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Sehnsucht 20: Gleich durch die Rechnung Lokales Der Weiße Alljährlich wird an dem auf Oſtern folgenden Sonntag das Feſt des Kommunion gefeiert. Der Weiße Sonntag, wird der Tag benannt, in Anlehnung an die Gebräuche der erſten Chriſten, die weißen Kleidern, als Zeichen ihrer Reinheit, zum Tiſche des Herrn gingen. geſtrigen Sonntag wieder 250 Mädchen und Buben ihre erſte hl. Kommunion. Nach würdiger Vorbereitung durch Hochw. Herrn Geiſtlichen Rat Wolf empfingen nun die Kinder, getreu dem Gottesworte:„Laßet die Kleinen zu mir kommen“, Reicher Segen und alle guten Wünſche mögen mit ihnen ſein. Um 1729 Uhr erfolgte die feierliche Abholung der Kinder durch die Hochw. Geiſtlichkeit unter Vorantritt der Vereinigten Feuerwehrkapelle. haus war dicht beſetzt von den Angehörigen und Freunden der Kinder, die alle dieſe gnadenreiche Stunde zur Freude der Kinder, und zur eigenen Erbauung und Erinnerung miterleben wollten. den Leib des Herrn. Zu Hauſe wurde dann Freudenfeſt gefeiert.— Kirche wurden 5 junge die an der Schwelle des Lebenskampfes ſich in ihrem Herrn und Schöpfer die Kraft holten, um dieſen erfolgreich beſtehen zu können. Auch ihnen unſere beſten Glück und Witterungsverhältniſſe am waren verhältnismäßig gut. Am Vormittag war etwas bewölbt Mittagsſtunde glaubte man an Regen. Jedoch die Wolken und hatten wir zeitweiſe lachenden Sonnenſchein. der Himmel zerflüchteten ſich iſt, daß, ſich, nachdem Frühlingswetters die Natur in vollem Leben ſtand, ſolch eine kalte Temperatur eingeſtellt hat, die beſonders unſeren Obſtbäumen ſchadet. In der Samstagnacht war der Froſt beſonders hart, ſodaß man um die Ernte der Kirſchen bangt, Birnen, Zwetſchgen und Aepfel ſind meiſt wieder- ſtandsfähiger und überſtehen leichte Nachtfröſte ohne nennenswerten Schaden. Da die Kälterück⸗ ſchläge gleichzeitig auch ſtark dem Ungeziefer zu⸗ ſetzen, werden etwaige Froſtſchäden bereits hier⸗ Die Nußbäume ſind zum Teil ſchwarz geworden. nicht allzugroß.— Beſondere Veranſtaltungen Lediglich wurden wieder die Spiele um das runde Leder ausgetragen. Auf dem D K.⸗Stadion feierte die erſte Fuß⸗ durch ausgeglichen. hatten wir hier nicht. ballelf ein Schützenfeſt. Törchen mußten die Lorſcher mit nehmen. Ueberhaupt haben geſtern alle 5 Lorſcher Mannſchaften, die zum Teil hier und zum Teil in Lorſch ſpielten, alle verloren. Bravo, ihr tapferen DIKler.— In Frankfurt am Main ſpielten die„Grünen“ gegen den S.⸗C. Rotweiß auf halle und holten ſich einen wohlverdienten 2:5⸗ Sieg. Die Viernheimer übertrafen ſich geſtern wie einſt im Mai. Sonntag. Name wonnen hat. Erſtempfangs der hl. an dieſem Tage in So feierten auch am Das Gottes- Schneider. 2. in frohem Kreiſe das In der proteſtantiſchen Menſchen eingeſegnet, Segenswünſche.— Die geſtrigen Sonntag erſtens und gegen die größte Erfolg. Bedauerlich infolge des prächtigen 205 Darbietung iſt eine würdigkeit. tion dieſer Woche: gehört hat. Heiterkeit. offentlich iſt der Schaden] and lobenswert, Nicht weniger als 9 nach Hauſe gegen die Viernheimer wieder einmal ſelbſt. Es wurde Fußball geſpielt, Der Ball wanderte von Mann zu Mann und vor dem Tore war auch einer da, der es am krönenden Schuß nicht mangeln ließ, Die„Grünen“ hinterließen in Frankfurt in jeder Hinſicht den beſten Eindruck. Wir wollen uns freuen, daß nun auch in Frankfurt der gute Viernheim wieder an Bedeutung *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 1 Anzeige wegen Rauchen im Walde und 1 Anzeige wegen Diebſtahl einer Fuhre Kies. An die Vereine. ren, findet heute Abend um 8 Uhr im Kaiſer⸗ hof eine Verſammlung der Vorſitzenden der Vereine, welche ſich an den Feterlichkeiten am 1. Mai beteiligen, ſtatt. Erſte Viernheimer Tonfilmſchan Zwei 100% Bomben⸗Tonfilm⸗Schlager! 1.„Sehnſucht 202“ mit Fritz Schulz u. Magda „Strich durch die Rechnung“ mit Heinz Rühmann und Fritz Kampers. Amateur⸗-Poliziſten“ mit Slim u. Slum 100% Ton! Heute Montag 1. Platz nur 40 Pfg. Wie immer, ſo iſt auch dieſe Woche, fabelhaftes und reichhaltiges Tonfilm-Programm im Central⸗Film⸗Palaſt wieder Diesmal ganz beſonders. Schon dieſe Platz nur 40 Pfg. Wie wir erfah⸗ 3.„ Vie zu bewundern. So beſtaunt man e die reizende und fabelhafte Tonfilm- Operette mit Fritz Schulz, Magda Schneider, Rolf von Goth, Hans Thimig, Paul Kemp uſw. Ueberall ganz große Begeiſterung. Ueberall der Alles ſtaunt, alles jubelt über dieſe entzückende Tonfilm-Operette„Sehnſucht Einfach fabelhaft. erſte Bomben⸗Tonfilm⸗Sehens⸗ Jetzt kommt erſt die Haupt-Atrak⸗ Der Ufa Spitzen Tonfilm „Strich durch d. Rechnung“ mit Heinz Rühmann, Tony von Eycke, Jacob Tiedke, Harry Hardt, Otto Wallburg und Fritz Kampers. Ein 100% Tonfilmſchlager wie man noch keinen geſehen u. n Im 3. Teil ſehen und hören wir Slim und Slum als Amateur⸗Poliziſten. Größte Sind die Darbietungen im Central⸗[ au regu le er von Humboldts ein Film⸗Palaſt wie bekannt immer unüberbietbar 1% 110 0 ſo iſt dieſes Bomben⸗Tonfilm⸗ Programm diesmal zum Beſuch beſonders zu empfehlen. Beſtimmt kommt alles auf ſeine Rech- nung und noch darüber hinaus. nern Viernheims wird jetzt ſchon bekannt gemacht, daß demnächſt das gewaltigſte, das grandioſeſte und ſchönſte Tonfilm Werk der Welt führung kommt:„Der R 8 Heute Montag 1. CC]⅛V?!²A A Allen Einwoh⸗ zur Auf⸗ Die Geſchichte der Pfaueninſel Eine der geweihten hiſtoriſchen Stätten in der Umgebung Berlins iſt die Pfaueninſel bei Potsdam, ein Haveleiland zwiſchen Sa⸗ crow und Cladow gegenüber dem Clienicker Forſt. Einen Ueberblick über ihre Geſchichte ge- gab Oberſtleutnant Brendel in einem Vor⸗ trage in Berlin„Die Pfaueninſel im Wandel der Jahrhunderte“, wobei er von der Zeit vor rund vierhundert Jahren ausging, in der noch Bären und Wölfe das unwirtliche und arme Land durchſtreiften, an dem aber doch ſeine Bewohner mit großer Liebe hin⸗ gen. Kurfürſt Joachim J. hat gleich nach ſei⸗ nem Regierungsantritt mit der Kultivierung der Landſchaft begonnen und in der Folge⸗ zeit in dieſem Gebiete große Jagden veran⸗ ſtaltet.— Hundert Jahre vergehen. In Glie⸗ nicke ſteht längſt ein Jagdſchloß. Da ſiedelt ſich eines Tages der däniſche Alchimiſt Jo⸗ hann Kunkel auf der Inſel an, um dort Ru⸗ binglas herzuſtellen. 1658 macht der Große Kurfürſt die Inſel dem Forſcher zum Ge⸗ ſchenk. Zur Wahrung ſeines Geheimniſſes ordnete Kunckel an, daß niemand außer dem Kurfürſten die Inſel betreten durfte. Kurz nach dem Tode des Großen Kurfürſten ging Kunckel nach Stockholm, und die Inſel wurde ter in den Beſitz des Potsdamer Militärwai⸗ ſenhauſes überzugehen. Friedrich der Große hat, ſo ſcheint es, die Inſel nie betreten. Sein Nachfolger, Fried⸗ rich Wilhelm II., ließ den Hochwald in ei⸗ nen engliſchen Park umwandeln und Gold⸗ und Silberfaſanen ſowie Pfauen ausſetzen. Seitdem iſt der Name Kaninchenwerder aus⸗ getilgt, und die Inſel wurde Pfaueninſel ge⸗ nannt! Unter der Bauleitung der Gräfin Lichtenau, einer Freundin des Königs, wird im Jahre 1794 ein„Römiſches Landhaus“, wie das Schlößchen zunächſt heißt, erbaut. Es trägt im Innern den Stempel kultivierten Geſchmacks. Nach dem Tode Friedrich Wil⸗ helms II. blieb das Pfaueninſel⸗Schlößchen eine Zeitlang unbewohnt, erlebte dann aber unter Friedrich Wilhelm III. eine neue Blü⸗ tezeit. 1804 wurde der allzu leichte Bau er⸗ neuert und ein Kavalierhaus dazugebgut. Die Inſel wurde zum Lieblingsaufenthalt der Königin Luiſe. ein Nach dem Befreiungskrieg kommt für die Inſel eine ſo glanzvolle Zeit, wie ſie ihr ſpäter nie wieder beſchieden geweſen iſt. Es wird roßer Tierpark angelegt, und unter Leitung chinkels werden zahlreiche Umbauten vor⸗ genommen. Es wird ein Palmenhaus er⸗ richtet. Nach dem Tode Friedrich Wilhelms III. im Jahre 1840 wird es wieder ſtill auf der Inſel. Friedrich Wilhelm IV. ſchenkt In⸗ ſel und Tierpark der Stadt Berlin. In den ſchickſalsſchweren Tagen des Jahres 1848 ge⸗ währt ſie dem fliehen Prinzen Wilhelm für kurze Zeit Unter f. Als Kaiſer Ni⸗ kolaus von Rußland zu Zeſuch bei Friedrich Wilhelm IV. weilt, erlebt die nſel zum letz⸗ Schützenabteilung. dem Platze an der Feſt⸗ heute abend ½8 Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia mit Der Spielmannszug Uhr. Der Vorſtand. Treffpunkt; Orts⸗ ausgang Heddesheimer Weg. ten Male einen großen Tag, und die Stim⸗ me der großen Tragödin Rachel hallt durch übt] den nächtlichen Park. e iſt das Eiland wegen ſeines alten und ſeltenen Baumbe⸗ 1 zum Naturſchutzgebiet erklärt wor⸗ en. Die große Tonfilmschau. Heute Montag letzter Tag. Alles besucht noch heute den dem Gute Bornſtedt zugeteilt, um dann, ſpä⸗ Zwei 100% Tonfilmschlager Heute 1. Platz nur 400 Central-Film-Palast. u.⸗T.⸗Tonſilmſchau. Hans Albers, der Liebling Aller, dieſe Woche im U. T. Ueberall iſt man erſtaunt über die bombi⸗ gen Schlagerfilme, die in den letzten Wochen im U. T. Filmpalaſt gezeigt werden. Sie ſehen bei uns immer die beſten und neueſten Film- ſchöpfungen, wie dieſe in der Großſtadt nicht beſſer gezeigt werden können. Ein Ueberbieten unſerer Filmdarbietungen kommt überhaupt nicht in Frage, denn wir zeigen wirklich das Beſte. Dieſe Woche ſehen Sie einen der beliebteſten Filmſchauſpieler, Hans Albers, in ſeinem wun⸗ derbaren Tonfilm„Die Nacht gehört uns.“ Hans Albers-Filme ſind immer Kanonen und erfreuen alle Filmfreunde. Im 2. Teil kommt noch ein Tonfilm und zwar„Wiener Walzer.“ Filme, die von Wien ſpielen, bedeuten immer ein Hochgenuß. Wien bleibt Wien. Als 3. Schlager bieten wir einen baktigen ſtummen Film„In der Wildnis“, ein Urwaldfilm mit all ſeiner Spannung und Abenteuerlichkeit. Zum Schluſſe kommt der Wochenlachſchlager „Liebe und Alkohol.“ Zum Totlachen. Sie ſehen alſo, daß wir wieder einen ganz großen Spielplan dieſe Woche aufführen. Beſuchen Sie deshalb jede Woche einmal das beliebte Unien⸗ Theater, das Haus der guten und ſchönen Dar⸗ bietungen. Vorſchau: Die nächſte Woche brin⸗ gen wir den neueſten Harry Piel⸗Tonfilm„Das Schiff ohne Hafen“ oder„Das Geſpenſterſchiff. Wer will dieſen Prachtfilm nicht ſehen? Bekanntmachung. Betr.: Einfriedigung der Tränke am Bürſtädter⸗ weg und den Notwohnungen. Für Herſtellung von Befriedigungen an der Tränke und den Notwohnungen werden die Mau rer-, Zimmer- und Schloſſerarbeiten öffentlich aus⸗ geſchrieben. Zeichnungen und Bedingungen lie gen auf dem Büro des Gemeindebaumeiſters offen, woſelbſt auch die Angebotsf ormulare er⸗ hältlich ſind.— Angebote ſind verſchloſſen und mit ent ſprechender Aufſchrift verſehen bis Freitag, den 28. ds. Mts. vormittags 10 Uhr auf dem vorgenannten Büro einzureichen, woſelbſt auch die Eröffnung der Angebote im Beiſein etw erſchienener Bieter ſtattfindet. Zuſchlags⸗ und Bindeſriſt 14 Tage. Viernheim, den 21. April 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In Vertretung: Roos. Vereins⸗Anzeiger. Odenwald⸗Klub, Ortsgruppe Viernheim. Mitt⸗ woch, den 26. ds. Mts., abends 8 ¼ Uhr findet im Klublokal zum„Löwen“ unſere ordentliche Generalverſammlurg ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſitzende: gez. Dr. Blaeß. NB. Die nächſte Wanderung findet den da⸗ rauffolgenden Sonntag, 30. April 1933, ſtatt. Naheres in der Generalverſammlung. trnbelnet Amel f QHunbeiner Tageblatt— Bierngeimer Nachrichten erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Felertage.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mi fre in? Haut gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme; Anzeiger, Biern Frankfurt 4. W..—, Echriſlleltung, Drucku Verlag! Nummer 96 eim.— cktonto Nr. 21577 Amt h. Norkin, Geſchäfteſalle Rathausſtr. Viernheimer Zeitung [Oiernhelmer Pürger- Big. Piernh, Volksblatt) Anzei 6 Die einſpaltige e koſtet b Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. dei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mitta 1 0 größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchuͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Peutſchlands u. des Auslande Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme au beſtimmt vorgeschriebenen Tagen 84 ſchach ehe— 4 nicht e Dienstag, den 25. April 1933 50. Jahrgang Deutſchland und Frankreich Ddie deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen ſind der Schlüſſel zum Frie⸗ den Europas. Daß auf deutſcher Seite das Beſtreben vorhanden iſt, mit Frankreich in ein gutes Verhältnis zu kommen, hat Reichskanzler Hitler in ſeiner program⸗ matiſchen Reichstagsrede ausdrücklich betont. Und in ſeiner Rede vor der nationalſozia⸗ liſtiſchen Führertagung in München am vor⸗ geſtrigen Sonntag hat der Kanzler erneut ein klares Bekenntnis zur Politik des Friedens abgegeben, den Deutſchland brauche und erhalten wolle. Der deutſche Friedenswille ſteht demnach feſt. Aber, um zu guten Beziehungen zu ge⸗ langen, genügt der Wille des einen Part⸗ ners nicht. Nun hat aber der deutſche Ver⸗ ſtändigungswille in Frankreich ein höchſt merkwürdiges Echo gefunden. Der franzö⸗ ſiſche Miniſterpräſident Daladier hat nämlich in ſeiner Heimatſtadt Orange eine große politiſche Rede gehalten, die wohl als Antwort auf die Ausführungen des deut⸗ ſchen Reichskanzlers angeſehen werden muß. Daladier ſagte in dieſer Rede u. a. wörtlich: „Man hörte außerhalb unſerer Grenzen den Ruf zur Gewalt. Es bereiten ſich jene Bru⸗ talitäten und jene Terrororgani⸗ ſationen vor, die wieder einmal zeigten, wie gebrechlich unſere moderne Ziviliſation iſt, die wir ſo feſt in unſerem eüropäiſchen Boden eingewurzelt glaubten.“ Daladier kam dann auf die Außenpolitik zu ſprechen. „Auf außenpolitiſchem Gebiet, ſo betonte er, haben wir, ohne etwas von lebenswichtigen Intereſſen aufzugeben, mit Nachdruck unſer Ideal, die Organiſierung des Frie⸗ den s, unter den Völkern verſtärkt, die ſich nur auf der ſtufenweiſen gleichzeitigen und ſtreng kontrollierten Abrüſtung und auf den Bürgſchaften aufbauen kann, die die Freiheit aller Völker gewährleiſten.“ Daladier ging dann kurz auf die letzten Ereigniſſe in A m e⸗ rika ein und betonte in dieſem Zuſammen— hang, daß der franzöſiſche Franken nichts zu fürchten habe. So wenig, wie man auf die letzten Ereigniſſe in Amerika vorbereitet ge— weſen ſei, ſo wenig hätte man daran gedacht, daß in einem gewiſſen Lan die der ſchlimmſte Nationalismus triumphieren würde. Es tauche nunmehr die Frage auf, ob man jetzt vor einem neuen Währungs⸗ krieg und einem Rüſtungswett⸗ lauf ſtehe. Er ſei der Anſicht, daß nur eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit aller Völ⸗ ker die Leiden heilen könne, von denen die ganze Welt befallen ſei. Frankreich werde ſein Programm auf der Londoner Welt⸗ wirtſchaftskonferenz unterbreiten. Soweit der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier. Die Rede zeigt, daß Frankreich immer noch nicht gelernt und nicht vergeſſen hat. Und daß von einem wirklichen Verſtän⸗ digungswillen drüben noch keine Rede iſt. Daladiers Ausführungen legen im übrigen die Grundlinien der franzöſiſchen Politik der letzten 14 Jahre mit erſchütternder Offenheit dar. In Berliner politiſchen Krei⸗ ſen wird hierzu eindeutig Stellung genom- men. Frankreich hat in dieſer Zeit nichts von ſeinen in Verſailles ſich ſelbſt zuerkannten Vorrechten und Intereſſen aufgegeben und will auch weiter an dieſer Grundlinie gegen⸗ über Europa und dem zur gleichen Zeit ſeiner lebenswichtigen Intereſſen beraubten Deutſch⸗ and feſthalten. Die vierzehnjährigen Bemü⸗ hungen Europas, von dem Gewalt- und ein⸗ ſeitigen Intereſſenſtandpunkt zu Recht und Billigkeit zurückzufinden, bleiben ungen tet Geradezu herausfordernd klingen in dieſem Zuſammenhang die Worte: Achtung bor dem Recht aller Völker und Freiheit müſſen ge⸗ währleiſtet werden. Als ob Deutſchland und andere Staaten nicht jahrelang unter immer erneuten Opfern bemüht geweſen wären, den beſcheidenen Teil an Freiheit wiederzuerlan⸗ gen, der ihm unter Mißachtung der Wilſon⸗ ſchen Grundſätze in Verſailles genommen worden iſt. Der Tag der nationalen Arbei Ein Aufruf des Reichsminiſters Dr. Goebbels an das deutſche Volk Berlin, 25. April. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda veröffentlicht folgenden Aufruf: 5 An das ganze deutſche Volk! Die Regierung der nationalen Revolution hat den 1. Mai zum Feiertag der nationalen Arbeit erhoben. Sie will damit zum Aus- druck bringen, daß die Verbundenheit des ganzen deutſchen Volkes mit der nationglen Arbeit ihren Schöpfern und Trägern eine unlösliche und ſchickſalgegebene iſt. Zum er⸗ ſtenmale wieder ſeit Jahrzehnten innerer Zerklüftung und parteipolitiſcher Zerriſſen— heit erhebt ſich über Zank und Hader der unſterbliche Geiſt deutſchen Volkstunis ver— klärt und geläutert durch den Segen der ſchaffenden Arbeit. Der Marxismus liegt zertrümmert am Boden. Die Organiſatlonen des Klaſſen— kampfes ſind zerſchlagen. Nicht aus reaktio⸗ nären oder gar volts⸗ oder arbeiterfeind⸗ lichen Beweggründen haben wir den Kampf egen die kulturbedrohende Gefahr des Bol⸗ ſchewienüs geführt. Der Marxismus mußte ſterben, damit der deulſchen Arbeit ein Weg zur Freiheit ge⸗ bahnt werden konnke. Die Schranken von Klaſſenhaß und Skandesdünkel wurden nie⸗ dergeriſſen auf daß Volk wieder zu Volk zu rück kann. Nun ſtehen wir vor der ſchweren und verankworkungsvollen Aufgabe, nicht nur das deulſche Arbeitertum zum ſozialen Frieden zurückzuführen, ſondern es als voll- berechtigtes Glied in den Skgat und in die Volksgemeinſchaft mit einzufügen. Wo ehedem marxiſtiſche Haßgeſänge er⸗ tünten. da merden wir uns zum Volk be— Auch die dunklen Andeutungen über einen jenſeits der Grenzen ſich verbreitenden Ter— ror werden nicht über den mangelnden Wil⸗ len Frankreichs, auch anderen Gerechtigkeit und Lebensmöglichkeiten zu gönnen, hin⸗ wegtäuſchen. Für Deut ſchland wenig⸗ ſtens klingen ſolche Worte aus dem Munde eines Franzoſen umſo befremdender, als der, Ruhr von vaterlän— rechtswidrige Einmarſch in die ſchweren Brutalitäten gegen die diſche Bevölkerung begleitet war. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident mit Befriedigung erklären kann, der franzö⸗ ſiſche Franken habe nichts von den Schwan⸗ kungen der anderen Deviſen zu befürchten, ſo wird man unwillkürlich an die Angriffe zurückdenken, mit denen zunächſt gegen den öſterreichiſchen Schilling und die eutſche Mark und ſchließlich gegen Pfund und Dol⸗ lar vorgegangen wurde, um die Gefährdung dieſer Währungen ungeachtet der Not, die die Länder damit traf, politiſch auszunutzen. Wenn Frankreich weiter ankündigt, bei Ver— ſchärfung der Kriſe ſich gegebenenfalls auf ſeine eigenen Grenzen und Kolonialgebiete zurückzuziehen, dann läßt es ganz und gar jeden paneuropäiſchen Geiſt vermiſſen, den es ſo gern und oft im Munde führt. Da die franzöſiſche Abordnung in dieſer Rede ihre Richtlinien in Genf erblicken wird, um dort nach dem Wort Daladiers„einer allmählichen gleichzeitigen und ſtreng kon⸗ trollierten Abrüſtung das Wort zu reden“, dann werden die Ausführungen des franzö⸗ ſiſchen Miniſterprä identen, Frankreich werde nichts von ſeinen ntereſſen aufgeben, zwei⸗ fellos das Land, das ſeit 14 Jahren Europa ſeinen Willen diktiert, mit ungeheurer Ver⸗ antwortung für den Ausgang dieſer Konfe⸗ renz und damit für die Ruhe und Befrie⸗ dung Europas belaſten! kennen. Wo einſt die Maſchinengewehre der roten Volksbeglücker knatterten, da wollen bir dem nationalen Frieden der Stände die Breſche ſchlaaen. We rüher der Geiſt eines öden Materialismus triumphierte, da wollen wir fußen auf das ewige Recht unſeres Volkes, auf Freiheit, Arbeit und Brot. In einem neuen glühenden Idealismus die na⸗ lionale Verbundenheit aller Stände, Stäm— me und Berufe zu einem einigen Deutſchland vor unſerem Volk und vor der ganzen Welt bekunden. Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter! Stirn und Fauſt ſollen einen Bund ſchließen, der unlösbar iſt. Der Bauer hin⸗ ter dem Pflug, der Arbeiter am Amboß und Schraubſtock, der Gelehrte in ſeiner Stu- dierſtube, der Arzt am Krankenbett, der In⸗ genieur bei ſeinen Entwürfen, ſie alle wer⸗ den ſich am Tag der nationalen Arbeit be— wußt werden, daß die Nation und ihre Zu⸗ kunft über alles geht und daß Jeder an ſei⸗ nem Platz das gilt, was er dem Vaterland und damit dem allgemeinen Beſten zu geben bereit iſt. a i 5 In gewaltigen nationalen Jeiern wird die i Reichsregierung mit dem Volk zuſammen Niemanden nehmen! dieſen Feſttag begehen. Die ganze Nation Das ganze Volk ehrt ſich ſelbſt, wenn es wird aufgerufen, daran kätigen Anteil zu der Arbeit die Ehre gibt, die ihr gebührek! nehmen. Für einen Tag ſiehen die wide Deulſche aller Stämme, Stände und Be— ſtill und Anbei die eden Se Dana ot rufe reicht Euch die hände! ehrt die Arbeit, von deren Segen das Bo e 1 5 ganzes Jahr leben ſoll. Männer und 5 bene marſchieren wir in die neue Frauen! Wir rufen Euch auf, in Stadt und e 11 Reicht Land! Deukſche Jugend! An Dich vor allem Es lebe unſer Volk und unſer Reich! geht unſer Appell! Der erſte Mai ſoll das Der Reichsminiſter für Volksaufklärung deulſche Volk einig und geſchloſſen ſehen und und Propaganda: Dr. Göbbels. ein Zeichen ſein für die ganze Welt, daß Deulſchland erwacht iſt und den Weg ju Freiheit und Brot ſucht und findet. Laßt an dieſem Tag die Arbeit ruhen! Bekränzt Eure häuſer und die Straßen der Städie und Dörfer mit friſchem Grün und mit den Fahnen des Keiches! An allen Laſt- und Perſonenaukos ſollen die Wimpel der nationalen Erhebung flak⸗ kern! gein Jug und keine Straßenbahn fährt durch Deukſchland, die nicht mit Blumen und Grün geſchmückt iſt! Auf den Fabriktürmen und Bürohäuſern bet feierlichſt die Fahnen des Reiches ge⸗ ißt! Kein Kind ohne ſchwarz-weiß-rolen oder Hakenkreuzwimpel! Die öffentlichen Gebäude, Bahnhöfe, Poſt und Telegraphenämter werden in friſchem Grün erſtehen! Die Verkehrsmittel kragen Fahnenſchmuck! Wir ſind ein armes Volk geworden, aber die freudige Lebensbeſahung, den Mul zum Schaffen, den krotzigen Oplimismus, der alle Hinderniſſe überwindet, laſſen vir uns von werden. Der Boykott hat, obwohl er einen Tag währte, bewieſen, daß es keine Schwä⸗ che iſt. Denn das ganze deutſche Volk hat es mitgemacht und das Volk hat auch damit be— wieſen, daß es mit der Regiereung durch dich und dünn geht. Aber wir ſind uns klar darüber. daß wit heute erſt einen Teil des deutſchen Volkes für uns haben. Wir müſſen das ganze Volk ge. winnen und wir erreichen dies auch, denn wir kennen das Volk, den Weg zum Volke u werden die Verbindungen mit dem Voll nie verlieren. „Nach dieſer Kennzeichnung des politiſcher Willens iſt noch etwas über die wirtſchaftliche und ſoziaſe Enkwicklung ſeit dem 30. Januar zu ſagen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß nur bei einer geſunden Politik die Wirtſchaft geſunden kann. Es war der grundlegende Irrtum in der Stre— ſemannſchen Politik von der Wirtſchaft aus politiſche Erfolge erzielen zu wollen. Der erſte Vierjahresplan, deſſen erſten Teil der Reichskanzler am 1. Mai ver- künden wird, wird die Wirtſchaft an Haupl und Gliedern reformieren. Der große Geſamtplan wird auf wenige all gemeinverſtändliche Formeln gebracht wer— den, um auch dem Volk das Verſtändnis für die wirtſchaftlichen Probleme, die vor uns ſtehen, zu vermitteln. Die Regeneration der Wirtſchaft wird nur durch eine Rettung der e e t möglich ſein. Hand in Hand mit ihr geht die ettun des deutſchen Bürgertums und di Göbbels in Köln worte über und an die Preſſe.— Der Stand der Politik. Köln, 25. April. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten großen Saale des Gürzenichs ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels vor etwa 700 Verle⸗ gern und Redakteuren der rheiniſch-weſtfä⸗ liſchen Preſſe. Der neue Oberpräſident der Rheinprovinz, Freiherr von Lüninck, begrüßte in herzlichen Worten den Reichs⸗ miniſter namens der geſamten rheiniſchen Bevölkerung. Reichsminiſter Göbbels kennzeichnete Sinn und Zweck dieſer Zuſammenkunft dahin, daß die Lage geklärt werden müſſe.„Ich halte es nicht für geſund, daß die Berli⸗ ner Preſſe ihr bisheriges Primat unver— ändert beibehält; ſie hat kein Recht dazu, denn ſie hat ſich am ſchmählichſten benom— men. Wir erkennen und ſchätzen die Arbeit det Preſſe im Lande draußen. Es wäre unklug von der Preſſe zu verlangen, daß ſie reſtlos uniformiert wird. Wir bekonen aber auch, eine Preſſe ohne Tendenz gibt es nicht, denn es gibt nichts ohne Ziel, ohne Abſichk. Nach dieſen grundſätzlichen Ausführungen behandelte Dr. Göbbels in einer großange— legten Rede den heutigen Stand de! Politik.„Es iſt folgender Tatſachenver— halt gegeben: Hinter uns ſteht ein Volk von Bewußtſein, das weiß, was es will. Wir ha— ben die Maſſen und haben gewußt, jetzt auck 1 erlebt, daß die Intelligenz von ſelbſt ein.] Rettu 10 der deutſchen Arbeiter⸗ ſchwenkt.“ Ueber die Stellung zum Juden ſchaft. Es ſind vor allen Dingen erſt 9. tüm führte der Miniſter u. a. aus:„Wil tige Teilaufgaben in Gang zu ſetzen. Die ſehen die Juden als unſere Feinde an. Aber) Wirtſchaft muß aber auch in ſich reformiert wir haben Milde walten laſſen, die das Juse]sHwerden, denn wir haben nicht nur eine na⸗ dentum gar nicht verdient hat. Wenn es tionale, ſondern auch eine ſozialiſtl⸗ heute glaubt, daß dieſe Milde nur Schwäche] ſche Revolution.. fei, dann müßte es ſchnell anders belehrt— — — ů D rr ———— 0 1 — — len Arbeit ge nahm auch Dr. ee In lurzen Worten: Reichsminiſter Dr. Göbbels hat einen Aufruf an das ganze deutſche Volk erlaſſen, in dem er auffordert, den Tag der nationa⸗ ſchloſſen und würdig zu feiern. Reichspräſident von Hindenburg empfing den Reichsminiſter Göring zum Bericht über ſeine Romreiſe. Die Verordnung über die Zulaſſung der Kaſſenärzte iſt veröffentlicht worden und ſo⸗ fort in Kraft getreten. Die Führer der deutſchen evangeliſchen Kirchen beabſichtigen den uſammenſchluß einer ſtarken evangeliſchen Kirche deutſcher Nation unter Wahrung des Bekenntnisſtan⸗ des. FFF Aufhebung der Kommiſſare Erſtie Sitzung des neuen Preußenkabinekts. Berlin, 25. April. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, fand die konſtituierende Sitzung des neuen een Kabinetts ſtatt. Nach ei⸗ ner kurzen Begrüßung überreichte Miniſter⸗ präſident Göring den Staatsminiſtern Popitz, Kerrl und Ruſt ihre Beſtallun⸗ gen. Anſchließend wurde eine Reihe von Vorlagen erledigt. U. a. wurde die Aufhebung ſämllicher Kommiſſarſtellen in Preußen mit ganz geringfügigen Ausnahmen beſchloſſen. Wie ergänzend verlautet, handelt es ſich bei den ausſcheidenden Kommiſſaren vor allem um die Kommiſſare zur beſonderen Verwendung. Soweit ſie nicht ausſcheiden, ſollen ſie in die Staatsverwaltung eingebaut, d. h. mit regulären Beamtenſtellen betraut werden. An der 7 1 5 des Preußenkabinekts ugenberg als Reichskommiſ⸗ ſar für die Minifterien der Landwirtkſchaft. Wiriſchaft und Arbeit keil. Die Frage der endgültigen Beſetzung dieſer beiden Miniſte⸗ rien iſt noch nicht enkſchieden. Amerikareiſe Schachts Zur Vorbereitung der Weltwirtſchafts⸗ Konferenz. Berlin, 25. April. Der Wirtſchaftsausſchuß des Reichskabi⸗ netts iſt unter dem Vorſitz des Kanzlers zu der angekündigten Sitzung zuſammengetre⸗ ten. An den Beratungen nahm auch Reichs⸗ bankpräſident Schacht teil. Da Dr. Schacht an den vorbereitenden Waſhingtoner Beſprt⸗ chungen über die Weltwirtſchaftskonferenz teilnehmen wird, ergibt ſich, daß im Wirt⸗ ſchaftsausſchuß die Einzelheiten ſeiner Miſ⸗ ſion beſprochen wurden. Es handelt ſich da⸗ bei auch um die Frage, ob Dr. Schacht allein reiſt oder ob er von anderen Per⸗ ſönlichkeiten begleitet wird. Die amerikani⸗ ſche Regierung hat die Reichsregierung zu den vorbereitenden Beſprechungen ebenſo wie die Regierungen von England und Frankreich eingeladen. Die Waſhingtoner Beſprechungen ſtehen natürlich ſehr ſtark unter dem Eindruck der in den ASA. ſelbſt akut gewordenen Wäh- rungsprobleme. Daraus ergibt ſich, daß der Reichsbankpräſidenk beſonders berufen iſt, die Reichsregierung bei der Waſhingkoner Beſprechung zu verkreken. Deutſche Tagesschau Der Erfolg der Hitler-Geburtsktagsſpende. Laut Mitteilung der zentralen Vertei⸗ lungsſtelle der Hitler-Geburtstagsſpende ſind Lebensmittelſpenden im Geſamtbetrage von 200 000 bis 250 000 Mark eingegangen und verteilt worden. Ferner wurden für etwa 200 000 Mark eingegangene Geldſpen⸗ den Lebensmittel gekauft und verteilt. Bolſchafter von Schön geſtorben. Exzellenz Freiherr von Schön, der letzte deutſche Botſchafter in Paris vor Kriegsaus⸗ bruch, iſt in Berchtesgaden im Alter von 82 Jahren einem Herzſchlag erlegen. Notverordnung zum Schutze der Volks- geſundheit. Die Reichsregierung veröffentlicht eine Notverordnung des Reichspräſidenten zum Schutze der Volksgeſundheit. Danach wird die Reichsregierung ermächtigt, die nach ihrem pflichtmäßigen Ermeſſen auf dem Ge⸗ biete des Geſundheitsweſens, des Veterinär⸗ weſens und des Pflanzenſchutzes ſowie des Verkehrs mit Lebensmitteln, Bedarfsgegen⸗ ſtänden, Arzneimitteln, Geheimmitteln, Schädlingsbekämpfungsmitteln und Giften notwendigen Warnungen zu erlaſſen, um die Allgemeinheit oder einzelne Perſonen vor Schaden zu bewahren. Auslands⸗Rundſchau Selbſtmord eines ſudetendeutſchen Nakional⸗ ſozialiſten. Der am 24. September 1932 im Brünner Hochverratsprozeß zu drei Jahren Staats⸗ gefängnis verurteilte ſudetendeutſche natio⸗ nalſozialiſtiſche Jugendführer, Peter Donn⸗ häuſer, war vor einiger Zeit unter Vorbo⸗ balt auf freien Fuß geſetzt worden. Am Samstag wurde er au der Fart nach Aſch in Karlsbad aus dem Zuge heraus von tſchechiſcher Polizei verhaftet Ein Spitzel hatte ihn ſoigdſlhe daß lich ſtagtsfeindlie Donnhäuſer wurde am Montag Leiche wurde ſofort obduzierk. Der Befund ergab Bluterguß im Gehirn. Nationaler Kampfbund in der Schweiz. In Zürich hielt der neue„Kampfbund der neuen und nationalen Front“ eine ſtark be⸗ ſuchte Verſammlung ab. Jugendliche Schweizer in blau⸗grauen Hemden und dem weißen Kreuz auf der roten Armbinde mach⸗ ten den Saalſchutz. Der Präſident, Dr. Tob⸗ ler, erklärte, daß es ſich hier nicht um eine Nachahmung des Nationalſozialismus han⸗ dele, ſondern um eine geſamtsſchweizeriſche Angelegenheit. Man ſpreche hier nicht von SA⸗Truppen, ſondern von dem Kampfbund „Harſt“ und ſtatt des deutſchen„Heil“, be⸗ grüße man ſich mit dem altſchweizeriſchen Kampfruf„Haaruus“. Zum Gruß werde die Hand erhoben, wie das auf Holders Gemäl⸗ den die Landsknechte tun. Braunes Haus in London. Die nationalſozialiſtiſche Ortsgruppe in London bezieht am 1. Mai ein eigenes Par⸗ teihaus im Londoner Weſten. Es handelt ſich um ein früheres Hotel mit etwa 30 Räumen. Neben einem Zuſammenkunfts⸗ raum, einem Büro und Speiſeſaal ſtehen 26 Räume für die Unterkunft der Parteigenoſ⸗ ſen zur Verfügung. Die Einweihung wird am 1. Mai in Form einer ſchlichten Feier ſtattfinden. i Die Vickers-Ingenieure in England. Die drei aus Rußland ausgewieſenen eng⸗ liſchen Ingenieure und der freigeſprochene Gregory trafen in London ein. Eine nach Tauſenden zählende Menge bereitete ihnen auf dem Bahnhof Liverpool⸗Street einen be⸗ geiſterten Empfang. Sie wurden mit Blu⸗ men überſchüttet und als ſie in das Licht der eigens aufgeſtellten Scheinwerfer traten, ſang die Menge ſpontan die engliſche Natio⸗ nalhymne. Neue Kabinettsberatungen Der Führer des Landbundes verlangt Hugenbergs Rücktritt.. Berlin, 25. April. Nach der Rückkehr des Reichskanzlers aus München wird am Dienstag mittag eine Kabinettsſitzung ſtattfinden, in der in erſter Linie die nicht ganz erledigte Tagesordnung der Sitzung vom vergangenen Samstag be⸗ raten werden ſoll. Hierzu gehören in erſter Linie die Ernennung der noch ausſtehenden Reichsſtatthalkern ſowie das Geſetz über die Ueberfremdung der Schu⸗ len. Am Montag fand bereits eine Sitzung des preußiſchen Kabinetts ſtatt, in der die Frage der Beſetzung des preußiſchen Mi⸗ niſteriums für Wirtſchaft und Arbeit und des Landwirtſchaftsminiſteriums beraten wurde. Beſchlüſſe wurden jedoch nicht gefaßt, da wohl zunächſt noch die Verhandlungen mit Reichsminiſter Dr. Hugenberg fortge⸗ führt werden dürften. Indeſſen iſt anzunehmen, daß dieſe Frage im meiteren Rahmen der volitiſchen Geſamt⸗ wird. Hierbei liliſchen a er im Zuge angeb⸗ e Geſpräche 115 habe. rüh in der ebe erhängt aufgefunden. Die ſituakion einer u perweiſen, male as te Bes 1 Letzte Nachrichten Maiumzüge an der Saar verboten f Saarbrücken, 25. April. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes teilt mit, daß auch am 1. Mai ſämtliche Veranſtaltungen, alſo auch Umzüge und De⸗ monſtrationen verboten ſind. Genehmigt ſind dagegen geſchloſſene Verſammlungen und zwar gilt das auch für die bisher verbotenen Ver⸗ ſammlungen der NSDAP. und der Kommu⸗ niſtiſchen Partei. Beginn des Brfünner Faſchiſtenprozeſſes. Brünn, 25. April. Im militäriſchen Kaſino⸗ ſaal des Depots begann am Montag der Pro⸗ zeß gegen 58 lſchechiſche Faſchiſten, die der Teilnahme an dem Sturm auf die Kaſerne des 43. tſchechiſchen Infanterieregiments in der Nacht zum 22. Januar beſchuldigt wer⸗ den. Die Eingänge zu dem Depot werden von einem vielfachen Polizeikordon abgeſperrt. Einlaß wird nur gegen Eintrittskarten ge⸗ währt. Es findet eine ſtrenge Kontrolle ſtakt. Kurz vor Beginn der Verhandlung wurden die Angeklagten mit drei elektriſchen Straßen⸗ bahnwagen, deren Fenſter verhängt waren, bis in den Hof hineingefahren und dort von zahlreichen Gefängniswärtern in die Mitte genommen. Nach Konſtituierung des Staats⸗ gerichts wurden die einzelnen Angeklagten auf⸗ gerufen, und ihre Perſonalien verleſen. Die Verleſung der Anklageſchrift füllte den ganzen erſten Verhandlungstag aus. Schmähung Hitlers in London. London, 25. April. Trotz einer verſtärkten Polizeibewachung vor dem Gebäude der Deutſchen Botſchaft in London gelang es ei⸗ nem engliſchen Kommuniſten eine Flaſche durch ein Fenſter der Botſchaft zu werfen. Die Flaſche enthielt einen Zettel mit der Aufſchrift:„Hitler, Du Schlächter, Du biſt zu weit gegangen.“ Der Täter wurde dem Ge⸗ richt vorgeführt, das darauf hin entſchied, ihn zunächſt einmal auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen zu laſſen und dann am Freitag weiter zu verhandeln. Schwere Exploſion in einer Kohlengrube. Drei Tote. London, 25. April. Durch eine ſchwere Ex⸗ ploſion auf der Exles⸗Kohlengrube bei Back⸗ worth in der Grafſchaft Northumberland wur⸗ den drei Bergleute getötet. Die Kunde von dem Unglück wurde durch einen Bergarbeiter überbracht, der von der Unglücksſtätte 1,5 Kilometer weit auf den Knien kriechen mußte, um die Nachricht an Nachbargruben abgeben zu können. Zufälligerweiſe befanden ſich in der Grube zur Zeit der Exploſion nur ſehr wenige Grubenarbeiter, andernfalls wäre die Verluſtliſte viel größer geweſen. —̃—.——ů— Deutſches Bundes ſängerfeſt 1937 Feſtort Breslau— Deutſcher Sängerbund und Arbeitergeſangvereine Dortmund, 25 April. Die Hauptverſammlung des Deutſchen Sängerbundes, die in den letzten Tagen in Dortmund abge⸗ halten wurde, hatte ſich mit der Wahl des Ortes für das zwölfte Deutſche Sän⸗ gerbundesfeſt 1937 zu befaſſen. Die Städte Leipzig und Breslau halten ſich um die Abhaltung des Jeſtes in 1109 mſchled ec ee de ohen ung entſchie aus kulturpo n Rückſichten und im Inkereſſe der Grenz. landarbeit faſt einſtimmig für Breslau. Im weiteren Verlauf der Tagesordnung wurde die Abrechnung über das 11. deutſche Sängerbundesfeſt in Frankfurt 193 2 vorgelegt, das trotz der Wirtſchaftskriſe den enormen Ueberſchuß von 157 354,99 Mark erzielte. Die Neuwahlen zum Vorſtand des deutſchen Sängerbundes hatten ſolgendes Ergebnis; Erſter Bundes⸗ präſident Rektor Dr. Brauner Berlin, l Bundesvorſitzender Stadt⸗ chulrat Dr. h. c. Hans Bon ard ⸗Saar⸗ brücken, der Führer des Deulſchtums an der Saar, zweiter Bundesvorſitzender Jüßeehg⸗ Moorharbd⸗ Eichſtätt, Führer des Frän⸗ kiſchen Sängerbundes, e Dr. Hermann Frankfurt a. M., Obmann des eee uſſes Staatskapellmeiſter Dr. h. c. Laugs⸗Kaſſel. Nach dem Rlechnungsbericht ſtehen die Finanzen des Bundes auf geſun⸗ der Grundlage. Die Jahresrechnun ießt auf Aktio- und ee 5 5 380 2950 e Mark ab, wobei ein erſchuß von 7 411,13 Mark ersjelt wurde, der zum Vermögen, das * mit 65 081,38 Mart feſtgeſtellt wurde, ge⸗ ſchlagen werden konnte. An Rückſtänden für Beiträge ſind 89 345,70 Mark angegeben. Die Entlaſtung wurde einſtimmig erteilt. Das Ergebnis der Bundeslokterie war nicht ſehr erfreulich, aber der Bund iſt noch„mit einem blauen Auge“ dabei weg⸗ gekommen, und die Lotterie wird dem Bun⸗ de immerhin noch 70 000 Mark im ungün⸗ ſtigſten Falle, im günſtigſten Falle etwa 90 000 Mark einbringen. Es wurde aber beſchloſſen, in Zukunft die Hände von ſolchen „Krämergeſchäften“ zu laſſen. Die Gleichſchaltung Einen breiten Raum der Verhandlungen nahm die Gleichſchaltung der bisher ſyſtem⸗ treuen Geſangvereine und Arbeiterſänger⸗ bünde mit marxiſtiſchen Tendenzen ein. Die Aufnahme ſolcher Vereine in den Deutſchen Sängerbund rief eine leb⸗ hafte Ausſprache hervor. Man kam überein, die Vereine, die ſich umſtellen wollen, nicht zurückzuweiſen, aber alle Vorſicht anzuwenden. Fee ſollen für die 9 die chklinien des Kampfbundes für deulſche Kultur ſein. Das 190 7 müſſe gelten für die Chorlei⸗ ter, die 14 Jahre hindurch mit der Leitung der Arbeiterchöre glänzende Geſchäfte ge⸗ macht hätten und ſich jetzt mit fliegenden Fahnen in das regierungstreue Lager ſchla⸗ en. Weiter wurde beſchloſſen Juden als itglieder nicht mehr aufzunehmen und den deutſchen Sängertag 1934 in Saarbrücken und 1935 in Königs ⸗ berg abzuhalten. ung eng, agen. 0 fen 25. April. In Meckenheim ereignete ſich eine irchtbare Bluttat. Der 23 lhrige Landwirt udolf Braun erſchoß auf dem Feld den mit Gagen beſchäftigten 51 ae Land⸗ wirt und Strohhändler Wilhelm Brun⸗ ner. Nachdem Brunner ſchon tot war, gab der Mörder noch einige Schüſſe auf ſein 4 und rief dabei:„Jetzt habe ich doch bel egt.“ Der 18 Jahre alte Sohn des Wil⸗ elm Brunner iſt mit knapper Not dem To⸗ de entgangen, weil der Mörder während der Verfolgung zu Boden ſtürzte. Mehrere Schüſſe hat er auch auf dieſen abgegeben, die jedoch ihr Ziel verfehlten. Braun ging dann noch auf dem Felde hin und her und erſchoß ſich, als er Gendarmeriebeamte kommen ſah. Zuerſt ſchoß er in die Luft, dann durchſchoß er ſich die Schlagader an der Hand, der dritte Schuß ging dann in die rechte Schläfe und führte alsbald ſeinen Tod herbei. In der Taſche des Selbſtmörders befand ſich ein Zettel mit der Aufſchrift:„Ich bin nicht verrückt, ich habe mit Ueberlegung ge⸗ handelt. Rache iſt ſüß.“ Den Grund zu die ſer ſchweren Bluktat bildete ein Skrafverfah⸗ ren, das Brunner vor ungefähr zwei Jahren gegen den Braun einleitele, weil die. ſer ſeinen Sohn Wilhelm ſchwer mißhandell hatte. Braun erhielt ſeinerzeit eine Geld. ſtrafe. Seit dieſer Jeit trug er ſich mit dem Gedanken, Brunner zu erſchießen. Neues aus aller Welt Zuchthaus wegen eines Fahrraddiebſtahls. In Hof(Bayern) entvendete der Landſtrei⸗ cher Würth in einer Herberge einem Schlaf⸗ genoſſen ein Fahrrad und ging flüchtig. Mi Hilfe eines Steckbriefes konnte Würth in der Würzburger Gegend aufgegriffen wer⸗ den. Das Gericht verurteilte ihn neuerdings zu einem Jahr Zuchthaus. Würth war ſchon N mit Zuchthaus vorbeſtraft. Das leidige Anhängen an Wagen. Die leidige Unſitte, ſich an fahrende Wagen an⸗ zuhängen, hatte ein ſchweres Unglück zur Folge. Zwei Knaben, im Alter von acht und Ahn Jahren hatten ſich in Velbert beim Abtransport von Zirkuswagen zwiſchen einem Wagenzug angehängt. Beide Kinder kamen zu Fall. Dem achtjährigen Jungen ging ein Rad des nachfolgenden Wagens über den Kopf, ſodaß er ſofort ſtarb. Der zweite Knabe trug ebenfalls ſchwere Kopfver⸗ letzungen davon. In bedenklichem Zuſtande wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Einbruch bei einem Jußballſpieler. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde in den letzten Tagen bei dem bekannten Fußballſpieler Ruch⸗Hertha BSC, der ein Zigarrengeſchäft in Berlin betreibt, ein großer Diebſtahl ausgeführt. Dabei fielen den Dieben neben Tabakwaren im Werte von etwa 1500 Mart Gold⸗ und Silberſachen im Werte von 2000 Mark in die Hände. Den Dieben fielen auch ſämtliche goldenen und ſilbernen Meiſter⸗ ſchafts⸗Plaketten des Deutſchen Fußballbun⸗ des und des Brandenburgiſchen Ballſpielver— eins in die Hände. Juchthäusler aus dem fahrenden Zug ge⸗ ſprungen. Auf dem Transport von Ber⸗ lin nach Olpe ſprang der in Berlin zu viereinhalb Jahren Je verurteilte Waldemar Sprockhoff bei Eichhagen den land) aus dem Kloſettfenſter des fahrenden Zuges. Die von der Polizei 3 0 aufgenom⸗ mene Verfolgung blieb bisher ergebnislos. Sprockhoff ſah in Olpe einer weiteren Beſtra⸗ fung wegen Betruges entgegen. Die Gemeindewahlen in Spanien. Madrid, 25. April. Nach einer Mitteilung des Innenminiſteriums haben in 43 von 656 Gemeinden, in denen Neuwahlen zu den Mu— nizipalwahlen ſtattfanden, die zur Regierung in Oppoſition ſtehenden Parteien einen ein wandfreien Sieg erzielt, in erſter Linie die Liberalen und Lerroux, die nicht weniger als 110 Sitze eroberten, während die Sozialiſten nur 64 Sitze erhalten konnten. Ein abſchlie ßendes Urteil läßt ſich jedoch noch nicht ſtellen, Mannheimer Mairennen. Die von altersher mit dem Mannheimer Maimarkt zeitlich verbundenen Frühjahrs Pferde⸗ rennen nehmen am bevorſtehenden Maimarkt⸗ Sonntag, 30. April, ihren Anfang. Das Pro- gramm des Eröffnungstages iſt qualitativ glän— zend beſetzt. Nach dem Reugeldtermin haben noch etwa 170 Pferde Startberechtigung für das dreitägige Programm, das ſich am Maimarkt⸗ Dienstag, 2. Mai und am Sonntag, 7. Mai ſortſetzt. Erfreulich iſt, daß ſich traditionsmäßig wie ⸗ der Pferde aus allen Trainingsgebieten Deutſch⸗ lands zuſammentreffen, insbeſondere ſind Pferde aus dem rheiniſch⸗weſtfäliſchen Trainingsſtätten ſtark vertreten. Die Mannheimer Renntage ver ⸗ ſprechen ſomit hochintereſſante ſportliche Entſchei⸗ dungen, und der Beſuch dürfte eine neue Be⸗ lebung erfahren, da ſämtliche Eintrittspreiſe be⸗ deutend ermäßigt wurden. Lebenswunder Launen der Natur.— Veränderte Lebeweſen. Seit den älteſten Zeiten hat ſich der menſch⸗ liche Geiſt um das Problem der Erzeugung fünſtlichen Lebens vergeblich bemüht. Es iſt trotz aller Fortſchritte der Biologie bisher nicht gelungen, auch nur eine einzige lebende Zelle auf éxperimentellem Wege zu erzeugen. Wenn auch alle dieſe Bemühungen der Wiſ⸗ ſenſchaft ges itert ſind, ſo kann ſie doch, wie das„Neue Wiener Journal“ ausführt, immer⸗ hin das Wachstum lebender Zellen bei geeig⸗ neten Verſuchstieren auf ſo entſcheidende Weiſe beeinfluſſen, daß dieſe Kunſt faſt einer Neu⸗ ſchönfung gleichkommt. In ſolchen Aug, blieen wird der gelehrte Expelimen ator z m Bildhauer. Den lebenden Marmor muß ihm freilich die Natur ſchenken; er vermag ihn jedoch nach den launenhaften Eingebungen ſei⸗ ner Phantaſie zu geſtalten, Polypen und Plattwürmer bewirken unfreiwillige Lebens⸗ wunder, wenn ſie an des Meſſers Schneide gelangen, das die kundige Hand den Bio⸗ logen führt. Dieſe Tiere beſitzen in hohen, Grad die Fähigkeit, abgeſchnittene Körperteile in kürzeſter Zeit vollſtändig zu regenerieren. Die entfernten Fühler eines Polypen wachſen ihm in Bälde nach. Zu ſchier unglaublichen Leiſtungen vermag dann die Experimentier⸗ kunſt des Forſchers dieſen Regenerationstrieb des verſtümmelten Tieres anzuſpornen. Es mutet faſt wie ein Märchen an, was ein armſeliges Tierchen, das merkwürdiger⸗ weiſe den Namen„der trauernde Plattwurm“, Planaria lugubis, führt, im Laboratorium des Biblogen Morgan vollbrachte.„Schneidet man“, ſo berichtet er,„eine Planaria lugubis dicht hinter den Augen quer durch, ſo bildet naturgemäß der Rumpf einen neuen Kopf. Der entfer,e Kopf aber erzeugt nicht, wie man erwarten jolkte, einen Rumpf, ſondern einen zwekten, nach oben gerichteten Kopf. Es ent⸗ ſteht ein unglaubliches Monſtrum, dem aſſo alle übrigen Körperteile fehlen.“ Das ſchier Unfaßliche an dieſem Experiment bleibt aber die Tatſache, daß ſolche durch künſtliche Ein⸗ griffe erzeugte zweiköpfige Tiere wochenlang leben können. Dieſen zweiköpfi en Weſen ſtehen artberwandte Geſchöpfe mit vier Augen zur Seite. Der Münchener Biolog Wilh. Goetſch, ein unübertrefflicher Künſtler auf dem Gebiet dieſer experimentell gebauten Tiere, hat an kunſtvoll zerſchnittenen und wieder zum Ver⸗ ſchulelzen gebrachten Plattwürmern ſoſche Ter⸗ gebilde mit vier Augen erzeugt. Mit dieſem letzten Verſuch tritt der Biolog vollends mit der Natur in erfolgreichen Wettbewerb. Er zerſchneidet verſchiedene Tierindividuen, ver⸗ eint die zerſchnittenen Teile, und es entſteht ein neues Tier, das atmet, frißt und lebt. Noch kühner greiſt er ſchließlich nach der Fak⸗ kel des Frometheus. Tiere, die verſchiedenen Arten angehören, zerſtücelt er mit ſeinem Meſ⸗ ſer und vereint die Schnittſtücke miteinander zu einem neuen Weſen, als klebte er Holz⸗ ſtäbe zu einem kunſtvollen. Moſaik zuſammen. Die griechiſche Legende von der ſagenhaften Chimäte, dem Fabestier, das den Kopf eines Löwen, den Watteltörper einer Ziege und den Schwanz eines Rieſenſalamanders beſaß, wird im Laboratorium des Biologen, wenn auch freilich in einer zeitgemäß abgewandelten Form, zur Mirflich'eit. Unſer dem Meſſer des Experimentators entſteht ein Ungeheuer. Mit Recht bezeichnet die Wiſſenſchaft dieſe Ge⸗ ſchöpſe, in Erinnerung an jene Fabel, als Chimären. Freilich müſſen die Beſtandteile, aus denen das künſtlich zuſammengepfropfle Tier entſteht, von artverwandten Individuen ſtammen. So hat der Amerikaner Harriſon junge Fröſche verſchiedener Art zerſchnitten und die Teilſtückle zu einem Individuum vereink. Es enkſtand ein neuer Froſch, der den Kopf der hellgelben und den Körper der dunf grauen Art beſaß. Ein Phantom von einen, Froſch!(Man übertrage gedanklich dieſes prachtvolle Experiment in die menſchliche Sphäre und ſtelle ſich einen Homunkulus vor, enkſtanden aus der Zuſammenpfropfung eines Negers und eines Weißen: ein künſtliches Dop⸗ pelweſen mit dem Kopf eines Europäers und dem Körper eines Hotlentotten!). Den Rekord erzielte ſedoch erſt Wilhelm Goetſch, der aus der Veteinigung artverwandter Polyen ein neues Polwpenindividuum mit ſeinem Meſſer Bald nach Oſtern beginnt die neue Weide⸗ zeit. In vielen Gauen Deutſchlands fällt der Beginn auf den Georgstag, auf den 23. April. In Kärnten und Krain wird noch heute von der Dorſjugend an dieſem Tage ein an den heiligen Georg erinnerndes Frühlingsfeſt gefeiert. Ein in Birkenzweige gehüllter Dorfbuſch, der„grüne Georg“, trägt eine mit Blumen, Kränzen und Bän⸗ dern geſchmückte Tanne und marſchiert an der Spitze des Zuges der Dorfjugend nach dem Dorfanger, der als Feſtplatz ebenfalls reichlich geſchmückt iſt. Hier wird der grüne Georg von den Dorfſchönen ſeines Schmuckes beraubt; die Blumen und Bänder werden von den Mädchen als Streitobjeckt unter die Burſchen geworfen, die in fröhlichem Wetit⸗ eifer nach dieſen Liebesgaben haſchen. Der ſeines Feſtſchmuckes beraubte Baum wird dann ins Waſſer geworfen; das bringt Re⸗ gen und läßt die Fluren grünen. Aus dem heidniſchen Regenzauber hat die Kirche ein Dankfeſt für den heiligen Georg gemacht, der zugleich als Beſchützer der Herde, beſon⸗ ders der Pferde und Rinder, gilt. Darum wird auch das bekränzte Vieh im Zuge mit⸗ geführt, und man ſingt dabei: „Den grünen Georg führen wir, Den grünen Georg begleiten wir, Die Herden er uns weide wohl! Wenn er nicht in das Waſſer ſoll!“ Der heilige Georg gilt von je als Ritter und Beſchützer des Reitpferdes. In Bayern ſteht die Pferdezucht ſeit dem Mittelalter in Blüte, und zu Stein am Chiemſee findet am Georgstag der Georgsritt ſtatt, bei dem die Vurſchen der umliegenden Dörfer, unter ih⸗ nen der Ritter St. Georg im Elechharniſch, im Helm, in rotem Mantel und in hohen Reitſtiefeln, hoch zu Roß in feierlicher Pro⸗ zeſſion erſcheinen, wobei der Geiſtliche der Georgskirche jedes vorbeireitende Pferde— Erdmann Ullrichs WE EM EL RO man v o n Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale, Roſe⸗Marie bejahte. Lilly umarmte ihn. „Nun ſind wir glücklich wieder alle beiſammen“, ſagte ſie.„Haſt uns gewiß ſehr vermißt?“ „Na, es ging.“ Er löſte ſich aus ihrer Umarmung, wandte ſich Lotte und der jungen Dame „Sie kennen meinen Bruder, Fräulein Käthe?“ fragte Lotte. „Ja, gnädige Frau.“ Sie erhob ſich und reichte Schrader die Hand. „Meiſter Laudins Tochter“, ſagte Lotte. Brummbär hinterbringt. auf Brödjukoff.“ hinterbracht.“ u ſcheinſt plötzlich dein Herz für Laudins entdeckt zu haben, Lotte, aber ich rate dir, ſei mal vorſichtig. Glaube nicht alles, was dir der olle Der hat nämlich einen Haß Er lachte verächtlich.„D Lotte ſah ihn groß an.„Laudin hat mir nie etwas Er zwinkerte mit den Augen. „Du, das glaube ich dir einfach nicht. Aber ſprechen wir nicht mehr davon. Was hatteſt du heute für Nachrichten?“ „Aus Moskau gar keine. Von Frau Eſchwege hatte ich 5 5* nicht n heute einen Brief. Ihr Mann will in den nächſten Tagen als ihnen geſtehen, daß wir uns lieben, und ſie müßten zu. nach Berlin kommen, um mich zu ſprechen. irgendwie helfen zu können.“ herſtellte, das ſich fortzupflanzen vermochte. Mit der Flamme ſeines künſtlichen Lebens konnte er neue Lebensflammen entzünden. Gott ſchuf den Menſchen nach ſeinem Ebenbilde, heißt es in der Bibel. Faſt ſcheint es, als hätte er ihm ein Teilchen ſeiner Macht, wenn auch vielleicht nur leihweiſe, überlaſſen. Wiſſen Sie das? Die Briefumſchläge mit dem„Adreſſenfen⸗ ſaten nicht zu ſchreiben braucht, ſondern bei denen die Anſchrift durch den Briefbogen durchſcheint, ſind eine amerikaniſche Erfin⸗ dung, die ſchon vor 70 Jahren gemacht wurde; aber erſt im Jahre 1895 begann ſie ſich auch in Europa zu verbreiten, und heute iſt ſie ſo ziemlich allgemein geworden, da man eingeſehen hat, daß man durch ſie viel Zeit ſpart. Weidegang und Flurumgang Die Feier des Georgstages— der Austrieb der Herde Kreuzreiterprozeſſionen paar mit Weihwaſſer beſprengt. Am„Jor⸗ genritt“ nach der Georgskapelle beim ſchwä⸗ biſchen Ertingen ſollen einmal mehr als 1400 Reiter teilgenommen haben. Der Austrieb der Herde bei Frühlingsbe⸗ ginn iſt ſeit alters her feſtlich begangen das Vieh von den Beſitzern nach dem Dorf⸗ anger gebracht, woran ſich die ſungen Män⸗ ner mit Peitſchenknallen beteiligten. Die jungen Mädchen, in roten Röcken und wei⸗ ßen Hemdsärmeln, führten ihre kleinen Käl⸗ ber mit zärtlicher Sorgfalt ſelbſt dahin. Wo Burſchen und Mädchen zuſammenkommen, gibts bald Neckerei und Uebermut. Zum Oſtergruß gehört der Oſterguß. Waſſer iſt ſchnell zur Hand, und unter Freudengeſchrei begießen die Burſchen ihre Auserwählten mit mehr oder minder ſtarken Waſſergüſſen. Kreiſchend laufen die Mädchen auseinander in mehr oder minder ernſter Empörung. Frühlingsſonne trocknet ſchnell die Kleider und Zöpfe. Auch haben die Dorfſchönen ſa bald Gelegenheit zur Vergeltung; wenn die Burſchen von der täglichen Pflugarbeit ins Dorf zurückkommen, werden ſie am Torein⸗ gang oder von verſteckten Plätzen aus von den Mädchen mit Waſſereimern überraſcht. Es galt und gilt noch immer: Was ſich neckt, das liebt ſich. Und nun gar zur Frühlings⸗ zeit! Mit dem erſten Weidegang iſt zeitlich der⸗ bunden der alte Brauch der Flurumgänge. Schon von den alten Sachſen wiſſen wir, daß Karl der Große, kaum, daß er ſie nach lan⸗ gen zähen Kämpfen niedergerungen, ihnen verbot:„Götterbilder durch die Fluren zu tragen.“ Ausgerichtet hat er damit freilich nicht viel. Die Kirche nahm ſich der germa⸗ niſchen Flurumgänge on. Am Gedenktage des Apoſtel Markus, am 25. April, ſammel⸗ ten ſich die Kirchgänger nach der Frühmeſſe zu einer Prozeſſion, zu einem Bittgang, bei bem man den Segen des Himmels auf die heidniſche Fir I. r S* be- dun or 1* 8 geit wurden die Fluren zumeiſt an einem ö„Donnerstag“, der dem Wettergott Donar heilig war, zu dem gleichen Zweck umſcheit⸗ ten, wobei die Felder mit Haſeigerien um⸗ ſteckt wurden, um ſie gegen böſe Weiter, Za⸗ gel⸗ und Donnerſchlag gefeit zu machen Wo der Haſelſtrauch ſteht, ſchlägt nach uratem Bauernglauben der Blitz nicht ein. Eine Erinnerung an das„Grenzgaugs⸗ feſt“ bedeuten die„Kreuzreſterprozeſſionen“ in den zum Kloſter Marienſtern in der Nie⸗ ſter“, bei denen man den Namen des Adreſ⸗ derlauſitz gehörenden Wendendörfern, die am Oſterſonntagmorgen ſtattfinden. Dazu werden die Pferde ſtattlich herausſtaffiert, eine farbige, goldbordierte Schabracke be⸗ deckt den Sitz, in den Schweif wird eine ſel⸗ dene Vandſchleife eingeflochten, die Möhne wird mit Strohwickeln gelockt. Mit Songen⸗ aufgang reitet dann jede Dorfſchaft in ein anderes Dorf auf verſchiedenen Wegen, und zuletzt reiten ſie alle miteinander in den Mo⸗ ſterhof ein zum Kirchgang. Eine ähnliche Grenzbegehung zu Pferde fand in den Dör⸗ fern am mittelfränkiſchen Hahnenkamm ſtatt, wo der Pfarrer die Kommiſſion der„Siebe⸗ ner“ beim Grenzumritt zu Pferde begleitet. Dieſe Art der Grenzbegehung, die für das alte Gau⸗ und Gemeindeleben wichtig war, fiel mit dem Austriebstage zuſammen and war eine in die altgermaniſche Zeit zurück⸗ reichende Sitte die Flur im Beiſein der Hit⸗ ten zur Feſtſtellung oder erneuten Einprä⸗ gung der Grenzen jährlich im Frühjahe zu begehen. Durch die Verkoppelung iſt das Intereſſe an den Gemeindegrenzen, da die früher ei⸗ e n doe ch 5 10 0 Fferſüchtig gegenüber den Nachbargemeinden . n Hannoverſchen wurde zunächſt gehütete Gemeindeweide aufgeteilt wurde, erheblich zurückgegangen. Ueberhaupt iiegt in dieſen der Dorfgemeinde in ihrer Geſamt⸗ heit urſprünglich gehörenden Dorffeſten ein Stück Brauchtum vor, das mit der neuzeit⸗ lichen Wirtſchaftsänderung als Gemeinſam⸗ keitsfeſt nicht recht vereinbar war. So iſt ger Flurumgang aus einer gemeinſamen Feier der Dorfgenoſſen zu einer häuslichen der ein⸗ zelnen Höfe geworden. Es iſt auch kein feſt⸗ liches oder lautes Begebnis mehr; es iſt vielmehr ein innerliches Erlebnis, wenn an den Sonntagnachmittagen der Saatzeit im Frühling der Bauer und die Bäuerin eigen Flur⸗ und Grenzgang um ihr Feld machen und eine ſtille Bitte zu ihrem Herrgott in Himmel auf gutes Gedeihen der Saaten ſchickt. Dr. Boe ß, Ble Welt und Wiſſen Die größte Kegelſportanlage in Euros. Für das 18. Deutſche Bundeslegeln 1933 in Frankfurt a. M.(15. bis 23. Juli) ward in dem„Haus der Technik“ eine der größten Kegelſportanlagen entſtehen, die jemals Europa errichtet worden ſind. Nicht weniger als 46 Bahnen werden in dieſer Rieſenhalle verlegt werden und man hat Vorſorge getzoß⸗ fen, daß bei großem Andrangs die Zahl der Bahnen noch erhöht werden ann. Zunöchſt hat man 20 Aſphalt⸗ 13 Bohlen⸗, 8 Sehe ren und 5 Internationale Bahnen vorge⸗ ſehen. Ueber 700 000 Kugeln dürften wäh⸗ rend der Feſtwoche über dieſe Bahnen laufen. Lillys Hände, die ſie im Schoß zuſammengefaltet hielt, krampften ſich feſter zuſammen. „Ach Gott ja! Wenn er nur erſt hier wäre!“ Käthe ſah ſie erſtaunt an. Ueber Lillys Geſicht flutete eine helle Röte. „Käthe, ich muß dir etwas geſtehen“, ſagte ſie leiſe, „wir haben miteinander heimlich korreſpondiert.“ Käthe ſchüttelte langſam den Kopf. „Aber Lilly, das hätteſt du nicht tun dürfen. Wen deine Eltern davon erfahren würden?“ Sie lachte.„Was wäre dann? Ich könnte nicht mehr, Er hofft, mirſuns ihren Segen geben.“ 1 0 „Ich vermute, daß deine Eltern ſich damit nicht beeilen „So, na denn man zu. Tue mir aber den einzigen Ge werden, Lilly. Ihr ſeid beide ja auch noch ſehr jung.“ fallen, und weihe ihn nicht ſo in jede Einzelheit ein. Es iſt ja nicht gerade angenehm, einem Fremden Einblick ſeine intimſten Angelegenheiten zu geben, um zum Schluß „Oh, bitte ſehr, ich bin achtzehn und dein Bruder zwei⸗ in undzwanzig Jahre alt.“ Und im Anſchluß an dieſe Belehrung kramte ſie vor „Aha! Ich hätte Sie nicht wiedererkannt! Iſt auch zu ſehen, daß es zwecklos war.“ Käthe ihre geheimſten Wünſche und Hoffnungen aus. Ein lange her, daß ich Sie ſah.“ „Ja, wohl einige Jahre, Herr Kommerzienrat.“ Er nickte. Sein Blick ging muſternd nung hin. Wie kommt der alte ſcheußliche Laudin zu dieſem Prachtexemplar von Tochter?, dachte er. Und was tut ſie hatte er auch ſchon die Beſtätigung dafür: Roſe⸗Marie Abenteuer geſagt. ſagte, daß Fräulein Käthe freundlicherweiſe die Pflege bei Lotte übernommen habe. „So, ſo.“ Er ſah Käthe nach, die nun mit Lilly das Zimmer verließ. Als die Tür ſich hinter wandte er ſich Lotte zu. den beiden ſchloß, „Wie geht es dir denn? Mir ſcheint, du ſiehſt heute Ich bin ſo hoffnungslos.“ wohler aus, als geſtern! Kommt das ſchon von der guten Pflege?“ Sie überhörte ſeinen Hohn. „Ich fühle mich heute etwas beſſer“, „So, das iſt ja ſehr erfreulich. Nun muß gerade die kleine Laudin dich pfleg die olle Hoppe, kann die denn das nicht „Sie könnte es wohl, aber es iſt mir lieb, Käthe um mich zu haben.“ ſagte ſie ruhig. ſag' mal: Warum längſt bekannt waren. en? Du haſt doch ebenſo gut?“ über ihre Erſchei⸗ mung. Lotte erwiderte auch nichts. Man ſaß ſchweigſam in gedrückter Stimmung beieinander... Die Mädchen hatten ſich in Gretes Zimmer nieder- hier? Will ſich bei Lotte gewiß Lieb⸗Kind machen. Da gelaſſen. Lilly wollte wiſſen, was Ostar über Erdmanns „Er iſt ſehr unglücklich darüber.“ Lilly nickte.„Das ſind wir ja alle. Ich denke aber, man wird Erdmann bald hier haben. Glaubſt du nicht auch?“ Käthe zog die Schulter hoch. „Das mußt du nicht ſein, Käthe. Wir wollen auch gar nicht davon ſprechen; es macht einen nur traurig.“ Sie lenkte wieder das Geſpräch auf Oskar. Käthe mußte ihr von ſeinen Zutunftsplänen ſprechen, obgleich ſie ihr „Waßka, das Lotte und Roſe-Marie ſahen ſich an; beide ſühlten: liebes tindliches Geplauder war es, das am Ohr der wenig Was er da herauspolterte, kam aus verdrießlicher Stim- älteren Freundin vorüberrauſchte und nicht viel mehr als 5 1 den Klang zurückließ. ö 277 E a. „Ich muß dich heute an ein Verſprechen, das du mir gabſt, erinnern“, ſagte Waßka Iljew zu Grete. Sie ſchüttelte den Kopf. „Du brauchſt mich nicht zu erinnern. Ich habe es nicht vergeſſen und bin bereit, es zu erfüllen.“ Sie mühle ſich, ihrer Stimme Feſtigkeit zu geben, ver ſuchte, vor Waßka ihre Erregung zu verbergen, die doch „Ich möchte ſo gern daran glauben, kann es aber nicht die Bläſſe ihres Geſichts verriet. „Sage mir, was ich tun ſoll, Waßka.“ „Dafür ſorgen, daß Goswin Brödjukoſf Mut zur Reiſe nach Moskau faßt.“ „Wie ſoll ich das machen, Waßka?“ „Sehr einfach: du ſchreibſt an ihn, daß du ihn ein letztes Mal darum bitteſt, zu kommen, um ſein Wort ein „Im»erbſt macht er ſein Examen, das weißt du?“ zulöſen. Du mußt in dem Brieſe ſagen, daß du nicht auf ſagte Kalhe.„Dann kommt er nach Berlin. Er hat ſchon] gehört hätteſt, ar Ausſicht auf eine gute Anſtellung. In einem kleinen Be⸗ trieb, aber mit gutem Gehalt. Vater meint, für den daß ich ihm ein Meſſer in die Bruſt ſtoßen ſoll, und ich ihn zu glauben“ 5 iſt gräßlich, was du verlangſt! Verlange, „Das kann ich verſtehen“, ſagte Roſe⸗Marie.„Käthe Anfang wäre gerade det kleine oder mittlere Vetrieb das werde es tun. Aber in guten, gar zärtlichen Worten an iſt ein ſehr ſympathiſches Mädchen.“ Gegebene.“ ihn ſchreiben, Waßka, ich kann es nicht.“ (Foriſ. folgt.“ 1— 5 5 a 1 U a Copyright oy Marun Feuchtwanger. Halle(Saale, 19. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Wollen wir ein Glas Wein zuſammen trinken, Boden⸗ ein!“ fragte Turnau fröhlich.„Ich kann Ihnen nicht agen, wie ſehr ich mich freue, Sie getroffen zu haben— gerade Sie! Ich möchte gern ein Stündchen mit Ihnen geiſammen ſein. Vielleicht können Sie mich auch heute gleich nach Hauſe begleiten?“ „Ich ſagte Ihnen bereits, daß ich die Abſicht hatte.“ „Schon gut, Bodenſtein! Sie hätten freilich wiſſen zollen, daß Sie uns immer willkommen ſind, daß es nicht arſt einer Anfrage bedurfte!— Doch da ſind wir!“ Es war diesmal wirklich kein Zufall, daß er gerade vor ener Weinſtube ſtehenblieb, in der Iſolde von Kletten hre Unterredung mit Herrn von Friedenau gehabt hatte. Er hatte oft hier verkehrt, auch mit ihr, als Käthe noch nicht in ſein Leben getreten war. Aber es war doch wohl Zufall, daß er ſich gerade an denſelben Tiſch ſetzte, an dem die beiden geſeſſen hatten, und daß der gleiche Kellner ſie ach ihren Wünſchen fragte. Als dieſer den beſtellten Wein brachte und die Gläſer füllte, ſagte Bodenſtein zu Turnau: „Vor einigen Tagen ſaß Herr von Friedenau an dem gleichen Tiſche.“ Felix Turnau horchte auf. „Friedenau?“ wiederholte er.„Stehen hm in Verbindung, Bodenſtein?“ „Gewiß!“ erwiderte dieſer, lächelnd über das Staunen, das aus dieſer Frage klang. „Ich dachte, er ſei längſt Turnau etwas verlegen. „Dazu war ein zu guter Kern in ihm“, erwiderte Bodenſtein,„und ich freue mich, daß ich ihm die Hand zieten und helfen konnte, wieder auf die Füße zu ommen.“ „Sie? Wie meinen Sie das?“ „Friedenau ſteht in meinen Dienſten“, erklärte ndere. „In Ihren Dienſten? Ach ſo! Ich vergaß, daß Sie etzt einen neuen Beruf haben, Bodenſtein. Sie ſind ja ine Art Sherlock Holmes geworden!— Und Friedenau, hilft Ihnen?“ „Sehr gut ſogar!“ „So war er vielleicht in Ihrem Auftrag hier?“ „Das nicht gerade, aber er wurde doch auch in gewiſſem Sinne in Verfolg einer Aufgabe, die ich ihm ſtellte, yierhergeführt.“ Da nickte Turnau, ſprach aber nichts mehr, ſondern chaute ſtumm in ſein Glas. Wenn ich Bodenſtein bäte, feſtzuſtellen, ob zwiſchen Käthe und ſlauſen... Er dachte dieſen Gedanken nicht zu Ende. Wieder errötete er in Scham vor ſich ſelber und ah auch jetzt nicht, wie der Freund ihn immer wieder derſtohlen prüfend betrachtete. Er ſchreckte erſt auf, als er die Frage hörte: „Darf ich mich nach dem Befinden Ihrer Frau er— kundigen, Turnau?“ „Oh, ich danke, danke ſehr. Es geht ihr gut!“ Daun aber ergriff Turnau die rechte Hand des anderen ind umſpannte ſie mit feſtem Druck. „Bodenſtein, Sie wiſſen und ahnen ja nicht, wie glück— ich ich bin!“ Seine Augen ſtrahlten die Freude wider, die in ihm ebte, und die ſich in denen des Freundes ſpiegelte. „Ich wußte, daß ich das hören würde, Turnau!“ er⸗ viderte Bodenſtein in tieſſtem Ernſt.„Sie müſſen Gott alle Tage von neuem danken, daß er Ihnen die Liebe dieſer edlen Frau beſcherte!“ Da drückte Felix Turnau ihm noch einmal warm die Hand, dann gab er ſie frei, um ſein Glas zu heben. Er prach kein Wort, als er es gegen das Bodenſteins klingen ieß, aber ſie wußten beide, wem es galt. Und fortan prachen ſie kein einziges Wort mehr von der, der doch alle ihre Gedanken galten. 5 Bodenſtein lenkte das Geſpräch auf andere Dinge, und 's war erklärlich, daß Turnau ihm erzählte, wie er auf ſeinem Stammgute allerlei Neuerungen einzuführen ge— dachte und ſich dazu mit Hilfe des Grafen Altberg auch einen hervorragenden Ingenieur geſichert habe. „Vielleicht haben Sie ſchon von ihm gehört, Boden— tein“, ſagte er.„Er heißt Berndt Klauſen...“ Doch in dem Augenblick, als er dieſen Namen aus⸗ ſprach. waren all die törichten Gedanken wieder lebendig in ihm, die ihn ſeit dem Erlebnis mit Iſolde von Kletten ſo ſehr gemartert hatten, und die er nun doch endgültig verbannt zu haben glaubte. Ganz gegen ſeinen Willen mußte er Bodenſtein ſcharf anſehen, um zu beobachten, welche Wirkung dieſer Name auf ihn ausüben würde. Er wartete in äußerſter Span⸗ mung auf die Antwort. Bodenſtein aber blieb vollkommen ruhig. Und ſo klang nuch ſeine Stimme, als er erwiderte: „Sie irren nicht, Turnau. Der Name Klauſen iſt mir eit langem bekannt.“ „Seit langem? Darf ich fragen, wie das kommt?“ „Fragen dürfen Sie, Turnau, aber antworten möchte eh nicht“, verſetzte Bodenſtein, immer noch gelaſſen, trotz⸗ dem er ſah, wie ſein Freund zuſammenzuckte.„Ich meine nur, daß dieſer Klauſen doch die Oeffentlichkeit mehrfach von ſich hat reden machen“, ſetzte er zögernd hinzu. „Ste ſpielen auf jene Exploſion an?“ forſchte Turnau vaſch. „Auch mit. In der Hauptſache erinnerte der Name mich an eine Spieleraffäre in Monte Carlo...“ 1 „Die mit dieſem Klauſen zuſammenhängt?“ „Allerdings! Man wies ihm nach, daß er ſich un⸗ erlaubter Tricks bedient hatte, konnte ihm aber nichts an⸗ haben, da wiehrere Aerzte übereinſtimmend ausſagten, daß noch mit Sie untergegangen“, meinte der phonzelle verſchwand. möchte und auch den Grund; aber ſein Freund erwiderte ſofort: krankhafte Sucht, unter allen Umſtänden reich zu werden, ſei bei ihm vorhanden...“ a „In Monte Carlo? Wiſſen Sie, wann das ungefähr war?“ fragte Felix Turnau in ſonderbarer Erregung. Bodenſtein ſann einige Augenblicke nach und nannte daun eine Jahreszahl. Da atmete ſein Gegenüber ſichtlich auf. „Es war alſo vorher!“ murmelte Turnau. Jetzt hätte Bodenſtein nach der Bedeutung dieſer drei Worte fragen können, aber er tat es nicht, ſondern ſagte lächelnd: „Hoffentlich iſt dieſe krankhafte Habgier nicht imſtande. den techniſchen Eigenſchaften und Fähigkeiten des Mannes Abbruch zu tun?“ „Ich glaube nicht“, erwiderte Turnau.„Er wurde Altberg empfohlen, und dieſer empfahl ihn mir.“ Ihm brannte die Frage auf der Zunge, ob Bodenſtein wiſſe, daß auch Käthe dieſen Menſchen ſchon früher gekannt habe. Aber wieder ſchämte er ſich über ſich ſelber. Nun lenkte er das Geſpräch auf andere Dinge, ſo daß die Zei raſch verging; er erſchrak, als er nach der Uhr ſchaute „Wir müſſen fort, Bodenſtein!“ rief er„Ich habe meine Beſorgungen noch nicht erledigt und wollte doch heute noch zurück.“ Er bezahlte und ſie verließen die Weinſtube. Als ſie draußen ſtanden, ſagte Felix Turnau: 5 „Ich will lieber alles Geſchäftliche laſſen. Es kann ein andermal beſorgt werden. Wir wollen uns durch ein Auto zu Ihrer Wohnung bringen laſſen, damit Sie Ihren Koffer holen können, und dann den nächſten Zug noch zu erreichen ſuchen. Ich freue mich, Sie meiner Frau bringen zu können...“ Bodenſtein war einverſtanden. Da er infolge ſeines Berufs ſtets einen Koffer mit dem Nötigſten bereitſtehen hatte, ſo wurden die Herren nicht aufgehalten. Sie konnten ohne weiteres zum Bahnhof fahren, hatten dort aber noch eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges Bodenſtein bat um die Erlaubnis, zuvor noch einmal tele⸗ phonieren zu dürfen. „An meinen Gehilfen“, erklärte er, als er in der Tele— Es war merkwürdig, daß Felix Turnau ſogleich in ſich das lebhafte Verlangen ſpürte, dieſes Geſpräch mithören zu können; aber ebenſo ſelbſtverſtändlich war es, daß er ſitzeublieb und wartete, bis ſein Freund zurückkehrte, wie auch, daß er keine Frage an ihn richtete. Merkwürdig dagegen war wieder, daß die Freunde während der Fahrt faſt nichts mehr miteinander ſprachen und Felix erſt faſt zu ſpät daran dachte, daß er keinen Wagen an der Bahn finden würde. Er ſagte Bodenſtein, daß er eine Zugdepeſche aufgeben „Warum ſollen wir den kurzen Weg nicht zu Fuß zurücklegen? Er iſt ſo ſchön, daß es ein Vergnügen ſein wird.“ „Wie Sie wollen“, entgegnete Turnau und unterließ es, die Depeſche aufzugeben. Er lehnte auch das An⸗ erbieten des Bahnhofsvorſtehers ab, ihm einen Wagen zu beſorgen, und ſo ſchritten die beiden nebeneinander erſt durch einen herrlichen Wald und dann zwiſchen frucht⸗ baren Feldern dahin, bis über den uralten Bäumen des Parks die Dächer von Turnau auftauchten. „Es iſt beſſer ſo, als wenn wir gefahren wären“, ſagte Felix Turnau, als er mit dem Schlüſſel, den er immer bei ſich trug, eine kleine Pforte in der Parkmauer aufſchloß. „Käthe wird ſo richtig überraſcht werden, und Sie werden an ihrer ungeheuchelten Freude erkennen, Bodenſtein, wie wert Sie ihr ſind.“ „Ich hoffe es, Turnau, obwohl ich ſo wenig habe tun können, mir dieſe Wertſchätzung zu verdienen. Vielleicht aber wird ſich mir im Laufe der Zeit noch Gelegenheit dazu bieten.“ Turnau nickte, und ſagte faſt andächtig: „Ja, es beſeligt auch mich, ihr dienen zu dürfen; ihre Freude iſt immer auch die meine geweſen.“ Dann betraten ſie den Park und ſchritten auf den wohl— gepflegten Wegen dahin. Diesmal war es kein Zufall, daß Felir Turnau in den Pfad einbog, der zu dem Lieblingsplatz ſeiner Frau unter dem alten Nußbaum führte. Ganz insgeheim hoffte er, Käthe dort zu finden, und immer ſchneller ſchritt er aus; aber er ſuchte auch den Klang ſeiner Schritte immer mehr zu dämpfen, um ſie deſto ſicherer überraſchen zu können. Seine Augen ſtrahlten, als er ſchon von weitem durch die Zweige ein helles Kleid ſchimmern ſah. Er hielt Bodenſtein zurück, der ahnungslos weiterſchritt. „Käthe!“ murmelte er.„Dort ſitzt ſie am liebſten wird ſie ſich freuen! Wir wollen ſie überraſchen. Ganz leiſe!“ Bodenſtein lächelte, Er ſah doch, wie dieſe beiden Men⸗ ſchen einander liebten Er freute ſich deſſen um Käthes willen— ous einer ganz beſtimmten Urſache, die bisher ihm allein bekannt war, und ſo ſchritt er leiſe neben dem Freunde her, bis dieſer plötzlich ſtehenblieb, erblaſſenden Geſichts und die Finger ſeiner linken Hand in den rechten Arm Bodenſteins krampfte. Auch dieſer war ſtehengeblieben. In der lautloſen Stille, die ſie umgab, hörten ſie eine Frauenſtimme, halblaum nur; aber ſie hörten auch die Wie Still! Männerſtimme, merkwürdig ruhig. Sie wußten im gleichen Augenblick, wer ſich dort ein Stelldichein gab. f 0 5 „Iſolde von Kletten!“ raunte Felix Turnau. Und Bodenſtein ergänzie: „Mit Herrn Klauſen!“ der Mann nicht im Vollbeſitz ſeiner Geiſtestraft ſei. Eine beiden heftige Erregung aus ihr klingen. Dann antwortete eine könnten, warum ſie ſich heimlich hier trafen. unter Vermeidung jedes Geräuſchs ſo weit zurück, bis ſie nicht mehr geſehen und ihre werden konnten. 1 5 Aber ſie waren beide ſehr blaß, und Turnaus Atem ging'keuchend, ſo ſehr er ſich auch bemühte, ſeiner Erregung Herr zu werden. 5 Sie waren dem Schloſſe ſchon ganz nahe, als er noch⸗ mals ſtehenblieb und ſagte: N „Herr von Bodenſtein, ich muß Sie bitten, von dieſem Erlebnis zu ſchweigen.“ i f „Was ich ohne weiteres verſpreche“, lautete die Ant⸗ wort. Da drückte Felix Turnau ihm dankbar die Hand, und beide ſchritten einen Gang entlang, deſſen weicher Teppich jeden Laut verſchlang „Hier!“ flüſterte Felix Turnau, vor einer Tür ſtehen⸗ bleibend Das Herz klopfte ihm, als wollte es ihm die Bruſt ſprengen; aber er wußte nicht, ob vor Freude oder aus welchem Grunde ſonſt a Marterte ihn nicht auch eine heimliche Angſt? Er hob die Hand klopfte leiſe und öffnete, trotzdem ihm keine Amwort wurde. Er trat ein und ſah ſeine Frau an einem der Fenſter ſitzen, ein weißes Etwas auf dem Schoße, an dem ſie ge⸗ näht haben mochte. Aber jetzt hatte ſie den Kopf auf einen Arm geſtötzt und ſchaute ſinnend, ſehnſuchtsvoll und träu⸗ mend ins Blaue. Sie hörte nicht das Gehen der Tür, das Nahen der Schritte; aber als Felix zu ihr treten wollte, wandte ſie ſich ihm zu, und Bodenſtein, der am Eingang ſtehen⸗ geblieben war ſah, wie das holde Geſicht der ſchönen Frau von einem Schimmer tiefinnerer Freude überſtrahl! wurde, wie ſie ſchweigend beide Arme ausbreitete, und wie ſein Freund— ſein glücklicher Freund— an ihre Beuſt ſank ö Weiter ſah er nichts, hörte nichts; denn er war wieder hinausgegangen und hatte die Tür leiſe, ganz leiſe hinter ſich eingeklinkt. „Felix! Mein Felix!“ flüſterte Käthe, dem Geliebten in die Augen blickend.„Du biſt wieder da!“ Sie brauchte nicht zu bekennen, wie ſie ſich nach ihm ge⸗ ſehnt hatte, er las es in ihren Blicken, und aus ihren Armen ließ er ſich vor ihr nieder und küßte demütig ihre Hände. a Demütig und verehrungsvoll, als kniete er vor einer Heiligen; denn er ſah, daß das winzige weiße Stückchen Linnen ein Hemdchen war. Für ſein Kind! ſo blieben die beiden minutenlang, während ihre Ge— danken in die Zukunft ſchweiften, die erfüllt war vom Sonnenſchein hehrſten Glücks, Alle die ſchwarzen Wolken, die jemals ihren Himme! verdunkelt hatten, wichen weit zurück in dieſem ſeligen Augenblick, und erſt als Käthe ihren Gatten ſanſt zu ſich emporzog, beſann er ſich auf Bodenſtein und raunte ihr zu: „Käthe, ich habe immer an dich denken müſſen, während ich fort war, und geſonnen, wie ich dich erfreuen könnte, und ich habe dir etwas mitgebracht.“ Er eilte zur Tür, ehe Käthe fragen konnte, und öffnete ſie und ſah ſeinen Freund draußen ſtehen. Er winkte ihm zu und kehrte mit ihm ins Zimmer zurück. Käthe hatte ſich erhoben und ſtand, vom hereinfallen⸗ den Abendſchein übergoſſen, am Fenſter, der ihr blondes Haar in eine Gloriole verwandelte, die ihr Haupt umgab. Sie erkannte Bodenſtein. i eilte und ſeine Hände erfaßte. „Freund, lieber Freund!“ hauchte ſie.„Wie ich mich freue!“ 199 ſtein ſah, daß ſie ſich wahrhaft freute. Er ſchaute auf Felix, deſſen Augen ebenfalls ſtrahlten und der nun zu ihnen trat. „Habe ich es recht gemacht, Käthe?“ „Oh, du!“ erwiderte ſie, und ſchmiegte ſich an ihn. Da küßte er ſie, gab ſie frei und ſagte froh: „So will ich deine Freude voll machen und dich allein laſſen mit deinem Beſucher!“ Er ging hinaus, und die beiden waren allein, die wußten, daß eines des anderen wahrer Freund war, und die nun nebeneinander ſaßen, ſtumme Zwieſprache haltend, bis auf einmal Käthe ſich erinnerte, daß ſie gerade an dieſem Tage ſo oft an Herrn von Bodenſtein gedacht und ihn herbeigewünſcht hatte. Nur ihn konnte ſie ja fragen nach dem, was ihr auf der Seele brannte. Und ſie ſagte ihm offen, daß ſie ihn herbeigeſehnt hatte, worauf er ihr ſchilderte, wie ex Felix getroffen hatte. ö „Jetzt weiß ich, daß es kein Zufall war“, ſagte er.„Es war Fügung. Und nun ſprechen Sie aus, was Sie drückt, gnädige Frau!“ 5 Sie ſah ihn faſt betroffen an. „Was mich drückt?“ wiederholte ſie; aber als ſie ſeinen Blick gewahrte, ſenkte ſie errötend die Lider, Jetzt, jetzt mußte ſie ſprechen, mußte ihm auch das letzte noch offenbaren, das Furchtbare, Und er würde ihr helfen. Ganz ſicher. Oder wußte er ſchon? N 1 f Sie öffnete den Mund zum Sprechen, zum Bekenntnis — und doch brachte ſie es nicht heraus. Sie konnte nichl, wahrhaftig, ſie konnte nicht. Jetzt nicht. 05 Und ſo fragte ſie nur ganz leiſe: „Herr von Bodenſtein, wiſſen Sie, wie groß mein Keiner fragte, was die miteinander haben väterliches Erbteil iſt?“ Foͤrlſetzung folgt. Sie wichen Schritte nicht mehr gehört Käthe aber legte ihm eine ihrer Hände aufs Haupt, und Tiefe Glut übergoß ihr Antlitz, als ſie ihm entgegen⸗ Die beiden ſtanden einander gegenüber, und Boden⸗ 1 Mondaufg. 4,24 Nicht alle Wege führen zum Erfolg, und wir Menſchen, die uns ein 00 Shaft in eine Zeit der ee t und ärteſten Daſeinskampfes geſtellt hat, 17 0 0 e, die zum 10805 0 ren. Denn im Erfolg ſehen wir unſer Glück, die Erfül- lung all Unſerer Sehnſucht, die uns treibt von de zu Stunde und Jahr zu Jahr. Er⸗ ſein, Glück 8 nicht unten blei⸗ ben müſſen— das ſind die leuchtenden Fa. nale, nach denen wir greifen. Und was iſt das menſchliche Leben letzten Endes auch weiter als ein Haſten und Jagen, als ein Sehnen und Verlangen nach Erfolg? Dabei ſpielt es doch gar keine Rolle, wo wir un⸗ ere Erfolge ſuchen. 7 Der eine iſt ja ſchon zufrieden, wenn er l ſeine Arbeitsſtätte 8 kann, wenn ihn nicht die unbarmherzige Fauſt der Arbeitsloſigkeit auf die Straße wirft. Ihm iſt es Erfolg genug, wenn er ſein tägliches Brot hat. Ihn kümmern wenig die größeren Erfolge anderer. Er iſt ein im Beſcheidenen zufriedener Menſch. Der andere aber würde das nie und er 69 als einen alen 1 rachten. Immer höher, immer weiter, von Stuße zu Stufe! Das iſt der Wahlſpruch ſei⸗ nes Lebens. Ihm jagt er nach. Immer ein Streber iſt er, ein Vorwärts türmender. Die Erreichung eines Zieles iſt ihm immer nur Etappe auf dem Weg zu dem noch höhe⸗ ren Eiaſe it den Erfolgen ſteigern ſich ſeine Krä weitet ſich ſein Blick. Dinge, die ihm erſt groß und erſtrebenswert erſchie⸗ nen, ſind ihm jetzt klein und winzig. Er wundert ſich vielleicht, daß er danach einmal ſtreben konnte. Immer neue Wege zu Er⸗ folgen ſucht ſein Auge. Und er wird es ſchaffen, er wird den rechten Weg finden. Und wer ſelbſt an ſeiner Kraft verzweifelt, wer ſich 5 für unfähig hält, ein geſtecktes Ziel zu erreichen. die rechte Straße 1 folges beſchreiten zu ronnen— der wird es 1 nie 00 können.„Macht und Tüchtig⸗ keit zwingen das Glück“, ſagt Raupach ein⸗ mal,„und wo das Glück iſt, da iſt am Ende auch das Recht!“ Glück und Recht aber ſind Erfolg! Aus der Welt des Wiſſens In Japan betrachtet man gewiſſe Telefon⸗ nummern als glückbringend, andere als Un⸗ glückszahlen; infolgedeſſen gibt es dort eine Art Makler, die ein Geſchäft daraus machen, weniger erwünſchte Telefonnummern gegen Glücksnummern umzutauſchen; die ſchlimm⸗ ſten Unglückszahlen, die niemand haben will. bekommen in der Regel die Polizeiſtationen und andere öffentliche Einrichtungen. Das größte Stadion in Europa wird das Stadion Ascarelli bei Rom werden: der neue Sportplatz, der im nächſten Jahr ein⸗ geweiht wird, wird reichlich 150 000 Zu⸗ chauer faſſen. Aus der Heimat Gedenktage 2 5. April. 1538 Wilhelm J. von Oranien,„der Schwei⸗ er“, Statthalter der Niederlande, auf illenburg in Naſſau geboren. 1599 Der Staatsmann Oliver Cromwell in Huntington geboren. f 1874 Der Phyſiker Guglielmo Marconi in Griffone bei Bologna geboren. Sonnenaufg. 4,42 Sonnenunterg. 19,14 Mondunterg. 20,40 Prot.: Evangeliſt Markus. Kath.: Schutzf. hl. Jof. Niere in der Wohnung An Tieren, die wir in unſerer Wohnung leiden können, ſteht an erſter Stelle der Hund. Er iſt unſer treuer Beſchützer und auch ſo an den Menſchen gewöhnt, daß man ihn um ſich nicht miſſen mag. Natürlich gehören die größeren Hunderaſſen(Jagd, Wach⸗ und Spürhunde) in die Hütten im Freien. Dabei ei erwähnt, daß man ihre Hütten gut bauen ſollte, damit die Tiere nicht krank werden. Auch im Hauſe muß das Tier eine warme Unterlage baben, es ſollte nie auf dem blan⸗ f len Fußboden liegen. Pie Lagerſtätte ſoll ſo wenig als möglich gewechſelt werden, denn der Hund iſt ein Freund des Gewohnten. Das Tier wird wenn es alt genug iſt(in 3 bis 4 Monaten) durch regelmäßige Aufſicht und Auf⸗ forderung von ſelbſt faden und ſeinem Herrn treu und folgſam. Nötig iſt öfteres Baden des Tieres, weil dadurch Ungeziefer, wenn es ſich auch nicht auf den Menſchen überlrägt, vernichtet wird, und nicht die Woh⸗ nung verſeucht. Ein anderes ureigenſtes Haustier iſt die Katze. Sie iſt an das Haus und an eine Wohnung anhänglicher, als an die Menſchen. Katzen kommen immer wieder zurück, ſie leiden vor Sehnſucht Hunger und trauern einer alten Heimat nach. Sie halten die Wohnung rein, lein Mäuslein darf ſich blicken laſſen. Es iſt auch gar nicht ſelten, daß Katzen Menſchen denen ſie gehören, und die angegriffen werden, beiſtehen. Zu richtigen Hausgenoſſen ſind uns noch die Vögel geworden, ſie gewöhnen ſich ſehr an die Menſchen, picken ihnen Körner aus der Hand, fliegen auf ihre Schulter. Es iſt gut, wenn man die Vögel öfters aus ihren engen Käfigen läßt, und ſie in dem Zimmer frei fliegen läßt. Bei Vögeln muß man auf das Ungeziefer beſonders achten. Die Käfige müſſen alle Monate mindeſtens gründlich ge⸗ reinigt und mit Inſektenpulver eingeſtäubt werden. Man kann ſagen, Tiere kann man im allgemeinen in der Wohnung leiden, ſie werden nicht läſtig, ſie erfordern nur von den Men⸗ ſchen Aufmerkſamkeit und Pflege. . * Man ſehnt ſich nach wärmeren Tagen. Die Menſchen laufen wieder in ihren Winter⸗ kleidern herum. Und würde der Lenz nicht aus tauſend Blüten ſchauen, das kalte Wetter könnte uns glauben machen, er wäre noch weit. Im allgemeinen iſt es ja gut, wenn im Frühling langſame Erwärmung einſetzt und was an Fröſten noch zu erwarten iſt vor ſon⸗ nenwarmen Tagen kommt. Immerhin hatten wir ſchon ſehr warme Tage und dieſe haben uns gleich ſo verwöhnt, daß das kalte Wetter vielen von uns Erkältungserſcheinungen be— ſchert hat. ** Ofenruß gut zu verwerten. Wenn man Ofenruß mit Gartenerde vermengt(1 Teil Ruß und 20 Teile Erde) ſo verſchafft man ſich nichl nur einen beſonders guten Schutz gegen Ungeziefer, das durch den brenzlichen Geruch des Rußes vertrieben wird, ſondern zugleich auch einen vortrefflichen Dünger. Aus Heſſen und Naſlau Fürſt Friedrich Wilhelm zu Menburg⸗Büdingen geſtorben. * Wächtersbach, 25. April. Fürſt Friedrich Wilhelm zu Menburg-Büdingen iſt in der Nacht zum Freitag plötzlich und unerwartet geſtorben. Der Verſtorbene iſt 85 Jahre alt geworden und war ſeit 19 13 verwitwet. Auch ſein Sohn war ihm 1927 in den Tod vor⸗ ausgegangen. Der überall beliebte Fürſt war großer Naturfreund und leidenſchaftlicher Jä— ger. Erbe iſt der unverheiratete 1904 ge— borene Erbprinz Otto Friedrich. Das Katzenwürgen in Heſſen verboten. Darmſtadt, 25. April. Das heſſiſche Ge— ſamtminiſterium hat durch Geſetz vom 21. April die Verwendung von lebenden Katzen bei Hundeprüfungen verboten. Der maßge⸗ bende Paragraph 1 beſagt: Bei Prüfung von Hunden auf Raubwildſchärfe dürfen lebende Tiere, insbeſondere Katzen, Dachſe und Füchſe, nicht als Verſuchstiere verwendet werden. Das Verbot umfaßt auch die Fälle, in denen die Verſuchstiere durch Drahgitter oder in anderer Weiſe geſchützt ſind, und das bloße Verbellen⸗ laſſen. Keine kommuniſtiſchen Elternratsmitglieder mehr in Heſſen. Darmſtadt, 25. April. Der Miniſter für Kultus und Bildungsweſen hat an die Schul⸗ leitungen eine Verordnung gerichtet, wonach den Elternratsmitgliedern, die der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei oder verwandten Vereinigun⸗ gen angehören, die Ausübung ihrer Befugniſſe bis auf weiteres unterſagt wird. Vorſch, 25. April.(Banden diebſtäh⸗ le.) Der aus Berlin ſtammende G. Ruſt und drei Erwerbsloſe von hier wurden feſtgenom⸗ men. Sie haben lange Zeit unſere Gegend durch Diebſtähle und Einbrüche unſicher ge⸗ macht. N Bürſtadt, 25. April.(Feſtgenommene Schmuggler.) Eine achtköpfige Schmugg⸗ lerbande aus Bürſtadt und Kaiſerslautern konnte dingfeſt gemacht werden. Die Schmugg⸗ lerwaxe wurde hauptſächlich auf heſſiſchem Ge⸗ biet abgeſetzt. Bekanntmachung. Betr.: Neubildung des Gemeinderats für die Gemeinde Viernheim. Der ſeitherige Gemeinderat der Gemeinde Viernheim iſt aufgelöſt und iſt nach dem Geſetz über die Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich neu zu bilden. Er beſteht in Zukunft aus 18 Mitgliedern. Die Neubildung erfolgt nach dem Ergebnis der Reichstagswahl am 5. März 1933. Die Gemeindewahlkommiſſion hat feſtgeſtellt, daß die Verteilung der Sitze wie nachſtehend angegeben, zu erfolgen hat: 1. Nationalſoz Deutſche Arbeiterpartei 2. Sozialdemokratiſche Partei 2 Sitze 3. Zentrumspartei 11 Sitze Nach der Reihenfolge der eingereichten Wahl- vorſchläge ſind nunmehr als Mitglieder des Ge- meinderats gewählt: 1. Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei: die Herren: „Adam Winkenbach 7., Architekt 2. Julius Bläß 1., Landwirt 3. Karl Brügel, Juriſt „Ignaz Riehl, Direkter 5. Gg. Ferdinand Sax 1., Maurermeiſter 2. Sozialdemokratiſche Partei: die Herren: 1. Johann Mandel 19., Agent 2. Karl Weidner 1., Schloſſer. „Zentrumspartei: die Herren: Johann Beikert 7, Bank⸗Kaſſier 2. Franz Adam Hofmann 1, Kirchenrechner 3. Chriſtoph Joſ. Kempf 1., Sattler- u. Ta- 4. Heinr. Hofmann 1. Buchhalter peziermſtr. 5. Franz Peter Belz 1., Landwirt 6. Peter Joſef Müller 2, Gummiarbeiter 7. Joſef Zöller 1., Wagnermeiſter 8. Heinrich Rudershauſen, Kaufmann 9. Georg Haas 10., Landwirt 10. Heinrich Bauer 1., Gipſer 11. Gg. Mich. Wilh. Bläß 1., Landwirt. Viernheim, den 25. April 1933. Der Gemeindewahlkommiſſar. Roos. 5 Sitze Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunder Turnverein von 1893. Tell⸗Schauſpiel. Wochen- übungsplan: Heute Dienstag Abend 8 Uhr Probe des 4. Aufzuges im Freiſchütz. Mitt- woch abend 8 Uhr 3. Aufzug, 1. Auftritt und 5. Aufzug, 2. Auftritt im Freiſchütz. Donnerstag abend Singſtunde. ½ 8 Uhr Sängerinnen und Schüler. 8 Uhr Geſamtchor im Freiſchötz. Samstag nachmittag 5 Uhr 2. Aufzug auf der Naturbühne. Sonntag vorm. 10 Uhr Reitübung. Sonntag nachm. 3 Uhr Probe des 3., 4. und 5. Aufzuges auf der Naturbühne, wozu alle am Schauſpiel beteiligten Perſonen, auch Sänger u Sänger- innen zu erſcheinen haben. Bitte ausſchneiden und genau beachten. Die Leitung Heute Abend 9 Uhr Turnſtunde aller Turner und Sportler. Unbedingtes Erſcheinen iſt Pflicht. 9 Uhr Vorſtandſitzung im Lokal. . Der Vorſitzende. Männergeſangverein 1846. Mittw. abend 8 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Dirigent bittet dringend um reſtloſes Erſcheinen. Gottesdienst- Ordnung Mittwoch: 35747 Uhr 2, 1 748 Uhr 3. S.⸗A. für Peter Burkert. Dounerstag: ¼7 Uhr Segensmeſſe für Mich. Butſch, Ehefrau Maria gebor. Hoock, Sohn Georg und Schwiegerſohn Johann Renner. 7/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Helbig, Ehe⸗ frau Anna Maria geb. Fleiſchmann, gefallenen Krieger Ludwig, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr 2., ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Beyer. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Schalk und gefallenen Krieger Lehrer Joſeph Hofmann und Eltern. Samstag: ¼7 Uhr Requiem für die in Mann- heim 7 Eliſ. Mayer geb. Faber. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Peter Illert, Johann Illert 1., und Kath. Wunderle geb. Illert und Söhne gefallene Krieger Johann Valentin und Michael. 1/8 Uhr 2. S.A. für Jakob Bühler. N. 2 Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Dienstag: Training der Radfahrer auf der Laufbahn. 4—6 Uhr Training der Schüler. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Turner. Mittwoch: Platztraining für die Handball mann⸗ ſchaften. 2—3 Uhr für die 2. Abtlg Schülerinnen. Ze e„ in der Sporthalle. 8—7)⁰210 Hallentraining für die Jugendm. Donnerstag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. 8—10 Uhr Uebungsſtunde der Fechtergilde 5—7 Training für die obere Fußballm. Freitag: Platztraining für Jugendmannſchaften. 8½ Uhr Generalverſammlung der D. JK. in der Sporthalle. NB. Vorſchau für nächſten Sonntag: Plakettrundenſpiel gegen Sandhofen! Das Bundesmuſikfeſt in Freiburg. Freiburg, 25. April. Zu dem großen 1. Bundesmuſikfeſt, das der Bund ſüdweſtdeut⸗ ſcher Muſikvereine an Pfingſten in Freiburg abhält, liegen bereits jetzt Anmeldungen von 179 Vereinen aus ganz Süddeutſchland vor, von denen 5 rund 140 an den großen Kreis⸗ konzerten beteiligen. Zu dem großen Feſt⸗ zug, der ſich am Pfingſtmontag durch die Straßen Freiburgs bewegen wird, werden 200 Vereine teilnehmen. Den Höhepunkt die⸗ ſer Rieſenkundgebung für die deutſche Volks⸗ muſikbewegung wird ein Maſſenkonzert von rund 6000 Muſikern im Univerſitätsſtadion und eine Feſtvorſtellung im Stadttheater mit anſchließendem„Hiſtoriſchen Zapfenſtreich“ bil⸗ den. Märkte und Vörſen Vom 24. April. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbötſe. Amtlich notierten: Weizen 21,15 bis 21,25; Roggen 17,10 bis 17,35; Braugerſte 18; Ha⸗ fer inl. 14,60 bis 15; Weizenmehl 29,75 bis 31 Roggenmehl 23,35 bis 24,75; Weizenkleie 7,40; Roggenkleie 8,25 bis 8,35; Sofaſchrot 10,40 bis 11; Palmkuchen 9,50 bis 9,75; Erdnußkuchen 11,70 bis 12; Heu ſüdd. 4,30 bis 4,50; Weizen- und Roggenſtroh 2,20; Tre⸗ ber getr. 12,25 Rm. per 100 Kilo. Tendenz: leicht befeſtigt. 5 Mannheimer Produktenbörſe 5 Es notierten in Rm. per 100 Kilo wag⸗ gonfrei Mannheim: Inlandsweizen 21,60 bis 21,75; Inlandsroggen 17,10 bis 17,20; In⸗ landshafer 15 bis 15,25; inl. Sommeragerſte 19 bis 19,50; Futtergerſte 17,25 bis 175057 La⸗Plata⸗Mais mit Sack 20,25 bis 20,75, ſüdd. Weizenmehl, Spezial Null, mit Aus⸗ tauſchweizen 30,75 bis 31; ſüdd. Weizenaus⸗ zugsmehl 33,75 bis 34, ſüdd. Weizenbrotmehl 22,75 bis 23; nordd. Roggenmehl 22 bis 23; pfälz. und ſüdd. Roggenmehl 23 bis 25; Münlen Franck verbeſſert und verbilligt wird gerade in Jeiten wie jetzt Mühlen Franenk beſonders geſchätzt! Mühlen Francek