7 8 . ⁰ Feſt der Jug end K. K. V. diene Ir Eumaenan e 4 4 1 5 am 24. Juni 19383 im„Löwen, i Der gechrten Einwohnerschaft die höfl. Anzelge, daß ich i 5 Oeller's Einmachhülte Brief 7 Programm ad che ee ee, 1 Opekta kleine Flaſche 66 vormittags für die Schuljugend. ö Waldvogel. Milch-Handlung 5 0 Unekta große Alaſche 193 3% Uhr Kei A eröffnet habe. Es iſt mein Beſtreben, alle meine Kunden jederzeit Tell Opekla Paket 23 und 45 130 Uhr Ee„Flaggenhiſſen, An glieder u. Jungmänner, und auer zu b bitte An dein ge pen, f d 1 prachen] nebſt wert. Angehörigen 5 Gelatine weiß und rot in beiden Schulen. ö 1 recht Mg.— Hochachtungsvoll! a—(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachricht 5 9 3 ö(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) 9 uhr 0 Engel und m ſchafts ein. Der Vorſtand. Frau E. Huber, Miichhandlung, Molzstrane 8 e e Viern eimer eitung 1 r Beginn der Einzel- und Mannſchafts⸗ 5 f e 1 1 5 19 8 Famcne Fnmachgewurve burns dene Naa, Beltane un ain.. Eile, dee recen e e a g derbeluſti 1,40 Mt. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl das achtſeitige illuſtrierte e bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſeratz und Notizen vor⸗ den geſetzlichen Vorſchriften ent⸗ erbeluſtigung. 90 aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- 2 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Annahme von Anzeigen in unſerer ſprechend, garantiert rein Nachmittags Schulentlaſſene bis zum K äs ee 1 kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger r 1 Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands von ra 0 a 5 Uhr A 10 11. d 8 1a hausgemachte Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Cellonhannanier, Salizylnergament r Aufſtellung der Teilnehmer auf dem 2 ü 7 b: iger, Vi im.— P schriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Marktplatz. Pfund 25 Pfg. a— N Fenn t.—echrifletung, ee Herlag: 0h. Mara Geſchafteſtelde mates a dim ge lebe Tagen 55 jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Unsetzbranntwein 32% 5½ Uhr Abmarſch zum Sportplatz. bei e 7 Literflaſche 1.98 o/ Glas 6 Uhr Beginn der Wettkämpfe.— 1 Unsetzbranntwein 400% 10 Uhr Abbrennen des Sonnenwendfeuers(Lied Eppel 5 Allerflaſche 2.48 0/Glas Nahen ee e e e eh a Wurstu Fleisch vom 23. Juni bis 8. Jul 1933 sind Nummer 143 Freitag, den 23. Juni 1933 50. Jahrgang 5 s anſchließend Horſt⸗Weſſel⸗Lied, Deutſchland⸗ unsere bekannt billigen Preise Weinessig— kstragonessig lied, Reigen und turneriſche Vorführungen zu Haben bel michael Stum nochmals herabgesetzt. e, Zucker zu billigſten Tagespreiſen ſodann Unterhaltungskonzert. Morgen Freitag e 5 175 5 5 8 f 9 E 8 Sonntag, den 25. Juni 1933 von 5 Uhr ab Einige Beispiele aus unserem reichhalt. Lager 5 Die Wirtſchaſtswoche b ll T f 1a. hausgemachte Hinderstiefel in schwarz, braun u.Lackbeset: 5 ö Fuß 11 7 urn er 3 ö Gr. 19.22 früher 193, jetzt 1.78 wegbahnung für den Wirtſchaftsaufſchwung. von den S. S., S. A. S. A. R. und.J. ſowie Were Gr. 23.20 früher 206, jetzt 2.15 veſſerung im Bergbau und in der Een p eteiligung der 1. u.—— 2 Huch duktion.— Vom Baugewerbe.— Die Be⸗ ſi iti 5 1 f 1 FTT 5 11 G e N e Spangen- und Schnürschuhe 1 Rach dem Wochenbericht des Inſtituts für 9 9. 9 9 Schi j Konjunkturforſchung gehen die Maßnahmen Berlin, 23. Juni e 1 o 37 155 f 175 6 8 1. 17 1 5 23. Juni. Verord des Herrn Reichspräſidenten t beſchlagnahmt werd konnten. Die Zwangs„Verſteigerung Die ganze Eiwohnerſchaft Viernheims iſt zu haben bei 05 in scherz, braun d. Lacke Gr. 27.36 2.98 zur Freimachung des Weges für den künf⸗ der Verordnung He 9p jon beſchlagnahmt werden konn * g 15 14% S nackt je z Schutze V Staat die not- ſechs SA⸗Männer drangen, nachdem auf ihr ö f 8 in hi b aftsaufſchwun e innerpolitiſche Säuberungsaktion, die[ zun Schutze von Volk und Staat die. 95 g zzrangen, ö g zu dieſem Feſt der Jugend herzlichſt eingeladen. Karl Hoock Wonnung Onanken in hübschen Modellen 5 kecünkttpo lich tg 15 rte te 0 die Neitereſezung alt aller Energie durch-[ wendigen Maßnahmen gegen die SPD zu[Klingeln nicht geöffnet worden war, in das 2 i i 1 i f fru 95 3j 1; f 3 N 10 hrt 5 816 S0 5 treffen. Insbeſondere ſollen ſämtliche Mitglie⸗ Haus des Gewerkſchaftsſekretärs Schmaus Am Freitag, den 23. Juni 1933, Heil Hitler! Die Leitung. Friedrichſtraße 47. 0 3.9 1 3.75 daß ſich die Wirtſchaft nicht automatiſch, d. h.] führt, iſt nunmehr auch auf die So i al- deb Sp die beute 1005 den Bolksver, ein, 190 ſte von Frau Schintalte beſchimpft 1 5 1 i N 1 früher 4.50 jetzt 3.98 aus eigener Kraft aus dem gegenwärtigen demokratiſche Partei Deutſch⸗ e SPO, ö 17. g 5 e verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Ver⸗ 2 Zimmer und Küche Zuſtand herausarbeiten könne. Daher das] bands ausgedehnt worden. Die Reichsre⸗ tretungen und Gemeindevertretungen angehö⸗ wurden. Nachdem von den SA⸗Leuten das ſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle, Morgen Freitag mit Speiſekammer per Braune Spangenschuhe mit mod. Einsatzen 5 Arbeitsbeſchaffungsprogramm mit den Ver⸗ gierung hat die Landesregierungen zu einer[ren, von der weiteren Ausübung ihrer 8 ba die b durchſuch worden me me ö von nachm. von 1 Uhr 1. Juli zu vermieten. mit L. XV- Absatz, elegante Modelle pflichtungen für die öffentliche wie für die] Aktion aufgefordert, die auf ein Verbot der dale ſofort ausgeſchloſſen werden. die Did, n liſtefge ale fie ge Ade albe u bö⸗ 5*— ab und Samstag Früh] annnelmep sip. 2 Gr. 36-30 früher 595 fetzt 4.50% private Wirtſchaft zur Entlaſtung des Ar] Spo hinausläuft. Amtlich wird darüber e er Seb a aach l gehe ee ae Scl ha bhiſch 55 1 W d 1 45 5 5 5 5 j 5 1 im⸗ ö ilt: je N änge der letzten Zeit ten geſperrt. Der SPD kann auch nicht 0 o waren, rief D 5 b 8 Mobilien, Eiurichtungs. und Gebrauch, dren Helfen»paren! 1 lumschlüpier ne e A nee a den deen der amunſlichen Vawelsborbracht. die Möglichteit gewährt werden, ſich in irgend„Anton ſchieß doch! gegenſtände aller Art, darunter insbeſondere 8 enen Melt: 2 friſchmelkende Greifen Sie zu diesen 1 nl. Ausland, Alles wiederum geſehen im Hin⸗ aß die Sozialdemokratiſche Partei Deutſch- einer Form propagandiſtiſch zu betätigen. Sofort nach dieſen Worken fiel auch ein 1 Küchenſchrauk, 1 Anrichte, ferner 1 Sofa f g 5 e 0 1 blick auf London, das in der Auswirkung lands vor Verſammlungen der Sp ſowie ihrer Hilfs⸗ Schuß, durch den der SA-Mann Klein 0 6 810 ee 1 0 e i 7 b 1 5 erf in pen, Mongten ſianeer ee ee hoch- und landesverräteriſchen Unker⸗ und Erſatzorganiſationen werden nicht mehr getroffen wurde. Nun ſtürmte der mit 6 Stühlen, 1 Schreibtiſch, 3 Schreib- Tilſiter⸗Käſe ¼ Pfund nur 47 e f f wenn überhaupt befreiende Beſchlüſſe gefaßt g io dürfen ſozialdemokeati⸗]“ Truppführer Gleuel die Treppe emper, maſchinen, 1 Teppich, 1 Standuhr, 1 Ra⸗ Hamburger Saftſchinken/ Pfd. nur 25 7 0 Schuhveririeb Schindler werden 19 6 lt en den 15 W 975 ae bun e Meru ſeine 10 He ind den e 955 e e 0. 5 7 2 ine 3 N 9 ichzeiti ſagt, em Transfer⸗ 1 55 i 8 ö ö 1 8 e e 4 f Wurst u Fleisch 1 e Problem der Transferie- J nicht zurückſchreckt. Führende Perſönlichkei⸗ ausgegeben werden. Das Vermögen der SPD Gleuel ſo ſchwer verletzt wurde, daß er Piano, ioline, 9 0 2 pparat, Neue Matjes⸗Heringe 3 St. nur 20 0 bei Mi gen Molitorstraße 1. 5 rung nur aufgeſchoben iſt ten der SPD., wie Wels, Breitſcheid, Stamp⸗ Sund ihrer Hilfs⸗ und Erſatzorganiſationen wird, kurz darauf im Krankenhaus ſtarb. Der 1 Schnellwage Stierlen, 2 Fahrräder u.a. Neue Kartoffeln 3 Pfund nur 22 en u verkaufe 5 Völlig unbeeinflußt von der augenblick. fer, Vogel, befinden ſich ſeit Wochen in ſoweit es nicht in Verbindung mit der Auf⸗ Schütze, der 24 Jahre alte Sohn des Zuſammenkunft der Steigliebhaber nach⸗ Cornel Helfrich 8 aufen BBU 5 lichen Kriſenſtimmung auf der Londoner zrag, um von dort aus den Kampf gegen löſung der freien Gewerlſchaſten ſichergeſtellt agel egen Ankon 1 de 10 a des Gaſthauſes zum Gemüſe⸗Rudeln 1. gef. 1 Pfd. 34 u. 3 Alicienſtraße 8 Goetheſtraße 13 5 Weltwirtſchaftskonferenz hält der wirt, die nationale Regierung in Deutſchland zu 0 N ſtürmte hierauf die Treppe herunter un ug, Weinheimerſtraße. Dies läßt ſick deutlichſten icht, ein Austritt aus dem Büro der 2. erräteriſchen Charakter der SPd iſt die wei⸗ Walter Apel, der ſich ihm enkgegen⸗ Lampertheim, den 22. Juni 1938. Makraroni l. gef, 1 Deutſchland an. Dies läßt ſich am deutlichſte icht, daß ſein i 5 ſchen Ch PD if 7; 70 0 ia“„ aus den Geſchäftsberichten einiger größerer[Internationale nur fingiert geweſen ſei. Er tere Zugehörigkeit von Beamten, Angeſtellten tellte, ebenfalls durch mehrere Bauch⸗ Köhler, Lebensmittelhaus Frleget 905 e ee een Deutsche Jugendkraf. 5 Weſtden che berke erſehen, die durchweg hat an den Vorſitzenden der Arbeitergruppe J und Ae die aus öffentlichen Mitteln fault leber e Ui er ide en Gerichts vollzieher in Lampertheim. Der Verein beteiligt ſich am kommenden Sportprogramm für Sonntag, den 25. Jun pptimiſtiſch eingeſtellt ſind. Hervorzuheben auf der Internationalen Arbeitskonferenz en ſpäter in den Armen ſeines Sturm- 4 0 g ö N 1 a 5 f hn oder Ruhegehalt beziehen, ſelbſt⸗ kameraden Gräf ftarb. Sonntag an dem 50jährigen Stiftungsfeſt 1275%% verdient die zunehmende Beſſerung der Lan] in Genf ein Telegramm gerichtet, indem er. 170 85 We 10 26 K 9755 des Krieger- und Soldatenvereins Hofheim Fußball: Werbeſpiel in Hemsbach anläßlich ge des deu ichen Bergbaues, deſſen] in verleumderiſcher Weiſe die Arbeiterſchaft[ verſtändlich unvereinbar. Inzwiſchen hatte Schmaus, der nur mit einer mpfehle: G. m. h. M. i. Ried Abfahrt 12 Uhr am Rathaus. Die des großen Sportwerbetages arbeitstägliche Förderung im 575 0 5915 995 ſche Reg ung auf ühege die free 0 Piftobe ie pie 955 und in 05 Aus die f 7 j, Cin ze; N 2 2 3 Jahres um 2,1 Prozent über der des Vor! eutſche Regierung aufzuhetzen verſucht. Piſtole hatte, die Straße erreicht. Auf der e— be g, ö, be en a. Viernheim Mühlhausen, f e e de e ee: Feueribersal auf Seeed ta, in Fl d Pak f r 1 aumeiſter des Gaues Heidelberg) ai vorigen Jahres lag. Hierbei en i ini 5 f Ant den de Se eie geld Salis ae er bitten um rege Teilnahme. Der Vorſtand. Beginn 3 Uhr. Abf. 12 Uhr per Nad Drehſch. die Mehrbeförderung vornehmlich auf den hal ſich auf der vor einigen Tagan Drei Todesopfer, ein Schwerverletzter.] gen, mit dem die SA-Leute gekommen wa— Glashaut zum Zubinden Ausſchneiden! Ausſchneiden! Turnverein von 1893(Tell⸗Schauſpiel). Heute Handball: Ruhrbergbau. die Braunkohlenförderung Berlin abgehaltenen Fitung(edin. Der Täter verhaftet. ren, zurückgeblieben war, und traf den be⸗ Reiner Bienenhonig, große u. kleine Gläſer I 8 0 j 77 10 nach außen hin von dieſen Leulen wie fte e a ee r abend 1729 Uhr wichtige Beſprechung aller am St. Bern 1.— Viernheim 15 4 Uhr ſtieg im Mai um 6 Prozent, die udien Wels, Breilſcheid uſw. diſtanziert, es Berlin, 23. Juni. reits vorher verhafteten Kommuniſten Ja⸗ 5 N i 12 Prozent. 1 155. 5 netzki, der ſich auf dem Wagen befand, in die Rakao loſe und in Originalpackungen Lied Schauſpiel beteiligten erwachſenen Perſonen St. Bern 2.— Viernheim 2. 3 Uhr finden gen ana 100 5740 ehKohlenhandele ft dee e e ende e; am Vorort Köpenick gab der Sohn Schagader⸗ f Tee in reicher Auswahl zur Sonnenwendfeier in Bieruheim auf der Naturbühne. Dortſelbſt ſind auch Abfahrt in der Samstagsnummer u. Schau haben durch die zwiſchen den Syndikaten riſchen Verhaltens wirklich abzuſchükteln eines ſozialdemokratiſchen Gewerlſchaftsſet⸗] ſo daß in wenigen Minuten der Tol eintrat. Butterzwieback Paket 20 Pfg. am 24. Juni 1933 ae Perdcen u Kaen dee Leichtathleten: Die Kämpfe beginnen un und dem Zentralverband der Kohlenhändle und aus der Parkei auszuſchließen. retärs auf SA-⸗Leute, die das Haus dur) Nach einer aufregenden Jagd wurde Friedrichsdorfer Paket 10 Pfg. 1 8. 0 Die Leitung. halb 10 Uhr. Abfahrt per Rad halb 9 Uhr Deutſchlands getroffenen Vereinbarungen 1 5 a ſuchten, mehrere Schüſſe aß, durch die Sana voi der Streife eines Motorrad⸗ Erfriſchungsdrops in verſchiedenen Sorten Das Lied wird beim Abbrennen des Feuers geſungen. N. B. Heute Donnerstag abend punkt halb 8 5 ibe.) 6 ruder⸗ eine ſtarke Förderung erfahren. Im Gegenteil iſt in einer von der Polizei l e N forme, geſtellt und verhaftet. Der Zuſtand Rahmkaramellen W 20 Pfg, Uhr Wehrſport auf Plaz 1 am Wieſenweg W al 155 1 0 1 ni 5 Wie der Kohlenmarkt, ſo weiſt auch die] übexraſchten ee ambir benfals 55 e e dae pe a e Sl. Mannes Klein iſt f g. 0 3 f 5 l f 9 r 55 5 55 8 ö A M J— 8 0 K SA-= 8 vollmilch⸗Schokolade 100 gr. Tafel 20,9 1.:: Flamme empor!:: ſteige mit loderndem Reſtloſes Erſcheinen wird unbedingt erwartet. eingeladen. 0 Die A 3 deutſche Roheiſener zeugung höhere funpene eg eiſches gt einen er letzt wurden. Der Täter, der 23 jährige hoffnungslos. Butterbrotpapier 1 Rolle 50 Blatt 10 Schein von den Gebirgen am Rhein glühend empor. Der Sportleiter. Achtung! Alle Sportler die am Samstag. 9 t oe e t a 114 500 don den 8165 alles zwingt zu dem Schluß, die Ankon Schmaus wurde verhaftet. Ein gelbſtmord Orangen, Bananen, Citronen, Feigen 2.:: Siehe, wir ſtehen:: treu im geweiheten Zu 1 am Samstag Nachmittag ſtanfinden⸗ das Jungendfeſt aktiv beſuchen und am Som nen im Mai. Auf Grund der diesjährigen SPD. als eine ſtaats⸗ und volksfeindliche] Zu dem Vorfall wird noch gemeldet. Die 2, Kreiſe, dich, zu des Vaterlands Preiſe, brennen 1 b a ſämtliche 1 tag ſich in Hemsbach beteiligen, müſſen heut 5 Erzeugungsziffer kommt man zu der Feſt.] Partei anzuſehen, bene dealer, 915 5 ſſen Haug ich der wischt Beal gg Alois Walter e ge e ales but Jur. abend auf den Sportplad erscheinen. A 0 13 fre nt ge 1 100 den Vorfahre. ee 85 15 fl deen mei von ſoßtaldeme krachen Gewerlſchaſts⸗ elt halte, wurde in einem Geräteschuppen 0 3.:: Heilige Glut!: Rufe die Jugend zu⸗ i 0 778 U 915 und ſpäter geboren ſind, können ſich. Kea 10 iſt zu berichten daß für beanspruchen 1 5 ae agen det ſekretären und Funklionären bewohnt wer⸗ f 4 d 6 menten heute Donnerstag Abend 3/8 Uhr 8 92 0 Vom Erzmarkt iſt zu berichten, niſliſchen Partei gegenüber angewende ede e Gase aht erhängt aufgefunden. ſammen, daß bei den lodernden Flammen wachſe auf dem Waldſportplatz erſcheint. Ich er⸗ am Jugendfeſt am Samstag beteiligen. D. d. Auslandserz kaum Nachfrage beſteht; deſto worden iſt 5 den. Seitens der SA wurde im Hauſe Dahl⸗ f S Furcht der Mut. 1 0— erfreulicher iſt die Steigerung der Nachfrage 1 n da de, witzerſtraße 2 eine efolgrenne Haus ſichung Anſcheinend hat Schmaus aus Furcht vor N 2 7. 1 1 1773 U 5 j K afzrderüne Der Reichs er des Intern haf hen e 1 orgenommen, woben meh- den Volle 8 5 1. Ge bet h e e de warte daß alles reſtlos zur Stelle iſt. An⸗ 5 nach inkändiſchen Erzen. Die Erzförderun der R hsnuniſter des Wee e 1 1 nach Waffen vorgenon„wol h d Folgen des Ueberfalles Selbſtmord ver⸗ Nikolaus Effler lud Steben bl ed de d ee,, e wee Shed ee en de Seeg, Luhn, dil] Landesregierung n auch uu Bun re ent r 3 Heinrich Schmitt ſtatt. er Leiter.——— 0 g ö——— i bak 1 und in Oberheſſen hat ſich merklich geſteigert.—— eee eber ieee eee eme 5 15— Neuheiten 1 ſo daß W tauſend Bergarbeiter einge- 8* ſtellt werden konnten. 1 I die wirtſchaftliche Betätigung der Gemeinden 4 3 8 76. 0 ee denen n Bange n deze; begener dend derer bie eſterreich wieder Monat ö 5 5* 1 0 9 85 ar dender dem gewann nn 105 1 1 zn A N. 25 I 1 en eden n ck Aebeite. dusgeſchloſſen wird. ſtußſchluegic hen da] Allerlei Gerüchte und Kombinationen über Donaupläne Englands und l f. ö üſammenhang iſt ein Schreiben, das beſchaffungsprogramm einzuſchalten. Der 10 Zuf hang 1 x 5 N Wett lbeberderdund für das Baugewerhe in Deutsche Jemeind dap ben feine milie 15 Muſſolinis— Kommen die Habsburger wieder?— Die Lage in Leſterreich — 5 g 7.. tſche Gemeindetag, an ſeine Milglie sge⸗ eelin. 23. Juni. 5 15 14 Safſianleder f. der Rheinprovinz weiſt auf den Umſtand meimben gerichtet haf, Er git darin gene 1 0 1 5 Berlin, 23 dun! 10 wasch ene g. anne zu den billigſten Preiſen! 8 hin, daß jährlich mit einem Bedarf von Anweiſungen, welche wirtſchaftlichen Betä- die innerpolitiſchen Schwierigkeiten Oeſter⸗ verhande bab 70 1 5 zöſiſch Große Auswahl ei 1 400 000 Wohnungen in Deutſchland zn rech tigungen in Zukunft noch bei den Gemein⸗ reichs werden in den internakionalen politi, Regierung habe das Proje 115 70 roße Auswahl in 1 nen ſei. Damit aber die vom Reichskanzler den erlaubt werden könnten. In erſter Linie ſchen Kreiſen eifrig erörtert. Dabei kommt 1 5 5 1 1 15. 0 1 Akt 1 f— geförderte Unternehmungsluſt und Mitarbeit ſollen die Kommunen, auch zukünftig Gas- überall die Auffaſſung zum Durchbruch, daß er ee e en 0 1 lichen 96 en 480 en 1 der freien Wirtſchaft ſich erfolgreich entfalten[und Elektrizitätswerke, Waf ſer⸗ der öſterreichiſche Skaat in ſeiner jetzigen ſchiedene Gegner er eng iſchen An delubeulel Drieltaschen 1 e d beet ere werke und Verkehrsu nterneh⸗[ Geſtalt auf die Dauer nicht lebensfä⸗ gung. * 0 öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Bar⸗ 7 zahlung: 5 ö 7 5 i Erholungsprozeß in ühren. Wels hat eine Erklärung veröffent⸗] worden iſt, beſchlagnahmt. Mit dem landes⸗ ſtreckte den 32 Jahre alten SA-Mann Eier⸗Nudeln 1 Pfd.„45 u. 30 Vereins⸗Anzeiger. gſchaftliche 0 gsprozeß 162 0 Münnergeſangverein 1846. Heute abend punkt Lebensmittel: S D halb 9 Uhr Singſtunde. Um reſtloſes und . pünktliches Erſcheinen wird dringlichſt gebeten. Limburger Käſe J Pfd. 8 Pfg. Bereite mit fene dee Streichtiſ Ope Kta S N 9 5 . er 0 8 8„ P. e Hapmeladen und delees A. G. Kriegsopferverſorgung. 50 N 1 0 ,, Mac see Pfg. Sie ſparen Zeit und Geld! g Die beſtellten Karten für das Tellſchau⸗ Pfg./ Fl. RM. 1.53 ½ Fl. RM.—.86 ſpiel müſſen ſpäteſtens bis zum Freitag vor- a 1 mittag bezahlt ſein. Ausgabe erfolgt dann am 1 Bill.„45 ½ Bl 26 5 0 35 g Samstag. Am Montag, den 26. Juni, von Feinſte Gemüſenudeln Pfd. 32 Pfg. Frankenthaler Perlzucker Pfd.—.38 1—5 Uhr nachm., Sprechſtunde durch den Kreis⸗ Feinſte Maccaroni„ 33„ 6 Kriſtallzucker„—.36 leiter im Freiſchütz. 8. 5 Pergamentpapier, Cellophan, Schwefel- Ferner mache ich alle Schwerkriegsbeſchä⸗ Cell. Hüllen für Päſſe und Ausweiſe. Schweineschmalz(Bratenschmalz) Pld. 72 ſchnitte, Salicyl, Einmachtabletten digten darauf aufmerkſam, leinerlei welcher Or⸗ Kargarine Pfund-Würtel 68 Pig. NMotzucker für Erdbeeren 2 ganiſation ſie angehören), daß eine Schwerkriegs⸗ Fst. Salatül Liter 98 Pig. ö beſchädigtenrundfahrt nach Hirſchhorn geplant iſt. J Sch ik ˖ l ˖ Ich bitte um diesbezügliche Meldungen bis 29. 8 we art Mikolaus Effler Rathaus Drogerie Juni 1933. Der Obmann: Hanf. nüolt Hitlerstrale 18. Lebensmittel. T Hitlerjugend. Morgen Freitag abend 8 ½ Uhr Bitte Schaufenſter beachten. Pete Moskonn Antreten in Uniform zur Beſichtigung durch SSS ese den tonm. unterbannführer. N Apfel-Gelee mit Himbeer Pfd. Erdbeer⸗Konfitüre Pfd. griffe der öffentlichen Hand beſeitigt werden. etreiben. Daneben kämen ar hig iſt. Die Frage, was nun aber eigentlich In der Konferenz der Kleinen Entente— Auch empfiehlt der Verband zur Förderung Naehe in Frage, deren Unterhal⸗ Wenden ſoll, wird ganz verſchieden beant-] bekanntlich gehören dazu Tſchechoſlowakei, der Arbeilsbeſchaffungsmaßnahmen die 9 5 tung durch die Gemeinden aus überwiegen⸗] wortet. Während beiſpielsweiſe ein Teil] Südflawien und Rumänien— ſei über den loſe Abſchaffung der Hauszinsſteuer als den Gründen kultureller, ſozialer oder hygie⸗ der Londoner Preſſe darauf hinweiſt, daß Gegenſtand geſprochen worden, und man ſei zweckmäßigſte Maßnahme. niſcher Art geboten erſcheine, wie z. B. trotz aller gegenwärtigen Unstimmigkeiten] ſich in der Ablehnung der Wiedererrich⸗ In emen den mit den Beſtrebungen Wohlfahrts⸗, Alters- und Erholungsheime,[zwichen Berlin und Wien der Zuſammen“] tung einer Oeſterreich⸗Ungariſchen Union ei⸗ und zum Teil ſchon durch eführten Maßnah- Badeanſtalten, Muſeen, Bibliotheken, Markt⸗ ſchluß mit Deutſchland für Oeſterreich das be- nig geweſen. Intereſſant iſt, daß die eng⸗ men für einen ſtärkeren chut des geweren hallen und die Straßenreinigung. Es ſollen ſte wäre, lieſt man in anderen engliſchen J liſchen Pläne auf Zuſammenſchluß des heuti⸗ lichen Mittelſtandes bei den dus ſedoch ſogenannte kommunale. Hilfsbetriebe] Blättern, gen Heſterreich mit ſeinem Nachbarſtaate e 925 W 93 0 1 wie Druckereien, Buchbindereien uso, nicht die britiſche Regierung habe den Vor⸗ Ungarn ſich mit Anregungen treffen, die von egelung 5 5 benkreis der Gemeinden gehören 1 ter- dem italieniſchen Staatscheß Muſſolin! annamqmmpamaaamnmmmmmas/ e der ee d eee d 43 dun aufgab deſonderen Füllen zuliſſig ſein. keichs a e ae ee lie. ſsgehen ö adde —— fang In dieſem Juſammenhange iſt davon die Rede, daß der Zuſammenſchluß auf eine Wiedereinſetzung der Monarchſe hinaus ⸗ laufe. Der„Daily Herald“, das Blatt der engliſchen Arbeiterparkei, ſpricht ſo⸗ gar ſchon davon, daß Erzherzog Okto von Habsburg der Monarch des neuen Dop- pelſtaates werden ſoll. Die engliſche Regierung begrüße auch die⸗ ſen Gedanken und man dürfe annehmen, daß auch Frankreich damit einverſtan⸗ den ſei, weil es jede andere Löſung des öſter⸗ reichiſchen Problems, die den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland vermeidet oder ausſchließt, begrüße. Wir regiſtrieren alle dieſe Gerüchte und Kombinationen, ohne ſie auf ihre Richtigkeit prüfen zu können. Jedenfalls ſteht feſt, daß das Problem Oeſterreich heute überall außerordentlich in— tereſſiert und daß die Haltung der öſterreichiſchen Regie- rung gegenüber Deutſchland all jenen Kreiſen Hoffnung gibt, die den natür- lichen Weg Oeſterreichs, alſo den Weg zu Deutſchland gerne verbauen möchten. Dieſe Tatſache müßte eigentlich auch der öſterreichiſchen Regierung die Augen öffnen und ihr zeigen, daß die Poli⸗ tik, die ſie zurzeit macht, den öſterreichiſchen Intnreſſen keineswegs gerecht wird. Einſt⸗ weilen ſieht es freilich noch nicht danach aus, aber ſchließlich werden die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe auch in dieſen Dingen eine Entſcheidung erzwingen. Der Vorſtoß Muſſolinis Es iſt kein Zweifel mehr daran, daß die Frage der zukünftigen Geſtaltung Oeſter— reichs und Ungarns durch einen Vor⸗ ſtoß Muſſolinis in ein akutes Stadium eingetreten iſt. Die italieniſchen Pläne ſind ſchon lange kein Geheimnis mehr. Italien fühlt ſich als Erbe der Valkanintereſſen der alten Donaumonarchie, deren Gegnerſchaft zu Serbien ſich in ſichtlich verſchärfter Form in dem geſpannten italieniſch⸗ſlawi⸗ ſchen Verhältnis fortſetzt. Wenn Ita⸗ lien von Reviſionen ſpricht, meint es vor allem territoriale Veränderungen an der Küſte und im Ueberland des adriatiſchen Meeres, und ſeine Politik richtete ſich des⸗ halb in den vergangenen Jahren immer mehr gegen die Kleine Entente, deren Da— ſeinszweck gerade die Aufrechterhaltung des a en ba Zuſtandes iſt. Schon ſeit ahren hat Italien in dem durch den Ver— trag von Trianon verſtümmelten Ungarn einen Stützpunkt ſeiner Balkanpolitik; doch hat eine Reihe von Zwiſchenfällen gezeigt, wie behindert Italien durch die räumliche Trennung von Ungarn iſt. Der Weg nach Ungarn und überhaupk 0 einer aktiven Politik auf dem nörd⸗ ichen Balkan führk über Oeſterreich. Die Wiederherſtellung einer engen Union zwiſchen den Kernlanden der alten Do- naumonarchie, die eine ſtarke Anzie⸗ et nach Süden ausüben würde, ſt daher das italieniſche Ziel, das mit der Politik Frankreichs und noch mehr mit derjenigen der Kleinen Enkente in Widerſpruch ſteht. Man muß abwarten, wie weit Frank⸗ reich, das neuerdings auf ein gutes Ver⸗ hältnis zu Italien beſonderes Gewicht legt, den italieniſchen Wünſchen entgegen⸗ kommen wird, die es als verkappten An⸗ ſchluß, zugleich aber auch als ein Mittel zur Verhinderung des eigentlichen Anſchluſſes, betrachtet. Die Revolution noch im Gange Dr. Göbbels vor Preſſeverkern. Frankfurt a. M., 23. Juni. Reichsminiſter Dr. Göbbels hat bei ſeinem Beſuch in Frankfurt bei einem Empfang der Preſſe eine Rede gehalten, in der er u. a. erklärte, der Nationalſozialismus ſtreite ſei— nem Gegner das Recht zur Kritik ab, die in erſter Linie darauf gerichtet ſei, eine Regie⸗ rung zu ſtürzen und an ihre Stelle eine Oppoſitionspartei zu ſetzen. Das deutſche Volk ſei innerlich nicht zum Parlamentaris⸗ mus geeignet und deshalb ſei es auch kein Zufall geweſen, daß der Parlamentarismus in Deutſchland ſoweit entartet war, daß er ſch nicht mehr die Fähigkeit zu regieren in ich hatte. Der Reichsminiſter betonte, daß hiſtoriſch eſehen in den letzten Monaten mehr gelei— tet worden ſei als in den vergangenen 14 Jahren. Das Ergebnis könne man am prägnanke⸗ ſten als germaniſche Demokrakie bezeichnen, eine Demokratie, in der das Volk nicht ſelbſt Politik macht, ſondern den Vollzug ſeiner Politik Männern ſeines Verkrauens überläßt. Der nakionalſozialiſtiſche Staat ſei eine Füh⸗ rungshierarchie. Dr. Göbbels erklärte zu der Aktion gegen die deutſchnationalen Kampfſtaffeln, 995 95 notwendig ſein werde, von Zeit zu Zeit die Tore der nationalſozialiſtiſchen Bewegung e ö egen den Anſturm der Men⸗ chen, die in die Organiſation hineinſtrömen. Es ſei aber unbedingt notwendig, die Tore offenzuhalten für die Jugend. Die Revo⸗ lution ſei noch im Gange und ſie werde ſich ub bis ſie das Ziel er⸗ reicht hat. Aufgabe der Preſſe ſei es, der 1. den Weg zu ebnen und nicht zu ver⸗ perren. a 35 Die innerpolitiſche Säuberung Die Bedeukung des 21. Juni. Berlin, 23. Juni. In unterrichteten politiſchen Kreiſen wird der 21. Juni als der ſeit Monaten bedeu⸗ tungsvollſte Tag bezeichnet, weil er die na⸗ tionalſozialiſtiſche Revolution wieder einen roßen Schritt weiter brachte. An dieſem age wurde nämlich erſtens der Stahl⸗ helm in die große nationale Front endgül⸗ tig eingegliedert und zweitens wurden die letzten marxiſtiſchen Zufluchtſtätten, die beutſchnationalen Kampfſtaffeln, zerſchlagen. Wenn hier und da auch gegen bie Grup- pen der Deutkſchnationalen 5 vorgegan⸗ gen wurde, ſo deshalb, weil Orksgruppen⸗ führer dieſer Partei die marxiſtiſchen Mit⸗ glieder derkampfſtaffeln auch in die Deutſch⸗ nationale Front aufgenommen haben. Es wird überhaupt nach Darſtellung von zuſtän⸗ diger Seite das Problem zu löſen ſein, was mit der Deutſchnakionalen Front geſchehen ſoll, wenn die Gründe, die zum Verbot der Kampfſtaffeln und des Bismarckbundes ge führt haben, auch 15 1 Partei zutreffen. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß jedenfalls ſehr berechkigte Befürchlungen und auch Beweiſe dafür vorliegen, daß die Kampfſtaffeln in großen Maſſen in die Deutſchnationale Front eindringen. Im übrigen geht die Säuberungsaktion weiter. In Kottbus wurden bei einer polizeilichen Durchſuchung des Stahl⸗ helm-Arbeitslagers zwölf Militär⸗ gewehre und mehrere Militärſeitengewehre beſchlagnahmt. Der Führer des Lagers wur— de in Schutzhaft genommen. Auch das Stahlhelm-Heim und die Geſchäftsſtelle wur⸗ den durch SA beſetzt und die Führer in Schutzhaft genommen. Das Lager wurde po⸗ lizeilich geſchloſſen. In Oels(Schleſien) wurde der Stahlhelm für den ganzen Kreis verboten, nachdem feſtgeſtellt wurde, daß der Stahlhelm bzw. die Stahlhelmſelbſthilfe mehr als 50 Prozent kommuniſtiſcher bzw. ſozialdemokratiſcher Elemente in ſich aufge— nommen hat. In Büderich(Rheinland) wurde der katholiſche Kaplan Dreßler von der Polizei in Haft genommen und in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Er ſteht im Verdacht, ſich ſtaatsfeindlich betätigt zu ha— ben. Kein Todesopfer! Zu der Nachricht, daß es bei der Auflöſung des Deutſchnationalen Kampfringes in Frankfurt a. d. Oder zu Tätlichkeiten gekommen ſei, in deren Verlauf der Kom— muniſt Walther Korſing erſchoſſen wur⸗ de, wird berichtigend mitgeteilt, daß dieſer Vorfall nichts mit der Aktion gegen den Kampfring zu tun hat. Vielmehr handelt es ſich um einen Zwiſchenfall, der ſich bereits am Dienstag nach einer Verſammlung der Deutſchnationalen Front ereignet hatte. Zwiſchen Korſing und Mitgliedern einer na— tionalen Organiſation war es zu Auseinan— derſetzungen gekommen, in deren Verlauf der tödliche Schuß abgegeben worden war. Veſchlagnahmt Bei der ſozialdemokratiſchen Reichstagsab⸗ geordneten Nemitz in Köpenick wurde ei⸗ ne Hausſuchung vorgenommen, bei der man mehrere Zentner Druckſchriften be— ſchlagnahmte, die verhetzendes und aufrei⸗ des Material enthalten. Frau Nemitz, die 60 Jahre alt iſt, iſt ſeit 1920 Mitglied des Reichstages, auch gehört ſie dem Vorſtand der Sozialdemokratiſchen Partei an. Weitere Verhaftungen Skuftgark, 23. Juni. In Verfolg der Schutzhaftangelegenheit des Pfarrers Amendinger von Lauffen hat ſich herausgeſtellt, daß das von ihm ver⸗ breitete unwahre, das Anſehen des heutigen Staates gröblichſt verletzende Gerücht auf den Geſellenpräſes Farny von Rottweil zurückgeht. Farny iſt daher ebenfalls in Schutzhaft genommen und gegen ihn ein Strafverfahren eingeleitet worden. Neuregelung der Sonntagsruhe Die Jorderungen der Fachverbände. N Berlin, 23. Juni. Wie bereits bekannt, ſollen demnächſt Be⸗ ſprechungen der amtlichen Stellen mit den Fachverbänden ſtattfinden über die zukünf⸗ tige Regelung von Sonntagsruhe und Ladenſchluß. Die Hauptgemein⸗ ſchaft des Deutſchen Einzelhan⸗ dels iſt der Auffaſſung, daß es vorteilhaft wäre, die endgültige zukünftige Geſtaltung dieſer wichtigen Angelegenheit aufzubauen auf einer Verſtändigung der neuen berufs⸗ ſtändiſchen Organiſationen, in denen pari⸗ tätiſch Arbeitgeber und Arbeitnehmer die notwendige Verſtändigung erzielen könnten. In der Frage eines rechtzeitigen Schluſſes von Kiosken in Großſtädten, in der Au⸗ tomatenfrage, ſowie in der Frage der Unterſtellung des Bahnhofshandels unter die ſonſtigen Bedingungen des Einzel⸗ handels ſind ſich die berufsſtändiſchen Ver⸗ treter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern bereits einig. Eine Einigung hat 1 1 noch nicht erzielt werden können hinſichtlich der Ueberſtunden im Einzelhandel ſowie hin⸗ ſichtlich der Sonntagsruhe. Seitens der in Frage kommenden Un: ternehmer wird darauf hingewiesen, vaß noch immer 5 9 55 in Städten, die von vielen Dörfern umgeben ſind, das Bedürfnis vorherrſche, am Sonnkag die Läden e zu halten, damit die Landbevölkerung, die in der Woche keine Jeit hat, ihre Einkäufe zu machen, dies an den Sonnkagen kun könnte. Der Wunſch der in Frage kommenden Be⸗ triebe geht weiter dahin, an Stelle der jetzi⸗ gen Regelung, daß der Milchhandel Sonntags fpef Stunden geöffnet haben darf, generell zu beſtimmen, daß alle Cebensmitkelgeſchäfte an den Sonn⸗ kagen zwei A geöffnet haben dür⸗ en. Dabei ſoll jedoch die Ermächtigung zu der⸗ artigen Regelungen gegebenenfalls den Po⸗ lizeipräſidenten übertragen werden, die für ihre Bezirke einheitliche Vorſchriften im Be⸗ nehmen mit den berufsſtändiſchen paritä⸗ tiſchen Vertretungen erlaſſen könnten. In kurzen Worten: Die Reichsregierung hat die Landesregie⸗ rungen erſucht, jede weitere Betätigung der SPD. zu verbieten, da ſie als ſtaats⸗ und volksfeindlich anzuſehen ſei. Bei einer Hausſuchung in Köpenick durch SA⸗Leute gab der Sohn eines Gewerk ſchaftsſekretärs mehrere Schüſſe ab, durch die drei Perſonen getötet wurden, ein vierter wurde lebensgefährlich verletzt. In engliſchen Blättern werden Gerüchte über die Wiederherſtellung der Donau— monarchie verzeichnet. Der Plan, der von Muſſolini ausgehe, habe bereits die Billi⸗ gung Frankreichs gefunden. Von amtlicher ungariſcher Seite werden alle Meldungen über eine Wiedereinſetzung der Habsburger und Neuerrichtung einer Donaumonarchie als Märchen bezeichnet. Von Deutſchland wird eine formelle Zu⸗ rücknahme der auf der Genfer Arbeitskonfe⸗ renz gegen die deutſchen Teilnehmer ausge⸗ ſprochenen Beleidigungen verlangt. In Tübingen wurde ein gewiſſer Schnei⸗ der von der SA verhaftet, der im Verdacht ſteht, den Verrat an Schlageter verübt zu haben. Nur noch Arbeitsfront Keine konfeſſionelle Arbeitervereine mehr. Berlin, 23. Juni. Der Zeitungsdienſt teilt folgende Verfü⸗ gung des Führers der Deutſchen Arbeits- front, Dr. Ley, mit: Mit der Bildung der Deutſchen Arbeits⸗ front ſollte die Vielheit der Arbeitnehmer⸗ und Unternehmerorganiſationen gegenüber⸗ getreten werden. Nicht allein ſollte damit der letzte Unterſchlupf des Marxismus getrof⸗ fen werden, ſondern es ſollte auch die un⸗ Beten Verpflichtung der deutſchen Ar⸗ eitsmenſchen behoben werden. Kleinliche und eigenſüchtige Subjekte werden dieſe große revolutionäre Tat nicht anerkennen und verſuchen, mit Nachbildungen und Selbſthilfeorganiſationen dieſe Arbeit zu ſchwächen. Es iſt der Wille des Führers, daß außer der deulſchen Arbeilsfronk keinerlei Organi- ſationen mehr, weder der Arbeitnehmer noch Arbeitgeber exiſtieren. Ausgenommen ſind der ſtändiſche Aufbau und ian 6 br die einzig und allein der Fortbildung im Be⸗ rufe dienen. Alle übrigen Vereine, auch die ſogenannten katholiſchen und evangeliſchen Arbeitervereine ſind als Skaaksfeinde zu be trachten, weil ſie den großen Aufbau hin⸗ dern und hemmen. Deshalb gilt ihnen unſer Kampf, und es iſt höchſte Jeit, daß ſie ver⸗ ſchwinden. Mannheim, 23. Juni.(Spiel mit der Schußwaffe.) In der Schwanenſtraße ſpielten zwei Knaben im Alter von 11 und 13 Jahren mit einem ſcharf geladenen Re⸗ volver. Dabei löſte ſich ein Schuß und verletzte den 11jährigen Volksſchüler derart, daß die Aufnahme ins Krankenhaus notwendig wurde. Bei dem Verletzten beſteht Lebensgefahr. Mannheim, 23. Juni.(Verbrüht.) In der Unterſtadt iſt ein zweieinhalb Jahre aller Knabe in der Küche ſeiner Großeltern in eine mit heißer Waſchbrühe gefüllte Zinkwanne gefallen und hat ſich dabei ſo ſchwere Brand⸗ wunden zugezogen, daß er lebensgefährlich ver⸗ letzt in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden mußte. Mannheim, 23. Juni.(Kein Ausſatz.) In der Stadt gehen Gerüchte um, daß infolge Genuſſes von Bananen einige Fälle von Aus⸗ ſatz aufgetreten ſeien. Hierzu teilt nun die Städtiſche Preſſeſtelle mit, daß dieſe Gerüchte jeder Grundlage entbehrten und daß keinerlei Veranlaſſung zur Beunruhigung gegeben ſei. Lörrach, 23. Juni.(Verbotene Devi⸗ ſenausfuhr.) Vor dem Lörracher Schnell⸗ richter hatten ſich wiederum vier Perſonen zu verantworten, die von der Grenzpolizei bei dem Verſuch feſtgenommen worden wa⸗ ren, Geld, das ſie auf Reiſeſchecks einge⸗ wechſelt hatten, nach Baſel zurückzuſchmuggeln. Das Gericht verurteilte die Angeklagten zu Geldstrafen bis zu 200 Mark, während das geſchmuggelte Geld(mehrere Tauſend Mark) eingezogen wurde. ö Braunſchweig, 23. Juni. Das Schwurge⸗ richt verurteilte den Maurer Schafran; ki aus Groß⸗Rhüden wegen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Skraßenraub und Unterſchlagung zum Tode. Schafranz⸗ ki hatte am Abend des 7. Mai den Kraftwa⸗ enführer Boſſe aus Groß⸗Rhüden zu einer ahrt gemietet und ihn dann zwiſchen Klein⸗ Rhüden und Hahauſen mit einer Piſtole er⸗ 1900 und ſeine Barſchaft in Höhe von 19.50 Mark geraubt. Boſſe war mit dem Schafranzki eng befreundet. Der Verräter Schlageters verhaftet? Tübingen, 23. Juni. In einer Tübinger Klinik iſt der 29 Jahre alte Alfred Schneider aus Reullingen als mutmaßlicher Verräter Schlagekers verhaftet worden. In den letzten beiden Jahren befand ſich Schneider im Aus. lande. Er beſtreitet jede Schuld an dem Ver. rat und Veen es handle ſich um einen Schneider, der aus Norddeutſchland ſiamme und mit ihm nur den Namen gemeinſam ha. be. Schneider hal im Ruhrkampf im Jahre 1923 aktiv als Mitglied des Oberlandkorps mitgewirkt. Er mußte ſich am 30. Juni 1923 wegen Sabokage gegen Eiſenbahnen im be. ſetzken Gebiet vor einem franzöſiſchen Gericht verantworken und wurde damals zur Todes- ſtrafe verurteilt, jedoch ſpäter begnadigt. Nach Mitteilung der Tübinger Polizeidirek⸗ tion iſt die Verhaftung nicht durch die Po⸗ 100 ſondern durch Angehörige der SA er- olgt. Rockenhauſen, 23. Juni.(Schüſſe ge⸗ gen das Pfarrhaus.) In der Nacht wurde auf das hieſige katholiſche Pfarrhaus von unbekannten Tätern eine Anzahl Schüſſe abgegeben, die glücklicherweiſe keinen Per⸗ ſonenſchaden verurſachten. Die Urſache dieſes Anſchlages dürfte darin zu erblicken ſein, daß farrer Seither ſich am Sonntag auf der Kanzel zu kirchlichen und politiſchen Dingen äußerte, die Unwillen erregten. Führerprinzip bei den Geſangvereinen Zuſammenfaſſung und Neuordnung in Heſſen. Wie bei den Turn⸗ und Sportvereinen wird auch bei den Geſangvereinen das Füh⸗ rerprinzip durchgeführt werden. Das ge⸗ ſamte heſſiſche Sängerweſen wird überhaupt auf Grund der neuen Richtlinien eine Neuge⸗ ſtaltung erfahren. Freie, ſeither nicht dem Deutſchen Sängerbund angehörende Geſang⸗ vereine können ſich bis zum 30. Juli bei dem heſſiſchen Sängerbund anmelden, widrigen⸗ falls ſie wie die Arbeitergeſangvereine der Auflöſung verfallen. Hinſichtlich des Zuſam⸗ menſchluſſes von Vereinen ſoll angeſtrebt wer⸗ den, daß es in Orten unter 3000 Einwohnern nur einen Männergeſangverein und nur einen gemiſchten Chor(Kirchengeſangverein) gibt. In der Regel ſoll der kleinere Verein in den grö⸗ ßeren und der jüngere in den älteren aufgehen. Doch bleibt dies örtlichen Vereinbarungen überlaſſen. Geſangswettſtreite, über deren Wer, die Meinungen ſchon lange geteilt waren, gibt es in Zukunft nicht mehr. Sie werden ſowohl vom Staat als auch vom Bund verboten. Nur Wertungsſingen mit anſchließender Kritil ſind noch zugelaſſen. Dieſe Wertungsſingen ſollen durchweg mit vaterländiſchen Kundge⸗ bungen verbunden werden. Die Jugend ſoll ſchon früh den Weg zum deutſchen Lied finden. Aus dieſem Grunde ſoll r ee genommen werden, Kna⸗ benchöre bereits den Vereinen bei ihren Veranſtaltungen zur Verfügung zu ſtellen. Fortbildungsſchülern ſollen die Geſangs⸗ übungsſtunden auf ihre Unterrichtszeit in der Fortbildungsſchule ange echnet werden. Mürkte und Vörſen vom 22. Juni 1933. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 87 Kälber, 30 bis 39; 16 Schafe, nicht notiert; 85 Schweine, nicht notiert; 906 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 12 bis 14, über vier Wochen 16 bis 18, Läufer 19 bis 21 Mannheimer Produktenbörſe. Es notierten in Reichsmark, per 100 Kilo, waggonftei Mannheim: Weizen inl. 20.75 bis 20.80; Roggen inl. 17.50 bis 17.60; Hafer inl. 15.75 bis 16; Sommergerſte inl. 18.25 bis 18.70; Futtergerſte 16.90 bis 17; La⸗Plata⸗ Mais, gelber mit Sack, 21; ſüddeutſches Wei⸗ zenmehl, Spezial Null, mit Austauſchweizen 30.75 bis 31; ſüddeutſches Weizenauszugsmehl 33.75 bis 34; ſüddeutſches Weſzenbrotmehl 22.75 bis 23; Roggenmehl 70⸗ bis 60prozen⸗ tige Ausmahlung, norddeutſches 23 bis 24 desgleichen ſüddeutſches und pfälziſches 24 bis 25; Weizenkleie feine 8.50; Biertreber 12.25 bis 12.50; Erdnußkuchen 14. Frankfurter Schlachtpiehmarkt. Auftrieb: 113 Rinder, 830 Kälber, 100 Schafe, 540 Schweine. Preiſe: a) geſtrichen b) 38 bis 41, c) 34 bis 37; d) 26 bis 33; Schafe: a) 1. Weidemaſt 26 bis 29, b) 21 bis 25, c) 16 bis 20, d) geſtrichen; Schweine: ay gestrichen, b) 28 bis 37, c) 35 bfs 3. Aus dem fahrenden Jug geſtürzt. Aus einem mit 75 Kilometer Geſchwindigkeit fah⸗ renden beſchleunigten Perſonenzug Hof— Regensburg ſtürzte ein elfjähriges Mädchen und blieb auf der Strecke nach einem Bruch der Halswirbelſäule tot liegen. Das Mädchen ſtammt aus Oberſchleſien und befand ſich mit einer größeren Gruppe von Kindern auf dem Weg in die Ferien nach Salzburg. Wie die Reichsbahndirektion Re⸗ gensburg mitteilt hat ſich das Mädchen rück⸗ wärts an die Waggontüre gelehnt und dabei anſcheinend mit dem Ellenbogen die Tür⸗ klinke niedergedrückt. Tödlicher Sturz vom Heuwagen. Auf ber Bezirksſtraße Oberfladungen— Mel⸗ pers(Unkerfranken) ereignete ſich ein töd⸗ licher Unglücksfall. Der als Lader beſchäftigte Kilian Stöhr fiel auf der Heimfahrt von einer kleinen Fuhre Heu herab und brach ſich die Wirbelſäule; der Tod trat auf der Stelle ein. Bon einem Rollwagen erſchlagen. In Die⸗ tersweiler bei Freudenſtadt wollte ein 50jähriger Ziegeleiarbeiter einen beladenen Rollwagen am Drahtſeil der Aufzugsrolle be⸗ feſtigen. Plötzlich kippte der Rollwagen um und riß den Arbeiter ſamt der Sicherheits⸗ ſchraube vom Fördergerüſt in die Tiefe von elwa drei Meter, wo er in einem Waſſergra⸗ ben liegend durch das ſchwere Untergeſtell des nachſtürzenden Rollwagens einen ſchweren Schädelbruch erlitt. Der herbeigerufene Arzt ſonnte nur noch den eingetretenen Tod feſt— ſtellen. Sechs Kinder beim Spielen verſchüktel. In Kalſcheuren bei Köln wurden ſechs Kin⸗ der, die an den Abraumhalden einen Grube ſpielten, verſchüttet. Zwei davon konnten nur als Leichen geborgen werden, die vier ande— ren ſind unverletzt. Aus Eiferſucht erſchoſſen. mens Liebetreu in Oranienburg ſtreckte um Mitternacht aus Eiferſucht den Liebhaber ſeiner Frau mit zweiRevolverſchüſſen nieder, Schrecken davonjagten. Ein Mann na⸗ Der Bär iſt los Schotten, 22. Juni. Dieſer Tage gab es in Hohen Vogelsberg zwiſchen den Orten Vreungeshain und Rudingshain große Auf⸗ regung. Dort hatte ein Bärenführer, der mit ſeinem Meiſter Petz unterwegs war, ſich im Walde zu einem Schläfchen niedergelegt, vor ſeinem Hinlegen aber den Brummbär nicht richtig an den Baum feſtgebunden, ſo daß 1 Tier losmachen konnte und nun davon— rollte. 5 Auf ſeiner eigenmächtigen Wanderung kam Meiſter Petz auch auf eine Viehweide, wo die weidenden Tiere natürlich ſofort ängſtlich durcheinanderrannten und die zum Hüten des Weideviehs anweſenden Kinder in heilloſem chrecke Auf deren Nachricht hin liefen dann von allen Seiten Männer, zum Teil mit Miſtgabeln bewaffnet, und mit Hunden herbei, um den Bären dingfeſt zu machen. Dieſer aber wollte ſeine nicht ſo leicht aufgeben und lief nun auf die Aecker zu, wo die dort arbeitenden Frauen ebenfalls in furchtbarem Schreck auseinander— ſtoben. Erſt nach längerer Jagd, nachdem man auch bereits den Förſter mobiliſiert hakte und ſich ſchon mit dem Gedanken trug, den Ausreißer zu erſchießen, gelang es, das Tier mit Hilfe ſeines mittlerweile herbeigeeilten Eigentümers wieder einzufangen, ohne daß es vorher noch Schaden anrichten konnte. Halbmaſt am 28. Juni Darmſtadt, 22. Juni. Zum Zeichen der Ablehnung des vor 14 Jahren beſchloſſenen Diktats von Verſailles und zum Ausdruck der Trauer, daß das deutſche immer unter dem harten Druck dieſes Dik— tats ſteht, ſetzen nach einer Bekanntmachung des heſſiſchen Miniſterpräſidenten am Mitt— woch, den 28. Juni 1933, alle ſtaatlichen und gemeindlichen Behörden oie Schwarz⸗Weiß-Rote Fahne und die Haken— kreuzflagge auf Halbmaſt. Freiheit Volk noch; England winkt ab Gegen die Reſtaurationspläne an der Donau London, 23. Juni, Die plötzlich in Umlauf gekommenen Ge⸗ rüchte über Projekte, die auf einen engeren Zuſammenſchluß zwiſchen Deſterreich und Ungarn hinarbeiten, wurden in dem inter⸗ nationalen Kreis von Politikern, den die Weltwirtſchaftskonferenz in London zuſam⸗ mengeführt hat, ziemlich lebhaft erörtert. An britiſcher amtlicher Stelle ſteht man dieſen Projekten offenbar recht ablehnend gegenüber. Von dieſer Seite iſt man bereits dem Gerücht enkgegengetreten, als ob die britiſche Regierung zu verſtehen gegeben ha. be, daß; ſie gegen eine Wiederherſtellung der Habsburger Monarchie in veränderker Form nichts einzuwenden habe. Aus der Pfalz Schmugglerbande verurkeilt. Iweibrücken, 23. Juni. Das Gericht fällte in der bekannten Hornbacher Bandenſchmug⸗ gel⸗Affäre die Urteile. Es hatten ſich insge— ſamt 18 Perſonen aus Pirmaſens, Höheiſchweiler, Althornbach, Hornbach und Winzeln zu veranworten, von denen 17 ver⸗ urteilt wurden. Die Verurteilten hatten Ta— bak, Zigaretten und andere Waren, für die der Schmuggel„rentiert“, über die Grenze geſchafft und zum Teil verkauft bzw. zu ver⸗ kaufen verſucht. Der Staat wurde um erheb⸗ liche Zoll- und Steuerbeträge geſchädigt, ſo daß die Urteile entſprechend hart ausfielen. Es wurden Strafen von drei Wochen bis zu; zehn Monaten Gefängnis verhängt, wozu noch Geldſtrafen in Höhe zwiſchen 16 000 und 360 000 Mark ſowie Tauſende von Mark Werterſatz auferlegt. Insgeſamt erhielten die 17 Angeklagten 66 Monate Ge⸗ fängnis, 2161 000 Mark Geldſtrafe und 33 415 Mark Werterſatz zudiktiert. Schicksalsge v, ROMAN VON GERT RO THBERG 2 7 o— 3 1 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale Der Herr griff noch einmal in die Taſche. g 10 „Hier, das fürs Anmelden, und hier, Schmerzensgeld! Dann ging er, wandte ſich noch einmal zurück: 1 „Sie brauchen mich nicht zu führen— ich weiß Be⸗ ſcheid!“ In ſeinem Büro ſaß der kleine, dicke Herr Direktor. Er diktierte eben der langen, blaſſen, ältlichen Sekretärin einen Brief. Da weiteten ſich plötzlich ſeine Augen. Der Klemmer fiel ihm von der Naſe. Dann erhob er ſich mit einem Freuden⸗ ö geſchrei und ſtürzte auf den Herrn zu, der unbeweglich an der Tür ſtand. „Herr La Roſe, ja, iſt denn das möglich? Aber bitte, bleiben Sie doch nicht an der Tür ſtehen. Bitte, hinſetzen! Und er zog den Beſuch auf das Klubſofa. a „Fräulein, der Quatſch im Briefe hat Zeit. Bitte be⸗ ſorgen Sie mir doch ſchnell eine gute Flaſche Wein! Gläſer habe ich hier.“ 1 Die Stenotypiſtin ging. i i 5 ſich s an „Nein, wie mich das freut! wandte ſich Rochus „Ich will kein Aufhebens machen. gewohnten Fettfalten zurück. i mir ſi icht der Aha“, ſagte er ſich dabei,„vor mir ſitzt nicht 1 0 Artiſt La Roſe, ſondern der Sohn des Gruben— tönigs Karell. Alſo hatte Violette Montes doch recht.— Schade!“ alten Ich will mir un⸗ erkannt die heutige Vorſtellung anſehen. Leider, war kein Platz mehr frei, ſonſt hätte ich Sie nicht bemüht.. Das klang von oben herab. Der Zirkusdirektor preßte die Lippen zuſammen. Die freudig aufgeriſſenen und 195 gnügt dreinſchauenden Aeuglein ſanken wieder hinter die Er ſprang auf. Ihnen.“ N 1E — 30 Kräfte. kuppel gewagt hätte. ausführen.“ 0 6 i 6 ieder. Wer ei Zirtusluf iet hatte, Luft, die ſeinen Beſuch. Karell ſah den Direktor ſcharf an. wieder. Wer einmal Zirkusluft geatmet hatte ft, die 1 mehrere Male. „Meine Loge ſteht zu Ihrer Verfügung. Ihnen angenehm iſt, dann ſetze ich mich ein Weilchen zu ö Sie gingen, nachdem Karell verſichert hatte, daß ihm die Begleitung des Direktors angenehm ſei. 187 Die Darbietungen waren erſttlaſſig. Die Reklame hatte nicht übertrieben. Die Pferdedreſſuren konnten wohl als einzig bezeichnet werden. Die Artiſten waren nur alle rerſte Lu Karell aber lächelte. Kein einziger war hier, der den tollkühnen Sprung aus der vierzig Meter hohen Zirkus— Jetzt eben hingen die drei ſchönen Körper f zweier Artiſtinnen und eines Artiſten hoch oben am blitzenden Seil in den Lüften. Die Menge klatſchte wie beſeſſen. Vor⸗ ſichtig ließen ſich die drei herab, froh, daß ihre gefährliche Nummer vorüber war. Vieles andere, gleich Gute folgte. Plötzlich muſterte Lu Karell die Kuppel des Rieſenbaues. Dann wandte er ſich an Rochus. 1 „Herr Direktor, ich möchte noch einmal den Todesſprung Der behäbige Herr ſprang auf. Faſt glaubte er ſeinen Ohren nicht trauen zu dürfen. Wenn das möglich wäre? Das bedeutete für ihn eine Unſumme Verdienſt trotz der Rieſengage, die Karell verlangen würde. Und dann lächelte der Direktor verſchmitzt in ſich hinein. Sie kamen doch alle von Gefahren geſchwängert war und die doch einen Zauber ausübte, daß keiner mehr ohne ſie leben konnte. Wie war es denn mit der hübſchen Mary Krokeller? Die kam doch immer wieder und ritt ohne Wiſſen ihres Mannes die hohe Schule, und ſo gab es noch viele. Und hier, der einſt ſo be⸗ rühmte Menſch, der jeden Abend die Zirkuskaſſe gefüllt! hatte, der kam auch wieder, Ein Wort aber mißfiel Herrn Rochus: „Einmal!“ hatte Karell geſagt. d Schade! Aber na, vielleicht wurden aus einem Male Seedienſt Trave⸗ münde—0ſtybeußzen. Die feierliche Indienſt⸗ ſtellung des Motor⸗ ſchnellſchiffes„Preußen“ in Travemünde. Karell erhob ſich. „Wir ſind uns einig?“ Der Direktor dienerte. „Jawohl!? Wenn es Herzen lag. das Autounglülk der Blinden Um die Arſache. Freudenſtadt, 23. Jun. Zu der furchtbaren Autokataſtrophe bei Loßburg, bei der fünf Blinde ums Le⸗ ben kamen, wird noch gemeldet: Es iſt jetzt das zwerte Mal, daß die Kurve unter⸗ halb Loßburg Todesopfer fordert. Unglücks⸗ fälle leichterer und ſchwerer Art paſſierten hier ſchon öflers. Der Chauffeur war völlig un⸗ fähig, überhaupt etwas auszuſagen. Er weinte und mußte von zwei Perſonen geführt wer⸗ den. Die Urſache des Unglücks wird darin ge⸗ ſehen werden, daß durch das notwendige Ab⸗ blenden des Autos der Chauffeur die ſeit⸗ lichen Randſteine nicht mehr ſehen konnte, und er glaubte, die Kurve kurz abſchneiden zu kön⸗ nen. Dadurch kamen die Räder in den brei⸗ ten und tiefen Grasrand, der ſich durch tiefe Querrinnen auszeichnet. Daber hat der Chauffeur die Steuerung ver⸗ loren und, als das rechte Rad ſchließlich noch von einem Randſtein aufgehalten worden war, konnte an eine Herausführung des Wagens auf die Straße überhaupt nicht mehr gedacht werden. Das Befinden der drei ins Bezirks⸗ krankenhaus eingelieſerten Schwerverletzten iſt ſoweit ordentlich, ſo daß wohl kaum ein wei⸗ teres Todesopfer zu befürchten ſein wird. Wie weiter berichtet wird, befindet ſich unter den tödlich verunglückten Blinden ein Neffe des Biſchofs von Rottenburg, Al⸗ fons Sproll. ö 2 Auslands⸗Rundſchau Keine weiteren Mieterhöhungen in Frankreich. Die franzöſiſche Kammer hat in einer Nacht⸗ ſitung mit 593 gegen eine Stimme eiten Geſetzentwurf angenommen, durch den die Mieterhöhungen, di eim Jahre 1929 beſchloſſen wurden und jährlich 15 Prozent be⸗ tragen ſollten, nunmehr für ein Jahr aufge⸗ hoben wurden. Es ſollen keine weiteren Mieterhöhungen über die bereits eingefähr⸗ ten 180 Prozent der Friedensmiete bis zum 1. Juli 1934 mehr erfolgen. Eine Kriegsſchuldennole Amerikas. Wie aus Waſhin Etac gemeldet wird, hat das amerikaniſche Staatsdepartement an Lettland, Rumänien, die Tſchechoſlowakei, Eſtland und Jugoſlawien Noten wegen der Kriegsſchulden dieſer Länder ge⸗ richtet. In der Note an jeden der drei erſt⸗ i genannten Staaten wird erklärt, daß die amerikaniſche Regierung Vorſchläge zur Re⸗ gelung der geſamten Kriegsſchuldenfrage an einem noch zu vereinbarenden Datum gern anhören werde. Die Noten an Eſtland und Jugoflawien dagegen enthalten eine ſolche Einladung nicht, ſondern machen darauf auf⸗ merkſam, daß die am 15. Dezember 1932 fäl⸗ lig geweſene Rate nicht gezahlt worden iſt. Politiſches Allerlei Berlin. Der Deutſche Induſtrie- und Hau⸗ delstag wählte am Donnerstag in nichtöffent⸗ licher Sitzung Dr. von Renteln einſtim⸗ mig zu ſeinem neuen Präſidenten. N London. Das Verbot der Kampfringe der Deutſchnationalen Front und der ihr ange⸗ ſchloſſenen Formationen findet in der enaliſchen Preſſe große Beachtuna. Doch wir müſſen es ſchriftlich machen. Weg, der Reklame; die koſtet Geld. Stich ließen. Ich beabſichtige, die Eintrittspreiſe für den Abend zu verdreifachen. Alſo wenn Sie die Güte hätten mich noch einmal in mein Büro zu begleiten?“ Karell nahm Handſchuhe und Zylinder, und beide Herren verließen durch einen beſonderen Gang die Manege. Ehe einer der Portiers die Tür öffnen konnte, hatte Rochu“ es mit einer tiefen Verbeugung ſelbſt getan. Die Portiers ſahen ſich einander verdutzt an. Endlich meinte einer: „Alle Wetter, wen hat der Alte denn da? Er iſt ja ge⸗ ſchmeidig wie eine friſche Butterwecke. Da ſcheint ja ein ungeheures Geſchäft im Anzuge zu ſein; denn ehe der ſein mit Reichtum gepolſtertes Rückgrat einmal ſo krümmt wie eben vorhin.. Drinnen rannte Direktor Rochus aufgeregt umher. Er legte alles zurecht. Ein regelrechter Vertrag mußte ge— ſchloſſen werden. So leicht ließ er dieſes Rieſengeſchäft, das ihm da winkte, nicht aus der Hand. Jetzt verſuchte er die Frage, die ihm am meiſten am Wenn Sie mich dann int 4. * „Herr Karell, die Gage?“ Ohne Zögern nannte Karell die Summe. Der Direktor zuckte etwas zurück, Miene bei, und dann nickte er zuſtimmend. Karell lächelte flüchtig. „Die Gage wird unter die kleinen Artiſten und Be⸗ amten verteilt. Denn die leben alle in Armut und Not, da Sie, Herr Direktor, ja auch dem allgemeinen Wahlſpruch huldigen: Oben alles, unten nichts. Alſo ich werde das Geld unter die Armen verteilen.“ Der Direktor hätte gern geſagt: „Die Hälfte würde da auch genügen.“ Doch er ließ es lieber ſein. Er kannte Karell ja ge⸗— nügend von früher her. behielt aber ſeine freudige, devote (Fortſetzung folgt.) 11 Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. Der Abteilungsleiter des großen Kaufhauſes ſah miß— trauiſch herüber. Was wollte dieſer junge Mann dort? Seit einer Viertelſtunde ſchlich er von Abteilung zu Ab— teilung, ſich immer wieder ein wenig ſcheu umſehend, jetzt hinter einem Stapel von Stoffen verſchwindend, nun wieder auftauchend— dabei traf er nicht die geringſten Anſtalten, irgend etwas zu kaufen. Das war kein gewöhn— licher„Sehmann“, wie man die Warenhausbeſucher nannte, die nur ſchauten, ohne an Kauf zu denken. Viel- leicht ſogar ein Warenhausdieb? Gerade wollte er auf den jungen Mann zu— da— nun begriff er endlich und lächelte: Vorn an dem Tiſche, an dem ſich Seiden und Brokate ſchimmernd im Lichte der elektriſchen Lampen bauſchten, ſtand ein junges, blondes Mädchen neben einer dunkel- haarigen, ebenfalls jungen Dame. Und nun erkannte der Abteilungsleiter ſie auch: es war Frau Kommiſſionsrat Stenzel, eine der beſten Kundinnen des Hauſes. Die junge ſchlanke Dame neben ihr, in dem knappen ſchwarzen Pelz— jäckchen zu dem grauen Rock, war ihre Stieftochter. Während Frau Stenzel vollkommen vertieft in die aus⸗ gebreiteten Stoffe war und der junge Verkäufer immer neue Muſter und Ballen heranſchleppte, ſchien das Inter- eſſe der jungen Dame etwas geteilt. Immer wieder ſchaute ſie unauffällig zur Seite— und immer wieder nickte der verdächtige junge Mann dort hinter ſeinen Stoffbergen unmerklich herüber. Da verſtand der Abteilungsleiter. Und da er ſelbſt noch ein junger Mann war, eben erſt verheiratet, ſo hatte er ein mitfühlendes Herz. Er lächelte dem jungen Manne verſtändnisinnig zu. Dieſer wurde rot— aber er lächelte zurück. Und dann ging Abteilungsleiter Krauſe durch den Gang zum Tiſch von Frau Kommiſſionsrat Stenzel. „Finden Sie das Geeignete nicht, Gnädigſte? Viel⸗ leicht darf ich Ihnen noch aus der Abteilung mit den ge— muſterten Chiffons etwas vorlegen laſſen?!— Herr Krüger, bitte, begleiten Sie die Gnädige einmal zum erſten Stock!— Die neueſten Pariſer Sachen, gnädige Frau! Wir haben ſie noch nicht einmal ausgemuſtert— kommen noch gar nicht zum Verkauf— nur für beſonders bevor— zugte Kunden.“ Unſchlüſſig ſah Frau Jenny Stenzel auf die vor ihr ausgebreiteten Waren. „Du gibſt mir auch gar keinen Rat“, ſagte ſie ſcharf zu dem jungen Mädchen.„Du intereſſierſt dich kein bißchen für meine Toilettenſorgen— das hat man nun davon, daß man ſeine erwachſene Tochter wieder im Hauſe hat!“ Inge Stenzels feines, klares Geſicht wurde rot; dieſer laute Tadel vor dem jungen Verkäufer und dem Ab— teilungsleiter war ihr etwas peinlich. Außerdem hatte die Stiefmutter mit ihrem Vorwurf wirklich nicht recht. Seit zwei Stunden ſchon fuhr man von Geſchäft zu Geſchäft, um die neuen Winterbeſorgungen zu machen, und immer war die Stiefmutter noch unentſchloſſen. Dennoch hatte Inge ſich freundlich und willig für die immer neuen Stoffe und Farben intereſſiert, die ſich Frau Stenzel heran— ſchleppen ließ— bis, ja, bis plötzlich der junge Mann mit den lachenden Augen in dem friſchen, energiſchen Geſicht aufgetaucht war. Und offenbar waren ihr dieſe Augen viel intereſſanter als die roten Seidenſamte, die flieder⸗ farbenen Crépe Georgettes, die königsblauen Crépe „Satins, die Frau Stenzel immer von neuem durchwühlte. ö Der Abteilungsleiter Krauſe kam Inge wie ein retten⸗ der Engel vor, obwohl er in ſeinem ſchwarzen Rock zur graugeſtreiften Hoſe, ſeinem fidelen, runden Geſicht mit dem etwas ſpärlich geratenen Haarwuchs und der kleinen Himmelfahrtsnaſe eigentlich wenig an einen himmliſchen Boten erinnerte. Aber die Begriffe über Engel ſind auch verſchieden. Jedenfalls nahm Inge die Bemühungen Herrn Krauſes für einen Wink des Himmels; ſie ſagte haſtig zu ihrer Mutter: „Geh doch ruhig hinüber und ſieh, ob du dort etwas findeſt, was dir zuſagt! Ich ſchaue hier inzwiſchen noch einmal das Sortiment durch und komme dann zu dir W e Copyright by Martin Eeucnewansger, Halle(Saale) Der kleine, noch etwas ſchüchterne Verkäufer Krüger atmete auf, als Frau Stenzel nun, von dem Abteilungs— leiter begleitet, dem Fahrſtuhl zuſchritt. „Bemühen Sie ſich nicht“, meinte Inge freundlich, „meine Mutter wird ſicherlich noch einmal wieder— kommen!“ Und als ſie das enttäuſchte Geſicht des Angeſtellten ſah, fügte ſie ſchnell hinzu:„Damit Sie ſich auf keinen Fall um⸗ ſonſt bemüht haben, ſchreiben Sie mir ſechs Meter von der weißen Seide hier auf!“ Und dann ging ſie haſtig auf den jungen Mann zu, der dort wartete und mit innigem Vergnügen Frau Stenzel im Fahrſtuhl hatte entſchwinden ſehen. „Inge!“ Er ſtreckte mit glückſtrahlendem Geſicht dem jungen blonden Mädel die Hand entgegen. Inge Stenzels Augen leuchteten ebenſo freudig auf. „Wilhelm, welche Freude, dich wiederzuſehen! Ich hatte keine Ahnung, daß du hier biſt...“ „Und ich keine, daß du— ach, Inge“— er ſah das Mädchen bittend an—,„müſſen wir denn hier in dieſem fürchterlichen Durcheinander ſtehenbleiben... können wir nicht woanders—“ 5 „Moment mal!“ lachte Inge Stenzel, nickte ihm zu und eilte zu dem kleinen Verkäufer, der ſtolz ſeinen erſten Verkauf am heutigen Tage in ſein Buch eintrug. „Ach, bitte, wenn meine Mutter wiederkommt, ich bin hinausgegangen zu unſerem Wagen; ich habe doch Angſt, wenn er ſo lange ohne Aufſicht parkt.“ f i Der kleine Verkäufer wollte ſchon beſcheiden erwidern, daß der Portier des Hauſes ja ſicherlich auf den Wagen des gnädigen Fräuleins achten würde. Aber als er den hübſchen jungen Mann neben Inge ſah, ſchwieg er. Wenn er auch im Geſchäft noch ein Neuling war, in anderen Dingen wußte er ſehr genau Beſcheid. Er begriff, die Furcht vor Autodieben redete man der jungen Dame beſſer nicht aus, die ſchien ihr jetzt ſehr gelegen zu kommen. Inge ſchritt ſchnell neben Wilhelm Göldner durch das Kaufhaus. Es war jetzt um die Nachmittagsſtunde kurz vor Weihnachten ſehr beſucht; in den Gängen ſchoben ſich die Menſchen. Die beiden jungen Leute mußten ſich förm— lich hindurchwinden. „Uff“, ſagte Wilhelm Göldner aufatmend, als er glück— lich einer dicken Dame ausgewichen war, die, mit Paketen und Taſche beladen, wie eine Fregatte durch die Menge ſegelte,„hier heraus, Inge— Notausgang!“ „Iſt denn Gefahr?“ neckte Inge den Jugendfreund. „Ich wüßte keine, vor der du die Flucht ergreifen müßteſt!“ „Es gibt Gefahren, vor denen man nicht flüchten will!“ Der junge Menſch ſah das ſchöne blonde Mädel heiß an. „Ach, Inge, was bin ich froh, daß ich dich wiederſehe!“ Er ſchob leiſe ſeinen Arm unter den Inges und fühlte zu ſeiner Freude, daß ſie nicht widerſtrebte. Nun ſtanden ſie draußen vor dem Portal, ſahen etwas ratlos hinaus. „Da kommen wir vom Regen wirklich in die Traufe“, meinte Inge. Tatſächlich, der Schneefall des Tages war in einen unangenehmen Schneeregen übergegangen. Auf dem Aſphalt vor dem Geſchäft war ein ſchmutziger, grau— weißer Brei— die vorüberſauſenden Autos warfen Lachen von Schneewaſſer auf und bis an den Bürgerſteig heran. „Hier können wir auch nicht ſtehenbleiben“, entſchied Wilhelm.„Du holſt dir hier einen Schnupfen!“ Er ſah beſorgt auf Inges kleine graue Wildlederſchuhe, die, tief ausgeſchnitten, einen hellgrauen Seidenſtrumpf über den zarten Feſſeln freigaben. i „Blödſinn, bei ſolchem Wetter ſolche Schuhe“, meinte Inge und ſah mit tiefſter Mißbilligung auf ihre Füße. „Gib's ruhig zu, Wilhelm! Aber Mutter beſteht nun ein⸗ mal darauf, daß man ſich nach der Mode anzieht und nicht nach dem Praktiſchen. Sonſt bekäme mich nichts dazu, bei ſolchem Matſchwetter ſo'rumzulaufen. Ach, ich paſſe über⸗ haupt gar nicht in dieſe Feinheit!— Wenn ich meine Wanderſtiefel an habe und meine Windjacke und dann ſo loslaufen kann in die freie Gottesnatur— dafür gäbe ich zehn große Städte hin!“ Wilhelm Göldner ſeufzte unhörbar auf. Sie hatte recht, die Inge, ſie würde herrlich in ein anderes Leben paſſen! Sie wäre eine Frau, wie man ſie ſich draußen nicht beſſer wünſchen könnte auf dem Lande, auf dem Gut, als Kamerad in Wind und Wetter. Aber das waren Träume. Er wußte ja genau, ſie konnten ſich nicht ver— wirklichen. Noch war er nichts und hatte nichts. Ein kleiner Student und um die Tochter des reichen Kommiſſionsrats Stenzel werben?! Und wenn es nur der Kommiſſionsrat geweſen wäre, mit dem hätte man ſich ſchon verſtehen können. Aber da war Jenny, die zweite Frau Stenzels, Wilhelms entfernte Verwandte. Seitdem Stenzel die heimgeführt, war es zu dem Bruch zwiſchen den Familien gekommen. Und da Kommiſſionsrat Stenzel vollkommen im Bann ſeiner blutjungen, ſchönen Frau war, ſo geſchah in ſeinem Hauſe das, was Frau Jenny wollte. Schlimm für einen Mann; aber er, Wilhelm, konnte es nicht ändern. Seit dem Zerwürfnis zwiſchen ſeinen Eltern und der, Familie Stenzel hatte er ſeine Jugendfreundin Inge nicht mehr geſehen. Nun, unerwartet, bei dem Weihnachts⸗ urlaub, war er ihr bei den Beſorgungen hier in der Stadt begegnet, und dieſe Gelegenheit mußte wahrgenommen werden. „Kannſt du dich nicht wenigſtens mit mir irgendwo eine halbe Stunde ruhig hinſetzen, Inge?“ bat er.„Ich habe dir ſo viel zu erzählen!“ Aber Inge ſchüttelte beſtimmt den Kopf. „Das geht nicht, Wilhelm! Heimlich will ich es nicht tun. Du weißt, ſo etwas liegt mir nicht. Und wenn Mutter davon erfährt, dann gibt es tagelang Sticheleien und Vorwürfe. Und deſſen bin ich ſo müde.“ Ihr Geſicht bekam einen gequälten Ausdruck. Plötzlich lächelte ſie wieder. „Aber wenn ich dich für einen Augenblick in unſeren Wagen einladen darf? Da ſitzen wir wenigſtens trocken und können nach Herzensluſt miteinander plaudern.— Meine Mutter kommt beſtimmt vor drei Viertelſtunden nicht wieder heraus.“ „Wenigſtens eine kleine Entſchädigung für die zwei Stunden, die ich warte, ſeitdem ſie ausſucht. Du, ich habe wie auf Kohlen geſtanden. Der Aufſichtsrat da hat ſicher geglaubt, ich gehörte zu der Gilde der Langfinger. Mir unbegreiflich, wie eine Frau wegen eines Kleiderſtoffes ein ganzes Haus in Bewegung ſetzen kann.“ „Mir auch“, ſagte Inge aus tiefſter Ueberzeugung, „aber es gibt eben Frauen, für die die Wahl eines Kleides eine Lebensfrage bedeutet. Schrecklich! Brrr!“ Sie ſchüttelte ſich teils vor Entſetzen, teils vor Kälte. „Nun aber ſchnell herein ins Warme! Darf ich Sie bitten, gnädiges Fräulein?!“ Sie waren inzwiſchen vor dem eleganten Sportwagen angelangt, der in ſeiner karminroten Farbe aus der Reihe der Wagen hervorſtach. Wilhelm öffnete den Schlag. „Feines Gefährt“, ſagte er anerkennend. „Aber auffallend. Ich für meinen Teil würde mir einen andern Wagen ausſuchen.“ Inge ſchlüpfte hinein, Wilhelm ihr nach. Er ſchloß die Tür, und nun ſaßen ſie beide trocken und warm. Der kleine Wagen war dunkel. Der Regen verhing die Scheiben. Da drinnen duftete es ſchwach von den Nelken in den ſilbernen Blumenhaltern. In den ſanften Atem der Blüten miſchte ſich das herbe Parfüm Inges und das ſchwülere Frau Jennys. Die beiden jungen Menſchen ſprachen nichts. Sie fühlten eine merkwürdige Befangenheit. Noch nie im Leben waren ſie ſo nahe beieinander geweſen. Dieſer Wagen, war wie ein kleines Haus, das ſie von der lärmenden und neugierigen Welt abſchloß. Wilhelm ſah verſtohlen von der Seite in Inges Geſicht, Unter dem Kragen der Pelzjacke leuchtete ihr feines, blühendes Geſicht. Ueber die kluge Stirn legte ſich eine weiche Welle des blonden Haares, umſchmeichelte das Oval ihrer Wangen. Der Mund war weich, aber das kleine Kinn hatte etwas von Energie. Sehr damenhaft war ſie geworden, ſeitdem er ſie nicht mehr geſehen hatte. (Fortſetzung folgt.) nika⸗Clubs. will man auch jetzt in Viernheim an die Grün⸗ dung eines Handharmonika Clubs gehen. In einer Zeit ſchwerſter ſeeliſcher und materieller Not hat ſich die früher ſo wenig gewürdigte Handharmonika zu einem Muſik- und Orcheſter⸗ Inſtrument von ganz beſonderer Bedeutung ent⸗ wickelt. Ueber vierhunhert Handharmonika⸗Clubs, welche ſich in den letzten drei Jahren auf deut⸗ ſchem Boden gebildet haben, geben Zeugnis, wie trefflich ſich die Handharmonika zur Pflege einer echten deutſchen Volksmuſik eignet. In gleicher Weiſe das Handharmonikaſpiel auch hier zu pflegen, ſoll die Aufgabe des neu zu grün⸗ denden Clubs ſein. Mufik, welche ebenſo gewillt ſind deutſchen Geiſt und deutſche Kameradſchaftlichkeit zu pflegen, mögen ſich am kommenden Montag, abends 8 ½ Uhr im Lokal„zum ſchwarzen Walfiſch“ zwecks Grüadung eines Handharmonika-Clubs einfinden. Gedenktage 2 3. Juni. 1763 Joſephine Beauharnais, Kaiſerin der 15 805 in Martinique geboren. 1804 Her Induſtrielle Joh. Friedrich Auguſt Borſig in Breslau geboren. 1019 Deutſchland nimmt die feindlichen Frie⸗ densbedingungen an. Sonnenaufg. 3,37 Sonnenunterg. 20,27 Mondaufg. 3,13 Mondunterg. 21,25 Prot.: Baſilius. Kath.: Herz-Jeſu⸗Feſt. * Wer offenen Sinns iſt, findet ſtets Genoſſen, Und man verſchließt ſich dir, biſt du ver— ſchloſſen. Aus dem Perſiſchen. * * Wer hat was zu melden? Wir erhalten folgende Mitteilung: In den nächſten Tagen wird eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung der Gemeinnützigen Baugenoſſenſchaft einberufen werden. Die Akten der Baugenoſſen⸗ ſchaft ſind der Bürgermeiſterei zur Verfügung geſtellt. Diejenigen Mitglieder die eine Auskunft wünſchen, werden gebeten, zum Zwecke der Aus- kunfterteilung Anträge und Vorkommniſſe ſchrift⸗ lich an den Bürgermeiſter zu formulieren. Un⸗ klarheiten können in der Geſchäftsſtelle der N. S. D. A. P., Lorſcherſtraße 4, geklärt werden. * Jugendfeſt. Die Mitglieder der So⸗ 5 dalität, DK. und Sturmſchar werden gebeten, das heutige Inſerat zu beachten und der Ein- ladung Folge zu leiſten. * Evang. Gemeinde. Am Feſte der Jugend, Samstag, den 24. Juni l. Is., findet vormittags 7 Uhr pünktlich Kirchgang ſtatt. Die Kinder werden erſucht, vollzählig und recht pünktlich zu erſcheinen, damit ſie um 8 ⅛ Uhr zur Schulfeier wieder in ihren Schulklaſſen ſein können. „ Gründung eines Handharmo⸗ Wie in anderen Städten, ſo Freunde volkstümlicher Bezirksſparkaſſe Lorſch. In der Mitgliederverſammlung der Bezirksſparkaſſe Lorſch gab Direktor Dr. Brauns einen Ueberblick über das politiſche und wirtſchaftliche Geſchehen im letzten Jahre. ein Mitglied neu gewählt. Valentin Lorbacher und Tobias Ludwig wurden Apotheker Joft und Kaufmann Degen gewählt. Die ſeitherigen jährlichen Vergütungen an Auf— ſichtsrats⸗ und Vorſtandsmitglieder fallen in Zu⸗ kunft weg. Der Aufſichtsrat wurde bis auf * Wildſchwein im Lorſcher Wald. Am Sonntag wurde von Waldbeſuchern aus Lam⸗ bertheim ein Wildſchwein beobachtet. ein ſtarkes Tier von etwa 2¼ Zentner. Auf Anruf wandet ſich der Schwarzkittel zur Flucht in Richtung Lorſch. Es war Tabakmarkt. Am letzten Montag wurden in Heddesheim wieder ca. 150 tr. 1932er Tabak, pro Ztr. zu 89.— Mk. verwogen. Im ganzen lagern bei hieſigen Landwirten noch zirka 300 Zentner. Verkauf. wird die diesjährige Ernte keine allzugute ſein. Es beſteht aber wenig Luſt zum Wenn die naſſe Witterung fortdauert, Einer der älteſten Führer und keämpfer der chriſtlich⸗ nationalen Arbeiterbewe⸗ gung und Mitbegründer des Katholiſchen Volks- buͤros in Mainz, Oberregierungsrat und Reichs ⸗ lagsabgeordneter Wilhelm Knoll in Darm⸗ ſadt feiert am 23. Juni ſeinen 60. Geburtstag. Wilhelm Knoll erfreut ſich in weiteſten Kreiſen großer Beliebtheit. Es entſpricht dem beſchei denen Weſen dieſes gütigen Menſchen, daß er allen Ehrungen entgangen iſt. Er befindet ſich für ein paar Tage in einem oberbayeriſchen floſter. Viele Menſchen, denen Wilhelm Knoll ſeit über 30 Jahren Berater und Helfer iſt, werden in Dankbarkeit an ihn denken. “ Obſtgroßmarkt Weinheim. Die Verſteigerung am Samstag fällt aus. An Stelle der Herren Amieitia verliert 3:1 gegen BfN. Am Mittwoch abend konnte endlich das Spiel gegen den Vfgt, vom Stapel gehen, nachdem es zweimal verregnete. Das Spiel, das 3:1 ver- loren ging, mußte unbedingt gewonnen werden. Die Verteidigung mit dem Torwart war ganz gut, dagegen die Läuferreihe ſchwächer, da ſie zuviel drippelte und im Aufbau zu langſam war. Der Sturm bot ein ziemlich zerriſſenes Bild, obwohl der neue Mitteſtürmer ſich gut anließ. Allerdings fehlt ihm noch manches zum Mittel- ſtürmer, was ihm noch in den Ferien beigebracht werden kann. Der VfR war meiſt mehr vom Glück begünſtigt wie die Grünen. Sein erſtes Tor war keine große Leiſtung und rein auf Zufall zurückzuführen. Nach der Pauſe fielen dann noch zwei Tore. Nach vier verſchoſſenen Chancen ſeorte endlich der Halblinke durch Spitz⸗ kick zum Ehrentor. Verwaltungsſonderzug in das Neckartal. Der für den 25. Juni nach Neckarſteinach, Hirſchhorn und Eberbach a. Neckar in Ausſicht genommene Sonderzug, zu dem Fahr- karten mit 60% Ermäßigung ausgegeben werden, wird beſtimmt verkehren. Da das mit land— ſchaftlichen Reizen auserleſenſter Art verſchwen⸗ deriſch ausgeſtattete Neckartal auf Wanderer und Naturfreunde große Anziehung ausübt, darf da— mit gerechnet werden, daß die Beteiligung an dieſer ſonntäglichen Fahrt gut ſein wird. Wie uns die hieſige Verwaltung des Staatsbahnhofes mitteilt, geht ein Zug um 7,20 Uhr hier ab und hat in Weinheim mit dem Sonderzug von Wiesbaden kommend, Anſchluß. Der Fahrpreis von hier und zurück bis nach Neckarſteinach be— trägt mit dieſem Sonderzug nur 1.60 Mk., bis nach Eberbach nur 2.20 Mk. Der Sonderzug kommt auf ſeiner Rückfahrt in Weinheim ſo recht- zeitig an, daß die Weiterfahrt nach Viernheim mit dem Zug 21,38 Uhr erfolgen kann. * Die erſten Pilze. Einer unſerer beſten Edelpilze, der Steinpilz, zeigt ſich bereits im Juni. Er iſt der wohlſchmeckendſte und auch wohl bekannteſte Pilz. Er wächſt hauptſächlich im Buchenhochwald und an graſigen Wald⸗ rändern. Auch der ganz beſonders gut kennt⸗ liche Eierpilz(Pfifferling) tritt jetzt im Juni ſchon auf und wächſt bis zum Herbſt in großen Mengen. Er hat ſeinen Standort im Dickicht der Nadelwälder, aber auch Laubwaldungen. Man nehme beim Sammeln keine alten Exem⸗ plare, ſammle die Pilze auch nicht an Regen⸗ tagen und bereite ſie möglichſt bald zur Mahlzeit. * Meiſen und Bienen. Wenn ſich die Mei⸗ ſen gern in der Nähe von Bienenſtöcken auf— halten, geſchieht das gewöhnlich nur deshalb, weil ſie mit großer Vorliebe die von den Bie⸗ nen beim Reinigen des Stockes hinausgeſchaff— ten toten Puppen der Bienen verzehren. Des halb herrſcht vielfach die Meinung, daß die lebenden Bienen von den Meiſen nichts zu fürchten hätten. Nun wird aber im„Anzeiger der ornithologiſchen Geſellſchaft in Bayern“ mitgeteilt, daß die Meiſen den Bienen mit⸗ unter ſehr eifrig nachſtellen. Sie überfallen nämlich die Bienen, während dieſe auf der Honigſuche ſind, beißen ihnen den Hinter⸗ leib ab und ſaugen bann den ſüßen Nektar heraus, den die Biene ſammelte. Bienenzüch⸗ ter ſollen alſo doch darauf achten, daß ſich keine Meiſen in der Nähe der Bienenſtöcke an— ſiedeln. Vernichtet die Werrenneſter! Immer häufiger werden im Lande die Kla— gen über das ſtarke, zum Teil ſchon maſſen⸗ hafte Auftreten der ſchädlichen Maul⸗ wurfsgrille oder Werre. Abwehrmaß⸗ nahmen zum Abfangen der ausgewachſenen Tiere werden getroffen. Der Erfolg ſolcher Werrenbekämpfung mit ſogenannten Werren⸗ fallen führt, wie erwieſen iſt, nicht zur endgül⸗ tigen Vernichtung des großen Schädlings. Was bedelllen ein paar weggefangene Alttiere, wenn inzwiſchen wohlverborgen unter der Erde ſechs⸗ bis zehnmal ſo ſtarke Brut nachwächſt! Die Werrenbekämpfung muß, ſoll ſie eint⸗ ermaßen erfolgreich ſein, der Vernichtung der er neſter ihr Hauptaugenmerk zuwen⸗ den. Dazu iſt in und nach dem Heuet für den Bauern die gelegenſte Zeit. Jede von Werren befallene Wieſe zeigt nämlich nach dem Abmähen des Graſes und Einführen des Heues ſogenannte Werrenplatten, kleine gras⸗ loſe Rodenſtellen, die auf Werrenneſter mit Jungwerren unter der Erde hindeuten. Sind einmal die Werrenplatten gefunden, ſo iſt die Brutvernichtung leicht. Ein ſtarkes Zuſam⸗ menſtampfen der Werrenplatten vernichtet den darunter ſorglos auf das Muttertier warten⸗ den Nachwuchs. Das Vernichten der Werren⸗ platten muß gründlich geſchehen.„Wer eine Werre tötet, verdient einen Laib Brot“, ſagt ein altes Bauernſprüchlein. Tell⸗Schauſpiele! (Freilichtbühne Viernheim) Der Turnverein von 1893 hat, nachdem die Aufführungen in den letzten Spieltagen ein ſonderlich großes Intereſſe in Nah und Fern ge— funden haben, auf 3 weitere Sonntage ver- längert. Die nächſten Vorſtellungen finden ſtatt: Sonntags am 25. Juni, am 2., 9. und 16. Juli 1933 ſtets nachmittags um ½3 Uhr. Wer noch nicht Gelegenheit hatte, ſich dieſe wun— derbare, ans romantiſche grenzende Naturbühne, mit Tell⸗Haus, im Hintergrund zackig hinaus⸗ ragend die Berge der Alpen, ſich anzuſehen, nehme die Gelegenheit an einem der obigen Spieltage wahr. Es iſt für jeden Beſucher ein beſonderes Erlebnis. Unteil iber ein Atbeltzlager Gelegentlich einer Geſchäftsreiſe hatte ein Gemeinderatsmitglied des Zentrums Gelegenheit, das Arbeitslager in Büdesheim, wohin die 25 jungen Leute von Viernheim abkommandiert wurden, zu beſichtigen. Auf Grund des der Bürgermeiſterei zugegangenen Schreibens, das wir nachſtehend abdrucken, ſind wir heute in der Lage, die bereits bekannt gegebene Veröffentlich⸗ ung zu vervollſtändigen bezw. zu berichtigen. Das Gemeinderatsmitglied ſchreibt: Viernheim, den 21. Juni 1933. Sehr geehrter Herr Bürgermeiſter! Ihrer Anregung zufolge habe ich mich perſönlich über die Zuſtände im Arbeitslager in Bingen-Büdesheim orientiert. Ich kann Ihnen nur berichten, daß das Lager in beſtem Zuſtande ſich befindet; z. Zt. werden noch Inſtandſetzungsarbeiten des Lagers ſelbſt von dem freiw. Arbeitsdienſt vorgenommen. Die eigentliche Arbeit— Naheregulierung— iſt noch nicht aufgenom- men worden. Das Eſſen iſt, wovon ich mich ebenfalls perſönlich überzeugen konnte(es war gerade Eſſenempfang in tadelloſem Aluminiumge- ſchirr abends ¼7 Uhr) reichlich und auch ſehr gut. Wie ich von der Bevölkerung von Büdesheim erfahren konnte, ſowie auch von diverſen Arbeitsdienſtfreiwilligen, wurde bis heute noch in keiner Weiſe Klage ge— führt über das Eſſen und auch über die Behandlung. Der Lagerkommandant ſelbſt hat mir er⸗ klärt, daß die 9 Burſchen von Viernheim gleich am erſten Tag jeglichen Arbeitsdienſt verweigert hätten mit der Bemerkung:„Wir gehen auf die Walz, da haben wir es ſchöner!!“ Entſprechende Vermerkung— Arbeitsverweigerung— wurde auch im Ab- gangsſchein gemacht. Es war wirklich eine Pracht, als mor— ROHAN vort Kor Aub E won S TEG NAAHN- TEN Farben zu zeigen Ein Schickselsroman... Mit harter Faus greit das Schicksal in das Leben zweier Familien, die friedlich lebten und wirkten und sich in treuer Freundschaft zugetan waren Der böse Dämon ist ein junges Geschöpf. welches mit raffinierter Intrige Freundschaft, Glück, Liebe, zerstört Der Roman erschüttert uns. um uns den Triumph des Guten in desto reineten gens um halb 7 Uhr die ganze Abteilung unter Sang und Klang— alle aber auch alle mit frohen Geſichtern zum Teil mit funkelnagelneuer Schippe oder Spaten aus⸗ rückte. Alle waren in feldgrauer Uniform mit Brotbeutel und Feldflaſche. Meiner Ueberzeugung nach iſt das Ar- beitslager in Büdesheim mit ea. 400 Mann Belegſchaft die beſte Stelle um die jungen Leute zu ſtrammen, ordnungsliebenden Deutſchen heranzubilden. In aller Hochachtung gez. Unterſchrift. Die 9 jungen Leute, die das Lager gleich am erſten Tage wieder verließen, ſind: Benz, Kaſpar, Annaſtr. 2. Faltermann, Joh., 6., Jägerſtr. 3. Faltermann, Mich. 9., Tivoli Klee, Gg. 4., Ernſt Ludwigſtr. Mandel, Gg. v. Mth..,, 5 5. Mandel, Karl von Mich. 111, Tivoli Ramge, Georg, Kiesſtraße Samstag, Joh. Jakob, Bismarckſtr. Kühlwein, Chriſtian, Repsgaſſe. U.⸗T.⸗Filmpalaſt (An naſtraße) Der Film vom Faſchismus Auf Veranlaſſung des italieniſchen Miniſter⸗ präſidenten Muſſolini hat das italieniſche Film- inſtitut Luce einen großen Film von der Ent— wicklung des Fascio in Italien bis zum heutigen Tage hergeſtellt, der zur zehnjährigen Feier des Faſchismus erſchienen iſt und dem Muſſolini ſelbſt den Titel„Camicia nera“(Schwarzhemd) gegeben hat. In Deutſchland iſt der Film jetzt zum „Tage der deutſchen Arbeit“ in Verleih der Europa unter dem Titel„Schwarzhemden“ in deutſcher Sprache erſchienen. Der Film enthält eine durchgehende, ſtarke und ergreifende Spielhandlung— das Schickſal einer Bauernfamilie in der pontiniſchen Sümpfen bildet den Hintergrund für das hiſtoriſche Ge⸗ ſchehen des Films— und ſchildert die Entſtehung der faſchiſtiſchen Idee aus den Nöten und Pro- blemen des Nachkriegsitalien, ihren Werdegang und die ſchließliche Machtergreifung im denk⸗ würdigen Marſch auf Rom. Den Abſchluß des Films bilden Aufnahmen einer mitreißenden Rede Muſſolinis und Bilder von den Ergebniſſen der zehnjährigen Herrſchaft des Duce. Dieſes packende Filmwerk wird ab heute bis einſchließlich nächſten Montag im U.⸗T.⸗Film⸗ palaſt gezeigt. Im Beiprogramm ſehen ſie noch- das lehrreiche und aktuelle Tonfilmwerk„Arbeits- dienſtpflicht“ ſowie den 1000/ igen Tonfilm„Der Waffenſchmied“. Beſuchen Sie alle unſere dies⸗ wöchige nationale Filmdarbietung. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Geſangverein„Sängerbund.“ Samstag Abend 1/9 Uhr Singſtunde. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V. Der Verein be⸗ teiligt ſich geſchloſſen mit dem Muſikkorps an dem Feſt der Jugend und an der Sonnen- wendfeier. Aufſtellung um ½5 Uhr am Freiſchütz und von dort gemeinſamer Abmarſch zum Marktplatz. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende, Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“. Der Verein beteiligt ſich am kommenden Sonntag an dem 50 jährigen Stiftungsfeſt des Krieger- und Soldatenvereins Hofheim i. Ried Abfahrt 12 Uhr am Rathaus. Die Fahrt iſt frei. Die Einzeichnungsliſte wird den Mitgliedern dieſer Tage vorgelegt. Wir bitten um rege Teilnahme. Der Vorſtand. Odenwald⸗Klub, Ortsgruppe Viernheim. Die 9. Wanderung vom 25. Juni fällt aus. Die- jenigen Mitglieder, die am Sonntag an der Hauptverſammlung in Neckarſteinach teilnehmen, fahren 742 OEG., ab Weinheim 830 mit Son- derzug. Der Wanderwart. Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit J. Ig. Reſt.„Zur Waldſchene Programm für Sonntag, den 25. Inni Unſere 1. und 2. Jugend, ſowie Ligamann⸗ ſchaft beteiligen ſich an dem Fußballturnier der SS. und SA., das auf unſerem Platze von den genannten Formationen durchgeführt wird. Es iſt Ehrenſache aller Mitglieder ſich an der Feier zu beteiligen. Die Jugend⸗ liche Aktiven erſehen aus den Aufſtellungen ihre Beteiligung. Der Vorſtand.