Vereins⸗Anzeiger. Turnverein von 1893 e. V. Die Turnſtunde der Turnerinnen findet dieſe Woche ausnahms⸗ weiſe am Mittwoch ſtatt. Um reſtloſes Er- ſcheinen bittet Der Turnwart. Sänger ⸗ Einheit. Donnerstag, den 13. Juli, abends 9 Uhr, im Lokal„Freiſchütz“ außer⸗ ordentliche Generalverſammlung, wozu ſämt⸗ liche Mitglieder und Ehrenmitglieder herzlich eingeladen ſind. Die Aktivität erwartet er vollzählig. Tagesordnung: Bekanntgabe der Beſtimmungen des Heſſiſchen Sängerbundes bezüglich Gleichſchaltungund Neuwahl des 1. Vorſitzenden. Zöller, 1. Vorſitzender. Krieger- u. Soldatenverein Teutonia. Schützen⸗ abteilung. Heute Mittwoch abend 8 Uhr im Lokal zum„Schützenhof“ Mitgliederverſamm- lung. Der Gauſchießleiter Herr Albus wird über Verbands- und Reichsmeiſterſchaftsſchie⸗ ßen ſprechen. Kommenden Sonntag iſt Gau⸗— ſchießen in Käfertal und Lützelſachſen und hiermit letzte Gelegenheit, die Bedingungen zu obigen Schießen zu erfüllen. Deshalb Freitag mittag Uebungsſchießen nach Verein- barung. Die Verſammlung iſt die letzte vor der Erntepauſe. Es fehle keiner. Der Führer. Kaninchen und Geflügelzuchtverein 1916. Am Sonntag, den 16. Juli feiert der Kaninchen- und Geflügelzuchtverein Lorſch ſein 25jähriges Beſtehen verbunden mit Züchtertag. Aus dieſem Anlaſſe beteiligt ſich der Verein an dieſem ſchönen Feſte. Die Mitglieder ſowie deren Angehörige ſind eingeladen und werden. gebeten bis höchſtens/ 12 Uhr zur Abfahrt (per Rad) im Vereinslokal einzufinden. Auf⸗ ſtellung des Feſtzuges 12¼—1 Uhr. Die Beteiligung findet nur bei günſtigem Wetter ſtatt. Der Vorſtand. Männergeſangverein 1846. Donnerstag abend abend 9 Uhr Singſtunde. Alle Sänger ha⸗ ben reſtlos zu erſcheinen. Wer unentſchuldigt fehlt, wird paſſiv geſchrieben. Am Samstag abd. außerordentliche Generalverſammlung, wozu alle aktiven, paſſiven und Ehrenmitglieder ein⸗ geladen ſind. Der 1. Vorſitzende: Schloſſer. Turnverein von 1893.(Fecht⸗Abteilung) Die Uebungſtunde für Säbel⸗ und Florettfechten findet heute Mittwoch abend punkt 1/9 Uhr im Freiſchütz ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen iſt erforderlich. Der Fechtwart. Bekanntmachung. Betreffend: Rückſtände an Gas-, Strom- und Waſſergelder. Nachdem die Rückſtände an Gas⸗, Strom- und Waſſergelder in letzter Zeit wieder ſtark überhand genommen haben, müſſen wir mit den ſchärfſten Maßnahmen zugreifen, um dieſe Gelder hereinzubekommen. Dabei machen wir wiederholt darauf aufmerkſam, daß die laufenden Rechnungen beim Kaſſieren direkt an die Erheber bezahlt werden müſſen. Nur in beſonders dringenden Fällen kann eine Stundung auf eine kurze Friſt bewilligt werden, wenn frühere Rückſtände nicht mehr beſtehen. Wir haben nunmehr die Pfandprotokolle für die Rückſtände bis einſchließlich März 1933 fertiggeſtellt, ſodaß bis zum 20. Juli 1933 mit dem Beitreibungs verfahren begonnen wird. Wer alſo von den erheblichen Koſten verſchont bleiben will, der bringe ſeine Verbindlichkeiten bis zum genannten Termin in Ordnung. Andernfalls haben die Zahlungsſäumigen auch die Einſtellung der Belieferung zu gewärtigen. Viernheim, den 10. Juli 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. In komm. Vertretung: Bechtel. 4 Mirsch- Johauhi Mar bereiten 5 Rezept 3 Pfd. entsteint gewogene dunkle süße Kirschen u. 1 Pfd. Johennis- oder reife Stechelbeeren seht gut zerkleinern u. mit 4 Pfd. Zucker zum Kochen brin- gen. Hiereuf 10 Minu- ten durchkochen, dann 1 Normalflesche Opekte zu 86 Pfg. hinzurũühtren u. in Gläset füllen.— Aus führ. illustrierte Rezepte für alle Früchte und Etiketten für lhre Matmeladenglöser liegen jeder Flesche bei. H. M. V. Donnerstag Unterhaltungsabend in der Vorſtadt wozu freundlichſt einladet. Der Vorſtand. Acker in beſter Lage, 18 ar, aus erſter Hand, ſofort zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Faſt neues Klavier billig zu verkaufen, evtl, auf Teilzahlung. 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Falls vetgtiffen, gegen Voreinsepdung von 20 Pfennig in Brietmerken von der OPEKTA-SESELISCHAFT M. B. H., KG LN RIFE H. Althaus beſitzer. Die auf Heute Abend angeſetzte Verſamm— lung findet erſt am Samstag, den 15. juli abends 8 ¼ Uhr im„Kaiſerhof“ ſtatt. Alſo nicht heute Abend. Der Vorſtand. Pfund 15 Pfg. zu verkaufen. Georg Bauer bei Ehatt CCC Deulsch. Werameisterverpang Ortsgruppe Viernheim. Den Mitgliedern von dem Ableben unſeres lieben Kollegen Herrn Fan Holmann 7. hiermit zur Kenntnisnahme. Alle im D. W. V. zuſammengeſchloſſenen Ortsgrup⸗ penmitglieder werden gebeten, dem Ver⸗ ſtorbenen vollzählig das letzte Geleite zu geben.— Zuſammenkunft zur Beerdigung morgen Donnerstag ½5 Uhr im Gaſt— haus zum Morgenſtern. Der Vorſtand. Mittelſtändige Kaufleute! Mittwoch, den 12. Juli 1933, abends 9 Uhr, findet im „Kaiferhof“ eine Verſammlung der Inhaber von Rolonial⸗, Lebensmittel- und Rurzwarengeſchäfte zwecks Zuſammenſchluß und Anſchluß an den Ver— band Mittelſtändiger Kaufleute, ſtatt. Erſcheinen jedes Einzelnen iſt Pflicht. nicht erſcheint, wird als Gegner betrachtet. Der Ortsgruppenführer der NSDAP.: Pranke. Lorenz Reiß, Kaufmann Wer Erbsen und neue jernheimer Anzeiger (Biernheimer Tageblatt— Vlernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 Mk. frei ins Haus gebracht.— e wöchentl. das achtſeſtige illuſtrierte tuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Fran urt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nummer 160 Staat und Kirihe Das abſolut Neue an dem Konkordat, das ö ſoeben in Rom paraphiert— das heißt bis 2 zur endgültigen Unterzeichnung durch die 0* Staatsoberhäupter und die leitenden Staats⸗ Grundzüge des biſchof lutherischen männer der beiden vertragsſchließenden Teile von den Unterhändlern, für Deutſch⸗ land Vizekanzler von Papen, vorläufig mit den e en ihrer Namen ver⸗ Berlin, 13. Juli. ehen werden it daß es ein Reuchs Ueber die Grundzüge der Verfaſſung der neuen Deutſchen Evangeliſchen Kirche wird dem evangeliſchen Preſſedienſt von unter— richteter Seite folgendes mitgeteilt: konkordat iſt. Mit ihm iſt zum erſten Mal ſeit 1871 eine direkte Regelung des Die neue deutſche Evangeliſche Kirche Verhältniſſes zwiſchen dem Reich und dem Heiligen Stuhl geſchaffen. Bisher waren die kulturellen und religiöſen Aufgaben und die Viernheimer Zeitung 8 8 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— annahreſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gew r nicht übernommen werden 50. Jahrgang Evangeliſche Kirche neuen Verfaſſungswerks— Volkskirche, leine Staatslirche— Ein Neichs⸗ Bekenntniſſes— Durchführung des Führerprinzips (Fragen, die die Wahrung und Pflegung ſei- 1 Amt eingefuhrt. In einer Anſprache vom nes Bekenntniſſes angehen, anſtelle des[ Balkon des Gebäudes aus trat Dr. Krum— Reichsbiſchofs handeln. macher für den konfeſſionellen Frieden in Da die neue Deutſche Evangeliſche Kir- Deutſchland ein. che keine Staatskirche iſt, enthält die 85 Kirchenverfaſſung keinen Arierparagra⸗ Der Herr Reichspräſident hat an fillntar-Arieger-Vergin Hassia Viernheim. Kartoffeln verkauft punkt ½5 Uhr. Den werten Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unſer lieber Kamerad, Herr fall Holmann in ein beſſeres Jenſeits abgerufen wurde. Beerdigung Donnerstag nachm. 5 Uhr vom Trauerhauſe, Mannheimerſtr.61 aus. Zuſammenkunft im Lokal zur Sonne Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht aller Kameraden. Der Vorſtand. Repsgasse Nr. 6 (Hinterhaus) Gebrauchte Ladeninene zu kaufen geſucht. Von wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. nner an ruhige Leute zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag. 2 Zimmer und Nüche mit Zubehör zu vermieten Edmund Wedel Goetheſtraße 28. 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Da in kürzeſter Zeit jeder Arbeiter ſeiner Gewerk⸗ ſchaft angehören muß, iſt es Pflicht aller Me⸗ tallarbeiter, die Verſammlung zu beſuchen, um ſich zu unterrichten, welche Bedeutung der Arbeiterſtand für die Zukunft hat. Ortsgruppe N. S. B. O., Viernheim. Der Ortsgruppenbetriebswart N. B. Für alle Amtswalter der N. S. B. O. iſt Er⸗ ſcheinen dringende Pflicht und findet nach der Ver⸗ ſammlung eine dringliche Amtswalterſitzung ſtatt. u III öde aber zu verkaufen. fürs Waſſerſtraße 66 Aeulsche Heim durch die Eheslandsdeinſe aus dem deulschen geschält Aaönelvapirien Mannheim, F 7, 9 Kein Laden Ausstellung in 5 Stockwerken. Schöner Laden mit Nebenraum, Mitte des Ortes, zu vermieten Wo, ſagt der Ver⸗ lag dieſes Blattes. wei zu verkaufen. Annastraße 21 Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe unſerer lieben, nun in Gott ruhenden Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwägerin und Tante, frau Maroline Mirchner geh. Mlimmer ſagen wir für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ u. Blumenſpenden unſeren herzlichſten Dank. Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, ihren Altersgenoſſen und Altersgenoſſinnen für die ehrende Kranzſpende ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 12. Juli 1933. Die trauernden Hinterbliebenen. Trauer drucksachen in verſchiedenen Muſtern, ſtets vor⸗ rätig und in kürzeſter Friſt lieferbar. Billigſte Preiſe! Druckerei OUiernheimer Anzeiger a He KR. G Schnaken fliegen Motten sowie sämtliches Ungeziefer Samt Brut vernichtet Schnakotox —7—. Liter. 90 Pfg. 171 Liter 40 Pfg. Spritzen dazu Stück 80 Pfg. 2 Amer und Küche mitte des Orts gelegen per ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. Ein neuer Garten⸗ ſchlauch 12 Meter lang, billig zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verl. 4 Modenhücnen in Schleiflack und Natur beste Verarbeitung 125.— 165.— 195.— 215.— 255.— 2735 175.— 245— 205. 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Der„Völkiſche Beobachter“ hat darauf hingewieſen, daß es nicht Brauch des Vatikans iſt, Staatsverträge vor ihrer endgültigen Unterzeichnung der Heffentlich⸗ keit bekannt zu geben. Doch kann man ge⸗ wiſſe Punkte der Abmachungen aus Aeuße⸗ rungen entnehmen, die der Reichskanzler Hit⸗ ler, der Führer der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, und nach ihm auch andere führende Mitglieder des Nationalſozialismus in den letzten Tagen getan haben. Danach iſt ein weſentlicher Punkt der Abmachungen die Herausnahme der Prieſter aus der Politik. Der Geiſtliche wird nicht mehr in der Lage ſein, ſich politiſch in Parteien zu betätigen: er wird ganz auf das ihm ja auch gemäße Gebiet der Seelſorge verwieſen ſein, nur noch Diener ſein ſeiner Kirche und des Herrn, dem er ſich geweiht. So haben, wie Vizekanzler Papen es ausdrückt, die Auto⸗ rität der Kirche und die Autorität des Staa⸗ tes in dieſem Vertrag ihre von Gottge⸗ ſetzte Einflußſphäre ſich gegenſeitig geſichert und gegeneinander abgegrenzt, um „in umſo größerer Harmonie der geiſtigen, kulturellen und ſtaatlichen Wohlfahrt des Landes zu dienen.“ Wenn der Rückmarſch des Katholizismus aus der Tagespolitik, der nach dem Gang der Entwicklung bei Abſchluß des Konkorda⸗ tes ſchon vollzogen war, ſo noch einmal als endgültige Tatſache feſtgeſtellt wird, wer⸗ den wir über die Grenzen des rein kirchli⸗ chen Bereiches erſt nach Veröffentlichung des Konkordates Kenntnis erhalten. Die Fragen Kirche, Schule und Staat waren früher heikle Fragen. Das Konkordat mit Preußen hat die Schulfrage in Erwartung eines Reichs⸗ ſchulgeſetzes, das dann doch nicht gekommen iſt, offen gelaſſen. Bayern iſt einen Schritt weiter gegangen, ohne aber auch die letzten Schritte 1 tun. In der Frage der Erzie⸗ hung ſtellt die Kirche gewiſſe Anſprüche und der Staat muß gewiſſe Anſorüche ſtellen. Wir wiſſen, daß Muſſolini mit dem Papſt um dieſe Fragen hart gerungen hat, daß aber auch in Italien ein Abkommen fertig wurde, das beiden Teilen gab, was ſie Nie fordern zu müſſen. Nach dieſer ichtung gibt eine Meldung des römiſchen Korreſpondenten der Berliner katholiſchen Zeitung„Germania“, die dem Vizekanzler von Papen naheſteht, einen Fingerzeig. Es heißt da:„Man ſpricht kein Geheimnis aus mit der Mitteilung, daß die Bekenntnis 1 der Religionsunterricht unter Leitung er Kirche das Recht der Kirche auf Erhal⸗ iſt keine Skaakskirche. Alle Befürchtungen, daß der Staat eine Oberhoheit über die Kirche und ihr Bekennt— nis aufrichten könnte, ſind durch den Gang der Ereigniſſe und aus dem klaren Wort— laut des neuen Verfaſſungswerkes wider— lleegt. Die Eigenſtändigkeit der reformato⸗ riſchen Bekenntniſſe iſt vielmehr verfaſſungs— mäßig geſichert. Ueber dem Bekenntnis ſteht als einzige Autorität das Evange⸗ lium, wie es in der Heiligen Schrift be— zeugt iſt. i Das neue Verfaſſungswerk iſt eine Rah⸗ menverfaſſung, die in ihren einzelnen Teilen noch ausgefüllt werden muß. An der Spitze der neuen Kirche ſteht als Führer ein Reichsbiſchof, der dem luthe⸗ riſchen Bekenntnis angehören muß. Das Führerprinzip, welches im Reichs⸗ die in der Nationalſynode ihren Ausdruck findet, die dem Grundſatz entſpricht, auch die äußeren Formen der Deutſchen Evange⸗ liſchen Kirche gemäß dem neuen Teſtament zu geſtalten. Neben den Reichsbiſchof tritt das geiſt⸗ liche Miniſterium, das den Biſchof in der Leitung der Kirche unterſtützt. Es be⸗ ſteht aus drei Theologen und einem rechts— kundigen Mitglied. Die drei theologiſchen Mitglieder vertreten die drei Bekenntnis⸗ gruppen der Kirche, die lutheriſche, die re⸗ formierte und die unierte. Das reformierte Mitglied des Miniſteriums wird in allen biſchofsamt verankert iſt, wird ergänzt durch! die Mitwirkung des Kirchenvolkes, phen. Der Arierparagraph betrifft völkiſche Not— wendigkeiten, die Verfaſſung des neuen Kir— chenminiſteriums iſt vom Evangelium her durch evangeliſche Notwendigkeiten be— ſtimmt. Das ſchließk nicht die Abwehr arlfrem⸗ der Einflüſſe beſonders innerhalb der kirchlichen Führung aus. Aber dieſe Abwehr belrifft den kheologiſchen Füh⸗ rernachwuchs, nicht die Gliedſchaft der Gemeinde Chriſti. Die Frage der Artgemäßheit der kirchlichen Führung wird nicht durch die Verfaſſung beſtimmt, ſondern durch die Regelung des theologiſchen Nachwuchſes. Gleichzeitig mit der Verfaſſung wurde ein kirchliches Einführungsgeſetz von denſelben Inſtanzen erlaſſen, die ihre Unterſchrift un— ter das Verfaſſungswerk geſetzt haben. Die rechtliche Anerkennung der Kirchenver⸗ faſſung durch ein Reichsgeſetz iſt noch im Laufe dieſer Woche zu erwarten. „Friede ſei zwiſchen den Konfeſſionen!“ Münſter, 13. Juli. Der Bevollmächtigte für die Kirchenpro— vinzen Rheinland und Weſtfalen des Staatskommiſſars für die evangeliſche Lan⸗ deskirche in Preußen, Landrat Dr. Krum⸗ mache r⸗ Gummersbach, wurde in Gegen⸗ wart mehrerer SA⸗Stürme feierlich in ſein den in den Ruheſtand getretenen Präſiden— ten des Evangeliſchen Oberkirchenrates und des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſ⸗ ſes, D. Dr. Kappler, ein Schreiben ge⸗ richtet, in dem er dem Scheidenden namens des Reiches und in eigenem Namen Dank und Anerkennung ausſpricht für alles, was er in langjähriger unermüdlicher Arbeit in ſchwerer Zeit für die evangeliſche Kirche und das deutſche Vaterland geleiſtet hat. Auswirkungen des Konkordats Karlsruhe, 13. Juli. Der badiſche Innenminiſter hat eine Be⸗ kanntmachung veröffentlicht, nach der alle Maßnahmen gegen katholiſche Organiſatio⸗ nen, die durch das Reichskonkordat aner⸗ kannt ſind, aufgehoben werden. Dadurch werden die im katholischen Jungmännerverband zuſammengefaßten Vereinigungen und zwar Kalholiſcher Jungmänner- Verein, Jungſchar, Skurm⸗ Schar und Deutſche Jugendkraft mit ihren Nebenorganiſationen wieder zuge⸗ laſſen. Dagegen bleiben die polizeilichen Maßnah⸗ men, die gegen die Organiſationen des Zen⸗ trums getroffen worden ſind, auch weiter⸗ 5900 beſtehen. Dementſprechend bleiben die Badenwacht, Kreuzſchar, Schoferſchar, Windthorſtbund und Friedensbund Deutſcher Katholiken verboten. tung der freien Betätigung kirchlicher und kultureller Verbände durchaus geſichert ſind. Was dieſe Fragen für Deutſchland noch etwas erſchwert, ſſt, daß in Deutſchland zwei chriſtliche Bekenntniſſe nebeneinander ſtehen, und daß es neben Gebieten, in denen das eine oder das andere Bekenntnis vorherrſcht, auch Gebiete gibt, in denen beide Bekennt⸗ niſſe ſich miſchen. In dieſer Beziehung iſt wieder wichtig ein Hinweis der„Germania“, daß weſentliche Beſtimmungen des badiſchen Konkordates künftig auf Württemberg, Heſ— ſen und Sachſen ausgedehnt werden. So iſt es in überraſchend kurzer Zeit— die guten Verhandlungsdienſte des Vizekanz⸗ lers v. Papen ſind von berufener Stelle be⸗ ſonders anerkannt worden— gelungen, das Verhältnis von Staat und Kirche endgültig und genau abzugrenzen. Hinderniſſe ſind aus dem Weg geräumt, und dieſer Weg iſt frei zu friedlichen Zielen. Nach der Klärung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen dem Staat und der katholiſchen Kirche hat auch das Verhältnis des Staates zur evangeliſchen Kirche ſchnell ſeine Regelung gefunden. Der Reichskanzler Hitler hatte in ſeiner Erklärung im Anſchluß an die Pa⸗ raphierung des Vertrages in Rom die „ſtarke Hoffnung“ ausgeſprochen, daß auch die Klärung der evangeliſchen Fragen in kurzer Zeit den Akt der Befriedung glück⸗ lich vollenden werde. Nun es auch hier ſo weit iſt, wird in Deutſchland ein neuer Zeitabſchnitt in der Geſchichte der Beziehungen zwiſchen dem Staat und den beiden chriſtlichen Be⸗ kenntniſſen beginnen. Die Aufſaugung der Parteien Ueberleitungsverhandlungen beim Zentrum. Das Hoſpitantenverhältnis zur NSDAP. Das Schickſal der Parlamenle. Berlin, 13. Juli. Die Verbindungsmänner der Reichstags— fraktion des Zentrums, Hackelsberger, und der preußiſchen Landtagsfraktion, Dr. Graß, zu den nationalſozialiſtiſchen Fraktionen ſind gegenwärtig bereits mit den Maßnah⸗ men beſchäftigt, die die Ueberführung von Zentrumsabgeordneten in das Hoſpitanten⸗ verhältnis bei den Nationalſozialiſten er⸗ fordern. Die Verbindungsmänner führen zu die⸗ ſem Zweck zunächſt eine Klärung inner halb der bisherigen Jenkrumsfraktionen über die Frage herbei, wer von den bisherigen Jenkrumsabgeordneken ſich um das Hoſpitantenverhällnis bewerben wolle. Von dem Ergebnis dieſer Befragung dürfte dann den maßgebenden Fraktionsführern der Nationalſozialiſten— Reichsinnenmini⸗ ſter Dr. Frick im Reichstag und Oberpräſi⸗ dent Kube im preußiſchen Landtag— Mit⸗ teilung gemacht werden, die 1 dann darüber entſcheiden werden, welche Zen⸗ trumsmitglieder als Hoſpitanten zugelaſſen werden ſollen. In ähnlicher Weiſe werden ſich naturge— mäß die Dinge bei der Ueberleitung der Deutſchnationalen entwickeln. Hierbei kaucht u. a. die Jrage auf, ob nicht die weiblichen Mitglieder durch Mandatsverzicht Raum für die erſatz⸗ weiſe Einberufung neuer männlicher Mandalskräger ſchaffen ſollen. Als eine ſelbſtverſtändliche Folge des Konkorda⸗ tes darf es beirachket werden, daß die geiſtlichen Mitglieder der beiden Jen⸗ krumsfraktionen ihre Mandate well⸗ lichen Trägern überlaſſen. In beiden Fraktionen zuſammen würden auf dieſe Weiſe etwa zehn Mandate umbe⸗ ſetzt werden müſſen, wobei im Landtag u. a. auch Dr. Lauſcher ausſcheiden würde, im Reichstage u. a. der Prälat D. Dr. Schrei⸗ ber. Mit einem abſchließenden Ergebnis der Ueberleitungsverhandlungen iſt erſt in eini⸗ gen Wochen zu rechnen. Man glaubt übrigens, daß Reichstag und Preußenparlamenk in ihrer jetzigen neuen Geſtalt etwa noch ein Jahr be⸗ ſtehen und arbeiten werden, ſolange nämlich, bis eine feſtle Grundlage für die neue berufsſtändiſche Umbildung auch dieſer Volksverkrekungen vorhan- den ſein wird. In einem ſolchen Falle würden, ſo glaubt man, für Reichstag und Landtag Ernen⸗ nungen der Mitglieder erfolgen, nach den gleichen nationalſozialiſtiſch-berufsſtändiſchen Geſichtspunkten, die für den neuen Staats⸗ rat maßgebend waren. Wohlfahrtsmarken 1933 Berlin, 13. Juli. Die neuen Wohlfahrtsbriefmarken mit Abbildungen aus Richard Wagners Muſik⸗ dramen werden am 1. November 1933 aus⸗ gegeben. Außer den Marken gelangt auch eine Poſtkarte mit dem Bildnis Wagners zur Ausgabe. die Gemeindelredite Zinsſenkung durch Londoner Abkommen. London, 13. Juli. Die Verhandlungen zwiſchen Vertretern der deulſchen Länder und Gemeinden und den ausländiſchen Gläubigerausſchüſſen, die am 10. und 11. Juli in London geführt wurden, haben zum Abſchluß eines Juſatz⸗ abkommens geführt, in dem ſich die Gläubi⸗ ger unter Berückſichtigung der Deviſenlage Deulſchlands mit der Heraäbſetzung der Zin⸗ en um einhalb Prozent und dem Aufſchub er in dieſem Jahre zu leiſtenden Kapital- zahlungen bis zum Ablauf des Skillhalte⸗ abkommens am 15. März 1934 einverſtan⸗ den erklärten. Von deutſcher Seite nahmen an den Ver— handlungen folgende Herren teil: Dr. Rup⸗ pel, Oberbürgermeiſter Strölin und Regie— render Bürgermeiſter Krogmann. Auf der Gläubigerſeite waren die Vertreter der Schweiz, Hollands, Schwedens und Eng— lands anweſend. Die deutſche Delegation hatte den Gläu⸗ bigern einen ausführlichen Bericht Dr. Strö— lins(Stuttgart) vorgelegt, in dem die Lage der deutſchen Gemeinden ausführlich darge— legt wird und der Nu in enthalten iſt, den die deutſchen Gemeinden zur Geſundung ihrer finanziellen Lage aufgeſtellt haben. Nazzie in„Neu⸗Moskau“ Berlin, 13. Juli. Auf Anordnung des Geheimen Staats— polizeiamtes wurde a dem Gelände in Marienfelde bei Berlin in der dortigen Lau— benkolonie„Neu-Moskau“ und bei KPD. und SPdD.⸗Mitgliedern wie im Orte ſelbſt eine Durchſuchung durchgeführt. Man fand bisher eine größere Menge Jerſetzungsſchriften, Waffen aller Ark, Ge- wehre, Piſtolen, Revolver, Hieb- und Stich- waffen und Munikion. Vier Perſonen wurden feſtgenommen. Im Zuſammenhang damit konnte auch der Burſche feſtgeſtellt werden, der am Toten— ſonntag des vergangenen Jahres die Haken— kreuz⸗ und ſchwarz-weiß⸗roten Schleifen von dem Gefallenen-Denkmal in Marienfelde ge— ſtohlen hatte. Sie wurden in einem Keller verſteckt aufgefunden. * Hetzzentralen ſchmuggeln Die rings um Deutſchland gebildeten Hetz— zentralen haben, wie der„Völkiſche Beob— achter“ berichtet, nunmehr in größerem Um— fange mit ihrer Arbeit begonnen. Schwie— rigkeiten macht dieſen Todfeinden eines na⸗ tionalen Deutſchland nur noch der Verſand der Schriften nach Deutſchland. Kürzlich konnten bereits auf Kohlen- waggons größere Mengen hetzzeitungen an der Grenze des Saargebiets be- ſchlagnahmt werden. In Baumſtäm⸗ men, die aus der Tſchechoſlowakei in eine ſächſiſche Papierfabrik befördert worden waren, fand man jetzt in gro- ßzer Menge die Nummer 2 des„Karls bader Vorwärks.“ Den Mitgliedern des verbotenen Freiden⸗ kerverbandes werden von Saarbrücken aus Exemplare des gleichfalls verbotenen Ver— einsorgans„Der Freidenker“ zugeſandt. Die Verſendung erfolgt hier in geſchloſſenem Briefumſchlag. Die Koſten für die Schutzhäftlinge Berlin, 13. Juli. Das Reich hat ſich bereit erklärt, einen Teil der Koſten für die Vollſtreckung der Schutzhaft zu übernehmen. Zur Beſchaffung von Unterlagen für die Beteiligung des Reiches hat der preußiſche Innenminiſter die Regierungspräſidenten erſucht, die Höhe der Vollſtreckungskoſten und die Zahl der Verpflegungstage für die Zeit vom 1. März bis 30. Juni zu berichten. Für die ſpätere Hen ſind dieſe Angaben monatlich zu ma—⸗ hen. Wirtſchafts politik nur durch das Wirtſchaftsminiſterium Berlin, 13. Juli. Unter dem Vorſitz des Reichswirtſchafts⸗ miniſters Dr. Schmitt fand im Reichswirt⸗ ſchaftsminiſterium eine Beſprechung mit den Leitern der Wirtſchaftsreſſorts der Länder ſtatt. Der Reichswirtſchaftsminiſter wies darauf hin, daß nunmehr mit aller Entſchiedenheit prakkiſch ſichergeſtellt werden müſſe, daß die Wirtſchaftspolitit allein und unter aus- ſchließlicher Verantworklichkeit des Reichs- wirtſchaftsminiſters und der Wirtſchafts⸗ miniſter der Länder, ſoweit letztere zuſtändig ſind, geleitet wird. Er betonte, daß es vor allem darauf an— komme, daß die Wirtſchaft in jeder Hinſicht ſtabil und ſicher geführt werden müſſe und daß Ordnung und Rechtsſicher⸗ heit die unerläßlichen Vorausſetzungen für eine erfolgreiche Führung der Wirtſchaft und für eine tatkräftige Förderung des unverkennbar beginnenden Auf⸗ ſtieges der Wirtſchaft ſei. Gegen Brotpreiserhößung in AA Waſhington, 13. Juli. Landwirtſchaftsminiſter Wallace hat an die Bürgermeiſter von 49 Städten in 25 Staaten ein Telegramm gerichtet, in dem er darauf hinweiſt, daß die Regierung erfor⸗ derlichenfalls alle ihr zur Verfügung ſtehen⸗ de Macht anwenden werde, um eine nicht gerechtfertigte Erhöhung des Brotpreiſes zu verhindern. Die Brotgetrei— depreiſe hatten ſtellenweiſe angezogen, weil eine neue Steuer von 30 Cents pro Scheffel erhoben wird, die aber von denen getragen werden ſoll, die die Grundprodukte verar— beiten. Deutſche Tagesschau Kein Autounglück des Jugendführers. Wie der Adjutant des Obergebietsführers Weſt der Hitlerjugend, Hartmann-Lauterba⸗ cher, mitteilt, handelt es ſich bei dem gemelde⸗ ten Autounglück bei Caub, bei dem auch der Reichsjugendführer in den Rhein geſtürzt ſein ſoll, nicht um den Wagen des Reichsjugendfüh⸗ rers Baldur von Schirach, ſondern um den des Obergebietsführers Weſt der Hitlerjugend, Hartmann-Lauterbacher. Der Reichsjugend⸗ führer befand ſich überhaupt nicht in dem Auto. Göbbels beglückwünſcht Stefan George. Reichsminiſter Dr. Göbbels hat Stefan George zu ſeinem 65. Geburtstage das folgen⸗ de Telegramm geſandt: Dem Dichter und Seher, dem Meiſter des Wortes, dem guten Deutſchen zum 65. Geburtstage ergebenſte Grüße und herzliche Glückwünſche. gez. Reichs⸗ miniſter Dr. Göbbels. Neuer Oberbürgermeiſter von Aachen. Als neuer Oberbürgermeiſter der Stadt Aachen iſt anſtelle des bisherigen Oberbür⸗ germeiſters Rombach, der beurlaubt worden iſt, antragsgemäß Quirin Janſen eingeſetzt worden. Auflöſung der Deutſchen Bauernſchaft. Da die von dem Reichsbauernführer Darre geſchaffene bäuerliche Einheitsorganiſation in Zukunft alle bisher beſtehenden landwirtſchaft⸗ lichen Spitzenverbände erſetzt, hat die Deut⸗ ſche Bauernſchaft am 11. Juli ihre Auflöſung beſchloſſen. Volksbühne wird Deutſche Bühne. Der außerordentliche Volksbühnentag in Berlin hat einſtimmig die Ueberleitung des Bühnenvolksverbandes in den Reichsverband Deulſche Bühne beſchloſſen. Anläßlich der Ue⸗ berleitung konnte eine reelle Geſchäftsführung und ein durchaus geordnetes Kaſſenweſen feſt⸗ geſtellt werden. Die Haager Agrarklage Vertagung.— Deutſcher Prokeſt. Haag, 13. Juli. In ber Sitzung des Ständigen Interna⸗ tionalen Gerichtshofs, in der die Vertagung der öffentlichen Verhandlungen in der deutſch⸗polniſchen Streitſache wegen der rechtswidrigen Anwendung der polniſchen Agrarreform auf die deutſche Minderheiten in Poſen und Pommerellen verkündet wur⸗ de, ergriff der deutſche Vertreter, Prof. Dr. Brun s⸗Berlin das Vort, um zu der infolge der polniſchen Verhaltens nötig ge— wordenen Hinausſchievung der Verhandlung Stellung zu nehmen. Er hob hierbei nachträglich hervor, daß der deutſche Antrag auf Erlaß einer einſt⸗ weiligen Verfügung die gr Dringlichkeit beanſpruchen dürfte. Er müſſe ausdrücklich im Namen der deulſchen KAeichsregierung jegliche Verantworkung für den Aufſchub der Verhandlungen ablehnen.. Wie zu dem Sitzungsverlauf noch ergän⸗ zend verlautet, hat die polniſche Regierung ſich dem Gerichtshof gegenüber damit ent⸗ ſchuldigt, daß es ihr unmöglich geweſen ſei, bis zu dem von dem Gerichtshof feſtge⸗ legten Termin ihre Vorbereitung zu been⸗ den. Auslands⸗Nundſchau Polen will Ozeandampfer bauen. Polen hat beſchloſſen, zwei Ozeandampfer für den Transatlantikverkehr und drei klei⸗ nere Dampfer für den Verkehr mit europäi⸗ ſchen Häfen bauen zu laſſen. Offerten für den Bau dieſer fünf Schiffe ſind von italieni⸗ ſchen, holländiſchen, engliſchen und däniſchen Werften eingereicht worden. Blutige Zuſammenſtöße in Supraſl. In Supraſl bei Bialyſtok in Polen kam es zu ernſten Zuſammenſtößen zwiſchen ſtrei⸗ kenden Textilarbeitern und Polizei. Die Poli⸗ zei, die von den Streikenden angegriffen wur⸗ de, machte von der Waffe Gebrauch. Zwei Streikende wurden getötet und vier ſchwer verletzt. Auf Seiten der Polizei wurden 15 Mann durch Steinwürfe verletzt. Neue Siegesmeldung der Paraguayer. Das paraguayiſche Kriegsminiſterium berich⸗ tet, daß die paraguayiſchen Truppen drei An⸗ griffe der Bolivianer im Abſchnitt Nemawa abgeſchlagen und ſich bei einem Gegenangriff der vorderen boltvianiſchen Linie bei Gondre bemächtigt hätten. Es ſei bedeutendes Kriegs- material erbeutet worden. Die Verluſte der Bolivianer betrügen 600 Tote. Politiſches Allerlei Nürnberg. Die der KPD angehörenden Brüder Franz Xaver und Konrad Müller, die einen Ueberfall auf den SA-Mann Johann Längenfelder aus Zirndorf verübten, ſind von Gendarmerie in Zuſammenarbeit mit SA— Männern verhaftet worden. Wien. Die Polizei in Ehrendorf in Nieder— öſterreich an der lſchechoſlowakiſchen Grenze hat einige Kommuniſten verhaftet, die ſich dort am Eiſenbahndamm verdächtig zu ſchaf— fen machten. Einer davon iſt ein aus Deutſch⸗ land geflüchteter und ſteckbrieflich verfolgter Kommuniſt, der bei einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen Nationalſozialiſten und Kommuniſten in Deutſchland beteiligt war, bei dem drei Perſo⸗ nen getötet wurden. Zuchthausſtrafen für Falſchmünzer Gleiwitz, 13. Juli. „Das Landgericht verurteilte eine ſieben⸗ köpfige Falſchmünzerbande, die in Ober⸗ ſchleſien falſche 50-Markſcheine verbreitet hatte, zu ſchweren Zuchthausſtrafen. Der Hauptangeklagte, ein polniſcher Staatsange⸗ höriger, wurde zu zehneinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt. Eine Mitangeklagte erhielt ſechs Jahre Zuchthaus. e N Deutſchland als Vorbild Die Arbeitsdienſtyflicht in der Welt Berlin, 13. Juli. Bekanntlich iſt dem Deutſchen Reiche in Genf die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht verboten worden, da es ſich hierbei um eine militäriſche Ausbildung handele. Wie ſich die Dinge aber in Wirklichkeit darſtellen, beweiſt die Tatſache, daß in einer ganzen Reihe von Ländern die Arbeiksdienſtpflicht bereits beſteht, bzw. ſich ein ſtarkes a für den Ar- beitsdienſt bemerkbar machl. So beſteht z. B. die Arbeitsdienſtpflicht in Bulgarien, und zwar ſchon ſeit dem Jahre 1921. Starkes Intereſſe für den Ar⸗ beitsdienſt kann in Spanien, Ungarn und Schweden feſtgeſtellt werden. An⸗ ſätze für den Arbeitsdienſt ſind auch in Po⸗ len und Litauen feſtzuſtellen. In Hol⸗ land befinden ſich drei ſtudentiſche Arbeits— lager im Aufbau. In Dänemark be⸗ ginnt die Regierung, den Arbeitsdienſt mit 1 0 von Geſetz und Verordnungen zu re— geln. Die engliſche Regierung iſt über die Frage des Arbeitsdienſtes in ernſthafte Erwägungen eingetreten. Inzwiſchen ſind ſchon ein Studentenlager in Wales und ein Lager in Schottland errich⸗ tet worden. Das engliſche Dominion Ka⸗ nada hat den Arbeitsdienſt unter ſtarker Anlehnung an die Armee, im Jahre 1932 eingeführt. Die bisher in Arbeitsdienſt be⸗ findlichen 3000 Mann werden von aktiven Offizieren geführt; der weitere Aufbau iſt im Gange. Nicht viel anders iſt es in Süd⸗ afrika, wo ein„Special Service Corps“ ge⸗ bildet wird, deſſen Gerippe die Armee iſt. Das bis jetzt formierte Bataillon zählt 17 Offigiere und 1521 Mann. In der Schweiz wird ein Arbeitsdienſt von vier Gruppen durchgeführt: dem Evan— geliſchen Arbeitsdienſt, der ſieben Lager un⸗ terhält, den vier Studentenlagern, in denen mehr als 500 Mann ſich befinden, der Zen⸗ tralſtelle Zürich(acht Lager) und ſchließlich dem Katholiſchen Caritasverband mit ſechs Lagern, In dieſen 25 Lagern ſind im gan⸗ zen mehr als 1000 Mann im Jahre 1932 in. Dienſt geweſen, und der Arbeitsdienſt in der Schweiz befindet ſich in flotter Aufwärts⸗ entwicklung. Schließlich hat die außerordentliche Ar— beitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten den amerikaniſchen Präſidenten veranlaßt, im Mai ds. Is. den Arbeitsdienſt in ganz großem Rahmen aufzuziehen. Hier⸗ bei iſt die Armee in allererſter Linie betei— ligt. Laut Etat vom 1. Juli ſind 274 375 Mann eingeſtellt(alſo weit mehr als in Deutſchland), die von 5400 Offizieren geführt werden, von denen 4000 der aktiven Armee oder Marine entnommen ſind, Insgeſamt kann man nur ſagen, daß der keptizismus, den die Welt zunächſt dem deutſchen Arbeitsdienſt entgegengebracht hat, längſt in das Gegenteil umgeſchlagen iſt. Der Arbeitsdienſtgedanke findet auch bei den anderen Staaten zunehmende Bejahung. Deutſchland, das am ſchwerſten von der Kriſe heimgeſucht iſt, wird zum Lehr⸗ meiſter für andere Völker. Wie ſehr z. B. England an den Erfolgen des deutſchen Arbeitsdienſtes intereſſiert iſt, zeigt eine Aeußerung des„Daily Herald“, der meint, hier ſei ein Mittel zur Linderung 995 Not vielleicht guch für England vorhan⸗ en. Reichskanzler Adolf Hitler hat an den Herrn Reichspräſidenten folgendes Tele⸗ gramm nach Neudeck gerichtet: e Hochverehrter Herr Reichspräſidenk! Nachdem das Verfaſſungswerk der Deut- ſchen Evangeliſchen Kirche zum Abſchluß ber bracht 65 ſind auch die Verhandlungen über die Beilegung des preußiſchen dc er. tes in einer für Staat und Kirche gleicher maßen en di e 110 5 be Ende ge⸗ führt worden. Die auch mir beſonders am Herzen liegende innere Freiheit der Kirche wird durch Jurückziehung der Kommiſſare und Unkerkommiſſare des Staales außzer weifel geſtellt. der innere Neubau der andeskirchen wird nach kirchlichem Recht durch freie Wahl des evangeliſchen Kirchen- volkes einer baldigen Vollendung entgegen- geführt werden. Ich bin glücklich Ew. Ex⸗ zellenz berichten zu können, 10 nunmehr Gewähr gegeben iſt, Ihren auch von mir und allen Beteiligten gehegten Wunſch nach Befriedung des evangeliſchen Kirchenlebens binnen kürzeſter Friſt erfüllt zu ſehen. Allgemeines Erntedankfeſt Am 1. Oktober in allen deutſchen Gauen. Berlin, 13. Juli. Nach einer Meldung aus Berlin ſoll ähn⸗ lich wie die Feiern des 1. Mai ein großes deutſches Ernkedankfeſt am 1. Oktober jeden Jahres in allen deutſchen Gauen durchge führt werden. Der Preußiſche Preſſedienſt der NSDAP. erklärt dazu, das deutſche Bauerntum, das nunmehr in der amtlichen wie auch berufs⸗ ſtändiſchen Verwaltung unter einheitliche Führung geſtellt iſt, wird an dieſem Tage in ſeltener Geſchloſſenheit nicht nur ein macht⸗ volles Bekenntnis zum neuen Reich ablegen, ſondern auch ſeine Bedeutung als Volkser⸗ nährer vor aller Augen fü! Keine Senkung der Perſonentariſe Berlin, 13. Juli. Auf ein Schreiben des Deutſchen Indu⸗ ſtrie- und Handelstages an die Deutſche Reichs bahngeſellſchaft, in dem eine allgemei⸗ ne Senkung der Perſonentarife um 20 Pro⸗ zent gefordert wurde, hat jetzt die Reichs⸗ bahnverwaltung geantwortet, daß im Au⸗ genblick nicht damit zu rechnen ſei, daß eine Senkung der Perſonentarife in dieſem Um⸗ fange eine derartige Verkehrsbelebung her⸗ vorrufen würde, daß dadurch die Ausfälle, die noch auf rund 138 Millionen zu beziffern ſind, gedeckt werden könnten. Daher müſſe bedauerlicherweiſe augenblicklich noch davon abgeſehen werden, eine allgemeine Senkung der Perſonentarife vorzunehmen. Auswirkungen des Neichskonkordats Die Maßnahmen gegen die katholiſchen Orga⸗ niſationen in Baden. Karlsruhe, 13. Juli. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Am Dienstag, dem 11. Juli haben im Miniſterium des Innern Verhandlungen ſtattgefunden mit Ver⸗ tretern des Herrn Erzbiſchofs über die Durch⸗ führung der Verfügung des Reichskanzlers we⸗ gen der Behandlung katholiſcher Organiſatio⸗ nen. Die Verhandlungen, bei denen als Ver⸗ treter des Herrn Erzbiſchofs Domkapitular Jauch, ein Vertreter des Sportkommiſſars und Landesjugendführer Kemper zugegen waren, haben ſich in durchaus freundſchaftlicher Form abgewickelt. Es beſtand vollſte Uebereinſtim⸗ mung, daß in tunlichſter Bälde der durch den Abſchluß des Konkordats zwiſchen dem Hei⸗ ligen Stuhl und der Reichsregierung neuge⸗ ſchaffenen Lage Rechnung gekragen werden ſollte. Der Innenminiſter hat demzufolge heute im Staatsanzeiger eine Bekanntmachung veröffentlicht, wonach alle Maßnahmen gegen ſolche katholiſchen Organiſationen, die durch das Konkordat anerkannt ſind, aufgehoben werden. Es handelt ſich hierbei um die im Katholiſchen Jungmännerverband zuſammen⸗ gefaßten Vereinigungen(Katholiſcher Jung⸗ männerverein, Jungſchar, Sturmſchar, Deut⸗ ſche Jugendkraft und Nebenorganiſationen). Die gegen die Organiſationen des Zentrums (Badenwacht, Kreuzſchar, Schoferſchar, Windt⸗ horſtbund, Friedensbund deutſcher Katholiken) getroffenen polizeilichen Maßnahmen bleiben ſelbſtverſtändlich nach wie vor beſtehen. Der Mord bei Worms Worms, 13, Juli. Am Sonntag wurde in einem Haferfeld bei Worms die Händlerin Maria König erſchlagen aufgefungen. Drei Perſonen waren unter Mordverdacht feſtge⸗ nommen worden. Nun hat einer der Feſt⸗ geommenen, der Schwiegerſohn der Er⸗ mordeten, Valentin Kiefer, den Mord ge⸗ ſtanden. Er 10 ſeine Schwiegermutter mit einem Beil erſchlagen, das Beil in drei Teile zerbrochen und weggeworfen. Lindberghs neuer Ozeanflug. Der berühmte amerikaniſche Flieger Oberſt Lindbergh hat mit ſeiner Frau, die ihn als Funkerin begleitet, einen neuen Flug nach Europa angetreten, der in Etappen über die Nordroute führen ſoll. Aus der Pfalz Frankenthal, 13. Juli.(Brudermord. Fünf Jahre Gefängnis.) Der 1909 Lan Hilfsſpengler Arthur Weber aus zudwigshafen hatte in der Nacht vom 18. auf 19. Mai in Ludwigshafen⸗Frieſenheim ſeinen 18 jährigen Bruder Erich erſtochen. Die Vernehmung ergab u. a.: Bei Streitig⸗ keiten zwiſchen Vater und Mutter hatte der verſtorbene Bruder zum Vater, der Ange— klagte ſelbſt zur Mutter gehalten. Mit dem Bruder hatte er öfters Reibereien. Am Tage der Tat hatte der Angeklagte mit einem Kameraden verſchiedentlich gezecht. Unter⸗ wegs bemerkte er, daß er von einer Gruppe junger Leute, bei denen ſich ſein Bruder Erich befand, verfolgt wurde. Sein Bruder habe ihn dann geſtellt; während er ſelbſt ſtändig zurückging, habe er zu einem Schlage ausgeholt, da er ſich bedrängt fühlte. Erſt als ſein Bruder ſagte, daß er blute, habe er bemerkt, daß er ein Meſſer in der Hand hatte. Der Anklagevertreter beantragte ge— gen Weber wegen Totſchlages eine Zilcht hausſtrafe von 8 Jahren. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von fünf Jahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Ludwigeh fen, 13. Juli.(Rückfällige Ladendieben.) Die Ehefrau Valeska See⸗ fried war im Juni im Kaufhaus Tietz beim Diebſtahl eines Mantels ertappt worden. Sie hatte ſich nun vor dem Amtsgericht wegen Diebſtahls im Rückfall zu verantworten. Un⸗ ter Annahme mildernder Umſtände wurde ſie zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Ludwigshafen, 13. Jult.( Wegen Un⸗ terſchlagung verurteilt.) Das Amtsgericht verurteilte den Proviſionsreiſen⸗ ROMAN VON GERT HKOTHBERG All dieſe Gedanken zogen jetzt an Karell vorüber. Und dann dachte er wieder an ſeinen Bruder. Der mußte in ein Sanatorium, mußte unſchädlich gemacht werden. Denn ſein Wahn wurde zur Gefahr für May und das Kind. Er nahm ſich vor, übermorgen zu ſeiner Mutter zu fahren und mit ihr über dieſe Angelegenheit zu ſprechen. Jetzt, wo er den Sieg über ſich davongetragen zu haben glaubte, jetzt ſollte ihm von dieſer Seite, von der Seite ſeines Bruders aus Gefahr für ſein Glück drohen? Ausgeſchloſſen! Ein leiſes Mitleid war nun doch in Lu Karell, wenn er daran dachte, daß dieſer ſeltene Menſch hinter grauen Mauern enden ſollte. Mauern, die für Lu Karell von jeher der Inbegriff des Entſetzlichſten geweſen waren. Und vor allem der armen Mutter geſchah neues Leid, ihr, die ſchon ſo viel getragen. Doch es mußte etwas geſchehen— zu viel ſtand auf dem Spiel. Lu Karell lehnte jetzt am Fenſter, ſah hinaus in den ſonnenbeſchienenen Park. Seine großen, dunklen Augen hatten einen ſonderbaren Ausdruck. Scharf und dreieckig bildete ſich eine Falte auf ſeiner Stirn. Es mußten düſtere Gedanken ſein, denen Lu Karell in dieſem Moment nach⸗ hing. Plötzlich warf er den Kopf ſtolz zurück. Langſam ging er wieder zum Schreibtiſch hinüber. Er nahm das Bild, das in einfachem, goldenem Rahmen dort ſtand. May im weißen Kleid, das Kind auf dem Schoß. Lange blickte der Mann auf das Bild. Dann ſetzte er es wieder an ſeinen Platz und griff zur Feder. Er arbeitete ledoch nicht geſchäftlich weiter, ſondern er ſchrieb einen Brief an Harry Reveloor. Das war das Ergebnis ſeines Nachdenkens. Der Brief lautete; den Erich Paske aus Berlin wegen Unterſchla⸗ gung und Untreue zu drei Monaten Gefäng⸗ nis. Paske hatte einen hieſigen Kaufmann dadurch betrogen, daß er beim Vertrieb von Bildern nicht den vereinbarten Anteil ablie⸗ b und weiter 160 Bilder verkaufte und en Erlös reſtlos für ſich verwendete. Grünſtadt, 13. Juli.(Geru ſteinſturz.) Beim Aufziehen der großen 15 Meter langen hölzernen Dachkonſtruktion ſtürzte in Colgen⸗ ſtein infolge Gerüſtbruches die Konſtrukkion und die Zimmerleute und Helfer in die Tiefe. Ein Arbeiter wurde ſchwer, die andern leichter verletzt. Dahn, 13. Juli.(Die u nterſchlagun⸗ gen bei der Darlehenskaſſe.) Wie bereits berichtet, wurden dem bisherigen Rech⸗ ner Biedinger des Darlehenskaſſenvereins Un⸗ terſchlagungen und ſonſtige Verfehlungen nach⸗ gewieſen. Nach dem Reviſionsbericht ſteht nun feſt, daß Biedinger in einzelnen Fällen bis zu 100 000 Marl Kredite gewährt hat. Während die Verwaltungsunkoſten in Wirklichkeit nur 1200 Mark betragen haben, hat er ſie mit 5160 Mart angeſetzt. Außerdem hat er einen Betrag in Höhe von 3800 Mark unterſchla⸗ gen. Biedinger, der bei der Aufdeckung der Vorgänge friſtlos entlaſſen wurde, iſt nun geflüchtet. Man vermutet, daß er ſich im Saargebiet befinder. — Schwere Abſtürz Drei Tote, neun Schwerletzte ee Im Zugſyitzgebiet Garmiſch- Partenkirchen, 13. Juli. Im Zugſpitzgebiet beim Aufſtieg vom Schneefernerhaus zum Münchner Haus, wo zurzeit noch ſehr viel Schnee liegt, ereignete ſich ein ſchweres Bergunglück. Eine Gruppe von Bergſteigern, zwei Damen und zwei Herren, wurden ungefähr 50 Meter vor dem Zugſpitzengrat von zwei anderen Damen angerufen, daß ſie nicht mehr weiter könn— ten. Auf den Ruf der Aufſteigenden, zu warten, bis ſie oben ſeien, kam die Antwort, man könne nicht mehr warten und im ſel— ben Augenblick ſtürzte die eine der beiden Damen ab und fiel auf die aufſteigende Gruppe. Im Jall klammerte ſie ſich an eine Da— me und riß ſie mit ſich. Die beiden Ge⸗ ſtürzten rutſchen beide und riſſen dabei auch noch einen Herrn mit. Alle drei ſtürzlen über ein Schneefeld und über Felswände und kamen erſt auf dem Platt zu liegen. Eine der abgeſtürzten Damen, ein Fräulein Ottilie Lebküchler aus Frankfurt a. M. konnte nur noch als Leiche geborgen wer— den. Die zweite Dame, Hilde Scholz aus Merſeburg, trug leichtere Verletzungen da— von. Der dritte Abgeſtürzte, der Kaufmann Hermann Krafft aus Frankfurt a. M. iſt ſchwer verletzt. Anſcheinend iſt das Unglück dadurch ver⸗ urſacht worden, daß die eine Dame auf dem Grat ein Schneebrett losgetreten hat. und das Kind! E f Mein einziger, beſter Freund biſt Du— ich weiß es. May nahm, die Du liebteſt. Alter Freund, der kurzen Rede langer Sinn: Mich peinigen Ahnungen! Es könnte 8 ſein, daß mir einmal ſchnell etwas Menſchliches paſſierte. 15⁴ Für dieſen Fall bitte ich Dich: Nimm Dich Mays an; verlaſſe ſie nie, auch wenn ſie Dich im erſten Schmerz von ſich weiſen ſollte. Das iſt mein Vermächtnis an Dich, Harry. Zeige May dieſen Brief, dann weiß ſie, daß es mein Wille iſt, Euch zuſammenzuführen, die durch mich getrennt wurden. Wir wollen nicht an der Wahrheit meiner Worte herumdeuteln, Harry. Ich habe May über alles geliebt, ſie und das Kind. Doch ich werde nicht zur Ruhe kommen, ich fühle es. Ich bin nicht abergläubiſch; doch ich bin davon überzeugt, daß ich dazu beſtimmt bin, einen Fluch zu Grabe zu tragen. Und für dieſen Fall lege ich Dir die Sorge um mein Liebſtes ans Herz. Dazu gehört auch meine Mutter, von der ich zu Euch allen nie ſprach, die ich verleugnen mußte. Nur im Falle meines Todes wird dieſer Brief in Deine Hände gelangen, und dann gehe zu Frau Bianke Karell, Bingtonſtraße 28. Sie wird Dir das Geheimnis meines Lebens offenbaren. Ich gehe wohl nicht fehl, wenn ich annehme, daß ſchon längſt eine Ahnung in Dir lebt, daß ich nicht der bin, für den ich mich ausgab. Aber wiederum, der bin ich doch— nur habe ich ein Doppelleben geführt. Verzeiht mir, daß ich Euch täuſchte, ich kann mich nur mit meiner großen, heiligen Liebe für May entſchuldigen. Um dieſer Liebe willen verzeiht mir, wenn Ihr könnt. Ich ver⸗ ſchmähe es, an May ſelbſt zu ſchreiben. Sie ſoll es von Dir erfahren. Lebe wohl, mein Alter, und ſchütze May Mit brennenden Augen las Karell den Brief noch ein⸗ mal; dann verſchloß und verſiegelte er ihn und legte ihn in das Fach des Schreibtiſches, wo er ſein Teſtament verwahrte. Er ſtand langſam auf und ging nach der Tür. Sein Gang war ſeltſam ſchwer. * Neues aus aller Welt Der Tod des Handwerksburſchen. Auf der Landſtraße zwiſchen Eibach und Rei⸗ chelsdorf(Franken) wurde ein Radfah⸗ rer am Straßenrand liegend tot aufgefun⸗ den. Es handelt ſich um den 23jährigen Wan⸗ derburſchen Hintze aus Aſchersleben, der ſich, wie beobachtet wurde, an einen Laſtkraft⸗ wagen angehängt hatte. Bei der raſchen Fahrt des Kraftwagens dürfte Hintze die Gewalt über ſein Fahrrad verloren haben und zu Tode geſtürzt ſein Jurchtbarer Tod. Der Landwirt Grötſch in Langenfeld(Mittelfranken) war mit ſeiner Frau mit Aufladen von Heu beſchäf⸗ tigt. Der Mann warf dabei eine zum Heu— aufſpießen gebrauchte Stange herunter. Da— bei blieb dieſe im Boden ſtecken, ohne daß der Landwirt es merkte. Beim Herunter— gehen von der Leiter ſprang er die letzten Sproſſen ab und zwar ſo unglücklich, daß ſich die Stange in ſeinen Leib bohrte. Im Krankenhaus Neuſtadt erlag Grötſch ſeinen qualvollen Verletzungen. Rheindampfer im Sturm. Der Dampfer „Rheinland“ der Köln-Düſſeldorfer-Dampf— ſchiffahrtsgeſellſchaft geriet zwiſchen Born— hofen und Boppard in einen Wirbel— ſturm. Der Sturm riß auf dem hinteren Teil des Schiffes das Verdeck mit ſolcher Wucht auf, daß ſich die Tragſtangen bogen und das Verdeck über Bord flog. Bei dem aufregen— e in den Alpen Bei Tegernſee und Namsau Beim Durchklettern der Buchſtein⸗ Südwand, die wegen ihres brüchigen, teilweiſe bewachſenen Geſteins berüchtigt iſt, ſtürzte der 21 Jahre alte Techniker Alt⸗ mannshofer aus München tödlich ab. Er wollte die Wand allein durchklettern. Als er abends nicht mehr auf die Tegernſeehütte zu⸗ rückkehrte, ſuchte man nach ihm, fand ihn aber erſt am Montag als ſchrecklich ver⸗ ſtümmelte Leiche. Bei der Beſteigung der Schärtenſpitze über die ſehr ſchwierige Nordwand ſtürzte der Ramſauer Ss⸗Mann Alois Wurm unge⸗ fähr 60 Meter tief ab. Er hatte beim Nach⸗ ziehen des Ruckſackes das Uebergewicht be— kommen und ſtürzte an ſeinem weiter unten ſtehenden Bruder vorbei in die Tiefe. Der Tod trat nach etwa einer Stunde ein. Am Montblanc Paris, 13. Juli. Nach einer Meldung aus Chamonix ſind von zehn Schweizer Bergſteigern, die bei ſcnlechtem Welter eine Beſteigung des Mont blanc durchführen wollten, ſieben abgeſtürzt und ſchwer verletzt worden. Sie konnken ge· borgen werden und ſind nach Chamonix ins Krankenhaus gebracht worden. Doch ſind bei einigen die Verletzungen ſo ſchwer, daß am Aufkommen gezweifelt wird. Wie dazu gemeldet wird, ſind die Berg⸗ ſteiger in drei Gruppen von Anemaſſe auf⸗ gebrochen und befanden ſich faſt am Ziel als das Wetter plötzlich umſchlug. Drei Aus⸗ flügler kehrten um, die anderen ſetzten den Weg fort. Die Regenſchauer hatten die Ge— birgswand ſedach ſo glitſchig gemacht, daß ſie ausrutſchten und in die Tiefe ſtürzten. EEC angehört. Er brach ab. gekrampft. Mutter. Lu Karell.“ eltern wohnen.“ 8 den Vorfall wurden mehrere Perſonen ver⸗ letzt. N Ein grauſiger Fund. Ein Arbeiter aus Waſſerbillig(Obermoſel) fand beim An⸗ geln an ſeinem Haken einen Sack, den er ans Land zog. Beim Oeffnen des Sackes ent⸗ deckte er darin einen abgeſchnittenen Män⸗ nerkopf. Die Polizei ſtellte feſt, daß der Tod des betreffenden Mannes ſchon drei Monate zurückliegen muß. ö Eine Frau in Flammen. Als eine Frau in Weiſenahr die Kleider mit Benzin rei⸗ nigen wollte, entzündete ſich das Benzin an einer kleinen Stichflamme des in der Nähe befindlichen Gasherdes. Im Augenblick ſtan⸗ den die Kleider der Frau, die allein im Hauſe war, in Flammen. Straßenpaſſanten wurden auf die gellenden Hilferufe aufmerk- ſam, drangen in das Haus ein und halfen, die Flammen zu erſticken. Die Unglückliche erlitt am ganzen Körper ſchwere Brand⸗ wunden, b Arkiſtenlos. In Suhr(Kreis Aarau) ließ der 45 Jahre alte Artiſt Hermann Pelker aus Weſtfalen bei der Vorſtellung der Arena Weißner ein Perſonenauto über ſeinen Kör⸗ per fahren, ein Experiment, das er ſchon mehr als hundert Mal ohne Schaden aus⸗ geführt hatte. Diesmal brach ihm ein Darm, ſo daß er in das Krankenhaus überführt werden mußte, wo er bald darauf ſtarb. Wunderbare heilung. Die römiſchen Blät⸗ ter berichten aus Florenz über das Wun⸗ der der Heilung einer Nonne, die ſeit Jah⸗ resbeginn an Lungentuberkuloſe darnieder— lag, im Juni erblindete und von den Aerz⸗ ten aufgegeben worden war. Während dle übrigen Kloſterſchweſtern Andachten zur Ge⸗ neſung der Kranken hielten, konnte ſich die Kranke plötzlich von ihrem Lager erheben und wieder ſehen. Sie vermochte ohne Hilfe in die Kloſterkapelle zu gehen, um mit den Schweſtern zu beten. Märkte und Vörſen (Ohne Gewähr.) vom 12. Juli 1933. Frankfurter Produktenbörſe. Es notierten: Weizen 20.40 bis 20.50, Rog⸗ gen 18, Hafer 15.75 bis 16, Weizenmehl mit Austauſchweizen 30.50 bis 31.75, ohne Aus⸗ tau hweizen 29.75 bis 30.25, Roggenmehl 24.75 bis 25.25, ſüddeutſches Roggenmehl 28, Weizenkleie 8, Roggenkleie 8.50. Reſt geſtri⸗ chen. Tendenz: ruhig. In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Karlsruher Produktenbörſe. An der Karlsruher Produktenbörſe wurden heute folgende Preiſe notiert: Inlandsweizen 21 bis 21.25, Inlandsroggen 18.50 bis 18.75, Futter⸗ und Sortiergerſte je nach Qualität 16.50 bis 17.75, Inlandshafer 15.75 bis 16, Weizenmehl zal Null mit Austauſchwei⸗ zen 31.50 bis 31.75, Weizenmehl Spezial? mit Inlandsmahlung 30 bis 30.25, Weiz mehl Spezial Null per September bis Okto⸗ ber 29 bis 29.25, Roggenmehl 24 bis 24.50, Weizenbollmehl 10.25 bis 10.50, Weizenkleie feine 8 bis 8.25, Weizenkleie grobe 8.50 bis 8.75, Biertreber 12.75 bis 13, Trockenſchnit⸗ zel loſe 7.50 bis 7.75, Malzkeime 11 bis 11.50, Erdnußkuchen 12, Palmkuchen 9, Soyaſchrod 9.50, Leinkuchenmehl 12, frühe Kartoffeln 5.80 bi 6, Futter- und Wirtſchaftskartoffeln nicht notiert: Wieſenheu 5 bis 5.50, Luzerne 6.50 bis 7, Weizen- und Noggenſtroh 2.80. 1 118 paar Tage ſpäter ſaß Karell ſeiner Mutter in f 1 l ihrem Heim gegenüber. Ihre krankhaft großen, traurigen Daß Du es biſt, haſt Du genügend bewieſen, als ich Dir[Augen ſahen unentwegt in ſein ſchönes, düſteres Geſicht. Ohne ihn ein einziges Mal zu unterbrechen, hatte ſie ihn 0„Wie denkſt du alſo darüber, Mama? Es iſt ſchwer für dich, daß du dich nun auch noch von Arthur trennen mußt, doch ſeine Freiheit kann namenloſes Unglück bringen. Ich fürchte nicht für mich, Mama; doch May und das Kind, ſie dürfen nicht von dem unſeligen Tiefe geriſſen werden. Arthur wird nicht unter der Tren— nung leiden. Sein überanſtrengter, kranker Geiſt wird ſich auf eine neue, diesmal unſinnige Erfindung ſtürzen, und er wird auch dort im— im...“ Verhältnis mit in die Bianke Karell hatte die weißen Hände feſt ineinander „Er wird im Irrenhauſe auch ſeiner Arbeit, ſeiner Wahnſinnsarbeit leben können“, ſagte ſie dann mit un⸗ bewegter Stimme. Karell beugte ſich über ihre Hände. Sie fuhr fort: „Es iſt nicht möglich, ihn dahin zu bringen. Arthur hat vor mehreren Tagen unſer Heim verlaſſen.“ In furchtbarer Erregung blickte Karell auf ſeine „Wo mag der Unglückliche ſich aufhalten? Er kann doch nur in der Nähe ſein, wie ſein Aufenthalt im Park von Maiville beweiſt. wieder dort ſein. Du verzeihſt, Mama, doch ich muß ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe. Ich werde mit May und der Kleinen in den nächſten Tagen nach Neuyork über⸗ ſiedeln. Wir können ja vorläufig bei meinen Schwieger⸗ Schon in dieſem Augenblick kann er Sie ſah die furchtbare Angſt in ſeinen Augen. Er, der nie um ſein eigenes Leben auch nur eine Sekunde gebangt hatte, bangte nun um das Leben von Frau und Kind. Sie 1 zog plötzlich ſeinen Kopf zu ſich herab und küßte ihn. (Fortſetzung folgt.) Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 181 Nachdruck verboten. Aber er hätte ſich doch darüber aufgeregt, daß es in unſerem ruhigen Orte Krawalle und Schlägereien ge— geben hätte. Erzählen will ich es ihm jedenfalls. Er wollte gerade an die Tür des elterlichen Schlaf— zimmers klopfen, als die Mutter ihm ſchon öffnete. „Ach, du biſt es, Wilhelm! Ich dachte, der Vater wäre es.— Wo iſt er denn?“ „Ja, iſt er denn nicht ſchon hier, Mutter? Er iſt doch vor der Zeit aus der Verſammlung nach Hauſe gegangen.“ „Das iſt er. Er hatte unten im Wohnzimmer eine lange Unterredung mit Hermann Stenzel.“ Wilhelm fuhr zurück. „Mit Hermann Stenzel? Der iſt zu uns ins Haus ge⸗ kommen, Mutter?“ „Ja, Wilhelm, er wollte ſich wohl mit Vater aus— ſprechen.“ Ein Leuchten flog über Wilhelms Geſicht. „Oh, Mutter, dann iſt ja alles— alles gut! Dann muß ſich ja alles aufklären. Aber wo iſt der Vater jetzt?“ „Ja, ich begreife das nicht, Wilhelm. Ich habe vorhin Stenzels Auto fortfahren hören.“ „Um Gottes willen, Mutter!“ Wilhelm wurde kreideweiß und griff nach Frau Lies— beths Arm. 0 „Hat Stenzel allein im Wagen geſeſſen? Oder war da jemand mit ihm?“ „Soviel ich weiß, iſt er allein gekommen.“ Wilhelm erſchrak furchtbar. „Ich komme ſofort wieder herunter, Mutter!“ „Was iſt denn, Junge?“ Nun wurde auch Frau Göldner ängſtlich. Wilhelm verſuchte ſich zu faſſen. Durfte er die Mutter vor der Zeit erſchrecken? Es konnte ja alles nur eine falſche Vermutung von ihm ſein. Aber jetzt fiel ihm ein: Wenn das Stenzels Auto geweſen, dem er vorhin zu⸗ gewinkt hatte, nicht weiterzufahren, dann hatte jemand neben Stenzel auf dem Sitz geſeſſen. Wenn das der Vater geweſen war? Um Gottes willen! Dann gerieten ſie am Ende den aufgeregten Menſchen noch in die Hände. Frau Göldner war nun durch Wilhelms plötzliches Schweigen beinahe noch beunruhigter als durch ſein Er- ſchrecken vorher. „Du verheimlichſt mir etwas, Wilhelm. Was iſt los? Du weißt, für mich iſt Unklarheit ſchlimmer als alles andere.“ „Mutter, es iſt ja nur ſo ein Gedanke von mir. Aber wenn der Vater etwa mit Onkel Stenzel zuſammen nach der Stadt zurückgefahren iſt, es ſoll in Mangersdorf eine [Verſammlung geweſen ſein. Es ſoll Unruhen gegeben haben. Es braucht nichts geſchehen zu ſein, Mutter; aber jedenfalls, ich ſpanne ſofort an und fahre nach.— Sorge dich nicht, Mutter, und gehe ruhig ſchlafen!“ Statt einer Antwort ging Frau Göldner an den Schrank, nahm ihren Mantel heraus. „Schlafen gehen?“ fragte ſie.„Wenn vielleicht dem Vater irgendeine Gefahr droht? Komm, Junge, wir fahren zuſammen!“ Sie gingen ſchweigend die Treppe hinunter.„Warte einen Augenblick, Mutter! Ich laufe ſchnell in den Stall und ſpanne die Braunen an; die gehen am ſchnellſten und ſcheuen nicht.“ In dieſem Augenblick ertönte draußen wieder eine Hupe. Frau Göldner erbleichte. „Das iſt doch—“ Auch Wilhelm fühlte, wie das Herz ihm ausſetzte. Das war die Hupe der Landgendarmerie. Draußen ſtand ein Gendarmerieleutnant, hinter ihm zwei bewaffnete Gendarmen. „Wer ſind Sie?“ fragte der Offizier. „Wilhelm Göldner, Herr Leutnant.“ „Der Sohn von Herrn Georg Göldner?“ „Jawohl, Herr Leutnant!“ Der junge Offizier ſah Wilhelm teilnahmsvoll und ernſt an. „Herr Göldner, ich bin der Ueberbringer einer trau⸗ rigen Nachricht. Tragen Sie ſie mit Faſſung! Ihr Herr Vater—“ Wilhelm taumelte zurück. Er mußte ſich am Türpfoſten feſthalten. 5 5„Tot?“ fragte er atemlos. „Ja, Herr Göldner, Ihr Vater war noch ſpät nachts mit Herrn Stenzel aus Hagenow unterwegs. Sie ge⸗ rieten in einen randalierenden Haufen. Sie müſſen wohl verſucht haben, durchzukommen— und dabei iſt das Auto verunglückt. Man fand ſie alle beide unter den Trümmern des Autos— tot!“ (Ein Aufſchrei ertönte. Alle wandten ſich um. Liesbeth Göldner war, ungeſehen von den Männern, Wilhelm gefolgt. „Mutter!“ Wilhelm ſtürzte auf Frau Liesbeth zu, fing die Wankende in ſeinem Arm auf. So ſtanden ſie einen Augenblick eng umſchlungen da. Frau Liesbeth hatte die Augen geſchloſſen. Tränen rannen über ihr ſtilles Geſicht. Dann machte ſie ſich mit übermenſchlicher Kraft frei. „Geh, mein Junge!“ ſagte ſie.„Geh und bringe mir den Vater! Und dann bereite Inge vor!“ In der guten Stube Georg Göldners brannten ein paar große Kerzen. Sie beſchienen die ſtummen, regloſen Geſichter der beiden alten Freunde. Man hatte ſie unter dem zertrümmerten Auto hervorgezogen und mit dem Gendarmerie-Auto hierhergebracht. Nun lagen ſie da. Das Licht der leiſe wehenden Flammen gab ihnen etwas wie einen Schein von Leben. Frau Liesbeth ſaß auf einem Stuhl vor den Toten. Der alte Paſtor, von Wilhelm herbeigeholt, ſaß neben ihr und hielt ihre Hand. Sie ſchwiegen beide. Der Geiſt— liche, beiden Toten von Jugend an befreundet, wagte nicht, die Stille durch ein Troſtwort zu unterbrechen. Die Frau da neben ihm war ſo ſtark. Die wurde auch mit ſich fertig. Entweihung wäre es geweſen, die ſtille Zwieſprache zu ſtören, die ſie jetzt wohl mit ihrem dahin⸗ gegangenen Manne hielt. Wilhelm war auf dem Wege zur Stadt. Der Gendar— merie⸗Leutnant hatte ihn bereitwillig im Wagen mit⸗ genommen. Inge ſollte nicht unvorbereitet durch die Polizei vom Tode des Vaters hören. Er wollte ihr die Nachricht überbringen. Es war nachts zwei Uhr, als er vor Inges Vaterhaus ankam. „Wenn Sie mich irgendwie brauchen, Herr Göldner“, ſagte der junge Polizeileutnant,„rufen Sie nur ruhig auf der Wache an.“ In der Stille der Nacht ſchrillte die Klingel, von Wilhelms Hand gedrückt, unheimlich durchs Haus. Inge, oben in ihrem Zimmer, fuhr auf. Sie hatte ſich die ganze Nacht ſchlaflos herumgewälzt. Ihre Verlobung mit Arnolf von Büdow war ihr, je länger ſie darüber nachdachte, um ſo fürchterlicher. Mochte Wilhelm von ihr denken, was er wollte! Und mochten die Leute auch klatſchen! Beſſer, dieſes Band zwiſchen ihr und Büdow zerreißen, ehe es ſie erſtickte. Sie würde ſich morgen dem Vater anvertrauen. Er würde ihr raten und helfen. Jetzt richtete ſie ſich zitternd auf, als die Klingel wieder und immer wieder ertönte. Zunächſi hatte ſie an die dumme Handlung irgendeines Betrunkenen gedacht. Als aber das Läuten immer dringlicher wurde, ſtand ſie auf, warf ein Hauskleid über, öffnete das Fenſter. „Wer iſt unten?“ rief ſie. „Inge, ich bin es— Wilhelm Göldner!“ „Wer?“ Sie glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. Und doch, es war kein Irrtum. Unter Tauſenden hätte ſie Wilhelms Stimme herausgehört. „Inge“, ſagte es wieder aus der Dunkelheit unten be⸗ ſchwörend zu ihr empor,„bitte, Inge, laß mich ein! Ich muß dich ſprechen. Es iſt unaufſchiebbar. Dein Vater, liebe Inge, iſt krank geworden. Ich komme, um es dir zu ſagen.“ Inge flog die Treppen herab. Der Vater krank?— Nichts anderes als dieſer Gedanke erfüllte ſie. Sie rannte zum Schlüſſelbrett im Wirtſchaftskorridor. Schon erſchien auch von unten her, aus dem Schlaf aufgeſchreckt, das Zimmermädchen. Und oben aus der Manſarde polterten Schritte. Das war wohl der Chauffeur, der, wach⸗ geworden, herunterkam. Nur im Zimmer Frau Jennys rührte ſich nichts. Sie hatte einen Schlaf, der durch nichts zu ſtören war. Inges Hand zitterte. Kaum daß ſie den Schlüſſel in das Schlüſſelloch bekam. Endlich ſchnappte das Sicher⸗ heitsſchloß auf. Wilhelm trat ein. Er ſah Inge an. Und in dieſem Augenblick wußte ſie alles. Sie ſtieß einen leiſen, wehen Schrei aus. Hätte Wilhelm ſie nicht aufgefangen, ſie wäre zu Boden geſunken. Aber er hielt ſie. Ganz warm und feſt hielt er ſie. Und merkwürdig, in dieſem Augenblick der tiefſten Seelennot vergaß ſie alles, was ſie ihm vorgeworfen. Daß er ſie belogen, daß er ſie getäuſcht, daß er eine andere liebte— nichts mehr war jetzt wichtig. Sie wußte nur das eine: Er war bei ihr in dieſer Stunde, da ſie den Vater verloren. An ihn geſchmiegt, gingen ſie langſam dem Wohn⸗ 15 zimmer zu. Wilhelm hatte immer noch den Arm Schultern liegen. So führte er ſie hinei g Und nun erſt, ſie mit ſeinen Armen umfaſſend und ſchützend, ſeinen liebevollen Blick in den ihren geſenkt, ſagte er leiſe: ö 1 „Junge, wir beide ſind in ein und derſelben Stunde vaterlos geworden.“ Sie zitterte. „Wir beide?“ 5. „Ja, Inge, mein lieber Vater und der deine, ſie ſind beide zuſammen im Auto verunglückt. Komm, Inge, faſſe⸗ dich! Denke dabei immer, daß ich dasſelbe Leid trage wie du, und vielleicht doppelt, weil ich dich leiden ſehe.“ Inge ſaß ſtill da, mit ſtarren, tränenloſen Augen. Mit übermenſchlicher Kraft beherrſchte ſie ſich. Wilhelms feſte, warme Hand ſtreichelte die ihre leiſe und tröſtend, wäh⸗ rend er berichtete: „Sieh, Inge, ſie ſtarben zuſammen, nachdem ſie ſo lange getrennt waren. Und das eine Bewußtſein kann uns nur tröſten: Kurz vor ihrem Tode haben ſie ſich ver⸗ ſöhnt. Dein Vater kam zu dem meinen, um all die Miß⸗ verſtändniſſe fortzuräumen, das Lügengeſpinſt zu zerſtören, das Jenny um uns alle geſponnen.“ „Das Lügengeſpinſt?“ fragte Inge ganz leiſe. „Ja, Inge, ich habe mit der Mutter geſprochen, da der Vater es nicht mehr mit mir konnte. Alles iſt unwahr, was Jenny dir von uns geſagt hat. Laß mich dieſe Stunde nicht entweihen durch die Erzählung all dieſer Lügen und Intrigen! Laß mich in dieſer Stunde nur eins ſagen: bei der Liebe zu meinem Vater und bei meiner Liebe zu dir ſchwöre ich dir, ich habe dich nie belogen! Ich habe nie eine andere geliebt als dich! Kannſt du mir glauben? Willſt du dich mir anvertrauen, Inge? Ich will dich ſchützen und halten, als ob dein Vater es wäre, der dich mir anvertraut hätte.“ Da ſchlang Inge ihre Arme um Wilhelms Hals. Sie legte ihren Kopf an ihn. So bei ihm geborgen, konnte ſie endlich weinen. Wilhelm ließ ſie gewähren. Er wußte, Tränen waren oft das einzige Mittel, um über eine tiefe Erſchütterung langſam hinwegzukommen. Gut hatte es der, der weinen konnte. Ihm ſelbſt war dieſer Troſt verſagt. Zu ſehr brannte in ihm neben dem Schmerz der Haß gegen Jenny. Sie war die Urſache auch dieſes Unglücks. Sie war mit ſchuld an dem Tode von Inges und ſeines Vaters. Nun, morgen würde er mit ihr abrechnen! Er horchte auf. Schritte kamen die Treppe herunter. Die Tür öffnete ſich. „Was iſt denn hier los?“ fragte Jenny und blinzelte halb verſchlafen, verſtändnislos ins Licht. Da ſchrie ſie auf. Jetzt erſt ſah ſie Inge, eng umſchloſſen von Wilhelm. Sanft löſte ſich Wilhelm von Inge. „Was hier los iſt?“ ſagte er mit ſchneidender Stimme. „Hier ſind zwei Menſchen, die in ein und derſelben Sekunde ihren Vater verloren haben. Und weißt du, warum? Weißt du, daß du auch an dieſem Unglück Schuld trägſt wie an allem anderen, das über unſere Familien gekommen? Irgend jemand muß Inges Vater die Augen über dich geöffnet haben. Er kam mitten in der Nacht zu einer Ausſprache mit meinem Vater. Alles hat er erfahren von deinem verwerflichen Intrigenſpiel. Er wollte zurück, mit dir abrechnen. Mein Vater hat ihn wohl nicht allein fahren laſſen wollen. Zuſammen ſind ſie in der Nacht um⸗ gekommen. Geh', ſagte er und ballte die Fäuſte,„oder ich kann nicht für mich einſtehen!“ tit leichenblaſſem Geſicht ſtarrte Inge die Stiefmutter an. Die ſah von Wilhelm zu Inge. „Blicke ſie nicht an!“ ſchrie Wilhelm außer ſich.„Schon dein Blick bringt Unglück. Aber das ſage ich dir: ich konnte unſer Haus nicht ſchützen vor dir und Inges Vater; aber Inge, meine Braut, werde ich zu ſchützen wiſſen, und wenn ich dich niederſchlagen ſollte wie ein bösartiges Tier!“ Da ſchrie Jenny auf. Ein Ausdruck von irrſinniger Angſt kam in ihre Augen. Sie ſchlich aus dem Zimmer, Schritt für Schritt, rückwärts, den Blick auf Wilhelm ge⸗ richtet, als erwarte ſie jeden Augenblick einen Angriff. Aber dann, als ſie an der Tür war, raſte ſie hinaus. Man hörte die Haustür zuſchlagen. Inge ſchrie auf. Sie ſchlug die Hände vors Geſicht. Wieder durchſchüttelte ein Weinkrampf ihren Körper. „Still, Inge! Liebling, ſtill!“ Wilhelm war ſchon bei ihr.„Das iſt nun vorbei. Sie * wird es nicht wagen, zurückzukommen. Sie wird unſere Trauer nicht mehr entweihen.“ K. 41802 d*.„˖»‚‚ͤ Ke 3 Am nächſten Tage waren die Stadt und der ganze Kreis voll von den Gerüchten über die Ereigniſſe dieſer Nacht. Aber dieſe Geſchehniſſe waren nur der Vorläufer anderer ſchlimmer Begebenheiten. Kaum war der Tod Stenzels und Göldners belgunt geworden, als ſich die Gläubiger regten. Plötzlich war der Zuſammenbruch der Firma Stenzel da. Jetzt erſt zeigte ſich, wie verſchuldet Stenzel geweſen, das Haus mit Hypo⸗ theken belaſtet bis zum Schornſtein, Lieferantenkredite von außerordentlicher Höhe— kurzum: Nichts mehr war da. g Wilhelm hatte alle Hände voll zu tun, um wenigſtens einigermaßen Ordnung in das Chaos zu bringen. Dabei war er ſelber von ſchwerſten Sorgen bedrückt. Erſt jetzt erfuhr er, was der Vater ihm ſo lange ver⸗ ſchwiegen: daß er, um den Schwiegerſohn zu ſchützen und Jennys Diebſtahl zu verſchleiern, eine große Hypothek auf ſein Haus aufgenommen hatte. „Solange der Vater lebte, hatten die Hypotheken⸗ gläubiger ſtillgehalten. Jetzt aber verlangte man von Wilhelm die Zurückzahlung dieſer Hypothek zum nächſten Fälligkeitstermin. Woher aber ſollte er das Geld nehmen? Weder auf der Sparkaſſe noch im Hauſe hatte der Vater nennenswerte Barmittel. Es reichte gerade, um das Be⸗ gräbnis und die dringendſten Ausgaben in dieſen Tagen zu beſtreiten.(Fortſetzung folgt Preſſe als Mittlerin Die Politik der Regierung iſt dem Volk und Ausland verſtändlich zu übermitteln. Frankfurt a. M., 13. Juli. Der neue Vorſitzende des Zeitungsverleger⸗ vereins von Heſſen⸗Naſſau und Heſſen, Ver⸗ lagsdirektor Traupel, beſchäftigte ſich in einer Mitgliederverſammlung mit den Auf⸗ gaben des Vereins und der Preſſe. Einlei⸗ tend wies er darauf hin, daß auch in den Berufsverbänden das Führerprinzip gel⸗ ten müſſe. Deshalb iſt die Mitarbeit eines jeden, auch des kleinſten Verlegers, von Nut⸗ zen— aber in der Richtung, daß Anregungen gegeben werden, die dem Präſidium zugelei⸗ tet werden können. Es wird Aufgabe unſeres Kreisvereins ſein, daß ein geſunder Wett⸗ bewerbskampf der Zeitungen— als Verlag, aber auch als politiſches Inſtrument ſo geführt wird, daß alle Mitglieder ſich ge⸗ gebenenfalls zur Beſprechung ihrer hohen Auf⸗ gaben und großen Richtlinien gemeinſam an einen Tiſch ſetzen können. Dieſes Zuſammenfühlen, ⸗arbeiten und ⸗fin⸗ den iſt umſo wichtiger, als der Verein Deut⸗ ſcher Zeitungsverleger die einzige anerkannte Standesorganiſation iſt, der alle Zeitungs⸗ verleger anzugehören haben. Wenn ich deshalb von dieſer Stelle aus heute noch außenſtehende Verleger auffordere, ſofort ihren Beitritt zu vollziehen, ſo tue i es in dem Wiſſen, daß es Verlage außerhal unſerer Reihen gibt, die in unſeren Verein und damit zum Reichsſtand der deutſchen Preſſe gehören. Die Zugehörigkeit zu unſerer Organiſation erfordert allerdings das Be⸗ kenntnis, rückhaltslos hinter dem neuen Staat und ſeiner Regierung zu ſtehen. Der nationalſozialiſtiſche deutſche Staat verlangt von ſeiner Preſſe als Mittlerin zwiſchen Regierung und Volk, daß ſein Wollen, das ſtets dem Beſten des Vol⸗ kes dient, unverzerrt mit der ganzen Glut der Liebe, von der es getragen iſt, dem Volke übermittelt wird. Die deutſche Preſſe muß alſo von der erſten bis zur letzten Seite Tendenz haben, und zwar nur die eine Tendenz, das Wollen der Regierung im Volke lebendig, im Auslande verſtändlich zu machen. Die Größe der Ge⸗ ſchicklichkeit der Preſſe, und das iſt ihre Auf⸗ gabe, wird ſich darin zeigen, dieſe Tendenz ſo zu bringen, daß ſie als Tendenz nicht in die Augen ſpringt. Die einzelnen Zeitungen kön⸗ nen und ſollen ihr eigenes Geſicht und dem⸗ entſprechend ein beſonderes Niveau haben. Das iſt durchaus möglich, auch wenn ſie alle in gleicher Richtung arbeiten. Die Politik wird von der Regierung ge⸗ macht, und ſie beſtimmt den Ablauf der Zeit. Die Zeitungen haben die Politik dem Volt und dem Ausland zu über⸗ mitteln in der Sprache, in der ſie ver⸗ ſtanden wird. Der Verleger iſt der verantwortliche Führer ſeiner Zeitung. Er muß ſeinem Re⸗ daktionsſtab die Aufgaben ſtellen, die er für ſeine Zeitung im Dienſt am Volke gelöſt ha⸗ ben möchte. Dieſe Verantwortung nimmt ihm der neue Staat nicht ab dadurch, daß ein Schriftleiter verantwortlich zeichnet. Der neue Vorſtand. Die Verſammlung wählte einſtimmig zum neuen Vorſtand: Verlagsdirektor W. Traupel⸗ Frankfurt a. M.(„Volksblatt“) als Vorſit⸗ zenden, Verleger Paul Cnyrim(„Wormſer Zeitung“) als ſtellv. Vorſitzenden, ferner als Beiſitzer Verlagsdirektor Will(„Mainzer An⸗ zeiger“), Verlagsdirektor Kichler-Darmſtadt (Heſſiſche Landeszeitung“) und Rud. Jäger⸗ Frankfurt(, Vollsblatt“), letzteren als ge⸗ ſchäftsfühlenbes Vorſtandsmitglied, Schrift⸗ führer und Kaſſenwart. 8000 Mark für die Hitlerſtiſtung Die Sammlung der Mainzer Aerzteſchaft. Darmſtadt, 13. Juli. Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: Der Vor⸗ ſizende des Mainzer Aerztevereins hat im Namen der geſamten Aerzteſchaft von Mainz dem Reichsſtatthalter in Heſſen den Betrag von 8000 Rm. mit der Bitte überwieſen, die⸗ ſen Betrag an die Hitlerſtiftung für die Opfer der Arbeit weiterzuleiten. In einem Begleit⸗ ſchreiben drückt der Vorſitzende den Wunſch der Aerzteſchaft aus, über die rein ärztliche Tätigkeit zur Förderung der Volksgeſundheit auch am wirtſchaftlichen Ausbau helfen zu wol⸗ len. In dankbarer Anerkennung wird der Wille des Reichsſtatthalters gewücdigt, die ſchweren Nachwirkungen der Beſatzungszeit für die Stadt Mainz zu beheben. Seine wiederhol⸗ ten Beſuche innerhalb kurzer Zeit hätten bewie⸗ ſen, wie ſehr ihm das wirtſchaftliche und kul⸗ turelle Gedeihen von Mainz am Herzen liege. Reichsſtatthalter Sprenger hat an die Main⸗ zer Aerzteſchaft in einem Dankſchreiben den Geiſt und die Tat der Mainzer Aerzte freu⸗ dig begrüßt, ihnen Dank und Anerkennung ausgesprochen und gleichzeitig verſichert, daß er die Erwartung der Stadt Mainz rechtfer⸗ tigen und ſich auch weiterhin nach beſten Kräf⸗ ben für ſie einſetzen werde. Als ganz beſon⸗ dere Anerkennung aber werde er dieſe hoch⸗ herzige Tat der Mainzer übrigen deutſchen empfehlen. Aerzteſchaft den Gauen zur Nachahmung Herſteller verbotener Drukſchriſten 10 Perſonen überführt. Worms, 13. Juli. Wie der Polizeibericht meldet, wurden in der Nacht vom 3. auf 4. Juli in verſchiedenen Stadtteilen kommuni⸗ ſtiſche Flugſchriften verteilt. Durch die von der Staatspolizei angeſtellten Ermittlungen wurde eine größere Anzahl Perſonen feſt⸗ genommen. Hiervon konnten 10 Perſonen als Täter oder Teilnehmer bei der Herſtellung und Verbreitung kommuniſtiſcher Flugſchriften überführt werden. Schreibmaſchine, Verviel⸗ fältigungsapparat ſowie Matrizen und ſonſti⸗ ges Material, das die Täter zu ihren hoch⸗ verräteriſchen Unternehmungen in Gebrauch nahmen, wurden beſchlagnahmt.— Die der Herſtellung und Verbreikung der Flugblätter überführten Perſonen werden dem Sonder⸗ gericht zugeführt werden und haben hohe Zuchthausſtrafen zu erwarten. Einheitliche Führung im RSB. Frankfurt a. M., 13. Juli. Der Reichs- leiter des Nationalſozialiſtiſchen Lehrerbun⸗ des, Staatsminiſter Schemm, hat dem be⸗ währten Führer der heſſiſchen Lehrerſchaft, Miniſterialrat Ringshauſen, auch die Geſamt⸗ leitung der NS. für die Provinz Heſſen⸗ Naſſau übertragen. Hiermit iſt der Reichs⸗ leiter dem ſchon längſt gehegten Wunſch einer engeren Zuſammenarbeit der drei heſſiſchen Gaue aus arbeitstechniſchen, wirtſchafts- und kulturpolitiſchen Gründen gerecht geworden. In Ausübung ſeines neuen Amts berief Mini⸗ ſterialrat Ringshauſen die Gauobleute und Kreisleiter der RSB. der Provinz Heſſen⸗ Naſſau zu einer erſten Tagung nach Gießen ein, auf der er in einer längeren Anſprache den Verſammelten die großen Aufgaben des Erziehers im nationalſozialiſtiſchen Staat ver— zeichnete und in großen Zügen den Organi— 51 0 nach heſſiſchem Vorbild entwik— elte. Aus Baden Mannheim, 13. Juli.(Proteſt im Wa⸗ renhaus.) Ueber 50 ſelbſtändige Mann⸗ heimer Tapeziermeiſter betraten zu gleicher Zeit durch die drei Eingänge das Waren— haus Schmoller. In größter Ruhe und Ord— nung zogen die Handwerksmeiſter nach dem 4. Stock zur Polſtermöbelabteilung, um dort wegen der Schleuderpreiſe zu proteſtieren. Durch vier Vertreter aus der Vorſtandſchaft und durch den Innungsmeiſter wurde mit der Geſchäftsleitung Rückſprache genommen und die Möglichkeiten erwogen, welche We⸗ ge zu beſchreiten ſind, um die Handwerker⸗ arbeiten dem Fachmann zukommen zu laſſen. 100 000 Mark Schaden in Raſtatt. Naſtatt, 13. Juli. Nachdem das Großfeuer auf dem landwirtſchaftlichen Verſuchsgut jetzt vollſtändig gelöſcht iſt, läßt ſich auch der Schaden überblicken, der durch den Brand verurſacht wurde. Nach vorſichtiger Schät⸗ zung beläuft er ſich auf rund 100 000 Mark, die jedoch durch Verſicherung größtenteils ge⸗ deckt ſein dürften. Der Inventarſchaden wird mit etwa 40000 Mark beziffert. Mannheim, 13. Juli.(Ddr. Ley kommt nach Mannheim.) Am kommenden Sams⸗ kag, nachmittags 5 Uhr, findet am Waſſer⸗ turm eine Maſſenkundgebung der Mannhei⸗ mer Arbeiterſchaft ſtatt, bei der der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsleiter Dr. Ley, MdR., über den ſtändiſchen Aufbau des deutſchen Staates ſprechen wird. 5 Mannheim, 13. Juli.(Kind vom Ra⸗ de geſchleudert.) In Käfertal wurde ein 5 Jahre altes Kind, welches mit dem Rade fuhr, von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Das Kind zog ſich einen Unterſchenkelbruch und innere Verletzun⸗ gen zu und wurde in das Krankenhaus ver⸗ bracht. Mannheim, 13. Juli.(Der Haushalts⸗ plan 1933.) Der Mannheimer Bürgeraus⸗ ſchuß tritt am 18. Juli zu einer Sitzung zu⸗ ſammen, um den Haushaltsplan für das Rech⸗ nungsjahr 1933 zu erledigen. Dabei wird gleichzeitig die Vorlage über die Gemeinde⸗ ſteuer beraten. Eine Aenderung der Höhe der Steuerſätze für die Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer, die 8 100 000 Mark erbringen ſoll, tritt nicht ein. Dagegen wird die ſeit 1. April verfügte Aufhebung der Wohnungsluxusſteuer beſtätigt werden und gleichzeitig ſoll eine Er⸗ metigung der Hundeſteuer auf 48 Mark ein⸗ kreten. Heidelberg, 13. Jult.(Meineid um einen Krautſtänder.) Die 36jährige Ma⸗ rie Becker aus Mückenloch, Mutter von vier Kindern, ſchwor am 24. November 1932 vor dem Heidelberger Amtsgericht einen Meineid, weil damals ein wegen Körperverletzung ange⸗ klagter Nachbar ihr im Falle günſtiger Aus⸗ ſagen einen dan ae verſprochen hatte. Der Staatsanwalt beantragte ein Jahr Zucht⸗ Auf das Schwurgericht vertrat jedoch die uffaſſung, daß die Beſchuldigte wohl in ſub⸗ jektiver, aber kaum in objektiver Weiſe falſch geſchworen hatte. Es erkannte auf vier Mo⸗ nate 15 Tage Gefängnis, nebſt zwei Jahren Ehrverluſt. Lokales Die Wochentage Mit der bloßen Feſtſtellung, daß die Woche ſieben Tage har, von denen man im allge⸗ meinen an ſechſen arbeiten muß, mitunter auch noch am ſiebenten, wäre eine Betrachtung über die Wochentage nur ſehr unvollkommen, denn jeder von den einzelnen Tagen hat ſein ganz beſonderes Geſicht. Der eine iſt mehr, der andere weniger beliebt, und gerade was die Beliebtheit anbetrifft, machen ſich ſchon zwei den Rang ſtreitig: der Samstag und der Sonntag. Gewiß hat der Sonntag als Tag der Arbeitsruhe und als kirchlicher Feiertag ſeine beſondere Bedeutung, die er auch immer behalten wird; aber ſeitdem die Sitte auch bei uns aufgekommen iſt, das Wochenende möglichſt außerhalb der Stadt zu verbringen, und die Rieſenſcharen der Sportler aller Art bereits am Samstag hinaus ins Freie ziehen, um erſt am Sonntag abend wieder zurückzu— kehren, hat der Samstag ſehr viel begeiſterte Freunde gewonnen. Das iſt durchaus verſtänd⸗ lich, denn man hat das herrliche Gefühl, noch einen ganzen freien Tag vor ſich zu haben, während man am Sonntag doch auf den kommenden Arbeitstag ſchon wieder Rückſicht nehmen muß. Die Maſchine muß nach einein— halbtätiger Pauſe erſt wieder in Gang kom⸗ men, die Arbeit ſchmeckt noch nicht ſo recht am„blauen“ Montag. Am Dienstag, früher Schneiderfeiertag genannt, weil die Meiſter von Nadel und Schere an ihm ihre ge— lieferten Stücke bezahlt erhielten, geht die Arbeit im gewohnten Gleiſe. Der Mittwoch wird freudiger begrüßte, weil ſich nun die Woche ihrem Ende zuneigt. Der Donners- tag als Tag vor dem Lohntag war nie gut angeſchrieben, denn das Geld war knapp. Um ſo willkommener iſt dem Arbeiter der Frei- tag, der„Tag des Herrn“, an dem er den Lohn empfängt. Die Vorfreude auf die win⸗ kende Erholung verſchönt den Samstag und wenn der Arbeitsſchluß gekommen iſt, iſt mit einem Schlage alles vergeſſen, was an der Woche auszuſetzen war. Wochenende, Sonntag, machen alles wieder gut, das Le— ben iſt doch ſchön. * Verbilligte Fahrten zu den Krieger⸗ gräbern. Im Rahmen der Herbſtveranſtaltun⸗ gen der Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Volksbundes Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. finden am 9. Auguſt, 6. September ſowie 31. Oktober Atägige Fahrten nach Verdun— Reims, die einſchl. Fahrt(Reiſeomnibus) und voller Verpflegung 78 Mark koſten. Die ſechs⸗ tägigen Fahrten nach Verdun— Champagne — Flandern— Nordſee— Reims— Verdun (am 14. Auguſt und 30. Oktober) koſten einſchl. Fahrt und voller Verpflegung 128 Mark, die letzten ſechstägigen Fahrten(11. September und 30. Oktober) nach Verdun— Champagne— Paris einſchl. Fahrt und Ver⸗ pflegung 112 Mark. Anmeldungen an die Ortsgruppe Frankfurt a. M. des Volksbun⸗ des, Frankfurt a. M., Münzgaſſe 3. 8 Wektervorherſage: Fortdauer des unbeſtändigen Wetters, ſtel⸗ lenweiſe leichte Niederſchläge. Die Verſammlung der Althaus⸗ beſitzer, welche für kommenden Samstag im „Kaiſerhof“ vorgeſehen war, kann umſtändehalber nicht ſtattfinden. Der nächſte Verſammlungstermin wird morgen Freitag bekanntgegeben. * Metallarbeiter⸗Verſammlung. Heute Abend findet im„Karpfen“ eine wichtige Verſammlung ſämtlicher hieſiger Metallarbeiter ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. * Ehrenabend der S. S. Der hie⸗ ſige Sturm 3/IIl/33 der SS. hat für Sams- tag, den 15. Juli, abends 8 Uhr, im Kaiſer⸗ hof einen Ehrenabend arrangiert. Den Beſuchern wird gewiß einige frohe Stunden bereitet wer— den. Die geſchätzte Einwohnerſchaft iſt hierzu freundlichſt eingeladen. * Wirteverſammlung. Geſtern fand in Heppenheim im Gaſthaus zum halben Mond eine Wirteverſammlung ſtatt, in welcher über die derzeitige Lage im Gaſtwirtsgewerbe und den ſtändiſchen Aufbau referiert wurde. Das hieſige Gaſtwirtsgewerbe war ebenfalls vertreten. * Die große Autoſtraße Hamburg- Frankfurt ⸗Baſel ſoll auch die Gemarkung zwiſchen Bürſtadt und Lorſch durchkreuzen. Die Straße wird den Lorſcher Wald durchziehen. Um das notwendige Gelände für die 30 Mtr. breit werdende Straße zu gewinnen, iſt es not⸗ wendig, daß allein im Gebiet des Lorſcher Wal⸗ des 125000 Quadratmeter Wald abgetrieben merden. . Die Gewalt, nicht die Meinung iſt die Königin der Welt, aber die Meinung nützt die Gewalt aus. B. Pascal. Mitteilungen der M. 8. D. A. P. Aehtung Kraftfahrer! Der Unterzeichnete iſt mit der vorläufigen Führung der Bereitſchaft der N. S. K. K. und des noch zu bildenden S. A.⸗Motorſturms in Viernheim beauftragt. Alle Polksgenoſſen, die ſich bereits zur N. S. K.. gemeldet haben, ſind verpflichtet zum Appell am kommenden Frei⸗ tag abend 9 Uhr im Parteilokal zum Kaiſerhof pünktlich zur Stelle zu ſein. Weiteren, auf dem Boden der National- ſozialiſtiſchen Weltanſchanung ſtehenden Kraft⸗ fahrern, iſt am Freitag letztmals Gelegenheit gegeben, ihren Beitritt zur Motor- SA. zu voll- ziehen. Die Aufnahme iſt allerorts geſperrt und nur hier ausnahmsweiſe bis 16. Juli freige⸗ geben, um die Bildung einer S. A.-Motorſchar zu ermöglichen. Ebenſo werden Eintrittserklär⸗ rungen in das N. S. K. K. entgegengenommen. Für die Zukunft wird es in Deutſchland nur einge maßgebende Vertretung der Kraftfahrer geben und das wird das N. S. K. K. ſein. Ich erwarte alſo zahlreiches Erſcheinen und bemerke noch, daß nur ſolche in Frage kommen, die ein eigenes Kraftfahrzeug(Motorrad, Per- ſonenwagen, Laſtwagen) beſitzen. Heil Hitler! SA-⸗Motorſchar, Viernheim N. S. K.K., Viernheim m. d. F. b.: Schweigert. Der Kampfbund f. Gewerbetreibende Viernheim. Geſtern Abend fand im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Kaiſerhof“ die zweite Zuſammen⸗ kunft der hieſigen Gewerbetreibenden ſtatt, welche zufriedenſtellend beſucht war. Da bei der Ver⸗ öffentlichung der Einladung durch den Ortsgrup⸗ penführer nur die Inhaber von Kolonial-, Lebens⸗ und Kurzwarengeſchäfte anſtatt alle Ge⸗ ſchäftsinhaber ſämtlicher Branchen einge⸗ laden waren, war der Beſuch nur befriedigend. Der Ortsgruppenführer der N. S. D. A. P., Herr Franzke, ſprach kurze, ſachliche Einlei⸗ tungsworte und eröffnete die Verſammlung.— Anſchließend ſprach Herr Reis, daß es hüöchſte Zeit iſt, daß ſich auch die hieſigen Geſchäftsleute organiſieren. Wären ſie ſchon vor etwa 2 Jahren organiſiert geweſen, dann wären wir von den Warenhäuſern nicht überrumpelt worden. Sodann wurde als 1. Vorſitzender Herr Reis 2. 5 Herr Winkenbach Beiſitzer Herr Winkler Schriftführer Herr Brechtel beſtimmt.— Um ¼12 Uhr wurde die Ver- ſammlung mit einem dreifachen Sieg Heil auf unſeren Führer Adolf Hitler geſchloſſen. Der Schriftführer. Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Freitag, den 14. Juli 1933, vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück 6. Gew. Nr. 50 Oberlück 11. Gew. Nr. 3 Oberlück 11. Gew. Nr. 11 Mittlerer Garten(Kurzgewann) Nr. 4 Brunnenacker 1. Gew. Nr. 20 Sandgaben Nr. 39 Sandgaben(Reſt) Nr. 76 Kleinbruchfeld 1. Gew. 275% Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld 74 Großbruchfeld 2. Gew. 26 Rothfeld 2. Gew. Nr. 50 Vierruthen 48 Vierruthen 5421 Krottenwieſe(A) 424 Oberbruchweide. 19 4 Erlen Nr. 34 Erlen a 64 Oberbruchweide Nr. 21 Kleiner neuer Garten Nr. 5 Schloth Nr. 109 Schloth Nr. 110 Schloth Nr. 126 Schloth Nr. 62 Betr.: Verſteigerung des Faſeldungs. Der Dung im Faſelſtall wird am Freitag, den 14. Juli 1933, vormittags 11 Uhr auf dem Rathaus in verſchiedenen Loſen öffentlich an die Meiſtbietenden verſteigert. Viernheim, den 11. Juli 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Gefunden wurde eine Geldbörſe mit Inhalt. Viernheim, den 12. Juli 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. Kraus. i