieſes Jahr möchte ich Oſtern einmal...“, beginnt Mamachen— da legt ihr Papa fe aneh die unbezahlte Rech⸗ nung für das neue Frühjahrskleid auf den Tiſch. „Könnten wir nicht diesmal Oſtern...“, meint das Töch⸗ terchen. Da deutet Papa ſtumm auf ein Paar Skier, die zwar noch nicht benutzt, dafür aber auch noch nicht bezahlt ſind. „Wie wär's, wenn wir Oſtern mal...“, läßt ſich der hoff⸗ nungsvolle Sprößling vernehmen. Der aber wird einfach unter e ee auf das zu erwartende Oſterzeugnis mundtot gemacht. Denn Ausflüge ſind zwar ſchön, aber koſtſpielig, Alles aber, was koſtſpielig iſt, findet bei Papa wenig Gegenliebe. Denn ſein Portemonnaie— aber nein, wer wird im knoſpenden Lenz von ſo unangenehmen Dingen reden wie einem leeren Portemonnaie. Vergebene Liebesmüh. 0 Nun haben alle Kinder ihre ſchönen Oſtereier gefunden. Nur Fritzel, das Neſthäkchen, iſt ſamt den Eiern verſchwunden. Nach langem Suchen findet man ihn im Hühnerſtall. Ganz zuſammengekauert ſitzt er da in einem Eckchen. „Aber Fritzel“, beugt ſich die Mama ängſtlich über ihn, „was machſt du denn da? lind wo ſind denn deine Oſtereler?“ „Da ſitz' ich doch drauf!“ murmelt Fritzel. „Ja, aber warum denn?“ „Ach, Mutti, ich möchte doch auch ſo nette Küchelchen haben wie unſere Henne. Aber nicht nur ſo gelbe und graue, wie aus den weißen Eiern kommen. Jetzt hab' ich mich auf die bunten geſetzt— ha, Mutti, werden das feine Küchelchen! In allen Farben...“ Mutter aber hat nur einen Gedanken. Schleunigſt ſieht ſie nach— gottlob, es waren lauter hartgekochte Eier. Smada. Eiergerichte für den Oſtertiſch. Zu den repräſentativſten Oſtergerichten gehören unbedingt die Eier. Eine gefällig angerichtete Eierſpeiſe wird daher auch unbedingt Anklang finden. Die angeführten Eiergerichte eignen ſich beſonders für das Oſterfeſt. Rühreier Prinzeſſa. Unter ein feines Rührei miſcht man reichlich feinſtreifig ge⸗ ſchnittene, im eigenen Saft gargemachte Champignons, füllt in eine tiefe Schüſſel und gibt in Butter geſchwenkte, klein⸗ i grüne Spargelſpitzen in die Mitte. Ringsherum ommt ein Streifen gute Kalbsjus. Eier auf Haager Art. Die benötigte Anzahl von pochierten Eiern werden her⸗ geſtellt. Mehrere große Kartoffeln abgekocht, wenn ſie gar ſind, geſchält und der Länge nach in Scheiben von zirka ein Zentimeter Dicke geſchnitten. Auf dieſe Scheiben richtet man die Eier an und bischen jedes mit einer kräftigen, etwas dick⸗ gehaltenen holländiſchen Soße. Eier in Töpfen Reyniere. Man ſtellt die Töpfchen in ein flaches Gefäß mit kochendem Waſſer, gibt in jedes etwas warme Madelrafoße und ſchlägt ein 7955 friſches Ei hinein. Sobald dieſes geſtockt iſt, legt man obenauf eine alte Trüffel und umkränzt dieſe mit kleingeſchnittenen Geflügellebern, in Butter ſaueiert, gewürzt und mie Madeira abgeſchmeckt. Eier Wandelard. „Daxioleförmchen werden ausgebuttert und mit einer Ge⸗ flügelſarce ausgeſtrichen. Man ſchlägt in jedes ein kleines Ei und läßt im Waſſerbad ſtocken. Nun ſtürzt man die Eier kranz⸗ förmig auf eine runde Platte, gibt auf jedes einen Cham⸗ pignonkopf, ſaueiert mit einer würzigen Bechamelſoße, die man mit etwas durchgeſtrichenem Gänſeleberpüree abgeſchmeckt hat und gibt in die Mitte Morcheln, in Sahne angemacht. Eier Cordon bleu. Hartgekochte Eier werden unten aufgeſchnitten, ausgehöhlt und mit echemüſe r feingeſchnittenen, mit Mayonnaiſe an⸗ gemachtem Gemüſeſalat gefüllt. Man ſtülpt ſie um und über⸗ gel Aden mit einer geſtockten Mayonnaiſe, verziert mit aus⸗ geſtochenen roten Pfefferſchoten, überglänzt mit Aſpit und richtet ſie auf runde Platte kranzförmig an mit gehacktem Aſpik in der Mitte. 10 f 5 Eier auf Feinſchmeckerart. Pochierte, gut parierte und vollſtändig erkaltete Eier werden mit Gänſelebermus, dem etwas Aſpik Wei iſt, überzogen und, nachdem dieſer feſt iw iſt, mi nales und Eiweiß verziert und mit Aſpik überzogen. Man gießt eine runde 1 75 05 mit einem Spiegel Aſpit aus, richtet 1 dem 11 erden Hirauß die Eier kranzförmig an und gibt in die Mitte einen Strauß Brunnenkreſſe oder einen Buſch Peierſilie, a Lisa Schweisthal. Verſetzt! Eine luſtige Oſtergeſchichte von Henrik Henner. Der feierliche Akt, der in der Aula des Gym⸗ naſiums ſtattgefunden hatte, war nun vorüber. Zuſammen mit vierunddreißig anderen war auch Paulchen Werkenthin von Unter⸗ nach Obertertia verſetzt worden. Wenn auch nicht als Primus oder Sekundus, ſo doch als drei⸗ unddreißigſter. Gerade noch mit hinüber⸗ geſchlüpft, mit der ernſten Ermahnung, ſich in der neuen Klaſſe ordentlich auf die Hoſen zu ſetzen! Einerlei! Durch war er doch und durch war durch! Die gute Mama mußte nun wohl oder übel ihr heilig gegebenes Verſprechen halten und Paulchen Werkenthin ſeine erſte Ferienreiſe machen laſſen. Im Schulzimmer der Untertertia ſaßen die fünfunddreißig— ſie waren alle miteinander verſetzt worden— nun zum letzten Male zu⸗ ſammen und warteten auf die Verteilung der Zeugniſſe, die Herr Doktor Bernhardt jetzt vor⸗ nehmen ſollte. Mit ſeinem Nachbar und Leidensgefährten Robert Schwarz war Paulchen Werkenthin ſchon in eifriger Unterhaltung begriffen. Er ſetzte dieſem gerade auseinander, daß er nun zum erſten Male ohne die Begleitung ſeiner Mama eine wirkliche Reiſe machen dürfe. Bis nach Kaſſel und noch weiter ſollte es gehen. Wo Werra und Fulda zuſammenfließen und die Weſer bilden— Paulchen Werkenthin war ſo ſtolz darauf, ſolches noch aus der Geographie⸗ ſtunde behalten zu haben—, habe Onkel Karl in Minden ein Gut, und Minden habe eine wundervolle Lage, und dorthin dürfe er nun zwei Wochen lang! „Aber Paulchen Werkenthin“, ertönte da die Stimme des Doktor Bernhardt, deſſen Ein⸗ treten die beiden in ſo eifrigem Geſpräch be⸗ griffenen, neugebackenen Obertertianer ganz überhört hatten,„willſt du denn dein Zeugnis nicht in Empfang nehmen?“ Paulchen errötete bis hinter die Ohren, denn er fürchtete wieder eine der ſarkaſtiſchen Be⸗ merkungen des Herrn Doktor hören zu müſſen. Aber diesmal ging der Kelch glücklich an ihm vorüber. Auch Doktor Bernhardt freute ſich auf ſeine Oſterferien. Nachdem Paulchen und die beiden noch hinter ihm Sitzenden ihr Zeugnis in Empfang genommen hatten, wurde die Ko⸗ rona mit ein paar kurzen Worten entlaſſen. Und hinaus ging es aus der grauen Stube des Gymnaſiums in den leuchtenden Frühling. Wie der ſich da draußen anſchickte, das Oſterfeſt zu verſchönen! Blau in blau malte ſich der Himmel, und die Schwalben ſchoſſen ſchon durch die Lüfte, daß es eine reine Freude war! Das Oſterfeſt würde ein richtiges Frühlingsfeſt werden. Paulchen kam es vor, als ſei er ſchon unter⸗ wegs auf ſeiner erſten Ferienreiſe. Alle Er⸗ mahnungen des geſtrengen Doktor Bernhardt waren da draußen, als er jetzt durch die An⸗ lagen ſeiner Vaterſtadt ſchritt, vergeſſen, und es ging ihm wie jenem, von dem der romantiſche Dichter ſingt: „Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen, Den ſchickt er in die weite Welt!“ Ein Genie war Paulchen Werkenthin ja nicht, auch kein Dichter, nur ein ganz mittel⸗ mäßiger, aber heute überglücklicher Ober⸗ tertianer, der einen geſunden Mutterwitz hatte und dem das dreizehnjährige Knabenherz auf dem richtigen Fleck ſaß. Forſch und friſch, kein Spielverderber, ſo ein rechter und echter Junge, dem die Rolle des Mutterſöhnchens, die er zu Hauſe als das einzige Kind der früh verwitwe⸗ ten Frau Profeſſor Alma Werkenthin zu ſpielen hatte, gar nicht zu paſſen ſchien. Deshalb war auch die Freude, heute endlich einmal allein hinaus zu dürfen, bei Paulchen Werkenthin doppelt groß. Nachmittags um zwei Uhr ſollte der Zug abgehen. Er hatte ſeine Mama gebeten, ihm ja alles rechtzeitig einzu⸗ packen, und die n un e Frau Profeſſor war an dieſem Morgen aus ſolchem Grunde, wenn auch ſchweren Herzens, zu Hauſe geblieben, hatte ſo die Progreſſion verſäumt, um den Wünſchen ihres Einzigen nachzukommen und 1 165 die erſte Ferſenreiſe rechtzeitig inſtand zu ſetzen. Das war ja nicht viel, was ſolch ein Junge für zwei Wochen brauchte! Zwei Wochen! Eine kurze Zeit, und doch! Der Frau? rofeſſor kamen die Tränen, wenn ſie daran dachte, daß ſie und Paulchen zum erſten Male im Leben ſo 1 0 getrennt l ſollten. Nun, ſie wird es ja tragen! Aber der arme Junge! Wie wird der Heimweh nach ihr haben, trotz aller Ferienfrei⸗ 80 Und in einex Wallung der Gefühle ſteckte ie ihre neueſte Photographie in ein Kuvert und legte ihm dieſe zwiſchen ſeine Wäſche, da⸗ mit Paulchen ſeine Mama wenigſtens im Bild immer bei ſich hatte. Nun ſtand ſie auf dem Balkon der kleinen Villa und blickte erwartungsvoll hinauf auf die Straße, an deren. Biegung ihr Paulchen in Sicht kommen ſollte. Daß er verſetzt war, hatte ihr der liebenswürdige Klaſſenlehrer zwar ſchon unter dem Siegel der ſtrengſten Verſchwiegen⸗ heit verraten. Und ſie hatte das dem Doktor gegebene Wort nicht gebrochen. Und da bog es um die Ecke der Straße. Das ſcharfe Mutterauge hatte den Liebling ſchon von weitem erkannt. Von unten ſchallte es der Frau Profeſſor entgegen: „Durch, wenigſtens durch!“ Ueber ihre feinen Züge ging ein Leuchten; ein glückliches Lächeln umflog ihren hübſchen Mund. „Gott ſei Dank!“ Was konnte denn der arme Junge dazu, daß er ſchließlich mehr in ihre Familie als in die ihres Mannes geſchlagen war? Freilich, dem verſtorbenen Profeſſor der Archäologie, dem wäre wohl mit dieſem Zeug⸗ niſſe von Untertertia nach Obertertia ſchwerlich gedient geweſen. Der hätte von ſeinem Sohn ſchon mehr verlangt. Aber ſie war zufrieden, daß er„durch war“; ſie mußte zufrieden ſein. Ihre Brüder, die alle als Landwirte ein recht auskömmliches Daſein friſteten, waren ſamt und 9 1 ſchon auf Quarta hängengeblieben, und Vetter Karl, der den Jungen jetzt zu ſich auf ſein Gut nach Min⸗ den an der Weſer eingeladen hatte, der war noch nicht einmal bis zur Quarta gekommen. Den hatte ein gütiges Geſchick ſchon nach Ab⸗ ſolvierung der Quinta auf die Bürgerſchule verſchlagen, weil ſein Vater damals, ehe das Mindener Gut an ihn fiel, einen Hof bei einem ganz kleinen Neſt verwaltet hatte und den Sohn in ſeiner Nähe haben wollte. Ja, der luſtige Vetter Karl! Wie ähnlich der Junge doch dem war— in ſeinem ganzen Weſen! Trotz des profeſſoralen Vaters, der die alten Gräber Griechenlands und Italiens e e Aua Zulage 5 el 8— 7 N 0 — W ür. g 57 0 durchſchnüfſelt hatte! Vom Vater war doch keine Spur auf Paulchen übergegangen. Sie mußte das unwillkürlich denken, als der Knabe eben durch das Tor in den Garten trat. Vielleicht war es ein Glück für ihren Mann und ein Glück für Paulchen, daß beide ſo ver⸗ ſchiedenen Naturen durch den Tod des einen ſo früh für immer voneinander getrennt worden waren, denn der Profeſſor hätte an dem Jungen, dem Homer und die Ilias furchtbar ſchnuppe ſein würden, ſicher wenig Freude ge⸗ habt. Und ſie ſelber? Wie war ſie ſelber eigent⸗ lich dazu gekommen, in das gelehrte Haus ein⸗ zuheiraten?. Ja, damals, richtig, damals, da er ſeinen Vortrag hier in der Stadt gehalten und da die ganze Welt von ſeinen Ausgrabungen ge⸗ eie da hatte es ihrer Eitelkeit geſchmei⸗ helt, daß der berühmte Mann ſich um ihre Gunſt beworben. Der Profeſſor hatte ihr bei den Freundinnen ein Relief gegeben, und ſo war es gekommen, daß ſie Vetter Karls ſtür⸗ miſche Werbung zurückwies und den Profeſſor ermutigte und ihn auch ſchließlich bekam. Aber lange hatte das Glück an ſeiner Seite nicht gedauert. In Italien und Griechenland war er die meiſte Zeit geweſen! Während der zwölfjährigen Ehe, die ja gar keine Ehe war, 1 0 er ganze Städte der antiken Welt an das icht des Tages gefördert; nur den Schatz ihres reichen Herzens hatte er unter Schutt und Moder verkommen laſſen— um den hatte er ſich nicht gekümmert. An all das mußte ſie in dieſem Augenblick denken, da ihr Junge, ſein Sohn, den Garten der Villa betrat. Und auch daran, daß Vetter Karl ſich die Sache in den Kopf geſetzt hatte, und daß ein Junggeſelle aus dem geworden war, der mit Wirtſchafterinnen und Mägden das ſchöne Gut verwaltete, dem doch eine Haus⸗ frau ſo nötig geweſen wäre! Ja, ja, nicht jedes Holz war dazu geſchickt, Gelehrte aus ihm zu ſchnitzen! Das hätte ſie eben beizeiten bedenken ſollen! Nun ſaßen Mutter und Sohn bei Tiſch. Paulchen drängte. In einem fort ſah er nach der Uhr. „Mama, daß wir ja nicht den Zug verſäumen — ja nicht, Mama!“ „Daß du mir hübſch brav bei Onkel Karl biſt“ redete die Mama zu,„und recht vorſichtig auf dem Gut mit den Pferden, und daß du nicht zu vorwitzig biſt mit den Maſchinen— hörſt du, Paulchen? Und deine einſame Mama in der Stadt vergißt du nicht ganz während der Ferien— hörſt du!?“ Sie fühlte, wie zwei heiße Tränen in ihre Augen ſtiegen— der Junge war ja auch das einzige, was ſie hatte. Wenn es nicht ſein Herzenswunſch geweſen wäre, ſie hielte ihn jetzt noch von dieſer Ferienreiſe zurück. Aber Paulchen war tapfer. Er verbiß wacker ſeine Rührung, während der Wagen ihn ſamt ſeinem Reiſeköfferchen und ſeiner Mama nach dem Bahnhof brachte. Jetzt hatte er ſeine Fahr⸗ karte. Nun küßte ihn Mama auf beide Wangen — und da ſaß er in ſeiner Ecke. Der Zug pfiff und ſetzte ſich endlich in Bewegung. „Paulchen“, rief die Mama ihm nun zu, „Paulchen! Denk' an deine Mama! Schreibe gleich! In deinem Koffer...“ Das Fauchen der Lokomotive, das Rattern der ſchon rollenden Räder übertönte die Stimme der Mama— und Paulchen war ſeinem Schickſal überlaſſen. In der erſten Viertelſtunde war es ihm ein bißchen wehleidig zumute, aber das überwandt er als Mann. Onkel Karl würde ihn ja am Bahnhof in Min⸗ den in Empfang nehmen, und wie er ſich auf das große Gut und auf Onkels Pferde freute! Endlich kam man ans Ziel. Auf einem ſchmucken Jagdwagen, zur Seite des Onkels, den ſein behagliches Junggeſellen— tum, trotzdem er die vierziger Jahre noch nicht erreicht hatte, ſchon weidlich gerundet hatte, hielt Paulchen Werkenthin ſeinen Einzug in den Hof. Wie war er dem Onkel dankbar! Wie lieb war der zu ihm und wie angelegentlich erkundigte ſich der nach ſeiner guten Mama! Daß er auch gar nicht daran gedacht hatte, dem Onkel etwas recht Schönes aus der großen Stadt mitzubringen! Zu dumm! Den ganzen Abend quälte ihn dieſer Gedanke, er müſſe dem Onkel doch auch eine kleine Freude machen; ja, in der Nacht träumte er davon. Und wie er am Morgen ſeine Sachen aus dem Köfferchen in die Kommode ordnete, fiel ihm ein großes, weißes Kuvert in die Hand, das die Mutter zwiſchen ſeine Wäſche gelegt hatte. Er öffnete es: das Bild ſeiner Mama, deren neueſte Photographie! Einen Augenblick traten Paulchen die Tränen in die Augen. Seine gute Mama! Der erſte Morgen, den er ſich denken konnte, daß ſie nicht an ſein Bett getreten war und ihn geweckt hatte. Aber dann! War er nicht ein Mann? Sagte die Mama nicht vor dem Abfahren des Zuges irgend etwas von ſeinem Köfferchen? Richtig, das Bild hatte ſie gemeint, das ſollte er Onkel Karl mitbringen; ſie hatte nur vergeſſen, ihm ſolches zu ſagen. Stolz wie ein König, erſchien nun Paulchen am Frühſtückstiſch des Onkels. Und als habe er den Frau 2 uth folgenden Morgen erhielt, als ſie auf eine An⸗ wirklich von ſeiner Mama dieſen Auftrag er⸗ halten, ſagte er jetzt in wohlgeſetzter Rede: „Lieber Onkel Karl! Einen ſchönen Gruß von meiner Mama und ich ſoll dir dieſes Geſchenk von Hauſe mitbringen. Leider habe ich ver⸗ geſſen, es dir ſchon geſtern zu geben.“ Der Onkel dankte ſchmunzelnd und nahm die Gabe, ohne für Paulchen eine weitere Bemer⸗ kung daran zu knüpfen, in Empfang. Eine größere Ueberraſchung aber hatte der Poſtbote wohl ſelten überbracht, als den Brief, Profeſſor Alma Werkenthin am ſichtskarte von Paulchens Hand gewartet hatte. Es war ein langes Skriptum von Vetter Karl, und da die Frau Profeſſor zu Ende geleſen hatte, war ſie bis hinter die Ohren rot ge⸗ worden, genau ſo rot wie ihr Paulchen, da er vorgeſtern die Ermahnung von Doktor Bern⸗ hardt empfing. Sie hatte ihm ihr neueſtes Bild geſchickt! Das war ja unerhört! Aber die Geſchichte hatte einen guten Schluß Und Paulchens erſte Ferienreiſe war in der Tat ein wahrer Segen geweſen. Onkel Karl bekam durch ſie endlich eine Frau, die das Gut doch nicht länger zu entbehren vermochte. Die Frau Profeſſor, die jene Exkurſion in die Ge⸗ lehrtenkreiſe unternommen hatte, wurde als Herrin des weiten, landwirtſchaftlichen Beſitzes ungeahnt glücklich, und das beſte Los von allen dreien zog Paulchen ſelber. Auch er kam mit auf das Gut, vertauſchte das dumme Gymnaſium mit der weit praktiſcheren Bürgerſchule und grub ſpäter, anſtatt, wie ſein Vater nach den Reſten von Kathago und Ko⸗ rinth graben zu müſſen, nach Mohrrüben und Kartoffeln. Dieſe weit einträglichere Beſchäfti⸗ gung hatte er lediglich ſeiner erſten Ferienreiſe zu verdanken, denn den, dem Gott rechte Gunſt erweiſen will, ſchickt er in die weite Welt. 1 * Kinder gab es, viele Kinder faſt in jeder Familie. Wenn es] meyr Leute Schulden; es werden am zweften Oſtertage mehr „nur“ drei waren, dann wunderte man ſich e denn a1 Wechſel fällig. Wenn dieſe Leute alle verzweifeln wollten, ünd auch mehr gehörten faſt ſchon zur Selbſtverſtändlichteit. würde das Oſterſeſt ein Selbſtmördertag.“ Und wirklich wilde, geſunde Kinder waren es, die ſich keinerlei Ueber Peters Geſicht ging ein zwangsweiſes Lächeln. Er Gedanken machten, recht lange an den Storch glaubten und ihr war ihr dankbar für ihren guten Willen und ſagte mit Ueber⸗ Leben wunderſchön fanden.. windung;„Alſo wir gehen, Anny.“ Beim 18 210 Forſtmeiſter gab es loc acht Kinder! Sechs Das Mädchen ſah ihm ſinnend nach, als er die Haustür Buben und zwei Mädel. Seltſamerweiſe waren alle acht mit hinter ſich zuſchlug. nicht ganz gewöhnlicher Pünktlichkeit in Intervallen von je Das wurde ein Oſtertag, wie es noch keiner geweſen war. wei Jahren ſo um dle Oſterzeit zur Welt gekommen, zwiſchen Und wirklich, Anny verſtand es, die dunklen Wolken über ärz und April, Es war alſo gar nicht verwunderlich, daß Peters Gemüt faſt vollkommen zu verſcheuchen. Ihm war zu⸗ man lachend behauptete, bei Forſtmeiſters brächte nicht der mute wie einem Selbſtmörder, der ſich ſagt: Heute noch willſt Storch, ſondern der 1 die Kinder! Die Alten ſagten es du glücklich leben, morgen iſt alles zu Ende. Dazu beging er ſchmunzelnd— und die Forſtmeiſterbuben ſchworen darauf: noch in einer ſeligen Stunde die unverzeihliche Torheit, ſich mit 5 ſie hatte der Oſterhaſe gebracht. Wenn Ungläubige ſich ihren der Anny zu verloben. Das Kind war glücklich und voller 85— n Storch nicht nehmen laſſen wollten und behaupteten, ſo ein Uebermut, und als ſie dann ſpätabends zu Hauſe anlangten, -.— kleiner Haſe könnte doch kein Kindel ſchleppen, dazu brauchte fielen erſt innerhalb ſeiner vier Wände die Sorgen und die doch der Storch ſeinen Schnabel, dann könnte der Haſe ohne Angſt vor dem Morgen und die doppelte Laſt der Verant⸗ N tern mn 6 0 C ö f dieſen doch auch die Kinder nicht aus dem Teiche herausziehen, wortung, nun auch für Annys Wohlergehen, wieder über 11 0 U 1 wurden ſie immer damit ad absurdum 9 9 daß die Forſt⸗ ihn her. f Von W. v meiſterkinder behaupteten, im ganzen Umkreiſe gäbe es keinen Oſtermontag! Da ſchellte es zaghaft, und vor ihm ſtand on W. v. Hauff. Teich— aber Haſen, die gab es eine große Menge. ſeine kleine Braut. Er war hilflos und wußte mit der Situa⸗ Wer die Geſchichte vom Leben und Sterben Jeſu von Naza⸗ Die Forſtmeiſterbuben wurden ſtramme, junge Männer, tion nichts Rechtes anzufangen. Da nahm ihn das Mädchen reth in der ſchlichten Form der Evangelien miterlebt und die blieben nicht in der kleinen Bergſtadt, ſchufen ſich draußen in ganz ernſthaft bei der Hand, ſetzte ſich ihm gegenüber und Geſtalt des Meiſters dabei liebgewinnt, der wird am Schluß der Welt ihr eigenes Leben, heirateten nette Frauen, ſtrebten ſagte: a. 1 denſelben heiligen Schauer empfinden, von dem der achte Vers aber in dem einen Punkt ſo gar nicht dem Vorbild des Vaters,„Lieber Peter, nun wird's mir aher zu bunt mit deinem des letzten Markuskapitels berichtet. Die Kraft, die von der nach: mehr als zwei Kinder hatte keiner von ihnen! Und wenn mieſepetrigen Geſicht nach unſerem Verlobungstag. Ich habe Perſönlichteit Chriſti ausgeht, ſteigert ſich durch die Kreuzigung der Großvater und Vater ihnen ſaſt vorwurfsvoll verargte, mit Vater geſprochen, er gibt dir das Geld für deinen Wechſel — e, ſo, daß nichts unmöglicher erſcheint, als hier ein Ende an⸗ daß ſie in dem Belangen ſo wenig ehrgeizig waren, dann bekam als meine Mitgift zur Hochzeit. Widerſprich nicht, halt' keine „„ 5 e zunehmen: alles iſt ſo wunderbar, ſo übermenſchlich, daß ſich die er immer die veränderten Zeiten als zwingendes Argument großen Reden, es iſt ſo beſchloſſen und es hleibt ſo.“ 20. 45. Verwirrung, die ſich unſerer bemächtigt, nur in einem Ent⸗ entgegengehalten, die den Luxus einer zahlreichen Nachkommen⸗ Das Letzte war ſehr energiſch geſprochen worden, und Peter ſetzen zu löſen vermag. ſchaft eben nicht geſtatte. Etwas, was der alte Herr niemals war ſo erſtaunt, daß er wirklich zuerſt keine Worte fand. Er 5 1 Wer aber die Berichte von den Ereigniſſen am Grabe Chriſti Reet olige 9 00 er 05 ja 5 0 0 151 ſeinem 11 8 Feten alt, N Anny, ſie 1 ſo gan M 1 5 f ˖ iſchen hi jenſeits i dem darunter hinſtrömenden Waſſer ſchau⸗ mit einem Schauer aus der Hand legt, deſſen Urſprung er nicht Neſt und fühlte es nicht am eigenen Leibe, wie ganz anders riellen Hintergrund. und nun?? Da hing ſie ihm auch ſchol Zu Weihnachten hatte er ihr ein rotes Band geſchenkt und ern ie dec e e 9 8 nende and ewe auf de Auf 5 1 in dieſer Welt ſucht, der 11100 datülber, df der Piſtoriter inzwiſchen die Welt und ihre Lebensmöglichkeiten geworden am 7 und küßte ihn, und da ſchien es auch Peter ganz un⸗ ihr dabei lief und innig und verheißend in die Augen geſchaut. ziehen wur 1 11 1 e ſetzte abends niemanden über. Aber„Rette mich! Hilf mir! Ich verſinte!“ ächzte er und blickte i mit dem, was da erzählt wird, nicht viel anzufangen weiß. war, welch andere Auſprüche zung und alt vor allem an das gebührlich, mit moraliſchen Einwendungen und ähnlichen An⸗ und beim Silveſtertanz hatte er ſie an ſein Herz gezogen und et nhl Wü ode nich ko men Länger als je blieb er aus. verzweifelt zu ihr hinüber, ö Solche Dinge ſind viel zu zart für den harten Griffel des Ge⸗ bißchen Leben zu ſtellen gelernt hatten. Nein, davon hatte der ae e zu kommen. Er küßte ſeine Braut wieder und ſie gefragt, ob ſie ein Paar werden wollten. 3615 Oi 185 ir dor der Tür und die harte Decke lag noch feſt und!„Ich will ein Breit holen!,. 5 ö 5 lebten: ſſe eben ſauſeite aller Rigenſchaſt die ſo Aren Ing ang ßtlich darnorrr daß Annemarie klellte dite Tochter unh, ch danke dir, Mädel, dir deinem Vater; ich wer Und ſie hatte ja geſagt, überglücklich, denn das Glück war Diem peine Ufern an 73„Es findet keinen Halt mehr, das Eis iſt morſch und ge⸗ ö nicht wagen darf, weil ſie von dieſer Welt iſt und mit ihr ver⸗ unglücklich darüber, daß Annemarie, ſeine älteſte Tochter, nach 1 5 beſti e dir, Mädel, dir und deinem Vater; ich werde wirklich dae! in ihr Herd eſngezogen und fang hne u nt Je ed bend zar herangekommen, die Oſterkoſt auf- borſten, in Schollen gebrochen. Du mußt etwas zureichen, an a gehn:.. 5 15 unde Ehe immer noch kinderlos blieb, und elngela, die es Der Segen rde eine Ken ume darin wie helles Glockengeläut, das den erwachten Frithling Der Oterſennabeſter ging von Haus zu Haus, um den Segen das ich mich klammern kaun! Aber eile— ich aun mich zucht Wir ſind aber auch froh, daß niemand ſicher weiß, wo das fingere die auch ſchon auf eine ffinfjühriqe Ehezeit Zurück.„%%% ß kündet, obgleich die Dächer noch unter der Schneelaſt ächzten geſtellt und der Prieſter Las 999 ielidende Weräuſch der Polz“ langer halten! Meine Finger ſind erſlarrt und die morſchen 77 Grab Chriſti iſt; denn das heilige Grab, um das ſo viele un⸗ blickte, immer nach e einem Wet bei 958 kleinen Trudel, die und der Fluß in ſtarren Bann gezwungen war. darüber zu ſprechen. 15 10 Salle de Gloctengelſuts Zweige halb losgeriſſen. Länger als vier Stunden hänge ich 85 heilige Kämpfe geführt worden ſind, entſpricht gar nicht der add der„Abgott des Großvaters war, als einziges 1 Vom erſten Augenblick an, wo er vor ſie hingetreten war„ dar heler g 5 1 0 käatterten im Dorfe und von jen⸗ ſchon in dieſer Lage bier! Ich rief die ganze Nacht nach dir! Vorſtelläng, die wir uns unwilltürlſch machen, wenn wir uns e. e die kerze fill tereiern. er war zur Erntezeit von jenſeits der Berge her auf den 00 ef 93 ü ff 5 0 rüber! f Die heilige Weihe der Oſter⸗ Du aber kamſt nicht!“ a N 5 Ne anden der meien Erzählung hingeben. 7 110 16 Som derten 1. 15 lle Geſchwiſter 1 dem ini Wi i j i 5 getommen, auf dem ſie als Magd diente—, von dieſem erſten ſeits des 5 80 5 Erde herab, aber in Urſulas gequältes Aechzend rangen ſich dieſe Worte von ſeinen Lippen. vauken, die uns dabei bewegen, paßt die kleine Kapelle nicht, die 9109 15 110 80 5 immer 5 70 ſch 99 17 1 Einige Winke von Hildegard G. Fritſch. Augenblick an hatte ſie heimlich hinter ihm her geſehen, und erlöſung ſchwebte zur Erde 9 0 ee während Urſula den Abhang wieder hinauf taumelte. 1 5 unter der hohen Kuppel der Grabeskirche ſteht, paſſen die vielen hübſchen, traulichen? orſthauſe; ie wurden unverändert mi Ofteteier ſind die größte Freud ſerer Klei Oſler⸗ glübend heiß war es jedesmal in ihr auſgeſtiegen, wenn er Herz wollte die göttliche Ahnung nicht dee en 9 Ich hole eine Stange, halte dich!“ rief ſie zurück, dann aber i goldenen Lampen uſcht, die über der Marmorplatte hängen, allen lieben Gewohnheilen gefeiert, und die Väter ſorgten feſt Meſosdens denn ſie aue der el eg Sühne in ſie anrief oder den Tagesgruß mit ihr tauſchte. 900 mae eee e dagen ede e 11 ſtockte ihr Fuß und ſie ſtürzte mit einem wilden Aufſchrei 10 0 e nach der Ueberlieferung der Leichnam Chriſti ge— e 110 eee e e e e S hasen Findens noch in ſcherzhafter Art fie sttaſcht weden und 905 ier 910 0e güne de le lieben ihr e Hauſe schaltete, hatte ihr geſagt, wie man den Himmel e e e e e Nazwa kr 3885 1 5 en Richt im Gewühl der Stadt ſuchen wir mit unſerer Seele nicht erſchüttert wurde, weil ſie ſich ihrer eigenen Jugend dank⸗ ſich ſolche kleinen Ole emdolichen. wenigen Mitteln laſſen : 0 glanz 8 71 ſich gew önne norſchen 4 kt, ſah, 55 3 G Shriſti e 1. N 115 erinne f f s en Zweifeln i Späße ermöglichen. 155 55 enhelt l v f Jae 10 ate ee e f pet dune ec den Herrn mit ganz be⸗ leihe hineingriff, ſah, wie ſein Körper tiefer niedertauchte und 1 das Grab Chrifti, ſondern draußen vor den Mauern, in den bau erinnerten die ſo unbeſchwert von allen Ziweifeln geblieben maß inne klommenheit über ſie gekommen, daß 9 5 0 N Felſ i roßen Stei ſchü 0 i die Fr fährli 8 Oſter⸗ Es gibt ei N i Verschen und Sprüche, die ö 5 j a mant. Felſen gehauen und durch einen großen Stein geſchützt, ganzſ war. Darum blieb auch die Frage, was alljährlich das Oſter⸗ Es gibt eine ganze Reihe netter Verschen iche. daß ſie ihn ſo liebte, auf Tod und Leben, das wußte ſie erſt ſonderer Inbrunſt im Gotteshauſe um eine Gnade bittet, dem die Scholle, auf der er ſtand, jetzt unter das Waſſer ſank. Ke 9 ene geſchützt, ganz haſerl bringen würde, eine aufregende Sache, in der man ſich teils ſinnig, teils heiter oder gar perſönlich ſind und die ſeder daß e ih„ 2 Tebell, ; 10% te fi 0 einfach, ganz ſchlicht. 1 5 1 A en 5 8 5 15 5 j Halte dich! Halte dich!“ zeterte ſie gellend. 5 eee, 0 5 Foeruf„insbeſond 5 5 2 it dem Oſterk unter Umſtänden ſelbſt reimen kann. Dazu eignen ſich natürlich e ie s er ſie ſe 8 N enannt lt der Heiland den heißeſten Wunſch, ſelbſt wenn er dabei 795 9185 5 5 b 5. Es gibt viele Felſengräber vor den Mauern Jeruſalems; insbeſondere an den Großvater hielt, der mit dem Oſterhaſen Nen 1. f 1 l zu eig a von dem Augenblick an, als er ſie ſein liebes 1 0 0 1 11 5 de an fiel der Wunſch fromm und gerecht Ein dumpfes Stöhnen entrang ſich ſeiner Bruſt. 5 0 große, gewaltige Ae in denen man ſich verirren kann— auf beſonders gutem Fuße zu ſtehen ſchien. möglichſt Hühnereier, die hart gekocht ſein ſollten. Solange ſie en a weiden ate, daß i Aid eee eee 90 f ekreuzi Ach, Urſula!“ Aus hohlen Augen ſah er zu ihr hinüber, 0 ee. a 10% Großvat kundigte ſich 1 ch Spezialwünſch noch warm ſind, beſchriftet man ſie. Das geſchieht durch einen wollten. iſt. Ihr Gebet aber war gerecht und es mußte den Gekreuzigten während die Todesqual ſein Antlitz verzerrte. 0 n Ginzerer sonen Und unter den letzteren iſt be⸗ 1105 10 5 an e e ed den Federkiel, der in Salzfäure K r ed i c Er war ein prächtiger Burſche, der S e e gen e e warmer Wind ſtrich von Weſten her, als Urſulg„Toni!“ Ein verhwetzeltt 1 und 10 0 9905 e des 98 ſpri en en anderes 8 0 babe e J 101 1 9 55 fand 81690 5 10 55 900 1 1 1 8091 12 8 185 brüngen fee 9 e 1 tb tert Eb esche 884 Helle 71 8 0 6 N 8 8 e 8 N 3 3 Gez 1 N 9. r an Er 1„ g 1 0 70 7 0 de in de K i ö Geſicht über dem. ch da ind Daa klaut Aber auch ſich um Mitternacht auf den Weg machte, um das heilige Grab 8 Nai ene alle fte cc an 95 inſche Eis⸗ 5 1 e mir ſo geeignet für eine Oſterfeier erſcheint eee 1 Bruder— ede 9. 95 Felt Farben g dec en ce ad e d die Urfula war ſtattlich und gab ihm an Leib und Seele nichts aufzuſuchen und ſich dort vor dem Heiland niederzuwerfen. Noch fläche lettend pie eh iir ihrer Laff senkte und dann plöglich 12 wie dieſes Grab. 1 e Areale kran c fene e 2 ſübe 0 170 darch we den g g e e 1 Sie waren beide wie füreinander geſchaffen. Auch daß lag der Schnee knietief auf den Feldern und noch diente der Unter hr ſortzlitt, daß ſie bis an die Bruſt in die eiskalte Flu 7 1 Der mannshohe Stein, der es verſchloß, iſt nicht mehr da. einem lachenden Blick auf ſeine Tochter:„Na ja, Trudel, ſagen Zitronenfäure ermöglicht das Beſchreſben auch noch ac 5 ſie beide arm und auf den Fleiß ihrer Hände angewieſen gefrorene Fluß als Brücke, über die rd 9860 ſant, 150 909 Richtung fort, wo Toni über dem Waſſer hing. 5 Se e e e cie e Ed 91 Splelgen und e gewöhnlich bringt er doch nur Färben. Auch becher Sag et ih zut Seh waren, ließ ihre Verbindung um ſo paſſender erſcheinen. 70 nahm. Aber der 1 ade schu 0 nid gun„Laß dich herab und halte dich an mir feſt!“ rief ſie mit ver⸗ 08 ſchleudert, als ſie Jeruſalem im ſiebenten Jahrzehnt unſerer„O nein, Großvaterle“, ſagte das Kind wichtig,„Mutti hat und Beſchriften. Es wird eine Stahlfeder dazu benutzt und brachte auch Geld und Gut nichts Ungleiches in ihr Verhältnis. Nach en de feiner Oberfläche 0 9 ſagender Stimme, den Arm nach ihm ausſtreckend. 1 5 Zeitrechnung behaftet ufd zerſtörten. Aber die Rinne iſt noch den! Vati geſagt, ſie ſind alle Oſterkinder, alſo hat ſie dir 1 0 Ei 7 05 dem Erkalten der Talgaufſchrift in Weineſſig ge⸗ c Hof, Hen dem ende de e dee d 5 1 5 ne es doch anders werden! Eine Löſung kam ge⸗ Doch ehe er 1580 Mc ne Wee Ae 1 deutlich zu ſehen, in der man den Stein hin und her ſchob: er beit per Fäſe gebracht. Meinen Bruder ſoll er mir halt auch 1 U den Auch aengsbelſchglen nnd ehen baden a e 1 een eue de e ee e e endlich ben den 15 den Kufſchre git er in die gültgelnde Tieſe nieder Die Scholle 8 dat Aol 915 e. Mutti und Großvater lachten furchtbar, was Klein-Trudchen Kochwaſſer zugegeben werden. 0„— 1— 1 2 7 15. b e el! 10. i 7 5 N. 3 8 gen. 1 5 7 55 0 I. 0 Trude 171„ 5 i 110 N grämiger Witmann. mit dem ſchwer ie f. 51 7 n ſich deuten einen Piat chen Dann kam ihr das auf der er ſich ſo lange über Waſſer gehalten, wurde te Nich 1 Wir brauchen uns nicht zu bücken, wenn wir in den Vor⸗ nicht recht verſtand; geſprochen wurde aber weiter nichts über ee e Bite Keie m en Gerten Gebilde 15 her 1 fbi 19 6 gen bmen bi e d ſie mit väterlicher Herzeleid wenigſtens aus den Augen. Das wollte ſie gefaßt ür bee unter das Eis geſchoben und ſie verſuchte auch 3 11 0 1 E 1 1 00 10 in der de e 10 0 1 210 0 e ie wört ih 10 11 10 te fene ban gs ig woher auf ſeinen Hof ge en 4 8 üde geworden, und wenn die ihn mitzureißen. 5 5 ö 1 kirche die Tür abſichtlich ſo niedrig gemacht wurde, daß auch ſonntagmorgen heran. Laut jubelnd ſuchten und fanden die li nehmen! 2 i weiwas. Fuieſorge amg gelt e, da are e woßf ebe ſo e Auferſeheng nch heute kein Wunder brachte, dann war ein Dem Inſtinkt gehorchend, hatte er ein paar Schwimm 1 der Kleinſte nicht aufrecht hindurchgehen kann. Jetzt ſtehen wir 161 all die hübſchen Dinge, die in den Jimmern, und im Ellipe des es angeliebn Wetvon e abe Ee ein nnn, ff d böser Wi gögeſchloſſen zone, bon den natürlich mchte dumer kannger und, schließlich fand ſie der Großbaer bülferlich eins dungel oper mrößere Perle. das Ganze zrird be. en a is bärdeiſigen, 180 i dimme i s das ihre. Heiſtesgegenwar, griffen ihre Fugen zu wur en 1 eine hölzerne Tür abgeſchloſſen war, von der natürlich nich 0 nger und e 5 Broßvater 0 0 0 eee, een. n Launen des bärbeißigen Alten wegen b 18 05 129 16. ieh e die 16 6 5 Kirche, als gefaßt und zog ihn jetzt, von der Flut unterſtützt, mit leichter 11 5 mehr zu ſehen iſt. Sie wird auch ſchon im erſten Jahrhundert weinend in einer Ecke. Ganz erſchrocken nahm er ſie auf den ie den en Aa hten au de eee Man Je e hätte. nete bütte t fichte lebe e n der Urſula vor dem Gotteshauſe anlangte, das in der heiligen Mithe heran. In Todesangſt ſchlang er beide 9 110 99052 1 e Soldaten zum Kochen ihres Mahles gedient 1 eue 5 e 11 10 das A e den Fier anfe nander das un ente t enen leser 135 engt Hof s te e 5 2 1 4 2 17 4 ſie ihre letzlen Kräfte f f Se⸗ 5 5 1 un 0 e, von hei 1 S Ei f r, das ut 5 cher, e d ſchnnd Siber zu feine o Herelich geen, Hieran. der S. p ene e felp feſtzagalſen Es wir ein schweres Wen, wenn die hin. 1 56 iſt ein ernſter, geweihter Platz, dieſer Vorraum. Hier unlerbrochen!„Großvatt, 1 doch del Mutti die Adreſſe won 11 weißer 1 wee Augen, Naſenlöcher⸗ Mund, ihr jetzt von lauterem Gold und Silber zu ſein, ſo Reuben N Glasampeln, die Sch er 15 e 1751 dülrſtig aus⸗ ſtrömenden Wellen trieben mit aller Macht gegen die beiden* haben ſich die Hinterbliebenen verfammelt, wenn ſie des Toten deinem alten Oſterhaſen! Muttis neuer iſt ja nir wert. Einen det dige hien 119 261 ei n n e as e ale Dauben i dee Man abe alleen en e ee ihr gestc een Kian wasn erhellen ben bühnenartigen Hinter⸗ Körper an, um 0 ieee 1 15 10 zu I 5 ae e die f ce 115 10 0 0 500 lb 1 hat er mir gebracht, aber keinen Bruder, der dumme Auf ähnliche Weiſe dalſen ſich Lift Oſterhaſe, Kücken oder Phan⸗ Verkünder eines ton 0 äglich l 0 ärlich. Urſulas Finger aber hielten das Strauchwerk krampfhaft um⸗ 1 5 gelegt hatten. In einem ſolchen Raum wurde auch der Leib Haſe!„„ e e eee en ene e eee 928 Verkünder eines kommenden, unſäglich wonnigen Etwas grund, in dem das heilige 1 0 1 lands eee Manege Endlich gelang es ihr, von einer unterhalb fort⸗. Jeſu, nachdem er vom Kreuz abgenommen war, in Leinwand Ob der Großvater Klein⸗Trudels Wunſch erfüllte und Mutti ie en Nerat e ele n e 1 lden ech 195 zu ſein. lötzlich r l das Glück über ſie gekommen und 9015 eee üg 10 5 nnen Wönee drängenden Woge gehoben, einen höheren Aſt, näher 18 N. 9 5 dee 16 zu Hauſe; aber Jeſu hatte nichts, ee n e e e e ee e Anbepingt wiſſen te der Oſterhaſe das one 991 ſchließlich leble nem i ätte. f Jetzt ie der ſtärkſten Strö ri. o er ſein 0 5 ges kleines Mädelche 8- O 0 05 5 c 50 beirn enen ane ere e ee 2 9 565 Mac en be 1 augteſch ein R Eehritt naher an Land gekommen Noch enmal—— Sie Gradtammer ſefbſt hat Platz für zwei Gräber. Nur auch„Eia“. Daß es nur ein Schweſterchen war und kein Bruder, N Opatten an der Delle ibo ſteenhr heles zukunttegllgg eln. die wumner die da Wahren ieren eingeschlafen, feat Urſula das gefährliche Unternehmen, aber wieder fand eines davon iſt völlig ausgemeißelt, ebenſo der Gang zwiſchen hatte Trudel erſt nicht nett gefunden, ſich aber ſchließlich mit Schatten an der Stelle, wo ſie ihr helles Zukunftsglück ein⸗ übten, waren auf einer Bank im Hintergrund eingeſchlaſen. ſie feſten Halt unter den Händen. Und dann— dann hatte ſie den beiden. Das andere iſt etwa zur Hälfte fertig. dem Oſterhaſen doch verſöhnt, weil ihr der Großvati ver⸗ Der Oſterwunſch. gebettet hatte— und der Schatten wuchs und wuchs ſich zum Urſula fühlte if das A. lit nd; lier ir bee een Faud k den Füßen. i 3 0 Schnell legt ſich unſere Einbildungskraft den 0 1 11 0 hatte, daß das Brüderchen ſicherlich auch noch kommen Se e er der als Pato det achtzehnte Herzeleid für ſie aus. warf ſie ſich auf das An und lie r heißes ori a Toni und 1 oſeph von Arimathia, ein wohlhabender Mann, hat ſich das würde. Erd! Reumeiſter, 5 Paſtor in achtzeh: Jahr⸗ ce dale Wae Ace e men ee e ue ſädertangen ai ee feu 101 Herz, fi 11 eee ee 1 5 oe für ſich 15 ſeine Fial beſtellt. Der Siehe war 77 hundert 527 Hamburg wirkte und als geiſtlicher Liederdichter Faches alte den Ciel eien den, Tanz be den un eiſcheinen. durchenacte alben ſie daren ein gen ice ee, lungen. Als ſie zu ſich kam, nach vollbrachter Tat, war ſie be⸗. noch bei der Arbeit, als Jeſus gekreuzigt wurde, und Joſeph Oſerglück ſich einen Namen gemacht hat, begrüßte einſt ſeine Gemeinde Brücke benutzend, diesſeits auf dem Tanzboden zu erſcheinen. durchzuckte. Aber ſie waren ein gewaltiges Gebet:„Herr, laß wußtlos Aepordei ſich in Wan i. Ih bas zweite Grab nicht ferkicmachen 5 laß der kan t head an eigenen ee 1 a d J ft e 865 ärtli i b ft 0 i ippen preßten ö Vor uns ſehen wir den Leib des zu Tode Gemarterten; auf 5 Von E. Scheuk. Ich wünſche jedermann den Donner und den Hagel fac a de Ae 1 3 alt i Zärtlich hielt er ſie umſchlungen und ſeine Lippen p 5 95 1 a 500 ficht aus den Augen, ihr Leben froh zu genießen.— Wie die mir wieder!“ So ſtrömte es gequält über ihre Lippen, die ſich ſich immer wieder auf ihr kaltes Geſicht. 1 dem Geſicht ruht der Glanz der Gewißheit, daß er ſein Werk Das Wetter ſchlug am Gründonnerstag plötzlich um. Die Des Wortes, daß es euch durch Herz und Seele dringt; Schmetterlinge um eine Blume flattern, ſo drängten ſich die an die kalten Steinflieſen preßten.. Feurig goldig' ſtieg der Sonnenball am Horizont empor, und 5 nne er ee ed da, bin den Das glug 8 0 die die gu bg die enn at in t Schn ge Ale. i a 1 3 Als ſie die Feurig⸗goldig g. 0 0 H 1 0 e 1 letzten Dienſt der Liebe zu erweif Si lte kotz Not und grauen Wolken, die in der Karwoche den Himmel bedeckten und 5 dieſes if 8 fen 0 j 5 Burſchen an ſie heran. Und ſie ſah übermütig dazu drein, Wie lange ſie ſo gelegen, ſie wußte es nicht feierliches Glockengeläut ſetzte dröhnend ein. Das Oſterfeſt 1 etzten Dienſt der Liebe zu erweiſen. Sie halten, trotz Not un rchaus Petets mieſer Sti drachen; N Und dieſes iſt der Zwang, der ihre Herzen zwingt. als müßte es ſo und dürfte nicht anders ſein. Kirche verließ, dämmerte der Morgen im Oſten grau empor, ſwurde eingeläutets Ehriſt war erstanden. e e ech Fat au e ache een miese See d a en, zerriſſen; es 5 Daraus wuchs für Urſula das Unglück empor. Wie ein Eine 159 Ruhe war in ihr eingekehrt. Alle Verzagtheit 8 ——̃ ̃————— FFF... Dee rer e n e e Din 2 2 8 8 N 5 eee 8 5 2 5 2 2.— 5 r ———— ———— —— —— — .——— *— — Horigeschichte ron Sr——— N 5 70 0% 5 Brecht Hals und Bein entzwei, ihr Eltern und ihr Kinder, b 6 0 18 e e ee e e 5 nicht verlaſſen wird. wurde heller und heller, und plötzlich lachte der Himmel ſo Dem Adam, welcher euch zum Böſen ſtets erweckt. chter Nimmerſatt, der alles an ſich reißen muß, hatlen die war abgefallen und ſie war von der heiligen Zuverſicht erfüllt. e 11 A hal mein Gebet erhärkls flüſterte ſie mit 1 Und ſie haben ſich nicht geirrt. Von dem Grabe Chriſti, blag, 1 00 Naa den Faühling een Wunder, daß, Jen Teufel wünſch ich züch, ihr unbekehrten Sünder, Augen der Fremden auch gleich den Toni geſucht, den einzigen, daß der Heiland ſie gehört und daß er ſie erhört habe. So trat ver Um mich hast du gebetet? fragte er lelſe, Ach, Urſulg! Du 1 vom Oſtermorgen, hat die weltüberwindende Liebe ihren er ſte bisher noch fichte 0 f Hate die ſchönſten lane Nicht zwar, daß er euch hol' vielmehr euch nur erſchreckt; der ihr zuerst ferngeblieben wa, und as wenne grata ie Und pas und r— hob es an? Mit angehaltenem Atem hätkeſt mich da unten verſinken laſſen müſſen, anders hatte ich. chts ift übriggeblieben von der alten Pracht der heiligen lein, die von Dichtern und Verſefabrikannten im Frühling mit Jes Fleisches. wel 2 e m nebel i che 7 1 und Scheeles in ihre Augen gekommen, wenn er die Urſula W e e re i es nicht um dich verdient. Aber von Stunde an will ich daran. Stadt di a eat 11 Felſengr heißer Inbrunſt beſungen werden. Die Kätzchen des Haſelnuß. Der Fimmel laſſe nur den Wunſch jeto gelingen ele 1 te ſie plötzlich auf. Es war ihr, als höre ſie da weit drüben ch 0 f ö Stadt, die vor uns liegt, nachdem wir das Felſengrab ver⸗ Der Himmel laſſe nur den Wunſch jetzo gel une Tanz ſchwenth dane ee cen ane derne ſeſtgehallen 15 n en fen. Da wieder! Von der Flußſeite her, wo gedenken, was du getan, und der Herr ſol mir die Fodesſtunde 90 lafſen“ haben. Niedrig und verfallen iſt die mittelalterliche rauche in der Gartenecke pluſterten ſich in der warmen. So heißt es recht vergnügt o heißt es wohl gelebt. N. als er ſpäter an ihr vorüberſtreiſte, ihn am Aermel feſtgehalten ihren Ramen cuſen. 0 1 90 a ſchwer machen, wenn ich es jemals im Leben vergeſſe.“. 1 ict e ernte itte Til Sonne wie Küchlein. Und ſiehe— auch Peters ſorgenvolles e gnügt, ſo heißt es wohl gelebt. Na. 5 0 ö ür tanzen wolle. der heimiſche Hof jetzt in der Morgendämmerung auftauchte, 5 n 5 Mauer, und nicht zu vergleichen mit den Zinnen und Türmen, b 5 32 5 8 und ihn gefragt, ob er den Ländler mit ihr tanzen wolle. d der b R über!„Und jetzt gehſt du nimmer dort hinüber? 10 die das jüdiſche Volk um ſeine Hauptſtadt erſtellt hat. Wo einſt Antlitz hellte ſich auf. Ach, was wäre dieſe öde Welt, wenn Einen Augenblick hatte er gezaudert, 1 0 umfaßte er ſie zog Urſulald— Utſiale.„Nimmer!“ flüſterte er und verbarg ſein Antlitz an ihrer 5 der prachtvolle Tempel ſtand mit ſeinen Hallen und Wohnungen dieſer jung machende Frühling nicht wäre! Sollte man es„, e 85 ſchweigend und glitt mit ihr burch den e 5 lg Ah es war wohl eine Täuſchung ihrer erregten Sinne, denn Schüller.„Ich habe dort nichts mehr zu lun, ſprach er dann 5 und Vorratskammmern ringsumher, da liegen Berge von Schütt. wagen, zn Oſtern eine Landpartie mit der Anny...? Doch Sea Das Jheleſſen in der Oſterzeit. Alljährlich um die Urſula ſah es mit zuckendem Herzen, wie die Fremde m„ es!— 1 a 5 leiſe weiter“„Glaub's mir, Got hat's mich ſelber fühlen laſſen, 9 Nur über de roßen heiligen Fels den der Brandopfer⸗ nein. Lieber nicht. Solche Landpartien legten Verpflichtungen Oſterzeit wurden im alten Frankfurt vom Stadtrat die Ge⸗ den roten Lippen zu ihm auſſprach und ihn mit den lustigen] wer hätte ſetzt ihren Namen rufen ſollen? 9 ſie 18 0 0 was ich an dir begangen! Schon lange weiß ich's, daß die da 15 12710 ane e 991 9900 zu e e ndern auf, man war ſozuſagen„gebunden“, je nachdem und ſoweit meinderechnungen entgegengenommen, und zum friedlichen Be⸗ Augen qnblitzte, den ganzen Abend, wenn er verſtohlen nach als eine ie des 190 en eh pet ng ihr 1100 h ſeine drüben mich nur mit ſchönen Worten lockte. Heute aber, als ſie 0 tauſend Lämmer geſchlachtet wurden, iſt die Omar⸗Moſchee mant ſich an die allgemeinen Geſetze der menſchlichen Moral ſchluß dieſes wohl nicht immer erfreulichen Geſchäftes hatte ihr hinſchielte Damit hatte Urſulas Herzeleid begonnen; denn Stimme, die ſo bang 110 at 1 0 na mich wieder ſtundenlang vergeblich an ihrer Gartentür warten 1 errichtet. Sie iſt ſchön mit ihren Glasmoſaiken; aber das hielt. Und das tat Peter, trotz ſeiner Schulden, die ſa mit der man nun das ſogenannte„Igelmahl“ eingeführt. Es waren von Stund an fühlte ſie es, daß in ſeiner Seele eine Wand⸗ Und da— wieder er 110„ 0 11 liebte Stimme letzt ließ, da tam die Scham über mich und eine ſo heiße Sehnſucht 4 Schönſte ſind doch die herrlichen Säulen, die wohl ſchon das Morgl nichts zu tun hatten, denn ſie waren unverſchuldet plötz- aber keine wirklichen, Stacheltiere, die dabei verzehrt wurden, lung vorgegangen war. Aus immer größerer Nähe ſch uc 190 0 ſtor nach dir ergriff mein Herz. Abbilten wollte ich dir. Ich wußte 5 Dach des Salomoniſchen Tempels geſtützt haben. lich über ihn hereingebrochen. Ex hatte zwar der Anny ſchon ſondern vielmehr ein ſchmackhaftes Gebäck, das, dicht mit Auf dem Tanzboden waren ſie zwar nicht mehr mit der an ihr Ohr, Ke als N 55 fil Feld teſe. Ein es ja, daß mir dein Herz vergeben würde. Da kam das Schreck⸗ 15 Oſtermorgen vor den Toren Jeruſalems! Blendend ſtrahlt davon geſprochen. Aber das Geſchäft, die Wechſel— ach, wenn Mandelſtacheln beſteckt, den Igel vorſtellen mußte. Woher dieſer Fremden zuſawmergetloffen, warn esch ofen lh walieſule Freu eee e fie und immer mehr beflügelte ſie liche hier auf dem Waſſer. Grad' als ich nach deinem Kammer⸗ 10 die Sonne zurück von den weißen Steinen, und immer aufs 10 ihm 0 fe ſchien die Welt trotz des leuchtenden Früh⸗ Rani ſtammt, der jahrhundertelang beibehalten wurde, iſt gonnen und der Tanzboden war geſchloſſen. Aber Ursula ſhre Schlitte Jetzt lenkte ſie in den Fußpfad ein, der quer über fenſter ſchaule und es mir im Herzen vornahm: etzt ſollt uns 5 neue ſetzt uns die unbeſchreibliche Pracht des ſüdlichen Him⸗ mofa king cröyliche Sfera e ee ee 11 55 0 Nei e e e e e e wußte, daß Toni der letzt ſo ſtill und gedankenverloren war, das Feld auf kürzerem ege nach Jane führte. nichts mehr in der Wel:. mels in Erſtaunen; denn ein ſolch tiefes Blau haben wir im man 10 it este 1 degte 14051 1 8 fein e e ee ee ae ee ee ee geweſenen, wirk⸗ allabendlich über den Fluß hinüber ins Nachbardorf ging, Da tönte es plötzlich ſo voll und kräftig und mit dem Aus⸗ 1 5 trennen, da brach das Eis Norden nicht. Aber die Landſchaft iſt kahl: alle Bäume ſind ver⸗ war ſehlte nen ie ſeeliſche Erhebung, die Heften 5 Biber 0 ie er re Reh Josb: gehörte neben wenn er ſich unter einem Vorwand fortſchlich, und daß er dort 0 95 0 f 110 teen eis at Ihe Ohr, daß ihr Herz%% ͤ unter mir und ich wußte, daß 5 ſchwunden, und niemand würde heute den langgeſtreckten Berg die Pfle ben bre Wehen Paß 105 futsch 1095 die er und Fiſchotter früher tatſächlich zu den Faſtenſpeiſen. e e n)))) e ein paar Worte mit ihr aus 0 0 ö(te:„ e 0. 0 05„ un f ehen wir Bethanien, und wir begleiten den Meiſter auf ſeinem 8 5 er b 8 5 5 N e, 110 fraß ſich immer tiefer in ihre Bruſt ein, und obgleich ſie es das war eine natürliche, nienſchliche, ſeine Stimme! Sollte ſich„ daß er mir zeigen wollte, wie ö Raten Wege 15 Stadt am 1 0 von 0 0 er nicht mehr,„Peter, Peterle“, rief es da aus dem Fonſter des Reben⸗ 0 e 8 fill für ſich trug, las man ihr doch die Not vom Antlitz. Ihre die göttliche Erfüllung ſo offenbaren, daß er ihr ſchon jetzt mit* i ich deiner nicht mehr wert 0 zu den trauernden Freunden zurückkehren ſollte. ee ee e Wangen wurden ſchmaler, und die Augen, die ſo viel größer offenen Armen entgegentrat? a 745 N 4 ſei! Und wenn du mir auch Doch heute, am Oſtermorgen, gilt unſer ganzes Sinnen und ahmen. Kin 1 eh e e erſchtenen, ſchauten gar ſo' leer und gottverloren drein. Längſt! Sie blieb ſſehen und lauschte atemlos hin.“ Und wieder 4Jbergeben kannſt, dann laß. Trachten dem Leben, Es iſt dieſelbe Erde, die auch den Fuß ſicht, um ſchnell der alen Berdriehlichtein Platz zue machen. war auch alles ſchon offenkundig geworden für die anderen, erhob ſich der Ruf— und etz gellend und mit dem Ausdru ee„ unſeren Verſpruch jetzt weſter des Meiſters trug, es ict dieſelbe Luft, die er atmete. Er lebt, Er btebgaichen, chaine dumm und fertzoſſan Hader daß der Toni Ser ut Urſula bereits im Verſpruch geſtanden, wilder Verzweiflung:„Urſula! Urſulg!“ Dann klang es hohle 0% 5 gelten! Ich will dich lieb i und wir hören feine Worte:„Ich 1550 bei dlc alle Tage!“„Weshalb machſt du denn ſolch ein Geſicht, Peter? Schau, e e e 5 33 8 dem 8 ichts gelingen werde, den Glücks⸗ a packte ſie eine furchtbare Vorſtellung. Sie e nach Sn u nie eine Klage wider mi g 9 10 f Nebr e en 10 wing erde pte 48 ihm jemand, daß er das dem ler hinunter. Bewegte ſich dort nicht ein Schatten unter/. 1 finden ſollſt!“ i Trudel und der 9 ter 0 0 jj hergelauſene Ding, die Urſula, darum im Stich ließ. den 1 des 1 1 5 rule e e ee Nen I 4 1 1 Tonk!“ luce„ won e e e ee blech pie veralteten f jori Blicke, die ihr blaſſes kagten onnte er dort verungli ein re Sinne ver⸗ n ſie a utwort und driickte Eine nich n derne, aber wahre Geſchichte eee 5 e //)) 1700 g nbarte, wenn ſie ſchreckliche Ru etzt mit dem Ausdruck wachſender Todes⸗ 1 Da hob er ſie auf ſtarken N. a a 1617 g 7 e e Wii dan d Heiligen 0 angſt w a da kae 00 1 Ju dae ü A adde.— 1 0 585 liche 1 Orot 5 N Vaßnlinfe e een ee 8110 0 ile lee 0 fader sich über Oſtern ein Ausweg, Bubi; wer Beiſtand anflehle, Ihre Bitten erſchlenen aber ungehört zu ver- rieb ſie eu rascher lieberlezung In raschen e 1 f b e en ne twas verträumtes, noch unentdecktes Daſein führte, fanden die weiß, was da alles paſſiert.“ ü 0 1 8 den Abhang, der zum Fluß führte, hinunter. der Osterglocken, ins Haus. nh men, n Rein, A ˖ 55 a Taub es fee e en 1 05 Gele e Gott 11 l i tel Tongl, vin du es de ler Mochen pte wurden ſie Mann und Weib und als beränderten Forderungen der Gegenwart wenig Anklang und„Rein, Aunb, ich glaube nicht an den Zufall des Glücs Ta hatte. Kaum gönnte er ihr noch den täglichen Gruß; wirklſch?“ ſchrie ſie in wilder a e auf, als ſie, am Ufer ſie beim nächſten Oſterläuten ihren A3 0 eborenen als Täufling g 9 5 Alete 1 ſein 1 gewifk rſe f webe 119 1 0 mieſen Welt iſt nichts, was einem freudig überraſchen 8 T 1„äh, daß er unter dem Weidenbaum hing, ſich mit in die Kirche trugen, ſchalteten ie als Beſitzer auf dem kleinen Ran es früher gelebt hatte, wenn auch gewiſſe Erſchwerniſſe ſi önnte. ad de e 1 ber eden Fa. Angers e A 5 die äußerſten über den Fluß ra 1 ee Hofe. Her plötzlich berſtorbene Alte hatte ſich in ſeinem Teſta⸗ 7 machten, aber 1150 9 055 und 9 5 ſchlen in dem It b irt 187 ein e ee iſt doch Ach, wie ſie den Frühling herbeiſehnte, der die Eisdecke klammernd, während ſeine Füße auf der geborſtenen Eisdecke ment als ihr Vater bekannt und ſie als Erbin eingeſetzt. illen Beraneſt die Zeit ſtillgeſtanden zu baben. Vor allem: wirklich bei dir nicht angebra aben doch beutzutaae Lang,? „Wir machen eine Landpartie. Beeilt euch, Kinder, gleich geht's los! Sind alle da? Anton? Marie? Und Guſtav? Wo iſt Guſtav bloß!“ Doch ſchließlich iſt Familie Has' Fertig zur Fahrt ins grüne Gras. Am Wieſenberg wird haltgemacht: Ein Fröſchlein ſpielet Geige. Es wird getanzt, getollt, gelacht; Das Baby trinkt, es raucht Papa die Pfeife, Dann gibt es einen guten Schmaus, Und abends ſchließlich geht's nach Haus. Tante Else. Zeichenaufgaben für die Osterfeiertage. halbes Dutzend richtiger Ang zu beſitzen. Und er ſann darüber nach, wie er auch diesmal und hier zu einem ſolchen Schatz kommen könnte. Ohne Eier konnte man nicht die feinen Eierſpiele treiben, die hier ja überhaupt nicht einmal bekannt waren! Am Gründonnerstag war es, daß er bei einer Arbeitspauſe den andern Jungen prahlend erzählte, wie er beim Eierpicken, Schlagen und Trudeln immer ſo viele Eier daheim gewonnen hatte. Gleich fuhren die andern neugierig auf ihn los:„Du, wie macht man das?“ „Ach, da muß man doch zuerſt Eier haben, am beſten hart⸗ gekochte! Aber die habt ihr nicht und ich nicht.“ „Wißt ihr was“, ſchlug Hans vor, wir eſſen die gekochten Eier, die wir zu Abend und zum Frühſtück kriegen, nicht auf, ſondern ſammeln ſie. Und wenn jeder zwei oder drei hat, dann ſpielen wir mal!“ „Au ja, au ja, Menſch, das machen wir!“ ſchrien die andern, denn hier in dem Reiche der Hühnerſtälle gab es öfters ge⸗ kochte Eier zur Mahlzeit. Es gehörte allerdings etwas Selbſt⸗ überwindung dazu, ſie nicht Je eſſen, ſondern zu verwahren! Hunger hatten die Buben ja ſedesmal tüchtig. „Wann machen wir die Eierſpiele, Jakob?“ fragte Paul, der kleinſte der Jungen. Es wurde der zweite Feiertag mor⸗ gens feſtgeſetzt, wenn das Wetter ſchön und man hier draußen ſein würde. Nun, das letzte ließ ſich ja einrichten. Der Jakob war indeſſen in Schwierigkeiten; denn ſeine Tante ſpendierte wenig Eier, und die aufzuheben, brachte er nicht über ſich. Aber er hatte einen Plan. Er wußte ſchon, wie er ſich in den Beſitz all der Eier ſetzen würde, die die andern zum Spielen mitbrachten. Ja, ſchlau mußte man es nur anfangen] Das einzige Ei, das er ſich erſpart hatte, das war ja gar nichts! Das konnte man ſo leicht an die Mit⸗ ſpieler verlieren. Er aber wollte doch gewinnen, nur ge⸗ winnen! Das Ei aus dem Neſt, das er ſich frühmorgens holte und bie in der Hoſentaſche verwahrte, das mußte ihm helfen. Man ſpürte ſchon daran, daß es ſich kälter anfühlte, was für ein Ei es war. Er würde 97 nicht irren! Die Oſterſonne ſchien golden, als die Jungen ſich zuſammen⸗ fanden. Triumphierend hoben ſie ihre Eier hoch:„Nun kann's losgehen. Jakob, womit zuerſt?“ 5 Jakob wich ſcheinbar aus:„Ich habe bloß zwei. Und wenn wir picken, dann verlier' ich ſie am Ende!“ 5 „Ach, ſei nicht ſo geizig“, ſchrie Heinrich,„du kannſt ja auch gewinnen. Wir wollen anfangen!! „Na, dann ſtell dich mir gegenüber. Dein Ei in der rechten Hand, die Spitze nach unten. Von oben her auf das andre Ei picken. Wer die wenigſten hat, fängt an.“ Heinrich hielt ſein Ei unten, Jakob oben. Der aber mogelte diesmal noch nicht. Aber er ſtieß nicht ſehr kräftig zu und beide Eier blieben heil. 5 g „Nun du von oben— noch mal, es galt nicht! O weh, meines hat geknackt!“ Traurig blickte er auf das angeknickte, das in Heinrichs Mütze wanderte.„Du darfſt nun weiter, du haſt geſiegt. Ich gucke lieber bloß zu, hab' ja nur noch eins. Heinrich pickte nun weiter mit den anderen, mit wechſelndem Glück. Zuletzt war Paul Sieger:„Willſt du nicht noch mal, Jakod? Mit mir?“ Zögernd holte Jakob das Ei aus der Taſche:„Wenn ich nun wieder Pech habe?“ Er wußte ſchon, daß er das ja gar nicht haben konnte! Und richtig, all die andern verloren an ihn nacheinander ihre vorher noch heil gebliebenen Eier, die jetzt auch Sprünge bekommen hatten. Das gab ein großes Geſchrei.„Ach“, beruhigte Jakob,„ihr könnt ja wieder gewinnen] Wir machen jetzt Eierſchlagen! —„Wie iſt das?“—„Jeder ein Ei— ſo, immer Abſtand! Und nun die Augen verbunden und mit einer Rute ſchlagen, Wer trifft, bekommt das Ei und darf noch einmal ſchlagen!“ Paul, der ſeinen einzigen Schatz geſetzt hatte, durfte an⸗ fangen. Und er hatte Glück, er gewann es wieder. Aber beim nächſten Schlag drängten die andern ihn beiſeite. Großes ö Da draußen iſt's noch mal ſo hell Wie drinnen in dem Haus, Drum geht zum Eiermalen ſchnell Herr Oſterhaſ' hinaus. Ein Ei hat er zurechtgelegt Sich zum Bemalen ſchon; Ein zweites rieſengroßes trägt Im Arm des Haſen Sohn. Das Kücken— aus dem Ei geſchlüpft— Kommt auch, ſo ſchnell es kann, Zum Oſterhaſen hingehüpft Und guckt ſein Werk ſich an. „Das macht den Kindern großen Spaß“, Piept es,„ſchaun ſie die Pracht. Solch ſchönes Oſterei, Herr Haſ', Haſt du noch nie gebracht!“ L. B. Ein Eikunſtſtück. Humoreske von Jo Adams. Familienanſchluß gehört mit zu den Dingen, die meiſt ganz anders ausfallen, als man ſie ſich vorſtellt. Gewiß, Griet Ver⸗ weyen hatte ſich nach dem Bankkrach, der ihre Familie von heute auf morgen völlig verarmte, keine allzu großen Illuſionen mehr gemacht. Aber enttäuſcht war ſie doch. Kinderfräulein ſpielen iſt auch ſo etwas wie ein letzter Rettungsanker. Aber anderer Leute Kinder ſind eben anderer Leute Kinder. Dazu meiſt noch recht ungezogene. Na, was Gerd und Gerda, die kleinen ihr anvertrauten Sprößlinge der Familie Weilmann in der Beziehung leiſteten, war erſtaunlich. Doch was wollten Kinderunarten beſagen im Vergleich mit Aſtrids verletzendem Hochmut? Aſtrid, die älteſte Tochter, gleichaltrig mit Griet, hatte ſo eine infame Art, über das blonde Kinderfräulein hinwegzuſehen, die verletzender war als kränkende Worte. Am liebſten hätte ſie das ſchöne, blonde Mädchen gleich wieder hinausgewimmelt. Aber die Mama war unerbittlich. e „Jemand, der mit den Kindern fertig wird, finde ich ſo leicht nicht wieder!“ Denn die Mama wurde entſchieden mit den ſogenannten„Lieblingen“ nicht fertig. * „Fräulein, e Sie doch dem Mädchen beim Herrichten des Fremdenzimmers! Wir bekommen über die Feiertage Beſuch!“ Bei dem Wort„Beſuch“ ſtrahlte das Geſicht der dicken Mama Weilmann förmlich. Griet wußte aus allerlei Andeutungen genau, wen man erwartete. Den Sohn eines ſteinreichen Geſchäftsfreundes. Und man brauchte nur Aſtrid ein biſſel zu beobachten, um zu wiſſen, was gerade für ſie dieſer Beſuch bedeutete. Dann kam der Karſamstag, der den Oſtergaſt brachte. Da war es mit einem Male, als wäre der Frühling leibhaftig mit Frank gekommen. Man brauchte nur in ſein ſchönes, lachendes Geſicht zu ſchauen, um gleich mit fröhlich zu werden. Aſtrid ſtrahlte. Die von den Eltern geplante Vernunftehe verſprach jg eine richtige Liebesheirat zu werden. Wenigſtens von ihrer Seite. Was ihn betraf— je nun, das hübſche, dunkelhaarige Mädchen gefiel ihm ſoweit ganz gut. Im übrigen war man ja noch gar nicht ſoweit. 27. Oſtermorgen! Diesmal hatte die Erde ſich geſputet. Sie war wirklich mit auferſtanden. Alles ſah blitzblank und funkel⸗ nagelneu aus. Wie hausputzgefegt der ſeidige Blauhimmel. Schon zeigten Bäume und Sträucher zartgrüne Knoſpen. „Frank ſah vom geöffneten Fenſter in den Garten. Morgen⸗ ſtill war noch die Welt. Vermutlich ſchlief zu dieſer frühen Stunde noch alles. Aber nein, da huſchte ja jemand durch die Beete und über den Raſen. Hell ſchimmerte goldblondes Gelock in der Morgenſonne. Was mochte das Mädel nur da draußen machen? Und wer mochte es ſein? Frank glaubte ſie ſchon geſehen zu haben, nur entſann er ſich ihrer undeutlich. Aſtrid hatte ihn bisher ſo vollſtändig mit Beſchlag belegt. Leiſe ſtahl ſich der junge Mann aus dem noch ſchlafenden Hauſe. Jetzt konnte er auch, von Griet unbemerkt, ſie beob⸗ achten. Natürlich, die ſpielte Oſterhäschen! Wie reizend ſah das aus, wie ſie anmutig im Graſe kniete und bunte Eier, aus einem großen Korbe neben ſich, untek dem Gebüſch verſteckte. Griet mußte für die„Lieblinge“ die Eier verſtecken. Eben hatte ſie wieder ſo ein niedliches Neſtchen fertig. Da klang eine luſtige Stimme neben ihr: „Verzeihung, mein Fräulein, darf ich ein biſſel helfen?“ Fatal. „O weh! Jetzt hat Groß⸗ vater ſelbſt vergeſſen, wo⸗ hin er die Oſtereier ver⸗ ſteckt hat.“ Ve Ich lege keine Eier mehr! Oſter⸗Deviſe von Ludwig Waldau. Wenn ſich nicht dies Jahr der Oſterhaſe wirklich mal höchſt⸗ ſelbſt bemüht, Eier zu legen, werden 10 1 Nichten und Neffen eine ſchwere Enttäuſchung erleben. Ich lege keine Eier mehr! Ich ſpiele nicht mehr Oſterhaſe!— Ich habe als ſolcher vorige Oſtern eine zu klägliche Rolle geſpielt! Dabei hatte ich weder Koſten, noch Mühe, noch Zeit geſcheut, ein tatſächlich hervorragender Oſterhaſe zu ſein; Eier zu legen, die ſich ſehen laſſen konnten; Eier, die Kinderherzen in helle Begeiſterung ſetzen mußten.— Ach, begeiſtert war die Bande chan Gare 8e 1 8— Pe Noch heute Ic mir darob die Oſterhaſenohren tief ä i f bie Schultern hinunter. haſenohren tief beſchämt bis auf „Meines Erachtens waren es beſtimmt die zehn größten, ſchönſten und friſcheſten Eier geweſen, die jemals das Licht der Welt erblickt und die ich für würdig befunden, von mir oſterhaſeſpielenderweiſe den fünf Göhren meiner Schwägerin am Oſtermorgen in den väterlichen Garten gelegt zu werden. Den naſeweiſen, kichernden Unglauben der kleinen Bande— zs gibt doch gar keinen Oſterhaſen!“— wollte ich Lügen ſtrafen, daß es nur ſo eine Art hatte! i „Oſterſonnabend vormittag begann ich feierlich mit der Präparation der Eier. Ich verbrannte mir zwar beim Kochen die rechte Hand nicht unerheblich, ſchwappte mir aber dafür einen guten Teil des ſiedenden Waſſers auf den linken Fuß. Doch konnte ich dann die eiſerne Garantie dafür über⸗ nehmen, daß die Eier tatſächlich pflaumenweich waren, Für die Färbung der Eier kam mir der gnädige Zufall ſehr ent⸗ gegenkommenderweiſe zu Hilfe: unſere„Perle“ Anna rammelte im Vorbeihaſten das Tiſchchen über den Haufen, auf dem ich meine Farbtöpfe aufgebaut und ſo hatte ich dann durch reſt— loſes Ineinanderfließen der Farben einen wundervollen grün— rotblaubraungelblilaſchwarzockernen Farbton, den ich, türkiſch kauernd, gleich vom Fußboden der Küche aus auf die Eier übertragen konnte. Das fertige Werk lobte jedenfalls den Meiſter bis über vierblättrigen, grünen Klee! Am Oſtermorgen graute der Tag kaum, als ich oſter— häschengleich aus den Federn hüpfte, die mein Bett bedeuten. Nun friſch ans Werk, die Eier kinderwärts!— Ich ging„wie auf Eiern“, wie man ſo ſagt, als ich dann der Elektriſchen zuſtrebte. Ja, ich mußte vorſichtig ſein: in jeder Hoſentaſche ein Ei, in den tiefen Cut⸗Schoßtaſchen je zwei und in den inneren Cut⸗Bruſttaſchen auch je zwei Eier; das wollte„ge⸗ ſchaukelt“ ſein!— An der Halteſtelle der Elektriſchen begann ich— Goethe zu haſſen! Hälte der ſeinen Oſterſpaziergang nicht geſchrieben, wäre ich beſtimmt nicht in ein ſolches Ge⸗ dränge gekommen: der ganze„Männergeſangverein Triller— lerche“ mit Kind und Kegel erſtürmte eben die Funkenkutſche nebſt Anhänger! Im Nu war ich mitten drin! Und als ich halbzerquetſcht endlich im Wageninnern landete und wegen meiner Eier ängſtlich ſtehenbleiben wollte, lachte mir ein Zweizentnerhüne fröhlich ins Geſicht:„Menſch, ſetz dich doch!“ Dabei verabreichte er mir liebevoll einen ſolchen Magen⸗ tiefſchlag, daß ich japſend auf die Bank knallte, hineingerammt zwiſchen zwei ſehr„gemütliche“ Trillerlerchen.„Nu mach dich man nich mauſig, Kleener!“ beellenbogenboxte mich der zur Rechten Und:„Menſch, ſei doch nich ſo uffdringlich!“ maſſierte mir der Linke die Rippen. Es knackte nur ſo! Und ob ich wollte oder nicht: als die Trillerlerchen mit ſchallendem Wandergruß wieder aus dem Wagen drängten, wurde auch ich ausgeſtiegen, und als ich dann endlich allein auf weiter Flur, war ich ehrlich verblüfft, nicht vollſtändig zur Flunder breitgequetſcht worden zu ſein. Frohgemut ſtrebte ich dem brüderlichen Gehäuſe zu, allwo Neffen und Nichten des Oſter— haſen harrten. Strahlend vergoldete die Oſtermorgenſonne den Gamen, in dem ich ein Viertelſtündchen ſpäter ſtand, um Eier zu legen. Da, hinter dem Beet war Platz dafür; dort am Spring⸗ brunnen, hier hinter der Regentonne. Schmunzelnd fuhr meine Rechte in die linke Cut⸗Schoßtaſche; dort hatte ich die zwei Eier für Hanſemännl. Mein Schmunzeln erſtarrte zur Grimaſſe: in der Taſche— alles ein Brei! Ein klebriger, zäher Brei mit Eierſchalenſplittern durchſetzt! Die Fahrt mit den Trillerlerchen!— Böſer Ahnung voll kontrollierten meine Geſchrei und Gezänk:„Das gilt nicht, der Jakob ſtößt immer.“ ö —„Das biſt doch überhaupt du geweſen, Fritz!“—„Weiter, weiter!“ Aber am Ende kam es doch wieder ſo, daß Jakoh als Sieger hervorging. Vorſichtig hatte er ſein Porzellanei in die Taſche geſteckt. Die andern ſahen neidiſch auf die am Boden liegende, mit angeknackten Eiern erſatob Mütze:„Du biſt ja der reine Eierjakob!“ Und: Eierſakob, Eierjakob!“ jubelten alle.„Nun wollen wir noch das Trudeln machen. Der Jakob muß anfangen!“ 17% „Nein, wer die wenigſten hat, fängt an, und wer keins bebenden Haſenpfoten auch die andern Eiergelaſſe! Reſultat: Alles ein Brei! Meine Hände total verkleiſtert! „Wie lange ich ſo geſtanden, weiß ich nicht;: jedenfalls kicherte auf einmal hinter der Sommerlaube ein Gelächter hoch und dann— umtanzten mich in übermütigſter Sprüh⸗ keufellaune meine Nichten und Neffen:„Oſterhaſe! Oſterhaſe!“ ſangen ſie hohnvoll begeiſtert... Seit jenem Oſterfeſt lege ich keine Eier mehr!— Kann man mir's verdenken? Aber das war ja der Oſtergaſt! Griet ahnte nicht, wie ent⸗ zückend ſie in dieſem Augenblick in ihrem lichtblauen Kleidchen und dem goldblonden Gelock ausſah! Die Oſterſonne aber tat ein übriges: ſie umwob das junge Ding mit einem leuchtenden Schimmer! Junger Lenz verſteht es, junge Herzen merkwürdig ſchnell einander näher zu bringen. Noch war keine Viertelſtunde ver⸗ gangen, als der Oſtergaſt fühlte, daß er etwas äußerſt Wert⸗ volles verloren hatte. Nämlich ſein Herz. Ein Blick aber in Achtung! Achtung! Waldrevier! Eine Oſtergeſchichte von Florentine Gebhardt. Der Eierjakob. Draußen in den Schrebergärten ſah es ſchon ganz früh⸗ lingsmäßig aus, und es war auch an der Zeit. Weil es Oſtern wurde. Die Ferien hatten eben angefangen, und ſ konnten die Kinder, die größeren Jungen beſonders, ſchon mit ihm; und plumps!— fiel es ihm aus der Hand und zu tüchtig in den Gärten graben und düngen, pflanzen und ſäen Boden. hat, borgt ſich eins. Kommt dorthin, wo der Boden ein bißchen abwärts geht, da läßt ſich beſſer trudeln!“—„Na, dann borge mir eins, Eierjakob!“ ſagte Fritz.„Ich habe alle verloren.“ Großmütig hielt Jakob ihm ein ſtark angeknicktes hin:„Fange an.“ und blieb liegen. Die andern Knaben ließen nach der Reihe ihre Eier rollen. Wer eins der liegenden damit traf, durfte dies nehmen und nochmals trudeln. Aber es glückte ſchlecht. Jakob war der letzte. Heimlich hatte er das Neſtei wieder hervorgeholt, traf mit dem ſchweren alle und ſteckte ſie ein. „Noch mal von vorn!“ ſchrien die andern.„Jakob muß uns borgen!“ Das tat der auch und wieder trudelten ſie, bis das letzte Ei in des ſieghaften Jakob Beſitz überging. „Der Vorrat iſt geſprengt!“ ſchrie Fritz erregt.„Der Eier⸗ jakob iſt'in Hexenmeiſter!“ Aber Haus, der ſchon eine Weile den Jakob aufmerkſam beobachtet hatte, ſagte:„Das nicht, aber er hat gemogelt! Irgend was ſtimmt da nicht, immer nimmt er dasſelbe Ei. Zeig doch mal her, was damit iſt?“ „Unſinn!“ wehrte ſich Jakob erſchrocken.„Ich nehme, welches mir gerade in die Finger kommt!“ Aber ſchon waren o ſie um ihn her und ſuchten ihm das Ei zu entreißen, rangen ans raffte es auf:„Gar nicht kaputt! Das iſt gar helfen. Das machte Spaß. Und man traf da manchen Kame⸗ kein richtiges Ei! Betrug, Betrug!“ raden wieder, mit dem man ſonſt in der Schule nicht zu⸗ „Betrug, Betrug!“ echote es und acht Knabenfäuſte ſchlugen ſammenkam, mit dem man aber im letzten Sommer hier auf den Entlarvten ein, der, vergebens ſich wehrend, ſchrie: draußen ſchon Freundſchaft geſchloſſen und allerlei Spiele getrieben hatte. Diesmal war ein neuer dabei, der Jakob Meiringer, der „Ich habe doch das Ei— aus unſerm Stall— Spitzbuben, mein Ei, mein Eil“ „Da haſt du deine Eier!“ ſchrien ſie wütend, ihm die ge⸗ vom Dorfe ſtammte. Ein großer, kräftiger Bube. Er war bei wonnenen entreißend und ihm an den Kopf ſchleudernd:„Eier⸗ ſeinem Onkel, dem die eine Laube gehörte mit dem großen jakob, Eierjakob!“ Es war ein Geſchrei, daß die Leute aus Hühnerſtall daneben. Nun, Hühnerſtälle gab es hier drauße Das war n allen Lauben herausgeſtürzt kamen:„Was iſt denn? Aus⸗ auch 10 in allen Gärtchen gackerte, krähte und kratzte es. einander, ihr Buben] Seid ihr toll geworden?“ a die teuren Eier ſich„ſelbſt“ beſchaffen konnte. zupaſſen galt es, daß die Amt der Jungen. Namentlich der Ja Und die Nach 9 Hans Winter, Heinri N und Pau für jedes gefundene Ei einen Pfennig ſpendierte. Und nun war Oſtern, Eierzeit. Ach richtigen, waren rar hier bei e mußten ihre Stelle vertreten. ein Sic e an den Schrebergärten, daß man 9 „Er hat betrogen!“ ſchrie Fritz.„Unſre Eier! Hin ſind ſie, Aber aguf⸗ aber der hat ſein Teil!“ ſennen ſie nicht in einen falſchen, einen fremden Garten legten. Das ae gehörte mit zum Das war ſchon ſo. Jakob hockte auf der Erde, über und über mit Gelbei befleck ſein Anzug war zerriſſen, ſeine ob war 9 0 hinterher. Wangen waren zerkratzt. Er heulte. Die andern, von den Er⸗ 8 ch Flatt, Fritz wachſenen Rabe, nicht minder, dieweil Mutter ihnen zurückgetrieben, lachten und höhnten ihn aus: Eierjakob, Eierjakob! Laß dir deine Oſtereier ſchmecken ahaha, Eierſakob!“ Und dann war der Schwarm fort. Jakob die Oſtereier, die aber ſchlich ſich humpelnd und aanbre beiſeite. Einen ein⸗ er Großſtadt, zuckerne und zigen Blick nur e er auf den Der Jakob be⸗ all meine Eier, me auerte das ſehr; er war es früher gewöhnt geweſen, ſo ein! mein Leben lang— der lerbrei am Erdboden:„Ach, ne i nen Eier! Und ich bleib' nun— ierjakob! Huhuhu! Der Eierjakob!“ Das Ei rollte den kurzen Hang der Bodenwelle hinunter Es erfordert allerdings Geſchicklichteit, Lege ein hart⸗ gekochtes Ei auf die Mitte eines umgekehrten runden Tabletts oder Tellers. Dann bringe den Teller in wachſende horizon⸗ tale Drehung. Das Ei wird ſich ſchließlich, mitgeriſſen von der Bewegung, aufrichten und ſich ebenfalls im Kreſſe drehen. Am ſchnellſten gelingt das Kunſtſtück, wenn man gleich bei Beginn auch das Ei nach Brummkreiſelart in Bewegung ſetzt. Oſter⸗Bilberrätſel. 2 3 2 Je eine Silbe aus den Bezeichnungen der drei Abbildungen herausgenommen, ergeben richtig zuſammengeſetzt den Namen. eines großen Entdeckers. g 5 5„Sngunzozß“ bung Eier finden!“ maulte Klein⸗Gerda, die zu faul war zu ſuchen. die blauen Mädchenaugen zeigte ihm deutlich, daß er dafür ein anderes Herz gewonnen hatte, alſo bei dieſem Tauſchgeſchäft beſtimmt nichts verlieren würde. Was war dagegen die dunkle Aſtrid? Einfach vergeſſen hatte er ſie. Vergeſſen, wie man Dinge vergißt, die einem unwichtig ſind.. Auf ſeine Frage erklärte ſie:„Ich bin das Fräulein von Gerd und Gerda!“ Als aber die beiden„Oſterhäschen“ ihr anmutiges Werk vollendet hatten, da wußte er auch ſchon die ganze traurige Geſchichte des blonden Kinderfräuleins.. In dieſem Augenblick wurde ſie ins Haus zu den Kindern gerufen. Ein letzter Blick traf den jungen Mann. Der aber traf ihn mitten ins Herz.. Zuweilen ſieht der Menſch etwas, daß er lieber nicht ſehen möchte, Aſtrid hatte ſcharſe Augen. Die hatten Frank und Griet beobachtet, Aha], den netten Frank, nahm ſie ſich vor, hübſch feſt an die Kandare zu nehmen, wenn man erſt mal ſo weit war. Na, und dem blonden Ding würde man ſchon eins auswiſchen! Jetzt begann das Eierſuchen.„Aber ich kann doch gar keine „Wie die aber auch verſteckt ſind!“ meinte Aſtrid mit viel⸗ ſagendem Blick auf Griet.„Aber natürlich, wenn man ſeine Gedanken anderswo hat...“ Griet war flammendrot ge⸗ worden. Alſo hatte man ſie und Frank beobachtet! Aber ſie hatte doch nichts Böſes getan! Es war doch nicht ihre Schuld. Ueberhaupt wäre es richtiger, wenn man ſich nur um ſeine Pflichten lümmern wollte, anſtatt ſich fremden, jungen Herren an den Hals zu werfen!“ fuhr Aſtrid in ſchneidendem Ton fort. ede ein Peitſchenhieb. Und wurde auch von allen ſo mpfunden. Aſtrid aber zeigte ein Blick in Franks hochrotem Geſicht, daß ſie das Spiel verloren hatte. Und während die Oſterſonne das Familienidyll in Weilmanns Garten vergoldete, ſprach ein Aut Mann einen einzigen Satz, der aber wie eine Bombe ug. „Für meine Braut“— Gott, der Junge wußte nicht einmal ren Vornamen!—„bin ich kein fremder, junger Mann!“ Damit zog er ſanft Grleis Arm durch den ſeinen. So gingen ſie durch den ſtrahlenden Oſtermorgen mitten ins Glück hinein! sc 11 nur mal die Aſtrid!“ ziſchelte Gerd.„Wie die aus⸗ au „So gelb wie das Oſterei dort!“ lachte die liebenswürdige kleine Schweſter. f Es ſoll aber Farben geben, die ſelbſt ein hübſches, junges Geſicht entſtellen. Dazu gehört enkſchieden das äußerſt un⸗ kleidſame Gelb des Neides ö Achtung! Welle fauſendvier! Liebe Buben, liebe Mädchen, Lieber Hans und liebes Gretchen, Oder wie ihr ſonſt noch heißt! Viel bin ich herumgereiſt, Hab' im Wald mich umgeſehen, War bei Hirſchen, Vögeln, Rehen, Hab' mit Eichhörnchen gebummelt, Mich mit Faltern rumgetummelt! Alle Blümchen ſind noch zart, Denn das Eis, das war ſo hart; Aber jetzt fängt's an zu rummeln, Und es ſummen dicke Hummeln Um die kleinen bunten Köpfe. Doch wer ſchleppt dort große Töpfe Auf dem Wagen durch den Wald? Was iſt oben draufgeſchnallt? Wollt ihr's wiſſen? Heute ſchicken Ja die Oſterei⸗Fabriken Alle Eier zum Verſand Ueber Stadt und über Land. Und ich will es euch verraten: Wundervoll ſind ſie geraten! Viele ſind aus Marzipan, Weiß und zart wie Porzellan, Ganz mit Schaum und Zuckerguß: Oder ſolche aus Krokant, Die euch ſicher auch bekannt. Waffeleier; außerdem Schokoladene mit Krem. Nein, was iſt das für'in Gewimmel Um mich'rum und welch Gebimmel Hier und da am Telephon! Der beſtellt noch'ne Portion, Jener will ſie erſt beſehen, Dorthin ſoll's als Eilgut gehen! Ach, was hat man doch zu tun! Keiner kann ein bißchen ruhn! So, ihr Pferdchen, tragt und zieht, Denn eh' man es ſich verſieht, Iſt ſchon Oſtern da! Und wir Hier im luſt'gen Waldquartier Wünſchen ſchöne Oſterfeier Und recht reichlich Oſtereier Unſerer ganzen kleinen Schar! Auf Wiederhören im nächſten Jahr! kh. Uebergangen. „Wo ſind Oſtereier?“ unſere r Haftet der Hundebeſtter? Nicht jeder Hundeliebhaber iſt ſich, wenn er ſich einen Hund zulegt, darüber im klaren, welche ſchwerwiegenden Pflichten der Geſetz⸗ geber ihm auferlegt. Er muß nämlich für alle Miſſetaten einſtehen, die ſein treuer Begleiter verübt. Ganz allgemein beſtimmt das Bürger⸗ liche Geſetzbuch, daß der, der ein Tier hält, für den durch das Tier verurſachten Schaden haftet, und zwar auch dann, wenn ihn kein Verſchul⸗ den trifft. Wenn man berückſichtigt, daß Tiere meiſtens unberechenbar ſind, ſo iſt dieſem Standpunkt des Geſetzgebers voll und ganz bei⸗ zupflichten. Tierhalter im Sinne des Geſetzes iſt derſenige, der das Tier in eigenem Inter⸗ eſſe, ſei es zu wirtſchaftlichen, Luxus⸗ oder Sportzwecken verwendet. Es kommt alſo hier nicht nur der Eigentümer des Hundes, ondern auch der Nießbraucher oder Pächter in Frage. Nun enthält aber das Geſetz auch eine Vor⸗ schrift, die die Haftung des Tierhalters ein⸗ ſchränkt. Danach tritt eine Beſchränkung der Haftung ein, wenn ein Schaden durch ein Schaden durch ein Haustier verurſacht wird, das dem Beruf, der Erwerbstätigkeit oder dem Unterhalt des Tierhalters zu dienen beſtimmt iſt. Hierunter fallen zum Beiſpiel auch die Wachhunde. Die Haftung des Hundebeſitzers iſt aber in dieſem Falle ausgeſchloſſen, wenn er nachweiſt, daß er bei der Beauſſichtigung des Tieres die im Verkehr erforderliche Sorgfalt beobachtet hat und der Schaden auch bei An⸗ wendung dieſer Sorgfalt entſtanden wäre. Trifft den Geſchädigten ſelbſt ein überwiegen⸗ des Verſchulden, wenn er zum Beiſpiel den Hund gereizt hat, ſo kann ebenfalls die Haf⸗ tung des Tierhalters ganz wegfallen oder wenigſtens ſtark gemindert werden. 5 Wir wollen nun einmal ein Beiſpiel an⸗ nehmen, und zwar ſei Herr Müller von einem Hund gebiſſen worden, der ihm den Anzug zer⸗ riſſen und ihn auch am Körper verletzt hat. Es würde ſich dann ungefähr folgende Schadens- berechnung ergeben: Ein neuer Anzug 150,00 Mark. Eine Autofahrt nach Hauſe. 5,00 Mark. Arztkoſten 20,00 Mark. Verdienſtausfall.. 100,00 Mark. Schmerzensgeld 100,00 Mark. Zuſammen: 375,00 Mark. In einem etwa folgenden Rechtsſtreit hat nun der Kläger zu beweiſen, daß er vom Hund des Beklagten gebiſſen worden iſt, und daß der Beklagte als Tierhalter in Frage käme. Vor allem ſoll hier nun intereſſieren, ob der be⸗ klagte Tierhalter, auch wenn er ſeine Verpflich⸗ tung zu Schadenerſatz nicht beſtreitet, doch die eine oder andere Poſition der obigen Rechnung als unberechtigt zurückweiſen kann. Die Arzt⸗ und Autokoſten ſind natürlich durch Belege nachzuweiſen und müſſen erſetzt werden. Hin⸗ ſichtlich des Anzuges iſt die Forderung nur dann berechtigt, wenn die Beſchädigung nach ihrer Art einen Erſatz erforderlich macht. Unter Umſtänden genügt nur die Neulieferung einer Hoſe aus demſelben Stoff. Jedoch kann dem Geſchädigten nicht zugemutet werden, mit geflicktem Anzug herumzulaufen. Der oben be— zifferte Schmerzensgeldbetrag ſtützt ſich auf § 847 BGB. Bei der Feſtſtellung der Höhe des Schmerzensgeldes kommt es auf die Art der Verletzung und die Zeit der Heilung an. Da jedoch Hundebiſſe meiſtens nicht ſo gefähr⸗ lich ſind, kann man ſich auf einen Betrag von ein⸗ bis zweihundert Mark im Wege des Ver⸗ gleichs einigen. Das über die Höhe des Schmerzensgeldes Geſagte bezieht ſich auf die Feftſetzung der Höhe des Verdienſtausfalles im Berufe. Man ſollte ſich mit ſeinem Gegner möglichſt außergerichtlich zu einigen verſuchen, wenn man unangenehmen und koſtſpieligen Prozeſſen aus dem Wege gehen will. Kinder brauchen Sonne. Wenn man durch diejenigen Viertel der Großſtadt geht, in denen die Armut zu Hauſe iſt, wenn man in die ſchmutzigen, engen Höfe der ſcheußlichen Kaſernen hineinſieht, die oft von keinem Sonnenſtrahl getroffen werden, dann ſieht man nur zu häufig blaſſe Kinder mit verkrüppelten Beinen, Menſchen mit hohem Rücken und allerlei andere Kranke, denen vom Geſicht abgeleſen werden kann, daß ihnen die Sonne gefehlt hat. Es iſt ein fürchterlicher Gedanke, ſich ſagen zu müſſen, daß ſogar das Sonnenlicht nicht allen Menſchen gleichmäßig zugute kommt, ſondern in erſter Linie denen, die es— bezahlen können. Wir wiſſen heute, daß zum völligen Gedeihen beſonders der heranwachſenden Menſchen das Licht unerläß⸗ lich iſt. Die Rhachitis(Engliſche Krankheit) kommt da nicht vor, wo das Sonnenlicht die Körper ae kann; in den Tropenländern iſt ſie unbekannt. Die Tuberkuloſe hat ihren ſchlimmſten Feind neben richtiger üben helle und Sauberkeit in der Sonne. Wunden heilen ſchneller zu, wenn das Sonnenlicht ſie aus⸗ giebig treffen kann. Bleichſucht verſchwindet, wenn die Patientin— es handelt ſich ja meiſtens um Mädchen oder junge Frauen— ſich in Licht und Luft tummelt. Wir alle haben es ja ſicher ſchon am eigenen Leibe erfahren, wie belebend ein Sonnenſtahl wirken kann. Vor allem gilt all das für Kinder, denen nicht nur körperliche und ſeeliſche Geſundheit, ſon⸗ dern auch ene und munteres Spiel durch den Sonnenſchein am beſten gewährleiſtet wird. So wichtig auch der materielle Sonnen⸗ ſchein unbedingt iſt, ſo gibt, beſonders für die Jugend, der Sonnenſchein des Herzens ihm in keiner Weiſe etwas nach. Wer das vergißt, wer glaubt, beim Behüten und Pflegen der Aude genug getan zu haben, wenn er die Kinder an Licht und Luft hinausführt, dem ſehlt zum getreuen Schützer der Jugend die braucht, daß es verkehrt iſt, ſie mit den Wider⸗ wärtigleiten des teln ebens bekannt zu machen. Gewiß iſt kein Widerſpruch zwiſchen Liebe und erzieheriſchem Ernſt; gewiß braucht vor allem die ältere Febend die Erkenntnis, daß es ohne Kampf im Leben nicht abgeht. Aber eins ſollen und müſſen wir den Kindern ſo⸗ lange wie möglich fernhalten: das iſt der Haß, der leider faſt alle Kämpfe des ſpäteren Lebens ſo furchtbar vergiftet und unnützerweiſe er⸗ ſchwert. Kinder brauchen Sonne für Körper und Geiſt, das iſt das Aae was wir ihnen mitgeben können, und ſolange wie möglich ſollen ihnen die Schatten, die dieſes Licht ver⸗ dunkeln, ferngehalten werden. * Spargelausſchlag. Bekanntlich Git es viele Leute, die nach dem Genuß von Erdbeeren unter Unpäßlichkeiten zu leiden haben. Dies iſt bei manchen Leuten W nach dem Genuß von Spargel der Fall. Meiſtens ſchon wenige Stunden nach einem Spargeleſſen ſtellt ſich bei Perſonen, die dafür empfänglich ſind, ein Hautjucken ein, das dann auch zu einem leichten Hautausſchlag führt. Noch häufiger tritt der Hautausſchlag, verbun⸗ 10 ſich an, am Oſtermorgen Schönecken auf dem in der Nähe des Fleckens liegenden Schloß ſaßen und Schönecker Junker Were eſitzer) 05 chtet waren, den Schloßherren zur Dienſtleiſtung einige ſo⸗ genannte Läufer zu halten. Bei Trinkgelagen erieten die Junker dann öfters in Streit dar⸗ ber, wer den ſchnellſten Läufer beſitzt: Wetten and dann hre Austragung in Form eines Wettlaufens tatt. Die Entfernung von 1 0 bis Hers⸗ orf, einem ungefähr drei Kilometer entfernten Dorfe, wurde ausgemeſſen und die Hersdorfer Kirchtüre als Ziel bezeichnet. Hundert oder auch mehr Eier wurden auf einem Teil der Strecke verteilt. Die Teilnehmer an dem Wett⸗ kampfe wurden darauf in. Läufer und Raffer eingeteilt; erſtere mußten von Schönecken nach Hersdorf laufen, ein Kreuz an die Kirchtür Tenn Ortes malen und laufend in. rückkehren; die Raffer hatten die Aufgabe, in⸗ zwiſchen die ausgelegten Eier in Körbe zu ſam⸗ meln. Die Partei, die ihr Ziel früher erreicht hatte, war Sieger. Kuß und Handſchlag, die den Wettlauf begonnen hatten, endigten ihn auch; die Teilnehmer aber wurden von der Dorfkapelle im Triumph heimgeleitet und emp⸗ fingen Geſchenke. Auf der Burg aber fand an⸗ ez eee. den mit einem Röten der Haut, bei Perſonen hervor, die in Konſervenfabriken viel mit dem Abſchälen von Spargel beſchäftigt ſind. Dieſer Spargelausſchlag befällt auch Perſonen, die nach dem Spargelgenuß keinerlei Unpäßlichkeiten verſpüren. Bei ihnen ſcheint der Hautausſchlag durch das häufige Berühren des geſchälten Spargels zu entſtehen. Zwei weſtdeulſche Oſterbräuche. Das Eierſchieben zählt zu den belieb⸗ teſten Oſterbräuchen, die ſich in entlegeneren Gebieten Weſtdeutſchlands bis heute erhalten haben. Zunächſt werden kleine Vertiefungen in die Erde gemacht, und zwar ſo viele, wie Spieler ſich beteiligen. Dann rollt jeder ſein Ei in die Gegend der Grübchen. Weſſen Ei in ein Grübchen fällt, iſt der letzte, weſſen Ei möglichſt nahe an eine Vertiefung zu liegen kommt, ohne a e iſt der erſte beim Spiel. Nun egt jeder Teilnehmer ein Ei in eine der kleinen Gruben, und man beginnt mit einem kleinen Ball zu verſuchen, die Eier zu treffen. Wer ein Ei trifft, darf es an ſich nehmen. Eine andere Art des Eierſchiebens iſt dieſe: Die Kinder löſen die Rinde von einem Eichbaum ab und legen ſie an einem abſchüſſigen Wieſenrain nieder. Jeder Spieler läßt darauf ein Ei die Rinde hinabrollen. Wird ein untenliegendes Ei durch ein herabrollendes zerbrochen, ſo gehört erſteres dem Eigentümer des letzteren. Zerbricht das herunterrollende Ei an einem unten liegenden, ſo wird der Beſitzer des letzteren auch Eigen⸗ tümer des erſteren. Das ſogenannte Elerlegen erfreut ſich beſonders in der Eifel noch heute großer Be⸗ liebtheit. Das Dorf Schönecken vor allem be⸗ Haäuptſache. Er weiß nicht, daß Jugend Liebe eht dieſe Sitte als ue aus der itterzeit ſtammendes Volksfſeſt. Der Brauch leitet ſich aus der Zeit her, da die Herren von ſchließend ein Ball ſtatt, an dem die Schloß⸗ bewohner, die Junker, Raffex und F teil⸗ nahmen und bei dem vor allem die Eier ver⸗ zehrt wurden. Nachdem die Ritterzeit vorüber war, erhielt ſich der Brauch als allgemeines Voltsfeſt bis in unſere Tage hinein. Mancher⸗ lei Modifikationen hat die Sitte im Laufe der Jahrhunderte durchgemacht. So iſt heute höhe 1 595 Hersdorf, ſondern das 1 einer Anhöhe liegende Dorf Seiferath das Ziel der Läufer. Hundertacht Eier pflegen heute ausgelegt zu werden; kein Raffer darf jeweils mehr als ein Ei auf einmal ergreifen, um es zu dem Sam⸗ melkorb zu tragen. Der 0 des Rücklaufes eines jeden Läufers wird durch einen Böller⸗ Pen der harrenden Menge angezeigt. Das Eierlegen zählt zu den eigenartigſten deutſchen Volksbräuchen. Mit einem Oſterei. Ich weiß, du wirſt ein bißchen lachen und ein bißchen den Kopf ſchütteln. Aber dann wirſt du vor dich hinſchauen und das kleine bunte Ei in deine 1 nehmen, die kühle Schale fühlen und das geheimnisvolle piel der Linien, dieſe ſichere Rundung, die zwar ieh metrie, aber keine eigentliche Mitte hat, dieſe Form mit dem breiteren Grunde und der ſtrebenden Verjüngung. Und wenn ich jetzt neben dir ſtünde, könnteſt du die Augen zu mir hinwenden und mir mit einem Anſchauen ſagen:„— erzähle...“ i N Dann würde ich meine Hand über die deine legen, daß die beiden Hände das bunte Oſterei umſchlöſſen, und wir würden wiſſen, daß uns beiden dies Sinnbild des Eies immer noch lebendig iſt. Wir würden wiſſen, wie die ur⸗ alte Heiligung der Mutter Erde, die fromme Ahnung von dem Leben, das in ſi 1 zurlccſchwingt jedesmal aus dem Anblick des Eiles in den Menſchen wach wurde Ei ihnen den Glauben ſtärkte, d i und Tod neue Geburt werde, und daß Geburt und Leben neuer Tod werde, und daß der Tod nicht Tod, und Leben nicht ſterblich iſt, ſondern daß im All⸗Einen kein Untergang und kein zu Ende mehr zu denken iſt. Das alles würden wir wiſſen und brauchten dazu das Ei nicht ſchwarz und weiß zu färben, wie die Alten es taten. Ob Oſtarg und die dunklen Buchen über dem dunklen See, ob Iſtar und die ſüßen Feſte ihrer Frühlingsliebe— Norden oder Süden, Oſten oder Weſten: wir würden wiſſen, daß wir in dieſem Ei das Gleichnis der Welt und alles Heiligen in der Welt halten. Ich habe das Ei für dich nicht ſchwarz und weſß 1— 1 habe eines gewählt, das ſo bunt iſt wie die Krokuſſe in den Wieſen, wie die Veilchen in den Gärten, wie die Obſtblüten gegen einen blauen Himmel unter einer goldenen Sonne, ſo bunt wie das Finken⸗ gefieder und wie die heiteren Gedanken, die wir durch dieſe Frühjahrstage e Denn ich will dich ja nicht nur an unſere Einheit mit der ganzen Welt erinnern— ich will dir auch ſagen, daß Ernſt und Scherz, Luſt und Klage Jubel und Trauer eins ſind, wo die Welt ſich gerundet hat und in ſich ſelber zurückſchlingt. Nenne es mit deinen Namen, die du in Tat und Gedanken findeſt. Ich nenne es Liebe. Martha Werth. Kreuzworträtſel. 0 0 4 Waagrecht: 1. Männername, 3. Gebet⸗ ſchluß, 5. Feſtſymbol, 11. Bodenſenkung, 12. Stadt in den Niederlanden, 14. Teil des Baumes, 16. Ausdruck für Geſtalt, 17. bekann⸗ ter deutſcher Karikaturmaler, 18. Kopf(franz.), 20. Haushaltungsplan, 22. engliſcher Adliger, 23. Schutzdamm, 24. Märchenſigur, 26. Fluß in Afrika, 28. Nadelbaum, 30. Mädchenname, 31. Abkürzung für die Vereinigten Staaten, 34. Zärtlichkeitsform für Großmutter, 36. Prieſter⸗ gewand, 37. ruſſiſcher Oſterbrauch, 38. Fluß in Spanien, 39. Halenſchlaufe. Senkrecht: 1. Halbinſel in der Oſtſee, 2. Himmelsgegend, 3. Göttin des Unheil, 4. Verbindungsſtift, 6. Schulgegenſtand, 7. Hoher Prieſter, 8. Futtermittel, 9. zur Sache(lat.), 10. chriſtliches Feſt, 13. Oſteropfer, 15. Getränk (engliſch), 17. Meerestier, 19. Drang, 21. Be⸗ hälter, 25. kindlicher Ausruf, 27. japaniſcher Staatsmann, 29. Himmelsgegend(engliſch), 30. Tierausruf, 31. Laubbaum, 32. Geſtalt aus den Nibelungen, 33. Spaß, 35. Kindermädchen. Silbenrätſel. a— au— aus— be— ber— bub— ca— chi— dee— deich— del— el— en— en— er — fal— ga— ge— ge— gel— gen— gu— hand— hung— i— kap— lis— korb— kow land— le— le— lied= luſt— mann nau— nien— ment— mi— min— mor— na — fa— ne— nie— nied— no— nuß— o on— or— pe ran— ras— ru— ſcha- ſchi — ſe— ſee— ſel— ſen— ſie— ſo— ſpiel— ſta— ta— taru— ti— ty— vem— ze— zie. Aus den Silben ſind 24 Wörter zu bilden, deren erſte und letzte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, einen Spruch ergeben. Bedeutung der Wörter: 1. Liedgattung, 2. Bad im Salzkammergut, 3. Monat, 4. Theater⸗ ſtück, 5, tropiſche Pflanze, 6. Teufelsname, 7. Mittel zum Unſichtbarmachen, 8. Fremdwort für„Nachahmung“, 9. Heimat der heiligen drei Könige, 10. Hundename, 11. Südfrucht, 12. Wagenſtange, 13. Anſtellung im Theater, 14. Fangvorrichtung, 15. Erdteil, 16. Erſcheinung am Finger, 17. italieniſcher Sänger, 18. Wirt⸗ ſchaftsgegenſtand, 19. päbagogiſches Problem, 20. Hülle einer Baumfrucht, 21. Ruſſiſcher Staatsmann, 22. Deutſche Kaiſerin, 23. Näh⸗ tiſchgerät, 24. Berühmter Wagner⸗Sänger. Auflöſung des Kreuzworträtſels:“ Waagrecht: 1. Hugo, 3. Amen, 5. Oſter⸗ haſe, 11. Tal, 12, Erde, 14. Aſt, 16. Figur, 17. Aſt, 18. Pete, 20. Etat, 22. Earl, 23. Mole, 24. Fee, 26. Nil, 28. Eibe, 30. Meta, 31. U. S. A., 34. Oma, 36. Stola, 37. Oſterkuß, 38. Ebro, 39. Oeſe. Senkrecht: 1. Hela, 2. Oſt, 3. Aſe, 4. Niet, 6. Tafel, 7. Eli, 8. Heu, 9. Ad rem, 10. Oſter⸗ feſt, 13. Oſterlamm, 15. Tea, 17. Aal, 19. Trieb, 21. Tonne, 25.„Eia“, 27. Ito, 29. East, 30. Mia. 31. Ulme, 32. Ute, 33. Ulk, 35. Amme. 1 Auflöſung des Silbenrätſels: 1. Minnelied, 2. Auſſee, 3. November, 4. Luſt⸗ pie 5. Orchidee, 6. Beelzebub, 7. Tarnkappe, „Imitation, 9. Morgenland, 10. Tyras, 11. Orange, 12. Deichſel, 13. Engagement, 14. Mauſefalle, 15. Aſien, 16. Niednagel, 17. Caruſo, 18. Handkorb, 19. Erziehung, 20. 8 21. Menſchikow, 22. Auguſta, 23. Nadelliſſen, 24. Niemann. 7 8 5 Der Spruch heißt: Man lobt im Tode manchen Mann, der lebend ſelten Lob gewann.“ i den Nagburlindern ld die Muſikinſtrumente des Reichsbanners, Beſondere Badezeiten für Juden. 6% n dne e ent che Ruhe und Ordnung hat 5 koma iſche zweite Bürgermeiſter von Speyer ange⸗ ardnet, daß im Sommer in den ſtädtiſchen Kadeanſtalten beſondere Badezeiten für Juden aängelichtet werden. In dieſem Zuſammenhang zeibieuk erwähnt zu werden, daß Speyer noch ein altes Judenbad aus dem Mittelalter be⸗ ht, das während der Judenverfolgungen den üdiſchen Frauen zur Erfüllung ihrer Kultus⸗ Arſchriften diente. * Oggersheim, 14. Apri'.(Einem Verbre⸗ def Nip gefallen 2. Wie bereits zelſchtel, wurde in Großrohrheim bei Darm⸗ af die Leiche des ſeit einigen Wochen ver⸗ nilßten Bautechnikerlehrlings Ludwig Leon⸗ zardt von Oggersheim geländet. Die inzwi⸗ Heu angeſtellten Erhebungen haben ergeben, daß wahrſcheinlich ein von bis jetzt noch un⸗ ekannter Seite verübtes Verbrechen vorliegt, Die Leiche war mit einem zirka 20 Meter lan⸗ zen Seil an Händen, Füßen und Körper um⸗ nickelt. Außerdem wieſen Kopf und Geſicht eiſchiedene Verletzungen auf. Die Unterſü⸗ g iſt noch im Gange. Die Leiche, die nach Oggersheim überführt wurde, wird gerichtlich giert werden. Neuburg g. Rh., 14. April.(Unſchuldig »erurleilt?). Der im Jahre 1921 wegen Amordung der Paula Jordan zu 13 Jah⸗ in Zuchthaus verurteilte Landwirt Joſef Zol⸗ befindet ſich ſeit Oktober vorigen 8 weder hier, nachdem ihm von der Strafe meinviertel Jahr wegen guten Betragens er⸗ zen wurden, Zoller, der ſeinerzeit auf Grund In In digen verurteilt wurde, beteuert nach die vor ſeine Unſchuld und verſucht nun die Neviſion des Urteils zu betreiben. Lambrecht, 14. April.(Die Zunge zürchgebiſſenh. Beim Spielen hat ſich er das fünfjährige Kind des Tagners Adam belt die Zunge vollſtändig durchgebiſſen. Die Verletzungen ſind ſo ſchwerer Natur, daß das ind ins ſtädtiſche Krankenhaus Neuſtadt ge⸗ ache werden mußte. Vergzabern, 14. April.(Ueberfahren nd ſchwer verletzt). Zwiſchen Landau id Bergzabern wurde der 29jährige Gelegen⸗ eitsarheiker Michael Seebach von hier von ef Laſtkraftwagen, den er begleitete, über⸗ fahren und lebensgefährlich verletzt. Der Ver⸗ gkückte wurde ins Landauer Krankenhaus Ingeliefert. Oppenheim, 14. April.(Jus Konzen⸗ fdaltkons lager), In Guntersblum wurde ne Reihe von Hausſuchungen vorgenommen die Fahne und einige Schriftſtücke beſchlag⸗ ahmt. Zwölf Perſonen wurden feſtgenommen and in das Oſthofener Konzentrationslager gebracht Im Oſthofener Lager befinden ſich etzt 66 Perſonen in Schutzhaft. Auch in Kimbsheim wurden 20 Mann verhaftet. n Mainz, 14. April.(Hereingefallene Srieffälſcher). Ein Arbeiter aus Bretzen⸗ ares 10 wurde von ſeiner von ihm getrennt (henden Ehefrau wegen Ehebruchs auf Schei⸗ W WM El. RO man von Grete Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Iljew war bei dir?“ fragte ſie.„Warum bateſt du ihn nicht, mit uns ein Glas Tee zu trinken?“ „Er hatte es eilig, Sofia; irgend etwas Wichtiges hatte er vor. In einer Stunde will er mit dem Iſwoſtſchick hier bor der Tür ſein, um mich abzuholen. Er wird mich zu Nataſcha Narumoff bringen.“ Sofig ließ die Hände vom Samowar und ſah Grete an, „Ach Gott, ja, du gehſt ja fort! Darau hatte ich nicht dung oertagr. Am auch einen Scheidun 15 grund 10 Ehefrau zu konſtruieren, eh er durch ſeine Geliebte an einen angeblichen Liebhaber der Frau mit deren gefälſchter 115 terſchrift einen Brief e in dem der Adreſſat zu einem nächtlichen Beſuch in der Wohnung der Frau eingeladen wurde. Da der Brief unfrankiert war, wurde ſeine An⸗ nahme verweigert und ging an die Abſen⸗ derin zurück. Dieſe übergab ihn der Staats⸗ anwaltſchaft. Die Große Strafkammer er⸗ blickte in dem Schreiben des gefälſchten Brie⸗ es eine Urkundenfälſchung und verurteilte die riefſchreiberin zu ſechs Wochen Gefängnis, den Ehemann wegen Anſtiftung zu vier Wo⸗ chen Gefängnis Mannheim, 14. April.(Starker Be⸗ ſuch der Auloſchau). Die Autoſchau „Einſt und Jetzt“ in den Rhein⸗Neckar⸗Hal⸗ len, die in Anweſenheit prominenter Vertreter der Landes⸗ und Stadtbehörden, Induſtrie und Clubs, SA, SS und Stahlhelm eröffnet wurde, findet beim Publikum lebhaften An⸗ klang und erfreut ſich eines ſtarken Beſuches. Auf den Ständen der Automobilfabriken wur⸗ den bereits die erſten namhaften Verkäufe ge⸗ tätigt, ſo u. a. bei Mercedes⸗Benz und Opel. Weinheim, 14. April.(Die Blüte an der Bergſtraße). Die Blüte an der Berg⸗ ſtraße wird ſchöner mit jedem Tag. Die vie⸗ len Obſtbäume und Sträucher an den Hän⸗ gen und in der Ebene tragen vielfarbigen Blü⸗ tenſchmuck. Nach dem bisherigen Stand ſind Ausſichten für ein außerordentliches Obſtjahe nach allgemein vorherrſchender Anſicht dee Fachleute vorhanden. Das weitere hängt aller⸗ dings von der nächſten Entwicklung ab, ins⸗ beſondere darf kein Dauerregen kommen, ob⸗ zwar ſich der Landwirt gerade jetzt vorüber⸗ gehende Niederſchläge wünſcht. Freiburg, 14. April.(mädchen über ⸗ fahren). Bei der Tankſtelle in der Zährin⸗ gerſtraße ereignete ſich ein Unfall. Ein Frank⸗ furte: Auto ſtreifte ſcharf ein radfahrende⸗ 12jähriges Mädchen und riß es zu Boden. Das Mädchen, das eine erhebliche Verletzung am Arm davontrug, wurde von Paſſanten verbunden und dann nach der Klinik ver⸗ bracht. Ober⸗Ingelheim, 14. April.(Ueber⸗ nachtüngsgele genheit in Ober⸗In⸗ gelheim). Um den hier durchkommenden Fremden die Möglichkeit des Uebernachtens u erleichtern, hat Gaſtwirt Oeth in der Rin⸗ erbachſtraße im erſten Stock ſeines Hauſes ſechs moderne Fremdenzimmer ſchaffen laſſen. Worms, 14. April.(Der neue Worm⸗ ſer Skaͤdtrat.) Anſtelle von bisher 42 Mitgliedern wird der neue Stadtrat nur 30 Mitglieder zählen. Die Verteilung der Man⸗ date ſtellt ſich wie folgt: Nationalſozialiſten 16 Sitze(bisher 4), Sozialdemokraten 8(11), Zentrum 4(5), Deutſche Volkspartei 1(12), Kampffront Schwarz⸗Weiß⸗Rot(Deutſchnatio⸗ nale J(2), Chr.⸗Soz. Volksdienſt 0(1), Volksrechtpartei 0(1), Staatspartei 0(2), Kommuniſten 0(4). Worms, 14. April.(Wie wird der neue Kreistag?) Der neue Kreistag des Kreiſes Worms wird nur aus 20 Mitgliedern gegen bisher 30 beſtehen. Sie werden ſich wie folgt verteilen: Nationalſozialiſten 12(bisher 2), Sozialdemokraten 5(9), Zentrum 3(6). Katlszuhe, 14. April.(Keine fudiſchen Scha u ſi 0 er). Einem Antrag 191 Cad ratsfraktion der NSDAP. entſprechend, hat der Stadtrat beſtunmt, daß zu den Karlsruher Meſſen und ähnlichen Veranſtaltungen Bewer⸗ ber füdiſcher Abſtammung nicht mehr zugelaſſen werden dürfen. Dieſer Ausſchluß erſtreckt ſich auch auf die Beſchäftigung von Perſonen fü⸗ diſcher Ahſtammung als Stellvertreter, Ange⸗ ſtellte, Mitarbeiter, Artiſten, Gehilfen oder Mitſpieler. Karlsruhe, 14. April.(Ungetreuer Ge⸗ meindebeamter). Vor der Großen Straf⸗ kammer hatte ſich der Ratſchreiber Gregor Weiler aus Stupferich wegen mehrfacher Ur⸗ kundenfälſchung, Betrugs, Urkundenunterdrük⸗ fung im Amte, ſowie Unterſchlagung zu ver⸗ antworten. Es wird ihm u. a. die Fälſchung einer Bürgſchaftsurkunde zur Laſt gelegt, auf die ihm ſeitens der Badiſchen Verſicherungsan⸗ ſtalt für Gemeindebeamte 20000 Mark, ſowie die Fälſchung eines Grundſchuldbriefes auf welchen ihm durch die Volksbank Durlach 14000 Mark Kredit, die er zur Finanzierung eines Hausverkaufs verwendete, gewährt wur⸗ den. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten. Durmersheim, 14. April.(Die Hitler⸗ linde beſchädig t). Die Hitlerlinde auf dem Friedhof, die erſt vor einigen Tagen in feierlicher Weiſe angepflanzt wurde, weiſt eine frevelhafte Beſchädigung auf. Der Stamm war unten am Erdboden angeſchnitten und die Rinde gelöſt. In Verbindung mit der Tat, die wieder neue Unruhe in unſer Dorf brachte, wurden von der Gendarmerie und SA acht Perſonen verhaftet. Der oder die Täter dür⸗ eg auf eine empfindliche Strafe gefaßt machen. Lahr, 14. April.(Hausſuchungen). Bei mehreren Mitgliedern der SPD wurden Hausſuchungen vorgenommen. Eine Perſon wurde wegen beleidigenden Aeußerungen in Schutzhaft genommen. Lahr, 14. April.(Von einem Mokor⸗ ra dfahrer überfahren). Ein elf ähri⸗ ges Mädchen wurde beim Ueberqueren der Straße von einem Motorradfahrer überfahren. Deutſche Tagesschau Gerekes Privalſekretär verhaftet. Nach einer Meldung der„DA.“ iſt der Privatſekretär Dr. Gerekes, Arkhur Frei⸗ gang, auf Grund einer Anzeige, die der Ver⸗ teidiger des ehemaligen Reichskommiſſars erſtaktet hat, feſtgenommen worden. In der Anzeige wird Freigang Unterſchlagung und Untreue vorgeworfen. Es wird dabei be⸗ tont, daß Freigang ſowohl beim Landge⸗ meindeverband als auch beim Hindenburg: Ausſchuß alle Buchungen für Dr. Gereke ausgeführt habe, während ſich dieſer, wei er mit Arbeit überhäuft geweſen ſei, um die Führung dieſer Konten überhaupt nicht ge⸗ kümmert habe. Wenn alſo Unregelmäßig⸗ keiten vorgekommen ſeien, dann müßten ſie in erſter Linie dem Privatſekretär zur Laff elegt werden. inna u verdden 50 Decgp hend ins ErUnd Dosch. Erlinoe 9g. For 0. Fal. ing. Ebel. Brestzu. Fosenerstr. 55 An Größe und Störke bin ich meinen Altersgenossen immer ein gutes Stück vordus. Dlese armen ſierchen werden eben nicht richtig ernöhrt. Einfache Getreide · Grbtzen sind nun mol eben keine Kraft- ond Aufbou- Nahrung. Muskator-Kükenfufter ist der Weg zur Gesundheit, zum lege Rekord uad zum Meisterschoftstifel: N ator gas fleißige 1 Hühnchen 25 Dr 2 FBergisches Krofffofterwerk G. m. b. N Dösseldoff- Hafen zweites Todesurteil in einer Woche. Augsburg, 14. April. Das See verhandelte zwei Tage lang gegen den 22. jährigen Dienſtknecht Magnus Strobel we⸗ gen Mordes, begangen an ſeiner Geliebten, der 17 jährigen Sofle Ley. Der Angeklagte und die Ermordete waren bei dem Mühlen ⸗ beſitzer Franz Vogt in Ettenbeuren beſchäf⸗ tigt. Das Liebesverhälnis hatte Folgen, Worauf Strobel beſchloß, ſeine Geliebte aus dem Wege zu räumen. Am Abend des 10. Auguſt lockte er ſie auf den Heuboden, wo er eine Schlinge verſteckt hielt. In einem ge⸗ eigneten Augenblick legte er der Ahnungslo⸗ ſen die Schlinge um den Hals und ſtieß ſein Opfer in den Tennenraum hinab. Das Ge⸗ richt verurteilte Strobel zum Tode. FF e Wanderſchaft Vom Grund bis zu den Gipfeln, So weit man ſehen kann, Jetzt blüht's in allen Wipfeln, Nun geht das Wandern an. Die Quellen von den Klüften, Die Ström' auf grünem Plan, Die Lerchen hoch in Lüften, Der Dichter friſch voran. Und die im Tal verderben In trüber Sorgen Haft, Er möcht' ſie alle werben Zu dieſer Wanderſchaft. Und von den Bergen nieder Erſchallt ſein Lied ins Tal, Und die zerſtreuten Brüder Faßt Heimweh allzumal. Da wir die Welt ſo munter Und nimmt die Reiſeſchuh', Sein Liebchen mitten drunter Die nickt ihm heimlich zu. Und über Felſenwände Und auf dem grünen Plan Das wirrt und jauchzt ohn' Ende Nun geht das Wandern an! eee eee. Sie ſchrie e Tſchekiſten ihn an: 36 5 Lotte ſie zu Geſicht bekam. mehr gedacht. Wer denkt gern an Dinge, die einem das lange Unterredungen. Herz ſchwer machen.“ „Auch mir iſt das Herz ſchwer, Sofia.“ Sofia nickte, ihr Blick ruhte mit ſeltſamen Ausdruck auf Gretes Geſicht. i „Du ſiehſt nicht aus, als ob dir das Herz ſchwer wäre. Im Gegenteil, deine Augen ſehen aus, als hätten ſie das Paradies geſchaut.“ Gretes Hände umſchlaugen ihren Arm, und ihr Geſicht dagegen drückend, ſagte ſie:„Sofia, Liebe— es iſt ſo ſich zum Gehen. Waßka liebt mich.“ Sofia holte tief Atem.„Nun, Gott ſei Dank! Ich habe es kommen ſehen, Grete. Er iſt ein guter Menſch, der Waßka. Ich wünſche ihm und dir alles Glück.“ Ihre harte Hand ſtrich über Gretes ſeidenweiches Haar.„So haſt du noch eine glückliche Stunde in meinem Hauſe erlebt.“ „Die glücklichſte meines Lebens, Sofia.“ *. 15 el Gegen Mittag kam Colja heim., Er ſah wüſt aus; müde und erſchöpft warf er ſich in den Kleidern auf ſein Bett. Kaum, daß er die Decke über ſich gezogen hatte, ging die Haustür auf, und laute, ſchwere Schritte kamen ins Vor⸗ haus. Soſia ſtürzte hinaus. Zwei bewaffnete Tſchekiſten ſtanden vor ihr. 5 „Genoſſin Brödjutoff“, ſagte der eine, den Sofia kannte,„wir haben den Auftrag, Colja zu verhaften.“ laſſen werden. Ihr Schrei ſchreckte Colja auf. Mit weit aufgeriſſenen Augen ſah er den Eintretenden ent⸗ gegen. Er ſaß unbeweglich, die Hände in ſeiner Bettdecke verkrampft. Mit teufliſchem Grinſen redete einer der Goswin Brödjukoff gelang es nicht, Zutritt zu Lottes Haus zu bekommen. So oft er vorſprach, hieß es, die gnädige Frau ſei krank. Er hatte mehrmals an ſie ge⸗ meiſter Laudin die Betriebsleitung zugeſichert. Er kann ſchrieben, ohne Antwort von ihr zu erhalten, hatte ihr darauf beſtehen, daß der Kontrakt eingehalten wird.“ Blumen geſchickt, die im Vorhaus verblühten, ohne daß Eines Tages ſtellte er Haus. Er ſtreckte ihm die Hand entgegen, die dieſer überſah. Wie es der Mutter ginge, wollte er wiſſen. Ob ihr Zuſtand wirklich ſo ſchlimm ſei, daß ſie ihn nicht einmal für ein paar Augenblicke emp- höflich verneigend, das Zimmer. fangen könne? Er habe ihr ſehr Wichtiges mitzuteilen. „Meine Mutter iſt ernſtlich krank, jegliche Mitteilungen müſſen ihr ferngehalten werden. Ich bitte Sie, ſich nicht mehr in unſer Haus zu bemühen“, ſagte Hans, und wandte Brödjukoff ſah ihm mit finſterer Miene nach.„Av⸗ ſcheulicher Bengel!“ ſchimpfte er in ſich hinein.„Ich werde Baden.“ ihm das Betreten des Werkes verbieten.“ g Der darauffolgende Tag war ein Sonnabend. Bröd⸗ jukoff ließ den Lohnbuchhalter zu ſich rufen und gab ihm den Befehl, des Werkmeiſter Laudins Papiere für morgen fertigzumachen. Das hieß ſoviel, wie Laudin ſollte ent⸗ Der Buchhalter führte Brödjukoffs Befehl aus, aber als er Laudin die Papiere zugleich mit ſeinem Wochenlohn aushändigte, fragte der erſtaunt, was das bedeuten ſolle? „Zo wie ich es verſtehe: Ihre Enilaſſung, Meiſter.“ Notiz von der Verhaftung des deutſchen Studenten Erd⸗ mann Ullrich durch die Tſcheka in Moskau?“ Er erbleichte.„Nein! Haſt du das Blatt zur Hand?“ Sie ſtand auf und holte es. Er riß es ihr förmlich aus der Hand, ſuchte die Notiz, ſtarrte darauf nieder. Laudin gab ihm die Papiere ruhig zurück. „Die nehmen Sie nur ruhig wieder an ſich. Sagen Sie demjenigen, der Ihnen den Auf! gab, mich zu entlaſſen, ich ſei feſt angeſtellt, mein Verng bindet mich noch zwei Jahre. Ich werde keine Stunde früher gehen.“ Er wünſchte einen guten Abend und ging. Brödjukoff ſchäumte vor Wut, als er davon erfuhr. „Zahlen Sie ihm am Montag früh ſein Gehalt für zwei Jahre aus.“ „Das macht mehr als ſechstauſend Mark aus“, ſagte „Mach' dich bereit, Genoſſe, um mit uns in die Lub⸗ der Buchhalter. janka zu gehen, wir haben den Befehl, dich zu verhaften!“„Einerlei, geben Sie ihm das Geld und beſtellen Sie 5 ihm, daß ich ihm verbiete, das Werk zu betreten.“ Der Buchhalter ſah ihn kopfſchüttelnd an. „Auch das wird nicht gehen. Im Vertrage iſt Werk⸗ Brödjukoff brauſte auf:„Der Vertrag iſt ungültig. Von dem Tage an, als ich das Werk übernahm, hat er ſeine Hans kam jetzt täglich ins Werk, aber er ſuchte nicht Wirkſamkeit verloren.“ ihn auf, ſondern Laudin. Mit dieſem hatte er jedesmal„Vielleicht haben Sie, Herr Doktor, die Güte, es Werk meiſter Laudin klarzumachen. Ich habe, offen geſtanden, 1 kommen?“ „Gut!“ nicht die Kurage dazu.“ „Scheren Sie ſich zum Teufel!“ ſchrie Brödjukoff, und ſprang von ſeinem Seſſel auf. Der Buchhalter verließ, ſich Am Abend dieſes Tages ging Goswin zur Makarowna. „Was haſt bu von Schrader für Nachrichten?“ fragte er Sonja, als er ihr im Wohnzimmer gegenüberſaß. Sie zog die Schultern hoch. „Keine beſonderen. Er wandert, aber durchaus nicht ruhelos, ſondern höchſt gemütlich. Eben ſitzt er in Baden⸗ „Schreibt er nicht, wann er zurückkommt?“ Sonja nickte.„Mitte der nächſten Woche.“ Er ſah nachdenklich vor ſich hin. „Und wenn du ihn telegraphiſch bitten würdeſt, früher „Dann würde er ſicher kommen.“ „So telegraphiere, hm!“ „Sag' mal, Goswin, laſeſt du heute in der Zeitung die Fortſetzung folgt.! Dr. Fri an das deulſche Boll Anſprache im Tonfilm. Berlin, 15. April. Im Tonfilm richtete Reichsinnenminiſter Dr. Frick eine Anſprache an das deutſche Volk, in der es u. a. heißt: 1 Nicht umſonſt zat die Reichsregierung als Ort 15 den ersten Zuſammentritt des neu⸗ (wählten Reichstags die Garniſonkirche in Potsdam gewählt. Potsdam ſollte ein Sym⸗ bol ſein. Eiſerne Sparſamkeit, Einfachheit und Sauberkeit in der Verwaltung, reſtloſe Hin⸗ gabe an Volk und Staat, treueſte Pflicht⸗ erfüllung auch im kleinſten, unbändiger Wille zur Wehrhaftigkeit und Freiheit, heiße Liebe zur Heimat und zum deutſchen Volksgenoſſen, das ſind die Grundſätze, nach denen die Re⸗ gierung handeln und zu denen ſie das ganze deutſche Volk erziehen will. Die Geſetze und Verordnungen der letzten Wochen dienten in erſter Linie zur Feſtigung der Reichsgewalt, zur Gleichſchaltung der Länderregierungen und Länderparlamente und zur Reinigung des Ver⸗ waltungsapparates. Im Großen und Ganzen wird dieſe Aktion in kurzer Zeit beendet ſein. Es beginnt nun⸗ mehr der ſyſtemaltiſche Aufbau, der die volle politiſche und wirtſchaftliche Freiheit des deut⸗ ſchen Volkes zum Ziele hat. Dieſe Arbeit iſt unendlich ſchwer und es wird größter An⸗ ſtrengungen bedürfen, um das hohe Ziel zu etreichen. Wie der Führer wiederholt betont hat, iſt der Reichsregierung jeder zur Mit⸗ arbeit willkommen, der ſich zu Deutſchland bekennt. Jeder aber, der ſich gegen Deutſch⸗ land wendet, ſoll wiſſen, daß er als Feind des Volkes aus der Volksgemeinſchaft aus⸗ gemerzt wird. Gegen Kapital⸗ und Steuerflucht Ein Erlaß des Neichsſinanzminiſteriums. Berlin, 15. April. Aus dem Reichsfinanzminiſterium wird fol⸗ gednes mitgeteilt: Seil Aufhebung der Steuerverzugszuſchläge ſind die Eingänge an Steuern ſehr erheb— lich zurückgegangen. Die Steuerrück⸗ ſtände haben ſich entſprechend vermehrt. Offen⸗ bar iſt, nachdem der Druck der Steuerverzugs— zuſchläge weggefallen iſt, in weiten Kreiſen die Meinung derbreitet, daß Steuerzahlungen jetzt weniger dringlich geworden ſeien und daß es angehe, ſie hinter andere Zahlungs- verpflichlungen zurückzuſtellen. Dieſe Auf⸗ faſſung iſt irrig! Einzelne Steuerpflichtige ſind offenbar auch ans politiſcher Einſtel'ung heraus beſtrebt, mit Ste erzah ungen zu rü zuhal en ein; i) ihten ſeneelichen Vip lit gen mög in zu entiitzen. Einem derar igen Verha ten muß ſchärſſtens entgg nzelle en werden. Die Reichsregierung iſt entſchlolſen, auch auf ſteuerlichem Gebiete Reformen durchzufüh ren und die Steuern wirtſchaftlich krag bar und ſozial gerecht zu geſtalten. Wo die ſofortige Einziehung eine außer⸗ ordentliche Härte darſtellt, ſoll auch in Zu⸗ kunft geſtundet werden. Uneebittliche Strenge wird gegenüber Kapital⸗ und Steuer lücht' gen geübt werden. Kennzeichnungszwang für Margarine a Berlin, 15. April. Der Reichsernährungsminiſter hat nunmehr die bereits angekündigte Verordnung über den Kennzeichnungs zwang für Marga⸗ rine veröffentlicht. Di: Verordnung beſtimmt, daß in Gaſt⸗ wirtſchaften aller Art durch beſonderen Aus⸗ hang darauf hingewieſen werden muß, ob Margarine, Kuuſtſpeiſefetie, gehärtete Speiſe⸗ ale, Pflanzenfette oder gehärteter Tran bei der Herſtellung der Speiſen verwendet wurden. Ferner müſſen im Kleinhandel, Bäckerkondito⸗ ren oder Verkäufer von friſchen Backwaren durch Aushang kenntlich machen, ob die ge⸗ nannten Fette verwendet wurden. Der Hin⸗ weis in deutſcher Sprache muß auf Speiſe⸗ karten, Preisſchildern oder Preisverzeichniſſen enthalten ſein. Die Verordnung beſtimmt weiter, daß auf den Gefäßen und Umhüllungen, in denen die genannten Fette verkauft werden, kenntlich zu machen iſt, in welchem Umfang die ein⸗ zelnen Fette bei der Herſtellung verwendet worden ſind. In einer amtlichen Mitteilung wird er⸗ klärt ‚daß der Reichsernährungsminiſter eine Repiſionsgeſellſcha't mit der Reviſi onder Kartoffelflocken betriebe ba trat har, um ſeſtzufteelen, ob hier alles in Ord⸗ nung vor ſich gegangen iſt. Auftakt zur Benz⸗Feier Der Feſtalt in Ladenburg.— Ehrenbürger⸗ brief für Hindenburg. S'tler und Frau Carl e i a Lubenburg, 15. April. Ein wollenloſer Himmel lagerte über dem in Blütenpracht daliegenden Rheintal und hatte Tauſende nach Ladenburg gebracht, um das Andenken an den Pionier des moder⸗ nen Kraftfahrweſens, Dr. h. c. Carl Benz zu ehren. Von überall her waren Autos gekommen. Flugzeuge flogen Ehrenrunden über dem Ruheſitz des großen Erfinders und lei⸗ teten die Feier mit dem Abwurf von Blu⸗ menſträußen ein. Vor dem Hauſe Benz verſammelten ſich die Feſtgäſte zur Enthüllung der Gedenktafel. Nach Muſik⸗ und Geſangsvorträgen ergriff das Vorſtandsmitglied der Daimler⸗Benz AG. Direktor Wilhelm Kiſſel das Wort zur Feſtrede. Er ſchilderte die Ver⸗ dienſte des am 1. April 1929 verſtorbenen Pioniers des Automobils. Neben ihm ſtehe deſſen heute 83jährige Gattin, der unſer gan⸗ zer Dan dafür, gebühre, daß ſie den roßen Erfinder bis an ſein Lebensende geführt, ge⸗ ſchützt und behütet habe. Nie ließ Benz ſich in dem Glauben an ſein Ziel irre machen; immer wieder, mit neuem Mut griff er zu. So wie er mußte ſich die ganze deutſche Automo⸗ bilinduſtrie durchringen durch ſchwere Zeiten im Kampf um ihre Exiſtenz. Der Bann wurde gebrochen durch die Rede des Reichskanzlers Hitler bei der letzten Automobilausſtellung. Für die jetzige Wandlung müſſen wir an dieſer Stelle unſerm hochverehrten Herrn Reichskanzler, ſeiner Regierung und ſeinen Mit⸗ arbeiten herzlich danken. Die Gedenktafel an dieſem Hauſe ſoll dem Beſchauer ſagen, daß geniales Schaffen alles Vergängliche über— dauert. Die Gedenktafel fällt in den Beginn einer neuen Zeit. Möge ſie eine glückliche Zeit werden für das ganze deutſche Volk. Dann fiel die Hülle von der Tafel, die die Inſchrift trägt:„Der Schöpfer des Benz⸗ kraftwagens, Dr. ing. Carl Benz wohnte in dieſem Hauſe von 1904 bis zu ſeinem Tode 1929.“ Bürgermeiſter Hagen von Ladenburg betonte ſodann die Bedeu— tung des 14. April für ſeine Stadt und ſagte allen Sliftern herzlichen Dank für die ihm in Obhus gegebene Tafel. Er nehme dieſen Tag zum Anlaß, den Ehrenbrief der Stadt Ladenburg dem Schiem⸗ herrn des Benz Denkma ausſhuſſes, bein Heren Reichspräſidenten Genecalfeldmarſchall von Hindenburg, dem Herren Reichskanzler Adolf Hitler und der erſten Ehrenbürgeein der Stadt Ladenburg, Frau Dr. Carl Benz, Witwe, zu übergeben. Frau Dr. Benz, ſichtlich gerührt von den Ehrunegn, dankte den Stiftern der Ge⸗ denktafen und der Gemeinde für die Ver⸗ leihung des Ehrenbürgerrechtes. Sie betonte, daß ſie ihrem Manne allezeit treu zur Seite ſtand und ſchloß mit den beſten Wünſchen für das Vaterland und begrüßte den Um⸗ bruch der Nation. Gemeinſam zogen die Feſtgäſte durch die feierlich geſchmückten Straßen zur letzten Ruhe⸗ ſtätte des Pioniers auf dem Friedhof. Hier folgten Kranzniederlegungen in großer Zahl. Der Verlauf der Feier wurde vom Rund⸗ fund auf Schallplatten aufgenommen und wird am Samstag nachmittag über die deutſchen Sender um 16.30 Uhr wiedergegeben. Jur Enthüllung des Carl Benz-Denkmals in Mannheim. der Sport an den Oſtertagen Wichtige Eniſcheidungen im ſüddeutſchen Fuß⸗ ball.— Prominente Rugby⸗ und Hockey⸗ gäſte.— Hochbettieb im Radſport. Das Sportprogramm an den Oſtertagen iſt lange nicht ſo umfangreich, wie man es aus früheren Jahren gewöhnt iſt. Das iſt einmal darauf zurückzuführen, daß infolge der Wirt⸗ ſchaftsnot die großen Fußballreiſen, wenig⸗ ſtens was deutſche Vereine anbetrifft, aus der Mode gekommen ſind, und dann fällt heuer erſtmalig der Karfreitag völlig aus, da an dieſem Tag von der Regierung ein generelles Verbot für ſportliche Veranſtaltungen erlaſſen wurde So wird ſich alſo der Hauptbetrieb an den drei Oſtertagen, Samstag, Sonntag und Montag, abwickeln. Hochbetrieb herrſcht im Fuß a l. Im Hockey und Rugby verzeichnet man die üblichen Turniere mit internationa⸗ lem Einſchlag und ſonſt ſind noch die zahl⸗ reichen Radrennen, die Carl Benz⸗Sternfahrt nach Mannheim und der Verbandstag der Schwimmer in Breslau zu erwähnen. Im Vordergrund der ſüddeutſchen Inter⸗ eſſen ſtehl der 5 Fußball, der wichtige Entſcheidungen in der Endrunde und im Pokalwettbewerb bringt. Abteilung 1: FK. Pirmaſens— Bay⸗ ern München, SVg. Fürth— 1. FC. Kai⸗ ſerslautern, 1860 München— 1. FC. Kai⸗ ſerslaukern(17.). 5 Abteilung 2: Phönik Karlsruhe— Ein⸗ tracht Frankfurt, FSV. Frankfurt— Karls⸗ ruher F., Union Böckingen— FSV. 05 Mainz, Wormatia Worms— Stuttgarter Kickers. — 5 Aus dem Bilderbuch des Lebens Iſtern und Frühling— Anerhörter Durſt— Fortunas Launen Neuer Text Ein Gang durch die Straßen zeigt uns deutlich, daß Oſtern wieder heran iſt. Nicht wegen der Oſterhaſen, die uns aus den An⸗ lagen entgegenlugen, auch nicht wegen der Frühjahrskoſtüme und der Hüte, ſondern weil die Natur grünt und blüht. Oſtern iſt das Frühlingsfeſt und kommt in dieſem Jahre als ſolches beſonders zur Geltung. Wo— hin man ſieht ſtehen die verſchiedenen Obſt⸗ bäume im vollen Schmuck ihrer Blüte, die übrigen Laubbäume zeigen ebenfalls das friſche Grün. Nun blühn die Primeln in den Gründen, Es ſproßt der Klee auf Feld und Rain, Und alle Waldesſänger künden Es laul in Licht und Sonnenſchein: Wacht auf, ihr Herzen, weit und breit, Denn es iſt Auferſtehungszeit! Der Frühling bringt auch für die Men⸗ ſchen eine völlige Umgeſtaltung. Nicht nur in der Lebensweiſe und der Lebensführung, nicht allein in der Kleidung. Auch ſonſt ge⸗ ſchieh! allerlei, was eben nur die Umſchal⸗ tung in der Jahreszeit veranlaſſen kann. In den Laubenkolonien werden die Häuschen friſch bemalt, denn ſie bilden den beſonderen Schmuck der kleinen Garten und Gärtchen. Draußen an den Ufern der Seen und Flüſſe werden die Boote geſchrubbt, hie und da friſch lackiert. Die Klubs rüſten ſich zur erſten Wettfahrt, die kleinen Segler reparjeren die Segel, Maſten werden gerichtet. Aud auch die Radfahrer haben ihre Tretmaſchine wieder in die Reihe gebracht. Die Eiſenbahn und die anderen Verkehrsmitlel ſind ebenfalls auf Hochbetrieb eingeſtellt, und wenn der Wettergott uns nicht einen Strich durch die Rechnung macht, werden die Oſtertage nach Wunſch verlaufen und uns neue Kräfte 1 laſſen, die wir für den grauen All⸗ ag, der ja immer wieder auf Feſte folgt, nötig baben. Feſte muß man feiern und im allgemeinen tut man es ja auch gern. In dieſer Bezie⸗ hung leiſten die Amerikaner Erſtaunliches. Das hat ſich beim Uebergang vom„trockenen“ zum „naſſen“ Amerika gezeigt. Dieſer Uebergang hat ſich in ſehr feuchten Bahnen bewegt, viel feuchter als man annehmen konnte, Der Durſt an dieſem Tage war unerhört, ob⸗ wohl die Sonne noch nicht ihre ſengenden Strahlen auf die Mutter Erde ſandte. Etwa 1,5 Millionen Faß Bier ſind geleert worden— eine wirklich geſunde Leiſtung. Dieſe Zahl beweiſt zumindeſt, daß die Amerikaner das Trinken noch nicht verlernt haben. Der Biervorrat war alſo ſchnell beſeitigt, denn dauernd ging es, beſonders in den deut⸗ ſchen Lokalen nach dem berühmten Sang: Eins, zwei, drei.. G'ſuffa.. Einige Wirte hatten die Kataſtrophe kommen ſehen und ſich vorſichligerweiſe noch mit geſchmuggeltem Bier eingedeck!l— es war die letzte aber große Nacht der Bootlegger, die ihre Vorräte reſtlos aber auch für teures Geld los wurden. In vielen Städten haben die Braus reien ſchließen müſſen, denn ſie müſſen erſt neuen Stoff brauen, bis dahin iſt Amerika von ben Amerikanern wieder trocken gelegt wor⸗ den. Und noch nie dürften auf einen leiten⸗ den Staatsmann ſo viele„Hochs“ ausge⸗ bracht worden ſein, wie auf den Präſidenten Roofevell in dieſer Nacht. f f Lange hat es gedauert, bis die Amerika⸗ ner den längſt gewünſchten naſſen Zuſtand wieder erreicht haben. Es iſt oft Je daß das Gute ſich nicht 5 ſchnell einſtellt, ſondern erſt nach verſchiedenen Schwierigkeiten. Das hat ein junger Kaufmann in elner weſtdeutſchen Stadt 00 müſſen, der auf ein Achtellos einen Gewinn von 200 Rm. erhielt. Wer 05 wagt, der nicht gewinnt. Er ließ das Geld ſtehen und nahm ein 1 Los, das 9 mit dem Saupttreffer von 3 000 Mark ge⸗ zogen wurde. de. B dahin g che gu⸗, aber das Geld traf nicht ein. Als ſich der glücdliche Gewinner ſchließlich an den Koller. leur wandte, mußte er erfahren, daß dieſe⸗ mit dem Gewinn das Weite geſucht halte, Nu war die Enttäuſchung groß. Letzten Ende⸗ wird der Gewinner aber doch noch zu ſeine n Recht kommen, denn die Lotterieverwaltung wird ihm den Gewinn auszahlen. Das mögen bange Stunden geweſen ſei⸗ bis der Fall geklärt war, aber nun kann wieder lachen und ſich freuen und fingen Aber das bekannte Lied von„Lippe⸗Des⸗ mold eine wunderſchöne Stadt, darinnen ein Soldat, der muß marſchieren in den Krieg, wo die Kanonen ſtehen“ ſoll er nicht mehr fingen. Um die Anfangszeilen dieſes Liede⸗ iſt nämlich ein Streit entſtanden. Ein Stu diendireltor aus Preußiſch⸗Eylau hat nach lan ger Forſchungsarbeit nachgewieſen, daß. na daß der oſtpreußiſchen Stadt Preußiſch⸗ Eylau in erſter Linie das Recht zukomm⸗ das Soldatenlied mit dem Namen dieſe; Stadt einzuleiten.— Joſef Plaut, der das Lied ſo gern ſang, wird erſchüttert ſein. M. Preußiſch⸗Eylau an der Spitze wird das Lien beſtimmt an Beliebtheit verlieren, denn en läßt ſich ja auch nicht leugnen, daß Lippe⸗ Detmold entſchieden bekannter iſt als Pre ßiſch⸗KEylau. So wollen wir denn auf us erer Oſterwanderung uns nach dieſer neuen Lesart richten— oder auch nicht. f Hans Dampf. Amicitia 09 E. V. V'heim 6 15 Sportplatz im Wald mit 0 15 e Reſt,„Zur Waldſchenke“ Oſterſonntag, ½4 Uhr, Privatſpiel gegen Verein für Naſenſpiele Bürſtadt Vorſpiel um 1.45 Uhr: A⸗H.⸗M.— 07 Mannheil Nach der Liga 5 Uhr: 3. M.— T. Weinheim Oſtermontag, ½4 Uhr: Internationaler Fußballkampf geg“ Gp.⸗V. Zürich Geebac Vorſpiel um 1.45 Uhr: Pokalmannſchaft— Fortuna Heddesheim 1. Auswärtige Spiele: J. Feiertag: 2. Mannſchaft in Doſſenheim Abfahrt um 1 Uhr per Rad ab. Lok A 1⸗Jugend gegen FC. Freiburg in Freiburg, Abfahrt per Omnibus um ½1 Uhr ab Lokal 2. Feiertag: 4. Mannſchaft gegen Schriesheilſf in Schriesheim um 5 Uhr. Abfahrt per Rag um 1 Uhr ab Lokal. ö Eintrittspreiſe: Stehplatz 60(Vorverkauf 50 2 Tageskarte 80 Pfg. im Vorverkauf. Erwerbsloſe 40 4(Vorverkauf 30 3) 2 Tageskarte 50 Pfg. im Vorverkauf. Sitzplatz 80(Vorverkauf 65 3) Damen und Schüler 30 Pfg.(Vorverkauf 25 7 Mitglieder⸗Stehplatz 30 9, Mitgliederkarte. 2 Tage im Vorverkauf nur 50 Pfg. Vorverkauf nur bis in der Geſchäftsſtelle. NB. Zur Omnibusfahrt der Jugend nach Freibun ſind noch Karten frei. Preis pro Perſon 4.— Mf Herrliche Fahrt in den bad. Schwarzwald. Karten in der Geſchäftsſtelle zu haben. Allen unſeren Mitgliedern Freunden und Gönner recht frohe Oſtertage Der Vorſtand „Di K.⸗Stadion an der Lot ſcherſtraße mit Turnhalle i Reſtaurant„zur Sportler⸗ 4 0 o klauſe“ und 3 Spielplütze“ Oſter⸗ Programm 1933 Oſtermontag, nachmittags 3½ Uhr(Platz Großes Fußballtreffen! Samstag abend 7 Uht „Einhard“ Seligenſtadt 1. Gaumeiſter des Mainbezirkes 193233 gegen D. J. K. Viernheim 1. Mannſchaft. Handball⸗Vorſpiel, 2½ Uhr(Platz „Palatia“ Edingen 1. Gau A⸗Meiſter 32/3 gegen D. J. K. Viernheim J. Mannſchaft. „Palatia“ Edingen 2.— 2 M. 1½½ Uhr(Pl. In Bensheim: Fußball. N Bensheim 1.— Privat- Mannſchaft 2½ Uh Bensheim Jugend— Jugend 4 Uh Bensheim Schüler— J. Schüler 1½ Uhr. Privat, Jugend und 1. Schüler punkt 9½ Uhr per Laſtwagen ab Kriegerdenkmal, Weinheimerſte In Heddesheim: Heddesheim 1.— 2. M. 2½½ Uhr B. Mannſchaft 1½ Uhr ab Drehſcheibe. Alle Freunde und Gönner der D. J. K. treffen ſich am Oſtermontage auf dem D. J. K.⸗Stadion Unſeren werten Mitgliedern, Schutz und Ehren⸗ mitgliedern, ſowie jedem Freunde und Förderer unſeres Vereins wünſchen wir an dieſer Stelle recht frohe Feſttage! Jugendrat. zi 35 5 Die Sportleitung der Deutſchen Jugendkraf Alte Zeitungen zum Einschlagen u. zum Tapezieren zu haben in der Pruckereſ dieſes Blattes. Persil und ont n ohne dio. feine Maschio Eintags⸗ Kücken Italiener ⸗Silbergefieder aus guter Zucht zu veukaufen. 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Fur die felsrage empſehle meinen prima Wein ach 1. 1 Sallaben 2. Ur. Laub:. Traber -e bet f Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. April ſämtliche Rechnungen an den Rech⸗ ner abzugeben zwecks Auszahtung. Aus der Korſett⸗ und hygien. Branche finden bei uns gute Verdienſtmöglich⸗ keiten bei außergewöhnlicher hoher Pro- viſion. Berlangen ſie ſofort Muſter und Angebot. Emil Sugenhan 8 Co., Stuttgart 1— Poſtfach 61 Zum Karpfen — Operette unterſagt!— Oſtermontag land- Aus Es ladet freundl. ein 0 8 2 Ul Mich. Herhert — zum Karpfen. Die Kameraden des R. J. R. 118 treffen ſich heute Samstag abend 8 Uhr beim Kameraden Lamberth im„Rebſtock“. Klee. e Spargel ſind ab heute, täglich friſch zu haben, bei den Verlaufsſtellen des hieſigen Spargelbauvereins: 1. Gutperle, Adam(Repsgaſſe) 2. Haas, Gg.(Metzgerei⸗Lampertheimerſtr.) 3. Wunderle, Karl(Alexanderſtraße) 4. Zöller, Karl(Bismarckſtraße). 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F a ber im Alter von 61 Jahren, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſere liebe Verſtorbene. Mannheim, Viernheim, den 15. April 1933. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie hubert Mayer und Angehörige. am Dienstag Nachmittag Tivoli Nr. 11. Täglich friſche — Ohpargel zum Tagespreis zu verkaufen. Ggorg Knapp, Lampertheimerſtraße!3 mit umonenvermögen sucht ſucht ſich an gut- gehendem Unter nehmen zu beteiligen. Institut Schwarz Mannheim, M 3. 10 Ska- Obernrima Iadg- U Abendschule Kleine Klassen Beste Erfolge! ünmeldungen lägucn Telefon 28 921 Prospekt frei Zuſchriften unter „Sehnsucht 202“ U.⸗ T. ⸗Tonſilmſchau. Die gewaltigſten Tonfilmereigniſſe im U.⸗T.⸗Filmpalaſt! Heute Samstag zeigen wir ihnen nochmals den Großtonfilm„Die Flucht von der Teufels— inſel“ ein Werk, das in ſeinem gewaltigen Ge— ſchehen alle Beſucher in ſeinen Bann ſchlägt! Verſäumen Sie nicht die heutige Vorſtellung zu beſuchen. Vorzügliches Beiprogramm! Achtung! Unſer Oſtergeſchenk! Achtung! Um unſeren geſchätzten Filmfreunden eine beſondere Oſterfreude zu bereiten haben wir unter großen Opfern für die Oſterfeiertage ein Film⸗ programm zuſammengeſtellt, das einzig in ſeiner Art iſt, und unzweifelhaft die ſchönſte Darbiet— ung über die Oſtertage darſtellt. Als Haupt- ſchlager kommt die wunderbare Tonfilm-Operette „Gitta endeckt ihr Herz“ mit den beiden Filmkanonen Gitta Alpar und Guſtav Fröhlich. Dieſes hervorragende Künſtlerpaar hat hier den Film ihres Lebens geſchaffen. Lernten ſie ſich doch in dieſem Film kennen und lieben und am Tage der Premiere wurden ſie getraut. So ſteckt in dieſem Film auch ein Stückchen Lebenswahr— heit. Die vorliegenden Zeitungsurteile ſind voll des Lobes über„Gitta“ und„Guſtel“ ſowie alle Mitarbeiter, die hier einen Film geſchaffen haben, den alle gerne ſehen werden und der allen einige vergnügte Stunden bereitet. Im Beiprogramm ſehen ſie Vilma Banky in„Mein Himmelreich“ ein Film, der allen zu Herzen geht. Hierzu kommt noch der Wochenlachſchlager. Sie ſehen alſo, wir haben alles aufgeboten, Ihnen einen Abend zu bereiten, wie Sie ihn nur bei uns verleben können. Kommen Sie alſo während den Oſtertagen ins U.-T., getreu unſerem Motto: „Jede Woche einmal in's U. T.“ Allen Film- freunden wünſchen wir ein fröhliches Oſterfeſt! An die jetzigen und ehemaligen Gauvereine. Die auf Oſtermontag angeſetzte Geſamtprobe fällt aus, da die beiden Vaterlandslieder(Gauchöre) erſt auf den Nationalfeiertag am 1. Mai gemeinſam geſungen werden ſollen. Die Geſamtprobe hierfür iſt am 30. April, 11 Uhr, im„Engelſaal“. Sonntag, den vormittags Rektor Mapr, Ehrenchormeiſter. Gg. Hook, Gauchormeiſter. D. J. K.⸗Sport an Oſtern. Der Gaumeiſter Seligenſtadt wird ſich unſerer 1. Fußballmannſchaft gegenüberſtellen. Die Handballelf hat den Gau-A-Meiſter Edingen als Gaſt Am Oſter-⸗Montag bietet die D. J. K. auf ihrem Platze ein intereſſantes Sportprogramm, bei dem als Hauptſchlager die Begegnung der 1. Fußballelf gegen Seligenſtadt anzuſehen iſt. Nicht weniger intereſſant iſt auch das Handball— treffen gegen Edingen, das mit einem Punkt vor Viernheim die Gau⸗A-Meiſterſchaft errang. Wird Viernheim diesmal ein Sieg glücken? Der Gaumeiſter Seligenſtadt iſt eine aus⸗ geſprochene Fußballmannſchaft, die bei den dies— jährigen 14 Verbandsſpielen 13 gewonnen und dieſelben mit 47:15 Toren beendet hat Gegen Ober-Roden ſpielten ſie 5:0, in Bürgel 1:1, auf ihrem Platze ſchlugen ſie Bürgel 5:1. Um die Gau-Meiſterſchaft ſpielten ſie gegen Flörsheim 3:0, auf ihrem Platze 6:0. Bemerkenswert ſind noch folgende Reſultate: Gegen den Reichs— meiſter„Sparta“ Nürnberg ſpielte Seligenſtadt unentſchieden 4:4, gegen Siegfried Nürnberg er— zielten ſie einen 4:2 Sieg. Sämtliche erwähnte D J. K. Abteilungen ſind uns ſehr gut bekannt und es iſt daraus zu ſchließen, daß Seligenſtadt über eine Mannſchaft verfügt, gegen die Viern— heims Elf alles aufbieten muß, um ehrenvoll abzuſchneiden. Unſere Gäſte treffen am 1. Feiertag, nach— mittags 3 Uhr, mit der O. E. G. ein und wir erwarten recht viele Mitglieder um dieſe Zeit am O E. G.⸗Bahnhof zur herzlichen Begrüßung unſerer Brüder von Seligenſtadt. Am Oſter-Sonntag Abend iſt ein gemüt— liches Beiſammenſein mit unſeren Gäſten in der „Harmonie“, wozu alle unſere Mitglieder und Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Unſeren D. J. K. Freunden aus Seligenſtadt ein herzliches D. J. K. Heil! Feſteskleid trägt unſer Ort! Zu Ehren der Schweizer Fußballſpieler, die am 2. Oſter⸗ tage, nachmittags /4 Ubr auf dem Waldſport⸗ platz der Sportvergg. Amicitia zum bedeutenden internationalen Fußballkampf antreten! Seid willkommen Ihr wackeren Sportler aus Schwei— zerland, dem Land des großen Hilfswerks unſe— rer Söhne, Brüder und Schweſtern aus Deutſch⸗ lands großer Zeit! Seid willkommen in unſe⸗ rem großen geeinten deutſchen Vaterland! Stolz wehen vom Maſt und Viernheims Häuſern Deutſchlands ruhmreiche Fahnen aus alter Zeit und die jungen Kämpferfahnen nationaler Kraft und Erhebung! Nehmt ſie als Symbol unſe⸗ res Dankes und der Verehrung an Euer ſchönes herzlich Willkommen Ihr Schweizer Gäste in Liernheims Mauern! Land der vielen Kantone! Nicht weit von der Stätte unſeres großen Fußballkampfes entſteht in einigen Wochen das große Schauſpiel Eures Nationalhelden„Wilhelm Tell!“ Im Geiſte der Kraft und Gewandtheit, des hohen ſportlich— nationalen Denkens laßt uns die Klingen kreu— zen. Ganz Viernheim begrüßt Euch auf unſe⸗ rem idylliſchen Spielplatz und ruft Euch zu: dem beſſeren Streiter den Siegeslorbeer! Nehmt die beſten Eindrücke mit von Land und Leuten in Euer Heimatland Deutſchlands Ehr: Deutſche Frauen, Deutſche Treue, Deutſche Dis ziplin: über alles in der Welk! und verkündet dort zu Deutſchland iſt deutſch! F. B.