*Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 7 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Hauſieren ohne Wandergewerbeſchein, 5 wegen Nadfahren ohne Licht, 1 wegen Tier⸗ quälerei, 2 wegen Milchfälſchung, 1 wegen Eſſigfälſchung, 2 wegen Betrug und 1 wegen Fahrraddiebſtahl. * Hausſuchungen und Berhaf⸗ tungen. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden hier zahlreiche Verhaftungen vorgenom⸗ men. Einige davon wurden ſpäter wieder frei⸗ gelaſſen. Andere, etwa 25 Perſonen, kamen ins Internierungslager. * Reichskanzler Hitler wird am morgigen Tage 44 Jahre alt. Aus dieſem Anlaß werden im ganzen Reiche beſondere Feier- lichkeiten veranſtaltet. In der heutigen Ausgabe finden unſere Leſer einen Feſtartikel, der dem Geburtstage des Volkskanzlers gewidmet iſt. Heil Hitler! Deutſche Jugendkraft. Fußball: Viernheim gewinnt gegen den Gau- meiſter Seligenſtadt 3:2(1:1) Bensheim 1.— Viernheim Privat 1:1 4 Jgd. 705„ Igd. 0.1 Handball: Viernheim 1.— Gau- A⸗Meiſter Edingen 1. 2:2(2:0) Vlernheim 2.— Gau-⸗A⸗Meiſter Edingen 2. 5:1 Das Hauptintereſſe von den obigen fünf 10 Oſterſpielen, nahm das Fußballſpiel der erſten Mannſchaft gegen Seligenſtadt 1. in Anſpruch. Vorweg ſei geſagt, daß Viernheim bei dieſem Spiel ſeine Ueberlegenheit und Können nicht zahlenmäßig zum Ausdruck brachte. Unſere Hin⸗ termannſchaft ſamt Läuferreihe ſpielte ſehr auf⸗ merkſam und mit Ueberlegung, aber im Sturm waren große Mängel zu beobachten, hauptſächlich verſagten die beiden Halbſtürmer. Es wurde zeitweiſe ſehr ſchön kombiniert, aber bis vors Tor, und den Schuß zur rechten Zeit vergeſſen. Es hätte ein weit höheres Reſultat erzielt wer⸗ den können. Seligenſtadt hatte einen flinken jungen Torwart und eine gute Verteidigung, die Läuferreihe erlaubte ſich manche Schnitzer, und der Sturm hätte bei beſſerer Ueberſicht manche Angriffe verwerten können. Die Mannſchaft iſt aber trotzdem nicht zu unterſchätzen.— Auch ſei allen Quartiergebern, die dazu beitrugen, den Aufenthalt in Viernheim unſeren Gäſten unver⸗ geßlich zu machen, recht herzlich gedankt. Die Handballer hatten gegen Edingen einen ſchweren Stand, denn Edingen brachte eine ſolch harte Note in das Spiel, das wirklich nicht nötig war. Trotzdem brachte es unſere junge Elf bis Halbzeit zu einem 2:0 Vorſprung, konn⸗ ten dieſes Reſultat aber, unter dem körperlichen Einſatz der Gäſte nach dem Wechſel, nicht halten oder verbeſſern. Das Spiel litt auch unter einer gewiſſen Aufregung beiderſeits. Bei etwas mehr Ruhe und Beſonnenheit hätte Viernheim doch noch einen Sieg erringen können. Die zweite Mannſchaft macht ganz gute Fortſchritte. Norddeutſche Saatkartoffel 0 Heute den ganzen Tag und morgen früh 7 Uhr ab werden am Staatsbahnhof Odenwälder Blaue, anerkannte Abſaat, ausgegeben Zentner 3 Mk.; morgen früh vorausſichtlich von 9 Uhr ab, wer— den am Staatsbahnhof Ackerſegen, Edeltraut, Gelbe Induſtrie u. Zwickauer frühe ausgegeben. Aeußerſter Tagespreis und ſehr ſchöne Saat- ſortierung. Heinrich Faltermann Suche einen gut nationalge⸗ ſinnten Pächter für die„Gambrinus⸗ g halle“ Mich. Faltermann 5. Freim. Täglich friſche Spargel *. zum Tagespreis zu verkaufen. Georg Mnapp, Lampertheimerſtraße!3 Feuerwehr Am Freitag, den 21. April 1933 findet die Eialenlung der Ir. Feuerwehr f ſowie Appell im Dienſtanzug und ſämtlicher Ausrüſtungsgegenſtände ſtatt. Alle Mitglieder haben die erſte Garnitur an, das andere auf dem Arm. Außerdem legen wir großen Wert darauf, daß alles fein ſäuberlich geputzt in Ordnung iſt. i Wir hoffen auf ein reſtloſes Erſcheinen ſämtl. aktiven Mitglieder ſowie der Muſik und Spielleute. Wer zu dem angeſetzten Appell nicht erſcheint oder durch einen ganz dringenden Fall nicht ent⸗ ſchuldigt iſt, wird ſofort aus der Wehr ausgeſchloſſen. Der Appell findet pünktlich um ½7 Uhr ſtatt. Signal aller Horniſten und Tambours um 6 Uhr nachmittags. Das Kommando. nn Empfehle für Weissen Sonntag Ratholiſche u. Evangeliſche Gesangbücher Gebetbücher Rosenkränze und Rosenkranzetuis Zur Kommunion und Konfirmation: Andenken und Gratulations⸗ Karten in schöner Auswahl J. Sehweikart NB. Bitte Schaufenſter beachten. agg — — —.— ———— ä—— owie alle Schul- und Zeichenartikel Aahramten Schultaschen, Sohlllermapnen, CCC ĩ³ð A ĩͤ v dach Aktentaschen, Berufstaschen empfiehlt lohann Schweikart Buchhandlung. 0 Aan ſdipeſtunnntamuaindnanmntt tte tnt umu Hommunikanten⸗- Schuhe in groler Auswahl! Lack und Leder Spangenſchuhe! Lack und Leder Schnürſchuhe! weiß, Leinen Spangenſchuhe! In vielen Qualitäten! FEE Billigſter Berechnung! eee ee Frau lak. Hook Ww. Schuhgeſchäft— Lampertheimerſtr. 1 funununmmmnmpaummnnnmnmnnbnmmmnadgnulgdlnn ſäüununuummumnuͤnmmhnnnnunzamnnnnuteuungnu nme Ldaaddadddddddddadddaadadddee Dame III Abb. init munonen Viernheim. n Mittwoch, den 19. April 4 1 0 8 ſucht ſich an gut Versammlung gehendem Unter⸗ 5 l nehmen zu beteiligen. in der„Vorſtadt.“ 1 Um vollzähliges Er- Zuſchriften unter ſcheinen bittet „Sehnsucht 202“ der Führer. Wohnung Zimmer und Rüche mit Zubehbr 0 zu vermieten. Waſſerſtraße 47. Redegewandte Voriger(nnen) (Arbeitsloſe) zum Beſuch von Viehhaltern geſucht. Proviſion wird ſofort dorf oft 20 Düſſel⸗ dorf, Poſtſchließfach 566 Dringende Heimarbeit vergibt A. Horn, Leipzig Talſtr. 17 2 Zimmer u. Küche nebſt Zubehöhr zu ver⸗ mieten. Waldſtraße 39 Oſter⸗Fußball der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09. Liga— V. f. R. Bürſtadt 4.1 Liga— Zürich ⸗ Seebach 2:2 Erf. Liga-Doſſenheim 1:3 Erſ.Liga-Heddesh. 1:5 3. M.-Weinheim 1. 115 4. M.⸗Schriesheim 2:3 A. H.-O7 M'heim 4:1 A1⸗Jug.-F. C. Freiburg 1:3 Das Spiel am 1. Feiertag konnte nicht be⸗ ſonders imponieren. Wohl kann man berück⸗ ſichtigen, daß der V.f. R. Bürſtadt Erſatz hatte, aber man hätte doch von den anderen Spielern mindeſtens etwas von Bezirksliga⸗Fußball ſehen müſſen. Nur ein Mann war wirklich prima und das war der Mittelläufer Schmidt. Bei den Grünen klappte es vor der Pauſe ſehr gut. Hübſche Kombinationen und gute Schüſſe brachten das 4:0 Halbzeitreſultat, um dann wieder in den alten Schlamaſſell zurückzufallen. Das„Internationale“ am Oſtermontag war ein Prachtkampf; raſſig und ſchnell mit harter Kampfesweiſe. Remis endete die Partie und daran war eigentlich nicht die Verteidigung, ſon⸗ dern der Sturm ſchuld, der es mit aller Gewalt nur zweimal fertigbringen konnte, den Ball in das Schweizer Tor zu ſchicken. Die Läuferreihe war brillant, erſtklaſſig im Aufbau und Zuſpiel, aber die„Forwards“ fanden das Loch nicht. Die Verteidigung hatte zeitweiſe Schwächemo⸗ mente, die auch prompt ausgenützt wurden. Die Eidgenoſſen ſtellten eine Prachtelf ins Feld, die mit allen Schikanen kämpfte und auch alle Re⸗ giſter zog. Der weitaus beſte Mann war der Goalkeeper, ein ganz geriſſener Burſche, der faſt unhaltbare Bälle unſchädlich machte. Man denke nur an die Prachtleiſtung bei dem Strafball Bauersfeld. Die Verteidiger und Läufer ſpielen auch einen ganz modern f g en gut und bauen wirkſam auf. Der Sturm erwachte erſt 10 Minuten vor Schluß aus dem Dorn. röschenſchlaf. Dann machte er ſeine Sache aber gut und zog poſtwendend gleich. Die Spieler der Schweizer find ſehr gewöhnt,„ſportsmanlile“ zu handeln wie die Viernheimer. Man lann auch hart kämpfen und doch vornehm ſein. Drum und Dran zum Spiel, wie Reden, Geſchenke und Bierkommers intereſſiert hier weiter nicht. Auf jeden Fall, wir freuen uns über ſolche Spiele. Die unteren Mannſchaften ließen ſich— bis auf die A.⸗H.— überfahren. Man mußie ſtaunen über die Weinheimer und Heddesheimer, die ſich gewaltig in der Spielſtärke gehoben haben und auch fair kämpften.— Die Jugend war mit Pech verfolgt auf der Tour nach dem Breis⸗ gau. Nach unerwüuſchten„Platts“ kam man in Freiburg an. Der Empfang wäre herrlich geweſen, wie auch die Behandlung. Das Spiel allerdings nicht, denn man wäre mit Wucht hin⸗ eingeſtiegen. Das ſoll aber nicht daran hindern, dem F. C. Freiburg, dem„Altdeutſchmeiſter“ für ſeine hervorragende Gaſtfreundſchaft zu danken. Wochenplan der Sportver⸗ einigung Amieitia 09 E. V. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Mittwoch nachm. 5 Uhr: Training der Handballer. Donnerstag abend 7 Uhr: Spielausſchuß. Donnerstag nachm. 5 Uhr: Training der Liga, 2. und 3. Mannſchaft. Freitag nachm. 5 Uhr: Training der Jugend und Schüler unter Ph. Faltermann und K. Kiß. Vorſchau: Sonntag, den 23. April 0 in Frankfurt gegen Rotweiß Frankfurt. Zwei Mäntel für die 240. Mante! aus leicht se- rauhtem, braunem Wollstoff, in Reise und kühle Tage f Stoftverbrauch b Größe 11 3 m bei 180 em Breſte. getragen. welter und bequemer Form, 80 daß der Mantel auch Uber ein Jackenkleid gezogen werden kann. Er zeigt im Rücken und Vordertei! Nahtteilung. Er schließt mit zwei Knöpfen. Der rückwärts hochstehende Kragen und die breiten, kurzen Revers R Gu packe Das Ble der katholischen Hausfrau probenummer kostenlos durch: Sebaldus- Verlag G. m. b. H., Nürnberg 2 250. Heller Man te! aus gelb lichem, gemustertem Wollstofſ, in Raglanschnitt. Die Reslaf“ passe reift in der Rückenmiite mit einer Spitze auf eine geleste Kellerfalte Den einzigen Schluß pildet ein Ortel aus dem sleicheb 0 Se sind weich gearbeitet. Der se rade Armel hat eine hohe, gerade Manschette mit Knopfverzieruns. In die vordere Teilunssnaht sind Taschen eingearbeitet. Dazu wird eine breite Krawatte aus hellrot: und drappfarbener Seide Schnittmustet unter Angabe der Modell. aummet und Gröbe gegen 50 Pig. in Brief. marken dutch den Schniumusterdlenst„Heim und Kleid“, Nurnberg 2 Fchliebfoch 247, Material. Der breite Revels“ Kragen und die hohen Stufgeb des Weiten Krmels sind mit Lede oder Duvetine im gleichen Fab“ ton belegt. Stoftverbravch lor Größe III 3½ m bei 100 en. Breite. Joeischarloltel Georg Brechtel 5. Jaa. und 0 186 und Hasen billig zu verkaufen. Wieſenſtraße 4 zu haben bei Weinheimerſtraße — K. K. V. Donnerstag Unter- haltungs abend in der„Vorſtadt wozu freundlichſt ein 2 Zimmer und Küche nur an ruhige Leute zu vermieten. Der Vorſtand. hältniſſen. Acchitekturzeichner. Der geborene Deutſch⸗ Deſterreicher u ſtolzen Erfolgen führte, alle miterlebt. NSDAP., zu einem Siegestag aber Biernheimer Anztiger (öGlernheimer Tageblatt— Vlernheimer Nachrichten) erſchein täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mi fre ine Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte aktuelle intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim dran recher 117.— Telegramme Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ranlfurt a. M.— Schri itung, Druck u. Verlag! Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger-Zig.— Biernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchͤftsſtelle u. von ſamtlichen Annoncen Expeditionen Beutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichti an beſtümmt vorgeſchriebenen Tagen 1 ſedoch 45 Cee! 0 Nummer 92 Donnerstag, den 20. April 1 775— Adolf Hitler Jum Geburkstage des Reichskanzlers. Anm heutigen Donnerstag, 20. April, voll⸗ Endet Adolf Hitler ſein 44. Lebensjahr, In allen deutſchen Gauen wehen aus dieſem Anlaß die Fahnen als ſichtbarer Ausdruck für die Liebe und Verehrung, in der Mil⸗ lionen deutſcher Männer und Frauen des Reichskanzlers gedenken. Adolf Hitler iſt ein wahrhaft volkstümlicher Führer, ein Mann, Per nicht durch vornehme Abkunft oder gute Beziehungen in die Höhe gekommen iſt, ſon⸗ dern ſich durch die eigene Kraft empor ge⸗ arbeitet hat. Er iſt ein Mann, der aus dem Polke kommt, im Volke wurzelt und mit ihm ebt und dem das Volk daher in einer gerg⸗ dezu beiſpielloſen Begeiſterung ergeben iſt. Adolf Hitler ſtammt aus ganz kleinen Ver⸗ Als der Weltkrieg ausbrach, war i meldete ſich ſofort als Kriegs- freiwilliger zum deutſchen Heere und war während des ganzen großen Ringens Front⸗ kämpfer. Nach dem Zuſammenbruch des Jahres 1918 bewegte ihn das Unglück, das über Deutſchland hereingebrochen war, be⸗ onders tief, und er kannte jetzt nur noch ein Ziel: daran zu arbeiten, daß Deutſchland wieder groß und mächtig und frei werde. So wurde Adolf Hitler, der unbekannte Soldat des Weltkriegs, Mitbegründer der National; Jozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei bald deren oberſter Führer. und 5 Wie er dieſe Bewegung, unbeirrt durch alle Rückſchläge, das haben wir Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler vom Reichspräſidenten zum Reichskanzler er: nannt. Am 5. März war die Neuwahl zum für die 8 ganz beſonders für ihren Führer wurde: Adolf Hitler ſah ſeine langjährige, unermeßliche und unermüdliche Arbeit im Dienſte des olkes und Vaterlandes gekrönt. Noch nie hat eine politiſche Bewegung— weder in deutſchland noch ſonſt irgendwo in der Welt — eine ſolche Entwicklung genommen, noch nie hat eine polltiſche Bewegung ein Volk ſo in der Tiefe erfaßt, und noch nie hat daher eine politiſche Bewegung eine derartige Neha erringen können wie das der NSDAP. unter der Führung Adolf Hitlers gelungen iſt: im Reichstag, in den Land⸗ kagen unde in den Gemeindeparlamenten— Reichstag, die zu einem Siegestag — Für die Aufnahme t übernommen werden 50. Jahrgang Reich und Länder Länderkonſerenz über Veamtengeſetz und Polizeifragen— Die Reichsbürgerſchaft Ein neues Geſchichtsunterrichtsbuch— Veratungen des RNeichskabinetts Berlin, 20. April. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat die Miniſterpräſidenten und die Innenminiſter der Länder für den 25. April zu einer Kon⸗ ferenz nach Berlin einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen die mit dem neuen Be⸗ amtengeſetz zuſammenhängenden Angelegen— heiten und vor allem auch Polizeifragen. In unterrichteten Kreiſen verlautet, daß mit einer ſtrafferen Juſammenfaſſung der Polizeigewalt im Reichsgebiet zu rechnen ſei. Die Länderminiſter dürften zugleich Veranlaſſung nehmen, noch ge⸗ wiſſe Streitpunkte aus dem neuen Be— amiengeſetz klar zu ſtellen. die ſich in der praktiſchen Ausführung ergeben haben und deren Klärung nofwendig iſt, wenn das Geſetz bis zum 30. Sepkember durch- geführt werden ſoll. Eine klare Definition des Begriffes der po— ſitiſchen Betätigung und des Begriffes des Frontkämpfers wird von einzelnen Behör⸗ denleitern für notwendig gehalten, ebenſo ſcheint man eine Beſtimmung zu erſtreben, die auch diejenigen Beamtenkräfte in den Kreis der Maßnahmen des Beamtengeſetzes einbezieht, die infolge parteipolitiſcher Be— tätigung ungewöhnlich ſtark befördert wor— den ſind. Die RNeichsangehörigkeit Bekanntlich gibt es gegenwärtig noch keine Reichsangehörigkeit, ſondern nur die Staatsangehörigkeit als Preuße, Bayer, Württemberger, Badenſer, Heſſener uſw. Im Reichsinnenminiſterium iſt nun der be⸗ reits angekündigte große Geſetzentwurf über die Schaffung der deutſchen Reichsbür⸗ gerſchaft in Vorbereitung. Dieſer Entwurf, der noch nicht dem Ra- binelt vorliegt, da die vorbereitenden Ar⸗ beiken erſt in abſehbarer Zeit abgeſchloſ⸗ ſen ſein werden, wird die Konſequenzen aus der reſtloſen Gleichſchaltung der Po- litik zwiſchen Reich und Ländern ziehen. Zu dem Geſetzentwurf, durch, den die deutſchen Hochſchulen und Schulen vor der Ueberfremdung bewahrt werden ſol— len, meldet der„Völkiſche Beobachter“ Der Grundgedanke dieſes neuen Geſetzes iſt der, daß Nichtarier, alſo hauptſächlich Juden, zu dem Hochſchulſtudium, der Ausbildung auf den höheren Schulen und den Mittelſchulen, künftig nur nach dem prozentualen Anteil an überall iſt die NS DA, die weitaus ſtärkſte Gruppe, die als ausſchlaggebender Faktor die politiſchen Richtlinien beſtimmt. Aber auch in allen wirt chaftlichen Vertretungen und in den Berufsverbänden ſtehen Männer aus ihren Reihen an den leitenden Stellen. Das ganze öffentliche Leben unſerer Nation iſt heute durchtränkt von den Ideen des Na⸗ tionalſozialismus— fürwahr eine ſtolze Ge⸗ nugtuung für Adolf Hitler, dem Schöpfer die⸗ ſer großen Bewegung. 1. Erſt ſeit ein paar Monaten iſt Reichskanz⸗ ler Adolf Hitler im Amte. Aber ſchon in die⸗ ſer kurzen Zeit iſt von ihm und ſeiner Re⸗ gierung Ungeheures geleiſtet worden. Der ſtarke, in dem Vertrauen des Volkes wur⸗ zelnde Staat iſt geſchaffen. An die Stelle des olitiſchen Kuliſſenſpiels einander ſich befeh⸗ ender Parteien und Parteichen iſt eine in ihrem ganzen Wollen einheitliche Volksbe⸗ wegung getreten— wir haben eine autori— täre Staatsführung im beſten Sinne des Wortes, weil ſie nicht in den Wolken ſchwebt. ſondern vom Nertrauen des Volkes getragen der Geſamtbevolkerung laſſen werden ſollen. Die Prozentzahl endgültig feſtzuſetzen, überläßt das neue Reichsgeſetz nach der Vorlage dem Reichsinnenminifler Dr. Frick, der die nolwendigen Durchfüh- rungsbeſtimmungen erläßt. Dieſe Maßnahmen werden ſomit einheit⸗ lich für das ganze Reich durchgeführt werden. Es wird daher auch auf d ſem Ge— biet eine örtliche Gleichſchaltung erfolgen. Gegen„patriotiſchen“ Kitſch Angeſichts der Tatſache, daß gewiſſe Fir⸗ men und Unternehmungen ſich aus geſchäft⸗ lichen Rückſichten oder aus Geſchmackloſigkeit immer noch nicht abgewöhnen können, die nationale Erhebung zur Erreichung ihrer ge— ſchäftlichen Ziele zu mißbrauchen, hat der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro— paganda während der dſterfeiertage mit dem Reichskanzler Uebelſtände erörtert. Die Reichsregierung iſt, wie verlautet, feſt enkſchloſſen, ſich einen derartigen Kitſch und eine derarkige Verhöhnung der nationalen Erhebung nicht länger gefallen zu laſſen. Es ſind allerſchärfſte Maßnahmen hiergegen geplant. Als beſonders geſchmackloſe Kitſch⸗ artikel werden in einer offiziöſen Preſſe— notiz ein Spiel— genannt„Spiel der natio⸗ nalen Erhebung“— und ein Bleiſtift mit aufgedrucktem Horſt-Weſſel-Lied bezeichnet. Auch das Treiben gewiſſer Gaſtſtätten— in einer Berliner Gaſtſtätte fordern beiſpiels⸗ weiſe Friedericianiſche Offiziere zum Tanz auf— wird in Zukunft mit der gebührenden Rückſichtsloſigkeit bekämpft werden. Einheitlicher Geſchichtsunterricht In Braunſchweig werden ſich am Samstag die Unterrichtsminiſter aller deut— ſchen Länder zu einer Konferenz vereinigen, auf der die Herausgabe einheitlicher für ganz Deutſchland geltender Bücher für den Geſchichtsunkerricht in den Schulen durchberaten werden ſoll. Der Konferenz gehen Beſprechungen voraus, die bereits am Mittwoch ihren Anfang ge— nommen haben. An dieſen Veratungen neh— men in erſter Linie die Mitarbeiter der Un⸗ terrichtsminiſterien und die Regierungsver; deter ſämtlicher deutſcher Länder teil, way! Deutſchlanos zuge— rend die Unterrichtsminiſter ſelbſt dann zu wird. Ueberhaupt iſt das Vertrauen, die Grundlage alles Wirtſchaftens, zurückge⸗ kehrt. Das deutſche Volk glaubt wieder an ſich ſelbſt und an ſeine Zukunft. Und zieht aus dieſem feſten Glauben die Kraft zur Arbeit an der Neugeſtaltung ſeines Schickſals. Vor allem aber: es wird das hiſtoriſche Verdienſt des Kanzlers Adolf Hitler und ſei⸗ ner Regierung bleiben, daß wir endlich den deutſchen Einheitsſtaat haben, nach dem ſich unſer Volk jahrzehntelang geſehnt hat, der aber nicht kam, weil partikulariſtiſche und bürokratiſche Hemmungen immer wie— der unüberwindbare Hinderniſſe in den Weg zu rücken verſtanden. Es blieb dem Reichs⸗ kabinett Hitler vorbehalten, dieſe Hinderniſſe in kühnem Anlauf zu überrennen: das Reichsgeſetz, das für die deutſchen Länder Stalthalter einſetzt, die nur der Reichs⸗ regierung verantwortlich ſind, hat aufge⸗ räumt mit der deutſchen Vielſtaaterei, hat den Zuſtand beſeitigt, daß der Reichspolitik aus den Länderregierungen oder aus den Län⸗ derparlamenten beraus künſtlich Schwierig⸗ dem Ergebnis der Beratungen Steuung ney— men werden. Neben dieſen Beſtrebungen zur Schaffung eines einheitlichen Geſchichtsbuches gilt die Zuſammenkunft weiterhin der Aufſtellung neuer einheitlicher Erziehungsrichtlinien. * Der deutſche Beſuch in Nom Reichsminiſter Göring beim italieniſchen König. Rom, 20. April. Vizekanzler von Papen iſt am Mitt⸗ woch mit der Bahn von Rom abgereiſt, um nach Deutſchland zurückzukehren. Reichsmi⸗ niſter und preußiſcher Miniſterpräſident Gö⸗ ring, der am Mittwoch im Flugzeug ſeine Rückreiſe antreten wollte, hat ſeine Abreiſe auf Donnerstag verſchoben. ö Reichsminiſter Göring wurde am Mitl⸗ woch vom König von Italien in Au⸗ dienz empfangen und wohnte ſodann der Eröffnung der Inkerparlamenka⸗ riſchen Wirtſchaftskonferenz bei, an der auch der König und Muſſolini keilnah⸗ men. Miniſier Göring begab ſich am Mittwochnachmiltag mit dem Flugzeug nach Mailand, wo er auf Einladung Muſſolinis die Mailänder Meſſe beſich⸗ tigke. Am Donnerstag wird Reichsminiſter Gö⸗ ring ſich im Flugzeug von Mailand nach München begeben, um dort an der ge⸗ planten Parade gemeinſam mit dem Reichs⸗ kanzler teilnehmen zu können. In einer Mel⸗ dung des Pariſer„Temps“ aus Rom iſt da⸗ von die Rede, daß bei den deutſch⸗italieni⸗ ſchen Miniſterbeſprechungen in Rom auch das Korridorproblem eine Rolle geſpielt habe, und daß von italieniſcher Seite erklärt worden ſei, es ſei für Italien ſchwer, Deutſch⸗ land in der Korridorfrage zu helfen. Bon maßgebender Berliner Seite wird dieſe Meldung des„Temps“ als Unfinn bezeichnet; von dem Korridorproblem iſt bei dieſen Beſprechungen nie die Rede geweſen. Einer weiteren Berliner Meldung zufolge, iſt die für Mittwoch geplante Sitzung des Reichskabinetts bis zur Rückkehr des Reichskanzlers, des Vizekanzlers und des Reichsminiſters Göring verſchoben worden. teiten bereitet werden Größe dieſer hiſtoriſchen erſt dann, wenn man ſich nochmals an den jahrzehntelangen Kampf erinnert, der um das Problem der verfaſſungsrechtlichen Ge⸗ ſtaltung des Reiches geführt worden iſt, ohne daß es zu einem befriedigenden Abſchluß hätte geführt werden können. Durch friſches Zupacken iſt das Werk jetzt vollendet. Friſches Zupacken iſt überhaupt das charakteriſtiſche Merkmal der Handlungen Adolf Hitlers und ſeiner Bewegung. Das hat ihm auch die Sympathie vor allem der deulſchen Jugend eingetragen. Aber auch die Verehrung von vielen Millionen deutſcher Männer und Frauen im reifen Al⸗ ter— ſie alle ſtellen ſich hinter ihn und blik⸗ ken voll Vertrauen zu ihm auf. So gelten am heutigen Tage die Wünſche des deut⸗ ſchen Volkes Adolf Hitler, dem Volkskanzler, dem noch viele glückliche Jahre ſchaffensfro⸗ hen Wirkens beſchieden ſein mögen! konnen. Vie ganze Tat offenbart ſich Zu kurzen Worten: Der Reichsprüſident hat dem Reichskanz⸗ ler zum Geburtstag ſein Bild mit einem ee e übermitteln laſ⸗ en. n Der Reichsminiſter des Innern hat die Miniſterpräſidenten und Innenminiſter der Länder zu einer Konferenz am 25. April nach Berlin berufen. in der hauptſächlich Beamtenfragen behandelt werden ſollen. Am Geburtstage des Reichskanzlers flag⸗ gen alle Behörden des Reiches, der Länder und der Gemeinden. Die Reichsregierung fordert das ganze deutſche Volk auf, ſich dem Vorgehen der Behörden anzuſchließen. Im Rahmen der Oſterbeſprechung zwi⸗ ſchen dem Reichskanzler und Reichsminiſter Göbbels iſt auch erörtert worden, in welcher Form geſetzliche Maßnahmen gegen den„na⸗ tionalen“ Kitſch getroffen werden können. Die deutſche Handelsbilanz ſchließt im März mit einem Ausfuhrüberſchuß von 64 Millionen gegen 26 Millionen Reichsmark im Vormonat ab. Die Reichsbank hat jetzt den Reſt des Auslandskredites zurückbezahlt. Reichsminiſter Göring iſt in Rom vom König von Italien empfangen worden und hat ſich dann im Flugzeug nach Mailand begeben. Die engliſche Regierung hat ein Einfuhr⸗ verbot für ruſſiſche Waren erlaſſen. „Anſer Hitler“ Ein Geburtslagsarkikel Dr. Goebbels'. Berlin, 20. April. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtellt der deutſchen Preſſe aus Anlaß des Geburtsta— ges des Reichskanzlers unter der Ueber— ſchrift:„Unſer Hitler!“ einen Artikel zur Verfügung, in dem es heißt: Es iſt mir am heutigen Tage, da Adolf Hitler ſein 44. Lebensjahr vollendet, ein Her⸗ zensbedürfnis, zu ihm ein perſönliches Bekenntnis abzulegen. Und ich glaube dabei vielen Hunderktauſenden von National- ſozlaliſten weit und breit im Lande aus der Seele zu ſprechen. Daß Adolf Hitler ein Mann ganz großen Formats iſt, daß er als einziger die deutſche Lage nach dem Kriege mit niemals trügeriſcher Sicher— het erkannt und vorausgeſehen hat, daß er allein den Mut fand, daraus die harten un⸗ erbittlichen Folgerungen zu ziehen, das iſt uns, die wir Tag um Tag um ihn ſind, von ihm Rat, Hilfe und Anſporn und niemals verſagenden Glauben empfangen, ſo ſelbſt— verſtändlich geworden, daß wir es kaum noch zu betonen brauchen. Das allein aber iſt noch nicht erſchöpfend und ausreichend, um den geheimnis vollen Zauber zu erklären, den dieſer Mann auf alle, die nur irgendwie mit ihm in Berührung kommen, ausübt. Was ihn uns ſo lieb und wert macht, das iſt mehr. Daß Adolf Hitler in allen Tiefen und hö⸗ en ſeiner Laufbahn von Beginn ſeiner po— itiſchen Tätigkeit bis zu ihrer gewaltigen Krönung d. die nebernahme der Macht munter fel er eblleben ist, ein Aleuſch, ein Norder ſeiner Kameraden, ein ein Wegbereiter für ner Idee hingaben, ein Mann, der die Her zen ſeiner Mitkämpfer im Skurm eroberte, und ſie nie mehr aus ſeinen händen gibt. Es. mir, daß im Ueberſchwang der Gefühle gerade das einmal geſagt werden muß. Nur wenige kennen Hitler von nahe Die meiſten, die Millionen, die zu ihm in gläubigem Vertrauen emporſchauen, ſehen ihn nur aus weiter Ferne. Er iſt für ſie ſchon zum Symbol geworden. Sonſt verhält es ſich meiſtens ſo, daß, wenn man großen Männern, die man es der Entfernung ver⸗ ehrte, näher kommt, ſie an Zauber und Wir⸗ kuͤng verlieren. Bei Hitler iſt es umgekehrt. Je länger man ihn kennt, umſo mehr lernt man ihn ſchätzen und lieben, und deſto vor⸗ behaltloſer iſt man bereit, in ſeiner großen Sache aufzugehen. 0 Man hat einmal geſagt, daß das Große, das Einfache, und das Einfache das Große ſei. Wenn auf einen, dann paßt dieſes Wort auf Hitler.„Hitler iſtein Kolumbus“ So hat ihm einmal vor Jahren in einer Verſammlung nach einer Rede ein begeiſter⸗ ter Zuhörer zugerufen. Er traf damals den Nagel auf den Kopf. Woran die anderen ſich abquälen, worum die gelehrteſten Köpfe des Landes jahrzehntelang gekämpft und ge⸗ ſtritten haben— er hat das alles mit ſpiele⸗ riſcher Leichtigkeit gelöſt. Für ihn gibt es überhaupt keine Widerſtände, die unäüber⸗ windlich wären, und keine Hinderniſſe, vor denen er kapitulieren müßte. Was hat man aus dieſem Mann in den vergangenen Jahren gemacht: Ein Zerrbild, das ſich ſelbſt widerſprach. Wenn er ſich trotzdem gegen dieſe Lügenflut durchſetzte, wenn er am Ende über alle Gegner trium⸗ phierte und das Banner ſeiner nationalen Revolution über Deutſchland aufpflanzte, ſo hat damals das Schickſal ſichtbar vor aller Welt auf ihn gezeigt. Es hat ihn aus der Maſſe Menſch herausgehoben und auf den Platz geſtellt, der ihm kraft ſei⸗ ner genialen Begabung und kraft ſeines rei⸗ nen und makelloſen Menſchentums gebührt. Wir alle, ſeine engſten Mitarbeiter und Freunde, ſtehen heute in Dankbarkeit und Liebe um ihn verſammelt. Dieſem Mann ge⸗ hört unſer ganzes Herz. Wir wünſchen ihm und uns zu ſeinem Geburtstag, daß das Schickſal ihn dem Vaterlande auf viele, viele Jahrzehnte erhalten möge, und daß er im⸗ merdar unſer beſter Freund und Kamerad bleibe. Wir geloben, daß er für uns immer das ſein wird, was er uns heute iſt: Un⸗ ſer Hitler! Glückwunſchtelegramme Berlin, 20. April. Der Führer der nationalſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion, Reichsinnenminiſter Dr. Frick, hat an Reichskanzler Adolf Hitler das nachſtehende Glückwunſchtelegramm gerich⸗ tet: „Siegheil dem Führer und Volkskanzler 1119 erſten Geburtstag im neuen Deutſch⸗ and. NSDAP⸗Reichstagsfraktion gelobt an dieſem Tage erneut treueſte Gefolgſchaft und reſtloſe Pflichterfüllung. Wir ſind ſtolz, unte; ilfsbereiter örderer ſeder Jähigkeit und aller Talente, ie, die ſich ihm in ſei⸗ ver erung„ mitarbel ten zu dürfen“. Der erſte Bundesführer des Stahlhelm, Diarnſtadt, Reichsarbeitsminiſter 1 Seldte, hat an Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Glückwunſchtelegramm gerichte: „Dem Frontſoldaten des Großen Krie es, dem e des neuen Reiches, herzlichſte Wünſche heit. Front Heil! Franz Seldte.“ An Hitler Deutſchland lag in Schmach und Banden er vom e bedroht, Da biſt Du uns auferſtanden, Führer Du, aus Nacht und Not. Wie die Sonne aus der Wolke Leuchtend, e bricht, So erſchienſt Du Deinem Volke, Als der Freiheit neuem Licht. Nicht um Schätze zu gewinnen, Kämpfteſt Du um höchſte Macht, Nein, es galt all Dein Beginnen Dem nur, daß Dein Volk erwacht. Daß es alles kühn vernichte, Was es knechtet und entzweit, Daß es alle Feigheit richte Und ſich kraftvoll ſelbſt befreit. Und nun iſt das Werk gelungen, Deutſcher Frühling, Du brachſt an. Unſre Feſſeln ſind zerſprungen Feigheit liegt in Acht und Bann. Deutſchland kommt, um Dir zu danken, Sei der Weg auch noch ſo ſteil, Nimmer ſoll die Seele wanken Führe Du uns, Hitler, heil! Jörg Beßler. Verlobung im preuß. Herrſcherhaus Der älteſte Sohn des Kronprinzen mit Fräu⸗ lein v. Salviati. In Vonn am Rhein verlobte ſich der älte⸗ ſte Sohn des deutſchen Kronprinzen, Prinz Wilhelm von Preußen, mit Fräulein Do⸗ rothea von Salviati. Prinz Wilhelm wurde am 4. Juli 1906 geboren. Nach dem Abiturientenexamen ſtudierte er zunächſt Rechtswiſſenſchaften und Volkswirtſchaft und erlernte dann die prakti⸗ ſche Landwirtſchaft. Die Braut entſtammt einem urſprünglich in Oberitalien anſäſſigen Adelsgeſchlecht, deſ⸗ ſen einer Sproß zur Zeit Friedrich des Gro⸗ ßen aus Glaubensgründen nach Preußen aus⸗ wanderte. Seit dieſer Zeit ſtanden die Sal⸗ viatis im preußiſchen Staats⸗ und Heeres⸗ dienſt. Die Mutter der Braut entſtammt der alten Hamburger Familie der Eraſemann. Dieſe Verlobung entſpricht nicht den Eben⸗ bürtigleitsvorſchriften des preußiſchen Königs⸗ hauſes. Nach dieſen hätte der Prinz ſeine Wahl nur innerhalb ſeiner Verwandtſchaft und unter den ausländiſchen e treffen können. Er hat ſich daher entſchloſſen, mit den nicht mehr zeitgemäßen Beſtimmungen des Hausgeſetzes zu brechen. 5 den durch beige de n kameradſchaftlicher Verbunden] vom 18. April des Reichsgeſetzes Berufsbeamtentums vom 1 15 933 aus dem Staatsdienſ entlaſſen: 1. Heſſiſcher Geſandter und ſtimn⸗ führender Bevollmächtigter Heſſens im Reichs rat A. Nuß, Berlin; 2. Miniſterialrat K. 9. Bornemann Darmſtadt; 3. Staatsrat B. gar cher Darmſtadt; 4. Regierungsrat K. Zim. kann Darmſtadt; 5. Kreisdirektor B. Recht. hien Friedberg. f. Ehrenamtliche Mitarbeiter flie Arbeiter⸗ un 5 Mittelſtandsfragen. Darmſtadt, 19. April. Zum ehrenamtlich: Mitarbeiter für Arbeiterfragen wurde 1 ter Bergner⸗Mainz ernannt. Zu ehrenamt lichen tarkeitern für Mittelſtaldsfraten wurden Franz Stabel⸗Mainz und Dr. Helin rich Lindemann⸗Darmſtadt berufen. Der zweite Prinz in Heſſen. Darmſtadt, 19. April. Die Erbgroßherzogi von deen wurde von einem zweiten Jun gen entbunden. a Baugeldzuteilung. Darmſtadt, 19. April. Die Oeffentliche Bauſparkaſſe für Heſſen(Abteilung der Lan deskommunalbank— Girozentrale für Hel ſen) in Darmſtadt, nahm am 12. April in Anweſenheit einer Anzahl Bauſparer und Ver treter von Sparkaſſen ihre 7. Baugeldzutei lung vor. Ausgeloſt und zugeteilt wurden diesmal 31 Verkräge mit 149 000 Mark, fe daß nunmehr nach dreieinhalbjährigem Be⸗ ſtehen der Bauſparkaſſe im ganzen 139 Ver träge über 763 300 Marr Vertragsſumme aus⸗ geloſt ſind. Alle deutſchen Bauſparkaſſen haben zuſammen bisher rund 47 Millionen Rm. an etwa 7400 Bauſparer zugeteilt, ein anſehn⸗ licher Betrag, den die öffentlichen Bauſparka⸗ ſen in dieſer kapitalarmen Zeit damit bisher dem Bau⸗ und Hypothekenmarkt zugeführt haben. Die nächſte Bargeldzuteilung der Oe. fentlichen Bauſparkaſſe für Heſſen findet vo. ausſichtlich Anfang Oktober 1933 ſtatt mit dem Stichtag 30. September 1933. Zutei lungsberechtigt ſind alle Bausparer, deren Ver träge ſpäteſtens am 1. Juli 1933(bei Taff 18 am 1. Juni 1933) beginnen und mit Einzahlungen nicht im Rückſtand ſind. * Empfänge beim Heſſiſchen Staatspräſidenten, Darmſtadt, 20. April. Der Staatspräſident empfing die Vertreter des Südweſtdeutſchen Verbandes deutſcher inder In Be⸗ zug auf die weitere Duldung der Konſum⸗ vereine drückte der Herr Staatspräſident in! Laufe der weiteren Unterhaltung den Wunſch aus, daß die Beamten, ſoweit ſie Genoſſen— ſchaftler der Konſumvereine ſeien, aus dieſen austreten müßten. Außerdem ſei es ſelb, verſtändlich, daß die neuerliche Bevorzugung der Konſumvereine gegenüber den ſonſtigen Geſchäftsleuten in Zukunft aufhören müſſe und werde. Es ſprachen außerdem Schorf⸗ Vertreter des Verbandes heſſiſcher Schorn⸗ ſteinfeger und Vertreter der heſſiſchen Aerzte kammer unter Führung von Dr. Brüning. Erdmann Ullrichs WEGAM ZIEL RO m an 111 i 1 . 5 111111 11 Grete Lon 8 a h Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) VO u 4, 130 „Fahren Sie nicht ſelbſt nach Moskau zurück?“ fragte er dann. Belajeff ſchüttelte den Kopf.„Ich gehe von hier nach Paris.“ 0„Ach ſo! Aber ſagen Sie, Genoſſe Belajeff, wie kommen Sie gerade auf mich? Gibt es nicht noch andere zu⸗ verläſſige Agenten in Berlin?“ „Doch, doch, Genoſſe, dieſes Anſinnen geht von Ihrem Bruder aus. Ich habe übrigens ein paar Zeilen von ihm an Sie mit. Das hätte ich ja nun beinahe vergeſſen!“ Er ſuchte in ſeiner Brieftaſche, fand endlich ein Kärt⸗ chen, das er Brödjukoff reichte. Eine Viſitenkarte Coljas, flüchtig ein paar Zeilen darauf gekritzelt. „Goswin, ich bitte Dich dringend, die Gelegenheit, nach Moskau zu fahren, die Dir jetzt geboten wird, wahrzunehmen. Dein Kommen nach hier, wenn auch nur für wenige Tage, wäre aus mancherlei Gründen ſehr erwünſcht. Dich grüßt bis auf Wiederſehen Dein Bruder Nikolai.“ Sein Blick ging prüfend über die Schrift hinweg; ſie war unverkennbar von Coljas Hand. Dann ſah er Belajeff nachdenklich an. „Ja, ich weiß nicht, ob ich werde abkommen können. Ich bin in feſter Stellung; da kann ich nicht ſo Hals über Kopf hinweglaufen.“ „Es braucht nicht Hals über Kopf zu geſchehen, Genoſſe. Ich bleibe noch etwa zwei Wochen hier. Früher wie ich brauchen Sie nicht abzufahren!“ „Nun gut. Zwei Wochen ſind eine lange Zeit. Ich will es mir bis dahin überlegen.“ 1 „Ueberlegen? Solange? Nein, Genoſſe, Ihre feſte Zu⸗ ſage müßte ich doch ſchon in einigen Tagen haben. Denn könnten Sie ſich nicht zu der Fahrt entſchließen, ſo müßte ich doch einen anderen Agenten damit betrauen.“ „Nun ja, natürlich, das ſehe ich ein! Alſo ich will zu⸗ ſehen, was ſich machen läßt.“ Zehn Minuten ſpäter betrat Goswin ſein Arbeits⸗ zimmer, in welchem Schrader und Sonja bereits warteten. Sein Herz machte einen Freudenſprung. a „Eine freudige Ueberraſchung in der Morgenſtunde!“ rief er.„Na, das iſt mal fein!“ „Wir ſitzen hier ſchon ſeit einer halben Stunde“, ſagte Schrader.„Die kleine Hexe hatte es eilig, hierher zu kommen. Will ja durchaus einen Wagen haben. Was bleibt mir da übrig, als in die Taſche zu greifen.“ „Sie können Ihr Geld gar nicht beſſer anlegen, Herr Kommerzienrat.“ Schrader lachte. Er ſchien guter Laune zu ſein. „Iſt es den Herrſchaften recht, ſo gehen wir gleich mal durch die Magazine?“ ſchlug Brödjukoff vor. Er begann vom Geſchäft zu ſprechen. Der Abſatz der Wagen war einfach koloſſal; er übertraf alle Erwartungen. Man konnte nicht ſoviel bauen, wie verlangt wurden. „Nun, warum laſſen Sie nicht mehr bauen?“ „Dazu müßte der Betrieb erweitert werden.“ „Natürlich, das müßte er. Dazu gehört Kapital, was?“ Schrader ſah ihn fragend an. „Einiges wohl“, ſagte er ſo obenhin. „Na, das könnten Sie doch haben.“ Brödjukoff überhörte ſeine Bemerkung, tat, als läge ihm nicht viel daran. Das war ſo ſeine Taktik. Er wußte, nun wurde Schraders Erwerbsſinn mobil. Nun wurde er eifrig aufs Geſchäft. Nun würde er ſein Angebot machen. Und richtig! Während Sonja im Magazin die Wagen anſah und bewunderte, raunte er ihm zu: „Ein halbes Milliönchen könnte ich noch hineinſtecken. Wenn Ihnen daran liegt, brauchen Sie es nur zu ſagen.“ „Darüber müßte ich dann wohl erſt mit Ihrer Frau Schweſter ſprechen, Herr Kommerzienrat.“ „Nanu, Sie haben doch freie Hand! Aber natürlich, wie Sie meinen, Herr Doktor!“ d Sonja fand nicht das, was ihr vorſchwebte. Klein und zierlich ſollte der Wagen ſein.. „In unſerem Verkaufslokal haben wir kleine Wagen.“ „Ach, fahren wir doch hin!“ rief Sonja begeiſtert. Man entſchloß ſich zu der Fahrt. Sonfa fand, was ſie ſuchte. Der Kauf ward ſchnell abgeſchloſſen. e 1 weiter.“ „Nun muß der Wagen begoſſen werden“, ſagte Sonja. Man fuhr zu einem Weinreſtaurant, trank und früh⸗ ſtückte gut. Als man ging, hatte Brödjukoff einen Verrechnungs⸗ ſcheck über fünfmalhunderttauſend Mark in der Taſche. Schrader hatte ihn dieſen förmlich aufgedrängt. „Sie ſetzen das Geld ſchnell um, und ich habe ein Profit⸗ chen dabei“, hatte er geſagt.„Ein kurzfriſtiges Geſchäft⸗ chen. So eins haben wir doch ſchon gemacht; es ging glatt. Alſo nehmen Sie das Geld!“ Und Brödjukoff hatte es mit nachläſſiger Geſte ge⸗ nommen, als wollte er Schrader einen Gefallen damit tun. * 5 19* Es war am Spätnachmittag, als Schrader bei Lotte er⸗ ſchien. Sie empfing ihn im Wohnzimmer, in ihrem Lehn⸗ ſtuhl ſitzend. Ihr Geſicht war von durchſichtiger Bläſſe; ihre Hände, klein und zart wie Kinderhände, ruhten müde in ihrem Schoß. Eine heiße Röte ſtieg in ſeinen von Alkohol umnebelten Kopf. Er zitterte davor, ſie könnte jetzt gleich von ihrem Unglück ſprechen. Um das hinauszuſchieben, erzählte er ihr, daß er heute ſchon im Werk geweſen ſei. Sie ſah ihn erſtaunt an, ohne zu fragen, wie er es ge⸗ funden. a „Auch die Verkaufsräume Unter den Linden habe ich mir angeſehen. Ich war überraſcht, wie großartig die Sache gehalten iſt. Der Doktor iſt wohl ein ſchneller Kerl.“ Er wollte ihr damit Freude machen, daß er es ſagte; aber ſie hob abwehrend die Hand, und ließ ſie dann müde in den Schoß ſinken. Sie mag wohl nichts von Geſchäften hören, dachte er, und ſchwieg voll unerträglicher Beklommenheit. Was ſollte er tun, wie ihr helfen? Ihm fiel ein, daß Brödjukoff zu ihm geſagt hatte, er könnte ihr am Ende helfen. „Lotte, wie ſteht nun eigentlich die Sache mit Erdmann — willſt du es mir nicht erzählen?“ Den Blick langſam zu ihm wendend, ſagte ſie:„Ich fürchte, ſehr ſchlecht, ſonſt hätte man ihn doch längſt frei⸗ gelaſſen. Die Deutſche Botſchaft in Moskau bemüht ſich um ſeine Befreiung; aber ſie kommt ſcheinbar keinen Schritt Gortſebung olg) Zum Geburtstag un Kämpfer! Führer! Menſch! Zu ſeinem Geburtstage rufen wir Adolf Hitler dieſe drei ſchwerwiegenden und nur wenig Ringenden in ihrem Zuſammenſchluß wirklich erfüll⸗ baren Worte zu. Nirgendwo können ſie überzeugender an⸗ gewandt werden als gerade bei ihm, und Jahre, beſonders die letzten Jahre, haben es uns gelehrt, daß derjenige lange Ein Schulbild aus dem Jahre 1899(Hitler Mitte oben). 5 Unten: der Vater Hitlers. zu ſuchen iſt, der den Willen und die Zähigkeit zum Kampf, den Weitblick und die Fähigkeit zur umwälzenden Organi⸗ ſation und dazu noch die durch eigene Erfahrung gereiften und geläuterten menſchlichen Eigenſchaften beſitzt. f Selten iſt ein Menſch aus einer Uebergangsepoche mit⸗ ten aus unklarem und zermürbendem Elend ſo überraſchend gefeſtigt, ja meteorgleich aufgeſtiegen und hat ſo ſehr mit ſeiner Idee Millionen von Menſchen begeiſtert und überzeugt wie Adolf Hitler! Erſt, wenn wir zurückblicken auf dieſes vierundvierzig⸗ jährige Daſein, wird uns der heroiſche Aufſtieg Hit⸗ lers noch weitaus begreif⸗ licher erſcheinen, denn rück⸗ ſchauend werden wir erken⸗ nen: Kampf, Kampf und immer wieder Kampf iſt die Beſtimmung dieſes Menſchen von früher Kind⸗ heit an geweſen. Schon der Knabe— als Sohn eines kleinen Zollbe⸗ amten am 20. April 1889 zu Braunau geboren— ringt mit der Zwieſpältig⸗ N keit, die er in dem Gedanken an ſeine Heimat empfindet, an das Innviertel, das einſt von Bayern an Oeſterreich abgetreten worden iſt. Aus einer Familie von rein deutſcher Ab ſtammung fühlt er ſich ganz als Deutſcher inmitten der zwangvollen öſterreichiſchen Um⸗ gebung. In der ungewöhnlich ſchönen Natur ſeiner Heimat überwältigt ihn die Liebe und Leidenſchaft für Deutſchland. f Schon der Jüngling trägt den Freiheits⸗ gedanken in ſich. Er kann deshalb nicht Be⸗ amter werden, er will ſich als— Künſtler den Weg durch das Leben bahnen. Von ſeinem Plan erfüllt, geht er nach Wien. muß bei der Prüfung an der dortigen Aka⸗ demie erfahren, daß er weniger zum Kunſt⸗ maler als zum Architekten berufen iſt. Die zu dieſem Beruf notwendigen Mittel kann 1 er nicht auftreiben.„Fünf Jahre Elend und Jammer“ gehen nach ſeinem eigenen Bekenntnis in dieſer Stadt über ihn hin. aber Enttäuſchung und Entbehrung werden ihm zu— wert⸗ vollen Weggenoſſen, denn ſie formen in ihm ſchon den Mann, der ſpäter für die ſozialen Nöte und Forderungen ſeiner Mitmenſchen lebt und in ihnen aufgeht. Nach Wien folgt München, und dort findet er die er⸗ ſehnte deutſche Heimat. Bei Beginn des Weltkrieges rückt er mit den bayeriſchen Truppen ins Feld. wird im Herbſt 1916 in der Sommeſchlacht verwundet. Erkenntnis und Wille verdichten ſich mehr und mehr; In dem kleinen Ge⸗ freiten Adolf Hitler beginnt ſich die Flamme zu regen, die dann emporſchlagend den Zielbewußten zum Führer eines jungen Deutſchland macht. f Noch einmal wird er kurz vor der Revolution ſchwer verwundet, erlebt, die Augen lange durch Gas geblendet, den niederſchmetternden Ausgang des Krieges in einem Lazarett zu Paſewalk Als er kaum geſundet Paſewalk Das Geburkshaus des Reichskanzlers in Braunau. Links: Hillers Mutter. verläßt, ſucht er die brennende Idee ſchon in die Tat umzuſetzen: Damit beginnt die Geſchichte der nationalſozialiſtiſchen Idee, ihre kampferfüllte und mit vielen Opfern ſich durchſetzende Korriere. 1919 ſtellt ſich Hitler in München mit einem ſoſort afgeſtellten Freikorps dem f f kommuniſtiſchen Terror entgegen, ſchlägt ihn nieder und zieht am 1. Mai mit der Befreiungsarmee wieder in München ein. Mit dem zähen Kämpfer iſt nun der weit⸗ blickende Führer vollends erwacht. 1920 iſt die Schar ſeiner Anhän⸗ ger ſo ſtark, daß die Partei ent⸗ ſchloſſen an die Oeffentlichkeit tre⸗ ten kann. Hitler ſpricht zum erſten Male vor Tauſenden im Münche⸗ ner Hofbräuhaus, entwickelt unter dem Jubel der Menge ſein Pro⸗ gramm. Trotz des Erfolges gilt es kurz darauf, den Kampf um die Verwirklichung der Idee mit un⸗ gewöhnlicher Zähigkeit fortzuſetzen. Hitlers erhebender Gedanke rettet ſich über die Wirren der Inflation zu jenem Ufer hinüber, wo bereits die Anhänger ihn aus ſeiner Feſtungshaft erwarten, um nun mit ihm für ein freies Deutſchland zu kämpfen. Das iſt 1925 Die Aktivität der wiedererſtehenden Partei iſt ſo ſtark, daß 1930 ſchon aus 800 000 Wählern 6.5 Millio⸗ nen geworden ſind. Die über⸗ raſchende Ziffer beginnt alle Geg⸗ ner ſchon in ſchwere Beſorgnis zu drängen. Als 1932 die zweite Reichs⸗ tagswahl erfolgt, müſſen die Geg⸗ ner ein ihre kühnſten Vorausſich⸗ ten ſchlagendes Ereignis hinneh⸗ men: Die Partei gewinnt die Mahlſchlacht und zieht mit zwei⸗ Der Reichskanzler. hundertunddreißig Mandaten in das Parlament. Die Bewegung, einmal in ungeheuren Schwung, gebracht, kann nicht mehr erlahmen, auch wenn nun, um zum endgültigen Ziel zu gelangen, un— zählige neue Opfer georacht werden müſſen, bis endlich jener hiſtoriſche Tag herannaht, der 30. Januar 1933, an dem der Reichspräſident voll Einſicht und Vertrauen die Macht in die Hände des unermüdlichen Kämpfers legt und ihn zum Kanzler des von ihm ſo glühend geliebten Landes ernennt. Mit jenem Tage iſt eine Flut nationaler Erhebung hereingebrochen, wie ſie das unter⸗ ckte und gedemütigte Volk in ſeinen kühnſten Träumen nicht mehr zu erhoffen wagte. Die gro⸗ ßen, ſelbſt den Skeptiker überzeugenden Ereig— hervorgerufen durch die Tatkraft eines un⸗ gebrochenen Willens, überſtürzten einander, bis le ihren Höhepunkt am 21. März in dem„Tag der erwachenden Nation“, in dem Tag von Pots⸗ dam, fanden Bei dieſen Ereigniſſen hat es ſich gezeigt, daß die Mehrheit des Volkes feſt, entſchloſſen und überzeugt von der Sendung dieſes Menſchen, Kämpfers und Führers hinter ihm ſteht. Dieſe Mehrheit wird ihn— und das dürfte ihm das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk ſein— da⸗ bei mit ihrer ganzen, von der großen Liebe zu Deutſchland erfüllten Kraft unterſtützen, die„un⸗ geheure Aufgabe, die vor uns liegt“, zu löſen, ihm zu helfen an dem Aufbau eines Staates,„zu dem man ſich mit Stolz bekennen kann“! (Copyrigth für ſämtliche Aufnahmen: Hoffmann, Berlin.) Adolf Hitler(rechts ſitzend) im Areiſe ſeiner Kameraden im Felde. — e bie Wege entlang, bis ſie Felix erreichte, der ſie liebevoll an 1 1 1 5 EE . n 125 Roman von Hans 1 2 PP— Liebe in K 15, Fortsetzung. Nachdruck verboten, Und ſie winkte mit der einen Hand zurſick und lief dann zeine Bruſt zog. i Käthe ſchaute über ſeine Schulter hinweg nach Klauſen. Sie ſah ihn nicht und war froh darüber. Nun durfte ſie fich ganz der Seligkeit des Wiederſehens hingeben, und als Felix ihr tief in die blauen Augen ſchaute, ehe er ſie küßte, da las er in ihnen die reinſte Liebe, und auch ſein Herz jubelte auf, f Haſtig flüſterte er ihr zu. wie ſehr er ſich nach ihr ge⸗ Akhnt habe; doch daun beſann er ſich, daß er nicht allein getommen war. a a „Ich habe mit dem Ingenieur lu Berlin zu kun gehabt Und konnte es nicht über mich bringen, dir nicht Guten Tag zu ſagen“, rief er.„Wirſt du mir zürnen, weit ich Herrn Klauſen mitgebracht habe, um ihn dir vor⸗ guftellen?“ Er ſchämte ſich dabei wieder, daß eine ganz andere Ab⸗ licht ihn bewogen hatte; aber er nahm ſich vor, ſeiner Frau id bald wie möglich alles zu beichten, und damit ent⸗ ſchuldigte er ſich vor ſich ſelbſt. Auch Käthe tat ſich allen Zwang an, um nicht wieder ſchwach zu werden, und ſo ging ſie am Arme ihres Gatten dem Manne entgegen, der ihr Glück ſo ſchrecklich bedrohte. Dort ſtand er! Sie ſah von weitem, daß ſein Geſicht Hanz unbewegt war, und ſie atmete auf. „Er kennt mich nicht mehr!“ rief es in ihr, und das gab ihr den Mut, ihm unbefangen entgegenzutreten. „Lieber Herr Klauſen, das iſt meine Frau“, ſagte Felix Tuknau, vor Glück ſtrahlend.„Und das, Käthe, iſt der Herr Klauſen, den Altberg mir abtreten will, um auf Turnau einige Neuerungen zu ſchaffen, die dringend nötig ärſcheinen.“ Berndt Klauſen hielt ſchon lange die Mütze in der Hand und verbeugte ſich nun tief und faſt ehrfurchtsvoll. dor der, die doch dem Geſetz nach ſeine Frau war. Er küßte flüchtig die ſchlanke Hand, und als er ſich aufrichtete, war in ſeinem Geſicht nicht zu leſen, was in ſeinem In⸗ nern vorging. a Unwillkürlich hatte Felix Turnau die beiden doch beob⸗ achtet, obwohl er ſich bittere Vorwürſe deshalb machte, erſt recht, als er gewahrte, daß ſie ſich als vollkommen Fremde gegenübverſtanden, und in ſeinem Herzen wuchs der Zorn über die Verleumdung, mit der Iſolde ihn zu beeinfluſſen verſucht hatte. Trotzdem wandte er ſeinen Blick nicht von den beiden, als er nun ſagte: „Ich hoffe, es wird keine Störung verurſachen, wenn ich Herrn Klauſen einlade, mit uns zu ſpeiſen. Willſt du es übernehmen, Tante Adelheid zu verſtändigen und ſie zu fragen, wann ich ihr Herrn Klauſen präſentieren darf?“ Käthe nickte Sie war ja ſo froh, daß nun endlich dieſe furchtbar quälende Sorge von ihr genommen war, Berndt Klauſen hatte ſie nicht wiedererkannt, deſſen war ſie nun ſicher, und ſo war ſie ihm gegenüber ſehr liebenswürdig, ſagte. wie ſehr ihr Gatte ſeine Fähigkeiten gerühmt habe, und er erwiderte ebenſo höflich einige Worte Auch Tante Adelheid gewann den beſten Eindruck von dem jungen Manne, und als ſie dann zu vieren bei Tiſche ſaßen, da konnte Käthe ſchon wieder ſilberhell auflachen Felir Turnau aber dachte nicht mehr an den Argwohn. der ihn kurze Zeit gemartert hatte Und als er am nächſten Tage mit Klauſen Nonnenwerth wieder verließ, da war er vollkommen überzeugt, daß dieſer ſeine Frau noch nie ge⸗ ſehen, geſchweige denn irgendein Verhältnis zu ihr gehabt hatte. Käthe aber war ſo von Herzen froh, daß ſie, als Felix ſchon im Auto ſaß, ihm noch zurief: „Nimm dich in acht, daß ich dich nun nicht ebenfalls einmal überraſche!“ „Du wollteſt nach Turnau kommen?“ erwiderte er freudig überraſcht.„Tue es, Käthe, tue es! Noch ſind die Arbeiter nicht dort eingezogen; wir können noch herrliche Tage dort verleben.“ „Vielleicht komme ich!“ ſagte ſie, und ſchaute ihn ver⸗ heilßungsvoll an.„Es wird dir ſicher ſonſt zu einſam!“ „Meine Gedanken ſind doch immer bei dir!“ verſicherte Felix. In vollſter Harmonie ſchieden die beiden Gatten. Felix Turnau ahnte nicht daß das Gift der Verleum⸗ dung ein ganz furchtbares, tückiſches Gift iſt, das ſtändig in dem Menſchen frißt, dem es einmal eingeträufelt iſt. Käthe aber winkte den Davonfahrenden nach, ſolange ſſe den Wagen ſehen konnte, und als ſie dann allein war, war ſie ſehr froh, daß ſie weder Berty, noch Herrn von Bodenſtein etwas von dem gebeichtet, was ſie die ganze Zeit über ſo bedrückt hatte. Sie war noch nicht ganz ſicher, ob Berndt Klauſen ſie nicht doch wiedererkannt hatte; aber ſie ſagte ſich, daß er, auch wenn dies der Fall geweſen ſein ſollte, allen Grund hatte, zu verſchweigen, was zwiſchen ihr und ihm ſtand Er ſelbſt trug doch allein die Schuld, daß ſie nicht in Wahr⸗ heit ſeine Frau geworden war. Wie dem aber auch ſein mochte, Käthe war wie erlöſt, und ſo kam es, daß ſie tatſächlich eines Tages mit Tante Adelheid nach Turnau fuhr und Felix überraſchte. Sie ſah Berndt Klauſen nicht wieder, da er auf Altberg weilte, und auch jetzt erzählte Felix ihr nichts von dem Beſuch Iſoldes. Er kam ſich ſchuldbeladen vor, weil er dieſe Frau überhaupt angehört hatte, und erſt recht, daß er nicht den Mut finden konnte, Käthe alles zu beichten. Eines Tages hielt es ihn nicht mehr; er mußte Käthe beichten. „Du mußt mir etwas verzeihen, Schatz, elwas, was ich dir verſchwiegen habe. Iſolde von Kletten war bei mir Sie war angeblich auf der Durchreiſe, und ſo uſtwill⸗ weiſen. Sie iſt jedoch am nächſten Morgen vor Tau und Tag wieder abgereiſt.“ 5 „Und vorber, Felix?“ forſchte Käthe. „Was ſollie vorber geweſen ſein?“ entgegnete er aus⸗ weichend.„Wir haben zuſammen geſpeiſt und ſind dann ein wenig in den Park gegangen.“. Da er ſchwieg, und da Käthe wohl merkte, daß er etwas verhehlte, drang ſie nicht weiter in ihn. Sie wußte ja ſelbſt, wie peinlich manche Fragen werden können; aber ſie erſchauerte bei dem Gedanken, daß ihre Todfeindin Felix aufgeſucht hatte, und war überzeugt, daß es nur aus Haß gegen ſie geſchehen war „Sie hat mich bei ihm verleumden wollen!“ ſagte ſich Käthe, und war froh, daß ſie Felix alles gebeichtet hatte, was er hatte wiſſen dürfen, bis auf das letzte— und da war jede Beichte überflüſſig geworden. Um ihn zu beruhigen, ſchlug ſie ein anderes Thema an und merkte, wie froh er darüber war. Sie lächelte jedoch; denn ſie hatte nun wieder die beglückende Ueberzeugung, daß Felix ſie wahrhaft liebte, und dieſe Gewißheit gab ihr die vollkommene ſeeliſche Ruhe zurück. Mit keinem Worte kam ſie in den nächſten Tagen auf Iſolde von Kletten zurück, und Felix war ihr aufrichtig dankbar dafür. Er ſelbſt fuhr oft nach Altberg hinüber, auch wiederholt nach Berlin; aber Käthe dachte nicht daran, Turnau zu verlaſſen, ſelbſt, nachdem Tante Adelheid nach Wiesbaden abgereiſt war. Sie fühlte ſich ſo ſicher, daß ſie niemals beſtrebt war, neuen Begegnungen mit Berndt Klauſen auszuweichen; wohl aber ſchien dieſer ſie zu meiden. Und wieder einmal war Felix in der Haußptſtadt. Käthe hatte einen längeren Spaziergang unternommen und war ſchließlich müde geworden, ſo daß ſie ſich im Walde auf einen Buchenſtamm ſetzte, der gefällt am Wege lag. Sie ſpielte mit dem Sonnenſchirm, den ſie miigenom⸗ men hatte, und dachte an allerlei und nichts, als plötzlich ein Schatten auf die ſeltſamen Kritzeleien ſiel, die ſie mit der Schirmſpitze in den Boden gezeichnet hatte. Ohne groß zu erſchrecken, ſchaute Käthe auf. Aber ihr war, als müßte das Herz ihr ſtillſtehen, als ſie Berndt Klauſen vor ſich ſtehen ſah. In dieſer Sekunde wußte ſie auch, daß nicht der Zufall ihn hierhergeführt hatte. Dieſer eine Blick in ſein Geſicht verriet ihr, daß er ſie wiedererkannt, daß ſie ſich zu früh dem Gefühl vollkom⸗ mener Sicherheit hingegeben hatte. „O mein Gott!“ dachte ſie.„Was will er von mir?“ Da ſah ſie, daß er ſich vor ihr verneigte, nicht ehrerbietig wie an den vorangegangenen Tagen— nein, nur leicht, nachläſſig, vertraulich faſt; dabei ſagte er halblam: „Guten Tag, Käthe!“ Da wußte ſie, daß alles, alles vergebens geweſen war Jetzt war die Stunde da, die ſie gefürchtet hatte, ſeit dieſer Mann zum zweiten Male in ihrem Leben aufgetaucht war Zugleich aber erwachte in ihr der ſeſte Wille, ſich durch ihn ihr Glück nicht zertrümmern zu laſſen. Sie dachte an die Verzweiflung, die ſie in London um ſeinetwillen hatte erleiden müſſen, als er ſie ſchnöde verlaſſen hatte. Tiefſte Empörung war in ihr. Aber ſie hatte zu ihrer Verteidigung keine andere Waffe als— Lüge. 5 Erlogen war es, als ſie nun hochmütig aufſtand, als ihre blauen Augen ihn voll Entrüſtung anblitzten, und ſie hatte Mühe, ihrer Stimme den harten Klang zu geben, als ſie hervorſtieß: „Herr Klauſen, was unterſtehen Sie ſich?!“ Doch er lächelte nur, nicht einmal ſpöttiſch, ſondern ſaſt nachſichtig, und ſo erwiderte er: 5 „Darf ein Mann ſeine Frau nicht mit ihrem Vornamen anreden?“ Käthe fühlte, wie ihre Knie zitterten. Sie hätte ſich am liebſten wieder auf den Baumſtamm herabſinken laſſen; aber ſie wußte, daß ſie nicht ſchwach werden durfte, nicht einen Herzſchlag lang. Sie mußte, mußte ihn zu der Ueberzeugung bringen, daß ſie doch eine andere war, nicht ſeine Frau. a Und ſie brachte es fertig, ſich kühl abzuwenden, als wollte ſie ihn ſtehenlaſſen. Dabei ſagte ſie ſtolz über die eine Schulter hinweg: „Ich werde meinem Gatten mitteilen, welche Un⸗ verſchämtheit Sie ſich herausgenommen haben!“ „Das glaube ich dir nicht, Käthe“, erwiderte er, ſpöttiſch lachend.„Es ſei denn du wollteſt ihm zugleich geſtehen, daß du in Wahrheit nicht ſeine Frau biſt, ſondern die meine, daß du in Doppelehe lebſt, auf die das Geſetz Zucht⸗ hausſtrafe geſetzt hat!“ Er trat dicht vor ſie hin und ſchaute ihr voll ins Geſicht, das tödlich blaß war. „Ich habe vorausgeſehen, daß du leugnen würdeſt. Doch du irrſt, wenn du annimmſt, du könnteſt mich täuſchen und mich glauben machen, du ſeiſt eine andere. Ich habe dich ſofort erkannt, als ich dir wieder gegenüberſtand. Ich habe nicht einen Augenblick daran gedacht, daß meine Frau eine Doppelgängerin haben könnte.“ „Und doch haſt du dir nichts merken laſſen!“ ſchrie Käthe in ihrer Verzweiflung auf. Ganz wider ihren Willen hatte ſie es getan, hatte den Gedanken ausgeſprochen, den ſie nur hatte denken wollen. hatte ihn du genannt! Und nun wußte ſie, daß es keinen Zweck mehr haben würde, ihn täuſchen zu wollen. Er aber lächelte wiederum, und entgegnete über⸗ legen: 0 „Nimm an, es hätte mir Spaß gemacht. Und das war tatſächlich der Fall Ich gewahrie, wie dir vor mir bangte und wie du gufatmeteſt, als ich mich unwiſſend ſtellte, Ich kommen ſie mir war, ich konnte ihr doch nicht die Tür bewunderte dich, als du ſpäter ſo heiter wurdeſt.“ „Schurke!“ ſchrie ſie ihm ins Geſicht. „Rege dich nicht auf, Käthe! Es hat keinen Zweck. Wir ſind allein miteinander. Mir genügt, daß du nicht mehr leugneſt, meine Frau zu ſein.“ 15. „Ich bin es nie geweſen!“ i. 7 5 „In dem Sinne freilich nicht, wie du es jetzt melnſt; aber du biſt es nach dem Geſetz! Der Trauſcheln iſt in meiner Hand, und wenn du ihn ſehen willſt!“ „Bah! Dieſer Trauſchein! Was ſoll er? Vielleicht war alles nur Lug und Trug! Wir ſind nicht kirchlich getraut worden!“ 1 b f „Was auch gar nicht nötig war! Vor dem Geſetz gilt nur die ſtaudesamtliche Trauung; die kirchliche iſt reine Formſache. Nicht mehr! a a Und du haſt das gewußt, Käthe! Du wirſt vergebens verſuchen, mir etwas anderes einreden zu wollen! Du biſt mit dem vollen Bewußtſein, daß du noch meine Fran warſt, die Gattin Felix von Turnaus geworden.“ „Das iſt nicht wahr! Das iſt eine Lüge!“ ſchrie ſie empört.„Ich habe ihn zurückgewieſen, als er um mich warb und ich wäre nie, nie ſeine Frau geworden, hätte ich nicht in der Zeitung geleſen, daß du ſchwer verunglückt Leben zu erhalten. Ich glaubte dich tot!“ 5 0 Sie war ſo erſchöpft, daß ſie ſich nun doch wieder ſetzen mußte. Sie klammerte ſich mit beiden Händen an den Buchenſtamm au. Alles in ihr bebte vor Erregung; aber Angſt— nein, Augſt hatte ſie jetzt nicht mehr vor dieſein Manne, der ſo überlegen lächelnd vor ihr ſtand. Nur Zorn war in ihr, heiliger Zorn! Er las ihn in ihren Augen und lächelte.. „Du hätteſt Erkundigungen einziehen müſſen“, ſagte er kühl. „Ich hätte müſſen!“ wiederholte ſie verächtlich.„Nach dir? Sollte ich vielleicht an dein Schmerzenslager eilen, nachdem du dich nicht darum gekümmert haſt, was mir ge⸗ ſchah? Haſt du dich nach mii erkundigt, als ich in jenem Wirtshauſe zwiſchen Tod und Leben ſchwebte, als ich dem Wahnsinn nahe war! Ein Schurke biſt du, ein herz- und gewiſſenloſer Schurke! Du haſt mich nach Lon⸗ don gelockt; du haſt meine Unerfahrenheit ausgenutzt und mich zu jener Trauung überredet! Ich habe nicht ein Wort verſtanden, was jener ſchäbige Menſch ſprach. Du haſt mich gedrängt, die unbekannte Frage zu bejahen, die er an mich richtete.— Nein, ſchweig'! Laß mich zu Ende kommen, damit du ein für allemal weißt, was ich dir ſagen muß! Du haſt dich mir genaht, du haſt mich betört, als ich ein armes Mädchen war, das die Welt nicht kannte. Ich ſehnte mich ſo nach einem Herzen, das mich liebte; ich hatte ja nie erfahren, wie das iſt, wenn man einen Men⸗ ſchen auf der Erde hat, zu dem man ſich flüchten lann in jeder Not, der einen tröſtet, der einem hilft- der ſich aber auch mit einem freut Und dann kamſt du! Haſt du die ſie nicht vergeſſen! Wie eingebrannt ſtehen ſie in meinem Gedächtnis. Ich will ſie dir wiederholen! Du ſagteſt: Ich will dit geben, was du haſt entbehren müſſen. Alle Freuden ſollſt du nachholen Du ſollſt lachen und fröhlich ſein und ich will dir alle Tage von neuem danken dafür, daß du mir dein Herz und deine Liebe ſchenkteſt. So ſprachſt du, und ich traute dir! Ich war ſo froh. daß ich endlich, endlich Liebe ſpüren ſollte! Ich will dich auch noch au andere Worte erinnern, die du mir ſagteſt, damals, nachdem ich ſchon deine Frau war— nach dein Geſetz, wie du behaupteſt. Du gateſt: Wenn wir deine Tante verföhnt haben, holen wir die kirchliche Trauung nach. Nicht eher will ich dich als mein Weib betrachten. Oder willſt du leugnen, daß du das gelobt haßt?“ Berndt Klauſen hatte ſie ſprechen laſſen Er hatte nicht gewagt, ſie zu unterbrechen, Das hatte er nicht erwartet — das nicht— Jetzt wußte er, daß er ein Weib vor ſich hatte, das wahrhaft liebte und dieſe Liebe verteidigen würde mit allen Mitteln. Was auch ſeine Abſichten ihr gegenüber geweſen ein mochten, jetzt, als er ſie ſo unerwartet wiedergeſehen hatte, regte ſich die Eiſerſucht in ihm; ſein Stolz war verletzt. Und ſie war berauſchend ſchön in ihrem Zorn; viek, viel ſchöner als damals das arme kleine Mädchen, das er erſt hatte einkleivden müſſen ö Seine Augen flammten ſie an, daß ſie errötend die ihren ſenkte, und er ſagte lelſe, jedoch mit allem Nachdruck: „Ich habe deine Anklagen angehört, ohne dich zu unter⸗ brechen; ich wäre ein Tor, wollte ich beſtreiten, daß ich jene Worte zu dir geſprochen habe. Im Gegenteil; ich möchte ſie dir heute wiederholen. Ich habe nicht gelogen, als ich dir meine Liebe verſicherte. Ich habe dich immer geliebt. Ich lieve dich noch.“ Da fuhr ſie auf. „Schweig'! Sprich nicht von Liebe! Ich will es nicht hören! Es iſt eine Beleldigung für mich!“ Dann lachte ſie plötzlich auf. N „So ein Menſch behauptet, mich geliebt zu haben, und hat mich am Hochzeitstage verlaſſen!“ ſtieß ſier hervor. „Ohne daß du bis heute weißt, warum.“ „Was kümmert ses mich? Ich habe mich faſt zu Tode geſorgt um dich, als du nicht wiederkamſt! Ich fiel in ein Nervenſieber. Wenn ich damals genas, ſo hahe ich das nicht dir zu danken! Damals ſehnte ich mich nach dem Tod; aber er mochte mich nicht. Ich ahnte nicht, daß das, was wir Menſchen Schickſal nennen, nur ausgleichende Gerech⸗ tigkeit iſt, daß ich entſchädigt werden ſollte für alles, was ich unſchuidig hatte leiden müſſen, daß mein Leben doch das heißt? Ah, wie darf ich das von dit verlangen! Es iſt Boriſetzung tolgt. warſt, daß man nicht die geringſte Hoffnung hätte, dich am Worte vergeſſen, die du damals zu mir ſprachſt? Ich habe noch vergoldet werden würde vom Sonnenſcheln wadrer Liebe. Wahrer Liebe! Hörſt du es? Verſtehſt du, wus eine Sünde an der Liebe ſelbſt, wenn ich ſie dir zutraue!“ Am 20. April feiert der Führer des neuen Deutſchland ſeinen Geburtstag. Adolf Hitler wünſcht keine prunkvollen Feſte. Seine Sorge iſt, daß an dieſem Tage kein Volksgenoſſe in Deutſchland hungern ſoll. Sein erſter und letz⸗ ter Gedanke iſt das Volk. Wir ſind ihm für alle Vergangenheit und Zukunft zu Dank verpflichtet. Kein Deutſcher ſoll am heutigen Tage hun⸗ gern, ſo will es der Führer. Alſo opfern wir und beweiſen ſo, daß wir gewillt ſind am Auf⸗ bau für Volk und Vaterland mitzuhelfen. Jeder hat in ſeinem Bekanntenkreiſe jemanden, dem er durch Unterſtützung irgend welcher Art Feſttags⸗ freude bereiten kann. Dein Mitbruder iſt an ſeiner Not nicht ſchuld; mache ſie ihm vergeſſen! Helft Freude be⸗ reiten! Hergrtsgruppenleiter der K. C. O. A. P. gez. A. Winken bach. Lokales Hitlers Geburtstag. Aus Anlaß des 44. Geburtstages unſeres allverehrten Reichs- kanzlers Herrn Hitler, haben die öffentlichen Ge⸗ bäude und viele Privathäuſer Flaggenſchmuck an⸗ gelegt. Heil Hitler! * Der neue Gemeinderat. Wie ver⸗ lautet, ſetzt ſich der Gemeinderat künftig aus 18 Mitgliedern zuſammen. Davon erhält das Zentrum 11, die N. S. D. A. P. 5 und die S. P. D. 2 Sitze. * Schulferien verlängert. Infolge der politiſchen Umſtellungen wurden die Schul⸗ ferien um 8 Tage verlängert. Der Unterricht beginnt alſo am 2. Mai. Demgemäß findet die Aufnahme in die Volksſchule, nicht wie vor⸗ geſehen am Montag nach weißen Sonntag, ſon⸗ dern am Dienstag, den 2. Mai ſtatt. * Die Auszahlung der Unter⸗ ſtützung durch das Arbeitsamt findet wegen dem Weißen Sonntag bereits am Samstag in der bekannten Reihenfolge ſtatt. Wir machen die Unterſtützungsempfänger hierauf beſonders aufmerkſann. Kommunales. Herr Martin Schöpp aus Bensheim wurde zum kommiſſariſchen Bür⸗ germeiſter von Bürſtadt ernannt.— Im neuen Gemeinderat von Bürſtadt iſt das Zen⸗ trum mit 10, die Nationalſozialiſten mit 5 Sitzen vertreten. Die S. P. D. hat auf die Vertretung verzichtet. Adolf Hitler und des deutſchen Volkes Jreudentag. Am 20, April feiert das deutſche Volk den Geburtstag des größten und bedeutendſten Mannes unſerer Zeit. Es iſt ein langer Weg von jenem 20. April 1889, als dem öſterreichiſchen Zollbeamten Hitler in Braunau am Inn ein Sohn geborrn wurde, bis zum 20. April 1933. Alles iſt in dieſer Beit eingeſchloſſen: Deutſchland auf der Höhe ſelnes Ruhmes und ſeiner Ehre, das deutſche Volk in Eiſen, der Schandtag der deutſchen Ge⸗ ſchichte, der 9. November 1918, die ſich daran anſchließende Finſternis im ganzen Deutſchland. Adolf Hitler war es, der als ein damals Unbekannter daran ging, wieder Licht in dieſe Dunkelheit zu tragen. Welch gigantiſcher Mut gehört dazu— wenn alles zuſammenſtürzt, wenn alle Großen plötzlich ihren Platz verlaſſen, wenn alles umgeſchichtet wird, wenn man keinen feſten Boden unter den Füßen hat— in dieſer Stunde des Grauens und der Verzweiflung in ſich ſelbſt den Glauben aufzurichten und dieſen Glauben dem Volk zu bringen. Das kann nur ein Mann, dem Gott dieſe übermenſchliche Kraft gegeben hat. Kein Name, kein Vermögen, keine Protek⸗ tion ſtand hinter ihm. Sein eiſerner Wille und die Liebe zu ſeinem Volk haben es wahr werden laſſen, daß die Blätter der Schande und der Schmach aus dem Buch der deutſchen Geſchichte herausgeriſſen werden konnten und ein neues Deutſchland erſtehen kann. Gegen ihn war alles: Die öffentliche Mei⸗ nung, die Maſſe, das Bürgertum. Verhöhnt und verlacht, noch ſchlimmer, totgeſchwiegen; dann fa⸗ natiſch bekämpft, gehaßt und verfolgt, das war Hitlers Weg. Das Reden wird ihm verboten — er arbeitet, man verleumdet ihn— er arbeitet. S0 wüchſt ein neues Deutſchland. Der Führer zwingt das Schickſal. Er belehrt die Welt am 14. September 1930 von der unſterblichen Seele ſeines Volkes. Er fliegt wie ein Adler und reißt ein verzagendes Volk zur Fahne und zur Pflicht. Und dann marſchiert am 30. Januar 1933 ein erwachtes Volk an Adolf Hitler vorbei, dem Kanzler des deutſchen Reiches. Ueber Lüge, Dummheit und Verrat triumphiert der Wille eines Einzigen. Ein Wille, der härter iſt als Stahl. Und alle, die gegen ihn gehetzt, bekämpft, die ihn haßten und beſudelten, werden ihn lieben und lieben lernen, denn ſeine Sorge iſt unſer aller Sorge— Deutſchland und ſein Volk. Un⸗ ſere Zeit wird dieſen Ueberragenden verehren, aber ſie wird ihn nicht in ſeiner großen Tiefe ermeſſen können; das braucht ſie auch nicht. Sie ſoll nur immer wieder im Hinſchauen auf die gewaltige Perſönlichkeit des Führers ehrfürchtig werden und Gott im Himmel danken, daß er uns auch dieſes Mal nicht verlaſſen hat. f Wir grüßen Dich und huldigen Dir, Führer einer Bewegung, Führer eines ganzen Volkes! Die Fahnen heraus, es gilt Deutſchlands großen Sohn zu ehren! Vollſtredungsſchutz bei der Jwangsvollſtreckung in bewegliche; Vermögen. Juſtizoberſekretär Wittler⸗Osnabrück. Die Notverordnung vom 14. Februar ds Is. ſchützt nicht nur die Grundſtüͤcke ſondern auch bewegliche Sachen vor Zwangsvoll— ſtreckungen, die gegen den Eigentümer we⸗ gen Geldforderungen betrieben werden ſol len. Dieſer Schutz dauert bis zum 31. Ok⸗ tober 1933 und erſtreckt ſich auf alle beweg⸗ lichen Sachen, die zu einem land⸗ oder forſt⸗ wirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Betriebe gehören(3. B. Vieh, eingebrachte Ernteer⸗ zeugniſſe uſw.), er umfaßt ferner auch den Hausrat des Betriebsinhabers und ſeinen Familie. Nur Luxusgegenſtände können nach wie vor gepfändet werden. Unzuläſſig iſt aber auch die Pfändung ſolcher Forde⸗ rungen, die dem Schuldner aus der Ver⸗ äußerung der in ſeinem Betriebe gewonne— nen Erzeugniſſe zuſtehen. Der Landwirt alſo, der ſeinen Roggen verkauft, aber noch nicht bezahlt erhalten hat, braucht nicht zu befürchten, daß vor dem 31. Oktober 1933 ſeine Forderung von dritter Seite gepfändet wird, Ebenſo genießen die im Beſitz des Schuldners befindlichen Barmittel und Gut⸗ haben auf Sparkaſſen, Banken uſw. inſofern einen Vollſtreckungsſchutz, als auch dieſe vor dem 31. Oktober 1933 nicht gepfändet wer⸗ den dürfen, ſoweit ſie zur ordnungsmäßigen Fortführung des Betriebes für den Schuld⸗ ner erforderlich ſind. Was darüber hinaus vorhanden iſt, kann gepfändet werden. Aber wie überoll, ſo gibt es auch hier kei⸗ ne Regel ohne Ausnahme. Um unbillige Härten zu vermeiden, 15 man einem be⸗ ſtimmten Perſonenkreiſe eine Vorzugsſtel⸗ lung eingeräumt und ihnen die Vollſtreckung jederzeit geſtattet. Dazu gehören vor allem diejenigen, die an den Betriebsinhaber für die Zeit nach dem 31. Dezember 1932 geſetz⸗ liche Unterhaltungsanſprüche zu ſtellen ha⸗ ben(alſo Eltern Ehegatten, Kinder uſw.) und Bedienſtete, welche Lohn oder Koſtgeld zu fordern haben. Auch die nach dem In⸗ krafttreten der Verordnung(16. 2. 1933) fällig gewordenen Feuer-, Einbruch-, Vieh⸗ verſicherungs⸗ uſw. Prämien muß der Schuldner bezahlen, wenn er ſofortige Zwangsmaßnahmen vermeiden will. Eine andere Gruppe bevorrechtigter For⸗ derungen bilden die Anſprüche an Steuern, öffentlichen und Sozialabgaben einſchließlich der Beiträge zur Arbeitsloſenverſicherung, ſofern ſie für die Zeit nach dem 31. März 1932 geſchuldet werden. Auch die für den Betrieb des Schuldners gewährten Kredite und die Lieferungen für ſeine Wirtſchaft(3. B. an Zuchtpieh. Saataut) gehören hierher. Sodann können auch die Gläubiger erſter Hypotheken ſowie Sparkaſſenbanken und ähnliche Kreditinſtitute ohne jede Beſchrän⸗ kung die Zwangsvollſtreckung betreiben, wenn der Schuldner ihre nach dem 16. Fe⸗ bruar 1933 entſtandenen Zins- und Amorti⸗ ſationsanſprüche nicht befriedigt. Freilich lehnt das Gericht in den in dieſem Abſatz geſchilderten Fällen die Fortſetzung der Zwangsvollſtreckung dann ab, wenn der Schuldner durch eine Beſcheinigung der un⸗ teren Verwaltungsbehörde nachweiſt, daß er die Mittel zur ordentlichen Fortführung ſei⸗ ner Wirtſchaft benötigt. Er muß es ſich aber unter Umſtänden gefallen laſſen, daß er da⸗ zu einer Aufſicht unterſtellt wird. i Hat nun ein Gläubiger bereits ein Pfand⸗ recht oder Zurückbehaltungsrecht an einer beweglichen Sache erworben, oder iſt ihm etwas zur Sicherheit übereignet, ſo kann er in dieſen Gegenſtand jederzeit die Hwangs⸗ vollſtreckung betreiben; Beſchränkungen gibt es hier nicht. 5 Zu den Zwangsmaßnahmen im bürger⸗ lichen Leben gehört auch der Offenbarungs⸗ eid. Auch hiervon bleiben die Landwirte uſw. bis zum 31. Oktober 1933 verſchont, es ſei denn, daß der Gläubiger beim Gericht glaubhaft macht, daß außer dem Grundbeſitz und den nicht pfändbaren Gegenſtänden noch ſonſtiges Vermögen vorhanden iſt. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 89 Ochſen 24 bis 31 107 Bullen, 20 bis 28 30 Uh U bis 2% 229 Färſen, 23 bis 32; 867 Kälber 30 is 45 5 Schafe, 20 bis 27 1844 Schweine, 32 bis 40. Marktverlauf: Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand; Schweine ruhig, kleiner Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt. Aus der Heimat Gedenktage 20. April. 1832 Der Mediziner Ernſt von Leyden in Danzig geboren. 1839 Karol J., König von Rumänien, in Sig⸗ maringen geboren. 1869 Der Komponiſt Karl Löwe in Kiel ge⸗ ſtorben. 1889 Reichskanzler Adolf Hitler in Braunau (Oberöſterreich) geboren. Prot.: Sulpitius— Kath.: Viktor. Sonnenaufg. 4.53 Sonnenunterg. 19.06 Mondaufg. 3.30 Mondunterg. 14.22. Veilchen und Schlüſſelblume Ein Veilchen auf der Wieſe ſtand, Gebückt in ſich und unbekannt: Es war ein herzig's Veilchen... Johann Wolfgang von Goethe. Keine Blume wird mit ſolcher Freude be— grüßt wie gerade das Veilchen. Die Poeſie aller Länder und Zeiten hat das Veilchen mit ihrem Zauber umſponnen. Nach uralter Sage erblüht es unter den Schritten der Früh⸗ lingsgöttin, die nächtlich über die Erde wan⸗ dert. Nach orientaliſchem Mythos entſtand es aus den Freudentränen, die Adam vergoß, als ihm der Erzengel Michael Gnade und Ver⸗ gebung verkünden ließ. Eine Sage der Grie— chen erzählt: Apollo verfolgte eine der lieb⸗ lichen Töchter des Atlas. Die furchtſam Flüch— tende flehte zu Zeus um Schutz. Der Götter⸗ vater erhörte das Gebet der holdſeligen Jung— frau und verwandelte ſie in ein blühendes Veilchen. Auch um die zweite Frühlingsblume, die Schlüſſelblume, ranken ſich Sage und Mythos. Dem Himmelspförtner Petrus ſol— len danach die Himmelsſchlüſſel vor Schreck darüber entfallen ſein, daß Unholde ſich Nach⸗ ſchlüſſel zur Himmelspforte angefertigt halten. Er ſchickte deshalb ſofort einen Engel zur Erde, um die Schlüſſel zurückzuholen. Aber die gol⸗ denen Schlüſſel hatten bereits die Erde berührt und ſich in den Boden eingedrückt. Als der Engel die Schlüſſel aufhob, ſtand an dieſer Stelle eine wunderſchöne Blume, die die Men⸗ ſchen Himmelsſchlüſſel nannten. In der deutſchen Volksſage ſpielte dieſe Blume als Zauberſchlüſſel zu verborgenen Schätzen eine wichtige Rolle. Veilchen und Schlüſſelblume ſind mit dem deutſchen Früh⸗ ling aufs engſte verbunden. Sie entſprechen dem deutſchen Gemüt, das an dem Veilchen die Beſcheidenheit und Dankbarkeit, an der Schlüſſelblume die Freudigkeit und Willigkeit liebt, mit denen ſie der Menſchheit nach lan⸗ ger Winterzeit des Frühlings Ankunft und Schönheit verkünden. *Im Frühling muß das erſte Unkraut bekämpft werden. Ein verunkrautetes Stück Land macht einen troſtloſen Eindruck, abgeſehen von dem Schaden, den das wuchernde Unkraut, durch Luſtentziehung, Licht⸗ und Nahrungsweg⸗ nahme den Wertpflanzen zufügt. Im Früh⸗ jahr muß da gleich zu Beginn das Unkraut, der Löwenzahn, Sauerrampfer, Wegebreit uſw. wie die ktiefwurzelnden Unkräuter heißen, aus⸗ gerottet werden, denn im Sommer iſt dies ein ſchweres Stück Arbeit und kommt das Un⸗ kraut erſt zur Blüte und Samenbildung, dann fallen die Samen aus, es kommt zur voll— ſtändigen Verunkrautung und auch die Nach⸗ barländer und Gärten ſind die Mitleidenden zum Schaden ihrer Beſitzer. 4 * Erlangung des Kraftführerſcheins fol erleichtert werden. Im Arbeitsausſchuß des Beirates für das Kraftfahrweſen wurden u. a. Fragen der Gebühren und des Fahrſchulweſens behandelt. Die Erlangung des Führer⸗ ſcheins und die Zulaſſung der Kraftfahr⸗ zeuge ſollen in mehrfacher Hinſicht, insbeſon⸗ dere durch Herabſetzung der Gebühren, er- leichtert werden. An der ſtrengen Hand⸗ habung der praktiſchen Führerprüfung iſt nach Meinung des Ausſchuſſes feſtzuhalten. Die nötigen Geſetzesänderungen ſollen beſchleunigt in die Wege geleitet werden. . Wettervorherſage: Nachts wird die Temperatur vielfach ſich um den Gefrierpunkt bewegen, am Tage viel⸗ fach wolkig, ſtellenweiſe leichte Niederſchläge Bekanntmachung. Betreffend: Reichszuſchuß für die Inſtandſetzung von Wohngebäuden und landwirtſchaftlichen Wirtſchaftsgebäuden, die Teilung von Woh⸗ nungen und den Umbau gewerblicher Räume zu Wohnungen. Bei der ſtarken Inanſpruchnahme der be⸗ reitgeſtellten Reichsmittel können Anträge auf Gewährung eines Reichszuſchuſſes für die Tei⸗ lung von Wohnungen und den Umbau gewerb⸗ licher Räume zu Wohnungen von jetzt an nicht mehr angenommen werden. Anträge auf Gewährung eines Reichszu⸗ ſchuſſes für die Inſtandſetzung von Wohngebäuden u. landwirtſchaftlichen Wirtſchaftsgebäuden werden von den Prüfungsſtellen nur noch bis zum 30. April ds. Is. angenommen. Da vorausſichtlich mit der Genehmigung aller Anträge nicht mehr gerechnet werden kann, darf mit der Inangriffnahme der Herſtellung 7 MAC Sunben LLL keinesfalls vor der Zuſtellung des Vorbeſcheids begonnen werden. Darmſtadt, den 10. April 1933 Das Heſſ. Miniſterium des Innern gez.: Müller. Vorſtehende Bekanntmachung des Herrn Miniſters des Innern vom 10. ds. Mts. bringen wir zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 19. April 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Roos. Bekanntmachung. Betr.: Die Feier des Geburtstages des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler und den Feiertag der nationalen Arbeit am 1. Mai ds. Is. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kennt⸗ nis, daß der Herr Heſſiſche Miniſter des Innern aus Anlaß und zu Ehren des Geburtstages des Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler und des Feiertags der nationalen Arbeit die Polizeiſtunde für die Nacht vom 20. auf den 21. April und 1. auf den 2. Mai 1933 für alle Gemeinden des Landes einheitlich auf 5 Uhr feſtgeſetzt hat. Viernheim, den 20. April 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernhe im. Vechler. 5 Gebetzeiten derjüd. Gemeinde 22. April Sch mini 26. Niſſa Sabatt⸗Anfang 7,05 Uhr „»Morgen 8,00 Uhr „ Nachm. 4,00 „ Abend 8,20 Wochentag⸗Abend 8,20 „ Morgen 7,00 Roſch Chodeſch Ijar iſt Mittwoch u. Donnerstag * 7 5 Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Männergeſangverein 1846. Heute abend 8 Uhr Singſtunde für den geſamten Chor. Reſtloſes und pünktliches Erſcheinen der ſich an dem Wettſtreit beteiligenden Sänger iſt Pflicht. Fehlende Sänger können von nun ab an der aktiven Teilnahme des Wettſtreites nicht mehr berückſichtigt werden. Es iſt deshalb der dringende Wunſch des Dirigenten, daß der Chor lückenlos zur Stelle iſt. E Die Ortsgruppe der N. S. D. A. P. lädt ihre ordentlichen Mitglieder und die ihrer Untergliederungen zu Donnerstag abend 20 Uhr e in das Parteilokal„Zum Kaiſer⸗ hof“ zu einem Huldigungsabend anläßlich des Geburtstages ihres oberſten Führers ein. Familienangehörige ſind mitgebeten. Der Ortsgruppenführer: A. Winkenbach. Verein der Hundefreunde. Freitag, den 21. April, abends 8¼ Uhr Monatsverſammlung im Lokal. Wegen dringender Beſprechung bitte ich, daß mindeſtens diejenigen Mitglieder, die ſich an der Dreſſur beteiligen, reſtlos erſcheinen. Der Vorſtand. Geſangverein„Sängerbund.“ Freitag abend 9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Manfred Jreiherr *