Inlon-Füm-Patast a Mur Heute und morgen Sonntag der große Hans Albers- Schlager se Wunderbares Beiprogramm! Versäume niemand Hans Albers] Anfang je 8 Uhr. Ende ½12 Uhr Morgen Sonntag Jugend- Vorstellung PPP Dellscher Arheilerverban 108 Baubewerdes. Bauarbeiter Morgen Sonntag, den 16. Juli, nachmittags 3 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Goldenen Karpfen“ eine . Feuerwehr- Uebung Am Sonntag, den 16. Juli 33 findet vormittags 5 Uhr eine Uöbung der Pflichtmannſchaften und zwar der Jahrgänge 1908 u. 1909 ſtatt. Signal um halb 5 Uhr. An⸗ auch ſämtliche aktive Führer und Spielleute. N Wer von der Pflichtmannſchaft unentſchul⸗ digt fehlt, wird zur Anzeige gebracht. Das Kommando. Zum Freischütz Morgen Sonntag mittag Tanz Verſtärkte Orcheſter! Es ladet freundlichſt ein Kapelle: Schwarz⸗Weiß. Der Wirt: P. Jochim. Sonntag großer Deutscher TIN Es ladet recht freundlichſt ein Der Wirt: Kapelle: Mich. Froſchauer Not- Weiß Prima hausmacher Wurſt! Schöne Gartenwirtſchaft! 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petit K koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit a t.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä r nicht übernommen werden Nummer 163 Montag, den 17. Juli 1933 50. Jahrgang Die Wirtſchaft wird entlastet Der Geſetzentwurf über die Steuererleichterungen Berlin, 16. Juli. Die Reichsregierung hat in ihrer großen Kabinettsſitzung auch einen Geſetzentwurf über Steuererleichterungen verabſchiedet, der für die Wirtſchaft ä erhebliche Entla⸗ ſtungen bringt. Der Geſetzentwurf beſteht aus vier Abſätzen, die im einzelnen folgen— des vorſehen: Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten Paragraph 1 regelt die Steuerermäßigun— gen für Inſtandſetzungen und Ergänzungen an Betriebsgebäuden. Bei der Einkommen⸗ und der Körperſchaftsſteuer ermäßigt ſich die Steuerſchuld für die Steuerabſchnitte, nach dem 30. Juni 1933 und vor dem 1. Januar 1935 endend, um 10 v. H. der Aufwendun⸗ gen für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungs⸗ arbeiten an Gebäuden oder Gebäudeteilen, die einem gewerblichen Betrieb des Steuerpflichtigen dienen, wenn die fol— genden drei Vorausſetzungen ge⸗ geben ſind: 1. Die Lohnſumme des Betriebes der Steu⸗ 5 erpflichtigen muß im Steuerabſchnitt der Fe oder Ergänzung um min⸗ deſtens den Betrag, für den die Steuer⸗ ermäßigung verlangt wird, über die Lohnſumme des unmittelbar vorange— gangenen Steuerabſchnittes hinausge⸗ hen. Bei der Gegenüberſtellung der Lohn⸗ ſummen werden Arbeitslöhne von mehr als 3600 Mark jährlich nicht berückſichtigt. „Zur Inſtandſetzung und Ergänzung der Gebäude dürfen nur inländiſche Erzeug⸗ niſſe verwendet werden, es ſei denn, daß geeignete inländiſche Erzeugniſſe nicht vor⸗ banden ſind oder ihre Verwendung zu einer unverhaltnismaßigen führen würde. 3. Beginn und Ende der Inſtandſetzungs— und Ergänzungsarbeiten müſſen in die Zeit nach dem 30. Juni 1933 und vor dem 1. Januar 1935 fallen. Einmalige Zuwendungen an Arbeitnehmer Der Paragraph 2 regelt die Steuerfrei— heit für einmalige Zuwendungen an Ar— beitnehmer. Gewährt ein Arbeitgeber ſei— nen Arbeitnehmern einmalige Zuwendun— en über den Betrag des vereinbarten Ar— eitslohnes hinaus, ſo gelten dieſe Zuwen⸗ dungen nicht als Einkünfte des Arbeitneh— mers im Sinne des Einkommenſteuergeſet— zes und nicht als Schenkungen im Sinne des Erbſchaftsſteuergeſetzes, wenn ſie in der Zeit vom 1. Auguſt 1933 bis 31. Dezember 1933 und in Form von Bedarfsdeckungs⸗ ſcheinen erfolgen. Bedarfsdeckungsſcheine ſind gegen Entrichtung des entſprechenden Betrages bei den Finanzämtern erhältlich. Die Bedarfsdeckungsſcheine berechtigen zum Erwerb von Kleidern, Wäſche und Hausge— rät. Die Steuerfreiheit gilt nicht für Arbeit— nehmer, deren vereinbarter Arbeitslohn mehr als 3600 Mark jährlich beträgt. Steuerfreiheit für neue Anternehmungen Paragraph 3 regelt die Steuerfreiheit für neue Unternehmungen. Der Reichsminiſter der Finanzen wird ermächtigt, Unterneh— men zur Entwicklung neuer Herſtel⸗ lungs verfahren oder zur Hestellung neuartiger Erzeugniſſe falls hlerfür ein überragendes Rodünf nic dor geſamten Verteuerung deutſchen Volkswirtſchaft anerkennt! wird, für eine von ihm zu beſtimmende Ze't von den laufenden Steuern des Reiches und der Länder, die vom Einkommen vom Ertrag, vom Vermögen und vom Umſatz erhoben werden, ganz oder teilweiſe zu befreien. Ob ein überragendes volkswirtſchaftliches Be⸗ dürfnis im Sinne dieſes Geſetzes vorliegt, wird im Einzelfall durch den Reichsminiſter der Finanzen im Benehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter und dem Reichs⸗ miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft beſtimmt. Die Freiſtellung von Steuern darf nicht zu einem unmittelbaren Wettbe⸗ werb mit Unternehmen führen, die am 15. Juli 1933 in der deutſchen Volkswirtſchaft bereits beſtanden haben. Im Paragraph 4 wird der Reichsminiſter der Finanzen er— mächtigt, zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſetzes Rechtsverordnungen und all⸗ gemeine Verwaltungsvorſchriften zu er— laſſen. Neuerrichtete Wohngebäude Ein weiterer Geſetzentwurf ſieht die Steu— erbefreiung neuerrichteter Wohngebäude vor, und zwar wird dem Paragraph 14, Abſatz 1, des Realſteuerſenkungsgeſetzes vom 1. Dezember 1930 der folgende Schluß— ſatz angefügt:„Wohngebäude, die im Kalen— derjahre 1933 im Rohbau vollendet und bis zum 31. Mai 1934 bezugsfertig werden, gelten als im Rechnungsjahr 1933 bezugs⸗ fertig geworden.“ Der Paragraph 20, Ab- ſatz 1, des Grundſteuerrahmengeſetzes vom 1. Dezember 1930 wird durch Einfügung des in Artikel 1 enthaltenen Satzes in gleicher Weiſe geändert. Das Geſetz tritt rückwir⸗ kend mit dem 1. April 1933 in Kraft. Keine Boylottmaßnahmen gegen bürgerliche Zeitungen Berlin, 16. Juli. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat an ſämk⸗ liche Treuhänder der Arbeit folgendes Reichsdienſttelegramm gerichket: Reichsleitung der NS DAP. hat Gauleiter und Gauzeitungen angewieſen, Boykokkmaß⸗ nahmen und Zwangsandrohungen gegen bürgerliche Jeitungen zu unkerlaſſen und alle in dieſer Richtung ergangenen Aufrufe zurückzuziehen. Bitte Treuhänder an Durch⸗ führung dieſer Maßnahme mitzuwirken. Die Getreideernte 1933 Berlin, 16. Juli. Die Getreideernte 1933 wird nach dem Stand der Felder zu Anfang Juli 1933 vor⸗ ausſichtlich nicht den gleich hohen Ertrag des Vorjahres erbringen, bei normaler Weiter⸗ entwicklung des Feldbeſtandes aber auch nicht ſtark hinter der Ernte 1932 zurückblei⸗ ben. Da zu den neuen Getreidevorräten not⸗ falls die in den zurückliegenden Monaten geſchaffene nationale Getreidereſerve des Reiches treten könnte, iſt die Bedarfsdek⸗ kung im Wirtſchaftsjahr 1933⸗34 allein auf nationalwirtſchaftlicher Grundlage, alſo ohne zuſätzliche Getreideein⸗ fuhr, geſchert. Um dem Markt Raum zu geben für eine Preisentwicklung, die dem Bauern den ge⸗ rechten Lohn für Arbeit und Aufwendung ſichert, wird daher in Gegenſatz zu den ver⸗ gangenen Jabren eine äuſätzliche Einfuhr von ausländiſchem Getreide nicht zugelaſſen werden. Der Viererpalt unterzeichnet Vier Exemplare in vier Sprachen. Rom, 16. Juli. Am Arbeitsliſche Muſſolinis im Palazze Venezia iſt der Viererpakt von den Bolſchaf⸗ tern Deutſchlands, Englands und Frank reichs und von Muſſolini, dem Schöpfer die. ſeg Vertrages, unterzeichnet worden. Der Pakt iſt in vier Exemplaren ſe in einer der Sprachen der vier Großmächle, ausgefertigt. Die vier Originale bleiben im Palazzo Ve- neui deponiert. Als erſter unterzeichnete der deutſche Bolſchafter Herr von Haſſell, dann die Botſchafter Englands und Frank-; reichs und ſchließlich der italieniſche Regie- rungschef. Der weſentliche Inhalt des Paktes Der weſentliche Inhalt des Viermächte⸗ paktes, der, wie anzunehmen iſt, in Bälde durch die beteiligten Staatsoberhäupter ra⸗ tifiziert und damit in Kraft treten wird, iſt folgender: N 1. Die vertragſchließenden Teile werden ſich über alle ſie angehenden Fragen ver⸗ ſtändigen und verpflichten ſich, im Rahmen des Völkerbundes eine auf die Wahrung des Friedens gerichtete Politik wirkſamer Zuſammenarbeit zwiſchen allen Mächten nach Kräften anzuſtreben. 5 2. Unbeſchadet der Befugniſſe der Völker⸗ bundsorgane verpflichten die Vertragsſtaa⸗ ten ſich untereinander, alle Vorſchläge zu prüfen, die ſich auf die wirkſame Anwen⸗ dung der Völkerbundsſatzung und nament⸗ lich auf deren Artikel 10(Garantie gegen äußere Angriffe), 16(Sanktionen gegen den Angreifer), 19(Reviſion) beziehen. 3. Die durch die Abrüſtungskonferenz et— wa nicht erledigten Fragen, die die vier Mächte beſonders betreffen, ſollen gemein— ſam erneut geprüft werden. 4. Schließlich beſtätigen die Vertragsſtaa⸗ ten ihren Willen, ſich über alle europäiſchen Fragen wirtſchaftlicher Art, namentlich ſo⸗ weit ſie den wirtſchaftlichen Wiederaufbau Europas betreffen, zu verſtändigen und die Regelung dieſer Fragen im Rahmen des Völkerbundes zu ſuchen. In der Präambel des Paktes wird auf die beſonderen Pflichten der Vortrags⸗ taaten als ſtändige Mitglieder des Völker— bundsrates und als Unterzeichner der Lo— carno⸗Verträge hingewieſen ſowie auf die Verpflichtungen, die ſich ergeben aus dem Kellogg⸗Pakt und der im Verlaufe der Ab⸗ rüſtungskonferenz abgegebenen Erklärung, wonach die Staaten auf die Anwendung von Gewalt verzichten. Seiner grundſätzlichen Bedeutung ent— ſprechend iſt dieſer auf die ſtaatsmänniſche Initiative des italieniſchen Regierungschefs zurückzuführende Viermächtepakt auf lan ge Sicht geſchloſſen, nämlich zunächſt auf zehn Jahre. Henderſons römiſche Miſſion Rom, 16. Juli. Der, wie bereits gemeldet, in Rom einge— troffene Präſident der Abrüſtungskonferenz, Henderſon, iſt von Muſſolini empfangen worden. die Zeitung„Tribuna“ weiſt in ihrem Begrüßungsartikel darauf hin, daß Henderſon die italieniſche Politik, die auf eine Herabſetzung der Rüſtungen hinziele, kenne. Wenn die Abrüſtungskonferenz auf Schwierigkeiten geſtoßen ſei, ſo ſei das nicht die Schuld Italiens. Das große Werk Die Einigung der evangeliſchen Kirche. Das Reichskabinett hat in ſeiner großen. bis in die ſpäten Nachtſtunden des Freitag; dauernden Sitzung gewaltige Arbeit gelei- tet. 42 Vorlagen ſind verabſchiedet worden, die alle von beſonderer Bedeutung für den Aufbau des neuen Staates und die künftige Geſtaltung des deutſchen Lebens überhaupt ſein werden. Die Geſetze ſind das Ergebnis wochenlanger Arbeit und die Frucht enger Ade ee en vieler berufener Inſtanzen. Von den Geſetzen, die in ihrem näheren In— halt bereits bekanntgegeben worden ſind, wird neben dem Geſetzentwurf über Steuer— erleichterungen, dem Geſetz über die zukünf— tige Staatsbürgerſchaft, dem Geſetz über das Verbot von Parteigründungen und der Ein— ziehung ſtaatsfeindlicher Vermögen, vor allem das Geſetz über die Verfaſſung der Evan⸗ geliſchen Kirche von weittragender Bedeu— tung ſein. Der Geſetzentwurf hat ſieben Arti⸗ kel, in denen beſtimmt wird, die Deut— ſche Evangeliſche Kirche iſt eine Körperſchaft des öffentlichen Rechtes des Reiches. Die Pflichten und Rechte des Deutſchen Evangeliſchen Kirchenbundes gehen auf die Deutſche Evangeliſche Kirche über. Weigern ſich die zuſtändigen Organe einer Landes⸗ kirche, Umlagen der Deutſchen Evangeliſchen Kirche auf den Haushalt zu bringen, ſo hat auf Erfuchen der Reichsregierung die zuſtän⸗ dige Landesregierung die Eintragung der Leiſtungen in den Haushalt zu veranlaſſen. Im förmlichen Diſziplinarverfahren gegen kirchliche Amtsträger ſind erſtens die kirchli⸗ chen Diſziplinarbehörden berechtigt, Zeugen, und Sachverſtändige zu vereidigen, die Amtsgerichte verpflichtet, den Rechtshilfe⸗ erſuchen der kirchlichen Diſziplinarbehörden ſtattzugeben. Die in der Deutſchen Evangeliſchen Kirche zuſammengeſchloſſenen Landeskirchen führen am 23. Juli 1933 Neuwahlen für dieje⸗ nigen kirchlichen Organe durch, die nach gel⸗ tendem Landeskirchenrecht durch unmittel— bare Wahl der kirchlichen Gemeindemitglie⸗ der gebildet werden. Soweit nach Landes⸗ kirchenrecht weitere Organe durch mittelbare Wahlen zu bilden ſind, finden dieſe Wahlen bis zum 31. Auguſt 1933 ſtatt. Dabei wird den von ihrer Ortskirche abweſenden Wahlberechtigten eine Stimmabgabe durch Bevollmächtigte ermöglicht. Ein Bevoll⸗ mächtigter des Reichsminiſters des Innern überwacht die unparteiiſche Durchführung der Beſtimmungen dieſes Artikels. Aus der Tatſache, daß die Deutſche Evan⸗ geliſche Kirche eine Körperſchaft des öffentli⸗ chen Rechtes des Reiches iſt, ergibt ſich, daß nur das Reich ausſchließlich zuſtändig iſt, die Rechtsnormen zu treffen, die von ſtaatlicher Seite notwendig ſind, um den Beſtand und die ordnungsmäßige Verwaltung der Deut⸗ ſchen Evangeliſchen Kirche zu gewährleiſten. Die weitere Regelung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen dem Reich und der Deutſchen Evange⸗ liſchen Kirche ſoll einem in Kürze zum Ab⸗ ſchluß zu bringenden Vertrage vorbehalten bleiben. In die deutſche Nationalſynode werden als Synoden und Kirchenleitungen entſandt: Von der evangeliſchen Kirche der altpreußiſchen Union 19 Mitglieder, von den ꝛvangeliſchen Landeskirchen in Heſſen, Heſſen⸗Kaſſel, Naſſau und Frankfurt⸗Main zuſammen zwei Mit⸗ glieder, von der vereinigten evangeliſchen proteſtantiſchen Landeskirche Ba dens ein Mitglied, von der vereinigten evangeliſchen chriſtlichen Kirche der Pfalz ein Mitglied, von der evangeliſchen Landeskirche Würt⸗ temberg zwei Mitglieder, von den übri⸗ gen evangeliſchen Kirchen zuſammen 15 Mitglieder, deren Verteilung im einzelnen beſtimmt iſt. Zur Bildung des geiſtli⸗ chen Miniſteriums werden bis auf weiteres entſandt u. a. von der Evangeliſchen Kirche der altpreußiſchen Union fünf Vertre⸗ ter, von den Evangeliſchen Landeskir⸗ chen Heſſen, Heſſen⸗Kaſſel, Naſſau und Frankfurt⸗Main zuſammen zwei Ver⸗ treter, von der vereinigten evangeliſchen Landeskirche Baden und der evangeliſchen ter. Das bisherige Recht bleibt in Kraft, ſo⸗ weit es nicht der Verfaſſung entgegenſteht. Bis zur Wahl des Reichsbiſchofs werden deſſen Befugniſſe durch eine Perſön⸗ lichkeit wahrgenommen, die von den Be⸗ vollmächtigten der Deutſchen Evangeliſchen Kirche beſtimmt wird. Das neue Geſetzeswerk Berlin, 16. Juli. In der Freitag-Abendſitzung des Reichs⸗ kabinetts, die ſich bis Mitternacht ausdehnte, wurden weitere bedeutſame Geſetze verab⸗ ſchiedet: Zinserleichterungen in der Landwirtſchaft Das Reichskabinett hat in ſeiner Sitzung u. a. ein Geſetz über die Zinserleichterung für landwirtſchaftliche Kredite verabſchiedet. Die Landwirtſchaft hat den Vorteil der Zinsſenkungen, die durch die Notverordnun— gen vom 8. Dezember 1931 und 27. Sep⸗ tember 1932 herbeigeführt worden ſind, bis— her für die aus Auslandsanleihen ſtammen— den Kredite nicht gehabt. Der Geſetzentwurf verfolgt nun den Zweck, dieſe die Landwirt⸗ ſchaft bedrückende Ausnahme zu beſeitigen, ohne in die Rechte der ausländiſchen An— leihegläubiger einzugreifen. Der ſtändiſche Aufban der Landwirtſchaft Der Geſetzentwurf über die Zuſtändigkeit des Reiches für die Regelung des ſtändiſchen Aufbaues der Landwirtſchafk beſtimmt: Das Reich hat die ausſchließliche Geſetzge— bung über die Neuregelung des Aufbaues des Standes der deutſchen Landwirtſchaft. Die beſtehenden landesgeſetzlichen Beſtim⸗ mungen bleiben bis zu einer reichsgeſetzlichen Regelung in Kraft. Die öffentlich⸗rechtlichen und die freien wirtſchaftlichen Berufsvertretungen der Landwirtſchaft, die Verbände, landwirtſchaft— liche Genoſſenſchaften und die Vertretungen des Landhandels haben bei der Durchfüh— rung der Vorarbeiten auf Erfordern des Reichsminiſters ſür Ernährung und Land— wirtſchaft Hilfe zu leiſten. Warenhaus⸗ und Filialſteuer Durch das von der Reichsregierung ver— abſchiedete Geſetz zur Regelung der Waren— hausſteuer und der Filialſteuer für das Jahr 1933 wird die Landesregierung ermächtigt, die Warenhausſteuer wie folgt zu erhöhen: Soweit die Warenhausſteuer als Landes⸗ ſteuer erhoben wird, können die Steuerſätze bis höchſtens auf das Doppelte des bisheri⸗ gen Steuerſaßes erhöht werden. Soweit die Warenhausſteuer als Gemeindeſteuer erho⸗ zen wird, kann der landesrechtlich beſtimmte Höchſtſatz der Warenhausſteuer auf höchſtens nas Doppelte des bisherigen Höchſtſatzes er. höht werden. Die Landesregierung kann die Gemeinden zur Erhöhung der Warenhaus— teuer mit einem beſtimmten Mindeſtſatze derpflichten. In Ländern, in denen die Warenhausſteuer noch nicht beſteht, kann die Landesregierung eine Warenhausſteuer ein— jühren. Das Geſetz über die Regelung der Filial⸗ ſteuer vom Jahre 1933 enthält ähnliche Heſtimmungen. Veendetes Kommiſſariat Jür die evangeliſchen Landeskirchen. Berlin, 16. Juli. Der Kommiſſar für die evangeliſchen Landeskirchen, gez. Jäger, gibt unter dem Datum Berlin, 14. Juli bekannt: Nachdem die Verfaſſung für die Deutſche Evangeliſche Kirche zuſtandegekommen iſt, hat der Herr preußiſche Miniſter für Wiſ⸗ ſenſchaft, Kunſt und Volksbildung mit Erlaß vom 14. 7. 1933 mein Kommiſſariat für die evangeliſchen Landeskirchen mit dem heuti— gen Toge beendet. Ich erkläre daher die von mir auf Rechts— anwalt Dr. Lothar Sand, Kirchenprovinz Oſtpreußen; Pfarrer Thom, Kirchenprovinz Pommern; Supenintendent Will, Kirchen— provinz Grenzmark Poſen-Weſtpreußen; Rechtsanwalt Dr. Schmidt, Kirchenprovinz Schleſien; Pfarrer Eckert, Kirchenprovinz Nordbrandenburg; Rechtsanwalt Dr. Noack, Kirchenprovinz Sachſen; Pfarrer Adler, Kirchenprovinz Weſtfalen; Landrat Dr. Krummacher, Kirchenprovinz Rheinprovinz; Konſiſtorialrat Kinder, evangeliſch⸗lutheri⸗ ſche Landeskirche Schleswig-Holſtein; Pfar⸗ rer Hahn, evangeliſch⸗lutheriſche Landeskir⸗ che Hannover; Paſtor Engels, evangeliſch⸗ reformierte Landeskirche in Heſſen⸗Kaſſel, ſowie evangeliſche Landeskirche von Waldeck und Pyrmont; Pfarrer Albert Walther, evangeliſche Landeskirche in Naſſau ſowie Frankfurt a. M. übertragenen Vollmachten mit ſofortiger Wirkung als erloſchen. Hiermit verbinde ich meinen Dank für die in treuer Pflichterfüllung geleiſtete Arbeit. Landeskirche Württembergs je ein Vertre⸗ „Die Cpangelſche Verlung Ein Bund aller aus der Reformation erwachſenen Bekenntniſſe Berlin, 16. Juli. Das von der Reichsregierung beſchloſſene und gleichzeitig verkündete Geſetz über die Verfaſſung der Deutſchen Evangeliſchen Kirche iſt vom 14. Juli datiert. Das Ver⸗ faſſungswerk beginnt mit folgenden Wor⸗ ten: „In der Skunde, da Golt unſer Nail Holk eine große geſchichtliche Wende erleben läßt, verbinden ſich die deutſchen gen ſchen Kirchen in Fortführung und Vollen. dung der durch den Deulſchen Evangeliſchen Kirchenbund eingeleiteten Einigung zu einer einigenden Deutſchen Evangeliſchen Kirche. Sie vereinigt die aus der Reformation er- wachſenen gleichberechtigt nebeneinander ſte⸗ henden Bekenntniſſe in einem feierlichen Bund und bezeugt eine Taufe, einen Gokt und Vater unſer aller, der iſt über allem und durch alle in allen.“ Die Deutſche Evangeliſche Kirche gibt ſich nachſtehende Verfaſſung: Arkikel 1. Die unantaſtbare Grundlage der deuk⸗ ſchen Evangeliſchen Kirche iſt das Evan⸗ gelium von Jeſus Chriſtus, wie es uns in der heiligen Schrift gezeigt und in den Bekennkniſſen der Reformation er- neut ans Licht getrelen iſt. Hierdurch werden alle Vollmachten, deren die Kirche für ihre Sendung bedarf, be⸗ ſtimmt und begrenzt. Arkikel 2. Die Deutſche Evangeliſche Kirche gliedert ſich in Landeskirchen. Bekenntnisver⸗ wandte Kirchengemeinſchaften können ange— ſchloſſen werden. Die Art des Anſchluſſes wird durch ein Geſetz beſtimmt. Die Landeskirchen bleiben in Bekennt— nis und Kultus ſelbſtändig. Die Deutſche Evangeliſche Kirche kann den Landeskirchen für ihre Verfaſſung, ſoweit dieſe nicht bekenntnismazig gebunden iſt, durch Geſetz einheitliche Richtlinien geben. Arkikel 3 beſtimmt, daß d'? Deutſche Evangeliſche Kirche das deutſche geſamtkirchliche Rechts⸗ leben regelt, ebenſo ihr Verhältnis zum Staat und ihre Stellung zu anderen Reli— gionsgeſellſchaften. Arkikel 4. Die Deutſche Evangeliſche Kirche will die in ihr geeinte deutſch-evangeliſche Chriſten⸗ heit für die Erfüllung des göttlichen Auftra— ges der Kirche rüſten und einſetzen. Sie hat deshalb von der Heiligen Schrift und den reformakoriſchen Be. kenntniſſen her ſich um eine einheitliche Haltung in der Kirche zu bemühen und der kirchlichen Arbeit Ziel und Richtung zu weiſen. Ihre beſondere Fürſorge widmek ſie dem deutiſchen Volkstum, vornehmlich der Jugend. Arkikel 5 beſtimmt, daß an der Spitze der Kirche der lutheriſche Reichsbiſchof ſteht. Dem Reichsbiſchof ſteht ein geiſtliches Miniſte⸗ rium zur Seite. Eine deutſch⸗evangeliſche Nationalſynode wirkt bei der Ge— ee der Kirchenleitung und bei der Ge⸗ etzgebung mit. Beratende Mitglieder er⸗ wirken den im deutſchen f Volkstum lebendigen Kräften die freſe, ſchöpferiſche Mitarbeit im Dienſt der Kirche. s Artikel 6. Der Reichsbiſchof vertritt die Evangeliſche Kirche. Er iſt berufen, die Gemeinſamkeit des kirchlichen Lebens in den Landeskirchen ſichtbar zum Ausdruck zu bringen und für die Arbeit der Deulſchen Evange⸗ liſchen Kirche eine einheitliche Führung zu gewährleiſten. Er trifft die zur Sicherung der Verfaſſung erforderlichen Maßnahmen. Er ſetzt auch die Mitglieder des geiſtlichen Miniſteriums in ihr Amt ein und tritt mit den führenden Amtsträgern der Landeskirchen zu regel⸗ mäßigen Sitzungen und zu Beratungen zuſammen. Er vollzieht ferner die Ernen⸗ nung und Entlaſſung der Beamten der Deutſchen Evangeliſchen Kirche. Der Reichsbiſchof hat das Recht, ſede geiſtliche Amtshandlung vorzunehmen, in Sonderheit zu predigen, Kundgebun⸗ gen im Namen der Deutſchen Evange⸗ liſchen Kirche zu erlaſſen und außeror⸗ denkliche Buß- und Feſtgottesdienſte anzuordnen. Deutſche Soweit es ſich hierbei um die Wahrung und Pflege eines anderen Bekenntniſſes handelt, werden ſeine Befugniſſe durch das hierfür berufene Mitglied des geiſtlichen Miniſte⸗ riums wahrgenommen Die Wahl des Reichs biſchofs Der Reichsbiſchof wird der National- ſynode von den im leitenden Amt ſtehenden Führern der Landeskirchen in Gemeinſchaft mit dem geiſtlichen Miniſterium vorgeſchla⸗ gen und von der Nationalſynode des Bi. ſchofsamtes berufen. Die Aufgaben des geiſtlichen Miniſte⸗ riums und der weiteren Kircheneinrichtun⸗ gen ſind bereits bekanntgegeben worden. Es iſt nur noch zu erwähnen, daß die Mitglie⸗ der des geiſtlichen Miniſteriums vom Reichsbiſchof ernannt werden. Es beſteht aus drei Theologen und einem rechtskundi⸗ gen Mitglied, das die Deutſche Epangeliſche Kirchenkanzlei als oberſte kirchliche waltungsbehörde leitet. Das geiſtliche Mi⸗ niſterium trägt dem Reichsbiſchof gegenüber die Verantwortung für die Einheit der Kir⸗ Deutſche Tagesschau Reichsmittel für Arbeitsbeſchaffung. Durch Reichsgeſetz vom 13. Juli 1933 iſt der Bürgſchaftsbetrag, den der Reichsfinanz⸗ miniſter zur Sicherung von Arbeitsbeſchaf⸗ fungskrediten auf Grund der Verordnung des Reichspräſidenten über finanzielle Maßnahmen auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung zu Laſten des Reiches zu übernehmen ermächtigt war, von 500 Millionen auf 600 Millio⸗ nen Mark erhöht worden. evangeliſchen Ver⸗ 5 a 759 5 0 Das Reichskabinett hat in ſei am 14. Juli ein neues Geſetz über ei. abſtimmung beſchloſſen. In der Begründung zu dieſem Geſeß heißt es u. a.: Das Volks- entſcheidsrecht der Weimarer Reichsverfaſſung kennt den Voltsentſcheid nur nach voraufge⸗ gangenem parlamentariſchen Geſetzgebungsakt, Bei der Entſcheidung politiſcher Fragen außer halb der Geſetzgebung war die Anrufung des Geſamtvolkes bisher nicht möglich. g Das neue Geſetz über Volksabſtimmung ermöglicht es der Reichsregierung, das Volk zu befragen, ob es einer von ihr be⸗ abſichtigten Maßnahme zuſtimmt oder nicht. Bei der Maßnahme kann es ſich auch um ein Geſetz handeln. Das neue Geſetz ſchafft alſo einen neuen Weg der Volksgeſetzgebung, bei dem das Volk in ſeiner Geſamtheit der Geſetzgeber iſt. Die Vollsabſtimmung in dem Volksbefra⸗ gungsverfahren iſt eine neue Art der Volks⸗ abſtimmung, auf die daher die Beſtimmungen des in der Reichsverfaſſung geregelten Volks.“ entſcheides keine Anwendung finden können.! Bei der neuen Volksabſtimmung entſcheidet die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen und zwar auch dann, wenn die Abſtimmung ein Geſetz betrifft, das verfaſſungsändernde Vorſchriften enthält. Die Maßnahme, die die Zuſtimmung des Volkes gefunden hat, wird 5 vom Reichskanzler ausgefertigt und im Reichs⸗ a geſetzblatt verkündet. Geündertes Genoſſenſchaftsgeſetz Geänedrtes Genoſſenſchaftsgeſetztt ziz Durch ein neues Geſetz wird in das bis⸗ herige Genoſſenſchaftsgeſetz u. a. eingefügt:“ Die Aufkündigung iſt unwirkſam, wenn die Ge⸗“ noſſenſchaft vor dem Zeitpunkt, zu dem der! Austritt erfolgt wäre, aufgelöſt wird. Das Geſetz läßt die Fortſetzung einer aufgelöſten Genoſſenſchaft durch Beſchluß der Generalverſammlung zu. Die Durchführung des Auflöſungsbeſchluſſes einer Baugenoſſen⸗“ 193 ſchaft iſt unter den heutigen Wirtſchaftsver⸗ hältniſſen ſo ſchwierig, daß die Genoſſenſchaft in der Regel auf nicht abſehbare Zeit fort⸗ beſtehen muß und das Liquidationsverfahren ſich über viele Jahre b Der Entwurf läßt bei eingetragenen Ge⸗ noſſenſchaften unter beſtimmten Vorausſetzun⸗ gen und in beſchränktem Umfange eine Er⸗ höhung des Geſchäftsanteiles ungeach tet der Auflöſung der Genoſſenſchaft zu. Neuregelung der Milchwirtſchaft. Im Milchgeſetz wird Paragraph 38 geän⸗ dert. Dieſer Paragraph bietet die Handhabe 15 für eine zweckmäßige Organiſation der geſam⸗ ten Milchwirtſchaft im Reich. Bisher war die Handhabung des Paragraph 38 in die Hand der Landesregierungen gelegt. Der neue Para-“ graph 38 gibt die Möglichkeit, die Erzeuger⸗ betriebe und die Betriebe, die Milch und Milcherzeugniſſe bearbeiten oder verarbeiten, ſo⸗ 1 wie Betriebe, die mit Milch und Milcherzeug⸗ niſſen handeln, zur Regelung der Verteilung 1 und des Abſatzes von Milch und Milcher- zeugniſſen zuſammenzuſchließen. Bei der Feſt⸗ ſetzung der Preiſe und der Handelsſpannen wirken Preisausſchüſſe mit. Bilder aus unſerem neuen Roman„Deiner Hände Werk“ von Klothilde von Stegmann⸗Stein. 6 „Ach, bleibe doch noch!“ bat Erika,„ſolange habe ich dich ja nicht gehabt.“ fl N ö 1 „Könnten Sie ſich nicht entſchließſen, nach herüberzukommen— als meine Fraud“ ogg — Amerika — Mit deſſen Abdruck wir heute beginnen. landwirtſchaftlichen Bevölkerung größte Aufregung, da dle Seiche ſich immer ſtärker ausbreitet. 1 4 Politisches Allerlei Wien. Wie in anderen Bundesländern iſt jetzt auch in Steiermark der Hitlergruß, das Tragen von Abzeichen als Kennzeichen der Zugehörigkeit zur NSDAP ſowie das Singen des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes verboten worden. London. Der holländiſche Delegierte für die Weltwirtſchaftskonferenz, Collin, hat London im Flugzeug mit Kurs auf Rotter⸗ dam verlaſſen. Er wird in London am Mittwoch zurückerwartet. Schneefall und Hitzewelle Seltſame Wetterlaunen im Donaugebie.. Prag, 16. Juli In den Donauländern und dem Balkan, beſonders in Ungarn herrſcht eine ganz anormale Witterung. Dort ſind die Gegen⸗ ſätze der Witterung dermaßen, daß beiſpfels— weiſe in der ungariſchen Stadt Kapoſvar, wo alljährlich im Juli über eine unerträg— liche Hitze geklagt wird, einen ganzen Tau über Schnee fiel. Einer Hitzewelle in den Karpathen und den Transſylvaniſchen Alpen folgten heflige Schneegeſtöber, wie man ſie ſonſt nur im Winter erlebt. Die Flüſſe ſind über die Ufer getreten und führten gewaltige Ueberſchwemmungen herbei, wodurch die Ernle von Hunderten von Meilen fruchtbarſten Ackerlandes ver⸗ nichtek wurde. Tragödie eines Arbeitsloſen Bardenberg, 16. Juli. Ein Erwerbsloſer bat beim hieſigen Bür⸗ germeiſteramt, da er mittellos ſei, um eine Fahrgeldunterſtützung, um in ſeine Heimat zu gelangen. Verfügungsgemäß wurde der Mann abgewieſen, jedoch ſpäter von einem Beamten geſucht, weil er ſehr erſchöpft aus— ſah. Er ſollte durch Vermittlung des Amtes ein Eſſen einnehmen. Der Beamte erreichte ihn jedoch nicht mehr. Nach einer geraumen Zeit kamen einige Invaliden mit einer Meldung zum Polizeibüro:„Ein Mann ha— be in der Gegend von Lotſief Selbſtmord verübt.“ f Die ſofort angeſtellten Ermittlungen er— gaben nun, daß es ſich um den Erwerbs— loſen handelte. Er lag blutüberſtrömt auf ſeinen Kleidungsſtücken. Er hatte ſich die Pulsader mit einer Raſierklinge durch— geſchnitten. Geflügelcholera in England London, 16. Juli. In den Grafſchaften Norfolk und Suffolk iſt eine Geflügelcholera ausgebrochen, deren Ausmaße das engliſche Landwirtſchafts— miniſterium mit großer Sorge erfüllt. Man nimmt an, vorigen Jahres von Polen her eingeſchleppt daß die Krankheit im Herbſt ein muß. Täglich laufen in großer Zahl Meldungen der Landwirte bei den amtlichen Stellen ein, wonach kleineres Geflügel aller Art zu Hunderten von Stück von der Seuche befallen wird Seitens der Behörden 5 werden e umfangreiche Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen. In der herrſcht die ROMAN VON GERT ROTHREERG Copyright by Martin Feuchtwanger, Halſe(Saale) Ganz deutlich hörte er Mays Stimme: „Lu, bleib bei mir!“ Er lehnte ſich in ſeinen Sitz zurück, ſchlug den Mantel⸗ tragen hoch und zog die Automütze über den Kopf. „Ich komme, May, ich komme, ja!“ dachte er. Mit vorzüglicher Sicherheit ſteuerte der Pilot das Flugzeug. Wie ein Vogel ſchoß es durch die Lüfte. Stunde auf Stunde verging. Ruhig und unentwegt ſurrten die Propeller. Ruhig und unentwegt ſaß der Pilot am Steuer. Der Motor ratterte. Karell war früher oft mit einem Neu⸗ Luftfahrt tut not Die Luftfahet⸗Ausſtel'ung in Mannheim. Mannheim, 16. Juli. Die Rhein-⸗Neckar⸗Hallen beherbergen zur⸗ zeigt die von dem badiſch—pfälziſchen Luft⸗ fahrtverband veranſtaltete Luftfahrt⸗Aus⸗ ſtellung(Dela), die vom Luftſport ein an⸗ ſchauliches Bild gibt. Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger⸗ Mannheim wies in ſeiner Eröff⸗ nungsrede auf die Bedeutung der Luftfahrt hin. Jeder einzelne müßte einmal im Flug⸗ zeug über Mannheim geflogen ſein, um erſt die Schönheit der Landſchaft, aber auch den Genuß des Fliegens kennen zu lernen. Der Reichsſtatthalter in Baden habe ſich der Flie⸗ gerei ſehr angenommen, um ſie nach Mög⸗ lichkeit auszugeſtalten. Durch private Spen⸗ den wären 50000 Mark zuſammengekommen, die zur Beſchaffung von etwa einem Dutzend Flugzeugen verwendet werden ſollen, damit die Ausbildung der Flieger gefördert werden könnte. Die Ausſtellung zeigt ein Relief des Mann— heimer Flugplatzes, daneben ein Bild von der Hafraba, die für Mannheim als Zubringer— ſtraße eine ſtarke Bedeutung hat! Weitere Bilder vermitteln Anſichten verſchiedener Flug— häfen, des Flughafens der Zukunft, die Ent— wicklung des Nachtſtreckenfluges und„das Fluggeſetz im Bild“. In der großen Aus— ſtellungshalle wird in einer Werkſtatt der Bau von Segelflugzeugen und eine Reihe von fertigen Apparaten gezeigt. Mehrere Sportflugzeuge weiſen zu neuen Möglichkei— ten. So findet des DKW Flugzeug großes Intereſſe, das mit ſeinem 15 PS-Motor bei günſtigen Winden eine Geſchwindigkeit von etwa 40 Kilometer erreichen kann. Das Wo— chenend-Amphibium kann als Waſſerflugzeug verwendet werden, hat aber eingebaut ein Fahrgeſtell(Raupen) ſo daß es ſich auch auf dem Lande bewegen kann. Reges Intereſſe findet das Flugzeug der Zukunft: Flugzeug, Flugboot und Auto... Mannheim, 16. Juli.(Neuer B örſen⸗ vorſtand.) Als Vorſtandsmitglieder der Mannheimer Produktenbörſe wurden folgende Herren beſtätigt: Bürgermeiſter Jean Bonnet⸗ Friedelsheim, Direktor E. Hohenſtatt-Mann⸗ heim, Präſident F. Mayer-Großſachſen, Land— wirt A. Treiber-Mannheim-Seckenheim, Direk⸗ tor E. Werner⸗Mannheim, Mälzereibeſitzer H. Kling⸗Schriesheim, F. Kolb-Mannheim, Di⸗— rektor E. Schmitz-Mannheim und G. Blaul— Oggersheim(Pfalz). Mannheim, 16. Juli.(Selbſtmord⸗ verſuch im Rauſch.) Ein 39jähriger Tag⸗ löhner wollte in ſtark angetrunkenem Zuſtand von der Friedrichsbrücke aus in den Neckar ſpringen. Paſſanten vermochten nur mit, Mühe den bereits über der Brüſtung hängenden Betrunkenen zurückzuhalten; er wurde, bis er wieder nüchtern war, in den Notarreſt ge— bracht. Ladenburg, 16. Juli.(Neuer Bür— germeiſter.) NSDAP. und Zentrum wählten einſtimmig den im 27. Lebensjahr ſtehenden bisherigen Mannheimer Kreispro— pagandaleiter der NSDAP., Dr. Alfred Reuter, zum Bürgermeiſter von Laden— burg. Der bisherige kommiſſariſche Bürger— meiſter, Diplomverwaltungsbeamter Her— mann Hagen, hat 2 Jahre hier amtiert und ſich in dieſer Zeit um das Gemeinweſen ſehr verdient gemacht. 1 Vorbei! „May, meine May!“ er Eiſenketten zu ſchleppen. vorker Flieger gefahren, der im Klub verkehrte und ſeine 10 Bekannten abwechſelnd mit in ſein luftiges Reich hinauf⸗ nahm. Doch heute kam es ihm zum vollen Bewußtſein, wie hoch der Menſch eigentlich ſtand, der ſolche Er— findungen ſein eigen nannte. Es war ſehr kalt geworden, und ein häßliche Wind hatte ſich erhoben. Der Doppeldecker ſchwankte ein paarmal nicht unbedenklich. Karell ſuchte mit ſeinem Glas die Gegend ab. Später hatte ſich der Wind gelegt, und im ſtrahlenden Sonnenſchein flogen ſie an der Küſte dahin. Wieder ſuchte Karell die Gegend ab; das Flugzeug nahm jetzt ſeinen Kurs erheblich tiefer. Da— das mußte Mai⸗ ville ſein. Karell legte ſeine Hand auf den Arm des Führers“ Dieſer riß die Brille, dann die Mütze herunter. Lu Karell ſtarrte mit weit offenen Augen in das Ge⸗ ſicht ſeines Bruders. Das ohrenbetäubende Geknatter des Motors ſchloß eine Unterhaltung aus. „Was ſoll das heißen?“ Lu Karell ſchrie es durch den Lärm. Ein Lächeln war als Antwort auf dem Geſicht des Bruders. Da wußte Lu Karell, daß er in eine Falle gegangen war, daß ſein eigener Bruder ihn nun zur Strecke bringen würde. breitet. hatte. wartete. Da kam ihm blitzſchnell ein Gedanke. Er wollte dem da das Steuer entreißen— vielleicht glückte es. Da lähmte ihm plötzlich etwas den Arm. Er war wehrlos. Ganz leiſe ging der Motor, und Arthur Karells Stimme erklang: „Glaubteſt du Tor wirklich, ich würde dich zu May zurückbringen, damit ſie dich weiterhin lieben kann? Wir werden zuſammen in die Tiefe ſtürzen. Mir wird meine Erfindung helfen, aber du, du ſollſt ſterben.“ Da kam noch einmal die übernatürliche Kraft Lu Karells zum Durchbruch. Er ſchüttelte mit eiſerner Energie die Lähmung von ſich. Seine Arme waren ſo ſchwer, als habe Dennoch faßte er die Geſtalt des Bruders. Ein gellen⸗ des Hohnlachen, die elektriſchen Strahlen zerſtörten den Motor— und kopfüber ſauſte das Flugzeug in die Tiefe. Die Bewohner des kleinen Ortes liefen ſchreckensbleich zu der Unglücksſtelle. Das Flugzeug hatte ſich tief in den Erdboden eingegraben. Man zog unter den Trümmern die Leiche eines großen, ſchlanken Mannes hervor. Er war nicht im geringſten entſtellt. Er mußte ſchwere, innerliche Verletzungen erlitten oder ſich das Genick gebrochen haben. Sein Begleiter war nur eine unkenntliche Maſſe. Schreckensbotſchaft wurde auch in Karells Landhauſe ver⸗ Der alte Hausmeiſter ging mit einem Diener zu der Stelle, wo man die Verunglückten nebeneinander gebettet Ein Mann kam ihnen entgegen und ſtotterte mit weißen Lippen, daß man in dem einen Toten Karell erkannt habe. Der Hausmeiſter hielt ſich an dem jungen Diener feſt, um nicht umzuſinken. Sein erſter Gedanke galt der jungen Frau, die in Sehnſucht auf die Rückkehr ihres Gatten „Das— das iſt wohl unmöglich“, rang es ſich endlich von ſeinen Lippen.„Herr Karell iſt mit ſeinem berühmten Lauda, 16. Juli.(Die Biſamratte in der Tauber.) Im Oberlauf der Tau⸗ ber wurde in füngſter Zeit die Biſamratte feſtgeſtellt. Die württembergiſche Regierung hat bereits Gegenmaßnahmen angeordnet. Im badiſchen Teil der Tauber wurde die Biſam⸗ ratte bisher nicht gefunden. Karlsruhe, 16. Juli.(Städtiſche Kre⸗ dite für Reparaturen.) Um die Aus⸗ führung von Reparaturen an Wohngebäuden zu fördern, hat die Stadt einen Betrag für lurzfriſtige, bis zum 1. April 1934 zurück⸗ zuzahlende Kredite bereitgeſtellt. Dadurch wird es vielen Hausheſitzern möglich, von dem Zuſchuß von 2 Proſeit des Nepa alurau'wan⸗ des Gebrauch zu machen. Bisher wurden über 20000 Mark in 23 Fällen bewilligt. „Volk bei der Arbeit“. Berlin, 17. Juli. Ueber das Thema„Volk bei der Arbeit“ wird am Montag abend in der Zeit von 7.50 bis 8 Uhr Reichsminiſter Dr. Göbbels über alle deutſchen Sender ſpre⸗ chen. Das Bundeslegeln in Frankfurt Feierliche Uebergabe des Banners. Frankfurt a. M., 17. Juli. Aus Anlaß des 18. Deutſchen Bundeskegeln hat die alte Kaiſerſtadt Frankfurt ein feſt⸗ liches Gewand angelegt. Den offiziellen Auf⸗ takt bildete die feierliche Einholung des Bun— desbanners. Auf einem Feſtwagen wurde es vom Hauptbahnhof zum Römer geleitet, wo in dem ehrwürdigen Kaiſerſaal die Uebergabe an die Stadt erfolgte. Der Feſtvorſitzende Will! Born dankte für das außerordentliche Entgegenkommen, das die deutſchen Kegler in Frankfurt gefunden hätten. Sodann vollzog Bundesführer Paul Schluck-Wernigerode den ſymboliſchen Akt der Uebergabe. Er gab dem Wunſche Ausdruck, daß auch Frankfurt im neuen Reiche Adolf Hitlers wieder empor— blühen möge und ſo an dem Neubau des Rei— ches mithelfen könne. Namens der Stadtverwaltung übernahm Bürgermeiſter Linder das Bundesbanner. Er begrüßte die Kegler und verſicherte, daß die— ſe Tage des Bundeskegeln für alle ein un⸗ vergeßliches Erlebnis ſein werde. Allein⸗Weltſlug Poſt abgeflogen. Neuyork, 16. Juli. Der amerikaniſche Flieger Wiley Poſt iſt Samstag früh 4.10 Uhr amerikaniſcher Zeit(ungefähr 10 Uhr vormittags MCz.) in Neuyork zu ſeinem Allein-Weltrundfluge geſtartet. Poſt will den von ihm mit Gatty zuſammen im Jahre 1931 aufgeſtellten Re— kord brechen. * Das Handelsamt hat angeordnet, daß es keinem Flugzeug geſtattet iſt, ſich in einem Umkreiſe von einer halben Meile um das italieniſche Luftgeſchwader herum zu bewe— gen, während es auf ſeinem Fluge von Montreal nach Chicago begriffen iſt. Der italieniſche Geſchwaderflug ſoll, ſo heißt es in der Anordnung, während er über dem Gebiet der Vereinigten Staaten vor ſich geht, ſo ſehr wie möglich geſchützt und er— leichtert werden. Qual. a. zudenken. Die loor gegenüber. 7 1 Deutſche Schrift in den Schulen. Karlsruhe, 16. Jult. Die Preſſeſtelle bei Staatsminiſterium teilt folgende Bekanntm chung des Kultusminiſters mit: An die Schul⸗ behörden und Lehrer der Volksſchulen, der Taubſtummenanſtalten und gleichartigen nicht⸗ ſtaatlichen Lehranſtalten. Gemäß Ziffer 2 Abf. 2 der Bekanntmachung vom 18. Auguſt 1930 (Amtsblatt Seite 116) war bisher die Mög⸗ lichkeit gegeben, im Geſamtunterricht des erſten Schuljahres zur Vorbereitung für das Schrei⸗ ben die ſogenannten Grundbuchſtaben(rdõ⸗ miſche Steilſchrift) zu üben. Es wird hiermit unter Zurücknahme vorſtehender Beſtimmun⸗ gen angeordnet, daß in allen Schulen in Hin⸗ kunft die Erlernung des Schreibens mit der deutſchen Schreibſchrift zu beginnen hat. Sport vom Sonntag Fußball Bayern ſchlug Nordheſſen 62. 0 Das Vorſchlußrundenſpiel um den Adolf Hitler⸗Fußball⸗Pokal zwiſchen Bayern und Nordheſſen wurde am Samstag in München vor 12 000 Zuſchauern ausgetragen. Die 8 errangen einen verdienten 6:2(3:0) Sieg. ö 8. Dreietksfahrt der Rheinpfalz Arents⸗Köln ſiegt im Endſpurt vor Moßmann⸗ Lauterbach. Am Sonntag wurde die 8. Große Drei⸗ ecksfahrt der Pfalz auf der Strecke Iggelheim —, Schifferſtadt— Speyer— Iggelheim mit ſieben Runden zu insgefamt 180 Kilometer ausgefahren. Nach äußerſt ſcharfem Kampf— in der 7. Runde rüſteten nicht weniger als 12 von insgeſamt 21 Fahrern zum Endkampf— ſiegte der Kölner Arents mit einer halben Länge vor Mopmann⸗-Lauterbach(Schwarz⸗ wald) und Koch-Alzfeld bei Köln. Mannheimer National⸗Theater Im Nationaltheater: Montag, 17. Juli, 19.30 Uhr: Für die Theatergemeinde Deutſche Bühne— Büh⸗ nenvoltsbund— Abtlg. 28, 33, 80 bis 63, 73, 77 bis 78, 99 bis 102, 201 bis 331, 401 bis 414, 425 bis 427, 431, 433 bis 434, 451 bis 521, 905 bis 910 und Gruppe B und F: Der Vogelhändler. Ope⸗ rette von Carl Zeller, in der neuen Bear⸗ beitung. Dienstag, 18. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Miete A 30, Sonder⸗ miete A 15. Mittwoch, 19. Juli, 19.30 Uhr: Vogelhändler. Miete M 30. Donnerstag, 20. Juli, 19.30 Uhr: Vogel! dler. Miete C 30. Freitag, 41. Juli, 19.30 Uhr: Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Abt 56 bis 80, 86 bis 110, 146 bis 167, 17 bis 192, 201 bis 216, 420 bis 430, 801 bis 810 und Gruppe M und S: Der Vogelhändler. Samstag, 22. Juli, 19.30 Uhr: Der Vogelhändler. Miete D 30, Sonder⸗ miete D 15. Sonntag, 23. Juli, 19.30 Uhr: Vorſtellung der Spielzeit 1932⸗38: Vogelhändler. Miete B 30. Der Der Letzte Der Rennwagen gefahren und wird auch mit ihm die Heim fahrt angetreten haben.“ Gleich darauf durchfuhr ihn ſchreckhaft der Gedanke, daß Karell einen Unfall mit dem Wagen gehabt haben konnte und aus dieſem Grunde mit dem Flugzeug ge⸗ fahren war. Er war ja durch und durch Sportsmann. Was war natürlicher, als daß er auf dieſe Art verſucht hatte, ſchleunigſt heimzukommen? Er, der nur für Frau und Kind lebte. Der alte Mann lief, ſo ſchnell ihn ſeine Beine trugen. Dabei dachte er unausgeſetzt: „Es darf nicht ſein— es kann ja nicht ſein!“ Und es war doch ſo! Bleich und ſtarr lag Lu Karell auf dem blumigen Raſen. Und ſein alter Hausmeiſter rang die Hände in ſtummer Sein Hirn konnte es gar nicht faſſen, nicht aus⸗ denken, was jetzt werden, wer es der unglücklichen Frau des Toten beibringen ſollte. Der Jammer war nicht aus⸗ Ein Menſchenalter hatte der alte Mann ſeine Pflicht ge⸗ tan— doch noch nie war ſie ihm ſo ſchwer geworden wie in dieſer Stunde. 14*. Niedergebeugt von dem furchtbaren Schickſalsſchlag, ſaßen Grensburnes in Mays kleinem Salon Harry Reve⸗ Durch die offenſtehende Tür ſahen ſie die in ſich zuſammengeſunkene Geſtalt Mays, die am Lager ihres toten Mannes ſaß. May hatte noch keine Träne gefunden. Ein in alle Ewigkeit erſtarrter Schmerz lag auf ihrem Geſicht. Stumm blickte ſie in das geliebte Geſicht. Selbſt der Tod konnte dieſes Geſicht nicht verändern: Lu lag da, als ſchliefe er. Herr Grensburne hatte Schreibtiſch Lus nachgeſehen. Sie hatten den für Reveloor beſtimmten Brief gefunden. Und Harry hatte telegraphiſch Frau Bianke Karell nach Maiville gebeten. Sie erwarteten die Dame, die, wenn ſie kommen wollte, bald eintreſſen mußte. mit Harry Reveloor den (Fortſetzung folgt,) lo v STCCMAAUl-SIEIN 5 Nachdruck verboten. Erſtes Kapitel. Ein Kanonenſchuß, weithin über die blaue Fläche des Sees hallend, gab das Startzeichen. Im gleichen Augen⸗ blick ſchoſſen die Motorboote wie ziſchende Tiere durch die Wellen. Das Waſſer ſchäumte in weißem Giſcht auf. Un⸗ aufhörlich riefen die warnenden Hupen. Zuſammengeduckt in ihren Oelmänteln, die Südweſter tief in die Stirn ge⸗ zogen, ſaßen die Führer, wie verwachſen mit ihrem Boot. Waſſer ging in ſchweren Sturzwellen über die glänzenden Schiffsplanken, ſchlug ſchwer gegen die Männer an, die da wie feſtgeſchmiedet ſaßen, das Steuerrad in den zu⸗ ſammengeballten Händen. Der Wind jagte eine ſchwere Regenbö herüber; ein paar Segler, die vom Außenmeer hereinkamen, drehten erſchreckt bei. Vorüber ging die ſauſende Jagd der Rennfahrer wie ein Zug geſpenſtiſcher Wellenreiter. Vor dem Pavillon, der am Ende des Seeſtegs ſtand, hatte ſich eine Gruppe Herren aufgeſtellt, alle mit Feld⸗ ſtechern bewaffnet, die in angeſpannteſter Aufmerkſamkeit dem Start der Boote folgten. Auf den erſten Blick ſah man, daß dieſe Männer hier verſchiedenen Ländern an— gehörten. Und wirklich hatte auch dieſer Motorjachtwett— bewerb Teilnehmer aus den verſchiedenſten Ländern herbeigerufen. Hauptſächlich waren es Angehörige nor— diſcher und deutſcher Länder, die hier dem Wettrennen ihrer Boote zuſahen. Abgeſehen von dem Privatmann, dem Earl of Aldrige, der bei keiner Motorbootkonkurrenz in England ſowohl wie im Auslande fehlte, waren es zumeiſt Beſitzer großer europäiſcher Werften, die hier mit der Konkurrenz zugleich ein geſchäftliches Intereſſe ver— banden. In der erſten Reihe ſtand ein vornehm ausſehender, älterer Herr, mit weißem Bart und ſcharfgeſchnittenem Geſicht, aus dem zwei blaue Augen voll Energie und Leb⸗ haftigkeit leuchteten. Er wurde aus dem Hintergrund un⸗ auffällig beobachtet von zwei abſeits ſtehenden jungen Leuten. Der eine von ihnen ſagte gedämpft zu dem anderen: „Ich habe ſchon bei der Beſichtigung vor dem Start verſucht, an die Boote vom Bremerwerk heranzukommen; aber ſie ſind verteufelt gut bewacht. Sie haben da irgend⸗ eine neue Konſtruktion bei ihrem Motor ausgeknobelt, die ſie heute zum erſten Male ins Rennen bringen. Es ſollte mit dem Teufel zugehen, wenn dieſe Deutſchen nicht wieder etwas erfunden hätten, um den Sieg für ſich heim⸗ zuholen.“ Er ſchwieg, denn dort, an der Grenze, wo die See in den ſtillen Bodden überging, waren die Rennboote ver— ſchwunden— ein Sirenenſignal zeigte, daß ſie die Binnen⸗ grenze überſchritten und nun ins offene Meer hinaus⸗ raſten. In die Gruppe vor dem Pavillon kam geſpannte Er⸗ regung. Alle, die hier ſtanden, wußten, daß von der Schnelligkeit, die dort draußen entwickelt werden würde, der Gewinn des Rennens abhing. Und es war eine mächtige See, die draußen jenſeits des Boddens ſtand— man konnte mit dem Fernglas ſehen, wie ſchwer und eis⸗ grau an dieſem Märztag ſich die Wogen dort vom offenen Meer her heranwälzten. Kommerzienrat Bremer wandte einen Augenblick ſein Fernglas von dem Waſſer fort, das dort in das weite Meer binüberſtrömte. „Wie die Zuſchauer aushalten“, ſagte er zu ſeinem Prokuriſten Degener, der neben ihm ſtand. Er wies auf die dichtgedrängte Zuſchauermenge, die trotz der immer wieder herniederpraſſelnden Regenſchauer geduldig aus⸗ harrte. Der Earl of Aldrige zog ſeine Mütze in die Stirn und wiſchte mit der behandſchuhten Rechten über das be⸗ ſchlagene Fernglas. f „Soviel ich ſehe“, ſagte er höflich zu dem Kommerzien⸗ rat,„liegen unſere beiden Boote in Front.“ Seine letzten Worte wurden von einem neuen Kanonen⸗ ſchuß übertönt, der von dem Beobachtungspoſten gelöſt wurde— es war das Zeichen, daß die Rennboote die Grenze erreicht hatten, die ihnen dieſer Wettbewerb ge⸗ ſteckt hatte. „Nun geht's los!“ ſagte Kommerzienrat Bremer zu ſeinem Mitarbeiter, und ſelbſt ſein beherrſchtes Geſicht zeigte eine leiſe Erregung. Der Prokuriſt blieb ganz ruhig. „Unſer Motor und Schmitz dazu als Fahrer— das ſchaffen wir, Herr Kommerzienrat.“ „Krähen Sie nicht zu früh, lieber Degener!“ mahnte der Kommerzienrat.„Die Jacht von dem Engländer iſt auch nicht zu verachten. Und dieſer Hopkins, der führt— Sie wiſſen: er hat uns ſchon einmal den Preis vor der Naſe ſorigeholt.“ „Damals hatten wir guch noch nicht die neue Schrau— ROMAN VON Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Prokuriſt ruhig; aber er verſtummte, denn er ſah, wie die zwei jungen Leute, die bis dahin in einem eifrigen Ge⸗ ſpräch vertieft ſchienen, lange Ohren machten. Mit einem mißtrauiſchen Blick ſah Prokuriſt Degener herüber. Der eine von ihnen beiden gefiel ihm nicht; er hatte dieſe ganzen Tage, ſchon als das Boot hier auf⸗ montiert wurde, verſucht, mit den Leuten vom Bremer⸗ werk ins Geſpräch zu kommen. Den Monteur Pietſch vom Bremerwerk hatte der Monteur dieſes norwegiſchen Herrn ſogar zu einem Abendſchoppen eingeladen; aber wenn der fremde Monteur etwa gedacht hatte, den guten Pietſch be⸗ trunken machen zu können, hatte er ſich ſchmählich ge⸗ täuſcht. Degener mußte in der Erinnerung noch lachen; Pietſch hatte ihm hinterher die ganze Geſchichte erzählt, Pietſch, der glatt alles unter den Tiſch trank, was mit ihm anband. Zuletzt hatte der norwegiſche Monteur dagelegen und war erſt am nächſten Morgen zu erwecken geweſen, als Pietſch ſchon längſt ſeelenvergnügt an ſeinem Motor herum⸗ arbeitete. Aber das alles hatte Degener mißtrauiſch ge⸗ macht. Ueberhaupt dieſe Werft, für die der Norweger zum erſten Male beim heutigen Rennen genannt hatte, war eine bisher noch ſehr unbedeutende Firma. Seit einiger Zeit drängte ſie ſich überall ins Geſchäft und auf eine Art, die man beim Bremerwerk nicht kannte. Sie unterbot rückſichtslos. Prokuriſt Degener kannte die Berechnungs- methoden nur zu gut. Er wußte, mit dieſen Preiſen konnte man keine guten Motoren liefern, wenn man nicht mit Verluſt verkaufte. Aber nun nahmen ſeine Gedanken eine andere Rich- tung, denn dort von der Seegrenze her kam es heran⸗ gebrauſt! Das Rattern der Motoren übertönte ſchon den Geſang der Wellen. Wie die wilde Jagd, Giſcht auf⸗ ſpritzend, ſchoß es vorüber; die ſchneeweiße Rennjacht des Earl of Aldrige lag vorn. Der Kommerzienrat krampfte die Hand um das Fernglas. Wo blieb— wo blieb denn Schmitz? „Herrgott!“ ſagte er gepreßt vor ſich hin. Es hing viel, ſehr viel davon ab, wie man mit dem neuen Motor ab⸗ ſchnitt, auch die Auslandaufträge, die man in dieſer ſchweren Zeit mehr denn je brauchte. Bremer fühlte ſein Herz in einem jähen Schlag gehen; dieſe Aufregungen waren doch nichts mehr für ihn. „Er ſchafft es nicht“, ſagte er leiſe zu ſeinem Mit⸗ arbeiter,„der Engländer kommt zuerſt...“ „Ruhe, Ruhe, Herr Kommerzienrat!“ ſprach der, ohne dabei den Blick von ſeinem Fernrohr zu laſſen.„Ich kenne Schmitz, der macht es erſt in den letzten tauſend Metern.“ Und als hätte Schmitz, der fern, angeklammert an ſeinem Steuer ſaß, es gehört— plötzlich ſchoß er vor, man hörte das raſende Schnurren des Motors. In wilder Fahrt ſetzte das mahagonifarbene Rennboot dem ſchnee⸗ weißen des Engländers nach; jetzt war es in ſeinem Kiel⸗ waſſer, nun lag es Seite an Seite, wie Seehunde gruben die Jachten ſich mit der Naſe in das aufſchäumende Waſſer — nun ſchoß Schmitz vor, eine Bootslänge faſt— aber der Engländer drehte auf, war wieder neben ihm. Eine Weile lagen ſie Seite an Seite, und das Waſſer ging in Sturzbächen über das Deck beider Schiffe hinweg. „Gute Zeit“, ſagte der Earl of Aldrige phlegmatiſch und verglich ſeine Stoppuhr.„Ich ſchätze...“ Aber er konnte nicht mehr ausſprechen, auch in ſein ruhiges Geſicht kam Erregung. Schmitz hatte das Boot der Bremerwerke vorwärts⸗ getrieben; es flog wie ein Pfeil über dem Waſſer, ſchien die Wellen kaum noch zu berühren. Nun war es um Kiel⸗ länge an dem Engländer vorüber. Wie ein weißes Band lag das engliſche Rennboot nun im Kielwaſſer des deut⸗ ſchen, blieb hinter ihm zurück. Schmitz mit ſeinem Boot ſchien über die Wellen dahinzufliegen, als hätte das Boot Flügel bekommen. Nun ſchoß ein Sonnenſtrahl, durch zerriſſenes Gewölk brechend, über dies dahinſtiebende Ge⸗ bilde aus rotem Mahagoni und ſchimmerndem Metall. „Verdammt noch mal“, klang hinter Degener eine rauhe Stimme auf Norwegiſch,„wir ſind abgehängt. Ich hab's ja immer geſagt, gegen die Verbeſſerungen der dort“ — er wies mit dem Kopfe auf Degener und Kommerzien⸗ rat Bremer hin—„kommen wir nicht auf!“ Die Zuſchauer an der langgeſtreckten Seepromenade brachen in lautes Rufen und Beifallſchreien aus. Bremer ſtockte der Atem, und auch Degeners gleichmütiges breites Vollmondgeſicht wurde vor Aufregung rot— der Eng⸗ länder machte noch einen wilden Vorſtoß. Man hörte förmlich, wie er ſeinen Motor auf höchſte Tourenzahl riß; aber es half nichts. Das Boot vom Bremerwerk flog vor⸗ wärts in ſeiner glänzenden Welle von Weiß und Grün — ein Schrei— es hatte dicht vor dem Seepavillon das Ziel paſſiert. Kommerzienrat Bremer fühlte, wie ihm die Knie zitterten. Das hatte man geſchafft! Eine heiße Freude Man wurde doch alt. Aber er hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Denn ſchon kam der Earl of Aldrige auf ihn zu, ſchüttelte ihm die Hand und ſagte in ſeinem etwas gebrochenen Deutſch: „Ich gratuliere, Miſter Bremer, Ihre Boot ſein ganz ausgeſſeichnet gefähren. Meine neue Jacht laſſe ich mit Ihre Motore einbauen— ich uerde übermorgen in Lon⸗ don die nötige Weiſungen geben.“ Dann grüßte er kurz und machte Platz, denn all die andern Anweſenden umdrängten den Beſitzer vom Bremerwerk, um ihm zu gratulieren. Ein hochgewachſener junger Mann in Oelmantel und Kappe kam jetzt von der Seepromenade herauf. Er hatte blonde Haare, ein klares, großliniges Geſicht mit Augen, in denen ſich das klare Blau der offenen See wider⸗ zuſpiegeln ſchien. Mit einem warmen Lächeln grüßte er ſchon von weitem zu Kommerzienrat Bremer herüber. „Gratuliere von Herzen, Herr Kommerzienrat“, rief er. „Ich habe ſchon eine Drahtnachricht an meinen Vater durchgegeben; wie wird er ſich freuen, daß die Bremer⸗ werke geſiegt haben!“ 15 Bremer ſchüttelte dem jungen Manne kräftig die Hand: „Das iſt aber nett von Ihnen, Olaf— ich hatte ja gar keine Ahnung, daß Sie von Schweden herüberkommen würden.“ „Es iſt ja nur ein Katzenſprung, Herr Kommerzienrat. Und da ich ſowieſo eine kurze Deutſchlandreiſe vorhabe, wollte ich es nicht verſäumen, dem Start des neuen Bremermotors beizuwohnen. Wir ſind auf die Kon⸗ ſtruktion ſchon ſehr geſpannt.“ „Nun“, meinte Bremer freundlich,„dann kommen Sie doch auf Ihrer Deutſchlandreiſe ein paar Tage zu uns, da können Sie meine neuen Verſuchswerkſtätten gleich kennen⸗ lernen.“ Freundlich plaudernd ging er zwiſchen dem jungen Manne und Degener die Treppe des Seepavillous herunter. „Hier muß ich mich verabſchieden“, ſagte er.„Jetzt ſteigt die große Preisverteilung und dann das obligate Feſt⸗ eſſen; aber vielleicht ſehen wir uns hinterher, lieber Olaf.“ Mit einem herzlichen Gruß trennten ſich die Herren. Bald hatten ſich alle Anweſenden aus dem Seepavillon entfernt. Nur die beiden norwegiſchen jungen Leute blieben zurück. Zu ihnen geſellte ſich nun noch ein ſchlanker junger Mann mit auffallend ſchönem, dunklem Geſicht, der langſam und vorſichtig umherſpähend von der anderen Seite die Treppe des Pavillons heraufkam. i „Wer da auch mal in die Bremerwerke'reinkriechen könnte“, ſagte der Schlanke mit dem ſchönen Geſicht leiſe zu den anderen.„Eher bekommen wir das Motorengeſchäft für die nördlichen Länder nicht in die Hand, ehe wir die Fabrikationsgeheimniſſe des Bremerwerkes kennen.“ „Na, müſſen wir eben was ausknobeln“, ſagte det junge Mann mit dem blaſſen, fiſchig ausſehenden Geſicht. „Sie haben doch ſchon andere Sachen ausgeknobelt, Baron, ſonſt beſtände die Firma Ragnars und Sohn wohl überhaupt nicht mehr.“ „Na, ſie ſteht eigentlich heute auch nur noch auf den gepumpten Geldern“, verſetzte der Dritte in der Gruppe gedämpft. „Solange das außer uns niemand weiß, ſchadet es nichts. Und bis es jemand erfahren wird, werden wir mit dem Baron zuſammen ſchon irgendeinen Dreh heraus⸗ bekommen haben.“ Er ſah mit einem Ausdruck der widerwilligen Hoch⸗ achtung zu dem ſchlanken, dunklen, ſchönen Manne auf, deſſen ſcharfe Augen in die Ferne gerichtet waren, als dächte er über etwas Beſtimmtes nach. Dann gab er ſeinem Begleiter einen Wink, grüßte läſſig und ſchlenderte davon. Die beiden anderen gingen ſchnell hinunter zu dem Wagen, der ſie zu dem Feſtbankett der Stadt zu Ehren des Siegers im Motorbootrennen fahren ſollte. Zweites Kapitel. Auf der Landſtraße von der Kreisſtadt Birkenau her rollte ein kleiner Jagdwagen. Das Pferd, ein ſchöner Apfelſchimmel, wieherte ab und zu fröhlich in die warme Luft, die von den Dorfhecken herüber den Duft erblühter der jungen Saat. Hoch oben, dem Auge faſt unſichtbar, ſchwebten Lerchen und ſangen ihr Lied von Frühling und Sonne über dem deutſchen Lande. Auf dem Kutſchbock des kleinen Wagens ſaß neben einem kleinen Stallburſchen ein junger Mann. Er hatte die Mütze keck übers Ohr gezogen. Auf dem braunen Geſicht lag ein freudiges Lächeln, wie er ſo dahinfuhr, die Zügel in der Hand, und umherſchaute. Es war ſchön, jung zu ſein; es war ſchön, den Frühling zu ſehen und das Land hier, von dem er jedes Feld, jeden Baum und bung an em Motor, Herr Kommerzienrat“, ſagte der ſtiea in ihm auf. Aber warum regte ihn jetzt alles ſo auf? jede Wegbiegung kannte.(Fortſetzung folgt.) 5 Veilchen trug. Die Schlehdornbüſche am Wegrande hatten ihr weißes Kleid angelegt. Die Saaten auf den Feldern, rechts und links von der Chauſſee zeigten das friſche Grün Sicherung des Vauerntums Miniſter Darre vor den naſſauiſchen Bauern. g Weßlar, 17. Juli. Reichsernährungsminiſter Darre ſprach auf der Tagung der naſſauiſchen Bauern in Wetz⸗ lar und wies darauf hin, daß er jetzt als Miniſter die Dinge nicht über Nacht zum Be⸗ ſten wenden könne. Die Sicherung des Bauerntums im Staa⸗ te, betonte Miniſter Darre, iſt keine Fra⸗ ge des Preiſes, ſondern eine Frage des Staats rechtes. Ein neues Bauernrecht müſſe den Bauer ſchützen bis in alle Zu⸗ kunſt hinein. Es müſſe dem Bauern er⸗ möglichen, zu glauben, daß ſein Enkel auf der Scholle bleibe, genau ſo wie er ſelbſt. Bis dahin freilich werde die Geſtaltung des Preiſes und des Wirtſchaftslebens notwendig ſein, um den augenblicklichen kataſtrophalen Rückgang der bäuerlichen Wirtſchaft aufzuhalten. Der Vollſtreckungsſchutz werde nicht eher wieder aufgehoben werden, als er im Intereſſe des Bauern wieder aufgehoben wer⸗ den darf. Er werde ſich als Reichsernährungs⸗ miniſter die deutſchen Bauern nicht durch jü⸗ diſche Händler von Haus und Hof jagen laſ⸗ ſen. Ich werde damit brechen, daß einzelne Produktionszweige ſubventioniert werden, wäh⸗ rend andere verkümmern. Es wird weiter da⸗ für geſordt werden, daß mit den Lebens⸗ gütern des deutſchen Volkes nicht ſpekulati⸗ ver Wucher getrieben wird. Der Zwiſchenhandel darf nicht ſich unge⸗ bührlich bereichern, beſonders nicht beim Lebensmittelhandel. In der Kabinettsſitzung, ſo erklärte der Redner, bin ich ermächtigt worden, den Be⸗ rufsſtand des deutſchen Bauern reichsgeſetzlich neu zu gliedern. Es iſt nötig, eine einzige Or⸗ ganiſation zu ſchaffen, die treuhänderiſch unter Aufſicht des Staates zu wirken und zu arbeiten hat. Weiter habe ich die Ermächtigung erhal⸗ ten, für das ganze Reichsgebiet das Sied⸗ lungsweſen zu leiten. Auf dieſer Linie liegt es, daß die Anſiedlung der Bauernſöhne, die nicht Erben ſind, und der Landarbeiter vornehmlich betrieben wird. Gemeinſame Arbeit Vereinbarungen zwiſchen dem Neichswirtſchafts⸗ miniſter und dem Reichsarbeitsminiſter. Berlin, 17. Juli. Der Reichswirtſchaftsminiſter und der Reichs⸗ arbeitsminiſter haben eine Vereinbarung ge⸗ troffen, wonach die von der Abteilung 3 des Reichsacbeſtsminiſteriums(Sozialver aſſung, Arbeitsrecht, Arbeitsſchutz. Lohnpolitik, Treu⸗ händer der Arb it) zu tre fenden wichligen En“⸗ ſcheidungen im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ wiltſchaftsminiſterium ergehen. Die Referenten beider Miniſterien ſind angewieſen, ber grund⸗ legenden Maßnahmen und Entſchließungen auf den erwähnten Gebieten bereits vom Beginn der Verhandlung an, engſte Fühlung mitein⸗ ander zu halten. „Damit iſt eine einheitliche Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitik gewährleiſtet. — Neue Zollerhöhungen Für Schmalz, Speck und Talg. Berlin, 17. Juli. Im Rahmen des großen Fettprogramms der Reichsregierung iſt im Mai 1933 auch der Schmalzzoll auf 75 Reichsmark erhöht wor⸗ den, um die Schmalzpreiſe in ein angemeſſenes Jerhältnis zu den Preiſen für die übrigen imländiſchen Fette zu bringen. Dieſes Ziel iſt nicht erreicht worden, da ſeitdem in den wich⸗ tigen Ausfuhrgebieten die Währung ſich ent— wertet hat und ausländiſches Schmalz in Deutſchland daher zu ſtändig gleitenden Prei— ſen angeboten werden konnte. In einer Verordnung vom 14. Juli 1933 witd daher der Schmalzzoll von 75 Reichs⸗ mack auf 100 Reichsmark erhöht. Die Verord⸗ nung tritt am 19. Juli 1933 in Kraft. Aus den gleichen Gründen ſind auch die Zölle für Speck(von 36 Reichsmark auf 60 Reichs⸗ mark) und für Rinder⸗ und Schaf⸗ talg und Schweine⸗ und Gänſefett ethöht worden. Die gleichen Erwägungen und Gründe ver⸗ anlaſſen zu einer Erhöhung der Zölle für Zinkblech und Putzkalk. Abbau in Warenhänuſern Auflöſung der Handwerksbetriebe. Berlin, 17. Juli. Nach einer Verordnung des Reichswirt⸗ ſchaftsmmiſters dürfen in Verbindung mit einem Waxenhaus, Einheitspreisgeſchäft, Klein⸗ prelsgeſchäft, Serienpreisgeſchäft oder einem anedren durch die beſondere Art der Preis⸗ ſtellung gekennzeichneten Geſchäft auf Rech⸗ zung des Unternehmers des Einzelhandelsbe⸗ triebes Einrichtungen zur Herſtellung von Wurſtwaren, zur Herſtellung von Brot, Back⸗ und Konditorwaren, Einrichtungen für Satt⸗ ler, Polſter⸗ und Tapezierarbeiten, für Schuh⸗ dacherarbeiten, für optiſche Arbeiten, für Kürſchnerarbeiten, für Möbeltiſchlereien, für renreparaturen, für Kraftfahrzeug⸗ und ahrradreparaturen und Einrichtungen zum etriebe des Friſeurgewerbes mit Wirkung fuhr am Sonntag früh ein dom 1. September 1933 ab als ſelbſtändlger Pandwertsbetriebe nicht mehr ute en 1 5 Einrichtungen für Anfertigung von. und Anterkleidung nt fa e Lichtbildern(photographiſche Ateliers) dürfen vom 31. Dezember 1933 ab nicht mehr unter⸗ halten werden. Aufträge für Ausführung der genannten handwerklichen Arbeiten dürfen nicht meßt entgegen genommen werden. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig dieſen Beſtim⸗ 115 0 widerhandelt, wird mik Geldſtrafe be⸗ JA ⸗Kapelle verungluut Vier Spielleute getötet.— Sel bſt⸗ mord des Wagenführers. Gleiwitz, 17. Juli. Auf der Straße von Großſtrehliz nach Toſt b Laſtkraftwagen mit det Oppelner SA⸗Kapelle, die im Glei⸗ witzee Sender ein Morgenkonzert geben ſollte, in voller Fahrt gegen einen Maſt der Stark⸗ ſtromleitung. Vier SA⸗Leute waren ſofort tot, fünf wurden ſchwer verletzt. Der Führer des Laſtkraftwagens hat ſich erſchoſſen. Lokales Gedenktage 17. Juli. 1860 Die Schriftſtellerin Trier geboren. 1917 Unabhängigkeitserklärung Finnlands. 1918 Erſchießung des Zaren Nikolaus II. in Jekaterinburg. 1924 Der italieniſche Politiker Ricciotti Gari— baldi in Rom geſtorben. Prot. und kath.: Alexius. Sonnenaufg. 3,57. Sonnenunterg. 20,15. Mondaufg. 23,43. Mondunterg. 16,33. Am Rat gebrach es nie einem Mann, der vor- und rückwärts ſchauen kann. * Clara Viebig in Heimat Es gibt ein Wort, das klingt in unſerer Seele wider wie Glockenläuten, heilig, zur Andacht ſtimmend und tröſtend wie das Wort einer Mutter: Heimat.„Meine hei⸗ mat“, ſagen wir, und ſoviel liebes ſtilles Er— innern liegt darin. Wenn wir die alten Stätten betreten, dann leuchten unſere Au⸗ gen auf, und unſere Seelen werden freier. Wir fühlen uns geborgen, als ob wir noch Kinder wären, die in den Mauern ihres. Elternhauſes ſich ſo unendlich ſicher fühlten. in dem Bewußtſein, hier unbedingt gegen alles geſchützt zu ſein. Das Paradies unſerer Kindheit tut 146 Pforten auf. Alles hat ſeinen alten Glanz bewahrt, ein Reichstum, der nie zuſchanden wird. Da ſind die alten Wege, die wir einſt träumend geſchritten voll froher Zukunfts⸗ hoffnungen, oder ein ſtiller Winkel erinnert uns an erſtes tiefes Leid, mit dem wir uns in ſeine Einſamkeit geflüchtet hatten. Wenn das Haus unſerer Kindertage noch erhalten iſt, betreten wir es mit dem Gefühl, an hei⸗ liger Stätte zu ſtehen, und die Geſtalten fer— ner Zeiten werden vor unſerem inneren Schauen ſo lebendig, als ob ſie noch durch die Räume oder den Garten wandelten und mit uns ſprächen von glücklichen Tagen des Einſt. Eine ſonntägliche Stille und Freude ſchien darüber zu liegen. So bleibt uns die Heimat in unvergäng⸗ licher Schönheit erhalten, ein Born, aus dem wir immer wieder neue Kraft ſchöpfen, auch wenn uns das Leben längſt davon ge— trennt hat. Immer ſchweifen unſere Ge— danken dorthin zurück, von wo wir ausge— gangen ſind, wo unſere Heimat iſt. * Stand der Rundfunkteilnehmer am 1. Juli. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Juli 4521 106 gegenüber 4 553 380 am 1. Juni d. J. Hiernach iſt im Laufe des Monats Juni eine Abnahme von 32 274 Teilnehmern eingetreten. * Unterſtützungen zur Abwendung der Zwangsverſteigerung. In einem Erlaß an die Verſorgungsbehörden weiſt der Reichsarbeits⸗ miniſter darauf hin, daß die Anträge auf Un⸗ terſtützung zur Abwendung der Zwangsverſtei— gerung einen ſolchen Umfang angenommen haben, daß im Hinblick auf die verfügbaren Mittel nur ein Teil von ihnen berückſichtigt werden kann. Eine AUnterſtützung ſei daher nur noch zu bewilligen, wenn ſie nicht nur eine vorübergehende Erleichterung für den Empfänger bedeutet. Es müſſe ferner bei der Prüfung der Vorausſetzungen ein ſtrenger Maßſtab angelegt werden. Auch bei drohen⸗ der Zwangsverſteigerung ſeien Anterſtützungen grundſätzlich abzulehnen, wenn anzunehmen iſt, daß die Möglichkeit, eine Unterſtützung zu erhalten, den Antragſteller zur Nichtzahlung der Zinſen veranlaßt hat oder daß der Gläu⸗ biger die Zwangsvollſtreckung nur betreibt, um aus der Unterſtützung Befriedigung zu er⸗ halten. Die l Zwangsverſteigerung Aal ernſtlich zu befürchten ſein. Das werde nicht der Fall ſein, ſolange die Zwangsvoll⸗ Ogruf. Franzke mit herzlichen Worten den anmeldung des Gewerbes, 3 wegen Radfahren Vom Sonntag. Der geſtrige Sonntag war alles andere als ein idealer Sommerſonntag, wie man ihn in der jetzigen hochſommerlichen Zeit erwarten dürfte. Den ganzen Tag über war es trübe und reg⸗ neriſch. Ab und zu blinkte die Sonne durch die Wolken. Am Nachmittag hörten wir das Grollen ö eines Gewitters, von welchem uns jedoch nur die Ausläufer Regen brachten.— Am Sams⸗ tag hielt die SS. im Kaiſerhof einen Ehren⸗ abend für ihre Freunde und Förderer, der einen ſchönen Verlauf nahm und großen Zuſpruch hatte. Bericht hierüber ſiehe an anderer Stelle. Im Mittelpunkt der Sonntagsveranſtaltungen ſtand, wie ſchon wochenlang, das Tellſchauſpiel, das auch wieder einen bombigen Beſuch hatte. Die letzte Vorſtellung findet am nächſten Sonn⸗ tag, im Rahmen des 40. Jubelfeſtes des Turn- vereins, ſtatt.— Im Karpfen war Bauarbeiter- Verſammlung, zum Zwecke der Gleichſchaltung und dem Neuaufbau dieſes Verbandes. Der Be; ſuch war ein guter.— Im„Anker“ war am Abend Konzert, vermiſcht mit allerlei Gemütlich⸗ keiten des Cd. G., ſodaß den Beſuchern ein präch⸗ tiger Abend beſchieden war. Gottesdienſtordnung. Dienstag. 1/7 Uhr 2., ½᷑7: Uhr 3. S.A. für Marg Werle geb. Trapp, Der hath. Kirchenchor verlegt in dieſer Woche die Singſtunde von Mittwoch auf Dienstagabend. 9 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 2 wegen Nicht- ohne Licht, 1 wegen Verſtoß gegen das Kraft- fahrzeuggeſetz, 3 wegen Betrug und 1 wegen Urkundenfälſchung. 9 Motorradunfall. Vergangene Nacht gegen halb 1 Uhr ereignete ſich auf der Mann- heimerſtraße ein Zuſammenſtoß zwiſchen Motor— und Radfahrer. Die Räder wurden teilweiſe demoliert, die Fahrer erlitten Verletzungen. Taubendiebſtähle konnten von der hieſigen Kriminalpolizei aufgedeckt und die Täter in Unterſuchungshaft genommen werden. Preisgekrönte Schützen. Die Schützenabteilung der Teutonen hatte geſtern beim Gauſchießen in Lützelſachſen einen großen Tag. Neun Schützen waren aus Viernheim angetreten, alle neun gingen ſiegreich durchs Ziel. Es er— ſchoſſen die„Goldene Nadel“ Franz Brechtel mit 141 Ringen, Johann Bähr mit 130 Ringen, Michael Knapp mit 130 Ringen. Die„Silberne Nadel“ Philipp Hoock mit 124 Ringen, Fritz Hoock mit 117 Ringen. Die„Broncene Nadel“ erſchoſſen die vier weiteren Schützen, durchweg Anfänger. Im Preisſchießen fielen zum Er⸗ ſtaunen aller die drei erſten Preiſe nach Viern⸗ heim. Die ſiegreichen Schützen waren die oben- genannten Bähr, Knapp und Brechtel. Es iſt klar, daß bei dieſen Reſultaten die Viernheimer Mannſchaft im Mittelpunkte des Gauſchießens ſtand. Möge der Schützenabteilung auch am 20. Auguſt das Glück ſo hold ſein, wenn es gilt, in Sandhofen den Wanderpreis zu ver⸗ teidigen. a * Volkszählungs⸗Ergebnis am 16. Juni d. Is. ergab in Lampertheim einſchließlich Hüttenfeld 13 176 Perſonen; davon waren 7853 evangeliſch, 4 997 katholiſch, 86 Israeliten, 183 Freidenker und 57 ſonſtige Be⸗ wohner.— Das Dorf Hüttenfeld zählte 510 Einwohner, hiervon ſind 361 evangeliſche und 148 katholiſche Glaubensgenoſſen.— Das Er- gebnis in Lampertheim ergab 1454 Arbeitsloſe, 307 Landwirte, 2820 Arbeiter, 415 Gewerbe⸗ treibende, 257 Angeſtellte, 177 Reichs-, Staats- und Kommunalbeamte und 22 freie Berufe. Der Ehrenabend der SS. Vor vollbeſetztem Hauſe. Am Samstag abend fand im Parteilokal der N. S. D. A. P. im Kaiſerhof ein Ehren⸗Abend für alle Freunde und Förderer der SS. ſtatt. Der Kaiſerhofſaal war dicht beſetzt, als Herr Abend eröffnete. Ein kleines Mädchen über⸗ reichte mit ſinnigen Worten einen Blumenſtrauß. Der Führer des SS. Sturms 3/1/33 Spieß dankte für die der SS. erwieſenen Ehrungen. Herr Beigeordneter, Syndikus Carl Brügel, ſchilderte in kurzen markigen Worten den Charakter des Abends. Es gelte die unvergleichlichen Ver⸗ dienſte der Kameraden von der S8. zu würdigen, die über ein Jahrzehnt zur Befreiung Deutſch⸗ lands anf der Straße, zu jeder Stunde, im Kampf geſtanden haben. Was bedeuten unſere armſeligen paar Groſchen, die wir hier zum guten Zwecke geben, gegenüber den Taten dieſer Männer, die im Kampfe um die Befreiung Deutſchlands ſelbſt ihr Leben eingeſetzt haben. Hier gilt es auch die gewaltigen Verdienſte unſeres Führers zu würdigen, der mit Hilfe der treuen Gefolgſchaft ſeiner Anhänger dieſes gewaltige treckung durch die Vorſchriften über den Voll⸗ . ausgeſchloſſen iſt. Ihr gebt Arbeit und Brot! Annahmeſtellen für die Spende zur Förderung der nationalen Arbeit: Finanzamt, Haupt⸗ zollamt, Zollamt. Ueberweiſung an dieſe An⸗ nahmeſtellen durch: Poſt, Bank, Sparkaſſe uſw. dem Führer, reihen Sie ſich ein, helfen Sie tat- kräftig mit aufbauen an dem Reiche, das wir ſchaffen wollen. Heil dem Führer, Heil der SS. Spontan geſungen ſchloß ſich das Deutſchlandlied und anſchließend das Horſt⸗Weſſellied an. Die hieſigen Geſangvereine nahmen am Verlauf des Abends regen Anteil und trugen durch Lieder- vorträge ihr gutes Teil zum Gelingen bei. Die Muſterriege des Turnvereins führte einige Uebun⸗ gen am Barren vor, die reichen Applaus fanden. Unſer beliebter Kölner Komiker, Herr Georg Mier ſch, brachte zwei Rezitationen zum Vor- trag und erntete hierfür verdienten reichen Bei⸗ fall. Die Kapelle des Sturms hatte den muſfi⸗ kaliſchen Teil des Abends übernommen und brachte durch ihre prächtigen Weiſen Stimmung in die feſtesfreudigen Beſucher. Nach Beendigung des offiziellen Teils gabs ein gemütliches Tänzchen, daß die Feiernden noch einige Stunden in froher Geſelligkeit beiſammen hielt. Die hieſige SS. mit ihrem rührigen Scharführer, Herr Niklaus Martin, hat ihren Freunden einen ſchönen Abend bereitet, wofür ihnen hiermit Dank und Anerkennung gezollt ſei. Für die alten Kümpfer Aufruf des Reichsſtatthalters Sprenger. Unter Hinweis auf meine Aufrufe zwecks Unterbringung der alten Kämpfer der NSDAP., ferner betreffs der Doppelverdiener, ordne ich an, daß, nachdem das Arbeitsamt die alten Kämpfer in ſeine Kartothek ee hat und in dem Sinne meiner Aufrufe arbeitet, von heute ab alle Meldungen über notwendige Neueinſtellungen an das Arbeitsamt direkt zu richten ſind. Meine Verfügung betreffs Durchführung innerhalb der freien Berufe, die ich in die Hände des Präſidenten der Preußiſchen Induſtrie⸗ und Handelskammer für das rhein⸗mainiſche Wirtſchaftsgebiet Pg. Dr. Lüer und des Gauwirtſchaftsbera⸗ ters Pg. Eckardt gelegt habe, bleibt in vol⸗ lem Umfange erhalten. Keine Parteidienſt⸗ ſtelle und Sonderorganiſation, auch nicht die NSBO., hat Befugniſſe zur direkten Vermittlung, ſondern lediglich bei den Feſt⸗ ſtellungen der eingeſetzten Beauftragten nach Bedarf mitzuwirken. gez. Sprenger. Aus Heſſen und Naſſau Beauftragter des Reichsſportkommiſſars für den Regierungsbezirk Wiesbaden. ** Frankfurt a. m., 16. Juli. SA⸗Grup⸗ penführer Beckerle iſt endgültig zum Sport⸗ beauftragten des Reichsſportkommiſſars für den Regierungsbezirk Wiesbaden ernannt worden. Wiederzulaſſung der katholiſchen Verbände in heſſen. Darmſtadt, 16. Juli. Die Preſſeſtelle des Heſſiſchen Stgatspolizeiamtes teilt mit: Der heſſiſche Landespolizeipräſident hat folgen⸗ den katholiſchen Vereinen die Wiederaufnah⸗ me ihrer Vereinstätigkeit geſtattet: Katho⸗ liſcher Jungmännerverein, Deutſche Jugend⸗ kraft, Sturmſchar und St. Georg⸗Pfadfin⸗ derſchaft. Die Zulaſſung dieſer Vereine wurde in den anderen Ländern ebenfalls verfügt. wiederholten Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: Stüc 442 Verkauft: 282 Stück, Milchſchweine das Stück 8— 13 Mk. Läufer das Stück von 14— 25 Mark. Marktverlauf Werk zum Gelingen brachte. Helfen auch Sie mittel.