Schafft Arbeit und Brot, unterſtützt Handwerk und Gewerbe! Vom Sonntag. Mairegen iſt bekanntlich für das Wachstum Kraftfahrtentwicklung fördern kann. Daher opfer⸗ bereiter Einſatz für die N. S. D. A. P. mit der gemeinſam die national⸗, wehr⸗ und wirtſchafts⸗ politiſchen ſowie die geſetzgeberiſchen und ver⸗ kehrsmäßigen Aufgaben bearbeitet und gelöſt werden. Ferner dienen dieſem Zweck die Pflege echter Kameradſchaft innerhalb der eigenen Reihen und auf der Landſtraße, ebenſo die Wahrung deutſcher Tradition und Führergrundſätze, ſchließ⸗ lich die gemeinnützigen Einrichtungen wie techniſche Beratungsſtellen, Rechts⸗Abteilungen, Verſiche⸗ rungsvermittlungen, Fahrdienſt und Grenzverkehr, große Korpszeitſchrift. Das N. S. K. K. wurde ein ſtolzer Begriff und Deutſchlands bedeutendſte Kraftfahrorganiſatisn.— Jeder deutſche Kraft- fahrer gehört unbedingt zu uns! H. * Der Männergeſangverein 1846 Viernheim an 1. Stelle in Ilvesheim. Bei dem geſtern in Ilvesheim ſtattgefundenen nationalen Geſangs⸗Wettſtreit konnte ſich der hieſige Männergeſangverein 1846 unter beſonders ſtarker Konkurrenz in der höchſten Klaſſe für erſchwerten Kunſtgeſang als 1. Preisträger quali- fizieren. Dem traditionell erfolgreichen Männer⸗ geſangverein zu dieſer reſpektablen Leiſtung an dieſer Stelle unſeren herzlichſten Glückwunſch! Näheres folgt. 4 Austritt aus der S. P. D. Wie wir erfahren haben, iſt der frühere Gemeinderat, Lokales Mein Heimatdorf. Wie hab ich dich mein Dorf ſo lieb, Du geſegnet Plätzchen Erde. Zwiſchen Rhein und Bergſtraße liegt's. Hier ſprach der Schöpfer auch ſein Werde. Ob man kommt von Nord und Süd, Oder Oſt und Weſt dir entgegen; Von ferne ſchon der Kirchturm grüßt, Der ſchönen Kirche dieſer Gegend. Wie wohlbekannt die Straßen hier, jernheimer Anzeiger 10 de e e e e Viernheimer Zeitung großem Wert. Hiermit wollen wir uns tröſten, ö W taglich mit Ausnahme der Sonn, und Feiertage.— Bezugspreis monatl. wenn wir an dem geſtrigen verregneten Sonntag 1.40 Mi fre inf Haub gebracht. Z Gratisbeila en: wöchentl. das achtſeſtige e denken. Den ganzen Vormittag bis in den Nach? aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 0(Siernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Biernheimer Bürger-gig.—. Oiernh. Volksblatt) An 0 reiſer Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 2d Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei erholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Die Menſchen all' ſo frei und freundlich: Die Sprache klingt nach Mutterlaut, Hier ſo traut und ja ſo lieblich. Rings um das Dorf die weiten Fluren, Wie ſind ſie alle wohlbeſtellt! Aus dem Boden wächſt der Segen, Daß Müh' und Fleiß den Lohn erhält. Du Heimatwald, ſo hoch erhaben, Wie biſt du groß und auch ſo ſchön. Ja,— unſere Heimat hat ihre Reize: Man muß ſie gründlich nur beſeh'n. A. T. —— „ Kath. Jünglings⸗ und Jung⸗ männerverein. Die Mitglieder, beſonders diejenigen, die am Sonntag in die Sodalität aufgenommen werden ſollen, wollen das heutige Inſerat beachten. Jung-K. K. V. Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, das heutige Inſerat zu beachten. *Propagandafahrt des N. S. K. K. Am vergangenen Sonntag vormittag Regen, nichts als Regen. Da ertönen Hitlerlieder.— Die S. A. und S. A. Reſerve und dahinter— ein nicht endenwollender Zug von Kraftfahrern! Kräftige, ſehnige Geſtalten, das N. S. K.K. So zogen ſie trotz Regen und Wind durch die Waſſerſtraße, ſo donnerten die Motore durch Weinheimer⸗, Mannheimer- und Kiesſtraße zu— rück zur Adolf Hitlerſtraße nach der Lorſcherſtr., ein impoſantes gewaltiges Bild. Was bezweckt und bietet nun unſer N. S. K.K. In Erkennt- nis der hohen Bedeutung eines leiſtungsfähigen deutſchen Motorweſens für unſer wirtſchaftliches und politiſches Leben, insbeſondere für unſere wehrpolitiſche Erſtarkung erſtrebt das Korps den Zuſammenſchluß der im nationalſozialiſtiſchen Endziel einigen deutſchen Kraftfahrern zwecks Nationaliſierung und Verbeſſerung des Motor— und Verkehrsweſens. Dieſem Zwecke dienen die unſeres Volkes Rettung und Aufſtieg ver- bürgenden Ziele u. Machtmittel der N. S. D. A. P., als deren Glied das N. S K.K. weſentlich wirk⸗ ſamer als andere Kraftfahrverbände die Geſund— ung Deutſchlands und dadurch eine günſtige * Wieder ein Kind überfahren. Geſtern nachmittag gegen 4 Uhr geriet in der Waſſerſtraße ein 4jähriger Knabe zwiſchen ein Motorrad mit Beiwagen und erlitt zum Glück keine lebensgefährliche Verletzungen. Dieſer Un- fall lehrt wieder, daß man jüngere Kinder ſich nicht ſelbſt auf der Straße überlaſſen darf. Inſtallationsmeiſter Emil Schneider, infolge von Differenzen innerhalb des hieſigen Partei- vorſtandes, aus der ſozialdem. Partei ausgetreten. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 7 wegen Radfahren ohne Licht, 1 wegen Verſtoß gegen die Gewerbe⸗ ordnung, 2 wegen Vergehen gegen das Kraft- fahrzeuggeſetz und 1 wegen Tierquälerei. S 8 2 2 Y O . Y Y FN ss SS N S D G 55 28 S S S S ede 2 e Y 9 ed 2 N O 8 e ee 85 N 85 8 G O 8 2 2 S V 8 2 S G 8 44 8 8 N N N D Q 28 4 8 S mittag hinein nichts als Regen. Viele geplante Ausflüge in unſere nähere und weitere Heimat mußten deshalb unterbleiben. Bald nach 2 Uhr hielt der Himmel ſeine Schleußen geſchloſſen. Trotzdem noch drohende Regenwolken den Him⸗ mel bewölkten, daß die Sonne nur ab und zu durchblinzeln konnte, blieb der reſtliche Sonntag regenfrei. So ſah man auch bald die Straßen belebt. Zahlreiche Spaziergänge in Feld und Wald wurden unternommen. Eben haben wir die herrlichſte Zeit in unſerem lieben Wald. Alles iſt ſchon dicht grün. Die Buchen ſchmücken mit ihrem neuen Grün das Waldesbild. Maje⸗ ſtätiſch grüßen uns die ſchlanken Tannen. Die Vöglein jubilieren. Herrlich iſt die Frühlings⸗ zeit, lieblich iſt's im Mai. Ein Gang durch die Felder ſagt uns, daß der Regen für das Wachstum ſehr gut war, den überall treffen wir ein Wachſen und Gedeihen an.— Am ſpäten Vormittag bewegte ſich ein Propagandazug der N. S. D. A. P. durch verſchiedene Ortsſtraßen. Vor⸗ weg die S.⸗A. und S.⸗A.⸗Reſerve und dahinter das neugegründete N. S. K.K.(National⸗Sozial⸗ liſtiſches Kraft Korps). Der impoſante Umzug hat ſicherlich ſeinem Zweck nicht verfehlt.— Der Männergeſangverein beteiligte ſich am großen nationalen Geſangswettſtreit in Ilvesheim und konnte dort in der erſten Klaſſe(Klaſſe für er⸗ ſchwerten Kunſtgeſang) die erſte Stelle erringen. Wir gratulieren den wackeren Sängern zu dieſem prächtigen Erfolg.— Der Gau Weſchnitz hielt in Tröſel i. O. ſeinen diesjährigen Gauliedertag, woran ſich auch die 4 hieſigen, dem Gau an- gehörigen Geſangvereine„Flora“,„Harmonie“, „Liederkranz“ und„Sängerbund“ beteiligten. Infolge des Regenwetters brachte die Veran- ſtaltung nicht mehr viel Freude in die Sänger⸗ kreiſe. Die von den Viernheimern Vereinen gebotenen Liedern waren Perlen bes deutſchen Männergeſangs und ſtellten auch die beſten Leiſtungen auf dem Gauliedertag dar. Jeder Heuabonnent des„Viernheimer Anzeiger“ Sd e e Oratſs! Heute»Grün ist die Heide im Union- Film- Palast! knummummmmmmmmmmmmmmummmummmnnnumnumnnnmmmmmmmnumnmummnmmnmuumpnmunmnmmnmmummmmmunnnnmnamummmmmpnmmnwunmnnmnnmmumummupnmnmumammmmnmnmmmmmnmmmmmmnmunnmmonmnmnmunnüngnͤgmgngmangnlngnnn nn dung-H. N. 0. Mittwoch Abend 870 Uhr Versammlung in der Vorſtadt. Um zahlreichen Be— ſuch bittet Adler„Zur Traube“ abgegeben. der Führer. Jahakbauverein Ill rraune Montag und Dienstag wird beim Rechner ſchwefelſaures Kali Um Qualitätsware zu erzeugen wird den Mit- 2. gliedern zur Pflicht gemacht, Quantum abzunehmen. Kath. Jünglings⸗ ungmännerverein und J Der Vorſtand. das notwendige geccsceαεαννν⏑ce ce 1 Muttertag (Sonntag, den 14. Mai) Große Auswabl in preiswerten Blumen aller Art, finden Sie bei uns, wir empfehlen rechtzeitigen Einkauf! cecCcCẽCececec( cee Iſt das Schenken noch ſo ſchwer, Iſt der Beutel noch ſo leer, Mütterchen für Deinen Strauß Geb ich auch das Letzte aus! Gärtnerei Eiſele. Dienstag abend 8/ Uhr Ver⸗ 0 ſammlung des JZungmünner⸗ bundes im„Löwen“. zahlreichen Beſuch wird gebeten. Ferner ſind für diejenigen, die Sonntag in aufgenommen werden ſollen, am N Mittwoch 8 Uhr religiöſe Vorträge in der Kapelle des Krankenhauſes(Seegartenſtraße). g Vorträgen nicht teilnimmt, kann nicht in die So⸗ f 855 dalität aufgenommen werden. 5 f Der Präſes: Weil, Kaplan. Um recht die Sodalität und Freitag Abend Wer an dieſen 22 17 N 7 05 * 8 1 4 Gute EI-Rarlolten und Dickrühen zu verkaufen Hotmannstralle 1 1 Dauer-Vertreter geſ. Keine, Eintagsfliege“ 25 u. 50 Pfg.⸗Schlager. Tagesgeld Rm. 4,80.— Angebote unter. H. 583 an Ula, Hannover. Guter blauer Aaubstol billig zu verkaufen. 2255555592 W588 5 Vssss ss 5555855558871 ee Düngerfreier Gpargel zu haben bei pdtenlamtiſch gesch?7e Die neue Fh waschmaschine ges. gesch. Woslet nur noch 19.50 la Ausführung! Praktisch im Gebrauch Adam Friedel Wilhelmstraße 3 Ausſauf kümund wunnler Holzſtraße 8 Schnitts alat, lunge Nohlrahen, lunger Spinat, haharher, Kräftige Jomatenpflanzen mit Erdballen Stück 8—10 Pfg. empfiehlt Gärtnerei * Ausſchneiden! Aazuge Mapel Neue u. getragene Schuhe Hoſen, Koffer, Lederjacken Gehrock ⸗ Anzüge(auch leihweiſe). MHavalierhaus Franz Olenizak J 1, 20 e Tel. 25736 An⸗u. Verkauf Fischler Scabel Kleiner, guterhaltener Füllofen zu verkaufen. Ludwigſtraße 52. 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Die Verhandlungen der Genfer Abrü⸗ ſtungskonferenz ſchleppen ſich nun ſchon ſeit Jahr und Tag ohne jedes poſitive Ergebnis hin. Nicht einmal das beſcheidenſte Man redet Erledigung ſtrittiger 5 in den ande⸗ geredet. Getan wird aber nichts. Allmählich wird dieſe Art des Verhandelns gelbſt den Regierungen der Ententemächte zu dumm, obwohl doch gerade ſie—. Frankreich— dafür verantwortlich ſind, daß es dahin gekommen iſt. Frankreich ging ja von Anfang an darauf aus, •iwòũÄder Genfer Konferenz zu England wagte nicht, dieſen Verſuchen ſo energiſch entgegenzutreten, wie das nötig ge⸗ vorab die Arbeit ſabotieren und weſen wäre. Jetzt aber, da die geſamte Oeſ⸗ fentlichkeit dieſes Treibens müde geworden iſt, ſuchen ſie in Paris und London noch einen Sündenbock, dem man die Schuld an dem kläglichen Verlauf der Genfer Aktion aufbürden kann. den wahren Schul⸗ digen darf der gläubige franzöſiſche und engliſche Zeitungsleſer natürlich nicht erken⸗ nen. Man darf nicht wiſſen, daß der fran⸗ zöſiſche Machtwahn jeden Erfolg der Abrü⸗ ſtungskonferenz von vornherein verhinderte. Deshalb machen ſie dem Volke einen blauen Diunſt vor. Erfinden plötzlich das Märchen, daß eigentlich alle Schuld bei— man höre und ſtaune!— bei Deutſchland liege. Erſt ſchrieben das die Pariſer Blätter, jetzt blaſen auch die Horn. Engländer in dieſes Das Londoner Blatt„Times“ verſucht nämlich jetzt ebenfalls, Deutſchland die einen Fehlſchlag der aufzuhalten. Durch ihren Delegierten habe ſie die Verhandlun⸗ gen durch einen Abänderungsantrag nach dem anderen geſtört. Die Vorſchläge ſeien dem Buchſtaben und Geiſt des Konventions⸗ entwurfes dermaßen entgegengeſetzt, daß ſie darauf gerechnet zu ſein ſchienen, ihn zu zerſtören. Früher habe Deutſchland immer geklagt, daß ihm das Syſtem des freiwilli⸗ gen Heeres mit langer Dienſtfriſt aufge⸗ zwungen worden ſei, und jetzt widerſetze es ſich einer Aenderung. Anſcheinend beabſich⸗ tige Deutſchland, ſeine ganze Bevölkerung im Waffenhandwerk zu üben und außerdem noch eines der innerhalb der auferlegten Grenzen beſten Berufsheere der Welt zu beſitzen. Wenn dies der Fall ſei, dann könn⸗ te ohne weiteres zugegeben werden, daß die 1 zum Scheitern verur⸗ eilt iſt. Das engliſche Blatt iſt natürlich im Irr⸗ lum, wenn es für die Schwierigkeiten der Abrüſtungskonferenz die angeblich feindſeli⸗ ge Haltung Deutſchlands verantwortlich macht und nicht den engliſchen Plan ſelbſt, der ohne Befragung Deutſchlands ausgearbeitet wurde und ſomit jetzt der Er⸗ gänzung vom Standpunkte der berechtigten deutſchen Forderungen bedarf. Was insbe⸗ ſondere die Wehrverfaſſung betrifft, ſo hat Deutſchland ſtets erklärt, daß es bereit ſei, die“ Frage der Vereinheitlichung der Heeres⸗ typen zu e Wenn ihm aber jetzt eine überſtürzte Aenderung ſeiner militäriſchen Organiſation, noch dazu ohne ausreichende Zugeſtändniſſe hinſichtlich der Ausrüſtung mit modernen Waffen, zugemutet wird, ſo darf man ſich in England nicht daüber wun⸗ dern, wenn von deuͤtſcher Seite ein ſtarker Widerſtand eingeſetzt wird. Weſentlich 110 Verſtändnis zeigt der „Daily Telegraph“, der ausführt, Deutſch⸗ land habe lange Liſten von Abänderungen zum britiſchen Plan eingebracht, von denen eine große Schwierigkeiten mache. Deutſch⸗ land wolle die Reichswehr nicht aufheben, und zwar aus zwei Gründen: 1. weil die Reichswehr die einzige bewaffnete Truppe in Deutſchland ſei, die außerhalb der Par⸗ teien ſtehe, 2. weil Deutſchland nicht völlig mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 4 Geſchäftsſte u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen eutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Poltzeiamtes i d keit berũ Eb re Ber er H. elle t.— Für die me t ee eee e * 50. Jahrgang . Das neue Veamtengeſetz Vritte Durchführungsverordnung zum beamtentums— Von der Einheits Berlin, 9. Mai. Zur Durchführung des Geſetzes über die Wiederherſtellung des Berufs⸗ beamtentums iſt ſoeben die dritte Verordnung erſchienen, die ſehr wichtige, auch die Allgemeinheit intereſſierende Be— ſtimmungen enthält. Dieſe Beſtimmungen finden Anwendung auf Beamte, Angeſtellte und Arbeiter des Staates und der Ge⸗ meinden. Es gibt kaum eine Beamtenkate⸗ gorie, die nicht unter das Geſetz fällt. Die Beſtimmungen finden auch Anwendung auf nichtplanmäßige Beamte, auf Beam— te, die auf Probe und Widerruf angeſtellt ſind oder im Vorbereitungsdienſt ſtehen. Der ſogenannte Arier⸗Paragraph beſtimmt u. a., daß als Abſtammung auch die außereheliche Abſtammung gilt, und daß durch die Annahme an Kindesſtatt das Eltern- und Kindesverhältnis im Sinne des Geſetzes nicht berührt wird. Dem Begriff Fronkkämpfer wird eine rechtliche Grundlage verliehen. Während bisher als Kriegsteilnehmer jeder angeſehen wurde, der eine zweimonatige dienſtliche Anweſenheit im Kriegsdienſt nach⸗ weiſen konnte, gilt jetzt als Frontkämpfer nur derjenige, der bei der fechtenden Trup⸗ pe an einer Schlacht, einem Gefecht, im Stel⸗ lungskampf oder an einer Belagerung teil⸗ genommen hat, oder derjenige, dem das Ver⸗ wundetenabzeichen verliehen wurde. Das Geſetz begünſtigt weiter diejenigen, die für die Inkereſſen des Deutſchen Reiches im Baltikum, im Kampf gegen die Sparta⸗ kiſten und Separatiſten und gegen die Fein⸗ de der nationalen Erhebung geſtanden ha— ben. Die Zugehörigkeit eines Beamten zu einer politiſchen Partei, ausgenommen die Komm uniſtiſche Partei allein, rechtfertigt nicht die Annahme einer nationalen Unzuverläſſigkeit. Die Vorausſetzung der nationalen Unzuverläſſig⸗ keit gilt als erfüllt, wenn ein Beamter in Wort oder Schrift oder durch ſein ſonſtiges Verhalten gehäſſig gegen die nationale Be⸗ wegung aufgetreten iſt, wenn er ihre Füh⸗ rer beſchimpft oder ſeine Dienſtſtellung dazu gebraucht hat, nationaleeamte zu verfolgen, zurückzuſtellen oder ſonſt zu ſchädigen. Sind ſolche Tatbeſtände gegeben, ſo ſoll auch ein etwaiger, ſeit dem 30. Januar erfolgter Uebertritt zu einer hinter der nationalen auf ein Berufsheer verzichten könne, wenn Frankreich ein bfoſches in Nordafrika, d. h. Unweit der franzöſiſchen Küſte ſtehen 179 50 Das Blatt f ließt Dieſe beiden deut chen Einwände laſſen ſich weder beiſeiteſchieben noch mit Leichtigkeit befriedigen. Das iſt eine weſentlich⸗ ruhigere Beurtet⸗ lung der Sachlage. Aber auch bei dieſen Auslaſſungen vermiſſen wir den Hinweis auf die unbeſtreitbare Tatſache, daß es letzt⸗ lich der man elnde Wille der Fran⸗ zoſen iſt, ihre gigantiſche Rüſtung auch nur um eine Kleinigkeit herabzuſetzen, der das Verſagen der Genfer Aktion erklärt. Alle Zeitungsſchreibereien in Paris und in Lon⸗ don können über den wahren Sachverhalt nicht hinwegtäuſchen: der w ahre Schul⸗ dige an der Er ebnisloſigkeit der Genfer Verhandlungen Frankreich. Und England iſt wie weil es nicht den Mut aufbringt, ge le franzöſiſchen Ver⸗ ſchleppungs⸗ und Verſchleierungsmanbver aufzutreten! Regiernng ſtehenden Partei ihm Entſchuldigung gereichen. Bei Ernennungen und Beförderungen von Beamten ſoll in erſter Linie auf dienſt⸗ fähige nationale Warteſtandsbeamte zurück⸗ gegriffen werden. Soweit Reichsſtatt⸗ halter eingeſetzt ſind, liegt bei ihnen die letzte Entſcheidung über das Schickſal leiten⸗ der Beamten. Die von der oberſten Landes— behörde getroffene Entſcheidung bindet auch die Gerichte. Wirlungsberei!) des Geſetzes Die dritte Verordnung zur Durchführung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Be⸗ rufsbeamtentums beſtimmt ſchließlich u. a. noch folgendes:„Beamte im Sinne dieſes Geſetzes ſind auch die Richter und die Lehrer im öffentlichen Schuldienſt ein⸗ uicht zur ſchließlich der Lehrer an wiſſenſchaftlichen Hochſchulen, auch der von ihren amtlichen Verpflichtungen entbundenen ordentlichen und außerordentlichen Profeſſoren. Als Be⸗ amte im Sinne dieſes Geſetzes gelten fer— ner Honorarprofeſſoren die nicht beamteten außerordentlichen Profeſſoren und Privat⸗ dozenten an Hochſchulen. Weiter ſind Beam⸗ te die früheren Hofbeamten und die Notare, auch wenn ſie nur Gebühren beziehen. Be⸗ amte der alten und neuen Wehrmacht und die Angehörigen der Schutzpolizei der Län⸗ der ſind Beamte, nicht aber Offiziere, Sani⸗ tätsoffiziere, Veterinäroffiziere, Unteroffi⸗ ziere und Mannſchaften der alten und neuen Wehrmacht. Das Geſetz bezieht ſich auch auf Wahl⸗ beamte der Gemeinden(Bürgermeiſter uſw.). Ehrenbeamte gelten als Beamte im Sinne des Geſetzes auch ſoweit ſie nicht beſonders erwähnt ſind. Auf Beamte, Angeſtellte und Arbeiter der öffentlich-rechtlichen Religions⸗ geſellſchaften findet das Geſetz keine An⸗ wendung. * Kongreß der Deutſchen Arbeitsfront Vor einer Rede des Reichskanzlers. Berlin, 9. Mai. Am Mittwoch, 10. Mai wird im Sitzungsſaal des preußiſchen Staatsrats der Kongreß der Deutſchen Arbeils⸗ front abgehalten werden. Er beginnt nachmittags 5 Uhr. Es werden an dem Kon⸗ greß rund 400 Delegierte aus dem ganzen Reiche teilnehmen. Der Sitzungsſaal wird für den Kongreß feſtlich geſchmückt. Geſetz über die Wiederherſtellung des Veruſs⸗ ront der deutschen Arbeiter und Angeſtellten Die 400 Delegierten ſetzen ſich aus Ber tretern der NS 0. und der bisherigen Gewerkſchaftsrichlungen zuſammen. Frauen nehmen an 1 5 Kongreß nichl keil. Als Ehrengäſte werden dem Kongreß der Arbeitsfront das diplomatiſche Korps, die geſamte Reichsregierung, die Reichsſtatt⸗ halter und die Miniſterpräſidenten der Län⸗ der beiwohnen. Als Vertreter des Reichs⸗ präſidenten nehmen Staatsſekretär Meißner und Oberſt von Hindenburg an dem Kon- greß teil. Auf den Tribünen werden außer⸗ dem Arbeiterabordnungen aus dem Saarge— biet, aus Danzig und Oeſterreich Platz neh⸗ men. Ferner ſind als Gäſte eingeladen die Gauleiter der NSDAP., die Amtsleiter der Reichsparteileitung, die Vertreter der SA und Sc und der verſchiedenen deutſchen Stände. Der Kongreß kagt unter Leitung des Reichstagsabgeordneten Schmeer. Er wird eingeleitet mit einer kurzen Erklä⸗ rung des Führers der Deukſchen Ar⸗ beitsfront Dr. Ley, der den Reichskanz⸗ ler bitten wird, die Schirmherrſchafk über die Deutſche Arbeiksfronk zu über⸗ nehmen. Dann ſpricht Reichskanzler Hitler zur Deszichen Arbeilsfronk. Seine beſondere Bedeutung erhält dieſer Kongreß dadurch, daß auf ihm ſämtliche Verbände der Deutſchen Arbeiter- und Ange⸗ ſtelltenſchaft zum erſtenmal vollzählig ver⸗ treten ſein werden. Selbſtverſtändlich neh⸗ men an dieſem Kongreß nicht die bis⸗ herigen Vertreter des Allgemeinen Deut⸗ ſchen Gewerkſchaftsbundes und des. Afa⸗ Bundes teil, ſondern an ihrer Stelle die dort eingeſetzten nationalſozialiſtiſchen Führer. Mitgliedsſperre bei der 2539 Ebenſo wie bei der NSDAP. wird jetzt auch bei der NSBO., der nationalſozialiſti⸗ ſchen Betriebszellenorganiſation, eine Mit⸗ gliedsſperre verfügt. Der Mitgliederbeſtand der ASB. hat bereits ſeit längerer Zeit die Million überſchrikten und es war angeſichls die⸗ ſes Andranges nichl immer möglich, dem Anwachſen des Miigliederbeſtan⸗ des auch organiſakoriſch nachzukom⸗ men. Die Mitgliedsſperre verfolgt in erſter Linie den Zweck, die organiſatoriſchen Aufgaben durchführen zu können, die ſich aus der Um⸗ formung der Gewerkſchaften für die NS BO. ergeben. Bereits vorliegende Anmeldungen zur NSBO. werden natürlich von der Mit⸗ gliedsſperre nicht betroffen. Wieder einmal giſſe in Genf Kritiſche Lage der Abrüſtungslonſerenz— Veratung hinter verſchloſſenen Türen Genf, 9. Mai. Im Präſidium der Abrüſtungs⸗ konferenz fand am Montag hinter ver⸗ ſchloſſenen Türen eine äußerſt bewegte mehr⸗ ſtündige Beratung über die ungewöhnlich kritiſche Lage der Konferenz ſtatt. Die Ver⸗ treter Englands, Frankreichs und der Ver⸗ einigten Staaten ſuchten eine ſofortige Ent⸗ ſcheidung über die Vereinheitlichung der europäiſchen Kon⸗ kinenkalheere herbeizuführen. Der engliſche Staatsſe⸗ kretär Eden erklärte, ſeine Regierung habe ſich überzeugt, daß ohne eine Entſcheidung über dieſe Frage die weſteren Verhandlun⸗ gen der Konferenz ausſichtslos ſeien. Der amerikaniſche Vertreter Wilſon ſchloß ſich dieſer e Naſſaſſ an, bezeichnete jedoch die deutſche Auffaſſung als logiſch richtig, aber ſachlich undurchführbar. Demgegenüber vertrat der deutſche Vertreter, Botſchafter Nadolny, den Standpunkt, daß die lau⸗ fende erſte Leſung des Abkommens durche führt werden müſſe und daß eine endgültig. ellungnahme zu den einzelnen Punkten des Abrüſtungsabkommens erſt erfolgen könne, wenn über den Standpunkt der Großmächte zu den Haupt⸗ fragen des Ab rüſtungsproblems Klarheit geſchaffen ſei. Die Ausſprache wur⸗ de von der Gegenſeite mit außerordent⸗ . Die neuen Reichsſtatthalter. Oben links Reichsſtatthalter Murr-Württem⸗ berg, rechts Reichsſtatthalter Loeper-Anhalt und Braunſchweig. Unten links Reichsſtatt⸗ halter Wagner-Baden, rechts Reichsſtatthalter Sprenger-Heſſen. lichem Nachdruck in der Richtung geführt, daß die Konferenz jetzt in eine höchſt kriti— ſche Lage geraten ſei und daß die Haltung der deutſchen Regierung als eine kategoriſche Ablehnung der Hauptfrage über die Verein— heitlichung der europäiſchen Heere aufzufaſ— ſen wäre und daher infolge der deutſchen Haltung die Weiterführung der Konferenz zwecklos erſcheine. Botſchafter Nadolny, der fünf- bis ſechs⸗ mal in die Verhandlungen eingriff, ſuch⸗ te dieſem jetzt allgemein propagandiſtiſch verbreiteten Eindruck der angeblichen deutſchen Sabolage der Konferenz im- mer wieder enkgegenzukreken und er- klärte, Deutſchland könne ſein letztes Work erſt dann ſagen, wenn am Ab- ſchluß der erſten Leſung ſich ein Geſamt⸗ bild über die endgültige Regelung des deulſchen Wehrſtandes im Abkommen abgezeichnet hätte. Der Vertreter Italiens, Soragna, unter— ſtützte die deutſche Auffaſſung. Am Schluß der Verhandlungen wurde auf Vorſchlag Henderſons beſchloſſen, daß die Abordnungs— führer der Hauptmächte unter Vorſitz des Präſidenten Henderſon zu privaten Be— ſprechungen unverzüglich zuſammentreten ſollen, um eine Einigungsform für die Kar— dinalfrage der Vereinheitlichung der euro— päiſchen Heere zu finden. Steuergutſcheine 31. Mai letzte Friſt. Berlin, 9. Mai. Die Friſt zur Beantragung von Steuer— gutſcheinen für eine Mehrbeſchäftigung, die im letzten Vierteljahr 1932 ſtattgefunden hat, war nach einem Erlaß der Reichsregierung über den 31. Januar hinaus verlängert worden. Wie mitgeteilt wird, iſt jetzt als letzter Tag der Ankragsfriſt der 31. Mai 1933 beſtimmt worden. Gleſchzeitig iſt bis zu demſelben Zeitpunkt die Friſt zur Beankragung von Steuergutſcheinen für eine Mehrbeſchäfti⸗ gung verlängert worden, die im erſten Vier- keljahr 1933 ſtattgefunden hat. Jeſtnahmen im Reith Weitere Aufſehen erregende Verhaftungen. 5 Berlin, 9. Mai. In Berlin und im Reich ſind wiederum einige Aufſehen erregende Verhaftungen er⸗ folgt, die im Zuſammenhang mit Korrup⸗ tionsaffären gebracht werden. So hat die Berliner Staatsanwaltſchaft gegen den Ma⸗ jor a. D. Hans von Sodenſtern An⸗ klage wegen Unterſchlagung und Untreue zum Schaden der vaterländiſchen Winterhilfe erhoben. Dem Angeſchuldigten wird vorge⸗ worfen, von dieſer Spende, die im Septem⸗ ber 1931 ins Leben gerufen worden war, über 3000 Mark zu privaten Zwecken ver⸗ wendet zu haben. Unter der Beſchuldigung ſchwerer paſſiver Beſtechung im Amt wurde weiterhin gegen den Miniſterialdirektor a. D. Sucksdorf Haftbefehl erlaſſen. Sucks⸗ dorf wurde dem Vernehmungsrichter zuge⸗ führt, da Verdunkelungsgefahr beſteht. Wie weiterhin aus Königsberg berichtet wird, wurde dort Graf zu Eulenburg Praſſen unter dem Verdacht der Kor⸗ ruption vorläufig feſtgenommen und in Schutzhaft gebracht. Ergänzend wird hierzu berichtet, daß die Feſtnahme im Zuſammen⸗ hang mit der Affäre Hippel ſtehen ſoll. Aus unbekannten Gründen wurden ferner zwe baneriſche Landpfarrer aus der er verſchwand. General Tſchangtſ Umgebung von Regensburg in Schutzhaft genommen und in das Amtsgerichtsgefäng⸗ nis eingeliefert. Unbegründeter Verdacht. Nachdem vor einigen Tagen der Direktor der Gleiwitzer Flughafen G. m. b. H., von Arnim, in Gleiwitz unter dem Verdacht ſtrafrechtlicher Verfehlungen verhaftet wor⸗ den war, wird jetzt berichtet, daß von Ar⸗ nim wieder aus der Haft entlaſſen wurde. Er hat ſeine Tätigkeit beim Flug⸗ hafen wieder aufgenommen. Deſterreich und das Reich Die Auffaſſung der Chriſtlich⸗ Sozialen. Wien, 9. Mai. Auf dem Parteitag der Chriſtlich⸗ Sozialen, der öſterreichiſchen Regie⸗ rungspartei, ſprach der öſterreichiſche Juſtiz⸗ miniſter, Dr. Schuſchnigg. Er ſagte u. a., wenn das Verhältnis insbeſondere zum gro— ßen deutſchen Bruderreich inniger, noch fe— ſter ſich geſtalten kann, werden wir es von ganzem Herzen begrüßen. Wir in Oeſterreich ſind uns vollkommen klar darüber, daß man dem deukſchen Reich in den Friedensverkrägen bitter Unrecht ge⸗ kan hal. Wir ſind uns klar, daß unſere Brü⸗ der im Reiche die Rückgabe ihrer Kolonſen fordern können. Aber es gibt keine Kolonie Oeſterreich— nie— niemals! In zahlreichen Orten Oeſterreichs wurden umfangreiche Razzien gegen Kommu- niſten vorgenommen. Etwa 600 kommu⸗ niſtiſche Führer, darunter auch mehrere Ge— meinderäte, wurden feſtgenommen. Auf einer Führertagung der Wiener öſter⸗ reichiſchen Heimwehr hielt der Bundesführer Fürſt Starhemberg eine Rede. Es han⸗ delt ſich jetzt, ſo führte er aus, darum, die Kräfte aufzubringen, den hiſtoriſchen Begriff Oeſterreich zu erhalten. Wir Oeſterreicher wer— den nicht dulden, daß man uns als minder— wertige Deutſche über die Achſel anſieht und als national unzuverläſſig verdächtigt. Das Programm des Heimatſchutzes lautet: Ein ſelb— eic unabhängiges faſchiſtiſches Oeſter— reich. Nooſevelts Programm Eine Rundfunkanſprache des amerikaniſchen Präſidenken. Waſhington, 9. Mai. In einer Rundfunkanſprache an die ame⸗ rikaniſche Nation äußerte ſich Präſident Rooſevelt, nachdem er das Farmerhilfs⸗ halte und das Goldausfuhrverbot geſtreift atte, auch über ſeine Beſprechungen mit den ausländiſchen Vertretern, die der För⸗ derung der Abrüſtungsfrage und der wirt⸗ ſchaftlichen Stabiliſierung gedient hätten. Die Beſprechungen ſeien auf vier große Rer. le gerichtet geweſen: 1. eine allgemeine Ver⸗ minderung der Rüſtungen, dadurch Beſei⸗ und der Furcht vor bewaffnetem Angriff und Verminderung der Rüſtungsausgaben; 2. Verminderung der 3. Herbeiführung einer Stabiliſierung der Währungen; 4. Wiederherſtellung freund⸗ ſchaftlicher Beziehungen und größeren Ver⸗ trauens zwiſchen allen Nationen. Der Präſident ſchloß: Die amerikaniſche innere Lage iſt unlöslich verbunden mit den Zuſtänden, die bei allen anderen Nationen herrſchen. Eine Wohlfahrt in den Vereinig⸗ ken Staaken wird nur von Dauer ſein, wenn wir eine Rückkehr der Wohlfahrt in der gan⸗ zen Welt erlangen. Dr. Schacht in Waſhington Waſhington, 9. Mai. Reichsbankpräſident Dr. Schacht nahm am Montag die fachlichen Beſprechungen über die Wirtſchaftsfragen auf. Wie verlau⸗ tet, wird er in der Frage des Zollwaffen⸗ ſtillſtandes und der Zulaſſung von Silber als Zahlungsmittel den amerikaniſchen Wünſchen weiteſtmöglich entgegenkommen. Im übrigen ſchilderte er die Lage Deutſch⸗ lands und den deutſchen Standpunkt zu den Problemen der Weltwirtſchaftskon⸗ ferenz. Attentat in Schanghai Mordanſchlag auf einen General. Schanghai, 9. Mai. Ein Mordanſchlag gegen den General Tſchangtſchu neh ao, einen Partei⸗ gänger der Monarchiſten und Veteranen der ee Bürgerkriege, erſchreckte die adt. Der Angreifer betrat ein großes Holel, das den Mittelpunkt des geſelligen Lebens der Stadt darſtellt, ſchoß dort den General nieder und flüchtete in die Chineſenſtadt, wo chungyao wurde in das deulſche Hoſpital gebracht, wo lebensgefährliche Verletzungen bei ihm feſt⸗ geſtellt wurden. Wie die Polizei mitteilt, war General Tſchantſchungyao ſeinerzeit in eine nord⸗ ed Verſchwörung verwickelt, die die ledereinſetzung Henry Puyis zum Kaiſer und die Hauptſtadt zum Ziel hatte. Handelshinderniſſe; allgemeinen Heß⸗Wiesbaden und Profeſſor Dr. Vogt⸗Bad Pyrmont. Sie überreichten eine Ergänzung zur Wiederherſtellung Peſpings als i Deuntſche Tagesschau Ein„Tag der deutſc in Soldaten“. Die der nationalen Kampfgemeinſchaft an⸗ gehörenden Kriegsopferverbände haben ſich zu einem einheitlichen Bund„Nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſche Kriegsopferverſorgung“ zu⸗ ſammengeſchloſſen, er Bund will der Reichsregierung die Bitte vortragen, zum Andenken an die Taten unſerer Wehrmacht einen„Tag der deutſchen Solda⸗ ten“ zu veranſtalten und dafür den 2. A u⸗ guſt vorſchlagen. f Verüchtigter November⸗Revolutionär verhalt tt. Nach einer Mitteilung des Kölner Ar⸗ beitsamtes wurde am Samstag mittag der als Arbeiter- und Soldatenrat berüchtigte Karl Schwarz, der beim Arbeitsamt Köln beſchäftigt wurde, auf Veranlaſſung des kom⸗ miſſariſchen Leiters des Arbeitsamtes durch die Kriminalpolizei verhaftet. Schwarz ſteht im dringenden Verdacht, an der damali⸗ gen Revolte in Kieh, bei der Offiziere der kai⸗ ſerlichen Marine erſchoſſen wurden, eine füh⸗ rende Rolle geſpielt zu haben. Feierliche Einholung des badiſchen Reichsſtatt⸗ halters. Montag mittag fand in Karlsruhe die feierliche Amtsübernahme des Reichsſtatthal⸗ ters für Baden, Robert Wagner, ſtatt. Der Statthalter fuhr unter Glockengeläute und Böllerſchüſſen in einem blumengeſchmückten Kraftwagen, begleitet von berittener Schutz⸗ polizei, vom Innenminiſterium durch ein Spa⸗ lier von SA⸗ und SS⸗Mannſchaften zu dem feſtlich geflaggten und mit Grün ausgeſchmück⸗ ten Staatsminiſterium, wo er von den Vertre⸗ tern der Behörden, der Kirche, der Techniſchen Hochſchule, der Wiſſenſchaft und Kunſt, der vaterländiſchen Verbände, dem Landtag, emp⸗ fangen wurde. Nach einer Begrüßung durch Miniſterpräſident Köhler, betonte der Reichs⸗ ſtatthalter u. a., alle Reichsſtellen müßten die Ueberzeugung haben, daß Baden als Grenz⸗ land ſeine ganz beſonderen Nöte und Wünſche habe. Er ſchloß mit einem dreifachen Sieg⸗ Heil auf den„beſten Mann des alten Deutſch⸗ land und Schirmherrn des heiligen Deutſch⸗ land, von Hindenburg“, und„den Führer unſeres großen unſterblichen deutſchen Volkes, Adolf Hitler“. Auflöſung der Deutſchen Volkspartei in Baden. Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Lan⸗ desverbandes Baden der Deutſchen Volkspartei hat, wie jetzt durch Rund⸗ chreiben bekannt gegeben wird, am 30. pril den Beſchluß gefaßt, den Landesver⸗ band Baden mit Wirkung vom 1. Juni 1933 aufzulöſen. Auslands⸗Nundſchau Moſcicki zum polniſchen Staatspräſidenten wiedergewählt. Der polniſche Sejm und der Senat traten, wie aus Warſchau gemeldet wird, am Montag zuſammen, um als Nationalver⸗ ſammlung die Wahl des neuen Staatspräſi⸗ denten vorzunehmen. Der vom Regierungs⸗ block aufgeſtellte einzige Kandidat, der bis⸗ herige Staatspräſident Profeſſor Ignacy Moſecicki, wurde zum Staatspräſidenten wiedergewählt. Von 555 Mitgliedern der Nationalverſammlung, von denen 343 im Saale anweſend waren, erhielt Moſcicki 332 Stimmen. Fiasko der Londoner Mai-Jeier. Die verſpätete Mai⸗Feier der engli⸗ ſchen Sozialiſten, Gewerkſchaften und Ge⸗ noſſenſchaften, die am Sonntag im Hyde⸗ Park ſtattfand, war ein klägliches Fiasko. Anſtelle der in der ſozialiſtiſchen Preſſe an⸗ gekündigten 250 000 Teilnehmer, hatten ſich höchſtens 7—8000 Menſchen eingefunden. Trotzdem hatte die Polizei etwa 2000 Mann aufgeboten, um Ugcuhen zu verhüten. Den Faſchiſten war eine Gegenkundgebung ſtreng verboten worden. Politiſches Allerlei Berlin. Das Geheime Staatspolizeiamt hat das Verbot der„Tägliche Rundſchau“ Gian der von der Redaktion abgegebenen Erklärungen mit ſofortiger Wirkung wieder aufgehoben. Berlin. Der Ausſchuß für das Schlage⸗ ter⸗Rational⸗Denkmal in der Golz⸗ heimer Heide hat an den Reichskanzler die Bitte gerichtet, die Schirmherrſchaft des Aus: ſchuſſes zu übernehmen. Der Reichskanzler hat dieſer Bitte entſprochen. Berlin. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichspräſident empfing den Vorſitzenden des deutſchen Bäderverbandes Dr. Hindenburgſpende, eine von den deutſchen Bä⸗ dern zur Verfügung geſtellte Bäderſpende be⸗ ſtehend aus über 200 Freikuren in deutſchen Bädern. a 5 5 Bafel. Der Verwaltungsrat der Bank für Internationale Zahlungen wählte anſtelle des zurückgetretenen Präsidenten des Verwaltungs- rates und zugleich der Bank, MeGarrah, den bisherigen Vizepräſidenten Leon Fraſer. dieſe Fragen noch prüfen, um einen Zum Geſetz die Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums iſt eine dritte Durchführungsverordnung erſchienen. In Altona begann am Montag der Pro⸗ zeß gegen 15 Angeklagte wegen des berüch⸗ tigten Altonger Blutſonntags. 5 Die polniſche Nationalverſammlung wähl⸗ te den Kandidaten des Regierungsblocks Moſcicki wieder zum Staatspräſidenten. Das Präſidium der Abrüſtungskonferenz beſprach hinter geſchloſſenen Türen die au⸗ ßerordentlich kritiſche Lage der Konferenz. Am 20. Mai wird eine ruſſiſch⸗ſapaniſch⸗ mandſchuriſche Konferenz in Tokio zuſam⸗ mentreten, um die politiſche Lage im Fernen Oſten zu beraten.. Kein Altimatum! Erklärungen des Reichswehrminiſters. Berlin, 9. Mai. Reichswehrminiſter von Blomberg ge⸗ währte vor ſeiner Abreiſe nach Königsberg dem außenpolitiſchen Chefredakteur des WTB. eine i e Der Reichswehr⸗ miniſter äußerte ſich zu der Debatte über ei⸗ ne Vereinheitlichung der Heeresſyſteme. Er erklärte u. a.: Jetzt geht die Abrüſtungskon⸗ ferenz darauf aus uns wieder ein fremdes Wehrſyſtem zu diktieren, nämlich das des kurzdienenden Milizheeres, das auf franzöſiſchen Vorſchlägen beruht. Dieſe völlige Außerachklaſſung der deul⸗ ſchen Inkereſſen können wir nicht ohne Wi⸗ derſpruch hinnehmen. Die uns gegenüber an- gewendele Methode guet mir Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß die Zeit der Dikta⸗ te heute vorbei iſt. Wir haben bewieſen, daß wir bereit ſind in Genf loyal mitzuarbeiten, aber wir nehmen in einer ſo eniſcheidenden Frage, wie die des deutſchen Wehrſyſtems kein Ultimatum an. Wir ſind gewiß nicht auf das Heeresſy⸗ ſtem von Verſailles eingeſchworen 5nd verlangen keineswegs die Beibehaltung ei⸗ ner Dienſtzeit von zwölf Jahren für die Reichswehr. Wir ſind vielmehr bereit die Dienſtzeit erheblich abzukürzen und da⸗ durch dem Vorſchlag des engliſchen Planes weſentlich entgegenzukommen. Aber jeder Unvoreingenommene wird verſtehen, daß wir nicht von heute auf morgen von der zwölfjährigen Dienſt⸗ zeit zu einer Dienſtzeit von acht Mona⸗ ten übergehen können. Für uns kann nur eine allmähliche Kürzung der Dienſtzeit in Frage kommen. Eine Ueber⸗ gangsperiode von erheblicher Dauer iſt für uns unerläßlich. Ferner müſſen wir über⸗ ſehen können, wie ſich die Organiſa⸗ tion der anderen Heere, ihre Be⸗ waffnung und Ausrüſtung geſtalten wird. Ehe wir das nicht wiſſen, iſt eine Entſchei⸗ dung für uns überhaupt nicht möglich. Aber wohlgemerkt, wir ſind nur bereit zu verhandeln. Wir ſind nicht bereit, ein Alli⸗ makum oder ein Diktat anzunehmen. Neuer Sportgeiſt KRundfunkrede des Keichsſportkommiſſars. Berlin, 9. Mai. Am Montagabend ſprach der neue Reichs⸗ kommiſſar von Tſchammer und Oſten im Rundfunk über ſeine Aufgaben und Zie⸗ le. Er ſei ſich voll und ganz der Schwierig⸗ keiten bewußt, eine ſo ausgedehnte Turn⸗ und Sportbewegung auf einen Nenner zu bringen, doch rechne er mu der Unter⸗ ſtützung aller Verbände, deren Eigenle⸗ ben er auf Grund ihrer jahrzehntelangen Tradition zu erhalten wünſche. Selbſtner⸗ ſtändlich werde auch hier nach Möglichkeit eine Gleichſchaltung vorgenommen werden. Die Erziehung der Jugend ſolle im Sin- ne Jahns weitergefördert werden. Seine ganze Kraft wolle er dafür einſetzen, daß ſich die jungen deutſchen Menſchen freu dig in den Dienſt des Vaterlandes ſtellen. Denn Sport und Turnen ſei vom natio- nalen Standpunkt aus geſehen höchſter Dienſt am Vaterland. Allerxerſte Auf⸗ gabe ſei es, zuerſt in den Verbänden zu or⸗ ganiſieren, damit eine einheitliche Führung und Leitung gewährleiſtet ſei. Aber auch Angehörigen früherer marxiſtiſcher ee Verbande ſolle die Hand gereicht werden, nur müſſe er die korporative Aufnahme von Vereinen die ſer Richtung ablehnen. Die endgültige Lö⸗ fung hierin behalte er ſich noch vor. Auch die konfeſſionellen Jugendverbände werden in Zukunft wohl in der Neuordnung aufgehen. Verhandlungen in dieſer Richtung fai er bereits mit den Führern der kon⸗ feſſionellen Organiſationen aufgenommen. In der Arierfrage müſſe er ſich ebenfalls noch die endgültige Löſung vorbehalten. Wenn auch Juden an führenden Stellen unter keinen Um⸗ ſtänden wirken könnten, ſo ſei dich nicht zu verkennen, daß ſehr viele Nichtarier dem deutſchen port treu ge⸗ dient hätten. Grundſätzlich werde 4 aber eg zu finden, der ſich auch mit den nationalſozia⸗ liſtiſchen Grundſätzen vereinbaren laſſe. Naueees aus aler Welt 0 Blitz erſchlagen. Bei einem ſchweren 04e 0 in der Nähe von Neu⸗ Ulm ein in den 60 er Jahren ſtehen⸗ der Schmiedemeiſter, der auf dem Heimwege von Feldarbeiten ſeinen Rechen geſchultert hatte, vom Blitz getroffen, Der Mann ſank tot zu Boden. Sein etwa 10 Meter vor ihm pflügender Sohn wurde gleichfalls vom Blitz getroffen, aber nur leichter verletzt. Schwerer Unfall bei der AdAc⸗Reichs⸗ ſahrk. Auf dem letzten Fahrtabſchnitt der AD Ac⸗Reichsfahrt, der von Paſſau über Re⸗ gensburg, Nürnburg, Würzburg nach Hei⸗ delberg führte, ereignete ſich in Nürn⸗ berg ein folgenſchwerer Unfall. Der einzige ausländiſche Teilnehmer, Richard Sommer aus Kowno, überfuhr ein Kind, das ſeinen Verletzungen erlag. Sommer wurde in Haft genommen und mußte die Fahrt aufgeben. Familientragödie. In Aachen waren zwei in Scheidung lebende Ehegatten in eine heftige Auseinanderſetzung geraten. Plötz⸗ lich griff der Ehemann zum Revolver und gab blindlings vier Schüſſe ab. Die Frau brach mit zwei Rückenſteckſchüſſen zuſammen, während die Schwiegermutter des Mannes, die ſich ebenfalls im Zimmer aufhielt, durch eine Kugel in denUnterarm getroffen wurde. Als der Mann ſah, was er angeſtellt hatte, richtete er die Waffe gegen ſich ſelbſt und jagte ſich eine Kugel in den Kopf. Die bei⸗ den Eheleute liegen in beſorgniserregendem Zuſtande im Krankenhaus darnieder. Tödlicher Abſturz eines Segelfliegers. Der Stettiner Flieger und Flugzeugkonſtrukteur Dr. Meyer iſt beim Segelflug in den Bor⸗ kenbergen bei Haltern(öWeſtfalen) tödlich abgeſtürzt. Kurz nach dem Start wurde er durch den ſtarken Sturm von einer Böe erfaßt, die die Maſchine auseinander⸗ brach. Das Segelflugzeug trudelte ab. Dr. Meyer war ſofort tot. Selbſtmorde. In Berlin verübten der Bankbeamte Katz und ſeine Ehefrau Selbſt— mord durch Einatmen von Gas. Frau Katz war die Tochter des ſozialdemokratiſchen Reichstagsabgeordneten Scheidemann. Fer⸗ ner hat die mehrfache deutſche Tennismeiſte⸗ rin Nelly Neppach in Berlin durch Ein⸗ nahme von Gift Selbſtmord verübt. In der oſtfrieſiſchen Stadt Leer hat ſich der frü⸗ here Bürgermeiſter Dr. von Breul erſchoſſen. Er war nach den Wahlen im März ſeines Amtes enthoben worden und zwar in Zu⸗ ſammenhang mit ſchweren Vorwürfen durch eine Unterſuchungskommiſſion. Schmugglerboot entführt Jollbeamte. In der Oſtſee ſichtete ein däniſches Zollboot ein belgiſches Schmugglerfahrzeug und ver⸗ anlaßte es, zu ſtoppen. Däniſche Beamte be⸗ gaben ſich an Bord, worauf das belgiſche Fahrzeug plötzlich davonfuhr. Der däniſche Zollkutter, der nicht gleich folgen konnte, gab Signale, die von dem deutſchen Torpedoboot „G11“ von der 1. Torpedobootsflottille wahrgenommen wurden. Der Geſchwaderchef beauftragte das Torpedoboot auf die Bitte der Dänen, das belgiſche Boot zu verfolgen. Die Schmuggler wurden zur Freilaſſung der entführten Beamten gezwungen. Millionenſchadenfeuer. Infolge einer bis⸗ fahren, Fele 35 aus. Eine voubveſeßte her ungeklärten Exploſion brannte in Oak⸗ land(Kalifornien) ein meilenlanger aus Holz und Stahl gebauter Landepier, von dem die Fährboote nach San Franzisko Schicksalsgewy ROMAN VON GERT ROTHBERG Copen vy Na en e er, Halle(Saale) Harry Reveloor, der Grubenbeſitzer, warf wütend den Hörer auf die Gabel und ſetzte ſich in die Ecke des Klub⸗ ſofas. 5 „Zum Donnerwetter noch einmal, ſind Idioten auf der Welt? Daß es keinem Menſchen gelingen ſollte, dieſen Verbrecher dingfeſt zu machen? Er iſt zum mindeſten doch auch nur ein Menſch und kann nicht von Zeit zu Zeit gänzlich vom Erdboden verſchwinden? Das iſt doch zum Längelang⸗ hinſchlagen, wenn ſo einem Burſchen das Handwerk nicht gelegt werden kann.“ „ Frederit Memply, ſein altes Faktotum, ſtand mit ge⸗ falteten Händen vor ihm. „Herr Reveloor, was— was iſt geraubt worden?“ fragte er mit zitternder Stimme. Der junge Grubenbeſitzer ſprang auf, ſteckte die Hände in die Taſchen und lief im Zimmer auf und ab. Dann ſagte er: „Was geraubt iſt? Nun, ſo viel, daß der Gauner zeit ſeines Lebens davon ſein wertvolles Daſein friſten kann, wenn er verſteht, ſich damit einzurichten. Zwei Millionen in bar und der Kaſten mit den Brillanten meiner ver ſtorbenen Mutter.“ Der Alte klappte wie ein Taſchenmeſſer zuſammen. Wie eine Formel rang es ſich wiederholt von ſeinen Lippen: „Großer Gott, Frau Reveloors Brillanten geraubt— der grüne Stein geraubt— es iſt nicht auszudenten!“ 5 Die zwei Millionen ſchienen ihm lange nicht ſo wichtig wie die Mitteilung, daß die Brillanten geraubt waren. Und das war ja kein Wunder, denn keiner wußte ſo gut wie er, was der Schmuck für einen großen Wert hatte. N „Herr Reveloor, hat die Polizei eine Spur entdeckt? fragte er endlich. alten Großfähre ſowie am Pier ſtehende Stra⸗ ßenbahnwagen wurden durch das Feuer zerſtört. Der Sachſchaden beträgt rund drei Dollarmillionen. Das Rieſenfeuer erleuchtete die Umgebung taghell. Etwa 200 indiſche Arbeiter erkrunken. Durch eine plötzliche großelleberſchwemmung des Fluſſes Mof im indiſchen Staat Gon⸗ dal wurden 200 eingeborene Arbeiter fort⸗ geſchwemmt, die mit dem Bau einer Brücke beſchäftigt waren. Die Unglücklichen kamen in den Fluten ums Leben. Seinen Onkel erſchlagen und beraubk. Ein ſchweres Verbrechen wurde in Weißen⸗ born⸗Lüderode verübt. Der anläßlich einer Beerdigung aus Berlin dort weilende Kaufmann Auguſt Jüttmann unternahm mit ſeinem Neffen Clemens Liehr im Kraft⸗ wagen eine Fahrt nach Bleicherode. Auf die— ſer Fahrt hat Liehr ſeinem Onkel mit einem ſchweren Hammer den Schädel zertrümmert, ihm die Kehle durchſchnitten und den Leich⸗ nam im Straßengraben niedergelegt. Der Blutſonntag von Altona Der Ueberfall auf den SA-Jug vom 17. Juli vor Gericht. Altona, 9. Mai. Am Montag vormittag begann vor dem Sondergericht in Altona der Prozeß gegen 15 Angeklagte wegen der Vorgänge, die ſich am 17. Juli vorigen Jahres, an dem be⸗ rüchtigten Altonaer Blutſonntag ereignet hatten. Wie erinnerlich, fand damals in Al⸗ tona eine große nationalſozialiſtiſche De⸗ monſtration ſtatt, wobei der Zug in der Kirchenſtraße von Kommuniſten angegriffen worden war. Aus den Häuſern und von den Dächern wurden auf die Nationalſozialiſten Steine, Flaſchen uſw. geworfen, und dann ein regelrechtes Schützenfeuer eröffnet. Nicht weniger als 18 Tote und 60 zum größten Teil ſchwer Verletzte. S A-Leuke und Straßenpaſſanten, waren die krau⸗ rige Bilanz des Blutſonntags. Auf den Skraßen der Stadt waren Barrikaden errichkekt worden. um dis ſich erbikterke Kämpfe apgeſpielt halten. Erſt nach er⸗ bittertem Kampf war es gelungen, der Aufrührer Herr zu werden und die Ruhe wieder herzuſtellen. Anſchließend waren etwa 165 Perſonen in Haft genommen worden, von denen jedoch etwa 150 auf Grund der Amneſtieverord— nung wieder entlaſſen worden waren. Zur Verhandlung ſelbſt ſind 235 Zeugen geladen und der Prozeß dürfte vorausſichtlich eine ganze Woche in Anſpruch nehmen. Nach Verleſung der umfangreichen An— klageſchrift wurde der Angeklagte Senge⸗ ſpeik vernommen. Der Angeklagte beſtritt die Aeußerung,— einer Abordnung der K Pd. bei der Unterredung mit dem Polizei— präſidenten von Altona— nach der die Ar⸗ beiter ſich nicht gefallen laſſen würden, daß die SA in beſtimmten Straßen von Altona demonſtrieren. Der Angeklagte gibt weiter an, daß ein Flugblatt, durch das eine kommuniſtiſche Landpropaganda wieder abgeſagt wor ⸗ den war, um alle Leute für den 17. Ju- li in Altona beiſammen zu haben, unter ſeiner ee zuſtande gekommen ei. 1 ängſtlich. Reveloor lächelte ſchwach. denn nur noch noch immer iſt er frei!“ Memply atmete auf. Geldſchrank aufgebrochen?“ Bunde ſtehen.“ Freunde Grensburne. Stunde bin ich unten.“ „Keine Ahnung“, ſagte der junge Mann ſchroff. wird ſie denn! Es ſind nun ſchon drei Tage ſeit dem Ein⸗ bruch verſtrichen— und, trotzdem die Behörde ſich fieber- haft bemüht, iſt nicht das Geringſte, geſchweige denn eine beſtimmte Spur zu entdecken.“ „Und wie ſtehen wir durch den Verluſt?“ fragte Memply „Gott, Alter, an den Kragen geht es uns ſelbſtverſtänd⸗ lich nicht, dazu ſind die Fundamente unſeres Hauſes zu gut. Mich kränkt am meiſten, daß man den Kerl nicht er⸗ wiſcht. Der Gedanke, daß er in aller Ruhe irgendwo ſitzt und ſich ins Fäuſtchen lacht, könnte mich umbringen. Was hat der Kerl im letzten Jahre nicht alles angeſtellt— und „Vielleicht erwiſcht man ihn bald. Wie hat er denn den Reveloor ſah ihn ſtarr an; dann ſagte er: „Das iſt ja das Ungeheuerlich! Gar nicht aufgebrochen hat ler ihn, ſondern geöffnet, ga iz einfach geöffnet. Nicht das Geringſte iſt beſchädigt worden. Einfach nicht zu glauben wäre es! Der Mann muß mit dem Teufel im Memply rang die Hände. „Man muß ihn doch endlich erwiſchen— man wird es.“ „Ich wünſche Ihnen beſten Erfolg zu dem guten Glauben, Memply. Ich aber ſage Ihnen, ich habe nicht eher Ruhe, bis dieſer Menſch dingfeſt gemacht worden iſt. Doch jetzt bitte meine Sachen! Ich fahre zu meinem alten Auto fertig! Memply ging, aber die Knien zitterten ihm. Revelvor begab ſich in ſein Schlafzimmer. Seine Ge⸗ danten wanderten von der unerauicklichen Angelegenheit ſort zu der Tochter ſeines alten Freundes. Sein Herz ge⸗ hörte dem jungen Mädchen ſeit langem, und wenn er bis jetzt noch nicht mit ihr geſprochen hatte, ſo lag es daran, daß er ihr Zeit laſſen wollte. Dem„Einheitsausſchuß der antifaſchiſtiſchen Aktion“ will er nach dem Blutſonntag nur noch kurze Zeit angehört und immer vor Terror gewarnt haben. Der Büroangeſtellte Karl Herwig will von den blutigen Vorgängen erſt abends gegen 10 Uhr erfahren haben. 4 Der Bäckermeiſter Wendt, der als Rä⸗ delsführer anzuſehen iſt behauptet, daß er noch am 16. Juli in einer Unterredung mit dem Angeklagten Kuhlmann vor einer Ge⸗ gendemonſtrakion und vor Gewalttätigkeiten gewarnt habe. Kuhlmann behauptet je⸗ doch, Wendt habe für den 17. Juli höchſte Alarmbereitſchaft angeordnet. Wendt ſoll dabei geäußert haben, der Demonſtralionszug der SA ſei unker allen Umſtänden zu ſprengen. Der Elektrotechniker Diehl beſtritt als nächſter Angeklagter, das Signal zum An⸗ griff gegeben zu haben. Auch will er nichts von dem Plan der KPD. wiſſen, den Zug der SA anzugreifen. Kuhlmann war ſeiner⸗ zeit in der Leitung der Häuſerſchutzſtaffel tä⸗ tig. Von Wendt erhielt er am 17. Juli den Befehl, mit ſeiner Staffel um 2.00 Uhr nach⸗ mittags anzutreten. Wendt ſoll den Befehl gegeben haben, den SA-Jug auf jeden Fall zu ſpren⸗ gen. Aus der Donnersſtraße heraus wurde dann der SA-Jug beſchoſſen. Auf Befragen gibt der Angeklagte zu, daß aus dem SA-Jug heraus nicht geſchoſ⸗ ſen worden ſei. Auch der angeklagte Arbeiter Oswald Ja⸗ cob, ebenfalls Führer einer Staffel, gibt zu, daß ſich ſeine Staffel auf Befehl der Partei ſeit Sonntagmorgen in erhöhter Alarmbe⸗ reitſchaft befunden hat. Er hat beobachtet, wie der Diehl'ſche Hof unter Feuer genom⸗ men worden ſei, wiſſe aber nicht, woher ge⸗ ſchoſſen worden ſei. Die Verhandlungen wurden dann auf Dienstag vormittag ver⸗ tagt. Erdrutſch 15 Häuſer eingeſtürzl. Belgrad, 9. Mai. In Weſtſerbien in der Nähe der Gemeinde Gorije⸗Toplice ereignete ſich eine Erd⸗ rutſch⸗Kataſtrophe. Infolge der an⸗ dauernden Regenfälle in den letzten Wochen ſpaltete ſich plötzlich an einem Berghang die Erde in einer Länge von mehr als einem Kilometer. Der untere Teil des Hanges glitt raſch zu Tal, wodurch ſich die Erdſpalte ſtän⸗ dig vergrößerte. Bald folgte der obere Teil des Berghanges nach, auf dem 15 Häuſer ſich befanden. Sämtliche Häuſer ſtürzten im Verlaufe einer Stunde in den Abgrund. Die Einwoh- ner konnten ſich rechkzeitig retten. Das Tal bielet nach dem Erdrutſch einen gänzlich ver⸗ änderten Anhlick. Im Aharund ſind nicht nur die Häuſer, ſondern auch Aecker und Obſt⸗ gärten völlig verſchwunden. der früher fruchtbare Berghang iſt jetzt nur noch mi Schutt und Geröll bedeckt. Mord und Selbstmord Wegen eines verlorenen Prozeſſes. Hagenau(Schleſien), 9. Mai. In Alzenau fuhr bei dem Fahrrad— händler Herina ein Motorradfahrer vor „Wo In einer halben Räumen. Der Zuſtimmung ihrer ö und hupte. Hering nahm an, daß der Fah⸗ rer tanken wollte und ging hinaus. Er war kaum draußen, da zog der Fahrer einen Revolver und gab zwei Schüſſe auf ihn ab, von denen einer Hering in die Stirn traf. Der Schwerverletzle ſchlepple ſich noch in die Wohnung zurück, wo er nach wenigen Augenblicken ſlarb. Der Moforradfahrer, ebenfalls ein Fahrradhändler aus demſelben Ort, fuhr davon und erſchoß ſich in ſeiner Wohnung.. Die Tat ſoll in Verzweiflung über einen langwierigen koſtſpieligen Prozeß begangen worden ſein, den der Mörder gegen ſeinen Konkurrenten Hering verloren hatte. Märkte und Vörſen Vom 8. Mai. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produltenbörſe. Es notierten per 100 Kilo, waggonfret Mannheim, in Rm.: Weizen inl. 21,80 bis 22.10; Roggen inl. 17,10 bis 17,20; Hafer inl. 15 bis 15,25; Sommergerſte inl. 19 bis 19,50; Futtergerſte 17,50 bis 17,75; Mais, gelber mit Sack La Plata 20 bis 20,25; Wei⸗ zenmehl, Spezial Null m. Aust. 31,25 bis 31,50; Weizenauszugsmehl 34,25 bis 34,50; Weizenbrotmehl 23,25 bis 23,50; Roggen⸗ mehl, nordd. 22,50 bis 22,75, pfälz. und ſüdd. 23,75 bis 25; ſeine Weizenkleie 7,75; Bier⸗ treber inl. 12 bis 12,25; Erdnußkuchen 11,75 bis 12. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 1493 Rinder, davon 405 Ochſen, 122 Bullen, 500 Kühe, 420 Färſen, ferner 716 Kälber, 26 Schafe, 4531 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 26 bis 31, 24 bis 27, 20 bis 23 Bullen: 26 bis 29, 21 bis 25; Kühe: 24 bis 26, 20 bis 23, 16 bis 19, 12 bis 15; Färſen: 28 bis 31, 25 bis 27, 21 bis 24; Kälber:—, 40 bis 43, 35 bis 39, 27 bis 34; Schafe: nicht notiert; Schweine:—, 33 bis 38; 33 bis 37, 32 bis 35, 30 bis 34. Frankfurter Produktenböeſe. Amtlich notierten: Weizen inl. 21.50 21.60 Roggen 17.25 bis 17.40, Hafer inl. 14.75 bis 15; Weizenmehl Spezial Null 30.15 bis 31.50; Roggenmehl 23.35 bis 24.85; Wei⸗ zenkleie fein 7.80; Roggenkleie 8.60, Sofa⸗ ſchrot 10.25 bis 10.75; Palmkuchen 9.50 bis 9.75 Erdnußkuchen 11.55 bis 11.85; Heu ſudd. 4.30 bis 4.50; Weizen- und Roggenſtroh 2.207 Treber getr. 11.75 bis 12 Mark per 100 Kilo. Tendenz: ſtetig. Oelhaltige Futtermittel dane Monopolzuſchlag. Letzte Nachrichten Belaſtende Junde in einer Landrats; Wohnung. Quedlinburg, 9. Mai. In der Wohnung des Quedlinburger Landrats Runge, der vor einigen Tagen mit ſeinem Sohne in Schutzhaft genommen worden gar, wurden Akten belaſtenden Inhalls gefunden. Aus einem der Aktenſtücke geht hervor, daß der Allgemeine Deutſche Gewerkſchaftsbund voe nicht langer Zeit 300 000 Mark an das Reichsbanner bezahlt hat. Weiter wurden in der Wohnung Akten entdeckt, die von Be⸗ ſpitzelungen rechtsgerichteter Beamten Zeug⸗ nis ablegen. 5 Eltern war er ja gewiß. Und ſeine eigenen, vor ein paar Jahren kurz hintereinander verſtordenen Eltern hatten ja beide den Wunſch gehabt, May Grensburne einſt als ſein⸗ Frau zu ſehen. Haſtig machte Reveloor ſich fertig. Memply half ihm. Kein Wort ſagte der Alte mehr, denn er wußte, jetzt war die Unterhaltung zwiſchen Herrn und Diener zu Ende. Reveloor ſpürte eine ſeltſame Unruhe, ſo, als habe er noch viel mehr zu verlieren als das, was man ihm vor ein paar Tagen geraubt hatte. Dieſe Unruhe paßte ſeltſan genug zu ſeinem ſonſtigen kühlen, abgeklärten Weſen. Er nahm jetzt Hut und Handſchuhe aus den Händen ſeines Dieners und ging dann ſchnell die Treppe hinunter. Unten wartete der elegante Kraftwagen. In tiefe Gedanken verloren, lehnte Harry Reveloor dann in den ſeidenen Polſtern. Ihm war merkwürdig zu⸗ mute. Eine Ahnung war in ihm, als ſei der ungeheuerliche Diebſtahl nur der Anfang einer Kataſtrophe, die ſich un⸗ aufhaltſam auf ihn niederſenkte. Die, wenn ſie ihn nicht vernichtete, ſo doch grauſam in Mitleidenſchaft zog. Reveloor zuckte plötzlich erſchrocken zuſammen. an ihm vorüber war ſoeben ein Auto gefahren, in dem eine Dame ſaß. Er war ſo verſunken geweſen, daß er Frau Lucille Rockensman, die Gattin des bekannten Senators, in deren Hauſe er viel verkehrte, nicht gegrüßt hatte. Endlich hielt der Wagen vor dem Palaſt Grensburne. In der kühlen, weiten Halle nahm ihm ein junger, gut ge⸗ ſchulter Diener ſeine Sachen ab. Dann ging dieſer hinein, den Beſuch zu melden. Revel bor ſah ſich aufatmend um. Die Halle machte— er konnte ſich dieſes Gedankens, wie ſchon oft, nicht er⸗ wehren— den Eindruck einer Kirche auf ihn: die hohen, bunten, gotiſchen Fenſter, der runde Kuppelbau und in der Mitte der Brunnen, der zwiſchen grünen Blattpflanzen die Figur eines Hirtenknaben zeigte. Ueberall zierliche Bänke und Seſſel. Marmortreppen, mit koſtbaren Perſern belegt, führten rechts und links aus der Halle empor zu den oberen Dicht (Foriſetzung folgt.) 4. ——PYꝓelene und ihre beiden Freier 6. Fortſetzung Nachdruck verboten. „Leni, du weichſt mir aus. Bin ich noch deine alte Freundin, die Leid und Freud' immer getreulich mit dir „geteilt hat?“ Das Mädchen zerdrückte einige Tränen und blickte auf und ſah ein Paar mit heißer Liebe auf ſich gerichtete Augen. „O Gott! Mutter! Wie garſtig war ich zu dir! Wie habe ich nur an deiner Liebe jemals zweifeln können!“ Sie tauſchten einen innigen Kuß aus. Mutter und Tochter hatten ſich wiedergefunden. „Du wirſt meine Haltung heute nicht verſtehen, Helene. „Doch glaube mir, daß ſie nur aus gewiſſen Beſorgniſſen heraus begründet war. Vielleicht, und ich ſage zugleich: Hoffentlich— habe ich mich geirrt. Nein! Nein! Mädchen, rage jetzt nicht. Sei verſichert, daß es nur deinem Beſten dient, wenn ich vorläufig mich in Schweigen hülle— und vielleicht frommt es auch deiner Liebe. Nun aber hurtig! Wir müſſen unſeren Aufenthalt natürlich jetzt hier ab⸗ brechen. Ich denke, wir reiſen morgen mit dem Frühzug ab. Ich will jetzt einen Ausgang beſorgen. Du kannſt ja einſtweilen bereits die Vorbereitungen treffen, damit nach meiner Rückkehr das Einpacken ſchneller vonſtatten geht.“ Als die Mutter gegangen war, ſtand Helene noch eine Weile träumend am Fenſter. Ihre Gedanken wanderten einige Tage zurück. Sie würde ſich ewig an die ſchönen Sporttage in Davos gern zurückerinnern. Der Renntag in Wolfgang wurde in ihrer Erinnerung wach. i Wie würde Lange ihre Verlobung aufnehmen? O Gott! Ja! An ihn hatte ſie in den letzten achtundvierzig Stunden Haum gedacht. Ein Gefühl der Unbehaglichkeit befiel ſie. Faſt wollte es ihr ſcheinen, als begehe ſie ein Unrecht gegen Lange, indem ſie ſeinen Nebenbuhler ihm vorzog. Aber Helene hatte ihre Leichtherzigkeit noch nicht ver⸗ loren. Mit einem leichten inneren Ruck ſetzte ſie ſich über die ſentimentale Erinnerung weg: Zwei Männer kann ich nicht heiraten! Und den Kurt Redwitz, den liebe ich, alſo heirate ich ihn auch! a Und froher Laune, ein Liedchen trillernd, kramte ſie in Schubladen und Fächern herum. „Morgen heißt's: Davos, ade! Ade! Auf Wieder⸗ ſehen! Auf Wiederſehen bei der Hochzeitsreiſe! Morgen geht's nach Hauſe! Und dann beginnt die Zeit des Glücks!“* 5 * Berlin am Morgen. Scharfe Luft wehte durch die noch in Dämmerung liegenden Straßen, die— es war acht Uhr— um dieſe [Stunde ſchon reges Leben durchflutete. Straßenbahnen klingelten— unaufhörlich. Autos jag⸗ ten vorüber— meiſt mit Inſaſſen angefüllt, deren über⸗ mächtiges Ausſehen bekundete, daß für ſie ſoeben erſt der geſtrige Tag zu Ende gegangen war. Ab und zu ein Omnibus, wie die Straßenbahnen dicht beſetzt mit Men⸗ ſchen, die zu ihrer Arbeitsſtätte wollten. Aus einem Hauſe der Hedemannſtraße trat ein junges Mädchen, das langſam der Streſemannſtraße zuſtrebte. Eine vornehme Erſcheinung, deren üppiger Wuchs und elegante, ſaubere Kleidung manchem der an ihr Vorüber⸗ gehenden Blicke der Bewunderung ablockte. Zwiſchen dem eng um den Hals geſchlungenen Pelz und einer ſchmucken (Sealmütze lugte ein roſiges, friſches Geſicht mit glänzen⸗ den, lebhaften Augen hervor. Dort, wo die Hedemannſtraße in die Streſemannſtraße einmündet, blieb Grete Borchardt ſtehen, um, wie jeden Morgen, den Briefträger abzufangen. Sie wartete eine Minute— und noch eine. Wo er heute nur ſo lange bleiben mochte? Er konnte doch nicht etwa ſchon vorüber ſein? Aber nein! Dort verſchwand er ja gerade wieder in einem Hauſe. Ob heute wohl Poſt für ſie dabei war? Vor vier Tagen kam die letzte Karte von Kurt. Ach ja! Immer nur Karten ſchickte er während ſeiner vierzehntägigen Reiſe, und kaum mehr als flüchtig geſchriebene Grüße ſtanden darauf. Als ob er da oben in Davos gar keine Zeit gehabt hätte! Ueberhaupt— es war gar nicht ſchön von ihm, daß er ſie ſo lange Zeit allein ließ. Es war doch keine Muß⸗Reiſe. Aber dieſer Winterſport— das war nun einmal ſeine Paſſion. „Morjen, Freileinken, ne Karte for Ihnen!“ Sie griff haſtig dankend danach. Alſo tatſächlich wieder nur eine Karte. Na, warte! Vögelchen! Sei erſt wieder einmal hier, wie werde ich dir den Kopf waſchen! Das klang bösartig— aber die Sprecherin machte einen alles andere als bösartigen Ein— druck. f Doch— was war denn das!? Keine Anſichtskarte? Und aus Berlin datiert? Sie las und las und las die wenigen Worte noch ein drittes Mal. Ihr Geſicht ſtrahlte hellauf. Aus ihren Augen leuchtete ſonniges Glück. Kurt iſt wieder in Berlin! jubelte es in ihrem Innern. Bald hätte ſie es laut geſchrien. Dann— ganz plötzlich— ſtutzte ſie. Merkwürdig! Keine Anrede! Keine Einleitung wie ſonſt wohl:„Süße Gretimaus!“ Oder:„Liebes Gretelein!“ Sondern nur einfach die nackten Worte:„Erwarte mich heute nachmittag, [Kurt.“ Es war noch niemals ſeine Art geweſen, ſie ſo nüchtern zu behandeln. Aber dieſer Zwiſchengedanke floh ſchnell wieder von binnen. „Die Hauptſache iſt: Oh, du lieber Gott, wie freue ich mich! Ich ſehe ihn in wenigen Stunden wieder. Ich werd' es ſchon einrenken, wenn wirklich etwas los ſein ſollte.“ Sie bog kurz vor dem Potsdamer Platz in die Köthener Straße ein, um nach ein paar Schritten in dem Tor eines ſtattlichen Hochbaus zu verſchwinden. Auf dem Dachfirſt dieſes Hauſes ſtand in großen Lettern: Walter Lange und Sohn, Buchdruckerei und Ver⸗ lagsanſtalt. *** In überhaſteter Fahrt waren Frau Haſſel und ihre Tochter nach Berlin zurückgekehrt. Nur einmal— in Mün⸗ chen— hatten ſie Station gemacht und übernachtet. Wenn es nach Helenes Neigung gegangen wäre, hätte überhaupt keine Unterbrechung ſtattgefunden, ſo ſtark wär ſie von Unruhe gepackt. Aber der Mutter durfte ſie die ungeheure Anſtrengung einer faſt vierundzwanzigſtündigen ununter⸗ brochenen Eiſenbahnfahrt nicht zumuten. Nun— am ſpäten Abend— waren ſie in Berlin eingetroffen, völlig zerſchlagen und ermattet. Bankier Haſſel hatte ſie mit dem Auto abgeholt. Er hatte ſie ſchnell nach Hauſe geſchafft und war dann eilends zu einer Sitzung gefahren, deren Wichtigkeit ſeine Anweſenheit unbedingt erforderlich machte— und ſo war es abends zuvor nicht mehr zu einer Ausſprache gekommen. *** Der Bankier Karl Haſſel erhob ſich vom Frühſtücks⸗ tiſche. „So, meine Liebe“, wandte er ſich an ſeine Frau,„wir wollen in mein Arbeitszimmer gehen, dort können wir ungeſtörter ſprechen. Ich ſehe es dir an, daß du es kaum abwarten kannſt, bis du die Sorgen aus deinem Herzen heraus haſt.“ Behagliche Wärme erfüllte das Zimmer, in das ſich das Ehepaar begeben hatte. Karl Haſſel, eine große, faſt reckenhafte Erſcheinung, im Alter von etwa fünfzig Jahren, mit einem feingeſchnitte⸗ nen Geſicht, das von einem dunklen Backenbart umrahmt war, warf ſich in den Schreibtiſchſeſſel und ſteckte ſich eine Zigarre an. Seine Frau, die mit ihrer kleinen Statur ihrem Manne gegenüber faſt verſchwand, nahm in dem Fauteuil Platz, das neben dem Diplomatenſchreibtiſch ſtand. „Alſo, Luiſe— nun ſchieße los! Ich bin gewiß keiner, dem man nachſagen kann, daß er neugierig ſei. Ich muß dir jedoch geſtehen: in dieſem Falle plagt mich doch ſo etwas wie Neugier. Erſt erhielt ich einen Brief mit allerlei— na, ſagen wir mal: Intereſſantem. Faſt um dieſelbe Stunde kam ein Telegramm aus München, das mir eure Rückkehr ankündete. Ich glaube, ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, daß der Inhalt deines Briefes und die plötzliche Abreiſe aus Davos in urſäch⸗ lichem Zuſammenhang ſtehen.“ „Du haſt recht, Karl!“ „Na, ja! Ich hab's der Leni geſtern abend ſchon an⸗ gemerkt, als ſie mich auf dem Bahnhof ſo herzlich⸗ſtürmiſch begrüßte. Der ſtand's geradezu auf dem Geſicht geſchrieben, daß man es in ihr mit einer Braut zu tun hat, und mich dünkt: mit einer glücklichen Braut.“ „Ja, Karl, meine Befürchtungen ſind ſchneller Tatſache geworden, als ich annahm. Das Mädchen hat ſich mit Herrn von Redwitz verlobt.“ „Und dieſe Verlobung iſt nicht nach deinem Sinn. Das geht ſchon aus deinem Briefe deutlich hervor. Und auch deiner jetzigen Stimmung ſehe ich es an, daß dir ein anderer als Schwiegerſohn lieber geweſen wäre.“ „Ja, das wäre es— weiß Gott! Aber geſtatte die Zwiſchenfrage: War Herr Lange bei dir?“ „Vorgeſtern machte er mir ſeinen Antrittsbeſuch. Er wollte ſchnell wieder verſchwinden. Ich hatte gerade Zeit und habe ihn deshalb feſtgehalten. Er hat mir eure Grüße gebracht und mußte mir von euch und eurem Leben in Davos erzählen. Er ſchilderte mir beſonders Helenes Sporterfolge, ſo voller Begeiſterung, daß es mir manch⸗ mal verdächtig vorkam und ich mir im ſtillen ſagte: Na, deſſen Feuer iſt gewiß bei Helene angeſteckt worden. Später wandte ſich unſer Geſpräch der Politik und volks⸗ wirtſchaftlichen Problemen zu. Ich muß ſagen: Ein Mann von ſympathiſchem Weſen, der zweifellos eine gute Kinder⸗ ſtube gehabt hat, daneben eine Perſönlichkeit von hoch⸗ wertigen geiſtigen Qualitäten. Es wird ſich verlohnen, mit ihm in Fühlung zu bleiben.“ „Siehſt du, in dieſem Punkte ſind wir ganz einer Meinung. Auch ich habe Herrn Lange achten gelernt.“ „Ich weiß aus deinem Briefe, daß du dir ſchon Hoff⸗ nungen gemacht hatteſt, er würde der Herzenserwählte Helenes ſein.“ „Leider mußte Lange ſo unerwartet abreiſen. Wäre er in Davos nur kurze Zeit noch geblieben— vielleicht wäre das alles anders gekommen. Helene iſt noch ein Kind, das bisher keine Ahnung hatte, was Liebe iſt; und was wahre Liebe iſt, weiß ſie— trotz der letzten Ereigniſſe behaupte ich das!—, weiß ſie heute noch nicht. Ich frage mich immer, ob ich in der Obhut des Kindes dort oben in Davos nicht etwas unvorſichtig geweſen bin— von Red⸗ witz iſt ein Mann, der alle in ſeinen Bann zieht, und wer nicht ſtarken Willens ſich ihm entgegenſetzt, der iſt ihm verfallen. So iſt es auch unſerem Kinde ergangen, deſſen ſonſt ziemlich feſte Energie in dieſem Punkte ver⸗ ſagt hat. Merkwürdigerweiſe. Ich bin mit den Seelen⸗ regungen Helenes ſtets gut vertraut geweſen, und ich glaube auch diesmal nicht falſch zu ſehen. Was ſie in die Arme des Herrn von Redwitz geführt hat, iſt nichts weiter als eine Art— wenn ſie etwas jünger wäre, würde man ſagen können— Backfiſchlaune; von tiefer, echter Gefühls⸗ wärme iſt nicht die leiſeſte Spur vorhanden. Du täuſchſt dich, wenn du einen anderen Eindruck gewonnen zu haben glaubſt. Dagegen ber ſie aus dem Herzen kommende Be⸗ kundungen der Hinneigung Herrn Lange gegenüber mehr⸗ fach offenbart, leider erſt ſo ſpät, daß keine Zeit mehr ver⸗ blieb, ſie zur völligen Ausreifung gedeihen zu laſſen. „Du mußt aber zugeben, daß unſer Kind nicht gerade unglücklich ausſieht. Ihre ſtrahlenden Augen ſprachen ganz etwas anderes.“ „Es iſt Strohfeuer, fürchte ich, das bald wieder ver⸗ löſchen wird, ſobald ſie zu einer tieferen Erkenntnis über den wahren Charakter ihrer Gefühle gekommen iſt.“ Karl Haſſel ſteckte ſich eine neue Zigarre an. In⸗ zwiſchen gab ihm ſeine Frau noch einmal alles das au Eindrücken wieder, was ſie ihm über die Perſon des Herrn von Redwitz bereits im Briefe auseinandergeſetzt hatte. Sie ſprach in eindringlichem Tone, mit viel Ueber⸗ zeugungskraft. „Wir dürfen“, ſo ſchloß Frau Haſſel,„nichts unver⸗ ſucht laſſen, um unſer Kind vor Unheil zu bewahren.“ „Du haſt recht, liebe Frau; aber nun geſtatte mir auch ein paar Bemerkungen. Wenn man jemand vor Unheil bewahren will, muß man wiſſen, was es mit dem angeb⸗ lichen Unheil auf ſich hat. Der Inhalt deines Briefes und das, was du eben ausgeführt haſt, iſt ja alles ſchön und gut. Es mag berechtigt ſein oder nicht. Ich achte deine Menſchenkenntnis durchaus. Aber— handelt es ſich bei alledem nicht um reine Vermutungsmomente? Um Be⸗ fürchtungen, für die du keine ſtichhaltigen Gründe vorzu⸗ bringen weißt als nur deine Ueberzeugung? Ich bin mir wohl bewußt, daß es ſich um das Zukunftsglück unſeres Kindes handelt. Ich werde ſelbſtverſtändlich deine Be⸗ denken vor der Entſcheidung genaueſtens überprüfen. Aber ich will dir auch nicht verhehlen, daß ich der Auffaſſung bin, du ſiehſt wieder mal alles grau in grau und nirgends ein bißchen Licht. Ehrlich geſagt: Ich kann es mir nicht vorſtellen, daß ſich unſer Kind verplempert— einem Un⸗ würdigen an den Hals geworfen haben ſollte. Damit du aber beruhigt biſt: ich werde, wie geſagt, deine Be⸗ denken auf ihre Stichhaltigkeit hin prüfen. Helene ſoll keinem Manne die Hand reichen, den ich ihrer nicht wert halte.“ Haſſel erhob ſich, um zu bekunden, daß er die Be⸗ ſprechung als beendet anſah. Er knipſte ſeine Uhr auf: „Donner ja! Schon elf Uhr! Da iſt es ja die höchſte Zeit, zur Bank zu gehen.“ Sie verließen beide zugleich das Arbeitszimmer. In Parterre klingelte Haſſel. Dem erſcheinenden Diener gab er Weiſung an den Chauffeur, ſofort vorzufahren. Während er den Mantel anzog, ſagte er zu ſeiner Frau: „Da hätte ich übrigens bald was vergeſſen. Mit Lange habe ich auch über Fritz Steinbach geredet. Du weißt, der Herr Aſſeſſor hat es ſich in den Kopf geſetzt, zum Zeitungs⸗ fach hinüberzuwechſeln. Da hab' ich denn die günſtige Ge⸗ legenheit benutzt und ihn an Lange empfohlen. Die Dinge ſind bereits ſo weit gediehen, daß er am erſten Januar als Volontär in die Dienſte Langes treten kann. Eine ver⸗ rückte Idee von dem Bruder Leichtfuß, ſeine juriſtiſche Karriere aufzugeben. Aber der Dickſchädel war ja nicht davon abzubringen.“ „Nun, bei Lange kommt er in gute Obhut“, erwiderte Frau Haſſel. „Ja, und ich habe Herrn Lange auch erſucht, ein ſorg⸗ ſames Auge auf ihn zu halten und ihn tüchtig an die Arbeit zu ſtellen, damit er ſeine Leichtſinnsallüren ver⸗ liert.“ Eine Tür öffnete ſich. „Morgen, Mütterchen! Morgen, Vater!“ klang oen beiden eine helle Stimme entgegen. „Schon ausgeſchlafen, mein Kind?“ „Schon ausgeſchlafen? Wo denkt ihr hin? Ich hab' ſchon eine ganze Weile im Garten herumgebummelt. Ich wollte euch bereits vor zwei Stunden begrüßen. Als ich aber hörte, daß ihr in Vaters Zimmer wäret, wollte ich nicht ſtören. Ich konnte mir leicht denken, um was es ſich bei eurer Beſprechung handelte.“ Haſſel drohte ſeiner Tochter lachend mit dem Zeige⸗ finger. „Du willſt wohl auf den Zahn fühlen, Kleine?“ Helene ſenkte errötend ihren Kopf und ſchmiegte ſich an die Mutter. Haſſel kniff ihr in die Backe. „Ich glaube, ich muß mich ſputen, ſonſt iſt— er auf einmal im Hauſe und ich bin nicht da. Ich vermute näm⸗ lich, daß er ſchon bald auf der Bildfläche erſcheinen wird, denn ich ſehe dort auf dem Tiſchchen bereits den erſten Vorboten. Oder ſtammt das Blumenarrangement nicht von ihm?“ „Es iſt ſoeben abgegeben worden, Vater.“ g 8 Das Auto fuhr vor. Haſſel mußte das Geſpräch ab⸗ brechen und verabſchiedete ſich. „Ich bin um ein Uhr zurück.“ —. . 15* Kurt von Redwitz bewohnte in der Großbeerenſtraße, nahe beim Kreuzberg, eine Etage von vier Räumen— eine rechte, echte Junggeſellenwohnung. Sämtliche Zimmer waren mit überreicher Eleganz ausgeſtattet, ohne auf⸗ dringlich überladen zu wirken. Kurt von Redwitz rekelte ſich ſchon ſeit langen Viertel⸗ ſtunden unruhevoll auf der Chaiſelongue herum. Seit geſtern nacht war er wieder in Berlin. Ex hatte Davos noch am Abend nach der Unterredung mit Frau Haſſel verlaſſen und war nicht erſt am folgenden Tage, wie er anfänglich vorgehabt hatte, abgereiſt. Ohne Unter⸗ brechung war er nach Berlin zurückgefahren. Bevor er die Entſcheidung herbeizuführen gedachte, mußte er einige Unannehmlichkeiten aus der Welt ſchaffen. Und die Hauptunannehmlichkeit bedeutete ihm die un⸗ bedingt notwendige Auseinanderſetzung mit Grete Bor⸗ chardt. Eigentlich hatte er noch im Laufe des vorhergehenden Tages dieſe Geſchichte aus der Welt ſchaffen wollen. 7 Fortſetzung folgte/ Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Begrüßung des Reithsſtatthalters Feierliche Einholung.— Feſtakt auf dem Adolf⸗Hitler⸗Plaß. Darmſtadt, 9. Mai. Auf dem Adolf⸗Hitler⸗-Platz fand der öffent⸗ liche feierliche Empfang des neuen Reichsſtatt⸗ halters ſtatt. Tauſende hatten ſich verſammelt, um dem Feſtakt beizuwohnen. Nach dem Ein⸗ marſch der Schutzpolizei, der SA. und Sc. unter klingendem Spiel, erſchienen die Kraft⸗ wagen, die den Statthalter mit ſeinem Stab in Begleitung des Staatspräſidenten Dr. Werner eingeholt hatten. Die Scheinwerfer flammten auf, Muſik begrüßte den Statthal⸗ ter bei ſeinem Erſcheinen auf dem geſchmückten Ballon des Landtags. Stableiter Heyſe erblickt in der Er⸗ mennung des Gauleiters Sprenger zum Reichs⸗ ſtatthalter in Heſſen ein gutes Vorzeichen, da er im Kampf um die deutſche Freiheit an erſter Stelle geſtanden habe; er biete zuſam⸗ men mit Dr. Werner die Gewähr dafüt, daß der Nationalſozialismus ſein Ziel in Heſſen reſtlos erreiche. Neichsſtatthalter Sprenger, von Beifallsſtürmen begrüßt, ging davon aus, daß er ſeit 10 Jahren den Kampf mit Mut, Willen und Unerbittlichkeit bis zur Entſchei⸗ dung geführt habe. Doch ſei er mit der Macht⸗ ergreifung noch nicht beendet. Es gelte, dem getarnten Marxismus bis in ſeine Schlupf⸗ winkel hinein nachzugehen und ihn völlig aus— zurotten. Der Reichsſtatthalter legte darauf ein Be⸗ kenntms zur Wahrung der deutſchen Einheit, zur Pflege der deutſchen Stammeseigenart und zur Organiſierung der deutſchen Arbeit ab: Auf dem Weg zur deutſchen Einheit iſt die Ein⸗ richtung der Reichsſtatthalterſchaften das her⸗ vorragendſte und hervorſtechenſte Merkmal. Das Vertrauen des Führers hat mich hier⸗ hergeſtellt, auf daß die Einheit des Staats⸗ wirkens gleichgerichtet mit dem Wirken des Führers, im ganzen Deutſchen Reich ſicherge⸗ ſtellt und erhalten werde. Gleichzeitig gilt es aber, das hervorragendſte Gut des deutſchen Volkes, das Gut der einzelnen Stämme, zu erhalten und zu vermehren. Darin ſoll meine vornehmſte Aufgabe liegen. Wie einſt das alte Deutſchland die Wehr⸗ pflicht, ſo wird das neue Reich die Arbeit organiſieren, ſo daß, wie die Welt früher die deutſche Armee, ſie jetzt die Organiſierung des Arbeitswillens und der Arbeitskraft des deutſchen Volkes durch Adolf Hitler beſtau⸗ nen wird. Das Ziel wird ein friedliches ſein, wir müſſen aber erwarten, daß die Welt die⸗ ſen Willen der Selbſterhaltung achten und ehren wird. Daneben iſt es ſelbſtverſtändlich, daß die Män⸗ ner der deutſchen Arbeit ihre Arbeit geſichert wiſſen wollen und, wenn ſie nicht geſichert iſt, gewillt ſind, dieſe Arbeit ſelbſt zu ſichern! Wenn wir eins ſind im Willen zum Kampf, denn Arbeit iſt Kampf, dann werden wir im Wetteifern mit allen andern Stämmen Deutſch⸗ lands beſtehen können. Einer foll uns dabei Wegweiſer ſein: Adolf Hitler, der beſte De iiſche iber Jahrtauſende hi reg. Siꝛg Hell! Staatspräsident Prof. Dr. Werner ging von der Eigenart der Stunde und der Schönheit und Würde des hiſtoriſchen Plat⸗ zes aus, der nun den Namen Adolf Hitler trägt. Freudig ſtimmen wir, fuhr der Staats⸗ präſident fort, dem bei, was Reichsſtatthal⸗ ter Sprenger bei der Notwendigkeit des Auf⸗ baues der deutſchen Arbeit ſoeben in Bezug auf die deutſchen Stämme bekannte. Wer ſich zum deutſchen Volkstum bekennt, muß ſich auch freudig zu ſeinem Heſſentum beken⸗ nen. Ein Volksſtamm wie der heſiiſch⸗frän⸗ iſche, der dem deutſchen Volke Männer wie Büchner, Liebig, Niebergall, Goethe, Grimm, Grimmelshauſen, um nur ein paar Namen zu nennen, gegeben hat, ein Volksſtamm, der in Arbeitſamkeit, Humor und Hingabe an die hohen Ziele der Kultur beiſpielgebend war und immer ſein wird, muß in ſeiner Eigenart ge⸗ wahrt bleiben. In dieſem Sinne hieß der Slaatspräſident den Herrn Reichsſtatthalter herzlich willkommen und ſprach die Hoffnung auf gemeinſame aufbauende Arbeit aus zum 10 und Segen des deutſchen Volkes und Heſſens. Zum Schluß ſprach nochmals Stabsleiter Heyſe. Nach einem Sieg Heil auf Vaterland und Führer beſchloſſen das Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſellied den denkwürdigen Feſtakt. Weitere Beſſerung Die Arbeſtsmarktlage im Bezirk des Landes⸗ arbeitsamtes Heſſen. * Frankfurt a. M., 9. Mai. In der zweiten Aprilhälfte hat ſich die Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes wieder in ver⸗ ſtärktem Maße durchgeſetzt. Die Zahl der bis baren Arbeitſuchenden nahm von Mitte 1 Ende April um 8975 oder 2,8 v. H. G5 Standes von Mitte April ab. Von der deſamtabnahme entfielen 8042 auf Männer und 833 auf Frauen. In ſämtlichen Arbeits⸗ amtsbezirken, mit Atbeſlſan von Offenbach, Aus die Zahl der Arbeitfuchenden zurück. Die nabme war in den vorwiegend landwirt⸗ 1 5 Bezirken verhältnismäßig am ſtarr⸗ ten. Ende April wurden insgeſamt 312 928 verfügbare Arbeitſuchende gezahlt, davon wa⸗ ren 262 954 Männer und 49 974 Frauen. Die Zahl der verfügbaren Arbeitſuchenden liegt ſomit um rund 16 000 niedriger als zur gleichen Zeit des Vorjahres(328 902). Die Zahl der Arbeitsloſen betrug 300 177, hat alſo gegenüber Mitte April um 9945 abge⸗ nommen. Es wurden Ende April in der Arbeits⸗ loſenverſicherung 25 193, in der Kriſenfürſorge 70 820, zuſammen 95 512 Hauptunterſtützungs⸗ empfänger gezählt. Das Ende eines Darmſtädter Forſchers Spuren von einer verſchollenen deutſchen Arktisexpedition. Darmſtadt, 9. April. Aus Ottawa wird ge⸗ meldet: Das Geheimnis, das ſeit Jahren über dem Schicksal der deutſchen Arktis-Expedition des Darmſtädter Forſchers Dr. Krüger vom Geologiſchen Inſtitut der Darmſtädter Tech⸗ niſchen Hochſchule und ſeiner beiden Begleiter lag, ſcheint in einer in Ottawa eingelaufenen Meldung teilweiſe gelüftet zu ſein. Die Mel⸗ dung kommt über die däniſche Funkſtation in Godhaven auf Grönland, von den Iſolier— ten der lanadiſchen Regierungspolizei auf der Halbinſel Bache. Sie beſagt, daß eine Po- lizeipatrouille im vergangenen Jahr über 5000 Kilometer durch Wüſteneien des Ellesmere— Landes(wo ſich die nördlichſte Polizeiſtation der Welt befindet) und anderer nördlicher Inſelu reiſte, die die Aufzeichnungen Krügers bei Pearys Cairn gefunden hat. Die Auf⸗ zeichnungen tragen das Datum vom 24. April 1930. Landtagsſitzung verſchoben Darmſtadt, 9. Mai. Die für Dienstag, den 9. Mar angeſetzte konſtituierende Sitzung des neuen Heſſiſchen Landtags iſt mit Rückſicht auf die inzwiſchen erfolgte Beſtellung des Statthalters Gauleiter Sprenger⸗Frankſurt um eine Woche auf Dienstag, den 16. Mai, ver⸗ ſchoben worden. Aus Heſſen und Naſſau Der neue Vorſtand des heſſ. Preſſeverbandes. Darmſtadt, 9. Mai. Die Hauptverſamm⸗ lung vollzog in Anweſenheit des ſtellvertreten— den Gauleiters Heyſe, der im Auftrag des Herrn Reichsſtatthalters an der Sitzung teil- nahm, die Gleichſchaltung des Vorſtands. Zum 1. Vorſihenden wurde einſtimmig Redakteur Philipps(Heſſ. Edsztg.) gewählt, und auf deſſen Vorſchlag zu weiteren Vorſtandsmit⸗ gliedern der Leiter der Staatspreſſeſtelle Hans Falk, Red. Böhmann(D. Tagbl.) und Red. Glahn⸗Mainz. Nach einer kurzen Anſprache ſchloß mit Dankesworten an den früheren Vor⸗ ſtand und einem Sieg Heil auf Adolf Hitler und Hindenburg die einſtündige Sitzung. * * Frankfurt a. M., 9. Mai.(2 5 000 Rm. unterſchlagen.) Der 41jährige Buchhal⸗ ter Karl L., der bei einer hieſigen Firma an⸗ geſtellt war, wurde verhaftet, weil er im Verdacht ſteht, in den letzten drei Jahren lau⸗ fend durch Falſchbuchungen Gelder unterſchla⸗ gen zu haben, deren Höhe ſich nach ſeinen eigenen Angaben auf etwa 25 000 Mark ſtellt. Nach ſeinem Geſtändnis hat er das Geld in leichtſinniger Geſellſchaft durchgebracht. * Frankfurt a. M., 9. Mai.(Beim Pa d⸗ deln ertrunken.) Zwei junge Leute aus Fechenheim hatten auf dem Main bei Rum- penheim gepaddelt. Kurz nachdem das Boot durch die Schleuſe gekommen war, kenterte es. Mährend ſich der eine Paddler durch Schwim— men retten konnte, verſank der 17jährige Karl Loh im Waſſer und ertrank. Bisher iſt es noch nicht gelungen., ſeine Leiche zu bergen. üöhlen Küſſelsheim, 9. Mai.(Das Rüſſelshei⸗ mer Volkshaus in Konkurs.) Ueber das Vermögen des Volkshausvereins Rüſſels⸗ heim e. V., wurde das Konkursverfahren er⸗ öffnet. Das Volkshaus wurde vor einigen Jahren von der SPD. und den Gewerk- ſchaften mit einem Koſtenaufwand von 300 000 Mark errichtet. Gegen die Vorſtandsmitglie⸗ der wurde ein Strafverfahren eröffnet, weil 1 nicht ſchon vor zwei Jahren bei Eintritt r Zahlungsſchwierigkeiten des Volkshaus ⸗ vereins den Konkurs anmeldeten. Mainz, 9. Maj.(Die Aktion gegen die Freien Gewerkſchaften.) Die Aliion der NS BO. hat in Mainz einen ge⸗ wiſſen Abſchluß erreicht, nachdem auch die verwandten Einrichtungen der marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften beſetzt worden ſind, ſo u. a. die Volksküchen, die Verbandsräumlichkeiten der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter im Ge⸗ bäude der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Im Gebäude der„Mainzer Volkszeitung“ wurden ebenfalls die Räumlichkeiten des Landesarbei⸗ terverbandes beſetzt. Die SA. hat in den Räumlichkeiten zahlreiche Flugſchriften und eine große Anzahl ſchwarz⸗rot⸗goldener und ſogenannter 3 Pfeilchen-Fahnen gefunden. Das Material wurde auf dem Schloßplatz in Mainz zuſammengetragen und verbrannt. Mafnz, 9. Mai.(Die Unterſchlagun⸗ gen.) Die Unterſuchungen in der Unterſchla⸗ gungsafſäre bei der Friſeur-Innungskranken⸗ kaſſe haben ergeben, daß die früher gemel⸗ deten Fehlbeträge von 700 bis 800 Mark bei weitem überſchritten werden. Es hat ſich her⸗ ausgeſtellt, daß die von dem Kaſſenführer Meurer unterſchlagenen Beträge ſich zwiſchen 4000 und 5000 Mark bewegen. Die Unter- ſuchungen wegen der Vorgänge gehen weiter. Die Pflichten des Nationalſozialiſten Von Staatskommiſſar Fritz Sauckel, Weimar (Aus einer Unterredung) Der Sinn und Zweck des Nationalſozialis⸗ mus Adolf Hitlers iſt die deutſche Volkwerdung, das heißt: wer deutſchen Blutes iſt, der ſoll ſich als ein unentbehrliches Glied der deutſchen Schick— ſalsgemeinſchaft fühlen, er ſoll in jedem Deut- ſchen, ganz gleich welcher Herkunft und welchen Standes er iſt, ſoweit er in Ehren ſeine Pflicht erfüllt, den deutſchen Bruder, den Schickſalsge⸗ noſſen, achten. Nur aus dieſer gegenſeitigen Achtung und Anerkennung heraus vermag das deutſche Volk ſeinen Wiederaufſtieg zu vollenden und wieder in der Welt zu Geltung und Achtung gelangen. Nur in der Wiederherſtellung eines großen Vertrauens aller deutſchen Menſchen unter- einander, das durch die Parteien⸗Zerſplitterung und die marxiſtiſche Volksvergiftung zerſtört war, kann Deutſchland politiſch, wirtſchaftlich und kulturell wieder geſunden. Kein Dentſcher, der ſich von ganzem Her— zen und mit ganzer Seele zu Adolf Hitler und zu ſeiner Bewegung bekennt, ſoll ausgeſchloſſen werden. Es iſt uns allen jedermann willkom⸗ men, der auch jetzt erſt aus irgendwelchen Grün⸗ den den Weg zu uns findet. Es mögen aber Menſchen, die nur aus materiellen Sicherheiten und Vorteile von dem Beitritt zu dieſer Be⸗ wegung erhoffen, fernbleiben; denn ſie werden beſtimmt enttäuſcht ſein! Wer auch jetzt erſt— aber mit jenem großen Gefühl der Volks- und Blutsverbundenheit voll— zur Partei kommt, das vor 14 Jahren die erſten Vorkämpſer be⸗ ſeelt hat, der mag ſicher ſein, daß er ohne Vor⸗ urteile freudig Aufnahme finden wird, der wird ſich aber auch mit vollem Bewußtſein der ſtren⸗ gen und notmendigen großen Disziplin der NSDAP. unterwerfen. Soll ein großes Werk gelingen, ſo muß die Kraft dazu ſich harmoniſch unter einer Führung und nach einem Willen entfalten. Wer darum in die NSDAP. eintritt und Mitglied wird, übernimmt in erſter Linie Pflichten. Für die Ehre, unter der Fahne des neuen Reiches, unter den Führern der ſiegreichen Re- volution mitkämpfen zu können, verpflichtet ſi ein jeder, daß er nur eine einzige Autorität an- erkennt und gehorſam iſt: der Adolf Hitlers und der von ihm eingeſetzten Unterführern. Ein demokratiſches Syſtem gibt es in der NS DA. nicht; Führer werden nicht gewählt, ſondern werden von den vorgeſetzten Führern beſtimmt, und zwar nach ihrer Qualifikation, die ſie ſich im Kampf um Deutſchlands Freiheit erworben haben. Es werden keine Mehrheitsbeſchlüſſe gefaßt, ſondern alles, was notwendig iſt, wird von den Führern angeordnet. Verantwortung und Pflichterfüllung bis zum letzten, das ſind die Grundpfeiler ſowohl der politiſchen Organi⸗ ſation wie der SA. und SS. Jeder arbeitet an ſeiner Stelle und trägt die Verantwortung nach oben für ſein Handeln. Stänkerer, Defaitiſten und Kritikaſter werden in der NSDAP. nicht geduldet, die ewigen Beſſer⸗ wiſſer kommen nicht zu Wort, die Rangordnung in der Partei wird nicht beſtimmt durch die Her⸗ kunft, ſondern durch die Leiſtung, durch den Dienſt an der Bewegung. Die Selbſtüberwindung des einzelnen und freudige Mitarbeit aller hat die Bewegung Adolf Hitlers groß gemacht und zum Erfolg geführt. Das muß jetzt erſt recht ſo bleiben! Die Be⸗ wegung iſt ſtolz, daß in ihren Reihen die gro⸗ ßen Helden und die großen Männer des Welt⸗ krieges mitkämpfen, und ſie iſt genau ſo ſtolz, daß einfache Arbeiter auf Grund ihrer natür⸗ lichen Befähigung zu Führern großfer politiſcher Einheiten der Partei oder der Sa. und SS. geworden ſind, und daß ſich ihnen freudig z B. hohe Offiziere aus dem Weltkrieg unterordnen. Es wird ſich wohl mancher Bürgermeiſter einem Ortsgruppenführer, der Arbeiter iſt, in ſeinem Wohnort in der Bewegung unterſtellen müſſen. Wer das vermag, der iſt ein Mann und wird ſich bewähren, der wird im Kampf der deutſchen Freiheitsbewegung auch ſeine Befriedigung finden, wer das nicht vermag, hofft vergebens auf die Befriedigung ſeines Geltungs- oder Erwerbs- triebes. Das iſt das große Verdienſt des National⸗ ſozialismus, daß er aus allen Schichten des Volkes, und zwar aus allen geſunden Schichten, ein neues Führer⸗Korps der Nation geſchaffen hat, das in ſeiner Geſchloſſenheit, in ſeiner Treue, aber auch in ſeiner geſunden völkiſchen Ueberlegenheit und ſeinem Selbſtbewußtſein dem Oberſten Führer, dem deutſchen Reichskanzler Adolf Hitler, die Garantie dafür bietet, daß in Zukunft die NSDAP. ihre hiſtoriſche Aufgabe dem Volke gegenüber erfüllt. Niemand, der in dieſe Bewegung eintritt, darf vergeſſen, daß er aus lauterſtem Herzen heraus ein Sozialiſt ſein muß, der ſeinem deut⸗ ſchen Bruder im Lebenskampf beiſteht, ihm ein Freund iſt und dem deutſchen Arbeiter ſein Recht innerhalb der Nation, in Ehren und Würde zu leben, zuerkennt. Auch in der Zukunft werden an den Na- tionalſozialiſten hohe Anforderungen geſtellt. Un⸗ beirrbarer Kampfwille, nie verzagende Opfer- freudigkeit, unbedingte Disziplin, Ueberwindung des Ichmenſchen, das ſind die Vorausſetzungen für einen Nationalſozialiſten. Wer ſie erfüllt, gehört nicht nur äußerlich, ſondern auch inner⸗ lich für immer zur deutſchen Freiheitsbewegung. Demonstrationen der Nd Ap Wien, 9. Mai. In Wien wurden von Nationalſozia⸗ liſten in den Haupttraßen Demonſtrati⸗ open gegen das Uniformverbot veranſtaltet, bei denen kleine Gruppen mit ſchwarzen Ho⸗ ſen, weißen Hemden und ſchwarzen Krawatten, zum Teil mit Zylinderhüten, an denen Ha⸗ kenkreuze befeſtigt waren, die Straße auf und ab marſchierten. Polizei ſchritt raſch ein und zerſtreute die Gruppen. Es wurden 107 Per⸗ ſonen von der Polizei feſtgenommen. In der ſteieriſchen Stadt Leibnitz hat der Gemeinderat bei Stimmenenthaltung der chriſt⸗ lich⸗ſozialen Vertreter den Reichspräſidenten und den Reichskanzler Hitler zu Ehrenbürgern ernannt. Im Anſchluß daran kam es zu gro⸗ ßen Kundgebungen auf dem Marklplatz. Auf dem Rathaus der Stadt wurde die Halen⸗ kreuzfahne gehißt. Aus Baden Sängerfeſt in Ilvesheim. Ilvesheim bei Mannheim, 9. Maj. Anläß⸗ lich des 50jährigen Beſtehens des Männer⸗ geſangvereins„Aurelia“ Ilvesheim fand ein Sängerfeſt mit Geſangswettſtreit und Wer⸗ tungsſingen ſtatt, an dem 28 auswärtige Ver⸗ eine mit rund 2000 Sängern teilnahmen. Gau⸗ vorſitzender der Mannheimer Sängervereini⸗ gung, Karl Hügel, gab der Freude darüber Ausdruck, daß nun auch wieder das Volkslied und das vaterländiſche Lied den ihnen ge⸗ bührenden Platz einnehmen. Eine Reihe alter Sänger konnte geehrt werden. Der Sonntag wurde durch einen Weckruf eingeleitet. Um 9 Uhr begann das Wett- und Wertungsſingen. Nachmittags bewegte ſich ein Feſtzug durch die mit Fahnen und friſchem Grün reich ge⸗ ſchmückten Straßen zum Feſtplatz, wo die Preisverteilung erfolgte. Die erſten Preisträ⸗ ger ſind folgende: In Klaſſe 1: Herbertſcher Männerchor Höchſt 187,5 Punkte, in Klaſſe 2: MGV. 1850 Hohenſachſen 218,5 Punkte, in Klaſſe 3: Sängerbund Groſachſen 212,5 Punkte, in Klaſſe 4 mußten ſich wegen Punkk⸗ gleichheit MGV. Viernheim, Teutonia Mann⸗ heim⸗Feudenheim und Sänger-Vereinigung Großzimmern mit je 223 Punkten in den erſten Preis teilen. E Mannheim, 9. Mai. Mai⸗Ausſtellung verlängert.) Die Mannheimer Mai⸗Ausſtellung 1933 für Handwerk, Handel und Gewerbe in den Rhein⸗Neckarhallen iſt um acht Tage bis ein⸗ enden Sonntag, den 14. Mai, verlängert worden. Annweiler, 9. Mai.(Selbſtmordver⸗ ſuch eines 18 jährigen). In Silz brachte iich in der Nacht der 18jährige Hermann Gräns in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen ſchweren Bruſtſchuß bei. Mit lebensgefährlichen Ver⸗ letzungen wurde der junge Mann in das Be⸗ zirkskrankenhaus Annweiler eingeliefert. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. Rüſſelsheim, 9. Mai.(Das Rüſſelshei⸗ mer Volkshaus in Konkurs.) Ueber das Vermögen des Volkshausvereins Rüſſels⸗ heim e. V., wurde das Konkursverfahren er⸗ öffnet. Das Volkshaus wurde vor einigen Jahren von der Sp. und den Gewerk⸗ ſchaften mit einem Koſtenaufwand von 300 000 Mark errichtet. Gegen die Vorſtandsmitglie⸗ der wurde ein Strafverfahren eröffnet, weil 5 nicht ſchon vor zwei Jahren bei Eintritt r Zahlungsſchwierigkeiten des Volkshaus⸗ vereins den Konkurs anmeldeten. g (Mannheimer