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Dieſes Programm ſteht wieder an der Spitze aller Darbietungen und kann nicht übertroffen werden. Ein Beſuch überzeugt. Anfang an allen Tagen ½¼08 Uhr, abe Uhr nochmals das Geſamte zu ſehen. Ende 12 Uhr.— Des großen Andranges an Sonntagen wegen, bittet man die Werktags-Vorſtellungen zu beſuchen. Sonntag mittag Große ſjugend- u. Kinder- Vorstellungen. Hinder 10 Pig. 1. Strich durch die Rechnung oder: Das große Rennen um das goldene Rad von Deutſch⸗ land. 2. Slim und Slum. 3. Im Reiche der Drachen. 4. Der große Trick. 5. Frücht. chen in Nachbars Garten. 6. Inſeln unter dem Kreuz des Südens.— Alle Kinder 5 gehen ins Central. Achtung! Wann kommt?? Achtung Das gswalugste u. größte Tonfimwerk der welt „Der Rebell“ Amicitia 09 E. V. Viheim. Sportplatz im Wald mit Ep. Vgg. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 23. April, nachmittags 3 Uhr Freundſchafts⸗Spiel gegen S. C. Rotweiß Frankfurt in Frankfurt. Abfahrt wird bekannt gegeben. In Neuoſtheim 10 Uhr: 07 Mannheim A. 5— Amicitia A. H. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Rummer 94 — f 50. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachkung. Von Argus. die Feier des Geburtstages des Reichskanzlers hat wieder einmal ge⸗ zeigt, wie groß die Verehrung iſt, die das deutſche Volk Adolf Hitler entgegenbringt. Seine Popularität iſt geradezu beiſpiellos. Noch nie iſt einem deutſchen Staatsmanne eine ſolche Fülle von Sympathiekundgebun⸗ gen, von Glückwünſchen, Geſchenken und an⸗ deren Ehrungen zuteil geworden wie ihm. Dabei iſt es nicht ein beſtimmter Kreis der Bevölkerung, der ſeine Zuneigung zum Kanz⸗ ler auf dieſe Weiſe geäußert hat— nein, die Sympathiekundgebungen entſtammen allen Schichten unſeres Volkes. Adolf Hitler iſt in der Tat der Volkskanzler. Das erkennt ſelbſt die franzöſiſche Preſſe an, die durchweg län⸗ gere Schilderungen über die Geburtstagsfei⸗ ern bringt. Der Berliner Berichterſtatter des Pariſer„Petit Journal“ würdigt bei⸗ ſpielsweiſe eingehend die Perſönlichkeit des Kanzlers und meint, man habe allen Anlaß, an ſeine Aufrichtigkeit zu glauben, wenn er erkläre, Deutſchland brauche zehn Jahre Friede, um ſich ſelbſt wieder zu finden, und ſeine inneren Wunden zu heilen. Der Berichi⸗ erſtatter zieht ſodann einen Vergleich, zwi⸗ ſchen den franzöſiſchen Feiern zu Ehren der Jungfrau von Orleans und den nationalen Feiern in Deutſchland am vergangenen Don⸗ nerstag; er glaubt feſtſtellen zu können, daß beiden Feiern ein myſtiſches Element zu Grunde liege. Auch die übrigen Pariſer Blät⸗ ter äußern ſich, wie bereits erwähnt, aus⸗ Fführlich zu den deutſchen Feiern, wobei der „Temps“ betont, daß ſeit Bismarck zum er⸗ i ſten Male anläßlich des Geburtstags eines Reichskanzlers in nationalen Farben geflaggt worden ſei. Im übrigen iſt man im Auslande über das Wiedererſtarken des deutſchen National⸗ gefühls etwas nervös geworden. So ſind in Frankreich an den Oſterfeiertagen harm⸗ loſe deutſche Touriſten beläſtigt worden, und in England hat es ſogar im Unterhaus des Parlaments eine Debatte über inner⸗ deutſche Angelegenheiten gegeben, obwohl dieſe Dinge das Ausland doch gar nichts an⸗ gehen. Die engliſche Regierung hat die Par⸗ lamentsredner nicht nur nicht zurechtgewie⸗ ſen, ſondern Außenminiſter Sir John Simon hat ſich ſogar zuſtimmend zu ihren Ausfüh⸗ rungen ausgeſprochen. Der deutſche Bot⸗ ſchafter hat gegen dieſe eigenartige Hand⸗ lungsweiſe im Auftrage der deutſchen Re⸗ gierung proteſtiert. Mit Recht. Denn dieſe Einmiſchungen in unſere internen Angelegen⸗ heiten ſind unerträglich. Freilich dürfen wir ihre allgemein⸗politiſche Bedeutung zwar ge⸗ wiß nicht unterſchätzen, aber auch nicht über Gebühr aufbauſchen. Man wird ſich ſchließ⸗ lich auch in England damit abfinden, daß das Nationalbewußtſein des deutſchen Volkes wieder lebendig geworden iſt. Daß das kei⸗ neswegs gleichbedeutend mit außenpolitiſchen Unbeſonnenheiten iſt, wurde in der großen Programmrede des Reichskanzlers im Reichstag ausdrücklich geſagt. Aber ſelbſtver⸗ ſtändlich ſetzt außenpolitiſche Gemeinſchafts⸗ arbeit Gleichberechtigung aller daran Betei⸗ ligten voraus. f * Daß Frankreich immer noch nicht gewillt iſt, Deukſchland dieſe Gleichberechtigung zu gewähren, zeigte ſich wieder einmal an dem unfreundlichen Echo, das eine Veröffent⸗ lichung des deutſchen Botſchafters Nadolny, des Führers der deutſchen Abordnung zur enfer Abrüſtungskonferenz, in Paris gefunden hat.— In erfxeu⸗ lichem Gegenſatz zu dieſer mißgünſtigen Einſtellung gegenüber Deutſchland ſteht die herzliche Aufnahme die der deutſche Vizekanz⸗ er von Papen und der Reichsminiſter Gö⸗ ring anläßlich ihres Oſterbeſuches in Rom gefunden haben. Es war keine offizielle Slaatsviſite, aber Meß von Naß und Herr bring ſind von Muſſolini und vom Papſt empfangen worden; Miniſter Göring außer⸗ A Die Nütkwirkung auf Deutſchland: Reichsbank gegen Währungserperimente— Die amerikaniſche Vorlage— Engliſche und franzöſſſche Stimmen Berlin, 22. April. Die Tatſache, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika den Goldſtandard für ihre Währung aufgeben, findet natürlich auch in der Reichshauptſtadt größte Beach— tung. An zuſtändiger deutſcher Stelle wird zu der durch Amerikas Vorgehen geſchaffe— nen Lage erklärt: Mangels Vorliegens ge— nauerer Nachrichten über die Vorgänge in den Vereinigten Staaten iſt es zurzeit nicht möglich, ſich von den Abſichten, die die ame— rikaniſche Regierung in ihrer Währungspo— litik verfolgt, ein genaues Bild zu machen Jeder, wer die Entwicklung der amerikani— ſchen Zahlungs- und Handelsbilanz betrach— tet, wird zu dem Schluß kommen. daß die or⸗ ganiſche Tendenz des Dollars auf lange Sicht geſehen eher nach oben als nach unten geht Die jetzigen Maßnahmen unlerſcheiden ſich deshalb grundsätzlich von den Ab- wertungsvorgängen, die wir im Anſchluß an den Krieg in einer Reihe von Skaa⸗ ten beobachtet haben, wo die Enkwick⸗ lung im weſenklichen auf die hohen aus⸗ wärkigen Verpflichtungen zurückzufüh⸗ ren war. Man wird daher annehmen müſſen, daß es ſich bei den jetzigen amerikaniſchen Maßnah⸗ men nicht um eine von internationalen Han⸗ dels⸗- oder Kapitalbewegungen erzwungene, ſondern zu beſtimmten Zwecken gewollte Ak⸗ tion handelt. Die Rückwirkungen, die dieſe Ereigniſſe auf Deutſchland haben können, ſind doppelter Natur: 1. Wenn eine dauernde Abwerkung des Dollars mit dieſen Maßnahmen bezweckt ſein ſollte, ſo greift damit das von Eng⸗ land eingeleitete valutariſche Ausfuhr⸗ dumping zum Nachteil der deutſchen Ausfuhrinduſtrie und damit der deut⸗ ſchen Jahlungsfähigkeit weiter um ſich. 2. Eine andere Wirkung dagegen würde für Deukſchland einen relakiven Vorteil bringen. Da Deulſchland ſehr ſtark in Dollar verſchuldet iſi, ſo würde es ſeine Schulden durch Aufbringung eines gerin⸗ geren Gegenwertes abtragen können. Wird Deutſchland deshalb einerſeits über ſeine Ausfuhrfähigkeit wachen müſſen, ſo kann das amerikaniſche Vorgehen anderer⸗ ſeits doch nicht etwa zu einer ähnlichen Wäh⸗ rungspolitik in Deutſchland Veranlaſſung ge— ben. Vielmehr wird der Leitſtern der deut⸗ ſchen Währungspolitik der Grundſatz bleiben müſſen, den der Reichsbankpräſi⸗ dent in der letzten Generalverſammlung der Reichsbank ausgeſprochen hat: dem vom König von Italien. Wir dürfen annehmen, daß der Beſuch der deutſchen Staatsmänner dazu beigetragen hat, die ſchon jetzt ſehr guten Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien weiter zu vertiefen. Die zwiſchen England und Rußlano beſtehende Spannung iſt dadurch ver⸗ ſchärft worden, daß England ein Einfuhrver⸗ bot für ruſſiſche Waren erlaſſen hat. Den äußeren Anlaß dazu gab ein Prozeß gegen engliſche Ingenieure, die in Rußland für eine engliſche Firma tätig waren und vor das oberſte ſowjetruſſiſche Gericht geſtellt wurden wegen angeblicher Sabotage, Spionage und Gegen revolution. Man erinnert. ſich daran, daß deutſchen Ingenieuren vor einigen Jah⸗ ren etwas ganz ähnliches in Rußland paſſiert iſt. Die bolſchewiſtiſchen Machthaber brau⸗ n von Zeit zu Zeit ſolche Schauſpiele, um die Aufmerkſamkeit der Ruſſen von der wah⸗ ren Lage des ruſſiſchen Volkes abzulenken. Unſere Sparer ſollen wiſſen, daß die Reichsbank als unerſchütterliche Macht auf dem Poſten iſt, wenn es gilt, dem ſchaͤffenden und ſparenden deutſchen Volke das Geſchaffene und Erſparke zu erhalten. Soweit die Auslaſſungen der zuſtändigen deutſchen Stelle. Im Zuſammenhang da— mit iſt eine Meldung aus Waſhington von Intereſſe. Danach hat die amerikaniſche Regierung den amerikaniſchen Botſchaften und Geſandtſchaften im Auslande Erklärun⸗ gen zu den beabſichtigten Währungsmaßnah⸗ men zugehen laſſen, in denen betont wird, daß die geplanten Maßnahmen nicht etwa getroffen werden ſollen, um die Stellung der Vereinigten Staaten bei den kommenden Wirtſchaftsbeſprechungen zu verbeſſern. Die amerikaniſche Währungspolitik ſei vielmehr durch die beſonderen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe im eigenen Lande verur⸗ ſacht. Drei Milliarden Dollars neues Papiergeld Waſhingkton, 22. April. Das Geſetz zur Regelung der amerikani— ſchen Währuͤngsverhältniſſe ermächtigt den Präſidenten der Vereinigten Staaten erſtens zur Ausgabe von weiteren drei Milliarden Dollar Papiergeld, zweitens zur Annahme von Kriegsſchuldenzahlun⸗ gen in Silber bis zum Betrage von 100 Millionen Dollar, drittens zur Herabſet⸗ zung des Goldgehaltes des Dollar bis auf die Hälfte des jetzigen Werkes. Durch Geſetz mird der Börſe und der Noten— bank die bisherige Kontrolle über die Wäh— rung entzogen und diktatoriſch in die Hände des Präſidenten gelegt. Franzöſiſcher Optimismus Paris, 22. April. Der Dollarſturz wird ohne Zweifel auf die franzöſiſche Wirtſchaftspolitik entſcheiden⸗ denden Einfluß ausüben. Die Beurteilung der Preisgabe des Goldſtandards in Amerika und ihrer Folgen in den franzöſiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Wirtſchaftskreiſen iſt ziemlich ein⸗ heitlich: Schwärzeſter Peſſimismus für Ame— rika, Optimismus für Frankreich. In den maßgebenden Finanzkreiſen glaubt man, daß die Preisgabe des Goldſtandards zunächſt einmal ein Druckmittel auf England ſei, um ſo die Stabiliſierung des Pfundes zu erzwin⸗ gen. Frankreich werde dem Beiſpiel Trotz des auffallend milden Moskauer Ur⸗ teilſpruchs— nur zwei Engländer wurden zu Gefängnisſtrafen verurteilt— hat Eng⸗ land in der erwähnten ſcharfen Weiſe rea— giert. * Das große Ereignis der Außenpolitik die⸗ ſer Woche liegt aber auf wirtſchaftspoliti⸗ ſchem Gebiet: Amerikagibtden Gold⸗ ſtandard auf, der Dollarkurs iſt infolge⸗ deſſen an den internationalen Börſen bereits ſtark geſunken. Ueber die letzten Abſichten des Präſidenten Rooſevelt ſind abſchließende Urteile noch nicht möglich. So viel ſteht aber heute ſchon feſt: die Abwertung des Dollars wird für den deutſchen Export eine neue Er⸗ ſchwerung bedeuten. Sie wird insbeſondere die deutſche Fertigwareninduſtrie hart tref⸗ fen. Und hier könnte man von Sonderav⸗ ſichten Amerikas ſprechen, die vielleicht dahm gehen, daß die Vereinigten Staaten durch die neue Währunasvolitik die eigenen Ex⸗ Aumeritas unter keinen Umſtanden folgen. Es beſtänden keine Schwierigkeiten, den Goldſtandard in Frankreich aufrecht zu erhal⸗ ten. Einerſeits beſitze die Bank von Frank⸗ reich hinreichende Goldmengen, um die Wäh⸗ rung notfalls zu ſtützen. Andernfalls ſei es nicht unmöglich, daß Frankreich als das ein⸗ zige Land mit feſter Währung einen neuen Zuſtrom ausländiſchen Kapitals erleben würde. Dagegen wurden die Nachrichten aus Amerika auf dem Dampfer„Isle de France“, mit dem Herriot und die fran⸗ zöſiſche Delegation nach Waſhingkon rei⸗ ſen— wie der Sonderberichterſtakter des„Petit Pariſien“ berichtek— mit größter Beſtürzung aufgenommen. Die franzöſiſche Delegation habe zum Aus⸗ druck gebracht, daß ſie jetzt vor einer voll⸗ kommen anderen Lage ſtehe und daß die Waſhingtoner Beſprechungen von einer ganz anderen Seite aus in Angriff genommen werden müßten. Scharfe engliſche Kritik London, 22. April. Die Londoner Preſſe befaßt ſich eingehend mit dem Abgehen Amerikas vom Goldſtan— dard. Sehr kritiſch ſprechen ſich die Fi⸗ nanzzeitungen aus. Die„Financial News“ ſpricht von der Entrüſtung der City über den wohlüberlegten Entſchluß Rooſe⸗ velts. Er habe ſich einer großen Unhöflich⸗ keit ſchuldig gemacht, da er Macdonald vor eine vollendete Tatſache ſtelle. Rooſevelt habe England kaltblütig ſeiner gegenwärtigen Währungsvorteile beraubt. Macdonald kue am beſten, mil dem näch- ſten Schiff wieder nach England zurück- zufahren, ohne mit Nooſevelt verhandelt zu haben. Es ſei möglich, daß nun auch andere Länder zum Abgehen vom Gold- ſtandard gezwungen würden, was ein allgemeines Chaos bedeuken und eine Rückkehr zu geſunden Währungsverhälk⸗ niſſen auf lange Zeit hinausſchieben würde. Sollte auch Frankreich vom Goldſtan⸗ dard abgehen, dann gebe es für die anderen Länder kein Halten mehr. Man glaube, daß die Schweiz, Holland und auch Bel⸗ gien vielleicht noch vor Frankreich vom Goldſtandard abgehen könnten. In eng⸗ liſchen Bankenkreiſen betrachte man daher die Lage der Weltwirtſchaftskonferenz mit größtem Peſſimismus und bezeichne ſie be⸗ reits als geſcheitert. Ortausſichten beſſern und fördern wollen. Einen ſehr ſtarken Eindruck haben die Mel⸗ dungen aus Amerika in Paris und in Lon⸗ don gemacht. Frankreich und England treten ja jetzt in neue Verhandlungen über ihre Schulden an Amerika ein. Der engliſche Premierminiſter Macdonald und der frühere franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot ſind zurzeit als Unterhändler nach Amerika unter⸗ wegs. Bedeutet das amerikaniſche Vorgehen vielleicht nichts anderes als die Ausübung eines ſtarken Drucks auf dieſe beiden Schuld⸗ nerländer Amerikas? Dergeſtalt, daß Rooſe⸗ velt ſagen wird: wenn ihr eure Schulden be⸗ zahlt, kehren wir wieder zum Goldſtandard zurück, wenn nicht, bleibt es bei unſerem Entſchluß; dann aber iſt es nicht nur mit dem Abſatz engliſcher und franzöſiſcher Wa⸗ ren in Amerika vorbei, ſondern ihr könnt auch ſonſt auf dem Weltmarkt wegen der bil⸗ ligeren amerikaniſchen Warenpreiſe nicht mehr mit uns konkurrieren. Lokales Weißer Sonntag. Das iſt der Tag, den Gott gemacht, Der Tag des Lichts in Erdennacht, Der Tag des Heils für groß und klein, Der Tag des Glücks, wie keins ſo rein! O ſüßes Glück, o reiche Gnad', Wo euch der Heiland ſelber naht. Wo ihr vermählt dem Gottesſohn Am Tag der erſten Kommunion! So oft ihr dieſes Tages denkt, Dem Heiland treu aufs neu' euch ſchenkt, Daß euer Leben— ihm zum Lohn— Sei eine heil'ge Kommunion. So haltet euer Leben lang Stets weißen Sonntag,— ſprecht voll Dank: „Sei hochgelobt in Ewigkeit, Du Sakrament der Seligkeit!“ * Weißer Sonntag. Die erſte heilige Kommunion empfangen am morgigen Weißen Sonntag nach würdiger Vorbereitung 250 Kinder unſerer Gemeinde und zwar 126 Mädchen und 124 Knaben. * Evang. Gemeinde. Am Montag, den 24. April nimmt die Kinderſchule wieder ihren Anfang. * Konfirmation. In der Evang. Kirche empfangen 5 Konfirmanden das erſte heilige Abendmahl. Es ſind 3 Mädchen und 2 Knaben. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am morgigen Sonntag Herr Dr. Kienle den ärztlichen Dienſt. *Die bisherigen Schulbücher werden beibehalten. Zum Beginn des neuen Schuljahrrs iſt mit irgendwelchen Aender⸗ ungen der Lehrbücher nicht zu rechen. Die bis⸗ her verwandten Schulbücher können auch im Jahr 1933/4 weiter gebraucht werden. * Aus der Schutzhaft. Von den dieſer Woche in Schutzhaft genommenen hieſigen Einwohnern konnten geſtern wieder einige in die Heimat entlaſſen werden. * Hagelſchauer. Der April macht, was er will... Heute Vormittag um 10 Uhr ging hier ein leichter Hagelſchauer nieder. Nach dieſem wurde es in der Natur milder und der Boden war dankbar um den leichten Nieder- ſchlag. Die Freien Gewerkſchaften und der 1. Mai. Die Führung der Freien Ge⸗ werkſchaften hat beſchloſſen, die Gewerkſchafts⸗ mitglieder zur Teilnahme an den Veranſtalt⸗ ungen am„Tag der nationalen Arbeit“ aufzu⸗ fordern. In einer Erklärung wird die geſetzliche Feſtlegung des 1. Mai als Feiertag der natio- nalen Arbeit begrüßt. * Der Bortrag über Gas⸗ und Luft- ſchutz beim Roten Kreuz. Am Mittwoch abend hielt der Beauftragte vom Luft- und Gasſchutz⸗ verband, Herr Alex Heim, bei der Freiwilligen Sanitätskolonne Viernheim einen Vortrag über die Erfahrungen auf dem Gebiete des Luftſchutzes. Die Sanitätsmannſchaften des„Roten Kreuz“ erhielten eine eingehende und intenſive Ausbil- dung in Bezug auf den Aerochemiſchen Krieg, und werden ſie ſich die hierzu geeigneten Mate⸗ rialien für ihre Hilfsdienſte umgehend zu be⸗ ſchaffen wiſſen. Es iſt ferner geplant, neben den theoretiſchen Vorträgen praktiſche Hilfsmaß⸗ nahmen in dieſer Beziehung zu ergreifen, ſodaß das Sanitätsperſonal in allerkürzeſter Zeit für alle vorkommenden Fälle ausgebildet ſein dürfte. biſe Viennhelnet Sonfünſchn Zwei 100% Bomben⸗Tonfilm⸗Schlager! 1.„Sehnſucht 202“ mit Fritz Schulz u. Magda Schneider. 2.„Strich durch die Rechnung“ mit Heinz Rühmaun und Fritz Kampers. 3.„Die Amateur ⸗Poliziſten“ mit Slim u. Slum 100% Ton! Wie immer, ſo iſt auch dieſe Woche, ein fabelhaftes und reichhaltiges Tonfilm⸗Programm im Central⸗Film⸗Palaſt wieder zu bewundern. Diesmal ganz beſonders. So beſtaunt man erſtens die reizende und fabelhafte Tonfilm⸗ Operette mit Fritz Schulz, Magda Schneider, Rolf von Goth, Hans Thimig, Paul Kemp uſw. Ueberall ganz große Begeiſterung. Ueberall der größte Erfolg. Alles ſtaunt, alles jubelt über dieſe entzückende Tonfilm Operette„Sehnſucht 202“. Einfach fabelhaft. Schon dieſe erſte Darbietung iſt eine Bomben⸗Tonfilm⸗Sehens⸗ würdigkeit. Jetzt kommt erſt die Haupt⸗Atrak⸗ tien dieſer Woche: Der Ufa ⸗Spitzen ⸗Tonfilm „Strich durch d. Rechnung“ mit Heinz Rühmann, Tony von Eycke, Jacob Tiedke, Harry Hardt, Otto Wallburg und Fritz Kampers. Ein 100% Tonfilmſchlager wie man noch keinen geſehen u. gehört hat. Im 3. Teil ſehen und hören wir Slim und Slum als Amateur⸗Poliziſten. Größte Heiterkeit. Sind die Darbietungen im Central⸗ Film⸗Palaſt wie bekannt immer unüberbietbar und lobenswert, ſo iſt dieſes Bomben ⸗Tonfilm⸗ Programm diesmal zum Beſuch beſonders zu empfehlen. Beſtimmt kommt alles auf ſeine Rech⸗ nung und noch darüber hinaus. Allen Einwoh⸗ nern Viernheims wird jetzt ſchon bekannt gemacht, daß demnächſt das gewaltigſte, das grandioſeſte und ſchönſte Tonfilm Werk der Welt zur Auf⸗ führung kommt:„Der R 725 D. J. K.⸗Sport⸗Vorſchau. Viernheim ſpielt mit 5 Mannſchaften gegen die D. J. K. Lorſch. Die 1. Fußballelf in Viernheim— die Hand- baller in Lorſch. Endlich wieder der alte Rivale Lorſch! Dies wird der Gedanke vieler unſerer Sportan⸗ hänger ſein. Die früheren Begegnungen dieſer beiden 1. Fußballmannſchaften haben immer ihre Anziehungskraft ausgelöſt, da jedesmal ſcharfe und ſpannende Kämpfe zu ſehen waren. Die Reſultate fielen immer ſehr knapp aus. Lorſch wird in ſtärkſter Aufſtellung und mit den be⸗ kannten Kanonen antreten. An dem Ausgang dieſes Spieles iſt man im Bezirk Südheſſen ſehr intereſſiert. Außerdem ſpielt noch auf unſerem Stadion die 2. Fußballelf und die 1. Schülerm. von Lorſch. Anfaag 2,15 u. 4 Uhr. In Lorſch wird die 1. und 2. Handball- elf gegen die gleiche von Lorſch antreten. Dort iſt man ſehr geſpannt auf die Spielweiſe unſerer jungen Handballer, denn die Erfolge dieſer Elf im Gau Mannheim ſind auch im Sübheſſen⸗ Bezirk nicht unbekannt geblieben. Deshalb zeigt euren früheren Freunden in Südheſſen ein erſt⸗ klaſſiges Handballſpiel.— Das A. H.⸗Spiel am Samstag Abend fällt aus. Sonntag-Fußball⸗Programm der Sportvereinigung Amieitia 09! Die Liga ſpielt in Frankfurt gegen den bekannten Kreß Club auf dem Meßbplatzgelände. Abfahrt iſt 11,43 Uhr mit der O. E. G. Die Erſ.⸗Liga hat ſich zu einem Freundſchafts kampf in Heppenheim gegen den Kreismeiſter F. C. Starkenburgia Heppenheim verpflichetet. Abfahrt iſt punkt 12 Uhr per Rad ab Lokal. Die A 1⸗Jugend muß in Wallſtadt zum fälligen Verbandsſpiel antreten. Gewinnt ſie auch dieſes, ſo ſtrebt unſere Jugendmannſchaft mit Rieſenſchritten dem geſetzten Ziele zu. Be⸗ ginn iſt 11 Uhr und Abfahrt 10 Uhr ab Lokal. Die Schüler beſtreiten heute das Vorſpiel in Käfertal vor dem Spiel S. C. Käfertal— Olympia Lampertheim. Abfahrt iſt 4 Uhr per Rad ab Lokal. u. ⸗T.⸗Tonſilmſchau. Hans Albers, der Liebling Aller, dieſe Woche im U. T. Ueberall iſt man erſtaunt über die bombi⸗ gen Schlagerfilme, die in den letzten Wochen im U. T. Filmpalaſt gezeigt werden. Sie ſehen bei uns immer die beſten und neueſten Film⸗ ſchöpfungen, wie dieſe in der Großſtadt nicht beſſer gezeigt werden können. Ein Ueberbieten unſerer Filmdarbietungen kommt überhaupt nicht in Frage, denn wir zeigen wirklich das Beſte. Dieſe Woche ſehen Sie einen der beliebteſten Filmſchauſpieler, Hans Albers, in ſeinem wun⸗ derbaren Tonfilm„Die Nacht gehört uns.“ Hans Albers⸗Filme ſind immer Kanonen und erfreuen alle Filmfreunde. Im 2. Teil kommt noch ein Tonfilm und zwar„Wiener Walzer.“ Filme, die von Wien ſpielen, bedeuten immer ein Hochgenuß. Wien bleibt Wien. Als 3. Schlager bieten wir einen Gaktigen ſtummen Film„In der Wildnis“, ein Urwaldfilm mit all ſeiner Spannung und Abenteuerlichkeit. Zum Schluſſe kommt der Wochenlachſchlager „Liebe und Alkohol.“ Zum Totlachen. Sie ſehen alſo, daß wir wieder einen ganz großen Spielplan dieſe Woche aufführen. Beſuchen Sie deshalb jede Woche einmal das beliebte Union⸗ Theater, das Haus der guten und ſchönen Dar⸗ bietungen. Vorſchau: Die nächſte Woche brin⸗ gen wir den neueſten Harry Piel⸗Tonfilm„Das Schiff ohne Hafen“ oder„Das Geſpenſterſchiff.“ Wer will dieſen Prachtfilm nicht ſehen? Sur Nommunion. Kinder, eure Eltern liebet, Ehret, achtet, ſchätzet ſie, Ihre Herzen nie betrübet, Cohnet ihrer Arbeit, Müh! Folget treu dem Gottes worte, denn es bringet ſchöne Saat. Ihr ſteht an des Lebens Pforte, Weichet nie vom rechten Pfad! Goleslenst Oranung Weißer Sonntag. Apoſtelkirche: 6 Uhr 1. hl. Meſſe 7 Uhr 2. hl. Meſſe ½9 Uhr Abholen der Kinder, Kommunion⸗ Meſſe mit Predigt. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht, Anſprache mit Weihe der Erſtkommunikanten an die Mutter Gottes. Marienkirche: ½8 Uhr hl. Meſſe. ½11 Uhr Kindermeſſe. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 1. S.⸗A. für Jakob Bühler. 8 Uhr Segens⸗Meſſe für die verſtorbenen Eltern und Verwandte der Erſtkommunikanten, gemeinſame Kommunionandacht für die Kinder. Die Bänke bleiben wie am Weißen Sonntag für die Kinder reſerviert. Dienstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Eliſe Hof⸗ mann geb. Helfrich und Marg. Hofmann geb. Eppel, Söhne Philipp, Franz u. Angehörigen 8 Uhr beſt. Amt für Kath. Hofmann geb. Edinger, Ehegatten, gefallener Krieger Adam Hofmann 4, darauf Markus⸗Prozeſſion. Mittwoch: 547 Uhr 27 1/48 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Beyer. Donnerstag: 3/7 Uhr Segensmeſſe für Mich. Butſch, Ehefrau Maria geb Hoock, Sohn Georg und Schwiegerſohn Johann Renner. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Helbig, Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Fleiſchmann, gefallener Krieger Ludwig, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Freitag: 7 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Bühler. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Schalk und gefallener Krieger Lehrer Joſeph Hofmann und Eltern. a Samstag: ¼7 Uhr Requiem für die in Mann⸗ heim verſtorbene Eliſ. Mayer geb. Faber. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Peter Illert, Johann Illert 1. und Kath. Wunderle geb. Illert und Söhne, gefallene Krieger, Johann Valentin und Michael. 1/8 Uhr beſt. Amt für Jakob Hoock 12. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern, um 7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation. Ebenſo gemeinſame Kommnnion für die Schüler der Herrn Lehrer Mandel u. Seyfried, der Fräulein König, Eckert und Hammel. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben Samstag um 2 Uhr. N N 1* , ste Rechnung: Moskator. 8 Kökenfutter enthält nicht 10%, sondern 18% meist tierischez also Wachstumförderndes EIWeiſßz. Zweite Rechnung: Wachse ich schnel 50 renflere ich mich besser, weil ich früher zu legen beginne. Dritte Rechnung: Ste Körper- Ent. wicklung bedeutet auch hohe lege. leistungen mit gutem Ei- Gewicht 60.55 Gramm). Dann gehöre ich zur A-Klasse und heiße: Akudkator fläbncbege Bergisches Kraftfutterwerk G. m. b. 5 Dösseldorf-Hafen ieee eee ö —— Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 23. April 1933. Konfirmation. Vorm. 9 Uhr: Vorſtellung der Konfirmanden. Vorm. 10 Uhr: Konfirmation der 1 Vorm. 11 Uhr: Feier des heiligen Abend mahlez mit Beichte. Kollekte für Epileptiſche und Krüppel in Niederramſtadt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Montag, den 24. April 1933. Abends 8½ Uhr: Uebungsſt. des Kirchenchorz Mittwoch, den 26. April 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. Gport⸗Vereinigung. Sonntag, den 23. April, nachmittags 3 Uhr 1 Freundſchafts-Spiel gegen S. C. Rotweiß Frankfurt 1 in Frankfurt. Abfahrt 11,43 Uhr Q. E. G. Abfahrt der Erſatz⸗Liga 12 Uhr ab Lokal. In Wallſtadt 11 Uhr: Verbands ſpiel A 1-Jugendm.— Wallſtadt A 1⸗Jugendm. Abfahrt 10 Uhr per Rad ab Lokal„Stern“ Schüler in Käfertal Abfahrt 4 Uhr Tannhäuſer Der Vorſtand. Mit einem ſulief reichen Hie lange aus. wenn Sie das Spartezept befolgen: 1 Teelöffel voll für zu verkaufen Täglich frische Cparg zum Tagespreis zu verkaufen. Schöne helle 1 4 Zimmer u. Küche evtl. mit Abſchluß, Gas, Waſſer und Elektr. iſt zu vermieten. Hirchner, Untererheber — 2 Zimmer und Küche mit eine normale Auf⸗ Zubehör(Keller, Holzplaß und Garten evtl. auch waſchſchüſſel u. 1 Eß⸗ Stallung) ab 1. Mai evtl. auch ſpäter zu vermieten löffel voll auf einen Mannhelmerstrasse 6“. Eimer heißes Waſ⸗ ſer für allgemeine Mlavier- Reinigungszwecke. Unterricht a Wenig genügt bei Ed, um del zu lei. een, denn eO hal es witklich„in ſſc“ zuin Aufmasthen, Shlilon einigen, fiif Gesthitr und ulles Hultsgbffit auf theoretiſcher Grund g lage Liſſi Schlatter langjährige Lehrerin a d. Hochſchule f. Muſl. Bedeutend ermäßigte“ e Näheres: unheimerſtraße“ Nikolaus Adler vis a vis vom Pflug. Lampertheimerſtraße!“ 5 9 auch 3 Zimmer u. Küche 1 Ju lurzen Worten: ichspräſident von Hindenburg und a Hitler waren Freitag mittag cgäſte des Königs von Schweden in der Schwediſchen Geſandtſchaft. 105 Eine Verordnung des Reichsinnenmini⸗ ſteriums verfügt, daß die infolge des Feier⸗ lages der nationalen Arbeit ausfallende Ar⸗ beitszeit tarifmäßig bezahlt wird. a Reichskanzler Hitle. traf am Freitag wieder in Berlin ein, ebenſo Reichsminiſter Göring. 133 Auf den Deutſchen Werken in Kiel wurde ein marxiſtiſcher Plan zur Stillegung des geſamten Betriebes aufgedeckt.„Es wurde eine Säuberungsaktion durchgeführt und ein Staatskommiſſar für die Deutſchen Werke eingeſetzt. ö Der Ring deutſcher Flieger veranſtaltete am Grabe des Kampflfliegers Manfred von Richthofen eine Gedenkfeier aus Anlaß ſei⸗ nes 15. Todestages. Zur neuen amerikaniſchen Währungspoli⸗ lit wird von zuſtändiger deutſcher Seite er⸗ klärt, daß die Reichsbank keinesfalls Wäh⸗ rungsexperimente mache. Der engliſche Miniſterpräſident Macdo⸗ nald ift am Freitag in Newyork eingetroffen Preußens Miniſter Vom Reichskanzler ernannk. Berlin, 22. April. der amtliche preußiſche Preſſedienſt keil mil: Nachdem der Herr Reichspräſidenk der Vizekanzler von für de von ſeinem Amt als Reichskommiſſar für das Land Preußen ent bunden halte, übergab Bizekanzler von Pa; pen dem vom Reichskanzler ernannlen Mi niſterpräſidenten Göring die Geſchäfte de⸗ preußiſchen Staatsminiſteriums. Auf Vorſchlag des Miniſterpräſidenken ha der Reichskanzler den Miniſterpräſidenken Göring gleichzeitig zum Innenminiſter er nannt, zum Jinanzminiſter wurde Prof Popitz ernannt, das Juſtizminiſterium ha Kommiſſar Kerrl übernommen und da⸗ Kullusminiſterium Kommiſſar Ruſt. Ueber die Beſetzung des Miniſteriums fü Landwirtſchaft, Domänen und Forſten ſchwe. ben zwiſchen Miniſterpräſident Göring und Reichsminiſter Hugenberg, der dieſes Ref fort als Kommiſſar verwaltete, noch Unter— handlungen. Lügen um den Reichstagsbrand Berlin, 22. April. Noch immer wird ir kommuniſtiſchen Kreiſen illegal eine Schrif vertrieben, betitelt„Die Wahrheit über den Reichstagsbrand“. Die Schrift wärmt die alte Lüge auf, daß letzten Endes Miniſtei ö Göring ſelbſt den Reichstag in Brand ge⸗ ſteckt hätte. Offenſichtlich laſſen ſich die Kom⸗ muniſten dabei von dem Beſtreben leiten, die Hauptverhandlung vor dem Reichsgericht durch dieſes lügneriſche Mittel nicht nur im 1 0 ſondern auch im Ausland zu beein⸗ fluſſen. Führertagung der NS dA f München, 22. April. Die große Führertagung der NSDAP hat am Freitag vormittag mit einer Tagung der Gauleiter begonnen. Die Beratungen be⸗ jaßten ſich vor allem mit organiſatoriſchen Einzelfragen. Anſchließend fand eine Ta⸗ zung der Landes⸗ und Gauobleute der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Betriebszellen-Organiſa⸗ tion ſtatt, in deren Mittelpunkt eine An⸗ prache des Stabsleiters Dr. Ley ſtand. Die NS habe die Aufgabe, führte der Red⸗ ner aus, den deutſchen Arbeiter wieder zu dem zu machen, was er ſein muß, ein Glied des Volkes. Am Samstag verſammeln ſich alle Führer der Partei, Amtsleiter, Gauleiter, höhere SA⸗ und SS⸗ führer. Golifried Jeder Präſident des Reichsbundes a deuiſcher Technik. Berlin, 22. April. Prof. Dr. ing. Fritz Gerſtenberg, der Vorſitzende des Reichsbun⸗ des deutſcher Technik, hat ſein Amt nieder⸗ gelegt. Sein Nachfolger wurde auf einſtim⸗ migen Vorſtandsbeſchluß hin der Vorſitzende der Unterkommiſſion 3 b der olitiſchen Zen⸗ tralkommiſſion der NSDAP, Reichstagsab⸗ geordneter Dipl. ing. Gottfried Feder. Erſter Kulturkag des Deutſchen Sänger⸗ bundes. Dortmund, 22. April. Im Goldſaal der Weſtfalenhalle, der mit Hakenkreuzfahnen und ſchwarz⸗weiß⸗roten Flaggen geſchmückt war, begann am Freitag der erſte Kulturtag des Deutſchen Sänger-Bundes, der mehr als 16 000 deutſche Männer-Geſangvereine im In⸗ und Auslande umfaßt. An den Reichspräſidenten und den Reichskanzler wurden Begrüßungstelegramm geſandt. In dem Telegramm an den Kanzler gelobt der Bund, der Reichsregierung ein treuer Hel— fer zu ſein bei dem politiſchen Wiederauf⸗ bau unſeres Vaterlandes durch die werbende Kraft unſeres Volksliedes. Reichsbahn ſchmückt Lokomotiven und Bahnhöfe. Berlin, 22. April. Die Lokomotiven der Reichsbahn werden zur Feier des Tages der nationalen Arbeit am 1. Mai 1933 feſtlich geſchmückt. Jede Maſchine erhält je ein ſchwarz⸗weiß⸗rotes und Hakenkreuzfähnchen oder zwei ſolche Wimpel. Ebenſo iſt für die Bahnhöfe Feſtbeflaggung vorgeſehen. Dar— über hinaus werden Bahnhöfe und Lokomo⸗ tiven mit friſchem Grün ausgeſchmückt. Königsbeſuch in Verlin Gegenbeſuch des Reichspräſidenten beim König von Schweden. Berlin, 22. April. Am Freitag ſtattete Reichspräſident von Hindenburg dem König von Schweden, der ſich auf der Rückreiſe aus dem Süden einen Tag in Berlin aufhielt und in der ſchwediſchen Geſandtſchaft abge— ſtiegen war, in Erwiderung früherer Beſuche einen Gegenbeſuch ab. Anſchließend gab der König zu Ehren des Herrn Keichspräſidenten ein Frühſtück, an dem außer dem Gefolge ſowie den Mit- gliedern der ſchwediſchen Geſandtſchaft u. a. der Reichskanzler, Vizekanzler v. Papen, der Reichsminiſter des Auswärtigen, Irhr. v. Neurath, Staatsſekretär Dr. Meißner, Oberſt von Hindenburg teilnahmen. 2 Volkszählung Freitag, 16. Juni 1933. Berlin, 22. April. Zum Geſetz vom 12. April zur Durchfüh⸗ rung der Volls⸗, Berufs⸗ und Be⸗ triebszählung iſt die Ausführungs⸗ verordnung erlaſſen worden. Die Zählung ſollte urſprüngach ſchon im Jahre 1930 ſtatt⸗ finden, ſie mußte aber aus Gründen der Finanzierung und aus anderen Gründen ver⸗ ſchoben werden. Nach der Gleichſchaltung aller Inſtanzen hat die Reichsregierung das Jahr 1933 als den richtigen Moment angeſehen, um durch die Zählung eine Inventuraufnahme des ganzen Volkskörpers und der Wirtſchaft vorzu⸗ nehmen. Nach Abſchluß des wirtſchaftlichen Schrumpfungsproꝛeſſes dürfte dieſer Zeitpunkt auch für die wirtſchaftspolitiſche Aufgabe der Zählung richtig gewählt ſein. Die Zählung ſoll das bevölkerungs⸗, wirtſchafts⸗ und ſozialpo⸗ litiſche Rüſtzeug für den Wiederaufbau der kommenden Jahre geben. Zu der Volks⸗, Berufs⸗ und Betriebszäh⸗ lung am 16. Juni ſollen noch gewiſſe ſtati⸗ ſtiſche Nacherhebungen auf dem Gebiete der Landwirtſchaft und Induſtrie treten, die im einzelnen noch nicht endgültig feſtgelegt ſind. Verlin⸗Rom in fünf stunden Ankündigung des Reichsminiſters Göring. Mailand, 22. April. Die Blätter bringen große Berichte über den Sturmflug des Reichsminiſters Göring nach München. Beim Abſchied von Mailand erklärte der Miniſter gegenüber italieniſchen Journaliſten, daß er in Mailand liefen Ein⸗ druck von der wirtſchaftlichen Verbundenheit beider Länder mit ſich nehme, für deren immer weitere Vertiefung er beſorgt ſein wolle. Das tiefſte Erlebnis ſeiner Reiſe ſei ihm der Ein⸗ druck von der völligen Neuordnung Italiens. geworden. Ueberall ſehe man Muſſolinidſche Prägung. Nach ſehr anerkennenden Worten über den in dieſen Tagen aufgeſtellten Schnel— ligleitsſelord des italieniſchen Fliegerofſizieres Agello, erllärte der Miniſter zur zukünftigen Geſtaltung des italieniſch-deutſchen Flugver⸗ lehrs, daß er einen regelmäßigen Expreß⸗ flug drenſt Berlin-Rom einrichten werde, und zwar auch für die Winterſaiſon. Der Verkehr zwiſchen den beiden Städten ſolie ſich in fünf Stunden vollziehen, und zwar ſollen bereits erprobte, mit beſonderer Geſchmi digkeit ausg ſtattete Spez alm ſchinen eingeſetzt werden. Im Laufe der Zeit wolle man die Linie bis Neapel durch fü zen. Nichthofen zum Gedächtnis Feierliche Kranzniederlegung am Grabe des Fliegerhelden Berlin, 22. April. Aus Anlaß des 15. Jahrestages des Hel— dentodes des berühmten Kampffliegers des Weltkrieges, Rittmeiſter Manfred von Richthofen, veranſtaltete der Ring Deut— ſcher Flieger am Freitag am Grabe auf dem Invalidenfriedhof eine Richthofenge⸗ denkfeier. Zu beiden Seiten des Gra⸗ bes hatten Fahnenabordnungen der Flieger— verbände ſowie eine Ehrenwache Aufſtellung genommen, die vom Ring Deutſcher Flieger, der Luftſchiffer, der SA., SS.⸗ und Stahl⸗ helmfliegerſtaffeln geſtellt wurde. Dr. Knappe vom Ring Deutſcher Flieger legte nach einer Gedenkrede einen Kranz nieder, worauf der Chef der Heeresleitung von Hammerſtein mit Worten der Dankbarkeit Richthofens ge— dachte und einen Kranz niederlegte. Pfarrer Loerzer, der Bruder des Präſi- denken des Luftſportverbandes und ehe⸗ maliger Kampfflieger ſprach Worte der Erinnerung. Im Namen des Aero-Klubs von Deutſchland legte von Hoeppner einen Kranz nieder. Altmeiſter Oberleut⸗ nank d. D. Ernſt Udet, der mik den An⸗ gehörigen Richthofens erſchienen war, iegte im Namen der noch lebenden 12 Angehörigen des Jagdgeſchwaders Kicht⸗ hofen einen Kranz nieder. Man ſah Abordnungen des Heeres, der Ma— rine, der Reichs⸗ und Staatsbehörden, der Stadt, der Traditionskompagnie, der Flie⸗ gerbataillone, Kompagnien des Stahlhelm, der SA.⸗ und SS.⸗Fliegerſtaffeln, der Luft⸗ ſchiffer ſowie des nationalen Flugſportper⸗ eins Berlin. Ferner legten noch die SA. Flieger, der Reichskommiſſar für Luftfahrt, die Lufthanſa, der nationale Flugſportver⸗ ein, Stahlhelm⸗Frauenbund, Deutſche Flie⸗ ger und Luftſchiffer an der Saar, der Aero— Klub, die Verkehrsfliegerſchule Braunſchweig und viele andere Kränze nieder. Mit einem Vorbeimarſch der Abordnungen fand die Fei— er ihr Ende. Flaggenparade an Hitlers Geburlslag in Berlin. Die Flaggenformatio⸗ nen der Polizei, der, SA., SS. und des Stahlhelm auf dem Wege zum preußiſchen Innenminiſterium. Unſer Bild zeigt dem 1929 verſtor Letzte Nachrichten Paſchfälſcherzentrale ausgehoben Berlin, 22. April. Die Polizei konnte im Weſten Berlins eine neue mit allen modernen Einrichtungen gus⸗ geſtattete Paßfälſcherzentrale der Kommu⸗ niſten ausheben. U. a. fand man auch Pho⸗ tographien der beim Polizeipräſidium und bei den Gerichten befindlichen Akten über die erſten Werkſtätten. Die Technik war ſo fein, daß es ſelbſt für die Polizei 5 ge⸗ weſen war, die echten von den falſchen Päſ⸗ ſen zu unterſcheiden. Genoſſenſchaftsdireltor verhaftet Sleltin, 22. April. Der Verbandsdirektor der Pommerſchen landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaft in Stettin, von Knebel-Döberitz, iſt verhaftet worden, weil der Verdacht beſteht, daß er ſich bzw. ſolche Unternehmungen, an denen er perſönlich intereſſiert iſt, in ſtrafbarer Weiſe von der Pommernbank in Stettin Kre⸗ dite verſchafft hat. Macdonald in Amerika. London, 22. April. Der engliſche Min iſter⸗ präſident Macdonald traf in Neuyork ein und wurde von dem britiſchen Boiſchafter und einem Empfangsausſchuß begrüßt. Die Hafenbefeſtigungen feuerten 19 Salutſchäſſe. Macdonald iſt nach Waſhington weiterge⸗ fahren. „Macons“ Jungfernfahrt. Neuyork, 22. April. In Acron in Ohio ſtieg das neue amerikaniſche Luftſchiff, con“ planmäßig zu ſeiner Jungfernfahrt Die Wetterverhältniſſe waren ausgezei Das Luftſchiff hatte eine Beſatzung von 105 Mann. Kanzlerpläne für München Neue Monumenkalbaulen. München, 22. Apr Bei der in der Grütznerſtube des Münche⸗ ner Rathauſes veranſtalteten Ehrung bat Reichskanzler Adolf Hitler, dem amt⸗ lichen Bericht zufolge, die Grundlagen und Ziele eines großartigen Programms monu⸗ mentaler Bauten in München für die näch⸗ ſten Jahre dargelegt. Wie die„Münchener Zeitung“ hört, handelt es ſich in erſter Linie um zwei Monumentalbauten, die den Kranz der Münchener Baudenkmäler vermehren ſollen. So iſt ein gewaltiges Keichsparteihaus der NSDAP. bereits in den Plänen feſtge⸗ legt, das in unmittelbarer Nähe des Brau- nen Hauſes entlang der Arcis-Skraße gegen- über dem Königsplatz errichtet werden foll. Der zweite Plan Hitlers gilt der Errichtung eines Kunſtausſtellungs-Gebäudes an der Prinzregenten-Skraße auf der Seile des eng⸗ liſchen Gartens. Vom Mount⸗Evereſt Der zweite Flug 55 100 höchſten Berg der elt. Condon, 22. April. Wie ſich jetzt herausſtellt, wurde die zwei⸗ te Ueberfliegung des Mount Evereſt am Mittwoch gegen die ausdrücklichen Be⸗ fehle des Expeditionsleiters Fellowes und gegen den Willen der Lady Houſton durchge⸗ führt, die das Unternehmen finanziert. Drei der Expeditionsmitglieder, darunter Lord Clydedale ſowie ein Kinooperateur ſtarteten in aller Stille vom Flugplatz in Purneo ohne Wiſſen Fellows, der erkrankt war. Die Flugzeuge waren nicht verſichert. Der Flug iſt jedoch ſehr erfolgreich gewe⸗ jen und die fotograſiſche und kinemokogra⸗ ſiſche Ausbeule dürfle von großem Werk ſein. Die Fotografien werden einen Geſamtüber⸗ blick über das ganze Gipfelgebiet des Mount Evereft mit allen geographiſchen Einzelhei⸗ len geben. Berlin ehrt Arno Holz. 5 5 das Ehrengrab, das die Reichshauptſtadk benen Dichter anläßlich ſeines 70. Geburts⸗ tages durch den Bildhauer Harald Iſenſtein ſchaffen ließ. 16. Fortſetzung. ich:„Das iſt mal ein ſüßes Mädel!“ Sie fragte den jungen Mann errötend: „Wiſſen Sie, wie ich nach Herzogenheide kommen kann? Nan ſagte mir, es wäre dort noch recht billig. Und ich ſoll mich etwas erholen, habe aber nicht viel Geld...“ „Dann ſteigen Sie man getroſt ein, Fräulein“, er⸗ widerte der wackere Hinrichs.„Ich bringe Sie für fünf⸗ undzwanzig Pfennige hin. Dort können Sie im Gaſthauſe wohnen oder ſich auch eine Privatwohnung ſuchen. Jetzt iſt alles noch billig bei uns, bis wir endlich eine richtige Dampferverbindung kriegen.“ „So? Sie ſtammen wohl von dort, Herr?“ „Jawohl, Fräulein. Und wenn es Ihnen ſo gut in Herzogenheide gefällt wie mir, dann ſoll es mir nur lieb ſein. Jedem gefällt doch der Ort, wo er geboren wurde, am beſten auf der Welt.“ „Wundern Sie ſich nicht, daß ich gerade auf Herzogen⸗ heide verfallen bin?“ „Es wird jemand Sie hingeſchickt haben“, ſprach der Barkaſſenführer, der inzwiſchen den Koffer in das Boot geſchafft hatte und nun das Tau loswarf, den Motor an⸗ ſtellte und in die ſchmale Fahrſtraße ſteuerte. „So iſt es“, gab Iſolde von Kletten zu.„Sie müſſen wiſſen, daß ich in Berlin wohne. Dort lernte ich ein junges Mädchen kennen, das aus Herzogenheide ſtammt.“ „Dann kann es nur die Käthe Fernau geweſen ſein!“ rief Hinrichs ſofort, und ſein ehrliches Geſicht rötete ſich vor Freude. „Sie haben es erraten, Herr...“ „Nennen Sie mich nicht Herr!“ bat jedoch Hinrichs, und nannte ſeinen Namen.„Ein Herr wird einer erſt, wenn er nicht mehr arbeiten muß. Weil das bei mir wohl noch ein hübsches paar Jährchen dauern kann, ſo bin ich eben Hinnerk Hinrichs...“ „Hinnert Hinrichs! Was für ein ſonderbarer Name!“ rief Iſolde, di- ſich alle Mühe geben wollte, dieſen Mann für ſich zu gewinnen.„Ich kenne Sie ja ſchon, denn meine Freundin hat mir von Ihnen erzählt.“ „Die Käthe? Das iſt nett von ihr, daß ſie noch an mich gedacht hat! Wie geht es ihr denn? Hoffentlich hat ſie es gut getroffen. Ich wollt' es ihr von Herzen gönnen, denn hier hat ſie nicht viel gute Tage gehabt. Ihre alte Tante war ein richtiger Drachen, ſo eine, die nach ihrem Tode Schloßen quirlen und Gewitter brauen müſſen!“ Iſolde lauſchte auf jedes ſeiner Worte. Schon jetzt war ſie überzeugt, daß ſie den richtigen Weg eingeſchlagen hatte, um alles über ihre verhaßte Nebenbuhlerin zu er⸗ fahren, was überhaupt zu erfahren war. Sie machte ein verſchmitztes Geſicht und hob drohend den rechten Zeigefinger. „Na, na, Hinrichs!“ ſagte ſie.„Mir ſcheint faſt, als hätte meine Freundin es Ihnen angetan!“ 5 Da wurde der junge Mann glühendrot, aber ſeine blauen Augen leuchteten. „Die?“ rief er.„Ja, gern haben mußte ſie ein jeder, und ich hätte ihr wohl gut ſein können, aber ſie war doch nichts für unſereinen. Die Käthe Fernau war eine Feine, wenn ſie man auch bloß nähen ging! Was macht ſie denn aber jetzt? Sie haben es mir noch gar nicht geſagt.“ „Ach, es geht ihr ganz gut“, erklärte Iſolde.„Sie hat eine Stelle als Direktrice in einer Mäntelfabrik...“ „Die arme Deern!“ ſtieß Hinrichs bedauernd hervor. „Da wird ſie den ganzen Tag in der Stube oder gar in der Fabrik hocken müſſen! Die herrliche friſche Luft hier wird ihr ſehr fehlen. Sie iſt wohl recht blaß geworden?“ „Wenn Sie das wiſſen wollen, müſſen Sie mich an⸗ ſehen“, erwiderte Iſolde.„Ich bin doch die Kollegin von der Käthe...“ Und als Hinrichs den Kopf zu ihr wandte, um ſie nun wirklich noch einmal prüfend zu betrachten, da traf ihn aus den Augen der Fremden ein Blick, daß ihm gleich alles Blut nach dem Herzen ſtrömte und er ſich verlegen wieder abwandte. „Nee“, ſagte er trotzdem ehrlich,„Sie ſehen nicht blaß aus. Und wenn die Käthe Ihnen gleicht, dann muß ſie auch rote Backen haben.“ „Sie könnten ſie doch einmal beſuchen!“ ſchlug Iſolde dem Bootsführer vor. „Ich? Nach Berlin? Nee, nee, Fräulein, das gibt's nicht! Ich bin heilfroh, daß ich wieder hier leben kann. Ich habe als Soldat genug in großen Städten ſein müſſen. Ich haſſe ſie..“ Iſolde lächelte. „Sie werden ſchon wiſſen, warum Sie hierbleiben“, ſagte ſie,„ſicher haben Sie einen Schatz in Herzogenheide.“ „Möchte wiſſen, wen!“ „Na, es wird doch manches hübſche Mädchen geben, das gern nach einem ſchmucken Burſchen ſchaut!“ „Bei uns? Nee, Fräulein, da ſind die hübſchen Mädels man ſehr dünne geſät. Ich könnte ſie Ihnen an den Fingern einer Hand aufzählen, und die haben ſchon alle ihren Verehrer. Da käme ich zu ſpät.“ „Dann müſſen Sie ſich eben nach einer Fremden um⸗ ſehen!“ ſchlug Iſolde vor, und legte dem jungen Manne ihre rechte Hand auf den Arm. Hinrichs fuhr zuſammen. Er wurde wieder rot und 1 nicht, ſich umzuſehen. Aber Iſolde lächelte ſieges⸗ gewiß. „Ich hoffe, ich werde Sie noch öfter ſehen, Hinrichs“, ſagte ſie.„Vielleicht fahren Sie mich einmal ſpazieren?“ „Natürlich, gerne!“ verſicherte er. Dann ſchwiegen beide, bis das Boot an dem Landungs⸗ ſtege anlegte, wo Hinrichs es vertäute. Nachdem er den Koffer der Fremden herausgehoben hatte, deutete er auf das Häuschen unter den Kaftanien, wo Käthe Fernau ſo⸗ Nachdruck verboten. Hinnerk Hinrichs, der Barkaſſenführer, ſchmunzelte bei „Dort drüben hat Ihre Freundin mit ihrer alten Tante gewohnt.“ a 5 „Und jetzt?“ N „Das Häuschen iſt verkauft, aber es iſt noch nieman wieder eingezogen. Vielleicht ſoll es im Sommer vermietet werden.“ Dann buckelte er den Koffer auf, und fragte, ob das Fräulein im Wirtshauſe oder bei dem Förſter bleiben wollte, und Iſolde entſchied ſich für das erſtere, denn ſie hoffte, dort noch allerlei über Käthe erfahren zu können. Sie wurde von der rundlichen Wirtin freundlich auf⸗ genommen, erhielt auch ein wunderhübſches Zimmerchen und war mit dem geforderten Preiſe durchaus einver⸗ ſtanden. 5 Selbſtverſtändlich war ſie viel zu klug, um offen ihre Nachforſchungen zu betreiben; aber als ſie der Frau Möller ebenfalls erzählte, daß Käthe Fernau ſie nach Herzogen⸗ heide geſchickt habe, da mußte ſie zu ihrem Aerger feſt⸗ ſtellen, daß man dieſe auch hier in beſtem Andenken hielt. Frau Möller begann ſogleich ein Loblied auf Käthe zu ſingen, und ſah nicht, wie kleinlaut die Fremde dabei wurde. In der Tat merkte Iſolde, daß Käthe ſich hier ſchwer⸗ lich etwas hatte zuſchulden kommen laſſen, daß ſie keine Feinde beſaß; aber deswegen ließ ſie ſich noch lange nicht abſchrecken, und erfuhr durch vorſichtiges Fragen in den nächſten Tagen noch allerlei, was nun doch von Wert für ſie war. Hinnerk Hinrichs erzählte ihr, während er ſie in der Barkaſſe fuhr, daß Käthe Fernau ſchon einmal fort⸗ geweſen ſei. „Sie kam erſt wieder, als ihre Tante im Sterben lag“, erklärte er,„und dann blieb ſie nur ſo lange hier, bis das Häuschen verkauft war.“ „Wo war ſie denn da geweſen?“ forſchte Iſolde, wäh⸗ rend ihre Augen verſtohlen aufleuchteten. „Das kann ich nicht ſagen, aber man munkelte, ſie wäre „Was? Das habe ich noch nie gehört!“ rief Iſolde erſtaunt.„Wie kam ſie denn dazu?“ ö Die Frau errötete. Sie wußte ſelbſt nichts Genaues, ſie hatte aber doch Gerüchte gehört. 5 Jedenfalls ſuchte ſie das Geſpräch von dieſem Punkte abzulenken, und ſagte: „Sie hatte ſich etwas verſpätet und fand die Haustür verſchloſſen. Als ſie klopfte, verweigerte Frau Wohllebe ihr den Einlaß, und da iſt ſie denn am anderen Tage abgereiſt.“ „Hatte ſie denn Geld?“ „Das kann ich nicht ſagen.“ Iſolde ſchüttelte den Kopf. Punkt vorhanden. ö Weshalb konnte Käthe ſich verſpätet haben? Hatte ſie ſich mit einem Liebhaber getroffen? Und wat dieſer Lieb⸗ haber Berndt Klauſen geweſen? Noch hatte Iſolde bisher vermieden, nach dieſem zu fragen. Jetzt aber ſchien ihr die Gelegenheit dazu ge⸗ kommen. Indem ſie ihre Erregung meiſterhaft verbarg, ſagte ſie wie nebenbei: „Ich werde ſie nochmals fragen. Vielleicht erzählt ſie mir noch alles. Uebrigens fällt mir da ein, daß auch einer meiner Bekannten zu jener Zeit hier geweſen ſein muß. Vielleicht haben Sie ihn ebenfalls kennengelernt...“ „Wie heißt er denn?“ „Berndt Klauſen. Er war Techniker.“ Hier war ein dunkler und beſchrieb ſogleich den jungen Mann. Iſolde fühlte, wie ihr das Herz in raſchen Schlägen klopfte. Berndt Klauſen war hier geweſen in Herzogenheide! Ganz, ganz ſicher hatte er Käthe alſo gekannt. Und doch hatte er das mit keinem Worte verraten, hatte ſich viel⸗ mehr geſtellt, als habe er nie etwas von ihr gehört. Das war ſehr, ſehr verdächtig! in London geweſen“, berichtete der Bootsführer. „Um ſich eine Stellung zu ſuchen?“ Hinrichs zuckte die Achſeln. „Da müſſen Sie ſchon einmal den Förſter fragen, bei dem ſie damals gewohnt hat“, ſagte er.„Der wird's wiſſen. Ich war damals kaum erſt heimgekommen. Der alte Janſen hatte die Barkaſſe, und ich habe ſie von ihm gekauft, als er nach Bornholm zog.“ „Dann hat er wahrſcheinlich auch die Käthe gefahren, als ſie nach London ging?“ fragte Iſolde lauernd. Hinrichs nickte nur. Da er nichts weiter wußte, beſchloß Iſolde, die Be⸗ kanntſchaft des Förſters zu machen, und das war ſehr leicht. Sie brauchte wieder nur zu erzählen, daß ſie die Freundin Käthes ſei, da wurde ſie herzlich willkommen geheißen, und ſie gewann ſich das Herz der beiden ehr⸗ lichen Leute vollends, als ſie Käthe als braves Mädchen und treue Freundin lobte. „Ja, ſo war ſie!“ ſagte Frau Edelmann.„Wir beide, mein Mann und ich, haben ſie von Herzen liebgewonnen. Sie war ſo beſcheiden, ſo aufrichtig und freundlich, daß man ihr gut ſein mußte, und ſo ſchwer ſie es bei ihrer Tante auch hatte, nie hat ſie eine Klage laut werden ſprochen, wenn dieſe keifte und ſchalt. Sie hat verdient, 1 0 ihr recht gut geht, und wie Sie ſagen, iſt das ja der a 7065 „Ja, es geht ihr gut“, beſtätigte Iſolde, aber ſie ſagte das in ſo beſonderem Ton, daß die Förſtersfrau auf⸗ horchte, und fragte: „Aber es fehlt ihr doch etwas? Ich höre das aus Ihren Worten, Fräulein Kletten“— Iſolde hatte ihren Namen beibehalten und nur das Von weggelaſſen—,„ſie hat vielleicht Heimweh?“ „Auch das, Frau Edelmann“, gab Iſolde zu.„Sie ſpricht wenigſtens oft von hier und den Leuten, die auch ſie liebgewonnen hat. Daher kannte ich Sie ja. Es ſcheint mir aber, als laſte noch ein anderer Kummer auf ihr, und ich habe ſie manchmal ſchon gefragt, warum ſie ſo betrübt ausſähe, aber dann hat ſie nur den Kopf geſchüttelt. Eine Antwort hat ſie mir nicht gegeben und ſich mir nicht an⸗ vertraut.“ „Ich kann mir nicht denken, was das meinte die Frau nachdenklich. Da ſchlug Iſolde wieder auf den Buſch. „Vielleicht hängt es mit der Reiſe zuſammen, die Käthe kurz vor dem Tode ihrer Tante gemacht hat?“ ſagte ſie. „Es könnte ſein, aber ich glaube es nicht, denn ſie hat doch nachher bei uns gewohnt, bis Frau Wohllebe be⸗ graben wurde. Ich hätte was merken müſſen— freilich, traurig war ſie damals. Doch das war ja wohl natürlich; denn nachdem die alte Frau geſtorben war, hatte ſie nie⸗ mand mehr auf der Welt, ja, ſie war noch einſamer ge⸗ worden als vorher, denn dieſe Frau Wohllebe hat ihr doch noch in der Todesſtunde eingeſtanden, daß ſie nicht ihre Tante war. Mein Mann hat ſich damals viele Mühe gegeben, herauszubekommen, wer Käthe eigentlich war, ob ſie nicht doch vielleicht noch irgendwo Verwandte hatte; aber es war alles vergebens, und deshalb haben wir ihr auch nicht verdacht, daß ſie fort wollte, daß ſie in der Fremde zu vergeſſen ſuchte, was ſie hier hatte erleben und erdulden müſſen.“ „Und Sie ahnen nicht, was Käthe in England gemacht hat? Ich frage doch nicht aus Neugier, ſondern als Freun⸗ din. Wenn ich ihr helfen könnte, daß ſie wieder ganz froh würde, ich gäbe ſonſt etwas darum.“ „Nein, das weiß ich nicht, Fräulein Kletten“, erwiderte Frau Edelmann.„Sie hat es uns nicht geſagt, und wir haben ſie nicht gefragt. Sicher hat ſie ſich ſchon damals eine Stelle ſuchen wollen, denn die Frau Wohllebe hatte ſein könnte“, lange gelebt hatte und ſagte: ihr doch die Tür gewieſen—“ ü laſſen, nie hat ſie der alten verbitterten Frau wider⸗ Hätten die beiden zugegeben, daß ſie ſich hier kennen⸗ gelernt hatten, dann wäre nichts dabei geweſen. Aber ſo! Sie ſtellte noch einige Fragen an die Förſtersfrau, ohne nennenswerte Neuigkeiten zu erfahren. Nur die Adreſſe des Hotels, in dem ſich Käthe in London aufgehakten hatte, konnte ſie herausbringen. Iſolde von Kletten kannte London und wußte ſofort, daß die Straße, in der das Hotel ſtand, nicht zu den vor⸗ nehmen Vierteln gehörte. Jedenfalls prägte ſie die Namen ihrem Gedächtnis ein und beſchloß, ſelber nach London zu fahren und ſich an Ort und Stelle zu erkundigen. Sie ſuchte die Förſtersfrau auch ſpäterhin noch aus⸗ zuhorchen, aber dieſe wußte nichts mehr. Da auch Hinnerk Hinrichs ihr nichts mehr zu ſagen wußte, ſo hatte es keinen Zweck, länger in Herzogenheide zu bleiben. Die Edelmanns und Hinrichs trugen ihr die herzlichſten Grüße an ihre Freundin Käthe auf. Iſolde verſprach, alles auszurichten, und fuhr mit der erſten Gelegenheit nach London. Da ſie ſchon öfter dort geweſen war, fand ſie bald die Straße und das Hotel. So ſehr es iht widerſtrebte, in dieſem obſkuren Hauſe zu wohnen, entſchloß ſie ſich doch dazu, denn nur ſo konnte ſie zu ihrem Ziele kommen. Gleich am erſten Tage hatte ſie mit dem Direktor eine Unterredung. Es war noch derſelbe, der Käthe ſo freund⸗ lich geholfen hatte. Als Iſolde deren Namen nannte, be⸗ ſann er ſich ſogleich auf die ſchöne blonde Deutſche. Doch dann ſchüttelte er den Kopf. „Sie irren ſich inſofern, Miß Kletten, als Sie von der Dame als von einem Fräulein ſprechen“, ſagte er.„Sie war verheiratet, hatte ſich mit dem Herrn trauen laͤſſen, mit dem ſie hier eintraf Wie hieß er doch gleich.. 2“ Iſolde von Kletten hätte am liebſten laut auffubeln mögen! Ein wilder Triumph lebte in iht! Jetzt hielt ſie die Waffe in der Hand, um ihre Nebenbuhlerin vernichten zu können! Dabei erſchrak ſie ſelber faſt vor dem, was ſie erfahten hatte. Nie, auch in ihren kühnſten Träumen nicht, hatte ſie angenommen, daß Käthe ſich in London verheiratet haben könnte! Und doch war es ſichere Tatſache! Dann aber hatte ſie ſich der Doppelehe ſchuldig gemacht! Dann konnte Iſolde von Kletten die Gattin Felix Turnaus ins Zuchthaus bringen! Aber ebenſo ſchnell beſann ſich das haßerfüllte Weib. „Nein, bis zu dieſem Aeußerſten darf ich es nicht kommen laſſen“, ſagte ſie ſich.„Felix würde mir nie ver⸗ zeihen, wenn ich Schmach und Schande über ihn bröchte, obwohl er ſchuldlos iſt. Aber ich kann dieſe freche Be⸗ trügerin zwingen, ihn freizugeben, ſpurlos und auf Nimmerwiederkehr zu verſchwinden! Ich muß mir ein Duplikat des Trauſcheins verſchaffen, das lege ich ihr vor. Dann kann ſie nicht mehr leugnen! Und dann gehe ich zu Felix und öffne ihm die Augen. Dann wird er mein— doch noch mein!“ Alles in Iſolde war Jubel, aber ſie beherrſchte ſich. Sie ließ ſich nicht das geringſte anmerken, ſondern ſagte ruhig: „Sehen Sie, Miſter Barker, das haben wir vermuket, aber nicht beweiſen können. Ich muß Ihnen reinen Wein einſchenken, damit Sie alles verſtehen.“ Im Handumdrehen hatte ſie ihren Plan entworfen. Da ſie wohl gemerkt hatte, daß der Direktor ebenfalls ſehr von Käthe eingenommen war, ſo ſtellte ſie dieſe als ſchuld⸗ los hin. Sie ſagte: f „Es handelt ſich darum, daß die junge Dame das Opfer eines Betrügers geworden ift. Sie ahnte damals nicht, daß ſie eine reiche Erbin war. Er aber wußte das und hat ſie deshalb. überredet, mit ihm hierherzufahren und ſich hier mit ihm trauen zu laſſen. Er wolle ſich mit ihrer Hand auch ihren Reichtum ſichern, und das iſt ihm ja auch geglückt, wie ich eben von Ihnen erfahren habe. Ein wackerer Mann, dieſer Miſter Klaufſen“ Jortſetzung ſolgt. „Ja, den habe ich gekannt“, beſtätigte die Förſtersfrau, Während der baltiſche Bar einen Schlips band und ſeinen ö In unteren Kajütenbett lag, fragte, ob er ſich heute kräftig genug fühle, um aufzuſtehen und ühſtück zu kommen, deutete dieſer ſtatt um Frü aller Antwort auf den Fußbod Ich nahm meine Lupe heraus, die ich immer Schon wollte ich den Beweis liefern, daß die Perlen echt ſeien, da fiel mein Auge noch recht⸗ zeitig auf das Geſicht der jungen Frau, das kotenblaß geworden war. Mich traf ein un⸗ endlich flehender Blick, und ich verſtand.„Ich wunderte mich nur darüber, daß der Mann nichts davon bemerkt hat. Ich ſchob meine Lupe wieder in die Taſche, reichte der Frau die Perlen zurück und zahlte dem ſtrahlenden Gatten die verlorene Wette in Höhe von zwei⸗ hundert Mark aus.“ 5 „Die dir die Frau ſoeben zurückgegeben hat, weil die Perlen echt waren und ihr Mann keinen blaſſen Schimmer von dem ganzen Schwindel hat.“ 5 5 a „Es braucht kein Geiſt vom Grabe herzu⸗ kommen, um das zu folgern“, erwiderte der Baron lachend und warf dabei die Fetzen des zerriſſenen Briefumſchlages durch das oſſene Ochſenauge in das ſpiegelglatte, von der hellen en. Sommerſonne beſchienene Meer.„Es iſt nicht on ſich gerade Freund, der Als der Baron in die Richtung ſah, in der gut, wenn man eine ſo ſchöne Frau ein ganzes der Finger zeigte, gewahrte hindurchgeſchoben wurde. Er immer weiter herein und lag ſchließlich in der Die beiden Freunde Kajüte. 0 6 Dann beugte ſich wundert an. erde und hob ihn auf. Er las die Aufſchriſt. Der e 1115 an ihn gerichtet und die Adreſſe 1 Erſtaunen, wie ein Brief unter der Tür er zu ſeinem Jahr allein läßt!“ Man ſcann. Man kann— ſich wohl ein Klavier kaufen, aber das Spielen muß man ſelbſt lernen! kam langſam ſahen ſich ver⸗ der Baron zur offenbar mit verſtellter Handſchrift geſchrieben.*. Er öffnete den Umſchlag und entnahm ihm zweihundert Mark. Das Geld ſich darin befand, kein Begleitſchreiben. Kein Wort der Erklärung.— Der Brief abſichtlich ſo geöffnet, d ihn ſehen konnte, lächelte. „Was hat das zu bedeuten? Der Baron ſetzte ſich auf den einzigen Stuhl mitten in die Wäſche und Freundes und ſagte:„Das iſt Geſchichte, in der ich immerhin— und ich bin 1010— einige Geiſtesgegenwart be⸗ ſtolz darauf wieſen habe.“ 1 8 Der andere richtete ſich in Belt etwas auf und ſtützte ſich „Geiſtesgegenwart? Was iſt Wann? Wo?“. i „Geſtern abend beim Eſſen.“ „Warum haſt du mir denn erzählt?“ 5 „Eigentlich wollte ich es ſo behalten, bis wir von der Nordlandreiſe zurück ſeien, und dann ſchliefſt du Gerechten, als ich „Du weißt, daß ich mich na aus der Heimat, als wir vis-a-vis de rien ſtanden, wohl oder übel nach hier geſtern nd ein⸗ paſſierte“, ſagte der Baron und fuhr ſich über ſein ſchmales, raſſiges, glattraſiertes Geſicht. „Und was hat ſich da ereignet?“ Man kann— die köſtlichſten Dinge in ſeinen Garten pflanzen, aber de und Regen kommen noch immer von oben! Baron, der 115 g 4 aß ſein Freun f 1 e Man kann— ſeiner Gattin ein neues Ae iegt war alles, was 5 ſchenken, aber wie ſie darin ausſchaut, nicht immer an dem Kleide! Kleider ſeines 55 das Ende einer Man kann— zehn Jahre mit einem Men⸗ ſchen verheiratet ſein, ob man ihn dann kennt, iſt aber eine andere Sache! ſeinem Ae 1 auf ſeinen in, Man kann— aus einer Flaſche nicht mehr dir zugeſtoßen? Gläſer füllen, als darin enthalten ſind; und man kaun aus einem Menſchen nicht mehr herausholen, als drinſteckt! 24¹ Man kann— ſehr glücklich ſein durch die Dinge, die man weiß; aber die meiſten Men⸗ das nicht gleich lange für mich den Schlaf des abend ein⸗ ſie nicht wiſſen! Man kann— ſeiner Tochter eine gute„Mit⸗ gift“ geben, doch erſt muß immer einer kommen, der die Mitgift„mit dem Gift“ nimmt! 5 J. Adams. ch meiner Flucht alle ſo ziemlich einer Beſchäftigung umſehen mußte und mit der Zeit eine Goldankaufsſtelle aufmachte, weil ich mich von jeher für Schmuckſachen inter⸗ eſſierte und etwas davon verſtand.“ großen 8 Der Baron horchte einen Der andere mit dem nickte zuſtimmend. Schnauzbart Augenblick auf das Stampfen der Maſchine und fuhr dann fort: 1 „Das kam mir nun geſtern zuſtatten.— Da 1 f 0 e t du' bis jetzt immer ſeekrank geweſen biſt, kennſt du die Leute an unſerem Tiſche noch nicht. Der eine iſt ein junger Arzt, analytiker, hat aber nebenbei natürlich Pſycho⸗ von der Ge⸗ ſchichte nichts gemerkt, und die beiden anderen ind Mann und Frau. Ein das aber bis kurz vor der junges Ehepaar, Reiſe ein ganzes Jahr lang getrennt war. Er war anſcheinend in Geſchäften in Südamerika. Ich möchte noch bemerken, daß die Frau ſehr angezogen iſt und einfach 5 Eindruck keinen reichen machen. überhaupt Außerdem beide wußte ich, daß ſie von dem Inhaber der Linie zu der Reiſe eingeladen wor 1 den waren. Selt⸗ jamerweiſe trägt die Frau trotzdem eine%% ſchöne Perlenkette um den Hals, die mir gleich aufgefallen iſt. Bei Tiſch kam nun— ich weiß nicht, wie— unglücklicherweiſe das Geſpräch auf echten und unechten Schmuck, und ich behauptete, eden un⸗ echten Schmuck, und umgekehrt, natürlich jeden echten, ohne weiteres erkenne Man nahm mich ſofort bei Der junge Ehegatte fragte N 1 Per einer Frau zeigend und dabei de Ai en digen Bild zuwerfend, den ich Arzt einen liſtigen Blick. auffing: Was halten Sie Halten Sie ſie für echt oder n zu können. m Wort. auf die mich, dem von den Perlen. für unecht? Ich ſah ſie mir an und ſagte:„Ich halte ſie für echt!“ Der junge Ehemann lächelte überlegen: und wie hoch taxieren Sie ſie? Unter Brüdern zwanzigta Der Ehemann lachte: Ach, was Sie ver⸗ ſtehen! Die ganzen Perlen hundert Mark gekoſtet. Glaube ich 15 Wir ſtritten hin und h ſagte er: Wollen wir um wetten?“ Gerne.“ Aber Otto“, ſagte die Frau, man wettet doch nicht über etwas, das weiß.“ Nun wurde ich deun doch darum, mir die Perlenkette Die Frau löſte ſie, zögerte blick 55 reichte ſie, mir dan zitterte ihre Hand, als ſie das tat. uſend Mark!“ haben nur drei⸗ er und ſchließlich zweihundert Mark man ganz genau tutzig und bat berſiberzureichen. n. Seltſamerweiſe Friſche ſchen find noch glücklicher durch die Dinge, die Stirn, die bei mir trage, und prüfte den Schmuck genau. f Von Hede Lins maꝙer. Jedermann gab zu, daß Fräulein Hilde⸗Lore Tanner eine ſehr elegante junge Dame war, wie es ſich übrigens auch für die Privat⸗ ſekretärin eines großen Verlagshauſes gehört. Es war demnach nicht erſtaunlich, daß ſie im allgemeinen ziemlich noble Paſſionen hatte, verwunderlich aber war eines: ſie beſaß zwei ganz ordinäre Eigenſchaften. Erſtens aß ſie für ihr Leben gern Bratwurſt mit Sauerkraut, und zweitens putzte ſie mit Begeiſterung Schuhe! Wieſo dieſe beiden„proletariſchen Eigenſchaften ſich mit dem ſonſtigen kapriziöſen Weſen der jungen Dame vertrugen, konnte kein Menſch ergründen; jedenfalls ſteht feſt: das leckerſte Gericht auf der Speiſekarte verblaßte für Hilde⸗Lore zu einem Schemen, ſobald Brat⸗ wurſt darauf ſtand, und was ihre Schuhe an⸗ betrifft, ſo hätte es beileibe kein Sterblicher wagen dürfen, ſie etwa zu putzen. 5 Dieſe letztere durchaus ehren- und nach⸗ ahmenswerte Eigenſchaft hatte einmal ein niedliches kleines Erlebnis zur Folge. Hilde⸗Lore Tanner und ihr Lieblingskollege, den f Haaren. breiten br. a begann ihre Stiefelputzerarbeit. der dicke Toni mit dem ſchwarzen Lockenkopf, und die unvermeidlich zum Kleeblatt gehörige Kollegin Reſi hatten beſchloſſen, eine gemein⸗ ſame Ferienreiſe ins Gebirge zu unternehmen. Emſige Vorbereitungen wurden getroffen, und ſchließlich eines ſchönen Tages die Ruckſäcke ge⸗ packt und nach München gedampft. trotzdem in dem primitiven Quartier, ſogar, daß alle drei den—— 7 7 Sonnenaufgang verſchliefen, von dem ſte ja eigentlich ſchon wochenlang phantaſiert hatten. wachen wehmütig konſtatierte, ſ gerade von einem vorwitzigen ö 10 chen gekitzelt wurde. Indes die zwei Gefährten ſich den Schlaf aus den Augen rieben, plantſchte ſie ſchon kräftig in der Waſchſchüſſel herum, ſtülpte dann mit einem kühnen Schwung das ſchwarze Dirndlkleid über, packte ſich, ein mun⸗ teres Liedchen vor ſich hinträllernd, die drei Paar Bergſtiefel und das Schuhputzzeug auf Nach einem junger Herr vorüberging. 7 bequem, als es in einem unterkunftsheim 4 möglich iſt 0 Gebirgs⸗ e“ Es ſchlief ſich!“ ſehr gut ſo gut! 3 berühmten Hilde⸗Lore war die erſte, die das beim Erx⸗ intemalen ſie Sonnenſträhl⸗ und entſchwand mit fliegenden Am Ende des Korridors an dem Fenſterbrett poſtierte ſie ſich auf und Arm Zwei Paar Stiefel ſtanden ſchon blitzblank auf dem Boden und das dritte Paar näherte ſich bereits ſeiner Vollendung, als ein hübſcher, Er ſtutzte, als er kleinen Abſtecher an den Starnberger See ging das barfüßige, wirrhaarige Dirndl bemerkte, 3 Koche f⸗ 21 ſcheinend ſehr erſreut, 8 d ch bald zum Kochelſee, wo der Auf- kehrte dann, anſcheinend ſehr erfreut, wiede eg du 1 55 zuück, ſtreckte dem eifrigen Fräulein ſein Bein vor die Naſe und ſagte: ſtieg zum Herzogenſtand beginnt. 8 Bei ft nent Sonnenſchein trat das ver⸗ gnügte Trio die Wanderung an. Oft perlten dem dicken Toni helle Schweißtropfen von der jedoch mit einigen kräftigen Schnäpſen dann immer wieder wurden. 1. 1 Die kleine Geſellſchaft gelangte ſchließlich bei 2 wieder „Bitt ſchon! Mir auch! Oroßartig, daß es hier ſogar Schuhputzdirndlu gibt!“ Hilde-Lore, die allen Lebenslagen die humo⸗ getrocknet riſtiſche Seite abzugewinnen verſtand, lächelte liebenswürdig und bürſtete an den 0 N Füßen herum, daß es ein wahrer Staat war. fremden 3 7 19 9„ 3 MN* or fiff* o ne- den Unterkunftshäuſern an, als eben die Däm⸗ Der junge hübſche Herr pfiff unterdeſſen be merung hereinbrach. Es war gerade noch ein noch haglich, beſann ſich aber dann plötzlich und rief ö Zimmer frei und man machte es ſich darin ſo aus: „Ach Gott ja! Ich habe ja noch ein Paar ſchmutzige Schuhe im Ruckſack!“ bürſte 5 varen. ſtellte ſie auf das Fenſterbrett, zog ſein Porte⸗ Er eilte fort und kam triumphierend mit einem Paar Stieſel wieder zurück, denen man es anſah, daß ſie ſchon lange mit keiner Schuh⸗ in Berührung gekommen waren. Er monnaie, zückte eine Silbermark und ſagte: dort vor jene Tür zu ſtellen!“ „Hier iſt das Trinkgeld! Bitte die Stiefel Er zeigte mit der ausgeſtreckten Hand auf eine Zimmertür. Hilde-Lore knickſte und lächelte ſpitzbübiſch hinter dem davonſtapſenden Frem⸗ den drein. Die originelle Verwechſlung machte ihr Spaß.— Immerhin: einen kleinen Denk⸗ zettel mußte der Ahnungsloſe doch haben. Sie huſchte b. f ten hinein, kramte ihr blitzſchnell zu den verblüfften Gefähr⸗ N Skizzenbuch aus dem Ruckſack und ſchrieb auf ein loſes Blatt: 1 Ihre Silbermark iſt eine ſo „Mein Herr! 1 it eine f meiner Reiſekaſſe, weſentliche Bereicherung, 0 ekaſſe, daß ich nicht umhin lann, Ihnen dafür meinen tiefgefühlteſten Dank in wahrſtem Sinne des Wortes zu Fußen zu legen 4 Hilde⸗Lore T., Privatſekretärin. Dieſen Zettel beſeſtigte ſie mit einer Sicher⸗ heitsnadel an den Schnürriemen, ſtellte die Stiefel vor die bezeichnete Tür und eilte da⸗ von. 115 e Daß bei den drei Freunden bald ein home⸗ riſches Gelächter losbrach, iſt unnötig zu er⸗ zählen. Auch das Frühſtück ſtand noch ſehr unter dem Zeichen der allgemeinen Heiterkeit. beſchloſſen, Da das Wetter klar und ſchön war, wurde auf den etwa zwanzig Minuten entfernten Gipfel mit dem Pavillon zu ſteigen, von dem aus man einen ganz prächtigen Rund⸗ aber einen Augen⸗—— 3. 5 Blum ſtummes blick genießt. d Unfere drei Wanderer ſtanden lange in Schauen verſunken. Als 115 Zeit ſchließli in ſti ängte und Hilde-Lore chließlich zum Abſtieg drängte und 9 f ſich zuerst zum Gehen wandte, wurden ihre Augen ſehr groß und ſehr erſtaunt, und in ihr e e ſtieg eine zarte Röte: in dem We der putzten Stiefeln! 0 0 1 ſehen war ſo komiſch, daß beide gleichzeitig der platzten. Der hübſche junge Herr ſprang aber raſch auf, ſtellte ſich vor und erſchöpfte ſich in Entſchuldigungen. Fremde mit den ge⸗ Das unvermutete Wieder⸗ Ste haben ſich nachher ſehr augefreundet, die 0 0 und 96 92 dieiblätteigen Kleeblatt wurde für einige Zeit ein vierbläktriges. Hilde⸗Lore Tanner hat ihre zwei Gewohn⸗ heiten nicht aufgegeben. Sie behauptete übri⸗ ens, die„Dirndlzeit“ wäre entſ ieden die f önſte im ganzen Jahre geweſen! E . 1 lagen— hundert Mark, die Prämie für die originellſte Maske des Abends! Als aber das Signal„Demaskierung!“ ertönte, ſchlüpfte er haſtig in eine der nun leeren Logen, riß das Fenſter auf und— war verſchwunden. Mit ihm die hundert Mark und — der Brillantring, deſſen Fehlen anderntags an Stelle eines Aus der Kinderperſpektive. Von Kurt Miethke. Al Witt hieß er, der kleine Laubfroſch, der ſo grün war wie das Gras. wenn es jung aus der Erde treibt. Er war ſehr ge⸗ ſcheit, der kleine Witt, und ſchrecklich verlogen; doch das wollen wir ihm nicht nachtragen, denn er iſt ſchon lange tot. Im Waſſer wie auf dem Lande, überall fühlte er ſich gleich wohl. Wenn die Sonne gar zu warm lachte, dann zog er ſich gern zurück in das wonnige, kühle Naß; aber auch bei Regenwetter hüpfte er in den Teich, denn die kleinen Tropfen, die ſeinen Körper ſtreiften, kitzelten ihn, und das konnte er nicht leiden. Saß er auf einem Stein im Waſſer, dann kamen gleich ſeine vielen Freunde, große und kleine Fiſche, angeſchwommen und wedelten vor Freude mit den Floſſen, denn alle hatten den kleinen Witt rieſig gern. „Wie lieb, daß du uns wieder beſuchſt!“ ſagte ein alter Karpfen. „Ich muß doch ſehen, wie es euch geht“, meinte Witt.„Es iſt wohl ſehr gefährlich, euch e abzuſtatten— wie leicht könnte einer der vielen Hechte mein Daſein bemerken und ſeinen Hunger mit meiner Wenigkeit ſtillen. Aber trotzdem muß ich von Zeit zu Zeit nach euch ſehen, denn ich liebe euch ſo ſehr, daß ich mich eher allen Gefahren ausſetzen will, als auf die netten Stunden bei euch zu verzichten.“ Hol, doch die Würmer und kleinen Inſekten, die wir für Wilt aufgehoben haben!“ ſagte der Karpfen zu einem kleineren ſchlanken Fiſch.„Und ihr“, rief er den anderen Fiſchen zu, zgebt acht, daß kein Hecht kommt! Das Leben unſeres lieben Freundes iſt uns allen teuer. Es darf ihm nichts geſchehen.“ Dann wandte er ſich Witt zu und ſagte:„Du mußt dich gleich tief im Schlamm verſtecken, wenn die Fiſche unruhig werden; dann kann dir nichts geſchehen.“ „Wie ich euch bedauere!“ ſagte Witt, während er mit Wohl⸗ behagen die ihm vorgeſetzten Inſekten fraß.„Ihr müßt ja ſtändig in Todesangſt leben. Da iſt es am Lande wohl viel angenehmer! Dort gibt es keine Hechte, überhaupt keine Tiere, die einem nach dem Leben trachten; alles lebt friedlich neben⸗ einander. Wie möchte ich euch ſolch ein angſtloſes Daſein gönnen!“ Dann erzählte er von der Welt, die außerhalb des Waſſers lag, ſprach von der Sonne, von den Blumen und all den luſtigen Tieren, die die Erde belebten. Den Fiſchen klangen ſeine Erzählungen wie wunderbare Märchen. Und als die letzten Käferchen in ſeinem Magen verſchwunden waren, ver⸗ abſchiedete ſich Witt ſchnell. Die Fiſche gaben ihm das Geleit bis zum Ufer, bedankten ſich alle für den lieben Beſuch— und dann war er wieder am Land. Dort hüpfte er ausgelaſſen umher, und wenn ſein Mägelchen wieder zu knurren anfing, dann ſuchte er ſeine kleine Freundin, die Eidechſe, auf. Sie begrüßte ihn, wie immer, ſehr zärtlich, indem ſie ihn mit ihren Vorderfüßchen betaſtete. „Es iſt reizend, daß du wieder einmal zu mir kommſt, mein lieber Witt“, ſagte ſie innig.„Es iſt herrlich, einen ſo guten Freund zu haben, wie du es biſt. Dafür aber wirſt du jetzt ſtaunen, was ich dir alles bringe. Die Schmetterlinge haben zwar nur noch einen Flügel, ſonſt wären ſie mir davongeflogen, und den Fliegen habe ich außerdem noch zwei Füße abbeißen müſſen, denn auch im Gehen ſind ſie ſehr bewandert. Doch alles iſt garantiert lebendig; denn ich weiß, daß mein lieber Witt tote Inſekten verſchmäht.“ Witt fing nun vergnügt an zu ſchmauſen, und währenddeſſen malte er in recht bunten, kraſſen Farben, welche Opfer er nun brächte, indem er bei ſeiner kleinen Freundin verweile, wo doch überall Gefahren lauerten. „Im Waſſer, wo ich zu Hauſe bin“, ſagte er,„da lebt man halt herrlich und in Freuden, braucht ſich vor keinem 1 Vogel zu fürchten, denn im Waſſer leben alle Tiere friedlich beiſammen. Keines tut dem anderen ein Leid. Aber ich habe dich lieb, kleine Eidechſe, darum bin ich bei dir, trotz der furcht⸗ baren Gefahren, die mir hier auf Erden drohen.“ „Oh, wie ich dir dankbar bin“, liſpelte die Eidechſe und betaſtete ihn wieder liebevoll.„Solange du bei mir biſt, darf dir kein böſes Tier etwas tun, Mit meinem eigenen Leib will ich dich ſchützen. Wie gern möchte ich ſtatt deiner ſterben, um dir zu zeigen, wie groß meine Liebe und Dankbarkeit iſt.“ Und der kleine Witt mußte ihr von all den Tieren erzählen, die im Waſſer leben und ihrer Anſicht nach ein himmliſches, band gefahrloſes Daſein führten. Doch als der letzte Schmetter⸗ ing verzehrt war, nahm Witt Abſchied, denn ſein Intereſſe für die kleine Eidechſe war in dem Moment, als alles auf⸗ gefreſſen war, erloſchen. So führte Witt ein herrliches Leben, ohne ſich plagen zu müſſen. Täglich beſuchte er die Fiſche ſowie die kleine Eidechſe und wurde ſo gut gefüttert, daß er ſicher⸗ lich eines 5 1. an Fettleibigkeit geſtorben wäre, wenn ihn nicht das Schickſal in Geſtalt eines langen, roten Schnabels erreicht hätte. Er war gerade im Begriff, die kleine Eidechſe aufzuſuchen; ſie ſah ihn ſchon heran 1 eh und 1 055 mit einem weißen Schmetterlingsflügel fröhlich zu. Plötzlich aber wurde ſie ganz ſtarr vor Schreck, denn ſie ſah 1 75 großen Storch, der ruhig und gemeſſen, aber zlelſicher Witt auf den erſen war und ihn nſcht aus den 11 6. 15 einen angen Beinen hatte er ihn bald eingeholt. Die kleine Eſdechſe ſah noch rechts und links des roten Schnabels die grünen Hinterbeinchen lebhaft zappeln, doch gleich darauf waren auch ſie verſchwunden, auf Nimmerwiederſehen. Der Storch aber ſchritt, ſich eine neue Beute ſuchend, gemächlich weiter. Die Sonne ſchien ganz gleich wie vorher, nichts hatte ſich in der Natur geändert; nur eben, daß der kleine Witt nicht mehr war, und daß das Herz der kleinen Eidechſe einen kleinen Riß bekommen hätte. Onkel Heinrich. Die Schauerballade vom faulen Kunz. Dem faulen Kunz von Schreckenſtein, Dem macht das Lernen große Pein. Viel lieber er im Walde weilte, Trotzdem ſein Vater ihn verkeilte. Bis ſchließlich Kunz zu guter Letzt Natürlich wurde nicht verſetzt. Sein Vater, Horſt von Schreckenſtein, Der ſperrte ihn gehörig ein! Im Burgverließ, ganz unten tief, Kunz oftmals bei den Ratten ſchlief. Gab es da Kuchen?'s wär' gelacht! Nur trocken Brot ward ihm gebracht! Oft tat der Mutter Adelheid Ihr kleiner, fauler Junge leid. Sie bracht' ihm Butterbrot und Wurſt, Dazu auch Milch für ſeinen Durſt. Und bat:„Mein liebes Kunzelein, Willſt du nunmehr auch fleißig ſein?“ Stets hat ihr dieſes Kunz verſprochen, Doch immer ſeinen Schwur gebrochen. Anſtatt daß er zur Schule ging, Im Buſch er lieber Vögel fing. s iſt klar, daß er zu guter Letzt Schon wieder wurde nicht verſetzt. Bis dann ngch gar nicht vielen Jahren Die lieben Eltern nicht mehr waren, Und unſer Kunz nun ganz allein Saß auf dem düſtern Schreckenſtein. Da er nicht leſen konnt', noch ſchreiben, Wie ſollt' er ſich die Zeit vertreiben? Sein Lebenslauf iſt ſchwer zu ſchildern, Denn er perlegte ſich aufs Wildern, Und endlich, faſt iſt's nicht zu glauben, Tat er die Reiſenden berauben. Bis einer, daß es weithin krachte, Dem Ritter Kunz den Garaus machte. Und dieſer wohlgezielte Schuß War diefes faulen Menſchen Schluß.— Am Schreckenſtein iſt's nicht geheuer! Kunz flattert nachts um das Gemäuer, Und ſeine Geiſterſtimme ſpricht: Verſäumet mir die Schule nicht! O. H. Neines Waſſer verändert Farben. Von Fritz Peil. Von reinem Waſſer nimmt man im allgemeinen an, daß es die bunten Farben eines Stoffes nicht angreift; erſt wenn wir ätzende Chemikalien hineinbringen, bleicht das Waſſer die Farbe des betreffenden Stoffes. Aber auch mit reinem Waſſer, alſo deſtilliertem, Regen⸗ oder Leitungswaſſer laſſen ſich Farben veränderungen hervorrufen. „Für einige kleine Verſuche kaufen wir uns einige Reagens⸗ gläſer ſowie etwas Kobaltchlorid und Kupferchlorid, das wir alles für wenige Pfennige bekommen. 4 Das Kobaltchlorid erhalten wir in kleinen Kriſtallen, die noch etwas Waſſer in ſich feſthalten. Davon bringen wir ein Kriſtall in ein trockenes Reagensglas und erhitzen es über der Flamme, bis das Waſſer ſich in Dampf ausſcheidet, um ſich am anderen Ende des Glaſes wieder zu verdichten. Wir werden erſtaunt ſein, wenn unſer Kriſtall jetzt in blauer Farbe uns entgegenleuchtet. Das Waſſer hatte alſo die Rotfärbung bewirkt. Zum Beweis bringen wir wieder etwas Waſſer zu dem Kriſtall, wodurch es ſich augenblicklich wieder rot färbt. Dieſer Vorgang, den wir beliebig oft wiederholen können, geſtattet uns einen kleinen Scherz. Mit der Löſung aus Waſſer und Kobaltchlorid ſchreiben wir etwas auf weißes Papier, Nach dem Trocknen wird dieſe Schrift kaum ſichtbar ſein, Bringen wir das Blatt an den warmen Ofen, wird die Schrift ſofort in blauer Farbe ſichtbar. darüber, bewirkt die Feuchtigkeit des Atems, daß die Schrift 5 verſchwindet. Die Löſung iſt alſo eine ſhmpathetiſche Tinte. i Nun bringen wir etwas grünes Kupferchlorid in ein Argue e und erhitzen es. Das Kriſtall wird eine gelb⸗ braune Maſſe, ebenfalls weil das Waſſer durch die Hitze herausgetrieben wird. Fügen wir wieder Waſſer hinzu, wird der Stoff rot, grün, dann blau Auch hier iſt die grüne und blaue Farbe durch das Waſſer entſtanden; und treiben wir es jetzt wieder heraus, tritt die gelbbraune Farbe wieder ein. Im Anſchluß 9 00 ſei noch ein recht wirkungsvoller Ver⸗ ſuch beſchrieben, der ebenfalls leicht durchzuführen iſt. Wir beſorgen uns beim Drogenhändler 10 Gramm Braunſtein, 15 Gramm Aetzkali, 10 Gramm chlorſaures Kali und e dieſes in einem Reagensglas oder Tiegel. Wir erhalten eine rüne Maſſe, deren flüſſigen Teil wir in ein großes Glas chütten. Jetzt gießen wir langſam Waſſer hinzu. Die Löſun ſt grün, wird nach oben immer dünner und wird auf einma rot. Man nennt dieſe Löſung Chamäleonlöſung. Hauchen wir mit dem Mund indem man 2 2. r . S —— In eine Garnrolle werden oben um das Loch herum vier Nägel eingeſchlagen. Sie müſſen feſtſitzen, aber etwa ein Zenti⸗ meter hervorſtehen(man kann auch einen Kork aushöhlen und Stecknadeln hineinſtecken) Dann braucht man noch eine Stricknadel, eine abgebrochene Häckelnadel oder dergleichen und ein Knäuelchen Wolle, und die Arbeit kann anfangen. Ihr zieht den Anfang vom Faden durch die Garnrolle nach unten und ſchlingt oben das lange Fadenende nach Abbil⸗ litten 2 dung 2 je einmal um alle vier Nägel. Nun fängt man an zu„ſtricken“(Abb. 1). Ver⸗ liert nicht den Mut, wenn's bei der erſten Tour ſchwer geht, nachher gehts um ſo leichter. Ihr legt den Faden vorn vor den erſten Nagel, diesmal oberhalb der erſten Maſche und ohne umzuſchlingen. Dann ſtecht mit der Stricknadel in dieſe erſte Maſche hinein und hebt ſie über den Nagel, daß der vorgelegte Faden liebenbleibt und nun ſelbſt eine neue Maſche bildet. Genau ſo macht ihr's beim zweiten und dritten Nagel und ſo fort bei den nächſten(Abb. 3), Das iſt das ganze Kunſtſtſick. Ki. Vexierbild. e 7 M Wo befindet ſich die ſiebente und achte Gans? guvg epo gun oejudgen dig n usgufleg usbundg sed ness noglog ne tudgogg sse pon gun szuſf ou ang Bunſgunzz Flink einkaufen. Die Kinder ſitzen im Kreiſe. Eins fängt an:„Ich ging in aller Eile in ein Putzgeſchäft und kaufte R...“ Das folgende Kind muß ſchnell einfallen:„Reiher!“(Oder Rüſchen, Roſen, rotes Band— kurz, irgendeinen ende deſſen Name mit R anfängt.) Dann fährt das zweite Kind fort:„Darauf And ich fix in die Apotheke und kaufte F...“ Das dritte ind ällt ein:„Fenchelwaſſer!“(Feine Seife, Fliederduft, Frottier⸗ ndſchuhe uſw.) Hierauf:„Ich lief zum Gärtner und holte iir Mutters Geburtstag eine A...“, das vierte Kind:„Azalee.“ (Aſchpflanze, Anemone, Aurekarig.)„Ich beſorgte aber auch noch fix aus dem Porzellangeſchäft T...(Taſſe, Terrine, Tortenheber, 0 5 chirr.) So geht das Spiel weiter. Man legt Wert darau 9 einen anderen Ausdruck zu wählen. um ſich in der Sprachgewandthelt zu vervollkommnen. Wer nicht ſchnell einfällt und fortfährt, muß ein Pfand geben. Man kann das Spiel noch ſchwierlger und intereſſanter 1 0 0 8 We und Ware mit demſelben Anfangs ⸗ ben beginnen läßt, zum K Apotheke— Anis en, Ammonlak, Aügentropfen, Alaun Go 1 0 470 N id, Gemme, Gürteiſchloß. Hausſtandsladen— nee dad fender enn 1 der en, Band Jugenderzählungen, bunte Vor⸗ Ilchte uſw. ante Marie. . f J* N zarten Schäferſtündchens eine ziemlich e. 2 a zwiſchen der heißblütigen Spenderin „Ich werde dich lehren, ſolchen Unſinn zu treiben! Zur Straf ſchreibſt du hundertmal:„Ich bin ein ganz großer Taugenichts!, und läßt es von deinem Vater unterſchreiben!“ Lumpazivagabundns. Faſchingshumoreske von Ludwig Waldau. So— durch den Hof war es ganz gur gegangen; an den parkenden Autos vorbei, an den leuchtenden Saalfenſtern, hinter denen buntes Maskengewühl quirlte. Blödſinn, daß er erſt verſucht hatte, vorn zum Haupteingang'reinzukommen! Aber gewurmt hatte es ihn doch, als ihn der wie ein Neger⸗ general ausſtaffierte Portier wie einen Ausſätzigen weggejagt. Freilich, Stagt machte Tippel⸗Ede nun gerade nicht in ſeinem Aufzuge: Hoſen zerfranſt, Ellbogen durch. Schiebermütze, un⸗ raſiert, kragenlos, Schuhe zerfleddert bis dorthinaus— tja, ein Walzbruder war eben kein Graf. Doch Hunger tut weh und etwas war ſchließlich doch in der Hotelküche zu erben. Bloß reinkommen! Aber hier vom Hofe aus, hintenrum, da würde es ſchon klappen. 9 8 5 Ede ſchrak nicht ſchlecht zuſammen, als er plötzlich in dem teppichbelegten Korridor, in den er auf der Suche nach der Küche geraten war, von hinteg einen Schlag auf die Schulter bekam. Wie der Blitz fuhr er herum: Polente?— Nein; vor ihm ſtand lachend, ehrliches Staunen im raſſigen Geſicht, ein befrackter Gentleman, die Bruſt voller phantaſtiſcher Orden, eine ſchwarze Halbmaske vor den Augen.„Menſchenskind! Das iſt ja fabelhaft, was du dir da für'ne Maske zurechtgelegt haſt: Lumpazivagabundus!— Und echter geht's wirklich nicht! Du haſt dich ſelber übertroffen, alter Mime! Großartig!— Aber nun komm! Haſt lange genug auf dich warten laſſen!“— Wie erſtarrt ſtand Tippel⸗Ede da: der feine Herr da vor ihm verkannte ihn offenbar, hielt ihn für einen ihm befreundeten Schauſpieler, der als Landſtreicher verkleidet zum Maskenball kam!— Und ſchon ſchob der Fremde den Axm unten den ſeinen. „Na, nun ſtelle dich nicht dumm! Habe dich doch ſofort erkannt, Heinz!— Selbſtredend: Diskretion Ehrenſache!“ Und ehe es ſich der alſo Angeſprochene verſah, ſtand er mitten im tollſten Getriebe erleſenſter Masken; eine Fülle von Licht, wohligſte Wärme umgab ihn, die Klänge einer Elite⸗Kapelle um⸗ ſchmeichelten ihn und im Nu war er Mitielpunkt des Bari Feſtes— das Objekt ſtaunender Bewunderung!—„Großartig! Faabelhaft! Unglaublich echt! Die beſte Maske!“ So um⸗ ſchwirrte es ihn, Und auf einmal ſaß er inmitten einer jidelen Kumpanei in einer der Logen und mußte mithalten. Zarte, ſuwelengeſchmückte Frauenhände legten ihm teuerſte Leckerbiſſen vor, in den Kelchen perlte edelſter Wein. und der Sekt floß in Strömen.„Und wie er futtert!“ lubelte begeiſtert eine mollige Haremsdame.„Wie ein echter Tumpazius!“. Ihm war faſt übel vom ungewohnten Genuß, als er ſich brüsk erhob und ſortſtrebte aus der Loge Sofort war er mit Beſchlag belegt: eine ſchöne Spanierin hing ſich in ſeinen Arm, ſchmiegte ſich verführeriſch an ihn und flüſterte:„Tanz mit mir, Heins Broderſen!“ Und als er ſtumm den Kopf ſchüttelte: „Doch. du biſt es! So Maske machen kann nur einer: der be⸗ rühmte Broderſen!“ Da unterließ er jeden Widerſpruch— auch dann, als das fündhaft ſchöne Weib ihm verſtohlen ihren koſt⸗ baren Brillantring in die Hand drückte und ihm zuraunte: „Morgen nachmittag um fünf Uhr hole ich ihn mir wieder bei dir ab. Damit du weißt, daß ich dich erkannt, du Böſer!“— Und wie im Traum nahm er dann ſpäter auch unter dem toſenden Beifall der begeiſterten Menge das Samtkäſtchen in Empfang, in dem fünf funkelnagelneue Goldſtücke gebettet Schauſpieler ergab. eb dramatiſche Szene und dem berühmten er die Landſtraße aber kippelte zur ſelben Stunde einer, der ſich fühlte wie„Hans im Glück“. Todbſchick. „Ja, lieber Mann, Geld gebe ich grundfätzlich nicht, aber da gerade Mittags⸗ zeit iſt, will ich Ihnen einen Teller Suppe...“ „Danke verbindlichſt— aber ich habe engliſche Tiſchzeit!“ Wilhelm Tell. „Im Theater warſt du? Was wurde denn gegeben?“ „Weiß ich nicht! Einer hat nach Obſt geſchoſſen!“ Der kleine Anatom. „Sag' mal, Mutter, wo ſitzt denn beim Rind eigentlich das Gehackte?“ Schluppes und Struppes. Wenn der Akrobat mit ſchmutzigen Schuhen von er Gartenarbeit in die ſaubere Stube kommt... Hans fragt ſeinen Vater: „Babba, haſd du ooch von deinem Babba manchmal Senge k „I! „Und had ſein Babba deinen Babba ooch manchmal ver— droſchen?“ Sicher!“ „Und der had ooch widdr von ſeinem Babba was hinten drauf gegrichd?“ „Nadierlich!“ Hans ſchüttelt den Kopf: „Nu mächd ich bloß ämal wiſſen, wer mid dem Bleedſinn eichendlich angefangen hat...“ ö* Bob, vierzehn Jahre alt, hat eine unangezündete Zigarette im Munde. Er hält einen Herrn auf der Straße an. Der Herr raucht eine Zigarre. „Darf ich Sie um Feuer bitten!?“ ſagt Bob. „Bitte!“ ſagt der Herr und behält die Zigarre im Munde. Bob wartet. Schließlich ſagt er: 10 0 hoch hinauf komme ich aber mit meiner Zigarette nicht. „Dann mußt du warten, bis du erwachſen biſt!“, entfernt ſich der Herr. ** „Warum weinſt du, Fritz?“ „Mein Vater hat mich unfair behandelt.“ „Unfair?“ 5 „Ja, er hat mir ein Dutzend Tiefſchläge verſetzt.“ 4 Fritz fährt Straßenbahn. „Wo iſt deine Fahrkarte?“ fragt der Kontrolleur. Ich habe keine.“ »Warum haſt du keine?“ „Ich bin noch nicht in dem Alter, wo man eine Fahrkarte braucht.“ „Wie alt biſt du?“ „Wie alt darf man denn ſein, wenn man ohne Fahrkarte fahren will?“ „Vier Jahre.“ „Dann bin ich dreieinhalb.“ ** Unſeres Nachbars kleiner Willi entdeckte kürzlich in unſerem Garten einen Igel. Beglückt kam er angelaufen und meldete: „Eben habe ich einen Kaktus mit Beinen geſehen!“ Wie fängt man einen Affen? Ueber den Fang wilder Tiere macht man ſich oft ganz falſche Sorgen und mehr Gedanken, als notwendig ſind. Hier ein paar Rezepte, wie man raſch und gefahrlos zu einem kleinen Zoologiſchen Garten gelangen kann. Wie fängt man einen Löwen? Man fängt zwei und läßt einen laufen. Wie fängt man ein Krokodil? Man beſtreicht ein Brett mit Leim und legt es an den Strand; dann kommt das Krokodil aus dem Waſſer, kriecht auf den Leim und bleibt kleben. Wie fängt man einen Bären? Man ſtellt einen Käfig in den Wald, macht die Tür auf und legt einen Telephonapparat innen hinein. Dann wartet man, bis der Bär ſich nähert. Im ſelben Augenblick ruft man: „Hallo! Sie werden am Apparat verlangt!“ Sofort ſtürzt der Bär ans Telephon, und man kann den Käfig ruhig zu⸗— machen. Wie fängt man einen Affen? Man ſtellt im Walde eine Druckmaſchine auf und druckt irgendein beliebiges Buch. Der Affe macht bekanntlich alles nach— alſo wird es nicht lange dauern, bis er von den Bäumen herabſteigt und das Buch nachdruckt. Darauf kann man ihn auf der Stelle wegen verbotenen Nachdrucks ver— haften laſſen. Cubert. — 8 EU o„ 181A OZ i- KAT CHS * 2 e ee e —. ̃7˙ m 7˙.—,——————————. 2 2 ä——— Sana led dak Sanität im Eisenbahnzuge! Der Perſonenverkehr auf der Bahn nimmt naturgemäß im Sommer, zur Zeit der zahl⸗ zeichen Ausflüge, Ferienreiſen, Sonntags⸗ und Heſellſchaftsfahrten uſw., beträchtlich zu, und eider kommt es häufig genug vor, daß unter den Reiſenden dieſer oder jener von einem mehr oder weniger heftigen Unwohlſein be⸗ allen wird. Dieſe Tatſachen rechtfertigen ſicher⸗ ich die folgenden Vorſchläge, deren Aus⸗ ührung auch im Falle eines etwaigen Eiſen⸗ hahnunglücks gewiß nicht ohne Nutzen ſein dürfte. 1. Das geſamte Zugperſonal müßte als Sani⸗ äter ausgebildet ſein. Das würde ſich in kurzer Zeit durch Teilnehmen an Sanitätskurſen er⸗ möglichen laſſen; natürlich müßte von Zeit zu zeit eine Anzahl Beamte zu Wiederholungs⸗ urſen abkommandiert werden, um mit etwaigen vichtigen Neuerungen vertraut gemacht zu wer⸗ den und die alten Kenntniſſe als noch beſtehend iachzuweiſen und zu befeſtigen. 2. In jedem der Perſonenbeförderung dienen⸗ den Zuge müßte ein mit den nötigſten Mitteln ausgerüſteter Sanitätskaſten ſein, am beſten mmer am ſelben Zugplatze, etwa im Gepäck⸗ wagen. Durch ein rotes Kreuz könnte der Wagen gekennzeichnet werden; außerdem aber müßte in jedem Abteil durch ein Schild genau mitgeteilt werden, wo in etwa vorkommenden Fällen für den erkrankten Reiſenden die erſte Hilfe gefunden werden kann. 3. Auf Hauptbahnhöfen, die ja wohl ſtets eine Sanitätswache haben, muß an mehreren, gut ſichtbaren Stellen klar und deutlich darauf hingewieſen werden, wo die Sanitätswache iſt. Zweckmäßig wäre es auch, wenn in den Ab⸗ eilen der auf den Hauptſtrecken verkehrenden Züge, alſo etwa an Hand einer Skizze der größten Bahnhöfe der befahrenen Strecke, der Ort der Sanitätswache an wichtigen Halteſtellen bezeichnet würde. Auch müßte jeder Bahn⸗ bedienſtete darüber Beſcheid wiſſen. Das Befolgen dieſer Vorſchläge, das meines Erachtens ſehr leicht iſt, würde unbedingt die Sicherheit und Annehmlichkeit einer Reiſe be⸗ deutend erhöhen; zum mindeſten würde es nicht vorkommen können, daß, wie es mir einmal auf dem ſonſt ſo überſichtlichen Leipziger Hauptbahnhof erging, als ich ein junges Mäd⸗ chen wegen einer Herzſchwäche zur Sanitäts⸗ wache bringen wollte, man erſt lange herum⸗ ſuchen und herumfragen muß, bis man ans Ziel kommt. Die Patientin hatte mit einer größeren Geſellſchaft eine mehrtägige Wande⸗ rung unternommen und ſich dabei wohl etwas zu viel zugemutet; kurzum, ſie war ohnmächtig geworden und im Zuge kam ſie mit Mühe und Not wieder zu ſich, ohne ihre Beſchwerden völlig zu verlieren. Von Mitwandernden war ſie ins Abteil getragen und dort auf eine Bank gelegt worden. Zufällig hörte ich davon und ging natürlich ſofort hin, konnte aber mangels ſeder Mittel nicht helfen; erſt auf dem Leipziger Bahnhof ſchaffte ich ſie, und erſt nach langem Suchen, zur Sanitätswache, wo ich ihr eine Kampferſpritze gab, und dann ließ ich ſie zum Krankenhaus bringen. Alles wäre wohl um ſo viel raſcher und beſſer verlaufen, wenn die vorgeſchlagenen Ein⸗ richtungen vorhanden geweſen wären! Dr. H. Ferres. der furtsttsche Qigeb Wärenhausdiebe und Warenhauspolizei. Gewerbsmäßige und Gelegenheitsdiebe und ihre Methoden.— Das Warenhaus, das Eldo⸗ radu der Diebeszünftler.— Täglich acht bis zehn Warenhausdiebe feſtgenommen. Zwiſchen Käufern und Verkäufern in einem Warenhaus bewegen ſich zwei Kategorien von Menſchen, die, ohne ſich zu kennen, Todfeinde a priori ſind: der Warenhausdieb und der Warenhausdetektiv. Jedes große Warenhaus beſchäftigt einen ganzen Stab von männlichen und' weiblichen Detektiven, eine ſogenannte Warenhauspolizei, die, mag ſie noch ſo groß an Zahl ſein, den ganzen Tag zu tun hat. Meiſt in dollſtändiger Straßenkleidung ſchlendern ſie durch das Haus, wie Käufer, bleiben hier ſtehen, verhandeln dort mit einer Verkäuferin und ſuchen möglichſt wenig aufzufallen. Das iſt allerdings auch das Beſtreben der Waren— hausdiebe. Auch ſie ſchlendern hin und her, be— trachten dies und kaufen jenes, um zwiſchen⸗ durch mit raſchem Griff irgend etwas ver⸗ ſchwinden zu laſſen. Bei dieſem„irgend etwas“ beginnt die Tren⸗ nung der Warenhausdiebe in zwei Teile: in gewerbsmäßige und gelegentliche. Die ge⸗ werbsmäßigen nehmen beſonders wertvolle Sachen mit, die Gelegenheitsdiebe ſtehlen wahl⸗ los. Erſtere treten nie allein auf, ſondern in lleinen Trupps. Einer geht vorweg, ſieht ent⸗ weder nach, ob die Luft rein iſt, oder benimmt ſich derart auffallend, daß der Detektiv ſich in ſeiner Nähe aufhält. Die anderen ſind der⸗ weilen unbewacht und können ihrem Gewerbe nachgehen. Meiſt erſcheinen ſie am Nachmittag, wenn die größte Fülle herrſcht, und zwar nie⸗ mals mit Taſchen, Aktenmappen, Körben oder ſonſtigen Gefäßen. Dafür ſind ihre Mäntel und Kleider entſprechend eingerichtet. Meiſt halten ſie die linke Hand in der Taſche, in der ſich ein Loch ee o naß ſie die Dinge, die ſie raſch unter den antel ſchieben, dort feſthalten können. Andere tragen Gürtel mit ſpitzen Zacken um den Leib, auf denen ſich Stoffe auf⸗ ſpießen laſſen. Von der Geſchicklichteit, mit der dieſe Leute ſelbſt ganze Ballen Stoff verſchwin⸗ den laſſen, macht man ſich gar keine Vorſtellung, und der Detektiv muß ſchon ſehr geübt und 200 ſein, um ihnen auf die Spur zu ommen. Ganz anders arbeiten die Gelegenheitsdiebe. 0 Erſtens treten ſte faſt immer allein au 5 zweitens erſcheinen ſie zu allen Fa e un ſtets mit einer gabe oder einem Beutel⸗ chen, denn ſie gehen ni zu ſtehlen, ſondern um zu kaufen und 7015 beim Durchſchreiten der Gänge packt ſie plötzlich der unwiderſtehliche(2) Drang, etwas unbezahlt mitzunehmen. Da erſcheinen die Frauen, denen der Mann die Anſchaffung eines neuen Kleides oder irgendeines Putzgegenſtandes verweigert hat und die nun naiverweiſe verſuchen, ſich das Gewünſchte koſtenlos zu verſchaffen; andere reizt nur die Idee, irgend etwas werſtoſe zu haben. Dabei werden oft die wertloſeſten Gegenſtände geſtohlen, Dinge, die dem„Be⸗ ſitzer“ ſelten etwas nützen, niemals aber ein Vergehen wert wären. Der größte Prozentſatz der Gelegenheitsdiebe ſind Frauen, von den Männern, die dort ſtehlen, ſind ein we Teil Kleptomanen, eine Krankheit, die bei den weib⸗ lichen Dieben nicht ſo häufig beobachtet wird. Hat der Detektiv einen Dieb auf friſcher Tat ertappt, ſo benehmen ſich beide verſchieden. Der gewerbsmäßige Gauner weiß, daß Widerſtand zwecklos iſt, und ergibt ſich ruhig in ſebs chick⸗ ſal, ſo daß eine ſolche Szene ohne jedes Auf⸗ ſehen zu erregen vor ſich gehen kann. Der Ge⸗ legenheitsdieb ſucht zuerſt alles abzuſtreiten. Gelingt ihm das nicht, flieht er, ſchlägt um ſich, will ſich unter keinen Umſtänden feſtnehmen t ins Kaufhaus, um Pu die ſich ungeſchickt anſtellenden e diebe. Solange die Sehnſucht der Menſchen nach Höherem beſteht, wird auch die Sucht nach und teuren Dingen Menſchen zum Dieb⸗ ſtahl verleiten. In ae kommen viele dich der jeder einmal), aber hler unterſcheidet ich der charaktervolle Menſch von dem halt⸗ loſen, indem er den unwiderſtehlichen Drang bekämpft und damit beweiſt, daß er gar nicht unwiderſtehlich iſt. In den letzten Jahren ſind bekanntlich, die Rohſtoffe ganz bedeutend im Preiſe gefallen. Baumwolle zum Beiſpiel notiert nur noch mit 57,1 Prozent des Wertes von 1913, Ro ſeide mit 512 Prozent, Kunſtſeide mit 40,8 Prozent, Zink hat nur noch 43,5 Prozent ſeines Wertes don 1913, Kupfer 42 Prozent. Aim ſtärkſten iſt der Abſturz des Baumwollpreiſes. Ein Kilo⸗ gramm Kautſchuk koſtet heute im Hamburger Großhandel noch 38 Pfennige und notiert da⸗ mit 1910 noch mit 6,1 Prozent ſeines Wertes von. r —— Der Beifahrer laſſen. Nicht ſelten kommt es vor, daß er ſo⸗ gar tätlich gegen ſeine a Nan d oder Selbſtmord verübt. Dies alles im Fall, daß der Detektiv eine Feſtnahme vornehmen will, was nicht immer in ſeiner Abſicht liegt. Er hat in erſter Linie die Aufgabe, die geſtohlenen Werte ſeiner Firma zu erhalten, alſo ſie dem Dieb wieder abzunehmen. Merkt er nun, daß er einen armen Schlucker vor ſich hat, der aus Not etwas an ſich nahm, was er nicht kaufen kann — kurz vor Weihnachten eine viel beobachtete Szene—, dann nimmt er davon Abſtand, der Polizei Mitteilung zu machen. Leider iſt die Zahl der böswilligen Diebe größer, aber die Geſamtzahl der Warenhaus⸗ räuber hat abgenommen, die Kontrolle iſt ſehr ſcharf, die Beute— übrigens zu neunzig Pro⸗ zent Stoffe und Kleider— ſelten ergiebig und die Strafen hoch. Leider ſind die Warenhaus⸗ beſitzer durch den Umſtand, daß ſie in großen Mengen ihre Waren offen aufſtapeln müſſen, ſtändig in Gefahr, beſtohlen zu werden, und müſſen dauernd damit rechnen. Trotz ſchärfſter Kontrolle— jeden Tag werden in einem großen Kaufhaus acht bis zehn Perſonen beim Dieb⸗ ſtahl ertappt— gelingt es nur, den kleineren Teil der Räuber zu erwiſchen, und zwar meiſt Familie Enterich Ein Kilogramm Rohſeide koſtet heute zwan⸗ zig Mark. Als die Seidenraupenzucht nur in China bekannt war, alſo in den erſten Jahr⸗ hunderten unſerer eee zahlte man im alten Rom für das gleiche Quantum vier⸗ tauſend Mark. 1. Die Seidenraupe gedeiht am beſten in der ſubtropiſchen Zone. Verſuche, ſie in der Ober⸗ rheiniſchen Tiefebene zu züchten, ſind zwar ge⸗ lungen, doch bleibt die Entwicklung der Tiere hinter ihrem normalen Wachstum zurück. In den Tropen gehen die Seidenraupen ein. 21. Trotz Einwanderungsbeſchränkungen ſind im Jahre 1930 noch 241700 Menſchen(Einwohner⸗ zahl von Altona) in die Vereinigten Staaten von Amerika eingewandert. . Das Wort Panit kommt von Pan, womit eine griechiſche Gottheit bezeichnet wird. Dieſer Pan iſt nicht nur der Gott der Hirten und Her⸗ den, ſondern auch ein Dämon des Schreckens. Daher ſpricht man auch von einem paniſchen Schrecken. auf einem Wochenend⸗Ausflug. Ile Hunstehe Abmagerung. Mager und hager iſt Trumpf heutzutage, voll und üppig fein iſt unerlaubt und unſchick. Die Frau verpönt an ihrer Figur alles, was ans Mollige und Rundliche auch nur erinnert: ſie will ſchlank und dünn ſein, und der Mann hat betrüblicherweiſe da nicht viel dreinzureden. Wenn er dreinreden wollte, würde es auch nichts helfen. Die Mode ſchreibt es se vor und andere Wünſche werden nicht berückſichtigt, So mager und dünn aber wie die 21 jährige blonde Studentin, die mit blutleerem, weißem Geſicht vor dem Richtertiſch des Münchener Amtsgerichts ſteht und ſich mit leiſer Stimme wegen Diebſtahls verantwortet— ſo mager hat man noch ſelten ein weibliches Weſen ge⸗ ſehen. Und doch hat das Mädchen, wie der mediziniſche Sachverſtändige un Pſychiater dem Gericht ſagt, inzwiſchen wieder erheblich zugenommen. Als ſie im Krankenhauſe weilte, wog ſie—— 34 Kilogramm. Und wenn man ſie ie gewähren laſſen, ſo wäre ſie jetzt wahr⸗ ſcheinlich nur noch ein Schatten oder hätte ſich aus a Entkräftung gänzlich aufgelöſt. Das ädchen ſtammt aus Hamburg, wo ſeine Eltern noch wohnen, und hat an der Münchener Univerſität Vorleſungen gehört. Dabei hat es ſich, wie auch ſchon früher in Hamburg, künſtlich abgemagert, um ſchlanker zu werden, aber nicht maßvoll und in natür⸗ lichen Grenzen, wie es eine beharrliche Frau wohl tut, wenn ſie das gefürchtete Starkwerden hintanhalten will, ſondern gewaltſam und mit einer Art Wildheit, die aus einer Krankheit der Sinne entſprang. Die junge Perſon kaſteite ſich in geradezu erſchreckender Weiſe. Sie nahm täglich regelmäßig in großen Mengen ſtarke Abführmittel, hungerte, aß dann wieder mit heißer Gier und machte hierauf mit dem Ragenſchlauch ſelbſt regelmäßig Magen⸗ ſpülungen. n l Dieſen Magenſchlauch führte ſie ſtets bei ſich und hat ihn ſtändig benutzt, auch im Kranken⸗ haus. Als man ihr den Schlauch abnahm, ſuchte ſie auf alle erdenkliche Weiſe ſich einen neuen zu verſchaffen, ſprach auf der Straße einen Chauffeur darum an und hetzte ihn abends durch die Stadt und auf die Suche nach einem Schlauch. Zu Hauſe ſtürzte ſie ſich mitunter heißhungrig auf alles Eßbare, leerte unmäßig ganze Kruken voll Eingemachtem, ſchlang halbe Torten hinunter und heberte dann alles mit dem Magenſchlauch wieder aus. Körperlich fand bei der Bedauernswerten, die in ganz extremer Weiſe abmagerte, eine erhebliche Rück⸗ bildung ſtatt, geiſtig aber ſchritt ſie weiter fort und ſtudierte weiter. „Eine infantile und ſchwer triebhafte Pſycho⸗ pathin“, ſagte der ärztliche Gutachter und nannte dieſe Triebhaftigkeit ſo enorm, daß man bei ihr ſchon an einen Ausnahmezuſtand denken müſſe. Auf die wiederholten Fragen des Rich⸗ ters, wie ſie zu den Diebſtählen gekommen ſei (ſie hatte in einem Warenhaus allerlei Gegen⸗ ſtände mitgenommen), kann ſie nur achſel⸗ zuckend und leiſe antworten, ſie wiſſe es nicht. Sie habe keine Diebſtahlsabſicht gehabt, habe die Sachen zwecklos mitgenommen, aus einem unerklärlichen Trieb heraus. Das Gericht will nicht entſcheiden, wo hier die Grenze zwiſchen Strafbarkeit und Strafausſchließung liegt, es ſpricht die Angeklagte frei. Mit leiſer Stimme erklärt ſie dem Richter, der ſie mit väterlicher Milde zur Vernunft mahnt, daß ſie das Törichte ihrer wilden A magerungsverſuche jetzt eingeſehen habe und endgültig damit auf⸗ hören wlll. Rätsel che Kaſtenrätſel. 0 u— u— v. Die obigen Buchſtaben ſind in das Rechteck ſo einzuſetzen, daß die ſenkrechten Reihen, von Trennungsſtrich zu Trennungsſtrich, Wörter folgender Bedeutung ergeben: 1. Elektrotechniſche Maßeinheit, 2. Zufluß der Saale, 3. öſterreichiſcher Dramatiker( 1871). 4. Stadt in Unterfranken, 5. wiſſenſchaftliche Behauptung, 6. Landſchaft im Peloponnes, 7. griechiſche Sagengeſtalt, 8. Phyſiter(bahn⸗ brechend auf dem Gebiete der Elektrotechnik). Bei richtiger Löſung nennt ſowohl die oberſte als auch die unterſte waagrechte Reihe je einen franzöſiſchen Schriftſteller. 11 Magiſches Quadrat. Aus nebenſtehenden Buch⸗ A A A A A ſtaben ſind fünf Wörter zu A A bilden, d ent 55 1 Neher 5 ten un enkrechten Reihen O H H H gleichlautend bezeichnen: 1 N N 852 1 0 Fiſch, f 32 Schmuckſtein, 3. ein aſiatiſches 8 1 17 Reich, 4. einen mittelalter⸗ lichen Städtebund, 5. ein großes Gemeinweſen. Auflöſung des„Kaſtenrätſels“: 1. Volt, 2. Roda, 3. Halm, 4. Aub, 5. Theſe, 6. Argolis, 7. Ikarus, 8. Siemens. Die Namen der beiden fränzöſiſchen Schriftſteller lauten: Voltaire— Rabelais. . Auflöſung des „Magiſchen Quadrats“: die Wirren in Oſtaſſen Kampf um Peking? Peking, 22. April. Bekanntlich ſtehen die amerikaniſchen zupten, dicht vor Peking, der alten Haupr⸗ Kad Chinas. oh der mitteilung der chineſiſchen Re. gierung, daß Peking ohne Kampf geräumt mwetden 119 en, ful Ach, bat der 1 05 geſſſchen Truppen, Genera„daß er Pe⸗ 0 5 oder wie der Name der Stadt neuer⸗ dängs lautet Peiping— nicht ohne Kampf zufgeben werde. Er habe 80 000 Mann, die 1 10 Lage ſeien, erfolgreichen Widerſtand zu leiſten. Mandſchuriſche Drohung London, 22. April. der Streit zwiſchen der ruſſiſchen und „andſchuriſchen Regierung wegen des von zer Sowjetunion abgeführten rollenden Ma⸗ rials der chineſiſchen Oſtbahn ſpitzt ſich eiter zu. die mandſchuriſche Regierung, die Ruß⸗ ald des Diebſtahls beſchuldigt, verlangt, we aus Charbin gemeldet wird, nunmehr kate ⸗ goriſch, daß die Lokomotiven und Wagen, die über die ruſſiſche Grenze gebracht wor⸗ zen waren, bis ſpäteſtens zum 10. Mai zu⸗ ckgegeben werden. Andernfalls werde Mandſchukuo die mandſchuriſche Oſtgrenze ullſtändig ſperren. Deutſche Tagesſchan Nachprüfung der Geſchäftsführung im deutk⸗ ſchen Rundfunk. Wie aus Berlin gemeldet wird, hat der deichsrundfunklommiſſar Dr. Krukenberg hon vor einiger Zeit ein ihm unmittelbar Interſtelltes Sonderkommeſſariat zur (achprüfung der bisherigen verwaltungsmä zi⸗ en und wirlſchaftlichen Geſchäftsführung im zanzen deutſchen Rundfunk gebildet. In uſammenhang damit ſind von ihm bei ver⸗ Hedenen Sendegeſellſchaften Unterſuchungs⸗ rer eingeſetzt, die nach einheitlichen Richt⸗ een vorgehen. Auch die in Zuſammenhang ut dem verhafteten früheren Direktor der Berliner Funkſtunde, Profeſſor Knöpfle, ſte⸗ enden Fragen werden, ſoweit ſie die In⸗ nreſſen der Rundfunkgeſellſchaften berühren, nden Kreis der Unterſuchungen einbezogen verden. Verteilung der Hitlerſpende. Bei der Verteilung der aus reichen Opfer⸗ bonden des geſamten deutſchen Volkes ſtam⸗ unübertroffen bei Rheumg⸗ Sicht Kopfschmerzen Ischias, HexenschußeErkältungs- kKranltheiten. Stark harnsäurelö- send bakterientötendl Absolut un- schädlich! Ein Versuch überzeugt! EAN menden Hitlerſpen de zum Geburtstag des Reichskanzlers wurden, wie aus Berlin mit⸗ geteilt wird, alle Bedürftigen ohne Anter⸗ ſchied der Religion, Raſſe oder Parteizugehö⸗ rigleit berückſichtigt.— Reichskanzler Hitler traf am Freitag früh, von München kom⸗ Der Reich 1 1 mend, wieder in Berlin ein. Auch geichsmi⸗;!!!. niſter Göring iſt am Freitag von ſeiner Reiſe nach Italien und München wieder in Berlin angekommen. Gegen Profeſſor Einſtein. Das Mitglied des Kuratoriums der Phy⸗ ſikaliſch⸗techniſchen g ſtalt, Profeſſor Dr. Einſtein, hat zu der nationalen Erneuerung Deutſchlands in einer Weiſe Stellung genommen, die ſeine weitere Zugehörigkeit zu dem Kuratorium der Phy⸗ ſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt unmöglich macht. Profeſſor Einſtein iſt daher, wie amt; lich mitgeteilt wird, als Mitglied des genann⸗ ten Kuratoriums geſtrichen worden. nen * Der Tag der nationalen Arbeit n Heidelberg, den Suddeunſchen mugvwag nd d 1 Ta 0 or jer B air 5 Verordnung über die Lohnzahlung Scud B. gungen der vier Bezirke im am 1. Mai. N b Im Fußball Berlin, 22. April. ſteht das Pokal⸗Endſpiel zwiſchen Süddeutſch⸗ land und Südoſtdeutſchland im Mannheimer Stadion im Vordergrund des Intereſſes. Ob⸗ wohl die ſüdoſtdeutſche Elf als überaus ſpiel⸗ ſtark bezeichnet werden muß, ſollte es der ſüd⸗ deutſchen Mannſchaft, die mit Jakob; Harin⸗ ger, Burkhardt; Graf, Sold, Größle; Fiſcher, Conen, Rohr, Rühr, Fath antritl, gelingen, zum achten Pokalſieg ſeit dem Beſtehen die⸗ ſes Wettbewerbs(1908) zu kommen. Dieſes Mannheimer Spiel iſt ohne Einfluß auf den Foltang der ſüddeutſchen Endſpiele geblieben. Der ſüddeutſche Pokalmeiſter, Vf. B. Stuttgart, beſtreitet in Frankfurt a. M. den erſten Ausſcheidungskampf um die dritte ſüddeutſche Vertreterſtelle in der DFB. Meiſterſchaft, und zwar iſt Einkracht Frankfurt der Gegner. Die Eintracht hat hat für den 1. Mai eine Verordnung über die Lohnzahlung erlaſſen. Nach dieſer Verordnung vom 20. Apri wird die infolge des Feiertages der nakio⸗ nalen Arbeit ausfallende Arbeitszeit gezahl und zwar ſoweſk Tarifverträge die Bezahlung ausfällender Arbeitszeiten an Wochenfeier⸗ tagen vorſehen, nach den Beſtimmungen der Tarifverträge. Im übrigen iſt der regelmä⸗ 175 Arbeitsverdienſt für die ausfallende Ar. beitszeit zu zahlen. Aufrufe Der Bundesvorſtand des Allgemei⸗ Deutſchen Gewerkſchafts bundes erläßt einen Aufruf an die Mit, glieder der Gewerkſchaften, in dem einleitend Reichsan⸗ Wer Kathreiner trinkt, der bleibt geſundl 4 Der Bundesausſchuß hat ferner einen Be⸗ Neue Silbermünzen Keine Dreimarkſtücke mehr. Im Reichsfinanzminiſterium ſind die Vor, arbeiten für die Ausgabe der neuen Sil ber münzen Sommers zu erwarten iſt. Die neuen Mün zen werden nach Größe und Gewicht der dringenden Wünſchen der Wirtſchaft und de⸗ Publikums Rechnung tragen, wobei beſon— ders das Verſchwinden der jetzigen großer Fünfmarkſtücke begrüßt werden dürfte. Es wird in Zukunft nur noch Silbermün. zen im Werle von einer, zwei und fünf Mar ö geben; die Dreimarkſtücke ſollen ganz aus dem Verkehr gezogen werden. Größe und Gewicht der neuen Münzen werden gegen, über den bisherigen erheblich verringert während der Silbergehalt gleichbleiben ſoll Nach den Vorſchlägen der zuſtändigen Reſ⸗ ſorts wird das Einmarkſtück einen Durch⸗ meſſer von 22 Millimeter, das Jweimark. ſtück einen Durchmeſſer von 25 Millimeter und das Fünfmarkſtück einen Durchmeſſer von 29 Millimeter haben. d Politiſches Allerlei Berlin. Reichspräſident von Hinden⸗ burg empfing den Vizekanzler von Pa— pen zum Bericht über ſeine in Rom geführ⸗ ien Besprechungen.. Berlin. Der Staatsrat iſt durch Alterspräſidenten Frei— herrn von Oer(Zentrum) auf Mittwoch, den 26. April zu ſeiner konſtitujerenden Sit zung einberufen worden. Rom an V. on Grete von Copyright hy Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) g 141 „Machen Sie bitte ein Lager auf dem Soſa zurecht, Frau Hoppe.“ Mit ein paar Handgriffen war das ge⸗ macht, und Hans nahm ſeine Mutter in den Arm und legte ie auf das Ruhebett. 1„So leicht wie ein Kind iſt ſie“, ſagte er, ſich zu Schrader umwendend. Die Muskeln ſeines Geſichts zuck— ten; in ſeinen Augen ſtanden Tränen. Schrader ſah es. Der Junge tat ihm im Augenblick leid; aber das Empfinden, daß er die Mutter gegen Brödjukoff gehetzt hatte, beherrſchte ihn doch wieder. Mit einem böſen Blick auf ihn, fragte er:„Was wird nun hier?“ „Wir wollen Mama mit Frau Hoppe allein laſſen. Sie muß Ruhe haben. So erholt ſie ſich am ſchnellſten.“ Er ging ſeinem Onkel voran ins Nebenzimmer. f Was will ich hier eigentlich noch?, fragte ſich Schrader. Die ganze unerquickliche Geſchichte noch einmal mit dem Jungen durchzuſprechen, dazu hatte er keine rechte Luſt Wozu ſollte das auch helfen? Er wollte zuſehen, Bröd⸗ jukoff feſtzutriegen. Verſuchen, ihm den Scheck abzujagen; das erſchien ihm wichtiger. 1 1158 gehe jetzt. Was ſoll ich hier? Helfen kann ich doch Er ſah auf die Uhr.„Höchſte Zeit! Ich habe nämlich noch etwas vor. Sage Mama, ich käme morgen vormittag wieder.“ Er reichte Hans die Hand, ſagte auf Wiederſehen, und blieb doch unentſchloſſen ſtehen. „Könnteſt erſt noch einmal ſchnell einen Blick da hinein werfen.“ Er machte mit dem Kopf eine Bewegung zum Wohnzimmer hin. Hans ging zur Tür, öffnete ſie be⸗ hutſam. „Es iſt furchtbar, das mitanzuſehen, wie Mama leiden muß“, ſagte er leiſe.„Ich möchte den Halunken um⸗ bringen, der das Uvglück übet ſie gebracht hat.“ die beſſeren Ausſichten und ſollte das Spiel knapp gewinnen. In der Endrunde ſelbſt ſteigt noch ein rüuͤckſtändiges Spiel zwiſchen 1860 München und FK. Pirmaſens, das lediglich für Pirmaſens hinſichtlich einer beſſeren Tabellenpoſition von ola Bedeu⸗ feſtgeſtellt wird, daß im Zeichen des 1. Ma der geſetzliche Achtſtundentag erobert worden ſei. Wir begrüßen es, ſo heißt es weiter daß die Reichsregierung dieſen, unſeren Tag zum geſetzlichen Feiertag der nationalen Ar; beit, zum deutſchen Volksfeiertag ernann hat. Kollegen und Kolleginnen in Stadt und Land! Ihr ſeid die Pioniere des Maigedan⸗ kens. Denkt immer daran und ſeid ſtolz dar⸗ auf. tung iſt.— Neben einigen Pokalſpielen und den Aufſtiegstreffen gibt es noch einige Ge⸗ ſellſchaftsſpiele, darunter als wichtigſte die Be⸗ gegnungen Stuttgarter Kickers— FSV. Frankfurt und Eintracht Trier— FC. Wien. Im Handball ſteigt bei den Sportlern die Vorrunde zur deutſchen Meiſterſchaft mit ſieben Begegnun⸗ gen. Im ſüddeutſchen Turnerhandball werden die Endspiele fortgeſetzt. In Würt⸗ temberg ſteigt das britte Entſcheidungsſpiel zwiſchen TG. Stuttgart und Eßlinger TSV während im Turnkreis Bayern der XV. 1860 Fürth auf den MTV. München treffen wird In der Leichtathletik werden die erſten deutſchen Meiſtertitel dei Saiſon vergeben, und zwar bei den Wald⸗ laufmeiſterſchaften in Hohen⸗Neuendorf in der Mar: Brandenburg. Kohn(Berlin), der Titel, verteidiger, wird diesmal gegen den Turnen Syring einen ſchweren Stand haben, ebenſo wird die Meiſtermannſchaft des Berliner Po⸗ lizei SV. im KTV. Wittenberg große Geg. nerſchaft vorfinden. Die ſüd deutſchen In⸗ tereſſen vertreten der ſüddeutſche Meiſter, Oſtertag(1860 München), der Darmſtädtel Schilgen und der Pfälzer Turner Eber⸗ hardt(Neustadt). Insgeſamt werden 50 Ein⸗ zelläufer und 14 Mannſchaften am Start den 10 Kilometer langen Strecke ſein.— Von den Ereigniſſen ſchluß gefaßt, in dem die Regierung und die geſamte Oeffentlichkeit erneut auf die Notlage der arbeitsloſen Maſſen erinnert wird und der die Erwarkung ausſpricht, daß die Regie. rung die geſetzliche Verkürzung der Arbeits. zeit auf 40 Wochenſtunden ohne Verdienſt. ſchmälerung für die Arbeiter baldigſt durch führen möge. Ebenſo dringlich ſei es, daß die Bemühungen der Regierung um Arbeits. beſchaffung und Siedlung mit allem Nach. druck weiter gefördert würden. Der Gewerkſchaftsbund der An geſtellten hat ſeine Untergliederungen und Ortsgruppenvorſtände angewieſen, alle Mitglieder zur Teilnahme an den offiziellen Veranſtaltungen des Tages der deutſchen Ar⸗ beit am 1. Mai aufzurufen und ſich geſchloſ— ſen an den Feiern zu beteiligen.— Der Vorſitzende der Deutſchen Turner ſchaft, Neuendorf, hat anläßlich der Feier des erſten Mai einen Aufruf an die Vor⸗ ſtände der Turnvereine gerichtet. in dem er die Turner zur Teilnahme an den Feiern auffordert. Sportvorſchau Fußball⸗Pokatendſpiel Süddeutſchlard— Süd⸗ oſtdeutſchland in Mannheim.— Vorrunde der DF B.⸗Handballmeiſterſchaſt.— Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft. Das sportliche Wochenendprogramm verzeich⸗ net diesmal als wichtigſte Ereigniſſe das End⸗ ſpiel um den DF B.⸗Pokal zwiſchen den Ver⸗ bandsmannſchaften von Süddeutſchland und Südoſtdeutſchland in Mannheim, die Vorrunde der DS B.⸗Handballmeiſterſchaft, die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft in OSit⸗ Berlin und innerhalb Süddeutſchlands einige wichtige Fußball⸗Endſpiele, ferner die Zwiſchenrunde der deutſchen Ruabymeiſterſchaft Berlin, 22. April im Gange, die im Laufe de; am„grünen Tiſch“ 10 5 ſind der Süddeutſche Rugbytag in Heidelberg und die Bezirkstagungen im Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletik-Verband in Nürn⸗ berg(Bayern), Pforzheim(Württemberg⸗Ba⸗ den), Mannheim(Rhein⸗Saar) und Bens⸗ heim(Main⸗Heſſen) zu nennen. 2 zur Frühjahrsputzerei % trischt alle Möbel auf wie neu.“ Normalfl. 80 Pf., Doppel. L. 45 Mk. Erhzitlich in allen. Drogerien und Farbwarengeschäiten. neugewählte preußiſche eee Schrader, noch immer nicht ſo ganz von der Schuld Das ſcheint er leider ſchon gemerkt zu haben. Er wollte n ee. 0 85 a 2 85 J Brödjukoffs überzeugt, knurrte etwas vor ſich hin.„Was Laudin entlaſſen.“ habt ihr eigentlich für Nachrichten aus Moskau?“„Nanu!“ Nun wurde es Schrader doch wieder bange. „Mir ſcheint, die Herren von der Botſchaft, auf deren. Verteufelt noch mal! Wenn die Sache am Ende doch ſo Hilfe ich mein ganzes Vertrauen ſetzte, können auch nicht war, wie der Junge ſie anſah? viel in der Sache machen. Sie liegt wohl verzwickter, als Sein Scheck fiel ihm wieder ein. Er ſtürzte davon. wir es ahnen.“ Zum Werk. Da würde er Brödjukoff wohl treffen. „Na, na, das kann ich mir nicht denken; allmählich wird 5 4 2 ſich wohl herausſtellen, daß er nichts verbrochen hat. Daun In raſender Haſt ſtürzte Schrader zum Ullrichſchen wird man ihn freilaſſen. Werk. 1 e war vor allem das unklar, daß Lotte, wenn„Der Betriebschef noch hier?“ fragte er den Portier, ſie Brödjukoff für einen Verbrecher hielt, ihm noch das der vor dem Portal ſtand. Wert überließ. Warum ließ ſie ihn nicht an die Luft„Nein. Herr Doktor war heute bloß einen Augenblick ſetzen? 0 1 e hier. Am frühen Morgen und am Nachmittag. Mit zwei In dieſe Gedanken hinein ſagte Hans: Herren, die ihn ſprechen wollten, iſt er gleich wieder ab— „Onkel Alex! Sollteſt du Gelegenheit haben, mit Bröd⸗ gefahren.“ f jukoff zuſammen zu kommen, bitte, ſprich nicht mit ihm„Was waren das für Herren?“ von dieſer Sache. Jedenfalls ſage ihm nichts von unſerem. Der Portier zuckte mit den Achſeln. Verdacht. Ich habe ſchon darin einen großen Fehler ge⸗„Keine Ahnung.“ Ueber des Portiers dickes Geſicht macht, daß ich ihm zu deutlich meinen Abſcheu gezeigt. flog ein Grinſen. 5 Unſer Rechtsanwalt ſagte mir, daß wir in unſerem Ver⸗ Schrader ärgerte ſich, daß er eine ſo dumme Frage ge— halten Brödjukoff gegenüber darauf bedacht ſein ſollen, ſtellt. 5 5 ihm kein Mißtrauen zu zeigen. Dies Verhalten wäre nur Ueber den Hof kam Laudin. Er wartete ſein Näher⸗ dazu angetan, ihn zu warnen. Darum will er auch nicht kommen ab, ſtreckte ihm die Hand hin. i eher die Prokura löſchen laſſen, bis er Beweiſe gegen ihn„Na, was machen Sie, Meiſter, haben uns lange nicht in der Hand hat.“ l geſehen!“ i 5 „Nun haſt du ihn doch ſchon einmal wegen des Zettels„Danke, Herr Kommerzienrat.“ gefragt. Das mußte ihn doch ſchon beunruhigen?“„Ich wollte Doktor Brödjukoff ſprechen. Der iſt nun „Oh, der iſt ſo frech! Er meint wohl, ich habe mich leider ſchon fort.“ dabei beruhigt, daß er mir verſichert hat, der Zettel ſei„So?“ Laudin ſah den Portier fragend au. Der nickte. nicht von ihm geſchrieben. Rechnet wohl auch damit, daß,„Vor ungefähr einer halben Stunde iſt er weg⸗ ich ihn Mama nicht gezeigt.“ gefahren.“ „Ihr verweigert ihm aber doch das Haus!“„Wußten Sie es nicht?“ fragte Schrader. „Er weiß ja, daß Mama krank iſt.“„Nein!“ Schraders Blick ruhte auf Laudins Geſicht. „So, das weiß er! Ja, mein Junge, nun muß ich gehen Ihm fiel auf, daß es ſtark gealtert war, ſeit er Laudin das Ueberzeugt bin ich nicht davon, daß Brödjukoff ein Ver⸗ letzte Mal geſehen. Um Augen und Mund zogen ſich tiefe brecher iſt. Ich kann es einfach nicht glauben. Will hoffen. Gramfalten. Der hatte es hier wohl nicht leicht. Bröd⸗ daß all euer Mißtrauen ſich eines Tages als unbegründet jukoff verehrte den Alten nicht. Er hatte es ihm einmal herausſtellen wird. Ich denke mir, wenn er ein Halunke ſelbſt geſagt. Er machte ihm gewiß das Leben ſchwer. Er wäre, hätte er ſich läugſt aus dem Staube gemacht. Mit konnte es ſich nicht verſagen, Laudin zu fragen:„Wie geht einem runden Sümmchen natürlich. Kleinigkeit für ihn, es denn jetzt ſo im Werk zu, Meiſter. Nicht mehr ſo gemüt⸗ 1. ſich eine Million aus dem Werk zu machen.“ lich wie früher, was? Doktor Brödjukoff führt wohl ein „Dazu iſt es zu ſpät. Laudin ſieht ihm auf die Finger ſcharſes Regiment?“(Fortſetzung folgt. Aus der Heimat Gedenktage 2 2. April. 1073 Papſt Gregor VII. führt das Zölibat ein. Kant zu 1724 Der Philoſoph Immanuel Königsberg in Preußen geboren. 1819 Der Dichter Friedrich von Bodenſtedt in Peine geboren. 1861 Der ungariſche Staatsmann Graf Ste⸗ phan Tiſza in Budapeſt geboren. Prot. und kath.: Soter und Cajus. Sonnenaufg. 4.49 Sonnenunterg. 19.10 Mondaufg. 3.51 Mondunterg. 16.54. 23. April. 990 Ekkehart, Mönch von St. Gallen geſt. 1616 William Shakeſpeare in Strafford on Avon geſtorben. 1828 König Albert von Sachſen in Dresden eboren. 1855 Der Schriftſteller Freiherr von Wolzo⸗ gen in Breslau geſtorben. 5 1924 Der Politiker Karl Helfferich in Bellin⸗ zona geſtorben. Prot. und kath.: Georg. Sonntagsgedanlen Ein alter griechiſcher Weiſer hat einſt ge⸗ ſagt: Gebt mir einen feſten Punkt, und ich werde die Welt in Bewegung ſetzen. Dieſer eine feſte Punkt muß außerhalb der Welt ſein, wenn von da aus die ganze Welt in Bewegung geſetzt werden ſoll. Dieſer feſte Punkk außerhalb der Welt iſt für den Chri⸗ ſten Chriſtus. Die Welt kann nicht durch die Welt, ſie kann nur durch eine außerhalb der Welt liegende Kraft überwunden werden. Das iſt der Glaube, der in Chriſtus ſeinen Halt und ſeine Kraft hat. Dieſer Chriſtus gehörte nicht der Welt an. Er kam aus einer anderen in dieſe Welt. Die Welt mit ihrer Lockung und ihrer Luſt hat er in der Müſte beſiegt, mit ihrer Angſt und Not hat er ſie in Gethſemane über⸗ wunden. Die Kraft dieſes überweltlichen Herrn müſſen wir in uns aufnehmen, dann werden wir auch Herren über die Welk. Das geſchieht durch den Glauben an die Perſon Jeſu Chriſti, der nicht von der Welt war, aber in der Welt, und der mit ſeiner Oſterkraft noch heute die Welt überwindet. Von jeher trägt der erſte Sonntag nach Oſtern den Namen„Weißer Sonntag“. Der Name rührt wohl von dem weißen Kleid der Täuflinge der allchriſtlichen Kirche her, das dieſe an dieſem Sonntag zum erſten Mal tragen durften. An dieſem Sonntage führt die katholiſche Kirche die Knaben und Mäd⸗ chen zum erſten Male zum Tiſche des Herrn. So iſt der weiße Sonntag für viele Familien ein Freudentag. Möge die Jugend dieſes Tages ſtets eingedenk ſein, dann wird ſie ve⸗ ſonders in den Stürmen des Lebens die Kraft zur Ueberwindung haben. Auf der Wanderung Der älteſte Sport iſt das Wandern. Aber dieſer Sport kennt auch Geſetze, die wenn ſie befolgt werden, die Leiſtungen erhöhen; werden ſie übergangen, ſo kommt es zu ge⸗ ſundheitlichen Störungen. Es wird bei uns leider zu wenig Wert auf Schonung beim Wandern gelegt und Rekordmärſche ver— drängen das ruhige, genußreiche Wandern. Die Geſchwindigkeit beim Wandern ſoll für den Kilometer ca. 15 Minuten betragen bei Erreichung eines beſtimmten Zieles darf der Kilometer in 12 Minuten zurückgelegt wer⸗ den. Bei Kindern iſt jede Uebermüdung grundſätzlich zu vermeiden. Ueberanſtrengungen führen zu Störungen des Allgemeinbefindens und zu fieberhaften Erſcheinungen uſw. Die Atemnot, weſche nach zu raſchem und unruhigem Wandern be⸗ obachtet wird, iſt durch Schonung, Training der Atemmuskeln, Atemgymnaſtik zu be⸗ kämpfen. Fällt einem Wanderer der Weg zu ſchwer, treten Zeichen von Atemnot auf, iſt ſofort für Ruhe und Verhütung weiterer Schäden zu ſorgen. Auf der Wanderung iſt das Trinken einzuſchränken, man ſoll nur kleine Schlucke kalten Tees oder guten Waſ⸗ ſers nehmen. Alkohol iſt zu verbieten. Vor dem Wandertage iſt auf eine aus⸗ 1 Nachtruhe zu achten; ebenſo muß eine ſinngemäße Fußpflege geübt wer⸗ den. Der Schuh ſoll feſt und breit mit mä⸗ ßig hohem Abſatz ſein. Auf längeren Wan⸗ derungen ſollen nicht mehr als täglich ca. 20 Kilometer gelaufen werden. Für den zweiten Wandertag wird eine kürzere Strecke von etwa 15 Kilometern zu empfehlen ſein. Das Gewicht des mitzunehmenden Gepäcks iſt nach dem Alter des Beſitzers verſchieden, ungefähr 10 Kilogramm für die älteren Kin⸗ der, 7 bis 9 Kilogramm für die jüngeren iſt das Höchſtmaß. Bei Einhaltung der gegebe⸗ nen Erfahrungsregeln bringt das Wandern Lebensfreude und eine Geſundung des ge⸗ ſamten Körpers. Weltervorherſage: Es wurden in der Nacht Temperaturen erreicht, die unter dem Gefrierpunkt lagen und in der Vegetation Schaden anrichteten. Da die große polare Strömung unſere Wetterlage weiterhin beherrſchen wird, iſt keine weſent⸗ liche Aenderung zu erwarten. Vereinzelt Nie⸗ derſchläge, Nachtfröſte. Was Frauen bedenſen ſollen. In der heutigen Zeit iſt die Frau oft genötigt Schrift⸗ ſtücke zu unterzeichnen. Sie ſollte ſich merken nichts zu unterſchreiben, was ſie nicht vorher genau durchgeleſen hat, beſonders ſind dabei klein gedruckte Stellen zu beachten, ſie ſin⸗ meiſtens die wichtigſten. Von allen Schrij. ſtücken, die ſie unterzeichnet, ſollte ſie ſich eine Kopie verlangen; mit auswärtigen unbekann⸗ ten Reiſenden ſollte ſie nur in Gegenwart von Zeugen verhandeln. Steht etwas in Beſtell⸗ ſcheinen vom Erfüllungsort oder Gerichtsſtand ſoll ſie die Unterzeichnung ablehnen. Sommerurlaubskarten ſchon ab 29. April. Berlin, 22. April. Die um 20 v. H. verbil⸗ ligten Sommerurkaubszarten gibt die Reichs⸗ bahn bereits mit Wirkung vom 29. April aus. Da der 30. April auf einen Sonntag fällt und der 1. Mai geſetzlicher Feiertag iſt, iſt ſomit ſchon Gelegenheit gegeben, am Samstag vor dieſen Feiertagen eine verbilligte Urlaubsreiſe anzutreten. Vom alten Fritz Aus„Friedrich und ſeine Solda⸗ ten“, dargeſtellt von Alfred Weiſe, erſchienen in der Sammlung „Deutſche Volkheit“ im Eug. Die⸗ derich Verlag. So unerbittlich der König darauf drang, daß ſeinen Weiſungen nach gelebt werde, eines verſöhnte ihn meiſt augenblicklich: Sofa des bei einem Fehltritt Be⸗ troffenen. Wie er ſelbſt, ſeiner hohen Auffaſ⸗ ſung vom Soldatenberuf entſprechend, über Jahr und Tag nicht aus den Schäften kam ſo erwartete er ein gleiches von ſeinem jüngſten Leutnant. Eines Tages begegnete ihm einer im Park von Sansſouci in Bür⸗ gerkleidung; er befand ſich auf einem Koſe⸗ gang mit der Dame ſeines Herzens, und Friedrich kannte ihn.„Wer iſt Er?“ lautete des Königs nicht eben leutſelige Anrede. „Offizier in Inkognito!“ Das Witzige dieſen Antwort ſofort aufnehmend, meint darauf Friedrich:„Hüt Er ſich nur, daß Er ſein⸗“ Majeſtät nicht begegnet!“ und ſchritt weit. Dieſe königliche Vorliebe gab manchem Be. herzten Anlaß zu freimütiger Aeußerung Nach einer Kirchenparade erſtattete der Offizier vom Dienſt die vorgeſchriebene Mel⸗ dung. Es war ein alter Oberſt, der hart vor ſeiner Beförderung ſtand.„Na“. zieht ihn Aus dem Bilderbuch Friedrich ins Gespräch,„Hat Er ſich auch ordentlich die Predigt zu Herzen genom⸗ men? Hat Er was daraus gelernt?“ Die Predigt handelte von Belzebub, dem Ober⸗ ſten der Teufel.„Majeſtät, es hat mich ein wenig f eh als ich hörte, wie es in der Hölle nicht beſſer und nicht ſchlechter zugeht als auf fan traurigen Erde. Auch der Bel⸗ zebub bleibt ewig Oberſt!“ Tags darauf war der Herr Oberſt Generalmajor. Wie viel mehr noch war Friedrich erfreut, wenn er dieſe Beherztheit bei ſeinen Grenadieren und Reitern antraf. Eines Tages fällt ihm bei den Zietenſchen ein Mann mit ſonder⸗ barer Schramme auf.„In welcher Bier⸗ ſchänke hat Er ſich den Schmiß geholt?“ Prompt kommt die Cewiderung:„Bei Ko⸗ 110 wo Eure Majeſtät die Zeche berappt haben!“ a Wiſſen Sie vas? Die älteſte Gaſtſtätte in Deutſchland dürfte wohl der Gaſthof zum Bären in Freiburg i. B. ſein, der im Jahre 1120 gegründet wurde und ſeit 1390 den Namen„Bären“ führt. Rach der Statiſtit lebt ein Verheirateter durchſchnittlich fünf Jahre länger als ein Junggeselle und Frauen überleben meiſtens ihre Männer, und zwar durchſchnittlich um vier Jahre. 5 Heſſen⸗Landtag einberufen Darmſtadt, 22. April. Der heſſiſche Land⸗ tag iſt auf den 28. April, 12,30 Uhr, zur konſtituierenden Sitzung einberufen worden. Aus Baden Vorläufig keine Betriebsrätewahlen. Karlsruhe, 22. April. Wie die Preſſeſtelle mitteilt, hat der Reichskommiſſar angeord⸗ net, daß vor dem 30. September 1933 keine Wahlen der Betriebsvertretungen in Baden ſtattfinden. Auszahlung der Rent n. Die Militärren⸗ zen werden im Monat April bereits vom 27. Aplit ausbezahlt. Die Militärrentenemp⸗ fänger werden daher gebeten, ihre Verſor⸗ gungsgebührniſſe bereits am Donnerstag, den 27. April am Poſtſchalter abzuholen. des Lebens Wunderliche Menschen— Ein eigenartiger Verein— Foſſnung und Glaube— Die verwandelte Giftſchlange Wenn man Gelegenheit hat, mit einem Ber⸗ uner zuſammenzukommen, ſo kann man öfter die Worte hören:„Ick wundre mir über gar⸗ niſcht mehr!“ Und das ſcheint auch der rich⸗ tige Standpunkt zu ſein, denn es ereignen ſich ſo viele Dinge, daß man mit dem Wundern gar nicht mehr fertig werden würde, wollte man ſich tatſächlich immer noch wundern. Es gibt wunderliche Dinge, aber auch genügend wunderliche Menſchen, die die unmög⸗ lichſten Einfälle haben, die ſogar noch in ihrem Teſtament zum Ausdruck kommen. So hat kürzlich in St. Gervais ein verſtorbener Notar ſeinen letzten Willen dahin bekanntgegeben, der Bevölkerung des Ortes durch Trommel⸗ wirbel mitzuteilen, ſeinem Leichenbegängnis nicht anzubohnen. In Sens bei Auxerre wurde ein 85jähriger Greis nach ſeinem Munſche unter Begleitung einer Muſikkapel' e luſtige Weiſen ſpielte, beſtattet. Im Orre wurden nach dem Leichenbegängniſſe an die Bevölkerung große Maſſen Kuchen und 200 Liter Wein verteilt, während eine Ballfeſtlich⸗ keit im Freien den Abſchluß bildete.— Ein weit ſinnreicheres Teſtament hatte dagegen der 1926 verſtobrene kanadiſche Milliardär Millar aufgeſtellt, der eine Summe von 10 Millionen Dollar für jene Mutter feſtſetzte, die in den 10 Jahren bis 1936 die meiſten Kinder zur Welt brächte. Anſpruch im voraus auf die Hinterlaſſenſchaft glaubt die Italienerin Gracia Bagnoto, Mutter von 21 Kindern erheben zu können, da ſie zurzeit ihr 22. Kind erwar⸗ let und davon überzeugt iſt, bis 1936 ihre Familie um weitere vier Einheiten vergrößert zu haen. Einen anderen ſonderbaren Einfall hatten etliche Einwohner von Bad Homburg, die das aten was der Deutſche nur allzu gern tut wenn mindeſtens drei Mann beiſammen ſind, nämlich er gründet einen Verein. Dieſe einzigartige und bisher noch nicht dageweſene Neugründung nannten ſie„Reichsbund der Steuerzahler, Bad Homburg v. d. H.“ und ließen ſie in das Vereinsregiſter beim Amklsgericht eintragen. Es iſt zu hoffen, daß der Verein, der bisher noch gefehlt hat, einen ungeahnten Aufſchwung nehmen wird. Und das in dieſer Zeit, wo Geld das we⸗ nigſte iſt, was ſich unter den Leuten befindet, eine Beobachtung die man allgemein machen kann. Selbſt das weltberühmte Kaſino in Monte Carlo wird in dieſen Tagen zum erſten Male ſeit 1862 ſeine Pforten ſchließen. Die Spielſäle ſollen auf drei bis ſechs Monate geſchloſſen werden, gerüchtweiſe verlautet ſo⸗ gar, daß die Säle für immer p 65 blei⸗ ben ſollen. Für dieſen Fall wird die Roulette in einen Sportkluv umgewandelt werden, da ſich dann die Unterhaltungskoſten erhebli niedriger geſtalben. ee i Monte Carlo, wieviel Freude und wie⸗ viel Leid hängt an dieſem Namen. Monte Carlo war für Viele die letzte Hoffnung, ſie glaubten Glück dort finden zu können und mußten vald einſehen, daß ihre letzte Hoffnung ſie getäuſcht hatte. Die Hoffnung ſchwand dahin und der Glaube war verloren. Beſſer ging es einem jungen Mann, der zwar auch ſeinen Glauben verloren, aber doch ſein Glück gefunden hal. Und das kam ſo. Dieſer junge Mann halte das Alleinſein ſatt und ſah ſich nach einer Frau umz er bediente ſich dazu des nicht mehr ungewöhnlichen Weges eines Heiratsinſerates. Inſerate haben ja nun einmal immer Erfolg. Etwa 200 liebe⸗ glühende Herzen meldeten ſich, und wer die Wahl hat, hat die Qual. Unter den vielen Liebesbriefſen beſand ſich auch ein Empfeh⸗ lungsſchreiben einer Graphologin, die dem In⸗ ſerenten ankündigte, daß er beſtimmt die Falſche erwiſchen würde, wenn er... ja, wenn er nicht erſt ihren Rat hören würde, denn aus der Schriek kann man ja den Menſchen und ſeine Ei f enſcha ken erkennen. Dieſer Brief bedeutete für den Heiratslandidaten eine Erlöſung von ſeiner Qual, er ſchickte den Wuſt von Brie⸗ fen an dieſe Graphologin, damit ſie für ihn die Wahl treffe. Und ſie traf die Wahl. Me ile Wo hen ſpöter wa; un er F eund glüs⸗ licher Ehemann, aber den Glauben an die Graphologie hat er verloren, denn die Gra⸗ phologin iſt heute ſeine Schwiegermutter. Es geſchehen immer noch Zeichen und Wun⸗ der, das verſtand auch ein Berliner Straßen⸗ händler dem Publikum klarzumachen, Er hakte vor ſich einen kleinen zuſammenklappbaren Tiſch aufgeſtellt, auf ihm befand ſich eine kleine Kille, geheimnisvoll verſchloſſen. Mit Sten⸗ torſtimme verkündete er den Inhalt der Kiſte. Es iſt nach ſemer Schilderung in der Kiſte eine wilde, gefährliche Schlange verborgen, die er aber ſo beſchwören kann, daß ſie jeder Zuſchauer ohne Gefahr betrachten und ſogar ſtreicheln darf. Alles iſt neugierig, iſt ge⸗ ſpannt. Ein leichtes Gruſeln durchrieſelt die Zuſchauer, als nach längeren Beſchwörungen der Kiſtendeckel ſich hebt. Jetzt erblickt die neugierige Menge in der Kiſte fein ſäuberlich in Silber eingepackt lleine Schokoladentafeln, die zum Verkauf angeboten werden, Stück für Stück 10 Pfennige. Man lacht und kauft, denn der Schlangenbeſchwörer hat ſchon recht, wenn er ſagt, daß es heute auch ein Wunder iſt, wenn in einer ſolchen Kiſte gule Scho⸗ kolade und zu ſo lächerlichem Preis verkauft werden kann. Der Mann hatte die Lacher auf ſeiner Seite, das Geſchäft blühte ſehr ſchnell. f Die Welt iſt wunderſchön, Man muß es nur verſtehn! Hans Dampf. lers fand vor dem Staatspräſidenten vorbei. Am Abend folgte im Heſſiſchen da Klapperſtorch hat am 12. des Kanzlers Geburtstag Die Veranſtaltungen in Heſſen. i. Darmſtadt, 22. Apr. Anläßlich des Geburtstages des Reich au Werner und Staatsminiſter Dr. Müller an Parade der geſamten Schupo ſtatt. Im an. ſchluß daran zogen SA und SS. 9 Skahlhelmabordnungen vor den Mini teg desktheater eine Foſtvorſtellung. e Die Jeſſiſe Regierung hat an Reichsten Adolf Hiter ſolgendes Glückwunſchtelegranm gerichtet: „eſſenvolk und Heſſeuregierung ſenden dn Gründer des Dritten Reiches treueſten ie burtstagsgruß.“ Staatskommiſſar Dr. Wagner hat im g. men der geſamten heſſiſchen Bauernſchaft 50. gendes Glückwunſchtelegramm an den Ju. rer geſandt:„Die geſamte heſſiſche Bauen ſchafk entbietet ihrem Reichskanzler die hen lichten Glückwünſche“. f In Mainz wurden die Feierlichkeiten mit einem großen Fackelzug eingeleitet. Am Geburtstag zogen durch die mit vielen Flaggen geſchmücken Straßen Abteilungen der SA., Sc., dez Stahlhelms und der Polizei. Im Gon ses nement fand die Uebernahme des Gebäugez ſtatt, Haus dient. Die Flaggen wurden mit w käriſchen Ehren in das neue Braune Hacz gebracht, das zukünftig auch Standort de Standarte ſein wird, Der Oberbürger mater hat an den Reichskanzler die herzlichſten Gſüe⸗ wünſche der Stadt übermittelt. In Frankfurt trugen, ebenſo wie in den anderen Stäben und Dörfern viele Häuſer Flaggenſchmuck. dach die Wagen der Steaßenbahn waren mit Fähn chen geſchmückt. Oberbürgermeiſter Dr. Areh⸗ und Bürgermeiſter Linder hatten eine Akten eingeleitet, um bedürftigen Volksgenoſſen u Geburtstag des Kanzlers eine Speiſung kommen zu laſſen. Rund 1000 Perſonen tan ten verpflegt werden. Die Frankfurter Hf Kundgebung. Die Frankfurter Börſe ließ die Abende delskammer veranſtaltete eine ausfallen. Aus Heſſen Darmſtadt, 22. April.(Urteile Sondergerichtes.) Das Heſſiſche Sa dergericht trat zu ſeiner dritten Sitzung. ſammen, um ſich in der Hauptſache mit klagen wegen unbefugten Waffenbeſitzes zu he faſſen. dem man im Stroh einen Karabiner und Patronen fand, erhielt vier Monate Gefacg⸗ nis, ein Kaufmann aus Seligenſtadt unbefugten Beſitzes eines Arxmee⸗Rey mit dazugehöriger Munition drei Mona fängnis. Ein ehemaliger Kommuniſt, be ein Infauteriegewehr gefunden wurde, watde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. 5 ner erhielt ein Gaſtwirt aus Groß⸗ Jin wegen unbefugten Beſitzes eines kleine; N melrevolvers ſechs Wochen Gefängnis. c ehemaliges Reichsbannermitglied wurde Beſitze eines Infanteriegewehrs älteren s, delles angetroffen, zu dem aber keine Wa tion mehr hergeſtellt wird. Dieſe Straftat fa daher nicht unter das Schußwaffengeſetz. Da Angeklagte erhielt einen Monat und Tage Gefängnis. Das Gericht verur tat ſchließlich einen jüdiſchen Kaufmann aus Offal bach wegen Verbreitung von Greuelmäcchen über jüdiſche Mißhandlungen in Worms Oberheſſen zu ſieben Monaleg Gefängrt Groß⸗Gerau, 22. April.(Der Kreistag). Der neue Kreiſes Groß⸗Gerau wird ſich ach der Umbildung aus elf Nationalſoge⸗ liſten, 5 Sozialdemokraten und einem Vert ter des Zentrums zuſammenſetzen. Im Kess ausſchuß erhalten die Nationalſozialiſten e und die Sozialdemokraten zwei Sitze. Mörfelden, 22. April.(Ein rein Kreistag tio alſo st a iſti cher Gemeinden Für die Neubildung des hieſigen Gemeinden iſt ein Wahlvorſchlag nur von den Nati ſozialiſten eingegangen. Mörfelden war Hochburg der KPD. in Heſſen. Noch 5. März erhielt die KPD. hier die abſo Mehrheil. Da die KPD. nun aus den larmenlt ausgeſchaltet iſt und die SPD.. auf eine Vertretung im Gemeinderat den tet hat, ſtellen die Nationalſozialiſten die Gemeindevertretung. Birkenau, 22. April.(Hund ve facht tödlichen Fahrradunfallo c junge Frau von hier war auf ihrem a durch Sulzbach gefahren, als ihr plötzlich Hund ins Rad lief. Die Frau ſtürzte glücklich, daß ſie das Genick brach und en tot war. 5 unbach, 22. April.(Der Klapp ſtorch iſt ein gar luſtig Tier.) de, anuar eine hieſeh Familie mit Zwillingen bedacht. Genau dre Monate ſpäter, am 12. April, wurde de amilie des Nachbarhauſes mit Zwillinge! bedacht(und wenn das ſo weiter geht?). g00 Mart we lor tho gurrszn Vorher Ausk, einnolen„Aenuternen Innsbruck Postfach 146. das bekanntlich jetzt als Braunes Ein Landwirt aus Seligenſtadt, a bringt man dieſe Woche im SENTRAIL.-FlLM-PALAST Zwel der erfolgreichsten 100% ligen Tonfilm Hanonen Im 1. Teil kommt die entzückendſte Tonfilm Operette mit Magda Schneider u. Fritz Schulz in ö. eief Veriaus dien. Kleinen Anzeige 100% Geſang, 100% Muſik, 100% Humor 100% Stimmung. Noch Mitwirkende ſind: Rolf v. Goth, Hans Thimig u. Paul Kemp. Ueberall ganz großer Erfolg. 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Strich durch die Rechnung oder: Das große Rennen um das goldene Rad von Deutſch⸗ land. 2. Slim und Slum. 3. Im Reiche der Drachen. 4. Der große Trick. 5. Frücht chen in Nachbars Garten. 6. Inſeln unter dem Kreuz des Südens.— Alle Kinder gehen ins Central. Achtung! Wann kommt?? Achtung! Das gewalugste u. gröste Tonmmwerk der Welt „Der Rebell“ Am Lager ſind vorrätig: Edeltraut, Odenwälder Blaue u. Zwickauer frühe. Alles in ſehr ſchöner Saatſortierung. Zentner 3.— Mk. Heinrich Jaltermann Speiſelarteffeln(gelbfl.) Zir. 1.80 Mk. RB. 5 Bekanntmachung Betr.: Verhütung von Waldbränden. Auf Grund des Art. 65 des Geſetzes be⸗ treffend die innere Verwaltung und die Vertre⸗ tung der Kreiſe und Provinzen vom 8. Juli 1911 wird das Folgende angeordnet: 1. Jedes Rauchen und Feueranzünden außerhalb von Gebäuden in den Waldungen und in deren Nähe bis zum Umkreis von 20 Metern iſt verboten. „Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis zu 90 RM. beſtraft, ſofern nicht nach den Beſtimmungen des Reichsſtrafgeſetzbuches und des heſſiſchen Forſtſtrafgeſetzes höhere Strafen verwirkt ſind. Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Vekanntmachung in Kraft. Ihre Uebertretung hat außerdem eine zivilrechtliche Haftpflicht den Geſchädigten gegenüber zur Folge. § 368 des Reichsſtrafgeſetzbuches. Mit Geldſtrafe bis zu 60 RM. oder Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: Ziffer 6: Wer an gefährlichen Stellen in Wäldern oder Heiden oder in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuerfangenden Sachen Feuer anzündet. Art. 36 des Heſſ. Forſtſtrafgeſetzes von 1904. Mit Geldſtrafe bis zu 60 RM. oder Haft bis zu 14 Tagen wird beſtraft: 1. Wer mit unverwahrtem Feuer oder Licht einen Wald betritt oder ſich demſelben in gefahr⸗ bringender Weiſe nähert. Wer im Walde brennende oder glimmende Gegenſtände fallen läßt, fortwirft oder unvor⸗ ſichtig handhabt. 3. Wer in anderen als nach§ 368 Ziffer 6 des Reichsſtrafgeſetzbuches ſtrafbaren Fällen im Walde oder in gefährlicher Nähe desſelben im Freien ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibehörde Feuer anzündet, falls ihm die Erlaubnis er⸗ teilt iſt, das Feuer gehörig zu beaufſichtigen oder auszulöſchen unterläßt. Wer Waldflächen oder Grundſtücke, welche an- grenzen, ohne Erlaubnis der Forſtpolizeibe- hörde abbrennt, oder den hierauf bezüglichen Anordnungen der Forſtpolizeibehörde zuwider⸗ handelt. 5. Wer bei einem Waldbrande der Aufforderung des zuſtändigen Forſtbeamten oder Ortspoli— zeibeamten zur Hilfeleiſtung nicht nachkommt, obſchon er derſelben ohne erheblichen Nachteil Folge zu leiſten vermag. Heppenheim, den 1. Juli 1928. Heſſiſches Kreisamt. gez. Pfeiffer. Wir haben dringende Veranlaſſung, die vor— ſtehende Bekanntmachung ſowie die einſchlägigen Geſetzesbeſtimmungen erneut zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Viernheim, den 20. April 1933. Heſſiſches Polizeiamt. Oechler. Verlag Dr. Selle-Eysler A. G. Berlin 85016 2 b 3 Fhblogrannleren dig Dann nur mit meinen Qualitäts⸗Filmen und Platten Höchstleistung ben enen Anta Isochrom-Film 28. Sch. 6/9 RM. 1,35 werden bei mir Photoarbeiten buch einen er- fahrenen Fachmann(Herrn Photograph Blaſchke) ſauber und ſchnell ausgeführt. Qualitätsarbeit mit Qualitätsware zu Ihrem Vorteil. Rathaus- Drogerie Peter Moskopp %%οοοοοh⁰,ũꝶ,E eee eee HANS ALBERS Im 0 nlon- Film- P a last 1 Ab heute wieder eine 100% Großton⸗Sehens⸗ würdigkeit allererſten Ranges. Fans Albers, sie Waſburg, Waſter Janssen, Juſſus faſſtenstein. Charlotte Ander, Jaa Wüst, Lucie Eng- lieh, Use nast.— Dieſe Bombenbeſetzung in dem deutſchem Wunderwerk des Tonfilms. Hans Ulbers, der Name ſagt genug, es iſt wieder ein erſtklaſſiger brillanter Großtonſchlager, überall die größten Erfolge. 2. Tonfilm„Wiener Walzer“ Wiener Muſik, Wiener Stimmung luſtig und fidel 3. Schlager ein atemraubender Abenteuerer und Senſationsfilm„In der Wilänis“ Der pracht⸗ vollſte Urwaldfilm mit ſenſationeller Handlung in 6 Akten. Und zum Schluß der ſaftige Lachſchlager„Liebe und Alkohol“ Sie ſehen, es iſt halt wieder eine Bombendarbietung, wie man ſie von uns gewohnt iſt. Darum jede Woche einmal ins Union. Trotz dieſer Darbietung gewöhnliche Preiſe. Anfang täglich ab halb 8 Uhr, Ende gegen 12 Uhr. Sonntag nachmittag große Jugend- und Kindervorstellung. 505 demnachst Harry Piel. In ſeinem neueſten und ſtärkſten Großtonfilm 5 5 „Das Schiff ohne Hafen“ oder: Das Geſpenſterſchiff. Schöne onnune 1 Zimmer und Küche Dringende Heimarbeit vergibt A. Born, Leipzig Talſtr. 17 Nea ledianad-Derbant f Viernheim. Sonntag, den 23. April, vormittags von 10—12 Uhr, Auszahlung der noch nicht abge⸗ zu vermieten. holten Rechnungen. Mitgliedsbuch iſt mitzu⸗ Wo, ſagt der Verlag.! bringen. Der Vorſtand. a ſaaaaaaagaggaggaagagaagagaaaagggaagggmqggnganaggagamſcg Viehlebertran hält Schweine geſund und mäſtet. Liter 70 Pfg. Rathaus⸗Drogerie Pbler Hos hopp hat eine starke Erhöhung der Möbelpreise gebracht. Vorteilhafter Holzkauf und günstige Arbeiltsbedingungen ermöglichen mir es, dieser Preissteigerung die Spitze zu bieten. ö 5 komplett, Bren 205 4 Au Imitert. Serienpr. 0 4 naturlasiert, auch Lack, J in allen Farben. preise nach Größe und Ausführung. Eine Lagerbesichtigung lohnt sich. 9 Mark. Möhelfabrik An- u. Verkauf MARIA. II. 20 Tce Wan Neue und getragene nage und Mäntel Schuhe, Hosen, Koffer, Kittel, Lederjacken, Gehrockanzüge (auch leihweise) Konfirm. Anzüge