Feuerwehr. Einladung! gu dem heute und morgen ſtatt⸗ [Freiw. . 2 Union-Film-Palast 7 Nur 2 Tage. Der 2 5 findenden 40 ⸗ jährigen Jubi⸗ 11 Akte. läumsfeſte des Turnvereins 93 1 1. laden wir unſere werten Mitglieder e freundlichſt ein. B n Antreten ſämtlicher Mannſchaften 8 ſowie Muſik und Spielleute zum Kommers heute Abend punkt 8 Ahr am Spritzenhaus. Anzug 1. Garnitur. Näheres für morgen Sonntag wird noch bekannt gegeben. Das Kommando. Heute Samstag und morgen Sonntag. große Spitzentonfilm mit Paul Wegener. Einladung zu unſerem am Samstag, den 22. und Sonntag, den 23. Juli ſtattfindenden 40jährigen Gtiflungsfeſt CCC Niernheimer Anzeig Viernheimer Zeitung 49 onn⸗— Bezugspreis monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte [Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger-Zig.— Viernh. Volksblatt) Erſcheint täglich mit Aus. 1 7400 glich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- Nach dem berühmten Roman„Die ſchwarze Katze“ Im Vorprogramm: ö 1. Micky Maus„Der Draufgänger“ 2. Fröhliches Volk in Tirol 3. Das unbekannte Tirol 5 Verſäume niemand dieſe klaſſige Darbietung. Anfang je 8 Uhr. Ab ¼ 10 Uhr nochmals. Sonntag mittag große Jugend- und Rindervorſtellung. Zur heinfahrt 1 Unſeren Teilnehmern zur Kenntnis, daß wir 8 ö nach Vereinbarung mit der Schiffsgeſellſchaft, die J 5 Rheinfahrt am 20. Auguſt bis Aßmannshauſen We Naa.“ fortſetzen und zwar ohne jede Preiserhöhung,(Der Mi chziegen Geſamtfahrpreis beträgt 3,50 Mk. Kinder bis zu zu verkaufen. Worms ab mit Sonderzug. Ankunft in Viernheim die Militär⸗Kriegerv.„Haſſia“ N 5 Turnvereins von 1893 möchte ich d Feſtkommers heute Abend 8 Uhr am Freiſchütz, und ebendaſelbſt am Sonntag halb 11 Uhr zum Werbe⸗ ausmarſch vollzählig zu erſcheinen. Zu dem 40jähr. Jubiläum des w. Kameraden bitten, Der Vorſ. im Erſcheinen bittet. Aaln. Arbelter-Derein Sonntag mittag 4 Uhr Verſammlung Gaſthaus zum Schützenhof. Um vollzähliges Der Vorſtand. ge ge Nahe Turnvereins von 1893 beteiligt ſich die DJK. mannszug ſteht Samstag Abend punkt 8 Uhr Jugendkraft E. V. Viernheim Anläßlich des 40 jährigen Jubiläums des ſchloſſen an den Feſtlichkeiten. Ich ordne an: Die D. J. K. mit Spiel⸗ ſchloſſen am Gaſthaus zum Löwen. Engel, Führer. n 10 Jahren die Hälfte.) Die Rückfahrt erfolgt von Friedrichſtraße 32 gegen 24 Uhr. Einige Anmeldungen können noch unter Hinterlegung einer Anzahlung im Muſikge⸗ -an ee. Auszahlung der abgelieferten Rech⸗ Viernheim. Morgen Sonntag vormittag von 10— 12 Uhr Mitgliedsbuch iſt mitzubringen. ungen. Der Vorſtand. ——— ſchäft Hauf entgegengenommen werden. Die noch mit ihrer Anzahlung im Rückſtand befindlichen ein⸗ geſchriebenen Intereſſenten, bitten wir alsbald ihre Teilnahme durch Hinterlegung eines entſprechenden Betrags zu ſichern. Das Fahrgeld muſt bis 12. Auguſt vollſtändig entrichtet ſein. Vereinigte Feuerwehrkapelle. Heulſche Ingendraft e. V. Viernheim. Betr.: Verbandsſpiele. Der Herr Reichsverbandsſpielwart teilt mit: Unter Bezugnahme auf die Veröffentlichung der Fachverbände über die Meldung von Mann⸗ ſchaften zu Meiſterſchaftsſpielen der Fachverbände geben wir bekannt, daß über die Einreihung der D. J. K.⸗Mannſchaften in die Fachverbände in dieſen Tagen noch beſondere Anweiſungen der Reichsleitung ergehen. Wir bitten die Adteilun⸗ gen, vor Bekanntwerden dieſer Anweiſungen ihre Meldungen noch nicht abzugeben. Im übrigen und Enkels Danksagung. Kurz war das Glück, Kurz war der Lauf, b Wir zogen nur für Gott dich auf! Allen denen, die uns bei dem ſchmerz⸗ lichen Verluſte unſeres lieben Kindes, Bruders Walter ihre Anteilnahme bezeugten, ſagen wir unſeren innigen Dank. Viernheim, den 21. Juli 1983. Familie Valentin Adler 2. Georg Mooh 3. —— dürfen Geſellſchaftsſpiele(Freundſchaftsſpiele) innerhalb unſeres Verbandes nach wie vor weiter ausgetragen werden. gez. Bürger, Reichs verbandsſpielwart. Ich ordne ſomit an: Raſenſport, Leichtathletik, Geländeſport ſo— wie Turnen iſt ſofort aufzunehmen. Viernheim, den 21. Juli 1933. J. Engel, Führer. raden öde den bester 5 ppeslh-Fabrraubs ob er zufrieden iſt. Das Preſto⸗Rad zeichnet ſich beſonders gus durch große Lebensdauer, elegante Bauart und beſonders leichten und ruhigen Lauf. Die Verchromung iſt außergewöhnlich haltbar. Preſto iſt als Qualitätserzeugnis der NAG. Nationale Automobil- Geſellſchaft, Abtlg. Preſto, das billigſte deutſche Marken⸗Rad. Alleiniger Vertreter am Platze: Eg Munder, E. Mechanser meist NB. 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Sonntag: Programm: Samstag: Abends 8¼ Uhr Abmarſch des Jubelvereins mit den teilnehmenden Viernheimer Vereinen ab Lokal Freiſchütz zum Feſtzelt auf dem Waldſpielplatz. 8½ Uhr Jubiläums ⸗Feſtabend mit auserleſenem U. a.: Konzert, Maſſenchöre der Viernheimer Geſangvereine, Turneriſche Darbietungen. Nächtliche Auf⸗ führung der Rütliſeene aus dem Tell⸗Schauſpiel. Vorm. 11 Uhr: Werbemarſch des Jubelver⸗ eins durch verſchiedene Ortsſtraßen. 2½ Uhr: Letzte ungekürzte Aufführung des Tell⸗Schauſpiels. Beneſizvorſtellg. f. die Mitwirkenden). Abends 8 Uhr: Schlußſeier auf dem Waldſpielplatz mit Konzert, nächtlicher Aufführun ſeene u. große Freilichtbühnen⸗ u. Waldbeleuchtung. der Rütli⸗ 1. Platz 1.— Mk. Stark ermäßigte Eintrittspreiſe zum Tell⸗Schauſpiel: 2. Platz 70 Pig. 3. Platz 40 Pfg. Im Vorverkauf gelöſte Eintrittskarten zum Tell⸗Schauſpiel berechtigen zum freien Eintritt zu der Samstag ⸗Abendfeier. Eintritt zum Jubiläumsabend 20 Pfg.— Zu dieſen Veran⸗ ſtaltungen iſt die geſamte Einwohnerſchaft herzl. eingeladen. Der Vorſtand. Waldbeleuchtung mit großem Feuerwerk. Brennholzſchneiden!! Zum Schneiden von Brennholz bringe ich meine fahrbare Holzſchneidemaſchine bei äußerſt billiger Berechnung in empfehlende Erinnerung.. Karl Wunderle, Alexanderſtraße 3. 9·J Ammer Wohnung partere, zentral gelegen, zu mieten geſucht. Angebote an den Ver⸗ lag erbeten. Schöne beſtehend aus 2 Zimmer und Küche zu vermieten. Nibelungenſtr. 2 55 Marla begen ſtaatlich geprüfte Klavier⸗Pädagogin erteilt Ualerrich (auch im Hauſe) bei mäßigem Honorar sur Antänger und Fort- oschrittene. Anmeldung jederzeit Hüfertal, oupunintr. 8 Endſtation der Elektr. Straßenbahn Telefon 50394 2 Neue Marton ſowie 1 Saalſeps (Kohlreps) zu verkaufen. Hansſtraße 10 — Reife Milch⸗ Schweine zu verkaufen. 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Nummer 169 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 24. Juli 1933 Staat und Kirche einigen ſich Der Wortlaut des Konkordats zwischen dem Reich und dem Heiligen Stuhl Das Konkordat, das zwiſchen dem deut⸗ ſchen Reich und dem Heiligen Stuhl abge— ſchloſſen iſt, liegt nun in ſeinem Wortlaut vor. Es beſteht aus einer Präambel, in der die Vertragabſchließenden ihren Wil- len zum Ausdruck bringen, das Verhältnis zwiſchen der katholiſchen Kirche und dem Staat für den Geſamtbereich des Deutſchen Reiches in einer beide Teile befriedigenden Weiſe dauernd zu regeln, und vier⸗ unddreißig Artikeln, die die einzelnen Ver— tragsbeſtimmungen enthalten. die Rechte der Kirche Beſonders wichtig ſind die Artikel 1, 2, 21 bis 25, 31 und 32. Artikel 1 und 2 lauten: Arkikel 1. Das Deutſche Reich gewährleiſtet die Frei— heit des Bekenntniſſes und der öffentlichen Ausübung der katholiſchen Religion. Es anerkennt das Recht der katholiſchen Kirche, innerhalb der Grenzen des für alle gelkenden Geſetzes, ihre Angelegenheiten ſelb⸗ fländig zu ordnen und zu verwalten und im Rahmen ihrer Juſtändigkeit für ihre Mit⸗ glieder bindende Geſetze und Anordnungen zu erlaſſen. Arkikel 2. Die mit Bayern(1924), Preußen(1929) und Baden(1932) abgeſchloſſenen Konkor⸗ date bleiben beſtehen und die in ihnen aner⸗ kannken Rechte und Freiheiten der katholi⸗ ſchen kirche innerhalb der belreffenden Skaatsgebiete unverändert gewahrt. Für die übrigen Länder greifen die in dem vorlie⸗ genden Konkordat getroffenen Vereinbarun⸗ gen in ihrer Geſamkheit Platz. Letztere ſind auch für die oben genannten drei b verpflichtend, ſoweit ſie Gegenſtände belref. Länder fen, welche in den Länderkonkordalen nicht f N geregelt wurden oder ſoweit ſie die früher ge⸗ troffene Regelung ergänzen. Nuntius und Votſchaſter In Zukunft wird der Abſchluß von Län⸗ mit In den folgenden Artikeln legt das Kon— kordat u. a. feſt, daß wie bisher ein apo⸗ ſtoliſcher Botſchafter des Reiches beim Hei⸗ 0 Ohe Stuhl reſidieren wird. Dem Heiligen 0 freie Korreſpondenz zugeſichert, Hirtenbriefe, 0 Anweiſungen, amtliche Diözeſanblätter im Rahmen kirchlicher Zuſtändigkeit können un⸗ gehindert übung ihrer geiſtlichen Tätigkeit genießen die. Geistlichen den Schutz des Staates gegen Beleidigungen und handlungen nach Maßgabe der allgemeinen ttaatlichen Geſetzgebung. Kleriker und Or⸗ Nuntius in Berlin und ein ſowie den Biſchöfen uſw. wird die veröffentlicht werden. In Aus⸗ törungen der Amts⸗ densleute ſind frei von der Verpflichtung Aemter 5 entgegen dem kanoniſchen Recht. Zur Annahme einer Anſtellung oder eines Amtes im Staat uſw. bedürfen Geiſt⸗ che der Genehmigung(Nihil Oſtat) ihres und andere Seelſorge an— Diözeſanordinarius. Gerichts⸗ Behörden können über der vertraute Dinge keine Auskunft erhalten. Der Mißbrauch geiſtlicher Kleidung oder des Ordensgewandes ſteht unter derſelben Stra⸗ life der Mißbrauch der militäriſchen Iniform. die Organiſation der Kirche 4 d. gegenwärtige Kirchenorganiſa⸗ 10 bleibt beſtehen, die etwaige eueinrichtung eines Bistums oder einer irchenprovinz bleiben der Vereinbarung 977 der Landesregierung vorbehalten, gege- enenfalls mit der Reichsregierung. Die Ge⸗ g gamen, biſchöfliche Stühle, Bistümer und apitel, Orden und religiöſen Genoſſenſchaf⸗ und ten, kirchlichen Anſtalten, Stiftungen und Vermögensſtücke behalten bzw, erlangen die Rechtsfähigkeit für den ſtaatlichen Bereich nach den allgemeinen Vorſchriften des Rechts. Nach Artikel 14 hat die ſätzlich das freie Beſetzungsrecht für alle Kirchenüämter ohne Milwirkung des Staates, ſoweit nicht durch die in Arki⸗ kel 2 genannken Konkordake andere Ver- einbarungen gekroffen ſind. Bezüglich aus von biſchöflichen Stühlen findet auf die beiden Suffragan-Biskümer Rolften⸗ burg und Mainz, wie auch für das Bislum Meißen, die für einen Meiropolitanſitz Frei- burg gekroffene Regelung entſprechende An- wendung. Außerdem beſteht Einvernehmen über fol— gende Punkte: 1. Katholiſche Geiſtliche in Deutſchland müſſen deutſche Staatsangehö⸗ rige ſein, ein deutſches Reifezeugnis ha— ben, oder an einer deutſchen oder an einer päpſtlichen Hochſchule in Rom ein drei⸗ jähriges philoſophiſch⸗theologiſches Stu⸗ dium abgelegt haben; die Ernennung von Erzbiſchöfen, Biſchöſen uſw. wird erſt ausgeſtellt, nachdem durch den Reichsſtatthalker feſigeſtellt iſt, daß goſin die Ernennung Bedenken allgemein politiſcher Natur nicht beſtehen. Treueid der Biſchöſe Nach Artikel 16 leiſten die Biſchöfe, bevor ſie von ihrer Diözeſe Beſitz ergreifen, in die Hand des Reichsſtatthalters bzw. des Reichs— präſidenten folgenden Treueid: „Vor Gott und auf die Heiligen Evange⸗ lien ſchwöre und verſpreche ich, ſo wie es einem Biſchof geziemk, dem Deukſchen Reiche und dem Lande die Treue. Ich ſchwöre und verſpreche, die verfaſſungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von meinem Kle⸗ rus achten zu laſſen. In der pflichlmäßigen Sorge um das Wohl und das Inkereſſe des deulſchen Skaatsweſens werde ich in Aus- übung des mir überkragenen geiſtlichen Am- kes jeden Schaden zu verhüken krachken, der es bedrohen könnte.“ Die folgenden Beſtimmungen gewährlei— ſten Eigentum und andere Rechte der An— ſtalten, Stiftungen, Verbände uſw. der ka⸗ tholiſchen Kirche. Im Falle der Abänderung der vertraglichen Staatsleiſtungen an die katholiſche Kirche wird rechtzeitiges Einver— nehmen hergeſtellt. Die katholiſchen theolo— giſchen Fakultäten an den ſtaatlichen Hoch— ſchulen bleiben erhalten. Die Kirche hat das Recht, ſoweit nicht andere Vereinbarungen vorliegen, zur Ausbildung des Klerus Lehr⸗ anſtalten zu errichten, die ausſchließlich von der Kirche abhängen, falls keine ſtaatlichen Zuſchüſſe verlangt werden. 3 7 9 Neligionsunterricht und Schulweſen Arkikel 21 bis 25 befaſſen ſich mit dem Religionsunterricht und dem Schulweſen. Artikel 21 beſagt: Der katholiſche Religionsunkerricht in den Volks-, Berufs-, Mittelſchulen und höheren Lehranſtalten iſt ordentliches Lehrfach und wird in Uebereinſtimmung mit den Grund ſätzen der Kirche erteilt. Im Religionsunker⸗ richt wird die Erziehung zu vakerländiſchem ſtaatsbürgerlichem und ſozialem Pflichtve⸗ wußtſein aus dem Geiſt des chriſtlichen Glaubensgeſetzes mit Nachdruck gepflegt werden. Den kirchlichen Oberbehörden ſteht im Ein⸗ vernehmen mit der Schulbehörde die Mög⸗ lichkeit der Prüfung des Religionsunterrich⸗ tes zu. Artikel 22: Bei der Anſtellung von Kirche grund- katholiſchen Religionslehrern findet Verſtän digung zwiſchen Biſchof und Landesregierung ſtatt. Artikel 23: Die Beibehaltung und Neu⸗ einrichtung katholiſcher Bekenntnisſchulen bleibt gewährleiſtet. Artikel 24: In allen kalholiſchen Volks- 1 55 werden nur ſolche Lehrer angeſtellt, e der Kirche angehören und den Er- orderniſſen der katholiſchen Bekenntnis- chule entſprechen. Artikel 25: Orden und religiöſe Kongre— ationen ſind im Rahmen der allgemeinen eſeze zur Gründung und Führung von Privatſchulen berechtigt. Artikel 26: Unter Vorbehalt ſpäterer um— faſſender Regelung der eherechtlichen Fragen kann auch im Falle ſchweren ſittlichen Not- ſtandes die kirchliche Einſegnung der Ehe vor der Ziviltrauung vorgenommen werden. Artikel 27, 28, 29 behandeln die Militär— ſeelſorger, die Seelſorger in den Kranken⸗ häuſern und die Seelſorge bei den deutſchen Minderheiten. Nach Artikel 30 wird an den Sonn- und Jeiertagen in den Kirchen ein Gebet für das Wohlergehen des deulſchen Reiches und Vol⸗ kes eingelegt. Katholiſche Organiſationen Beſonders wichtig ſind die beiden folgen— den Artikel 31 und 32: Diejenigen katholiſchen Organiſa⸗ tionen und Verbände, die ausſchließ— lich religiöſen, rein kulturellen und karitati— ven Zwecken dienen und als ſolche der kirch— lichen Behörde unterſtellt ſind, werden in ihren Einrichtungen und ihrer Tätigkeit ge— ſchützt. Diejenigen, die außerdem auch an— deren, darunter auch ſozialen und berufs— ſtändiſchen Aufgaben dienen, ſollen unbe— ſchadet einer etwaigen Einordnung in ſtaat— liche Verbände den obengenannten Schutz ge— nießen, ſofern ſie Gewähr dafür bieten, daß ſie ihre Tätigkeit außerhalb jeder politiſchen Partei entfalten. Die Feſtſtellung der Orga— niſation und Verbände, die unter die Be— ſtimmungen dieſes Artikels fallen, bleibt der Vereinbarung zwiſchen Reichsregierung und deutſchem Epiſkopat vorbehalten. Inſo— weit Reich und Länder ſportliche oder andere Jugendorganiſationen betreuen, wird Sorge getragen, daß deren Mitgliedern die Ausübung ihrer kirchlichen Verpflichtungen an Sonn- und Feiertagen regelmäßig ermöglicht wird und ſie zu nichts veranlaßt werden, was mit ihren religiöſen und ſittlichen Ueberzeugungen und Pflichten nicht vereinbar wäre. Keine Prieſter in der Politik Auf Grund der in Deutſchland beſtehen⸗ den beſonderen Verhältniſſe, wie im Hin⸗ blick auf die durch die Beſtimmungen des vorſtehenden Konkordals geſchaffenen Siche⸗ rungen einer, die Rechte und Freiheiten der kakholiſchen Kirche in Reich und Ländern wahrenden Geſetzgebung, erlüßt der heilige Stuhl Beſtimmungen, die für die Geiſtlichen und Ordensleuke die Mitgliedſchaft in poli⸗ ktiſchen Parkeien und die Tätigkeit für ſolche Parteien ausſchließen. Der Artikel 33 beſtimmt, daß die in den vorſtehenden Artikeln nicht behandelten Dinge für den kirchlichen Bereich dem kano— niſchen Recht gemäß geregelt werden. Der letzte Artikel 34 regelt die Ratifika⸗ tion und das Inkrafttreten. Das Konkordat tritt mit dem Tag des Austauſchese der Ra- tifikationsurkunden in Kraft. 50. Jahrgang Was geht in Nußland vor Rußland entfaltet zurzeit eine ungewöhn⸗ liche außenpolitiſche Aktivität. Es gibt keine der n Orden enen und Umgruppierun— gen im Oſten, über die zurzeit in den euro⸗ päiſchen Hauptſtädten verhandelt wird, ber denen Rußland nicht irgendwie beteiligt iſt. Eine derartige außenpolitiſche Aktivität ei⸗ nes Landes ſetzt im Allgemeinen ſehr ſtabiie innere Verhältniſſe voraus. Man müßte dieſe innere Stabilität alſo auch bei Ruß⸗ land erwarten. ö „Wie iſt nun die Lage in Rußland? Europa iſt über das große Land im Oſten aus man⸗ cherlei Gründen nur unvollkommen unter⸗ richtet. Die ſtändigen fremden Beſucher in Moskau, die über Rußland berichten und noch mehr die gelegentlichen Beſucher, die ſehen doch immer nur einen Teil des ruſſi— ſchen Rieſenreiches und auch das, was ihnen gezeigt wird und was ſie ſehen dürfen, ſehen ſie mehr oder weniger nur von außen. Eines aber wiſſen wir, daß augenblicklich in Ruß— land eine Lebensmittelnot herrſcht, die einer Hungersnot verzweifelt gleichkommt. Es hat auch früher ſchon in Rußland immer regionale Hungersnöte gegeben als Folge einer Mißernte oder eines großen Viehſter— bens. Auch damals iſt es dem ſchwerfälligen Verwaltungsapparat, vor allem, wenn die Verbindung nach dem bedrohten Gebiet ſchlecht war, ſelten gelungen, der Not zu ſteuern. Dieſes Mal aber iſt es mehr als nur regionale Not. Die Not umfaßt alle Gebiete des ruſſiſchen Landes und ſie iſt eine Folge der verkehrten Bauernpolitik. Die Stalinſche Bauernpolitik hat dem ruſſi⸗ ſchen Bauern alles genommen. Sein Land, ſein Vieh, ſein Ackergerät und auch die eige— ne Entſchlußkraft, die beim ruſſiſchen Bau⸗ ern nie allzuhoch war. Der Bauer wurde proletariſiert, er wurde ein Landarbeiter auf den großen Staatsgütern, die man aus ſei— nen Feldern und Wieſen und Wäldern ge— macht hatte und die nach dem Papiervertrag nicht nur ausreichen ſollten, die eigene Be— völkerung zu ernähren, ſondern auch noch einen Ueberſchuß an landwirtſchaftlichen Er— zeugniſſen liefern ſollten, die man exportie— ren wollte, um dafür fremde Valuta oder Induſtriewaren herein zu nehmen. Die Pa— pierrechnung war falſch. Der Ertrag der Staatsgüter blieb um ein vielfaches hinter der errechneten Zahl zurück. Er reichte nicht aus, kaum zur eigenen Ernährung und gar nicht zum Export. Aber der Export war wichtig, Rußland brauchte das fremde Geld und brauchte die fremden Induſtriewaren. So exportierte man das Getreide, das man der einheimiſchen Bevölkerung entzog und ließ die Menſchen hungern. Das geht nun ſchon ein paar Jahre ſo Die Not wurde immer ſchlimmer und hat jetzt einen Höhepunkt erreicht. Dieſe Not kann natürlich nicht ohne Rückwirkung blei— ben auf die Stellung der Bevölkerung zu dem Sowjetregime, das goldene Berge ver— ſprochen hat und nun vor Gräbern ſteht. Die Sowjetmachthaber werden die ſtädtiſche Ar— beiterſchaft, die immer bevorzugt worden iſt, noch in der Hand haben. Aber die Bauern waren von jeher rebelliſch und aus den Bauernſöhnen rekrutiert ſich zum größten Teil der Mannſchaftsſtand der roten Armee. So braucht es nicht zu wundern, wenn ge— rade aus der Armee Zerſetzungserſcheinun— gen gemeldet werden, Meutereien und Auf— lehnungen gegen das Sowjetregiment. Es wäre freilich verfehlt, aus dieſen einzelnen Vorkommniſſen zu ſchließen, daß das Sow— Wjetregime vor einem nahen Sturze ſtünde. Auch wenn die Zahl der Unzufriedenen noch viel mehr wüchſe. Ihnen fehlt die Organi— ſation und die Führung. Einzelne Vorkommniſſe laſſen darauf ſchließen, daß man in Moskau fürchtet, dieſe Organiſation und der Führer könnten aue der Ukraine kommen. Die Ukraine hal innerhalb Sowjetrußlands lange Zeit eine gewiſſe Selbſtändigkeit gehabt, nicht nur in der inneren Verwaltung, ſondern auch in ibrer Vertretung nach außen. Man hat es in Kiew noch nicht verſchmerzt, daß Moskau dieſer Selbſtändigkeit nicht gerade ſanft ein Ende gemacht hat. Die Ukrainer ſind wohl ſlawiſche Ruſſen, ſie unterſcheiden ſich abe: in der Sprache und in der Kultur von den Großruſſen. In Kiew pflegt man auch heute noch darauf hinzuweiſen, daß das aſiatiſche Großrußland von der Ükraine aus kultiviert worden ſei. Zu den völkiſch⸗kulturellen Ge⸗ . kommen auch politiſche Gegenſätze. ie Petersburger und Moskauer Bolſche⸗ wiken waren von jeher eine Arbeiterpartei, die ſich aus dem entwurzelten Proletariat der Städte rekrutierte. In der bäuerlichen Ukraine, der Kornkammer Rußlands, ſaßen als herrſchende Partei die Sozialrevolutio⸗ näre, die ſich auf das Kleinbauerntum ſtütz⸗ ten und eine radikale Agrarreform zu Gun⸗ ſten der Kleinbauern forderten. Dieſe So- zialrevolutionäre haben einen entſcheidenden Anſtoß zur ruſſiſchen Revolution gegeben. Sie wurden dann aber von den aktiveren und auch ſkrupelloſeren Bolſchewiken an die Wand gedrängt und ſchließlich blieb ihnen nichts übrig, wenn ſie nicht auswandern oder nach Sibirien wollten, als zu den Bol⸗ ſchewiken überzugehen. Viele haben dieſe zwangsweiſe Eingliederung in die radikalere Gruppe nicht vergeſſen können. Immer wie⸗ der kam es vor, daß der eine oder der an⸗ dere ſich auflehnte. Zuletzt noch hörte man, daß ein angeſehener bolſchewiſtiſcher Funk⸗ tionär in der Ukraine, Skrypnik, Selbſtmoro begangen habe, weil er in Gegenſatz zu Moskau geraten ſei und Gerüchte wollen wiſſen, daß dieſer Gegenſatz nicht bloß um Fragen der Taktik ging, ſondern eine prinzi⸗ pielle Auseinanderſetzung war. Aber auch der Rebell Skrypnik iſt nur ein Einzelner eblieben, dem die ganze Staatsmacht ge⸗ chloſſen gegenüber ſteht. Es müſſen noch viel Einzelerſcheinungen ſich ſummieren, ehe man Schlüſſe ziehen könnte, wie das ruſſi⸗ ſche Schickſal ſich weiter entwickeln wird. Zeitungsverbote in deſterreich Scharfe Maßnahmen des Miniſterrats. Wien, 23. Juli. Der Miniſterrat hat den Bundesminiſter für Handel und Verkehr beauftragt, der „Oeſterreichiſchen Druck- und Verlagsgeſell⸗ ſchaft m. b. H.“, Wien, wegen verbotener Propaganda für ein getarntes nationalſozia⸗ liſtiſches Blatt die Gewerbezulaſſung zu ent⸗ ziehen. In dieſer Druckerei werden die„Wiener Neueſten Nachrichten“, die„Neue Wiener Abendzeitung“ und u. a. auch der Pro⸗ grammteil der offiziellen Zeitung des Wie⸗ ner Rundfunks„Radio Wien“ gedruckt. Der Miniſterrat beſchloß weitere einſchnei⸗ dende Verſchärfungen im Vorgehen gegen die nationale Preſſe. In einer neuen Verordnung wird be⸗ timmt, daß in Zeitungen und Flug- lättern die Aeberſchriften und Zwi⸗ ſchenüberſchriften mit dem Inhalt der ge⸗ brachten Meldungen übereinſtimmen müſſen. Außerdem ſind beſtimmte Vorſchriften in der Verordnung enthalten, welche die Schrift⸗ größe und Schriftart hinſichtlich der Ueber⸗ ſchriften und Zwiſchenüberſchriften regeln. Es wird auch ausdrücklich feſtgeſtellt, daß ein auf Grund der Verordnung betreffend beſondere Maßnahmen gegen den Miß⸗ brauch der Preſſefreiheit erlaſſenes Verbot auch für jede Zeitung gilt, die nach Erlaß des Verbots, wenn auch unter anderem Na— men, neu herausgegeben wird und dem We⸗ ſen nach mit der verbotenen Zeitung als identiſch anzuſehen iſt. Neuer Kurssturz in Newnorl Newyork, 23. Juli. Nach dem erſten Kursſturz war die Ten⸗ denz an der Effektenbörſe ſpäter zeitweiſe etwas ſtetiger. Da aber durch die vorüber⸗ gehende Einſtellung des Handels am Ge⸗ kreideterminmarkte in Chicago der einer der wichtigſten Stimmungsfaktoren der letzten Zeit entzogen iſt, machte ſich bald wie⸗ der eine ſtärkere Unſicherheit bemerkbar. Es kam eine erhebliche Angebotswelle an den Markt, ſo daß Kursverluſte bis zu 12 Dollar eintraten. Der Rückſchlag wird als der ſtärkſte ſeit dem Jahre 1929 angeſehen. In vielen Papieren war der Handel völlig ins Stocken geraten, da überhaupt keine Käufer vorhanden waren. Meldungen, de⸗ nen zufolge der Börſenvorſtand eine vor⸗ übergehende Einſtellung des Börſenverkehrs plane, wurden von zuſtändiger Seite de⸗ mentiert. N Kommuniſtenverhaftungen im Nheinland Bochum, 23. Juli. In Bochum⸗Langendreer wurden männliche und drei weibliche Perſonen, in Wattenſcheid zwei männliche Perſonen we⸗ gen kommuniſtiſcher Umtriebe, in Bochum der kommuniſtiſche Funktionär und Redak⸗ teur des„Ruhrecho“, Karl Springer, in Schutzhaft genommen. Des weiteren kam der Oberreglerungsrat a. D. Wilhelm Thoene in Schutzhaft. In Recklinghauſen wurden awei der Führer ſofort zum Flugplatz Ober⸗ Börſe zwei ſrommuniſten wegen Vorbereſtung zum Hochverrat feſtgenommen. In der Waſchküche eines Hauſes in Wat⸗ tenſcheid wurden 15 Gewehre verſchiedener Modelle und andere Waffen mit Munition gefunden. Die Waffen waren eingemauert und ein Meter in der Erde vergraben, der Führer in Bayreuth Bayreuth, 23. Juli. Nach der am Donnerstag abend zwiſchen 8 und 9 Uhr in München ſtattgefundenen Unterredung mit dem Präſidenten der Ab⸗ rüſtungskonferenz, Henderſon, begab ſich wieſenfeld und ſtartete zum Nachtflug nach Fürth. Von hier aus ging die Fahrt per Kraftwagen weiter nach Bayreuth, wo der Führer gegen Mitternacht eintraf. In ſeiner Begleidung befanden ſich der Reichspreſſe⸗ chef Dr. Dietrich, Oberleutnant Brückner und Pg. Schaub. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, überreichte Oberbürgermeiſter Dr. Schlump⸗ recht perſönlich die Ehrenbürgerurkunde der Stadt Richard Wagners. Der Reichskanzler ſtattete noch Frau Winifried Wagner und Frau Chamberlain ſeinen Beſuch ab. Am Donnerstag abend iſt auch Reichspro⸗ pagandaminiſter Dr. Goebbels hier ein⸗ getroffen. An den Eingängen des wurden den Feſtſpielbeſuchern bei der erſten Vorſtellung am Freitag nachmittag Karten folgenden Inhalts überreicht:„Im Auftrage des Kanzlers. Der Führer bittet am Schluß der Vorſtellung von dem Geſang des Deutſch⸗ land- oder Horſt⸗Weſſel⸗Liedes und ähnli⸗ chen Kundgebungen abſehen zu wollen. Es gibt keine herrlichere Aeußerung des deut⸗ ſchen Geiſtes als die unſterblichen Werke des Meiſters ſelbſt. Gruppenführer Brückner, Adjutant des Führers.“ Deutsche Tagesſthau Krapf an Stelle von Leicht. An Stelle des Abgeordneten Leicht, der ſein Mandat niedergelegt hat, tritt als Er⸗ ſatzmann, Hugo Krapf-Aſchaffenburg in den Reichstag ein. Ludendorffs„Volks warte“ verboten. Das Geheime Staatspolizeiamt hat die Tageszeitung Ludendorffs„Volkswarte“ mit ſoſortiger Wirkung bis zum 22. Oktober 1933 einſchließlich verboten und das bis zum 22. 7. 1933 ausgeſprochene Verbot der perio⸗ diſchen Druckſchrift„Der Führer“, Monats⸗ ſchrift für Führer und Helfer der Arbeiter⸗ jugendbewegung, bis auf weiteres verlän⸗ gert. Darlehensankräge für Arbeitsbeſchaffung. Für Arbeitsbeſchaffung im Rahmen des Sofortprogramms wurde in dieſer Woche durch den Kreditausſchuß der Deutſchen Feſtſpielhauſes Bei der Unterzeichnung des Konkordates zwiſchen dem Heiligen Stuhl und dem Deut⸗ ſchen Reich haben die ordnungsmäßig be⸗ vollmächtigten Ueterzeichneten folgende übei⸗ einſtimmende Erklärungen abgegeben, die einen integrierenden Beſtandteil des Kon⸗ kordates ſelbſt bilden. Zu Artikel 3: Der apoſtoliſche Nun⸗ tius beim Deutſchen Reich iſt, entſprechend dem Notenwechſel zwiſchen der apoſtoliſchen Nuntiatur in Berlin und dem Auswärtigen Amt vom 11. und 27. März 1930, Doyen des dort akkreditierten diplomatiſchen Korps. Zu Artikel 13: Es beſteht Einver⸗ ſtändnis darüber, daß das Recht der Kirche, Steuern zu erheben, gewährleiſtet bleibt. Zu Artikel 14, Abſatz 2: Es beſteht Ein⸗ verſtändnis darüber, daß, ſofern Bedenken allgemeinpolitiſcher Natur beſtehen, ſoſche in kürzeſter Friſt vorgebracht werden. Liegt nach Ablauf von 20 Tagen eine derartige Erklärung nicht vor, ſo wird der Heilige Stuhl berechtigt ſein, anzunehmen, daß Be⸗ denken gegen den Kandidaten nicht beſtehen. Ueber die in Frage ſtehenden Perſönſichkei⸗ ten wird bis zur Veröffentlichung der Er⸗ nennung Vertraulichkeit gewahrt werden. Ein ſtaatliches Vetorecht ſoll nicht begründe: werden. Zu Artikel 17: Soweit ſtaatliche Gebäude oder Grundſtücke Zwecken der Kirche gewio⸗ met ſind, bleiben ſie dieſen, unter Wahrung etwa beſtehender Verträge, nach wie vorn überlaſſen. Zu Artikel 19, Satz 2: Die Grundlage bietet zur Zeit des Konkordatsabſchluſſes be⸗ ſonders die apoſtoliſche Konſtitution „Deus ſcientarum dominus“ vom 24. Mai1931 und die Inſtruktion vom 7. Juli 1932. Zu Artikel 20: Die unter 8090 0 der Kirche ſtehenden Konvikte an Hochſchulen und Gymnaſien werden in ſteuerrechtlicher Hinſicht als weſentliche kirchliche Inſtitutio⸗ nen im eigentlichen Sinne und als Beſtand⸗ teil der Diözeſanorganiſation anerkannt. Zu Artikel 24: Soweit nach Neuordnung des Lehrerbildungweſens Privatanſtalten in der Lage ſind, den allgemein geltenden staatlichen Anforderungen für Ausbildung von Lehrern oder Lehrerinnen zu entſpre⸗ chen, werden bei ibrer Zulaſſung auch be⸗ Rentenbankkreditanſtalt eine beſonders gre⸗ ße Anzahl von Darlehensanträgen geney⸗ migt, deren Geſamtbetrag ſich auf über 7, Millionen Mark beläuft. Darunter befinden ſich an größeren Vorhaben u. a. Waſſerbau⸗ ten an bayeriſchen Flüſſen, für die dem bayeriſchen Staat ein Darlehen bis zu 2 Millionen Mark bewilligt wurden. Auslands⸗Rundſchau Vor dem Abſchluß der Londoner Konferenz. Der bleibende Ausſchuß der Konferenz hat die letzte Hand an die Vorbereitungen für den Abſchluß der Konferenz gelegt. CS wurde eine Schlußreſolution aufgeſetzt und die Reihefolge der Sprecher vereinbart. Wirtſchaftsminiſter Schmitt wird als Vertre⸗ ter Deutſchlands Montag aus Berlin in London erwartet. Verſchwörung in Chile. Die chileniſche Regierung hat ein von früheren Militärs, Politikern und Anhän⸗ gern des ehemaligen Diktators Ibanez ge⸗ ſchmiedetes Komplott entdeckt. Die Bewe⸗ gung ſollte in der Nacht zum 21. Juli aus⸗ brechen. Die Verſchwörer zählten 1500 An⸗ hänger, unter ihnen mehrere Fliegerunter⸗ offiziere. Die Polizei hat bisher etwa 15 Perſonen, darunter mehrere frühere Mini⸗ ſter verhaftet. Großfeuer in einer Bürſtenſabrit Erlangen, 23. Juli. In der Bürſtenfabrik Kränzlein brach nachmittags in der Cellu⸗ loſeabteilung ein Brand aus. Das Feuer entſtand an einer Fräsmaſchine. Innerhalb 10 Minuten ſtand das ganze obere Stock⸗ werk der Fabrik in Flammen, denen die großen Celluloſevorräte reiche Nahrung bo⸗ ten. Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf das obere Stockwerk zu beſchränken. Dieſes iſt mit ſämtlichen Vorräten völlig den Flammen zum Opfer gefallen. Die Maſchi⸗ nen ſind kaum noch verwendbar. Menſchen⸗ leben ſind nicht zu beklagen. Veruntreuungen bei einer Handwerkskammer Düſſeldorf, 23. Juli. Wie die„Volksparole“ meldet, hat die Leitung der Handwerkskammer und die Wirtſchaftsſtelle für das Handwerk in Düſ⸗ ſeldorf eine gründliche Ueberprüfung der Geſchäftsführung in ihren Inſtitutionen durchgeführt. Auf Grund des Berichtes der mit der Prü⸗ fung beauftragten Sachverſtändigen iſt ge⸗ gen den ehemaligen Präſidenten und jetzigen Vizepräſidenten der Handwerkskammer, Hecker, und den früheren Geſchäftsführer der Wirtſchaftsſtelle, Theis, Strafanzeige er⸗ ſtattet und ihre ſofortige Verhaftung veran⸗ laßt worden. Die Verhafteten haben ſich Schlußprototoll zum Neichskonkordat ſtehende Anſtalten der Orden und Kongke⸗ gationen entſprechend berückſichtigt werden. Zu Artikel 26: Ein ſchwerer ſittlicher Not⸗ ſtand liegt vor, wenn es auf unüberwind⸗ liche oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand zu beſeitigende Schwierigkeiten ſtößt, die zur Eheſchließung erforderlichen Urkunden rechtzeitig beizubringen. Zu Artikel 27, Abſatz 1: Die katholiſchen Offiziere, Beamten und Mannſchaften, ſo⸗ wie deren Familien gehören nicht den Orts⸗ kirchengemeinden an und tragen nicht zu deren Laſten bei,. Abſatz 4: der Erlaß des apoſtoliſchen Breve erfolgt im Benehmen mit der Reichs⸗ regierung. Zu Artikel 28: In dringenden Fällen iſt der Zutritt dem Geiſtlichen jeder eit zu ge⸗ währen. Zu Artikel 29: Nachdem die deutſche Reichsregierung ſich zu dem Entgegenkom⸗ nen in Bezug auf nichtdeutſche Minderhei⸗ en bereitgefunden hat, erklärt der Heilige Stuhl, in Bekräftigung ſeiner ſtets vertrete⸗ nen Grundſätze bezüglich des Rechtes der Mutterſprache in der Seelſorge, im Reli⸗ gionsunterricht und im katholiſchen Vereins⸗ eben, bei künftigen konkordatären Abma⸗ hungen mit anderen Ländern auf die Auf⸗ gahme einer gleichwertigen, die Rechte der zeutſchen Minderheiten ſchützenden Beſtim⸗ mung Bedacht nehmen zu wollen. Zu Artikel 31, Abſatz 4: Die in Artikel 31, Abſatz 4 niedergelegten Grundſätze gelten zuch für den Arbeitsdienſt. Zu Artikel 32: Er herrſcht Einverſtändnis darüber, daß vom Reich bezüglich der nicht⸗ katholiſchen Konfeſſionen gleiche Regelungen betreffend parteipolitiſcher Betätigung ver⸗ anlaßt werden. Das den Geiſtlichen und Or⸗ densleuten Deutſchlands in Ausführung des Artikels 32 zur Pflicht gemachte Verhalten bedeutet keinerlei Einengung der pflichtma⸗ ßigen Verkündigung und Erläuterung der dogmatiſchen und ſittlichen Lehren und Grundſätze der Kirche. In der Vatikanſtadt, am 20. Juli 1933. Eugenio Cardinale Pacelli. Franz von Papen. ——— grobe nen Nu licher Mittel kommen laſ zur Verwendung ntereſſe! werks vor Jahren von der Ir Verfügung geſtellt worden waren. Der Geſchäftsheilrſet der Wirtſchaftsſtelle wird durch die da ahr Theis nicht be⸗ rührt, da die Geſchäffsführüng ſchon ſeit Mo. naten in anderen Händen liegt. Berufung höherer Polizeioſſiziere. Darmſtadt, 23. Juli. Die Staatspreſſeſtelle teilt mit: In Fortführung der notwendigen Maßnahmen zu weiterem Ausbau des heſ⸗ ſiſchen Polizeiweſens, zur Stärkung und Feſti⸗ gung der Staatspolizei in organiſatoriſcher wie perſoneller e und Durchdringung der Beamtenſchaft mit der Staatsidee natio⸗ nalſozialiſtiſcher Weltanſchauung, hat das Staatsminiſterium aus dem benachbarten Frankfurt am Main zwei höhere Polizeioffi⸗ ziere in die heſſiſche Staatspolizei berufen. Polizeimajor Jacobſen tritt als Chef des Stabes zur Behörde des Staatspolizei⸗Präſi⸗ denten, Polizeimajor Reichardt übernimmt als Sachbearbeiter und Leiter das geſamte Funk. und Nachrichtenweſen. Beide Polizeioffiziere haben nach Uebernahme ihrer neuen Aemter ihren Dienſt ſofort aufgenommen. ö Gleichzeitig trat ein Wechſel in der Lei⸗ tung des heſſiſchen Staatspolizeiamtes Darm, ſtadt ein. Zum Nachfolger des vorläufig be⸗ urlaubten Regierungsrats Schneider wurde un⸗ ter Beförderung zum Kriminalpolizeirat der Kriminalkommiſſar Dr. Schulze vom Polizei präſidium Wiesbaden ernannt. Er hat ſeine Dienſtgeſchäfte ebenfalls bereits aufgenom⸗ men. * n ĩðͤv Helft den Opfern der Arbeit Der Kanzler ſtiftet ſein Bild mit Unker⸗ ſchrift für beſonders opferbereite Spender. In die Freude an dem erſten Feiertag der nationalen Arbeit fiel die erſchütternde Kunde von dem Bergmannstod ſieben deutſcher Bergarbeiter. Reichskanzler Adolf Hitler rief damals zur Errichtung einer „Stiftung für Opfer der Arbeit“ auf, aus der in Zukunft die Hinterbliebenen aller deutſchen Arbeiter, die in ihrem Be⸗ ruf tödlich verunglückt ſind, unterſtützt wer⸗ den ſollen.„Es darf nicht mehr vorkommen, daß in Zukunft ſolche Opfer der Arbeit auf die knappen Leiſtungen der öffentlichen Für⸗ ſorge angewieſen ſind. Es iſt vielmehr eine Ehrenpflicht aller Deutſchen, insbeſondere aber der begüterten unter ihnen, hier iht Beſtes und Möglichſtes zu tun,“ ſo hieß es in dieſem Aufruf, Der Widerhall war ungeheuer. Hun⸗ derttauſende von Deutſchen aus allen Gauen des Reiches und aus dem Aus- land, Arm und Reich, Alt und Jung be teiligten ſich freudig an der Spende, um den Witwen und Waiſen zu helfen. Schulkinder ſammelten ihre Spargroſchen, Vereine erhoben Umlagen, unendlich viele opferten einen Teil ihres oft ſpärlichen Ein⸗ kommens. von Seiten Einzelner und von Unternehmun. gen(ſo 50000 Mark von der Reſchsbank und 55000 Mark vom Kaliverein) gingen ein. Die Arbeitsfront ſtiftete 100000 Mark. die Beamtenſchaft ſogar 150 000 Mark. Die grö ten Spenden kamen aus der Induſtrie, es ſind dies je eine Million des Zechenverbandes Eſſen und der nordweſtlichen Eiſen⸗ und Stahlgruppe. Der Deutſche Fußballbund veranſtalſete zu Gunſten der Stiftung die Meiſterſchaft um den„Adolf⸗Hitler⸗Pokal“, deren Entſcheidungskampf am Sonntag im Stadion ſtattfand. Die Summe der Beiträge hat jetzt faſt die Grenze von fünf Millionen Mark erreich. Alle Schichten des deutſchen Volkes habe damit ſchon jetzt ein bewunderungswürdiges Zeugnis der wiedererwachten ſozialen Ver⸗ bundenheit des deutſchen Volkes abgelegt. Unter dem Eindruck dieſes Widerhalls hat der Reichskanzler Adolf Hitler ſich ſetzt entſchloſſen, as Anerkennung für die in den Spenden zum Ausdruck ge brachte ſoziale Geſinnung ſein neueſtes Bild del Verfügung zu ſtellen mit ei ⸗ nem beſonderen, von ihm ſelbſt ſtam⸗ menden und geſchriebenen Denkſpruch: „Für Jeden der fällt, zehntauſend die helfen!“ Mit dieſem ſchönen Spruch weiſt der Kanz ler nochmals auf den dem Hilfswerk zu Grunde liegenden großen Gedanken del Volksgemeinſchaft hin. Das Bild wird den. ſenigen Spendern übermittelt, deren Gabe ohne daß es irgendwie auf die Höhe des Bekrages ankommt, eine opfer bereite A der Gemeinſchaftsgeſin nung darſtellt. Wer für die Hinterbliebenen der lödlich verunglückten Arbeiter noch nicht gegeben hat, der reihe ſich bald unter die Helfenden ein, da das in Anſehung ihres 1 0 ſozialen Zweckes nicht ho Heng ſein kann. die„Stiftung für Opfer der Arbeit en durch alle Banken oder fegt konto Berlin Nr. 120), an die erfol⸗ Reichsbank. f Tauſende großzügiger Spenden„ Kapital der Stiftung ahlungen fil, oſtanſtalten Reſchskreditgeſellſchaft Berlin oder an de FJchutz des Staates Tobesſtraſe für politſſche Ueberfälle von Preußen beantragt. Berlin, 24. Juli. Unter dem Vorſitz des preußiſchen Miniſter⸗ präsidenten Göring fand im preußiſchen 9 05 miniſterium eine Kabinettsſitzung ſtatt, in deren Verlauf eine ganze 1270 von höchſt bedeut⸗ i 9 t wurden, die nun⸗ mehr der Reichsreglerung zugeleitet werden, e Die Geſetzentwü e gehen davon aus, daß in der letzten Zeit die Angriffe ſtaatsfeindlicher Ele⸗ mente gegen Beamte des Staates und gegen die Kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Revo⸗ lution ſtändig zunehmen und daß daher gegen dieſe Elemenke mit aller Schärfe eingeſchrikten ſamen Entſchlüſſen gefa damit ihnen dieſe Rechtskraft verleiht. werden muß. Die preußiſche Staatsrelgierun lägt daher der Reichsregierung 1 daß jedermann, der einen Beamten der Staatsanwaltſchaft, der Polizei, der SA, Sc und des Stahlhelms vorſätzlich tötet, den Verſuch hierz uunternimmt, oder zu einer ſolchen Tötung auffordert, oder ver⸗ abredet, mit dem Tode, mit lebensläng⸗ lichem Zuchthaus oder mit 15 Jahren Zuchthaus beſtraft wird. Die gleiche Strafe trifft denjenigen, der ſtaatsſeind⸗ liche Deuckſchriften aus dem Ausland einführt oder einzuführen verſucht oder hierzu auffordert, wer Hochverrat begeht, wer verbotene Vereine weiterführt, wieder gründet, oder ſie begünſtigt, wer Land⸗ ſtiedensbruch begehi oder dazu auffordert, und wer ein Verbrechen gegen das Geſetz gegen die R ubildung von Parteien begeh'. Die Verurteilung zieht zugleich für den Verurteilten und ſeine Fa e gen den Verluſt aller öffentlichen Leiſtungen des Reiches, der Länder und Gemeinden(Gehalt, Woſlfaß Rente, Erwerbsloſenunterſtützung 1915 e e uſw.) nach ſich. afraten werden S gericht ben von Sondergerichten Göring begründet Nach der Kabinettsſitzung empfing Miniſter Ne Na f pfing Miniſter⸗ dea e en Netten ber Preſſe en er die gefaßten Beſchlüſſe wi be⸗ Nn gefaß ſchlüſſe wie folgt be⸗ Ich habe meinen Urlaub unterbrochen und einen Außerordentlichen Miniſterrat ebe tſen 9 00 h e um einmal über g hr weſentlichen Punkt Klarheit zu ſchaffen. Es hat ſich gezeigt, daß nur ſchein⸗ bar der Staatsfeind ganz überwunden ſchien. 4 Vielleicht durch beſtimmte Umſtände, die uns in einem allzu milden Licht erſcheinen ließen erhebt der Kommunismus wieder da und dort, frecher denn je, das Haupt. So konnte es palſieren, daß ſich Ueberfälle auf SA⸗ und SSLeute wieder gemehrt haben, ſo konnte 25 geſchehen, daß mitten im Gericht ein Kom⸗ mumſt einen SA⸗Mann überfällt. So konnte es aber auch vor allen Dingen geſchehen, daß fehle aße 0 mit Kommuniſten be⸗ agandaa ſogar die Polizeibeam— be ee uto ſogar die Polizeibeam— „Aufgrund der bekannten Vorfälle habe ich mich entſchloſſen, keinen Tag fänger zu cat e 31 fi. ö 5 ü U 5 11 einen Träger des Staates vergren wiſſeg, daß er binnen kurzer Feſſk vafle ſein Leben verliert. Dabel genügt es voll⸗ 55 0 daß er überführt wird, daß er die Tat beabſichtigt hat oder daß die Tat nicht mit einem Tode, ſondern nur mit einer Verletzung geendet hat. Soweit die bisherigen Geſetze ausgerei haben, haben wir heute durch Ei eng der Polizeipräſidenten, der Generalſtaatsanwälte und Oberlandesgerichtspräſibenten dafür ge⸗ ſerat⸗ und durch geeignete Geſetze das un⸗ fe daß in Zukunft hier das Ver⸗ 10 ein ſehr raſches und ſehr effektives ſein Darüber hinaus aber hat der Miniſter⸗ rat beſchloſſen, der Reichsregierung 05 beſchleunigten Verabſchiedung einen Ge⸗ ſetzentwurf vorzulegen, in dem die Todes⸗ ſtraſe, ausgeſprochen durch Sondergerichte verhängt wird bei Ueberfällen, wie ich ſie ſoeben geſchildert habe, ferner auch in ſolchen Fällen, wo in Zukunft das An⸗ ſehen und der Beſtand des Staats ange⸗ taſtet wird durch Verbreitung der ſoge⸗ nannten Greuelpropaganda. Denn auch dieſe hat dazu beigetragen un trägt dazu bei, den 11185 Staat 1 10 5 wühlen und vor allen Dingen Verhältniſſe zu ſchaffen, die unter Umſtänden durch ihre un— wahre Berichterſtattung zu ſchweren Rückſchlä⸗ gen für Deutſchland führen könnten. Ich bin überzeugt, daß die Reichsregierung dieſem Ge⸗ ſetz raſcheſtens beitreten wird. Wir haben jetzt ſchon in unſerer Juſtizor 188 1 Oe ſerer Juſtizorga— daß die G n er deen eſetze mit möglichſter Beſchleuni durchgeführt werden. glichf eſchleunigung Wir ſind dabei auch von dem Standpunkt ausgegangen, daß in ſolchen Fällen von mildernden Umſtänden in Zukunft nicht mehr geredet werden kann, ſondern daß jeder, der ſich in Zukunft an den Beamten des Staats, an einem SA⸗ oder ScS⸗ Mann oder Stahlhelm⸗Mann, der ja auch zur Sa gehört, vergreift, raſcheſtens mit dem Tode dafür büßen muß. „Ich habe ſomit zur Freiheit des heutigen Staates eine Sicherung geſchaffen, und 30 ſchaf⸗ fen verſucht, wie ſie bisher keinem zuteil ge— worden iſt und ich bin überzeugt, daß dieſe ganzen, heute getroffenen Maßnahmen mit dazu beitragen werden, der ſtaatstreuen Be— völkerung, vor allem aber unſeren treuen Kämpfern in der Polizei, in der SA und SS ich 9900 15 Ni daß ſie jetzt tatſäch⸗ 0 ü ſi 9 jeſe fortgeſetzte) ebenfalle ſind gegen dieſe fortgeſetzten deutſchen Volks. Berlin, 24. Juli. jeder SA⸗ und SS⸗Mann, jeder Mann, Beamte, Polizeibeamte der richtung des nationalſozialiſtiſchen ſag fel ee Elemente 3 eines Lebens ſeine Pflicht tut, Anſpruch auf den höch ſten Sch 10 15 a hat. Infolgedeſſen werden in Zukunft alle An⸗ griffe auf dieſe Perſonen mit größter Be⸗ ſchleunigung durchgeführt werden, ſo daß die 589 0 10 Tat auf dem Fuße folgt. Da die nationalſozialiſtiſchen Formation mit ihm den Wunſch len b allen Um⸗ ſtänden abſoluteſte Rechtsſicherheit und Rechts⸗ frieden im Staat zu gewähtleiſten, würden von nun au alle Handlungen, die mit den Ge⸗ ſetzen des Staates nicht in Einklang zu brin⸗ gen ſind, unerbittlich und auf das ſtrengſte verfolgt werden. Denn der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat könne Eingriffe in ſaalliche Ho⸗ heitsſphären, insbeſondere in die Gerichtsbar⸗ leit des Staates nicht oulden. Da nach den Worten des Führers die Revolution beendet ſet und der natjonalſozialiſtiſche Aufbau begon⸗ nen habe, ürden alle mit den Strafgeſetzen nicht in Etaklang ſtehenden Handlungen gleichviel, von wem ſie begangen ſind, unnach⸗ ſichtlich geahndet werden. Bis zum Tage, an dem der Kanzler die na⸗ tonalſozialiſtiſche Revolution als beendet er⸗ klärte, werde er in geeigneten Einzelfällen nach— prüfen, ob Handlungen, die für ſich allein betrachtet, mit den Strafgeſetzen im Wider⸗ ſpruch ſtehen, in Wirklichkeit aber zur Errich⸗ tung des nationalſozialiſtiſchen Staates be— gangen wurden, nicht niedergeſchlagen 0 begnadigt werden ſollen. beute aber ſei wirkſamſter Schutz des SA⸗ und SS⸗Mrant die A e Feſle⸗ gung des Grundſatzes, daß künftig jede ſtraf⸗ bare, rechtswidrige Handlung, einerlei, wer ſie begangen hat, verfolgt wird. Dieſer Grunde e e 955 1 57 nationalſozialiſti⸗ hen S ie er erliche Sicherhei a währleſten, forderliche Sicherheit ge⸗ Wir haben jetzt ein Geſetz geſchaffen, das dem Miniſterpräſidenten die Miöglichteit gibt, erweitert von Begnadigungen und Niederſchla⸗ gung von Verfahren Gebrauch zu machen, dort wo ich der Ueberzeugung bin, daß in der Vergangenheit Kämpfer der nationalſozialiſti— ſchen Revolution zwar gegen die Form des Geſetzes gefehlt haben, aber ſicher nur, um tatſächlich der Revolution und damit Staat und Volk zu dienen. In ſolchen Fällen werde ich begnadigen bezw. die Verfahren medesſch lagen laſſen. Nachdem der Führer nun erklärt hat, daß die Revolutſon beendet, und der Auf⸗ und Aufbau des Staats nun beginnt, Gegen Provolateure Eine Bekanntmachung des ſtellverttetenden Führers der NSDAP. Berlin, 24. Juli. 9 ſtellvertretende Führer der NSDAP., laſſen, 1 Heß, hat Aae aan er⸗ en, in der er zunächſt darauf hinweiſt daß die jüdiſch⸗liberaliſtiſche franzöſſſche Reh lution im Blute der Guillotine ſchwamm und und die jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Revolution von den millionenfachen Schreien aus tſchekiſtiſchen Wer ſich in Zukunft gegen einen Träger der nationalfözfaliſtiſchen Bew' aung 9070 war der Tag dieſer Erklärung der Stich⸗ tag für Begnadigung und Niederſchlagung. Von nun ab verlangen wir von jedem, wo Blutkellern widerhallt. Die nationalſo⸗ zialiſtiſche Revolution ſei dagegen ſo un⸗ blutig verlaufen wie keine. Nichts ſei immer er auch ſteht, daß er ſich mit ſeiner Na Perſon einſetzt für die Autorität des na Ice Staats und damit des ö s gibt nun in aller Zu⸗ 0 0 eine Autorität, die des. ie wiederum ihre Autorität ableitet aus dem grenzenloſen Vertrauen des deutſchen Volks. Für abſolute Rechtsſicherheil Ein Erlaß des preußiſchen Miniſterpräſidenten. Miniſterpräſident Görin i E i g ting hat einen Er⸗ laß herausgegeben, in dem er verſichert, daß Stahlhelm⸗ bei der Er⸗ Staates ge⸗ n unter Ein⸗ ſache und darauf ſei auch di if f h die Erfin dun 1955 Greu ellügen zurückzuführen, da wirt iche Greuel nicht vorhanden ſind. Trotzdem die Greuel“ als Lügen erkannt ſind und als ſolche 11 b verloren haben, ruhten die Geg⸗ 0 ſondern haben, wie die Reichsleitung Spitzel in die Reihen der NSDAs ſandt mit dem Auftrag, SA⸗ 1 80 Männer zu Mißhandlungen von Gegnern zu verleiten, damit nachträglich noch Unterlagen fü eine Glaubhaftmachung Nee Sage gc würden. Um dieſen Provokateuren ihr Hand⸗ werk zu legen, richtet Rudolf Heß folgende Aufforderung an die Parteigenoſfen: „Nationalſozialiſten, SA⸗ und SS⸗Möä ner, ſeid Euch der Abſichten der Gage e wußt, übergebt jeden, der Gefangene mißhan⸗ deln will oder Euch zu Mißhandlungen zu verleiten ſucht, der Polizei des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates. Jeder Nationalſozialiſt, der dem Wirke der Provolateure zum Opfer fallen poilte wied aus der NSDAP. rückſichtslos und ohne Anſehen der Perſon ausgeſchloſſen wegen ver⸗ ſugter Schädiguung des Anſehens der NS. DAP. Er wird in ein Konzentrationslager gebracht wegen Arbeit zugunſten der Gegner des nationalſozialiſtiſchen Staates. Jeder ſoll wiſſen, daß wir weit davon entfernt ſind dem Gegner mit Milde zu begegnen. Er muß wiſſen, daß jeder von Kommuniſten oder Mar⸗ 1 0 an einem Nationalſozialiſten geübte Mord von uns zehnfach gegenüber kom muni⸗ ſtiſchen oder marxiſtiſchen Führern geſühnt wer⸗ den wird. Er muß wiſſen, daß jedes Vergehen gegen den nationalſozialiſtiſchen Staat die ſchwerſten Strafen im Gefolge hat. Jeder Nationalſozialiſt muß ſich aber auch bewußt ſein, daß Mißhandeln von Gegnern jü diſch⸗ bolſchewiſtiſcher Geſinnung entſpricht und des Nationaſſozialismus unwürdig iſt. Sechs Todesurteile Sühne für die Ermordung zweier SA-Männer, Köln, 24. Juli. Das Kölger Schwurgericht verurteilte Mordprozeß wegen ber Erſchehung der SA⸗ Männer Winterberg und Spangenberg die Angeklagten Hamacher, Waſer, Wilmß, Horſch Moritz und Engel zum Tode und außerdem 15 ee e die Angeklag⸗ wand, Mundorf un ſe zu je 1 Jahten Zuchthaus. e Reinheit, Schönheit, Straffheit, Widerstandsſähiglceit, Geschmeidig- ſceit der Haut, Abkühlung und Er- frischung des gesamten Organismus. blechmäbig ſiefe, gesunde Hautbräunung eine Brandblasen, kein Feligeſſihl. .. Erhaltlich im Fuachgeschdift. Preis 75 Pfg., RM. I. 20, Originalflaschie RMI. I. S0. Prospelet u. Probe kosten- os auf Anforderung per Karte vom prana-Haus, Pfullingen M 36 in wärt. den Geapern ſo ungeen w' dieſe Tat⸗ Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) Henning riß ihm das Wams aus der Hand.„Zeigt her! Er hielt den Rock ans Licht und betrachtete ihn von allen Seiten.„Für einen Strauchdieb zu ſchlecht! Da—“ Er ſchleuderte das Wams in die Ecke.„Ein neues Wams, Meiſter! Ich brauch' ein neues Wams!“ „Ihr ſeid von Sinnen!“ ſchrie der Alte. Henning ſah ſich in der Stube um. An der Wand hing! ein fertiges Kleidungsſtück. „Ha, das könnte mir paſſen!“ Er nahm das Wams vom Nagel und zog es an. Der Meiſter hüpfte von ſeinem Tiſch. „Räuber! Diebe!“ Seine Stimme überſchlug ſich. Die dicke Meiſterin ſtürzte herein. „Line— Line, er will mir das Wams vom Stadtrat Bachmeyer ſtehlen—!“ Frau Hinkelmann ſtarrte den Studioſus entſetzt an. Henning lachte. „„Meiſter, das Wams paßt mir wie angegoſſen. Macht für den Stadtrat ein anderes! Mit dem alten kann ich nicht mehr auf die Straße gehen.“ „Ich ſag's Euch, zieht das Wams aus, oder ſo wahr mir Gott helfe, ich laſſe Euch heute noch durch den Büttel auf die Straße ſetzen!“ „Ereifert Euch nicht ſo, Meiſter! Taſche. N Er zählte fünf Goldſtücke auf den Schneidertiſch. „Für den Rock und für die rückſtändige Miete!“ 11 8 Was koſtet ettel?“ lachte Henning und zog den Beutel aus der „Die Eheleute ſahen ſich ganz entgeiſtert an. Meiſter Hinkelmann ſtotterte: g „Das iſt zu viel!— Und das Wams gehört dem Stadt— rat Bachmeyer!“ Die Frau gab dem Alten einen ſanften Stoß. 1 08 meine— Herr— Ihr bringt mich in Verlegen— heit“.“ „Das Wams muß ich haben, Meiſter. Sagt meinet⸗ wegen dem Bachmeyer, Eure Frau hätt' die Oelkanne über ſeinen Rock gegoſſen, und macht ihm einen neuen.— Und, Meiſterin, morgen ſeid Ihr mich los, auch ohne Büttel.“ Ohne ſich weiter um die beiden Alten zu kümmern, ſtürmte er hinaus. Im Gehen ſtülpte er ſich das Barett auf den Kopf und gürtete den Stoßdegen um. Er lief in die Webergaſſe zu dem Roßhändler. In dem engen, ſchmutzigen Hof traf er Merkel. Der ſah dem Knecht[Sattel. Er winkte zu, wie er die Pferde ſtriegelte. 5 Torfahrt. „Ah, der Herr von Rotacker!— Seht aus wie ein 2 Stadtrat in dem neuen Wams!“ „Laß den Rappen ſatteln!“ befahl der Studioſus. „Wollt Ihr das Pferd kaufen?“ „Vielleicht!“ Der Mann ſah Henning von der Seite an und rückte ſeine Kappe auf dem Kopfe hin und her. „Habt Ihr eine Erbſchaft gemacht über Nacht, Herr?“ „Frag nicht, und laß den Rappen bringen!“ Merkel winkte den Knecht heran und hieß ihn den Rappen aufzäumen. „Ein edles Tier, Herr von Rotacker, unter Brüdern ſeine ſiebzig Taler wert!“ Henning ließ von dem Burſchen das Pferd in dem Hofe herumführen. Seine Augen glänzten. „Ein junges Tier— ein edles Tier!“ Händler. Henning trat an das Pferd heran. Er prüfte die Zähne und die Feſſeln. Dann ſchwang er ſich in den Sattel. Er fühlte, wie das Tier unter ihm erbebte, wie ſich die Nüſtern leiſe blähten. Er war zufrieden. ſtücke in die Hand. 3 acker!“ Geld ein!“ wartete ſeiner. lobte der der Sonne. Er ſprang zu Boden.„Ich kauf' das Pferd!“ Er zog den Beutel und zählte dem Manne fünf Gold- „Zu wenig, Herr!“ 0 1 105 8 mit Zaum und Sattel!“ „Legt noch einen Goldfuchs zu, junger Herr, und das Pferd iſt Euer! Verdiene daran nicht einen roten Heller. Könnt' doch nicht meinen Schaden wollen, Herr von Rot— „Spare deine Worte, Mann! Sind wir handelseinig oder nicht? Dann gib die Dukaten zurück!“ 5 „Komme zu Schaden bei dem Handel, Herr!“ Das klang aber recht kleinlaut. „Schweig ſtill, Kerl“, lachte Henning,„und ſteck' dein Er drehte ſich um und ſaß im nächſten Augenblick im dem Händler zu und ritt durch die 1* Der Morgen war kühl und neblig. Henning ritt neben der ſchweren Reiſekutſche des Advokaten zum Stadttor hinaus. Er nahm ſein Barett vom Kopfe und ließ die heiße Stirn von der friſchen Morgenluft kühlen. Der Kopf ſchmerzte von der wüſten Nacht, die er mit den Freunden zum Abſchied durchzecht hatte. Als er zurückblickte, ſah er die Türme der Stadt im Nebel verſinken. Eine leiſe Wehmut kam über ihn. Wie ein luſtiger Traum waren die Jahre, die ihn in dieſen Mauern beherbergt hatten, vorübergeflogen. Nun wanderte er nicht als dürftiger Candidatus theologiae mit leerem Ränzel in ein armſeliges Pfarramt, er ritt zu Roß, ein Herr— aus dem Tor, und das Erbe Heinrich Rotackers Schwerfällig ratterte der Reiſewagen über die ſchlechten i Wege bergan. Henning gab dem ſchnaubenden Rappen die Sporen und ſprengte den Hügel hinan, dem Wagen weit voraus. Auf der Höhe wehte ein friſcher Wind und zerriß den Nebel. Der herbſtbunte Wald leuchtete in der (Fortſetzung folgt.) ä NON VN O TUHDE VO STHEGMANN- STEIN. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 6. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Frau Melanie antwortete nicht. Indeſſen nun der Be⸗ triebsingenieur mit den beiden jungen Menſchen ſchon durch den ſonnenhellen Hof zum Fluſſe hinunterging, wo Kurts kleines Motorboot wartete, meinte Bremer gut⸗ mütig: ö „Na alſo, Melanie, wo brennt's? Schieß mal los! Muß ja was ſehr Wichtiges ſein, wenn du uns hier be⸗ ſuchſt!“ „Etwas ſehr Wichtiges allerdings!“ wiederholte Frau Melanie.„Es handelt ſich darum, daß du deinem Sohn Kurt etwas mehr auf die Finger ſehen mußt. Er macht Dummheiten!“ „Inwiefern, Melanie? Ich habe noch nicht viel von Dummheiten bei Kurt bemerkt. Im Gegenteil! Ich kon⸗ ſtatiere mit Unbehagen, daß er über ſeine Jahre hinaus ernſt und geſetzt iſt.“ „Du haſt keine Augen im Kopfe, Friedrich! Oder iſt es vielleicht keine Dummheit, wenn ſich dein Sohn, der Erbe vom Bremerwerk, abends mit Töchtern deiner Angeſtellten herumtreibt? Du biſt wirklich blind, Friedrich, ſchickſt dieſe kleine Schmitt noch mit hinunter zum Boot, anſtatt ihr das Betreten der Werkſtätten energiſch zu verbieten. Was ſucht ſie hier, wenn nicht die Gelegenheit, eine Liebſchaft mit deinem Sohne anzufangen?“ Bremer ſah ſeine Frau mit ernſtem Geſicht an.„Iſt das alles, Melanie, was du mir zu ſagen haſt? Zu dieſem Zweck hätteſt du dich nicht hierher zu bemühen brauchen. Dieſe alte Kinderfreundſchaft zwiſchen Kurt und der kleinen Erika iſt vollkommen harmlos.“ „So! Iſt es vielleicht auch harmlos, daß die beiden geſtern ſpätabends im Motorboot in der dunklen Nacht zu— ſammen herumfahren? Wer weiß, was ſie da treiben!“ „Nun hör aber auf, Melanie!“ Bremer erwiderte es gegen ſeine ſonſtige Gewohnheit ziemlich ſcharf.„Was die beiden treiben, kann ich dir zufällig genau ſagen: der Kurt hat eine neue Motorverbeſſerung herausgeknobelt— und die kleine Erie, die iſt ja ein halber Ingenieur, die macht feſte mit, weiß genau mit der ganzen Maſchinerie Beſcheid und hat geſtern die ſogenannte Probefahrt mitgemacht.— Das iſt alles, wenn's dich beruhigt!“ „Und du glaubſt im Ernſt, daß nichts anderes zwiſchen den beiden iſt? Für ſo naiv hätte ich dich nicht gehalten! Ein Junge von achtzehn Jahren und ein Mädel von ſech⸗ zehn Jahren zuſammen abends im Mondſchein, das ſchickt ſich nicht— und ich wünſche, daß du dieſe Dinge verbieteſt! Ich habe nicht Luſt, hier auf dem Werk einen Skandal zu erleben durch deinen Sohn und dieſe Perſon, die nichts anderes will, als den reichen Erben einfangen.“ „Ich denke nicht daran, etwas zu verbieten, Melanie— und ich würde dir dringend raten, dieſes Thema nicht mehr zu berühren. Wenn Kurt einer dieſer geſchniegelten Nichts⸗ tuer wäre, wie ſie zu Dutzenden bei euch jetzt auf Bremer⸗ ſchloß herumlaufen, dann wäre deine Sorge vielleicht be— gründet. Aber ſo? Da kenne ich meinen Jungen denn doch viel zu „- der wird ſich nie zu etwas hinreißen laſſen, was ein etliches Mädel ins Unglück bringen könnte. Die Erie e Spielgefährtin, ſolange die beiden denken können, iußerdem ein prachtvolles Mädel! Ich denke gar daran, die Unbefangenheit dieſer beiden jungen Men⸗ u zu ſtören. Für meinen Jungen lege ich die Hand ins uer. Haſt du mir ſonſt noch etwas Erfreulicheres mit⸗ zeilen, Melanie? Sonſt entſchuldigſt du mich wohl!— der willſt du vielleicht mitkommen? Aber die Arbeiten des Bremerwerks intereſſieren dich ja leider nicht“, fügte er leiſe ſeufzend hinzu. Frau Melanie hatte mit ſteigender Verwunderung die energiſchen Worte des Gatten angehört. Einen Augenblick war ſie unſicher geworden. Er hatte ſeit einiger Zeit oft einen ſo energiſch abwehrenden Ton, als wäre ihr Einfluß auf ihn geſchwunden. Und da ſie wieder eine größere Forderung an ihn hatte für eine Spielſchuld, die ihr Hans Egon vor ein paar Tagen gebeichtet, ſo war es ihr feſter Vorſatz geweſen, ruhig zu bleiben und ihren Mann nicht zu reizen. Aber die herbe Kritit, die ihr Gatte indirekt an ihr und ihrem Sohne Hans Egon geübt, ließ ihr herriſches Temperament überſchäumen. „Gut“, ſagte ſie,„mache nur weiter ſo, ſieh zu, wie Kurt ſeinen vulgären Neigungen nachgibt. Vielleicht bringt er dir auch einmal die Tochter eines deiner Angeſtellten als Schwiegertochter ins Haus— nun ja, er hat dieſen Zug zum Volke eben im Blut, kein Menſch kann gegen ſeine Kinderſtube an und—“ Sie wollte weiterſprechen; aber ſie fühlte ſich plötzlich an der Hand gefaßt. Das Geſicht ihres Gatten hatte einen erſchreckenden Ausdruck von Zorn und Schmerz an⸗ genommen. „Du haſt ſchon mitunter darauf angeſpielt, Melanie, daß Kurts Mutter aus einfachem Stande geweſen iſt. Ich habe bisher derartige Bemerkungen ſchweigend hin⸗ genommen, weil ich keinen Unfrieden im Hauſe haben wollte. Aber einmal reißt auch dem ruhigſten Menſchen die Geduld. Das eine aber laß dir heute geſagt ſein: noch einmal eine ſolche taktloſe Anſpielung auf die Herkunft meiner erſten Frau— und unſere Wege trennen ſich.— Meine unvergeßliche Margarete— an Herzenstakt und ſeeliſcher Vornehmheit nahm ſie es mit allen Menſchen auf. Sie hätte es nicht fertig bekommen, mich in einer mir heiligen Erinnerung ſo zu kränken, wie du es ſoeben getan haſt.“ Melanie wollte begütigen; aber er wandte ſich brüsk ab— und ſo verließ ſie wortlos den Raum. Erſt als er die Tür der Werkſtatt klappen hörte, drehte ſich Kommerzienrat Bremer um. Sein Geſicht war er⸗ ſchreckend bleich und trug einen Ausdruck des tiefſten Grams. Mit müden Schritten wandte auch er ſich dem Aus⸗ gang zu. Plötzlich taumelte er, fuhr ſich mit der Hand zum Herzen; gerade konnte er ſich noch bis zu einem Schemel hintaſten, der da neben dem Werktiſch ſtand. Kalter Schweiß bedeckte ſeine Stirn. Die Hand, mit der er nach dem Taſchentuch griff, zitterte— wieder einer dieſer Schwächeanfälle, die ihn ſeit einiger Zeit überkamen. Er mußte doch einmal den Hausarzt befragen. Vielleicht mußte man wirklich einmal heraus aus der Tretmühle, ausſpannen, etwas für Körper und Nerven tun. Eine jähe Angſt befiel den einſamen Mann und ließ den Atem noch ſchwerer, noch ſtockender gehen. Wenn er hier vor der Zeit abberufen wurde? Wenn ihm etwas zuſtieße? Was ſollte dann aus dem Bremer— werk werden? Aus dem Werk ſeiner Hände? Melanie und ihre Kinder betrachteten das Bremerwerk als eine nie verſiegende Goldquelle; ſie hatten nicht das geringſte Verſtändnis dafür, wieviel Sorgen, Mühen, angeſpannteſte Arbeit nötig waren, um das Bremerwerk auf ſeiner Höhe zu halten, und daß die Sorgen der ſchweren Zeit auch ein ſolches Unternehmen bedrängten. Kurt war noch längſt nicht mit dem Studium fertig, minderjährig dazu. Ja, wenn Kurt ſchon ins Werk eintreten könnte, dann würde einem um die Zukunft nicht bange ſein. Es war doch wohl nötig, demnächſt einmal zum Arzt zu fahren. Bei dieſer Gelegenheit wollte er auch gleich einmal bei ſeinem alten Anwalt, dem Juſtizrat Peters, vorſprechen. Er hatte ſein Teſtament gleich nach der zweiten Ehe— ſchließung gemacht— damals, als er noch glaubte, in Melanie einen Erſatz für die geliebte erſte Frau und eine Mutter für Kurt zu gewinnen. Alles hatte ſich anders ge⸗ ſtaltet, als er damals gehofft hatte. Und ſo war es wohl auch richtiger, andere Sicherheiten für Kurt in das Teſta⸗ ment hineinzufügen. Weiter mußte man den bewährten Mitarbeitern, die in ſeinem Sinne die Firma mit auf⸗ gebaut hatten, andere Vollmachten geben, damit an dem Werk ſeiner Hände nichts verdorben werden konnte. 1 5 4. Es war eine Stunde ſpäter. Kommerzienrat Bremer und der Betriebsingenieur gingen zuſammen über die kleine Brücke, unter der der Fluß ſchäumend über das Stauwehr brandete. Gedankenvoll blieb Bremer ſtehen. „Was halten Sie von der Verbeſſerung, die der Junge da an dem Motor gemacht hat, lieber Moeller?“ „Daß ſie ganz außerordentlich iſt, Herr Kommerzienrat, das ſogenannte Ei des Kolumbus“, ſagte Moeller lebhaft. „Prächtig iſt der Kurt geworden. Wenn der erſt mal richtig in der Praxis iſt, Herr Kommerzienrat, das gibt einen ungeahnten Aufſchwung in unſerem Werk. Der Junge iſt zum Maſchineningenieur geboren, wie ſelten einer. Die Konkurrenz wird Augen machen!“ Bremers frohes Geſicht wurde ſehr ernſt.„Ja, wenn er erſt ſo weit wäre, daß er hier mit herein könnte in die Arbeit, mein guter Moeller! Dann wäre auch mir ein Stein vom Herzen gefallen. Was ſoll werden, wenn ich hier mal vorzeitig herausgehe? Ich weiß ja, ich kann mich auf Sie verlaſſen und auf meine anderen alten Mit⸗ arbeiter; aber ich hätte doch gern mein eigen Fleiſch und Blut hier drin; man hat manchmal ſo komiſche Ahnungen, als ob man ſchneller, als man denkt, abberufen würde.“ Moeller ſah ſeinen Chef erſchrocken an. Spürte der Kommerzienrat nun auch, was ihnen, den alten An⸗ geſtellten und Mitarbeitern, längſt mit Sorge zu Bewußt⸗ ſein gekommen war, daß ſein Ausſehen ſich in der letzten Zeit erſchreckend verändert hatte? Aber man durfte das auf keinen Fall zugeben. So ſagte denn Moeller und gab ſeiner Stimme einen Ton von Sorgloſigkeit: „Das ſind nervöſe Vorſtellungen, Herr Kommerzienrat, die ihre Urſache nur in Ihrer Ueberarbeitung haben. Sie müſſen nur einmal ein paar Wochen ausruhen; dann ſtecken Sie mit Ihrer unverwüſtlichen Kraft auch die Jüngſten von uns in die Taſche. Und was den Kurt an⸗ belangt, wenn Sie ihn ſchon gern im Werk drinſehen— warum laſſen Sie ihn nicht ſchon jetzt mit der Hochſchule aufhören? Was die ihm dort an theoretiſchem Kram bei⸗ bringen, davon hat er ſchon genug. Und in der praktiſchen Arbeit lernt er hier viel beſſer. Ich weiß von Kurt ſelbſt, daß er am liebſten ſchon heute hier im Werk mit Hand anlegte.“ 5 5 „Schön und gut, lieber Moeller; aber gerade ich als Mann der Praxis weiß, was eine gute theoretiſche Aus⸗ bildung für einen Ingenieur zu bedeuten hat. Kurt ſoll ruhig bis zum Examen durchhalten. Und was mich an⸗ . belangt— nun ja, Sie haben ja vielleicht recht, Grillen ſein... Vielleicht hat Gott mir noch eine lange Arbeitszeit zugemeſſen. Ich möchte arbeiten können, bis ich meinen Jungen als meinen Nachfolger hier einführen kann. Aber, wenn es mal nicht ſo ſein ſollte— nicht wahr, Moeller, auf Sie kann ich mich verlaſſen? Sie werden meinem Jungen immer als Freund und Berater zur Seite ſtehen?“ 5 Er ſtreckte die Hand aus, in die der Betriebsingenieur die ſeine legte.„Auf mich können Sie ſich verlaſſen, Herr Kommerzienrat, und auf die anderen hier auch. Wir alle, wo wir auch ſtehen, ſind mit dem Bremerwerk auf Gedeih und Verderb verwachſen. Und der Kurt, Herr Kommer⸗ zienrat, der wird wie Sie. Mit dem zuſammen zu arbeiten, wird für jeden von uns eine Freude ſein.“ * 1. 21 „Na, Erie, was ſagſt du?“ Kurt ſtand mit glücklich ſtrahlendem Geſicht da und ſah mit zärtlichem Stolz auf ſein Motorboot„Waſſerjungfer“, das nun wieder ſtill am Strande lag. „Was ich denke?“ fragte Erika zurück und kniete vor der kleinen Luke in dem hinteren Teil des Bootes.„Ich denke, daß wir die gute ‚Waſſerjungfer' erſt einmal trocken reiben müſſen.“ Bei dieſen Worten hatte ſie ſchon einen Lappen aus der Tiefe der Luke geholt und begann mit allen Kräften auf dem leuchtenden Rot des Mahagoni herumzureiben; aber ſie hatte doch noch Zeit, einen ſpitzbübiſchen Blick zu Kurt hinüberzuwerfen. „Dummchen!“ gab der zurück.„Ich frage doch, was du zu der Anerkennung meines Vaters und der von Moeller meinſt?“ „Daß ich nichts anderes erwartet habe! Ich habe ja gewußt, daß deine Verbeſſerung an der Zündung gut iſt. Ich habe es ja gleich geſpürt, als ich das Steuer in die Hand genommen hatte, wie ganz anders ſich das Boot fährt. Du, mit dem möchte ich mal auf ein Rennen gehen!“ „Ach, Unſinn! Dieſe neue Sache muß erſt richtig durch⸗ konſtruiert werden— ſo iſt das noch gar nichts. Das muß noch viel beſſer werden.“ Erika rieb eifrig weiter an dem Holz des Bootes. „Na, dazu haſt du ja auf der Hochſchule noch Zeit genug. Wann fährſt du denn wieder?“ b Kurt ſeufzte.„Uebermorgen, Erie. Es wird mir dies⸗ mal ſo ſchwer. Ich weiß nicht, bei jedem neuen Abſchied fühle ich mehr und mehr, wie ich hier an der Heimat hänge. An der Heimat und—“ Er redete nicht weiter und ſah mit einem ſehnſüchtigen, brennenden Blick auf das junge Mädchen, das in dem Boot auf den Knien lag und eifrig arbeitete. Die ſchlanke, kindhafte Geſtalt war angeſpannt, das blonde, reine Ge⸗ ſicht geſenkt. Jetzt hob Erika verwundert den Kopf und fragte:„Warum redeſt du denn nicht weiter, Kurt?“ Er ſchwieg noch immer und ſah ſie an. Sie begegnete ſeinem Blick, in ihr unſchuldiges Staunen kam Unſicher⸗ heit— eine bange Frage, ein ſüßer Schreck, durch den die Ahnung des Unausgeſprochenen ſchauerte. Schon ſenkte Erie wieder die blauen Augen. „Komm mal her, mein Lieber— und hilf!“ ſagte ſie nach einer Weile mit gemachter Munterkeit.„Vorläufig biſt du noch nicht wieder auf der Hochſchule, ſondern hier, und kannſt auch was tun fürs Vaterland.“ Sie warf ihm mit einem Schwung einen der Putzlappen direkt an den Kopf. Aber Kurt ging nicht auf ihren burſchikoſen Ton ein. Er hielt den Lappen, den er glücklich gefangen, in der Hand und ſtarrte darauf, als wäre in ihm ein Rätſel verborgen, das er löſen müßte. „Erie“, fragte er plötzlich leiſe und ſcheu,„Erie, es dauert noch ſo lange, bis ich fertig bin, und ich bin immer ſo viele Monate von hier fort, vom Bremerwerk und von dir— Erie, wirſt du immer daran denken, daß niemand auf der Welt es ſo gut mit dir meinen kann wie ich?— Hör doch endlich mal mit dem dummen Geputze auf!— Du, Erie, wenn ich dich ſpäter mal fragen würde, ob—“ Er griff nach ihrer kleinen Hand. „Laß doch!“ flüſterte ſie erſchreckt.„Die iſt ja ganz ſchmutzig, und nach Schmieröl riecht ſie außerdem.“ „Das ſchadet nichts, Erie, das iſt ja von der Arbeit, von meiner Arbeit, von unſerem Boot. Erie, ich habe dich lieb, ich habe manchmal ſolche Angſt, daß du irgend jemanden lieber haben könnteſt als mich.“ „Du dummer Kurt“, ſagte das kleine Mädchen leiſe, und in ihrer Stimme ſchwang etwas ganz Neues, was die unbefangene Kindlichkeit hinwegnahm.„Wie könnte ich denn jemals einen anderen lieber haben als dich!?“ Und dann brach ſie ab, wie erſchrocken. Kurt hatte ſich auf die kleine, ſchmutzige Hand gebeugt und einen heißen Kuß auf die braunen Finger gedrückt. „Erie“, flüſterte er,„das Wort nehme ich mit— und ich werde es nie vergeſſen— hörſt du, Erie, nie!— Und nun helfe ich dir.“ Mit einem Satz war auch er im Boot, dicht neben dem erglühenden Mädchen, und rieb, als wäre nichts geweſen, eifrig an den Schrauben und an dem Geſtänge des ſchlanken Bootes, bis es hell erglänzte. Achtes Kapitel. b Der blütenüberſchüttete Frühling war in den reifen Sommer herübergeſunken. In dem eleganten Seebadeort blühten die letzten Linden des großen Kurgartens mit ihrem ſchwermütig ſüßen Duft, der letzte Holunder hing ſeine breiten Blütenteller über die Mauern und die Roſen waren überſchwer von Farbe und Wohlgeruch. Am Strande der See leuchteten die bunten Badeanzüge vor dem Weiß des Sandes und dem Türkisblau des Meeres. Kinder, braun, ſommerſelig, quirlten zwiſchen den Sandburgen und den Strandkörben umher, Fähnchen flatterten in dem leichten Sommerwind— vom Waſſer her kam das jubelnde Lachen der Badenden. Worsetung folgt) die 2000⸗Km⸗Neiſe gestartet Ard. und NMS aß. auf der Jahrt durch Deulſchland. Baden-Baden, 23. Juli. Trotz der frühen Morgenſtunde war in den Straßen des Weltbades Baden⸗Baden ein Rieſenbetrieb, als bei ſ 9 7 0 Wetter um 5 Uhr die Wagen der Klaſſe bis 1000 cem und die großen Beiwagenmaſchinen auf die lange, überaus beſchwerliche Reiſe, die von Baden⸗Baden über Stuttgart, München, Chemnitz, Berlin, Köln, Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe zurück nach Baden⸗ Baden geht, geſchickt wurden. Als erſter ging der Zſchopauer Hennig auf DW vom Start und in kurzen Abſtänden folgten die übrigen Teilnehmer. Um 7 Uhr morgens waren 64 Wagen und alle ab⸗ genommenen 35 Beiwagenmaſchinen unter⸗ wegs. Auf der ziellich kurvenreichen Strecke nach Gernsbach gab es bereits einige leichte Unfälle, die aber für die Fahrer und Maſchi⸗ nen glimpflich ausgingen. Pech hatte der Nürnberger Ardie⸗Fahrer Lehner, der bei einem leichten Sturz ſeine Maſchine be⸗ ſchädigte und durch die notwendige Repara⸗ tür zu einem unfreiwilligen Aufenthalt ge⸗ zwungen wurde. Stuttgart von faſt allen paſſiert Die erſte Kontrolle wurde von den Teil⸗ nehmern um 6,30 Uhr paſſiert. Ein leichter Regen machte die kurvigen Straßen ziemlich rutſchig; trotzdem verringerten die Fahrer das Tempo kaum und Unfälle waren nicht zu verzeichnen. Als erſter traf um 6,33 Uhr der Beiwagenfahrer Schreiber-Verlin(BSA), herzlich begrüßt von den zahlreichen Zu⸗ ſchauern, in dem Stuttgarter Vorort Deger⸗ loch ein, aber ſchon zwei Minuten ſpäter er⸗ ſchien der erſte Wagenfahrer Meffert auf DaW. Geſchloſſen fuhr die Brennabor⸗ mannſchaft durch den Ort. Bis 7,45 Uhr wa⸗ ren faſt alle Fahrer der um 5 Uhr geſtarte⸗ ten Fahrzeuge durch Stuttgart gekommen, es fehlten lediglich vier Beiwagenmaſchinen und ein Wagenfahrer. Aeber Al!m Als 50 Wagen Nr. 133 paſſierte H. Meffert(Polizei) auf Dä W die Hauptkon⸗ trollſtelle in Ulm. In der erſten Stunde ka⸗ men insgeſamt 52 Wagen und Beifahrer durch die Kontrolle. Das erſte Unglück auf der Geſamtſtrecke ereigneie ſich in Alm ausgangs der Kurve des Friedhofsberges. Das Mo- korrad mit Beifahrer Nr. 219, deſſen ahrer und Beifahrer kurz vorher die lätze gewechſelt hatten, flog aus der Kurve und fuhr auf einen Kilomeker⸗ ſtein auf. Der Jahrer O. Bachmann Jürth wurde ſchwer, der Beifahrer M. Gauer⸗Nürnberg leicht verletzt. Nr. 217, P. Schneider⸗Berlin, ADAC, auf ENS, iſt infolge Ventilbruches auf der Geis⸗ linger Steige ausgeſchieden. .... nach München In München hatten ſich ſchon lange vor Ankunft der Fahrer rieſige Menſchenmengen angeſammelt, die die Zufahrts⸗ und Durch⸗ fahrtsſtraßen umſäumten. Vor der Kon⸗ trolle am Braunen Haus waren die Spitzen der Behörden und der Sportverbände ver⸗ ſammelt. An der Spitze des Feldes liegt im⸗ mer noch der DK W⸗Wagenführer Meffert, mit einer Minute Abſtand folgten ihm ſeine beiden Mannſchaftsgefährten Trägner und Zentzykzki. Wolkenbruch in Dresden Die 73,1 km lange Strecke von Chemnitz nach Dresden legten die Spitzenfahrer Wink⸗ ler und Geiß(beide DW.) in kaum einer Stunde zurück. Als die weiteren Teilnehmer der 200 ⸗Cem⸗Klaſſe(Solomaſchinen) die Kon⸗ trolle paſſierten, ging ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Trotzdem paſſierte das DW. Team der Kleinwagen mit Meffert, Trägner und Zentzitzty bereits um 16.40 Uhr. Auf der Avus Eine Stunde ſpäter erreichte der erſte Fah⸗ rer bereits die Avus, in der Südſchleife hatten ſich Tauſende von begeiſterten Zuschauern ein⸗ gefunden. Fäbler⸗Dresden raſte um 17.40 Uhr zuerſt uüͤber die Bahn, von der Menge freudig begrüßt, wenig ſpäter folgten eine Ma e geſä ten Wi kler⸗El em itz u d! ü le⸗ Zſchoppau. Der Spitzenreiter benötigte ur den 281 km langen Weg von Chemnitz nach Berlin noch nicht vier Stunden. Die Nachtfahrt Nach Paſſieren der Reichshauptſtadt begann für die Teilnehmer an der 2000 ⸗km⸗Fahrt durch Deutſchland erſt der ſchwierigſte Teil der Strecke durch die Nachtfahrt. Die Sicherungspoſten waren mit blauen Laternen derſehen worden, die den daherkommenden Fahrern ſchon von weitem die Eigenart der Strecke anzeigten. Es war ſelbſtverſtändlich, daß die Geſchwindigkeiten während der Tag⸗ fahrt nicht eingehalten werden konnten. Nebel im Teutoburger Wald Schwierig wurde das Rennen erſt hinter Zraunſchweig, als es in die bergigen Strecken des Teutoburger Waldes 0h In den frühen Morgenſtunden trat noch dichter Nebel auf, der die Fahrer zwang, das Temno ſtark herabzumindern. Durch die ſchiechte Sicht konnten ſtreckenweiſe nur 20 bis 25 Stundenkilometer gefahren werden. Die Kontrolle Köln wurde denn auch eine halbe Stunde ſpäter als angenommen von den erſten Bewerbern erreicht. der Nürburgring Hinter Köln war mit der Bewältigung des Nürburgringes noch ein bedeutendes Hinde enis zu nehmen. Auf den kurvenreichen Straſſen der weſtdeutſchen Autorennſtrecke muß⸗ ten die Fahrer größte Aufmerkſamkeit walten laſſen. Auf dem Wege nach Kaiſerslau⸗ ten ſtellten dann die ſchlechten Wegverhält⸗ niſſe erneut große Anforderungen an Fahrer und Maſchinen. In Mannheim In Mannheim wurde die Geduld der Zuſchauer auf eine harte Probe geſtellt, denn erſt nach zweiſtündiger Wartezeit, um 8 Uhr, wurde der erſte Fahrer geſichtet, dem dann Schlag auf Schlag die übrigen folgten. Ins⸗ geſamt 288 Konkurrenten waren bis 16 Uhr durch Mannheim gekommen. Am Ziel Wieder iſt ganz Baden⸗Baden auf den Bei⸗ nen. Bei ſchönem Sommerwetter warten von früh 8 Uhr ab Zehntauſende auf das Eintref⸗ fen der erſten Fahrer. Am 9.35 Uhr wurde die Ankunft des erſten Fahrers angekündigt. Es iſt Kirchberg⸗Zſcho⸗ pau mit ſeiner 600er DKW.⸗Maſchine. Er hat eine prächtige Leiſtung vollbracht und iſt weit unter der Sollzeit geblieben. Es dau⸗ ert nich, lange, da treffen auch die nächſten Fahrer ein. Es ſind diesmal nur Wagen, und zwar hintereinander Winkelmann auf Ad⸗ ler, Bau auf Wanderer, Momberger⸗Frank⸗ furt auf Audi, Porſche jun. auf Wanderer und ſchließlich Fahrer aus allen Gruppen. M. konnte zu dieſem Zeitpunkt ſchon feſt⸗ ſtellen, daß ein weit größerer Teil als man erwartet hat, die Bedingungen erfüllt hat. Ein kleinerer Teil iſt innerhalb der geſtatteten 30 Minuten Verſpätung eingetroffen. Die Ausfälle ſind nicht ſo groß wie man befürch— tet hat. Vrauchitſchs Wagen verunglülkt Nürnberg, 24. Juli. Während der 2000-Kilometer-Fahrt löſte ſich von dem Wagen des bekannten Rennfah⸗ rers Manfred von Brauchitſch in der Nähe der Ortſchaft Rothenſtein ein Rad. Da ſich der Wagen in großer Fahrt befand, überſchlug er ſich mehrere Male und landete dann im Straßengraben. Wie durch ein Wun⸗ der wurde von den Inſaſſen niemand verletzt. . Aus Heſſen Die Landhelfer im Bezirk Heſſen. * Frankfurt a. M., 23. Juli. Bereits am 10. April war die erſte Friſt, von der an Land⸗ helfer eingeſtellt werden konnten, für die be⸗ kanntlich die Verpflichtung übernommen wer⸗ den mußte, daß ſie für ein volles halbes Jahr Beſchäftigungsdauer behalten werden mußten. Die Befürchtung, daß die landwirtſchaftlichen Arbeitgeber im Bezirk des Landesarbeitsam⸗ tes Heſſen(Heſſen und Heſſen⸗Naſſau) mit dem vorgeſchrittenen Sommer keine weiteren Einſtellungen vornehmen würden, um die Landhelfer wegen der ſechsmonatigen Ver⸗ pflichtung nicht über den kommenden Winter behalten zu müſſen, hat ſich erfreulicherweiſe nicht erfüllt. Die Zahl der Landhelfer iſt inzwiſchen auf rund 10000 geſtiegen. Damit iſt wohl auch der Höchſtſtand erreicht. Das Verhältnis zwiſchen männlichen und weib⸗ lichen Landhelfern iſt etwa Dreiviertel zu Ein⸗ viertel. Den Arbeitsämtern iſt es in weit⸗ gehendem Maße gelungen, die Arbeitnehmer zu veranlaſſen, ſtatt fehlender Mädchen junge Landhelfer einzuſtellen, womit manche Un⸗ zulänglichkeiten ausgeglichen worden ſind. Einbürgerungsanträge. Darmſtadt, 23. Juli. Ein Rundſchreiben des Landespolizeipräſidenten an die Kreis⸗ ämter gibt folgende Richtlinien für Einbür⸗ gerungsanträge: Die Einbürgerungsanträge ſind an das zu⸗ ſtändige Kreisamt zu richten, und zwar mit Lebenslauf, Geburtsurkunde des Geſuchſtel⸗ lers bezw. ſeiner Ehefrau(evtl. Heiratsur⸗ kunde), und u. U. Geburtsurkunde der Kin⸗ der. Auch die Vorlage des Familien⸗Stamm⸗ buches iſt ſtatthaft. Weiter ſind beizufügen ein Ausweis über bisherige Staatsangehörig⸗ keit, eine Einkommensbeſcheinigung(für An⸗ geſtellte, Kaufleute uſw.), Schulzeugniſſe, Mi⸗ litär⸗Papiere(ſehr wichtig), Empfehlungsſchrei⸗ ben und ſonſtige Urkunden(je mehr deſto beſſer.) Der Geſuchſteller muß unbeſchränkte Geſchäftsfähigkeit beſitzen, d. h. er darf nicht entmündigt ſein, einen unbeſcholtenen Lebens⸗ wandel geführt haben, an dem Orte ſeiner Niederlaſſung eine eigene Wohnung oder ein Unterkommen gefunden haben und an d ſem Orte ſich und ſeine Angehörigen zu er⸗ nähren imſtande ſein. Bei Deutſchſtämmigen iſt eine beſtimmte Aufenthaltsfriſt an ſich nicht gefordert, aber bei deutſchen Rückwanderern drei Jahre, wenn der Geſuchſteller ohne Ge⸗ nehmigung des betr. deutſchen Konſulats aus⸗ gewandert, ſonſt ein Jahr. Gedenktage 24. Ju bi. 1783 Simon Bolivar, der Befreier Südame⸗ rikas, in Caracas geboren. 1908 Der Maler Walter Leiſtikow in Berlin geſtorben, 1920 Der Schriftſteller Ludwig Ganghofer in Tegernſee geſtorben. Prot. und kath.: Chriſtine. Sonnenaufg. 4,07. Sonnenunterg. 20,05. Mondaufg. 5,49. Mondunterg. 20,54. * Nach Ruh' ſehnt ſich die Menſchenbruſt vergebens; erkämpft will ſein, was hoher Sinn begehrt. J. v. Eichendorff gommerkrantheiten Krankheiten und Jahreszeiten ſtehen in ſehr innigen Beziehungen zueinander. Die Sommerwärme wirkt vor allem begünſti— gend auf die Vermehrung aller Arten von Krankheitskeimen und führt ſehr leicht zur Zerſetzung von Nahrungsmitteln. Hierher gehört beſonders das Verderben von friſchem Fleiſch, Wurſt, insbeſondere Leberwurſt, Milch und Käſe. Die Fliegen dürfen für die Uebertragung derartiger Krankheitskeime nicht unterſchätzt werden. Ihre Vernichtung iſt daher ein dringendes Gebot der Selbſterhaltung und der 2 Der Sommer iſt aber auch die Zeit, in der man dem Körper friſches Obſt und Gemüſe zuzuführen pflegt. Nur zu bekannt ſind die häufig nach Obſtgenuß auftretenden Magen— und Darmerkrankungen. Man bedenke, durch wie viele Hände Gemüſe und Obſt zu gehen pflegen, bis ſie zum Verbraucher gelangen! Daher iſt oberſtes Gebot: Rohobſt und Roh⸗ gemüſe vor dem Genuß gründlich reinigen. Man kaue das Obſt auch gründlich, denn es pflegt im Magen, beſonders wenn bazu noch Flüſſigkeiten genoſſen werden, aufzuquellen, was ſchwere Störungen, mitunter den Tod herbeiführen kann. 5 Eine beſonders ſorgfältige Pflege bedarf zur Sommerszeit die Milch. Tiermilch ver⸗ dirbt im Sommer raſch und kann dadurch be⸗ ſonders bei den Säuglingen zu ſchweren Er⸗ krankungen führen. Daher täglich die Milch kühlen! Alle Lebensmittel decke man mit einer Glasglocke oder einer anderen Schütz⸗ vorrichtung zu, denn die Fliegen ſind ab⸗ ſcheuliche und gefährliche Bakterienträger. * * Invalidenverſicherungspflicht der Lehr⸗ linge mit freier Station. Nach der bisheri⸗ gen Praxis der Verſicherungsämter, die auf einem Runderlaß des Reichsverſicherungsam⸗ tes vom 19. Februar 1930 beruht, werden Lehrlinge nur dann als invalidenverſicherungs⸗ pflichtig angeſehen, wenn ihr Barlohn ein Drittel des ortsüblichen Tagelohnes der Ju⸗ gendlichen überſteigt. Das Reichsverſicherungs⸗ amt hat jetzt in einem Beſchluß vom 30. März 1933 Reichsarbeitsblatt Nr. 197 die⸗ ſen Grundſatz dahin eingeſchränkt, daß Lehr⸗ linge, die eine Barvergütung neben freier Verpflegung und Wohnung erhalten, hinſicht⸗ lich der Invalidenverſicherungspflicht grund⸗ ſätzlich anders zu beurteilen ſind als ſolche, die nur eine Barvergütung beziehen. Bei erſte⸗ ren kann der Barbetrag, deſſen Ueberſchreitung die Invalidenverſicherungspflicht zur Folge hat, auch unter einem Drittel des örtsüblichen Lohnes liegen. f „n RD. Telegraphiere vom Zuge aus! In allen Schnell- und Eilzügen ſowie auch in den ſchnellfahrenden Perſonenzügen können — wie vielfach noch zu wenig bekannt iſt — durch Vermittlung des Zugperſonals Tele⸗ gramme aufgegeben werden. Der Vorteil der Einrichtung für den Reiſenden beſteht darin, daß er zur Aufgabe des Telegramms den Zug oder ſein Abteil nicht zu verlaſſen braucht. Ein ſolches Telegramm darf bis 14 Wörter faſſen und koſtet nach Beſtimmungsorten im Inlande 2.30 Mark. Auch nach einer Reihe außerdeutſcher Länder werden Telegramme im Zuge angenommen. Vereins⸗Anzeiger. Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“ — Schützenabteilung— Von dem Gauleiter ging folgendes Schreiben ein: Für Sonntag den 30 ds. Mts. ab nachm. 1 Uhr habe ich ein außerordentliches Gau-Prüfungsſchießen auf dem Viernheimer Schießſtand angeſetzt. Anſchließend auf dem Stand eine Beſprechung ſtatt, zu der alle Führer zu erſcheinen haben. Sie ſind mir für die ordnungsgemäße Vor- bereitung und Durchführung der Uebung ver⸗ antwortlich.(gez.) Dubois. Zur Erledigung der geſtellten Aufgabe bitte ich alle Alt⸗ und Jungſchützen zu einer Be⸗ ſprechung am Mittwochabend halb 9 Uhr im Lokal zu Schützenhof. Es fehle keiner. Der Führer. Turnverein von 1893 e. V. Die Uebungs⸗ ſtunde der Fechterſchaft findet am Mittwoch abend pünktlich um 8 ꝶ Uhr im Lokal ſtatt. Dienstag und Freitag ab 7 Uhr Training der Handballer. Reſtloſe Beteiligung er⸗ wartet. Die Leitung. Vom Sonntag. Geſtern hatten wir einen ſehr ſchönen Sommerſonntag gehabt. Nach⸗ dem in der Samstagnacht niedergegangenen hef⸗ tigen Gewitterregen, war alles ſtaubfrei und die Luft friſch und gewürzig. Mit der Ernte wurde in der hieſigen Gemarkung bereits begonnen. Wir finden auf dem Felde ſchon gemähte und abgeerntete Kornäcker. Auch die Gerſte iſt be⸗ reits dem ſcharfen Stahl der Senſe zum Opfer gefallen. Goldene Aehre, du mußt fallen.. Hoffentlich wird dem Bauernſtand eine gute Ernte beſchieden. Das monotone Summen der Dreſch⸗ maſchine erklingt über unſeren Ort. Es iſt Erntezeit. § Der Polizeibericht der letzten Woche meldet 3 Anzeigen wegen Radfahren ohne Licht. Volksſchule. Herr Lehrer Jakob Klee, der ſeither in Birkenau angeſtellt war, wurde nach hier verſetzt; Herr Lehrer Dr. Se y- fied, der bisher hier wirkte, wurde auf ſeinen Wunſch in ſeine Vaterſtadt, nach Mainz verſetzt. Veerdigung. Die ſterblichen Ueber- reſte von Frau Rektor Mayr wurden am Samstag zu Grabe getragen. Ueberaus groß war die Zahl der Leidtragenden. Das Lehrer⸗ kollegium beteiligte ſich vollzählig und ließ einen Kranz niederlegen, desgleichen der Männer- geſangverein, der in Frau Rektor Mayr eine ſtets eifrige und hilfsbereite Förderin gefunden hatte? R. I. P. f Evang. Gemeinde. Das Protokoll mit ſeinen Anlagen liegt heute Montag, den 24. Juli bis Abends 10 Uhr im evangeliſchen Pfarrhauſe, Hindenburgring 92, offen. Inner- halb dieſer Friſt können die Wahlakten einge⸗ ſehen und Beanſtandungen des Wahlverfahrens und der geſetzlichen Eigenſchaften des Gewählten beim Vorſitzenden der Wahlkommiſſion ſchriftlich eingereicht werden.— In den nächſten Wochen werden die Beiträge für den Frauenverein und die Schweſterſtation erhoben. Die noch ein regelmäßiges Einkommen haben, werden herzlichſt gebeten, durch Mehrleiſtungen die Ausfälle durch die Arbeitsloſigkeit auszugleichen. * Aus dem Geſchäftsleben. Herr Ernſt Heinz hat mit heutigem Tage ſeine Mech Schuhreparatur⸗Werkſtätte von Adolf Hitler⸗ ſtraße 38 nach Bürſtädterſtraße(Haus Ehatt) verlegt. Näheres iſt aus dem Inſerat erſichtlich. Lorſch, 23. Juli.(Verbotener Ta⸗ bakanbau). Eine empfindliche Strafe er⸗ hielt ein hieſiger Landwirt, der entgegen der Vorſchrift einen Acker mit Tabak angepflanzt hatte. Die ganze Pflanzung wurde auf Wei⸗ ſung der Jollbehörde vernichtet. Außerdem dürfte noch eine Geldſtrafe ſeiner warten Wochenplan der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09 e. V. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag nachm. 7 Uhr: Training für 1. Mann⸗ ſchaft im Fußball und Handball und 1. Jugend. Mittwoch nachm. 5 Uhr Training für die Schüler. Mittwoch nachm. 7 Uhr: Training für Jugend. Mittwoch abend 8 Uhr: Training der Kraft- ſportler.(Jugend und Aktiven.) Donnerstag Nachm. 7 Uhr: Training für die Liga und 1. Jugend und 2. Mannſchaft. Freitag Nachm ab 7 Uhr Training für Hand- ball, 3., 4. Mannſch, und AH. Vorſchau: Samstag Abend 1/9 Uhr: Freiluft⸗ Kraftſportveranſtaltung im Ringen und Stemmen. Sonntag Vorm. /10 Uhr: Außerordentliche Generalverſammlung im Vereinshaus. Sonntag Nachm.: Ligafußball auf dem Wald- ſportplatz anläßlich der Zuſammenſchlußfeier. Bekanntmachung. Betr.: Das Reinigen der Kamine in der Ge— meinde Viernheim. Das Reinigen der Kamine in der Ge— meinde Viernheim beginnt am Montag, den 24. Inli 1933. Betr.: Steuerſprechtag des Finanzamts Heppen⸗ heim. Der nächſte Sprechtag des wird am Donnerstag, den 3. Auguſt 1933 auf dem hieſigen Rathaus ſtattfinden. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen Finanzamts wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 31. Juli 1933, vormittags 11 Uhr bei uns, Zimmer Nr. 21, melden und genau an- geben, in welcher Sache die Beſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können auf Erledigung hrer Steuerangelegenheit an dem betr. Sprech- tag nicht rechnen. Viernheim, den 20. Juni 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In komm. Vertretung: Bechtel. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: Stüc 333 Verkauft: 283 Stück, Milchſchweine das Stück 7— 9 Mk. Läufer das Stück von 13— 28 Mk. Marktverlauſ gut.