Morgen Samstag von 11 Uhr ab 1 a hausgemachte Seſuch des Reichsſtatt⸗ halters in Viernheim am Samstag, den 27. Mai 1933. An die Bevölkerung Viernheims! Am Samstag, den 27. Mai berührt der Statthalter Sprenger, entgegen den ſeitherigen Meldungen auf ſeiner Fahrt durch Heſſen auch Viernheim. Er trifft von Lorſch kommend um 11 Uhr in Viern⸗ heim ein und wird nach einem Aufenthalt von ca. 20 Minuten nach Lam⸗ pertheim weiterfahren. Sämtliche öffentlichen und privaten Gebäude ſind zu flaggen und zu ſchmücken. Die Parteigenoſſen, die Gemeindebehörden, die Schulen, die Feuer⸗ wehr und die Vereine bilden in den Durchfahrtsſtraßen, die Lorſcherſtr., Adolf Hitlerſtraße, Schulſtraße, Waſſerſtraße, Ernſt Ludwigſtraße Spalier, um denſelben bei ſeiner Durchfahrt zu begrüßen. Programm: 10,30 Uhr: Aufſtellung des SS.⸗Motorſturms am Waldeingang Lor⸗ ſcherſtraße zur Einholung des Statthalters. Wurst Flessch zu haben bei Johann Weinlein Sandſtraße 9 diernbeimer Anztiget Viernheimer Zeitung Morgen Samsta erscheint taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— preis monat. 1 g 9 1,40 Mt fre in? Haub gebracht.— Gratis: wöchentl. daz aeg Uluſtrierte 25 33 bel a von 2 Uhr ab 5 aktuelle 1„ f 3 a b 5 e intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan owie einen Wanb⸗ 1a hausgemachte 155 55 5 2 ö kalender.— Annahm von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Erpeditionen eutſchlands u. des Auslands Erſtes, älteſtes u erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes rnſprecher 117.— Telegramme pe Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 An 888 ö vorſchriften bei A i igt.— i 15 rt a. 15—echelfleltne Druck u. Verlag! Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 2 15 1 e eee eee— N58 a eee Blernheimer Tageblatt— Olernheimer Nachrichten) (Glernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) enpreiſe: Die einſpaltige i koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., ieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ d r, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer f 0 50. Jahrgang zu haben bei Nummer 122 Samstag, den 27. Mai 1933 10,30 Uhr: ſtraßen. 10,30 Uhr: Hitler⸗ und Schulſtraße. 10,30 Uhr: 10,30 Uhr: am Rathausplatz. 11,05 Uhr ſprache des Herrn Statthalters. Wir erwarten zahlreichſte Beteiligung der Bevölkerung an dem Empfang! (gez.:) Winkenbach, Ortsgruppenleiter der NS DAP. (gez.) Bechtel, komm. Bürgermeiſter. Aufſtellung der Schulen auf den verſchiedenen Durchfahrts⸗ Aufſtellung der Vereine zur Spalierbildung in der Adolf Die Feuerwehr übernimmt den Ordnungsdienſt. Die Feuerwehrkapelle ſtellt ſich am Rathaus auf. Auſſtellung der SA, Suh, SS nnd der Parteigenoſſen : Begrüßung des Reichsſtatthalters auf dem Rathausplatz durch den Ortsgruppenleiter und Bürgermeiſter. Kurze An⸗ An ſämtliche Geſangvereine Anläßlich des Beſuches unſeres heſſ. Reichsſtatthalters Herr Dr. Sprenger verſammeln ſich alle Sänger die abkommen können, morgen vormittag 10 Uhr vor der Schillerſchule. Gemeinſamer Chor am Rathaus „Gott grüße dich“. Nachher Spalierbildung in der Schulſtraße. Fahnen mitbringen! Gg. Hook, Gauchormeiſter; J. Mayr, Ehrenchormeiſter. Nikolaus Adler gegenüber dem Pflug. Beute Freitag nachmittag 3 Uhr und morgen früh 8 Uhr ab zu haben Nikolaus Adler Alexanderſtraße Nr. 19 Gute EI-Harlondeln Zentner 1.90 Mark zu verkaufen J Hatmannstrane 1 Freim. Feuerwehr. Zum Empfang des heſſ. Statthalters mor⸗ gen Samstag halb 11 Uhr Antreten am Spritzen⸗ haus. Am Sonntag, den 28. Mai 1033, vorm. 5 Uhr findet eine Uebung der Pflichtmannſchaften Jahrgang 1908 und 1909 ſtatt. Signal halb 5 Uhr. Wer unentſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Sämtliche Führer und Spielleute haben zu dieſer Uebung zu erſcheinen. Viernheim, den 25. Mai 1933. Das Kommando. Jedes Inſerat hat in dieſem glatt Erfolg! Jetzt, Mannheim 1b l 1,, Breite andauer Central-Film-Palast. eule Freitag letzter Tag.. Platz nur 40 1. Iglu— Das ewige Schweigen 2. Frätie-Helden im Sattel(Men Maynard) 3. Der Trompeter von Pekingen 4. falle dich kurz mein Liebling. Dieses Tonfilm-Programm steht an ier Spitze aller Darhietunge — Anfang 8 Uhr, ah 9 ien auls Beste zu empfehlen. n u. ein Besuch ist allen Filmtreun- Uhr nochmals alles zu sehen. Heute letzter Tagl Der Fllm der natlonen Erhebung Bluten Jeder Deutſche muß heute zu Albert Leo Schlageter. Sie ſehen die Er —. ſlll!. ff Saphtatsnulonne des 88- Trunns 11/3/11 /33 übernimmt 15 Hrankentransporte jeder Art und zu jeder Tag⸗ und Nachtzeit. Die Beſtellung des Krankentransportwagens nimmt A. Schmitt, Bürſtädterſtraße und das Polizeiamt entgegen. 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Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Von Argus. Das deutſche Volk gedenkt in dieſen Ta⸗ gen Albert Leo Schlageters, der vor zehn Jahren von den ins Ruhrgebiet eingedrungenen Franzoſen erſchoſſen wurde. Der junge deutſche Held ſtarb als Opfer jener franzöſiſchen Politik, deren damaliger Exponent der Vater der Idee des Ruhr⸗ einmarſches, Poincare, war. Es iſt eine Politik, für die Gewalt alles, Recht nichts iſt. Obwohl ſie ſtets als Politik des Rechts maskiert ſelbſtgefällig einherſtelzt. Bei jeder näheren Betrachtung wird jedoch die Schein⸗ heiligkeit einer ſolchen„Rechtspolitik“ auch für den blödeſten Zeitgenoſſen augenfällig; man betont die„Heiligkeit der Verträge“ nur dort, wo man daraus einen Vorteil für Frankreich herleiten oder doch wenig⸗ ſtens erhoffen kann. Wo ſich aus denſelben Verträgen jedoch Rechte oder Anſprüche für Deutſchland ergeben, ignoriert man ſie kur⸗ zerhand. Der ganze e und die erſchütternde Tragödie Schlageters ſind nur Glieder in der Kette dieſer Politik, die auch heute noch nicht abgeriſſen iſt. Poincare iſt zwar inzwiſchen ein ſtiller Mann geworden. Die franzöſiſche Politik wird ſeit Jahr und Tag von anderen Män⸗ nern maßgebend beeinflußt: Tardieu, Her⸗ riot, Daladler, Paul⸗Boncour— um nur einige Namen zu nennen, Die meiſten von ihnen behaupten, viel weiter links zu ſtehen als Poincare und jede Gewaltpolitik abzu⸗ lehnen. In Wirklichkeit aber hat die fran⸗ zöſiſche Europapolitik nur eine undere Etikette erhalten. In der Sache iſt alles beim alten geblieben. Das Verſailler Diktat gilt nach wie vor als der politiſchen Weisheit letzter Schluß, allerdings nur in⸗ ſoweit, als es zur dauernden Niederhaltung und Disqualifizierung Deutſchlands benützt werden kann. Wenn 1 Deutſchland darauf verweiſt, daß in dieſem famoſen Diktatvertrag auch das Verſprechen der En⸗ tenteſtaaten zu einer Abrüſtung gleich der deutſchland auferlegten und längſt praktiſch durchgeführten enthalten ſei, ſo hat man. auf franzöſiſcher Seite immer neue Ausflüchte bei der Hand, um ſich um die Erfüllung die⸗ ſes Verſprechens zu drücken. Freilich werden derlei Ausflüchte allmählich von der übrigen Welt in ihrer ganzen Hohlheit erkannt, und ſie ſind kaum mehr geeignet, den ſchlech⸗ ten Willen Frankreichs zu einer wirklichen Abrüſtung zu verdecken. Jedenfalls führt don dem Urteil des franzöſiſchen Krieg gerichts in Düſſeldorf aus dem Jahre 1923 zu der franzöſiſchen Sabotage der Genfer Abrüſtungsverhandlungen im Jahre 1933 eire gerade Linie. So lange Frankreich aber von dieſer Linie nicht abgeht, iſt an eine A Befriedung Europas nicht zu den⸗ en. * Es gibt natürlich auch in Frankreich Leute genug, die die ganze Sachlage durch⸗ ſchauen. Und die Rede des deutſchen Reichs⸗ känzlers Adolf Hitler, die die Zuſammen⸗ hänge mit ſchonungsloſer Offenheit enthüllt hat, hat ſicherlich auch in Frankreich vielen Aber die parteipoliti⸗ ſchen Klüngel und Cliquen ſorgen dafür, daß ſich aus ſolcher Einſicht zunächſt noch keine praktiſchen Konſequenzen ergeben. Neuerdings hört man zwar, daß ſich auch in Frankreich ſo etwas wie eine Götterdäm⸗ merung der Parteien vorbereite, aber einſt⸗ weilen merkt man nach außen hin noch we⸗ nig davon. Zwar hat die franzöſiſche Preſſe den bekannten Paktvorſchlag Muſſo⸗ linis— Abſchluß eines Friedens⸗ und Freundſchaftsvertrags zwiſchen Italien, Eng⸗ land, Deutſchland und Frankreich— in. der letzten Zeit günſtiger beurteilt als früher, aber man wird den Verdacht nicht los, als handele es ſich dabei mehr um eine taktische, enn um eine grundſätzliche Schwenkung. Jedenfalls ſteht feſt, daß die franzöſiſchen Bereidigung er Statthalter Die Neithsſtatthalter der deutſchen Tänder beim Reichspräſidenten—„Eine neue nd Ländern“— Vereidigung auf Verfaſſung und Geſetze Klammer zwiſchen Reich u Berlin, 27. Mai. Durch die Einſetzung der Re ichs ſtatt⸗ halter für die deutſchen Länder iſt das Verhältnis zwiſchen Reichsregierung und Landerregierungen bekantlich grundte⸗ gend umgeſtalket worden. Die Reichsſtatt⸗ halter— vom Reichspräſidenten auf Vor⸗ ſchlag des Reichskanzlers eingeſetzt— ge⸗ währleiſten die völlige Uebereinſtimmung in der Reichs⸗ und Länderpolitik. Die Reichs⸗ ſtatthalter haben ihre Aemter bereits vor ei⸗ nigen Wochen angetreten. Am Freitag wurden ſie durch den Reichspräſidenten ver⸗ eidigt. Es wird darüber mitgeteilt: Reichs⸗ präſident von Hindenburg empfing in Gegenwart des Reichskanzlers H itler und des Reichsminiſters des Innern Dr. Frick die bisher ernannten R eichsſtatthal⸗ ter: von Epp⸗Bayern, Mutſchmann⸗Sach⸗ ſen, Murr⸗Württemberg, Wagner⸗Baden, Sauckel⸗Thüringen, Sprenger⸗Heſſen, Kauf⸗ mann⸗Hamburg, Röver⸗Oldenburg und Bre⸗ men, Löper⸗Braunſchweig und Anhalt. Dr. Alfred Mayer⸗Lippe und Schaumburg⸗Lip⸗ pe, zur Vereidigung. Reichsräſident von Hindenburg begrüßte die Herren in ei⸗ ner kurzen Anſprache, in der er darauf hin⸗ wies, daß die Einrichtung der Reichsſtatt⸗ halter eine neue Klammer zwiſchen dem Reich und den Ländern bilden ſolle; ſie ſoll eine einheitliche Reichs⸗ politik ermöglichen und ſo die Einheit des Delegierten auf der Genfer Abrü⸗ ſtungskonferenz mit einer ern lichen Raffineſſe nach wie vor alle Kernfra⸗ Sie umgehen. Sie weichen jeder praktiſchen tellungnahme zu den aufgeworfenen grundſätzlichen Fragen aus und machen Vorſchläge für den Abſchluß einer Reihe von Abkommen oder Pakten, mit denen ſie in er⸗ ſter Linie die Unverletzlichkeit der Verträge — lies: des Verſailler Diktats— garantiert ſehen wollen. Es iſt alſo immer die alte Ge⸗ chichte, von der wir oben ſprachen. Bei die⸗ er Sachlage dauert die unſichere Lage der Genfer Konferenz, man kann auch ſagen, die unſichere Lage in Europa weiter. Erfreulich iſt nur eines: die Tatſache nämlich, daß ſich in der Welt die Erkenntnis von der Schuld Frankreichs an dieſer Entwicklung immer mehr Bahn bricht. Die deutſche Außenpolitik wird dafür zu ſorgen haben, daß dieſe wah⸗ ren Zuſammenhänge allmählich auch dort verſtanden werden, wo man ſich bis heute noch dagegen ſperrt. *. Nun hat zwar die Genfer Rede des amerikaniſchen Delegierten Nor⸗ man Davis inſofern eine große Bedeu⸗ tung gehabt, als ſie erkennen ließ, daß die neue amerikaniſche Außenpolitik ſich wieder mehr den europäiſchen Fragen zuzuwenden geſonnen iſt, und daß ſie insbeſondere den feſten Willen offenbarte, in Genf einen be⸗ friedigenden Abſchluß herbeizuführen. Vom deutſchen Standpunkte aus iſt natürlich jede Aktivität der amerikaniſchen Politik auf die⸗ ſem Gebiete zu begrüßen. Wir vermiſſen aber vor allem eines und zwar gerade das fc uns und unſere Haltung in Genf Ent⸗ cheidende: die Anerkennung unſerer Gleichberechtigung. Wir vermiſſen in der Rede von Norman Davis weiter prä⸗ A Vorſchläge über die Abſchaffung der ngriffswaffen, ſodaß wir vorerſt zu der Auffaſſung kommen, als ob auch Amerika immer noch Unterſchiede in der allgemeinen Abrüſtung zulaſſen könnte. Unterſchiede., die 0 N N N Reiches ſtärken; er bitte die Reichsſtatthalter. in dieſem Sinnne ihr Amt aufzufaſſen und zu führen, und wünſchte ihnen für ihre Ar⸗ beit reichen Erfolg zum Beſten ihres Vater— landes.— Die Reichsſtatthalter leiſteten hierauf den im Reichsminiſtergeſetz für den Reichskanzler und die Reichsminiſter vorge⸗ ſchriebenen, ihnen von dem Herrn Reichsprä— ſidenten vorgeſprochenen Eid, der folgenden Wortlaut hat: „Ich ſchwöre: Ich werde meine Kraft für das Wohl des deutſchen Volkes ein⸗ ſetzen, die Verfaſſung und die Geſetze des Reiches wahren, die mir obliegenden Pflichten gewiſſenhaft erfüllen und mei⸗ ne Geſchäfte unparteiiſch und gerecht ge⸗ gen jedermann führen. 80 wahr mir Golt helfe.“ Reichspräſident von Hindenburg hatte vor der Vereidigung der Reichsſtatthalter den Reichskanzler Hitler zum Vortrag emp⸗ fangen. Ernennung Das Mitglied des Reichstages Friedrich Hildebrandt iſt am Freitag auf Vor⸗ ſchlag des Reichskanzlers vom Reichspräſi⸗ denten zum Reichsſtatthalter von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, Mecklenburg-⸗Strelitz und Lübeck ernannt worden. Dr. Göbbels fährt nach Rom Reichspropagandaminiſter Dr. G ö b⸗ bels wird am heutigen Samstag, 21.31 Uhr mit ſeiner Gattin nach Rom abreiſen. In der Begleitung des Miniſters befinden ſich ſein perſönlicher Referent Hanke, ſein Adju⸗ dant Prinz Schaumburg⸗Lippe und Dr. Ley. E dedland⸗Kultivierung Beſprechung im Keichsernährungs- miniſterium. Am Freitag begannen im Reichser⸗ nährungsminſſterium die Beſpre⸗ chungen zwiſchen dem Reichsausſchuß für Moorkultur und Oedland-Kultivierung und den zuſtändigen Stellen des Arbeitsdienſtes. Es handelt ſich bei dieſen Beſprechun⸗ en um eine Unkerſuchung der Möglich⸗ eiten, drei- bis dreieinhalb Millionen Hektar Oedland und Moore nutzbar zu machen und zu beſiedeln. Die Verhandlungen drehen ſich vor allem um vier Fragen: Die Organiſation des Me⸗ liorationsweſens, die Anſetzung von Arbeits⸗ dienſtlagern und des Arbeitsdienſtes über⸗ haupt, die Prüfung der geſetzlichen Grund⸗ lagen zur Durchführung dieſes Werkes in der Form, ob die beſtehenden Geſetze ausreichen oder ob noch Neuerungen notwendig ſind und die Frage der Finanzierung. praktiſe, zu Ungunſten Deutſchlands wirken. So bleibt für die Haltung der deutſchen Ab⸗ ordnung in Genf die Lage gleich ſchwierig. Deutſchland will den Frieden und will die allgemeine Abrüſtung, muß aber jede ein⸗ ſeitige Belaſtung und jedes Meſſen mit zweierlei Maß entſchieden ablehnen. Im Fernen Oſten hat es eine große Ueberraſchung gegeben. Die Japaner haben ihren Vormarſch in der Richtung Peking, der alten chineſiſchen Hauptſtadt, fortgeſetzt. Ernſtlichen Widerſtand haben ſie nicht gefun⸗ den. Ob ſie in die Pekinger Außenviertel eingedrungen ſind, oder vor der Stadt Halt gemacht haben. iſt aus den Meldungen nicht Fritz Rotter geflüchtet a Vaduz(Liechtenſtein), 27. Mai. Der frühere Berliner Theaterunternehmer Fritz Rotter iſt aus Liechtenſtein ge⸗ Klüchtet. Offenbar hat er ſeine Ausliefe⸗ tung nach Deutſchland befürchtet. Von zu⸗— ſtändiger Stelle wird zu der Flucht mitge⸗ teilt, daß Fritz Rotter nicht mehr im Kran⸗ kenhauſe weilte, ſondern wieder ſein Hotel in der Nähe von Vaduz bewohnte und von dort mit unbekanntem Ziel in ein ausländiſches Sanatorium abgereiſt iſt. Er hat erklärt, er wolle demnächſt wieder nach Liechtenſtein zu⸗ rückkehren. Die liechtenſteiniſchen Behörden hatten ſeinerzeit mit den deutſchen Behörden über ſeinen Aufenthalt in Liechtenſtein und ſeine Staatsbürgerſchaft einen Briefwechſel geführt. Die deutſchen Behörden hatten fer⸗ ner davon Kenntnis, daß er ſich in Liechten⸗ ſtein aufhielt, aber ſie hatten bisher keinen Strafantrag oder Haftbefehl gegen ihn er⸗ laſſen, Wie aus Berlin gemeldet wird, ſind in der Strafſache gegen Fritz Rotter artas Schaie wegen Konkursverbrechens und an⸗ derer Straftaten die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft nunmehr abgeſchlol⸗ en, klar zu erſehen. Feſt ſteht jedoch, daß dem Einmarſch der Japaner in Peking keinerlei Widerſtand entgegengeſetzt worden wäre. Die Japaner wollten aber nicht einmar⸗ ſchieren und es kam ganz überraſchend zu einem Waffenſtillſtand, um den die Chineſen nachgeſucht hatten. Wollte Japan durch di Verzicht auf Beſetzung Pekings das chineſi⸗ ſche Nationalgefühl ſchonen, um jetzt zu einem japaniſch⸗chineſiſchen Bündnis gegen die Europäer und die Amerikaner zu gelan⸗ gen? Das wäre möglich. iſt ſogar wahr⸗ ſcheinlich. Jedenfalls muß man die Entwick⸗ lung im Fernen Oſten ſcharf im Auge behal⸗ ten. Die Konkurrenz des Ausländerhandels. Berlin, 27. Mai. der Reichswirtſchafts⸗ miniſter hat beſtimmt, daß ſämtliche Aus⸗ länder, die nach dem Geſetz von 1896 einen Wandergewerbeſchein nicht zu führen brau— chen, in Zukunft eines ſolchen bedürfen, wenn ſie ihre Verkäufe durchführen wollen. Da dieſe Beſtimmung insbeſondere für die Grenzgebiete in Frage kommt, iſt beſtimmt worden, daß bei der Prüfung der Frage, ob ein Wandergewerbeſchein ausgeſtellt werden ſoll, die Intereſſen der deutſchen Grenzbe— völkerung und der deutſchen Landwirtſchaft genügend gewahrt werden. Wieder ein Flugzeugunglück Jwei Toke. Paris, 27. Mai. Ein den Dienſt auf der Strecke Barce⸗ lona⸗Genug verſehendes italieniſches Waſſerflugzeug wurde bei Marignane mit drei Mann Beſatzung und drei Paſſa⸗ gieren im Augenblick des Startes von einer ſtarken Böe erfaßt und umgeworfen. Der finkende Apparat konnte von einer italieni⸗ ſchen Barkaſſe ins Schlepptau genommen merden. Lokales * Nadfahrer⸗Verein„Eintracht“. Bahnrennen im D. J. K.⸗Stadion. Wir verweiſen nochmals auf das große radſportliche Ereignis im D. J. K.⸗Stadion am morgigen Sonn⸗ tag. Etwas ganz Neues und Spannendes. Die Zuſchauer werden die Rennfahrer immer vor ihren Augen ſehen. Nicht weniger als 50 Fahrer, darunter ganz bedeutende Favoriten von den Vereinigten Deutſchen Radſportverbänden und Bund Deutſcher Radſahrer, unter anderem Mos⸗ mann und Stett, Stuttgart, Römelt, Baden⸗Oos, Schuler und Leichert, Mannheim, Wolke und Walter, Ludwigshafen werden ſich am Start ein⸗ finden. Die Feuerwehrkapelle wird durch ihr Platzkonzert zur angenehmen Unterhaltung bei⸗ tragen. Der Beſuch der Veranſtaltung kann der verehrlichen Einwohnerſchaft, beſonders den Bru⸗ dervereinen und Sportvereinen, nur empfohlen werden. Er wird ſich lohnend geſtalten, zumal der Eintrittspreis im Vorverkauf nur 30 Pfg. beträgt. Der Vorverkauf, im Inſerat erſichtlich, wird Sonntag Vormittag 12 Uhr ſeinen Ab⸗ ſchluß finden Wir bitten nochmals, hiervon regen Gebrauch zu machen. * Turnverein von 1893. Das Aus- ſcheidungsturnen für das Deutſche Turnfeſt in Stuttgart fand am vergangenen Sonntag in Karlsruhe ſtatt. Im Zwölfkampf Klaſſe 1 konnten Franz Herbert als 22. mit 171 Punkte und Hans Binninger als 35. mit 160 Punkte als Sieger hervorgehen. Da der 10. Kreis(Baden) 63 Wetturner ſtellen darf, können unſere beiden vorgenannten Turner am Turnfeſt in Stuttgart teilnehmen. Auch bei dem Ausſcheidungsturnen für Sportler in Heidelberg konnten Philipp Hook 13. und Auguſt Helfrich 19. Sieger werden. Auch dieſe beiden Turner werden den Turnver⸗ ein in Stuttgart vertreten. Wir wollen hoffen, daß es unſeren einheimiſchen Turnern gelingen möge, auch in Stuttgart Siege zu erringen. Gut Heil. * Wald ⸗ Promenaden ⸗ Konzerte an Pfingſten. Das anläßlich der Feuerſchutz⸗ woche und des 30,jährigen Beſtehens der hieſigen Feuerwehrkapelle angeſagte Wald⸗Promenaden⸗ Konzert, welches bekanntlich der ungünſtigen Witterung wegen verſchoben werden mußte, findet nun an beiden Pfingſtfeiertagen am„Ochſen⸗ brunnen“ ſtatt. Während am erſten Tage aus⸗ ſchließlich vaterländiſche Weiſen zu Gehör gebracht werden, ſoll der zweite Tag der Volksbeluſtig⸗ ung gewidmet ſein. Wer alſo einige genußreiche Stunden verleben will, dem können wir den Beſuch dieſer Veranſtaltungen aufs wärmſte empfehlen. Näheres wird noch durch Inſerate bekanntgegeben. * Stiftung für Opfer der Arbeit. Der von Herrn Reichskanzler Adolf Hitler aus Anlaß des Feiertages der nationalen Arbeit er- laſſene Aufruf zur Errichtung einer Stiftung für die Opfer der Arbeit hat einen ſtarken Wieder⸗ hall im deutſchen Volke gefunden. Sämtliche Stände unſeres geeinten Volkes wetteifern unter⸗ einander in hilfsbereitem Geben. Um den Millionen von Sparern und Geſchäftsfreunden eine bequeme Gelegenheit zur Beteiligung an dieſer Sammlung zu geben, hat ſich die Organi- ſation des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ bandes und damit auch die Zweigſtelle Viern- heim der Bezirksſparkaſſe Lorſch in den Dienſt dieſer guten Sache geſtellt. Sammelliſten liegen bei der vorgenannten Stelle auf und werden Beträge in jeder Höhe dort angenommen. Es wird gebeten, von der Gelegenheit zur Einzeich- nung regen Gebrauch zu machen. — * NS⸗Kriegsopferverſorgung. Am Montag, den 29. Mai 1933, findet im Gaſt⸗ haus zum Freiſchütz von vorm. 9— 11 Uhr u. nachm. von 1—5 Uhr eine Beratungsſtunde durch den komm. Kreisleiter ſtatt.. Sämtliche Kriegsbeſchädigte, die in letzter Zeit von der Krankenkaſſe Anforderungen auf zu viel gezahl⸗ tes Verſorgungskrankengeld erhalten haben, wer- den erſucht, ebenfalls zu erſcheinen. Der komm. Obmann: Hanf. Tell⸗Schauſpiele am Sonntag Mitiag 43 Uhr! Es iſt die 3. Aufführung am morgigen Sonntag und man darf hoffen, daß ſolche einen immer noch größeren Zuſpruch erfährt als die 2. Veranſtaltung am Himmelfahrtstag, die ſthon einen großen Beſuch aufzuweiſen hatte. Immer noch waren nicht alle Viernheimer erſchienen, weshalb an die Fehlenden nochmals hiermit herzl. Einladung ergeht: beſucht die Tellſchau⸗ ſpiele am Sonntag! An die Mitglieder aller hieſigen Vereine, Sport- u. Geſangvereine, kath. Vereine und wie ſie alle heißen, ergeht unſere beſondere Bitte: Unterſtützt dieſes Werk eures Brudervereins, der in vorderſter Linie kämpft um Viernheims Ehr und Anſehen! Ein Beſucher muß zehn neue Beſucher werben, denn die Auf⸗ Feierlicher Verlauf— Bevölkerung— Kurze, Der Reichsſtatthalter für das Land Heſſen, Herr Reichstagsabgeordneter Sprenger hat auf ſeiner Fahrt durch Heſſen, auch unſerem Viernheim heute Vormittag einen Beſuch abge⸗ ſtattet. Aus dieſem Anlaffe wurde von der Ge⸗ meindeverwaltung und Leitung der N. S. D. A. P. große Empfangsfeierlichkeiten abgehalten. Unſer Ort prangt in feſtlichem Flaggenſchmuck. Be⸗ ſonders die Durchfahrtsſtraßen Lorſcher⸗, Adolf Hitler⸗, Schul-, Waſſer⸗u. Ernſt Ludwigſtraße, der Herr Reichsſtatthalter kam von Lorſch und fuhr nach Lampertheim weiter, waren überaus feſtlich geſchmückt. Die Fahnen des neuen Deutſchland Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Hakenkreuz ſowie die Heſſenfarben flatterten froh im Winde. An den Häuſern prangte friſches Mafengrün. Zu beiden Seiten der Durchfahrtsſtraßen hatten die Schulkinder in Begleitung ihrer Lehrer, ſowie ſämtliche hieſige Vereine Anfſtellung genommen, ſodaß überall ein feierliches Gepräge herrſchte. Die Feuerwehr hatte den Ordnungsdienſt über⸗ nommen. Am Rathaus hatten die Formationen der NSDAP, SA, SAR, Ss und die übrigen Parteigenoſſen in ſtrammer Weiſe Aufſtellung genommen. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle führte den muſikaliſchen Teil der Feierlichkeiten durch. An den Feierlichkeiten beteiligten ſich die Herren Gemeinderäte, Gemeinde-, Staats-, Poſt⸗, Forſt⸗ und Zollbeamten ſowie Lehrerſchaft. Die Vereinigten hieſigen Geſangvereine hatten links der Rednertribühne, die in feierliches Grün ge⸗ hüllt iſt, Aufſtellung genommen. Daneben ſtan⸗ den die Fahnendeputationen der Vereine. Vorn hatten. SA. und SA.⸗Reſerve Front gebildet. Das Eintreffen des Herrn Reichsſtatthalters hatte ſich umſtändehalber verzögert. Der SS.⸗Motor⸗ ſturm holte gegen 12 Uhr den Autozug am Lorſcher Wald ab und begleitete denſelben durch die am Ortseingang errichtete Ehrenpforte zum Platze vor dem Rathaus, wo die Begrüßungs⸗ feierlichkeiten ſtattfanden. Der Herr Reichsſtatt⸗ halter ſchritt in Begleitung mehrerer Herren der Regierung die Front der SA. ab und begrüßte mit„Heil Hitler“ die ſich in überwältigender Zahl eingefundenen hieſigen Einwohner. Am Aufgang zur Rednertribühne überreichte ein kleiner Hitlerjunge ein ſchöngemaltes Glas der Heſſ. Bier- glasmalerei und zwei Mädchen Blumenſträuße und trugen ſinnvolle Gedichte vor. Freundlich dankte Herr Reichsſtatthalter Sprenger den Kindern. Die Geſangvereine ſangen unterdeſſen den Chor„Gott grüße Dich“ und die Muſik⸗ kapelle ſpielte einen kurzen Marſch. Der Orts- gruppenführer, Herr Gemeinderat Adam Win⸗ kenbach, ſprach herzliche Worte der Begrüßung und brachte auf Regierung und Reichsſtatthalter ein dreifaches Sieg Heil aus, in das alle freudig führung auf einer ſolch wunderbar, künſtleriſch geſchaffenen Naturbühne, unter Mitwirkung her- vorragend künſtleriſcher Kräfte, verdient die aller⸗ größte Unterſtützung und ſtets ein aus verkauftes Haus. Daher am Sonntag: zu den Tell⸗Schau⸗ ſpielen. Eiſte Vieruheimer Tonfilm ſchau 1. Fritz Schulz, Emmi Beſſel, Alfred Abel, Julius Falkenuſtein, Erika Gläßuer u. Jakob Tiedtke in einer der beſten Tonfilm⸗Operetten des Jahres. 2. Die Polizeipatronille um Mitternacht. Dieſe Woche im Central-Film⸗Palaſt. Ein wunderſchönes 100% Tonfilmprogramm das wirklich nicht zu überbieten iſt, kommt dieſe Woche wieder im Central zur Aufführung. Trotz viel Geſchrei von anderer Seite hiler iſt es doch Tatſache, daß die Darbietungen des Central- Film⸗Palaſtes in jeder Hinſicht unüberbietbar ſind und ſtets an erſter Stelle ſtehen. Es iſt bewieſen, daß ſchon immer die größten und beſten Filmwerke der Welt nur im Central⸗Film⸗Palaſt und früher in den Engel-Lichtſpielen gezeigt wur⸗ den. Warum ſollte es heute anders ſein? Film⸗ freunde, laßt Euch nicht verblüffen durch aufrei⸗ zende Zeitungs⸗Inſerate und Kritiken. Sondern da geht man hin, wo man die Gewähr hat, gut unterhalten zu werden, d. h. für ſein Geld was geboten bekommt. So zeigt man die entzückende Tonfilm-Operette„Das Mädel vom Montpamaſſe“ oder: Um Ehre, Treue und Liebe. Fritz Schulz als Schlagerſänger, Fritz Schulz als Parodiſt von Mairice Chevalier u.ſ w. muß man unbedingt geſehen und gehört haben. Im 2. Teil„Die Polizeipatrouille um Mitternacht“. Ein Senſations⸗ Abenteuerfilm 1. Ranges. Alles in allem ein Bomben⸗ Programm. Achtung! Demnächt F. P. 1 antwortet nicht. Sullhalterbeſuc in Nenhein. 0 Gewaltige Anteilnahme der Viernheimer aber eindrucksvolle Feier. einſtimmten. Herr Bürgermeiſter Bechtel fand ebenfalls innige Worte der Begrüßung und dankte für den Beſuch in unſerer Gemeinde. Er em⸗ pfahl dem Herrn Reichsſtatthalter, ſich beſonders um das Wohl unſerer ſehr darniederliegenden Gemeinde anzunehmen und ſchloß mit einem drei⸗ fachen„Sieg Heil“. Hierauf ergriff Herr Reichs⸗ ſtatthalter, Reichstagsabgeordneter Sprenger das Wort. Mit ſeinen kurzen, trefflichen Ausführungen hatte er bald die Herzen der Viernheimer er⸗ obert. Gern wäre er zu uns Pfälzern geeilt, die wir hier in der heſſiſchen Ecke liegen, ſei er doch ſelbſt Pfälzer Blutes. In beredten Worten ſchilderte er die Not und das Elend in dem alle Gemeinden ſeien. Lindern wollen wir dies in feſter Zuſammenarbeit. Nichts darf uns trennen. Freuen wir uns, daß Adolf Hitler die Macht hat und Chriſtl. Moral und Sitte weiterbeſtehen kann. Adolf Hitlers Handeln ſei uns Vorbild. Jeder iſt willkommen, der guten Willens iſt. Wir wollen auf keinen guten Deutſchen verzichten. Ausgeſchloſſen ſind Schmarotzer und ſolche die ſich am Volke vergangen haben. So bauen wir auf das Volk der Arbeit, einen Staat der Ord- nung, Zucht und Sitte. Beſonders die Jugend ruft Adolf Hitler auf zur friedlichen Arbeit, die niemand zu ſtören wagen wird. Ganz auf uns ſelbſt geſtellt wollen wir ſein. Unſer Boden wird uns bringen was wir brauchen, wenn wir es hat Brot, muß Brot haben. Der Bauernſtand muß geſund werden. Handwerk, Gewerbe und die Fabriken müſſen Ingang geſetzt werden. So wollen wir ein Treugelöbnis ablegen, wir Pfälzer hier im Heſſenlande, wir Heſſen allzumal wollen wetteifern an dem Aufbau unſeres Staates. Blicket auf vertrauensvoll zu dem greiſen General- feldmarſchall unſerem Reichspräſidenten, ſchaut mit Hoffnung auf den Führer aller Deutſchen den Reichskanzler Adolf Hitler. Heil! Heil! Heil! Mit ſtarkem Beifall wurde die Rede des Herrn Reichsſtatthalters aufgenommen. Den Ab⸗ ſchluß der kurzen, aber ſehr eindrucksvollen Feier, bildete das Horſt Weſſellied, das von der Ver⸗ einigten Feuerwehrkapelle geſpielt und von allen Anweſenden kräftig mitgeſungen wurde. Gleich anſchließend ſetzte der Herr Reichsſtatthalter mit ſeiner Umgebung die Fahrt fort und zwar war ſein nächſtes Ziel unſerer Nachbargemeinde Lampertheim. Unſere Gemeinde hat an dieſem ehrenvollen Beſuch, der die Volksverbundenheit der neuen Regierung dokumentierte, ſehr regen Anteil ge⸗ nommen. Der Herr Reichsſtatthalter und ſeine Begleitung haben aus Viernheim ſicherlich den allerbeſten Eindruck mitgenommen Der ſchönſte Wochenſpiel⸗ plan im U.⸗T.⸗Filmpalaſt. „Trara um Liebe“ mit Felix Breſſart.„Wir blauen Jungens“„Zwiſchen Zwölf und Eins“ 100% ige Tonfilme. Kommen! Sehen! Hören! Staunen! Dieſe Woche zeigen wir unſeren geſchätzten Filmfreunden ein durchweg 1000/ iges Tonfilm⸗ programm, das wieder alle Erwartungen über⸗ treffen und an der Spitze aller Darbietungen, ſteht. Unſere Programme ſtellen auch wirklich das Beſte da, was von deutſcher Filmkunſt ge⸗ boten werden kann. Wenn Sie einen wirklich genußreichen Abend verleben wollen, daan müſſen Sie in den beliebten U.⸗T.⸗Filmpalaſt kommen. Dort finden Sie was Sie ſuchen: Ein prächtiges und ſehr reichhaltiges Filmprogramm. Wir zeigen Ihnen 4 Tonfilme an denen Sie Ihre Freude haben werden. Der Hauptſchlager iſt Richard Eichbergs Tonfilm„Trara um Liebe“ mit dem bekannten und ſehr beliebten Filmkomiker Felix Breſſart. Weiter wirken noch mit Martha Eggerth, Maria Paudler, Georg Alexander, Ernſt Ver⸗ rebes und Senta Söneland. Dieſes Künſtler⸗ Enſemble bürgt für einen äußerſt genußreichen Film.„Trara um Liebe“ ſpielt in der alten, lieben Wienerſtadt mit all dem köſtlichen, heiteren Wiener Humor und Wiener Fröhlichkeit. Als 2. Schlager bringen wir„Wir blauen Jungens“. 3. kommt der Tonlachſchlager„Zwiſchen Zwölf und Eins“, alles lacht ſich Tränen. 4. der Naturfilm„Fahrt ins Wunderland der Heimat“. So haben wir dieſe Woche wieder ein Programm zuſammengeſtellt, das keineswegs überboten werden kann. Das alte beliebte U.⸗T.⸗Kino iſt und bleibt die erſte Tonfilmbühne am Platze. Jede Woche einmal in's U.⸗T., dies darf kein Film⸗ freund vergeſſen. Heute 3 Blätter nur in zäher Arbeit ihm abringen. Wer arbeitet welcher am 31. Mal erfreulicherweiſe großes J Intereſſe, Ei g klaſſiges Programm aue bun een deut. ſchen“ Opern iſt zuſammengeſtellt worden und wird jeder Muſikfreund auf ſeine Rechnung kom. men. Zu Gehör kommen Arien, Lieder, Duette, Terzette aus: Lohengrin, Tannhäuſer, Zauber- flöte, Figaro, Don Juan, Undine, Waffenſchmied, Wildſchütz, Zar und Zimmermann, Orpheus, Luſtige Weiber von Windſor, Hoffmanns Er. zählungen, Martha, Evangelimann, Freiſchütz u.ſ w. Trotz enormer Unkoſten ſind die Preiſe in erſchwinglichen Grenzen gehalten. Der Vor- verkauf findet ſtatt bei Hofmann, Buchhandlung. EPC ˙ AAA Ac Gottesdienst⸗ Ordnung Sonntag in der Oktav von Chriſti Himmelfahrt. Apoſtelkirche: 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt und Generalkommunion der Jungfrauen. 7/110 Uhr Hochamt mit Predigt. ½ 2 Uhr Predigt und Aufnahme. 4 Uhr Verſammlung im Freiſchütz mit Unterhaltung, wozu auch die Ehren- mitglieder eingeladen ſind. Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergortesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. A. f. Joh. Müller 7. Joſef Heinrich Winkler, Ehefrau Eliſabeth geb. Müller und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. Amt für Eliſ. Koob geb. Sar, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Dieustag: ¼7 Uhr Segensmeſſe für Kathar. Stumpf geb. Bildſtein. Söhne: Andreas und Joh. und Angehörige. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Kath. Hanf gebor. Hahl, Eltern und Angehörige. Mittwoch: 7 Uhr beſt. Amt für Valentin Kirchner 2, Eltern Cornelius Kirchner, Ehe⸗ frau Magd. geb. Lang und Sohn f Krieger Stefan Kirchner. 3/7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Englert geb. Wunderle und beiderſeitige Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Sabina Klee geb. Hoock. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für ledig 1 Cäcilie Winkenbach, Eltern und Geſchwiſter. Freitag:/ 7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Mich. Kalt, Ehefrau Anna Maria geb. Bähr, bei⸗ derſeitige Eltern und Angehörige, Leonhard Froſchauer, Ehefrau Anna Maria geb. Hanf, Söhne Friedrich und Jakob. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Renz und Familie Wilhelm Roos. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Thereſe Helbig geb. Alter, deren Eltern, Schwiegereltern und An- gehörige. f Samstag: ¼ 7 Uhr Tauſwaſſerweihe. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Haas 4. und Familie Philipp Träger. 37 Uhr beſt. Amt für Kath. Schloſſer geb. Knapp. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 47 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Mittwoch Abend 8 Uhr Schluß der Mai⸗ Andacht. Donnerstag ¼6 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Freitag Abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am Pfingſtſonntag gehen die diesjährigen Erſtkommunikanten gemeinſam zur hl. Kommu⸗ nion. Wir wollen dieſesmal die Kinder um ½8 Uhr zur hl. Kommunion gehen laſſen. Es wird die Kommunionandacht gebetet wie am Weißen Sonntag. Das Hochamt bleibt dann für die ganze Pfarrei. In der 8 Uhr Meſſe ſind die Bänke für die Kinder reſerviert. Zu⸗ erſt gehen die Kinder zur hl. Kommunion dann die Erwachſenen. Pfingſtmontag Wallfahrt auf den Kreuzberg bei Hemsbach. Morgens 10 Uhr Predigt und lev. Hochamt. Donnerstag, den 1. Juni Verſammlung der Unterabt. der Sodalität in der Sporthalle mit Vortrag. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 28. Mai 1933. Exaudi. Vorm. 8½ Uhr: Chriſtenlehre. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt.(pünktl. 9 ½ Kindergottesdienſt fällt aus. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Montag, den 29. und Freitag, den 2. Juni Abends 8¼ Uhr: Uebungsſt. des Kirchenchors Mittwoch, den 31. Mai 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielſtunde. Freita und ſamten In kurzen Worten: Reichspräſident von Hindenburg nahm am 1 in Gegenwart des Reichskanzlers eichsinnenminiſters die Vereidigung der bisher ernannten Reichsſtatthalter vor. Reichspropaganda⸗Miniſter Dr. Göbbels wird morgen nach Rom abreiſen. Ein„Bund Deutſcher Oſten“, der die ge— Oſtverbände in einer Organiſation zuſammenfaſſen ſoll, iſt gegründet worden. die Wohnung des Generals von Linſin⸗ gen in Berlin iſt ausgevlündert worden. Perte in Höhe von 80 000 bis 100 000 Mark wurden erbeutet. Die für Pfingſten 1934 geplante VDA ⸗Ta⸗ gung in Saarbrücken iſt von der ſaarlän⸗ diſchen Regierungskommiſſion verboten wor⸗ den. der Außenminiſter Simon lehnte in einer Unterhausrede für England die Uebernahme weiterer Verpflichtungen über den Völker⸗ bunds⸗ und Locarnopakt ab. Eine»e kenterte mitten auf dem Kil— tit⸗Fluß(Türkei). 33 Perſonen ertranken, mehrere ſind vermißt. Friedliche Landeroberung Durch die Armee des Arbeitsdienſtes. Berlin, 27. Mai. In der Beſprechung, die unter dem Vor⸗ ſitz des Staatsſekretärs von Rohr zwiſchen dem Reichsausſchuß für Moorkultur und Oedlanderſchließung und der Reichsleitung des deutſchen Arbeitsdienſtes ſtattfand, er⸗ klärte Staatsſekretär von Rohr, jetzt gelte es, das zu wenig an Futtermitte hn und zu wenig an Fett zu beſeitigen. Zur Bewäl⸗ tigung dieſer großen nationalwirtſchaftlichen Aufgabe ſei eine großzügige Gewinnung von Neuland durch Kultivierung brachliegender Moor⸗ und Oedlandflächen erforderlich. Nichts ſei naheliegender, als an dieſe Aufgabe den deutſchen Arbeitsdienſt an- zuſetzen. Hier könne der Arbeitsdienſt ſeine große na— tonal- und volkspolitiſche Miſſion verbinden mit einem für unſere geſamte Volkswirt⸗ ſchaft gleich wichtigen Werk.— In der Ge⸗ neralausſprache wurde darauf hingewieſen, daß noch drei⸗ bis dreieinhalb Millionen Hek⸗ tar Moor⸗ und Oedländereien urbar zu ma⸗ chen ſeien, was gleichbedeutend ſei mit der fried⸗ lichen Eroberung einer Provinz von der Größe der Mark Brandenburg. Beſonders zu erwähnen iſt ferner noch ein eingehendes Referat, das über das Lan⸗ deskulturwerk Muſſolinis in der Campagne und den Pontiniſchen Sümpfen gehalten wurde. Ein Vertreter der gichs⸗ leitung des Arbeitsdienſtes teilte mit, 1 zum 30. September ds. Mis. vom Arbeitsdienſt etwa 300 000 Freiwillige ab 1. Januar 1934 etwa 350 000 Ar- beitsdienſtpflichtige und ab 1. April oder 1. Juli 1934 eiwa 700 000 Arbeits dienſt⸗ pflichtige erfaßt ſein würden. Der Zoppoter Reinfall Die Hetzfilmaffäre aufgeklärt. Danzig, 27 Mai. Die Zoppoter Hetzfilmaffäre iſt jetzt voll⸗ ſtändig aufgeklärt. Der Film ſollte angeb⸗ lich dazu dienen,„in der polniſchen Oeffent⸗ lichkeit Verſtändnis für Danzig zu erwecken.“ (). der geiſtige Urheber des Planes, vor dem Viktoriagarlen in Joppot einen geſtellten Ueberfall von SA Leuten auf 5 Juden zu filmen, iſt der polniſche Volkstagskandidat Dr. Moczynſki. Die bei dem Film mitwir⸗ kenden vier Perſonen ſind polniſche Be⸗ amte. Die SA⸗ und SS⸗Uniformen wurden von einem Danziger Schneidermeiſter ange— fertigt. Zweifellos ſollte der Jilm als Beweismit⸗ lel für die zu erwartende Behauplung be⸗ nutzt werden, daßz bei den Wahlen Terror- akte vorgekommen ſeien, die die Ungül⸗ tigkeikserklärung der Volkstagswahl zur Folge haben müßten, der Senat der Freien Stadt Danzig hat bei dem diplomati⸗ ſchen Verkreter der Republik Polen wegen des Borfalles Proteſt eingelegt. N Eine Predigt Kardinal Faulhabers. Weingarten, 27. Mai. Kardinal⸗Erzbiſchof von Faulhuber äußerte ſich in einer Feſtpre⸗ digt u. a. auch über die letzte Reichstagsrede des Reichskanzlers Adolf Hitler, wobei er ausführte, daß dieſe den wahren Willen un⸗ ſeretz zolkes zum Frieden bekundete. In ſei⸗ ner Friedensrede vom Februar 1932 habe er den Leitfatz aufgeſtellt, wir wollten für den Frieden rüſten, und für unſer Volk das glei⸗ che Recht in Anſpruch nehmen, wie die ande⸗ ren Völker, wobei dieſe Rechtsangleichung durch Abrüſtung der anderen Völker und nicht durch Aufrüſtung erreicht werden ſolle. Damals habe eine führende Zeitung geſch'le⸗ ben, ſolche Reden dürften im dritten Reich nicht mehr gehalten werden Nun habe der Reſchskanzler die gleſchen Forderungen er⸗ hoben. Geſegnet ſel, wer den Heldenmut be⸗ ſitze, den Oelzweig des Frſedens zu erheben. 0 Letzte Nachrichten N59 und Gewerlſchalten Berlin, 27. Mai. Der Führer des Geſamtverbandes der deutſchen Arbeiterverbände, Wlter Schu mann, hat beſtimmt, daß die NSBO. und die Gewerkſchaften zwei völlig verſchiedene Organiſationen ſind. Die Geweerkſchaften ſtellen die wirtſchaftliche und die NS. die politiſche Vertretung der Arbeiterſchaft dar. Die NS BBD. ſei für beſon⸗ dere große Aufgaben vorgeſehen; ſie bleibe der Vortrupp des deutſchen Arbeitertums. Es ſei deshalb unerwünſchk, daß heute noch organiſierte Arbeiter in die NSB0. eintre. ten. Die in der Gewerkſchaft organiſierten Arbeiler ſollen in dieſer verbleiben. Von der N30. dürften ſich keine Beauftragten noch Kommiſſare nennen. Fähre gelentert— 33 Tote Iſiambul, 27. Mai. In der großen Hau⸗ delsſtadt und Karawanenſtation Tokat im Vi⸗ lajet Sivas iſt eine Fähre, auf der ſich 59 Paſſagiere befanden, mitten auf dem Kilkit⸗ Fluß gekentert. 33 Fahrgäſte ſind ertrunken, zahlreiche Perſonen werden vermißt. Italieniſche Chrung für Göring. Berlin, 27. Mai. Der italieniſche Botſchaf— ter Cerutti überreichte dem preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Göring im Auftrag des italieniſchen Königs das Großkreuz des Heili— gen Mauritius und Lazarus. Die Auszeich⸗ nung, die die höchſte Ehrung darſtellt, die Italien an einen Ausländer verleiht, wurde verliehen in Anerkennung der langjährigen Bemühungen Görings um die deutſch'italie— niſche Freundſchaft. Malzkaffee? Ja. aber nur Hathreiner. den echten Die Seeabrüſtungsfrage Erſte Leſung ſummariſch.— Deutſchlands Linienſchiff. Genf. 27. Mai. Der Hauptausſchuß der Abrüſtungskonfe— renz hat den ganzen Seeabrüſtungsteil des engliſchen Konventionsentwurfes in erſter Leſung erledigt. Anf die ſehr komplizierten Einzelbeſtimmungen des Entwurfes iſt dabei überhaupt nicht eingegangen worden. Bei dieſem merkwürdigen ſumma⸗ riſchen Verfahren das ſich nur aus dem un⸗ bedingten Beſtreben weiterzukommen erklä⸗ ren läßt, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß das Ergebnis dieſer erſten Leſung, in der nicht ein einziger Beſchluß gefaßt wurde, für die endgültige Geſtaltung des Konventionsentwurfes praktiſch bedeu⸗ kungslos iſt. Es lagen verſchiedene Abänderungs⸗ anträge zum engliſchen Entwurf vor, die der engliſche Vertreter, Unterſtaatsſekretär Eden, hartnäckig bekämpfte, wodurch er zu⸗ nächſt erreicht hat, daß dieſe Anträge wieder bis zur zweiten Leſung zurückgeſtellt wurden. Die Wünſche Deutſchlands, das ſich in einer Sonderſtellung befindet, wurden von Botſchafter Nadolny noch einmal kurz dargelegt. Gegenüber der Einladung Edens, den deutſchen Ankrag zuzüglich des Erſatz⸗ baues eines eee zurückzu⸗ ſtellen, hat Botſchafter Nadolny nicht nachgegeben, 5 ſondern ſich die Aufrechterhaltung ſeines Antrages für die zweite Leſung vorbehalten. Der deutſche Delegierte wies darauf hin, daß es ſich dabei einzig und allein um einen Er— ſatzbau handele. Indem Deutſchland ſich jetzt bereit er⸗ kläre, ein Linienſchiff bis zum 31. De zember 1936 auf Stapel zu legen, bleibe es in vollem Einklang mit den Grund ideen des engliſchen Planes und fordere nur das, was für die Sicherheit der Schiffsbe⸗ ſatzung und die Aufrechterhaltung des regu— lären Erſatzturnus in der auf ein Minimum abgerüſteten deutſchen Flotte notwendig ſei. Zum Schluß brachte Nadolny die alten Vor⸗ ſchläge bezüglich der qualitativen Abrüſtung in Erinnerung. Kommuniſtenverbot in Leſterreich Wien, 27. Mai. Der Miniſterrat hat mit Rückſicht auf die in der letzten Zeit vielfach feſtge tellte ſtaals⸗ gefährliche und illegale Tätigkeit der Kom- muniſtiſchen Partei das Verbot dieſer Partei in Oeſterreich ausgeſprochen. f Reue Wein⸗ u. Moſtfäſſer aus Eichenholz, füllfertig Ltr. 2⁵ 50 75 100 15⁰ 5.— 8.5 9.70 12.80 bvPtr. 20⁰ 300 50 400 RM. 19.85 26.80 30.50 32.75 Mehrpreis für Reinigungstürchen RM. 1.50— 2.90. Faßfabrink Heſſental(Württemberg). RM. 15.90 0 Der Reichskanzler im Berliner Ralhaus. Anläßlich der großen Landwirtſchaftsaus⸗ ſtellung, die zurzeit in Berlin ſtattfindet, ver⸗ anſtaltete der Magiſtrat der Stadt Berlin einen feierlichen Empfang des Reichskanz⸗ lers und zahlreicher führender Ehrengäſte aus Politik und Wirtſchaft. Reichskanzler Adolf Hitler betrat damit zum erſten Mai das Berliner Rathaus, das für dieſen feier⸗ lichen Akt feſtlichen Schmuck angelegt hatte. Der Kanzler zeichnete ſich in das Goldene Buch der Stadt Berlin ein. Einbruch bei einem General Berlin, 27. Mai. Die Wohnung des bekannten Heerführers aus dem Weltkriege, General von Lin⸗ ſingen wurde von einer Diebesbande heimgeſucht, der es gelang, Werte in Höhe von 80 000 bis 100 000 Mark zu erbeuten. Die Wohnung, die ſich in der Regensbur⸗ ger Straße befindet, war in der Zeit von 5 bis 7.30 Uhr abends ohne Aufſicht, ſo daß die Dieve genug Zeit fanden, gründliche Arbei zu leiſten. U. a. fanden dieſe eine Perlen kette mii 99 Perlen. die allein einen Werl von zirka 15 000 Mark hat. An Schlageters Grab Ein nationaler Wallfahrtsort. Schönau(Wieſental), 27. Nat. Die Grabſtätte Albert Leo Schlage— ters, deſſen Todestag ßch am Freitag zum zehnten Male jährte, ißt ſeit einigen Tagen zu einem nationalen Wallfahrtsort geworden. Das Grab ſelbſt hat für dieſen würdige Ausſtattung erfahren. Der Plat um die Grabſtätte wurde erwe tert. Hinter dem Grabmal bef endet ſich jetzt ein kleiner Hain. Jahlreiche Kränze, die bisher niedergelegt wurden, geben Zeugnis von der Perehrung, die man dem loten Helden zollt. Donnerslag abend veranſtaltete die Heimalsortsgruppe der NSDAp. eine würdige Ehrung ihres Kameraden. Gauinſekteur und Kreisleiter Blank-Fahrnau ſowie Ortsgruppenleiter Dr. Gemmecker hielten Anſprachen. Am Freitag vormittag verſammelten ſich die Volks-, Bürger-, Handels- und Gewerbe⸗ ſchulen von Zell und Schönau am Grabe Schlageters zu einer Feier, bei der Vertreter der ſtädtiſchen Behörden anweſend waren. 1. „Ich hatt' einen Kameraden Berlin, 27. Mai. Am Todestage Albert Leo Schlageters zeigten die Straßen Berlins reichen Flaggen— ſchmuck. Am Ehrenmal Unter den Linden zog die Wache auf. Eine große Menſchenmenge⸗ hal- te ſich eingefunden und wartete auf den feier; lichen Augenblick, wo die Kapelle das Lied „Ich hatk' einen Kameraden“ ſpielte, wäh⸗ rend die ktompagnie das Gewehr präſen⸗ lierte. Kurz zuvor war eine Abordnung des Reichsverbandes der Reinländer erſchienen und hatte einen großen Kranz am Ehrenmal zum Andenken an den gefallenen Freiheits- kämpfer niedergelegt. Eine Gedenktafel München, 27. Mai. Vei Sturm und Kälte wurde auf dem Zug⸗ ſpitzengipfel eine Schlageter⸗ Gedenk⸗ tafel wieder enthüllt, die beim Bau der bayeriſchen Zuaſpitzenbahn mit der Beſtim⸗ min abgenommen worden war, ſie am 10. Todestage Albert Leo Schlageters wieder anzubringen Der bayeriſche Wagner, nahm den Weiheakk vor. Die Er- innerungskaſel ſoll eine Mahnung ſein für alle Deutſchen, mitzuhelfen an der Aufbau- arbeit; ſie möge aber auch eine Warnung ſein für diejenigen, die noch immer geneigt ſeien, ſich dem neuen Deutſchland enkgegenzu⸗ ſtemmen. Nach einer Minute Schweigen übergab der Ortsgruppenleiter der NSDAP Garmiſch— Partenkirchen die Gedenktafel zu getreuen Händen der Zugſpitzenbahn. Auf Wunſch der Veranſtalter ſollte der Pfarrer Dr. Häuſer die kirchliche Weihe der Tafel vornehmen. Wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, hat Kardinal Faulhaber Dr. Häuſer die Vornah— me der Weihe verboten. Eröffnung der Gedächtnisausſtellung a Düſſeldorf, 27 Mai. Am Freitag nachmittag wurde in Düſſel⸗ dorf die Schlageter⸗Gedächtnisausſtellung eröffnet, zu der ſich ſämtliche Spitzen der Be⸗ hörden eingefunden hatten. Oberbürgermei— ſter Dr. Wagenfuhr hielt die Gedächtnis- rede, worauf Heinz Hauenſtein, einer der Kameraden Schlageters im Ruhrkampf, Worte des Gedenkens an ſeinen toten K: meraden ſprach. Die Ausſtellung wurde von Kreisleiter der NSDAP., Kayßner, er⸗ öffnet. Die Schau wird am 20, Juni geſchloſ⸗ ſen und anſchließend in zahlreichen Groß ſtädten gezeigt werden. Tag eine Slaatsminiſter des Innern. N Ein Morgan⸗skandal Senſalionelle Enthüllungen. Waſhington, 27. Mai. Der Senat— das Oberhaus des Parla- ments der Vereinigten Staaten— hat einen Ausſchuß eingeſetzt, um gewiſſe Geſchäfte der Bankfirma J. P. Morgan u. Co. zu un⸗ terſuchen. Der Hauptinhaber der Firma iſt der bekannte Multimillionär Pierpont Morgan. Ueber die Ergebniſſe der Unter⸗ J. P. Morgan. ſuchung wird bekanntgegeben, daß eine Rei⸗ he führender Perſönlichkeiten von der Mor⸗ ganbank perſönliche Darlehen, zum Teil ohne ängemeſſene Sicherheitsleiſtungen gewährt wurden. Dieſe Kunden konnten auch neue Wertpapiere unter dem Ausgabekurs bei Morgan kaufen. Auf der Liſte dieſer„Vor⸗ zugskunden“ ſtehen u. a.. die Namen Charles Dawes, der bei uns durch den Dawesplan bekannt wurde, ferner Norman Davis, der bekannte falt woe Vertreter auf der Abrü⸗ ſtungskonſerenz, mik Darlehen von ſe 100 000 Dollars. Ferner enthält die Liſte zahlreiche Namen anderer bekannter Perſönlichkeiten aus Wirt⸗ ſchaft und Politik, darunter Schatzſekretär (Finanzminiſter) Woodin, ferner der frühere Finanzminiſter Mac Ado o. auch der Valer des Voungplanes, Owen D. Boung. Es handelt ſich im allgemeinen um hervor⸗ ragende Mitglieder der Demokratiſchen Par⸗ tei, die jetzt an der Regierung iſt. Morgan hat an dieſe Vorzugskunden u. a. 1,25 Mil⸗ lionen Mark neue Aktien verkauft, die daraufhin ihren Kurswert verdoppelten. Aus anderen Zeugenausſagen, die vor den Un⸗ terſuchungsausſchuß abgegeben wurden ging hervor, daß auch der verſtorbene Präſident Coolidge nach ſeinem Weggang aus dem Weißen Hau⸗ ſe zu den bevorzugten Kunden Morgans ge⸗ hörte, die Aktien zu ermäßigten Preiſen kaufen konnten. Die Enthüllungen über Morgan haben in der amerikaniſchen Def⸗ fentlichkeit ungeheures Aufſehen erregt. Se— nator Borah fordert den Präſidenten Rooſe⸗ velt auf, den Finanzminiſter Woodin ſofort zu verabſchieden, da das amerikaniſche Volk in der gegenwärtigen ſchwierigen Lage nur einen Finanzminiſter mit reiner Weſte brauchen könne Auslands⸗Nundſchau Die faſchiſtiſchen Organiſationen in Itatzen. Wie aus Rom gemeldet wird, beträgt die Zahl der bei den faſchiſtiſchen Organifationen Italiens eingeſchriebenen Mitglieder 2045 792. Das bedeutet im Vergleich zu dem Stande im Mai des vergangenen Jahres eine Er⸗ höhung um 575 162 Mitglieder. Konflikt Peru—Columbien beigelegt. Die Beilegung des Streites zwiſchen Co⸗ lumbien und Peru wurde in einer feier⸗ lichen öffentlichen Sitzung des Völkerbunds⸗ rates in Genf durch die Unterzeichnung eines Abkommens zwiſchen den beiden Staaten be⸗ ſtätigt. In dieſem Abkommen verpflichten ſich Peru und Columbien, die Empfehlungen aus⸗ zuführen, die der Völkerbundsrat zur Bei⸗ legung des Konfliktes vorgeſchlagen hatte. Darnach wird der Völkerbundsrat eine Rom⸗ miſſion in ſpäteſtens ein. in Monat nach Leti⸗ cia entſenden, nach deren Ankunft ſofort die peruanischen Streitkräfte, die ſich dort befin⸗ den, ſich zurückzuziehen haben. Dentſche Tagesschau „Bund Deutſcher Oſten.“ Nach längeren Vorverhandlungen iſt jetzt in Berlin als eingetragener, Verein der „Bund Deutſcher Ot en“ gegründet worden, der die geſamten Oſtverbände in einer Organiſation zuſammenfaſſen ſoll. Der, neue Bund wird ganz beſonders den Heimat⸗ gedanken pflegen und eine intenſive Kultur⸗ politik im deutſchen Often betreiben. Bun- desführer des„Bund Deutſcher Oſten“ iſt der bekannte Oſtmark⸗Vorkämpfer und Oſtmark⸗ dichter Dr Franz Lüdtke. ß; e ̃. ̃. O WIISOO RH Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 3 Nachdruck verboten. Die Wettl Petermichl kannte er ſchon von ihren frühe⸗ ſten Kindstagen, da ſie noch neben Vater oder Mutter einhertrippelte. Jetzt war ſie ein erwachſenes und außer⸗ gewöhnlich ſchönes Mädel, wie der Hauptmann wohl⸗ gefällig feſtſtellte. Aber trotz ſeiner friſchen, fröhlichn Art reſpektierte er die Unberührtheit eines anſtändigen Mäd⸗ chens, das ſich in ſeinem Gehaben nichts vergibt. Er be⸗ handelte Wettl bei aller Vertraulichkeit nicht anders wie eine der Damen in der Geſellſchaft ſeiner Mutter... So ſchritten die beiden jungen Menſchen einträchtig nebeneinander, ſprachen von dem und jenem, und die Weitl meinte, daß der Herr Hauptmann ſchon gar lange nimmer bei ihnen draußen geweſen ſei; früher war er doch öfter auf ſeinem Pferd angeritten gekommen und batte im Waſchhof ein Weilchen Raſt gehalten... Der junge Mann erwiderte irgend etwas, was Wettl zum Lachen brachte, und ſo gelangten ſie bis zur Tor⸗ einfahrt— als ſich etwas ereignete: Zwiſchen Tür und Angel begegnete dem jungen Paar ein ſchlanker, hoch⸗ gewachſener Militariſt, mit der Diſtinktion des Korporals und den blauen Aufſchlägen der Deutſchmeiſter. Eben wollte er durchs Tor treten, fuhr aber wie ge— ſtochen zurück, ſtand ſtramm und ſalutierte, wie es die Vorſchrift verlangte. Nur ein einziger Blick hatte das ſchöne lachende Mäd⸗ chengeſicht geſtreift. Doch dabei war das ſeine bis an die Lippen erblaßt. Wettl hingegen wurde blutrot und zuckte heftig zuſammen, um aber, ſofort gefaßt, mit hoch- erhobenem Kopf neben dem Offizier weiterzuſchreiten. Gruß des Untergebenen erwidert, indem er die Rechte ein wenig gegen den Kappenſchirm hob. Der Deutſchmeiſter war in die Einfahrt getreten und gegen das Stiegenhaus gegangen. Er konnte nicht mehr ſehen, daß der Hauptmann knapp vor dem Tor von der Wettl Abſchied nahm, worauf ſie nach links und er nach rechts ihrer Wege gingen. Langſam, mit müde herabhängenden Schultern, ſtieg der junge Soldat die Treppe empor. Der blonde Kopf war geſenkt. So ſchön!, dachte er niedergeſchlagen. So ſchaut's Alle Tage nach der Befehlsausgabe war der Loiſl Alt- maier hinausgewandert. Der öde Wieſenplan bot keine Deckung, und ſo konnte er nur aus der Ferne mit ſeinen Falkenaugen das Treiben auf dem Wäſcherhof beobachten. Unter den ſechs weiblichen Geſtalten, die den Hof be— völkerten, kannte er die Wettl trotz der anſehnlichen Ent- ſernung ſo genau, als ſtünde ſie vor ihm... Loiſl ſah ſie fleißig und unverdroſſen ſchaffen, hörte mit feinem Ohr ihre liebe Stimme fröhlich ſchallen, er— kannte genau das dunkle Organ der Frau Mutter, mit der offenbar nicht gut Kirſchen zu eſſen war. Leider ſtörte dieſe Idylle der bärbeißige Alois Peter- michl, mit dem man nicht anbinden konnte, ſo brennend gern es der feſche Loiſt auch gewollt hätte. Aber er mahnte ſich ſelbſt zur Vernunft, was nicht allzu oft geſchah. Durch forſches Drauflosgehen konnte bloß verdorben werden, was noch nicht weiter gediehen war, als bis zur täglich mehr und mehr wachſenden Sehnſucht... Loiſl zerbrach ſich vergeblich den Kopf, wie da ein Wiederſehen mit dem ſchönen Mädel zuſtande kommen könnte, er, der in derlei Dingen gerade nicht unerfahren wat. Aber jetzt verſagte ſein Spürſinn zum erſten Male Ueverall war er ſchon geweſen, wo die feſchen Wäſcher— mädel am Feierabend oder Sonntags bei Tanz und luſtiger Kurzweil zu finden waren. Wettl mußte mit anderem Maß gemeſſen werden als ihre Kolleginnen, ſoviel war ſicher. Ohne daß die Eltern ie ſichtbarlich ſtreng behandelt hätten, war ihre ganze Art zurückhaltend und dennoch frohgemut. Wie ſie be⸗ wieſen, hatte Wettl auch das Herz am rechten Fleck. Als aber der Loiſl einmal mit ſeinem Latein ſo weit war, da kam der furchtbare Rückſchlag und warf alles über den Haufen. Wenn man der Schatz eines Herrn Haupt⸗ manns war, da brauchte man freilich keinen Korporal... Und darum ſchritt der Altmaier-Loiſl mit erblaßtem Geſicht und traurig geſenktem Kopf die Stiege hinan. 2*. Auch die Wettl ging wie träumend dahin. Ganz mechaniſch verfolgte ſie den Heimweg und dachte gar nicht daran, an der beſtimmten Straßenecke auf den Stellwagen zu warten. Der ganze weite Weg bis zum elterlichen Heim ſchwand ihr nur ſo unter den Sohlen. Nun war es ja eingetroffen, das Wiederſehen! Sie hatte Loiſt ſofort erkannt. Er aber hatte nichts dergleichen getan, ſie ſcheinbar längſt vergeſſen. Vielleicht ſchon vergeſſen, als er ihr damals den Rücken gewandt— nachdem ihm der Vater ſo barſch das Gaſtrecht auf⸗ gekündigt hatte. Oder war es vielleicht doch anders? Wettl hatte keinerlei Begriffe über militäriſche Diſzi⸗ plin. Immerhin ahnte ſie, daß ein Soldat in Gegenwart eines Offiziers an gewiſſe Rückſichten gebunden war. Und wie ſchön Habtacht er dageſtanden hatte... Alſo konnte er vielleicht gar nichts dergleichen tun, als er die Wettl u ſo plötzlich erblickte, konnte ſie gar nicht grüßen oder gar anſprechen... Ja— aber die Augen!— Augen haben ihre eigene Sprache! Das weiß man, auch wenn man es nicht gelernt hat. Solche Kenntniſſe bringt ein Mädchen ſchon fix und fertig mit auf die Welt. Und der Loiſl hatte mit ſeinen ſchönen nußbraunen Augen über ſie, die Wettl, genau ſo hinweggeſchaut, als wäre ſie eine Vogelſcheuche in einem Weingarten! Das ging nicht! Da mußte man ihm eben zeigen, daß... Wettl wußte allerdings nicht recht, was man in einem ſolchen Fall einem hochnaſigen Deutſchmeiſter eigentlich zeigen ſollte. ü Eines jedoch war ſicher: der ſo ſtrahlend begonnene Tag im neuen kornblumenblaugeſtreiften Kleiderl war plötzlich grau und trüb geworden, wenn auch die Mai⸗ ſonne noch ſo heiß herniederbrannte, daß man faſt glauben konnte, es ſei ſchon Auguſt... . 155: „Dieſer— eh, dieſer Junge, der Altmaier, hat dich heute geſucht!“ Mit dieſen Worten empfing die Frau Profeſſor ihren jüngeren Sohn Otto, als er am ſpäten Nachmittag müde und hungrig nach Hauſe kam. Er hatte einen ſchweren Arbeitstag hinter ſich, war irgendwo auswärts auf einer Kommiſſionsreiſe geweſen, hatte noch nicht zu Mittag gegeſſen. Extraauslagen ver⸗ boten ſich von ſelbſt, und in ſolchen Fällen ging Mittag⸗ und Abendbrot in einem hin. „So, ſo!“ brummte er zerſtreut. Der junge Hauptmann liebte ſeine„nobliche“ Mutter, wie er ſie ſcherzhaft zu nennen pflegte, trotz ihrer Eigenheiten, die ihn zumeiſt weiter nicht anfochten, über alles. Auch jetzt umarmte er ſie zärtlich und küßte ſie herzhaft. „Wie du ſchwitzeſt“, wehrte ſie ihn vorwurfsvoll ab und wiſchte ärgerlich die feuchte Stelle von ihrer Wange. Der Sohn lachte.„Schweiß des Edlen“, ſprach er dabei und begann ſich ziemlich ungeniert ſeiner ſtaubigen Uniform zu entledigen. Außer Dienſt pflegte er mit Vor⸗ liebe in ziemlich abgetragenen Zivilkleidern auszugehen, was allerdings gegen die Vorſchrift war, aber billiger zu ſtehen kam, wenn man irgendwohin ausgehen wollte. „Dieſe Freundſchaft mit dem Fleiſcherſohn gehört auch zu jenen Eigenheiten, in die man dir nicht dreinreden darf“, nörgelte die Frau Profeſſor unentwegt weiter. Der Sohn plantſchte eben mit Behagen im Waſchbecken. Jetzt ſuhr er herum:„Bitt' dich, Mama, laß doch dieſe Sachen— ich bin doch kein kleiner Junge mehr“, erwiderte er ein wenig ungeduldig, während er ſich mit dem Hand⸗ tuch bearbeitete. Er war erſchöpft und nervös. Außerdem hatte es erſt geſtern eine Predigt wegen ſeiner angeblichen Vertraulichkeit mit dem Wäſchexmädel Wettl gegeben, von der er beſtimmt wußte, daß die Mutter ſie ſehr gut leiden mochte. Die alte Dame war ja ein ſeelengutes Weib und ihre ewigen Nörgeleien gehörten zu ihrer Erziehungs⸗ methode, die ſie unentwegt fortſetzte, ohne Rückſicht darauf, daß der Sohn den Kinderſchuhen längſt entwachſen war. Der Sohn kam plötzlich ganz nahe an die alte Frau heran, ſo daß ſie ihre Rede unterbrach und ein wenig unſicher zurücktrat. Sie ſah, daß ſie zu weit gegangen war. Otto war ſo erregt, daß ſeine ſchwarzen Augen funkelten: „Als Papa ſtarb und wir vor dem Nichts ſtanden“, ſprach er heiſer und atmete ſchwer,„da war es dir mehr als recht, daß ich bei dem Fleiſchhauer Altmaier die Nach⸗ hilfeſtunden für den Sohn erhielt und dadurch in die Lage lam, meine Studien fortzuſetzen. Der Loiſt iſt kein Fleiſcherſunge, ſondern der Sohn des reichſten Mannes hier am Grund, der gleichzeitig unſer Hausherr iſt. Das müßte dir doch eigentlich imponieren!“ ſchloß er ein wenig ſpöttiſch. Sein Ausfall tat ihm ſchon leid; aber die Mutter blieb ungerührt. ö „Was iſt der Unterſchied?“ beharrte ſie.„Geld allein tut es nicht.“ „Sehr richtig, liebe Mutter!“ wieder aufgeräumt. haben!“ Und ehe ſie antworten konnte, nahm er ſie in ſeine Arme und fragte ablenkend:„Was haſt du denn heute an deinem Bild gearbeitet? Komm, ich möchte es mir an⸗ ſehen.“ Damit trat er vor eine große Staffelei, die im Haupt⸗ zimmer der Wohnung an einem Fenſter ſtand und be⸗ trachtete die aufgeſpannte Leinwand mit Kennerblicken. Die alte Dame hatte ein hübſches Maltalent, das der verſtorbene kunſtſinnige Gatte bei den beſten Meiſtern hatte ausbilden laſſen. Aber nicht um eine Welt hätte ſie nun in Zeiten der Knappheit ihre Kunſt in den Dienſt des Erwerbs geſtellt. i Ihre an ſich gütige, aber etwas ſchrullenhafte Art ſchoß zumeiſt ſtark über das Ziel. Der Sohn wußte das und rechnete damit, wenn ihm manchmal die Galle ſchwoll. Während der ältere Sohn, der in einer kleinen Garniſon bei einem teuren Kavallerieregiment diente, ihren vornehmen Allüren ſchmeichelte, betonte der jüngere abſichtlich das Einfache und Beſcheidene. Nun ſaß er mit der Mutter beim gemütlichen Kaffee⸗ tiſch und aß und trank, wieder völlig im Gleichgewicht. „Ja, richtig! Was hat denn mein„Fleiſcherjunge“ von mir wollen, daß er in die Wohnung gekommen iſt, wo er mich doch in der Kaſerne viel ſicherer antreffen kann?“ er⸗ kundigte ſich Otto augenzwinkernd. Otto lachte ſchon „Sehr richtig, man muß es auch Die Mutter mußte lachen,„Ich a befragt“, entgegnete ſie, nichtsdeſtowen ö Der Hauptmann erhob ſich.„Alſo, küſſ' die Hand!“ „Du gehſt ſchon wieder?“ Dieſe Frage wiederholte ſich täglich um die gleiche Stunde. N „Ich geh' ſchon wieder; bitte, mit dem Nachtmahl nicht auf mich zu warten— ich bin eingeladen.“ Das kam ein wenig unſicher heraus, und der junge Mann machte ſich mit der Innenſeite ſeines Hutes zu ſchaffen, den er in die Hand genommen hatte. 11 3 27: * 0* Hauptmann Pellikan ging die Treppe zum erſten Stock— werk hinunter und läutete dort an der Haupttür des offenen Ganges. g Eine rundliche, noch junge Frau öffnete:„Jöh, der Herr Otto!“ rief ſie erfreut.„Spazieren S' nur eini!“ „Dank' ſchön, Frau Altmaier; ich wollt' nur fragen, ob der Loiſl da iſt, denn er hat mich oben geſucht, wie mir meine Mutter berichtete.“ „Ja, der Loiſl is vor einer Weil' wieder weg'gangen!“ erwiderte die Frau.„Aber drin ſitzt der Höllriegl mit mein' Manne beim Strohmandln, die täten ſich g'freun auf an Tapper.“ Pellikan wandte ſich zum Gehen:„Heut' geht es leider nicht— ich laß ſchön grüßen.“ Und er ging, nach einem freundſchaftlichen Händedruck, die Treppe vollends hin⸗ unter und zur Haustür hinaus. An der naheliegenden Gaſſenecke blieb er ſtehen und wartete auf die Pferdebahn, die ihn in einen entfernten Bezirk brachte, wie faſt allabendlich um dieſe Zeit. Viertes Kapitel. Männer der Arbeit ſprechen im allgemeinen nicht viel. Nur bei den Frauen geht mit dem Plaudern die Hand geſchäftiger. Deshalb war Gundl ganz erſtaunt, als Alois lange vor dem Mittageſſen vom Brunnen über den Hof herüber⸗ kam, zu ihr trat und leiſe ſprach:„Laß d' Waſcherei und komm eini in die Stub'n!“ Dann wandte er ſich um und ſchritt voraus, dem Wohn⸗ hauſe zu. N Alois war entſchieden das, was man einen Pantoffel⸗ helden heißt. Die feſche Gundl„hatte die Hoſen an“ und regierte in Haus und Hof. Aber nur bis zur Gattertür. Was dahinter lag, das bekümmerte ſie nicht. Sie ſagte und fragte nichts, und hatte überhaupt keinen Begriff davon, was etwa mit dem Ueberſchuß ihrer Einnahmen aus der Wäſcherei geſchah Was ſie brauchte, das war nicht viel und allezeit vorhanden: das täglich reich bemeſſene Brot für die Familie und das Perſonal, ein feſches Kleid für ſie oder die Wettl, am Sonntag eine Gans oder Schweinebraten und dann zur Unterhaltung ein luſtiger Geſang beim Heurigen— das war das Ganze in bezug auf alle Bedürfniſſe und Vergnügungen. Alois ging niemals allein aus, es war denn, daß er mit dem Handwagen in die Stadt zog, um Wäſche zu holen oder zu liefern. Ab und zu kam es vor, daß er ſich wochentags den ſchwarzen Sonntagsanzug anzog und in die Stadt ging. Er hatte dann dort geſchäftlich zu tun. Aber Gundl, die ſonſt ein ſtrenges Regiment hielt, fragte ihn niemals, worum es ſich handelte. Sie war keineswegs dumm, die Gundl; aber zur Zeit, da dieſe Geſchichte ſpielte, miſchten ſich die Frauen ſekten in Dinge, die außerhalb des Hauſes lagen, ſolange der Mann dafür da war. Daß man aber an einem Montag, dem ſchwerſten Arbeitstag der Woche, alles ſtehen und liegen ließ, um in die Stube zu gehen, das war noch nicht dageweſen. Neu⸗ gierig folgte ſie Alois nach, indem ſie ſich den Seifen⸗ ſchaum von den drallen Armen ſtrich und weithin von ſich ſchleuderte.. Drinnen in der niederen Stube aber war es kühl, faſt froſtig. Es war ein weiter Raum, einfach, aber blitzſauber eingerichtet. Inmitten der Hauptwand ſtanden die ſchmalen Doppelbetten hochgetürmt und mit gehäkelten Roſettendecken bedeckt. Neben dem Ofen der Schublade⸗ kaſten mit dem Parade⸗-Kaffeegeſchirr für feſtliche Ge⸗ legenheiten und dem geſtickten Hausſegen im goldenen Rahmen darüber. Unter dieſem hing der gleichfalls hinter Glas und Rahmen gebannte Brautkranz der Gundl, zu beiden Seiten eine Unmenge blaſſer Photographien. An die Schlaf- und Wohnſtube der Eltern ſchloß ſich eine geräumige Kammer, wo Wettl ſchlief, und dahinter eine ſolche für die beiden Wäſchermädchen Tini und Milli, die im Hauſe wohnten, während die beiden anderen abends zu ihrer Familie heimgingen. Als Alois jetzt in die Stube trat, zu der feierlich ſteifen Ecke ging und ſich ohne weiteres auf das Sofa ſetzte, machte die nachfolgende Gundl große Augen.„Setz' dich daher!“ Alois wies auf den Platz neben ſich. Dieſe Ein⸗ ladung war derart unerhört, daß es Gundl die Rede ver⸗ ſchlug und ſich Benommenheit ihrer bemächtigte. Was in aller Welt hatte dies alles zu bedeuten? „Was biſt denn gar ſo g'ſchwoll'n?“ erkundigte ſie ſich, einigermaßen verängſtigt, was bei ihr nicht oft vortem. Alois Petermichl war kein großer Redner; aber wenn er ſprach, ſo hatte das, was er ſagte, Hand und Fuß. Seine längſte Rede, ſeit Gundl ihn kannte, hatte er damals gehalten, als ſie nach der vergeblichen Expedition vor achtzehn Jahren, ihren Verführer dingfeſt zu machen, verzagt am Bachrande geſeſſen und ernſthaft mit Se bſt⸗ mord kokettiert hatte. f ö N Seither hatte immer ſie Oberwaſſer gehabt, und der Mann ließ ſie gewähren. Sie konnte alſo ganz gut der Meinung ſein, daß alles nach ihrer Pfeife tanze. Was ſie aber jetzt erfuhr, das warf alle ihre Seboſt⸗ überſchätzung reſtlos über den Haufen, und Alois Peter⸗ michl wurde für ſie urplötzlich zum Herrn der Welt. Denn Alois hub an zu ſprechen:„Es iſt jetzt'n elt, daß d' a weißt— i hab' das Anweſen da verkauft.“ a(Fortſetzung folgt) 4* , Von Wilhelmine Baltineſter. Irmg Alwig, die kleine, müde Schneiderin, ging eines Abends, nach getaner Tagesarbeit, in den lebhaften Straßen der Großſtadt ſpazieren und ärgerte ſh wieder einmal von ganzem Herzen über die boshafte Tücke ihres Schickſals, das ſie nicht zum Reichtum geboren hatte. Sie war einmal recht hübſch geweſen; nun hatten Arbeit, Kummer und Entbehrungen ſie vorzeitig altern laſſen und unbarmherzige Runen in das einſt blühende Geſicht gegraben. Wie die Stadt heute blühte und lächelte! Auto⸗ mobile und Wagen haſteten vorbei, überall eilten frohe Menſchen ihrem Vergnügen ent⸗ gegen; ſchöne Frauen ſchmiegten ſich in koſt⸗ bare Kleider, lächelten unter duftigen Hüten, ließen ſich bewundern. Mit traurigen Augen betrachtete Irma Alwig die ſchönen Kleider. Wie viele arme Hände hatten daran genäht, ehe die geputzten Dämchen ſtrahlend hineinſchlüpf⸗ ten! Ach, viele feine, edle Stoffe waren durch ihre ſehnſüchtigen Hände geglitten, und ſie ſelbſt beſaß nur alte, abgetragene, häßliche Kleider. Die Schauſenſter lockten mit buntleuchtender Pracht. Brillanten, Federn, Leckerbiſſen, alles in wirrem, betäubend ſchönem Durcheinander— Leben! Genießen! Sie ließ ſich von der fröhlichen Menge der Abendſpaziergänger willenlos vorwärts ſchieben, bildete ſich einen kurzen Augenblick lang ein, auch jung und begehrt zu ſein, ein prächtiges Kleid zu tragen und einem Vergnügen entgegen⸗ zugehen... Einen kurzen Augenblick, dann zerrann der Spuk. Mißmutig bog ſie in eine ſtillere Seitengaſſe ein. Mit müdem, gewohn⸗ heitsmäßig gekrümmtem Rücken ſchlich ſie heim. Knapp vor dem Hauſe, in dem ſie ihr einſames Leben führte, ſtieß ihr Fuß an einen harten Gegenſtand; ſie bückte ſich und hielt eine Geld⸗ taſche in der Hand. Eilig barg ſie den koſt⸗ baren Fund unter ihrem Mantel und lief nach Hauſe. In ihrem ärmlichen Zimmer ließ ſie zuerſt vorſichtig die Gardinen herab, zündete dann die Lampe an und beſah den Fund. So viel Geld hatte ſie noch nie beiſammen geſehen. Mein Gott! Davon konnte man ja herrlich leben, ohne arbeiten zu müſſen! Jetzt war alle Sorge zu Ende, ſie konnte endlich einmal Reich⸗ ſum genießen, glücklich ſein, mußte nicht mehr nähen und die galligen Launen gefallſüchtiger Damen über ſich ergehen laſſen. Sie faltete die Hände, um ein Dankgebet zu ſtammeln. Einen Augenblick lang aber packte ſie peinliche Angſt.„Unrecht Gut...!“ Eigentlich wäre es ihre Pflicht, die Geldtaſche aufs Fund⸗Amt zu tragen und ſich mit dem kleinen Finderlohn zu begnügen. Sie verſchob es. Heute nicht, morgen vielleicht, ehe ſie an die Arbeit ging. Nur eine Nacht das Geld unter dem Kopfkiſſen fühlen, eine Nacht im Traum ſchwelgen, reich zu ſein. Mit liebkoſenden Händen fuhr ſie über das feine, geſchmeidige Leder der Geld⸗ taſche. Jetzt fing das Leben an! Reiſen 770 Italien mit ſeiner ewigen Sonne, der Norden in ſtiller, einſamer Größe, ferne Länder, heiße Wüſten. Sie lächelte vor ſich hin in all dem berückenden Glück. Dann drückte Schlaf ihre Augen zu. Irma Alwig gab das Geld nicht zurück. Sie mietete eine hübſche Wohnung und hielt ſich ein Dienſtmädchen, friſchte Kenntniſſe auf, die ſie in jungen Jahren erworben hatte, verſuchte wieder Klavierſpiel und las auch franzöſiſche Romane. Mittags fuhr ſie ſtolz durch belebte Straßen und ließ ihre geſchmackvollen Kleider bewundern; dann verzehrte ſie köstliche Speiſen und verbrachte den Nachmittag und Abend in Geſellſchaft, bei Tanz, Theater und Muſik. Ab und zu quälte ſie Angſt; aber ſie betäubte ſie mit rauſchendem Vergnügen. Wie ſollte es je aus Licht kommen, daß ſie die fremde Geld- taſche an ſich genommen hatte? War das nicht ein deutlicher Wink des Schickſals, das ihr endlich das erſehnte Glück bereiten wollte? Irma Alwig betrachtete ſich im Spiegel und ſand, daß das behagliche Leben und die guten Kleider ihre einſtige Schönheit neu belebten, und ſie dachte daran, zu heiraten. Eines Nachmittags meldete das Mädchen Be: ſuch. Eine Greiſin trat ein, ſtützte ſich ſchwer und ächzend auf einen Stock und dankte leiſe, als man ihr einen Platz anbot. Stockend kam es über ihre. e„Ich habe Se daß Sie eine ſehr reſche, wohltätige Dame ſind. In meiner Not komme 5 zu Ihnen!“ Tränen verſchleierten die alten Augen.„Mein Sohn iſt im Gefängnis. Er iſt unſchuldig, glauben Sie mir! Ein ſchrecklicher Zufall hat hier gewaltet. Er war Sekretär eines e Herrn, ſollte einem Geſchäftsfreund eine Botſchaft und eine roße Summe Geldes überbringen. Auf dem ege verlor er die e die ihm anver⸗ kraut worden war. Er hat ncht geſtohlen! Ich g. beweiſen, daß er unſchuldig ſei und wurde ein- geſperrt! Ich laufe mir die Füße wund, um ihn zu befreien. Ich bin alt und krank— wer weiß, ob ich ihn jemals wiederſehen werde. Und ich hungere— bitte, helfen Sie mir ein wenig! Ich brauche Kraft, um weiter für meinen Sohn zu kämpfen.“ Leiſe, ſchamvoll kam es über die welken Lippen. Irma Alwig drückte eine Handvoll Banknoten in die zitternde Hand der Greiſin. Die ſtammelte heißen Dank. Ein Zucken durchlief den gebrechlichen Körper, dann ſagte ſie heißer:„Ich verfluche den Dieb! Mein armes, armes Kind!“— Lange noch hörie Irma Alwig die ſchweren Schritte und das trockene Huſten des ſeltſamen Gaſtes. Regungs⸗ los ſtand ſie mitten in ihrem ſchön eingerichte⸗ ten Zimmer. War es ein Traum? Die Tage vergingen nun grau und farblos. Ueber allen war der Schatten der fremden Greiſin. Der Reichtum gewährte Irma keine Freude mehr, ein Fluch lag darauf, der Fluch einer verzweifelten, greiſen Mutter, deren Kind inter Kerkermauern laß. Irma Alwig fand eine Ruhe mehr. Sie ſorſchte lauge nach der Unbekannten, bis ſie endlich erfuhr, wo dieſe wohnte. Und ſie ſuchte ſie auf, kam wieder in jenes Viertel der armen Leute, wo auch ſie einſt gewohnt hatte, trat in eine armſelige Stube und ſah viele ſtille Leute, die ein Bett umſtanden. Als ſie eintrat, teilte ſich die Menge, eine ſchmale Gaſſe entſtand; ſie ſah die alte Frau mit ſtarren, wächſernen Zügen tot auf dem Bett liegen. Alle Blicke wandten ſich Irma Alwig zu. Hatte ſie aufgeſchrien? Sie wußte es nicht. Die Stube ſchien zu tanzen, und all dieſe Geſichter kannte ſie ja! Es waren Leute des Armenviertels. Mißtrauiſch muſterten ſie ihr koſtbares Kleid. Argwohn blitzte in aller Augen auf. Wie ge⸗ hetzt eilte ſie hinweg. Das große Glück war zu Ende. Da war eine alte Mutter geſtorben, und ihr Kind war gefangen, unſchuldig beſtraft!— Irma Alwig warf ſich auf das Bett ihres prunkvollen Zimmers und weinte. Jeder Laut ließ ſie zuſammenfahren. Endlich erlöſte ſie ein bleierner Schlaf. 7 In Schweiß gebadet, erwachte Irma Alwig. Draußen ſtieg ein neuer Morgen auf. Ihre Hand, die unter dem Kopftiſſen lag, fühlte weiches, glattes Leder, Entſetzt ſprang ſie auf. Sie hatte geträumt, alles geträumt. Sie ſank in die Knie und dankte Gott für die milde Warnung. Dann kleidete ſie ſich haſtig an und wollen, lockte ſie nicht mehr. eilte aufs Fund⸗Amt, wo ſie ſich der Geldtaſche entledigte. Der kleine Finderlohn brannte in Abe meine beiden Hände dafür ins Feuer! er man erſtattete dle Anzeige, er konnte nicht ihrer Hand; ſie gab ihn dem erſten Bettler, der ihr entgegenkam. Und daheim beugte ſie ſich, ſtill ergeben, über ihre Näharbeit, leiſtete den ſtummen Schwur, nie mehr zu murren und ihr Glück in raſtloſer Arbeit zu ſuchen. Ihre Hände ſtichelten unruhig an einem feinen Kleid, aber das ſtrenge Gleichmaß ge- wohnter Arbeit gab ihr Feſtigkeit, und bald führte ſie die Nadel ruhig und ſicher. Und das Glück, daß ſie durch unrecht Gut hatte erwerben Von Margarete Heilmann. Von den vierundzwanzig Parteien, die in unſerem Hauſe— der üblichen Großſtadtkaſerne mit drei Aufgängen— wohnen, halten zwölf Familien Hunde. Eine Frau beſitzt ſogar zwei, ſo daß dreizehn Hunde im Hauſe bellen! Trotz der Unglückszahl beſteht aber keine Hoffnung, daß der Beſtand ſich verringert; es iſt ſogar wahrſcheinlich, daß wir noch Zuwachs be⸗ kommen, denn„Krümel“... aber ich will ver⸗ ſuchen, die Tiere der Reihe nach zu charakteri⸗ ſieren. N 1 85 „Fifi“ wohnt im Parterre, iſt ein hübſcher, ſehr gepflegter Zwergpintſcher. Als ſchwarzer Peſſimiſt läßt er keinen in die Nähe ſeiner kleinen Leutnantsfrau(a. D.) kommen; er bellt in den höchſten Tönen, bis er ſich davon über⸗ zeugt hat, daß ſeiner Herrin keine Gefahr droht. Sein Nachbar, der krummbeinige Dackel „Schuft“, iſt geſchwätzig wie ein altes Weib: ſein Maul ſteht nie ſtill. Mit allen Vorüber⸗ gehenden fängt er ein Geſpräch an, iſt beleidigt, wenn man ſeine Rede nicht beachtet, und ſchimpft hinter dem Rücken von jedem her, bis er ein neues Objekt gefunden hat. Der Bullterrier„Prinz“, der dem Maler im dritten Stock gehört, iſt ganz das Gegenteil von „Schuft“. Bloß wenn„Prinz“ aus dem Hauſe tritt, vergißt er für einen Augenblick ſeine vor⸗ nehme Schönheit und ſeinen Stammbaum; dann raſt er in kindlicher Freude ein paarmal die Straße auf und ab, ſpringt dankbar an ſeinem Herrn hoch, um nachher verſtändig den täglichen Spaziergang zu ab⸗ ſolvieren. Wenn er dann einen Moment ſtillſteht, angeſehenen vor einer grünen Hecke, ſo erfreut er jedes Auge durch ſeinen ſeinen Wuchs und die klugen Augen, die aus dem ariſtokratiſchen weißen Kopf leuchten. Der Foxterrier„Fritz“, vom Rechtsanwalt, läuft bewundernd neben ſeinem guten Freund „Prinz“ her, deſſen fleckenloſes Fell ihn mit Neid erfüllt.„Fritz“ überſieht vor Eifer ſogar alle Baumſtämme, an denen er ſonſt nie vor⸗ übergeht, ohne ihnen zu beweiſen, daß er auch auf drei Beinen ſtehen kann. „Wicht“ iſt ein kräftiger, deutſcher Schäfer⸗ hund, den der Filmfabrikant ſich angeſchafft hat, nachdem bei ihm zweimal mit Erfolg ein⸗ gebrochen worden iſt.„Wicht“ meldet jeden, der von der Treppe her an der Wohnung vorbei— kommt, und muß mit Maulkorb ausgehen, weil er in allzu großem Eifer Freunde für Feinde hält. Sein Sohn heißt„Troll“, wohnt neben uns und iſt ſo niedlich, daß die Kinder auf der Straße ihn„Trolli“ rufen, wenn ſie mit ihm ſpielen.„Trolli“ iſt noch in keiner Dreſſur ge⸗ weſen und vorläufig abſolut ſtraßenrein. Er dekoriert die Treppenläufer mit phantaſtiſchen Farben und Muſtern. Die zwei Pinſcher„Max“ und„Moritz“ ge⸗ hören der alten Witwe mit dem böſen Blick. Sie machen ihren Namen gar keine Ehre, haben nicht den geringſten Humor und laufen täglich dicker und fetter hinter ihrer mürriſchen Frau her. Da hat„Krümel“ mehr Temperament, die Mopshündin vom Kaufmann, der die Feinkoſt⸗ handlung unten im Laden beſitzt.„Krümel“ iſt immer geſellig den ganzen Tag auf der Straße und macht ſtündlich neue Herrenbekanntſchaften. Stets iſt„Krümel“ guter Laune und meiſt guter Hoffnung. Die drei Hundebabis in unſerem Hauſe,„Lotte“,„Männe“ und„Lump“, ſtammen von ihr ab, zeigen aber keine Raſſemerkmale und ſcheinen gemengte Speiſe zu ſein. Der älteſte Hund bei uns iſt„Zampa“, ein Boxer, ſehr dick und faul, der zu dem Muſik⸗ krititer gehört. Mit-dem guten, etwas ſchwer⸗ mütigen Blick in den großen Augen ſah „Zampa“ ſchon immer ſo aus wie jetzt im hohen Alter von elf Jahren. Sie war wohl zur alten Jungfer prädeſtiniert. Gedanſcen. Von Richard von Schaukal. Liebe läßt nur gelten, was ſie erſchaffen hat. * Widerſpruch reizt zur Ungerechtigkeit. * Selbſtbeherrſchung koſtet oft mehr als ſie einträgt. 4 Es gibt Menſchen, die das Ja nicht ver— tragen. Man lacht über die Schwächen und ärgert ſich an den Stärken der anderen. „Kameraden der Landſtraße.“ 1 5 N 7 58 5. 5 4 3„Haſt geſeh'n, Schani?“ ſagte einige Tage darauf Frau Die Solmmerpartei. Künigl zum Grelßler.„Heut' z' Mittag hams Erbnpfelſuppen Aus einem Auſſatz. f a 5 mit Würſteln Ain Se Und 4 0 an Millireis mit nix. Mit 8 Wiener Stizze von Ulrich Kamen. nix, Schani! Am Sonntag gibt's ein Hendel— ein Hen⸗ 5 5 9 g 1 del für die 110 Geſellſchaft! Und der Herr Rechnungsrat Im Wiener Wald blühten die Haſelnußſtauden, die März⸗ hat dem Joſef vom Krogelwirt nur zehn Groſchen Trinkgeld veilchen dufteten berückend, Primeln fingen an, ſich zu ent⸗ gegeben. Und dös Flitſcherl, die Annerl, hat ſchon ein falten, und ab und zu torkelte ein Falter durch die Früh⸗ are mit dem Poſtbeamten angefangen, und's Dienſt⸗ . 1 5* b Ungsluft. f 55 0 5 1 01 f i e et 11 0 brennt ſich die Haar. Und dös 5 8: 1 f 9 5 f Da begann im Hauſe des Greißlers Künigl in Waltersdorf oll'n feine Leut' ſein?!“ Ein öner Lu thallon um Selb anferti en Naber prän 5 zur Brit find bor Luft, nur Luft, und nicht an fiat pend bernlehen%%% ein reges Leben. Die zwei unteren Stuben und die kleine„Na!“, meinte Künigl und ſchob die Virginier in den linken f. weit 5 ppenkt 95 9 Luft, N Allmählt ch vergrollte das Wetter und zog fort. Die kleine Kiüchel ane Nee ee Wie 0 e 1 85 fannt„Es dauert ja nur noch ein paar Monat, dann Einen ſchönen Heißluftballon können wir uns ohne große„Falle nicht!“ rief der Karuſſellmann.„Du verbiegſt mein Puch bauer aer ihr Sturm und Hageldwetter nichts l ee Seiter ſcheiben eingeſehl die dae cer wergſl Hitent 115 iter S parte ee e Mühe aus billigem Seidenpapier herſtellen. Wir ſchneldem dar⸗ Karuſſelll“ i Nane anhaben können, ſtand noch lange wie in. Tränen ge. bb bas derlei Wiederherſtellungsgarbeten mehr waren Daun] Der Sommer vergt d das 8 ſche f aus zwölf bis fünfzehn Bahnen von der Form und den Maßen Da lag er ſchon. Und wohin war er mit Ach und Krach badet da, denn ſie mit 14 guten Herzen weinte über den und 9e aus der Schublade der alle Zettel herporgeholt, auf Waldwe 9 952 55 ng, 155 19 70 e 10 1 50 00 unſerer rechten Abbildung, und kleben ſie zu einem oben und Bauz und ache gefallen? In einen Kinderwagen, den jungen Baum, deſſen Stolz und Hochmut ſo hart beſtraft wut leſen ſtand: Hier iſt eine Ebner en u ver- Möb une 0 Wolte dor es. Da rollten täglich viele geſchloſſenen birnen⸗ eine Bauersfrau voll irdenes Geſchirr geladen hatte. Das worden war. deen“ Und bald därauf prangte die frohe Botschaft der deb f,, foͤrmigen Gebilde zu gab einen Lärm. Die Töpfe gingen entzwei und die Bauers⸗ f tet Kü 18 e f Ache an wer e ee 5. ſammen, wie es auf frau ging auch beinah entzwei— vor Wut nämlich. ü— Haustür 1518 f N Der tränenreichſte Abſchied wurde bei Künigls gefeiert. der linken Abbildung Xaver bekam Puffe, Stöße, Schelte und die Drohung, alles 5. Greißler Künigl ſtand eben in ſeinem kleinen Laden und Trotz der anfänglichen ſtarken Antipathien war im Laufe des zu ſehen iſt. An die dem Vater zu ſagen.. ee wog einer Frau ein halbes Kilogramm Powidl zu, da kam Sommers eine Harmonie zwiſchen den beiden Familien Gru⸗ untere Oeffnung von Iſt gar nicht nötig. Der iſt ſchon da!— Wie in aller Welt 2 8 in dem bekannten Schritt derjenigen, die eine Sommerwohnung ber und Künigl eingetreten, die etwas Himmliſches an ſich hatte. ungefähr zehn Zenti⸗ iſt denn der Bube in den Kinderwagen gekommen?“ 0* 2 i ſuchen, ein reſpektables Ehepaar die Dorfſtraße herunter. Vor⸗ Der Herr Rechnungsrat duzte ſich mit dem Greißler und die Leicht verſtändlich metern Weite kommt Es war der Hofbauer, der ſo ſprach. Na das war eine ö V. N bei an einigen nobligen, villenartigen Häuſern, vorbei an einer Buer Frau fuhr mit der Frau Künigl nach Wien in die 5 noch ein P ſchöne Geſchichte Naber mußte heraus und mußte alles er⸗ N S halb zerfallenen Keuſche, die aber krotzdem eine Sommer⸗ Oper. Abends war gemütliches Beiſammenſein im Saletl beim Das kleine Mädchen kommt mit der Mutter eben v zylinder, der noch zählen. Und merkwürdig der Hofbauer ſchalt weder über die 5 1 Ve wohnung zu vermieten hatte, ſteuerte das Paar auf das Haus Heurigen und einem fidelen Tarock. Die lieben, herzigen Kinder Friſeur nach Haufe 2 Muſik im Radio. n vom durch zwei eingeklebte zerbrochenen Töpfe, noch über das verbogene Karuſſellgeländer,%. 1 i Künigls zu, das ihnen beſonders zu imponieren ſchien. Und batten den Ooſtgarten und die Beerenſträucher ausgiebig ge⸗ Was f lele ſie d 70 fragt die Klei Ringe aus dünnem einzig über den Betrug am Freunde. Da aber tüchtig. Herre, 575 E ſchon ſtanden die beiden an der Haustür, wo Frau Künigl ſie plündert, Aale ſruttencß Herr Gruber hatte die Koſten tragen 5 s ſpielen ſie denn? wagt ie Kleine. Draht verſtärkt iſt. ging das dem Xaver ſchlecht Und zu allem Leidweſen mußte er ö 2 N 5 freundlich begrüßte, wobei ſie mit ſcharſem Blick die Suchen⸗ müſſen. Künigls hatten dabei ein gutes Geſchäft gemacht.„Den eee ener antwortet die Mutter. Innerhalb des obe⸗ dem Fritzle eine Mark aus ſeiner Sparbüchſe zahlen; er ſelbſt A f N den muſterte, obwohl ſie, 5 was den erſten Eindruck be Als der Gruberſche Möbelwagen gepackt war. begleiteten„Ach ſo!“ ſagt das Kind.„Den Dauerwellenwalzer!“ den Ringes iſt ein durfte kein Gröſchle nehmen. Da konnte Fritzle, ſo viel er g 378 g trist, ſchon recht ſchlechte Erfahrungen hinter ſich hatte. die Künigls die Grüberſchen auf den Bahnhof. Es hatte den- Drahtkreuz und an wollte, rundum fahren, dem Xaver an ſeiner dicken kleinen 0 0 05 Auf die beſcheidene Frage des Herrn er war ein bißchen] Anſchein, als ob ein Abſchied fürs ganze Leben genommen deſſen reuzungs⸗ Stupsnaſe vorbei. ideldideldum! Das war eine Luſt! W. B. N ii ne LViegck und ſchien am Anfang der fünfziger Jahre zu ſtehen— ant- werden follte und die Gruberſchen nicht nach Wien— zwanzi punkt ein kleiner e* wortete Frau Künigl: Minuten lang mit dem Perſonenzug zu fahren—, ſondern na Wattebauſch ange⸗ a. 0„Aber freilich ham mir a Sommerwohnung. De ſcheenſte Texas oder ins Feuerland auswanderten. bracht. Wenn wir 0 f 0 ,. 4. vielleicht in Waltersdorf. Im vorigen Jahre hat der Herr Zu Hauſe angekommen, muſterten Künigls die nunmehr ver⸗ den Bauſch mit Spi⸗ 9 5 g Finanzwachoberkommiſſär Staudigl mit ſeiner liaben Familie laſſene Wohnung. ritus tränken und an⸗ a t ſag' Ihna, wirklich liabe Leut— bei uns g'wohnt.„Es waren recht nette Leute!“ meinte Frau Künigl. zünden, wird die Luft im Innern des Ballons erwärmt, alſo b 90 Kommen S' nur herein, meine Herrſchaften. Da ſchau'n S'.„Ja, ja“, antwortete Künigl.„Aber zu wenig Umſatz im leichter als die äußere, und der Ballon ſteigt luſtig in die Höhe.„nz que mee ande unn ec“ Aie ſchönen Zimmer, und a Kücherl is a da und hint— die G'ſchäft. Die gnä' Frau hat den Kaffee bon Wean mit bracht, Wir raten aber, ſolche Ballons nur bei windſtillem Wetter 5 2 pi inbae 11 88 gun uequzatieg nt Veranda derfens auch benützen.“ und die Eier hat 1— weil ſie um einen Kreuzer billiger waren ſteigen zu laſſen, da ſie ſonſt allzu ſchnell außer Sicht kommen. 5 5 usddnzbusgvncpngz ud ldhun nelpfeg 510 eioiusgteie pie 1„Ja, aber die Zimmer ſan a biſſerl klein!“ ſagte Frau beim Breneiſt tauft. Mir ham halt allerweil ein Gfrett Werner Bennewitz.. u ie Fand cd une ee düngen 5 Rechnungsrat Gruber, die ebenfalls wohlbeleibte beſſere Ehe. mit unſere Summaparteien.“ hälfte der Sommerwohnungsſuchenden.„Schaun S', liebe Sprach es und öffnete weit die ſommerparteiliche Woh⸗ 5 10 5 90 Frau, wir haben ſechs Kinder, liebe, nette inder, und ein nungstür zum Hofe, worauf unter lautem Geſchrei die Hühner 0 0 ee Des vorſichtigen Onkels Ferien⸗Aatſchläge Dienſtmädel...“ und zwei kleine Schweinerl, nette, liebe Schweinerln, von den a 5 5 1 55 0 1„Aber 55 ae ben 1 11015 die 1 10 ont Räumen Beſitz ergriffen. 1 Sofote auſts 10 8 1 wol vier Jahren haben auch recht feine Herrſchaften bei un 0 EVËLoRPofort aufhören e e 500 Jose 1 5 5 e wohnt, die haben neun Kinder ben und ein Klavier, i 1 Du mußt wegen Könnt vom Vater dann erwarten und s is do gangen. Recht ſchön haben ſich die Kinder er⸗ 5. i andauernven uner⸗ Arge Schläge hageldicht. bolt, und zwei Töchter, die Fannerl und die Lieſerl, ham ſich a 2 auubten Tieſſchlags ſeogar gut verlobt hier in Waltersdorf. Man muaß ſich eben 5 ſofort disqualifi⸗ Tummelt froh euch in dem Haine etein biſſerl zamrucken. 8 geht alles, wenn man will.“ ziert werden!“ Doch erklimmt nicht jeden Aſt!. Mittlerweile war Herr Künigl auf der Bildfläche erſchienen. f Allzu leicht bricht man die Beine,„Ich habe die Ehre; küſſ' die Hand, gnä' Frau! Na, ein Wenn man den verkehrten faßt. ſchön's Wohnungerl— nett? Ich ſag' Ihnen, die Luft und der N N 5 g ſchöne Garten und Riebiſeln und Agraſeln gnug. J bin der f e Botanik. Was man aus einer„2“ für luſtige Dinge zeichnen kann. Wandert luſtig viele Meilen! 1 Greißler, bei mir können S' alles haben; alsdann ſchöner 9 1 0 N Aber nicht die Füß' entzwei! bioönnen Sie's nimmer derwiſchen!“—.. 0 Fremder zum Parkaufſeher:„Ach, Verzeihung, mein Herr, f Sollt euch ſolches doch efeilen, f Herr Gruber war nun der Meinung, daß er auch einmal„ N tönnen Sie mir vielleicht igen ob dieſer Strauch hier zur Beſtrafter Hochmut. Volt euch Pflafter ſepniel herbei ein Wort reden müſſe. 1 8 be dend hie Mich. N Fange de ar be die ö 5„Ja, ſehen Sie, Herr Künigl, ſelbſtverſtändlich, natürlich, 1 2 5 8 17 ö„Der Strauch gehört überhaupt keiner Familte, der iſt Eine lehrreiche Fabel von Jutia Wilfing. Sauſt Waber kürt dich jäh uno n, die Wagna N jeh chen Werler gs 1100 60 17 Maus anſehen! 90 5 Eigentum der Stadt]“ gab der Parkaufſeher Auskunft. k. I. S 5 ſie is ein biſſerl zu klein. Wir können doch net unſere ne N 5 7 Hoch oben in einem Fenſtergärtchen, das das Geſims eines Denn nd das ei dane ſchabe berſonen mis en Dienſtmadel in zwei Stuben und der kleinen üg Güte Hane di ſchnals, and ein ger Kenn dier Gibt es Beulen, nicht zu knapp. KLlüchel ſchlafen.“ *. nn 2; e bade. dee die date de e eren ee ever cgenedc e dg bee ple dern n dente ge Pflanzen; ſo war der Oleander prächtig gediehen teug zur e e e mit der guä' Frau, und's Dienſtmadel kann ja in der Schupfen Auf dem Anger von Spatzenbühl ſtand ſeit ein paar Tagen entſprechenden Jahreszeit eine Menge ſchöner Blüten und Wißt, bei ſolchen dummen Sachen ſchlaf e ee e e zne Schupf Nachtleben. ein Für an 91 ein 0 1 mit an e e 1 5 ie a 1 e e 1 00 17 5 Nee 1 fal Fliegt man leicht ins naſſe Meer. fate Was deuten Sie, was wir für eine ſchöne Schupfen 90 1 5 10 f Dienſt am Kunden. Für fünf Pfennige konnte man fahren, unten auf den is an die Regenrinne unter dem Dachrand reichte. Drunten, 1 e. f 5 a an ſprach über die Wirtſchaftstriſe. Zwei Eier, nicht zu hart Pferden keiten, oben in kleinen Karuſſells ſich rundum drehen, in einem ſchmalen Hinterhöfchen, auf das just jenes Giebel Badet 8 am M e e* 1 9 die 0 e e 115 Ae eren„Und dabei ſind alle Nachtlokale überfüllt!⸗ un nicht a del getocht. bis man ſelbſt drehend wurde. fenſter mit dem Oleander hinunterſah, war ein rundes ganz J 105 n e 0 ch 58 een 5 ö 0 ue lag und in der Wien f dei Lande in bet„Kunſiſtück! Wer kann bei den Sorgen und Zeiten nachts Dann Toaſt, dünn geſchnit⸗ Oh, es war fein, und es war kein Wunder, daß Fritzle Luſt beſcheidenes Buchsbaumboskelt zu ſehen. Die niedrige Buchs⸗ Ga d ee ſonſ 10 0 0 kande 9 1 f gehen, die paar Wochen au. ſchlafen?“ J. H. R. ten, nicht zu hart, aber gut hatte, zu fahren. Luſt, aber kein Geld! Da war es gut, daß der baumhecke wurde, wenn ſie wirklich einmal ein paar fürwitzige anz entſetzlich euch das Fell! guten Luft. a e gebräunt.“ Pate zum Beſuch anrückte und fragte:„Magſte fen e fahren? Blätterfingerlein in die Höhe ſtrecken wollte, ſtets rechtzeitig 5 M 1 5 Als Herr und Frau Gruber mit Herrn Künigl von der„Jawohl, mein Herr! Da haſte ein Gröſchlein, dafür kannſt du einen Pfefferkuchen mit großer Schere zugeſtutzt. und ſo immer wieder daran er⸗ Labt an Früchten nicht en„„ 1 HBeͤſichtigung der Schupfen und des, Gartens zurückkamen, war Wilſchen Sie irgendein be⸗ eſſen und einmal fahren.“ Das war 1 Fritze wäre am innert, hübſch demütig und beſcheiden zu bleiben.— Sie war Aber tat 115 n 15 zu vo 10 ver Kaffee ſchon ſertig, den Frau Künigls geübte Hand ſchnell 5 ſtimmtes Muster auf dem liebſten ſo ſchnell er konnte gelaufen und hätte ſein Gröſchlein es aber auch zufrieden, war ein gutes Ding und dachte bei ſich: Buse Lei 999599 wird euch p 7 0 aufgegoſſen hatte. Ein Teller voll Wuchteln ſtand auf dem Tiſch, 7 Eierbecher?“ ausgegeben, aber die Mutter ſagte:„Erſt die Schularbeiten.“ Hier in dem Höſchen iſt es doch auch ganz hübſch. Wo hinaus Treibt ihrs Naſchen gar zu toll. ui es wurde zuerſt gejauſt.. 5 Das war ein ſchweres Stück Arbeit, denn dabei hörte Fritzle ſollte ich kleine Zwerghecke denn auch wollen? Durch mein 5 Acht das Feb. Dann kam der Handel. Aber zu guter Letzt wurde man— immer Dideldideldum von der Dorfwieſe. Aber endlich war Geäſt ſchlüpfen die Sperlinge und ab und zu bringt mir ein Laßt 5 Sy g bbs 0 b belle n 10 10 nachdem noch ein Liter Nußdorfer nachgeholfen hatte— einig. b 1 er doch ſo weit, daß er gehen konnte. Na, gehen war das nicht verflogener Stieglitz Neuigkeiten aus der Welt; im Juni ſitzen Ob er ch a on ſe 1 ih ſch eib Lein kräftiges Handgeld wurde gezahlt, und mit dem Ver⸗ 5 e e N Nollenverteilun zu nennen; er lief wie ein Haſe, und dabei rannte er einen um, 9 die Johanniswürmchen wie verirrte Funken auf meinen 8 9 ng Mile 8591 e 900 bel Kl. rechen, in den nächſten vierzehn Tagen einzuziehen, ſchieden Kundſchaft. 5 5 0 g. der ein bißchen zuſehen wollte, Hofbauer Kavers Sohn war es.] Blättern, Und die liebe Sonne, wenn ſie über die Dächer grüßt, onſt iſt Muttis Sorge groß. e die neuen Mieter. N 195 5 I Rollenverteilung im Dilettanten-Theaterverein„Theſpus“ „Ich will Karufſell fahren“ ſchrie Fritze den Hingepurzelten gibt mir alle Abende einen warmen Gutenachttuß. Nein, wirk⸗ Da! Guat is gangen!“ ſagte Künigl.„Aber ſo eine Jrgide zehn Pfennige gute a r„Sie müſſen den alten Moor ſpielen.“ e an.“„Ich auch!“—„Haſte Geld?“—„Nä! Kannſte nicht für lich, was will ich denn mehrs! Strupps Abenteuer. olige Weaner Bagage. Hat dös Glumpert net hundert Schil⸗ Pralinen— gemiſcht!“ 1„Ausgeſchloſſen! Solch ein Jammergreis liegt mir gar mich bezahlen? Ich geb's dir wieder!“ So dachte die kleine Buchsbaumhecke, Anders aber dachte der ö huge awihandeln müſſen? Und ſolche Leut' nennen ſich Rech—⸗„Hier haſt du zwei Stück, N 15 nicht!“! 9 1 5 g Aber das konnte Fritzle nicht und wollte es auch nicht, denn Oleanderbuſch hoch auf dem Giebel. Er ſtand nicht an, was 1 nungsrat!“ f miſch ſie dir ſelber.“ 55 0 Selbſtverſtändlich! Ich habe Sie geſtern mit einem Finanz⸗ das Wiedergeben vergaß der Erbſohn des Hofbauern meiſt. er dachte, auch in Worte zu kleiden.„Du armſelige Hecke da i. Und ſechs Kinder, Schani!“ rief Frau Künigl Dö Rema⸗—„ bdeanmten über Ihr Geſchäft ſprechen hören!“ eee „Deine Mutter wird dir ſchon das Gröſchle geben!“ ſagte er. unten!“ rief er.„Nicht wahr, du platzt vor Neid, wenn du aus 15 7 5—— nur wied W inder, Schau dö Banikert 1 die Mübiſeln der⸗ ieee e Ih zäft ſprech 5 gr. Na, ſo ſicher war das dem Kaver nicht. Er hatte eine ſehr deiner Niedrigkeit zu meiner Höhe emporſchauſt. Nicht lange 8. wiſch, da e 1 e 5 Haſt geſeh'n Schani? Die ſchlechte Note aus der Schule heimgebracht. Aber Miltter laſſen und ich werde weit über das Dach blicken können, während du l auä' Fra 755 1110 lickte H schu 10 A0 11 0850 und dös Kleid? J ſich ſchon manchmal erweichen. Naver kehrte ſtolz mit einem jahraus, jahrein nichts anderes zu ſehen bekommſt als die N Nr„ scha 00 c e Han fen 15 chen 10 Ae ede Gröſchte zurück. Nun zogen beide auf den Festplatz. Eine Dofmaner, die dich umgibt. Aber freilich was weſßt eu und ö 5 i amen e ee en han a Dienſtmadel s Pfefferkuchenbude, eine Frau mit braunen irdenen Töpfen und deinesgleichen, dem ja immer die Stutzſchere im Genick ſitzt, i 2 117 Mi VJ lches Gfrett mit unſere Pumpyoerſuch. eine mit Würſtchen und ein Mann mit türkiſchem Honig waren vom Stolz eines Edelmanns, wie ich einer bin?! Hochgeboren Autun ir ham eben allerweil ein ſo 12 705 1 5 1e Nioſtbauer 1 a einde id auch noch da. Und gerade wollten beide an dieſen lockenden bin ich und darauf kann ich mir etwas einbilden!“ 90 1 der Wa„raunzte Künigl. 1 Ader 5 115 11 0„Verzeihung, ich befinde 10 0 Buden vorbeigehen, als ſie am Karuſſell einen Anſchlag laſen: Die Buchsbaumhecke war über dieſe 1 0 Worte nicht ö 5 Taba hat einen 1 A Nun biet momentan in einet kleinen Ver⸗ „Heute billiger Tag! Zwei Fahrten nur fünf Pfennige!“ etwa böſe, aber ihr frommes Gemüt erſchrak, und darum wollte— aim N Mann, en 11 0 And de Riegler⸗ e icher! 8 befind Heiſal, das war Glück! ſie den Oleander doch etwas Dankbarkeit gegen ſeinen 0 a— dani er hat er vermietet. Dös ſan Leut! Und der All„Sie Glücklicher! Ich befinde Nun eſſen wir erſt was, dann fahren wir!“ ſchlug Xaver Schöpfer lehren. 20 bani hat einen Baron! Einen wirklichen Baron. Alles mich ſchon lange in einer großen. jetzt vor, Ele, ſagte ſie,„ein jeder muß dort zufrieden ſein, wo er aN aner Glumpat kummt zu uns gerennt, als wann grad ate J. El. Fritzie war es recht. Alſo gingen die beiden eine Weile geräde ſteht. Wenn Gott es nicht gewollt hätte, dann thünte vie dee e e e 10 999908 5 bet gelber an zwiſchen türkiſchem Honig und Pfefferkuchen hin und her; alte Dame ſich noch ſo piel Mühe geben und du würdeſt in„ kunnen Als wann mir unſere Wuchteln nei ſe aber Xaver, der den Magen voll Pflaumenkuchen hatte, war deinem Erdreich doch nicht Wurzeln geſchlagen haben. Vor N ö 3 5 0 1 1 2 115 mehr für den türkiſchen Honig, und Fritzle tat mit. Für fünf] Gott ſind wir alle nur arm und niedrig, denn er thront hoch ö— 4 Die Sommerpartei zog ein. Ein großer Wagen voll Möbel, Der kleine Heini, Bruder der Pfennige bekam man viel. über allen Welten.“ 255 ade lachende, fröhliche, etwas ſtadtblaſſe Kinderſchar, ein zehnjährigen Liſa, darf an der „Bezahle du; ich bezahle nachher!“ ſagte Xaver, und wieder Das fuhr dem Oleander mächtig in die ſrone.„Bah!“ e N dickes, böhmiſches Dienſimadel. Frohgemut wurde eingerichtet 5 N 1 i 5 1 f Hand des Kinderfräuleins einen tat Frille dem Freunde den Willen. Als ſie aber dann zu dem ſprach er höhniſch. Da ich doch ſchon von Geburt ſo hoch über 0 N N und hin und her geſtellt und wieder ſortgeräumt und wieder Rundgang durch den Tierpark des Karuſſell tamen und Fritzle mit auſſteigen wollte, rief Raver de 000 Eldentvelt gestellt bin, was ſollte mi chern, N 0 anders beſchloſſen. Der kleine Garten wurde e das und Zoo machen. Sie kommen zu den ſo laut, daß es der Karuſſellmann hören mußte:„Hat du bis übers Dach, bis über, den Schornſtein, daz bis in den 3 g wil Freudengeſchref wurde ein Veilchen entdeckt das van Störchen.. 1 Geld?“—„Du haſt's doch!“—„Nur für mich!“ Himmel hinein zu wachſen?! Wenn ich meinen Aſt ganz ho 1 8 2 N 2 1 borgen blühte. Der Papa hatte ſich ſür dieſen Tag freigemacht.„Na, Heini“, fragt das Frau- Das war frech. Da kam der We und ſchrie Fritzle an: ſtrecke, 0 kann ich ieglch jetzt ſchen die fare Wol die 8 ee 5 wine agen 15 5 er 10 1 ae dere e N lein, auf den U bi e en e e fahren! ee e N 10 1790 79 acken. b R a a bartelen e er 15 Vein Nagel hörte man ren ite e „Näl Er hat mi eingeladen!“ wachſen, da er wirlich um ein 1050 Stick in die Höhe ſchoß„„ Mißglückter Fiſchfang. N 5 5 lcgelſchieben, Irgendwo llimperte ein Klavier, und der Brief.„Freilich„weiß ich das!“ gibt „Finger“ egal. Wer kein Geld hat, darf nicht fahren!“ rief und eine Krone über den Rand des Daches hinausragte. 5 N Moe hatte ſeine Sonntagsmütze aufgeſetzt, mitten unter der Heini zurück.„Das iſt der Storch, eſitzer, und ſchwuppdiwupp, warf er Fritzle herunter.„Siehſt du wohl, armſeliges Buchsbaumgewächs!“ rief er Gebt Achtung! 2 che. an den Liſa nicht mehr glaubt. Fritzle 15 705 laut. Aber was half es? Naver fuhr und er triumphierend aus,„daß 106 wachſen kann, ſoweit ich will?! 9705. d Sie alle hatten es gut; nur der Papa war zu bedauern. kh. hatte das Nachſehen. Er heulte ſo laut, daß die Leute mit⸗ Ja, daß ich bald ſo hoch thronen werde wie der liebe Gott 155 Es ſchnabuliert der Rieſe Alle Tage mit dem Omnibus früh um fünf Uhr auf die Bahn, leidig herbeikamen. Die meiſten bat Kaver. Einige ſagten: ſelb t?“ Manch rieſen 125 Priſe dann ins Büro, Wirtshauseſſen, und wieder abends Haſten nach Sächſiſch. „Buben ſchlagen und vertragen ſich; darum muß man ſich nicht aum aber hatte er das gerufen, ſo erhob ſich ein wilder s Aus einer Schüſſel wie ein Faß. dem Bahnhof. Wo war ſeine Erholung? Aber welch eine a g kümmern! Sturm. Die Wolke, die er noch eben ſo vermeſſen beim Die Kinder ſtehn und ſtaunen baß, Freude, wenn die blaſſen Geſichter der Kinder immer brauner„Wiſſen Se, wonach es alle Xaver focht alles Reden wenig an. Es war ihm nur ein Schlafitichen zu packen gedachte, öffnete ihre 7 7 57 und ein 5 Wie er den Brei ſich ſchaufelt faul a N wurden und die Augen immer glänzender. Beim Krogelwirt Menſchen durſchdet?) Na ee er hörte gar nicht darauf. Jemand aber nahm das furchtbares Na e pra elte auf den Sünder nieder. Ex ns ſcheunengroße Rieſenmaul. ab's ja ſchließlich ein gutes Flaſcherl Wein und einen feinen„Nu nadirlich: nach Liebe!“ viele Rundherumgefahre gewaltig übel. Das war der wehrte ſich freſlich verzweifelt, aber da ſeine Krone über das N 1 auf, wenn er ſich Brocken fiſcht, f arock. Du lieber Himmel! Was war man ſelbſt! Die Familie]„Nee! Nach'n Salzhäring! Pflaumenkuchen. Der fing nämlich in Kavers Magen 1 hopfen] Dach hinausgewachſen war, konnte er dem Anſturm des Win⸗ aß er nicht eins von euch erwiſcht! iſt die Hauptſach'! G. W an. Er hopſte und hopſte, bis au einmal jemand rief: des auf die Dauer nicht wiberſiehen. Sein ſchlanker, allzu hoch⸗ e Onkel Heinrich. Der wankende Glaube. der Etdbeer⸗Kuren und anderes. Die Erdbeere wird vor allem wegen ihres Wohlgeſchmacks und wegen ihrer Friſche kulti⸗ viert; es iſt weniger bekannt, daß ihr auch eine mediziniſche Wirkung zukommt Für Leute, die an Arterienverkalkung leiden, alſo zu Schlag ⸗ anfällen neigen, iſt, wie im Herbſt eine Trauben⸗ kur, im Sommer eine Erdbeerkur zu empfehlen. Allerdings muß man berückſichtigen, daß nicht jeder den ecm Erdbeergenuß verträgt, da diefer in manchen Fällen den bekannten Erdbeerausſchlag hervorruft. Wer jedoch nicht hierfür empfänglich iſt— was in den meiſten Fällen zutrifft—, tut gut, eine. Erdbeerkur durchzumachen. Die Früchte müſſen täglich nüchtern genoſſen werden. Die Erdbeere wirkt harntreibend; die böſe Harnſäure, die Urſache vieler komplizierter Leiden, wird durch ſie aus dem Körper entfernt. Nüchtern genoſſene Erdbeeren regen auch den Appetit an. Als Nachtiſch genoſſen, wirkt die Erdbeere reinigend auf die Zähne— wegen ihrer beſonderen chemiſchen Zuſammenſetzung beſſer als alle Zahnputzmittel der Welt. Wer daher Erdbeeren in ſeinem Garten hat, verkaufe ſie nicht, ſondern verwende ſie nach Möglichkeit im eigenen Haushalt. Der geſund⸗ heitliche Vorteil, der dadurch erzielt wird, ſteht in keinem Verhältnis zu dem geringen Geld⸗ betrag, den man durch den Verkauf erhält Heute iſt das Wiſſen um die mediziniſche Wirkung der Erdbeere etwas in Vergeſſenheit geraten. Im Altertum wußte man davon ſehr wohl. Die Walderdbeeren, die es damals nur gab, gehörten in jeden römiſchen Haushalt zum Nachtiſch. Man zahlte hohe Preiſe dafür, nicht nur wegen der Schmackhaftigkeit, ſondern gerade aus bewußt geſundheitlichen Rückſichten. Warum aßen die Römer keine Garten. erdbeeren?, wird man fragen. Ganz einfach, weil es die jetzigen Gartenerdbeeren damals noch nicht gab. Im 16. Jahrhundert erſt brachte der Franzoſe Fraizier die Ananaserdbeeren von einer ſeiner Orientreiſen mit.„Fraiſes“ nennt man nach ihm noch heutzutage die Erd⸗ beeren in Frankreich. Im großen wurde die Frucht das erſtemal in Europa in der Bretagne kultiviert. Von hier trat die Erdbeere im 18. Jahrhundert ihren Siegeszug über ganz Europa an. a Als berühmte Erdbeerpflanzungen im großen ſind in Deutſchland bekannt: Lößnitz bei Dresden, Werder bei Berlin und Gernsbach in Baden. Auch im Rheinland gibt es rieſige Erdbeerplantagen, die täglich Hunderte von Zentnern in die großen Städte verſchicken. Man hat oft den Verſuch gemacht, Erdbeeren für den Winter in der Form von Konfitüren zu konſervieren. Das gelingt meiſt nicht, weil der Erdbeere die nötige Feſtigkeit fehlt. Man nimmt daher am beſten halb und halb Him⸗ beeren und Erdbeeren, oder aber eine andere Frucht, deren Miſchung ganz bee halt⸗ bare, feſte und wohlſchmeckende Konfitüren für ſpäter ergeben.. 5 Als Grundſatz bei der Erdbeerernte gilt, was auch ſonſt im Garten als Regel anzunehmen iſt: niemals die Früchte unter Mittag in der Prallſonne pflücken. Erdbeeren werden nur dere und abends eingeerntet. Bereits aus⸗ gereifte Früchte darf man nicht mehr verſchicken, ſie faulen ſonſt. Will man Erdbeeren verſenden, muß man ſie bereits zwei oder drei Tage vor der Reife in den Korb verpacken. Beim Abernten muß man ſich ferner zum Grundſatz nehmen, das Fruchtfleiſch niemals mit den Fingern anzufaſſen. Man knipſt mit den Nägeln den Stiel einige Millimeter hinter dem Blätterkelch ab. Geerntete Früchte müſſen natürlich ſtets kühl aufbewahrt werden. Das erhält ſie friſch und bewahrt ihnen den natür⸗ lichen Wohlgeſchmack. 4 Um alt zu werden. Eine belgiſche Zeitung berichtet von einer hundertvierundfünfzigjährigen Frau, die in einem Dorfe in der Nähe von Warna(Bul⸗ garien) entdeckt worden iſt. Slawka Mittowa iſt dem Kirchenregiſter zu⸗ ſolge im Jahre 1778 geboren. Die jetzt alſo hundertvierundfünfzigjährige Frau iſt noch rüſtig, ſie geht ohne Stock und beſchäftigt ſich im Haushalt ihres Urenkels. Noch ſehr gut er⸗ innert ſie ſich der Unruhen, die der Freiheits⸗ krieg der Griechen im Jahre 1821 bis 1829 auf dem Balkan verurſachte. Sie erzählte einem Journaliſten, daß ſie zweimal verheiratet geweſen ſei und 16 Kinder hatte. Im ganzen Leben hat ſie ihr Dorf nur einige Male verlaſſen, um ſich in die nahe⸗ gelegene Stadt Warna zu begeben. Ihre Haupt⸗ nahrung iſt Buttermilch und Bauernbrot. Vom praſetischen Leben. ade, Milch ſowie allenfalls Brot ſe die durch fliegende Händler, Bahnhofswirt⸗ gaö fte a ben i Herartiges nimmt ehöften le u haben ſind. Dera 11500 alſo Alena mit und belaſtet nicht den Ruckſack damit. zerttelbar die nicht leicht verderben und leicht Schaden anrichten, noch Zutaten erfordern, die den Ruckſack Gerichte Wert gelegt werden, die ni verdaulich ſind, weil die Körperkraft darunter leiden würde. irgendwo ſtundenlang kochen und eſſen zu können. bequem mitzune Gerichte, die ſich gezeichnet 5 kleinen Packungen für ein o und Doſen mit fertigen Gerichten, wie Weiß⸗ kohl, Erbſen und Pökelfleiſch, w J Salz wird in einer feuchtigkeitsſicheren Büchſe mitgeführt, Kaffee gemahlen und getrennt vom Tee. Brot Wanderers Kochkünste. Die Speiſekammer im Ruckſack. Die Frage, was man auf der Wanderung kocht, hängt zunächſt nicht von der Dauer der Wanderung oder von der Größe des Ruckſacks ab, ſondern davon, was ſich eventuell unter⸗ wegs beſchaſfen läßt und nicht mitgenommen zu werden braucht. Das wird in der Haupt⸗ austreſchend für, 2200 Streich holz Köpfchen ausreſchend um 47 Stück Seife herzustellen ache— beſonders Sonntags— gel 15 1 n Bauern⸗ An Vorräten ſind tunlichſt ſolche Speiſen mit⸗ erſtellbar find ſowie weder auslaufen und belaſten. Es ſoll möglichſt auf 5 f 910 ſchwer ü Wir wandern ja nicht, um Es gibt eine ganze Reihe gut ſchmeckender, Imender Und zuzubereitender zum Kochen im Freien aus⸗ eignen. Dazu gehören alle jene er zwei Perſonen weiße Bohnen. desgleichen Butter abſchlußdicht, — Schützenfeſt. legt man in eine luftdichte Aluminiumbüchſe, Dauergebäck in Fettpapier. Das letztere iſt überhaupt zum Einwickeln von Speiſen geeig⸗ neter als Kartons oder Zeitungspapier. End⸗ lich eignen ſich Makkaroni, Reis, Nudeln, kalter Braten, gebratenes Kotelett und Tomatenmus oder Mayonnaiſe zur Zubereitung von Soßen ausgezeichnet zum Mitnehmen. Auch Gemüſe in Büchſen ſollte nicht vergeſſen werden. Sonſt bilden Milchgerichte, Pudding, Salate und Obſt, auch Rettich, Radieschen, Tomaten und Gurke ausgezeichnete Wanderkoſt. Mit einigem guten Willen läßt ſich viel ermöglichen, ohne ſich un⸗ nötig zu belaſten oder aushalten zu müſſen. 1 „Zeige mir deine Handtaſche, und ich ſage dir, wer du biſt! Die Handtaſche ſollte nur das Notwendigſte enthalten. Doch ſehr häufig iſt ſie der Auf⸗ bewahrungsort von alten Briefen, unnützen Schlüſſeln, abgelegten Taſchentüchern und anderem mehr. Es herrſcht ein böſes Durch⸗ einander. Ein leiſes Grauen kann einem über⸗ kommen, wirft man zufällig einen Blick in eine ſolche Taſche. Das Innere der Handtaſche iſt die Viſitenkarte der Taſchenbeſitzerin; das Tohu⸗ wabohu wirft kein gutes Licht auf die Be⸗ lreffende. Meiſt enthalten die Taſchen ver⸗ ſchiedene Fächer, ſo daß die nötigen Dinge, wie Portemonnaie, Taſchentuch, Kämmchen, Spiegel, Taſchenbuch, ordentlich untergebracht werden können. Wer viel mit ſich herumtragen muß, ſollte immer eine große Handtaſche bei ſich ſühren. Es iſt 1 und unappetitlich, wenn loſe Geldſtücke oder Banknoten mit Taſchentuch oder Puderquaſte in Berührung kommen. Schlüſſel bekommen durch gebrauchte Taſchentücher leicht Roſtflecke. Es iſt eine Un⸗ tugend, in zu kleine Taſchen recht viel hinein⸗ zuſtopfen. Die Taſchen gehen aus der Form, werden unanſehnlich und ſind bald ruiniert. Es gibt doch jetzt die herrlich praktiſchen Rieſen⸗ laſchen, in denen man wirklich einen kleinen Haushalt mit ſich tragen kann. Jede Taſche be⸗ darf, wie jeder Gebrauchsgegenſtand, eine ge⸗ wiſſe Pflege. Man wird erſtaunt ſein, wie weich und geſchmeidig das Leder bleibt, wenn man die Ledertaſche hin und wieder mit weißer Schuhereme einſeitet und mit einem wollenen Lappen nachreibt. bel fich a empfehlen. Durch ihn wird das läſtige Auf⸗ 11 00 der Taſche verhindert. Ping ſolange tragen ordentlich ausſehen. Gänge im Gerichtsgebäude ſtehen voll M die als Parteien oder Zeugen geladen ſind. An⸗ wälte in fliegenden Talaren und mit ſchweren aa e durcheilen im D⸗Zugtempo Hallen un Verhandlungszimmern, die ſie von innen auf⸗ geſchloſſen haben; einer ruft: zwelzunderiſtebenundo ker bis zweihundert⸗ neunundvierzig geladen f Das Innere der Taſche 15 ausgebürſtet werden. een uß ch bis letzt ſehr gut bewährt und iſt zu t du auf ieſe Weiſe deine Taſche, ſo wirſt ie doppelt können und ſie wird immer In Sachen. Ein Vormittag auf dem Amtsgericht. Neun Uhr dreißig Minuten vormittags— die enſchen, Flure, die Gerichtsdiener treten aus den „Die Parteien, die halb zehn Uhr auf Zimmer nd, eintreten. —— 7 4 lcd 4 5 2 e . un 6 , 7 6 45 42 — Der Schützenkönig. Und langſam wälzt ſich der Strom in den kleinen Saal, wo der Gerichtsſchreiber die Akten ordnet, während der Amtsrichter ſich auf den Anſturm vorbereitet, der nun einſetzt. Schon treten die Parteien an die Rampe und rufen ihre Numniern aus, jeder möchte zuerſt ab⸗ gefertigt werden. „Zweitauſenddreihunderteinundvierzig.“ Der Richter ſucht. „Ach ſo, das iſt die Sache mit der Wäſche. Wo iſt Herr Behmer?“ „Hier.“ 16 haben die Wäſche nicht gekauft, ſagen ie?“ „Nein!— meine Frau...“ „Aber dann müſſen Sie doch bezahlen.“ „Ich denke nicht dran, ich habe meiner Frau keinen Auftrag erteilt!“ „Den braucht ſie auch nicht. Dinge, die zum Haushalt gehören, kann ſie einkaufen, ohne Sie zu fragen. Was war es denn überhaupt?“ Jetzt meldet ſich die Klägerin, Frau Bomſt, Inhaberin eines Mäſchegeſchäfts. Es ſeien zwei Tiſchtücher und zwei Bettlaken geweſen. „Koſten zuſammen?“ „Sechzehn Mark und vierzig Pfennige.“ „Ag, ſehen Sie, das iſt doch ein geringer Be⸗ rag!“ „Ich will aber nicht! Sach kann bezahlen— ich nicht.“ 5 „Was heute los iſt, intereſſiert uns nicht, damals lebten Sie noch eder a alſo müſſen Sie bezahlen. Wollen Sie oder nicht?“ „Wie bekomme ich denn die Wäſche?“ „Da müſſen Sie ſich an Ihre Frau wenden.“ Der Mann kann ſich nicht entſchließen, den Betrag anzuerkennen, läßt ſich lieber verurteilen, als auf einen Verglei an one und verläßt wortlos den Saal. Frau Bomſt hinter ihm drein; vielleicht einigen ſie ſich noch draußen auf dem Gang. „Nächſte Sache.“ „Dreitauſendzweihundertvierzehn“, ruft ein Anwalt und legt auch gleich los.„Der Be⸗ klagte betreibt einen Verlag und 15 vom Kläger fünfzig Artikel und Berichte ange⸗ nommen ſowie veröffentlicht, für die Honorar...“ Der Gegenanwalt meldet ſich. Meine Frau hat die ein fost 2 des gesomfen Körpepqewichts ö ö ö „Es ſind nur e a Artikel an⸗ gegeben, Herr Kollege!“ „Sie irten, es waren fünfzig...“ „Der Zahlungsbefehl liegt bei den Akten, ich bitte nachzuſehen.“ Der Richter blättert. „Hier ſind allerdings nur fünfundzwanzig Artikel...“ „Dann muß ein Irrtum vorliegen, es waren fünfzig.“ „In dieſem Falle muß ich um genaue Sub⸗ ſtanzierung bitten“, ſagt der Anwalt des Be⸗ klagten.. „Alſo vertagen wir, nächſter Termin am zwölften Dezember.“ zwanzig bitte.“ Arndt.“ en mitgenommen, wir leben getrennt, die „Nummer züeſtaufenddreihundertachtund⸗ „Nichlig— mit dem Anzugl Betlagt iſt Herr „Jawohl“, hört man eine ſonore Stimme, „den Anzug habe ich beſtellt und erhalten; er paßte zwar nicht, und auf der Bühne iſt er nicht u gebrauchen— habe ihn zurückgeben sog dlelt aber Herr Meſter wollte ihn nicht nehmen.“ a „Intereſſiert uns hier nicht! Sie haben den Anzug doch getragen?“ „Streite ich nicht ab, will 11 auch bezahlen, aber ich bin zur Zeit ohne de Ich habe Herrn Meſter ſchon ri en, daß ich zahlen werde, ſobald ich ein ingagement. „Das iſt ſchon ein Jahr her“, meldet ſich Herr Meſter. ielleicht beſorgen Sie mir eine Rolle? Der Direktor vom Thaliatheater hat mir ver⸗ ſprochen...“ „Das iſt auch ſchon ein Jahr her.“ „Ruhe! Der Kläger ſchlägt einen Vergleich vor: Können Sie fünf Mark in der Woche ab⸗ zahlen?“ Der Mime wirft ſich in die Bruſt. „Das kann ich natürlich.“ Der Richter zum Schreiber: „Alſo ſchreiben Sie...“ „Bitte Nummer zweitauſenddreihundertneun.“ „Für Kläger erſcheint Rechtsanwalt Meier VI, für Beklagten...?“ Ji bin hier.“ „Sind Sie Herr Klothe?“ „Jawohl! Aber ick kann nich bezahlen.“ Rechtsanwalt Meier VI: „Sie haben hundert Zigarren beſtellt und er⸗ halten.“ „Für meinen Schwager als Jeſchenk.“ 1 warum wollen Sie nicht bezahlen?“ „Wollen? Herr Rat? Schon! Aber ick kann nich. Frau un zwee Kinder, un arbeetslos ſeit 'nem Jahr...“ „Dann durften Sie nicht ſo teure Geſchenke machen.“ g f „Ach, Herr Rechtsanwalt, erſchtens jings mir damals noch jut, zweitens waren die Zijarren ſo ſchlecht...“ „Ja, was wird nun?“ fragt der Richter. „Ich dachte, der Beklagte würde unter Um⸗ ſtänden vier Mark in der Woche 1 „Ausjeſchloſſen, höchſtens zwei.“ „Einverſtanden?“ „Angenommen.“ Endlich, nachdem längſt alle Parteien den Saal verlaſſen haben, erblickt der Richter auf einer Bank noch einen Mann. „Was wollen Sie?“ „Ich bin Kleeſchulte, Nummer ſiebänund⸗ zwanzickvieärzähn.“ „Ja! Und was wollen Sie noch? Nümmer iſt doch längſt durch.“ „Wie meinen Sie?“ „Die Anwälte haben doch ſchon verhandelt, es iſt neuer Termin beantragt worden. Seit wann ſind Sie denn hier?“ „Von Anfang an.“ l „Aber wir haben Sie doch mehrfach auf⸗ gerufen. Die Sache iſt erledigt für heute.“ Der Mann iſt ratlos. „Was ſoll ich denn tun jetzt?“ „Gehen Sie nach Hauſe und kommen Sie beim nächſten Termin wieder.“ f Und er nimmt ſeinen Hut und geht, wie alle, die ſich nicht einigen konnten oder nicht fertig wurden, mit der Hoffnung auf den neuen Termin. Cubert. Wankel Kreuzworträtſel. Die 7 — 4 Waagrecht: 1. Schweizer Kanton, 7. Arz. neipflanze, 8. Franzoſe, 41. Kochgeſchirr, 13. Ackergrenze, 14. Gebet, 15. Feder, 16. wirt⸗ ſchaſtlicher Zuſtand, 17. dauerhafter Bauſtoſſ, 19. Tanzſchritt(Fremdwort), 21. Stammvater, 22. Hauptort von Togo, 23. Pflanzenkunde, 25. berühmte italieniſche Schauſpielerin(geſt.), 26. Fiſchöl. Senkrecht: 1. Norwegiſchez weiblicher Vorname, 2. ein Skandinavier, 3. Name nor⸗ een Könige, 4. Eingang, 5. eine Ehe ſchließung, 6. Schickſalsgöttin, 9. weibliches Haustier, 10. ganz allein, 12, ſpaniſche Provinz hauptſtadt, 15. Fluß in Rußland, 16. An gehörige eines Wandervolkes, 17. bibliſche Stadt, 18. Handlung, 19. Kartenſpiel, 20. ehe⸗ malige franzöſiſche Feſtung, 22. Täuſchung eines Gegners, 24. ſoviel wie lediglich. mu Je di ee uva 7 Aeloct„6 Jo dl goes A Labin et Mac, e dene uvjüſe 0 nde 6 duo 9 Jie g 0. e eee e eee eee eee uvzaggog 9e einc e due e enen e c I Sof, 6 Mose T oi er une as E ui e en e eee ois r ange s oadbvogd Die Anwälte ſind ſchon draußen. 1 penner“ 800 bunſgnlnzs tums“. Die Zeitſchrift„Arbeitertum“, Blät⸗ 4. 5 23 75 Aus der Heimat Gedenktage 2 7. Mai. 1676 Der proteſtantiſche Liederdichter Gerhardt in Lübben geſtorben, 1703 Gründung von St. Petersburg durch Peter den Großen. 1832 Hambacher Jeſt(große republikaniſche Berſamlung) auf Schloß Hambach(etzt Maxburg) bei Neuſtadt a. d. Haardt. 1840 Der Geigenkünſtler Niccolo Paganini in Nizza geſtorben. ö 1910 Der Vakteriolog Robert Koch in Baden⸗ Baden geſtorben. 0 Prot.: Ludolf— Kath.: Beda Sonnenaufg. 3.40 Sonnenunterg! Mondaufg. 5.17 Mondunterg. 28. Mai. 1840 Der Maler Hans Markart in Salzburg geboren. 1862 Der Baumeiſter Theodor Schweinfürth geboren. 1872 Der Forſchungsreiſende und Geograph Leonhard Sigismund Schultze-Jena in Jena geboren. Sonnenaufg, 3,48 Sonnenunterg 20,07 Mondaufg. 6,24 Mondunterg. 23,52 Prot. und kath.: Wilhelm. * Sonntagsgedanken So wie die erſten Jünger war wohl keiner beſtimmt zum Zeugenberuf. Alles, was ſie erlebt hatten, mußt edarauf hindrängen, den Herrn zu verklären durch ihr ganzes Leben, und ſie haben von ihm gezeugt und haben ihn bekannt. So haben ſie das Wort Jeſu er⸗ füllt und ſeine Erwartung nicht getäuſcht. Wenn wir daran denken, möchten wir beten: Wach auf, du Geiſt der erſten Zeugen! Denn auch wir haben denſelben Beruf: Zeugen Chriſti ſollen wir ſein! N Das kann nun ganz verſchieden ſein bei den verſchiedenen Menſchen.— Bei manchem wird es wörtlich zutreffen, was der Herr ſagkt: ihr ſeid von Anfang bei mir geweſen; ihr ganzes Leben übergoſſen von dem Sonnen- ſchein der Gnade Gottes, und wenn ſie zu— rüchchauen auf alles, was ſie erfahren haben, wird ihnen das Herz übergehen von Lob und Dank. Anderen iſt das Licht erſt ſpäter auf⸗ gegangen. Nach vielen Irrwegen, nach langem Suchen kam ihnen der Herr entgegen und überwältigte ſie mit der Kraft ſeiner Liebe, daß ſie ihm nicht länger widerſtehen konnten. Und ihr werdet auch von mir zeugen! Dies Wort duldet keine Ausnahme, es wendet ſich an alle. Im Reiche Gottes iſt allgemeine Dienſtpflicht.— Was mußte das für einen Eindruck auf die Welt machen, wenn jeder, der auch nur einen Funken Glauben in ſich trägt, dies kleine Licht hineinſtrahlen ließe in eine Umgebung. Wie würden uns ſelber Kraft und Freudigkeit wachſen, wenn wir Zeugen unſeres Herrn würden. Er bekennt ſich täglich zu uns, ſo ſollen wir uns auch zu ihm bekennen. Er iſt der treue und wahr⸗ gange Zeuge, ſo ſollen wir auch von ihm zeugen. Paul bei Walburga Fiſcher in gefährlich. 4. 0 4,5 Millionen Auf age des„Arbeiter⸗ ler für Theorie und Praxis der Nationalſozia⸗ liſtiſchen Be riebszellen Organiſstion und Amt⸗ Schicksalsge wal ROMAN VON GERT ROTHBERG Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 16 Die beiden gingen hinaus. Ellen Tompſon trat vor den gohen Spiegel. In ſtrahlender Schönheit grüßte ſie ihr Spiegelbild daraus entgegen. Ein hohnvolles Lachen kam von den Lippen der ſchönen Frau. Sie riß die Kette herab, 10 daß die Perlen im Zimmer umherrollten und endlich wie große, ſchimmernde Tränen liegenblieben. Dann riſſen die ſchlanken Hände die koſtbare Toilette von den weißen Schultern herunter. „Warum nahm ich mir nicht einen jungen Kraft⸗ menſchen, warum heiratete ich das Geld in Geſtalt eines alten Mannes, der mir nichts bedeuten kann?“. Ellen Tompſon ſtarrte in die Ecke des Zimmers. Es war ihr, als habe dort Karell geſtanden. Ein Trugbild war es, nichts weiter. Wild blickte Ellen Tompſon um ſich. »Ich wollte ein Abenteuer, ein ſüßes, gefahrvolles Abenteuer. Er ſollte doch nicht denken, daß er gebunden war, wenn er mir einmal ſeine Liebe ſchenkte. Er ſollte ſtei ſein, ich wollte nur eine einzige Stunde des Glückes. Wem iſt er treu? Männertreue, gibt es die wirklich?“ Noch einmal trat Ellen Tompſon vor den Spiegel. Ein verzerrtes Antlitz blickte ihr entgegen. Die ſonſt ſo ſtrahlen⸗ den Augen lagen tief in den Höhlen. Ellen Tompſon hob aiſetzt die Hände hoch. „„Ich will nicht alt ſein, ich will nicht alt ſein. Schön, ſchön will und muß ich ſein“, wimmerte ſie. Schleppenden Schrittes ging ſie in ihr Schlafzimmer. Der große Toilettentiſch zeigte die Doſen und Tuben, ſeidene Quaſten, Flaſchen und alle Mittel, die ihr ſo oft 0 ihre glänzende Schönheit noch mehr hervor⸗ en.. Schon waren die Spuren des Zuſammenbruchs ver⸗ wiſcht. Ellen lächelte ſieghaft ihrem Spiegelbilde zu, als liches Organ der Veutſchen Arbeitsfront er⸗ ſcheint jetzt in einer Auflage von 4,5 Millio⸗ nen Exemplaren und hat damit die höchſte Auflageziffer aller Zeitſchriften der Erde. Das erſte Juniheft bringt Aufſätze der Reichstags abgeordneten Stöhr, des Leiters des Preſſe⸗ amtes der Arbeitsfront, Hans Biallas, von Gerhard Starke und von Ernſt Pfiſter. 75 a Neues aus aller Welt Eine Hunderkjährige. In Michelbach Pleinfeld(Allgäu) 1 Loy ihren körperlicher und geiſtiger Friſche. Schweres Kraftwagenunglück. Auf einer Straße in Recklinghauſen Kraftdroſchke auf einen mit 29 Perſonen be⸗ ſetzten Wagen. Dieſer ſtürzte um. Acht Per⸗ ſonen wurden verletzt, vier von ihnen lebens— Frauenmord aus Eiferſucht. Der erwerbs⸗ loſe Bauarbeiter Butz in Duisburg fand ſeine 25 Jahre alte Ehefrau in ſeiner Woh— nung erdroſſelt auf. Der Friſeur Kurt Wein— hard wurde aus dringenden Verdachtsgrün— den verhaftet. Er geſtand den Mord auch ſo⸗ fort ein. Als Motiv ſeiner Tat gab er an, daß er von der Frau, die ſich ſeinetwegen ſcheiden laſſen wollte, betrogen worden ſei. Er habe erſt jetzt erfahren, daß Frau Butz ſchon vor etwa zwei Monaten die Schei⸗ dunasklage zurückgezogen hahe. ſich zwei ſchlanke Männerhände um ihren weißen Zeit nach der Geburt men. Sch te ſich das, und man beging Frau 100. Geburtstag in ſtieß eine ihren ſetzt. Gewöhnlich wurde ganze Taufgeſellſchaft. ten Taat fand dann Ein Meßapparat zum Bierabfüllen. Von einem Wiener wurde ein Apparat erfunden, der das genaue Füllen der Biergläſer ermöglicht. Je nachdem ein Seidel oder Krügel gefüllt werden ſoll, drückt der Gaſtwirt auf einen Knopf. Der Apparat läßt dann die gewünſchte Menge, genau gemeſſen, durch den Hahn laufen legten. Feſt, immer feſter. Lautlos ſank die ſchöne Frau um, in den verglaſten Augen noch eine letzte Freude an ihrer ſieghaften Schönheit. Der unheimliche Mann blickte auf ſein Opfer. Eine ſchwarze Samtmaske bedeckte ſein Geſicht. Die gewachſene Figur ſteckte in einem ſchwarzen Trikot. Ein leiſes Lachen. hoch⸗ „Schöne Ellen, fahr wohl ins Land der ewigen Träume.“ Das war meine Rache an dir dafür, daß du mich einmal verſchmäht haſt, damals, als wir beide noch jung und ſchuldlos waren und nur dein ſinnloſer Taumel nach Reichtum uns trennte.“ Dann ging er in den Ankleideraum. Hier bückte er ſich und raffte die koſtbaren Perlen zu- ſammen. Da fuhr er plötzlich auf. Am Fenſter ſtand, mit verſchränkten Armen, ſein voll— ſtändiges Ebenbild. aus den Oeffnungen der ſchwarzen Maske. Ruhig ſtand die Geſtalt da. Der Mörder ſtieß einen Schrei aus, dann blitzte ein Dolch in ſeiner Hand. Er ſtürzte auf die Geſtalt am Fenſter zu. Da— ein leiſes Surren, und lautlos, wie vorhin ſein Opfer, ſank der Verbrecher um. Eine ganze Weile ſurrte es noch, dann kam der Mann näher. Seine Hand riß die Samtmaske des am Boden Liegenden herab. Da bebte er zurück. „Mahns? Gleichviel, wer Menſchenleben vernichtet, ſoll die Strafe erleiden, die er verdient.“ Einen mitleidigen Blick warf der Unheimliche auf die tote Ellen. Alte Tauffitten In grauer Vorzeit bei den heidniſchen Ger⸗ manen wurde die„Taufe“ eines Kindes un⸗ mittelbar nach der Geburt vorgenommen. Das neugeborene Kind blieb auf dem Erdbo⸗ den liegen bis es der Vater aufhob. Dadurch erkannte er es an, worauf er es mit Waſſer 1 beſprengte und ihrn dann einen Namen gab. Wege Auch in ſpäterer Zeit. als die Taufe bereits Weiterhin veränderliche Witterung be küh— ler Lufttemperatur. f die Aufnahme des Huldes in die Gemein⸗ ſchaft der Chriſten bebenete wurde ſie kurze dos innerhalb der erſten drei Tage, vorgenom⸗ on im 14. Jahrhundert aber änder⸗ f wartete mit dem Tauf— akt, bis auch die Wöchnerin wohl genug war, um an den Feſtlichkeiten teilzunehmen. damaliger Zeit dauerten in den wohlhaben— den Häuſern die Tauffeſtlichkeiten rund drei Tage. Am erſten Tage morgens erſchienen die Verwandten und Freunde des Hauſes in ihrem höchſten Feſtſtaat und wurden von den Taufeltern mit einem reichen Frühſtück be— wirtet, nach dem dann die junge Mutter, von f verheirateten Freundinnen ihren erſten Kirchgang abhielt. Die Frauen waren dazu mit ihrem beſten Putz angetan, die Gewänder waren von koſtbaren Stoffen, mit ſilbernen und goldenen Borten beſetzt, mit Pelz verbrämt oder auch mit Schellen be— 2 0 5 der Zug noch von Spielleuten begleitet. Nach der Rückkehr aus der Kirche vereinigte eee e die Am wurde das ſogenannte Mittelkindelbier mit einem großen Mittageſſen gefeiert. Am drit⸗ endlich die Hals Zwei machtvolle Augen flammten „Es iſt mir leid um dich, arme ſchöne Frau“, mur— melte er. Dann ſchrieb er auf ein Stück Papier: „Ich ſehe es als meine Pflicht an, den Mörder der Behörde zuzuführen. Der Einbrecher von Neuyork.“ * 1: . Monate waren vergangen, und Lorbeerkränze deckten Ellen Tompſons Grab. Wagen hinein. Langſam trat ſie vom Fenſter zurück, Schon hörte ſie Taufe ſtatt, Dieſer, der Tag des Kindelbiers, war natürlich der Hauptfeſttag. Die ganze Taufgeſellſchaft wurde zu der heiligen Hand⸗ lung in der Kirche hinzugezogen, auf die na⸗ türlich ein großes Feſtmahl folgte. Der Tag wurde gewöhnlich mit Tanz beſchloſſen. Wie groß der Luxus war, der damals bei derartigen Feſten getrieben wurde, geht daraus hervor, daß ſich der Rat von Berlin und Köln 1334 veranlaßt ſah, ein Luxusge⸗ ſetz zu erlaſſen, in dem u. a. geſagt wird: „Zum erſten Male wollen wir, daß keine Frau noch Jungfrau an Geſchmeide und Armſchmuck mehr tragen ſoll, als eine halbe Mark wiegen mag, und von feinen Perlen ſollen ſie nicht mehr tragen, als eine halbe Mark wert ſind!“ Und weiter:„Ferner, wenn eine Frau von einem Kinde zur Kirche geht, ſo ſoll ſie von Frauen nicht mehr bit⸗ ten, al“ zu drei Schüſſeln.“ N Damals ſowohl wie auch in den ſpäteren Jahrhunderten ſpielten die Taufpaten eine weit größere Rolle als heutzutage, wo das„Pateſtehen“ oft mehr eine Laſt, eine bloße Formſache iſt, als eine Ehre. Von wei⸗ teren Pflichten der Paten gegen das Paten⸗ kind hört man kaum noch etwas— ſie ſchei⸗ nen mit einem Patengeſchenk und allenfalls noch weiteren Geburtstags- und Konfirma⸗ tionsgeſchenken erledigt zu ſein. Früher hin⸗ gegen war der Pate, der Herr oder die Frau Gevatter, eine gar wichtige Perſönlichkeit, und er hatte ein bedeutſames Wörtlein mit⸗ zureden bei der Erziehung des Patenkindes. von dem ihm Liebe und Reſpekt wie einem beſonders bevorzugten Familienmitglied entgegengebracht wurden. Starben die El⸗ tern des Kindes, ſo war es oftmals der Pa⸗ te, der die weitere Obhut und Sorge dafür übernahm. Am Tauftage ſchenkte der Pate in einem Patenbrief den ſogenannten„Patenpfennig“ Der Patenbrief ſelbſt ſtellte meiſtenteils re⸗ ligiöſe Bilder dar, der Patenpfennig war der n und Geldbringer für das künftige Le⸗ en. indes, meiſtens Zu begleitet, zweiten Tag eigentliche — ——— Schweres Autounglück. Vukareſt, 27. Mai. In der Nähe von Simaia in den Karpathen ereignete ſich am Freitag ein ſchweres Automobilunglück. Ein Autobus mit 35 Inſaſſen ſtürzte in einen Abgrund. Sieben Perſonen wurden getö⸗ tet, die übrigen ſchwer verletzt. Wegen eines Stierkampfs. Madrid, 27. Mai. Wie das Innenmini⸗ ſterium mitteilt, iſt es in dem Dorfe Zarga de Granadilla(Provinz Caceres) zu blutigen Zuſammenſtößen gekommen. Die Bevölkerung hatte trotz des Verbotes der Regierung ver⸗ ſucht, auf einem öffentlichen Platz einen Stierkampf zu veranſtalten. Als die Po⸗ lizei den Platz zu ſäubern verſuchte, fielen plötzlich aus der Menge heraus Schüſſe, durch die ein Poliziſt ſchwer verletzt wurde. Darauf feuerte die Polizei in die Menge und es wur⸗ den drei Perſonen getötet und vier verleb“ frischt alle Möbel auf wie neu. Niwal A Normalfl. 80 Pf., Doppelfl. 1.45 Mk. Erhältlidi in allen Drogerien und Farbwarengeschäften. zur Frühjahrsputzerei Der alte Mahns hatte nichts für ſeinen Neffen tun können. Solche Taten konnten eben nur mit dem Tode geſühnt werden. Und ſo war denn eines Tages der elektriſche Stuhl in Tätigkeit getreten, um den eleganten Kavalier Mahns in die Ewigkeit zu befördern. Denn auch die anderen Morde wurden ihm nachgewieſen, und er hatte ſeine Vergehen alle geſtanden. Wer aber war nun der eigentliche berühmte Einbrecher? Noch zweimal tauchte er nach dem Mord an Ellen Tompſon auf, dann war er für immer verſchwunden Mau hörte nichts mehr von ihm Bald nach dem furchtbaren Ende Fred Mahns, der einſt durch unglückliche Liebe zu der ſchönen Ellen auf die ſchiefe Bahn gekommen— er war bereits, ehe er zu ſeinem Onkel nach Neuyork kam, im Süden ein lange geſuchter Hochſtapler, wenngleich niemand ſeinen wahren Namen gewußt—, war der alte Mahns geſtorben. 0 gef 1 4 1. Ein feucht-kalter Herbſttag. Ueber Neuyork rieſelte ein feiner Sprühregen herab. May Grensburne ſtand am Fenſter und blickte auf die Straße hinab, wo die Menſchen dahinhaſteten. Sie erwartete Lu Karell und Reveloor. Mama bat jetzt die beiden Herren oft zum Tee. Die gütige Frau hatte ja längſt in Mays Herzen geleſen. Rätſelhaft blieb es May aber doch, warum Harry Reveloor ſich ſo eng an Karell anſchloß. Aber dann war ſie doch froh, daß es ſo und nicht anders war Reveloor hätte ihr doch auch ſehr gefehlt, wenn er nicht mehr zu ihnen gekommen wäre. Jetzt ſauſte unten das elegante Auto heran, meiſterhaft von Karells Hand geſteuert. Mit kurzem Ruck hielt der Wagen. Weit öffnete ſich das Tor und Karell lenkte den Nun ſah man nichts mehr von ihnen. draußen ihres Vaters behäbiges Lachen. Und jetzt Karells tiefe und doch ſo junge, friſche Stimme. May drückte beide Hände auf die Bruſt. Erwartungsvoll blickte ſie auf die Tür. Von der anderen Seite drüben trat Moment Frau Grensburne ins Zimmer. in dieſem (Fortſ. folgt.) 5 V. 6 f Trachtenſchau und die Bedeutun 9 1 Teach Grüß Gott! e 8 5 Ani D 5 Wer vorſätzlich die von ihm verlangte Aus- Der Veſuch des Statthalters Zu Schlageters Todestag ten für 10 deulſches Volt lum 1 Ge. J wollt Ihne bloß ſage, daß i heut: Nen 11 1 5 05 inſchaftsleb a 155 1 0 teilweiſe verweigert, oder nicht i Für a 1 Das Programm der nächtlichen Weiheſtunde. f meinſchafts eben.(gleich Nachnahme) für Ihne rausgeſch ebe e een Sen erde oder unrichtig ode f 8 Die Fahrt durch e a Schönau i. W., 27. Mai. 8 0 0 e 1 e 3 ſe. 8 1 n f eren macht, wird gemäß 96 2 1 und Küche N Rei e. D adt, 27. Mai. g e 5 15 0 e ſe au eiteeſet! Sie is fürs nuie 14 er in Ziffer dannen Bro dd g mit Waſſer Mk. 20.—. Der Reichsſtatthalter für Heſſen, Jakob„Ane naß d ee ee che Aus Vaden Quartal, Wiſſet Se, 1 will halt au's aue e ann machung. füngnts bis zu 1 10 Jahr 1185 e 1 0 es di 0 Sprenger, hat am erſten Tage ſeiner Fahrt Leo Schlageter, der ſich zum zehnten wlale Feſtſetzu 9 e h is Rechnungsſohr gut afange ond Loine Betr.: Das Mähen und Heimfahren des Faſel⸗ oder mit einer dieſer S. dſtrafe 108 a durch das Heſſenkand der Provinz Starken⸗ jährt, findet auf Anordnung der Neichsre⸗ Feſtſetzung des Butterpreiſes in Karlsruhe. Rickftänd kriege! Beſte Dank ond an en heues 1115 er dieſer Strafen, bei fahrläſſiger 1 r zu vermieten. burg einen Beſuch abgeſtatt. Die Fahrt ging gierung un Rahmen der Sachagett eee 8 Karlseuhe, e ee ee ſcheene Gruß: a ene eſeigerung findet uwiderhandlung mit Geldſtrafe beſtraft. o, ſagt der Verlag. an der Bergſtraße entlang durch den Oden⸗ feiern, die auf alle deutſchen Sender über⸗ Karlsruhe hat die Kleinhandelspreiſe für ut⸗ f„unfer Stift Fritze am Montag, den 29. Mal 1933, vormitt Darmſtadt, den 19. Mai 1933. Faſt neuer 1 a sport-Anzü wald nach dem Ried und über Offenbach nommen werden, in Schönau i. Schw., der ter wie folgt feſtgeſetzt: la Markenbutter.„ 8 Sas 1„vormittags Der Staatskommiſſar für Landwirtschaft J ge 2 keilie nach Mörfelden, Groß⸗Gerau uſw. Heimat Schlageters eine nächtlich? Weiheſtunde 1,60 Rm., ib Markenbutter 1,55 Rm. und Es iſt mit Sicherheit anzunehmen, daß der 10 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes ſtatt. l aft. l 8. 0 g f zwürdi f ten Fri f e eee: Dr. Wagner N 9 ie einde in der Nacht vom 27. auf 28. Mai um Landbutter 1,50 je Pfund. liebenswürdigen Einladung des guten Frig ö 5 h gez 9„ 1— 3 4 e en Sate See eee 24 Uhr ſtatt. Das Programm iſt folgendes 5 Folge geleiſtet ee 81. Betr.: 150 Gemeindejagd..— 11 f 1. 1 bogen und begeiſterten Menſchenma ſen jedet 1. Feierlicher Empfang der Miniſter durch Heidelberg, 27. Mai.(Sturz von der Weniger einladend iſt das 0 15 N Nach den gemachten Erfahrungen fällt Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir illig zu verkaufen. Aufenthalt eine Kundgebun renze 1 en Ver⸗ die Führer der NS DA und die Spitzen] Brücke.) Beim Spiel auf der OE. Brücke ein Amerikaner in eine engliſche Zeitung hat der immer mehr verwendeten Mähmaſchine jähr- zur allgemeinen Kenntnis. ö Weinheimerſtr.53 a gebung grenzenleſen Ver⸗ Beh zwiſchen Heidelber adtteil Wieb. einrücken laſſen, um zu. einem Dienſtmädchen ich eine verhältnismäßt ö g 8— t- 7 teauens zum Volkskanzler und ſeinent popu⸗ der Behörden. zwiſchen Heidelberg und dem Stadtteil Wie je Anford 5 die be⸗ lich ei g große Zahl Rehwild, Mit der Erhebung wurden die Herren Rats- port-Anzüge s beine laren Stälthaitee in Hessen. Zahſteiche Huld. 6, Scaar Punkt 12 Ain er M e e 10 0 ee e e liche namentlich Jungwild zum Opfer. Für jeden mitglieder Julius Bläß und Peter Belz beauftragt 1 Glucke 0 ie er kaut Grabe Schlageters. Pun yr(Mitter⸗ Müller aus etwa 10 Meter Höhe ab und ſie gung 0 1 8 0 ühlenden Menſchen iſt es ein j J 5 15 5 35 48 6 dect ind. Aer e nacht) Beginn der Weiheſtunde am Grabe] auf einen Kanaldeckel. Er erlitt ſchwere Ver⸗ beißt e G ie ee 110 ein 9 00 19 05 d ebenen in 1 den 24. Mai 1933. mit Jungen, d a 18 45 Stücke heſſiſcher Induſtrie⸗ und Handarbeit ee hben e erg, 27. Mal.(ueberfahren Jahr mit einer jährlichen Erhögung pon 200 Fetzen geriſſen zu ſehen auf ängſtliches Klagen 10 e Viernheim zu verkaufen. 6 e ed ein Stück beſter Leder⸗ 4. Gedächtnisrede des Vertreters der Reichs- u ud getötet) Auf der Landſtraße im Mart geboten, bis der Lohn 1800 Mar be. der Mutter folgt, die vergeblich nach ihrem e een un Rechte Ernst Ludwigstr. 2 8. R ö ö e i i, doch muß ſich 8 g g ieſer 3 b g 3 arbeit, in den Landgemeinden erſte Früchte regierung, Miniſter Ruſt. Stadtteil Rohrbach wurde der 60jährige das bieden de che, bier Hahre 0 Jungen ſucht 7 1 5 Art kommen beſon⸗ 1. Stock Knickerbocker des Feldes und ähnliche Geſchenke überreicht. 5. Lied„Ich hat einen Kameraden Schloſſer Georg Göggel von einem Straßen⸗ 1 nde Mittag ders auf in der Nähe des Waldes gelegenen i ie? Nachmittage j äcker 1 icitia Os hei Guterhaltener, In Auerbach und Bensheim erſte Kirſchen, 6. Anſprache des Vertreters der badiſchen bahnzug überfahren und getötet. Göggel, der. Kaser n e J Wieſen oder Kleeäckern vor, da das Wild in 0 Amicitia 09 E. V. V'heim. 0* 3 30 6 2 9 1 in Babenhauſen den bekannten Spargel, vor„Regierung, Miniſter Dr. Wacker. ſchwerhörig iſt, 8 f 0 l 0 5 giern i 1 hatte das Herannahen der es weder Bekannte noch Verwandte in Ame⸗ den heißen Tagen namentlich in den am Wald⸗ Sportplatz im Wald mit! weißer den Nathäuſern den Ehrentrunk und dazu 7. Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Straßenbahn nicht wahrgenommen und konnte[rita haben und ebenſo wenig Bekanntſchaf⸗ rand gelegenen Grundſtücken Einſtand nimmt, Net. Zur Waldschenke Hingerwa If Blumen in zentnerſchwerer Pracht. 8. Deutschlandlied. nicht mehr rechtzeitig ausweichen. ten anſtreben. Beſuche darf es nicht emp⸗ wo es vor den Fliegen mehr Ruhe hat. Samst den 27 8 Auf der etwa 200 Kilometer langen Stredde Während der Feier wird das Denkmal Rohrbach a. d. Elſenz, 27. Mai.(Sturde] fangen. Ich wünſche, daß es ihre ganze ö Wir erſuchen die in Betracht kommenden Freundſchafts je g Mai Abends halb 7 Uhr ſehr preiswert hat ab⸗ Flanell- Hosen lader e e Spalier gebildet und Gaben genden Hehe kia und von 88 umlie⸗] pe m 0 e glb ſed dae 9005 Zeit in meinem Hauſe verbringt. Es muß Grundſtückseigentümer im Intereſſe der Menſch⸗ 03. 60 zugeben 50 inder rei i it 9 i 0 Höhen mmen Feuer auf. hier das elektriſche Ortsnetz ausg ſſert. Da⸗ N z b 5 ſprechen, 1 0; f L 1. f 6 00 aged d alen deen e be ee de de der Sant de daten. dene z e a ee, F dere dan abet cee udwigshafen! uwe;— 9.0(4. grüßte außer den Behörden und Parteiorgani⸗ Kurpfälzer Sängerta in schwetzin en iommande des Badenwerles infolge Maſt⸗ 3 ſchelten. Ich epic el ſchönes Englisch 11 0 f notwendigen Maßnahmen in Ludwigshafen. Abfahrt 5 Uhr per Rad ab—— ſationen beſonders viel feſtlich geſchmückte Ju⸗ 0 9 bruches ab und blieb mit ſchweren Verlete] von ihm, ohne Dialekt Eine anziehende weib— Aa been Schillerkaffe“ 5 gend den Statthalter. An keinem Aufent- Schwetzingen, 27. Mai. Die Stadt Schwet⸗ zungen hiegeg. liche Schönheit kann ſch nicht gebrauchen, Viernheim, den 26. Mai 1933. In Viernheim 5 Uhr: Viernh. 4.— Waldſtadt 3. Mlavier- haltsort fehlten die zuſtändigen Geiſtlichen, die zingen, die in dieſem Jahre ihr hundert— Offenburg, 2/. Mai.(Brandſtifter 0 f 8 i Wandern ſeiſtlichen, inge 15 8 n 5 8 doch ſoll es anſprechend ſein, glattes Haar, Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. e e 927 der Statthalter beſonders herzlich begrüßte. jähriges Jubiläum als Stadtgemeinde feiert, verurteilt). Das Offenburger Schwurge⸗ gute Augen und ein gutes Ge— jol Stemm- und Ringklub Ludwigsh f wur ute Zähne, 5 5 vigshafen auf dem Der Reichsſtatthalter hat im Laufe des Tages iſt in den nächſten Wochen der Schauplatz richt verurteilte den Maler Karl Schnitzer hör ab Es muß tüchtig im Kochen und In komm. Vertretung: Bechtel. A e ee Uhr Handballpiel gegen Un. erricht a 75 30 00 nicht weniger als 27 Reden ge alten und ein einer Reihe großzügiger Veranſtaltungen, aus[aus Howeier wegen Brandſtiftung zu einem g jckt im Servieren ſein. Wenn die Kinder ö Hüttenfeld.— Eintritt 20 Pfg. heoretiſcher 851 8 Bekenntnis des Reichsſtattl alt ſei denen der kuͤrpfälziſche Sä 1 S Jahr vier Monaten Gefängnis. Schnitzer elch d 5 f fl nd unb e onen lage 2 nntnis des Reichsſtatthalters ſei ange— denen der kurpfälziſche Sängertag am Sonn⸗ Jahr vier Monate ödefängnis. S 5 krank ſind, muß es ſie pflegen und ünbe⸗ NB. Bei ünſtiger Witter i as Ring z 5 9 Rheinfraut ia bin 10 ſeh den 28. Mai, beſonders hervorragt. Es a enn Mg den 15 115 dingt duverlalſg ſein. wenn 595 es einige Bekanntmachung. wieder un ee e dee d ern tall 0 190 18 e Kle tt erweste „Als Rheinfranke aus der Pfalz in i teht nunmehr feſt, daß dieſer Sängertag eine Brandausbruch ſeſtgeſtellt werden konnte, ſorg- Tage allein laſſen muß. Alle vor ommenden f a„ dangjährige Lehrerin a. 1 den Starkenburgern ſtammverwandt, bin ich ganz gewaltige Kundgebung werden werd, denn J fältig zu einem Brand vorbereitet. Das Ge— häuslichen Arbeiten, auch Waſchen und Bü⸗ Betr.: Die Durchführung von Erhebungen über d. Hochſchule f. Muſik. 5 Ihtes Blutes; weil ich Ihres Blutes bin, bisher liegen ſchon die Meldungen von 6500] richt hielt den Angeklagten aufgrund eines geln, muß es ohne Widerrede ausführen i den Milchverkehr im Volksſtaat Heſſen N 2 AN 2 Bedeutend ermäßigtes 5 8 8* 5 75 11 0 weiß ich mit Ihnen zu fühlen; weil ich mit[Sängern aus Baden und der Pfalz vor, die Indizienbeweiſes für überführt. Die wirtſchaft⸗[und darf dabei keine Anlage zu Erkältungen vom 19. Mai 1933. ereins⸗ nzeiger. Honorar. Räheres: 0 5 5 9 Ihnen fühlen kann, weiß ich mit Ihnen zu bet dem gewaltigen Maſſenkonzert, das am liche Lage Schnitzers war nicht vom beſten und J zeigen. Wenn es mit den Kindern ſpazleren ö 1 Sü 11 Mannheimerſtraße 44 handeln und das werde ich auch beweiſen. Ihr Feſtſonntag nachmittags um halb 3 Uhr im das Gericht nahm an, daß er durch den J geht, muß es eine dunkelblaue Uniform tra- i In den nächſten T ö e änger⸗Einheit. Samstag abend 8 ½ Uhr Sing⸗ 5 Vertrauen zu mir und das Vertrauen mei⸗ Schwetzinger Schloßgarten ſtattfindet, mit⸗[ Brand ſich ſanieren wollte, da er mehr Werte gen, die es ſelbſt bezahlen muß. Vier Jahre Grindel 1 werden in ſämtlichen ſtunde. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Gute pf 1 macht mir das zur höchſten wirken. Den Höhepunkt dieſes Konzerts bilden verſichert hatte, als ſich in der Werkſtatt] ſoll es bei mir bleiben, 1 wenn es von 195 Müchauſt olksſtaat deſpe 0 über Der Vorſtand. Pflicht.“ vier Maſſenchöre, deren Leitung der berühmte] befanden. N anderer Seite ein höheres Angebot erat„„ ee ee ee i a 8 i Fü-Hartolleln Der Geſamteindruck der Fahrt, die in den Bundesdirigent des Deutſchen Sängerbundes, Zen 1. W., 27. Mai.(Eigenartiger auch darf es nicht darauf ausgehen. ner ſowie über ſonſtige milchwirtſchaftliche Verhält⸗ ene n Sonntag mittag nächſten Tagen fortgeſetzt wird, kann nicht Hofrat Prof. Viktor Keldorform, Wien, über⸗ Waffenfund.) Infolge eines Deckenein⸗[einen Mann zu finden. 5 4 i niſſe durchgeführt. ingſtunde. ollzählig erſcheinen. Zentner 1.90 Mark 0 fag Führer ert als 5 alte Aaken 9 7 1 5 aun ee e 1 gans ſturzes in einer hieſigen Werkſtätte fte 10 Hans Damof. 5 b Der Vorſtand. f 1 b nationalſozialiſtiſche Führer erklären, daß nur auf en vaterländiſchen Gedanken abge mimt,] Lauf eines Gewehres ſichtbar. Au die An⸗ ö Die Inhaber milchwirtſchaftlicher Betrieb Krieger⸗ und Soldateuverein ia“— olmannstralle 1 der gewaltige Parteitag der NSDAP. in mit einer heiteren heimatlich-ſüddeutſchen Note.] feige der Hausbeſitzerin hin, nahm die Gen⸗ Sportvorſchau pvberden hiermit 1 0 den en 901 Schügerabtellun Mor e 8 Nürnberg als Vergleich dienen kann. Note. darmerte eine Durchſuchung vor, dabei wur⸗ Mit ſieberhafter Spannung ſieht man in ermeiſterei und d f 11 5 N Schießbetrieb ee eee 10 Uhr .. den fünf Gewehre und Munition gefunden und][ Deutſchland am letzten Maiſonnkag del oo. ö Personen auf Anfordern 5. e en gen 5 e g d 1 0 215 an en 0 en 180 0 en i; beſchlagnahmt. letzten beiden Treffen um die deutſch⸗ Fuß ball⸗„ as i ee 8 0 5 1 9 0 0 3 Aus Heſſen und Naſſau f Trachtenſchau in Karlsruhe 5 Lahr, 27. Mal.(Beim Baden er⸗ Meiſterſchaft in Berlin und dec die n. richtig und vollſtändig zu machen. i 89 119 11 6 10 f 6— freies 1 05 5 Vergebung von öffentlichen Arbeiten. f ie 819 e c Saale der ie trun ken.) Der 17jährige Sohn des Ae 18 50 08 15 175 Nen W 1 f scheine 30 1 un 9 80 791 durhenkern ürbiskern er eua onnent b a 2 88 l trach wurde die vom ampfbund für deukiche rers Bernet in Dinglingen ertrank beim Baden teht im Uebrigen Deutſchla! 1 Nice u der nach Ziffer geforderten Auskunft warte er Vorſtand. a* 9 f ral denk dichtet 0 lil, fear ee e f f des„Viernheimer Anzeiger“ 5 elende Ausschreiben. 0 In reizenden Bildern ſind die mannigfachen] konnte geborgen werden. Der Tod erfolgte in. allerorts gemelnſam veranftalten. Lehel e auf Grund der Verordnung über Auskunftspflicht Abend punkt ½9 U 1 1 erhält die Zeitung bis zum ra 9 Bie 11005 070 erogene S e farbenfroler Trachten dee badiſcken und ſchwä⸗] folge Herzſchlags. ſind größere Fußballtreffen in den Rahmen vom 13. Juli 1923(Reichsgeſetzblatt 1 S. 723) Darb 0 29 Uhr Zuſammenkunft zwecks A LO 8 Ende die ſes Monats 181 5 Pehpicen ſreſſe Gemeinden 10 biſchen Dienert dargeſtellt, ſo daß der Be⸗ Süclingen, 27. Mai.(Verſch ärfung des Jugendtages hineingeſtellt: verpflichtet, f 5 rbringung eines e 5 A LTER. iger öffentlicher Körperschaften und Anſtalten buen. An der e der Grenz tontrole) An den Graue Fußball. e fte nd ift ausschließlich Sache der zuständigen Or⸗ n, aße, e ee aun dae übergangsſtellen wird neuerdings von der In Berlin trifft die Eintracht Frauen 8 dige beer. Gon alls recht⸗ Ae en E ein Konzert, wo bee. E85 Zollorganen eine verſchärfte Deviſennachſchar[auf Fortuna Düſſeldorf. Leipzig iſt der i lichen Gründen kann es nicht in Betracht kom⸗ Werke von Beethoven ausgezeichnet zum Vor⸗ vorgenommen. Man beachte genaueſtens dien] Schauplatz des Treffens zwiſchen 1860 An, ö 0 II 41 D ooo . Als Solist wirkte Kammer⸗ e 855 80 all men, Vergebungen von dem Einverſtändnis lnger fegen e n Mer 1 entſprechenden Vorſchriften, wonach mehr ale chen und Schalle 04. Ein zweites Fuß all oder der Zuſtimmung außerhalb ſtehender Or⸗ 0 re e Ee f 0 0 0 4 f f Im. 200 Mark K icht mit in die Schweif ereignis iſt das vierte Detech 2 2 4 1 1 15 1 72 1 ganiſationen, wie zum Beiſpiel des Kampf⸗ Abends ſprachen der Kre cefter dar Kampf⸗ genen ebe„ kant pel de Ga h anger 0 N Deutſche beim Fachmann enn ee 2 emed 2 5 Mais Se 3 6 en issen. 1 25 2 N e eee e ee ee f. eee eee FFF ſowie alle anderen Gartenſämereien empfiehlt b Dr 4 Auftorial 11 5 5 f en bone für den gewerblichen Mittelſtand, oder A Fee ie 11 5 e e e Schotten ſpielen diesmal in Dresden gen onſtiger Einrichtungen, abhängig zu machen. 1 0 55 5 eine DF B.⸗Elf, die ſich 0 0 1126 5 850 1 W 41 3 1 55 Dann deht es wie am Schnürchen. Nacheinander Darüber hinaus muß von den zuſtändigen teldeutſchen Spielern zuſammen eh. n 9 2„* N e K Bade winnen. Waschtische. Ioiletten, Böd Organen der öffentlichen Körperſchaften unler 8 Rahmen des DFB. und Deo. Fugen arum!. 1 N,. 55 e 15 ee allen Umſtänden verlangt werden, daß ſie 5 tages finden in Deutſchland verſchiedene der g E 0. 1 8 i Fenster. Türen, Glds, Porzellan, Kristall und alles bei der Vergebung von Aufträgen als hier⸗ 9 3 8. 1, 9 für allein verantwortliche Stellen auch jede Aſſen haben leine Fütze— Viel Lärm um nichts— Der ſindige Hamburg(ohne Spieler des He) kee Einflußnahme von außen her, auch durch Or⸗ ine Sonntag in Mannhe ien, 1105 0 aer f ba ge 15 11 0 5„Stift Fritz 0 da 1 Dienstmädchen Nhein⸗Saar 91 1 n ge d Für die Vergebung öffentlicher Aufträge dür⸗ Mit einer verblüffenden naturwiſſenſchaft⸗ 1 1 i f Städtemannſchaft spielt am Samsſeg e Au fen nur die 0 0 der Aera bende lichen Feſtſtellung hat das Britische Ober⸗ Wer eden 1 0 4. e ſel und am Sonntag in Frankfur 0 öffentlichen Körperſchaften ſelbſt, nicht die zollamt einen Streitfall entſchieden, zu dem bein Hän 0 ale 11 0 Naler len Fön Süddeutſchland iſt ferner noch das Aare Sonderintereſſen außenſtehender Organiſatio⸗[ das Eintreffen bon ſechs lebenden Affen im Her 1 ih 11 len des 1. Fc. Nürnberg bei den Stuftgart nen oder ihrer Miigleder ausschlaggebend ſein.] Hafen pon Folkeſone Anlaß gegeben hatte. er Zoll ſei daher zu dezahdn f 1. Kickers und das der SVg. Fürth, die au 5 N 55 a 9 I 5 0 5 N a Ich empfehle ſtrengſte Beachtung. Die Ihrer[ Drei Anſichten über die Natur des Affen Man muß ſich 1 10 f ſande 155 Samstag in Berlin gegen Hertha ſpielb, W 1 I I 0. 8 I/ Die schnellste Hilfe beim Aufficht unterſtehenden Verwalkungen öffent⸗ 1 einander gegenüber. Die Verwaltung hörden um 9 Affen 115 0 naider dieſe[ Fe Hanau 93 zu erwähnen. n N 0 g 5 e 8 i Sroßreinemachenl licher Körperſchaften, insbeſondere die Gemein⸗ er engliſchen Südbahn erklärte:„Ein Affe cen, nee ine geh uch U d den Sonntagsereigniſſen im Reich nennen 1e. Weinhandlung Hügelſtraße 22 0 6 g A 8 deberwaltungen, ſind entſprechend zu bedeuten.] hat vier Füße“. Die Zollbehörde in FTolke⸗ de Ahaude 0 590 1 5 19 Sa. noch das Repräſentatioſpiel zwiſchen N 3 N 5 Nel a Die Durchfuͤhrung des Erlaſſes iſt zu über⸗ ſtone behauptete demgegenüber:„Ein Affe gesordnung über. Und den nech ez deutſchland und Oſtholland in Osnabrück und Waben ez, Ir. Werne hat nur zwei Füße“, und das Oberzollamt chen, die noch weniger wert ſind, und um] die Gaſtſpiele des Hamburger SV. bei Ale. 55 i in London entschied egpüich dahin„Ein Ae machen d mud aal erde Wiältern wanne ache Sa) duc dean adh 1„ eutsche Jugendkraft n 18 ebw n weden daß die lufee dle Wunde eee Jabeſtanten den gene fete Helteiheſſe en Woche Aae Bodi,.(Sonntag, den 28. Mai beſuchen wir das groß Trauerdrucks 0 ö e Aus der Pfalz keit über die Zollgebühr der Anlaß des Bank benachrichtigt, daß ſich auf dem Konto] gen und Karlsruher FV. zu nennen. e i große de en 1112 16 0 0 Widerſtreits der Meinungen war. Die des verſtorbenen Inhabers die Summe von ge dall a und Sportfeſt in Ladenburg N 3 in berſchſedenen Mußtern, ſtebs vor⸗ r. Sporttommiſſat für die Platz keen Eiſenbahnverwaltung, die für den Transport immerhin 0.3 Franken, nach zunſerem 5 1 der DSB be anläßlich der Sportplatz. Einweihung der Di. Upla-Pr Alsbon- Besitzer rätig und in kürzeſter Friſt lieferbar. denden, er pie, der he beer, der n n wan Koeeat die Meal Halde ag ee ehe e weer bien den Feen 0 Meeiſtenſchaft der des e, e egen: 7 Uhr Beginn der Wetttänpfe Biklig ſte Preiſe! miſſar hat den Führer des Pfälzer Turner⸗ verantwortlich war vertrat die Meinung In dem Schreiben heißt es weiter, daß dieſe den Frauen ſchon beendet und bei den tarten ½11 Uhr eſtgottesdienſt; 12 Uhr Must, Sruckerei eee bert aneer enn Feng et e. Wee, e e r n are eke Sie kunnen deſe Kamera bis Pingen 5 ö: 17 1 je 9; 7 1 5 E E e Tur 9 53 0 J 1 N 1 She See bat Wert. ain itt e 00 0 e en ail ch de ſolle. Sollte die Vollmacht uicht eingereicht Der donde Sonntag bringt noch 14 Mau 16 Kampfſtätte; ¼5 Uhr Fußballſpiel: bei mir gegen die neueſte Ciernheimer Anzeiger woch an der Tagung der Länder⸗Sportkom⸗ gelrande gollgeſet gebührenfke in England werden, würde die Summe nach zehn Jah⸗ ner⸗ und 4 Frauenſpiels. g iernheim 1.— Oppau 1. Abfahrtszeiten: Gerät zu einem Glanz, daß einem das Herz im präſentatipſpiele ſtatt. Die Stadtelf von Weil er billig iſt B Leibe lacht! Für wenige Pfennige eine strahlend und doch gut lief ert—. 2 0 2 25— a ö sdubere Wohnung in der halben Zeit wie sonst! enn die ganze Wohnung lacht. hat sie S reingemacht/ f Adolf Hitlerſtraße 36. Tel. 117. 0 N rage r Länder⸗S g euen i 0 f ö über⸗ ö G Turner, Leichtathleten und Schülerturner um— miſſare im Reichsinnenminiſterium in Berlin eingeführt werden können, auch die Affen ren in den Beſitz des Staatsſchatzes Übe: Rabſport.. 5 5 11 61 5 beenden. fie dhe Recht der Landung nichts zu bezah⸗ Ge Leider W ae 140 a 11 1 Bei der Berliner Olympiabahn wird das 5 Uhr ab Ortsausgang Heddesheimer⸗Weg; Eine Warnung an die Gemeinden. len hätten. Die Beamten des Jollamts reg Erben es für nötig gehalten haben die . 11 ber 100 Die übrigen Schüler, t i i j Landau, 27. Mai. Von der Kreisleitung ren anderer Meinung und erklärten. Affen de oe 95 debe Sine Aab, Gbergeil Sawa Kew dalnehmer 108 die 1 mit 4 HM. in Zahlung geben. Landau der RSD wird mitgeteilt. In ſeien Zweifüßler und fielen deshalb nicht in abzuheben, umsomehr wenn dien und A. Wambſt am Start ausgefehre 2 g 8 ½1 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Um recht Bezugsſcheine T i reislei f ie der vom Zoll befreiten Ein- J unter verſchiedene Erben geteilt werden muß. erdem ſtartet die Natſonalmannſchaſt dos zahlrei i ee Dieſe Kamera koſtet Sie nur 22 Mk. Daene an ehen en de fh rarte. Se böten dehele den Wert. Siegſſhrend die Banf Schwerste en den B ht, node ſih Mertens deln, e ee e e i dae 3 für verbilligten Weizen können noch abgegeben 70h ſchleßen laſſen, daß verſchiedene Bür- zoll von 10 Prozent zu N 110 un r. 8000 8 f werden daten andere 15 Dortmund und Lorenz⸗Chemnitz um die u Ludenburg 1 e e Laſſen Sie ſich dieſe Kamera und der Weizen ſofort in Empfang genommen 10 ee das So chſt ö üße un N 120 1 ö 1 nta i i mi b 5 fehle ich: g e e e e Nen e ee e de dahne eee wagen ir ee ee de been enen dene er e K 0 N 1 ihrem Gelde kommen Einen neuen Weg 5 Motocſport... e e e 1 1 8 5 1 ie e 5 fer ee Werldelte ben Poser hat nach der„Zeitſchrift für Deutſchlauds Acht Tage nach dem Avus rennen gibt seh Eröffnung der Radrennbahn ungen und S reichung vo gs e⸗ Buchdruck d die Gewerbe“ ein die Automobil⸗Elite Europas erneut ein Stel auf unſerem Stadion einfinden. Es finden Rathaus- Drogerie inte in Sue der Beizen 5 0 i i N uchdrucker und verwandte Gewerbe ei ze Automobil⸗Elite N 1 ö 0 i 1 f zügen eine Entlastung des e allen e e ee Verlag in„Süddeutſchland gefunden, Der dichein, diesmal beim Aa Eſſerenee 1 dar estate Radrennen ſtatt. Bei denen 5 peter N oskopp Alle Arten Kückenfutter! Frau Jakob Hook Witwe n ad een, Re 0 füßler bezeichnet werden müßen.“ a„Stift Fritz“ des Verlags hat Schreiben an] dem Nürburgring. Auch die Moto t Rennfahrer an den Start gehen. N 8 a 5 8 Schuhgeſchäft— Lampertheimerſtraße a nal 0 ö N die verſchiedenen ſäumigen Zahler geſchickt,] rer kommen bei der Veranſtaltung zu dene, Außerdem Platzkonzert durch die Feuerwehr J 5 0 U e gſoigen Veornchnahnen uc die Foa der Seren orde m. ganzen auf denen ſich eine Karikatur und folgender[ und zwar werden genen in vier 00 1 kapelle! 12 8 a 10 0 1 d. 0 mann 2. wendig nahme 5 5 8 b N ichn D. O Am Rathaus Am! . f 1 f art ergi Schriftſatz mit der Unterſchrift des„Stiftes tragen, darunter ein Lauf zur schen 0 m Rathaus. Am Rathaus. dei den Aermſten der Armen einſehen. 555 e et Alte 1 Fritz“ befindet. Meiſterſchaft der Setenwgenmaſchinen. 8