1 iernheimer Anzeiger bolernheimer Tageblatt— Biernbeimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung Gernbelmer Vurger- A.- Wiernb. Volksblatt) ˖ 25 N zei 5 itzeile 20 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis monatl.. Anzeigen reiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet a 140 fre 1 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte* bei Wie 0 abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ aktuelle intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 7 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger 3 Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes recher 117.— Telegramme Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 8 ö Plapvorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 15 190 M.— Schriffleltung, Druck Weg! 3b Würd Geschaſtsßtele MRathausſtr. 1 E been vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine ah nicht übernommen werden 3 e N 8 psp, Bettfecdern u. Achtung! 2 Kad. dunohags- U. dungmännerverein 2 de 1 etten Der Kampfbund für 1 menen eee A vorn grogen Spgezialh ads gewerblichen Mittelſtand 3 Bettfedern Ortsgruppe Viernheim N Titular fest. FFP hat am Donnerstag, 11. ds. Mts. in einer gutbeſuchten Graue Federn n 20 i% 380 Verſammlung einſtimmig be⸗ Weige Federn d. 380 ſchloſſen: 9 9 Sonntag, den 14. Mai 1933 mit der Feuerwehr. 7½ Uhr hl. Meſſe mit Generalkommunion der geſamten Mitglieder, Ehrenmitglieder und Schutzmitglieder. 4 0 Gansehalb daunen ves 4 30 daß ab Montag, den N 1¼ Uhr e Aufſtellung(Freiſchütz) zum gemeinſamen 0. 1 2 2 8 a Graue Daunen bund 12600 880 6.90 eee 1½ Uhr kurze Andacht und feierliche Aufnahme in die Sodalität. a Nabattmarkenſyſtfem 105 4 4 Weiße Daunen. nd 0 1.75 einzuſte IIe III Abends 8 Uhr Famiatenabend im Freisehiz Bettbarchent Letzter Einlöſungstag für Rabattbücher wird Libere. CTT 2 0 1 auf 1. Juni feſtgeſetzt. 3 EINTRITT FREII Bettbarchent federdeht M. 185 1.50 1.25 95 Der Kampfbund des Wir richten an die geſamte Mitgliedſchaft nochmals die herzliche 130 om, tiert echtrot u. gewerblichen Mittelſtandes. itte. ſich bei i Ver. Bettbarchent 8 e 1280 18 1.40 0 Bitte, ſich bei den einzelnen Veranſtaltungen reſtlos zu beteiligen A kerpiger Daune BGer 18 1060 1 25 e Fe 5 Der Vorſtand. 5 Warum Kriſe in Genf? i W 8 e 1 1 A Gcgccctccsccéssé(scsseé sé Die Kriſe der Konferenz in Genf darf in IIC 7277 1.95 ihrer Bedeutung nicht unterſchätzt, braucht Einen neuen 2 2 aber auch nicht ſo tragiſch genommen zu a 1858 a ö ESAerbenten dacholen fanden 5 Aus dug Naeh uenkenslupm! bene eee enen Der Nationalſozialismus als germaniſche Revolution— Auferſtehung der alten deutſchen ar. echtrot u. feder- 5 ö i 0 1 14 Fechbetten t 40.25 eee ice men bal, hoben dec ahnliche gie Reihtsanſchauung 1 5 j 9 1 die t 153 N ſpitzungen ereignet, ja, ſie gehörten gewiſ⸗ Bein, 19. Pei Späteſtens Ende dieſes Monats werde es in f 1 Kissen 80/80, garant. echtrot und ſederdicht 2 95 Abriß zu verkaufen in erh ien Ie 0 e 1 1 12 ſermaßen zu dem Programm ſolcher Ver⸗ Die Juriſtentagung in Berlin geſtaltete ſich ganz Deutſchland nur eine große juriſtiſche Grütze aus deſterreich i ee ee eee 0 KHühnerstr. 8 Muckenſturm, freundlichſt ein.— Für gute Bedienung und Verabreichung von handlungen. Dder Unter ſchied gegen u einer großen Kundgebung für die Wieder⸗[ Organiſation geben, den nationalſozialiſti⸗ Der Landesleiter Oeſterreichs im Bunde Daunendeckbettaidt 8 Pi Baanen 37 50 5 prima Speiſen und Getränken iſt beſtens geſorgt früher beſteht lediglich darin, daß man ſonſt herſtelung einer deutſchen Rechtsauffaſ-ſchen Juriſtenbund. Demjenigen, der ſich noch] nationalſozialiſtiſcher Juriſten, Dr. Bern- dicht, 3½ Pid. Daunen* Phili 81 1 F die Jose 5 e zu leſen deiß ung und e bench de 997 1 5 e ene ene e merle le en 0 Grüße aller 10 8 07 5 r 4 1 kam:„Koffer packen“ oder„Raus aus em tizminiſter Kerrl erklärte in einer Rede: ekann abe, werde eine aller le 3. tionalſozialiſtiſchen Juriſten in Deſterreie Bettfedern- Reinigung 1 billigsten 1905. in 1 1 8 e. Violterbund!. Daß diesmal im großen und Freiheit ſei nach deutſcher Auffaſſung] Möglichkeit zu freier Willensentſchlie- Er erklärte u. a., —. NB. Ferner gebe ich der geſchätzten Einwohnerſchaft bekannt, daß Sonn. ganzen die deulſche Oeffentlichkeit die Nerven] nicht Zügelloſigkeit, ſondern Zucht und ßung gegeben. Geſchehe das nicht, Been wenn es eine Regierung eines abſter⸗ Wir reinigen lhre Bettfedern mit der modern- U 0 1 tags von 2—4 Uhr ſtändig am Ortsausgang(Weinheimerſtraße) ein Auto zur behält, iſt immerhin ein Zeichen dafür, daß Ordnung. Zum Recht gehöre die Pflicht,] ohne jede Schonung dasſelbe Verfahren benden Syſtemes über ſich brachte. die sten Reinigungsmaschine. Mk. 140. Muckenſt Verfü teht reis 20. man im Laufe der Jahre gelernt hat, diplo: und aus der Pflicht erwachſe das Recht. Wir angewandt werden, wie bei den 6 ewerk⸗ Miniſter des befreundeten Deulſchen Vorherige Anmeldung erbeten ee eee 9 1 ö 5 1 340 e 5 8 2 1 18 en matiſche Schachzüge oder auch Drohungen] müſſen, erklärte er, ſchaften, Niemals wird der Bund na⸗ 5 inder g., unter 6 Jahren frei! Au un eht das Auto auch zu an⸗ z; 11. 5 Reiches Agikatoren zu nennen, die nur der Verhandlungspartner in ihrer Bedeu⸗. 3 f tionalſozialiſtiſcher Juriſten von der Forde— 5 7 j i g 5 nern deen% ͤ/%%%, 10 bes in Kaner, aun Huberta 0 1725 b 5 0 4 d ue. b. eee,, zelnen Fall für den Richter mundgerecht daß alle Zuden reſtlos aus jeder Form ambrinus.„ 3 7 Uhr Aufſtellung(Marktplatz) zum gemeinſamen Kirchgang — Nummer 112 c„ ee, CececcccccccẽCc(ccc i i i 4 den von Deutſch-Oeſterreichern entſchie⸗ Hans Re 8 ne machen. Rückfahrt zu gleichen Preiſen.— Zu dem morgigen Ausflug der 1876/0 lungen in Genf nicht auf die leichte Schulter machen will. damit er nicht ein hohes des Rechislebens heraus müfſen. 2 fe Geborene ſteht das Auto ab 1 Uhr ſchon zur Verfügung. genommen werden. Deutſchland hal durch tönigliches Amt ausübt, ſondern nur Dr. Frank kündigte an, daß die S Fc ö 5 i„die ſi it iel die ö ſeine eien e von 1965 eine Technik ausführk. rechtsr 1 1 1 0 5 Auer be, Aer Leſterreichs 0 e führen, unh . 8 2 2. 1 8 itia 09 E. V. Vhein. Beſonnenheit un gutem Willen gezeigt. Es[A 9 Bodenrecht eingehend, nommen werden oll, ebenſo die Refo be 14 br hin tei sch 9e * e eee U. U 3 5 211 Felt ich eus de Slendpunke daß den ge, euere der miner. Rruolgttonen iin 3 ivflprogeſle. Noch in Laufe der Lam; e e 8 2 0 7 a Muttert 7 Kampf, Volksgenoſſen, iſt auch unſer Kampf. (Sonntag, den 14. Mai) H 1, 2 H 1, 4 Mannheim H 1, 13 H 1, 14 — ſamtkomplex der Abrüſtungsfrage behandelt iſt Bodenrecht ausgegangen. Blut] nächſten Woche werde eine umfangreiche No⸗ 6 Neſt.„Fur Waldſchenkt“ werden ſolle, der ja aus vielen wichtigen meiſt vom Vo ch gegang j 0 und Boden ſind miteinander verbunden velle, in der alle erſten und dringenden Wün. g a i 15 Einzelproblemen beſteht: Fragen der Luft⸗(und ſie ſollen auch unaufhörlich wieder mit⸗ ſche befriedigt werden ſollen, wie 1 15 Deutſchen Reiches, wenn wir auch Sonntag, den 14. Mai 33 nachm. 3½ Uhr flotte, der Marine, der ſchweren Artillerie, emander verknüpft werden.(Erneuter Bei⸗ ſchärfung der Strafen auf dem Gebiete der heute noch aus ſtaaterechtlichen Gründen Liga⸗Freundſchaftsſpiel gegen i der e 5 e e 11 1910 fall.) Der Bauer ſolle nicht mehr der ent- 1 der K 128 Bel W 925 von ihnen getrennt ſind. wenn ein Ueberblick barüber vorbau ene l rechtet in Deulſchland ſein, londern jerquäleret, die ei n 6 a S. C. Rotweiß Frankfurt in welchem Umfange die Benachteiligung 5 der Mann von Mun er ahr el der 0 Strafbarkeit ſtudentiſcher Men ſu e Reh e e e a Aufdee auf dem Waldſportplatz. Deeutſchlands beſeitigt wende und die 1 Adel der Arbeit für das Vaterland ausgeht. Der Staat ſei nicht Cöbthez 10 aden äts fein ein nee, echt in Froßen pe Vorher 2,15 Uhr um die Jugendmeiſterſchan Wen nach den e e die So wird dieſer erſte Schritt der Revolution duſelei vergangener Epochen fortzuſek 5 ſozialſſtiſchen deuſſchen Staale Adolf Hillers Seck im A1 5 11 Verſailler Vertrages hergeſtellt ſei, will die nach Annahme dieſes Geſetzes vollendet ſein. Der Verbrecher werde ſo gejagt werden, u schaffen 05 ee 21 deutsche Delegation hun endgültige Stellung, Die Sehnſucht der Millionen und Abermillto— daß er das Zittern vor dem Staat lerne. 3 ö i. Untere Mannſchaften: nahme herbeiführen. Auf der anderen Seite 1011 von Deutſchen nach engerer Einheit. ſo Aus dem deutſchen Volk ſolle wieder ein Der Landesleiter Preußens im national⸗ 3. Mannſchaft— Hemsbach 1. Mannſchaft aber ſtanden die anderen Mächte, an der ſchloß der Minſſter, ſoll uns zu dein Me Herrenvolt werben. Welter kündigte Dr. ſozialittſchen Juriſtenbund, Miniſterialdi⸗ Beginn 3 Uhr. Abf. 2 Uhr per Rad ab Lokal.. a e de dagen e s ſlhken, das nur wirklich werden kann durch Frank an, 0 1 befüheungen 1155 ſeurmſchem Bet 4. Mannſchaft— Schriesheim 1. auf den e de einmal die Fragen der gee unſer Tun und Laſſen. Unſer Tun und Laſ⸗ daß als Gegenſtück zur„Front der deut. ner Ausfü gen iſche fall eee Wallſtadt 2. M.— Viernheim 4. Mannſch. 10 Helin dura freundlich gegenüber⸗ Klang in unſerem Blute: Hin, zueinander! deulſchen Rechtes“ gebildet ſein werde. rs z i 5 5 Samstag abend in Wallſtadt 5 Uhr Abfahn 1 55 ſteht, dem es aber ſeine kleine Meichs⸗ Deutſchland, Deutſ hand über alles! die ebenfalls den Ven 1 5 925 tchlands Ftelheil, d 10 1 5 e 40 15 4 Uhr per Rad ab Lokal. 15 1 9 nicht 05 5 1 0 15 ae 11 Rede Dr. Franks bikten weden 3 2010 8 Je Müde Lace anden Samstag, den 13. Mai abends 8 Uhr ine; bin kommen, Haß Deutſchland, das ſahrela 55. f 9 If 5 a 145 ſeheilth on Heben der Naflon effet f ö f We als er Reichskommiſſar für die Gleichſchal Auch das Programm der Vereinheit e . Mitgliederver⸗ 15 a ge eee eden l bes tung in bei Juſtiz und bayeriſche Juſtizmi- lich 11 g 925 5 Rechtswillens mit dem werden würden. 5 . P FNF Macht der J Die deutſchen Juriſten würden, ſo ertlärte vereinigung Amicitia, Ehrenmitglieder pale i daſteht. ſeine Reichswehr in eine kurzftiftg ſozialiſtiſcher deutſcher Juriſten, kennzeichnete[ Welt gebrochen werden können. Dr. Frank der Redner, jetzt an die Arbeit gehen, um Mitglieder, Jugend, Handballer, Schwerathle dienende Miliz umwandeln müßte, ſelbſt um den Nationalſozialismus als letzte große begrüßte den anweſenden Führer des Lan- den Staat zu ſchaffen, in dem das deutſche eden. K e 0 8 0 f 5 f es mögli 1 1 11 innerte i digen . 5 d. ktat hat uns ein erſten Male wieder ſei es möglich, daß der liſtiſchen Juriſtenbundes und erinnenie an Ordnung, des Gedeihens der lebendig Bekanntmachung. ſcheinen gebeten Der Vorſtand.; dürfen. Das Verſailler Diktat hat 5 Wäſchefabrik ſucht langdienendes Berufsheer aufgezwungen, Begriff Naſſe Eingang in das Recht finde.[ die Verſuche, die gegen den deutſchen Beſuch] Fortentwicklung des deutſchen Blutes, den Betr.: Den Ladenſchluß in Viernheim. ECC ˙¼ ö Uairtschals-Veber nabe 9 Für uns ſind die Schranken längſt gefallen. Wir ſind Brüder eines geeinten s Verlobte grüßen Maria Tischer (Hnsnian Adlo- ( Yernpbeim, Id. Mai 1933. Große Auswahl in preiswerten[[ Iſt das Schenken noch ſo ſchwer, Blumen aller Art, finden Sie Iſt der Beutel noch ſo leer, bei uns, wir empfehlen Mütterchen für Deinen Strauß rechtzeitigen Einkauf![ Geb ich auch das Letzte aus! Gärtnerei Eiſele. 8555595999599 9 * 4 2 5 9 97 95 5 85 . 7 5 5 95 * age . i a it ei anderen[Das große Glück dieſer Juriſtengeneration in Wien unternommen worden ſeien. Er he. Staat der Bauern, des Arbeiters, des Sol. Privat⸗ Relſende 1 e een geht paßt den ſei es wieder, ſchöpferiſch ſein zu dürfen und tonte, daß er nach Wien fahren werde, abe] daten, den Staat Adolf Hitlers. Dr. Neubert — Auf Grund des 8 0 Abſ. 2 der Verord- fer g lt⸗ und A 5 chemaligen Gegnerd aber dieſes Berufsherr das Schickſal„des deutſchen Rechts wieder man es wolle oder nicht. Er beſuche ſa nicht ſchloß die Kundgebung mit der Erklärung, nung über die Regelung der Arbeitszeit der An⸗ ſſt 1 0. 1 8 nicht mehr. der Kampfwille der anderen dort an die Rückenwurzelung im deutſchen] die öſterreichiſche Regierung, ſondern daß in ihr das Ziel zum Ausdruck gekom⸗ — 0 eee f e en lter Er richtete Volkstum anzuknüpfen, wo es vor einigen das öſterreichiſche Volt. men ſei: E ee e la- 7948 UA 281 Ter 5 de 8 9 55 11 1 155 99% W h Jahrhunderten brutal durch römiſche 55 Dekan der juriſtiſchen Fakultät der Ein Reich, ein Recht ein Führer, ein 2 4 1 2. auf, 1— 1 i 147 r Deko d l iſche akut 95 7 7 7 Der hieſigen Einwohnerschaft und nach Anhörung des Gewerbeauſſichtsamts Barbperdienſt. b 1 9e Zahl der zugelaſſenen Heeres Staatsraiſon und Uebertragung diefer] Beräiner e et Hema a teilen be mit, daß wir die Darmſtadt erteilen wir hiermit den hieſigen In⸗ Umfangreiche Kollektion Sie können dieſe Kamera bis Pfiingſten i ſtärken einzureichen. Nun haben ſelbſt die e 110 Muehe die Hen ſolle begrüßte im Auftrage ſämtlicher Dekane der Mit einem dreifachen Sieg-Heil auf das Gaſtwirtfchaft ꝗhabern von offenen Verkaufsstellen die Erlaub⸗ 0 koſten 98.. e e e e i Sachverſtändigen auf der anderen Seite zu: terbrochen wurde. fiel hingeben juriſtiſchen Fakultäten aller deutſchen Uni⸗ deutſche Vaterland, die nationalſozialiſtiſche —— 125. a Schlieſtfach 246 geg ö geben müſſen, daß ein Mitglied eines Wehr- man ſich keinem Zweifel hing verſitäten die auf der Kundgebung ausge- B Reichspräsident von Hindenburg nis, ihre Geſchäfte an Samstagen in der Zeit Plauen i. V. 5 verbandes noch kein vollwertiger Er erklärte ausdrücklich, daß da⸗ deulſche ſorochenen Gedanken, die den Sinn des alt⸗ na ben gesch tate Adolf Hiller g 16 vom 6. Mai bis 16. September 1933 ein⸗ 0 1. 5 III 0 Nekord Soldat ſein kann. Sie haben bei dem Recht eine nationalſozialiſtiſche An ele deutſchen Rechtes, das ein Bauern mit dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes in 0 ar Ul ießlich fü äftlichen? 51[titalieniſchen Beiſpiel die Löſung genheit ſei und daß das deutſche Recht recht war, wieder in den Vordergrund die Kundgebung ihren Abſchluß. 45 8 e n gewählt, fünfzehn Mann Miliz gleich ei⸗ geführt werde auschließlich von den ſtellen wollten f. PFC f. 99 1:— TT(einundzwanzig Uhr) offen zu halten. Zimmer mit 4 RM. in Zahlung geben. nem ausgerüſteten Soldaten zu berechnen. Machtexponenten dieſer Bewegung. i 5 0 F Weiter weiſen wir darauf hin, daß auch ö 0 Quote e bnd angewandt e a 5 1 ö an gen o — a ö e anlätli 0 1 a 0 verbä 0 i g f 515 de Ausdr e iſt, vom ge e a n; nah 15 900 991 0 de 14. Meal in der geit von 7880 Uhr(19 1 uhr) an. M. Küche Dieſe Kamera koſtet Sie nur 22 Mk. 5 würde t 0 0 u geklärt allerdings zumeiſt von 0 d hat ieee alta bumſe besen, de duntterſtüg werden 0 weſ ſie am 1 0 ſtattfindenden„Eröffnungsfeier“ geſtellte unter der Bedingung beſchäftigt werden zu vermieten. 3 Zur Abſtimmung über dieſe Frage wäre e e e ee be ee 915 gerd Deutſchland in dem Vorſchlage[ Verhandlungstiſch mit anderen Mächten um . 4 laden wir hiermit alle Freunde, Be. dürfen, wenn ihre Beſchäftigung an 30 Tagen] Stelnstraße 23 Laſſen Sie ſich dieſe Kamera manches zu ſagen. Daß Frankreich und die lien Alfred Roſenberg befaßten und alles] Macdonalds eine guge Grube e deneſchen wenne ee db kannte und Gönner herzlichſt ein. im Jahre 10 Stunden täglich nicht überſchritten unverbindlich bei mir vorführen! Leander der Kleinen Entente eine Haltung andere, als den Willen zum Verſtändnis der J für die Verhandlungen über die Abrüſtung]! Das neue De a 1 überg 0 ie tägli eſchäft ö gegen Deutſchland einnehmen würden, konn⸗ deut en Dinge erkennen ließen. Die Rede anerkannt hat. Wenn Frankreich den feh- ſtärkſtes Unverſtändnis und 9 ißtrauen. So Pulnoo san und frau Täcle bab. Hernert. ee ee eee e ee 0 Rathaus- Drogerie es nicht mehr überraschen. die Bereie des bpliſchen Rriegsminiſtere Lord Halls“ lenden Abrüſtungswileen, wi alice, fc ec ee e e an den freigegebenen Samstagen darf ebenfalls Einlagsküehen gnigten Staaten ſind in Genf durch den han im Oberhauſe iſt noch ſchlimmer zu be⸗ Kleinen En tente 7 0 2 0lf Hillen h e 1 Mal noch ce Allen meinen ſeitherigen Gäſten ſpreche ich auf dieſem Wege 10 Stunden nicht überſchreiten, weiße Italiener P ste T Mos ko Dp 90 0 a Dig in bieden Egle Kemi Peutſcht 1 0 dem e deen be d e ganze anange. ausgeſprochen!„Die Welt verfolgt für ihre Unterſtützung meinen herzlichſten Dank aus, und bitte Zuwiderhandlungen gegen die vorſteheuden zu verkaufen. f 5 5 9* 0 Deutſchlands w 9 meine Nachfolger weiterhin zu unterſtützen. Michael Herbert und Frau. Viernheim, 13. Mai 1938. U i i 5 z! 5. r 0 N„„ſie ſteht gegen uns“, aber Deutſch⸗ fern gegenüber. Die Haltung Itallens Kriegsminister, der allerdings angab, nun] nehme Problem aus der Welt zu ſchaffen,Z uns“,„ſie ſteht g ber ö Anordnungen werden gemäߧ 18 der Verord- Alo AHitierstrage 169 f hat in Deutſchland lebhafte Enttäuſchung her⸗ J für ſſch person zu ſprechen, als ein Bruch[o ſollte ſich England wohl überlegen, og land 5 ße 1 9 er perten nung über die Regelung der Arbeitszeit der An⸗(Tivoli) vorgerufen. Es hat ſich wieder gezeigt daß es Verſailler eilig angeſehen, der die dieſe Politik auch ſeinen Weg beſtimmen darf. Jahr 415 80 den iich en 138 10 1 0 f n f es auf andere Großmächte ſtarke Rückſichten][ im Vertrag vorgeſehenen Sanktions⸗ Das deutſche Volk teilt die Hoffnung, daß[ Ja 0 1900 arm werden Dai geſtellten vom 18. März 12919 mit Geldſtrafe, nimmt, obwohl es mit Deutſchland in Genf ehn in Wirkſamkeſt ſetzen würde. ihren Vertretern erkannt werden, — 8 5 é z in Genf nichl ergebnis⸗ g 5 e 410 f — im Unvermbgensfale mit Gefängnis bis zu ſechs 2 Unne due dg aan egg Fal ung ne ee ger ist bie oſſene Fee dhe und die 1 Welt, 10 orrberrg abe once de fe ee e ede 5* 90 ine jetzige alt! K 0 6 N, 8 iktates u 0 J eichbere* 1 N 1 5 e eee een ene Alte Ze tungen eee e Viernheim, den 6. Mai 1933. mit Zubehör zu ver⸗ 7 N bot aus dem Jahre 1932 zurückbleibt. Dazu] die für Deutſchland nicht in Betracht. kom- den Erfahrungen gelernt haben, daß eine ſein Re cht bergie ö 1 Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. mieten. rum Einschlagen u. zum Tapezieren tommen moch die Reden, die im Unterhauſe] men kann. wie es der Reichswebrminiſter] Regierung, aleichaüftia aus welchen Parteien l ſein Recht wiederaibt. L den Hleraneimer Anzeiger! n ae Oecher. Kirſchenſtraße 14 zu haben in der Druckerei dieſes Blattes. Qt cee = Die nationdle Revolution Vizekanzler von Papen über die politiſche Loge. Münſter, 15. Mai. Vizekanzler von Papen hielt am Sams⸗ tag abend auf der großen Stahlhelmkundge⸗ bung in Münſter eine Rede, in der er u. a. ausführte: Der geiſtige Aufbruch, in dem wir ſtehen lar der uns innerlich erfüllt, iſt der Umwelt isher ein volkommenes Rätſel geblieben. Wir, die wir uns heute losgelöſt haben aus den Gedankengängen der letzten eineinhalb Jahr⸗ hunderte, werden nicht verſtanden,— und das iſt nicht verwunderlich— von denen, die mit ihren Staatsformen und ihrem ſoziologi⸗ ſchen Denken noch in den Spuren der franzöſi⸗ ſchen Revolution weiterwandeln. Aus dieſem Mißverſtehen und aus der UAn⸗ fähigieit, die Größe des geiſtigen UAmbruches, der ſich in Deutſchland vollzieht, zu begreifen, hat ſich ein außenpolitiſcher Ring um uns ge⸗ zogen, der vollkommen den Auguſttagen 1914 gleicht. Heute ſoll nicht nur eine militäriſche, ſondern eine morcaliſche Iſolierung Deutſch⸗ lands durchgeführt werden. Es wäre kindlich, und der Stunde, in der wir leben, nicht würdig, wenn wir aus Ue⸗ berhebung oder aus Schwäche die Augen vor der Gefahr verſchließen wollten, die unſer na⸗ tionales Leben zu bedrohen ſcheint. Am kommenden Mittwoch wird die deutſche Volksvertretung zuſammentreten, damit die Umwelt erfahre, wie die Reichsregierung und das deutſche Volk über dieſe Lage denken, und welchen Weg zu gehen ſie entſchloſſen ſind— Die Welt wird dann auhorchen und feſtſtellen, daß ein großes Volk und der Träger einer alten Kultur nur für eine kurze Zeitſpanne mit materiellen Mitteln der Lebensrechte be— raubt werden kann, die ihm nach der göttlichen Ordnung der Dinge genau ſo zuſtehen, wie allen anderen Mächten der Welt. Der Kriegsminiſter einer fremden Macht hat dieſer Tage von„Sanktionen“ geſprochen. Das Gedächtnis der Welt und einiger Staatsmän— ner ſcheint erſtaunlich kurz. In Lauſanne be⸗ glückwünſchten ſie mich und ſich ſelbſt, daß nun endlich der Wahnſinn der Reparationen beſeitigt ſei, der die Welt an den wirtſchaftli⸗ chen Abgrund gebracht hatte und daß mit dem Ende des Traumes„Deutſchland wird alles zahlen“, nun auch der phantaſtiſche Gedanke ein klägliches Ende gefunden habe, man könne U mit militäriſchen Sanktionen erpreſ⸗ en. Dieſem Kriegsminiſter iſt es offenbar nicht bewußt geweſen, welche Heuchelei darin liegt, den Völkerbund zu Sanktionen auf⸗ zufordern, gegen eine Macht, die nichts tut, als einen moraliſchen Kampf gegen unſittliche Verträge zu führen, während doch dieſer gleiche Völkerbund es nicht fertig brachte, irgendeine Maßnahme ge⸗ gen ſolche Mächte zu ergreifen, die ſich nicht mit moraliſchen Proteſten begnügten, ſondern zu den Waffen griffen und Krieg führten. Gegenüber dieſer Lage werden wir fortfahren, nichts zu tun, als unſer Recht auf gleiche Sicherheit unter den Na⸗ tionen zu fordern, das heißt, die Abrü⸗ ſtung der andern gemäß dem Verſailler Vertrag, nichts anderes; und wir wer⸗ den zeigen, daß die Nation von heute mit eiſernen Nerven jeder Provokation ge⸗ genüber nur den Standpunkt des gleich⸗ berechnigten Friedens für Alle verfechten wierd. Der Vizekanzler ſetzte ſich dann mit dem Pazifismus auseinander, der in den letz⸗ ten Jahrzehnten das Mark unſeres Volkes zerbrochen habe. Aus dem Pazifismus er⸗ wuchs eine unkämpferiſche Lebensanſchauung. Es fing an in der Literatur, die ſich darin ge— fiel, den ſtarken Menſchen als einen brutalen Dummkopf hinzuſtellen und den Schwächling zu verherrlichen. Eine Humanität machte ſich breit, die mit Nächſtenliebe nichts mehr zu tun hatte. Die höchſte menſchliche Sittlichkeit iſt wie alles Große ſehr einfach: Sie beſteht in Opfern, deſſen Krönung immer der Einſatz des Lebens iſt. Der Geiß von Langemacck und der Geiſt der nationalen Revolution ſind ein und derſelbe. Ihr Träger ſind die ſoldatiſchen Menſchen, die in der Seele und im Körper kämpferiſch geblieben. Ob SA oder Stahlhelm, es iſt derſelbe Geiſt, der Lebensbejahung, der Bejahung des Opfertodes, der ſich durch bittere Jahre hin⸗ durch erhält und dann hindurchbricht, um eine neue heroiſche Zeit zu begründen, und trotzdem ſind die Aufgaben der 5A und Stahlhelms nicht die gleichen, weil das politiſche Geſetz, unter dem beide angetreten ſind, Verſchieden⸗ heiten aufweiſt. Wohl iſt auch die S A eine Truppe, die von Wehrhatigkeit durchglüht iſt, die Stoßrichtung ihres Willens iſt aber eine vorwiegend nach innen gerichtete, eine po⸗ litiſche. Der Stahlhelm ſetzt von je⸗ her die Tradition der alten Armee fort. So oft wird heute die Frage an mich gerichtet, ob die Partner, die am 30. Januar die Re⸗ gierung der nationalen Erhebung bildeten, nicht gleichberechtigt ſeien und die gleichen Aufgaben hätten. Als Antwort verwies der Vizekanzler auf ſeine Rede vom 21. Februar, in der er ge⸗ das vornehmste Ziel darin beſtehe, die drei großen Heeresſäulen der natjonalen Bewegung,— den Nationalſozialismus, den Stahlhelm und die Kämpfer der kon⸗ ſervatwen Idee— geiſtig zu verſchmelzen und den Staat nicht nur den Maſſenerpo⸗ nenten zu überlaſſen, ſondern ihm alle geiſtigen freien Energien dienſtbar zu ma⸗ chen, die in den letzten 15 Jahren für eine beſſere Zukunft gekämpft hätten. Der Vizekanzler gedachte dann des Mannes, der die Sturmfahne vorangetragen habe und der heute die Hoffnung der ganzen Nation ſei: Adolf Hitler nationalen Revolution erblicke.“ gegeben.“ fall. Der„liebenswürdige“ Gruß Der„unerwünſchte“ Beſuch der Reichsminiſter in Wien. Wien, 15. Mai. ack, und einige Herren der Begleitung. Jubel, der die Miniſter auf fahrt empfing, zeigte, wer der eigentlich An⸗ erwünſchte in Oeſterreich iſt. Im Braunen Hauſe fand nochmals ein Empfang ſtatt, dem auch der deutſche Geſandte beiwohnte. Gauleiter Frauenfeld bat um Ent⸗ ſchuldigung wegen des Verhaltens der öſter⸗ reichiſchen Regierung. aber das Volk und die Berlin, 15. Mai. Die für den nächſten Mittwoch angeſetzte Reichstagsſitzung zur Entgegennahme einer außenpolitiſchen Erklärung des Reichskanz⸗ lers iſt eine zwangsläufige Folge der letz— ten außenpolitiſchen Entwicklungen, die Deutſchland dazu zwingen, vor aller Welt eindeutig und klar ſeinen Standpunkt zu den großen Problemen der Außenpolitik noch einmal zum Ausdruck zu bringen. Der Reichskanzler wird nicht nur die letzte Phaſe der Genfer Abrüſtungskonferenz und die Entwicklung der Dinge in den letzten Tagen erörkern, ſondern wird das Abrüſtungsproblem in ſeiner Ge⸗ ſamtheit behandeln. Eine Klärung der außenpolitiſchen Si⸗ tuation iſt vor allem im Hinblick auf die für den Juni in Ausſicht genommene Welt⸗ wirtſchaftskonferenz notwendig. Jede Unſicherheit muß bis zum Beginn die⸗ ſer Konferenz behoben werden, wenn ſie auch nur den geringſten Erfolg haben ſoll. In erſter Linie iſt es dabei ſelbſtverſtändlich notwendig, daß die Abrüſtungskonferenz mit einem ſichtbaren Erfolge endigt. Neben dieſer kritiſchen Entwicklung in Genf wird der Reichskanzler auch Stellung nehmen zu den Reden des engliſchen ſtansöſſſcen Kuen Hailsham u. des franzöſiſchen Außenminiſters Paul⸗Bon⸗ cour, die beide nichts anderes bedeuten, als daß man ißt Deutſchland unter einen poli⸗ tiſchen Druck ſtellen will. 550 eine einfache Formel A beſagen dieſe Reden, daß ſagt hatte, daß die Starken ark und die Schwachen ſchwach bleiben ſollen.* Der Kanzler habe oft betont, daß die Na⸗ tion der intellektuellen konſervativen Kräfte nicht entbehren könne, die ſich parteimäßig noch nicht zu ihm bekannten.„Wir wollen daran arbeiten, daß es im deutſchen Lande bald nur noch eine Staatsauffaſ⸗ ſung gibt, die uns alle eint, und weiter hat der Kanzler erſt kürzlich betont, daß er im Stahlhelm einen unverbrüchlichen Garanten der Die Beſeitigung des unſeligen Streites zwi⸗ ſchen Kapital und Arbeit, zwiſchen Ar⸗ beitgeber und Arbeitnehmer fordere Diſziplin von beiden Seiten. Von Papen er⸗ innerte noch an ein Wort des Reichskanzlers Adolf Hitler: Ich habe dem deutſchen Reich den deutſchen Arbeiter erkämpft. Mit gleichem Recht werde der Kanzler am Ende eines Lebens ſagen dürfen:„Ich habe deut⸗ ches Soldatentum mit ſeinen unſterb⸗ lichen Eigenſchaften des Pflichtbewußtſeins, des Mutes, der bedingungsloſen Hingabe an das Land ſeines Blutes wieder in den Mittel- punkt des Denkens der deutſchen Nation ge⸗ ſtellt. Ich habe dem deutſchen Volke wieder das Vorbild des deutſchen Soldaten Die Ausführungen fanden ſtürmiſchen Bei⸗ deutſchen In den Straßen der öſterreichiſchen Haupt⸗ ſtadt, durch die die deutſchen Miniſter kommen ſollten, hatten ſich zahlreiche Menſchen ange⸗ ſammelt. Während die Leute trotz des herab— ſtrömenden Regens geduldig harrten, waren auf dem Flugplatz die deutſchen Gäſte be⸗ reits angekommen; die Miniſter Frank und Kerrl mit ihren Frauen, auch die Tochter des Miniſters Kerrl, der ſtellvertretende Vorſitzende des nationalſozialiſtiſchen Juriſtenbundes, No⸗ Im Auftrage der Bundesregierung wurde den Miniſtern vom Polizeipräſidenten Skubl folgendes erklart:„Ich habe Ihnen mitzu⸗ teilen, daß Ihr Beſuch unerwünſcht iſt. Die Bundesregierung wird jedoch alles zu Ihrem perſönlichen Schutz veranlaſſen.“ Darauf er⸗ widerte Miniſter Frank:„Bitte Ihrer Bun⸗ desregierung mitzuteilen, daß ich für dieſen liebenswürdigen Gruß herzlichſt danke“. Der ihrer Weiter⸗ öſterreiauſche Regſerung ſeien nicht basſelbe. Führers und erſuchte den Gauleiter, Grüße weiterzuleiten. Auch Miniſter Kerrl erwiderte in einer Anſprache. Vor dem Blau⸗ nen Hauſe und in den Straßen der Umge⸗ bung hatten ſich Menſchenmaſſen eingefunden. Die Polizei erhielt den Auftrag, die Straße z räuumen. N Hitler kommt nach Wien. (Wien wurde vor 250 Jahren von den Tür⸗ ken befreit), erklärte Dr. Frank, der Füh⸗ rer Adolf Hitler habe ihm aufgetragen, zu ſgaen, daß er ſelbſt in der nächſten Zeit nach Oeſterreich kommen werde. Im Verlaufe der Befreiungsfeiern kam es wiederholt zu Zwiſchenfällen. die Goldreſerve der Reichsbank Vor einer Konferenz der Privatgläubiger? Newyork, 15. Mai. Reichsbankpräſident Schacht hat die Rück⸗ reiſe von Amerika angetreten. Vor der Abreiſe übergb Dr. Schacht der Preſſe eine Erklärungg, in der es u. a. heißt: Das Problem, unſeren ausländiſchen Privatſchulden nachzukommen, liegt nicht in der möglichen Schwierigkeit der Aufbringung durch die einzelnen Schuldner, ſondern in der Schwierigkeit, den Transfer dieſer Zahlunegn durch Anſchaffung der not⸗ wendigen Deviſen zu bewerkſtelligen. Da alle nach Deutſchland fließenden Deviſen nach den gegenwärtigen Beſtimmungen an die Reichs⸗ bank abgeführt werden müſſen, kann der Schuldner Deviſen nur durch die Reichsbank erhalten. Vor zweieinhalb Jahren verfügte die Reichs⸗ bank über ungefähr 750 Millionen Dollar in Gold und Deviſen. Seitdem haben die deut⸗ ſchen Schuldner 250 Millionent Dollar in Gold und Deviſen auf auswärtige Schulden zurüdagezahlt. wodurch die Gold⸗ und Deyvi⸗ ſeureſerve der Reichsvant auf eine außerge⸗ wöhnlich niedrige Ziffer herabſank. Aus dem Reichsbankausweis iſt zu erſehen, daß dieſe Re⸗ ſerve von Woche zu Woche zurückgeht. Ange⸗ ſichts dieſer Lage beabſichtige ich, die Vertreter der Inhaber deutſcher Obligationen in den verſchiedenen Ländern zu erſuchen, ſofort in Berlin zuſammenzukommen, damit ſie mit uns die Lage prüfen und erwägen, auf welchem Wege man der augenblicklichen Lage am be⸗ ſten gerecht werden kann. Genf vertagt Bis nach der Regierungserklärung im Reichs⸗ tag. Genf, 16. Mai. Der Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, veröffentlichte eine amtliche Note an ſämtliche Konferenzmächte, in der mitge⸗ teilt wird, daß die zu Montag nachmittag einberufene Sitzung des Hauptau⸗ſchuſſes, in der die Generalausſprache über die Haupt⸗ punkte des Abrüſtungsabkommens ſtattſinden follte, auf Donnerstag nachmittag verſchoben worden ſei. In der Note heißt es: Von mehreren Abordnungen ſei ihm darauf mitgeteilt wor⸗ den, daß gewiſſe Mächte nicht in der Lage Vor der Kanzlererklärung Der deutſche Standpunkt zur Außenpolitik— Die Bedeutung der Reichstags ſitzung ſeien, die ürſprünglichen Dispoſitionen einzu⸗ halten, nach denen am Montag dem Haupt- Der Reichskanzler wird mit aller Deutlich⸗ keit betonen, daß derarkige Methoden am Ende zu einem Scheitern der Konferenz führen müſſen. Wenn man Deulſchland mit ultimakiven Forderungen kommen will, ſo kann man ſicher ſein, daß Deutſchland ſich keinem Ullimatum beugen wird. Aber auch die Welt dürfte es ablehnen, wieder zu den alten Methoden des ultimativen Druckes zu⸗ rück- ukehren. Wenn der franzöſiſche Außenminiſter Paul⸗Boncour glaubt mit ſeinen„Pa⸗ pieren“ über deutſche Rüſtungen Eindruck zu erwecken, ſo kann man nur ſagen, daß dies keine Methoden eines verantwortlichen Miniſters ſind; kein ernſthafter Politiker wird darauf hereinfallen. Alles, was alt iſt in dieſen„Papieren“, iſt bekannt, alles Neue iſt falſch. Es iſt kein Material vor⸗ handen, auf Grund deſſen Deutſchland be⸗ zichtigt werden könnte, den Frieden zu ſtören und kriegeriſche Abſichten zu hegen. Im ganzen geſehen, wird es die Aufgabe der Rede des Reichskanzlers ſein, in den Genfer Methoden Wandel zu ſchaffen. Der Reichskanzler wird dabei vor 17 zwei Geſichtspunkte hervorhe⸗ en: Einmal 14 e gegen die Nichtabrüſtung der anderen, zum ande⸗ ren einkrelen fur die deutſchen Wehrver⸗ bände, die unker einem völlig falſchen Blickwinkel geſehen werden. Wenn es gelingt, den notwendigen Wande zu ſchaffen, kann die Abrüſtungskonferen; einen Erfolg haben. Wenn dies aber ſcheitern Miniſter Frank übermittelte die Grüße des dieſe In ſeiner Rede bei der Türkenbefreſungsfeier 108 N 9 den ſollten. eichstagsſitzung angegeben, ſce Regierung eine Erklärung die deut⸗ che Abrüſtungspolitik abgeben werde. Rooſevelts Mitarbeit Herriot über ſeine Verhandlungen Waſhington Paris, 15. Mai. Herriot ſprach auf einem Bankett der radi⸗ kalen Bezirksvereinigungen von Südoſtfrank⸗ reich in Marſeille.“ Der erſte Teil ſeiner Rede war eine Rechtertigung der Außenpoli⸗ tik der radikalen Partei und beſtand im we⸗ ſentlichen in einer Polemik gegen die Richtung Tardieus. Die Radikalen ſpürten durchaus die Gefahr, die ein Deutſchland bringe, das ſich völkiſchen Doktrinen hingebe, die bereits vor N t den Pangermanismus ethiſch geſtützt hät⸗ n Herriot ging dann dazu über, ſeine Waſ⸗ hingtoner Verhandlungen zu ſchildern. Rooſevelt laſſe, ſo ſagte er u. a., die franzö⸗ ſiſche Theſe von der Notwendigkeit einer ſtän⸗ digen mobilen automatiſchen Kontrolle zu, die alſo viel ſchärfer ſein würde, als die von Eng⸗ land gegenwärtig vorgeſehene. Vor allem biete Rooſevelt für den Fall, daß die Abrüſtungs⸗ konferenz zu einem guten Ende geführt werde, eine noch wertvollere Mitarbeit an. Er willige ein, einen Beobachter zu den Kon⸗ ferenzen zu entſenden, die für die eventuelle Beſtimmung des Angreifers vorgeſehen wür⸗ den, und wenn dieſe Definition von den Ver⸗ einigten Staaten als berechtigt anerkannt wer⸗ de, ſei er bereit, den Verzicht der Vereinigten Staaten auf die Neutralität zu proklamierten, d. h. den Verzicht auf den Schutz von Eigen⸗ tum und Leben eines jeden, der mit dem Angreifer Handel treibe. Die Kranzſchändung Entrüſtung der öffentlichen Meinung. 5 London, 15. Mai. Die beiden führenden konſervativen Zei⸗ tungen„Daily Telegraph“ und„Morning Poſt“ bringen energiſch ihre Entrüſtung über die Zwiſchenfälle zum Ausdruck, die ſich im Zuſammenhang mit dem Beſuch Dr. Roſenbergs in London abſpielten. Die „Morning Poſt“ ſchreibt: Die engliſche Oeffentlichkeit wird mit Ab⸗ ſcheu von den groben Unhöflichkeiten gehört haben, denen Dr. Roſenberg während ſei⸗ nes Londoner Beſuches ausgeſetzt war. Er hat ſeine ſchwierige Miſſion mit untadelhaf⸗ ter Höflichkeit und Diskretion erfüllt. Das geringſte, was er als Gegenleiſtung erwarten dürfte, war eine gleiche Behandlung. Beſonders abſtoßend iſt dieſer ſchein⸗ heilige Tribut für die„Freiheit“ von Sei⸗ ten der Leute, die kühn und gewohnheits⸗ mäßig Verteidiger der Moskauer Tyrannei ſind. Moskau kann 40 Leute an einem Tage verhaften und kaltblütig am nächſten Tage niederſchießen, ohne den ge⸗ ringſten Schein ſozialiſtiſcher Mißbilligungen zu erwecken. „Daili) Telegraph“ ſagt, daß es keine Entſchuldigung für dieſe Mißfallens⸗ kundgebungen gebe, wobei das Blatt beſon⸗ ders das„Gezänke an einem Grabdenkmal“ brandmarkt. Auch die Kundgebungen vor dem Hotel Dr. Roſenbergs ſeien unſinnig, und würden Verſtimmung hervorrufen. Das ſeiſehr unengliſch. Wenige bereuten, daß der Kommunfsmus in Deutſchland mit eiserner Energie niedergeſchlagen worden der Kranz in Polizeigewahrſam Der im Auftrag Adolf Hitlers am Gefalle⸗ nendenkmal niedergelegte Kranz iſt bis jetzt nicht an ſeinen Platz zurückgelegt worden. Er befindet 5 noch immer in Polizeigewahr⸗ ſam. Der Kranz war auf kurze Zeit wieder zu dem Denkmal gebracht worden, wurde aber ſpäter von der Polizei erneut ent⸗ fernt, angeblich um weitere Zwiſchenfälle zu verhüten. Am Fuß des Gefallenendenkmals wurde eine einzelne Lilie mit der Karte eines Amerikaners gefunden, die eine Schmähung gegen den deutſchen Reichs⸗ kanzler enthielt. Ein Poliziſt entfernte die Karte. Eine Unkerredung Roſenbergs. Der diplomatiſche Korreſpondent der „Morning Poſt“ veröffentlicht ein langes Interview mit Alfred Roſenberg, in dem der Befragte die Meinung vertritt, daß England durch die Ereigniſſe in Deutſchland über⸗ raſcht worden ſei und in ſechs Monaten volle Würdigung und volles Verſtänd⸗ nis für die nationale Revolution in Deutſch⸗ land haben werde. Politisches Allerlei Briüſſel. In der Kammerſitzung entfaltete ein kommuniſtiſcher Abgeordneter plötzlich eine große Halkenkreuzfahne, die, wie er erklärte, am 1. Mai vom Gebäude des deutſchen Kon⸗ ſulats in Lüttich heruntergeriſſen worden ſei. London. Columbien und Peru ſind, einer Meldung aus Lima zufolge, übereingekom⸗ men, ihren Streit über das Gebiet von Leticia ſollte, dann iſt die Konferenz heute ſchon tot durch direkte Verhandlungen zu regeln. Dr. K Waaner hat, wie aus einer Bekanntmachung jm Gesetz und Verordnungsblatt hervorgeht, den Miniſter für Kultus, Unterricht und Ju⸗ ſtiz, In der Landeshauptſtadt fand am Sonn⸗ tag N der ruhmreichen Fahne der badiſchen Regimenter in den Spiegelſaal des Schloſſes ſatt. 8 beröſſenllich die Preſſeſtelle beim Staats⸗ min der 111, in dem es u. a. heißt: Das XIV. Reſerdekorps ſtand Ende Sep⸗ tembe 1914 in der Gegend ſüdlich Cambrai. Um Am mar nan den bon den luſten gelang es die Höhe zu beſetzen. Kurz Dor grif feuer zu 8 Kräfte ſtießen vor und bald war Wiederholte Verſuche, hru die unt bittere Schickſal der Gefangennahme nahte ſich Die Fahne des Bataillons, die mit in vor⸗ derſter Feuerlinie war, war von den Fran⸗ zoſen nicht unbemerkt geblieben. Dieſe Freu⸗ feld deu nicht gönnen. So ſann er auf ner ten: * Walde nicht mehr herauskommen würden, ſrug ich den ſchwerverletzten Bataillonskom⸗ mandeur, was ich mit der Fahne machten ſollte. nentuch f Infolge des ſchnellen Vordringens der Fran⸗ zoſen konnte ich aber dieſe Weiſung nicht 11 5 ausfü ne vorläufig zu vergraben, um ſie auf jeden Fall der Sicht ö Späker wollte ich dann meinen Durchbruchs⸗ pla löſt bin te ich noch eine flüchtige Skizze, die ich in meinen Kleidern verſteckte. ö ſich an dem Vorgang, ſoweit ich mich noch er; innern kann, Reſ.⸗Unkeroffizier Guſtav Roth uus Mannheim, Maier, Rielaſingen, Jäger linzwiſchen ieee aus der Nähe von Siamaringen. ein Sy 1 Miniſterpräſidenten ernannt. die Geſchichte einer Jahne 8 Die chen in den dichteren Teil des Waldes, hohen ö ſchnell ein Loch aus, Aus Baden Wacler ſtellvertretender Miniſterpräſident. Mit arlsruhe, 14. Mai. Reichsſtatthalter R. dem Dr. Otto Wacker, zum Stellvertreter des verlorene und wiedergeſundene Jahne 2. Batl. J.-R.-Rgt. 111. unter großer Feierlichkeit die Ueberfüh⸗ Im Zuſammenhang mit dieſer Feier ſſterium einen Bericht über die Rettung . des 2 Bataillons Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 0 er Fricourt tobte ſeit Tagen der Kampf. Abend des 7. Oktober erhielt der Kom⸗ ideur des 2. Batl. RR. 111, Oberſtleut⸗ Weiß, den Befehl, ſich in der Nacht in Beſitz von Becourt und der weſtlich da⸗ gelegenen Höhe 106 zu ſetzen. Dort ſtan⸗ ſeindliche Batterien. Unter ſchweren Ver⸗ Bodenſee Lager. Dorthin den feindlichen Batterien kam der An⸗ fam ſtarken Infanterie⸗ und Artillerie: l ſſch leiſe zum Stocken. Ueberlegene feindliche die deulſche Ableilung umzingelt. durch einen Durch⸗ ch nach rückwärts wieder den Anſchluß an eigene Front zu gewinnen, zerſchellten er abermaligen großen Verluſten. Das unaufhaltſam. ſie die Fahne. wollte der wackere Fahnenträger, Vize⸗ webel Stöckmann, jetzt Zollaſſiſtent beim tſchen Zollhautamt Baſel, ihnen doch Rettung ſei⸗ Fahne. Doch laſſen wir ihn ſelbſt berich⸗ In der Erkenntnis, daß wir aus dieſem Er befahl mir:„Löſen Sie das FJah⸗ und binden Sie es um den Leib“. ren o faßte 10 ſchnell den Entſchluß, die Fah⸗ der Franzoſen zu entziehen. gende n wieder aufnehmen. Mit ein paar Mann 13847 e ich mich aus der Kampflinie. Wir kro⸗ warfen die Jahne hin⸗ und ſchaufelten wieder zu. Schnell fertig. Beteiligt haben elmann und noch eini⸗ de der — —T——T—T—T—T—X— ROMAN VON GERT ROTIHBERG Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 10 6 Hinter einem hohen Oleandergebüſch verborgen ſtand die hohe Geſtalt Karells. Seine Augen brannten auf dem ſüßen Geſicht May Grensburnes, die eben vorübertanzte. Seine Lippen zuckten in mühſam verhaltener Qual. Schon mehrere Male war er nun auf Feſtlichkeiten aller Art mit dem ſchönen Mädchen zuſammengetroffen. Und immer heißer entbrannte in ihm die Liebe zu dem blonden Mädel. Ihr trotziges Lächeln machte ihn toll. Und weil er ſie liebte, deswegen durfte er ſich ihr nicht nähern. Er ſah noch einmal ſehnſüchtig in Mays ſchönes Geſicht. Dann reckte er ſeine ſchlanke Geſtalt in knapp ſitzendem Frack hoch auf, trat unauffällig aus ſeinem Verſteck hervor und miſchte ſich wieder in das Gewühl. Harry Reveloor ſteuerte auf ihn zu. 5 5 „Wo ſtecken Sie denn, Karell? Ich glaubte ſchon, Sie hätten das Feſt verlaſſen, was ich Ihnen natürlich ge⸗ waltig krumm genommen hätte. Wie iſt denn das über⸗ haupt: 1 105 Sie nicht?“ Kgrell lächelte. 3 „Doch, früher wohl. Seit ein paar Jahren habe ich es eingeſtellt. Ich werde es kaum wieder anfangen.“ Reveloor ſah ihn durchdringend an. 5 „Sie werden doch unſere Damenherzen nicht ent⸗ täuſchen? Auch Miß Grensburne ſchien befremdet“, ſagte er dann. a Karell ſchoß die helle Röte in die Stirn. „Miß May?“ fragte er langſam. a Revelbor ſah die dunklen Augen, ſah die verhaltene Glut darin. Und er dachte an Mays eindringliche Fragen, die ſie an ihn gerichtet hatte über ſeinen neuen Freund. nd Harry Reveloor hatte wohl erſt einen ſcharſen 5 im Herzen gefühlt, etwas wie Haß gegen Karell. f andere reute, deren Namen mir entfallen nd. In der Gefangenſchaft. meinem Gefangenſchaftskameraden, Offizier⸗Stellvertreter Oberzollinſpektor beim Hauptzollamt Karls⸗ ruhe, verfaßte ich einen Brief, in dem ange⸗ deutet war, daß die Fahne nicht in franzö⸗ ſiſche Hand gefallen war. Als nach unſerer großen Somme⸗Offen⸗ ſive das Kampfgelände des 7. und 8. Oktober wieder in deutſcher Hand war, ſuchte man auch unſererſeits nun anhand der von Stöck⸗ mann gefertigten Skizze nach der Fahne. Vergeblich. Groß war daher die Ueberra⸗ ſchung und Freude, als Anfang 1921 das Fahnentuch, Gehänge, Spitze und Beſchläge, von unbekanntem Abſender aufgegeben, auf unaufgeklärt gebliebenem Wege eines Tages an das Abwicklungs⸗Hauptamt Berlin und von dort an das Staatsminiſterium Karls⸗ ruhe gelangten. Durch einen Zufall faſt er⸗ fuhr man dann aber doch auch die Geſchichte Wiederauffindung und Reltung. Sie iſt ſo merkwürdig, daß ſie erzählt zu werden verdient: l ö wohnhafte Schneidermeiſter Raib⸗ le, Unteroffizier bei der 5. Kompagnie RR. 111, befand ſich, in der Sommeſchlacht in eraten, in einem engliſchen kamen 1920 aus Frankreich weitere deutſche Kriegsgefangene, ehemalige Angehörige rheiniſcher Regimenter. Eines Tages hörte Raible, wie einige dieſer Neuen über eine ausgegrabene Fahne unterhielten. Er die Geſchichte vom 0 U Bataillons. Die Anderen verpflichteten Raib⸗ le nun zu ſtrengſter Verſchwiegenheit und ſagten ihm, daß ſie dieſe und im Beſitz hätten. Dieſe Gefangenen hat⸗ ten im Park von Becourt Aufräumungsar⸗ beiten verrichten müſſen. a Heimlich löſten ſie das Tuch von der Stange und auch die Beſchläge, den Schaft verbrannten ſie dann. Einer wickelte ſich die Fahne um den Leib, die anderen ſteckten die übrigen Teile zu ſich und nahmen ſie 1 wo ſie die Fahne mit Zubehör unter einer Bank mit einem Brett feſtmachten. Beim Abtransport nach England verſtauten ſie die Trophäe in einer Ziehharmonika, in welcher ſie auch mit 1070 g eee 1 180 de. Leider ſind die Namen dieſer brave 5 1 Vo 0 N 5 f unächſt probeweiſe ein paar kleinere Trans⸗ Kameraden nicht bekannt. zunächſt p Hanger nach ken öſtlchen Vezir⸗ Gefangenſchaft g Aus Heſſen Die Kohlenproduktion in Heſſen. Darmſtadt, 14. Mai. Die monatliche Sta⸗ tiſtin der Kohlenproduktion des Volksſtaa tes Seſſen weiſt für den Monat April 1933 fol⸗ Zahlen nach: den gefördert 78 281 Tonnen, davon wurden Tonnen zu Schwelereiprodukten weiter verarbeitet, Aus den verſchwelten Kohlen wur⸗ den gewonnen: 4522,950 Tonnen Rohteer, 558,240 Tonnen Leichtöl aus Schwelgaſen, 11843 Tonnen Koks, 5 ſtände des Meſſeler Kohlenſchiefers. Genoſſenſchaftstagung in Bad Nauheim. Bad Nauheim, 14. Mai. ſchaftszweckverband,. 55 (Schulze⸗Delitzſch), dem als Reviſionsverbän⸗ Verband und der Wiebert, jetzt 6 jährigen Verbandsta Bedeutung zu; er ſo Genoſſenſchaftszweckverbandes Is. die 72. Hauptverſammlung des Verbandes gefaßt werden. Der in Ueberlingen am] des Landesarbeitsamts Heſſen⸗Naſſau, ſen, hat Stellen das deutſche erzählte ihnen nun Verluſt der Fahne ſeines zen liegen die Heſſen einen Mangel an älteren Stufen, alſo die Fahne gefunden Jahre. Dabei entdeckten zent werden. Jungen, 800 Mädchen. Zurze Verfügung 3800 Jungen, ſo mit in die Baracke, Arbeitſuchenden tergebracht. porte von ken zu ſchicken. Im Mainzer Becken An Rohbraunkohlen wur⸗ auf di vornehmlich an die ohne die Schwelrück⸗ noſſen, Der Genoſſen⸗ Heſſen⸗Mittelrhein der Ermerhs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgenoſſenſchaften am Mittelrhein e. B., Wiesbaden, der Verband Heſſiſcher Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften e. V., Kaſſel f Verband der Erwerbs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsgenoſſenſchaften im Volksſtaat Heſſen armſtadt, angehören, hält ſeinen drit⸗ ten gemeinſamen Verbandstag am 19. und 20. Mai 1933 in Bad Nauheim ab. Dem dies⸗ kommt eine beſondere die letzte Tagung des ſein, dieſem Jahre die endgültige Verſchmelzung der in ihm ſeit 1930 vereinigten Reviſions⸗ verbände Wiesbaden, Kaſſel und Darmſtadt zur Beſchlußfaſſung ſteht. Die Genoſſenſchaf⸗ ten Reviſionsverbände Kaſſel und Darmſtadt haben bereits auf außerordentlichen bandstagen am 25. März bzw. 8. erſchmelzung einſtimmig beſchloſſen. Ein gleichlautender Beſchluß ſoll auch auf der Die Landhilſe im Bezirk geſſen Ueberſchuß an Jungen, Mangel an Mädchen. » Frankfurt a. M., 14. Mai. Heſſen, Waldeck und Freiſtaat ſich als beſonders rege in der Be⸗ ſchaffung von Arbeitskräften f 0 Arbeitsamt Hanau auch das Amt Gießen hat eine recht erheb⸗ liche Zahl beider zuſammengebracht. Mit faſt 1000 hat das Arbeitsamt Frankfurt a. M. die weitaus größte Zahl von 1 den Markt der Landhilfe gebracht. Im Dinge ſo, daß der i Mädchen aufweiſt. Der Ueberſchuß verteilt ſich beſonders auf die Klaſſen owie offenen Insgeſamt liegen derzeit 7200 Helferanträ⸗ ge vor. Abgelehnt mußten nur etwa 8 Pro⸗ Durch Zuweiſung ſind bereits 3400 offene Stellen erledigt, it ſind noch zur 570 Mädchen. Noch unerledigt ſind offene Stellen Jungen und 750 Mädchen. Insgeſamt 4350 ſtehen alſo 2950 Stellen gegenüber. In den verfloſſenen Jah⸗ ren hat das Landes⸗Arbeitsamt Heſſen einen Teil ſeiner Jugendlichen in Pommern und Oſtpreußen während dersommermonate un⸗ Wie wir erfahren, ſoll auch in dieſem Jahre der Verſuch gemacht werden, Kauft Mombacher Salat Die heſſiſche Staatspreſſeſtelle teilt mit: werden ſchon ſei Jahrzehnten 8—10 Millionen Stück Frei⸗ land⸗Salat angebaut. Zurzeit iſt die Ernte und täglich kommen 250 bis 300 000 Stück Märkte verſchiedener Wir appellieren an das ganze deutſche Volk, Gemüſegroßhändler, ihren Bedarf ſofort bei dem Großhandel für Salat in Mainz⸗Mombach anzufordern. Es iſt die Pflicht eines jeden deutſchen Volksge⸗ die deutſchen Erzeugniſſe zu brauchen, umſo mehr als dadurch Hunderten von Exiſtenzen zu neuem Leben verholfen wird. Die günſtige Witterung der letzten Zeit erbrachte eine erſtklaſſige Qualität und bietet bei billigem Preis auch der minderbemittel⸗ ten Bevölkerung ein erfreuliches und geſun⸗ des Nahrungsmittel. Darum deutſche Volks⸗ enoſſen kauft Mombacher Salat zur Stär⸗ 1100 der Landwirtſchaft auf deutſcher Scholle. Adam Karlllon-Ehrung Mainz, 14. Mai. In Mainz fand die offi⸗ zielle Adam Karillon⸗Ehrung in Anweſenheit der heſſiſchen Staatsbehörden und Kultusbe⸗ hörden ſtatt. Im Auftrage der Stadt Mainz begrüßte Staatsminiſter Dr. Jung die Gäſte. Staatspräſident Dr. Werner ehrte in einer Anſprache den Dichter und das dichteriſche Werk Adam Karillons. Die beſondere Be⸗ deutung der Dichtkunſt Kacrillons ſah der Staatspräſident darin, daß ſie aufs engſte mit der Heimat verbunden ſei und in be⸗ ſonders eindrucksvoller Weiſe Heimat, Blut und Boden darſtelle. Als Gabe der heſſiſchen Regierung überbrachte Staatspräſident Wer⸗ ner dem Jubilar eine Auswahl der beſten eſſiſchen Domänen-Weine. Im Verlaufe der Fele fanden noch zahlreiche Ehrungen des Dichters ſtatt. So überbrachte die Gemeinde Waldmichelbach den Gruß des Gemeinderats. Schreiben und Grüße waren eingelaufen von Reichsinnenminiſter Dr. Frick, von Reichs. ſtatthalter Sprenger, von Reichsrat und Staatsminiſter Müller. Für die Univerſität Gießen ſprach Profeſſoe Sommer. Für die Stadt Weinheim übechtachle ein Vertreter des Stadtrates die Grüße. Graf Hardenberg überbrachte den Jubilar die Goldene Me⸗ daille für Kunſt und Wiſſenſchaft des Groß⸗ herzogs. s 5A⸗Laſtwagen verunglückt Königſtein i. T., 15. Mai. Auf der Näck⸗ fart des SA⸗Trupps 10⸗81 verunglückte ein Laſtwagen. Beim Abſpringen geriet det 24⸗ jährige Willi Bürkert aus Frankfurt a. M. unter die Räder und war ſofort tot. Ferner wurden noch zwei Mann ſchwer und zehn weitere leicht verletzt. Kabinettsſitzung in Baden Regierungserklärung erſt am 23. Mai. Karlsruhe, 15. Mat. Unter dem Votſitz des Miniſterpräſidenten Köhler ſand die erſte Sit⸗ zung des neuen Kabinetts ſtatt. Es wurde völlige Uebereinſtimmung über den Entwurf des badiſchen Ermächtigungsgeſetzes erzielt. Ve⸗ ſchloſſen wurde der Entwurf eines Geſetzes zur Gleichſchaltung der Diſziplinargerichtshöſe, und die geſamten Kommiſſariate nach Erfüllung ihrer Aufgaben ſo bald wie möglich auslaufen zu laſſen. Da die Mandate der alten Vertreter zum. Reichsrat erloſchen ſind, wurden zu ordent⸗ lichen badiſchen Bevollmächtigten im Reichsrat Miniſterpräſident Köhler, Kultusminiſter Dr. Wacker und Innenminiſter Pflaumer, zum ſtell⸗ vertretenden Bevollmächtigten Staatsrat Dr. Schmitthenner beſtellt. Die Landtagsſitzung wird ſich wegen Einberufung des Reichstages nur auf die Prü⸗ fung der Vollmachten und die Wahl des Vor⸗ ſtandes beſchränken. Die Regierungserklärun wird erſt am Dienstag, den 23. Mai abge⸗ geben werden. da in Ver⸗ April ds. Wiesbadener Der Bereich umfaſſend Heſ⸗ erwieſen, auf gan⸗ Bezirk über 20 davon 2600 für 2200 offene ſeit Großſtädte. ver⸗ Remmele in Karlsruhe Karlsruhe, 15. Mai. Der frühere badiſche Innenminiſter Adam Remmele, der in Ham⸗ burg verhaftet wurde, iſt ins Bezirksgefängats in Karlsruhe eingeliefert worden. Doch dann war die Gerechtigkeit, der Grundzug im We dieſes jungen Mannes, zum Durchbruch gekommen. N Was konnte Lu Karell dafür, daß er May beſſer geſiel als er? Und er wußte ſchon jetzt ganz genau, wie der Mann ausſehen würde, dem May einmal die kleine, weiße Hand für immer reichte. 5 „Fräulein May ſchien mir nicht gerade erfreut über Ihr Herumſtehen“, ſetzte er ſelbſtlos hinzu. Lu Karell atmete tief auf. 0 „Ich werde es ſofort gutmachen. Der erſte Tanz muß ſelbſtverſtändlich der Gaſtgeberin gehören, nachdem ich nun ſo lange gezögert habe. Aber dann, dann will ich May Grensburne bitten. Es iſt ein Spiel mit dem Feuer, Reveloor; doch ich will nichts denken, will nichts über⸗ legen. Ich will nur noch wiſſen, daß ich ein Menſch mit einem fühlenden Herzen bin.“ Reveloor nickte. „Na, ſehen Sie, jetzt werden Sie unſeren Damen ent⸗ ſchieden beſſer gefallen.“. f Mays blaue Augen hingen an Lu Karell, der mit der ſchönen Frau Lueille tanzte. Die Bewegungen ſeiner ſelten ſchön gewachſenen Figur waren eine Augenweide. Die Mama Smith munterte ihre drei Töchter auf. „Nun wird er mit euch tanzen. Einer von euch muß es noch heute gelingen. Wenn nicht, ſollt ihr mich kennen⸗ lernen.“ Und Augen auf den ſchmalbrüſtigen, ängſtlich duckten. N Lu Karell kam quer durch den Saal. Seine dunklen Augen gingen ſuchend umher. Sie ſuchten May Grens⸗ burne. Noch war es Zeit, eine nähere Berührung zu ver⸗ meiden. Da ſah Karell, wie Mays Augen träumeriſch an ſeinem Geſicht hingen. Der letzte Reſt von Beſinnung fiel ab von ihm. Als die Klänge des nächſten Walzers er⸗ tönten, verneigte ſich Lu Karell tief vor May. Sie ſtand auf und legte die Hand auf ſeinen Arm. Sie tanzten wunderbar. Dieſer Tanz ſchien nur für ſie beide geſchaffen. Selbſtvergeſſen ſah May in die dunklen Augen mit mütterlichem Raubvogelblick ruhten ihre blaſſen Mädels, die ſich 1 des Mannes, der den Kopf leicht beugte. May, die ſelbſt⸗ bewußte, ſchöne May fühlte ſich plötzlich unſicher unter dem leidenſchaftlichen Blick der dunklen Männeraugen. Herr Grensburne ſah mitleidig auf Harry Reveloor, Der alte Herr dachte, daß wohl nun ſein liebſter Wunſch nicht in Erfüllung gehen würde. Denn er kannte ſein Kind. Da ſchien ſich ja merkwürdig ſchnell etwas an⸗ zubahnen zwiſchen May und dem ſchlanken Manne, mit dem ſie ſoeben tanzte. ö N Harry Reveloors Augen folgten dem Paar mit ſtummer Reſignation. Er war über ſich ſelbſt erſtaunt. Noch vor kurzer Zeit hatte er gemeint, einen jeden niederſchlagen zu müſſen, der ihm May zu nehmen beabſichtigte. Und heute fand er es beinahe ſelbſtverſtändlich, daß Karell ihm bei May zuvorkam. N Eine nie gekannte Sympathie wohnte in ihm. Er liebte den ſchlanken Mann mit den dunklen Augen, die bald in düſterer Schwermut brannten, bald verwegen aufblitzten, dann wieder ſo froh blickten, klar und offen, daß man meinte, bis auf den Grund eines Sees zu blicken, wie einen Bruder. 1 Oft trafen ſie ſich. Karell hatte Reveloors Geſellſchaft direkt geſucht, und dieſer hatte ſie ihm willig entgegen⸗ gebracht. Harry hatte ihm erſt vorige Woche erzählt, wie oft man ihn nach ſeinem intereſſanten Freunde frage. Vor allem in Familien, die mit heiratsfähigen Töchtern geſegnet ſeien. Karell hatte leicht aufgelacht. Dann wurde er plötzlich ernſt, ſchüttelte den Kopf. g „Nein, Reveloor, ich möchte keine Hoffnung erwecken, die ſich dann nicht erfüllen würde. Ich— werde nicht heiraten. Es müßten da ganz beſondere Umſtände mit⸗ rechen.“ 1 0 dachte jetzt an dieſe Unterredung. Ob Lu Karell wohl heute auch noch wußte, was er geſagt hatte? Der Tanz war zu Ende. 8 5 Zwiſchen Lorbeerbüſchen ſtanden kleine, runde, weiß gedeckte Tiſche. Sie waren ſaſt immer in Anſpruch ge. nommen, denn die Hitze im Saal machte Erfriſchungen nötig.(Fortſetzung folgt.) 11. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Auch jetzt mußte ſie ſich wieder bereit halten, die Verlobten auf einer Ausfahrt zu begleiten. Kurt von Redwitz wollte um drei Uhr erſcheinen. Die Uhr zeigte ſchon eine Viertelſtunde weiter. Merkwürdig! Sonſt hatte er ſich doch immer pünktlich gezeigt! Die Tür ging auf. Auf der Schwelle erſchien Helene, ſchmuck, wie immer, gekleidet. „Ob was vorgefallen iſt, Mutter? Kurt iſt noch nicht da.“ „Aber, liebes Kind, wer wird denn aus einer viertel⸗ ſtündigen Verſpätung gleich ſolche Schlüſſe ziehen wollen?“ „Nein, Mutter, die Verſpätung allein iſt es ja nicht, die mich beſorgt macht. Kurt hat heute morgen keinen Gruß geſchickt. Du weißt doch, daß er mich ſeit unſerem Verlobungstage— eine Verſchwendung zwar, aber eine finnige— allmorgendlich mit einem Blumengruß über⸗ raſchte. Heute ſind die Blumen zum erſten Male aus⸗ geblieben.“ f„Das iſt allerdings auffallend— immerhin, deswegen nun ſofort große Beſorgnis an den Tag zu legen, halte ich für verkehrt.“ Helene trat ans Fenſter, durch das die Winterſonne mit matten Strahlen hereinblinzelte. Ein wäſſerig-blauer Himmel wölbte ſich über Berlins Häuſermeer. Ein Nach- mittag, der ſo recht zum Aufenthalt im Freien lockte. Frau Haſſel ſuchte ſich kleine Beſchäftigungen, um un⸗ auffällig das Mädchen beobachten zu können. Wie eigenartig unruhevoll Helene jetzt war! Sie hatte in dieſem Augenblick gar nichts an ſich von dem bräutlichen Glück, in das ihr Weſen in jüngſter Zeit ſtändig getaucht ſchien. Ihr Weſicht zeigte zeitweiſe ſtarke 90 1 05 dann wieder ſah es ſo aus, als denke ſie ſcharf nach. Was nur in ihr Kind gefahren ſein mochte? Die vergeſſenen Blumen und die Verſpätung konnten doch unmöglich ſolch ſtarke ſeeliſche Einwirkung ausgeübt haben. Sollten bereits die erſten leiſen Zweifel in ihre Bruſt eingezogen ſein? Oh, du lieber Gott im Himmel droben! Behüte mein Kind vor Herzensgram! flehte Mutterliebe in ſtill-iunigem Gebet. Autoſurren drang von der Straße herauf. Helene trat raſch vom Fenſter zurück. „Er iſt da, Mutter!“ Und ſchon war ſie zur Tür hinaus. 6. Sie ſprang leichtfüßig die Treppe hinunter ins Par⸗ terre. Kurt von Redwitz lächelte leiſe in ſich hinein, als ſie ihm ſtürmiſch um den Hals fiel und ihm einen zärtlichen Willkommenkuß bot. Es iſt doch ein herziges Ding, mein Bräutchen. Statt zu ſchmollen, daß ich mich verſpätet einſtelle— dieſer warme Empfang! „Du Ausbleiber, du!“ drohte ſie ihm jetzt ſcherzhaft mit der Hand. „Ja, verzeih', daß ich mich verſpätete. Ich bin wider meinen Willen abgehalten worden, pünktlich bei dir zu erſcheinen. Kommt da juſt in dem Augenblick, als ich den Hut aufſetzte, um hierher zu fahren, ein alter, lieber Freund zu Beſuch, den ich nicht einfach zur Tür hinaus⸗ koniplimentieren durfte, wenn ich ihn nicht beleidigen wollte. Und dennoch habe ich ihn ſchnell abgefertigt, ſo ſchnell, daß ich beim Abſchied den Eindruck bekam, er ſei etwas pikiert.“ „Die Verzeihung ſei dir in Gnaden gewährt!“ er⸗ widerte Helene ſcherzhaft-pathetiſchen Tones, um dann ſortzufahren:„Wenn er auch nicht ganz echten Klanges war, dein Entſchuldigungsgrund— das Weſentliche iſt doch: du biſt bei mir, alles andere iſt mir gleich.“ Kurt von Redwitz ſpielte den Entrüſteten. „Was ſoll das heißen, Helene: Wenn er auch nicht ganz echten Klanges war? Glaubſt du etwa meinen Worten nicht?“ „Nun, ich will dir nicht verhehlen, deine Worte mach⸗ ten nicht den Eindruck, als hätten ſie einen glaubhaften Untergrund.“ „Helene, ich muß dich bitten.“ „Kurt! Hör' mir mal zu; dann wirſt du mir recht geben. Wenn ein alter, lieber Freunde, den man womög— lich lange nicht geſehen hat, plötzlich zu Beſuch kommt, ſo bugſiert man ihn nicht ſchnellſtens wieder dorthin, woher er gekommen iſt. Es hätte nur eines kurzen telephoniſchen Anrufes bedurft, und du wäreſt von mir bereitwilligſt dispenſiert worden. Und im übrigen: Warum brachteſt du deinen Freund nicht mit zu uns? Er wäre von Mutter und mir freundlichſt willkommen geheißen worden. Deine Freunde ſind auch meine Freunde.“ Kurt von Redwitz konnte ſich der Logik dieſer Worte nicht verſchließen. Es paßte ihm durchaus nicht, daß er ſich ſo abkanzeln laſſen mußte. Wie konnte er ſich nun leidlich wieder aus der Affäre herausziehen? Die letzten vierundzwanzig Stunden waren rein wie verhext geweſen. Erſt die unglückliche Spielnacht, dann die paar Stunden unruhigen Schlafs, hinterher der Aerger über die anfängliche Hartnäckigkeit Steinachs. Und nun ſchien obendrein noch ein kleiner Streit mit ſeiner Braut— der erſte!— im Entſtehen begriffen zu ſein! „Eſel, der ich bin!“ ſchimpfte er ſich ſelbſt aus.„Dieſe Auseinanderſetzung brauchte wahrhaftig nicht zu ſein. Aber ich habe ſie ſelbſt heraufbeſchworen, Jetzt tue ich am beſten daran und ſehe zu, daß die Geſchichte auf gütlichem Wege wieder beigelegt wird. Mit Gewalt und Zorn darf man dem Trotzköpſchen jetzt nicht kommen.“ Und ſo antwortete er: „Was du da ſagſt, klingt ſchön und gut und hat Sinn und Logik, und doch ſtimmt auch das, was ich dir ſagte. Der Beſuch meines Freundes war nur en passant gedacht. —— ͤ—— WHelene und ihre beiden Freierñĩi7 Selbſtverſtändlich habe ich ihn eingeladen, mit nach hier zu kommen. Er lehnte aber ab, mit der Begründung, er habe dringliche Geſchäfte beſorgt und wolle Berlin noch am Abend wieder verlaſſen.“ Um ſeinen Worten mehr Glaubwürdigkeit zu verleihen, ſchaltete er ein: „Es handelt ſich nämlich um Karl von Rechlingen aus Torgau. Und wenn ich ſagte, er ſei ein alter, lieber Freund von mir, ſo ſtimmt das durchaus. Rechlingen hat mit mir zuſammeg die Schulbank gedrückt und wir haben auch in ſpäteren Jahren unſere Freundſchaft auf⸗ rechterhalten. Aber— augenblicklich können mir die beſten Freunde geſtohlen bleiben. Ich lebe nur meiner Liebe, und das Beiſammenſein mit einem Freunde— und ſei es mein beſter— gilt mir nichts, wenn es nur möglich iſt auf Koſten eines Zuſammenſeins mit meiner Braut, die, ſcheint es, heute mir nicht beſonders hold geſonnen iſt.“ Er ſah es dem Geſicht Helenes an, daß ſie ſeinen Worten zu glauben begann. Es war doch eine leichte Sache, Mäd⸗ chenherzen zu betören! „Ja— und die Blumen, die heute morgen— aus— geblieben ſind?“ f Eine Frage, die Kurt von Redwitz ganz unerwartet kam. Im erſten Augenblick war er ſich gar nicht bewußt, was ſie eigentlich wollte. Bis es ihm plötzlich klar wurde. Oh, du lieber Gott! Was hatte er denn nun angerich⸗ tet! Da hatte er wahrhaftig heute den üblichen Blumen⸗ ſtrauß vergeſſen. Und ſelbſt jetzt hatte er keine Blumen mitgebracht. Allerdings! Nun verſtand er einigermaßen ihr Verhalten an dieſem Nachmittag, das ihm ſo fremd an ihr war. Die Verſpätung, der verunglückt angebrachte Entſchul— digungsgrund, die vergeſſenen Blumen— das alles waren Umſtände, die bei ihr Befremden hervorrufen mußten. Das war erklärlich. Was ſollte er ihr antworten? Donnerwetter! Sie wurde, ſchien es, ſchon ſtutzig, daß er ſo lange mit der Antwort zögerte. Es wollte ihm aber auch gar keine paſſende Antwort in den Kopf kommen. Er durfte ihr doch nicht den natürlichen Grund des Ausbleibens der Blumen ſagen. In den erſten Tagen nach der Verlobung war er jeden Morgen zu ſeinem Blumen⸗ geſchäft hingegangen und hatte die Beſtellung perſönlich ausgerichtet. Mit der Zeit war ihm das aber zu lang⸗ weilig geworden. So hatte er dann eines Morgens eine Sammelbeſtellung für vierzehn Tage aufgegeben. Der Auftrag war prompt die vierzehn Tage lang von dem Ge⸗ ſchäftsinhaber erledigt worden. Tags zuvor war die ab— gelaufen und die weitere Lieferung wurde, weil er ver— geſſen hatte, einen neuen Auftrag zu geben, eingeſtellt. Nein, das alles durfte er ſeiner Braut nicht ſagen. Sonſt kämen ja ſeine„Blumengrüße“ in eine recht eigen- tümliche Beleuchtung. Und ſo ſagte er ihr denn: „Du ſiehſt mich völlig geknickt, Helene. Ein Sünder ſteht vor dir, ein reuiger Sünder. Ich könnte eine Ausrede vor— bringen. Aber ich will dir die Wahrheit ſagen. Und dann magſt du dein Urteil fällen. Laß es nicht allzu hart aus⸗ fallen! Alſo: Ich bekenne mich ſchuldig, geſtern abend ge- bummelt zu haben. Wir trafen uns zu einigen Freunden und aus dieſem Treffen wurde eine Junggeſellenabſchieds— feier, von der ich ſpät nach Hauſe kam. Franz, mein Diener, dieſer Eſel, vergaß mich rechtzeitig heute früh zu wecken, und ſo habe ich die Zeit, in der ich ſonſt zum Gärtner gehe, regelrecht verſchlafen. Uebrigens geht aus alledem hervor, daß der eigentlich Schuldige Franz iſt, der ſeinen Weckauftrag vergeſſen hatte.“ Das brachte Kurt von Redwitz alles in ſo hinreißend— drolligem und dabei überzeugend-eindringlichem Tone vor, daß es dem Mädel ſchwer fiel, noch weiterhin Böſe— ſein an den Tag zu legen. Und Helene zog ihren Bräutigam zu deſſen lebhafter Genugtuung und hellem Entzücken am Ohr und warnte ihn, den gleichen Ton anſchlagend: „Du Schlimmer! Daß du mir derlei Stücke nicht noch⸗ mal machſt! Und laß den armen Franz in Ruhe! Der iſt völlig unſchuldig.— Na! Na! Na! Nur keine weiteren Unſchuldsbeteuerungen! Sonſt kriegſt du zur Strafe keinen Kuß mehr.“ „Ich ſchweig' ja ſchon. Ich ſag' ja gar nichts mehr— ganz und gar nichts mehr! Und nun biſt du mir nicht mehr böſe? Nicht wahr, Helene?“ Statt aller Antwort ſchmiegte Helene ſich eng an ihn und bot ihm ihre Lippen. Manchmal ſtaunte ſie ſelbſt, daß ſie ſo ſehr in den Bann dieſes Mannes geraten war. Sie hatte mitunter das Ge⸗ fühl, als müßte ſie ſich ihm entgegenſetzen— aber eine von ihm ausſtrahlende geheime Macht zwang ſie ſtets zur Unterordnung. „Nun aber komm!“ ſagte ſie, ihn an den Händen vor⸗ wärtsziehend.„Die Mutter wird ſich ſchon wundern, wo wir ſo lange ſtecken.“ Beide eilten die Treppe hoch— er, um Frau Haſſel zu begrüßen, ſie, um ſich um den Kaffeetiſch zu bekümmern. *. 1*. Grete Borchardt atmete auf. War das wieder ein harter Tag! ö Die Arbeit häufte ſich in der letzten Zeit für ſie ge⸗ waltig, und mochte ſie ſich noch ſo ſehr anſtrengen, ſie konnte ihre Aufgaben kaum mehr allein bewältigen. Daß ſie ſo ſtramm tätig ſein mußte, war ihr durchaus nicht unangenehm. Was ſchadete es auch, daß es jetzt meiſt immer, wie an dieſem Tage, eine halbe Stunde länger dauerte, bevor ſie nach Hauſe gehen konnte. Wenn nur der Chef zufrieden war! Und ſie wußte, daß er mehr wie zufrieden war! Lange hatte übrigens auch ſchon geſehen, daß es ſo nicht weitergehen konnte. Er mußte ihr eine Hilſe zur Hand laſſen. 8 Es war halb fünf Uhr. Gott ſei Dank! Endlich war alles fertig! Sie hatte es ſich vorgenommen, niemals Arbeitsreſtbeſtände mit auf den anderen Tag hinüberzunehmen. Immer reinen Tiſch haben! Das war das beſte. Und nach dieſem Vorſatz war ſie bisher getreulich verfahren. Sie räumte ihr Pult auf. Mit ein paar Handgriffen wurden die Aktenfächer in Ordnung gebracht. Und noch eins wurde nicht vergeſſen: die Pflanzen am Fenſter mußten etwas Waſſer haben. So— nun noch einmal die Blicke rundherum geworfen, ob auch jedes Ding an ſeinem Platze war. Jawohl! Das war der Fall! Alſo: Dann auf nach Muttern! Sie griff nach ihrer Garderobe. Nur kurze Zeit— dann war ſie ausgangsfertig. Wie ſchick ſie das braune Jackettkleid und der einfach gehaltene, breitrandige Hut kleideten! „Zum Küſſen!“ würde Fritz Steinbach ſagen. Grete Borchardt wollte erſt einen Spaziergang machen. Die Mutter war nicht vor halb ſieben Uhr zu Hauſe. Alſo Zeit genug! Der kräftige Imbiß, den ſie mittags in der Kantine ihrer Firma eingenommen hatte, befähigte ſie, mit der Hauptmahlzeit, die ſie für gewöhnlich gleich nach dem Geſchäftsſchluß einnahm, bis zum Abend zu warten. „Donner ja! Bleibt das Mädel heute aber lange!“ Fritz Steinbach wollte jetzt ſeinen Plan zur Aus⸗ führung bringen. Er mußte doch endlich dahinterkommen, weshalb ihm Grete Borchardt ſo nachhaltig immer aus dem Wege ging. Hin und wieder lächelte er. Es war ihm zumute wie damals, als er noch ein ver⸗ liebter Primaner war. Damals hatte er auch manches liebe Mal an der oder jener Straßenecke geſtanden und auf ſein Mädchen gewartet. Die Pennälerzeit ſtieg in ſeine Erinne⸗ rung, jene ſüßen Tage ſeiner„erſten Liebe“. „O Fritzeken, o Fritzeken! Wie haſte dir gewandelt!“ verhöhnte er ſich innerlich ſelbſt. Vor vier Wochen hätte er das, was er jetzt tat, noch für unmöglich gehalten. Und wenn ihm damals einer ſein Tun vorhergeſagt hätte, der wäre von ihm für komplett verrückt erklärt worden. „Nun könnte ſie aber bald kommen. Zum langen Stehen iſt es wahrlich zu kalt. Es iſt gar nicht unmöglich, daß ich morgen einen dicken Schnupfen weg habe, und das womöglich für nix und wieder nix.“ In Gedanken vertieft, war es ihm entgangen, daß die Erwartete längſt das Haus der Firma verlaſſen hatte und ſich ſchon dicht in ſeiner Nähe befand. Ei, das war dumm! Möglicherweiſe hatte ſie ihn ſchon geſehen, und er konnte ihr nun nicht mehr unbemerkt folgen, wie urſprünglich ſein Plan war. Macht nichts! Da ſpreche ich ſie eben ſchon jetzt an. Aber nicht hier, ſo dicht beim Geſchäft. Das wird ihr ſicher⸗ lich unangenehm ſein und würde ſie vielleicht in ſchlechte Laune bringen. Gute Laune war jedoch die Vorbedingung für die Erreichung ſeines Zieles. Sie ſtrebte dem Potsdamer Platz zu. Er nahm auf der anderen Straßenſeite die gleiche Ziel⸗ richtung ein. i Sie überquerte dann den Potsdamer Platz und bog in die Bellevueſtraße ein. „Das Mädel ſcheint in den Tiergarten zu wollen. Um ſo beſſer! Das kommt mir ja gerade zupaſſe. Jetzt heran an die Feſtung!“ g Schnurſtracks ging er über den Fahrdamm zu ihr hinüber. Und kühn ſagte er: „Hallo! Da iſt ja Fräulein Borchardt! Nehmen Sie mich bitte mit!“ „Ah! Haben Sie mich aber erſchreckt, Herr Aſſeſſor! Guten Tag, Herr Aſſeſſor! Was führt Sie denn des Wegs?“ „Die gleiche Frage könnte ich auch an Sie richten. Ich bin auf einem Spaziergange begriffen.“ „Nun, ich auch, wie Sie ſehen.“ „Und ich darf mich anſchließen?“ Das ſagte er mit ſo urdrolligem Geſicht, daß ſie hellauf lachen mußte. „Warum nicht, Herr Aſſeſſor?! Wenn Ihnen nur meine Geſellſchaft nicht zu langweilig wird!“ Ein ſchönes Paar, dieſe beiden Menſchenkinder. Die forſche Figur Steinbachs machte ſich neben der lieblichen Erſcheinung Grete Borchardts ausnehmend gut. Sie hatten den Tiergarten bereits erreicht. „Und nun weiter? Durch die Siegesallee?“ „Verſpüren Sie Luſt, eine Denkmalsparade abzu⸗ nehmen, Herr Aſſeſſor?“ „Nee! Die Siegesallee iſt auch mein Geſchmack nicht. Alſo wollen wir über die Bellevueallee weitergehen.“ Sie nickte zuſtimmend. Schweigend gingen ſie zunächſt eine Zeitlang tier⸗ garteneinwärts. Die beiden waren nicht- die einzigen Spaziergänger. Der prachtvolle Winternachmittag hatte viele Berliner ins Freie gezogen. Es war aber bereits ſo ſpät, daß die meiſten wieder heimwärts pilgerten. Auf dem Aſphaltpflaſter der Bellevueallee ſauſten Autos hinauf und herunter— dann und wann der flotte, laute Hufſchlag eines oder mehrerer Droſchkengäule. a Grete Borchardt war es ſchließlich, die den Faden des Geſprächs wieder aufnahm. „Nun, Herr Aſſeſſor, Sie ſind ja ſo ſchweigſam? Ste, ſagen ja gar nichts mehr.“ Er fuhr, wie aus tiefen Gedanken wachgerufen, zu⸗ ſammen. „Verzeihung, gnädiges Fräulein! Nun bin ich es, der Sie langweilt.“ „Sie ſind ſo verſonnen— das iſt man bei Ihnen im, allgemeinen gar nicht gewöhnt.“ (Jortſetzung folgt. Was plant Frankreich? Beſorgniserregende Nüſtungen, beinahe Mobi⸗ liſierung.— Vorbereitungen an der Grenze. i Nom, 14. Mai. Unter der Ueberſchrift„Das wahre Ge⸗ ſicht Frankreichs“ berichtet der Pariſer Korre⸗ ſpondent der„Gazetta del Popolo“ über die beſorgniserregenden Rüſtungen Frankreichs, die man beinahe als Mobi⸗ liſierung anſprechen könne. Die Bilanzen der franzöſiſchen Maſchineninduſtrie ließen un⸗ ſchwer erkennen, daß ſie für die franzöſiſchen Militärmagazine arbeiteten, denn trotz der Krie ſejen die Verdienſte in ſtändigem Steigen. Das Blatt weiſt auf Truppenverladungen nach der deutſchen Grenze hin, wo die Truppen in den neuen, während der letzten fünf Jahre errichteten Befeſtigungswerken un⸗ tergebracht ſeien. Die Rheingrenze hätte in der letzten Zeit Truppenverſtärkungen, Be⸗ ſeſtigungswerke und Maſchinengewehrneſter er⸗ halten. Auch im Innern Frankreichs ſeien Kriegs vorbereitungen zu beobachten. In vielen Städten habe man Luftſchutzübun⸗ gen vorgenommen. Obgleich keine Propaganda für den Verkauf von Gasmasken ge⸗ macht werde, würden Kurſe über Hilfeleiſtun⸗ gen bei Gasvergiftungen abgehalten. Es wird beſonders auf die beabſichtigte Vereinheit⸗ lichung der beſtehenden Zivilluftfahrtlinien hin⸗ gewieſen, die auch nur aus militäriſchem Inter⸗ eſſe angeſtrebt werde. Vor allem in der Nähe der Rhein⸗ und Alpengrenze würden außerdem in aller Eile Notlandungsplätze angelegt. Ferner würden Eiſenbahnlinien ausge⸗ baut; vor allem die mit der Grenze parallel laufenden in Eile verbeſſert und befeſtigt. Schon ſeit Monaten würden auf der Pariſer Weſtbahn allnächtlich regelmäßig Kriegs material und Munition verladen. Man ſpreche über die Bekanntmachungen über die Mobiliſierung, die an alle Autobeſitzer bereits erteilt worden ſeien. Das Blatt iſt der Anſicht, daß alle dieſe Maßnahmen ledig⸗ lich zur Vorſicht getroffen würden. Die offi⸗ ziellen Reden der franzöſiſchen Miniſter für den Frieden und die Verſtändigung der Völker müßten geradezu lächerlich wirken. Davis gegen Hailsham Beruhigung in London.— Engliſche Ver⸗ mutungen. London, 14. Mai. Hier war eine optimiſtiſchere Stimmung über die Möglichkeiten der Wiederaufnahme der Verhandlungen in Genf bemerkbar. Man will Anzeichen dafür bemerkt haben, daß Muſſo⸗ lini einen gewiſſen Einfluß auf Hitler im Sinne eines Entgegenkommens ausübe, außerdem hat die Haltung Norman Davis“ eine verſöhrlichere Stimmung erzeugt. Ihm ſchienen die Möglichkeiten, die Lord Hailsham in ſeiner Oberhausrede angedroht hatte, zu weitgehend zu ſein, und er ließ daher wiſſen, daß Amerika ſich nicht an einer Einheitsfront der Verhandlungsgegner Deutſch⸗ lands beteiligen könne, brachte jedoch in ſei⸗ nen Unterredungen mit dem italieniſchen und deulſchen Wolſchafter zum Ausdruc, daß die ametikaniſche öffentliche Meinung nicht für irgendwelche Art der Aufrüſtung zu haben ſei. * Nur eine, jreundſchaſtliche Warnung, Die Ausſichten für die Abrüſtungsverhand⸗ lungen werden in einem Leitartikel der„Ti⸗ mes“ etwas günſtiger beurteilt. Es wird die Hoffnung ausgeſprochen, daß ſich die Geiſter in Genf etwas beruhigen, obwohl man ga⸗ türlich das zu erwartende Maß der Beſſe⸗ rung noch nicht abſchätzen könne. Es könne auf keinen Fall ein Kompromiß zwiſchen dem bisherigen deutſchen Wunſch nach Bei⸗ behaltung der lang dienenden Armee und dem kurzfriſtig dienenden Heeresſyſtem der anderen Staaten geben, denn der Kern des engliſchen Vorſchlages beſtehe darin, aue feſtländiſchen Staaten auf dieſelbe Brundlage kurz dienenden ee zu hrengen. Die Rede des Lord Hailshan ſei nicht als eine ſchafſlie„ſondern vielmehr als eine freundſcha liche Warn ing aufzufaſſen, die in der Hoffnung abgegeben weden ſei, daß Deulſchland ſeine Haltung in Genf ändern werde, ehe es zu ſpät ſei. Sport vom Sonntag Vorrunde um die deutſche Meiſterſchaft: In Dortmund: Schalke 04— Viktoria 89 Berlin 4:1(1:0) Fußball in Süddeutſchland. Geſellſchaftsſpiele. VfR. Mannheim— Phönix Karlsruhe Sa. 278 1907 Mannheim— Sp⸗Vgg. Sandhofen Sa. 221 Sp⸗Bgg. Fürth— BfB. Leipzig Sa 1:1 1. FC Kaſſerslautern— Kickers Offenbach (Sa.)⸗ 1:4 Almer FW 94— Union Böckingen Sa 212 SV Waldhof— Wormatia Worms 210 abg. Germania Friedrichsfeld— Sp⸗Vgg Sand⸗ . hofen 2:0 abgebrochen Kickers Stuttgart— SpVgg. Fürth 0:3 1860 München— BfB Leipzig 2:0 abg. FS Frankfurt— Turu Düſſeldorf 2:3 Eintracht Frankfurt— Eintracht Kreuznach 09 1. SSV Alm— 1. Fc Pforzheim 7:2 Phönix Ludwigshafen— SV Wiesbaden Sa 122 1903 Ludwigshafen— Phönix Mannheim a 2:1 abgebr. 1904 Ludwigshafen— Sp-Vgg Mundenheim 15 Sa 15 Sfr Eßlingen— Vg⸗Vgg. Schramberg 712 SC Freiburg Concordia Baſel 314 VfB Karlsruhe— FV RNaſtatt 121 Stadtelf Saarbrücken— U.S. Aleſſandria 33 AS Nürnberg— FV Würzburg 04(Polal⸗ ſpiel) 315 Fc Schweinfurt— Jahn Regensburg Sa 172 DSV München— Stern München Sa 4.2 Vfe Neckarau— Kickers Offenbach 1:1 abg. 1908 Mannheim— Union Niederrad ausgef. Karlsruher FV— Frankonia Karlsruhe ausg. VfB Friedberg— Vfe Neu ⸗Iſenburg 313 FVgg Mombach— NVaa Kaſtel 1:0 abg. Amicitia Viernheim— Rot⸗Weiß Frantfurt 3:2 abgebr. DoS. Aſch— Sp⸗Vgg. Hof 413 FC Bayreuth— Dec Graßlitz 5:2 FSV 05 Mainz— S Waldhof Sa 112 8 Schalte 04— Viktoria 89 Berlin 41(1:0) In der Dortmunder Kampfbahn kam das noch rückſtändige Vorrundenſpiel um die deut⸗ ſche Fußballmeiſterſchaft zwiſchen Schalke 04 und Viktoria Berlin zum Austrag. In der erſten Hälfte gab es nur einen einzigen Treffer, den Kuzorra im Anſchluß an eine Ecke füt Schalke erzielte. In der zweiten Hälfte kam Viktoria anfangs zu gefährlichen Angriffen. Als nach halbſtündigem Spiel der Viktoria⸗ Verteidiger Schlichter vorübergehend verletzt ausſcheiden mußte, ſchoß Schalke ein zweites Tor. Vier Minuten ſpäter kam dann Vik⸗ toria zum Ehrentreffer. In den letzten Minuten fielen dann noch zwei Treffer für Schalke. 4. Hockey Holland— Deutſchland 4:4(2:2). Ueber 3000 Zuſchauer ſahen in Amſterdam dem 9. Hockey⸗Länderkampf zwiſchen Holland und Deutſchland mit großer Spannung ent— gegen. Das Treffen erbrachte einen unent— ſchiedenen Ausgang von 4:4(2:2), der den Leiſtungen beider Mannſchaften gerecht wird. Deutſchland hat von den Spielen gegen Hol— land jetzt 5 gewonnen, eißes verloren und drei— mal unentſchieden abgeſchnitten. 90 Gehöfte niedergebrannt Acht Toke. Warſchau, 15. Mai. In der Ortſchaft Huſzyn beim Rowno wur- den 90 Gehöfte durch eine Jeuersbrunſt in Aſche gelegt. In den Flammen ſollen acht Menſchen ums Leben gekommen ſein. Einige Perſonen krugen ſchwere Brandwunden da⸗ von,. 400 Menſchen ſind obdachlos. Aus der Heimat Gedenktage 15. Mai. 1773 Der öſterreichiſche Staatsmann Fürſt von Metternich in Koblenz geboren. 1816 Der Maler Alfred Rethel in Haus Die— penbend bei Aachen geboren. 1832 Der Komponiſt Karl Friedrich Zelter in Berlin geſtorben. 1859 Der Phyſiker und Entdecker des Ra⸗ diums Pierre Curie in Paris geboren. Sonnenaufg. 4,05 Sonnenunterg. 19,48 Mondaufg. 1,06 Mondunterg. 6,23 Prot. und kath.: Sophia * gonne und Auge Wir Menſchen werden oft als Kinder der Sonne bezeichnet und erheben freudig den; Blick zu ihr empor. Allein das geſchieht nicht immer ganz ſtraflos, denn wer empfindliche Augen hat und dieſe unageſchützt der Sonne — darbieter, der muß dies Unterfangen oft mit ſchmerzhafter Augenentzündung büßen. Schuld daran ſind die ultravioletten Strahlen, die in ihrer Heilwirkung heutzutage ja von der Höhenſonne her bekannt ſind. Genau wie hier das Auge beſonders geſchützt werden muß, ſo iſt dies auch gegenüber der Natur⸗ ſonne und deren ultravioletten Strahlen er⸗ forderlich. Eine Sonnenbrille aus grauem, grünem oder geſchwärztem Glaſe gewährt dabei einen ausreichenden Schutz. Falſch dagegen iſt es, Brillen mit blauen Gläſern zu verwen⸗ den, da durch dieſe ultraviolette Licht hin— durchgeht. Beſonders gefährdet von der Sonne ſind die Augen des Säuglings im Kin derwa⸗ gen. Während nämlich der Erwachſene durch ſeinen aufrechten Gang vom direkten Einfall des Sonnenlichtes ins Auge kaum beläſtigt wird, hat der Säugling infolge ſeiner horizon⸗ talen Lage im Kinderwagen oft ſchwer unter der Sonneneinwirkung zu leiden. Wohl ſucht ſich ſo ein Kind durch Schließen der Augen oder durch Blinzeln dagegen zu helfen, aber das gelingt meiſt nur unvollſtändig. Der Son⸗ nenſtrahl trifft vielmehr doch das ungeſchützte Auge und wirkt dabei auf die kindliche Netz⸗ haut durch die im Innern des menſchlichen Auges vorgelagerte Linſe wie durch ein Brenn— glas ſengend und verbrennend. So kann es alſo zu ernſten Augenverletzungen kommen, und von ärztlicher Seite wird auch die Anſicht vertreten, daß die Herabſetzung der Seh— ſchärfe des Auges, wie man ſie bei Schielen⸗ den manchmal findet, durch dieſe ſchädliche Sonneneinwirkung hervorgerufen wird. Darum ſchüthe man den hilfloſen Säugling vor der direkten Sonneneinwirkung im Kinderwagen, indem man dafür ſorgt, daß das Kind im Wagen nie direkt in die Sonne geſtellt oder zum mindeſten durch geeignete Maßnahmen der direkten Sonneneinwirkung auf das Auge entzogen wird. 4 Anträge um Ausſtellung von Beſchei⸗ nigungen über Kriegsdienſtzeit. In der letzten Zeit werden, hauptſächlich auf Grund der neuen Beamtengeſetzgebung von früheren Hee— resangehörigen Anträge an militäriſche Dienſt— ſtellen gerichtet um Ausſtellung von Beſchei— nigungen über die während des Krieges ab— geleiſtete Dienſtzeit. Zuſtändig für die Er⸗ ledigung ſolcher Anträge(ſoweit die Antrag— ſteller nicht nach dem 1. Januar 1921 Ange⸗ hörige des Reichsheeres geweſen ſind) ſind das Reichsarchtv, und zwar: die Zweigſtelle Dres⸗ den für ſächſiſche Truppenteile, die Zweigſtelle München für bayeriſche Truppenteile, die Zweigſtelle Stuttgart für württembergiſche Truppenteile, die Zweigſtelle Spandau Schmidt v. Knobelsdorff-Str.) für Preußen und alle übrigen vorſtehend nicht erwähnten Kontingente. Nur ſchriftliche Anträge können erledigt werden. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 371 Stück Verkauft: 318 Stück Milchſchweine das Stück 12— 17 Mk., Läufer das Stück von 18— 25 Mark. Morktverlauf gut. Was erwartel ſich Krone von ſeinem kommenden Gaſtſpiel? eine Tatſache, daß die Zirkuſſe im allgemeinen ſehr im Althergebrachten hängen geblieben Angeſichts der Tatſache daß bisher ſchon 39 von 48 deut⸗ ſchen Zirkusunternehmen der Kriſe zum Opſer gefallen ſind, dürfte dieſe Frage ſicherlich berechtigt ſein. Der Preſſedienſt des Cireus Krone gibt uns hier anläßlich des bevorſtehenden Gaſtſpiels dieſes Unternehmens eine erſchöpſende Auskunſt, die intereſſante Einblicke in die Organiſation und Arbeit des größten euroväiſchen Zirkusbetriebes geſtattet. Erſchütternde Tragödien aus dem Zirkusleben füllten in den letzten Jahren gar oft die Spalten der Zeitungen, und mehr als einmal konnte man leſen, daß Menſchen und Tiere förmlich dem Verhungern nahe waren. Der Grund, warum gerade in dieſem Gewerbe die Not ſo ins Unermeßliche ſteigen konnte, liegt in der Eigenart des Zirkushetriebes ſelbſt. Jeder Fabrikant, ſeder Kaufmann kann ſein Geſchäft ſchließen, wenn es nicht mehr rentabel iſt Der BZirkusmann kann es nicht. Seine Tiexe verlangen auch weiterhin ihr Futter, und ein Teil des Perſonals muß immer bleiben zu ihrer Wartung und Pflege. Verkaufen kann er die Tiere nicht. weil es ſo gut wie keine Käufer hierfür mehr gibt. Töten kann er ſie noch weniger, weil er, ja damit den letzten Reſt ſeines Ver⸗ mögens vernichten würde. das er ſich ja gerade durch die Schließung des Betriebes retten wollte. Alſo muß er weiter⸗ arbeiten weiterarbeiten bis auch der letzte Spargroſchen zu⸗ geſchoſſen iſt und die nackte Not ſein und ſeiner Menſchen und Tiere Schickſal endgültig beſiegelt So ſchlidderte in den letzten Jahren ein Unternehmen nach dem andern ins Ver⸗ derben, und nur ganz wenigen iſt es gelungen ſich bis heute noch zu erhalten Nun rüſtet auch Krone wieder zu neuem Gaſtſpiel und wird in Kürze ſeine rieſige Zeltſtadt auch in aufſchlagen. Was erhofft er ſich von ſeinem Gaſtſpiel?— an iſt ſich in dieſem Betrieb natürlich vollkommen im laren, daß zunächſt einmal Tauſende und Tauſende von Er⸗ werhsloſen als Beſucher guszuſchalten ſind. Infolgedeſſen verkürzt man Überall den 1 0 alt auf ein Minimum. Wo man früher Wochen gaſtierte bleibt man heute nur noch cage, weil ſa der Perſonenkreis, den man erfaſſen kann, ganz erheblich verringert iſt. Das wieder machte natürlich eine vollkommene Umſtellung des bisherigen Reiſeyſtems not⸗ wendig. Denn es leuchtet ein daß es erheblich ſchwerer iſt. den ganzen gewaltigen Troß f alle 3—4 Tage fortzubewegen als alle 2—3 Wochen. Ein Beiſpiel nur: Während ſonſt von ſolch großen Unternehmen normalerweiſe 30, im höchſten Fall 40 Städte auf einer Tournee beſucht wurden, hielt Krone im vergangenen Jahr die Rekordzahl von 64 Städten und blieb in 31 von dieſen nur 2 Tage, in weiteren 18 nur 3 Tage. Eine der gewaltigen Maſſenſzenen im Cireus Krone Um nun aber 10 5 auch der Maſſe der Erwerbsloſen Gelegenheit zum Zirkusbeſuch zu geben, mußten für dieſe er⸗ hebliche Vergünſtigungen geſchaffen werden Preisreduktionen, die bei einem ſich gleichbleibenden Speſenetat von ca. 18 000 RM. pro Tag für das Unternehmen an ſich nicht tragbar geweſen wären. Krone vergrößerte daher in den letzten Jahren ſtändig ſeine Zelte und konnte ſo mit jeder Erweiterung des Faſſungs⸗ raumes entſprechend auch ſeine Nase ſenken. Das alte kauf⸗ männiſche Prinzip daß großer Umſgatz kleine Preiſe ermög⸗ licht, und daß ümgekehrt kleine Preiſe einen großen Umſatz bringen, konnte alſo auch im Zirkus in beſter Weiſe an⸗ gewandt werden Eine letzte und vielleicht die wichtigſte Maßnahme im Kampf gegen die Kriſe lag in der Programmgeſtaltung. Es iſt leider ſind und mit kleinen Unterſchieden immer wieder dasſelbe brachten. Dies ließ natürlich die gerade in Deutſchland ſo große Zirkusbegeiſterung allmählich erlahmen. Hier ging wieder Krone richtungweiſend voran und räumte gründlich auf. Schon im Jahre 1924 brachte er als Erſter das Syſtem der drei Manegen heraus und brachte damit erſtmals etwas vollkommen Neues. Nunmehr hat er aber auch dieſen Zirkus⸗ typ bereits wieder verlaſſen und den Rennbahnzirkus geſchaffen, deſſen einheitliche Arena in einer Länge von faſt 70 Meter naturgemäß ganz andere und neuartige Darbie— tungen ermöglicht. Beſonders intereſſant iſt es, daß hier zum erſtenmal der Sport im Zirkus gezeigt wird, und zwar in Form von gro— ßen Reiterkämpfen, von regelrechten Pferde- und Wagen⸗ rennen, Hürdenſpringen Wettlaufen uſw. Daneben zeigt er Maſſenſzenen, bei denen zeitweiſe 400 Menſchen zu gleicher Zeit die Arena bevölkern, und natürlich, was Krones Stärke ſeit jeher war, gewaltige Maſſendreſſuren von allen nur denkbaren Tieren nach modernſten Geſichtspunkten. Seine Dreſſur von 27 indiſchen Elefanten hat Weltberühmtheit erlangt, ebenſo wie die gleichzeitige Vorführung von nicht minder als 48 Pferden auf einmal. Es iſt alſo hier etwas zuſammengeſtellt worden, das in ſeiner garandioſen Neuheit auch heute noch volle Häuſer bzw. volle Zelte bringen müßte. Und die Tatſache, daß Krone faſt der einzige iſt der ohne jegliche Einſchränkung ſein Unternehmen bis zum beutigen Tage erhalten konnte, beweiſt e, ie ſehr ſein Weltſtadtprogramm überall gefal⸗ len konnte ö Damit iſt aber auch em cee ca die Frage geklärt, was ſich Krone von ſeinem hieſigen Gaſtſpiel erwartet. Mit einer ſolchen großen Spielfolge, mit einer ſolchen Organi⸗ ſation und weſterhin mit einer außerordentlich großzügigen Reklame, die bis zu 60 Kilometer über die Peripherie der Stadt hinausgeht und auf Grund eines dichten Netzes von Zugverbindungen die ganze weite Umgebung mobiliſiert, darf er ſich auch bei uns den nötigen Maſſenbefuch erhoffen. Es iſt zu wünſchen, daß die ganze Bevölkerung regſten Anteil nehmen wird an dieſem Ereignis und mithilft, dieſen„Letz⸗ ten der Mohikaner“ und gleichzeitig größten Zirkus Europas dem deutſchen Volke zu erhalten. Dr. B.