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Goth, Tony von Evck, Ellen Richter, Senta von Söneland und Jul. Falkenſtein uſw. Ein Oſterbeſuch des Central-Film-Palaſtes iſt ein be ſonderes Vergnügen. Anfang an allen Tagen ½8 Uhr; ab 9 Uhr ſtets nochmals alles zu ſehen. Sonntag ung moge lugeng- und Kinder Vorstellungen. Hinder 10 Pig. I. Die elf Schill'ſchen Offiziere. 2. Delikateſſen. 3. Die Abenteuerin von Tunis. 4. Die ſchwarze Maske. 5. Goldgräber Wild⸗Weſt. f „Zum Zreiſchütz“ Am Oſter⸗Sonntag abends von 7 Uhr ab 1 grosses Konzert ausgeführt von der Kapelle Schwarz. Weiß. Am Oſter⸗ Montag von 3 Uhr ab großes 0 Tanz- Vergnügen! Es ladet freundlichſt ein Peter lochim und Frau. „Fürst Alexander“ 22 Am Oſtermontag großer (TANZ Angenehmer Aufenthalt :—: Getränke nach Belieben:—: 2 Wir laden hierzu höfllichſt ein . Joſef Klee Kapelle W. Hanf. SGE GC ,,jG3̃a G οα,ẽẽG« s* Nrieger- U. Soldaten-Verein Telllonta u. 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April, abends 8 Uhr im Fürſt Alexander einer meiner be⸗ Aliebten Tanzkurse beginnt. Anmeldungen hierzu können N iber Oſtern in meiner Wohnung, 5 10 n 5 15 len, 1 5 J 55 12 10 NW eee Bahnhofſtraße 6, und am Eröffnungsabend ge⸗ macht werden. Es ladet freundlichſt ein berg Hlrehner, Tanzlehrer. Die größten und prächtigſten Großton⸗ Aufführungen, die je gezeigt wurden. Zum Oſterfeſt 1933 Heute Karſamsdtag nochmals der Großtonfilm des größten Erfolges, Flucht von der Teufelsinſel Der Film, der alle Herzen höher ſchlagen läßt— jeder muß den Film ſehen. enlung. Oste sonmdag U. Ostermontag. Aenlung Eine Bomben Tonfilmdarbietung, die alles in den Schatten ſtellt. Das deutſche 100 9% Meiſtertonwerk; der Film, der alle Rekorde ſchlägt. 0 0 8 üg, 8 18 1 J 00 7 e 10 6 1 0 15 N 5 n 10 52569)M%9ß c 1 f Wiſſen Sie ſchon, daß Guſtav Fröhlich in dieſem Spitzenfilm ſeine jetzige Gemahlin fand.— Gitta Alpar ſie hat ihr Herz wirklich in dieſem Film entdeckt. Morgens 11,35 Uhr wurden beide getraut und abends war Premiere ihres Filmes, 30 mal mußten ſie vor das Publikum in Berlin. Applaus auf Applaus. Beifall auf Beifall. Wir können Ihnen ſagen— einfach knorcke. Diesen gustav Fönen Tonnum muß man gesshen hapen! Hallo! Unſer 2. Spitzenfilm Hallo! Der Film der größten Begeiſterung, ein klaſſiges Filmwerk „Mein Himmelreich“ Ein wuchtiger Großfilm, der jedem gefällt, in 9 Akten. 3. Schlager: Der 100% Tonfilm Die eiſlerne Jungfrau Außerdem wunderbare Einlagen Das ſind Darbietungen, da ſtaunt alles, denn ſo was übertreffen gibts nicht. Anlöguch der teueren gunlprung aul ostern 10.0 10seklag ober Ostern groge dependvorsto nungen. Voranzeige! Harry Fiel kommt in ſeinem neueſten Tonfilm „Das Schift ohne Hafen“ f Meinen werten Beſuchern eln recht frohes Usteriestl 1 1 Kluai Iöst. (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) eimer Anzeiger Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Me fre in? Haus gebracht.— Gratisbeila aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjäh en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ane e 117.— Telegramme Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ran urt a. M.— Schriftleitung, u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes . bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für bie Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 90 die Weltwirtſchafts konferenz Die Weltwirtſchaftskonferenz die in einigen Wochen auf Anregung der Regierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika ſtattfinden ſoll, hat die Auf⸗ gabe nach Mitteln und Wegen zu ſuchen, um die aus den Fugen geratene Maſchinerie der Weltwirtſchaft wieder in Gang zu bringen. Eine Aufgabe, ebenſo bedeutungsvoll wie ſchwierig. Ob ſie von einer Konferenz über⸗ haupt gelöſt werden kann, wird ſich erſt zu erweiſen haben. Damit es nicht ein uferloſes Gerede gibt, iſt beabſichtigt, zunächſt eine kleine Vorkonferenz in Waſhington ab⸗ zuhalten, die ſich im übrigen hauptſächlich mit der Frage der Kriegsſchulden be⸗ faſſen ſoll. Die Reichsregierung hat in der vom Reichskanzler im Reichstage verleſenen Re⸗ gierungserklärung bereits ihre Zuſtim⸗ mung zur Weltwirtſchaftskonferenz gege— ben und ſich ebenſo für einen baldigen Zu⸗ ſammentritt ausgeſprochen. Damit iſt wei⸗ terhin durchaus unſere Bereitwilligkeit zur poſitiven Mitarbeit ausgedrückt, da es in der Regierungserklärung hieß, daß das wich⸗ tigſte Problem der Weltwirtſchaftskonferenz die private kurzfriſtige und lang⸗ friſtige äußere Verſchuldung für die Reichsregierung bleibt. Im Intereſſe der Schuldner wie der Gläubiger liegt eine grundſätzliche Aende⸗ rung der Schuldenregelung. Wenn dieſe nicht gefunden wird, dann muß auch in Zu⸗ kunft jeder einzelne Staat zu Sondermaß⸗ nahmen greifen, was zur Folge hat, daß weder in Europa noch in der Welt eine wirtſchaftliche Geſundung herbeizuführen iſt. Wird dieſe Löſung nicht gefunden, werden auch die Deviſenzwangswirtſchaften in den verſchiedenen Staaten weder gelockert noch aufgehoben werden können. Damit im Zu⸗ ſammenhang ſteht die Stabiliſierung der Währungen, die auch nicht erfolgen kann, wenn die Deviſenzwangswirtſchaft weiterhin beſtehen bleibt. Hier nun zwiſchen den einzelnen Fragen und Problemen eine generelle Verbindung zur gemeinſamen Beſchlußfaſſung herzuſtel⸗ len, iſt die erſte Aufgabe der Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz, wodurch gleichzeitig klarer⸗ ſichtlich iſt, daß die finanziellen Probleme nie von den wirtſchaftlichen getrennt werden können, daß für beide die Geſundung zu ſu⸗ chen iſt, um das Allgemeinziel zu erreichen. Wohin wir heute in der Welt blicken, fin⸗ den wir zerſtörte Warenmärkte, einſchneidende Landesbeſtimmungen, die je⸗ den Handel und Wirtſchaftsverkehr erſchwe⸗ ren, wenn nicht ganz abdroſſeln, die keinen freien internationalen Güteraustauſch er⸗ möglichen. Dieſe Hemmungen ſoll die Welt⸗ wirtſchaftskonferenz beſeitigen. Aus Erklärungen des amerikaniſchen Prä⸗ ſidenten Rooſevelt wiſſen wir, daß er mit allen Mitteln beſtrebt iſt, eine allgemeine Senkung der Einfuhrzölle zu erreichen. Ge⸗ rade auf dieſem Gebiete wird unſere Regie⸗ rung ihre Mitarbeit zur Verfügung ſtellen, wenn als Grundſatz gilt, daß der Beſchluß der hier zu faſſen iſt, den Ausgleich der allgemeinen Zollhöhe in den wichtigſten Ländern des internationalen Güteraustau⸗ ſches ſichert. Schwieriger werden die Beratungen der Wellwirtſchaftskonferenz über die Neurege⸗ lung der landwirtſchaftlichen Ver⸗ häktniſſe. Gehen wir den Urſachen der Weltwirtſchaftskriſe nach, ſo finden wir eine der Haupturſachen dafür in der Ueberpro⸗ duktion der Exportländer für landwirtſchaft⸗ liche enge und Rohſtoffe. Dieſenigen Länder, die als land wirtſchaftliche Export- länder hauptſächlich in Betracht zu ziehen ſind, können wirklich nicht erwarten, daß Länder, die durch eine ungeſunde Uebergpro⸗ duktion der Exportländer nahezu einen Ver⸗ fall der eigenen Landwirtſchaft erleben muß⸗ ten, nun auch zuerſt einen Abbau der land- wirtſchaftlichen S utzmaßnahmen vorneh' men, während die Länder mit der landwirt⸗ ſchaft lleberproduktion ſich nicht zu ei⸗ 50. Jahrgang Die Rettung des Bauern Fortführung der neuen Landwirtſchaftspolitit— Neue Gesetzentwürfe vor dem Berlin, 18. April. Durch die Oſterpauſe trat in den mit größ⸗ ter Beſchleunigung im Reichsernährungs⸗ miniſterium vorangetriebenen Arbeiten zur Neugeſtaltung der Agrarwirtſchaft eine Un terbrechung ein. Nachdem nun die Feiertaß vorüber ſind, wird dem Reichskabinett von Dr. Hugenberg eine große Zahl neuer Maß⸗ nahmen von grundlegender Bedeutung für die Landwirtſchaft zur Beſchlußfaſſung vor⸗ gelegt werden. Es handelt ſich hierbei um eine konſequente Fortführung des bisher ein⸗ geſchlagenen Weges zur Rettung des Bauern und damit des deutſchen Arbeiters. Nachdem die Neuordnung der deutſchen Fettwirtſchaft die grundlegende Um⸗ ſtellung der deutſchen Landwirtſchaft auf ei⸗ ne Mehrerzeugung von Fett, Eiweißfutter und Faſerpflanzen eingeleitet hat, ſoll nun⸗ mehr dem deulſchen Garkenbau im Rahmen des Geſamtprogramms zur Be⸗ lebung des Binnenmarktes, ſoweit wie unter den derzeitigen Verhältniſſen möglich, die Lebensfähigkeit durch ein beſonde⸗ deres Geſetz zum Schutz des deutſchen Gartenbaues geſichert werden. Einen weſent⸗ lichen Anteil an der Belebung der Wirt⸗ ſchaft insbeſondere im Oſten ſoll ſchließlich die Siedlung erhalten, die auf völlig neue Grundlagen ge— ſtellt werden wird. Hierfür dürfte es von be⸗ ſonderer Bedeutung ſein, daß im Reichser- nährungsminiſterium neue Pläne ausgear— beitet werden, die zu einer Geſundung der Verhälkniſſe am Schwei⸗ nemarkt führen ſollen. In dieſem Zuſammenhang muß auch die bevorſtehende Senkung und Regelung der Vieh- und Schlacht hof⸗ gebühren durch Reichsgeſetz erwähnt werden. Im engſten Zuſammenhang ſteht damit die ner Umkehr entſchließen. Da müſſen dieſe erſt durch eigene Maßnahmen den Welt⸗ markt wieder in Ordnung bringen. Auf die⸗ ſem Gebiete werden die Vereinigten Staaten ganz beſonders mit beſtem Bei⸗ ſpiel voranzugehen haben. Natürlich ſteht neben der Weltwirtſchafts⸗ konferenz, wie oben ſchon geſagt, die Kriegsſchuldenfrage vorläufig im Vordergrund des Intereſſes, und deshalb iſt ja auch die bereits erwähnte ie donde von Vertretern der Großmächte zur Vorbe⸗ reitung der Weltwirtſchaftskonferenz in Waſhington in Ausſicht genommen. Daran ſind wir weniger intereſſiert als Frankreich und England, und es genügt, wenn ſich die Reichsregiereung durch den Botſchafter Dr. Luther vertreten läßt. Immerhin darf dieſe Vorkonferenz nicht bei dieſem Problem in der Vorbereitung ſtehen bleiben. Denn frühere Erfahrungen lehren auch hier, daß jede internationale Konferenz nur dann zu einem erfolgreichen Ende gelangen kann, wenn ſie auf das ſorgfältigſte vorbereitet iſt, wenn auch ſchon beſtimmte Vorbeſchlüſſe ge⸗ bet werden, für die künftige Geſamtlöſung er brennenden Probleme. In dieſer Rich⸗ tung erwarten wir von der Kleinen Wafhin toner Konferenz, daß ſie ſtets an das Geſamtziel denkt und ſich nicht auf Ne⸗ benfragen beſchränkt, die wertvoll ſein kön⸗ nen, die jedoch nicht ausſchlaggebend ſein dürfen. Neithslabinett Neuordnung des landwirtſchaftlichen Marktweſens a für alle landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. Kiervon kann die Neugeſtaltung des land⸗ Lirtſchaftlichen Abſatzweſens nicht ge: trennt werden. Ein Anfang iſt hier auf dem Obſt⸗ und Genüſegebiet gemacht worden. der planmäßig durch eine Reichsſtelle für Obſt⸗ und Gemüſever- mitllung organiſiert werden ſoll. Ferner ſoll zur Si⸗ cherung der Verſorgung des Wein-, Obſt⸗ Garten⸗ und Hopfenbaues mit Sch a d⸗ lingsbekämpfungsmitteln und Hopfenbindematerial das Früchtepfandrecht auch für dieſe Produktionszweige eingeführt werden. Für die Jeitwirtſchaft, insbeſondere den Buttermarkt, wird es nicht ohne Bedeutung ſein, daß nunmehr Gaſt⸗ ſtätten und gewerbliche Betriebe verpftichtet werden, anzugeben, welche Fette bei ihnen verwandt werden. Die Margarineinduſtrie ſelbſt wird in Zukunft die Margarine kenn⸗ zeichnen, d. h. die verarbeiteten Rohſtoffe an— geben müſſen. Neben dieſen Maßnahmen wird für die Landwirtſchaft die nunmehr bevorſtehende endgültige Regelung ihrer Schuld⸗ verhältniſſe von entſcheidender Bedeu⸗ tung ſein. Reichsminiſter Dr. Hugenberg hat bereits bei der Einführung des Vollſtrek⸗ kungsſchutzes für die Landwirtſchaft erklärt, daß dieſer Uebergangszuſtand baldmöglichſt von einer endgültigen Am- und Entſchuldung der Landwirt- ſchaft abgelöſt werden muß. Nunmehr ſind die Vorarbeiten ſoweit abgeſchloſſen, daß ein diesbezüglicher Geſetzentwurf dem Kabinett zugeben wird. Aufruf der Zentrumspartei Berlin, 16. April. Die„Germania“ veröffentlicht folgenden Aufruf der deutſchen Zentrumspartei: „In dieſen Tagen grundſtürzender Wand— lungen finden ſich mancherorts Freunde in Gruppen und Arbeitskreiſen zuſammen, um Ziel und Weg unſerer politiſchen Arbeit zu uͤberprüfen. Ueberall dort, wo neues Leben aus der Kraft der Zentrumsidee heraus— bricht, begrüßen wir es und ermutigen zu herzhafter Weiterarbeit. Es werden aber auch verwirrende Parolen ausgegeben. Wir warnen die Zentrumsleute, vor deren Seele die 60 jährige geſtaltende Arbeit des deütſchen Zentrums für Volk, Staat und Kirche ſteht, heute nach den Erſchütterungen vergangener Jahre, vor übereilten Entſchlüſ⸗ ſen. In klarer Erkenntnis der Geſamtlage, unerſchüttert im Glauben an die Sendung des Zentrums und getragen von ruhiger Zu⸗ verſicht rufen wir unſeren Freunden zu: Bleibet Euch treu! Verteidigt Euer poli⸗ tiſches Ideengut! Laßt Euch das hohe Ideal politiſcher Einheit nicht nehmen! Wir blei⸗ ben die volksverwurzelte politiſche Bewe— gung, die dem deutſchen Staat, der deutſchen Nation aus eigenem Weſen heraus dient. Der Zentrumsgedanke wird weiterleben, Volk und Staat ſeiner bedürfen. Wir nützen die Zeit, um das Erbgut der Väter reifer zu erfaſſen und es durch friſche Kräfte auf eine neue Zeit anzuwenden. In den Plänen des Reichsernährungsmi⸗ niſteriums iſt vorgeſehen, daß der Inhaber eines landwirtſchaftlichen Betriebes, der ſich nicht ſelbſt entſchulden kann, die Entſchul⸗ dung beanſpruchen kann. Die Entſchuldung wird von den örtlichen Kreditinſtituten (Landſchaften, Hypothekenbanken, Sparkaſ⸗ ſen und dergleichen) durchgeführt, mit dem Ziel, die Vorausſetzungen für eine al l⸗ mähliche Zurückführung der Ver⸗ ſchuldung bis auf die Grenze der Mün⸗ delſicherheit zu ſchaffen. Iſt der Betrieb überſchuldet, ſo kann auf Antrag der Entſchuldungsſtelle und des Betriebsinhabers ein Zwangsver⸗ gleichverfahren einſetzen, in welchem die Möglichkeit beſteht, für die nicht mündel⸗ ſicheren Forderungen einen ZJwangsakkord bis auf 50 v. H. zu erzielen. Ferner iſt vor⸗ geſehen, daß auf Wunſch des Schuldners die Enkſchuldung auch durch Landabgabe er⸗ folgen kann. Es ſoll fernerVorſorge getroffen werden, daß eine Neuverſchuldung der entſchulde⸗ ten Betriebe über die Grenze der Mündel— ſicherheit hinaus in Zukunft nicht mehr er⸗ folgen kann. Außerdem ſoll die Zins⸗ ſenkung für landwirtſchaftliche Hypothe⸗ ken, die nach der Notverordnung vom 27. September 1932 bis zum 30. September 1934 begrenzt iſt, über dieſen Zeitpunkt hin⸗ aus ohne zeitliche Begrenzung verlängert werden. Das neue Geſetz ſoll für das ganze Reich gelten. Mit dem Inkrafttreten der Entſchuldung am 1. Mai iſt zu rechnen. Von dieſem Zeit⸗ punkt an wird nach Maßgabe des Fort⸗ ſchreitens des Entſchuldungsverfahrens auch wieder in ausreichendem Umfange Land zur Durchführung der Siedlung zur Verfügung ſtehen. Was an dem Parteitkorper erneuert wer⸗ den muß, iſt uns gegenwärtig. Wir werden das Notwendige unverzüglich, dem Gebot der Skunde folgend, vollziehen. Wir arbeiten zuſammen, weitherzig und weltoffen, mit allen ſtaatskonſervatſven und national aufbauenden Kräften an der Erneu⸗ erung und Stärkung unſeres Vaferlandes. Im Geiſte einer großen Ueberlieferung wol⸗ ſen wir die uns eigenen Kräfle geſammelt einſetzen, damit ſie um ſo fruchtbarer werden für das Ganze.“ Kundgebung der oberrheiniſchen Biſchöfe Freiburg, 16. April. Die Biſchöfe der ober⸗ rheiniſchen Kirchenprovinz haben folgende Kundgebung erlaſſen: Verwachſen mit dem deutſchen Volke durch Sprache und Blut und ergraut in jahrzehn⸗ telanger Arbeit im Volk und für das Volk haben wir Biſchöfe der oberrheiniſchen Kir⸗ chenprovinz die Angriffe überaus bedauert, die man jenſeits der deutſchen Grenze gegen unſer Volk verleumderiſcher Weiſe erhebt. Gerade wir haben im Hinblick auf die be⸗ ſondere Lage unſerer Diözeſen allen Grund, für den Aufbau unſeres Vaterlandes uner⸗ müdlich und einträchtig zu wirken. Wir be⸗ dauern deswegen aber auch alles, was das Anſehen unſeres Volkes und Vaterlandes ermindert und im eigenen Volke und bei den benachbarten Völkern den Schein der Härte und Ungerechtigkeit erweckt, wie es bei ger leider ſich mehrenden Beſeitigung treuer Staatsbürger und verdienter arbeitswilliger Männer aus ihren bisherigen Aemtern der Fall iſt. Wir machen darum die Kundge⸗ bung der weſt- und oſtdeutſchen Kirchenpro⸗ vinzen zu unſerer eigenen und beten wie ſie im Angeſicht des heiligen Oſterfeſtes: „Gott wolle die Geſchicke unſeres vielge⸗ prüften Vaterlandes zum Guten wenden, Haß und Zwietracht von unſerem Volke fernhalten, Treue und Einigkeit, Freiheit und Wohlfahrt ſchirmen und fördern.“ Für die Biſchöfe der oberrheiniſchen Kir⸗ chenprovinz: Conrad, Erzbiſchof. Deutſche Tagesſchau keine Vergnügungsſteuer am 1. Mai und 20. April. Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Landesregierungen gebeten, die Gemeinden (Gemeindeverbände) anzuweiſen, Veranſtal— tungen von der Vergnügungsſteuer freizu— ſtellen, die am 1. Mai 1933 aus Anlaß und zu Ehren des Feiertages der Nationalen Ar— beit oder am 20. April 1933 aus Anlaß und zu Ehren des Geburtstages des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler unternommen werden. Hitlers Oſterurlaub. Reichskanzler Adolf Hitler hatte im Laufe des Gründonnerstag München wieder ver— laſſen. Er fuhr im Kraftwagen nach Berch— tesgaden und verbrachte dort in ſeinem Landhaus auf dem Oberſalzberg den Reſt der Kartage und die Oſterfeiertage. Keine SPD. im Braunſchweiger Landkag. Für die nach dem Gleichſchaltungsgeſetz neuzubildenden Körperſchaften ſind von der SPD. Vorſchlagsliſten weder zum Braun— ſchweigiſchen Landtag noch zur Braunſchwei— ger Stadtverordnetenverſammlung, noch zu den Kreistagen abgegeben worden. Neuer Landrat des Kreiſes Trier. Der Regierungspräſident von Trier hat den Landrat des Kreiſes Trier-Land, Dr.! Hohl(Zentrum) beurlaubt und zu ſeinem Nachfolger den Kreisleiter der NSDAP. in Trier, Dr. Simmers, als ſtellvertretenden Landrat berufen. * Der Schwiegerſohn des Oberbürgermeiſters. Nürnberg, 17. April. Eine Nachprüfung der Beförderung und unwiderruflichen An— ſtellung des im Nürnberger ſtädtiſchen Schul— dienſt ſtehenden Schwiegerſohnes des frühe— ren Oberbürgermeiſters Dr. Luppe, Stu⸗ dienprofeſſor Dr. Heinſen, hat ergeben, daß die diesbezüglichen Beſchlüſſe des Stadt⸗ rats aus dem Jahre 1930 und 1932 nichtig ſind, weil Dr. Luppe entgegen den geſetz— lichen Beſtimmungen an den fraglichen Sit— zungen teilgenommen und hierbei auch den Vorſitz geführt hat. Der Stadtrat wird aus dieſen Feſtſtellungen ſofort die entſprechen— den Folgerungen ziehen. E Selbſtmord des Berliner Krankenkaſſen— direktors. Berlin, 16. April. Der 54 Jahre alte Di⸗ rektor des Berliner Krankenkaſſenverbandes, Max Ebel, der im Zuſammenhang mit den Maßnahmen der Medizinalabteilung des preußiſchen Innenminiſterums, die zur Auf— deckung im großen Skandal bei den Kran- kenkaſſen führten, in Schutzhaft genommen wurde, hat Selbſtmord durch Erhängen ver— übt. Hitlers Geburtstag in Rom Rom, 16. April. Anläßlich der Anweſenheit von Miniſter— präſident Göring und Vizekanzler von Pa— pen veranſtaltet die deutſche Kolonie am Oſterdienstag eine vaterländiſche Feier, bei der Göring die Feſtrede zum bevorſtehenden Geburtstag des Reichskanzlers halten und auch Vizekanzler von Papen das Wort er— greifen wird. Die Veranſtaltung wird auf den Berliner Sender von 8,30 Uhr bis 9,45 Uhr abends übertragen. 7 Auslands⸗Nundſchau Auflöſung des Danziger Volkstages. Der Volkstag beſchäftigte ſich in einer Sit⸗ zung mit dem Auflöſungsantrag der Regie⸗ rungsparteien. Der Antrag wurde mit 41 ge⸗ gen 6 Stimmen bei 19 Enthaltungen ange⸗ nommen. Bis zum Tage der Neuwahl, 28. Mai, ſollen keine Plenar⸗ oder Ausſchuß⸗ ſitzungen mehr ſtattfinden, wenn nicht ganz zwingende Gründe dafür vorliegen. Der Hakenkreuzwimpel in Metz. In Metz traf ein Automobil mit mehreren Nationalſozialiſten ein. Der Wagen führte den Hakenkreuzwimpel. Als die Nationalſoziali⸗ ſten vor dem Bahnhof in Metz Halt machten, ſammelte ſich eine Menſchenmenge an und nahm eine bedrohliche Haltung ein. Die 1 5 lizei Sl en ein und forderte die In⸗ ſaſſen des Wagens auf, das franzöſiſche Ge⸗ biet zu verlaſſen. Der Wagen iſt nach Deutſch⸗ land zurückgekehrt. Ausweiſung eines Deulſchen aus Spanien. Wie das„Echo de Paris“ aus Madrid mel⸗ det, iſt ein deutſcher Lehrer namens Bau⸗ mann wegen volitiſcher Agitation vom ſpani⸗ den Beinen. Aus allen Himmelsrichtungen eine frohe Feſtesſtimmung. Trotz der unge— ge Menſchenmengen, herum angeſammelt hatten, herrſchte muſtergültige Ordnung, ſodaß die Polizei und die SA, die gemeinſam den Ordnungs— ſchwere Arbeit hatten. vathauſes Frau Dr. Benz, die Witwe des großen Erfinders mit ihren Angehöri— rengäſten ſah man u. a. den Eltz⸗Rübenach, Karlsruhe, den württembergiſchen präſidenten vom Reichswehrminiſterium u. a. m. den Rhein⸗Neckar⸗Hallen der Zug der hiſto⸗ riſchen Kraftfahrzeuge in Bewegung, ange⸗ führt von einer großen Motorradſtaffel der SA und SS. Der Corſo nahm ſeinen Weg durch die Auguſta-Anlage und dann der Innenſtadt. Angeführt wurde er von 3 nebeneinander fahrenden ſchwarz⸗weiß⸗rot gehaltenen Autos des Deut⸗ ſchen Damenautomobilklubs. die Vehikel aus den Anfangszeiten des Auto⸗ mobils. Man ſah ferner ein Motorrad ſchen Innenministerium ausgewieſen worden. Er hat ſich bereits in Vigo nach Hamburg ein⸗ geſchifft. Die Ausweiſung ſoll erfolgt ſein, weil Baumann in San Jago de Compoſtella eine Kundgebung Hitlers in ſpaniſcher Ueber⸗ ſetzung mit einem von ihm verfaßten Zuſatz, der für die Ziele der NSDAP. warb, ver⸗ breitet haben ſoll. Wieder Viſumzwang für Spanien. Wie aus Madrid gemeldet wird, hat die ſpaniſche Regienung mit Wirkung vom 20. April ab den Viſumzwang für Deutſche, die ſpaniſches Gebiet betreten wollen, wieder ein⸗ geführt. Politisches Allerlei Berlin. Nachdem die Hitlerjugend die Führung des Reichsausſchuſſes der deutſchen Jugendverbände übernommen hat, iſt ſie nunmehr auch an der Führung des Jugend⸗ herbergswerkes maßgebend beteiligt. Waſhingkon. Der neue deutſche Botſchafter Wald über, und Weber ver Dr. Hans Luther iſt hier eingetroffen. Neues aus aller Welt Jlammenkod eines Greiſes. Der Kala Landwirt Weber aus Horn(Hunsrück) wollte eine am Waldesrand gelegene Wieſe abbrennen. Das Feuer 5 0 aber auf den uchte die Flo! men noch ſchnell zu erſticken. Hierbei gerte er in das Flammenmeer und fand einen furchtbaren Tod. Die Leiche des Greiſes wurde ſpäter von Mitgliedern des Freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſtes, die zur Löſchung des Brandes herbeigeeilt waren, völlig verkohlt eee Drei Opfer einer Familientragödie. Die Ehefrau des ſchwerkriegsbeſchädigten Satt⸗ lers Heidemann in Wittdorf(Kreis Winſen) hat ſich mit ihren zwei Töchtern im Alter von 11 und 12 Jahren mit Gas vergift⸗“ Drei jüngere Kinder, die in einem Nebe. zimmer ſchliefen, waren ebenfalls gasvergif⸗ tet, konnten aber gerettet werden. Der Grund zur Tat iſt in wirtſchaftlichen Sorgen zu ſuchen. Delulſchland Die Feſttage in Mannheim Mannheim, 17. April. Der Mannheimer Denkmal-Ausſchuß ver⸗ anſtaltete am Samstag abend als Auftakt zur Enthüllung des Carl-Benz⸗Denkmals im Friedrichspark einen Begrüßungsabend, zu dem eine große Anzahl von Automobiliſten aus dem In- und Auslande erſchienen wa⸗ ren. Im Namen der Stadt hieß erſter Bür— germeiſter Dr. Walli alle Anweſenden herzlich willkommen, worauf Baurat Nal⸗ linger die Verdienſte von Dr. Carl Benz würdigte und Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg im Namen des ADA und des A. v. D. ſprach. Der zwangloſe Unterhal⸗ tungsabend wurde von Muſikvorträgen der SA⸗Standartenkapelle 171, des Benzſchen Männerchors, des Opernſängers Färrbach und der Konzertſängerin Brunner würdig umrahmt. Unter den prominenten Gäſten ſah man u. a. Generalleutnant Lutz vom Reichswehrminiſterium Berlin. Der Oſterſonntag Der Oſterſonntag fand ſchon in den frü⸗ hen Morgenſtunden ganz Mannheim auf ſetzte ein reger Zuſtrom von auswärtigen Beſuchern ein, ſo daß die Zufahrtsſtraßen zur Oſtſtadt bald in rieſige Parkplätze ver⸗ wandelt waren. Nahezu kein Haus war un⸗ beflaggt, und die warme Frühlingsſonne ſchuf in Verbindung mit dem Oſterfeiertag die ſich in der uguſta⸗Anlage und um den 1 och dienſt übernommen hatten, keine allzu⸗ Auf dem Feſtplatz in der Auguſta-Anlage fanden ſich gegen 11 Uhr die Ehrengäſte ein, während auf einem Balkon eines Pri— gen Platz genommen hatte. Unter den Eh⸗ Herzog Adolf Friedrich von Mecklenburg, Markgraf Ber— trold von Baden, Reichsverkehrsminiſter v. Reichskommiſſar Wagner⸗ Staats⸗ Murr, Generalleutnant Lutz Der hiſtoriſche Corſo Pünktlich um 11 Uhr ſetzte ſich von nach in den Farben Dann folgten Puſtend und ratternd nahmen ſie ihren Weg, an ihrer Spitze der Benz⸗ Viktoria aus dem Jahre 1891, den Eugen Benz ein Sohn des Erfinders ſteuerte. aus dem Jahr 1885, dann verſchiedene Benz-Wagen aus den 9oer Jahren und die älteſten Mo⸗ delle der übrigen deutſchen Automobilfabri⸗ ken. Inſaſſen und Lenker all dieſer hiſtori— ſchen Fahrzeuge waren in die Tracht der damaligen Zeit gekleidet, was vom Publikum dankbar begrüßt wurde. Natür⸗ lich ſtreikte auch hier und da eines der alten Fahrzeuge und da es dann mühſelig wie⸗ der angedrückt werden mutzte, erregte dies überall größte Heiterkeit. Auch die alten Signalinſtrumente, die verſchiedentlich in Tätigkeit traten, oder die Rauchwolken, die die vorſintflutlichen Rennwagen hinter ſich ließen, löſten beim Publikum, das ſich die ſo kurz zurückliegenden Zeiten gar nicht mehr vo e kann, großen Beifall aus. Den hiſtoriſchen Wagen ſchloſſen ſich Automobile allerjüngſter Bauart an, die von den Renn⸗ fahrern Caracciola und von Brauchitſch ge⸗ führt wurden. Den Schluß des Corſos bil⸗ deten die Kraftfahrer des Stahlhelms. Der Feſtalt Nachdem der Korſo ſeinen Weg durch die Stadt zurückgelegt hatte und die Teilnehmer beim Denkmal wieder eingetroffen waren, begann der eigentliche Feſtakt. Vor dem Denkmal hatten die Sa- und Stahlhelm⸗ formationen, die Schupo und die ſtudenti⸗ ſchen Verbindungen der Handelshochſchule und der Ingenieurſchule Aufſtellung genom⸗ men, während ſich die Feſtgäſte um die vor dem Denkmal aufgeſtellte Rednertribüne ſcharten, wo die letzten Vorbereitungen für die Uebertragung der Feier auf den deut⸗ ſchen Rundfunk getroffen wurden. Als erſter Redner nahm ſodann. f Neichsminiſter v. Elt⸗Nübenach das Wort, der u. a. ausführte: An dieſem Sonntag des Auferſtehungsfeſtes iſt unter uns auch auferſtanden der Name des Erba ners des erſten Ka tiah zeuges Carl Benz. Es iſt mir eine Ehre, daß ich als Reichsverkehrsminiſter dieſes Denkmal enthüllen und die Bedeutung des Mannes würdigen kann, den wir heute feiern wollen. Vorerſt entbiete ich der ehrwürdigen Le⸗ bensgefährtin des Erfinders, ſeinen Söhnen und Verwandten, den Trägern der Denkmals⸗ idee, dem Schöpfer des Denkmals, den Wehr⸗ verbänden, den Automobilklubs und alleen Vertretern herzlichſten Willkommengruß. In Mannheim hat Carl Benz gewirkt. Hier iſt das Automobil geſchaffen worden. So eigenartig, faſt rührend und komiſch uns Men⸗ ſchen von heute das Bild des erſten Benz⸗ Motorwagens im Vergleich zu einem mo⸗ dernen Tourenwagen erſcheint, ſo ſtellen wir gleichzeitig doch voller Ehrfurcht feſt, daß die wichtigſten Beſtandteile des Kraft⸗ fahrzeuges bis auf den heutigen Tag im Grund nicht weſentlich verändert worden ſind. Vergaſer, elektriſche Zündung, Waſſer⸗ kühlung, Differential und Pneumatiks, alles das bergen bereits in ſich die älteſten Zeugen des Automobilbaues, die heute an unſeren Augen vorübergerollt ſind. Dieſe hiſtoriſchen Fahrzeuge ſind alſo echte Vorfahren un⸗ ſeres heutigen Kraftwagens. Es iſt in⸗ tereſſant, daß der aus der Eiſenbahnwelt ſtam⸗ mende Erfinder ganz ähnlich wie andere Pioniere des Kraftwagens, Daimler, Kleyer und Maybach, ſeine Anregungen für die Auto⸗ mobilkonſtruktion auch auf dem Wege über eine andere neue Idee empfing, über die des Fahrrades. Carl Benz wurde in Karlsruhe geboren, nach⸗ dem im Jahre vorher die Eſſenbahnſtrecke Karlsruhe— Heidelberg eröffnet worden war. Seine Lehrjahre hat er bei der Maſchinen⸗ baugeſellſchaft Karlsruhe, ſeine praktiſche Ar⸗ beit in der Lokomotivfabrik dieſer Stadt ab⸗ ſolviert. Ob er ſpäter wohl geahnt hat, daß der Kampf zwiſchen Kraftwagen und Eiſenbahn einmal eines der ſchwerſten Probleme der Verkehrswirtſchaft werden würde? Heute, wo wir ihm ein Denkmal ſetzen, iſt dieſes Problem in voller Schärfe ge⸗ ſtellt. Mir als Reichsverkehrsminiſter liegt die Pflicht ob, es zu löſen, und zwar ſo zu löſen, daß dem Kraftwagen der elemen⸗ tare Trieb zum Dienſt am Volke und an der Wirtſchaft nicht verkümmert wird, und daß die Eiſenbahn, die wohl nie zu ent⸗ behren ſein wird, ihren großen Aufgaben weiter gerecht werden kann. g Sie alle, meine Damen und Herren, wiſ⸗ ſen, mit welcher Wärme ſich der Herr Reichs⸗ kanzler der Entwicklung der Automobilwict⸗ ſchaſt annimmt. Von ganzem Herzen werde ich gaben geſtellt werden. Gehen wir Aufgaben mit Gottvertrauen heran und laſſen wir uns von demſelben Geiſte des Mutes und der Verantwortung leiten, welchen den Mann beſeelt hat, deſſen Denkmal wir heute weihen wollen. Möge die Hülle jetzt fallen! Nach dem Reichsverkehrsminiſter nahm der Präſident des Automobil⸗Clubs von Deutſchland, ö g Herzog zu Meillenburg, das Wort, der etwa folgendes ausführte: Mitten hinein in die erhebende Zeit einer nationalen Erneuerung Deutſchlands fällt un ſere Weiheſtunde. Es iſt eine Fügung der Vorſehung, daß wir im Beginn dieſer Zeit⸗ epoche der Umgeſtaltung eine Tat feiern, die ebenfalls berufen geweſen iſt, unſer aller Le⸗ bensverhältniſſe und die der geſamten zivi⸗ liſierten Welt grundlegend zu ändern. Der Kraftwagen, anfangs von der Mehrzahl der Zeitgenoſſen lächelnd abgetan, hat ſich auf ſeinem Gebiete zu einem Umgeſtalter ausge⸗ wachſen, dem in der Geſchichte des Verkehrs kaum etwas Gleiches an die Seite zu ſtel⸗ len iſt. Carl Benz brachte im Sommer 1886 ſein in den Jahren 1884-85 gebautes, mit Gas betriebenes, dreirädriges Fahrzeug auf die Landſtraße, das, mit elektriſcher Zün⸗ dung und Kühler ausgerüſtet, bahnbrechend für die Entwicklung des Automobils wurde. Die Geburtsſtunde des Automobils fällt in dieſe Zeil Schon im Jahre 1888 konnte der geniale Erfinder ſeine erſten Erzeugniſſe er⸗ portieren. Unvergänglich ſind ſeine Verdienſte um die danach raſch fortſchreitende Pervoll— kommnung des Automobils.. Mit anderen ernſten Konſtrukteuren, wie Daimler uſw., iſt Carl Benz ein Wohl⸗ täter der Menſchheit geworden. Der A. v. D., der Benz zu ſeinen Mitgliedern zählte, freut ſich, dazu beigetragen zu haben, daß dieſem Großen ein Denkmal errichtet wurde. Laſſen Sie uns die beiden Reliefs des Denkmals deuten in dem Spruch, der ſo trefflich auf unſere Tage paßt: „Das Alte wollen wir ehren, für das Neue wollen wir leben!“ Geheimrat Allmers, der Präſident des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Automobilinduſtrie ergriff dann als nächſter Redner das Wort: Dieſes Land hier, der Südweſten unſeres Vaterlandes, hat eine Reihe großer Geiſter hervorgebracht, begnadet iſt es vor anderen Ländern. Seltſame, wunderbare Kräfte wir⸗ ken; es iſt, als ob der im Rhein verſenkte Hort der Nibelungen ewige Kraftſtröme weit⸗ hin ausſtrahlt, nicht allein auf fruchtbare Fel⸗ der und blühende Rebgelände, nein, auch auf Phyſis und Pſyche der Menſchen. So ſchenkte uns dieſes Land höchſter geiſtiger und lech⸗ niſcher Kultur auch den Mann, deſſen An⸗ denken wir heute ein„monumentum gere pe⸗ rennius“ errichten, Carl Benz. Ob der einfache, beſcheidene Erfinder wohl geahnt hat, welch weltumfaſſende Bedeutung die Arbeit ſeines Geiſtes und ſeiner Hände erlangen würde. Ergriffen, ja mit ſtarker Rührung betrachtet man ſeine primitiven erſten Kraftfahrzeuge. 1885 fuhr ſein erſtes Kraft⸗ dreirad. Es erreichte in der Ebene eine Stundengeſchwindigkeit von 1015 Kilometer. Intereſſant iſt, daß ſchon ſein erſter Kraftwagen Konſtruktionsdetails wie Lenkung, elektriſche Zündung, Getriebe, Dif— ferential aufwies, deren Prinzipien noch heute allgemein angewandt werden. Die Bedeutung ſeines Werkes iſt eine tech niſche und eine politiſche. Die politiſche Bedeukung liegt in der Befreiung der Menſchheit von dem kollektiviſtiſchen Zwang der Eiſenbahn, die an feſte Fahrpläne gebun⸗ den iſt. Das, Automobil iſt das individuali ſtiſche Verkehrsmittel einer neuen Aera, es bedeutet Abkehr von ſtaatsſozialiſtiſchen, kol lektiviſtiſchen Tendenzen, es iſt der Prototyp, das Sinnbild der nun endlich errungenen gei⸗ ſtigen Befreiung des Volkes aus den Feſſeln verhängnisvoller politiſcher Dogmatik. Jetzt kommt es darauf an, nach der Wiedererſtar⸗ kung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe dahin zu ſirehen daß jeder Volksgenoſſe des Segens der großen Erfindung keilhaftig wer⸗ den kann. In dieſer Auffaſſung beſtärken uns die Worte, die Adolf Hitler in ſeiner erſten wirtſchaftspolitiſchen Rede als Reichs⸗ kanzler ber Geſhichte der Automobilausſtel⸗ lung in die Geſchichte des Kraftverkehrs ein⸗ gefügt hat. So ſoll denn dieſes Monument nicht nur der Ehrung von Carl Benz dienen, ſondern es ſoli uns von jetzt ab zugleich Symbol fein des Anbruchs einer nenen, beſſeren Zeit. Ewald Kroth, der Präſident des ADAC. führte aus: Als Vertreter des Allgemeinen Deutſchen Automobil⸗Clubs, des größten deutſchen Kraft⸗ fahrerverbandes, gebe ch unſerer Freude und Genugtuung Ausdruck, daß es uns vergönnt war, an der eee des Denkmals, deſ⸗ ſen Hülle ſoeben gefallen iſt, tätigen Anteil zu nehmen. Nicht anders wie in den Namen Goelhe und Schiller die Blüte des deutſchen Schrifttums. wie in den Namen Wilbelm und * ſodann N bete der Aufenthalt in Oppau un⸗ Aufent Sturmbannführer Keim eine 30 Mann ſtarke nen in Herkhe dergericht. N 800 Dr. Eber. Aus den Nachbarländern bpau, V. April.(Aus der Schutz⸗ hafen 1⁰ 105 Elf Perſonen von hier wurden aus utzhaft entlaſſen. Wilhelm terſagt. Kuchenmeiſter hat nur befriſtete genehmigung. 15 abt a. d. H., 17. April.(Das 1 hafllager' aufg hobe. Das hieſige Konzentrationslager für die Schutz⸗ häftlinge iſt aufgehoben worden. Die Schuß⸗ häftlinge werden in die Gefängniſſe ihres Heimakbezirks überführt. andan, 17. April.(Hausſuchungen 11 0 Wafſenbeſchlagnahme). In Herxheimweyher erſchien unter Führung von eilung SA mit vier Gendarmen und einer Ale ee en der Abteilung nahm bei einek Reſhe von verdächtigen Perſonen Hausſuchungen vor. Außer verſchiedenen Waf⸗ en wurde aufſchlußreiches Material aus der Separatiſtenzeit gefunden. Anſchließend wur⸗ den die eee bei mehreren Perſo⸗ m fortgeſetzt, wo ebenfalls eine größere Anzahl von Waffen beſchlagnahmt werden konnte. d 855 armſtadt, 17. April.(Das Sonder ⸗ 2 tagt.) Unter dem Vorſitz des Landgerichtsdirektore Weiß tagte das Son⸗ Die Anklage vertrat Staatsan- Ein ſunger Schneider aus Meſſel wurde wegen Beleidigung des Reichs⸗ kanzlers Hitler zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Er hakte den Kanzler einen Lan⸗ desverräter bezeichnet.— Zwei weitere An⸗ geklagte wurden wegen Verteilens kommu⸗ niſtiſcher Flugblätter zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis verürteilt.— Ein junger Mann aus Mainz hatte behauptet, in Mainz hätten franzöſiſche Beamte zuſammen mit Reichs⸗ wehr⸗Offizieren Kaſernen und Lazarette zu einer eventl. Beſetzung von Mainz beſichtigt. Er wurde wegen Verbreitung von Greuel⸗ nachrichten zu 9 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt.— Vier weitere Angeklagte, bei denen Waffen vorgefunden wurden, erhielten mehrmonatige Gefängnisſtrafen. Bensheim, 17. April.(Die Blüte an der Bergſtraße). Die Blüte an der Berg⸗ ſtraße wird ſchöner mit jedem Tag. Die vie⸗ len Obſtbäume und Sträucher an den Hän⸗ gen und in der Ebene tragen vielfarbigen Blütenſchmud. Nach dem bisherigen Stand ſind Ausſichten für ein außerordenkliches Obſt⸗ jahr nach allgemein vorherrſchender Anſicht der Fachleute vorhanden. Das weitere hängt allerdings von der nächſten Entwicklung ab, insbeſondere darf kein Dauerregen kommen, obzwar ſich der Landwirt gerade jetzt vorüber⸗ gehende Niederſchläge wünſcht. Bingen, 17. April.(Ein Motorſchiff geſunken.) In geringer Entfernung von der Binger Reede fuhr das holländiſche Mo⸗ torgüterſchiff„Zaanburg“ vom Fendel⸗Kon⸗ zern auf Grund und riß ſich ein Leck. Dem Kapitän gelang es, das Schiff bis zum Bin⸗ ger Kai zu bringen. Trotzdem alle Pumpen ſofort in Tätigkeit geſetzt wurden, ſackte das Schiff ab. Ein kleiner Teil der Ladung konn⸗ te geborgen werden, der größte Teil aber von 8000 Zentnern Mehl wurde durch das Wetzlar, 17. April. n der Zelle er⸗ hängt.) Kürzlich war ein 70 jähriger Vieh⸗ händler wegen Verſtaßes gegen das 1 00 zur Abwehr von fee gegen die Reichsregierung in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen worden. Nunmehr hat bach der Mann an ſeiner Kravatte in der Zelle er⸗ hängt. Wiesbaden, 17. April.(BVBVom Zuge überfahren und getötet.) Unterhalb Lorchhauſen, hinter der ſtarken Kurve an der Wirbeley, wurde der beim Bahnbau beſchäf⸗ tigte, etwa 52 Jahre alte, verheiratete, aus Eſchollbrücken bei Darmſtadt ſtammende Schachtmeiſter Chriſtian Schöcker von einem Eilzug erfaßt, zur Seite geſchleudert und ge— tötet. Das tauſendjährige Zittau. Gemeinſam mit den Städten Görlitz, Bautzen, Löbau und Kamenz feiert Zittau mit feiner alten Kloſterkirche ſein tauſendjähriges Be⸗ ſtehen als Stadt. Welt und Wiſſen Ein Rat gegen Gicht. In einem ſkandina⸗ viſchen Städtchen kam eine alte Frau in den Laden eines Radiogeſchäfts und verlangte An⸗ tennendraht, ſo lang, daß man ihn um ihre beiden Beine wickeln könne. Dieſe Art von Maßangabe iſt immerhin etwas merkwür⸗ dig, und der Händler erkundigte ſich nach den näheren Gründen.„Das brauchen Sie Lebensalter von größtem Werte ſei. Es wurde tei gegen Gicht. Es wurde mir von einer Dame angeraten, die es ſchon mit Erfolg an⸗ gewandt hat. Sie umwickelte ihre Gichtſtel⸗ len mit Antennendraht, damit die Radiowel⸗ len von ganz Europa darin kreiſen können. Die Wirkung iſt verblüffend, denn die Gicht ging tatſächlich fort.“ Der Radiohändler, der ja ſchon manchen ſonderbaren Kauf erlebt hatte, wußte hier wirklich nicht, ob er lachen oder weinen ſollte. Schließlich kam er zu dem hier einzig richtigen Schluß, daß man die Frau ruhig gewähren laſſen ſolle, denn der Glaube allein kann ja bekanntlich Berge verſetzen. Alt⸗Deutſchland in Stuttgart Turgen erhält jung, auch den Sinn für Jugend und den Forkſchritt im turneriſchen Betrieb. Daher ſind die älteren Turner nicht nur das Rückgrat der Deutſchen Turnerſchaft in der Erhaltung der wirtſchaftlichen Grund⸗ lage, sondern ſie ſind die wertvollſten Rat⸗ geber bei der Hochhaltung des lebendigen Turnhbetriebes und bei den Vorbereitungen der Deutſchen Turnfeſte. Dies wußte ſchon Theodor Georgii, als er die älteren Turner im Jahre 1874 zum Tur⸗ nen beim Deutſchen Turnfeſte heranzog. Der Gedanſe der Altersriegen ſtammt alſo aus Schwaben. Beim 6. Deutſchen Turnfeſt in Dresden wurde das Altersturnen in das Mu⸗ ſterriegenturnen eingereiht. Georgii und Götz hatten für Dresden ſtark unter den älteren Turnern geworben gehabt, um vor aller Well zu zeigen, daß zur Erhaltung von Geſundheit und Rüſtigkeit das Turnen auch im ſpäteren ſeinerzeit auch ausgeſprochen, daß den be⸗ wä) n Tir er, die Jahr ehite hindurg treu zur Turnſache gehalten, für ſie gelebt, geſtrebt, legenheit gegeben werden müſſe, ſich zu tref⸗ fen und gemeinſam zu erfreuen an den„groß⸗ artigen Triumphen, die unſere nationale Sache feiere“. Weiter ſoll der deutſchen Jugend ein leuchtendes Beiſpiel treuen Ausharrens bei einer guten Sache gegeben werden. Deshalb turnten in Dresden Georgii und Götz, die beide ſchon 59 Jahre alt waren, mit. 150 Mann waren ihrem Rufe gefolgt. In drei Abteilungen turnten ſie, zum Teil 60 bis 70 Jahre alt, unter Moritz Böttcher aus Görlitz, der ſelbſt damals 66 Jahre alt war. Eine„junge“ Abteilung von 38- bis 49⸗Jäh⸗ rigen kurnte unter dem bekannten Dr. Rühl aus Stettin, der 40 Jahre zählte. Aus dem beſcheidenen Anfang von Dresden iſt das Turnen der Altersriegen ein wichtiger Teil der Deutſchen Turnfeſte geworden. Der frühere Oberturnwart der DT., Arno Ku⸗ nath, hat ſich darum große Verdienſte erwor⸗ ben. Es war Ehrenſache, auch der älteren Turnerführer, ſich an dieſem Altersturnen zu beteiligen. Es ſeien acht Namen genannt, deren Gedächtnis in der DT. alle Zeit hochgehalten wird: Dr. Waßmannsdorf⸗Heidelberg, Dr. Boethke⸗Thorn, Krampe-Breslau, Frohberg⸗ Dresden, Schröter-Barmen, Schröer-Berlin, Schmuck⸗Darmſtadt, Dr. Partſch⸗Breslau. Die ſich anſchließenden geſelligen Zuſammenkünfte gehörten jedesmal zu dem ſchönſten Teil der Alterstreffen. Dr. Rühl ſchrieb einſt, er möchte erſten Hilfe zuteil werden ließ. 2 15 Feiexſtunden nicht aus ſeinem Leden eichen. Beim 14. Deutſchen Turnfeſt in Köln waren es nicht weniger als 4000 Teilnehmer über 45 Jahre. In Stuttgart werden es nicht weniger ſein. Das Turnen der Altersriegen wird beim 15. Deutſchen Turnfeſt ſich für alle zu einem Erlebnis geſtalten, das ſich dem Kranze der bisherigen Feſterinnerungen un⸗ auslöſchlich einfügen wird. f Drahtloſe ärztliche Behandlung Ein internationaler Medizin⸗Code für Schiffe ſoll am 1. Januar 1934 in Rea treten. Er bezweckt, für Krankheitsfälle dis Ratſchläge auch ſolcher Aerzte drahtlos ein⸗ holen zu können, die die Sprache des betref⸗ fenden Schiffes nicht oerſtehen. In ähnlicher Weiſe übt Dr. F. S. Parney vom ſanadi⸗ ſchen Geſundheitsminiſterium wohl die unge⸗ wöhnlichſte ärztliche Praxis der Welt aus. Niemals ſieht er ſeine 2400 bis 3200 Kilo⸗ meter weit lebenden Patienten von Angeſicht zu Angeſicht. Er ſtellt die Diagnoſe ihrer Leiden durch Radio feſt und übermittelt auf dem gleichen Wege ſeine Verordnungen. In der arktiſchen Zone von Kanada gibt es ſieben Sendeſtationen. Dieſer mediziniſche Ferndieng iſt ſeit drei Jahren in Tätigkeit. Vorher ſahen ſich die eingeborenen Eski⸗ mos des Nordens wie die Händler, Pelz; jäger und Beamten im Fall ihrer Erkrankung. oder eines Unfalls auf 905 5 Wap f ieſen, der ihnen die Wohlta fall angewieſen, 0. die kanadiſche Regierung überall Kurzwelſen⸗ ſender aufſtellen ließ, begannen die Ange⸗ tellten der Sendeſtationen bei vorkommenden Fällen ſich bei geſtritten und wohl auch gelitten haben, Ge⸗ 15 der Zentralſtelle in Ottawa Rat zu holen, und aus dieſen beſcheidenen Anfängen entwickelte ſich dann ein richtiger Dienſt. g 5 Bei jeder Station hat Dr. Parney ern Depot der gangbarſten Arznei⸗ und Heil⸗ mittel ſowie ärztlicher Handbücher. Mit Hilfe dieſes Handbuches ſind die Sendeleiter it der Lage, harmloſe Krankheitsfälle ſelbſtändig zu behandeln. Steigen ihnen jedoch Zweifel auf, oder ergeben ſich Komplikationen im Laufe der Behandlung, ſo übermitteln ſie auf drahkloſem Wege Dr. Parney einen ge⸗ nauen Bericht über die Symptome des Fal⸗ les. Auf Grund dieſes Berichts läßt ihnen dann der Kollege ausführliche Verhaltungs⸗ maßregeln zugehen. In ſeinem Sprechzim⸗ mer in Ottawa türmen ſich denn auch Berga von Krankheitsberichten, von denen viele durch fortlaufende Mitteilungen über den Verlauf der Krankheit und der Behandlung ergänzt ſind. Wiſſen Sie das? er einſamſte Polizeibeamte der Welt iſt ga g ade de 1500 m nördlich der Hud⸗ ſonbucht ſtationiert iſt; es vergehen oft Wochen, ehe er einen Menſchen zu Geſicht eko 4. 19 5 5 b ase iſt die größte der oſtindiſchen In⸗ ſeln und die drittgrößte Inſel der Welt: nur Grönland und Neu-Guinea ſind größer; im die lieben Freunde, die er beim Turnen der Waſſer unbrauchbar. nicht komiſch zu finden“, ſagte die Frau, „es handelt ſich nämlich um ein probates Mit⸗ Alten gekunden habe. und die mit ihnen be⸗ ganzen gibt es auf der Inſel Borneo nur 200 km Eiſenbahnen. Erdmann Ullrichs WEG ZIEL. R O m a n 1 Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) von „Alſo geglücttl⸗ ſagte Sonja langſam, ihn mit einem boshaften Lachen muſternd. Er ließ das Blatt ſinten, ſah ſie ſcharf an. „Was willſt du damit ſagen?“ „Daß du dem jungen Menſchen dazu „Wie kommſt du denn zu mutung?!“ f „Nun, das iſt am Ende nicht ſchwer, ja nicht aus Dummsdorf.“ „Uebergeſchnappt biſt du!“ Er ſprang auf. „Setz' dich, Goswin; laß uns in Gemütlichkeit über den Fall plaudern. Schickſal des unglücklichen jungen Menſchen ſehr, aber ver⸗ dient hat er es, warum iſt er dir ins Garn gegangen— ich wollte ſagen, warum iſt er nach Moskau gegangen. 0 Brödjukoff trat mit drohender Miene auf ſie zu. Sie maß ihn mit gleichmütigem Blick. „Nebenan iſt Wanka, machen, es wäre vergebens.“ „Laſſen wir doch dieſe blödſinnige Art der haltung. Sag' es lieber frei heraus, willſt.“ Id! In meiner Kaſſe iſt völlige Ebbe. ade ich c Seit Wochen hab ich Vorgeſtern haben wir hat mich ſchön aufs trockene geſetzt. nicht eine Kopeke von ihm bezogen. dieſer wahnſinnigen Ver⸗ dieſe Kalmückin hat die Kräfte eines Boxers. Alſo gib dir keine Mühe, mich graulich zu kannſt?“ alles?“ von von Schrader?“ — 0 13 55„ 32 verholfen haſt.“ Aha, weiter nichts? ſich das. Sie maulte: Goswin. Ich bin nicht. aller Ruhe und Ich beklage das abſchieden.“ 6. geht's mich auch an. Sag' mir lieber, ob du mir aushelfen „Ich habe eben nicht mehr, Sonja.“ „Eine geſchäftliche Unterredung.“ Sie ſah ihn mit eingekniffenen Augen an. Er verbat „Du biſt abſcheulich hinterhältig, ſo warſt du früher Da haſt du mich in all deine Unternehmungen ein⸗ geweiht, das mochte ich gern, fühlte mich ſo gewiſſermaßen als deine Verbündete. Wir waren es ja auch, waren feſt aufeinander eingeſchworen, das haſt du vergeſſen.“ i „J wo, Sonja. Sieh nur zu, Schrader herzukriegen; wenn etwas bei dem Geſchäft mit ihm herauskommt, kriegſt du wieder deinen Teil ab. Nun muß ich mich aber ver⸗ Sie traten in die Diele. Plötzlich ſchrillte die Klingel durchs Haus. Sie ſahen ſich beide erſchreckt an. „Es wird Beſuch ſein“, flüſterte Sonja. gegenüber. „Wenn ich nicht ſtöre, bliebe ich gern noch ein paaß Augenblicke; man hat ſich lange nicht geſehen!“ Ich kann dir zweihundert Mark geben.“„Aber natürlich bleibſt du!“ rief Sonja, und ſie traten Sie z 2 i ähne.„O je, das iſt alle drei ins Wohnzimmer. a i a j f 0„Wanka ſoll ein Abendeſſen herrichten ſagte Sonja. „Viel habe ich leider nicht zu bieten. Ein bißchen kalten „Nanu, da wird es aber Zeit, daß du die reiche Witwe Braten, ein Glas Wein. Das iſt alles. ehelichſt. Ich denke, das ſollte nun in Bälde ſein?“ Goswin antwortete nicht.. Nach einer Weile fragte Sonja:„Was willſt du denn Sie verſchwand, und die Herren ſtanden ſich allein „Was ſagen Sie nun zu dem Schlamaſſel, in das mein Neffe Erdmann geraſſelt iſt?“ fragte Schrader, zu Bröd⸗ jukoff aufſehend. „Tolle Sache! Ja, ich war ganz ahnungslos. Sie, durch Sonja erfuhr ich eben erſt davon; die hatte es in der Zeitung geleſen.“ 108 „Sie waren ahnungslos?“ Jedes Wort dehnend, fragte es Schrader.„Hat man denn im Hauſe meiner Schweſter nicht davon geſprochen?“ b Sein Blick bohrte ſich in Brödjukoffs Geſicht. „Ich war lange nicht im Hauſe Ihrer Frau Schweſter; ſeit ſie krank iſt, nicht. „So, ſo! Ja, U meinem 91 80 erhalten. Sie iſt krank, ernſtlich krank. Kein Wunder, nach dem, was ſie durchgemacht hat! Das mit der Tochter erfuhr ich jetzt auch erſt. der Geſchichte. Spiel hat. Sie ahnen es nicht, was?“. Sein Blick wurde durchdringender. Brödjukoffs Un⸗ Denken Ich ſprach natürlich im Hauſe vor.“ ich hatte heute früh einen Brief von Ahnte ja gar nichts von Möchte nur wiſſen, wer da die Hand im Unter⸗ was du von mir Schrader ein Spielchen aufgelegt, da hab' ich an Nikita Belafeff faſt tauſend Mark verloren. Das war alles, Der letzte Reſt vom Schützenfeſt.“ „An Belajeff, ſagteſt du?“ was ich noch hatte. „Ja, weißt du nicht, daß er hier iſt?“ „Keine Ahnung! Seit wann?“ „Seit einigen Tagen.“ „Was tut er hier?“ e de 5 Sie ſchob die Schultern hoch.„Was weiß ich, was „Jetzt noch, es iſt elf Uhr?“ gab Goswin ebenſo leiſe zurück. f. f g Sonja hatte die Hand auf ihr pochendes Herz gepreßt und lauſchte. Es klingelte erneut, heftig, anhaltend. Kurz entſchloſſen trat Sonja zur Tür und öffnete. „Herrgott, Saſcha, du?“ rief ſie.„Haſt du uns er⸗ ſchreckt!“ a 5 Schrader trat in die Diele, ſah von einem zum andern. „Das war ne Ueberraſchung, was?“ „Eben ſprachen wir von dir, hatten beſchloſſen, dich morgen telegraphiſch herzurufen.“ „So, na dieſer Mühe biſt du nun überhoben.“ Er wandte ſich an Brödjukoff.„Sie ſind im Begriff, zu gehen, Doktor. Ich will Sie nicht aufhalten.“ a Sein Ton klang eiſig, verurſachte Brödjukoff ein Gefühl des Unbehagens. Er überwand es. behagen ſteigerte ſich. Mit einem Achſelzucken ging er über Schraders Frage hin. Sonja kam ins Zimmer, hing ſich in Schraders Arm und bat zu Tiſch. Während man ins Speiſezimmer ging, fragte Schrader: „Sagen Sie, was iſt das für ein Kerl, der im Juſammen⸗ hang mit dieſem Zinnober genannt wird! Iſt das etwa derſelbe Paſturoff, den ich hier bei Sonja kennengelernt der N gene Spur!“ rief Sonja, die ſofort im Bilde war. „Der iſt in Paris. Ich hatte heute einen Brief von ihm e den ruſſiſchen Emigranten gibt es viele dieſes Namens. Nein, unſer Bekannter hat gewiß nichts mit der Sache zu tun“, ſagte Brödjukoſſ.„Ich glaube, ſchon dem Richtigen auf der Spur zu ſein.“(Foctſetzung folgt.) Roman von Hans Mitteweider 1— grebe in Ketten 1 1—. Copyright bu Martin Feuchtwanger. Halle 28. Foriſetzung. Nachdruck verboten. Und ganz insgeheim war in ihr der Gedanke, daß Berndt Klauſen ſie nicht mehr kennen und nicht auf die Vermutung kommen würde, die ſchöne Frau von Turnau ei jenes arme Mädchen, das er in einer jähen Laune mit ſich nach London genommen, dort geheiratet und dann ſchnöde verlaſſen hatte! 5 10 Sicher würde es ſo werden, wenn ſie beide doch einmal ne Fuſammentrafen! Und dieſer Gedanke bohrte ſich ſo feſt in Käthe ein, daß ſie einwilligte. Kurz vor ihrer Abreiſe erhielt Käthe noch einen Brief von Tante Adelheid, in dem ſie ihr mitteilte, daß Iſolde bon Kletten bei der alten Baronin von Turnau als Gaſt bbeile und ſich ganz in deren Herz zu ſchmeicheln verſtanden hätte. Käthe ſolle ſich vor ihr hüten und ja vor Felix kein Geheimnis mehr haben. Käthe war zu Tode erſchrocken. Iſolde weilte in der Nähe von Nonnenwerth, bei Felix' Mutter, und ſie hatte ſich in deren Gunſt geſetzt und ſicher ſchon deren Herz durch ihre verleumderiſchen Reden vergiftet. Würde die vornehme Dame verſtehen können, daß ihre Schwiegertochter Kellnerin geweſen war? Käthes Herz krampfte ſich zuſammen bei dieſem Ge⸗ danken. Sie fand ihre Ruhe erſt wieder, als ſie ſich ſagte, naß Felix ſeiner Mutter gewiß alles erklären würde. Immerhin blieb die eine Lüge, deren ſich Tante Adel⸗ heid ſchuldig gemacht hatte, indem ſie behauptete, ihre Nichte ſei unmittelbar aus Buitenzorg gekommen. * 25* Felix nahm, wie immer, ein ganzes Abteil erſter Klaſſe und brachte Käthe darin unter, liebevoll für jede Bequem⸗ lichkeit ſorgend. Schnell verging ihnen die Fahrt. In Turnau geleitete Felix Käthe ſogleich in die Räume, die ſchon für ſie eingerichtet waren. Er freute ſich, als ſie ihm herzlich dafür dankte, daß er alles ſo ſchön hatte machen laſſen. Hann eilte Baron Felix fort, um alles Nötige zu er⸗ ledigen, und ſie ſah ihn erſt abends wieder. Doch da konnte er ihr berichten, daß er ſo weit gekommen war, um ſie am nächſten Tage nach Nonnenwerth bringen zu können. g N „Dort bleibſt du dann, bis hier alles vorüber iſt!“ ſagte er. Da erſt wurde Käthe wirklich froh. Nun war ſie ſicher, daß ſie Berndt Klauſen nicht begegnen würde. Und ſonſt konnte er ja nie erfahren, daß ſeine„Frau“ hier als Gattin eines anderen lebte. Zum erſten Male kam ihr der Gedanke, ob er denn nie Gewiſſensbiſſe verſpürt hatte, weil er ſein junges Weib allein in der fremden Stadt gelaſſen hatte. Und er mußte ſie vorſätzlich verlaſſen haben! Sonſt hätte er ihr nicht das Held dagelaſſen, aber keine Papiere! f Berndt Klauſen mußte ein Schurke ſein! Und wegen eines ſolchen Ehrloſen ſollte ihr Glück in Scherben gehen dürfen? Konnte Gott im Himmel der⸗ artiges zulaſſen? „Nein, nein!“ antwortete ſie ſich ſelbſt auf dieſe Frage. a Felix brachte Käthe ſelbſt nach Nonnenwerth, ohne Tante Adelheid vorher zu benachrichtigen. So kam es, daß beide eine unangenehme Ueberraſchung erlebten. Als ſie vor der Tür vorfuhren, erſchien nicht nur Frau Bottrup, ſondern hinter ihr tauchten noch zwei Frauengeſtalten auf. Erblaſſend erkannte Käthe neben der Baronin ihre Feindin. Iſolde Kletten war in Nonnenwerth! Wenn ſie wieder dortbleiben wollte? Käthe nahm ſich zuſammen, daß ſie den prüfenden Blick der Baronin aushalten konnte. Da die Mutter ſah, wie glücklich ihr Sohn ausſah, vergaß ſie alles, was Iſolde Kletten vielleicht an Gift ſchon in ſie geträufelt haben mochte. Sie begrüßte Käthe mit aller Herzlichkeit. Da Felix nach Turnau mußte, blieb er nur einen Tag da. Und nachdem er zärtlich Abſchied von Käthe genommen hatte, begab ſie ſich zu Tante Adelheid. Beide ſchütteten ihre Herzen voreinander aus. Wieder fühlte die junge Frau ſich verſucht, ihrer gütigen Be⸗ ſchützerin auch noch das letzte anzuvertrauen. Doch wieder fand ſie den Mut nicht. und Tante Adelheid atmete auf, als ſie erfuhr, daß ihre Nichte ihrem Gatten alles an⸗ vertraut hatte. ö „Bodenſtein iſt ein Ehrenmann, wie man ihn ſelten trifft!“ ſagte Frau Bottrup endlich.„Ich rate dir ſehr, Kind, dich nur an ihn zu wenden, wenn du einmal eine heikle Angelegenheit haben ſollteſt. Du wirſt merken, wie wunderbar zartfühlend er iſt und wie er ſich für ſeine Freunde und alle, die er ſeines Vertrauens für wert hält, mit allen Kräften einſetzt! Wehe aber dem, der ſein Wider⸗ ſacher iſt!“ Da beſchloß Käthe, ſich an dieſen Mann zu wenden. falls ihr Geheimnis entdeckt werden ſollte. Und dieſer Vorſatz gab ihr die innere Ruhe zurlück, daß ſie die Nähe der verhaßten Iſolde gelaſſen ertrug. ö Tante Adelheid hatte in ihrer Freude über das Glück des jungen Paares wieder zahlreiche Freunde zu ſich ge⸗ laden, und Nonnenwerth war voll von Gäſten. Noch hatte Käthe der Tante nicht anvertraut, daß ſie Mutter zu werden hoffte. Frau Adelheid war zu ſehr be⸗ ſchäftigt. Aber eines Tages hatte Käthe doch eine große Freude. Als ſie auf die Terraſſe trat, die ſich hinter dem Hauſe auf der Parkſeite befand, und wo ſich meiſt die Gäſte zu verſammeln pflegten, wenn ſie ſich nicht auf den Spiel⸗ plätzen vergnügten, erhob ſich aus einem der Korbſeſſel ein ſchlanker Mann. f 05 » pHerr von Bodenſtein!“ rief Käthe in herzlichſter Freude, und eilte ihrem Freunde entgegen.. Sie war bald in eifrigem Geſprüch mit ihm, und er Haus geleitete, wo er dem Hausmeiſter( uftrag gab, für „Gnädige Frau“, ſagte Bodenſtein.„Fräulein von Kletten wird nichts gegen Sie vermögen. Ihr Herr Ge⸗ mahl weiß durch mich, warum wir vorgaben, Sie ſeien unmittelbar von Java hierhergekommen. Er hat ein⸗ geſehen, daß dies unbedingt notwendig war, um erſtens einmal Sie vor vielen neugierigen und zudringlichen Fragen zu ſchützen, dann aber auch, um die Verwandten jenes Elenden zu ſchonen, der Sie Ihrer ſonnigen Kind⸗ heit beraubte, um Ihr Vermögen an ſich zu bringen. Dieſe Verwandten ahnen vorläufig nur, daß da etwas nicht ganz ſtimmt, aber wenn Genug davon! Ich erwähne es, damit Sie ſich nicht etwa ängſtigen. Sie haben ſich einſt meinem Schutze an⸗ vertraut, und dieſer ſoll Ihnen bleiben, was auch kommen mag.“ a Da drückte Käthe dankerfüllt die Hand des Sprechers. Und jetzt fand ſie den Mut zu der Frage: „Werden Sie wirklich nie in dem Vertrauen zu mir wankend werden, Herr von Bodenſtein, auch wenn der Schein wider mich zeugen würde?“ a Er ſchaute ſie prüfend an. Hätte er jetzt eine Frage an ſie gerichtet, ſo hätte ſie ihm alles geſtanden und ihn um ſeinen Rat, um ſeine Hilfe gebeten. Doch er fragte nicht. Er ſagte nur: 5 „Sie werden in mir einen Freund beſitzen, was auch kommen mag. Ich hoffe, Sie haben ſchon jetzt dieſe Ge⸗ wißheit und werden ſie nie verlieren.“ „Nie, Herr von Bodenſtein!“ „Dann iſt es gut. Ich will Ihnen bloß noch ſagen, daß ich zwar von keiner Seite einen Auftrag dazu habe, daß ich aber aus freien Stücken dieſe Dame beobachten und ſie ſtellen werde, ſobald ich ſie auf Schleichwegen ertappe.“ Da atmete Käthe wie erlöſt auf Jetzt wußte ſie ſich ge⸗ borgen. Wenn das Schlimmſte eintrat, dann würde ſie in dieſem Manne einen ſtarken Helfer finden. Sie drückte ihm noch einmal dankbar die Hand. * 2* Iſolde hatte eingeſehen, daß ſie vorderhand nichts er⸗ reichen konnte. Sie hatte Nonnenwerth deshalb verlaſſen und war wieder nach Werdenfels übergeſiedelt. Ihre Wut gegen Käthe aber hatte eine Höhe erreicht, daß ſie nicht mehr zurechnungsfähig war. Sie hätte Käthe kaltblütig vergiften können. hätte ſie nur eine Möglichkeit dazu gehabt. So aber konnte ſie nichts tun, als Rache⸗ pläne erſinnen. Marternder als je erwachte zugleich in ihr die Eiferſucht, regte ſich in ihr der Wunſch, Felix doch noch zu gewinnen. Es ſtand in ihr unumſtößlich feſt, daß ſie nicht aus der Nähe des geliebten Mannes weichen durfte. Nur ſo konnte ſie die günſtige Gelegenheit abpaſſen, ihn einzufangen. Sie lag in einem Seſſel ihres Zimmers und ſann vor ſich hin. „Und doch werde ich ihn vor meine Füße zwingen!“ rief ſie laut.„In dieſer Stunde ſchwöre ich mir, daß ich nicht ruhen werde, bis ich die beiden voneinander getrennt und mich an die Stelle der Verhaßten geſetzt habe!“ Sie hob die geballten Hände, ihre Augen glühten in Haß, Neid und Eiferſucht. Aber dann brach ſie in ein hyſteriſches Weinen aus, das lange anhielt. Erſt der Gedanke, daß ſie nicht in Werdenfels bleiben konnte, brachte ſie wieder zur Beſinnung. Sie mußte über⸗ legen, wohin ſie gehen ſollte. Sie hatte wirklich keine große Wahl. f Plötzlich lachte ſie höhniſch auf. Sie hatte mit ihrer Spürnaſe von der Begegnung der Turnaus mit dem Ehe⸗ paar Altberg erfahren. Sie wußte auch, wer die Gräfin Altberg war. Und darauf gründete ſie ihre nächſten Pläne. „Ich hab's!“ murmelte ſie. Noch in der gleichen Stunde verließ ſie Werdenfels, nachdem ſie ſich ſchriftlich bei der Baronin entſchuldigt hatte, die noch in Nonnenwerth weilte. 0 0 Iſolde von Kletten ließ ſich nach Berlin bringen und fuhr vom Anhalter Bahnhof nach Süden. Graf Altberg ſtaunte jedenfalls nicht wenig, als er, eben im Begriff, mit Berndt Klauſen das Schloß zu ver⸗ laſſen, ein Mietauto vorfahren ſah, dem Iſolde von Kletten entſtieg. „Das nennt man einen Ueberfall, Herr Graf, nicht wahr?“ rief ſie, übermütige Laune heuchelnd.„Ich ſehe Ihrem entſetzten Geſicht an, daß Sie mich zu allen Teufeln wünſchen! Bitte, tun Sie ſich keinen Zwang an, Graf Altberg...“ ö „Aber meine Gnädigſte, meine Gnädigſte!“ erwiderte er, ihr die Hand küſſend.„Wie dürfen Sie ſo ſprechen! Ich bin außer mir vor Entzücken über dieſe unerwartete Ehre! Darf ich Sie bitten, mir ins Haus zu folgen? Meine Frau iſt leider nicht zugegen. Aber einem ver⸗ heirateten Manne iſt ja wohl geſtattet, Damenbeſuche auch in Abweſenheit ſeiner Frau zu empfangen. Und ich weiß, daß meine Bertyh ſehr bedauern wird, nicht die Honneurs machen zu können!“ 0 „Wollen Sie mich nicht mit Ihrem Begleiter bekannt⸗ machen?“ f „Selbſtverſtändlich! Verzeihung, Gnädigſte! Herr Berndt Klauſen, berühmter Ingenieur, deſſen Hilfe ich erbeten habe!“ Berndt Klauſen? Der Klang dieſes Namens durch⸗ zuckte Iſolde merkwürdig. Während ſie die tiefe Verbeugung des Technikers durch ein leichtes Neigen des Hauptes erwiderte, muſterte ſie ihn ſcharf.„Wo habe ich ihn nur ſchon geſehen?“ fragte ſie ſich. Doch alsbald erkannte ſie, daß dieſes Geſicht ihr gänz⸗ lich fremd war. Nur der Name war ihr vertraut. Wo indeſſen hatte ſie ihn gehört? 5 f Sie kam und kam nicht darauf. Da der Graf ſie ins das gnädige Fräulein Zimmer zurecht chen, konnte erzählte ihr auch von dem Beſuch Iſolde von Klettens. (Iſolde vorläufig nicht weiter nachdenken. Berndt Klauſen zurück. e e Lange, lange ſann ſie vergeblich, und ſchon hat 18 ſich entſchloſſen, ihn zu fragen, da kam ihr ganz ſäh vie G innerung. Es war, wie wenn ein greller Blitz die kieſe Dunkelheit der Nacht erhellte und plötzlich Dinge zeigte, die in dieſer verborgen geweſen waren. Iſolde beſann ſich, daß ſie den Namen Berndt Klauſen Käthe Turnau beobachtet und zuſammenzucken geſehen hatte. 85 Sofort dachte ſie nach, was damals dort geſtanden haben konnte, und immer klarer kam ihr die Erinnerung. Sie ſtieg in ihr Zimmer hinauf, öffnete ihren Koffer und ſuchte nach dem Zeitungsblatt. 15 80 Und ſie fand es tatſächlich, entfaltete es mit vor Er⸗ regung zitternden Händen und überlas mit funkelnden Augen die Notiz, die Berndt Klauſen betraf. 05 Sie wußte jetzt ganz genau, daß Käthe gerade dieſe Notiz herausgeriſſen hatte. 5 Dieſe Nachricht alſo mußte etwas enthalten, was der Verhaßten einen jähen Schreck eingeflößt hatte. „Erfinderſchickſal!“ las ſie und dann weiter, wie Berndt Klauſen bei dem Ausprobieren ſeiner Erfindung an⸗ ſcheinend tödlich verunglückt war. a ſchrecken können? a Vergebens grübelte Iſolde Kletten darüber nach, bis ſie endlich rief: „Und ich werde es doch erfahren. Ich werde Klauſen fragen, ob er dieſes Weib gekannt hat. Und ich werde ihn ſcharf beobachten, wenn ich den Namen in ſeiner Gegen⸗ wart ausſpreche!“ f Wieder funkelten ihre Augen, diesmal in Voraus⸗ ahnung künftigen Triumphs, der nur durch die eine Be⸗ fürchtung beeinträchtigt wurde: daß Berth Altberg ein⸗ treffen könnte. f g Dann wäre alles verloren geweſen. l Deshalb mußte Iſolde ſo ſchnell wie möglich handeln. und ſie war dazu entſchloſſen. f 5 ihn, ſich nicht ſtören zu laſſen. Sie wolle die Beſitzung durchſtreifen, ſagte ſie. N „Und wenn ich Ihren Techniker finde, werde ich mir erklären laſſen, was er hier für Sie ſchaffen foll.“. Es dauerte nicht lange, bis ſie im Umherſchlendern Berndt Klauſen traf. g ü 7 Sie heuchelte das größte Intereſſe für die Erklärungen, ganzen Weile ſagte ſie ſo nebenbei: „Es iſt recht merkwürdig, daß mir Ihr Name ſofort ſo ſehr bekannt vorkam, Herr Klauſen. Ich habe mich be⸗ müht, herauszufinden, ob wir uns ſchon einmal an anderer Stelle begegnet ſind, aber eingeſehen, daß das nicht der Fall war“ g 1335 ſelbſt ihr, indem er ſagte: leſen haben!“ „So iſt es!“ rief Iſolde ſchnell.„Ich habe mich ſchon darauf beſonnen Es war damals, als Sie bei einer Erx⸗ ploſion ſchwer verunglückten. Und ich beſinne mich ſogg⸗ noch, daß ich auf die betreffende Notiz durch eine gute Turnau, deren Mädchenname Fernau war.“ Sie beobachtete, wie ſie ſich vorgenommen hatte, Bernd! Klauſen ſehr genau, als ſie dieſen Namen ausſprach; abb ſo ſcharf ſie in ſein Geſicht ſpähte, ſie gewahrte wicht das geringſte Zucken darin. Nicht durch eine Miene verrlet der Mann, daß dieſer Name ihm vertraut war. N Enttäuſcht nagte Iſolde an der Unterlippe, gab aber längſt noch nicht die letzte Hoffnung auf.. Inzwiſchen ſagte Berndt Klauſen mit einer Stimme, der nicht die leiſeſte Erregung anzumerken war: „Ich wurde doch wiederhergeſtellt und fühle mich weder volllñommen wohl, wie Gnädigſte ſich ja überzeugen können.“ VT „Ja, ja, ich ſehe es. Sie ſcheinen eine ſehr ſtarke Nature zu beſitzen, Herr Klauſen. Jedenfalls fürchtete damals meine Freundin für Ihr Leben. Ich konnte ſie mit Mühe beruhigen.“ 0 f Wieder ruhten ihre Blicke unverwandt auf feinen Ge ſicht; wieder aber konnte ſie keinerlei Veränderung in ſeinen Zügen wahrnehmen.. Sollte ſie wieder eine Enttäuſchung erfahren müſſen! So gleichmütig wie vorher, ſagte Berndt Klaufen: „Das wundert mich um ſo mehr, als ich keine Dame mit dem Vornamen Käthe kenne.“ 1 0 Iſolde war vollkommen ratlos und hatte Mühe, ihre Beſtürzung zu verbergen. Hatte ſie damals doch nicht richtig beobachtet? Hatte Käthe Turnau eine andere Notiz aus der Zeitung ge⸗ riſſen? Es konnte nicht ſein. a Sie beſchloß, noch einmal das Blatt zu ſtudieren, vor⸗ läufig aber lenkte ſie ab und ließ ſich wieder von den Plänen des Graſen erzählen, und als Klauſen erwähnte, daß er ſpäter auch auf Turnau arbeiten würde, da ſagte ſie ſchnell: 5 0 N „Dort werden Sie ſicher meine Freundin Käthe kreſſen. und dann wird ſich ja auch aufklären, warum ſie ſo ſehr über das Ungtück erſchrocken iſt, von dem Sie betroffen wurden.“ ü. 0 8 95 „Wenn ich das Vergnügen hätte und die Sache bis dahln nicht wieder vergeſſen haben ſollte, werde ich mir eine ſolche Frage vielleicht erlauben. Ich glaube aber kaum. daß ich die Dame ſehen werde; denn der Baron teilte mir mit, daß er ſeine Gattin erſt nach Turnau bringen würde. 7 wenn die Arbeit vollendet iſt.“ e Fortſetzung folgt. Aber Iſoldes Gedanken kehrten immer wieder z ö A. Er- 5 auf jener Zeitungsſeite geleſen hatte, bei deren Lektü L ſie Was an dieſer Nachricht hatte Käthe Turnau ſo er⸗ Als der Graf ſie nach einer Weile aufſuchte, bat ſie die er ihr auf ihre Bitte hin gab, und erſt nach einer Und ganz, wie ſie erwartet hatte, half Berndt Klaufen „Sie dürften meinen Namen früher in der Zeitung ge⸗ Freundin aufmerkſam gemacht wurde, eine gewiſſe Köthe Bismarck die Einheit des Veutſchen Meiches, o iſt in den Namen Daimler und Benz die Entſtehung und Entwicklung des Kraft⸗ wagens verkörpert. Die meiſten von uns haben den großen Mann, deſſen Züge in Stein gehauen hier auf uns niederſchauen, noch per⸗ ſönlich gekannt. Wir nannten ihn, wie ſeine Arbeiter es ſchon taten, als er noch recht jung an Jahren war, unſern„Papa Benz“. Etwas Väterliches war in ſeinem Weſen, das von harter Arbeit und ſtrenger Pflichterfül⸗ lung geformt war und zur Nacheiferung mahnte, nicht durch Worte, ſondern durch Beiſpiel, nicht durch ſtürmiſche Begeiſterung, die ihr Zier im Fluge erobern will, ſondern durch Ruhe und Güte, durch eine Zähigkeit und Geduld ohnegleichen, die ſich durch kei⸗ nerlei Hemmung und Rückſchläge von dem einmal gefaßten Vorſatz abbringen ließ. So dürfen wir unſeren Papa Benz heute feiern als den Vater des Kraftfahr⸗ zeuges, als den Vater der Kraftfahrzeug⸗ induſtrie, aber auch als den Vater des Kraftfahrſportes, als den Mann, der uns unſer geliebtes Sportgerät in die Hand gegeben hal, an dem wir alle mit inner⸗ ſtem Herzen hängen. Major Hühnlein, der Chef des Praftfahrweſens der NSDAP ſprach im Namen des Oberſten Führers und ſtellte ſeinen Worten die Achtung und Bewunderung der Perſönlichkeit Carl Benz voran. Er ſei es geweſen, der als Handwer— ker ſein techniſches Erkennen mit ungeheurer Energie zum praktiſchen Ergebnis geführt habe, nie vergeſſend die geſunde Grundlage organiſchen Aufbaus. So habe er die macht⸗ volle Entwicklung ſeines eigenen Werkes ein— eruten dürfen und dieſen Erfolg voll ver— dient. Der Redner gedachte dann der be— ſonderen Bedeutung dieſes von Benz er⸗ ſchloſſenen Zweiges der Technik, die auch die Eroberung der Luft ermöglicht hätte. Dieſe Art der Technik würde nie den Menſchen niedertreten, ſondern immer mit ihm verwachſen ſein. Wie keine andere ſer dieſe Technik berufen, die Abwehrkraft der Nationen zu mobiliſieren. Das ernſte Er— kennen dieſes Zuſammenhanges ließe auch den oberſten Führer immer Freund und Förderer des Kraftfahrwe⸗ ſens bleiben. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis, daß Carl Benz eine deutſche Geiſtestat vollbracht hätte, die heute durch die Kräfte der nationalen Re— volution heraufgeholt ſei. Der Präſident des Allgemeinen ferl⸗Clubs, Senator Willy Vogel, folgte als nächſter Feſtredner: Die Mitglieder des ASC. dürfen mit dank⸗ barer Freude Carl Benz als den Ihrigen für ſich in Anſpruch nehmen. Der deutſche Erfinder, der Vater des Automobils, hat in nahen menſchlichen Beziehungen zu uns ge— ſtanden. Er war Ehren⸗Schnauferl⸗ Bruder. Er hat ſich in unſerer Geſellſchaft ſtets beſonders wohl gefühlt. Wir huldigen heute dem großen Toten. Aber es macht uns beſonders glücklich, daß wir ſchon den Lebenden aufs herzlichſte geehrt und ge— feiert haben. Acht Jahre iſt es erſt her, da war der Schöpfer des Kraftwagens in München mitten unter uns; an der Seite ſeines Sohnes fuhr er auf einem ſeiner ülteſten Wagen mit in den Reihen des hiſtoriſchen Korſos, und Tauſende jauchzten dem ſchlichten, alten Manne zu, aus deſſen Händen eins der gewaltigſten Werke des Men⸗ ſchengeiſtes hervorgegangen war, dem Manne, der eine neue Verkehrsepoche eingeleitet hatte. Wenn wir verſucht haben, einen Teil unſerer Dankesſchuld gegen dieſen hervorragendſten aller Schnauferl⸗Brüder dadurch abzutragen, daß wir mithalfen, ſein Bildnis in Stein und Erz erſtehen zu laſſen, ſo wollen wir am Fuße eines Denkmals uns neu zu ſeinem Geiſte bekennen. Er hat ſich uns gegenüber gekenn⸗ zeichnet als einen Mann, der„in jahrzehntelanger Stellung in vor⸗ derſter Feuerlinie gegen veraltete, vor⸗ eingenommene Anſchauungen kämpfen mußte“. Wir wollen uns bemühen, ſeine würdigen Nachfolger zu ſein, und in dem Kampfe fort⸗ fahren, den er begonnen hat. 1. Bürgermeister Dr. Walli ührte dann als Vertreter der Stadt Mann⸗ heim etwa aus: „Als dem Vertreter der Stadt Mannheim iſt es mir zunächſt eine angenehme Pflicht, herzlichen Dank zu ſagen allen denen, die dem Leben und Wirken eines großen Deut⸗ chen dieſen Gedenkſtein geſetzt haben. Die Stadt Mannheim iſt ſtolz darauf, daß Karl Benz ſaſt 40 Jahre ihr Mitbürger war, daß in dieſer Stadt die Erfindung ſei⸗ nes Kraftwagens geboren wurde und daß ſein erſter Kraftwagen in den Stra⸗ ßen von Mannheim gelaufen iſt. Die Stadt hat auch bereits vor Jahren ihren großen Mitbürger dadurch geehrt, daß der an den alten Benzwerken vorbeiführenden Straße der Name Karl⸗Benz⸗Straße gegeben wurde. Namens der Stadt Maunbeim übernehme Schnau⸗ ch hiermit das Dentmaf in Obhut und Pflege der Stadt. Die Stadt grüßt ihren berühm⸗ en Mitbürger und wird ſein Andenken ſtets un hohen Ehren halten. Im Namen der Familie ſprach dann der Sohn des Erfinders, Eugen Benz Dankes⸗ vorte an alle an der Ehrung Beteiligten. Sodann legte Baron Brandenſtein im Na⸗ nen der nationalen Verbände einen Kranz im Denkmal nieder, womit die Feierlichkei⸗ zen am Denkmal beendet waren. Das Feſtbanlett im Schloß Auf Einladung der Automobilverbände vereinigten ſich die Feſtgäſte in den Räumen des Mannheimer Schloſſes zu einem Feſteſ⸗ ſen. Hier benutzte Kommerzienrat Dr. Jahr die Gelegenheit, alle die zu begrüßen, die ſich in Mannheim zur Ehrung des Pioniers des Kraftfahrweſens zuſammenfanden. Seine Rede klang aus in einem Mahnruf: Deutſche, kauft deutſche Waren. Perſönliche Erinnerungen an den Pionier Benz ergänz— ten ſeine mit Beifall aufgenommene Rede, die in optimiſtiſchen Ausführungen für die deutſche Automobilinduſtrie ſchloß. Namens der engliſchen Automobilindu— ſtrie überbrachte Colonel Lindſay herz⸗ liche Worte der Begrüßung und des Dankes für den deutſchen Erfindergeiſt. Namens der holländiſchen Automobilklubs überbrachte Jonkherr von Vredenbuſch-Den Haag, Jrüße. Er erinnerte daran, welch guten lang die deutſche Automobilinduſtrie in hen Niederlanden beſitze. Senator Vogel, der Organiſator der Benz⸗Feierlichkeiten in Mannheim, verlas unter dem ſtürmiſchen Beifall der Verſam⸗ nelten die Telegramme, die der Herr Reichskanzler Adolf Hitler und Reichsmini⸗ ſer für Propaganda und Volksaufklärung, Dr. Goebbels, überſandt haben. Ein dreifa⸗ ches begeiſtert von allen Anweſenden aufge— nommenes Heil auf das neue Deutſchland war der Abſchluß ſeiner Anſprache. * Die Preſſe bei Frau Benz Ladenburg, 15. April. Die Fach⸗ und Tagespreſſe, ſoweit ſie zu den Benz⸗Feierlichkeiten nach Mannheim gekommen war, fand ſich am Samstag nach— mittag zu einer Fahrt nach Ladenburg zu— ſammen, um die Witwe des Pioniers des modernen Kraftfahrweſens, Frau Dr. Carl Benz zu begrüßen. Die noch ſehr rüſtige, 83 jährige alte Dame ließ es ſich nicht nehmen, jeden Beſucher perſönlich zu begrüßen und war ſichtlich über die rege Anteilnahme die— ſer Huldigungsfahrt gerührt. Anſchließend fand man ſich im Roſe“ mit den Vertretern der deutſchen Automobilinduſtrie u. a. Generaldirektor Kiſſel(Daimler-Benz) und Dr. Horch, ſowie dem Generaldirektor der Opelwerke, ferner mit den Größen des Volants wie Kappler, Dr. Horch, Rudolf Caracciola uſw. zuſam— men. Eine Zuſammenkunft, wie ſie ſo ſchnel! nicht wiederkehren wird. „Hotel Mannheimer National⸗Theater Im Nationallheater: Spielplan vom 18. bis 25. April 1933. Dienstag, 18. April, 20 Uhr: Minna von Barnhelm. Luſtſpiel von Leſſing. Miete B 20. Mittwoch, 19. April, 20 Uhr: Der Wild⸗ ſch ü tz. Komiſche Oper von Albert Lortzing. Miete A 20, Sondermiete A 10. Donnerstag, 20. April, 20 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Schauſpie! von Kleiſt. Miete D 21. i Freitag, 21 April, 18.30 Ahr: Götter- dämmerung. Von Richard Wagner. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Abt, 86 bis 110, 146 bis 167, 201 bis 216, 501 bis 540, 610 bis 625, 735 bis 740, 801 bis 810 und Gruppe M und S. Samstag, 22. April, 20 Uhr: Schla⸗ geter. Schauſpiel von Hanns Johſt. Zu Hitlers Geburtstag am 20. April. Außer Miete. Sonntag, 23. April, 15 Uhr: Die Nach! zum 17. April. Schauſpiel von Lajos vön Zilahy. 11. Vorſtellung für Erwerbs⸗ loſe, ohne Kartenverkauf.— 20 Uhr: Der fliegende Holländer. Romantiſche Oper von Richard Wagner. Miete E 21, Sondermiete E 10. Mont ag, 24. April, 20 Uhr: Prinz Friedrich von Homburg. Schauſpiel von Heinrich Kleiſt. Miete C 21. Dienstag, 25. April, 20 Uhr: Tiefland. Oper von Eugen d' Albert. Für die Theater⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes, Abt. 21 bis 24, 27 bis 28, 35, 54, 69 bis 71, 75 bis 78, 81, 89 bis 99, 401 bis 403, 433 bis 435, 451 bis 492, 501 bis 521, 801 bis 803, 806 bis 810, 907, 910 und Gruppe F und B. Ludwigshafener Theaterſchau: Im Pfalzbau: Donnerstag, 27. April, 20 Uhr: Der Freiſchütz. Oper von Carl Maria von Weber. Für die Theatergemeinde des Büh⸗ nenvolksbundes, Abt. 64 bis 65, 601 bis 618, 620 bis 627, und Jungtheatergemeinde Mannheim. N Das wichtigſte beim Raffeekochen iſt ein Juſatz der guten Kaffeewürze Mühlen 7 70 Le Der neue heſſiſche Landtag Die Zufammenſetzung.— Nationalſozialiſten haben die Mehrheit. Darmſtadt, 17. April. Das Wahlprüfungsgericht für die Umbil⸗ dung des Heſſiſchen Landtags auf Grund der Reichstagswahlergebniſſe vom 5. März lehnte die Zulaſſung des Wahlvorſchlages Deutſche Bauernpartei ab. Die Verbindungserklärung Deutſche Volkspartei—Chriſtlich-ſoz'aler-Volk⸗ dienſt wird als nicht möglich erklärt, da am 5. März keine Liſtenverbindung in heſſiſchen Wahlkreiſen beſtand, ſondern nur mit dem Wahlkreisverband Heſſen⸗Naſſau. Die fünf kommuniſtiſchen Sitze werden nicht zugeteilt, ſo daß ſich im neuen Landtag nunmehr fſol⸗ gendes Bild ergibt: 26 Nationalſozialiſten, 11 Sozialdemokraten, 7 Zentrum und ein Abge— ordneter der Kampffront Schwarz-Weiß⸗Rot. Hauntverſammlung der Heſſiſchen Preſſe Darmſtadt, 17. April. Der Landesverband Heſſen des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe hielt in Darmſtadt eine ſtark beſuchte außerordentliche Hauptverſammlung ab, die ſich mit der durch die nationale Revolution notwendig gewordenen Umgeſtaltung der Or⸗ ganiſation befaßte. Nach längerer, eingehen— der Ausſprache, an der insbeſondere die der NSDAP. und dem Stahlhelm angehörenden Kollegen lebhaft Anteil nahmen, wurde die Gleichſchaltung der heſſiſchen Organiſation ent⸗ ſprechend den Richtlinien des Reichs verbandes der Deutſchen Preſſe vorgenommen. Der ge— ſchäftsführende Vorſtand, in den die Kolle⸗ gen Falk(Amtl. Preſſeſtelle der Staatsregie⸗ rung), und W. Stützel(NS DApp eintraten, wird die ſich aus dem bevorſtehenden Umbau des Reichsverdandes ergebenden Maßnahmen für Heſſen treffen. Alsdann wird die ordent⸗ liche Generalverſammlung, vorausſichtlich in Bingen, die endgültigen Beſchlüſſe zu beſkä⸗ tigen häben. Aus Heſſen und Nalſſau ** Frankfurt a. M., 17. April.(Darle⸗ hensſchwindler.) Ein gewiſſer Wil⸗ helm Klitſch aus Lauda, der in Frankfurt unangemeldet wohnte, trat mit Geldſuchen— den in Verbindung. Er ließ ſich Beträge von 140 Mark vorauszahlen, ohne in der Lage zu ſein, Geld zu beſchaffen. Klitſch wurde von verſchiedenen Behörden wegen Betrugs geſucht und befindet ſich in Haft. * Frankfurt a.., 17. April. War⸗ nung vor einem Darlehensbetrü⸗ ger). Ein angeblicher Ingenieur Heinrich ſchreibt auf Zeitungsinſerate von Damen, die Geld ſuchen. Er beſtellt die Damen an irgend eine Stelle und händigt ihnen einen Scheck über die gewünſchte Summe aus. Unter der Angabe, daß er ſein Auto in Reparatur habe und ohne Bargeld ſei, läßt er ſich Geldbeträge von 10 bis 15 Mark geben. Später ſtellt ſich heraus, daß es ſich um wertloſe Schecks handelt und von einer Firma Willich und Roth herrühren, die überhaupt nicht mehr exiſtiert. Frankfurt a. M., 17. April.(Schluß mit den Rabattmarken). Aehnlich wie ſchon in anderen Orten hat nun auch eine Sitzung des Frankfurter Einzelhandels beſchloſ— ſen, ab Dienstag, den 18. April, das Rag⸗ batt⸗ und Zugabeſyſtem und ähnliche Ein— richtungen aufzuheben, Wiesbaden, 17. April.(Selbſtſtel⸗ lung des Flugleiters.) Im Zuſam⸗ menhang mit Unſtimmigkeiten, die ſich im Büro des Flughafens Wiesbaden-Mainz er⸗ 111 5 haben, hat ſich der Leiter, Major a. Aumann, ſelbſt der Staatsanwallſchaft zur Verfügung geſtellt. Er iſt in Unterſu⸗ chungshaft genommen worden. Auch die Se⸗ kretärin des Flughafenbüros wird, um jeder Nerd keln g sgeſaht vorzubeugen, in Haff gehalten Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 454 Stück Verkauft: 352 Stück Milchſchweine das Stück 12— 17 Mk., Läufer das Stück von 18— 26 Mark, Einleger das Stück 33 Mk. Marktverlauf gut. fer und Fichte. Für die Hausfrau Marmelade in der obſtlsſen Zeit In den Frühlingsmonaten, wenn der Apfelpreis nahezu unerſchwinglich wird und an Obſt nichts— abgeſehen von Süd⸗ früchten— auf den Markt gebracht wird, finden wir in den verſchiedenen Marmela⸗ denſorten wertvolle Helfer, um dem Körper das unbedingt nötige Obſt zuzuführen. Pflaumenmus iſt beſonders zu emp⸗ fehlen. Meiſt aber iſt es ſehr ausgetrocknet Wir machen es ſchmackhafter und ausgie⸗ biger, indem wir es mit wenig Waſſer und Zucker verrühren. Das Waſſer muß kochend ſein, das Pflaumenmus ſelbſt wird aber nicht etwa aufgekocht. Als Brotaufſtrich, zu Eierkuchen als Fül⸗ lung können wir alle Marmeladenſorten verwenden. Aber auch zu Auflaufs, Mehl⸗ ſpeiſen, Puddings und Soßen laſſen ſich Marmeladen verwenden. Nicht zuletzt ſei darauf hingewieſen, daß wir Obſtſuppen ganz beſonders mühelos aus den verſchie⸗ denen Marmeladenſorten herſtellen können. Während wir ſonſt Obſt lange zerkochen müſſen, bedarf es hier nur eines kurzen Aufkochens. Mit Zwieback oder geröſtetem Brot iſt die Suppe in wenigen Minuten tiſchfertig. Genau ſo wie aus friſchen Früch⸗ ten gepreß' ſieht eine Fruchttunke zu Pud⸗ ding aus, die wir aus einer guten Marme⸗ lade oder Konfitüre bereitet haben. So iſt die Verwendbarkeit der Marmeladen ſehr vielſeitig, und in der Praxis wird der Hausfrau noch manche weitere Verwen— dungsmöglichkeit einfallen. Der Holzwurm Mit Schreck bemerkt manche Hausfrau beim Großreinemachen im Frühjahr kleine Zerſtörungen an ihren Möbeln, die ihr in den dunklen Wintertagen ganz entgangen ſind. Sie findet kleine Bohrlöcher in den Möbeln es ſieht aus als wäre ein Schrot— ſchuß in das Holz gefahren. Das iſt das Zerſtörungswerk eines kleinen Käfers, der ungefähr 3—4 Millimeter lang iſt, von brauner Farbe und den Namen Holzwurm trägt. Befallen wird hauptſächlich verarbei⸗ tetes Nutzholz und zwar in erſter Linie Kie⸗ Die Käfer legen ihre Eier an riſſigen Stellen ab und die ausſchlüpfen⸗ den Larven bohrten ſich ein und freſſen nach allen Richtungen hin verlaufende Gänge. Durch das Bohrmehl werden dieſe wieder verſtopft. Die Verpuppung iſt ebenfalls im Holz. Die ausſchlüpfenden Käfer bohren ſich dann durch kreisrunde Löcher nach außen. N Nun muß der Kampf gegen den Holz⸗ wurm beginnen. Handelt es ſich um wert⸗ volle Möbelſtücke, ſo gibt es eine umſtänd⸗ liche aber wirkſame Methode ſie zu erhal⸗ ten. Man nimmt einen Maſchinenöler oder eine Feder und führt in die Bohrlöcher Tetrachlorkohlenſtoff, der in den Apytheken zu haben iſt, ein. Die Löcher muß man dann mit Wachs verſchmieren und ſchließen. Sind größere Flöchen wie Bretter auf dem Speichecboden befallen, ſo tränkt man dieſe zwectmäßig mit Teeröl⸗Kreoſat oder wo es angehr mit Petroleum Man muß aber ſehr auf der Hut ſein und immer wieder nach⸗ ſehen, damn bei Neuauftreten des Käfers gleich wieder eingeſchritten werden kann. Es gibt noch ein einfaches Mittel ſich von der Plage zu befreien, aber man kann es nur ſelten anwenden. Dies beſteht darin, daß man die Bretter uſw. unter Waſſer legt, weil dies alle Bewohner des Holzes ſicher abtötet. Praktiſche Winle Häkelnadelſicherung. Die Häkchen nicht abſchraubbarer Häkelnadeln ſteckt man, wenn ſie außer Gebrauch ſind, in einen winzigen weichen Kork. Dadurch wird das Abbrechen und Verbiegen, ſowie das gefährliche, beim Suchen häufig vorkommende In-denFin⸗ ger⸗Dringen der Häkchen vermieden. Fußball an Oſtern Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Abteilnng 1(Oſt⸗Weſt): Sp.⸗Vgg. Fürth— 1. (Sa.) 5.0. 1860 München— 1. FC. Kaiſerslautern 311. FK. Pirmaſens— Bayern München 218. Abteilung 2(Nord⸗Süd): FSV. Frankfurt— Karlsruher JV. 110. Phönix Karlsruhe— Eintracht Frankfurt 118. Union Böckingen— FS. Mainz 2:2. Wormatia Worms— Stuttgarter Kickers 22. Pokal⸗Endſpiel. in Stuttgart: VfB. Stuttgart— Fc. Schweinfurt 211. ö Geſellſchaftsſpiele. Sp. ⸗Vgg. Mundenheim— Germania Bröt— zingen 2:4. Eintracht Trier— VfL. Neu⸗Iſenburg 318. SFr. Werder Bremen— SV. Waldhof 0114. Kurheſſen Kaſſel— SV. Waldhof 21. Fortuna Düſſeldorf— Phönix Ludwigsha⸗ fen 1:0. Vfe. Neckarau— Sandhofen 62. 0 Mannheim— FV. Raſtatt 338. Eintracht Trier— fe. Neu- Jſenburo 3:3. FC. Kaiſerslautern