Lokales%%% * Lernt Stenograſie. Heute abend beginnt in der Schillerſchule ein Anfängerkurſus zur Erlernung der Einheitskurzſchrift. Jeder der ſich dem Kaufmannsberufe uſw. widmen will, ſollte nicht versäumen, ſich hier die Kenntniſſe der Kurzſchrift anzueignen. 4 Gretel hat den Kakao ver⸗ ſchüttet. Aengſtlich ſchaut ſie zur Mutter rüber. ob ſie wohl böſe ſein wird? Aber Mutter lacht ganz freundlich.„Schadet nichts, Gretelchen“, ſagte ſie.„Da müſſen wir eben ein neues Tiſchtuch auflegen und das ſchmutzige Fi die uns anlaßlich unseren Verlobung in . 77. 1 12 5 so reichem Maße übermittelten Cluctwünsche und Ceschenſte. 0 Janbten herælichsi ö Nentehntr Ane Viernheimer Zeitung Mana Visdber (Christian Adler fernbeim, Mai 1933. (OSternhelmer Tageblatt— Bilernheimer Nachrichten) Deutſche Frauen! Deutſche Männer! Deutſche Jugend! Ab heute Dienstag bis Freitag. Nur 4 Tage. Der deuiche Groſftonfilm, jeder Deutſche 9 wartet auf dieſes Filmwerk. (Biernheimer Bürger-Ztg.— Bernd. Volksblatt) 1.40 en: wöchentl. das a 1 fre in? Hau gebracht.— A ti aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjähr ge 7 9 5 V bei Wiederholung ab ich einen Fahrplan ſowie einen ne e t.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ ſpäter mit der guten Sunlicht Seife answachen. Das iſt ja ſchnell gemacht, und was das Beſte iſt: die guten Sachen werden beim Waſchen mit Sunlicht Seife nicht ſo ſtrapaziert. Denn jedes Stück der milden Sunlicht Seife gewähr- leiſtet abſolute Reinheit— man kann ſich alſo wirklich auf ſie ſtets verlaſſen!“ „Blutendes Deutſchland“ der Film der deutſchen Nation im U. T.⸗ Film ⸗Palaſt! Nur 4 Tage! Nun iſt er da, der Film, auf den ganz Viernheim ſchon wochenlang wartet.„Blutendes Deutſchland“ heißt der Film, der dem deutſchen Volke zugeeignet iſt. Er erzählt uns aus Deutſch⸗ lands großer Zeit, der Geburtsſtunde des Reichs in Verſailles 1871, von dem Reich der Kraft und Herrlichkeit. Wir ſehen die Neujahrsparade 1913, den herroiſchen Kampf des deutſchen Volkes während des Weltkrieges, die Novmber⸗ revolution, Spartakuskämpfe, den Schandfrieden von Verſailles uſw. wie all die großen Ge⸗ ſchehen der Zeit nach dem Kriege heißen. Wir erleben die Beſetzung des Ruhrgebietes mit, wir erleben, wie Albert Leo Schlageter den Heldentod ſtirbt für ſein geliebtes deutſches Vaterland. Ueberall in deutſchen Landen wird am Freitag, dem 10.jährigen Todestag, dieſem deutſchen Helden gedacht. Zu ſeiner Ehrung wird Deutſchland Flaggenſchmuck tragen. Uns Viern⸗ heimer iſt es nun vergönnt, in dieſen Tagen Alberts Leo Schlageters Heldengeſchick im Film mitzuerleben. Der Film wurde genau nach den einzig vorhandenen Originalaufnahmen geſchaffen. Jeder, der ſich Deutſcher nennt, wird dieſe Woche den Union⸗Film⸗Palaſt beſuchen. Wir ſehen weiter, wie Deutſchland erwacht. Der denkwürdige 30. Januar 1933, die Schick⸗ ſalswende des Deutſchen Reiches, zieht an unſerem Auge vorüber. Deutſchland iſt einig für natio⸗ nale Freiheit und ſoziale Gerechtigkeit. Unſer greiſer Reichspräſident von Hindenburg ſpricht, wir hören den großen Volkskanzler Adolf Hitler und Reichsminiſter Dr. Göbbels. Die großen Männer unſerer Zeit, ſie ſprechen zu uns, wir hören ihre Stimmen, wir vernehmen ihre großen Worte, wir ſehen ſie lebenswahr vor uns. Sie ſehen alſo, es iſt der Film der deutſchen Nation, es iſt der Film einer gewaltig großen Zeit. Kein Viernheimer wird ſich dieſen Film entgehen laſſen. Alle werden ſie kommen, um dieſen Film des nationalen Deutſchlands mitzuerleben. Im Beiprogramm ſehen wir den Film„Geſegnete deutſche Erde.“ Das Programm trägt nur ernſten Charakter und wird für jeden eine Feierſtunde und Weiheſtunde in ſeinem Leben ſein.— Der U.⸗T.⸗Filmpalaſt hat ſich mit Aufführung dieſes Filmes mit in die erſten Reihen der deutſchen Tonfilmbühnen geſtellt und hiermit ſeine alte Tradition, das erſte und älteſte Theater am Platze zu ſein, gewahrt. — Die Aufführungen erfolgen nur 4 Tage und zwar ab heute Dienstag bis Freitag, Sichere ſich deshalb alles Plätze. Kath. Jugend Viernheim Wochenplan Montag: 5—7 Uhr Schülerturnſtunde. ½8—9 Uhr Turnabtlg. der Jungfrauenkongr. Dienstag: Training für die obere Fußballm. 8—10 Uhr Turnſtunde der Fechtergilde Mittwoch: Platztraining für die Handballmann⸗ ſchaften. 2—3 Uhr für die 2. Abtlg. Schülerinnen. 5 0„ 0 1. 5 1 in der Sporthalle. 8 Uhr Kurſus für Gelände und Wehrſport. (Einführung des Schießſportes.) Anmeldungen können an dieſem Abend noch getätigt werden. Freitag: Platztraining für Jugendmannſchaften. 1/29—10 Uhr letzte Turnſtunde für nach La⸗ denburg. Sämtliche Trainings haben auf Platz 3 ſtattzu⸗ finden, damit die Laufbahn nicht mehr beſchädigt wird. Der Sportleiter NB. Sämtliche aktiven und paſſive Mitglieder, die ſich am Turn- und Sportfeſt in Ladenburg beteiligen, mögen zum Beſuche des Volksſchau⸗ ſpieles„Wilhelm Tell“ den Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt) benutzen. Union-Fllm-Palast b Der Film der nationalen Erhebung. JoHaNAkS HUSSLER N 5* 8 9 6 DEM bEU Sc EN voLKE SEWIDMET. IM SONMOER VERLEIH DER TERRA In dieſem Film werden zum erſtenmal Originalaufnahmen von hiſtoriſcher Bedeutung gezeigt. Die Erſchießung „» Ulbert Leo Schlageters In Stahlgewitttern des Weltkrieges— Der Kampf Deutſch⸗ lands um Sein o. Nichtſein— Novemberrevolution— Blutige Spartakuskämpfe 1918/9— Leidensweg des deutſchen Volkes— Die Welt ſtarrt in Waffen— Schaffendes Volk ohne Arbeit— Beſetzung durch die Franzoſen. Deutschland erwacht Aufbruch der Nation, Schickſalswende, der 30. Januar 1933, „Deutſchland einig für nationale Freiheit und Gerechtigkeit.“ Unſer Reichskanzler Adolf Hitler ſpricht ſowie Neichspräſident Generalfeldmarſchall v. Hin⸗ denburg und Dr. Goebbels. Der erſte und neueſte Tonfilm für das erwachende Deutſchland. Im deutſchen Beiprogramm «Gesegnete deutsche Erile„ Alle vaterländiſche Vereine müſſen„Blutendes Deutſchland“ ſehen Alle Sport⸗ u. Turnvereine müſſen„Blutendes Deutſchland“ ſehen Alle Militär- und Kriegerv. müſſen„Blutendes Deutſchland“ ſehen Alle Polizei- u. Gemeindebeamte müſſen„Blutendes Deutſchland“ ſehen, Alle Lehrer und Lehrerinnen ſowie die Schulkinder der alten und neuen Schule müſſen„Blutendes Deutſchland“ ſehen Die geſamte N. S. D. A. P. Ortsgruppe, S. S., S. A., Betriebszelle, Hitlerjugend, mit einem Wort alle die deutſch ſind, müſſen die nationale Erhebung ſehen. Werktags ab ½8 Uhr. Cbriſti Himmelfahrt ab 3, 7 u. 9 Uhr. Achtung Mittwochmittag 3 Uhr Vorſtellung für die Kinder der alten und neuen Schule. Eintritt 10 Pfg. Donnerstagmittag 3 Uhr große Lamilien-Vorſtellung. Der Film kann nicht verlängert werden, darum Plätze ſichern. Jeder Deutſche heute zu B luten des Deutſchland. Was kommt Samstag? Eine Anzahl gespielter sehr gut erhaltener Pianos darunter erste Marken billig zu verkaufen. Heckel Pianolager Mannheim 3. 10 Kunststraße dis einschllabllch Samslag, Aon 22. Mal feines Weizenmehl Pfd. 17 Pfg. Weizengrieß 5 Hartgrieß⸗Gemüſenudeln und Makkaroni 75 80 Eier⸗Gemüſenudeln und Makkaroni s Hamburger Ralteeleger fucharü Honmann Thams& Garfs Miaderlage: aon Mimerstrase 62. kisb Sent bolten Schlafzimmer, Polster, Stahlmatr. an jeden, Teilzahl. Kat. frei. 1. 9 Aufruf an die Vviernheimer Einwohnerſchaft, an die Mitglieder aller Vereine, Gemeindevertretung, Gemeinde⸗ und Staatsbeamten! Die Tell⸗Schauſpiele haben letzten Sonntag begonnen! Aller- ſeits hat die Aufführung und das Können der Darſteller größtes Lob und höchſte Anerkennung gefunden. Nicht genug damit: der ſichtbart Ausdruck für dieſe Leiſtungen muß ſich einfinden, indem die ganze Ein⸗ wohnerſchaft zu dieſen Schauſpielen erſcheint! Die erſte Aufführung am Sonntag ſollte die Gala⸗Vorſtellung für die hieſigen Beſucher werden. Sie iſt es leider nicht geworden, denn es fehlte ihr der Impuls eines großen tragfähigen und damit eines werbenden Publikums! Nicht der Turnverein ſpielt für ſeine Mitglieder: er ſpielt das Stück für ganz Viernheim, für eine nähere und weitere Umgebung, zur Hebung des Viernheimer Gewerbes, zur Propaganda und zum Anſehen der Gemein- de ſelbſt! Nicht nur für ein Jahr ſollen dieſe gewaltigen Opfer ge⸗ bracht ſein: wir wollen daraus eine ſtändige Einrichtung machen, wir wollen den Namen Viernheim anſchließen an die Weltberühmtheit anderer Freilichtbühnen wie Oetigheim uſw. deren Gemeinden und Einwohner dauernden Nutzen haben! Wir werben um Jedermann zum Beſuch dieſer„Tell⸗Schauſpiele“ und erwarten zur nächſten Vorſtellung am Himmelfahrtstag, nachmittags ½3 Uhr die geſamte hieſige Bürgerſchaft! Und ſollte ein Vorſtellung ausverkauft ſein, werden unſere Einheimiſchen ſicher gerne dieſelben den hergereiſten Perſonen zukommen laſſen, ſich aber dafür an der nächſten Vorſtellung einfinden. Viernheimer, werbet allerorts und überall füt Eure„Tell⸗Schauſpiele“! Nächſte Vorſtellungen: Himmelfahrtstag u. Sonntag, den 28. Mai. Junge Gänſe zu verkaufen. Schulſtraße 7 Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Odenwald⸗Klub, Ortsgruppe Viernheim. An Mittwoch, den 24. und Donnerstag(Chrift Himmelfahrt), den 25. Mai 1933 Wander⸗ treffen in Mannheim. Abfahrt am Mittwoch, den 24. Mai 1933 zur Begrüßungsfeier vp. im Roſengarten um 18,31 Uhr.(Sonntags- karten löſen.) Abfahrt für die Teilnehmen Guterhaltener moderner, weißer Kinder⸗ wagen zu verkaufen. Adolf Bitlerſtr. 38 2 Muſeum, Planetarium, ſowie Hafenrundfahr⸗ ten um 8,15 vorm. Treffpunkt: Friedrich park. Abfahrt für die Teilnehmer am Feſt⸗ 12,59 Uhr(Eilzug.) Um zahlreiche Betei⸗ MHlavier- ligung bittet Der Vorſtand. 5— M. S. D. A. P.(Hitlerjugend Unterricht Heute Abend 7 Uhr Antreten der 9.J. auf theoretiſcher Grund⸗ am Kaiſerhof. Die Leitung. . lage Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia mi Liſſi Schlatter Schützenabteilung. Am Himmelſahrtstage il langjährige Lehrerin a. der Schießſtand geſchloſſen. Die Mitglied d. Hochſchule f. Muſik. werden gebeten, an dieſem Tage die Tellauſ⸗ Bedeutend ermäßigtes führung zu beſuchen, damit ſie an andere Honorar. Näheres: Sonntagen frei ſind. Am Mittwoch 4 Abt Mannheimerſtraße 44. Ziel und Anſchlagsübungen auf dem Stand für Jungſchützen. Am Freitag freies Schießen, 0 Beginn 3 Uhr. Alle Mitglieder— Fron Ausſchneiden! kämpfer, alſo 3 Monate an der Front 1 Ala tönnen das Reichs⸗Ehren⸗Feldzeichen erwerben. Mug 1 Meldungen ſind unter Vorlage der Militär- Neue u. getragene Schuhe papiere beim 1. Vorſitzenden zu machen. Hoſen, Koffer, Lederjacken Der Vorſtand. Gehrock Anzüge(auch leihweiſe). NN Franz Olenizak J1, 20 7 be Tel. 25736 An⸗u. Verkauf Postfach 146. kisenmödenaprin sun, In. wieder ſtark durchgeſetzt.„Wir leiden heute Zeit ſolche überlebten Verwaltungsformen bayeriſche Reichsbahngruppen⸗ bperwaltung ſich noch weiter in den waltung und Reichsbahndirektionen einſchal⸗ ſchenformat beibehalten?“ Dr. Dorpmüller wörtlich. ternehmen. Alles, was die Reichsbahn beſitzt, die Geſellſchaft ſelbſt neu gebildet hat. Auch auf die Geſchäftsführung übe das Reich ſeinen Einfluß aus. Staatsrechtlich betrachtet ſei die 0 dee e eine Anſtalt oder Körperſchaft darüber unterrichtet iſt. Auf dem Aufſichts⸗ beeilen. Ohne Zuſtimmung des Reichs ſind keine Tarifänderungen möglich. bahn immer wieder erhoben werden erin⸗ 0 ſchaftskriſe, die ſich zu einer ſchlimmen ö Eiſenbahnkriſe ausgewirkt habe. Man Verſailler vergeſſen.„Sechs Milliarden hat uns dieſer Schanbfrieden gekoſtet. 8000 Kilometer muß⸗ ten wir abtreten, davon fielen allein den Po⸗ am Donnerstag vorm. zur Beſichtigung de e An Fahrzeugen verloren wir 280 000 Wagen und 9400 Lokomotiven.“ mit der Wirtſchaft ſprach Dr. Dorpmüller 2 beſonders eingehend. Das Tari fſy ſt em ſei ö uf Gemeinnützigkeit aufgebaut. Sein erſter 5 Leitgedanke ſei der, daß die lebenswichtigen Güter für die Geſamtheit nicht billig genug gefahren werden können, der zweite, daß jede Veutſche Landſchaft grundſätzlich die gleichen billigen Lebensmöglichkeiten für Menſch und — zug zur Kundgebung im Schloßhof nachm. Eiſen, Erze, Holz, Düngemittel, Saatgut, Kar⸗ ooffeln, Getreide, Hausbrandkohle zu ſehr 300 Marn e AUr 1000 gürssw. Vorher Ausk. einholen.„Arauternen Innsbruck N i Ke täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Fetertage.— Sie monatl. „ tſ E Anzei 5 5 Die e ee le koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., a Geſchaͤftsſte kalender.— Annahme von Abonnementz tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Hetungersge⸗ 8 5 8. e ene e ene en dee e n eee eee 8 ö. 1 a 5 8 Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim en 117.— Telegramme Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schri tung, Druck u. Verlag! Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. u. von sämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Außzlands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plazvorſchriften bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an Legat vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen be Nummer 120 Mittwoch, den 24. Mai 1933 50. Jahrgang Reich und Reichsbahn Der Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn, Dr. Dorpmüller, hat dieſer Tage in Berlin über das Verhältnis der Reichs; bahn zum Reich und der deutſchen Wirtſchaft einen äußerſt inſtruktiven Vortrag gehalten, der es verdient, einer wei⸗ teren Oeffentlichkeit bekannt zu werden. Denn er enthält manches gute Wort und räumt auch mit manchem Vorurteil auf. Dr. Dorpmüller erinnerte zunächſt daran, daß die Reichsbahn aus den früheren bun⸗ desſtaatlichen Eiſenbahnen hervorgegangen iſt. Leider habe bei der Gründung der Reichs⸗ bahn in den Staatsverträgen der Länder mit dem Reich der Partikularis mus ſich noch an den Feſſeln, die dem verarmten Deutſchland jährlich mehrere Millionen un⸗ nütze Ausgaben auferlegen. Wird die neue beſeitigen, oder ſoll z. B. eine beſondere einfachen Inſtanzenzug zwiſchen Hauptver⸗ ten? Wird man überlebten Staatsverträgen zuliebe noch weiter un wirtſchaftliche Reichsbahndirektiönchen im Ta⸗ So fragte Dann ſtellte der Generaldirektor der Reichsbahn feſt, daß die Deutſche Reichsbahn 15 17, Mai 1930 wieder von allen ausländi⸗ chen Einflüſſen befreit ſei. Die Reichsbahn ſei auch keineswegs ein privatkopitaliſtiſches Un⸗ gehöre dem Reich, auch das Vermögen, das des Reichs. Im Verwaltungsrat könne nichts geſchehen, ohne daß das Reich vollkommen wege kann das Reich in wichtigen Teilen der Verwaltung unmittelbare Anordnungen er⸗ Gegenüber den Klagen, die über die Reichs⸗ nerte Dr. Dorpmüller an die jetzige Wirt⸗ dürfe auch die 1 0 Verluſte, die das iktat gebracht hat, nicht len 5000 Kilometer mühelos in den Schoß. Ueber die Verbundenheit der Reichsbahn Güter haben ſoll. Deshalb würden Kohle, dürdrigen Tarifen gefahren. Das aber ſei nur ann möglich, wenn hochwertige Erzeugniſſe und der ſogenannte Luzusverkehr, alſo 1 aren, die entſprechend ihrem hohen Ver- tzufswert auch eine höhere Fracht vertragen Naht zu höheren Sätzen befördert wer⸗ en, als es den Selbſtkoſten entſpricht. Feu im Perſonen verkehr werde Re gleiche Gedanke verfolgt. Die Pflege der ſchachsbahn gehöre in erſter Linie dem Men⸗ Een, der zu ſeiner Arbellsſtänte und zu den 0 olungsorten ſtrebt. Es ſei zwar richtig, daß der ßerſonenverkehr niht von beine Chenen Einnahmen leben kann und daß die innahmen aus dem Güte verkehr hier zu Dal kommen müſſen trotzdem ſtehe aber let Reichsbahn auf dem Standpunkt, daß die etzigen Perſonentariſe geſenkt werden Genf, 24. Mai. Am Dienstag trat das erweiterte Präſidium der Abrüſtungskon⸗ ferenz zuſammen, um den Arbeitsplan für die Beratungen des Hauptausſchuſſes feſtzu⸗ legen. Deutſchland, England, Frank- reich, Italien und Amerika haben ſich in ei⸗ ner Vorbeſprechung auf ein Kompromiß ge— einigt, wonach der ſicherheitspolitiſche Teil und der materielle Abrüſtungsteil des eng— liſchen Entwurfes von Tag zu Tag abwech⸗ ſelnd im Hauptausſchuß der Abrüſtungskon⸗ ferenz durchberaten werden. Die Entſchei⸗ dungen ſollen der zweiten Leſung vorbehal— ten bleiben. Nach wie vor ſcheint die Abſicht zu beſte⸗ hen, die Arbeit der Konferenz in allen weſentlichen Punkten bis zu Beginn der Wieltwirtſchaftskonferenz abzuſchließen. Zu dieſem Zwecke wird keine Pfingſt⸗ pauſe eingelegt werden. Es iſt ſogar möglich, daß der Hauplausſchuß wäh⸗ rend der Feiertage ſelbſt tagen wird. Man weiß, daß ſowohl der amerikaniſche Präſident Rooſevelt als auch der deut⸗ ſche Reichskanzler Hitler auf eine Be⸗ ſchleunigung der Arbeiten der Abrüſtungs— konferenz gedrängt haben. Beide Staats— männer haben darauf aufmerkſam gemacht, daß die Weltwirtſchaftskonferenz, die bekanntlich am 12. Juni beginnen soll, wohl kaum mit Ausſicht auf poſitive Ergeb— niſſe an ihre Beratungen gehen könne, wenn welche Erfolge aufzuweiſen habe. Unter dem Druck dieſer Stimmen will man ſich jetzt of⸗ fenbar in Genf zu Taten aufraffen. Das iſt ſehr nötig, denn die Genfer Konferenz wurde in 15 letzten Zeit kaum mehr ernſt genom— men! Amerika und die Freiheit der Meere Die Erklärung des amerikaniſchen Haupt— delegierten auf der Abrüſtungskonferenz, Normann Davis, iſt dort von ent⸗ ſcheidender, über den Rahmen der Konferenz hinausgehender Bedeutung, wo ſie die Roo⸗ ſevelt⸗Botſchaft vom 16. Mai ergänzt, näm⸗ lich auf dem Gebiete der Friedensſi⸗ müßten, ſobald die Finanzlage der Reichs⸗ bahn es nur irgend zuläßt. 2 Dr. Dorpmüller erwähnte dann noch, daß die jährlichen Beſchaffungen der Reichsbahn zwiſchen 0,8 und 1,5 Milliarden Reichsmark lägen. Auch jetzt wolle die Reichsbahn wieder Arbeit ſchaffen. Da ihre Reſerven erſchöpft ſeien, könne dieſe Abſicht nur durchgeführt werden, wenn die Reichsbahn den nötigen Kredit erhalte. Dr. Dorpmüller ſchloß: „Nun möchten wir zweierlei von der Re— gierung der nationalen Erhebung erhoffen und zugleich aus unſerer Erfahrung und Sachkenntnis im Intereſſe für Reich und Volk anraten: 1. man laſſe der Reichsbahn die für ihren Betrieb notwendige Selbſtverwaltung in Geſtalt einer allein dem Reich gehörenden, allein vom Reich beeinflußten und allein dem Reich verantwortlichen Verkehrsanſtalt, 25 man gebe der Reichsbahn im Zuſammenleben mit den übrigen Verkehrsmitteln und den verſchiedenen Staatsverwaltungen ausrei⸗ chenden Lebensraum und den Schutz, deſſen ſie bedarf, um Volk und Wirtſchaft auf ge⸗ meinnütziger Grundlage zu dienen. Denn Deutſchland kann auch heute und auf abſeh⸗ bare Zukunft ſeine Reichsbahn nicht entbeh⸗ ren, darum muß die Deutſche Reichsbahn auch dem deutſchen Vaterlande geſund erhal— ten bleiben! cherung. Mooſevelt hatte in seiner Vot⸗ ſchaft in dieſer Hinſicht lediglich einen neuen feierlichen Nichtangriffspakt ange⸗ regt, der nicht nur, wie die bisherigen Pak— te, Kriegführung und Gewaltanwendung, ſondern ſchon die Entſendung von Truppen außerhalb der Landesgrenzen verbieten ſoll. Norman Davis iſt im Auftrage Rooſevelts noch einen Schritt weiter gegangen, indem er die Bereitſchaft der Vereinigten Staaten zur Teilnahme an einem ſogenannten Kon⸗ ſultativpakt erklärte. Amerika würde ſich in dieſem Pakt verpflichten, im Falle einer Kriegsgefahr mit den anderen Nationen in einen Gedankenaustauſch einzutreten. Es iſchen⸗ Konfliktes grundſätzlich auf das Recht Jverzichten, ſich für desintereſſieret zu er⸗ klären. Es würde alſo beiſpielsweiſe, wie dies ſchon im An den In 50 Konflikt geſchehen iſt, mit den im Völkerbunds⸗ ral vereinigken Mächten im Falle eines Konfliktes in Beratungen über die beſten Mittel zur Aufrechterhalkung oder Wie⸗ derherſtellung des Friedens einkreken, ohne ſich jedoch jeht ſchon irgendwie hinſichklich der Konſequenzen zu binden, die es für ſein eigenes Verhalten aus nicht vorher die Abrüſtungskonferenz irgend- dieſen Beratungen gegebenenfalls zu zie⸗ hen hätte. Norman Davis ſagt ausdrücklich:„Für den Fall, daß die anderen Nationen einen Staat des Angriffes oder der Vertragsverletzung ſchuldig bezeichneten und gegen ihn Maßre— geln ergriffen, würde Amerika, wenn es mit dem Urteil einverſtanden iſt, ſich jedes Vor— gehens enthalten, das das Kollektivvorgehen der betreffenden Länder zum Zwecke der Wiederherſtellung des Friedens vereiteln könnte.“ Dieſe Erklärung, deren Wirkſam⸗ keit von dem Erfolg der Abrüſtungskonfe— renz abhängt, iſt ein wichtiger Fortſchritt des Völkerrechts, der die beiden Seemächte England und Amerika vor allem in der Frage der Freiheit der Meere, die Amerika bisher als einen abſoluten Begriff verteidigt hat, in eine Linie hrinat. Amerika iſt nach der Er— London, 24. Mai. Die Lage auf dem nordchineſi ſchen Kriegsſchauplatz hatte ſich in den letz⸗ ten Tagen für China immer bedrohlicher ge⸗ ſtaltet. Die Japaner waren raſch und ohne erheblichen Widerſtand zu finden in der Richtung auf die alte chineſiſche Hauptſtadt Peking weiter vormarſchiert. Am Montag kam die Meldung, daß japaniſche Vorhuten nur noch zwei Kilometer vor Peking ſtänden und dort feſte Stellungen bezogen hätten. Am Dienstag liefen dann neue Meldungen ein, daß japaniſche Kavallerie in die Vororte von Peking eingedrungen ſei. Es läßt ſich im Augenblick nicht feſtſtellen, ob die Meldung von dem bereits erfolgten Ein⸗ marſch richtig iſt. Die japaniſche Regierung in Tokio erklärte Preſſevertretern gegenüber, es liege nicht in der Abſicht der japaniſchen Politik, von Peking und Tientſin Beſitz zu ergreifen. Japan ſei jederzeit zu ernſthaften Verhandlungen bereit, wenn China einen ernſthaften und ehrlichen Frieden wünſche. würde alſo auch für den Fall eines europä- Kompromiß in Genf Das Präſidium der Abrüſtungskonſerenz tagt— Der Arbeitsplan— Der engliſche Entwurf wird beraten— Am die Haltung Amerikas klärung Norman Davis bereit, bei einem in— ternationalen Konflikt auf den Grundſatz der Meeresfreiheit zu ver- zichten, d. h. durch Blockade oder andere militäriſche oder wirtſchaftliche Maßnahmen gegen einen dritten Staat ſeinen eigenen Handel be⸗ ſchränken zu laſſen, freilich mit der doppelten Vorausſetzung, daß es mit dem Spruch gegen den ſogenannten Angreiferſtaat einverſtan⸗ den iſt, und daß die Maßnahmen gegen die⸗ ſen Staat nach amerikaniſcher Auffaſſung der Wiederherſtellung des Friedens und nicht etwa dem Gebietserwerb car anderen ego— iſtiſchen Zwecken dienen. 5 * gaargebiet und Genf Vertreter des Saargebiels auf der Rats- tagung. Zu der jetzigen Tagung des Völker ⸗ bundsrates iſt wie in frühecen Jahren auch dieſes Mal wieder eine Delegation der Parteien des Saargebietes in Genf einge— troffen. Darunter befindet ſich zum erſten Mal ein Verkreker der NSDAP. Als Vertreter der Regierungskom⸗ miſſion des Saargebietes ſind der Prä⸗ ſident der Kommiſſion, der Engländer Knox, das franzöſiſche Mitglied Maurace und das deutſche Mitglied Coßmann in Genf einge⸗ troffen. Inzwiſchen haben ſchon inoffizielle Beſprechungen über den Brief des Präſiden⸗ ten der Regierungskommiſſion über die Lage der Beamten des Saargebietes nach der Ab— ſtimmung begonnen. Berichterſtatter des Rates für Saarfragen iſt der Vertreter Ita— liens, Baron Aloiſi. Deulſcherſeits iſt man bereit, in den Be⸗ ſprechungen die erforderlichen Aufklä⸗ rungen zu geben, damit ekwaige ſtrittige f Fragen geklärt werden. Aus grundſätzlichen und praktiſchen Gründen iſt es aber nach deutſcher Auffaſſung unmög⸗ lich, daß der Rat eine offizielle Feſtlegung in einer Frage, die erſt nach der Abſtimmung akut wird, vornimmt. Friede im Fernen Oſten? Vorläufiges Abkommen zwiſchen China und Japan Wie nun neuerdings aus Peking gemel⸗ det wird, iſt zwiſchen China und Japan ein vorläufiges Friedensabkommen ab- geſchloſſen worden. Unmittelbar vor dieſer Meldung lief die Nachricht ein, daß chineſiſche Kreiſe beim britiſchen Botſchafter in Peking vor⸗ ſtellig geworden ſind, mit der Bitte, er möge ſich um einen Waffenſtillſtand zwiſchen Chi⸗ neſen und Japanern bemühen. Dieſe Bemü⸗ g hungen haben offenbar den gewünſchten Er⸗ folgt gehabt. Der chineſiſche Friedensſchritt iſt ſelbſt⸗ verſtändlich auf die Tatſache zurückzu⸗ führen, daß die Chineſen nicht in der Lage waren und ſind, dem Vormarſch der japaniſchen Truppen mik Ausſicht auf Erfolg enkigegenzulreten. Von einer geordneten chineſiſchen Armee kann nicht mehr die Rede ſein, nachdem dle einzelnen chineſiſchen Heerführer China ver⸗ laſſen haben. Japan iſt jetzt in der Lage, zu machen, was es in ſeinem Intereſſe machen will! Es hat damit ſein Ziel erreicht. PPPPPPPPPPTPT Arbettsſtelle, 110 Büro, in Garten und Feld! Berechtigter deutſcher Protelt Lokales Dieſe Werbung 95 ch Ma 11 0 0 f 5 en lang eine Belebun 5 . ö 5 Gegen die Verlegung einer internationalen e 177 1 90 e e 4 e 6 1. Konferenz aus Deuiſchland. 1 bezwecken, den Namen Viernheim e 6 Uhr 1. hl.. . N 5 Zürich, 24. Mai. Mal. damit man weiß und verſtehen lernt, we f 1 Uhr 2. hl. 9„ f 5 1 ö der Dienstags⸗Sitzung der„Inter 1543 Der Astronom Nikolaus Kopernitus in fleißige, willige, freundliche, aber beſonders]“ ½9 Uhr Hochamt darauf Flur⸗Prozeſton. 0. nan aten e bels Konfe renz“, re Lehetengenerel Hans do ⸗ a e ſtimmvoll veranlagte Menſchen 40 uhr f ee. 0 N. die zurzeit in. Zürich tagt, gab Direktor[1699 Per preußl 975 a due 90 wir unſer Eigen nennen können. Ein jeder e ige das 1 2, l. J. Schulſahr. . N„ Rramer als Führer der deut ſchen Delega⸗ 1845 Pie Dichte 1 A von Heal e Viernheimer wirbt damit für ſich ſelbſt, denn 2 Uhr Andacht. 1 ..„ tion folgende Erklärung ab:„Die deutſche e Di Schloß Meersburg am Boden⸗ wir bleiben ſonſt im großen Weltgeſchehn ver⸗ 5 f f 5 1 6 1 Delegation hat unter dem Druck der kurzen 5 915 den e e geſſen und überſehen. Machtvoll muß daher In der Marienkirche: 1. Fel, de bie um umme nean, e 180 zur morgigen Aufführung das Erſcheinen der ½8 Uhr hl. Meſſe. * 15 der den dene den rüſſel geſaß 1 Be. ibn Ecke ee hieſigen Einwohnerſchaft auf die fremden Gäſte 1 Uhr Kindergottesdienſt. 13 1 der Aenderung des on Krisen gogesennge. Sonnenaufg 3.52 Sonnenunterg. 29.01 wirk um klaren Bekenntnis: Viernheim] In der Apoſtelkirche an Werktagen: ö 3 F ſchluſſes bezüglich des Tagungsortes zuge,] Mondaufg. 3.10 Mondunterg. 20.53 wirken, 3 i a 81 f p N a 8 N 0 N N NN 8 ö. timmt. Es wird auf deutſcher Seite in die ⸗ 85 5 5 feiert ſeine Tell⸗Schauſpiele. Das ganze Viern Freitag: ¼ 7 Uhr 1. S.A. für Friedr. Beikert 1. 8 W. K N N . N 6 110 60 nicht begründeten Forderung 120 51 b 2 5. Mai. S heim muß es morgen ſein. F. B. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe zu Ehren der heil WN N N WS F 9„ . e ¶.. e. 1 I i 0 1 erblickt inſofern, als damit neuerdings Zwei. 1818 D Kunſthiſtoriker Jakob Burckhardt ſtartet am morgigen Tage nahm r auf dem 47 Uhr beſt. Amt für una Wunder geb: N* 7 NN 1 Ned 1 fel in 9 90 Zuſtände in Deutſch⸗ in Baſel 11 0 f 5 Jugendkraft⸗ Stadion. An alle D. J. K.⸗Intereſ⸗ Edinger, Size en Krieger Peter N 9 0 N NN. N N N N N N 0 0 N „ land ausgedrückt werden. Hierzu erklärt die[1865 Friedrich Auguſt III., ehemaliger König ſenten richten wir die dringende Bitte, durch einen Faltermann und Verwandte. ö. N 9 ö 8 0 0 N N 0 N n 8 f 8 deutſche Belegation folgendes: von Fohlen 1 7 t. At ſtattlichen Beſuch, Wen i f 1 11 beſt. 11 1 en e i N N 8 N N M 1 M W 0 N N W N e 0 5 N i e e e i i i 1932 Der Admiral Franz von Hipper in Al: Ehre und Freude zu bereiten. Mannſchafteaul' ugert, Ehefrau Marg. geb. Weinlein, Eltern f. ne e e e e N 1 N 0 0 fad ee alen uc s ee e e deine sehe Saneen, die Wenne, e Saeee„„ 3 8 2 f, 2 8 1 i* N NN No V n V N W N N 5 f 0 N Revolution, die in ſo unbluliger 11 0 ge⸗ e 7195 05 fee 20.03 Im Kaiſerhof N. S. D. A. P.⸗Tanz. 0 Uhr 1 1 N 0 7 Ve N N N N N N N N N 0 0 ö 0 N 0 0 0 0 N 5 0 5 e ul 1 0 Mondale 39 Mondurterg 21.56[ Es finden in Zukunft, im Saale des Lokals 7% U 15 best. S für 1 el 0 N N N N 0 N 0 N N 1 V N N N n N NN. N 0 r e f 108 7 Kaiſerhof, Parteilokal N. S. D. A. P., große 4 4 N G d mne NN 8 W en iſt und wie es von dem deulſchen 1 5 5 i- Bugert geb. Gulperle⸗ 7 N e 9 e N 0 N N N e 1 ba e 2 e F ag Himmeläahtt mae be dane dene een e e dene e e e 1 den onn E. 8 e eu e eg 1 i 7 8 a d A 1 in die un fr.⸗Kon V. wü 4 1 5 N N* N 8 Vorehen in ei e n der Das Feſt Christi Himmelfahrt, 10 füll, 1 1 10 71 70 9 05 5 She ſchen 10 ee achten Henn 1 9 9 0 8 N i ö n. orgehen und erklärt, chen die Sonntage Rogate und Exaudi fä ameraden, Angehörige, ö i 5. N 0 8 1 885 9 nächſten Plenarſitzung nur teilnehmen de bis zum 45 Jahrhundert gleichzeitig mit ſind freundlichſt eingeladen. Schließt feſt und iſt Generalkommunion 155 e de 100 N 0 N f 0 1 90 5 U N NN wird, ee listet in Deutſch⸗ Pfingſten gefeiert, erſt ſpäter verlegte 5 die dicht die Reihen. Siehe Inſeratenteil. Heil Hitler. ar nean e N 15 0 f 5 8 ö 9 0 N N 0 ö. 9 7 Kirche auf den 40. Tag nach Oſtern. Him⸗„Radfahrer⸗Verein„Eintracht“. meldeten ö f V ö N N a N W 8 N —, ¾., 1. 1 1 1 fenen Eindruck nicht verfehlt. Es iſt in der des Herzens kommt die Freude über die wie⸗ werden die. e Lipp und Mandel, Fräulein König und Eser. N 0 0 ä N 0 n N J 1 0 9 0 5 Tat nicht einzusehen, weshalb eine interna. dererſtandene Schönheit in der Natur, die der zu einer ding fee lle geb Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, Knaben Sans 0 N N N ö 0 N 8 N 0 6 0 e 1 1 Rd e in Baden⸗Baden abe blühenden 1 55 Wide enden Saaten bie- g Uhr in die D. J K. Sporthalle gebeten. tag 2 Uhr. 5 i 9 5 N N N N ö 5 g 6 0 N N N 9 N gehg en werden kann. ten ein prä iges 5 8 5. N 5 8 9 0 0 8 W W. W N N i .. Auf dem Helberg, jener Stelle, an der f a ö 9 f N 5 N 0 85 5 0 N WN 8 1 Siner Sammlung vir Seiſſeler deulſchen] Jeſus gen Haael geshen f 1 5 Kirchliche W 04 80 1 7 Parvordlenst 1. 8 9. N N 0 0 5 N 0 5 ö 0 5 5 2 910 r e en eit, die aber den Ey. Gemeinde zern he im 0 oruger n ne ehen 1 N N W WN V NN 8 0 W. N 8 N N N88 N U 1 W 8 N g. 1 5 ikker ab die i uf de elch 50 Chriſten geſtatten am Himmelfahrtstage dort Donnerstag, den 25. Mal: Chriſti Himmelfahrt. mit Uunseker nellen ger Zeit Aae pee iert Sasel N b 5 g N 5 WV WòꝗòSòSS W. W. W e 1 N 0 70 2 ise. ergise cht, 7— 2 5. lonie in Brüſſel zur Verfügung geſtellte ihren Gottesdienſt abzuhalten. 5 Vorm. 1 19 0 Gottes dienſt. Kollekte für die gen n ee ee ergebe en Spe. Steckbrief! Veſapungstuppen gegenüber. doo ſich Franzosen an einem*— 5 Spende von 4100 belgiſchen Franken der Stif⸗ Zahlreiche Bräuche haben ſich bis auf 43 Aus lan iaſpora 1 0 zialsache seine Existenz f un 0 ö Eiſenbahuſprengung in Kaltum. 7055 oder Lokal ſehen laſſen, leeren ſich die Gaſtſtätten; tritt H.. 4 4 5 tung für Opfer der Arbeit“ bei der Reſchs⸗ heutigen Tag erhalten. Sehr alt iſt der Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottes ienſt. Hatadi H.-G. f nchen Ain 15, März 1928, abends gegen acht Uhr, wurden die 1e c ab ein Geſe 05 Ned e ewe zi kauen de 2 1 treditgeſellſchaft überwieſen. Es handelt ſich] Glaube, daß gewiſſe, an dieſem Tag ge- Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. N Eiſenbahngleiſe über den Haarbach, Kalkum, geſprengt. Als dieſes dere e ebeſſer e en en ae ene 0 dabei um den Reinertrag einer in der deuk⸗] pflucte Frauten eim ane 9 Täter ſommen wahrſcheinlich zwei junge Leute in Frage, die Terrorakte. Kinos und Thegter werden verboten Sachen N Peek Kolonie in Brüſſel anläßlich des 570 e 970 8 eee e e g 1515 0 1255 e 1985 5 1 v. Krauſe e auf der Straße, ſo wird auf dieſe Art von„Maſſen⸗ 7.„ N tstags des Reichskanzlers taltet n rei den. 1 us ö q„ eine zwanzig anſammlungen“ eingeſchlagen. Die Gefä ſſe fü 1 a f a 1 8 . 1 i Sant iing;„ eee ee läßt die Kirche an W Tage die junge 10 bend nne Jahre alt, 1/60 Meter groß, ſchlank, Nu. Die Aigen ape die Eifer e Ver 2 n. 3. ohne Bart, volles Geſicht; ſpricht ausländiſche kehrsmittel für ihre eigenen Zwecke beſchlagnahmt; d i Mundart Bekleidet mii ſchwarzen Schnürſchuhen, braunen Veſtreb 1 hin i ballch in kizeſter alt Spotiſtrümpfen, Uran feen e ſtreben geht nur dahin, ſoviel wie möglich in kürzeſter Zeit %% eee nn it d aus Deutſchland herauszuholen. Aa e 222 A 4 s ſchwüchlich blond oagliches ig. Männer nun, die ſchon im Baltikum und in Oberſchleſien 7 6. sch Nbeinlander; trug 18 0 01 den Ane ches Ges ihres Deutſchtums bewußt waren und es bewieſen hatten,. angesehene Bürger al Afeln durch dle Veſazungdpeherde konnten dieſem Treiben nicht länger mehr zusehen; ſie ver⸗ 4. Gn. 2——— ins Ge ae gebracht worden und ſollen erſt bel Ermitt⸗ ſuchten auf jegliche Art, den Franzoſen entgegenzuarbeiten. 5 lung e ee eigen dees werden. Es wird daher degung übel Duisburg. Aaltun. duſſſeldor nach Frankreich un geeignete Ermitflu ngen 15 de en 155 deckung über Duisburg, Kalkum, Düſſeldorf nach Frankreich 23 iſt vor der ſchottiſchen Küſte auf offenem[bei vielen Gilden am Himmelfahrtstage im Meer mit dem Boot eines Schleppnetzfiſchers 8 Schwang ſind, erhalten haben. 0 n 9 ü zuſammengeſtoßen. Das Anterſeeboot wurde 0 In 25S leckgeſchlagen. Die Beſchädigung iſt leicht. Kaffee in Kleinpackungen muß Preis⸗ 8 5 b a s 2 N ij f Saat ſegnen. Im Mittelalter feierte man 1 es 1 5 Engliſches Anterſeeboot havariert. ann Hſumnelfahrdstage hug die fen S Ommer 1 f . 1 N f London, 24. Mai. Das Unterſeeboot L Maifeſte, die ſich in unſeren chützenfeſten, die a f* Nach Aussage des Kapitäns genügen die aufdruck haben. Nach einer Verordnung des eigenen Kräfte, um das Boot ſicher an Land[ Reichskommiſſars für Preisüberwachung iſt mit Zu dringen. 285 Fee i ö 0 abgehen, doch Schlageter mit ſeinen Leuten hatte für diesmal—. eee Wirkung vom 1. Juli 1933 bei dem Klein⸗ ellungen an die Polizei erſucht. euere daß pieſe Fader unterbſieb. 0 diesma= 2. 1 verkauf von Kaffes in vorbereiteten Packun⸗ So ſah der Steckbaſef aus, den man im Mirz 2s auf Die Ant! 1 5 Keine ſchwere Artillerie mehr? gen auf der Packung die Menge des Inhalts Schlageier und ſeine Genoſſen hetzte. Durch dieſen Steckbrief e Anklage lautete: Begrenzung der Kaliber der Landartillerie.] in Gramm, der Abgabepreis der Packung und 0 j der ſich hiernach errechnende Preis je Pfund 5 5 1 775 Genf, 85 Mal. der Ware anzugeben. Die Angaben mülſſen in zach den endloſen völlig negativen Bera-] einheitlicher Schrift von mindeſtens 6 mm tungen und privaten Beſprechungen der letz] Schrifthöhe erfolgen. ten Wochen hat der Hauptausſchuß der Ab⸗* Koſtenloſe Unterkunft für den Arbeits- rüſtungskonferenz endlich die Beſtimmungen dienſt. Eine Anzahl von Gemeinden hat ſich 805 Kae det fal i e g über bereits ſetzt der Reichsleitung des Arbeits⸗ Zur Debatte ſtehen zunächſt die Landrü⸗ Jaſchre b ü ſtungen, und zwar die Beſtimmungen ee pee für 11 Abteltun 919 U til 8 de rbeitsdienſtes zur Verfügung zu über die Artillerie. Der engliſche Ent⸗ nen e ee fig 5 10 g Poet dig an hsc Mecie 19 80 e 70 a Sie haben 10 1 e 1923 im Ruhrgebiet Nach⸗ A. 12 e. 7* N 7 2 ale. e Ca. 41 de egime an ein un uhr. Un richten geſammelt riftſtü l was war der Auftakt zu dieſer Tragodief 0 chten geſammelt un erichte und Schriftſtücke an deutſche N 1 a. Spezialdienſte übermittelt zum Zwecke von Attentaten gegen Zum Schutze der e Ingenieur⸗Kommiſſion ließ, Perſonen der Beſatzungstruppen. Sie haben am 12. März es Heer auf das Ruhrgebiet los, das von age n einet Erz⸗ und Kohlenbergwerke von jeh Ap e Spee 10 horſäglich 9 öntörpe 5577 19 ege Erz⸗ und Kohlenbergwerke von jeher r n Werden⸗Kettwig vorſä ahnkörper du eſonders geſchätzt war. Die Menſchen an der Ruhr ſtehen dem 1 1 b 10 Sprengungen zerſtört. Sie haben Sabotageakte begünſtigt Einmarſſch der fremden Truppen wehrlos 20 Dieſem und im März 00 einem l 5 111 8 teilgenommen. ott zum Zwecke von Verbrechen Elnmarſ folgt ein vaſſiver Widerſtand der Bevölkerung den tellen. Solche Angebote werden mit großem wurf ſieht vor, daß die Höchſtgrenze des Ka⸗ en Se end een greß libers für die Geſchütze der beweglichen Ar⸗ tillerie in Zukunft auf 105 Millimeter bzw. 114,5 feſtgeſetzt werden ſoll. Botſchafter Nadolny erklärte ſich vor⸗ läufig mit den Beſtimmungen des engliſchen Entwurfes einverſtanden, allerdings unter der Bedingung, daß ſie im Laufe der Bera⸗ tungen nicht verſchlechtert werden. Bei die⸗ ſer Gelegenheit legte er nochmals grundſätz⸗ lich den deutſchen Standpunkt über die voll⸗ ſtändige Abſchaffung und Zerſtörung der ſchweren Angriffswaffen dar. Bezüglich der Kampfwagen hat ſich die deutſche De⸗ legation ebenfalls mit dem engliſchen Ent⸗ wurf, der die Höchſtgewichtsgrenze auf 16 Tonnen feſtſetzt, einverſtanden erklärt. Nach den Ausführungen des Botſchafters Nadolny wurde Artikel 19 des briliſchen Enk⸗ wurfes über die Landarkillerie, der die Höchſtgrenze der Kaliber für die bewegliche Arlillerie auf 105 bzw. 114,5 Millimeter feſt⸗ ſetzt, ohne weſenkliche Aenderungen ange- nommen. Höchſtpreiſe für Butter Behördliche Ueberwachung der Preisbildung. Berlin, 24. Mai. Beim Reichskommiſſar für Preisüberwa⸗ chung fand eine Beſprechung mit Vertretern des Buttergroß⸗ und ⸗kleinhandels und der Landwirtſchaft ſtatt. — Dank entgegengenommen. Das gilt auch für andere Gebiete. Es gibt viele Leute, die bei⸗ ſpielsweiſe neue Rundfunkgeräte kaufen. Der Arbeitsdienſt iſt ſehr dankbar, wenn ihm alte Apparate überlaſſen werden. Das Reich wird nicht in der Lage ſein, die Lager mit Rund⸗ funkapparaten auszuſtatten. * Die nächſte Ausgabe unſeres„Viern⸗ heimer Anzeigers“ erſcheint wegen des Feſtes Chriſti Himmelfahrt am Freitag. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Mor⸗ gen übernimmt Herr Dr. Blaeß, und am kommenden Sonntag Herr Dr. Günther bei Verhinderung des Hausarztles den ärztlichen Dienſt. Schlageter⸗Ehrung. Am Freitag, den 26. Mai, ſind es 10 Jahre ſeit Albert Leo Schlageter für ſein geliebtes deutſches Vater⸗ land geſtorben iſt. Unſerem deutſchen Helden zum Gedächnis und zu ſeiner Ehrung hat die Regierung Schulfeiern angeordnet und auch die Beflaggung ſämtlicher amtlicher Gebäude. In einer Bekanntmachung der Bürgermeiſterei wird auch die hieſiege Einwohnerſchaft zur Beflaggung aufgefordert. „Die 2. Aufführung der Tell⸗ Schauſpiele morgen Himmelfahrtstag nachm. ½3 Uhr— Waldſportplatz. Der geſtrige Auf ⸗ ruf an die hieſige Eenwohnerſchaft hat überall Saum aus sestreiftem Stoft aufgesetzt. 367. Sommerkleid für Mädchen von 2—4 Jahren aus glattem und gestreiftem Leinen. Die kurze Bluse hat kleine Flügelärmel und eine aufgesetzte Miederspitze aus gestreiftem Stoff, Das Röckchen ist geriehen und 1 e einem bltem 1 75 Satt etwrsveß 2 ½ m gemustert, m eintarbiz l O em Breite. 15. nopfschluß in der Ab e 4 210 probenummet kose nes durch: Sebeſdus- Verleg G. m. b. Hl., Nürnberg? scheittmustet unter Angobe der Hodel, aummer und Größe gegen 80 Pfg. in Bf marken durch den Schnltemusterdlenst, elt und Kleld“, Nurnberg 2, Schllebfoch 20 370. gestiektes Kleid fur Madchen von 610, aus hellem Leinen oder naturfarbigem Nessel mit bunter 80 Schlageter gab zu, was er zugeben mußte. Noch in dieſen Augenblick, der für ihn das Todesurteil bedeutete, war es ein Hauptbeſtreben, ſeine Leute zu ſchonen und herauszureißen. Mit ihm zuſammen hatten ſich noch ſechs andere deutſche Männer zu verantworten: der Kauſmann Hans Sadowſty(Eſſen), stud. med. Alois Becker(Metz), Schloſſer Georg Werner(Pots⸗ dam), Kaufmann Georg Zimmermann(Friedrichshagen), Zeich⸗ ner Biſping(Eſſen) und Ingenieur Kuhlmann(Eſſen). Nach kurzer Beratung folgte kurz und knapp das Urteil: Schlageter wegen Spionage und Sabotage zum Tode, Sadowſty zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, Becker zu 15 Jahren Zwangsarbeit, Werner zu 20 Jahren Zwangs ⸗ arbeit. Zimmermann zu 10 Jahren Zwangsarbeit, Kuhl ⸗ mann zu 5 Jahren Gefängnis, Biſping zu 7 Jahren Gefängnis verurteilt. Es wurde fe ige tellt, daß der euligen Ca- Rückenmitte. Stoffverbrauch 1 1½ m bei 80 em Breſte, ge des Bange ſolche Hleinhandele⸗ freudigen Widerhall gefunden, wollte man doch e 1 5 10 22; 1 f 308. Klel d für Mädchen von 8—1 f N 4 iger, f reife eniſprecken, die ſſch fe nach Jualität. meiſtens warten, bis die Vorführungen nicht] Ser ger Loge die ner ae eee eee 1 lt e eee e War ſchon die Ruhrbeſetzung gegen alles Völkerrecht, ſo war 1 das Ware de Kriegsgericht auf deutſchem Boden ein weiterer 8 Uebergriff. Der Einſpruch der deutſchen Regierung, ebenſo die N 1 Proteſte und die der Königin von Schweden konnten und Zierstichhäkelel. Die Puffärmel eind angeschnitten, das chen ist mehrfach gerlehen. Stoftverbrauch 2 m ben 80 oh 1 10 er„Gerechtigkeit“ Lauf nicht hemmen. Poincaré unterzeichnete 1 f g Unterbſuse mit Rückensehugß. Das Hängerchen aus bach Schla + e n 26. 1 5 1 der Ware zwiſchen 1,45 und 1,55 Mark ſe J mehr ſo voll beſetzt wären. Nein, jetzt muß dur Seneſte eebuncen, Die kuren, elgsesetsten krmel eng in Nesel ist bieh unten Veiter Leschnltten und wit unter al 156 9895 0 0 del in Pein Win 26 1 Mal. f ö Blesen abgenäht. as Röecnchen kat vorn eige breſte, else Träger, die duren einen Einschaftt gezogen und aufsen not. e ihn ein o zur Golsheimer Heide. Ein Pfahl war 1 1 185 1 4 7 12„— man kommen, das wunderbar Geſchaffene an] pete een re en n Faltsden ebgenapn, stolfverbrauen 2 m et ige Seen brauen Fe an semosterk, J 955 ah en I a gegraben. aud Neſgeſchnalre 15 1 enbutter) bewegen. Die o n de- Natur und Bühne ſich anſehen, die Darſtellun reſte. n a e eee, r ö an den Pfahl geführt, in die Knie gezwungen und ſeſtgeſchnür 1 hörden ſind gebeten worden, die Preisbil⸗] des S 5 0 N% anzen 916 09, Die Golsheimer Heide war von ranzellſcher Inlanerle ab. g dung durch die örkllichen Behörden zu über 5 chauſpie 7 0 a gane zuſelerlel Waschseide hat vorm Je zwel eingelegte Tellfalten. Das aus gefpusterter Wasenselde alt angeschnfttenen, Armen 5 wachen und Preisüberſchreitungen zu verhin⸗ Charakter des Stückes in ſich aufnehmen und 175 deen e e e e ee eee eee Ae e dene 5 g. etragen. Lode ofkverbrauck 1% m be em Breite. dern. werben; Freunde, Bekannte, Nachbarn, auf der g e een ee eſperrt; außer dem Verteidiger und dem Geiſtlichen war kein f anweſend, wie Schlageter unter der Salve faßt, bs ank. Noch hing der Leib zuſammengekrümmt am Pfahl, bis ein Offizier herantrat und ihm den Gnadenſchuß gab, indem er ſeinen Revolver dicht an Schlageters Stirn abprückte. ** die Dſichinabahn Tokio, 24. Mai. Ueber den Verkauf des ſowjetruſſi⸗ en Anteils und Kontrollrechts an der ichina⸗Bahn ſoll, wie auf Grund von Nach⸗ chten aus Charbin verlautet, zwiſchen andſchukuo und der Sowjetregierung ein vorläufiges Abkommen getroffen ſein. Man betont hier, daß die ſapaniſche Re⸗ rung zwar das Recht der Ruſſen auf Kon⸗ lie der Bahn für unbeſtreitbar hält, aber n Eigentums recht in Zweifel Ziehl. Auftöſung der Kampfbünde Nur der„Kampfbund des gewerblichen Mittel⸗ ſtandes“ bleibt beſtehen. Berlin, 24. Mai. Um die in letzter Zeit wiederholt von un⸗ verufener Seite hervorgerufene Beunruhigung der Wirtſchaft zu beſeitigen, hat der Reichs⸗ dommiſſar für die Wirtſchaft, Dr. Wage⸗ ner, eine Anordnung erlaſſen, in der zunächſt darauf hingewieſen wird, daß der Kommiſſar immer wieder Berichte erhalte, aus denen zu entnehmen iſt, daß Gruppen von Partei⸗ genoſſen und Perſönlichteiten, die der Partei naheſtehen, ſich zuſammenſchliezen, um als „Kampfbund“ wilde Eingriffe in die Wirtſchaft vorzunehmen. Dieſes unverant⸗ wortliche Vorgehen lehne die NSDAP. und alle ihre Dienſtſtellen ab. Partei und Dienſt⸗ ſtellen ſeien ſich bewußt, daß eine Wieder⸗ geſundung der deutſchen Wirtſchaft und eine Zurückführung der vielen Millionen ar⸗ beitsloſer Menſchen zur Arbeit durch dieſe ſinnloſen Akte verwerflicher Intereſſenpolitik icht gefördert, ſondern im Gegenteil gehemmt werde. Der Reichskommiſſar für de Wirtſchaft ordnet daher an: Sämtliche Kampfbünde, die auf dem Ge⸗ biete der Wirtſchaft gebildet worden ſind, gleichgültig, welchen Namen ſie ſich zugelegt ben, ſind hiermit aufgelöſt. Nur der vom arteigenoſſen Dr. v. Rentelen amtlich ge⸗ gründete und geleitete„Kampfbund des ge⸗ werblichen Mittelſtandes“ bleibt erhalten. Pg. von Rentelen bildet dieſen Kampfbund zu Ninem„nationalſozialiſtiſchen deutſchen Wirt⸗ ſchaftsbund“ um, der die Aufgabe hat, auch die Kreiſe des gewerblichen Mittelſtandes zu einer Front zuſammenzuſchließen, die der vom g. De. Ley geführten„Deutſchen Arbeits⸗ Front“ anzugliedern iſt. Erſter Arbeitslonuent Dr. Ley über die Aufgaben der deulſchen Arbeiksfronk. Berlin, 24. Mai. Im Hauſe des Verbandes der deutſchen Buchdrucker in Berlin fand am Dienstag die erſte Tagung des Großen Arbeitskonvents der Deulſchen Arbeitsfront ſtatt, an dem zu⸗ nächſt nur die bisher ernannten 60 Mitglieder der Arbeitnehmer des Großen Konvents teil⸗ nahmen, zu denen demnächſt noch die 20 Vertreter der Arbeitgeber hinzukommen werden. Neu an der Tagung war, daß ſie nicht von einem Präſidenten geleitet wurde, ſondern von einem Sprecher, dem ein Schriftführer zur Seite ſteht. Der Konvent wurde eröffnet von dem ührer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. ey, der den Arbeiter Rudolf Schmeer um Sprecher und den Arbeiter Much o w zum Schriftführer ernannte. Hierauf gab der Sprecher Schmeer die Grundzüge der neuen Verhandlungsform bekannt und erteilte ſo⸗ dann dem Führer der Deutſchen Arbeits⸗ 10910 das Wort zu einer grundſätzlichen Rede. das neue Geſetz der Arbeit In ſeinen Ausführungen ſchilderte Dr. Ley zunächſt die verfehlte Zielrichtung der bisherigen Gewerkſchaften, die es nie ver⸗ ſtanden hätten, die in jedem Menſchen vor⸗ handenen Eigenſchaften ſo zu ſammeln, daß das Wohl der Gemeinſchaft nie gefährdet würde. Dagegen hätten ſie das Schlechte im Menſche, die Profitgier organiſiert. Sodann berichtete Dr. Ley über das neue Geſetz der Arbeit. Dieſes werde nur wenige Fundamentalſätze enthalten und nur die ewig gültigen Grundſätze feſthalten, die Ueberwindung des Klaſſenkampfes, den höch⸗ ſten Schutz des arbeitenden Menſchen, das Führerprinzip und das Prinzip der Verant- wortung. Die Deutſche Arbeitsfront ſtelle die Vorausſetzung für den ſtändiſchen Auf⸗ bau überhaupt dar. Die Erziehung zur Ge⸗ meinſchaft, die Schulung ſei einer der weſent⸗ lichſten Aufgaben. Die Schulung des deulſchen Menſchen ſei. das müſſe einmal mit aller Deullich⸗ keit feſtgeſtellt werden, Aufgabe der NSDA Rn., des Trägers der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Revolukion und damit des nakſonalfozialiſtiſchen Staates. Die Schulung der Amtswalter der Partei und der Deuiſchen Arbeitsfront werde ge⸗ meinſam durchgeführt. In der fruheren Bundesſchule des AdG. in Berlin würden die Gauſchulungsleiter der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, die Kreisleiter und die Stabs⸗ walter bei den Kreisleitungen der NSDAP. geſchult werden. Die ſozialen Einrich⸗ kungen würden ſtark ausgebaut werden. Das Ziel ſei vor allen Dingen die Schaf⸗ fung eines Standes, der ſich ſeiner Kraft, ſei⸗ ner Ehre und ſeiner Verantwortung be⸗ wußt ſei. Ein Mindeſtlohn Die Frage des Tarifs könne nicht in der Weiſe geraßen werden, wie es gewiſſe Krei⸗ ſe gern haben möchten. Der Nationalſozia⸗ lismus lehne ſogenannte Werkvereine und einen Werktarif grundſäglich a b. Für gelbe Angelegenheiten habe man kein Verſtändnis. Ein Mindeſilohn werde geſchaffen, der nicht von dem Stundenlohn abhinge, ſondern vom Wochenlohn. Der urbei⸗ tende Menſch ſolle die Enklohnung er⸗ halten, die er zu einer geſicherten Exi⸗ ſtenz benötige. Profite, denen Ausbeutung gegenüberſtehe, werde es im nationalſozialiſtiſchen Staat nicht geben. Jeder Deutſche ſei ein wertvol⸗ les, und geachtetes Mitglied des Volkes, nicht aber das Objekt irgendwelcher Spe⸗ kulanten. Zum Schluß ging Dr. Ley auf das Verhältnis der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ triebszellenorganiſation zu den Gewerkſchaften ein. Die N80. werde als beſondere Kern⸗ truppe erhalten bleiben und noch ſtärker und ſtraffer organiſiert werden, als es bisher der Jall wär. Arbeiter und Angeſtellten würden in der NS. zuſammenbleiben, ſo daß dieſe in Zukunft vielleicht einmal der Schmelztiegen werde, aus dem der Begriff des deutſchen Arbeiters hervorgehe. Die gewaltigen Aufgaben, die die deutſche Arbeitsfront zu löſen habe, würden mit dem feſten Willen angepackt werden, am Neubau des Staates, am Neubau des Reiches mitzu⸗ wirken, an einem Reich, deſſen Glieder die Verbundenheit anerkennen und von dem Bewußtſein beſeelt ſind, daß nicht Selb ſt⸗ zerfleiſchung und Kampf aller gegen alle im Intereſſe der Geſamtheit liegen, ſon⸗ dern das gegenſeitiges Verſtehen und der fanatiſche Wille, Einzel- und Son⸗ derintereſſen dem Großen unterzuord⸗ nen und nur eines als Richtſchnur anzuer— kennen: Deutſchland! Der Kieler Veſuth Abſchluß der Floktenübungen. Kiel, 24. Mai. Der Beſuch des Reichskanzlers bei der Reichsmarine fand am Dienstag ſeinen Ab⸗ ſchluß. Zunächſt wurden die Uebungen der Schiffe mit einem Fliegerabwehr⸗ ſchießen des Kreuzers„Leipzig“, auf dem ſich ſämtliche Gäſte verſammelt hatten, fortgeſezt. Große Scheiben, die von Flug⸗ eugen der Holtenauer Seeflugſtation ge⸗ ſchleppt wurden, bildeten das Ziel. Anſchlie⸗ ßend gingen der Reichskanzler und ſeine Be⸗ gleitung an Bord des Panzerſchiffes „Deutſchland“. Die Gäſte hörten hier kurze Vorträge des leitenden Ingenieurs und der Artillerieoffiziere der„Deutſchland“. Nach einer Beſichtigung des Schiffes während der ee kehrte der Kanzler auf die„Leipzig“ zurück. Den Abſchluß der Flottenübungen. die der Reichsregierung einen Einblick in die Arbeit der Reichsmarine gewähren ſollten, bildete eine Vorbeifahrt aller an dieſem Tag in Kiel zuſammengezogenen Seeſtreilkräfte am Kreu⸗ zer„Leipzig“, auf dem der Reichskanzler, der Vizekanzler, die Reichsminiſter von Blom⸗ berg, Göring und Dr. Göbbels, der Chef der Marineleitung und die übrigen Gäſte der Reichsmarine verſammelt waren. Zahlreiche Schauluſtige hatten ſich auf Dampfern und Segelbooten eingefunden, um dem impoſanten militäriſchen Schauspiel bei⸗ zuwohnen. Ueber der Kieler Bucht, dem Schauplatz der Vorbeifahrt, lag prächtiger Sonnenſchein. Die in Kiel liegenden aufge⸗ fahrenen Schiffe, deren Beſatzungen an Deck in Paradeaufſtellung mit der Front zur „Leipzig“ angetreten waren, wurden vom Flaggſchiff des Flottenchefs. Vizeadmiral Gladiſch, dem Linienſchiff„Schleswig Hol⸗ ſtein“, geführt. Es folgten die Linienſchiffe „Schleſien“ und Heſſen“. Ihnen ſchloß ſich das Panzerſchiff„Deutſch⸗ land“ an. Die i Reihe der grauen Schiffsleiber wurde durch das Flaggſchiff des Befehlshabers der Aufklärungsſtreitkräfte. Konteradmiral Kolbe,, dem Kreuzer„Kö⸗ nigsberg“ fortgeſetzt. Ihm folgte Kreu⸗ er„Karlsruhe“. Den großen Einheiten ſchloſſen ſich ſodann die kleinen Verbände an. die Nütklehr Gegen Mittag traf die Flotte nach Been⸗ digung der Manöverübungen wieder vor Kiel ein Als Kreuzer„Leipzig“, auf dem ſich der Reichskanzler und die Mitglieder der Reichsregierung befanden, den Frledrichs⸗ arter Leuchtturm erreicht hatte, brachten die Kieler Waſſerſporwereine dem Kanzler ihren Dank und ihre Ehrerbietung durch eine Huldigungsfahrt zum Ausdruck Nach dem Einlaufen der Schiffe, dem an den Ufern und auf Booten aller Art Tauſende beiwohnten, fand an Bord des Flottenflagg⸗ ſchiffes„Schleswig Holſtein“ ein gemeinſa⸗ mes Mittageſſen ſtatt, das noch einmal alle Gäſte der Reichsmarine mit den Gaſtgebern vereinte.— Der Kanzler kehrte nachmittags mit ſeiner Begleitung nach Berlin zurück. Politisches Allerlei Berlin. der Reichspräſiden emp⸗ fing am Dienstag den deutſchen Botſchafter in Moskau, Dr. von Dirkſen, ſowie den deut⸗ ſchen Geſandten in Kairo, von Stohrer. Köln. Die ſozialdemokratiſche Stadtver⸗ ordnetenfraktion hat in einem Schreiben an den kommiſſariſchen Oberbürgermeiſter der Stadt Köln, Dr. Rieſen, ihre Mandate nie⸗ dergelegt. Sdurbrücken. Die Regierungskommiſſion des Saargebietes hat angeordnet, daß allen politiſchen Vereinigungen das Tragen ein⸗ heitlicher Kleidung oder von Teilen ſolcher Kleidung verboten iſt. Wien. Alle nationalſozialiſti⸗ ſchen Tagesblätter ſind von der Regierung unter Vorzenſur geſtellt worden. Deutſchland und Italien Vorläufig 200 Arbeitnehmer zur Jortbil⸗ dung enkſandt. f Berlin, 24. Mai. Wie ſeinerzeit berichtet, wurde zwiſchen Deutſchland und Italien ein Abkommen un⸗ terzeichnet, das die gegenſeitige Zulaſſun von Arbeitsnehmern für die berufliche un Aae Fortbildung regelt. Zu dieſem bkommen hat nun der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung die Durchführungs⸗ beſtimmungen erlaſſen, nach denen deutſcher⸗ ſeits für dieſes Jahr 100 Perſonen aus dem Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe, 60 Techniker und Arbeiter aus der Induſtrie ſowie 40 kaufmänniſche Arbeitnehmer in Italien zu⸗ gelaſſen wurden. Entſprechende Zahlen gel⸗ ten für italieniſche Arbeitnehmer, die nach Deutſchland kommen ſollen. Bei ihren Bewerbungen müſſen die Ar⸗ beilnehmer ihre Arbeitgeber aus Italien bzw. Deutſchland benennen können, ſo daß alſo jeder Mißbrauch von vornherein ausgeſchal⸗ tet wird. Als Meldungsſtelle wurde für die Ar⸗ beitnehmer aus dem Hotel⸗ und Gaſt⸗ wirtsgewerbe die Fachſtelle beim Lan⸗ desarbeitsamt für Südweſtdeutſchland in Baden-Baden beſtimmt, für alle übri⸗ en Berufe iſt das Arbeitsamt in Köhn zu⸗ tändig *. Faſchismus und Londoner Konferenz Rom, 24. Mai. Der italieniſche Miniſterpräſident Muſ⸗ ſolini erſtattete im Großen Faſchiſtiſchen Rat einen Bericht über die internationale Lage, in dem er betonte, daß ſich die allge⸗ meine europäiſche Atmoſphäre infolge der Rooſevelt⸗Botſchaft und der Rede des Reichskanzlers Adolf Hitler augen⸗ ſcheinlich gebeſſert habe. Weiterhin gab Muſ⸗ ſolini die Einzelheiten über die letzten Ver⸗ handlungen über den Viermächte⸗ Pakt bekannt Im Hinblick auf die Welt⸗ wirtſchaftskonferenz nahm der Fa⸗ ſchiſtiſche Rat eine Entſchließung an, in dem zum Ausdruck kommt, daß die in den Vor⸗ verhandlungen aufgeſtellten wirtſchaftlichen und finanziellen Ideen von der italieniſchen Delegation auf der Londoner Konferenz zu vertreten ſind, da nur durch dieſe Ideen die gegenwärtigen wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten überwunden werden könnten. Weiterhin wird das ikalieniſche Volk aufge⸗ fordert, ſich in die faſchiſtiſche Organiſation einzugliedern und ſich nur auf ſeine eigene Stärke zu verlaſſen, wobei es ſich jedoch in ſtändiger Bereitſchaft zu kalſächlicher prak⸗ 0 e Juſammenarbeit hal en ſolle. Kommuniſtiſche Hochburg 27 Verhaftungen. Dortmund 24. Mai. Eine kommuniſtiſche Hochburg hatte ſich in Neheim⸗Hueſten im Sau⸗ erland gebildet. Von dieſer Zentrale aus nahmen ſämtliche ſtaatsfeindlichen Umtriebe der Kommuniſten in der Gegend von Ne⸗ heim⸗Hueſten ihren Ausgang. Die Polizei hat nunmehr 43 Beſchuldigte ermittelt, von denen 33 des Hochverrats, Landfriedensbru⸗ ches und unbeſugten Waffenbeſitzes über⸗ führt ſind. 27 Kommuniſten wurden feſtge⸗ nommen. Drei Gewehre, zahlreiche Hand⸗ feuerwaffen und etwa 200 Schuß Munition wurden beſchlagnahmt, Bei den Ermittlungen hat ſich ergeben daß die Kommuniſten vor det letzten Reichstags ⸗ wahl in 5 geheimen Sißung beſchloſſen hatien, die Neheimer Ruhrbrücke 5 ſpren⸗- gen, Führer der NS Dp. Geiſtliche und ürger als Geiſeln feſtſunehmen und die polizei zu entwaffnen. Frankreich ble neuer Vorſtoß i Wä bi 1 mehr 55 1 und n ind dect 8 Vertr. eſtimmungen 1 en tren 2 zeſtimmu 0 eine ſtrikte und skon ge Rülſtungskont und internationale Kontrolle 135 Woffen⸗ handels. a e Dieſe Ausführungen gaben dem franzö⸗ 0 Außenminiſter Han Voncout dag tichwort zu einer Rede, in der er den alten intranſignenten Standpunkt Frankreichs ur brüſtungskonfeeß; vertrat. Seine usführungen laſſen die Hoffgungen auf ein poſitives Ergebnis der Abril ungskonferenz auf ein 1 0 reh ſſegtteil 3 i unt an müſſe jetzt feſtſtellen, we wirk eee len und was Verteidigungswaf. ſen ſeſen. 10 die hierüber ſtattgefundenen Beralkungen könne man vielleicht zurückgrei⸗ wenn der Tag gekommen ſei, wo ſede ation klar ſagen werde, zu welchen Juge⸗ kändniſſen ſie bereit ſei. Eng verbunden mit Irage der qualitativen Rüſtungsherab⸗ ſetzung ſei ferner die Frage der Kontrolle und der Janklionen. Die Kontrolle müſſe weitergehen als es im englischen Plan vorge ſchlagen werde. Die Konkrolle müſſe ſich auch auf die privale Waffenfabrikation erſtrecken. 1 Sun wurde dann auf Donnerstag vertagt. Etat und Steuerfragen Die Länder⸗Miniſterkonferenz.— Das Um- ſatzſteuerproblem. vorausſichtlich am Freitag zu einer Kabi ⸗ nettsſitzung zuſammentreten, die ſich mit fi⸗ nanz⸗ und wirtſchaftspolitiſchen aer be⸗ 1155 Die heutige Länderfinanzminiſterkon⸗ erenz gilt in der Hauptſache den Etat⸗ und Steuerfragen. Bei den zurzeit zur Debatte ſtehenden Umſatzſteuerfragen handelt es ſich keinesfalls um einen Umbau der Umſatz⸗ ſteuer. Zur Debatte ſtehen lediglich die Senkung der landwirtſchaftli⸗ chen Umſatzſteuer auf ein Prozent und die Verdoppelung der Umſatzſteuer für Warenhäuſer. die Grenze des Großumſatzes dürfte entgegen den bisherigen Beſtimmungen vorausſichtlich auf die Hälfte herabgeſetzt werden. E Weniger Arbeitsloſe 15 Weiterer ſtarker Rückgang. Berlin, 24. Mal. Die Arbeitsmarktlage hat ſich in der Berichtszeit weiter gebeſſerk. Die Arbe der bei den Arbeitsämtern gemeldeten Arbeitsloſen ſank um rund 80 000 ale und 5 252 000. Sie iſt ſomit vom winkerlſchen Höchſtpunkt bis Mitte Mai um rund 800 000 zurückgegangen gegenüber nur rund 454000 im Vorfahre. Die Aufnahmefähigkeit der Wirtſchaft kommt aber durch dieſe Zahlen noch nicht voll zur Geltung. Deutſche Tagesſchau Jinanzminiſterkonferenz in Berlin. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, werden am heutigen Mittwoch die Fi⸗ nanzminiſter der Länder im Reichs aan terium unter Vorſitz des Reichs inanzminiſters zu einer Konferenz zu⸗ ammentreten, um eine Reihe ſchwebender 11 8 zu erörtern. Vor allem werden ſich die ode mit Haushaltsfragen und Fragen der Arbeitsbeſchaffung und der Ar⸗ beitsloſenverſicherung beſchäftigen. Die Arbeitszeit im Freiwilligen Arbeſtsdſenſt. Die Reichsleitung des Arbe dienſtes teilt mlt: Wie wir erfahren, wird immer wieder Klage geführt darüber, daß die Arbeitsdienſtwillſgen von den Trä- gern des Dienſtes über ſechs Stunden hin⸗ aus in der Arbeit gehalten werden. Die Reichsleitung des Arbeitsdienſtes hat die Be⸗ 0 6 angewieſen, darauf zu achten, aß im Hinblick auf die ſtaatspolitiſche Er⸗ Ar ung und die Freizeitgeſtaltung die reine eitszeit nicht mehr als ſechs Stunden beträgt. Jür 90 Sitzungstage ausgeſchloſſen. Der ſozialdemokratiſche preußiſche Land- tagsabgeordnete Kuttner, der bei der letz ten Landtagsſitzung e efehlt hatte, hat ſich damit automat 9 auf Grund der neuen Geſchäftsordnung den Ausſchluß ür 90 Sanece zugezogen. Es iſt frag⸗ ich, ob angeſichts dieſer Tatſache der Abg. Kuttner 5, erhält, während der denden laufenden Wahlperiode jemals wle⸗ er an einer Landtags en e Wie noch gemeldet wird, iſt Kuttner ſeit ei⸗ niger 92 ſpurlos verſchwunden. Es heißt, daß weder die Partei noch die Redaktion dez die Gattin Kuttners wllßten, wo dieſer ſich Ahe Kuttner, der 0 Kampf beſonders ſtark als Journaliſt wie als Abge⸗ weiſe ins Ausland geflüchtet. —— Berlin, 24. Mal. Das Reichskabinett wird „Vorwärts“, in der Kuttner tätig war, noch ordneter e war, iſt möglicher ⸗ die Milch in der Kneippkur Eine Behandlungsart, die ſo auf die na⸗ türlichen Heilmittel zurückgreift wie die Kneippkur, macht e em von der Milch beſonders reichlich Gebrauch.„Weißes Blut“ nennen die Kneippärzte die Milch; ihr wie dem Blut wohnen geheime, lebens⸗ ſpendende Kräfte inne, ſie erſcheinen uns als Wunder im Haushalt der Natur. Auch das fie Kneippbuch von San.⸗Rat Dr. Schalle„Die Kneippkur— die Kur der Er⸗ folge“, weiſt ausführlich und ausdrücklichſt auf die Heilbedeutung von Milch und Milch⸗ kuren hin. Als beſonders zuträglich betrachtet er die Sauermilch(dicke Milch). Durch den hohen Gehalt an Milchſäure wirkt ſie ungemein ünſtig auf die Verdauung, beſonders im Sommer, und bei fieberhaften Erkrankungen ift ſie als kühlende Nahrung vortrefflich zu verwenden. 7 Von den verſchiedenen Milchkuren ſind am bekannteſten die Molkenkuren, die Kuren mit Kefir, Kumys und Joghurt. Die Kuren mit Molken oder Buttermilch werden nach Schalle vielfach angewandt bei Fettſucht, Gicht, chroniſcher erſtopfung, beſonders auch bei Arterienverkalkung. Gerade bei letz terem Leiden iſt ihre Wirkſamkeit vielfach günſtig erprobt, auch von mediziniſchen Au⸗ koritäten viel verordnet und empfohlen. Ke⸗ fir iſt beſonders angezeigt für Perſonen mit empfindlichen oder ſchwachen Verdauungs⸗ organen und überhaupt überall da, wo eine Hebung des allgemeienen Kräftezuſtandes erzielt werden ſoll. Demſelben Zweck dient Kumys, ein aus Stutenmilch bereitetes ge⸗ gorenes Getränk. Weiter wird auf die ge⸗ ſundheitliche Bedeutung der Joghurtmilch hingewieſen. Sie iſt leicht verdaulich, beſitzt hohen Nährwert und verdient weiteſte Af⸗ wendung. N Allgemein urteilt der Kneipparzt Schalle über Milchgetränke folgendermaßen: Die Milch iſt nicht nur für den Säugling und das heranwachsende Kind ein unentbehr⸗ liches ene ſie iſt für alle Volks⸗ ſchichten„das Volksnahrungsmittel“, das am meiſten geeignet iſt, die Volksgeſundheit zu heben; ſie iſt aber auch bei vielen Krankhei⸗ len„ein Medikament von ungeheurer Heil⸗ kraft“, das im Verhältnis zu anderen Nähr⸗ werten unſerer Nahrung„das Vorbeugungs⸗ und Heilmittel des Volkes“ genannt werden muß. Die Milch iſt das bekömmlichſte, ge⸗ fündeſte und dabei billigſte Nahrungsmittel. Dieſe Tatſache ſollte immer mehr bekannt und gewürdigt werden und Veranlaſſung geben, die Milcherzeugung im Vaterland und den Mile erhrauch im Volke immer mehr zu hebe Verſchiedenes euthers 450. Geburtstag. In dieſem Jahre N ſich 1 00 450. Mal daß Dr. Martin üther das Licht der Welt erblickte. Aus dieſem Anlaß rüſten ſich die Städte, die be⸗ ſonders eng mit dem Leben des Reformators verbunden ſind, zu einer Reihe von Jubi⸗ läumsfeiern. In Eiſenach wird am 1. Mai eine Ausſtellung„Luther und die Reforma⸗ non“ eröffnet. In Eisleben, Luthers Ge⸗ burtsſtadt, beginnen die Jubiläumsfeierlich⸗ keiten am 17. Juni mit einem Familientag der Luthernachkommen. Für den 31. Okto⸗ ber und 10. November ſind in ganz Deutſch⸗ 2 „Es sei! Ich gebe Ihnen dienſtliche Vollmacht. Ich kann Ihnen unbedingt vertrauen und zudem, uns muß jetzt ledes Mittel recht ſein. Alſo, Handings, ich verlaſſe mich auf Sie. Und der Lohn ſoll nicht ausbleiben. Ich kenne Ihre Wünſche, und ich billige ſie in dem Moment, wo Sie mir den Verbrecher vorführen.“ Der Oberſt hatte das Zimmer längſt verlaſſen, und noch immer ſtarrte Handings auf die Tür. Hatte er recht ge⸗ hört? Der Oberſt wollte ſeine Einwilligung geben? Woher lonnte er wiſſen...? Hatte Emily bereits geſprochen? Henrik Handings zog den Rock gerade. „Nimm dich in acht, Unbekannter! Es geht um einen hohen Preis, den ich gewinnen muß.“ 5.* In den nächſten Wochen paſſierten wieder zwei Morde. Zwiſchendurch die verwegenen Einbrüche, wo die Be⸗ ſroffenen nur immer wieder von dem geheimnisvollen Schlag erzählten, während in den anderen Fällen die Opfer mit den Händen erdroſſelt worden waren. Einer der bedrohten Millionäre kam zuerſt auf den Ge⸗ danken, ſich mit einer Wache zu umgeben, die aus hand⸗ ſeſten Männern beſtand. Und als hätte der Unheimliche nur darauf gewartet, war er da. Herr Gottfrey Conywell nützte ſeine Wache nichts. Ehe nur einer von ihnen ſeine Waffe anrühren konnte, wurden alle von dieſer Lähmung befallen. Sie hörten ein leiſes, unheimliches Lachen und mußten ſehen, wie die hohe, ge⸗ ſchmeidige Geſtalt den Geldſchrank durchſuchte. Fenſter, auf das der Unheimliche ſich geſchwungen hatte, ſönte es zurück:„Auf Wiederſehen, meine Herren!“ Nach und nach erholten ſich die Betroffenen von der Lähmung, und die erſten ſtürzten zum Fenſter. Alles ſtill Schicksalsge walten ESVpxxxyxMERexMcxMxyxxex ROMAN VON GERT ROTH BERG Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) land große Lutherfeiern geplant, ſo u. a. in Worms und Marburg. 1 5 5 Der größte und älteſte Baum der Welt. In Kalifornien befindet ſich in der Sierra Ne⸗ vada ein Wald, der aus Rleſenbäumen be⸗ feier der Sequoiawald. Hier ſteht nachgewie⸗ enermaßen der älteſte und höchſte Baum der Erde. Er iſt über hundert Meter hoch, der Durchmeſſer ſeines Stammes beträgt zwölf einhalb Meter und der Umkreis der Wurzeln wurde mit 36 Metern berechnet. Dieſer Baum bildet übrigens keine beſondere Ausnahme unter ſeinen vielen Brüdern da die Seaudia⸗ reich bäume alle außergewöhnlich groß und um⸗ fangreich werden. Die Sequoia gehört zu den Koniferen, den immergrünen Bäumen mit den verſchieden geformten Nadeln. Sequoien wachlen auch in Deutſchland, beſonders in Süddeutſchland und am Rhein, doch nur der Wald von Kalifornien weiſt dieſe Rieſen auf. Der höchſte Baum wird auf nahezu 3000 Jahre geſchätzt, und nur der wunderbaren Bodenbeſchaffenheit iſt es zuzuſchreiben, daß dieſe Bäume hier ſo gut gedeihen und durch ſo viele e hindurch Halt im Erd⸗ anten. Der Kutkutl Der eigenartigſte Vogel— Das Ei im fremden Neſt Wenn Mitte April etwa der neckiſche „Kuckuck“ ertönt, freuen wir uns, denn es iſt uns eine Vorahnung auf die bevorſtehen⸗ den Freuden des Frühlings und Sommers. Aber dieſen lockenden, kündenden Kuckucks⸗ rufen iſt inzwiſchen das eigentümliche ki⸗ chernde Lachen gefolgt, mit dem das Kuk⸗ kucksweibchen ſeiner triumphierenden Freude über die glückliche Unterbringung eines Eis in einem fremden Neſt Ausdruck gibt. Die⸗ ſes ſonderbare Schmarotzertum hat unſeren N ſchon manches Kopfzerbrechen ver⸗ urſacht. f Ueberhaupt iſt der Kuckuck der eigen⸗ artigſte Vogel, den wir kennen. Schon A Einzug im Frühling weicht von der lrt ab, in der andere Zugvögel aus dem Sü⸗ den zurückkommen. Zuerſt trifft das Männ⸗ chen ein,— etwa 14 Tage ſpäter oder gar drei Wochen nachher das Weibchen. Das Männchen ſucht ſich ein beſtimmtes Gebiet aus, wo es ſich niederläßt und das es ge⸗ gen etwaige Rivalen ſcharf und erbittert verteidigt. Wenn dann freilich die Weibchen ihren Einzug halten, zeigt es ſich oft, daß die Grenzen der einzelnen Gebiete durchaus nicht ſcharf innegehalten werden, ſo wie das bei vielen anderen Vögeln der Fall iſt. Das Weibchen ſucht ſich oft recht eigenwillig ihr Gebiet aus, und es kommt nicht ſelten vor, daß es ſeinen Sitz teils in dem einen, teile in einem anderen Revier ausſucht. So kommt es, daß das Eheleben des Kuckucks nicht in eine feſte Form zu bringen iſt. Kein Wunder, daß der Kuckuck, der in ſeinem Ehe⸗ leben ſo weit von anderen Vögeln abweicht, auch hinſichtlich der Nachkommenſchaft ſeine eigene Art zeigt. Der Kuckuck brütet nicht ſelbſt, ſondern ſchmuggelt ſein Ei in ein fremdes Neſt. Die Weibchen ſuchen ſich jedoch ſtets eine be⸗ ſtimmte Vogelart für die Nachkommenpflege zus, und zwar meiſt diejenige, in deren Neſt ſie ſelbſt aufgezogen wurden. Dieſe Vor⸗ liebe ſcheint ſich fortzuerben. Und das Merk⸗ würdige dabei iſt, daß die Eier des Kuckucks⸗ weibchens dann auch ſtets größte Aehnlich⸗ keit in Form und Farbe mit den Eiern des unfreiwilligen Wirtes haben. Das Ei im Neſt des fremden Vogels an— zubringen, ohne daß dieſer es merkt, erfor⸗ dert ein recht großes Maß an Schlauheit und Frechheit, und das Triumpflachen des Weibchens, wenn die Tat geglückt iſt, iſt des⸗ halb wohl verſtändlich. Es iſt dabei häufig der Fall, daß der Kuckuck, wenn er ſein Ei abgelegt, ein Ei oder gar mehrere des Wir⸗ tes vernichtet oder fortträgt, wohl in der Abſicht, dem jungen Kuckuck allzu ſtarke Konkurrenz fernzuhalten. Im Durchſchnitt leat das Kuckucksweibchen 10 bis 15 Eier. Stimmung. tanzt. Vom hatten ihren Zweck erreicht. zu verſorgen. und ruhig. Nichts war mehr von dem Unheimlichen zu ſehen. Mit langen Geſichtern blickten alle ſich an. Ein humoriſtiſches Lachen aus Herrn Conywells Munde ließ ſich vernehmen, und dann meinte er: „Gehen Sie ruhig nach Hauſe, meine Herren! Das hätte ich auch ohne Ihre werte Geſellſchaft gekonnt, zuſehen, wie 14 der Kerl mir den Geldſchrank ausräumt. Das Geld für Ihre Mühe werde ich Ihnen morgen anweiſen.“ Während die Herren ſich fertigmachten, trat Herr Cony—⸗ well kopffchüttelnd vor den Schrank. „Alle Wetter noch mal, fein hat der das gemacht. Wie von ſelbſt öffnete ſich die Tür. Was war das nur für ein feines Surren, was ich da hörte?“ Als die Männer fort waren, faßte Herr Conywell er⸗ ſchauernd an ſeinen Hals. Das war ja alles gut und ſchön, aber wenn er ſeine Wache nicht gehabt hätte, dann hätte ihn der Fürchterliche am Ende doch abgemurkſt. Schrecklich! Und Herr Conywell ſchauderte weiter und war froh, daß der Beſuch des Gefürchteten bei ihm vorbei war; denn der Rätſelhafte beſuchte ja jeden nur einmal. *.* *. In einem der vornehmen Nachtlokale auf dem Broad⸗ way herrſchte zur vorgerückten Nachtſtunde luſtiges Ge⸗ lächter, das nur von den rauſchenden Klängen der hervor⸗ ragenden Kapelle zeitweilig übertönt wurde. brachte der luſtige Knall eines Sektpfropfens wieder neue Ein gewöhnlicher Sterblicher hätte ſich hierher nicht wagen konnen— ſo hoch waren die Preiſe. Der Eintritt allein hätte das Monatsgehalt eines bürgerlichen, braven Familienvaters verſchlungen. Natürlich wurde auch ge⸗ Drüben waren Kabarettvorſtellungen, Rebenſaal erklangen ſchmeichelnde Weiſen. Sie lockten und girrten bis in das Hirn, legten ſich auf die Sinne und Zwei Etagen übereinander waren Logen. Sie waren meiſt zugezogen. Man hörte da trotzdem die zauberiſch ſchöne Muſit, und die geſchloſſenen Vorhänge konnten ſo viel verſchweigen. Man wurde ſelbſt nicht geſehen und Wenn ſein Wirtsvogel das eingeſchmug⸗ gelte Ei nicht vernichtet oder ſein Neſt ver⸗ läßt, um ein anderes zu bauen, was meiſt beim Weidenlaubſänger der Fall iſt, dann nimmt er ſich des Els mit großer Sorgfalt an. Da die Brutzeit des Kuckuckseies ſehr kurz iſt— 12 Tage— ſchlüpft der Kuckuck meiſt noch vor ſeinen Stiefgeſchwiſtern aus. Und da zeigt er bald ſein merkwürdiges Ver⸗ halten: Wenn er aus dem Ei geſchlüpft iſt, ſtellt er ein nacktes, hilfloſes Weſen mit ei⸗ nem eigentümlich hohlen Rücken dar. Von dieſem ſonderbaren Rücken macht er indeſſen bald einen merkwürdigen Gebrauch. Gerät nämlich ein Ei oder ein Junges mit dem Rücken in Berührung, dann ſucht er es in dieſe Rückengrube zu bringen und klettert, ſowie das gelungen iſt, rückwärts zum Neſt⸗ rand, den Kopf dabei gegen den Neſtboden ſtemmend, und entledigt ſich dort mit einem kräftigen Ruck ſeiner Laſt. Dieſer Trieb dauert mehrere Tage und läßt erſt bei zu⸗ nehmender Befiederung nach. Der junge Kuckuck iſt ein ſehr gefräßiges Geſchöpf, das ſeine Pflegeeltern ſtändig in Atem hält; kaum können ſie das nötige Fut— ter für ihn beſchaffen. Selbſt wenn er im Alter von 20 Tagen das Peſt verläßt, läßt ſich der Vielfraß immer noch einige Tage durchfüttern, bis er kräftig iſt und eines Tages davonfliegt, ſeinen Eltern bald nach dem Süden folgend. Er weiß nichts von Dankbarkeit für die Aufopferung ſeiner Pflegeeltern. Warum der Kuckuck nicht brütet, ſondern ein Schmarotzer iſt, dieſe Frage iſt noch im⸗ mer nicht gelöſt. Sie iſt eines der größten biologiſchen Rätſel, denn eine Notwendigkeit, daß ein Vogel Brutſchmarotzer wird, iſt nirgends gegeben. Die Wiſſenſchaft hat nicht weniger wie 25 Hypotheſen aufgeſtellt, die aber alle bekämpft werden. Man kann ſa⸗ gen, daß wir heute darüber nicht viel mehr wiſſen, als zur Zeit des Arichoteles, der den Grund in der Feigheit des Kuckucks vor den ihn verfolgenden Kleinvögeln ſah. Eine irri— ge Auffaſſung, denn die Verfolgungen wer⸗ den ja erſt durch das Schmarotzertum ver⸗ urſacht. Man nimmt auch an, daß dem Kuk⸗ kuck das Organ für Kindesliebe fehlt; doch auch dieſe Meinung wird von anderen wi⸗ derlegt. Eine andere Anſicht geht dahin, daß der Kuckuck mit Vorliebe langhaarige Raupen freſſe, die der Magen der kleinen Vogeljungen jedoch nicht vertragen könne. Ein wahrſcheinlicher Grund liegt darin, daß dem Kuckucksweibchen gar nicht die Zeit bleibt, die große Anzahl der Eier, die es im Laufe des Sommers legt, ausbrüten zu kön— nen und dabei noch die Jungen mit Futter E. Jepſen⸗Föge. nicht ganz verdient 1:0, Fortuna Sportnachrichten Nüſchau auf den Lonntag Fußball. f Der Sonntag brachte die Entſcheidung dar⸗ über, wer in die deutſche Fuß ball Bor- ſchlußrunde kommt. Eintracht Frank⸗ furt ſiegte zweiſtellig zu Hauſe gegen die Allenſteiner Reichswehrſoldaten, die vor zwei Wochen Hertha Berlin 4:1 ausgeſchaltek hat⸗ ten, mit 1212, Schalke ſchlug den Süd⸗ deutſchen Meiſter FSV. Frankfurt 1 und b ü ſeldorf gewann in Hannover gegen Ar⸗ minia 3:0 und ebenſo hoch bezw. dem Spial⸗ verlauf nach niedrig hielt München 60 die Beuthener Meiſtermannſchaft 0g uteder. — Einen ſchönen Erfolg hatte Süddeufkſch⸗ lands Fußball in Le Havre, wo eine ſtarke franzöſiſche Amateur⸗Nationalmannſchafk vor 25 000 Zuſchauern mit 5:3 geſchlagen wurde. Die Glasgow Rangers ſiegten in Hamburg gegen eine DFB.⸗Elf mit 113, Weſtdeutſch⸗ land ſchlug Luxemburg 4:1. Die Aufſtiegs⸗ ſpiele zeitigten in der Gruppe Rhein einen ſchönen 1:2⸗Sieg des Favoriten Altrip in Oppau, womit Altrip wohl der Aufſtieg ſicher ſein dürfte. Neuſtadt leiſtete ſich auf eigenem Platze eine 4:5⸗Niederlage gegeſt den „Punktlieferanten“ Eberbach und ſchiey da⸗ mit endgültig aus dem Rennen. Handball. Eine Senſation war das Mannheimel Tref⸗ ſſen. Ueberraſchend klar ſiegte mit 106 der einzige noch im Rennen liegende ſüddeutſch⸗ Vertreter SV. Waldhof gegen den Altmei⸗ ſter Polizei Berlin vor 5000 Zuſchauern(für Mannheimer Verhältniſſe eine Rekordzahl) und Polizei Burg ſicherte ſich durch einen Über⸗ legenen Siieg über die Spandauer Voliziſten ebenfalls die Teilnahmeberechtigung am End- ſpiel. Bei den Damen holte ſich mit 42 SC. Charlottenburg zum andernmal den Ti⸗ tel vor Eintracht Frankfurt. Motorſport. Auf der Avus wickelte ſich vor rieſiger Zuſchauermenge— die motorſportlichen Groß- ereigniſſe„ziehen“ in Deutſchland überhaups in den letzten Jahren viel ublitum— ſpan⸗ nende Kämpfe ab, wobei die bisher ſchrellſten Zeiten auf der Avus gefahren wurden Erſt⸗ mals kam man im offenen Rennen Aber 200 Stundenkilometer. Varzi blieb Sieger vor Graf Czaikowſki, Brauchitſch hatte reichlich Pech. Bei den Kleinen trennten nur vier Zehntel Sekunden Burgaller von dem Sieger Veyron⸗-Frankreich, beide, wie auch die Sie⸗ ger bei der Großen, auf Bugatti. Beim Hodenheimer Dreiecksrennen water ehr als 70000 Meenſchen gekommen, die badi⸗ ſche Regierung war erſchienen und du auch die Rennen äußerſt ſcharf waren, wird de Ganze als ein wahrhaft geglückter Neuntag in Erinnerung bleiben. Das Rennen der Li- zenzfahrer holte ſich mit der Tagesheſtzeit Sömus⸗Köln auf Norton vor Prelle⸗Alten⸗ hagen und Haas⸗Mannheim. Bei den Aus⸗ weisfahrern ſiegte in der gleichen Klaſſe Klaile⸗Ludwigsburg, unter 350 cem gewannen Richnow⸗Berlin bei den Lizenzfahrern und Sal⸗ zer⸗Allenkeſſel bei den Ausweisfahrern. Sönins fuhr übrigens 120,4 Stundenkilometer kür die 180,675 Kilometer. Häufig verließ. und im er endlich. konnte, wenn man Luſt dazu verſpürte, ganz bequem durch die Spalten ſehen und ſeine Mitmenſchen belauſchen, die ſich da unten im Saal aufhielten. In einer dieſer Logen, die nur halb zugezogen waren, ſaßen Harry Reveloor und Lu Karell. Karells ſympathiſche Züge trugen einen ſeltſamen, ſchwermütigen Ausdruck. Reveloors Augen ruhten ſinnend auf dem tadelloſen, weißen Frackhemd Karells. ſchimmerte dort in edler Schönheit. Dann hafteten Rebe⸗ loors Augen an dem gut geſchnittenen Munde. „Du darſfſt jetzt May küſſen. Weißt du auch, was für ein Reichtum dir damit wird?“ dachte er. Schweigend tranken ſie ihren Sekt, ſchweigend lauſchtene ſie den Klängen der Muſik. Da wurde der dunkelgrüne Seidenvorhang etwas zurückgeſchoben. Eine ſchöne, dunkel⸗ haarige Frau kam herein. Lockende, nachtſchwarze Augen liebkoſten Lu Karell. „Verzeihung, ich habe vorhin hier etwas vergeſſen!“ Karell ſah, wie die Dame ein Täſchchen hinter den einen Seſſel gleiten ließ. Beide Herren ſprangen auf und ſuchten. Mit einer tiefen Verbeugung überreichte Revelgor ihr die kleine Taſche aus Silber. Die Dame dankte zer⸗ ſtreut. Ihre Augen wichen nicht von Karells Geſicht. Er ſtand in höflicher Haltung da, wartend, daß ſie die Loge Ein wunderbarer Diamant Sie verſtand. Zorn kam in die dunklen Augen und zögernd verließ ſie endlich die Loge. Die beiden Herren ſetzten ſich wieder. „Wozu ſitzt man eigentlich hier?“ fragte Karell glätz: lich.„Mir iſt, als beginge ich eine Sünde an May.“ Reveloor ſah den Freund aufmerkſam an. „Eure Verlobung iſt immer noch nicht veröffentlicht worden. Wie lange wollt ihr damit noch warten?“ feagte Karell legte die Hand über die Augen. „May will unſere Liebe noch länger als Geheim be. wahrt wiſſen, obwohl ich der Meinung bin, daß Mays Eltern längſt wiſſen, daß ihre Tochter mir ihre Lebe ſchenkte“, ſagte er langſam. (Fortſetzung folgt) md Als d Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. 5 Eein gutes Wegſtück von den erſten kleinen, zerſtreut umherliegenden Häuſern einer nordweſtlichen uralten Wiener Vorſtadt u ſteht ein einſames Gehöft inmitten ſchattenloſer Heidewieſen. 5 „Ein wackliger Lattenzaun umſchließt den kahlen Hof. Alois Petermichl, Wäſcher, ſteht mit ungelenk hin⸗ gemalten Buchſtaben auf einem Brettchen, das an der niederen Gattertür befeſtigt iſt. Dorthin ſteuert eine Patrouille, vier Mann ſtark. Der Führer mim aufgepflanztem Bajonett iſt ſeinen Kameraden vorſchriftsmäßig um drei Schritte voraus. Müde und taubbedeckt ſind alle vier.. „Servas, veut'“ ruft der Korporal hinüber.„Gibt's was zum trinken— wann's ſein muß, a Waſſer!“ 5 Inmitten des weiten Hoſes ſtehen drei große Waſch⸗ tröge um einen jener primitiven alten Keſſel, das Wahr⸗ zeichen eines Waſchfeſtes aus Großmutterzeit. Kerzen— gerade hebt ſich die ſchwarze Rauchſäule zum ſonnen⸗ euchtenden Himmel eines wunderſamen Maimorgens. An jedem der hölzernen Tröge ſtehen zwei Frauens⸗ leute einander gegenüber und rumpeln das Leinenzeug emſig und unverdroſſen: fünf junge und eine reife rund— liche, mit munteren Spitzbubenaugen, mit denen ſie un⸗ geniert zu den Soldaten hinüberblinzelt, ohne ſich in ihrer Arbeit ſtören zu laſſen. „An Seifentader, wann's g'fällig is“, antwortet ſie auf den kecken Anruf des Soldaten und ſchöpft mit der gohlen Hand Seifenſchaum aus dem Trog. Gemächlich gebt daraufhin der Führer ſeine langen, ſchlanten Beine über den niederen Jaun und iſt mit wen! en Sprüngen geben der luſtigen Sprecherin. Er erfaßt ohne Umſtände ihre kleine Hand und fährt ſich damit ein paarmal über OV LO W/ISO0OEF Copyright by Martin Feuebtwanger Halle(Saale) drallen Hüften geſtemmt, dem Disput ſtirnrunzelnd lauſchte. Ihre Blicke wanderten, wie abſchätzend, von dem einen der Männer zum anderen, und ein boshaftes Lächeln huſchte über ihr volles, hübſches Antlitz. „Eiferſt ſcho wieder?“ erkundigte ſie ſich voll Humor in derber Schonungsloſigkeit und blickte dem Kleinen lachend ins wütende Geſicht.„Sobald, daß er an andere Hoſen ſiecht, eifert mer alleweil“, wandte ſie ſich wie er⸗ klärend zu dem Fremden. Es ſchien ſie nicht anzufechten, daß dieſe Feſtſtellung eine Anzahl Zuhörer hatte und für den Zurechigewieſenen nichts weniger als angenehm ſein konnte. Der Korporal lachte ſchallend. „J bin's Weib vom Petermichl“, fuhr die Frau, freundlich lächelnd, fort,„und es wird uns an Ehr' ſein, wannſt mit deine Kameraden a Glaſerl Wein trinkſt bei uns!“ Ein herausfordernder Blick flog bei dieſen Worten zu dem ſtreitbaren Gatten hinüber. Der aber ſprang mit beiden Füßen zugleich in die Höhe und brüllte blaurot vor Wut:„Auſſi, ſag' i, auſſi, auf der Stell', ſonſt bind' i den Hund los!“ Er machte eine Bewegung nach der Hundehütte neben dem Eingang des kleinen, ebenerdigen Wohnhauſes, wo ein zottiger Schäfer ⸗ hund die ganze Szene mit wütendem Gekläff begleitete. Dem Soldaten ſchwoll nun die Stirnader. Ganze nahe tramer an den Wüterich heran und maß ihn verächtlich. „Wirſt kan Hoch⸗ und Spleni E Gaſtrecht aufkündigen, du ſcheanglert's Springinkerl, du zauſig's“, und damit ſpuckte er aus linkem Mundwinkel dem anderen haarſcharf vor die Füße.„Wär' inet im Dienſt, i tät' dir zeig'n, wer der Altmaier⸗Loiſt is! Aber aufg'ſchob'n is net auf⸗ g'hob'n, Herr Petermichl! Einſtweilen— habe die Ehre, 's war mir kane!“ ſein ſchweißbedecktes, ſchmutziges Geſicht. Und ehe ſie ſich noch beſinnt, hat er ſich aus dem danebenſtehenden, mit teingewaſchener Wäſche gefüllten Schwemmbottich ein Stück herausgefaßt und fährt ſich, wohlig ſtöhnend, damit über Kopf und Hals. „Dank ſchön!“ meint ser gemütlich. meine Leut' qa biſſerl kalt abrippeln?“ „Unterſteh'n S' Ihner“, kreiſcht die Frau erboſt und temmi beide Fäuſte angriffsluſtig in die Hüften.„Was fall! denn Ihner ein? Dazua plagt ſich an ehrlicher Chriſtenmenſch, damitma ſo a Hallodri daherkommt und die reine Wäſch wieder ſchmierig macht!“ „Gut war's“, lacht der Schlanke und die Salve eines nicht mehr zu dämmenden Gelächters der Weibsleute ſchallmüber den Hof. In einer Ecke ſteht ein Mann mit dem Rücken zu der Zzeue und pumpt unverdroſſen Waſſer aus einem Brunnen in große hölzerne Schaffel. Durch das Geräuſch des roſtigen Pumpenſchwengels und das Rauſchen des heraus⸗ ſchleßenden Waſſerſtrahls hat er von den Vorgängen hinter ſeinem Rücken keine Ahnung gehabt. Nun aber dreht der kleine, unterſetzte Menſch ſchwerfällig den Kopf. Ganz erſtarri ſteht er da und betrachtet das Bild, das ſich ihm bietet. Der hochgewachſene Militariſt mit dem olitzenden Bajonett, umgeben von dem halbdutzend Weibs⸗ leuten, die alleſamt ihre Arbeit im Stich gelaſſen haben und nun voll Heiterkeit und Schäkerei, als wäre man auf dem Tanzboden, ſich drehen und wippen. „Heda! Schau'n S', daß auſſikommen!“ ruft der kleine „Därf i vielleicht Mann erboſt hinüber.„Dahier iſt ka Platz für zwei⸗ färbig's Tuch!“ „Sö haben ma noch kan g'freſſen! Sö kralerwatſcherts Ge'ſtell! Man wird doch noch um an Schluck Waſſer bitten därfen, bei dera Hitz'?“ erwidert der Korporal, ohne ſich einſchüchtern zu laſſen, indes die drei Soldaten jenſeits des Zauns die Sache als unbezahlbaren Spaß nehmen und mit Zurufen anheizen. Der Mann vom Brunnen kommt breitſpurig herüber. Sein Geſicht iſt rötlich angelaufen, und ein verbiſſener Zug gräbt ſich um die Mundwinkel. Der dichte Haarſchopf iſt ſchon grau geſprenkelt. Kein ſchöner Mann jedenfalls, und wie er jetzt vor dem hochgewachſenen ſchlanken Soldaten ſteht, ſieht er genau ſo aus, wie eine Bulldogge neben einem flinken Windſpiel. Aus zwinkernden Augen nuſtert er den Störenfried. „J bin der Alois Petermichl, und wo mir ſteh'n, das is mei Grund und Boden. Und i werd' mir da noch er⸗ lauben dürfen, mir meine Gäſt' ſelber auszuſuchen“, knurrte der kleine Mann ſo wütend, wie es zu dem An⸗ laß in keinem Verhältnis ſtand. „Scheinſt ja a ganz beſond'rer Soldatenfreund z' ſein, Herr Alois Petermichl“, lachte der heitere Krieger in aller Gemütlichkeit und wechſelte das Standbein, wie einer, dem es nicht einfällt, ſich zu rollen. Die Weibsleute jedoch wären auseinandergeſtoben und Alkren unter ihnen, die immer noch, die Fäuſte in die an hatten ſich ſcheinbar ö wieder eifrig in ihre Arbeit vertieft, mit Ausnahme der Er wandte ſich, um die ungaſtliche Stätte zu verlaſſen. Da aber ſtand plötzlich, wie hingeweht, ein bildſauberes, ſchlankes Mädel vor ihm. Es war jenes junge Wäſcher⸗ mädel, das mit der Gattin des feindlichen Petermichl an einem Waſchtrog geſtanden und mit großen verſchreckten Augen den ganzen Vorfall verfolgt hatte. Nun ſtand ſie Auge in Auge mit dem ſchneidigen Jüngling da und ſprach mit einer ſchüchternen, aber edlen Würde:„Nimm er es dem Herrn Vattern nicht übel, daß er ſo grantig is! Er hat ſeit je 3 Militär net ſehr gern; da kann m'r nix mach'n— gelt?“ Das kam ſo kindlich und dennoch bezwingend heraus, in der offenkundigen Abſicht zu vermitteln und den ungebetenen Gaſt nicht im böſen ziehen zu laſſen. Mit unſanfter Hand riß da der Petermichl das Mädchen an der Schulter zurück, ſo daß es, laut aufweinend, hinter die Mutter flüchtete. Mit ausgeſtrecktem Arm wies er zum Ausgang.„Auſſi, ſag' i— das da is an ehrlich's Haus, da ſchleicht ſich ka Fuchs in Hühnerſtall! J verklag' ihm beim Regiment auf Hausfriedensbruch, wann er net ſofort verſchwind't!“ Der Angerüpelte ſtand wie eine Mauer da. Sein Blick flog zu dem jungen Mädchen, das ſo tapfer ſeine Ver⸗ teidigung aufgenommen hatte. Dann reckte er ſeine ſchlanke Geſtalt hoch, und ſtolz ſprach er ruhig: „Damit der Herr ganz genau weiß, wem a anzeig'n ſoll: Korporal Lois Altmaier von Numero vier— mir ſan mir!“ Stramm machte er kehrt und verließ den Hof wie ein Sieger. Draußen drehte er ſich nochmals um:„Küß d' Hand, gnä Frau, küß d' Hand, Fräul'n— auf Wieder⸗ ſeh'n!“ Und zu den Kameraden gewandt, befahl er: „Habt acht! Marſch!“ Dieſe hatten mit unbehaglich ausſehenden Geſichtern dageſtanden und hätten fürs Leben gern in den Handel eingegriffen. Aber man war im Dienſt. Auch hätte die überlegene Ruhe des Korporals keinerlei Hilfe gerecht⸗ fertigt. Und die Niederlage war auf Seiten des Gegners. „Raufhandel— ſchön— aber im Dienſt? Pfui!, das wär' ſowas!“ dachten die Soldaten. Trotz aller Müdigkeit einen Richtweg quer über den Anger, der nahen Land⸗ ſtraße zu, wo in der Ferne Staubwolken aufwirbelten und Hornſignale ſchallten, Nicht ſo würdig endete der Zwiſchenſall für Herrn Alois Petermichl, nachdem die Patrouille abgezogen war. Frau Gundl Petermichl begab ſich quer über den Hof zum Ziehbrunnen, wohin ſich ihr Eheherr wieder zurückgezogen hatte, trat ganz nahe an ihn heran, hob mit lebhaftem Schwung den rechten, ſchöngerundeten Arm und— klatſch, ſaß dem Gatten eine tüchtige Ohrfeige auf der rechten Backe, und mit zauberhafter Geſchwindigkeit eine zweite auf der linken.„Damit, daß d' net ſchief wirſt“, bemerkte die Spenderin ruhig dazu und entfernte ſich wieder in aller Gemüllichkeit. i i Seltſamerweiſe wehrte ſich der viertcheßtige kleine hielten ſie ſich beſonders ſtramm, und die Patrouille nahm r etwas in ſich hinein und wandte ſich wieder dem Geſchäft 2 des Waſſerpumpens zu, als wäre nichts geſchehen. Auch im Hofe machte dieſes Strafgericht weiter kein Aufhebens. Jedenfalls war es nicht die erſte„Tetſch'n“, die Herr Petermichl von ſeiner feſchen Gemahlin zugeteilt bekam. Nur das junge Mädel, das den Vater vorhin verteidigen wollte, wandte ſich ab und ſchritt wortlos dem Hauſe zu. „Wohin?“ erkundigte ſich die Mutter ſcharf.. „is is Zeit für'n Kaffee“, erwiderte das Mädchen ſcheu und verſchwand im Hauſe. Die Wettl Petermichl war nicht wie die anderen ihres Standes. Ihr fehlte die forſche Derbheit und das reſche Mundwerk, wie ihre Mutter des öfteren tadelnd bemerkte. Wenn der Werkelmann daherkam und ſeine Walzer zu leiern begann, liefen die anderen Mädel herzu, kaum, daß ſie ſich Zeit nahmen, das triefende Wäſcheſtück, das ſie eben bearbeiteten, in den Trog zurückzutlatſchen. Sie nahmen einander um die Mitte und tanzten einen„Schie⸗ beriſchen“ nach dem anderen, bis die Frau ein Machtwort ſprach und der Werkelmann mit ſeinem Kreuzer Honorar wieder abzog. Die Wettl war aber nie darunter. Sie lachte, ſcherzte und ſang mit den anderen, aber es fehlte ihr die kraftſtrotzende Ausgelaſſenheit. Auch jetzt ſchritt ſie langſam und mit einer gewiſſen fremdartigen Grazie, ſeltſam traumverloren nach der Küche, begann da zu hantieren und herumzuwirtſchaften, aber ihren Bewegungen mangelte die derb zupackende Art. Sie blies in die glimmende Herdglut legte Späne auf, und als die Flamme hellauf loderte, krug ſie ein paar Scheite herzu. Hierauf füllte ſie ein Gefäß mit friſchem Waſſer, ſtellte dies und einen großen Topf voll Milch auf die Herdplatte, langte nach der Kaffeemühle, füllte ſie mit den duftenden gebrannten Bohnen und ſetzte ſich damit auf einen blitzweiß geſcheuerten Küchenſtuhl. Laugſam und umſtändlich begann nun das Geſchäft des Kaffee⸗ mahlens. 5 Ein feiner behaglicher Duft zog durch den freundlichen Raum. Aber die Wettl war offenkundig nicht bei der Sache, wie ſonſt. Sinnend ſtarrten ihre blauen Augen auf einen nur ihr ſichtbaren Punkt an der gegenüber⸗ liegenden Wand. Und der magiſche Punkt wuchs und“ ſtand endlich da— als feſcher, bildſauberer Deutſchmeiſter, mit blondem Schneckerlhaar, hereingeſchobenen Sechſern und nußbraunen Augen, wie ſie die Wettl in ihrem ganzen Leben noch nicht geſchaut hatte. Hoch und ſtolz aufgerichtet, ſprach er furchtlos zu dem ſtrengen Herrn Vattern:„Ich bin der Loiſl Altmaier.“ Und das klang ſo hochmütig, als wenn er geſagt hätte: ich bin der Hoch und Deutſchmeiſter ſelber! 5 a a „Marandanna!“ kreiſchte da die Wettl voll Entſetzen auf; aber das Unglück war ſchon geſchehen. Schäumend und qualmend kam es von der heißen Herdplatte her, wo ſoeben die aufgeſtellte Milch jäh und tückiſch übergeſchoſſen war. N Na, Servus! Das wird eine ſchöne Tachtel geben von der ſchlagfertigen Frau Mutter!— Aber macht nix“, dachte die Wettl und lächelte verträumt. Zweites Kapitel. g 7 Wenn ſich ein alter Wiener, wie es der Albis Peter⸗ michl war, ſo ungaſtlich und grob benahm, ſo hatte dies einen guten Grund. Und damit ſich der Leſer von dem Biedermann keine falſche Meinung macht, ſei geſagt, daß der brave, fleißige und tüchtige Menſch von Kindheit an nichts anderes kannte als ſchwere, mühſelige Arbeit, und ſeit er zurückdenken konnte, nur eine Freude, ein Glück— die Gundula Wegwaſſerin, ſeine jetzige Gattin. Schon als kleinen Jungen zog es ihn zu der Schlanken, Leichtfüßigen, zu der er aufſchauen mußte, wenn er mit ihr ſprach, denn der Alois Petermichl war immer ein kleiner dicker Knopf und ſah mit Wehmut und geheimem Leid, wie die Gundl ihm von Jahr zu Jahr immer mehr über den Kopf wuchs. Und als er zwanzig Jahre alt war und die Gundl ſechzehn, da ſtarb ſein Vater, und als deſſen einziger Sohn wurde Alols alleiniger Beſitzer der großen Wäſcherei, weit draußen hinter der Linie. Und da die Mutter auch ſchon lange tot war, wurde es dem jungen Manne recht einſam dort. 4 0 Alois war nicht nur ein fleißiger, ſondern auch ein ſolider Junge, und weil er wußte, daß er nichts weniger als ſchön genannt werden konnte, zog es ihn nicht zu den Tanzereien und Luſtbarkeiten ſeiner Standesgenoſſen und ⸗genoſſinnen, wo die reſche, feſche Gundl Wortführerin war. a 14 t. Er ſah nur von weitem zu. Dabei kämpfte ex mit ſeinet Schüchternheit einen harten Kampf, denn teine andere ſollte ſein Weib werden als ſie, die Gundl. Er wußte, daß er nie den Mut finden würde, ihr das zu ſagen, * 1 [Mann mit keiner Bewegung. Er brummie nur irgend * r 7 N Gortſetzung folgt.) Nagen. M wuchs ins Rieſengroße, nahm Form und Geſtalt an Und. etliche Jahre, in welchen Japs eben . ner 0 e Dackel. Enders 50105 ihn i ſtehende f 1 mehr „ konnte aber Enders an ſeinem Hund Tod nicht leiden— lieber wollte er ihn daher auf Mamſells Sofa wiſſen, denn als zucht⸗ loſen Herumtreiber. drin auf tatendurſtig, 1 Naturell dem Strupps ver⸗ der Patriot an ſein Vaterland 1773. Süß iſt der Name Vaterland, Wo Einigkeit mit feſtem Band die Bürgerherzen kettet; Wo jeder gern durch eignes Blut Des Nebenbürgers Hab und Gut Von Räuberhänden rettet. Wo auf dem Thron Gerechtigkeit Den Armen, der um Hilfe ſchreit, Vor Unterdrückung ſchützet; Und, von der Unſchuld Wehr umſchanzt, In Lauben, die er ſelbſt gepflanzt, Der greiſe Bürger ſitzet. Wo man das graue Alter ehrt, Auf Männerrat und Warnung hört Und offenherzig handelt; Auf gute, ſtrenge Sitten hält Und nicht die Einfalt ernſter Welt In neuern Prunk verwandelt. O welch ein Bild! O Vaterland! Ich ſeh', das Auge weggewandt, Auf ewig dich nicht wieder, Und flieh' und bete noch für dich. O, ſenkten meine Wünſche ſich Doch bald auf dich hernieder! J. M. Miller. F e Japs, Strupy und das Mädchen Eine heitere Gutsgeſchichte von Ella Luiſe Rauch Inſpektor Enders war Junggeſelle. Zäh, leder Beeinfluſſung, die auf Aenderung ſeines Manchen abzielte, unzugänglich. Einige Menſchenkenntnis genügte wirklich, um dies fei erraten. Aber Frauen, die um jeden Preis heiraten wollen, haben keine Menſchen⸗ kenntnis. Mamſell Chriſtine wollte heiraten. Den Inſpektor. Sie kannte ihn zehn Jahre, ſo lange waren beide guf dieſem Gut beamtet. Seit acht Jahren warb ſie um ihn. Er war ein ſtattlicher, ein tüchtiger Mann, den ein⸗ zigen Fehler, den er beſaß, war ſie ja im Be⸗ griffe, ihm abzugewöhnen. Aber— und wenn Frau Venus ſelbſt ſich bemüht hätte.— Mamſell Chriſtine war keine Venus, aber ihre Küche war ee und ſie hielt es mit dem alten, ſo tauſendfach bewährten Re⸗ zept— ſie arbeitete auf dem Weg über den an weiß ſchon. Außerdem war Hund Japs da, ein brau⸗ o feſl⸗ hend ewohnheiten angenommen hatte wie ſein Herr. Der Umgang mit Menſchen verdirbt den Hund.— Enderes liebte ſeinen gewiſſermaßen, was von Mamſell ſcharfſin⸗ nig erkannt war. Es lag deshalb nahe, daß ſie ſich auch Japs verſicherte. Sie ſah da auch einen Weg.— D Küche. Leckerbiſſen wußte er zu Mamſells Jungfrauengemach beſuchte er ebenfalls 9 dat er feſtgeſtellt, daß ihr Sofa ihn einla⸗ er Dackel kam gern in die ſchätzen. gern, Bei der ernen Unterſuchung dend mollig aaking, hingegen das ſeines Herrn war hölzern wie dieſer. Wenn er alſo ſchon auf einem Sofa ruhen wollte. wählte er das beg lewere. Der Inſpektor litt dieſen Verkehr, aber der Grund wurde von Mamſell verkannt. Es bar dies: der Chef beſaß einen Terrier, einen ausbündigen Wildfang, Strupp mit Namen, der nichts wie Tollheiten im Sinne batte. 1 war einige Male von ihm ver⸗ 1 bart wor en, hatte ſich tagelang herumgetrie⸗ en und ſich um Uhr und Ordnung nicht gekümmert. Solche Ae n den Nun begab es ſich, daß eine neue Sekre⸗ as Gut kam. Sie war jung und wandt. Aber ſie mußte ja die langen e ie im Büro ſitzen, rechnen und tippen— war viel ſchlechter daran wie Strupp. Sie ſuchte nach Unterhaltung und beſah ſich den Ehef. Sie wollte ihn nicht verfüh⸗ ren, behüte, er war ſtark verheiratet, ſie fie⸗ berie nur nach Abwechſlung. Aber er hatte uur Kornpreiſe im Kopfe, Schweinemaſt und Bodendüngung, der ſchied aus. Der Inſpek⸗ tor? Himmliſche Güte— Die Eleven? Die ungens, nichts als Mützendrehn und Rot⸗ werden kannten die— hoffnungslos. Sie ſchaute ſich weiter um und entdeckte Strupp. Das heißt, er warf ſich ihr ſozuſagen an den Hals, aber mit ſeiner Hilfe entdeckte ſie Japs und deſſen Verhältnis zu Mamſell Chriſtine. Sie beſah ſich Japs. Und fand, daß noch offnung für ihn wäre. In der richtigen nd konnte er noch ein 5 6 1 Hund werden er mußte nur neeſpinnenden Bann⸗ kreſſen und feſtſtehenden Gewohnheiten ent⸗ bogen wer n. „Hier nan auf den Hund,“ ſchrleb ö ſie mit Galaenbumor nach Hauſe, aber dle Hunde verhalfen ihr doch zu einem Viertel⸗ lahr lachend gelebten Uebermules, das ſie nicht 1 würde. Zweimal hatte ſie die kleinen Kerle auf den 9900 nat mitgenommen und eine Mordsjagd mit ihnen angeſtellt, da befanden ſie ſich am dritten Tag ſchon dena zur Zeit vor ihrer Tür, ſchweifwedelnd, mit glü⸗ henden Lichtern, voll Unruhe und ſelbſtver⸗ ſtändlich. Sie fuhren los. Der Terrier raſte, der Dackel lief, das Mäd⸗ chen ſprang. Und alle drei waren im tollen Spiel miteinander für dieſe Stunde des Ta⸗ ges reſtlos glücklich. Aber Glück findet ſofort Neider. Der Chef wollte es nicht, daß Strupp ſich an einen anderen Menſchen gewöhne. Der Inſpektor wollte nicht, daß Japs überhaupt die vorgeſchriebene Bahn verließe, und die Mamſell wollte nicht, daß das Unterpfand ihrer Hoffnung dem Zauberkreis dieſes ge⸗ ſährlichen neuen Mädchens verfiele. Uneinge⸗ ſtanden hatten ſie alle drei die größte Angſt vor dem Geiſt des Uebermutes. Als drum die Mittagshetz wieder losgehen ſollte, wurde von drei Seiten ſcharf gepfiffen. Kommandoruf: Zurück—hiergeblieben! Nun waren die Hunde immerhin Hunde. Es ſteckte ihnen im Blute— dieſem Pfiff mußten ſie gehorchen. Mit liegenden Ohren, Jammer in allen Gliedern, lebendigſte Verzweiflung, ſo ſtanden ſie da. Als das Mädchen, bitterlich gekränkt, allein weiterging, heulten ſie laut hinter ihr drein. Sie drehte ſich nicht um. Sie hätte das tun ſollen. Der Anblick hätte ſie erheitert.. Ueber den bewegten kleinen Ge⸗ ſtalten hingen aus drei verſchiedenen Fen⸗ ſtern die Kommandierenden, ſich gänzli unähnlich und doch einander jetzt kachelic gleich, weil der gleiche Neid ſie ſchnitt. Das Mädel natürlich, ſo leicht ſtreckte ſie die Waffen nicht. Sie überlegte gründlich. Und ſie hatte doch mit der Intelligenz des preisgekrönten Japs nicht gerechnet. Als ſie am nächſten Tage durch die Pforte der Umfaſſungsmauer trat, wer lag ſchweif⸗ wedelnd wartend im Gras? Japs. Wer ſprang mit lange aufgeſpartem Ungeſtüm an ihr hoch? Strupp. Er machte dabei den Ein⸗ druck eines Gasen ungen in der Freude über einen gelungenen Streich. Doch Japs ſchaute mit liſtig lächelnder Frage, und ſie verſtand ihn allzu gut. Durch die Mauer natürlich konnte keiner blicken, hier war man in Sicherheit. So dachte er. Wenn ſie nun die Tiere noch daran gewöhnte, den Treffpunkt auch außer Hörweite zu verlegen, dann er⸗ fuhr ja überhaupt kein Menſch von den Zu⸗ ſammenkünften. Begeiſtert ſauſte ſie los, den Hang hinab, die Hunde hinterdrein. Im Wald warf ſie ſich zu Boden und die Tiere, außer ſich vor Luſt, ſchoſſen mit kurzen hellen Freudelauten über Jede Iaſſe Rathreiner iſt— eine TIaſſe geſundheit! ſie hin. Sie nahm rechts und links ſe einen unter den Arm. „Die Polizei würde uns holen, wenn wir drei zuſammen nicht klüger wären als die Herr⸗ und Dämlichkeit da hinter den Mau⸗ ern,“ lachte ſie.„Wir werden Max und Mo⸗ ritz ſpielen, wir drei, was?“ Rechts und links, völlig verſtehend, ſchaute man zu ihr auf. Und die Wahrheit. Nach einem Vierteljahr waren ſie ja leider zu Ende. Wegen Auflöſung der Truppe. Mamſell Ehriſtine war immer noch ledig. Der Inſpektor ſelbſtverſtändlich. Aber ihr ſchönes Phlegma hatten ſie beide eingebüßt. und auch der Chef beklagte den Verluſt dieſer Eigenſchaft. je Sekretärin hatte den Wanderſtab er⸗ griffen. Ergreifen müſſen, Und Strupp war ausgeriſſen— er kam nie wieder. Japs lag nicht mehr auf dem Sofa, nie wieder. Er lag vor der Pforte an der Mauer. In ſeinen dunklen Augen ſtand eine ſtumme ſehnſüchtige Frage. Die Sehnſucht nach Vlondheit Zu allen Zeiten haben die Menſchen den Wunſch gehabt, der Natur ins Handwerk u pfuſchen und durch künſtliche Mittel beſon⸗ ders die Farbe der Haare zu verändern. Man kann das bis in die älteſten Zeiten zurück⸗ verfolgen. Die alten Aegypter färbten ſich Haare, Augenbrauen, Lippen, Finger⸗ und Fußnägel und beſtreuten überdies den Bart mit Goldſtaub. Auch die 400 jungen Mäd⸗ chen, die König Salomo bei öffentlichen Auf⸗ zügen begleiteten, beſtreuten ſich die Haare mit Goldſtaub. Ein Epigramm des Martial vermerkt ausdrücklich, daß manche Römer, deren Schädel kahl waren, ſich auf die Glatze Haare malen ließen, um aus der Entfernung den Anſchein 950 erwecken, daß ſie eine kurz⸗ geſchnittene Normalfriſur trugen. Bei den Frauen kann man durch alle Jei⸗ ten die Mode des Färbens verfolgen. Im piele wurden Waſſer braucht, hängt ſehr davon ab, w alten Rom war die Mode der blonden Haare, die ins Rote hinüberſpielten, beſonders ver⸗ breitet, und dieſe Mode herrſchte auch in Venedig während des 15. und 16 Jahrhun⸗ derts. Die ſchönen Venezianerinnen ſetzten alles daran, ihren Haaren den Farbton des ſogenannten„brennenden Blond“ zu geben. Zu dieſem Zweck ſetzten ſie ihre aufgelöſten Haare ſtundenlang der Sonne aus und be⸗ arbeiteten ſie Piaher mit allerlei Eſſen⸗ zen. Da die Dichter der Zeit nicht milde wurden, die geliebte Frau im Stile Petrar⸗ cas zu feiern, wollten die Schönen Vene⸗ dias um jeden Preis Petrarcas Laura alei⸗ chen. Berühmt war beſonders ein zum Haar⸗ bleichen beſtimmtes Rezept, das Catarina dl zugünſten ihrer weſtern erfunden atte Die Blondmanie beherrſchte auch die Eng⸗ länderinnen zur Zeit der Eliſabeth. Da die Königin blond war, ſetzten auch ihre Unter⸗ tanen ihren Stolz darein, blond zu ſein. Un⸗ ter Heinrich IV. von Frankreich gefielen ſich die Hofleute darin, die Haare ſchwarz und den Bart rot zu färben. Später ging man noch einen Schritt weiter, und die Modenarren beiderlei Geſchlechts ſtolzierten mit Perücken umher. die in allen Farben des Regenbogens ſchillerten. ——— Eine Tomatenpflanze: 1427 Wurzeln Wurzelwachstum und Waſſerbedarf der Ge⸗ müſepflanzen. Ob eine Pflanze öfter oder weniger ft tief ihre Wurzeln in den Boden hinunter⸗ reichen. Wurzelt ſie flach, ſo iſt ſie öfter zu begleßen, weil die obere Schicht des Bodens raſcher austrocknet als die tiefer liegende Bo⸗ denſchicht, in der ſich die Feuchtigkeit länger hält, weshalb auch die tiefer wurzelnden Ge⸗ wächſe länger ohne Gießen auskommen kön⸗ nen. Das Tiefenwachstum der Wurzeln wird auch oft durch die Beſchaffenheit des Bodens beeinflußt, da ſich in ſchwerem Bo⸗ den die Wurzeln viel mehr wagrecht aus⸗ breiten, wogegen ſie in leichtem, lockerem Boden eher in die Tiefe wachſen. Nach den Unterſuchungen, die Profeſſor Krömer ausführte, gehören zu den Gemüſe⸗ pflanzen, die am tiefſten wurzeln, vor allem die Tomaten, weil ſich die Wurzeln einer ein⸗ zigen Tomatenpflanze in einem Umkreis und einer Tiefe von etwa 1,25 bis 1,50 Metern im Boden ausbreiten; dabei ſind ſie ſo un⸗ endlich vielfach verzweigt, daß man ſchon bei 85 Zentimetern unter der Erdoberfläche nicht weniger als 1427 Wurzeln ausgebildet fand. Faſt ebenſo tief wurzeln auch die Kohlpflan⸗ zen, bei denen das Tiefenwachstum der Wurzeln inſofern wechſelt, als ſich beim Weißkraut und Wirſing ein ſtarkes Wurzel⸗ geflecht in einer Tiefe von einem Meter aus⸗ breitet, während der Kohlrabi höher wur⸗ zelt. Salat wurzelt gleichfalls ziemlich tief, und zwar bis 1,40 Meter; Bohnenwurzeln erreichen Tiefen von 1,10 Metern, Sellerie⸗ wurzeln wachſen 1 Meter tief und Erbſen ungefähr 80 Zentimeter. Als Flachwurzler kommen hauptſächlich die Zwiebelarten in Betracht ſowie vor allem duch die Gurken. die oft nur 20 Zentimeter tief wurzeln und deshalb auch beſonders durſtig ſind. Beim Gießen ſollte man alſo zunächſt auf die Flachwurzler Rückſicht nehmen, weil ſie natürlich viel leichter unter Waſſermangel leiden als die Gewächſe, die ihre Wurzeln metertief in den Boden ſenken. Andererſeits ſoll man aber auch ſchon bei der Bodenbear— beitung überlegen, wie tief die einzelnen Gewächſe wurzeln, ſchon deshalb, weil man 1 dadurch manche unnütze Arbeit ſparen ann. 2— Warum gleicht die Frau einer Zeitung? Dieſe merkwürdige Frage hat kürzlich eine amerikaniſche Zeitung ihren Leſern vorgelegt, wobei ſie vorausſetzte, daß an der Tatſache an ſich wohl nicht zu zweifeln ſei. Hier ſind nun einige der Antworten, die ſogar preis⸗ gekrönt wurden: Die Frau gleicht einer Zeitung, weil jeder Mann ſeine eigene Zeitung haben möchte und ſich nicht mit der ſeines Nachbars befaſſen will. Eine andere Einſendung lautete: Weil beide leicht zu leſen ſind. Weil jede Frau alles wiſ⸗ ſen will und alles erzählt, was ſie weiß. Weil ältere Jahrgänge nicht mehr gefragt ſind. Weil ſie beide ſtets das letzte Work haben. Und ſchließlich ein Philoſoph: Die Frau und die Zeitung gleichen ſich deshalb, weil man mit dieſer wie mit jener oft ſehr verſchie⸗ dener Meinung iſt, ſie aber doch nicht entbeh⸗ ren kaun. Buntes Allerlei Die größte aſtronomiſche Uht. In einer be⸗ kannten Straßburger Turmuhrenfabrik wird gegenwärtig die größte aſtronomiſche Uhr der Welt hergeſtellt, beſtimmt für die Kathedrale in Meſſina(Sizilien). Die Fabrik arbeitet ſchon drei 2 an der Herſtellung des Kunſt⸗ wertes, das bei einer Höhe von 30 Metern 50 nerſchiedene automa Uhrwerke enthal- lange Züchtung vom Agarna b E ten wird, um alle Figuren und Abteuungen in Gang zu bringen. Die Figuren ſind aus der Heiligen Schrift und der römiſchen Mytho⸗ logie gewählt oder verkörpern Geſtalten aus der örtlichen Sagenwelt. „der Stonunbaum des Meerſchweinchen. Funde mumiftierter Meerſchweinchen in Grä⸗ berſeldern der Inkas vermitteln uns eine weit beſſere Keuntnis von Abſtammung und Ent⸗ wicklung des Meerſchweinchens als von der mancher ar derer Haustiere, deren Urſprung dielfach noch im Dunkein liegt und ungewiß nur rermute“ werden kann. Die Heimat des Meerſchryinchens iſt danach Südamerika, und ſeine Miſttfform Agarna iſt dem uns be⸗ kannten Weerſchweinchen ſehr unähnlich. Agar⸗ na nämlich iſt rattenähnlich gefärbt, ſehr ſchnell, noch heute ſehr zahlreich in We Seca e und Gängen unter ſtachligen Gewächſen lebend, beißt und kratzt im Gegen⸗ ſatz zu unſeren ſanften Meerſchweinchen, 15 ja alle möglichen Verſuche zum Heile der Menſchheit geduldig über ſich ergehen läßt. Die mumifizierten Funde in den Gräberfeldern der Inkas zeigen, daß wahrſcheinlich eine ſehr 5 is zu unſerem Meerſchweinchen führt. Der züchteriſche Werde⸗ gang wäre demnach etwa ſo verlaufen, daß neben den wildfarbenen zuerſt weißgefärbte Tiere aufgetreten ſind, dann zweifarbige, viel ſpäter dann dreifarbige, wie ſie heute ſo be⸗ liebt ſind. ö 5 Luſtige Eile „Wo bewahrſt Du eigentlich Dein Gelb auf, wenn es Deine Frau nicht finden ſoll?“ „Ich lege es in den Korb mit den ungeſtopf⸗ ten Strümpfen!“ Ein Betrunkener torkelt durch die Allee heimwärts. Als er an einem Baumſtamm anrennt, zieht er höflich den Hut und enb⸗ ſchuldigt ſich. Bei den nächſten Bäumen wie⸗ derholen ſich die Zuſammenftöße und Ent⸗ ſchuldigungen. Bis der Betrunkene ſtehen⸗ bleibt und brummt:„J glaub', i wart', bis der Demonſchtrationszug vorüber iſt!“ „Was? Sie trinken Bier? Ich dachte doch, Sie wären Mitglied eines Mäßigkeitsver⸗ ein?“—„Aber ich konnte den Beitrag nicht mehr bezahlen!“ 1„Um Gottes Willen Hermann, waz aſt du denn für eine ſcheußliche Hoſe ank er Mann:„Es kommt überhaupt nicht darauf an, wie die Hoſe eines Mannes aus⸗ ſieht, ſondern daß ein warmes, treues Hertz drin ſchlägt!“ „Wer war denn der Herr, der geſtern mit bei euch zum Eſſen war?“ „Ludwig der lege ne „Ludwig der Vierzehnte???“ „Na ja, er heißt Ludwig und wird immer eingeladen, wenn man ſonſt nur dreizehn zn Tiſch wäre!“ 2 Aus der Welt des Wiſſens Das kleinſte Buch, 10 mal 6 Millimeter, wurde 1897 in Padua gedruckt und bringt auf 208 Seiten u. a. einen bisher unverdf⸗ 105 Brief Galileis aus dem Jahre 5. Bei einem Zinsfuß von 6 Prozent verdop⸗ pelt ſich das angelegte Kapital in 12 Jahren, bei 5 Prozent in 15 Jahren, bei 4 Prozent in 18 Jahren, bei 3,5 Prozent in 21 Jahren und bei 3 Prozent in 24 Jahren. Menſchen, die durch elektriſche! Strom ge⸗ tötet worden ſind, zeigen meiſt alle Anzeichen der Erſtickung; demnach ſcheint der Strom vor allem lähmend auf die Tätigkeit der Lunge zu wirken. Tropiſche Ameiſen bauen ihre Neſter vielfach auf Bäumen aus einer Maſſe, die ſie glei den Wespen durch Zerkauen von Holz un Vermengen mit Speichel herſtellen; die Weber⸗ ameiſen haben Neſter aus Blättern, die durch ein ſeidenartiges Geſpinſt verbunden werden. Eine der berühmteſten Kulturſtädte war Chichen Itza, eine Stadt auf der Halbinſel Hukatan(Mittelamerika), in der ſich das ge⸗ ſamte geiſtige Leben der Mayas konzentrierte; ihre höchſte Blüte erreichte ſie ungefähr um das Jahr 1000 n. Chr., alſo zu einer Zeit, als in Europa Karl der Große längſt ge⸗ ſtorben war und die irländiſchen Norman⸗ nen eben ihre erſte Entdeckerfahrten nach Ame⸗ rika antraten. Letzte Nachrichten Unter der Anklage des Landesverrats. Leipzig, 24. Maj. Am Dienstag begann vor dem Reichsgericht ein Landesverratspro⸗ zeß, für deſſen Durchführung fünf Tage vor⸗ geſehen ſind. Unter der Anklage des Ver⸗ rats militäriſcher Geheimniſſe ſteht der In⸗ Fe Emil Schneider aus Stra urg⸗Schrltigheim, der franzöſiſc er Staatsangehöriger iſt und der aus der Unter⸗ ſuchungshaft vorgeführt wurde. Zur Beweis⸗ 10 ee 40 Zeugen geladen. Ein höhe⸗ rer Offizier des Reichswehrminiſteriums iſt als militäriſcher Sachverſtändiger zugezogen. Wegen Gefährdung der Sicherheit des Skaa⸗ tes wurde auf Antrag des Reichs antes die Oeffentlichkeit für die ganze Dauer der Ver⸗ handlung ausgeſchloſſen. ——— 1 Am Himmelſahrtstage Ausgeſtorben ſcheint die Stadt, Weil, was ſich des Lebens freut Und den Bund mit ihm erneut, Sich hinaus begeben hat Auf die Hügel, auf die Berge, Angefüllt wird jedes Tal, Rühren wird ſich Wirt und Ferge In dem warmen Maienſtrahl. Von dem höchſten Giebel ſchau' Ich hinaus, o welch Gewimmel! Ja, die Erde trägt gen Himmel Menſchenherz und grüne Au! Und wie ferne Kirchenfahnen Flattert's von der Burg Geländern Bunt von ſeidnen Lenzgewändern Unter grünenden Platanen. Tu' dich auf, o ſchöner Schrein, Laſſe deine Schätze funkeln! Laß ſie, blitzend hell, verdunkeln Der Märtyrer blaß Gebein!—— Weihrauch ſind die Frühlingsdüfte, Und auch du, mein Schwalbenzug, Flattre, leichter Liederflug, Aufwärts in die freien Lüfte! Kimmelfahrt Von Dr. Boet licher, Betlin⸗Südende. Die drei Eisheiligen, auch die„Geſtren⸗ gen“ genannt, ſind vorüber; ſie haben ſich diesmal glimpflich benommen und keine Nacht⸗ fröſte gebracht. Aber anſonſten übte der Woönnemonat Mai in bezug auf die Son⸗ nenbeſtrahlung noch eine kühle Zurückhaltung aus und ſchickt uns ein„Mailüfterl“, das ſich recht fühlbar macht. Aber der Bauer iſt damit recht einverſtanden, denn„Mai kühl und naß, füllt dem Bauer Scheune und Faß“. Regen im Mai fördert auch das Wachstum der Kinder, beſonders der Haare, wenn ſie ich mit bloßem Kopf beregnen laſſen. Auch Maientau iſt kräftigend und heilſam, wenn man ſich damit wäſcht. In Schleſien pflük⸗ len die Burſchen am Himmelfahrtsmorgen einen Strauß aus Gras und Maiblumen und überreichen ihn ihren Auserwählten; wer ſich mit dem Tau aus dieſen Blumen das Ge⸗ ſicht beſtreicht, bewahrt ſich eine fleckenreine Haut und geſunde Augen. Bei dieſem Strauß⸗ anbieten gibt es wohl kaum einen„Korb“, denn welche Maid hat nicht den Wunſch, nach friſchen Wangen und blanken Augen. Weniger zart bei der Wahl der Mittel zur Auffriſchung der Mädchenhaut verfahren die Knechte im Weſtfaliſchen, indem ſie die Mädchen in der Frühe ſchlankweg in die H bie, werfen— und das nennen die fibenbunen Kavaliere noch das„Maibad“! ber zugunſten der Burſchen muß noch er⸗ wähnt werden, daß man ſich öfter dahin due daß die Mädchen einen Fuß. oder weligſtens den Holzſchuh in das Waſſer der „Hofkuhle“ ſtecken, dann ſind ſie frei, vor⸗ ausgeſetzt, daß ſie nicht auf die Knechte ſchimpſen. Dieſe Vorausſetzung läßt doch als mildernden Umſtand für die„Mannsleute“ darauf ſchließen, daß die dorflichen Evas⸗ töchter ihr Mundwerk auch nicht immer zart und ſäuberlich handhaben. Im übrigen fin⸗ det ſich abends Männlein und Fräulein beim Tanz um den Maibaum wieder frieblich und verſöhnlich zuſammen. Der Himmel fahrktstag wird vielfach zu fröh⸗ cher Feier und zu Ausflügen ins Freie be⸗ nutzt, in den Wald oder auf Hügel und Berge. Auch kirchliche Flurgänge und Prozeſſioonen („Wetterſegen“) finden in manchen katholiſchen Gegenden ſtatt. Der Umſtand, daß das Feſt der Himmelfahrt an einem Donnerstag ge⸗ feiert wird, hat wohl zu dem Glauben bei⸗ getragen, daß an dieſem Tage ein Gewitter komme Wegen der Wettergefahr ſoll man am Himmelfahrtstage nicht arbeiten und na⸗ mentlich nicht ſäen und nicht mähen, ſonſt uche der Blitz ein. Auch baden darf man nicht, beſonders nicht in einem Fluß, weil der ſein Opfer fordert. Ein Schutzmittel ge⸗ gen Wettergefahr iſt das Katzenpfötchen, auch Himmelfahrkspfötchen genannt; am Morgen des Himmelfahrtstages geſammelt und in Kränze gebunden, ſchützt es das Haus vor Blitz.— Am Abend vor Himmelfahrt wäh⸗ tend des Feſtläutens ſoll man Kürhiſſe pflan⸗ zen, dann werden ſie beſonders groß— ſagt man in Mecklenburg und Lauenburg. Auf den Flug Chriſti gen Himmel iſt es wohl zurückzuführen, wenn in bayeriſchen, aber auch in niederländiſchen und engliſchen Lan⸗ desteilen am Himme fahrtstage gewöhnlich nur „Fliegendes Fleiſch“, d. h. Geflügel, gegeſ⸗ en wird. Im Allgäu werden ſtatt deſſen von den Bäckern Brotvögel gebacken, die be⸗ ſonders von den Gaſtwirten den vom Kirch⸗ gang kommenden Gäſten verehrt werden. In Schieſien werden Himmelfahrtstuten, dünne Pfefferkuchen in Form von Papierrollen, an die Kinder verſchenkt. In dieſem Jahr fällt auf den Himmel⸗ e(25. Mai) auch der Tag des hei⸗ igen Urban, dem man beſonderen Einfluß auf Feld⸗ und Weinbau zuschreibt. In Thll⸗ ringen ſieht der Bauer darauf, daß an die⸗ ſem Tage die Beſtellung des Sommerfeldes beendet iſt; anderswo iſt er zur Ausſaat ge⸗ eignet, namentlich für Flachs und Hanf. Von onders ſympathiſcher Bedeutung iſt Urban als Patron der Winzer. In Franken zur Freude getrunken wird, wirtſchaftlich ſchö⸗ lands ſowie Feuerbeſtatter der Gemeinſchaft llen die Winzer das Standbild des Heilſgen auf dem Markte auf einen Tiſch. Der ein verlangt zum Gedeihen Sonne und 5 Wetter, wie auch wiederum dort, wo ein nes Wetter voranzuſetzen iſt; und 90 Freude iſt bei uns leider ſehr ſelten geworden. Um aber auf den heiligen Urban und ſeine Ver⸗ ehrung im Weinland der Franken zurückzu⸗ kommen, ſo wurde ſein Bild, wenn der Urbanstag ſchön und klar war, reichlich mit Wein übergoſſen, ſonſt bewarf das weinfreu⸗ dige und deshalb auch recht temperamentvolle Hen d ſein Standbild mit Unrat und teck und begoß es mit ſchnuftgam Waſſer. Da mußte 1255 der Heilige Urban bei ſei⸗ nem Himmelsbruder Petrus ſchon vorſorglich eine Fürbitte tun um gut Wetter, einmal 1 ſein winzerliches Patronsanſehn und weiter hin für ein reiches Weinfahr. Wenn man zur Maienzeit vom Weine ſpricht, wird einem ſo eigen auf der Zunge, und man denkt daran, daß jetzt im deutſchen Walde ein Edelkräutlein grünt, das man pflük⸗ ken ſoll, ehe es Blüten trägt; Waldmei⸗ ſter iſt es benannt und zum Maitrank wird es verwandt— aber mit Vorſicht und Ge⸗ ſchic! Die Maibowle iſt der Erſtling des Jahres und der Vorbote der Fruchtbowlen. Wie dem Jäger im Schnepfenſtrich zu Früh⸗ lingsanfang die Poeſie der Jagd ſich am reiz⸗ vollſten kundgibt, ſo erſcheint der Maitrank als frohe Botſchaft von Waldesgrün und Weineszauber und lieblichem Feſt im trau⸗ lichen und fraulichen Kreiſe— wie es einſtmals war und hoffentlich bald wieder kommen wird. Die erſten Deutschen in Nordamerila Wichtige Forſchungsergebniſſe zum Paſtocius⸗ Jahr. Da J. Am 6. Oktober 1933 wird das Deutſchtum in Nordamerika die 250⸗Jahr⸗ feier der Einwanderung der von Franz Daniel Paſtorius geführten deutſchen Mennoniten be⸗ gehen, welche die Ortſchaft Germantown bei Philadelphia gründeten. Umfangreiche 959 vorbereitungen ſind im Gange. Einen beſon⸗ ders wichtigen Beitrag zum Jubiläumsjahr ſtellt ein Aufſatz von Otto Lohr„Die deut⸗ ſche Sprache in Nordamerika im 17. 12275 hundert“ dar, der im erſten Heft des Jahr⸗ gangs 1933 der„Mitteilungen“ der Deut⸗ ſchen Akademie in München erſchienen iſt. Er behandelt ausführlich das mannigfaltige Auf⸗ treten von Deutſchen in Nordamerika vor Paſtorius. Schon 1608 ſind in Virginien, 1926 in Neuniederland Deutſche aufgetreten. Auf der anderen Seite kann Germantown, die Gründung von Paſtorius, nicht ohne wei⸗ teres als eine rein deutſche Siedlung bezeich⸗ net werden, es zeigte vielmehr ſtark nieder⸗ deutſch⸗holländiſche Züge.„Die erſten Sied⸗ ler Germantowns, die in der Mehrzahl vom Niederrhein aus Holland und Holſtein ſtamm⸗ ten, ſtanden als Mennoniten in Bann der niederdeutſch⸗holländiſchen Schriften des Men⸗ no Simon und ihrer niederdeutſchen und hol⸗ ländiſchen Laienprediger... Bezeichnend iſt, daß Paſtorius auch holländiſch ſchrieb und dichtete.“ N 5 Eine hochdeutſche Kontinuität, d. h. eine ununlerbrochene hochdeutſche Ueberlieſerung, wurde in Nordamerika erſt 1694 durch die Einwanderung einer Gruppe von 40 gebildeten Pietiſten geſchaffen. Das ſind bedeutſame Feſtſtellungen zur Berichtigung unſeres über⸗ kommenen Bildes vom Beginn der deutſchen Einwanderung nach den Vereinigten Staaten. ä——— 75 eee ee Verbot marriltiſcher Organſfatlonen Darmſtadt, 24. Mai. Der 8a ela für das Polizeiweſen Dr. Beſt erläßt fol⸗ gendes Verbot: Aufgrund des Paragraphen 1 der Ver⸗ ordnung des Herrn Reichspräſidenten zum Schutze von Volt und Staat vom 28. Februar 1933 werden folgende marxiſtiſche Organi⸗ ſationen mit ſofortiger Wirkung verboten und aufgelöſt: Kommuniſtiſche Frauenbewegung, Kom muniſtiſche Bauernorgari a ion, Ve! 5 i fe für Bea tungs ürſorge, Inte e ſengemeinſchaft für Arbeilerkültur, Antiſaſchiſtiſche Garde, Ge⸗ meinſchaft proletariſcher Freidenker Deulſch⸗ proletatiſcher Freidenſer Deutſchlands. Sozia⸗ liſtiſcher Jugend⸗Verband, Sozialiſtiſche Ar⸗ beiter⸗Jugend, Arbeitsgemeinſchaft der Kin⸗ derfleunde(Rote Fallen), Deutſcher Arbeiter- Schachbund, Deutſcher Arbeiter⸗Keglerbund, Arbeiterſchützenbund. Wer ſich an einer der aufgelöſten Organi- ſationen als Mitglied beteiligt, oder ſie auf andere Weiſe unkerſtützt, oder den organiſako⸗ riſchen Zuſammenhalt weiter aufrechterhält, wird nach Paragraph 4 der Verordnung des Herrn Neichspräſidenlen zum Schutz von Volk und Staat vom 28. Februar 1933 beſtraft. Das Vermögen der auf elöſten Feet nen wird zugunſten des Landes beſchlagnahmt und eingezogen. Aus Heſſen und Naſſan Neichsausſtellung für Kolonialwaren und furt und zurück. Es handelte und das Gericht kündigte ihm an, Feinkoſt. 8 Frankfurt a. M., 24. Mai. Die Edeka⸗ Genoſſenſchaften veranſtalten in der Zeit vom 17. bis 25. Juni auf dem Frankfurter Feſt⸗ lb ontalwaren und Feinkost ſowie dazugehörende Bedarfsgegenſtände e Während der Ausstellung werden eine Reihe wichtiger Ta⸗ zungen ſtattfinden. U. a. findet eine Sit⸗ zung des Generalrats der Edekazentralorga⸗ liſationen ſtatt, ferner ein Vertretertag der Spar⸗ und Arbeitsgemeinſchaft der Jungkauf⸗ ſeute, die Hauptverſammlung des Rekofei, der Verbandstag des Edeka⸗Verbandes, die Ge⸗ neralverſammlungen der Edekazentrale und der Edekabank, ferner eine große öffentliche Kund⸗ gebung. ö b Am 26. Mai Flaggen auf Vollmaſt in Heſſen. Darmſtadt, 24. Mai. Miniſterpräſident Dr. Werner erläßt folgende Bekanntmachung: Zur Ehrung von Leo Schlageter ſetzen am Freitag, den 28. Mai, aus Anlaß der 10⸗ ſährigen Wiederkehr des Tages, an dem die⸗ r deutſche Held ſein Leben für die Befreiung der Rheinlande geopfert hat, ſämtliche ſtaat⸗ lichen und gemeindlichen Behörden die ſchwarz⸗ weiß⸗zote Flagge und die Hakenkreuzfahne auf Vollmaſt. 8 Frankfurt a. M., 24. Mai.(Uner⸗ laubte Konkurrenz der Straßen⸗ bahn). Wegen unbefugten Betriebs einer Kraftfahrlinie wurden von der Kleinen Straf⸗ kammer zwei Kraftfahrzeugbeſitzer zu Geld⸗ ſtrafen von 150 bezw. 50 Mark verurteilt. Die Angeklagten fuhren Samstags und Sonn⸗ tags regelmäßig von Sprendlingen nach Frank; ſich dabei keines⸗ wegs immer um ausſchließlich beſtellte 11 ten, ſondern ſie nahmen auch unterwegs Fahr⸗ gäſte auf. Der eine Angeklagte hat ſeloſt Fahrgäſte angelockt, außerdem tat das ſeine Frau. Zudem war an dem Wagen ein Faß preisſchild angebracht. Der am ſchwerſten e⸗ ſtrafte Angellagte war einſchlägig vorbeſtraft falls er wieder ſich in der erwähnten Weiſe gegen das Geſetz vergehe, habe er auch mit der Einzie⸗ hung ſeines Wagens zu rechnen. 5 Hanau, 24. Mai.(Fritz Löſer ein⸗ ſtimmig zum Landrat in Hanau ge⸗ wählt). Der Kreistag des Landkreiſes Ha⸗ nau hatte ſich u. a. mit einem Antrag der nationalſozialiſtiſchen Frak ien zu beſchältigen, den kommiſſariſchen O rat Ni L5ſer end⸗ gültig zum Landrat des Landkreiſes Hanau zu ernennen. Dem Antrag wurde einſt'mmig zugeſtimmt. Die na ſonalſozialiſtiſche Fraktion hatte zuvor eine Begründung gegeben und ausgeführt, daß ſie in dem kommiſſariſchen Landrat Löſer den rechten Mann am rechten Platz erblickte. 45 Darmſtadt, 24. Mai.(Provinziglaus⸗ ſchuß.) Am Samstag, den 27. Mai, vormit⸗ tags 9 Uhr ſindet eine Sitzung des Provinzi⸗ alausſchuſſes ſtatt. Die Tagesordnung lautet: 1. Klage des heſſ. Bezirksfürſorgeverbandes Stadt Mainz gegen den heſſ. Bezirksfürſorge⸗ verband Kreis Bensheim wegen Rückerſtattung von irrtümlich erſetzten Fürſorgegufwendungen für den Wilhelm Schneider. 2, Antrag des Kreisamts Groß⸗Gerau auf Unterſagung des Gewerbebetriebs des Georg Dörr zu Nau⸗ heim als Rechtsberater. 3. Klage des Adolf Becht zu Flörsheim am Main gegen den Po⸗ lzeibefehl des Kreisamts Groß⸗Gerau vom 22. Februar 1933. 4. Klage des Ernſt Klotz zu Lengfeld gegen den Beſcheld des heſſ. Kreis⸗ amts Dieburg vom 31 1. 1933 wegen Nicht⸗ erteilung einer Legimationskarte. 5. Berufung des Vollziehungsbeamten Herm. Gramlich zu Zell, Kreis Bensheim, gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Bensheim vom 3. 2. 1933 wegen ſtrafweiſer Dienſtentlaſſung. Darmſtadt, 24. Mai.(5000 Mark Be⸗ lohnung). Die Verſicherungsgeſellſchaft hat für die Ermittlung der Täter, die in der Nacht auf Samstag, den 20. Mai, in der Villa des Fabrikanken Robert Bloch bei Ur⸗ le ach(Kreis Dieburg) einen Brand g gt ha⸗ ben, eine Belohnung von 5000 Mark ausge⸗ ſetzt. Darmſtadt, 24. Mai.(Sechs Monate Gefängnis wegen fahrläſſiger Tö⸗ tung.) Am Dienstag, den 21. März d. J. dem„Tag der nationalen Erhebung“, veran⸗ ſtaltelen die nat'onalen Verbände in Darm⸗ ſtadt einen Fackelzug. Dabei fuhr in der Waldſtraße ein Straßenbahnwagen in eine Gruppe Studenten, wobei drei Studenten zu Boden geworfen wurden. Einer erlitt dabei ſo ſchwere Schädelverletzungen, daß er kurz darauf ſtarb. Der 29 jährige Führer des Stra⸗ ßenbahnwagens hatte ſich jezt zu verantwor⸗ ten. Das Gericht kam nach eingehender Be⸗ weisar nahme zu der Auffaſſung, daß der An⸗ gellagte grob fahrläſſig gehandelt habe und verurteilte ihn wegen fahrläſſiger Tötung zu ſechs Monaſen Gefängnis. f e Darmſtadt, 24. Mai.(Der Staats⸗ fle Zeppelin verendet.) Die heſ⸗ iſche Pferdezucht wurde von einem ſehr ſchwe⸗ ren Vetluſt betroſ den. r Zuchthengſt Zerpelin wurde das Opfer eines Herzſchlages. Noch am vorletzten Sonntag konnte man den prächtigen Hengſt in ſeinen wundervollen Gängen bei der Einſpänner⸗ Hengſt⸗Schaunummer auf dem Darfmſtädter Turnier bewundern und ſelbſt am Tage vor inem Tode tat der Hengſt in völliger Friſche eppelin wurde am eine Zuchtdienſte.— e 13. April 1926 in Oldenburg geboren und ſtammt aus der ſehr guten Zuchtlinſe des prächizen Heigſtes Grö nold⸗Gruſon⸗Gambo⸗ Girello aus der Aniſette 3 v. Eboli. Der Hengſt wurde 1929 für einen ſehr hohen Auchtyrets angelauft und war in den erſten A e engelande eine Reig sausſtellung f füt Ko⸗ Ja Der ſehr wertvolle roß ö 8 7 en nds alen Mal.(Zwei Ausrei⸗ 05 rinnen wieder heimgebracht) Die iden am 17. Mai als vermißt gemeldeten Ausreißerinnen aus Darmſtadt wurden von der Kriminalpolizei in Frankfurt aufgegrif⸗ jen und von den Eltern abgeholt. darmſtadt, 24. Mai.(Heſſen frei von Maul und Klauenſeuche). Nach amt. cher Feſtſtellung war am 1. Mai dieſes Nan der Volisſtaat Heſſen völlig frei von aul: und Klauenſeuche Mörfelden, Kreis Groß⸗Gerau, 24. Mai. Wb Straßennamen im„roten örfelden). In dem ehemals überwie⸗ 515„toten“ Mörfelden hat die nationals Revolution ſich ebenſo ſiegreich behauptet, wie in anderen Gemeinden. Der nunmehr rein na. tionalſozialiſtiſche Gemeinderat von Mörfel⸗ ben beſchloß u. a. ſetzt zahlreiche Straßen- umbenennungen, denn in 11 5 9 60 gab es nicht nur eine Friedrich⸗Ebert⸗Straße und eine Bebelſtraße, ſondern auch eine Darwinſtraße, eine Heineſtraße, und eine Liebknechtſtraße. Umbenannt wurden jetzt der Schulplatz in Adolf⸗Hitler⸗Platz, die Ringſtraße in Hinden⸗ burgring, die Feldſchule in Horſt⸗Weſſel⸗Schule, die Liebinechtſtraße in eee die Darwinſtraße in Martin⸗Luther⸗Straße, die Ebertſtraße in Göringſtraße, die Bebelſtraße in Prof. Dr. Wernerſtraße, die Wingertge⸗ wann in Sprengerſtraße und die Heineſtraßze in Gemeinderſtraße. Bauſchheim, 24. Mal.(Unkrautver⸗ tilger, Vorſicht Gift!) Der Landwirt Georg Laun von hier ſtreute auf ſeinem Acer zur Vertilgung von Hedderich ein Mittel, das gifti e Beſtandteile enthält. Offenbar hat er davei von dieſem Gift eingeatmet, denn als er nach Hauſe kam, machten ſich Ver, giftungserſcheinungen bemerkbar. Dieburg, 24. Mai.(Rücktritt des Dieburger Bürgermeiſters). Bürger⸗ meiſter Wid iſt aus Geſundheitsrückſichten von ſeinem Amt zurückgetreten reſp. er iſt um Be⸗ urlaubung eingekommen und beabſichtigt ſich demnächſt penſiomeren zu laſſen. Wick, der augenleidend iſt, wurde 1922 zum Bürgermei. G. gewählt. Im Jahre 1928 wurde er ohne degenkandidat auf neun Jahre wiedergewählt. Dieburg, 24. Mai.(Voneinem Faſel⸗ ochſen ſchwer verletzt). Der Faſelwär. ter Funk aus Harpertshauſen wurde beim Stallmiſten von einem Fageloſen derart an die Wand gedrückt, daß er mit ſchweren in. neren Berlezungen ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Mainz, 24. Mai.(Tagung des Pro- vinzialausſchuſſes der Provinz 10 t 1 Darniſtadt, 2 7 1 * Rheinheſſen.) Unter dem Vorſitz des Provinzialdirektors Dr. erſten Male neuen ſtimmte Mainz zu, der„Rheiniſchen Wachgeſellſchaft mbh.“ wegen gröblicher Verletzung der beſonderen Vorschriften für dieſe Wachgeſellſchaften die Erlaubnis, gewerbsmäßig Leben und Eigen⸗ tum fremder Petſonen zu bewachen, zu ent ziehen. Ferner hob der Ausſchuß einen Stra. beſcheid des Kreisamts Worms gegen de Unternehmer R. Carle aus Worms⸗Neuhauſen auf, da die Beſchuldigung, den Reichsguüter. tarif unterboten zu haben, nicht aufrechtetha“ ten werden konnte. Mainz, 24. Mai.(Eine Diebesbande, drei Stehler und vier Hehler, ver⸗ „ Im Laufe eines Jahres wurden in ainz mehrmals ergiebige Einbrüche in Ge⸗ ſchäftshäuſer verübt. Kürzlich, bei einem Ein⸗ bruch in ein Schuhgeſchäft, kam man dem Die⸗ besauto auf die Spur und fand nun in den Wohnungen der Diebe und 1— zwei der Wehner tagte zun der Provinzialaüsſchuß in ſeiner Zuſammenſetzung. Der Ausſchuß letzteren ſind Althändler in Frankfurt— noch einen großen Teil der gestohlenen Waren, die insgeſamt einen Werk von 30000 bis 40 000 Mark varſtellen. Das Diebesgut har einen derartigen Umfang, daß es in einen gtoßen Saal im Polizeſamt zur Sortierung und Auſſtellung untergebracht werden mußte Malgz⸗Jahlb ach, 24. Mal.(Bom Eich örnchen gebiſſen.) Ein Schüler von jer war auf einen Baum geklettert und wollts Eichhörnchen ausheben. Dabei wurde er vol den im Reſt befindlichen Alten in die Finge gebiſſen. Vor Schreck ſtürzte er ab und et litt einen Schlüſſelbeinbruch und einen Blu erguß am Knie. Guntersblum, 24. Mal.(Vom Aut überfahren.) Der zehnzährige Sohn des Arbeiters 1 Höflich hängte ſich an einen fahrenden Viehwagen. Beim Abſteigen lief ei in ein entgegenkommendes Auto, einen ſchweren Oberſchenkelbruch, letzungen und innere Verletzungen erlitt. Zoßenheim, 24. Mai.(Bie! Un glüd indeiner Familie). Der 74jährige Land- wirt Philipp Sieben von hier hat ſich, offen⸗ bar in ſeeliſcher Depreſſion, auf ſeinem Spei. r erhängt. Voriges 19 5 iſt die Frau des andwolrts geſtorben und vor erſt drei Wo⸗ chen ſein 37jähriger Sohn. wobei et Kopfver⸗ dem Antrag des Kreisamtes Main; min del Bekanntmachung Betr.: Das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Heugraſes für den gemeinheitlichen Faſelſtall. Das Mähen, Aufarbeiten und Heimfahren des Heugraſes für den gemeinheitlichen Faſelſtall wird am Samstag, den 27. Mai 1933, vor⸗ mittags 10 Uhr, im Sitzungsſaale des Rathauſes an die Wenigſtnehmenden öffentlich verſteigert. Betr.: Die Schlageter⸗Gedächnisfeier. Die verehrliche Einwohnerſchaft der Ge⸗ meinde Viernheim wird höflichſt gebeten, aus Anlaß der 10.⸗jährigen Wiederkehr des Tages, an dem Schlageter, einer der Beſten unſeres Volkes, im Kampf um die Befreiung der Rhein- lande ſein Leben geopfert hat, durch zahlreiches Beflaggen ihrer Häuſer der Würdigung des Ta⸗ ges zu entſprechen. Es wird erwartet, daß die geſamte Bevölkerung dieſem Aufruſ Folge leiſtet. Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung zur Ver⸗ billigung der Speiſefette für die minder ⸗ bemittelte Bevölkerung. Die kürzlich verausgabten Reichsverbil⸗ ligungsſcheine für Speiſefette enthalten 6 Ab⸗ ſchnitte, ſe 2 für die Monate Mai, Juni und Juli 1933. Die beiden Abſchnitte Nr. 1 u. 2 für Mai berechtigten zum Bezug der verbilligten Speiſefette für die Zeit bis 31. Mai 1933. Auf die Abschnitte Juni und Juli dürfen die verbilligten Speiſefette nur während der betr. Monate bezogen werden, alſo nicht ſchon jetzt. Eine Verwendung der Abſchnitte vor und nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdauer iſt unzuläſſig und ſtrafbar. Betr.: Verteilung der Tabakanbaufläche 1933. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß diejenigen Tabakpflanzer, die das ihnen zugeteilte Kontingent nicht voll ausnutzen wollen, dies ſofort bei der Bürgermeiſterei zu melden haben. Die letzte Friſt hierzu läuft den kommenden Freitag, nachm. 5 Uhr, ab. Wer ſeine Minderausnützung des Kontingents bis dahin nicht angemeldet hat, muß mit der Kürzung ſeiner Anbaufläche im kommenden Jahr rechnen. 15 Viernheim, den 24. Mai 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In komm. Vertretung: Bechtel. Bekanntmachung. Betr.: Ladenſchluß in Viernheim. Auf Grund des§ 9 Abſ. 3 der Verord- nung über die Regelung der Arbeitszeit der An⸗ geſtellten vom 18. März 1919(RGBl. Seite 315) und im Einverſtändnis mit dem Gewerbe⸗ aufſichtsamt Darmſtadt erteilen wir hiermit den hieſigen Metzgereiinhabern die Erlaubnis, ihre Ladengeſchäfte in den Sommermonaten(1. Mai bis einſchl. 30. September) an allen Werktagen anſtatt von 7 Uhr bereits von 5 Uhr morgens ab für den geſchäftlichen Verkehr offen zu halten. In der Zeit von 5 bis 7 Uhr darf jedoch fremdes Perſonal nicht beſchäftigt werden Unſere Beamten ſind angewieſen, die Metzger ⸗ geſchäfte in dieſem Sinne zu überwachen und Zuwiderhandelnde auf Grund des 8 18 der oben- Ugenannten Verordnung zur Anzeige zu bringen. Viernheim, den 23. Mai 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Oechler ewige Schweigen“ heim. dem höchſten Norden. im Sattel.“ bringt film⸗Darbietung digkeit. Tage. Programm. oder: man 2 Tonfilm-Luſtſpiele Trompeter von Pekingen 2. Faße dich kurz mein Liebling mit größtem Lacherfolg. Erſte Viernheimer Tonfilaſchau Das großartigſte Tonfilmprogramm Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt) u. Freitag Nur 2 Tage im Central⸗Film⸗Palaſt. Zwei große Sonder⸗Vorſtellungen. 1. Platz nur 40 Pfg. Der erſte Eskimo⸗Tonfilm„Iglu— Das „Der Scheich des Nordens“ zeigt man zum erſten mal in Viern⸗ Es iſt eine packende Liebesgeſchichte aus Wie dieſe Eskimos lie- ben, leben, kämpfen um ihre Nahrung zeigt uns dieſes Tonfilmwerk in Bild und Ton. iſt eine hochintereſſante Tonfilm⸗ Sehenswürdigkeit die einzige in ihrer Art. geiſterung, Ueberall Maſſenandrang. Wollen Sie was Außergewöhnliches erleben, ſo beſuchen Sie bitte Donnerstag Chriſti Himmelfahrt oder Frei⸗ tag dieſe erſtkl. Darbietung. ſehen wir Ken Maynard der unerſchrockenſte Cowboy des Wilden Weſtens in„Prärie-Helden Ein Originalechter Wild⸗Weſtfilm von noch nie erlebten Abenteuern und Spannung. Zugleich eine reizende Liebesgeſchichte die allen Beſuchern beſtens gefallen wird. Ueberall große Be⸗ Es Im zweiten Teil Als Zugabe 1. Der Dieſe Ton- iſt eine beſondere Sehenswür⸗ Damit viele dieſelben beſuchen können koſtet über die 2 Tage 1. Platz nur 40 Pfg. Niemand verſäume daher die nicht zu überbie⸗ tende und erſtkl. Tonfilm⸗Darbietung. Nur 2 Samstag vollſtändig neues Tonfilm⸗ Gebt Aufträge dem Handwerk! Ueberall iſt der Durchbruch der nationalen Erhebung freudig begrüßt worden. Am erſten Mai haben alle Kreiſe der Bevölkerung für die nationale Arbeit im Rahmen der Volksgemein⸗ ſchaft öffentlich Zeugnis abgelegt. Unſer Führer, Volkskanzler Adolf Hitler, hat alle, die guten Willens ſind, zur Mitarbeit aufgefordert. Wer möchte da untätig beiſeite ſtehen. Ein jeder ſollte ſich darüber im Klaren ſein, daß die Wiederbelebung der Wirtſchaft höchſte nationale Aufgabe bedeutet. Wer dem Handwerk Aufträge erteilt, leiſtet nationale Auf- bauarbeit, der unterſtützt praktiſch die nationale Regierung. Wer mit Aufträgen an das Handwerk, zu denen er Imſtande iſt, zurückhält, verlängert die Wirtſchaftskriſe und muß ſich den Vorwurf ge⸗ fallen laſſen, ein Gegner der nationalen Wieder⸗ erhebung zu ſein. Daher: Gebt Aufträge dem Handwerk, Ihr beſeitigt dadurch die Arbeits- loſigkeit! Abt. für Propaganda und Auf⸗ klärung der NSDAP. Viernheim Brügel. „Blutendes Deutſchland“ der Film der deutſchen Nation im U. T. ⸗Film⸗Palaſt! Nur 3 Ta ge! Nun iſt er da, der Film, auf den ganz Viernheim ſchon wochenlang wartet.„Blutendes Deutſchland“ heißt der Film, der dem deutſchen Volke zugeeignet iſt. Er erzählt uns aus Deutſch⸗ lands großer Zeit, der Geburtsſtunde des Reichs in Verſailles 1871, von dem Reich der Kraft und Herrlichkeit. Wir ſehen die Neujahrsparade 1913, den herroiſchen Kampf des deutſchen Volkes während des Weltkrieges, die Novmber revolution, Spartakuskämpfe, den Schandfrieden von Verſailles uſw wie all die großen Ge⸗ ſchehen der Zeit nach dem Kriege heißen. Wir erleben die Beſetzung des Ruhrgebietes mit, wir erleben, wie Albert Leo Schlageter den Heldentod ſtirbt für ſein geliebtes deutſches Vaterland. Ueberall in deutſchen Landen wird am Freitag, dem 10 jährigen Todestag, dieſem deutſchen Helden gedacht. Zu ſeiner Ehrung wird Deutſchland Flaggenſchmuck tragen. Uns Viern⸗ heimer iſt es nun vergönnt, in dieſen Tagen Alberts Leo Schlageters Heldengeſchick im Film mitzuerleben. Der Film wurde genau nach den einzig vorhandenen Originalaufnahmen geſchaffen. Jeder, der ſich Deutſcher nennt, wird dieſe Woche den Union⸗Film⸗Palaſt beſuchen. Wir ſehen weiter, wie Deutſchland erwacht. Der denkwürdige 30. Januar 1933, die Schick⸗ ſalswende des Deutſchen Reiches, zieht an unſerem Auge vorüber. Deutſchland iſt einig für natio⸗ nale Freiheit und ſoziale Gerechtigkeit. Unſer greiſer Reichspräſident von Hindenburg ſpricht, wir hören den großen Volkskanzler Adolf Hitler und Reichs miniſter Dr. Göbbels. Die großen Männer unſerer Zeit, ſie ſprechen zu uns, wir hören ihre Stimmen, wir vernehmen ihre großen Worte, wir ſehen ſie lebenswahr vor uns. Sie ſehen alſo, es iſt der Film der deutſchen Nation, es iſt der Film einer gewaltig großen Zeit. Kein Viernheimer wird ſich dieſen Film entgehen laſſen. Alle werden ſie kommen, um dieſen Film des nationalen Deutſchlands mitzuerleben. Im Beiprogramm ſehen wir den Film„Geſegnete deutſche Erde.“ Das Programm trägt nur ernſten Charakter und wird für jeden eine Feierſtunde und Weiheſtunde in ſeinem Leben ſein.— Der U.⸗T.⸗Filmpalaſt hat ſich mit Aufführung dieſes Filmes mit in die erſten Reihen der deutſchen Tonfilmbühnen geſtellt und hiermit ſeine alte Tradition, das erſte und älteſte Theater am Platze zu ſein, gewahrt. — Die Aufführungen erfolgen nur 3 Tage und zwar heute, Donnerstag und Freitag. Sichere ſich deshalb alles Plätze. Vereins⸗Anzeiger. Odenwald⸗Klub, Ortsgruppe Viernheim. Am Mittwoch, den 24. und Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt), den 25. Mai 1933 Wander- treffen in Mannheim. Abfahrt am Mittwoch, den 24. Mai 1933 zur Begrüßungsfeier pp. im Roſengarten um 18,31 Uhr.(Sonntags- karten löſen.) Abfahrt für die Teilnehmer am Donnerstag vorm. zur Beſichtigung des Muſeum, Planetarium, ſowie Hafenrundfahr⸗ ten um 8,15 vorm. Treffpunkt: Friedrichs⸗ park. Abfahrt für die Teilnehmer am Feſt⸗ zug zur Kundgebung im Schloßhof nachm. 12,59 Uhr(Eilzug.) Um zahlreiche Betei⸗ ligung bittet Der Vorſtand. Turnverein von 1893. Tell⸗Schauſpiel. Heute abend ½9 Uhr wichtige Beſprechung aller Schauspieler und Sänger auf dem Waldſport⸗ platz. Um vollzähliges Erſcheinen bittet. Die Leitung. Geſangverein„Sängerbund.“ Morgen(Chriſti Himmelfahrt) Mittag 1 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Gelegenheits Kkäufe! 5 um. Kräm Erzzn Speisezimmer 99 325 2 LI Schlafzimmer 150. rnb. potert, hompl. mit Folsterst. 7 Naturlaslert, Kompl. Küche mt Pte en Tisch und Stühle Mannheim. Marmeladen der billige Brotaufſtrich 0 Zwetſchgen⸗Latwerg 1 Pfd. Apfelgelee mit been Gemiſchte Marmelade Aprikoſe Konfitüre Kronenkraut offen Mebollo Konfitüre Alle Marmeladen und Konfitüren in Kleinpackungen in großer Auswahl. Goedeche 6. m. b. H., Viernheim— Adolf Hitlerſtraße 38 ſusſug fac flücnensurm. Chriſti RT N N bei Heckmann. KONZERT ſtatt, wozu freundlichſt einladetf, Ph. Stumpf u. Frauß Alle Sonn- und Feiertage ſtehtß; das Auto ab 2 Uhr zu 20 Pfaßß pro Perſon zur Verfügung, ab Ortsausgang Weinheimerſtraße Jumlelen posucnt 2 Zimmer oder 2 Zimmer und Küche mit Zubehör Von wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. 2 Zimmer und Küche mit Zubehör, im erſten Stock nach der Lorſcher⸗ ſtraße billig Zu Ver- mieten. Krug, Uhrmacher. Guterhaltener, moderner, weißer Maderwagen ſehr preiswert hat ab- zugeben. Lampertnelmerstrase 5 Dringende Heimarbeit vergibt A. Born, Leipzig Talſtr. 17. Amicitia 09 CE. B. Wheim. 9 Sportplatz im Wald mit 9 38 Ren. Zur Waldſchenke. Donnerstag,(Himmelfahrtstag) den 25. Mai Liga⸗Freundſchafts⸗Spiel gegen Vin. Bürstadt in Bürſtadt. Abf. per Auto um 2 Uhr ab Lokal. In Sandhofen 11 Uhr Handball- Freundſchaftsſpiel gegen Sp. Bgg. Sandhofen in Sandhofen. Abfahrt/ 10 Uhr per Rad ab Lokal. In Neu⸗Oſtheim 9½ Uhr: 07 Mannheim AH.— Amieitia AH. Abfahrt per Rad um 8 Uhr Lokal Am Freitag abend 8¼ Uhr im Lokal z. Stern. Groß-Ringkampf gegen Verein für Körperpflege 68 Mannheim(Oberliga) im kleinem Saal. Nur Stuhlſitze. Heute Abend 6 Uhr: Zuſammenkunft der Hand- baller auf dem Platze. Morgenz Donnerstag Vorm. 9 Uhr: Training der Schwerathleten im Lokal. Anſchließend 10 Uhr: Wichtige Mitgliederverſammlung. a Aünunmnmnunneunnammanumnmummmmammuammmnmmdnnmnnmmnumnnmun Aanmuumummumunnmunmannnduunnunnnnamugnaünae ald Bevor Sie ſich eine neue Kamera zulegen laſſen Sie ſich die neue Cerlix⸗ Kamera Model 1933 für Rollfilme 6049 em unverbindlich vorführen! Dieſe Kamera koſtet einſchließlich 1a. Ledertaſche mit Samtfütterung und Schulterriemen nur Mark 23.50 fiche L. Wiakenbach r. Horſt Weſſelſtraße 7 lnunumnnnummnmmnumunmnummnminmnſnnn /me ſſiunnaumantanmandnnnpmnann ug nmumamunnguenannnsd att b Nikolaus Effler Lebensmittel: Limburger Käſe/ Pfd. 8 Pfg. Schöne große Bauernhandkäſe St. 8 Pfg. grotze Auswahl in Delikateß u. Streichkäſe Syrup, feinſter Brotaufſtrich Pfd. 28 3 Zwetſchen-Latwerg fd. 38 3 Apfel-Gelee, rein(keine Nachpreſſe) Pfd. 40 Pfg. Pfd. 45 Pfg. Pfd. 55 Pfg. Feinſte Gemüſenudeln Pfd. 32 Pfg. Feinſte Maccaroni 785 kilolaus klller Lehens mittel. Apfel-Gelee mit Himbeer Erdbeer-Konfitüre