5 N f 17 1 D 8 I.k Der Großtonſtilm 2 b 1 19 Täter gesucht— 8 Akte 1 ö . 1 2. Der Abenteuerfilm in 6 Akten 5 1 i nale Hetzjagd auf Menſch u. Tier i f ö 3. Der Wildweſtreißer„Der fremde Reiter“ 5 a i c Viernheimer Zeitung erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspeeis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Fear rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. (Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) Mangold, Marotten. Sninat-Samen feldsalat- Samen J. K. Kempf, Gartenbau Pfuhl kann unentgeldlich abgefahren werden. Wo, ſagt der Verlag dieſes Blattes. Aunzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen im unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 1 bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme au beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 186 Samstag, den 12. Auguſt 1933 Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachtung. 50. Jahrgang in modernen Stoffarten 19.—25.— 38. When Sſe esc us telle donn haben die itz Jocclert nb Beten fürs leben 9800 182 Sport-Anzüge 2 teilig, Hose mod. Golfform . 25. 33. Sport-Anzüge mit laenger Hose u. Knickerbocker 28.38.48. 0 EIIj- Rosen 4.50 7.- 10. 2 Freitag und Samstag die zwei letzten Tage des Saisonschlug-Verkaufes. Restbestände sommerlicher Waren A0 ganz enorm billig 1 AVNHEIEI Neileslusse, MI. I. 3 far. Ainalupsssoaltat Frplalnge Sanlahspalcnne Viernheim Nächſten Sonntag gem. hl. Kommunion der Unterabteilung der Marian. Jünglingsſodalität. Nachmittags 1 Uhr kirchl. Ver⸗ ſammlung mit kurzer Andacht. Um recht zahlreiche Beteiligung wird gebeten. Der Präſes: Weil, Kpl. Tubalbauperein 4 Tabakgarn eingetroffen abzuholen bei Vorſitzenden Hoock, Alicenſtraße Nr. 9 Ille im Jahre id 2a aus der deniterschule Fattassene werden gebeten behufs Ve- ſprechung wegen Teilnahme an der Beerdigung unſeres verſtorbenen Schulkameraden Peler Roschauer ut it bond 8 5 aeg keneaden 1 Ahr Mehrere Schulkameraden. Viernheim Betreffend: Ueberführung des Arbeiter⸗Samariter⸗ bundes in das Deutſche Rote Kreuz. Aufforderung an alle ehem. Mitglieder des Ar⸗ beiter⸗Samariter⸗Bundes Viernheim. Die Kolonnenführung fordert im Einver- nehmen mit der Ortsgruppenleitung der NSDAP. die ehem. Mitglieder des Arbeiter⸗Samariter⸗ Bundes auf, ſoweit ſie gewillt ſind, ſich bis ſpäteſtens Sonntag, den 13. ds. Mts. vormittags 10 Uhr bei dem Ehrenkolonnenführer Beikert, Mannheimerſtr. 19, zu melden. Alles Nähere iſt in dem Artikel obigen Betreffs zu erſehen. Winkler, Kolonnenführer. Leuerwehrübung Am Sonntag, den 13. Aug. vormittags ½6 Uhr findet eine Uebung der Pflichtmannſchaften der Jahrgänge 1908 und 1909 ſtatt. Signal um 5 Uhr. Hierfür haben auch ſämtliche Führer und Spielleute an⸗ zutreten. f Das Kommando. N. B. Wer von der Pflichtmannſchaft fehlt wird zur Anzeige gebracht. dieſes Blattes, 1 Zimmer und Küche, mit Zube⸗ hör ſofort zu vermieten. Wo, ſagt der Verlag neustelle veih e 950055 a. 14.7 5 in. Fuhr. demattstzen e Keil 0 13.50 „ 2 Mona„70 17 30 mit Zubehör, ſofort be⸗ ziehbar, zu vermie⸗ ten. 2 Zimmer Edmund Wedel Goetheſtraße 28. Wo, ſagt der Verlag. 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Auguſt 33 Gemeindekaſſe Viernheim Winkenbach Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Tages Ordnung: Heute Freitag Abend 9 Uhr Mitgliederverſammlung im Gaſthaus zur Traube. Umſchaltung und Verſchiedenes. Martin- Einen guten Filter-Naffee mit f. Ruchen ſtets friſch im Caſè Gchiſſer Lampertheimerſtraße 3 Spezialität: Feinstes Speise- Eis empfiehlt: Familie Klee. Turnverein von 1893. Handball: Sonntag Freundſchaftsrückſpiel: TV. Siedelsbrunn 1— TV. 1893 1. TV. Siedelsbrunn 2. gegen TV. 1893 Jugend; in Siedelsbrunn. Ab⸗ fahrt ½1 Uhr ab Lokal. Freitag Abend 9 Uhr Spielerverſammlung. Ich erwarte reſt⸗ loſes Erſcheinen. Der Spielwart. Sünger⸗Einheit. Samstag abend punkt 9 Uhr Singſtunde. Kein Sänger darf jetzt noch unnölig fehlen.— Sonntag, den 13. Aug. Sängerbeſuch bei unſerem ehem. Lokalwirt Stumpf auf dem Muckenſturmerhof. Auch ſind hierzu alle Paſſiven und Ehrenmitglieder, Angehörige etc. herzlich eingeladen. Bis 4 Uhr erwarte ich dort alles! Zöller, 1. Vorſ. Verein der Hundefreunde. Kommenden Sonn⸗ tag vorm. ab 9 Uhr Dreſſurſtunde auf dem Dreſſurplatz. Anſchließend daran Monats- verſammlung. Um rege Beteiligung wird ge⸗ beten, da Wichtiges zu beſprechen iſt. Der Vorſtand. frau Jakob Schuhgeſchäft— Lampertheimerſtraße 1 1 politiſche Leben ſtockte, Gluthitze dieſer Auguſttage Von Argus. Es gibt auch in dieſem Jahre trotz der „Saure Gurkenzeit“. Während früher in den Monaten Juli und Auguſt das ganze duldet das Tempo unſerer Zeit eine ſolche Ruhepauſe nicht mehr. Die politiſche Arbeit der Regierung des Reichs und der Länder geht ununter⸗ brochen weiter. Das Werk der Feſtigung des neuen Staatsweſens wird kon⸗ ſequent weitergeführt. Gegen alle Saboteure wird energiſch vorgegangen. Täglich kom⸗ men Meldungen über Feſtnahmen von Kom⸗ muniſten, die den ausſichtsloſen Verſuch machten, das Werk Hitlers mit Hilfe von allen möglichen illegalen Geheimorganiſatio— nen zu ſtören. Daß ſich das nationale Deutſchland dieſe Treibereien nicht gefallen 1 laſſen kann, iſt ganz ſelbſtverſtändlich. Man muß ſich nur wundern, daß es noch immer Leute gibt, die eine ſolche Binſenwahrheit 1 nicht einſehen wollen. Auch für dieſen Fall 1 gilt das alte Wort, daß, wer nicht hören will, fühlen muß. Neben der politiſchen wird die wirtſchaftliche Aufbauarbeit tatkräftig ge⸗ 1 fördert. Im Kampfe gegen die Arbeits⸗ loſigkeit ſind, wie die neueſten ſtatiſti⸗ 0 ſchen Ausweiſe zeigen, bereits wertvolle Er⸗ folge erzielt worden. Jetzt ſind neue Pläne ausgearbeitet, um dieſen Kampf mit aller Energie weiterzuführen. Das bisher Erreichte berechtigt zu der Hoffnung, daß es gelingen wird, auch mit der Arbeitsloſigkeit, dieſem dringlichſten aber auch ſchwierigſten Problem 5 der Zeit, allmählich fertig zu werden. 1 Auch die Außenpolitik kennt keine ſom⸗ merliche Ruhepauſe mehr. Da iſt zunächſt die Frage der deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen, die die Gemüter nach wie vor beſchäftigt. Daß der Schritt des franzöſiſchen und engliſchen Botſchafters beim deutſchen Auswärtigen Amt in dieſer Frage zu einer glatten diplomatiſchen Nie— derlage für Frankreich und England geführt hat, wird jezt auch in Paris und London von der Preſſe offen zugegeben. Die Herren hätten ſich dieſe Niederlage erſparen können, wenn ſie die Situation von vornherein rich⸗ tig gewürdigt hätten. Nachdem Italien er⸗ klärt hatte, einen gemeinſamen Schritt, wie ihn Frankreich vorſchlug, nicht mitzumachen, hätten ſie überhaupt darauf verzichten ſol⸗ len. Aber der franzöſiſche Starrſinn hielt an dem ausſichtsloſen Beginnen feſt. Und ſo mußten 10 der franzöſiſche und der eng⸗ liche Bo ſchafter in Berlin vom deutſchen Staatsſekretär des Auswärtigen ſagen laſ— ſen, daß der neue Freundſchaftsvertrag zwi⸗ ſchen Deutſchland, Italien, England und Frankreich mit den deutſch⸗öſterreichiſchen Beziehungen nichts zu tun hat und daß dieſe Frage überhaupt keinen andern Staat etwas angeht. Recht ſo! Die Zeiten ſind vor⸗ bel, in denen ſich Deutſchland durch die fran⸗ zöſiſche Regierung über ſeine eigenen Ange⸗ legenheiten Vorſchriften machen läßt, Man muß das auch allmählich in Paris einſehen, ſelbſt wenn es noch ſo ſchwer fällt! Im übri⸗ gen bleibt die öſterreichiſche Regierung Doll⸗ fuß bei ihrer deutſchfeindlichen Haltung, ob— wohl deren wirtſchaftliche Folgen— insbe⸗ ſondere für die öſterreichiſche Fremden een: ſtrie— geradezu kataſtrophal ſind. lange noch? Frankreich hätte es übrigens gar nicht nö⸗ tig, ſich um dinge zu kümmern, die es nichts angehen, denn es hat zurzeit recht erhebliche eigene Sorgen. In Straßburg iſt näm⸗ lich ein großer Streik der Transport⸗ arbeiter ausgebrochen, der zu großen Schwierigkeiten und auch ſchon zu ſcharfen Zuſammenſtößen mit der Polizei geführt hat. Straßenbahnen und Omnibuſſe liegen ſtill, der Müll wird nicht abgeführt und zur Straßenreinigung mußten Truppen beige⸗ zogen werden. Alle Verſuche zur Beilegung es Streiks, der auf die Forderung der Ar? keine politiſche! franzöſiſche Wie Die Arbeitsbeſchaffung Neue Maßnahmen— Neichsarbeitsminiſter beſeitigt bürokratiſche Hemmungen Erfolge im Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit Berlin, 12. Auguſt. Der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit geht ſyſtematiſch weiter. das Reichsarbeits— miniſterium teilt mit, daß der Kredit— ausſchuß der Deutſchen Rentenbank-Kredit— anſtalt ſoeben grundſätzlich einer großen Ar— beitsbeſchaffungsmaßnahme des Landes Württemberg zugeſtimmt hat, die im Rahmen des neuen Arbeitsbeſchaffungspro— grammes ausgeführt werden ſoll. Es han— delt ſich um einen Neckardurchſtich zwiſchen Eßlingen und Plochingen, deſſen Geſamtkoſten auf rund eine Million Mark veranſchlagt ſind. Die Maßnahme dient dem Hochwaſſerſchutz. Die Vergebung der Reſte aus dem Sofortprogramm nähert ſich auch bei der Rentenbank-⸗Kreditanſtalt nunmehr ihrem Abſchluß. Der Kredilausſchuß der Anſtalt hal in ſeinen beiden letzten Sitzungen wieder Arbeiksbeſchaffungsdarlehen von über acht Millionen Mark aus dieſem Pro- gramm bewilligt. Darunter befinden ſich Wegebaudarlehen non rund 400 000 Mark für eine Reihe von Gemeinden des Kreiſes Liegnitz, deren Be— willigung durch ein ſchönes Beiſpiel gemein— nütziger Zuſammenarbeit ermöglicht wurde. beiter nach einer Lohnerhöhung zurückzu— führen iſt, ſind bisher vergeblich geweſen. Ja, die Bewegung hat neuerdings ſogar auf andere elſäſſiſche Städte übergegriffen. Der Arbeitsminiſter hat eine Ver⸗ mittlungsaktion eingeleitet, die aber bisher erfolglos blieb. Damit auch der Humor zu ſeinem Recht kommt, regiſtrieren wir noch die Tatſache, daß einige chauviniſtiſche Pa⸗ riſer Blätter verſuchen, auch für dieſe Streik⸗ unruhen die deutſche Regierung verantwort⸗ lich zu machen. Was doch die Hundstags⸗ hitze für Geiſtesverwirrungen anrichten kann! * Auch England hat zurzeit allerlei Sorgen, vor allem mit Irland. Die politiſche Spannung dort iſt in den letzten Tagen außerordentlich geſtiegen. Man muß dabei zwiſchen zwei Dingen unterſcheiden: einmal die innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen und dann die Frage der Beziehungen Ir⸗ lands zu England. Die innerpolitiſche Lage iſt charakteriſiert durch den ſtarken Auf⸗ ſchwung, den die neue nationalſozialiſtiſche Partei der Blauhemden unter Führung des Generals O'Duffy genommen hat. Die Be⸗ wegung richtet ſich gegen den Präſidenten de Valera, und man rechnet bereits mit ernſthaften Zuſammenſtößen anläßlich des bevorſtehenden Marſches der Blauhemden nach der iriſchen Hauptſtadt Dublin. Aber auch abgeſehen von dieſen innerpolitiſchen Auseinanderſetzungen, bereitet die iriſche Frage der engliſchen Regierung große Sor⸗ gen. Im iriſchen Parlament ſind nämlich Anträge eingegangen, die im Effekt auf eine völlige Loslöſung des iriſchen Freiſtaates vom engliſchen Mutterlande abzielen. Ihre Annahme würde einen ſchweren Konflikt be⸗ deuten. So iſt nicht nur die iriſche, ſondern auch die engliſch⸗iriſche Atmoſphäre zurzeit ſtark geladen. * Eine blutige Revolution iſt auch auf der Infel Kuba, dieſem von der Natur reich bedachten Stückchen Erde, ausgebrochen. Man kennt Kuba durch ſeine aroße Zucker⸗ 9 Erlaß des Reichsarbeitsminiſters Der Reichsarbeitsminiſter hat äber die Durchführung des Arbeitsbeſchaf— fungsprogramms der Reichsregierung einen Erlaß an die Reichsanſtalt für Arbeitsver— mittlung gerichtet. Er weiſt darauf hin, daß auch für dieſes Programm die Vorſchriften über öffentliche Notſtandsarbeiten gelten, beſtimmt jedoch, daß zur Vereinfachung der Durchführung die Grundförderung aus Reichsmitteln für alle bisherigen Unterſtüt— zungsempfänger einheitlich gewährt wird. Es braucht alſo kein beſtimmtes Verhältnis von Wohlfahrserwerbsloſen und Empfän— gern von Arbeitsloſen- bzw. Kriſenunter— ſtützungsempfängern zu beſtehen. Der Reichsarbeitsminiſter hat weilerhin die oberſten Landesbehörden gebeten, darauf hinzuwirken, daß die Arbeiten aus dem Sofortprogramm, das noch vor dem Reinhardti- Programm von der Reichsregierung durch den damaligen Reichskommiſſar für Arbeitsbeſchaffung in Gang gebracht wurde, unter allen Umſtänden friſtgemaß durchgeführt wer⸗ en. Es kann keine Gewähr dafür übernommen werden, daß bei einer ſpäteren Ausführung die bewilligten Mittel noch bereitgeſtellt wer⸗ den können.— Oberpräſident Kube führte in einer Rede über die Arbeitsbeſchaffung aus. daß nach dem Willen des Führers der produrtion und einen roſtuchen Tabak, aus dem in der kubaniſchen Landeshauptſtadt Havanna die bekannten Zigarren hergeſtellt werden. Der Aufſtand richtet ſich gegen den Präſidenten Machado, der eine Art Diktatur über die Inſel errichtet hat. Aber die tieſe⸗ ren Urſachen der Bewegung ſind wirtſchaft⸗ licher Art: die große Wirtſchaftsnot hat Kuba beſonders ſchwer getroffen, weil für ſeine gewaltige Zuckerproduktion keinen Abſatz mehr fand und dieſe Produktion da⸗ her weſentlich einſchränken mußte. Auch der Tabak⸗ und Zigarrenexport ging ſtark zurück, Beides aber bedeutet Arbeitsloſigke:t. bedeu⸗ tet noch größeres Elend für die, ohnedies ſchon in den primitivſten Verhältniſſen le⸗ benden Arbeiter der Zucker- und Tabakplan⸗ tagen. Freilich wird auch ein anderer Präſi auch in den letzten Beſprechungen in Berch— tesgaden und München wieder deutlich zum Ausdruck gekommen ſei, die Initiative für alles, was auf dieſem Gebiete geſchehe, beim Nationalſozialismus liege. Kompetenzfragen, die früher ein ſchnelles Arbeiten erſchwert hätten, ſeien jetzt nicht vorhanden. Das Maß⸗ gebende ſei der Nationalſozialismus und die übrigen Faktoren ſeien lediglich Ausfluß der Staatsgewalt und hätten ſich in ihrer Ar— beit einzig und allein darauf zu vereinigen, daß ſie dem Volke helfen. Immun tiichze: Me lommun tee Die erſte Etappe des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit, ſo fuhr der Oberpräſi⸗ den fort, iſt jetzt im Gange. Hierbei ſind bei uns bereits rund 300 000 Arbeitsloſe wieder in den Arbeitsprozeß eingeſchal⸗ tet worden. Wir können mik Stolz ſa⸗ gen, daß Berlin-Brandenburg mik 277 000 Teen an der Spitze keht. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, iſt es gelungen, auch den Kreis El⸗ bing von Arbeitsloſen freizumachen. Bekanntlich war gerade Elbing innerhalb des Arbeitsbeſchaffungsprogramms Oſtpreu⸗ ßens die ſchwerſte Aufgabe, wo Elbing die Induſtrieſtadt der Provinz iſt. Jetzt gibt es nur noch in Königsberg einen letzten Reſt von 12 000 Arbeitsloſen. Von unterrichteter Seite wird uns beſtätigt, daß aber auch dieſe Arbeitsloſen bis zum 15. ds. Mts. neuer Be— ſchäftigung zugeführt werden. dent nicht ereichen können, daß die Welt mehr kubaniſchen Zucker konſumiert und mehr Havannazigarren raucht— aber was frägt eine Volksbewegung danach? Die Un⸗ zufriedenheit über die troſtloſe wirtſchaftliche Lage macht ſich nun einmal in einer Revo⸗ lution Luft, ein Vorgang, wie wir ihn vor allem aus Südamerika her kennen, wo es ja auch in verſchiedenen Staaten wiederholt aus ganz dem gleichen Anlaß zu Revolu⸗ tionen gekomen iſt. Die Inſel Kuba, die, ne⸗ benbei bemerkt, dreieinhalb Millionen Ein⸗ wohner hat, ſteht unter der Schirmherrſchaft der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ſo daß ſich auch die Regierung in Waſhing⸗ ton mit den Vorgängen befaſſen muß. Aber auch ſie kann die Urſachen des Aufſtandes nicht aus der Welt ſchaffen! 3 ühlereien t— Verhaftungen in Berlin und Hamburg Skutkgart, 12. Auguſt Den Verſuchen der Kommuniſtiſchen Par⸗ tei, auch in Württemberg ihre illegale Tätigkeit wieder aufzunehmen, wurde jetzt durch das Zugreifen der politiſchen Polizei ein Ende geſetzt. Die Polizei hatte in Er⸗ fahrung gebracht, daß ein zureiſender kom⸗ muniſtiſcher Funktionär in Cannſtadt ein umfangreiches Büro eingerichtet hatte und nahm 40 Perſonen feſt. Der größte Teil die⸗ ſer Perſonen arbeitete auf württembergi ſchem Gebiet. Wichtige Fäden gingen uch in norddeutſche Großſtädte, wo ebenfalls auf ſerſuchen der württembergiſchen politiſchen zolizei Feſtnahmen durchgeführt wurden. Damit verbundene Durchſuchungen förderten in Stuttgart umfangreiches, belaſtendes Ma⸗ terial zutage wie Schriftverkehr, geheime Schriften, Chiffrierſchlüſſel, Kurierpläne Stemyel. Deckadreſſen uſw. Die Geheimorganſation hatte ſich ins ⸗ beſondere zum Ziel geſetzt, zerſetzend auf die nationale Jugend, auf den frei⸗ willigen Arbeitsdienſt und auf das Reichskuratorium für Jugenderlüchli⸗ gung einzuwirken. Im weiteren Verlauf der Bekämpfung der kommuniſtiſchen Wühlarbeit wurde vor eini⸗ gen Tagen die geſamte kommuniſtiſche Lei⸗ tung für Württemberg überraſcht und feſtge⸗ nommen, als ſie ig den frühen Morgenſtun⸗ den in den Wilhelma⸗Gewächshäuſern zu einer Beſprechung zuſammen kommen wollte. Festnahmen kommuniſtiſcher Führer Wie aus Berlin gemeldet wird, wur⸗ den am Freitag von Beamten des Geheimen Staatspolizeiamtes'in Oberſchöne erde 30 Kommuniſten feſgenommen. Lokales * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hansarztes übernimmt am Sonntag, den 13. Auguſt, Herr Dr. Büttner den ärztlichen Dienſt. » Nichtorganiſierte Tabahpflan⸗ zer. Alle Tabakpflanzer, die noch keinem Ta⸗ bakbauverein angehören, verſammeln ſich morgen Sonntag nachm. 2 Uhr im„Ochſen“.(Siehe Inſerat). *Generalverſammlung des Cre⸗ ditvereins. Am Montag Abend findet im Karpfen eine außerordentliche Generalverſamm⸗ lung des Creditvereins ſtatt. Wir machen alle Mitglieder hierauf aufmerkſam. “ Die Beerdigung des verſtorbenen S. S.⸗Mannes Peter Roſchaner findet morgen Sonntag nachmittag um 5 Uhr ſtatt. Die N. S. D. A. P. beteiligt ſich mit ſämtlichen Unterorgani⸗ ſationen reſtlos an derſelben. * Beſuchen Sie den U. T.⸗Film⸗ palaſt! Im beliebten U. T.⸗Filmpalaſt ſehen und hören Sie dieſe Woche wieder ein erſtklaſ⸗ ſiges Tonfilmprogramm. Im 1. Teil kommt „Täter geſucht“, ein packender Kriminaltonſilm⸗ reißer, wie man ihn gerne ſieht und hört. Den müſſen Sie ſehen. Im ſtummen Teil kommt ein wundervoller Film„Jagd auf Menſch und Tier“ ſowie ein ſenſationeller Wild⸗Weſt⸗Film „Der fremde Reiter“. Laſſen Sie ſich dieſe Woche unſere erſtklaſſige Filmſchau nicht entgehen. * Zur Nachahmung empfohlen. Die Sportvereinigung„Amicitia O9“ hat als erſter Verein die Notlage des hieſigen Wirtsge⸗ werbes erkannt und ſich bereit erklärt, ſoweit es in ihren Kräften ſteht, zu helfen. Aus dieſem Grund hat die Vereinsführung beſchloſſen, den Wirtſchaftsbetrieb zu dem Feſt der Ortsmeiſter⸗ ſchaften, welches am 27. Auguſt auf dem Wald- ſportplatz ſtattfindet, der Wirtevereinigung zu übertragen. Die Sportvereinigung hat ſich durch dieſe wahrhaft nationale Tat mit in die vorderſte Reihe geſtellt derer, die freudig mitwirken wollen am Aufbau des Neuen Reiches. Es gilt neben dem Aufbau von Arbeit, Handel und Gewerbe auch den Wirteſtand wieder finanz⸗ und ſteuer⸗ kräftig zu machen. Die Sportvereinigung hat hier den Anfang gemacht, zumal dieſes Verfahren bei allen Feſtlichkeiten in Hinkunft beibehalten wird. Hoffentlich ſchließen ſich alle übrigen Vereine dieſem Vorgehen an. * Viernheimer Einzelhandel. Am Donnerstag Abend fand im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Kaiſerhof“ eine Verſammlung der Handelsgewerbetreibende Viern- heims ſtatt, welche erfreulicher⸗ weiſe ſehr gut beſucht war. Es war zu konſtatieren, daß das nötige Intereſſe für eine Zu⸗ ſammenſchließung der hieſigen Geſchäftswelt nicht fehlt. Unſer Ortsfachgruppen⸗ leiter, Herr Sax, gab nochmals die nötige Aufklärung über die Wichtigkeit unſeres Zu⸗ ſammenſchluſſes bekannt. Genannter erntete reichen Beifall. Auch wurden durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Reis, einige Mißſtände durchgeſprochen, welche demnächſt beſeitigt werden ſollen. Dadurch war auch zu erſehen, daß ein ſtarkes Zuſammenhalten ſehr nötig iſt, um Er⸗ folge erzielen zu können. Wir machen bei die⸗ ſer Gelegenheit bekannt, daß die meiſten Han⸗ delsgewerbetreibende ihre Beitritts⸗ Erklärung zum Landesverband des Heſſ. Einzelhandels e. V. bereits unterſchrieben bei unſerem Schrift⸗ führer Brechtel abgegeben haben. Diejenigen, welche ihre Erklärungen noch nicht abgegeben haben, werden erſucht, ſolche bis ſpäteſtens Dienstag Abend bei Brechtel abzugeben. *Verſammlung der Kinderreichen. Die geſtern Abend ſtattgefundene Verſammlung des Reichs⸗Bundes der Kinderreichen, Ortsgruppe Viernheim, war gut beſucht. Die zur Tages- ordnung ſtehenden Punkte wurden durchbeſpro⸗ chen und diesbezügliche Eingaben an die dafür zuſtändigen Inſtanzen beſchloſſen. Es wied mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln erſtrebt, die von der Regierung angekündigten Hilfsmaßnah⸗ men auf verſchiedenen Gebieten für die Kinder- reichen, mit ernſten, feſten Willen beſchleunigt zur Verwirklichung zu bringen. In dieſem Sinne wurde die Verſammlung um 11 Uhr geſchloſſen. Aufforderung. Bauern, heraus aus der Reſerve! Ob Alt- oder Jungbauern, zeigt durch eure geſchloſſene Teilnahme an der auf Mittwoch, den 16. ds. Mts., abends 9 Uhr, im Engelſaale feſtgelegten großen Bauernverſammlung, daß ihr hinter eurem Führer und Kanzler ſteht und be⸗ reit ſeid, mitzuarbeiten am Neuaufbau eures Berufsſtandes und damit eures Vaterlandes. Als Referent des Abends wird der Lan⸗ desgeſchäftsführer der Heſſ. Bauernſchaft(vorm. V Heſſ. Landbund), Herr Dümas⸗Darmſtadt über folgende aktuellen Fragen berichten: 1. Wer nicht berufsſtändiſch organiſiert iſt, wird als Feind des Berufsſtandes betrach⸗ tet und behandelt. 2. Die Frage der Feldbereinigung. 8 3. Milchfragen. Zu dieſer Verſammlung, welche die Grün⸗ dung einer hieſigen Ortsgruppe„Heſſiſche Bauern⸗ ſchaft“ bezweckt, iſt jeder Bauer, ganz gleich welcher Konfeſſion oder früheren politiſchen Ein⸗ ſtellung, verpflichtet, zu erſcheinen. Wer dieſe Pflicht nicht erfüllt, treibt bewußt Sabotage gegen unſeren Berufsſtand und Auflehnung gegen unſer nationalſozialiſtiſches Regierungsſyſtem. Bei uns Bauern war ſeither Zerſpaltung— offen oder verſteckt— Trumpf! Der neue Staat ſtellt dieſer Sphinx die Kampforganiſation unſeres Berufsſtandes entgegen; dieſe aber bedeutet Druck für jeden, der die Zeichen der Zeit verkennt und der da glaubt, Seitenſprünge machen zu können. Denn die Bauern welche glauben, im Trüben fiſchen zu können, wird das Fernbleiben von unſerer Organiſation nur zum Schaden ſein. Dazu könnte, ähnlich wie bei anderen Berufs⸗ ſtändiſchen Fachorganiſationen, auf höheren Be⸗ fehl auch einmal Torſchluß gefordert werden, ohne den unorganiſierten Bauern jemals wieder auf lange Sicht hinaus Gelegenheit zu geben, ſeiner Organiſation beizutreten. An dieſen „Fahnenflüchtigen“ wird ſich aber die Regierung ſchadlos halten, indem man ihnen einen ſehr weſentlichen Zuſchlag zu der Beitragspflicht zur Bauernkammer aufoktruiert. Andererſeits ſteht aber dem wirtſchaftlich oder beruflich bedrückten organiſierten Bauern jederzeit die Ein⸗ richtung einer Hauptgeſchäftsſtelle(Darmſtadt, Rheinſtraße 1) zu koſtenloſer Beratung, ſei es in Steuerangelegenheiten oder dergl. mehr zur Verfügung. Außerdem können evtl. Wünſche, perſönlicher oder allgemeiner Art, nur durch unſere berufsſtändiſche, ſtaatspolitiſche Organi- ſation— das iſt in dieſem Fall die Heſſiſche Bauernſchaft— an das Ohr der Regierungs- vertreter gebracht werden. So iſt über unſere berufsſtändiſche Organiſation hinweg unſer land⸗ wirtſchaftlicher Fachberater, Pg. Herr Johann Roos 8., das direkte Sprachrohr des Bauern hinauf zum„grünen Tiſch“. Dieſem lebendigen Kontakt parallel läuft die Bildung eines Stände⸗ parlaments(Abſ. 25 des nationalſozialiſtiſchen Programms), im Gegenſatz zur korrumpierenden Parteienwirtſchaft ehem. unſeliger Parlaments- geſchichte. Das alles ſpricht für die Volksverbunden⸗ heit unſerer nationalen Regierung. Es iſt zu wün⸗ ſchen, daß ſich auch die hieſige Bauernſchaft in ihrer Geſamtheit des Ernſtes der Stunde be⸗ wußt iſt. Es hat ſich gezeigt, daß unſere na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung im Laufe ihres 14jährigen politiſchen Kampfes von Erfolg zu Erfolg und von Sieg zu Sieg emporſteigen konnte auf Grund der Tatſache, daß Führer und Gefolgſchaft die ſtärkeren Nerven behielten. Ich appelliere an euere Sendung, ihr Bauern: Der deutſche Bauernſtand iſt das Fundament des„Dritten Reiches“. Es geht um Wieder- aufſtieg oder Chaos. Seien wir uns bewußt, daß die wirtſchaftliche Nervenprobe nur dann ſiegreich überſtanden wird, wenn wir uns einig ſind und in unſerem eigenſten Inte⸗ reſſe, unbeeinflußt am Wiederaufbauwerk des bäuerlichen Berufsſtandes zum Wohle unſerer Nation mitarbeiten. Julius Blaeß. Ueberführung des Arbeiter- Samariter⸗Bundes in das Deutsche Rote Kreuz. Die Leitung der„Freiwillige Sanitäts- Kolonne Viernheim“ gibt bekannt: Nachſtehend veröffentlichen wir die von dem Herrn Reichsminiſter des Innern den Landes- regierungen bekanntgegebenen Richtlinien für die Ueberführung des A. S. B. in das deutſche Rote Kreuz, die der Herr Beauftragte des Reichsmi⸗ niſteriums des Innern, Generaloberſtabsarzt a. D. Dr. Hocheiſen, Chef des Sanitätsweſens der S. A., im Einvernehmen mit dem Herrn Reichsminiſters des Innern erlaſſen hat. Die Ueberführung des Arbeiter⸗Samariter⸗ Bundes in das Deutſche Rote Kreuz muß bis zum 1. September 1933 durchgeführt ſein. An Orten wo bisher keine Rote Kreuz⸗ kolonne, ſondern nur der Arbeiter⸗Samariter⸗ Bund beſtand, regelt das Rote Kreuz die An⸗ gliedernng an das Rote Kreuz in Verbindung mit den örtlichen SA.⸗Dienſtſtellen und den für den Arbeiter ⸗Samariter⸗Bund von den zu⸗ ſtändigen Landesbehörden eingeſetzten Kommiſ⸗ ſaren. In Verbindung mit den Führern der S. A. haben die Leitungen der Sanitätskolonnen (bezw. der Kreisvereine) ſofort feſtzuſtellen, in welcher Weiſe die Verwendung des Sani⸗ tätsmaterials unter Berückſichtigung des Mann⸗ ſchaftszuwachſes beim Roten Kreuz und der verſchiedenartigen Aufgabengebiete der Sani⸗ tätsdienſtſtellen der S. A. und des Roten Kreu⸗ Sportvereine Turnverein von 1893 hat man ſich entſchloſſen, die Ortsmeiſterſchaften wieder ins Leben zu rufen. Dieſelben ſollen am Samstag, Sonntag, den 27. Auguſt 1933 anf dem Wald⸗ ſportplatz der Sportvereinigung 09 zur Durch⸗ führung gelangen und zwar nach folgenden Kon⸗ kurrenzen: zes zu erfolgen hat. ene Kr kenwagen. ſoweit ſie nicht ſchon von der S. A. oder SS. in Beſitz genommen ſind, dürfte wegen des öffentlichen Krankentrans portes, der dem Roten Kreuz obliegt, in erſter Linie für die Rot Kreuzkolonnen in Betracht kommen. Die Herausgabe und Verteilung erfolgte nach erzielter Einigung durch den Kommiſſar. Das Rote Kreuz erwartet, daß die Kolonne des Roten Kreuzes nunmehr nach der von der Reichsregierung angeordneten Ueberführung der A. S. B.⸗Kolonne in das Rote Kreuz allen früheren Streit begraben ſein laſſen und den A. S. B.⸗Leu⸗ ten ohne Vorurteil und mit kameradſchaftlichem Geiſt entgegenkommen. N Die Sanitätskolonne Viernheim erläßt des⸗ halb im Einvernehmen mit der Ortsgruppenlei⸗ tung der N. S. D. A. P. folgende Auffordung: Die ſeitherigen Mitglieder des Arbeiter ⸗Sama⸗ riter⸗Bundes werden aufgefordert, ſoweit ſie ge⸗ willt ſind, ſich bis ſpät eſtens Sonntag, den 13. ds. Mts., vorm. 10 Uhr bei dem Ehrenkolonnenfuͤhrer Beikert, Mannheimerſtr. 19, zu melden. probeweiſe, die entgültige Aufnahme hat erſt nach Beendigung d. Winters⸗Ausbildungskurſus ſtatt⸗ zufinden. Die Aufnahme erfolgt nur Die Ortsgruppenleitung der N. S. D. A. P., ſtellt den ſeitherigen Arbeiter⸗Samaritern anheim, ſich dem Geiſte Adolf Hitlers zu unterwerfen und dieſer Aufforderung ſofort nachzukommen, denn ſpätere Anmeldungen ſind zwecklos. Nie Hiteneiberſcaſten 1933. Nach einer Beſprechung der beiden hieſigen Sportvereinigung Amicitia und den 26. und J. a) Jugendklaſſe A. Jahrgang 1915 u. 16, Konkurrenz; 100 m, 3000 m, Weitſprung, Kugelſtoßen und Keulenweitwurf. Einzelkonkurrenz 454100 m Staffel. b) Jugendklaſſe B. Jahrgang 1917 u. 18, Konkurrenz; 100 m, 1000 m, Weitſprung, Kugelſtoßen und Schlagballweitwurf. Einzelkonkurrenz 45075 m Staffel. Anmerkung: Jugendklaſſe A u. B können gleichzeitig die Leiſtungsübung für das Reichs⸗ jugendabzeichen tätigen. II. Aktive. Jahrgang von 1914— 1901, Konkur- renzen; 100 m, 200 m, 800 m und 1500 m, Weitſprung, Hochſprung und Stabhochſprung, Kugel- und Steinſtoßen, Schleuderball, Dis⸗ kuswerfen und Speerwerfen. Vereinsſtaffeln: 44 100 m, 1001 Platzrunde. Altersklaſſe A. Jahrgang von 1900— 1894, Konkurrenz; 100 m, Weitſprung, Kugelſtoßen und Hochſprung. Altersklaſſe B. Jahrg. 1893—älter, Konkurrenz; dasſelbe wie bei Altersklaſſe A. Zu dieſer Veranſtaltung ſind alle Viern⸗ heimer Sportvereine und Sportler, die kein Mit⸗ glied eines ſolchen Vereins ſind, höflichſt einge⸗ laden. Meldungen ſind an Herrn L. Winkenbach, Lorſcherſtraße 4, bis ſpäteſtens Mittwoch, den 23. Auguſt 1933, abends 7 Uhr, zu richten. Was leiſtet der Odenwald⸗ Klub? 1. Erziehung ſeiner Mitglieder zu frohem Wan⸗ dern durch Veranſtaltung monatlicher Wan⸗ derungen und damit Erziehung zu Heimat- liebe und wahrer Volksgemeinſchaft. Anlage und Erhaltung der farbigen Wegbe⸗ zeichnung, in einer Länge von mehreren tau⸗ ſend Kilometern im ganzen Klubgebiet. Erbauung und Erhaltung von Ausſichtstürmen, Schutzhütten, Tempeln, Brunnen⸗, Quellen⸗ anlagen, Ruhebänken uſw. Herausgabe von Führern und Karten des Klubgebietes, verſchiedenſter Art. Lieferung der monatlichen Heimatszeitſchrift „Unter der Dorflinde“ an alle Mitglieder. Hebung des Verkehrs im Odenwald in jeder Beziehung(Bahn, Autopoſt, Propaganda). Weitgehenſte Pflege der Heimatkunde, wie Er⸗ haltung und Wiederbelebung alter Sitten u. Gebräuche, der Trachten von Volkstänzen und Volkslieder(Herausgabe von Lieder- büchern), Heimatmuſeen uſw. 8. Förderung des Jugendwanderns. Was verlangt der Klub von Dir d Sei dankbar und tritt ihm als Mitglied bei, auch wenn du ſelbſt nicht mitwandern kannſt! Du unterſtützeſt damit eine gemeinnützige Sache, von der du immer Nutzen ziehen wirſt. Anmeldungen an Ortsgruppe Viernheim, Gaſt⸗ haus zum„Löwen“. 3 Etwa vorhandene Kran] der katholiſchen Gemet 10. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche 10 5 f ¼7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. ½½10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Verſammlung der Jünglings. Sodalität und kurze Andacht. 2 Uhr Andacht. f 4 Uhr Verſammlung der 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. Marienkirche: 8 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: /½7 Uhr 1., 7 Uhr 2. S.-A. für Katharina Mandel geb. Weidner. Dienstag: Maria Himmelfahrt. Der Gottesdienſt wie an Sonntagen. Mon⸗ tag von 5—7 und 8 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. An Maria Himmelfahrt 11 Ahr ab Kapelle am Weinheimerweg: Wallfahrt nach Leutershauſen. Kräuterweihe findet in der alten Kirche in der Kindermeſſe ſtatt. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 2 Uhr Andacht. Mittwoch: ¼7 Uhr 1. S.⸗A. für Ad. Falter⸗ mann 3. 3/7 Uhr beſt. E.⸗A. für Heinrich Jakob. Donnerstag: ¼ 7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig Juliana Maria Magd. Effler. ½7 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Hoock 8, Sohn f Krieger Michael, Schwiegerſohn Edmund Adler, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Freitag:/ 7 Uhr 2., 7 Uhr 3. S.⸗A. fir Magdalena Martin geb. Burkert. 7¼7 Uhr geſt. hl. Meſſe für ff Kriegen Cornelius und Nik. Bauer, Eltern u. Familie Gg. Friedr. Kühlwein 4. Samstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Katharim Mandel geb. Weidner. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nl. Schloſſer und Johann Winkler 13. 3/7 Uhr beſt. Amt für Katharina Mandel geb. Weidner, beſt. von ihren Schulkameraden, Am Montag, Mittwoch und Donnerstag iſt bei den Barmherzigen Schweſtern um ½ Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die 3. Abteilung der Jung frauen⸗Kongregation und alle chriſtenlehrpflichtigen Jungfrauen. Zugleich gemeinſch. hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, Frl. Kärcher und Krimmel. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Freitag ¼7 Uhr hl. Meſſe in der alten Kirche. a Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 13. Auguſt 1933. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10%½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die männliche und weibliche Jugend. N Mittwoch, den 16. Auguſt 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Sport 9. S. n. Tt. ofs. Lampertheim, vallendors Mann ſchaft auf dem Waldſportplatz Der für frei gelegte Sonntag wurde doch noch in letzter Minute durch ein großes Tra, ningsſpiel gegen den Bf. Lampertheim mit Vallendor beſetzt. Die Spielſtärke der Lam pertheimer iſt durch den Zugang des Spieler Max Vallendor außerordentlich geſtiegen. Dies beweiſt der letztſonntägliche hohe Sieg gegen die Lorſcher Olympia. Man darf auf das Ab. ſchneiden der Grünen nach dem großen Spiel gegen die Offenbacher Kickers wirklich geſpannt ſein. Das für heute Abend angeſetzte Spiel der 2. Mannſch. gegen Vfe. Lampertheim füllt daher aus. Dafür ſpielt die 2. M. in Gerns- heim gegen den Kreisligaverein Concordia. Eine komb. M. ſpielt gegen VfR. Bürſtadt 2. M. und die Ac heute Abend gegen Lampert“ heim in Lampertheim. Landw. Geld⸗ u. Waren. genoſſenſchaft e. G. m. b. H (Bauernverein) Kaufen Getreide ler Al öchſtpreiſe zu Höchſty 1 5 b In kurzen Worten: Nach einem Aateß des Reichsarbeitsmini⸗ 8 ters darf die Arbeitsbeſchaffung nicht durch Hätt ungen geſtört werden. Der oſtpreußiſche, ſtark 1 Kreis Elbing iſt von Arbeitsloſen freigeworden. Die Behörden haben neue kommuniſtiſche Geheimorganiſationen aufgedeckt, es erfolg⸗ ten zahlreiche Feſtnahmen. Die Grundſtücke, Verlagsgebäude und die Druckerei und der Verlag des„Vorwärts“ ſind vom preußiſchen Staat enteignet wor⸗ den. Der preußiſche Landesbiſchof Müller hat ſein Amt angetreten. Der frühere Intendant des Mitteldeutſchen Rundfunks, Profeſſor Dr. Neubeck, hat ſich in ſeiner Zelle erhängt. Das aufder„Graf Zeppelin“ iſt am Freitag auf der Rückfahrt in Pernambuco ge⸗ ſtartet. Die Kanzlerreden Eine bedeulſame Buchveröffenklichung. Berlin, 12. Auguſt. Die grundlegenden Reden des Reichskanz⸗ lers Adolf Hitler nach der Machtübernah⸗ me durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſind in einem Buch zuſammengefaßt, das ſo⸗ eben im Verlage von Liebheit Thießen, Ber⸗ lin, erſchienen iſt. Es enthält, wie die Natio⸗ nalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz berich⸗ tet, neben dem Aufruf der Reichsregierung an das deutſche Volk vom 1. Februar 1933 und der Rede des Reichspräſidenten v. Hin⸗ denburg zur Reichstagseröffnung am 21. März ſämtliche großen und grundlegenden Reden des Kanzlers. Sie enthalten die welt⸗ anſchaulichen Grundzüge, auf denen das na— 1 0 Deutſchland aufgebaut wird. Dem Buch, das auch in engliſcher, franzö⸗ ſiſcher, ſpaniſcher, holländiſcher und porlugie⸗ ſiſcher Sprache. wird, hat Reichs miniſter Dr. Göbbels ein Vorwort mit der Ueberſchrift„Das junge Deutſchland will Arbeit und Frieden“, vorangeſtellt. Ehrenbürgerurkunden Skarnberg, 12. Auguſt. 10 Gemeinden des Bezirkes Starnberg haben für Reichskanzler Adolf Hitler eine prachtvolle Ehrenbürgerurkunde herſtellen laſſen, die in nächſter Zeit dem Kanzler durch ſämtliche Bürgermeiſter des Bezirks über⸗ reicht werden ſoll. Die Urkunde iſt ein Meiſterſtück einheimi⸗ ſcher Kunſt. Sie krägt die Inſchriſt„Dem Schmied des drikten Jahrtauſend, Adolf Hik⸗ ler, verleihen 30 000 Bayern das Ehrenbür⸗ gerrecht ihrer Heimalgemeinden.“ Angſt vor dem Braunhemd Vorwände zu einer neuen Deutſchenhetze. Paris, 12. Auguſt. Wenn man die franzöſiſchen Blätter lieſt, o ſollte man glauben, daß in Elſaß die Bevölkerung in paniſchen Schrecken verſetzt worden ſei, durch angeblich ſtändige Grenz⸗ äberſchreitungen von nationalſozialiſtiſchen Trupps auf elſäſſiſches Gebiet. Was den Deutſchen alles vorgeworfen wird, ſpottet je⸗ der Beſchreibung und man könnte anneh⸗ men, daß Hunnen über friedfertige Menſchen ein Schreckensregime eröffnet hätten. Jetzt lätzt ſich„Journal“ aus Mülhauſen melden, daß ſich mehrere Ortſchaften an die Behör⸗ den gewandt hätten wegen Schutzmaßnah⸗ men gegen das etwaige Eindringen natio⸗ nalſozfaliſtiſcher Elemente über die franzöſi⸗ ſche Grenze. Infolgedeſſen ſind bereits von Mülhauſen er Truppenabteilungen nach Kembs, Cha- ampe und Hüningen entſandt worden. Es raucht wohl kaum beſonders darauf hinge⸗ e u werden, daß es ſich bei all dieſen Hense chen Meldungen über angebliche ebergriffe nalie nalſozialiſtiſcher Elemenke 10 daß Daa e Phantaſie handelt, arkigen Ausſtreuungen keine be⸗ ſondere Bedeutung egen if. Landesbischof Müller Berlin, 12. Auguſt. Landesbiſchof Müller hat ſeine Amts⸗ geſchäfte im evangeliſchen Oberkirchenrat doerommen. Er richtete an die Gemeinden 800 Altpreußiſchen Landeskirche Grußworte. abei ſagte der Landesbiſchof u. a.: Ich bin mir der großen Verantwortung bewußt, die ich mit meiner Arbeit übernommen habe. us dieſem Verantwortungsbewußtſein her⸗ aus will ich mit fröhlichem Gottvertrauen an die Arheit gehen. Der Zuſtand der Zer⸗ riſſenheit, der Unruhe, des Nichtverſtehens 0 des Mißtrauens muß beendet werden. 105 1 uns darauf beſinnen, daß nur . 1105 unſer aller Meiſter und Führer iſt, das iſt Chriſtus, der Herr und Heiland. Im Ge⸗ orſam gegen ihn und ſeine ewigen Wahr⸗ eiten wollen wir uns die Hände reichen. frei arbeiten, einander brüderlich zu verſte⸗ hen ſuchen und die frohe Botſchaft verkün⸗ den, die uns anvertraut iſt. Leſterreichiſche Juſtiz „Mulmaßliche Anſtifter“ werden verurkeilt. Innsbruck, 12. Auguſt. Die Polizei hat den Oberſtleutnant d. R. Ferdinand von Lützow und den Privat⸗ beamten Eberhard Quirsfeld zu je ſieben Wochen Arreſt und zur gemeinſamen Zah⸗ lung von 250 Schillingen an die Tiroler Heimwehrhilfspolizei als Buße verurteilt. Die Verurteilten wurden dafür verank⸗ worklich gemacht, daß unbekannte Täter auf die Felswände der Innsbrucker Berge Ha⸗ kenkreuze aufzeichneten und nachts andere Hakenkreuze hoch über dem Innkal aufleuch⸗ ken ließen. Es iſt dies die erſte Verurkeilung und Haftbarmachung der mutmaßlichen An⸗ ſtifter ohne Verhaftung und Beſirafung der wirklichen Täter. Wie aus Wien gemeldet wird, erzählte in der dortigen Werbeſtelle der Vaterländi⸗ ſchen Front der frühere Gutsverwalter und jetzige beſchäftigungsloſe Obermelker Wolf von einem angeblich gegen den Bundesfüh⸗ rer des Heimatſchutzes, Starhemberg, ge— planten Anſchlag. Dieſe Mitteilungen ge⸗ nügten der Polizei, um den früheren Be— zirksleiter der NSDAP., Kaufmann Guſtav Nohel, und den früheren Adjutanten der SA⸗Sandarte, Gerhard Brunner, zu ver⸗ haften und dem Landgericht einzuliefern. Deutſche Tagesſchau Vorläufig keine weitere Senkung der Poſt⸗ gebühren. Das Reichspoſtminiſterium hat auf eine Eingabe der Induſtrie- und Handelskam⸗ mer mitgeteilt, daß die Erfüllung der zahl⸗ reichen Wünſche auf eine weitere Senkung von Gebühren nur ſchrittweiſe und immer nur inſoweit möglich ſei, als das finanzielle Gleich- gewicht im Haushalt der Deutſchen Reichspoſt gewahrt bleibe. Ein anderes Vorgehen würde die Deutſche Reichspoſt der Mittel berauben, ihre Betriebe auf dem Stand zu erhalten, der den Bedürfniſſen der Wirtſchaft und des Verkehrs gerecht wird. Daß die Deutſche Reichspoſt bereit iſt, im Rahmen des wirt⸗ ſchaftlich Tragbaren Verbilligungen und Er⸗ leichterungen zu ſchaffen, habe ſie in den letz⸗ ten Jahren durch Bereitſtellung erheblicher Mittel von weit über 100 Millionen Reichs⸗ mark für Gebührenermäßigungen bewieſen. Sie wird auch künftig durch Senkung der Ge⸗ bühren und Beteiligung am Arbeitsbeſchaf⸗ fungsprogramm die Beſtrebungen der Reichsre— gierung auf Belebung der Wirtſchaft mit allen Kräften unterſtützen. Ueber die letzten Verbil⸗ ligungsbeſchlüſſe des Verwaltungsrates hin⸗ ausgehende Wünſche laſſen ſich zurzeit lei⸗ der nicht erfüllen. Falſche Gerüchte um den Pariſer Botſchafter⸗ poſten. Von zuſtändiger Berliner Stelle wird mitgeteilt: Die in einem Teil der ausländi⸗ ſchen Preſſe in den letzten Tagen auftauchen⸗ den Gerüchte, daß der Vizekanzler v. Papen ſich um den Poſten des deutſchen Botſchafters in Paris bemühe, ſind vollſtändig aus der Luft gegriffen und entſprechen in keiner Weiſe den Tatſachen. Der„Bayeriſche Kurier“ ſtellt ſein Erſcheinen ein. Der„Bayeriſche Kurier“, früher ein Hauyntoraan der einſtigen Bayeriſchen Volks⸗ parte, teilt mit, daß er mir dem 31. Auguſt zum letzten Mal erſcheinen werde. Der Katholi⸗ ſche Preſſeverein habe ein neues Unternehmen gegründet, das ab 1. September eine neue latholiſche Tageszeitung, die„Münchener Preſſe“ unter einer neuen Redaktion heraus⸗ geben werde. Das neue Blatt werde das katholiſche Gedankengut nach allen Richtungen pflegen und fördern und die wertvollen Kräfte des deutſchen Katholizismus und das Leben und Wirken des neuen Staates eingliedern. Auslands⸗Rundſchau Deutſcher Bürgermeiſter in Karlsbad. Der Karlsbader Bürgermeiſter Her⸗ mann Jakob(Deutſche Nationalpartei) er⸗ hielt vom tſchecho⸗ſlowakiſchen Miniſterium des Innern ſein Beſtätig ungsdekret als Vorſteher der Stadtgemeinde Karlsbad. In dem Schreiben des Innenminiſters wird die Hoffnung ausgedrückt, daß der beſtätigte Bür⸗ germeiſter weiterhin gewiſſenhaft und unpar⸗ teiiſch ſein Amt verwalten werde. Abflauen des Streiles in Straßburg. Die Straßenbahnangeſtellten ha⸗ ben, wie aus Straßburg gemeldet wird, am Freitag den Dienſt wieder aufgenommen. Auch auf dem Elektrizitätswerk wird wieder gearbeitet. Dagegen ſtreiken nach wie vor die ſtädtiſchen Müllarbeiter und die Straßen⸗ reiniger. Keine Intervention der Vereinigten Staaten in Kuba. Der kubantſche Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten hat an den ku⸗ baniſchen Geſandten in London ein Telegramm geſandt, in dem er ihm berichtet, daß der amerikaniſche Botſchafter in Kuba ihm in einer Unterredung erklärt habe, weder er noch ſeine Regierung hätten jemals daran gedacht, in Kuba zu intervenieren. Die Lage in Irland Die Spannung hält an. Dublin, 12. Auguſt. Am Freitag fand eine Kabinettsſitzung ſtatt, in der die Frage eingehend erörtert wurde, ob der angekündigte Propaganda⸗ marſch der Blauhemden am kommenden Sonntag verboten werden ſoll. Die Regie⸗ rung hält an dem bisher von ihr vertretenen Standpunkt feſt, daß die Anſammlung einer größeren Anzahl uniformierter Perſonen eine Bedrohung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung darſtellt. ö Die außerordenkliche spannung, die ſich der Bevölkerung bemächtigt hat, hält an. Sie iſt umſo größer, als der Führer der Blauhem⸗ den, General O' Duffy, ſeinerſeils erneut ver⸗ kündel hat, daß er ungeachtet eines Verboles die Verſammlung der Blauhemden abhallen werde. Der Führer der Nationalen Garde(Blau⸗ hemden), General O'Duffy, bezeichnete in einer Erklärung ſeine politiſchen Ziele noch deutlicher als bisher. Er ſagte, er ber ite ei⸗ nen Feldzug vor zur Beſeitigung des Parla⸗ mentarismus und zur Einführung eines neuen Syſtems nach faſchiftiſchem Muſter. Zu einer Aeußerung eines Kabinettsmitgliedes über die Möglichkeit eines Bürgerkrieges im iriſchen Freiſtaat erklärte O Duffy, die Na⸗ tionale Garde ſei unbewaffnet und werde an einem Bürgerkrieg nicht teilnehmen. Wenn es zu einem Bürgerkrieg kommen ſollte, ſo könnte dieſer nur in einer Niedermetzelung der unbewaffneten Blabhemden beſtehen. Die Lehren des Valbo⸗Fluges Luftfahrtminiſter Göring über die Leiſtung des italieniſchen Fluggeſchwaders Eſſen, 12. Auguſt. Die„National⸗Zeitung“ in Eſſen veröſ— fentlicht eine Unterredung ihres Chefredak⸗ teurs mit dem Reichsminiſter für Luftfahrt und preußiſchen Miniſterpräſidenten Gö⸗ ring über die Bedeutung der fliegeriſchen Großtat des Balbo⸗Geſchwaders für die Technik und den Weltflug⸗ verkehr. Nach Anſicht des Reichsluftfahrt⸗ miniſters hat der Flug des Balbo⸗Geſchwa⸗ ders in dreifacher Hinſicht große Bedeutung: Er zeigt zunächſt den hohen Fliegergeiſt der italieniſchen Luftfahrt. Für das Lando und den Staat Italien beſitzt der Flug inſofern höchſte Bedeutung, als er Klarheit gegeben hat über die ungeheuren Beanſpruchungs⸗ möglichkeiten, die an den italieniſchen Flug⸗ zeugtyp„Savoia S“ und„55&“ mit den deutſchen Askania⸗Fernkompaſſen ſowie den Funkanlagen von Telefunken geſtellt werden können. Drittens hat der Flug eelbſtver⸗ ſtändlich eine außerordentliche allgemeine Bedeutung. Es iſt nunmehr feſtgeſtellt, daß aan wiſchen Europa und dem amerikani- 110 Kontinent bereits heute Maſſen⸗ lüge durchführen kann, und daß es keine Utopie iſt, vei ſorgfältiger Organi- 15 5 an die Aufnahme eines regelmä- igen e e zu nken. Für das Ziel Nordamerika wied man alſo in Zukunft vorausſichtlich die Rou⸗ te üder die Azoren wahlen, uno zwei Flugzeuginſeln nach der Art der„Weſt— falen“ auf der Strecke Azoren—-amertika— niſcher Kontinent zweckmäßig verteilen. Die Ergebniſſe, die mit der„Weſtfalen“ erzielt wurden, ſind ſo überraſchend gut, daß man drausſichtlich ſehr bald vom Verſuch zum re⸗ velmäßigen Verkehr wird übergehen kön⸗ nen. Für die fliegeriſche Betätigung des deutſchen Volkes, ſo betonte der Luftfahrt— miniſter weiter, wird der Geſchwaderflug Balbos inſofern beſondere Bedeutung ha— ben, als er auch das deutſche Flugweſen er⸗ neut zu höchſten ſportlichen Leiſtungen an⸗ feuern wird. Gans beſonders müſſe der Se⸗ gelflug gefördert werden. Es dürfe keine Stadt in Deutſchland geben, die nicht den größten Wert auf Unterſtützung der Segel⸗ fliegerei legt. Der Balboflug habe erneut bewieſen, daß Deukſchland ohne Militärluftfahrt den Launen und den Vergewaltigungen fremder Mächte ohne weſteres preisge⸗ geben ſei. Balbos Flug zeigt erneut Deutſchlands ver⸗ zweifelte Lage auf, er dokumentiert, wie wir auch auf dieſem Gebiete uns in demiitigſten Feſſeln befinden. Aber ſelbſt dieſe Feſſeln, mit denen der Deutſche zwar gebunden iſt, können mich nicht zum Verzicht darauf brin⸗ gen, die deutſchen Menſchen zum Fliegen zu erziehen Der verunglückte italieniſche Transozeanflieger. Unſer Bild zeigt den verunglückten italieni⸗ ſchen Fliegerleutnant Squaglia, der bei dem verunglückten Start einer der Maſchinen des Balbo⸗Geſchwaders im Hafen von Ponta Delgada tödlich verunglückte. A v Skandalöſer Grenzzwiſchenfall Was dem Reichsſtatthalter widerfuhr. Skuftgart, 12. Auguſt. Unter der Ueberſchrift, Skandalöſer Grenz⸗ zwiſchenfall“ berichtet der„NS-Kurier“ von einem Vorkommnis in der Nähe von Traunſtein, wo der württembergiſche Reichsſtatthalter ſeinen Urlaub verbringt. Der Reichsſtatthalter kam in Begleitung mehrerer Herren bei einem Ausflug an die bayeriſch⸗öſterreichiſche Grenze bei Kloben⸗ ſtein. Da die Inſchrifttafel an der öſterreichiſchen Grenze entfernt worden war, wurde ein Heimwehrmann aus einem öſterreichiſchen Grenzhäuschen herbeigerufen. Er kam mit Karabiner und aufgepflanztem Seitengewehr und erklärte, die Inſchrifttafel ſei auf höheren Befehl enfernt worden. Einen Herrn aus der Begleitung forderte er auf, ſein Parteiabzeichen abzulegen. Als ſich der Reichsſtatthalter in der Richtung des bayeriſchen Hoheilsgebietes entfernt und eine Wegkrümmung erreicht halte, rief ein Schü⸗ ler aus München, der ſich in der Geſellſchaft befand:„Servus, heil Hikler!“, worauf der Heimwehrmann in Anſchlag ging und einen ſcharfen Schuß in der Richtung des ihn be⸗ obachlenden 88 Mannes Benk abgab. Der„NS⸗Kurier“ bemerkt dazu:„Wenn auch die Kugel fehl ging, ſo beweiſt doch der Zwiſchenfall in einwandfreier Weiſe, welche verbrecheriſche Geſinnung die Starhemberg⸗ Söldlinge gegen alles Deutſche an den Tag legen.“ Zu dem Zwiſchenfall wird noch mitgeteilt, daß es ſich bei dem anderen Herrn aus der Geſellſchaft des Reichsſtatthalters von Würt⸗ temberg, den der Heimwehrmann aufforder⸗ te, ſein Parteiabzeichen abzulegen, um Dr. Menzel aus Stuttgart handelt, während ſich weiter Herr Reiſchle vom Südfunk in Stuttgart in der Begleitung befand. Die Oſtlandtreuefahrt Das Programm. Berlin, 12. Augu ſt. Nach dem bisherigen Meldeergebnis kann bereits jetzt mit einer ſehr ſtarken Be⸗ teiligung an der Oſtlandtreuefahrt deut⸗ ſcher Kraftfahrer gerechnet werden. Die Fahrt, die auf Veranlaſſung des Reichsmi⸗ niſteriums für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda ſtattfindet, ſteht unter der Schirm⸗ herrſchaft des Herrn Reichspräſiden⸗ ten. Die Oberleitung der Fahrt hat Staats⸗ ſekretär Walter Funk, der ſelbſt Oſtpreuße iſt, übernommen. Eine Reihe deutſcher Städte, induſtrieller Unternehmungen, Zei⸗ tungsverlage und großer Verbände werden Sendbotenmannſchaften mit Huldigungs⸗ adreſſen entſenden. Das endgültige Programm für die Oſt⸗ landfahrt iſt jetzt wie folgt feſtgelegt: Am Sonntag, 27. Auguſt, große Kundgebung am Tannenberg⸗Denkmal aus An⸗ laß des 19. Jahrestages der Schlacht bei Tannenberg. Die Feier wird eine überaus eindrucksvolle Kundgebung für das Oſtland werden. Im Anſchluß erfolgt die Weiter⸗ fahrt nach Königsberg. Am Montag, 28. Auguſt, Fortſetzung der Oſtlandtreue⸗ fahrt über ſechs verſchiedene Rundſtrecken durch Oſtpreußen. Am Abend des 28. Au⸗ 1 verſammeln ſich die Teilnehmer im Schloßhof zu Königsberg zu einem Huldigungsakt, bei dem auch die Plaketten⸗ verteilung vorgenommen wird. Am Diens⸗ tag, 29. Auguſt, beginnt die Rückfahrt, bei der den Teilnehmern empfohlen wird, über Danzig zu fahren. In Danzig wer⸗ den die Teilnehmer um 3 Uhr nachmittags durch den Senat des Freiſtaates Danzig en N fangen werden. Mit dem Empfang in Danzig endet das Programm der Oſtland⸗ treuefaährt. TOI en SES Al- Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 23. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Nun war es an ihm, zu erſchrecken. Hatte ſie es ſich überlegt? Wollte ſie den Vorſchlag des Amerikaners an⸗ nehmen? „Haben Sie drüben eine Stellung gefunden?“ fragte er taſtend. Sie ſah an ihm vorbei; ihre Augen hatten etwas Blickloſes, das Geſicht trug jenen Ausdruck der eiſigen Ver⸗ ſchloſſenheit, den er an ihr kannte. „Eine Stellung? Wo denken Sie hin! Ich habe mich verlobt und werde nach Amerika heiraten.“ Mit fahlgewordenem Geſicht blickte Olaf Hiltrud an. In ſeinen Augen ſtand ein ſolches Entſetzen, daß es das Mädchen heiß durchſchauerte. Was hatte ſie getan? Was hatte ihr unſeliger Stolz wieder angerichtet? Sie dachte ja nicht daran, Archibald ihr Jawort zu geben. Wenn ſie es einen Augenblick erwogen— in der Sekunde, als ſie Olaf wiedergeſehen, leuchtete die Liebe zu ihm wie ein flammendes Licht in ihr auf und verbrannte jeden Ge⸗ danken an einen anderen. Mochte ſie unglücklich ſein, mochte ſie einſam bleiben, mochte das Leben nur Arbeit, Sorge und Kummer für ſie bringen— alles würde beſſer ſein, als die Liebe zu Olaf in ihrer Seele abzutöten. Schon wollte ſie ſprechen, wollte dies unſelige Wort zurücknehmen, da verbeugte ſich Olaf mit einem ſteinernen Geſicht: „Dann habe ich Ihnen nur aufrichtig Glück zu wün⸗ ſchen, gnädiges Fräulein“, klang es an ihr Ohr. Im nächſten Augenblick war er verſchwunden. Hiltrud lehnte ſich an die heiße Mauer des Hauſes; ſie hätte immer hier ſtehenbleiben mögen, ſich nicht mehr rühren, nicht mehr denken. Aber man mußte weiter. Vom Turm drüben mahnte die klingende Glocke ſie an ihre Pflicht. Mit müden Schritten ging ſie dem Büro zu. Dort war es leer und ſtill. Herr Moſer kam erſt ſpäter und alle Badegäſte waren jetzt auch beim Mittageſſen oder ſie ruhten. Sie ſetzte ſich an ihren Schreibtiſch, lehnte den Kopf aufs Holz— und ein tränenloſes Schluchzen er⸗ ſchütterte ihren Körper. Weinen konnte ſie nicht mehr, ſchon zu viel Tränen hatte ſie um ihre verlorene Liebe ge⸗ weint— nun war alles wie tot in ihr— tot auch das Glück, das ſie ſelbſt durch ihren unſeligen Trotz gemordet. Neunundzwanzigſtes Kapitel. Miſter Archibald Failwoth ſah auf die Karte, die ihm ins Hotelzimmer gebracht wurde. „Ich laſſe bitten!“ ſagte er zu dem Boy, und ſah ge⸗ ſpannt dem Unbekannten entgegen, der da zur Tür her⸗ eintrat. Er hatte erſt an irgendeinen Agenten gedacht, der ihm, dem reichen amerikaniſchen Induſtriellen, eines der vielen Geſchäfte vorſchlagen wollte, die man ihm in Europa immer anbot— und hinter denen nichts ſteckte. Aber dieſer Herr, der hier hereinkam, war weder ein zweifelhafter Geſchäftemacher noch der Beauftragte einer Verſicherung, das erkannte Archibald auf den erſten Blick. Es war ein Gentleman und ein ſehr ſympathiſcher dazu. Und ſo ging Archibald denn mit ſeinem offenen Lächeln auf den Unbekannten zu und ſagte freundlich: „Womit kann ich Ihnen dienen, mein Herr?“ Olaf muſterte gleichfalls den jungen Amerikaner prü⸗ fend. Seltſam— vor dieſem offenen, freimütigen Geſicht ſchwand die wilde Eiferſucht, die ihn haßvoll hierher ge⸗ trieben. Das war ein Gentleman!, dachte er, genau wie der andere vorhin gedacht. Man würde mit ihm ſprechen können, Mann zu Mann. „Etwas Ungewöhnliches führt mich zu Ihnen, Miſter Failworth“, gab er zur Antwort.„Ich bitte Sie um eine kurze Unterredung, die über mein Lebensſchickſal ent⸗ ſcheiden wird.“ „Bitte, ſprechen Sie.“ Archibald bot ihm einen Seſſel an.„Ich werde Ihnen gern Rede ſtehen, wenn ich weiß, worum es ſich handelt.“ Olaf begann zu ſprechen, den Blick geſenkt. Er ſprach von ſeiner Liebe zu Hiltrud und ſeinem Verſuch, ſie recht⸗ zeitig aus den Händen Ivarſens zu befreien. Er ſprach von der Abſage, die Hiltrud ihm erteilt— und von dem Geſpräch mit Kurt Bremer vor kurzem auf Bremerwerk. „Ich hatte die Hoffnung“, fuhr er fort,„daß nun nach Ivarſens Tode der Weg zu Hiltruds Herzen für mich frei ſein würde— und deshalb komme ich in aller Freimütig⸗ keit zu Ihnen, Miſter Failwoth. Ich habe durch einen Zu⸗ fall erfahren, daß Sie um Hiltrud warben. Ich trete ſofort zurück, wenn ich ſicher bin, daß zwiſchen Ihnen und Hiltrud eine Bindung beſteht. Sie ſelbſt ſagte mir, daß ſie Ihnen ihr Jawort gegeben hätte. Ich bitte Sie, mir das zu be⸗ „tätigen— dann verſchwinde ich heute noch von hier!“ Mit immer ernſter werdendem Geſicht hatte der junge Amerikaner der Erzählung des Gaſtes gelauſcht, der mit mühſam unterdrückter Erregung geſprochen. Seltſam, er hätte eigentlich, von Eiferſucht entflammt, Haß gegen dieſen blonden Nordländer empfinden müſſen, der Hiltrud begehrte. Aber er vermochte es nicht. Olafs Worte klangen bei aller Schlichtheit ſo bewegt, zeigten eine ſo tiefe Liebe zu Hiltrud, daß den jungen Amerikaner eine leiſe Be⸗ ſchämung ergriff. Und ſo ſagte er denn, als Olaf geendet: „Ich weiß es zu ſchätzen. Miſter Erikſon, daß Sie ſo offen zu mir gekommen ſind. Wir Amerikaner ſchätzen Klarheit in allen Dingen. Ich hatte tatſächlich gehofft, daß Miß Hiltrud meine Werbung annehmen würde. Ich wartete auf ihre Entſchließung. Aber daß ſie mir ſchon zugeſagt hätte, das ſtimmt nicht, da müſſen Sie irgend etwas falſch verſtanden haben. Bisher“— er unterbrach ſich und griff nach dem Telephon, das leiſe rief.„Ja, wer iſt denn da?“ Dann wurde ſein Geſichtsausdruck geſpannt; er hörte auf die Stimme, die ihm da entgegenklang— und Olaf, der ihn beobachtete, ſah, wie eine lebhafte und ein wenig ſchmerzliche Bewegung ſich auf ſeinen offenen Zügen widerſpiegelte. f Olaf ſtand auf und wollte ſich diskret entfernen; aber der junge Amerikaner winkte ihm haſtig, zu bleiben. Die Stimme im Telephon ſchien zu verſtummen, denn Archibald legte den Hörer auf die Gabel und wandte ſich mit einem halb traurigen, halb lächelnden Geſicht Olaf zu. „Miſter Erikſon“, ſprach er,„Sie müſſen Miß Hiltrud falſch verſtanden haben, wenn Sie annahmen, daß ſie mir ihr Jawort gegeben. Soeben telephoniert ſie mir, daß ſie ſich nicht entſchließen könne, meine Frau zu werden, denn ſie hätte den Mann wiedergetroffen, den ſie liebte— und ſie würde ihm treu bleiben, auch wenn—“ Die letzten Worte hörte Olaf kaum noch. Er ſchüttelte dem Amerikaner mit einer wilden Freude und Dankbarkeit die Hand, und ſchon war er hinaus— ſeinen Hut hatte er auf dem Tiſch liegengelaſſen. Du lieber Gott!, dachte Archibald, ein wenig traurig lächelnd. Der hat's aber eilig! Dann zündete er ſich ſeine geliebte Pfeife an, die ihm ſchon oft ein Troſt in allerlei Nöten geweſen, und endlich machte er ſich fertig zu einer Golfpartie. Pfeife und Golf waren nach Archibalds Meinung ein unfehlbares Mittel, um einen Menſchen wieder ins Gleichgewicht zu bringen. * 15* Olaf eilte inzwiſchen mit Sturmſchritten dem Büro zu, in dem Hiltrud arbeitete. Ein glückliches Leuchten lag in ſeinen Augen. Nun hatte er alles verſtanden. Er ſah Hiltruds Geſicht in blindem Stolz erſtarrt, genau wie da⸗ mals im Sommer an der See. Sie hatte ihm nicht zeigen wollen, daß ſie ihn liebte— lieber ließ ſie ſich und ihn unglücklich werden. Na warte!, dachte er, und ein übermütiger Gedanke blitzte auf, nun werde ich auch ein wenig Komödie ſpielen — ein paar Minuten der Unſicherheit, das iſt noch eine geringe Strafe für alle die verlorenen Monate, die dein Stolz uns bereitet! Das Auskunftsbüro war noch leer. Hiltrud ſaß müde und bleich an ihrem Arbeitstiſch. Sie fuhr zuſammen, als ſie Olaf wieder vor ſich ſah. „Bitte, gnädiges Fräulein“— Olaf trat mit un⸗ bewegtem Geſicht an den Ladentiſch heran—,„ich komme geſchäftlich. Ich möchte gern eine Reiſeroute zuſammen⸗ geſtellt haben, für mich und meine Braut.“ Hiltrud zuckte zuſammen und ſah den Sprechenden mit ſchreckgeweiteten Augen an; aber Olaf ſchien ihr namen⸗ loſes Weh nicht zu bemerken.„Würden Sie mir vielleicht eine ſchöne Reiſe zuſammenſtellen?“ fragte er. „Ich müßte dazu den Geſchmack Ihrer Braut kennen.“ Hiltrud wunderte ſich über ihre eigene Stimme; wie fern und fremd klang ſie, wie geſprungen.„Hat die Dame künſt⸗ leriſche Intereſſen?“ „Sicherlich“, beſtätigte Olaf, und in ſeinen Augen tanzte es vor verhaltenem Lachen.„Was würden Sie mir denn vorſchlagen, gnädiges Fräulein? Wohin würden Sie zum Beiſpiel reiſen?“ „Venedig“, ſagte Hiltrud träumeriſch,„Rom, Florenz.“ Vor ihren Augen tauchten die Bilder einer vergangenen Kultur auf— Bilder, die ſie einſt mit Entzücken geſehen. Immer hatte ſie geträumt, ſolch eine Reiſe einmal mit einem geliebten Menſchen zu machen. Wollte das Schickſal ſie höhnen, daß ſie nun für den Geliebten und eine fremde Frau dieſe Reiſe zuſammenſtellen mußte? Wie mußte Olaf dieſes Mädchen lieben, ſein Geſicht ſah gegen heute morgen förmlich verwandelt aus, glückdurchſonnt— Gott⸗ lob, dachte Hiltrud und krampfte die eiskalten Hände zu⸗ ſammen, daß ſie heute morgen ſich nicht verraten hatte, daß ſie ihn glauben ließ, ſie hätte ihn vergeſſen. „Alſo gut, nehmen wir die vorgeſchlagene Route. Ich hoffe, meine zukünftige Frau wird zufrieden ſein“, hörte ſie Olaf ſagen.„Wollen Sie mir bitte gleich alles zu⸗ ſammenſtellen, auch die nötigen Hotels aufnotieren— das beſte, was es gibt— für mich und meine Frau zwei neben⸗ einanderliegende Zimmer mit Bad, einen Salon für meine Frau. Ich erbitte den Plan mit Koſtenanſchlag in mein Hotel.“ Er machte eine knappe Verbeugung, nicht einmal die Hand reichte er ihr; er ſchien ganz der große Herr, der eine Auskunft von einer Angeſtellten erhalten, und ging, ohne ſich noch einmal umzuſchauen. Mit Aufbietung aller Kräfte machte ſich Hiltrud an die Arbeit— und bald war die ganze Route mit Hotels, Aus⸗ flügen, Anmerkung der Sehenswürdigkeiten, Berechnung der Reiſedauer beendet. Damit war aber auch ihre Energie erſchöpft. Als Herr Moſer kam, übergab ſie ihm das Kuvert für Olaf mit der Bitte, es ſofort befördern zu laſſen. Sie ſelbſt fühlte ſich ſo elend, daß ſie um Urlaub für den heutigen Tag bitten mußte. Herr Moſer ſah erſchrocken in das verfallene, blaſſe Geſicht des jungen Mädchens: „Aber ſelbſtverſtändlich, Fräulein von Stübben! Gehen Sie nur! Bei dem ſchönen Wetter wird es heute ohnehin nicht mehr viel zu tun geben; die Ausflügler ſind unter⸗ wegs und neue kommen heute nicht mehr. Gute Beſſe⸗ rung!“ Er nickte ihr freundlich zu und klingelte nach einem Boten, der den Brief für Baron Olaf Erikſon in Empfang nahm. 5 * 1 8 Hiltrud wußte nicht, wie ſie in ihr Hotel gekommen war. Die Knie zitterten ihr, die Zähne ſchlugen wie im Froſt aufeinander; ſie fühlte ſich ſterbensmüde. Sie war froh, daß ihre Schwägerin mit Bekannten auf dem Kur⸗ platz war— ſo konnte ſie ungeſtört in ihr Zimmer ge⸗ langen. Dort fiel ſie auf ihr Bett und lag wie in einer Erſtarrung des furchtbaren Schmerzes. Nur eines konnte ſie denken: Fort von hier, nichts mehr wiſſen, nichts mehr fühlen, tot ſein! Da klopfte es an die Tür; ſie ſtand auf und ſchleppte ſich an die Tür. Ein Brief wurde hereingebracht; ſie kannte die Handſchrift nicht. Sie ſchnitt den Umſchlag auf. Heraus fielen die Notizen für die Reiſeroute, die ſie für Olaf zu⸗ ſammengeſtellt. Eine dunkle Röte übergoß ihr Geſicht. Ging die Demütigung noch weiter? Schickte man ihr die Arbeit zurück, weil man nicht damit zufrieden war? Da lag ja auch ein Brief dabei. Es flimmerte ihr vor den Augen, als ſie zum erſten Male die große, charakteriſtiſche Handſchrift des geliebten Mannes ſah. Aus dem Blatt ſtieg der leiſe Duft von engliſchem Parfüm, der für ſie untrennbar mit der Perſon Olafs verbunden war. Sie breitete den Bogen aus, ihre Lippen drückten ſich ſehnſüchtig und verzweifelt auf die teuren Schriftzüge; dann erſt las ſie— las, ohne zu begreifen: Sie haben mir eine ſo ſchöne Reiſe zuſammengeſtellt, eine Reiſe, die ganz nach Ihren Wünſchen iſt, nehme ich an. Ich freue mich darauf, ſie mit meiner Braut zu⸗ ſammen zu machen— mit Dir, meine geliebte Hiltrud, wenn Du die Meine werden willſt. Ich warte unten in der Halle, ob Du mir Dein Jawort gibſt— und ob ich endlich— endlich glücklich ſein darf. Olaf. Aus Hiltruds bebenden Händen fiel das Blatt leiſe raſchelnd zur Erde. Aus ihren Augen ſtürzten Tränen, heiße Tränen des Glücks und der Erlöſung— über den Tiſch geworfen lag ſie— und in den flutenden Tränen⸗ ſtrömen löſte ſich alles Weh der vergangenen Zeit. Sie hörte nicht, daß es leiſe klopfte, daß eine Tür geöffnet wurde, ein leiſer Schritt über den dichten Teppich des Zimmers kam. Sie weinte und weinte— bis zwei Arme ſie umfaßten und eine unendlich geliebte und glückliche Männerſtimme erklang: „Es hat mir unten zu lange gedauert, meine Hiltrud; da komme ich ſelbſt, damit du mir nicht wieder einen Korb gibſt.“ Mit Augen, die vor Glück leuchteten, ſah Hiltrud zu Olaf auf. „Verzeih mir“, flüſterte ſie demütig,„verzeih meine Schwäche, meinen Hochmut—“ Mit einem heißen Kuß ſchloß er ihr den Mund. „Alles verzeihe ich“, ſagte er heiß und leidenſchaftlich. „Wenn du mich nur liebſt und es mir endlich— endlich einmal ſagſt!“ Da kam ein tiefernſter Ausdruck in Hiltruds Geſicht. „Ich liebe dich!“ ſagte ſie— und es war wie ein Gebet. . 3* An einem ſonnigen Herbſttage wurde auf Bremer— ſchloß eine Doppelhochzeit gefeiert. Erika und Kurt traten zugleich mit Hiltrud und Olaf vor den Traualtar. Beide Mädchen hatten ſich dem gleichen Trauſpruch ge⸗ wählt:„Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung, dieſe drei— aber die Liebe iſt die größte unter ihnen!“ klang die Stimme des Pfarrers an ihre erſchauernden Herzen. Und mit feſtem Druck legten ſich ihre Hände in die des an⸗ getrauten Mannes. Eine ſtille Feier einte die nächſten Freunde und die treuen Mitarbeiter des Bremerwerks mit den Neuver⸗ mählten. Unter den Glückwünſchen, die kamen, war eine Depeſche, über die ſich Hiltrud beſonders freute. Archi⸗ bald Failwoth ſandte ein Telegramm: „Alles Glück wünſcht Archibald und Braut Daiſy.“ „So iſt er auch glücklich“, ſagte Hiltrud zu Olaf.„Nun iſt auch der letzten Schatten geſchwunden.“ Erika hatte es energiſch abgelehnt, eine Hochzeitsreiſe zu unternehmen.„Ich bin lange genug in der Welt herum⸗ geflattert“, meinte ſie,„und meine ſchönſte Hochzeitsreiſe iſt die aufs Bremerſchloß.“ Olaf aber reiſte mit Hiltrud am gleichen Abend ab. Sie wollten einige Wochen unterwegs bleiben und dann ihren Wohnſitz in Paris nehmen, wo Olaf die Filiale ſeiner väterlichen Fabrik übernehmen ſollte. Frau Melanie, die in der Liebe und dem Glück ihrer Kinder wieder jung und geſund geworden war, ſollte ihren Aufenthalt zwiſchen Paris und Bremerſchloß teilen. Sie hatte ſich, durch die ſchweren Erfahrungen des letzten Jahres geläutert, mit Erika ausgeſöhnt und war dankbar für die Liebe, die dieſe und Kurt ihr erwieſen. Als Hiltrud und Olaf im D-Zug ſaßen, der ihr junges Glück den Geſtaden Italiens entgegentrug, ſchlang Olaf ſeine Arme um Hiltrud: „Nun wollen wir einmal ſehen, mein Lieb“, ſagte er lachend,„ob die Reiſeroute, die uns eine ſtolze Dame in Meran vorgeſchlagen hat, auch eine gute ſein wird.“ Da errötete Hiltrud— und verbarg ihren Kopf an der Bruſt des geliebten Mannes. Eng aneinandergeſchmiegt, fuhren ſie hinaus— ins Glück. N Ende. 5, 2 2 ef N 7 — K?/ . a E 4 Ein Balkan⸗Erlebnis von Fritz Franken. Die Hände in den Taſchen des Militär⸗ mantels zu Fäuſten ballend, unverſtändliche Worte murmelnd, im Selbſtgeſpräch erſchrocken innehaltend, aber gleich darauf wieder gur⸗ gelnde Laute ausſtoßend, ſo durchjagte er mit ſeltſam unruhigen Schritten die Stadt. Wären ihre Bewohner, die unter erregenden Begleit⸗ erſcheinungen den Krieg in nächſter Nähe, den Durchmarſch verſchiedener Heere, den grauen⸗ haften Zuſammenbruch des alten Regimes, die Aufrichtung der ſerbiſchen Okkupation und ſchließlich die Einquartierung von ruſſiſchen Wrangelflüchtlingen erlebt hatten, weniger ab⸗ geſtumpft geweſen, ſie hätten merken müſſen, daß der Mann, der wie gehetzt an ihnen vorbei⸗ lief, irgendeine Gefahr bedeutete, die nur durch ſchnelle Iſolierung des Verdächtigen hätte ge— bannt werden können. So trat wohl dieſer oder jener raſch beiſeite und warf einen verwunderten Blick um ſich; aber aus der buntgewürfelten Bevölkerung fühlte weder Serbe, Ungar noch Deutſcher ſich berufen oder verpflichtet, dem ſonderlichen Gebaren des ruſſiſchen Emigranten nachzugehen. Dieſer blieb vor einem hellerleuchteten Lokal in der Hauptſtraße ſtehen, gab ſich einen Ruck, durchſchritt eine lange Wirtsſtube und trat in den anſchließenden Saal, in dem Muſik ſpielte und viele Paare ſich im Tanz drehten. Wie plötzlich beruhigt, ſchritt er langſam an den Tanzenden vorüber, dem Podium zu, auf dem eine ruſſiſche Emigrantenkapelle muſizierte. „Konſtantin!“ Eine weibliche Stimme klang leiſe und ſchreckerfüllt. „Spielt das Wolgalied!“ Und er warf einen Geldſchein zwiſchen Gläſer und Muſiknoten auf den Tiſch. Der Kapellmeiſter ſchoß einen böſen Blick auf den Ankömmling, hub aber gleich darauf an, die verlangte Weiſe zu ſpielen. Die anderen Inſtrumente fielen ein, nur Wjeras Geige blieb nach einigen zitternden Lauten ſtumm. Konſtantin ſank auf einen Stuhl, ſtützte den Kopf in die Hand und ſaß völlig verſunken da. Die Innigkeit und Gewalt des Liedes ließ 19 7 plaudernden und lachenden Menſchen im Saal ſtiller werden. Es war, als ob die Wände wichen und man im Freien ſtünde, Sterne der Nacht und Ewigkeit über dem Haupt. Man lauſchte der Melodie, hörte fließende Waſſer klagen, den Wind über weite Flächen ſtreichen, anſchwellen, in Wildheit raſen und wehmütig abebben, fortwehen in unermeßliche Fernen... Jäh aber, ſchneller, als jemand im Saal es erfaſſen und begreifen konnte, hatte Konſtantin einen Revolver aus der Taſche genommen und emporgeriſſen, raſch hintereinander ſechs Schüſſe 15 die Muſiker abfeuernd! Eine Panik brach aus. Die eben noch ſo frohen Menſchen über⸗ rannten ſich, um den Ausweg ins Freie zu finden und erſt nach Minuten war die Ruhe ſoweit hergeſtellt, daß man zu erkennen ver⸗ mochte, was geſchehen war. Vier der Muſiker lagen in ihrem Blut, zwei von ihnen waren tot, darunter der Kapellmeiſter. Der Mörder hockte neben ihm und ſtarrte ihm mit gläſernen, haßerfüllten Augen unverwandt ins Geſicht. Als die Polizei erſchien, mußte Gewalt an⸗ gewendet werden, um Konſtantin von ſeinem Opſer zu trennen. Seine zuckenden Hände krallten ſich um den Hals des Poliziſten, bis ein Schlag auf den Kopf den Mörder betäubte. Die überlebenden Mitglieder der Kapelle waren im allgemeinen Tumult geflüchtet. Konſtantin lag auf dem Boden der halb- dunklen Gefängniszelle, die Armgelenke mit Eiſen umſchnürt. Bei jeder Bewegung raſſelte die Kette. Er hielt das Antlitz in den Händen vergraben, als der Pope hereintrat. Wie zum Schutz des ⸗Geiſtlichen blieb der Wächter unter der Tür ſtehen. Der Pope rührte leiſe an die Schulter des Liegenden. „„ Bruder“, ſagt er in weichem Ruſſiſch. Lange Zeit verging, ehe der Gefeſſelte das verzerrte Geſicht zu dem Beſucher erhob. Dann aber quollen Tränen aus ſeinen Augen und ein Stöhnen brach aus ſeiner Bruſt.„Weine, ſprich dich aus!“ ſagte der Geiſtliche. Wieder trat Stille ein, nur ſchweres Atmen wurde hörbar. „Wjera!“ brach es wie ein Schrei aus der Lehle Konſtantins.„Ich habe ſie nicht getroffen, ſie lebt— und ſie iſt ſchuldig wie er!“ Der Geiſtliche ſtrich über ſeinen Arm:„Be⸗ dauernswerter!“ Von Verzweiflungsausbrüchen, Weinkrämpfen und wilden Anklagen unterbrochen, erſchloß ſich Konſtantin langſam. Ein Bild menſchlichen Jammers entrollte ſich. Krieg, Rückzug, Revolution und noch einmal Revolution, nur ſchlimmer und blutiger. Aus⸗ geſtoßen⸗ und Verfolgtſein, abenteuerliche Flucht nach dem Süden. Einreihung in die Armee des großen Wrangel. Sieg, Niederlage, Flucht auf elenden Schiffen, Krankheit und Sterben ringsum. Türkei. Verachtetſein und Bekanntmachung. Hunger, endlicher Abtransport, Griechenland, Serbien. In Belgrad Zuſammentreffen mit alten Bekannten, Arbeit, wie der Tag ſie brachte: Zeitungsverkauf, Botengänge. Wjera! Schließlich die Gründung einer Muſikkapelle; er Kapellmeiſter. Fahrten von Stadt zu Stadt, bald mit Wjera als Frau. Das Unglück der Vergangenheit, zaubert durch Liebe, ſeliges Glück. Bis vor kurzem. Erkrankung zwang ihn, einen Erſatz⸗ mann zu ſtellen— Waſſilji. Waſſilji, ſonſt kameradſchaftlich, niſtete ſich feſt in die Gruppe ein, vielleicht aus Furcht vor neuer Armut. Die anderen fanden ſich damit ab— Konſtantin war verdrängt. Nicht nur das— Waſſilji, der Freund aus der Heimat, Leidgefährte in Feld⸗ nächten, zur Brudertreue verpflichtet, verführte Wjera. Raffiniert und feige, ſie Konſtantin als Frau überlaſſend. Zufall, der es ihn erkennen ließ, Zufall, nicht Verpflichtung zur Wahrheit, die einer der Kameraden hätte fühlen müſſen. Dann Zuſammenſtoß und Leugnen Waſſiljis. Hyſteriſche Not Wjeras, die von Waſſilji ver⸗ leugnet, ſich ihm dennoch an den Hals warf. Wutausbrüche, bis zum Wahnſinn geſteigerter Haß. Und nun das Ende... „Ich haſſe ihn über den Tod hinaus! Wenn ich nur auch ſie getroffen hätte! Ich haſſe ſie! Sie iſt ſchuldig wie er!“ „Armer“, ſagte der Pope.„denke an Gottes Güte!“ 3: Einige Tage vor dem Beginn des Prozeſſes, der nicht nur die Stadt mit ihrer gemiſchten Bevölkerung, ſondern ganz Serbien in ſeinen Bann zog und aller Blicke auf die Emigranten⸗ frage lenkte, die dank der Agitation zugunſten einer Erhaltung der Reſtbeſtände der Wrangel⸗ armee Jahr um Jahr ungelöſt blieb, erreichte Konſtantin in ſeiner Zelle die Nachricht, daß Wjera Gift genommen habe. Zwar ſei es den Aerzten gelungen, ſie am Leben zu erhalten— ſie ſtellten aber eine ſchwere Gemütserkrankung alles ſchwere Erleben über⸗ ſeſt, die eine Ueberführung in eine Heilanſtalt notwendig erſcheinen ließ. Von dieſem Augen⸗ blick an wurde Konſtantin ruhig. Ja, er ſang ſogar in ſeiner Zelle. Die Wärter lauſchten beſonders einer Melodie gern: man Flächen ſtreichen, anſchwellen, in Wildheit raſen und wehmütig abebben, fortwehen in unermeß⸗ liche Fernen. Es war dann, als ob die Wände, die dicken Gefängniswände wichen, als ob man im Freien ſtünde, Sterne der Nacht und Ewig⸗ keit über dem Haupt. a Noch einmal vor der Pope zu Konſtantin.„Vertraue auf Gott, bete!“ Und zum Abſchied reichte er ihm die Hand. Konſtantin küßte ſie. Dann lächelte er, ein eigenes, ſtilles Lächeln. Am Morgen, die der Nacht folgte, fand man keine Merkmale gewaltſamer Tötung feſtſtellen, obwohl aus dem Befund unzweifelhaft hervor⸗ ging, daß Erſtickung eingetreten war. Das muß nach Mitternacht geweſen ſein, denn noch um halb zwölf Uhr hatte der Wärter den Ge⸗ fangenen ſingen hören. Er kannte das Lied nicht; aber es war ein wehmütig«trauriges Lied, deſſen Ende ſich wie in weiter Ferne verlor.. Original⸗-Aufnahme: Annemarie Schilling. Der Einsiedler. Von Peter Prior. Der Kornigltoni war ſchon immer ein ſonder⸗ barer Kauz geweſen. So einer, bei dem man nicht wußte, wie man daran war, ob ſeine Rede im Ernſt gemeint war oder im Spaß. Die Kornigls waren früher große Bauern, hatten im Tal der Enns, im Steiriſchen, Acker neben Acker auf der Sonnenſeite, und viele Huben und Almen. Aber da hatte einmal ein Kornigl ſeinen Sohn ſtudieren laſſen wollen, und wie der aus. Während der Vater im Dorfe daheim ſeinen Wein kreuzerweiſe zahlte, gab der Herr Sohn in Wien alle Tage zwanzig Gulden und gar feinen und ſchönen Mann. Der ſchrieb ſich „von“ und war Eigentümer einer Ritterburg in Kärnten. Die Burg war aber, da ihre Be⸗ Jahren niedergebrannt worden. Der Herr Schwiegerſohn aber bekam eine tüchtige Mitgift, weil es die Tochter ſo wollte und auch die alte Kornigl ein Wörtchen, und ein gar gewichtiges, dreinredete. Es kamen ſchlechte Jahre, und mit einem Male war es aus, und gar mit dem reichen Bauern Kornigl. Er ſtarb drei Tage danach, nachdem der Gerichtsvollzieher ſeine Zeichen auf die uralten Truhen und Schränke geklebt hatte. Das konnte er nicht überwinden. Das nicht. Aber die Kornigls waren reich! Und es blieben für den Toni— der Student war irgendwo verkommen— noch ein kleines Häu— ſerl mit einigem Land übrig. Die Schweſter war mit ihrem Herrn„von“ nach Amerika aus⸗ gewandert. Es war höchſte Zeit, weil man ihren Mann von Wien aus wegen Wechſel— fälſchung ſuchte. Der Kornigltoni zog in ſein kleines Häuſerl. Er konnte tüchtig ſchaffen, arbeitete da und dort bei den Bauern. Aber er war ein Sinnierer geworden, der über allerlei nachdachte, was dew be g a hörte fließende Waſſer klagen, den Wind über weite Verhandlung kam der Konſtantin tot in der Zelle. Die Aerzte konnten Sohn nach Wien kam, da war es ganz und gar noch mehr aus. Und eine Tochter bekam einen ſitzer Raubritter waren, ſchon vor zweihundert Bauer ſonſt fremd iſt. Er hatte ſich ein Per⸗ ſpektiv angeſchafft, und ſtarrte die ganze Nacht gegen den Himmel, wo die hellen Sterne flim— merten, die er alle kannte. Und wenn der Winter kam, der harte Winter, dann kaufte er Heu und ſtreute es den Tieren im Walde hin: den Rehen und den Gemſen, wenn ſie, vom Hunger gepeinigt, von den hellen Höhen herniederſtiegen ins Tal. An ſeinem Hauſe hatte er ein Brett angebracht, auf das er Weizenkörner ſtreute, damit die Vögel nicht umkommen ſollten. Eines Tages war der Kornigl aus ſeinem Hauſe verſchwunden. Nach und nach wurde be— kannt, daß er es an einen Viehhändler für 600 Gulden verkauft habe.„Na ja“, ſagten die Bauern beim Ochſenwirt,„der war immer ſchon ein ſonderbarer Kauz. Aber wo mag er denn eigentlich ſein? Die Gemeinde hat die Pflicht, ſich nach ihm umzuſchauen, weil er doch aus dem Dorfe iſt.“ Der Sommer verging, der Herbſt auch und der Winter kam. Man hatte den Kornigltoni nicht gefunden, auch gar nicht weiter viel nach ihm geforſcht. Vielleicht war er nach Amerika ausgewandert, wo er ja Verwandte hatte. Aber was für welche! Wie ſie gerade beiſammen ſaßen beim Ochſen— wirt und über den Kornigltoni ſprachen, kam atemlos ein Halterbub hereingeſprungen. Der hatte eigentlich im Winter gar nichts zu tun, als Holz zu ſpalten; aber weil er im Schaſſtall aus Leichtſinn mit der Glocke läutete, die ſonſt in ſchönen Tagen der Ziegenbock um den Hals trug, war der Bock ſo aufgeregt geworden, daß er aus dem Stall auf und davon lief, um zu ſehen, ob es ſchon Frühling geworden ſei für ihn und ſeine Ziegen. Der Halterbub war dem Ziegenbock nach— gelaufen bis in die Berge hinein. Und oben, gerade am Kamm, fand er eine Höhle. In die hinein hatte ſich der Ziegenbock geflüchtet. Der Burſche bekam es zuerſt mit der Angſt zu tun. Zwei Rehe flüchteten aus der Höhle, ein Habicht flog mit lautem Ruf hinaus. Und es war warm, als wenn irgendwo ein Ofen ſtände. Der Halterſepp, trotzdem er erſt achtzehn Jahre alt war, kannte keine Furcht. Und er ging weiter in die Höhle hinein. In einer Ecke kauerte der Kornigltoni. Er ſtreichelte dem Ziegenbock das Fell, und lachte, als der Bub die Mütze zog und zu ihm hintrat. „Da haſt dein'n Ziegenbock!“ ſagte der Kor— nigltoni.„Und ſag' unten den Leuten, daß ich heroben bleibe bei meinem Viehzeug, bei meinem guten. Ich mag alle miteinander nicht mehr ſehen!“ Die Bauern ließen ihn oben, monatelang. Des Menſchen Wille iſt ſein Himmelreich, ſagten ſie. Der Kornigltoni holte ſich alle drei Tage im Nachbardorfe, was er zum Eſſen brauchte; auch Tabak. Und man vergaß ihn. Er war ja immer ein ſonderbarer Kauz geweſen. Zuletzt fand ihn ein Gendarm. Da lag aber der Kornigltoni gerade im Sterben. Der Toni wollte ſich, ſchwer krank, noch ins Tal, in ſein Dorf ſchleppen, und war unterwegs liegen— geblieben, wie ein gefallenes Stück Wild. „Ich wollt' nix mehr wiſſen von den Men⸗ ſchen!“ keuchte er. „Ja, warum denn nicht, Toni!“ meinte der Gendarm und hob ihn auf. Der Toni blieb die Antwort ſchuldig. Denn der Tod hatte ihm die Lippen geſchloſſen. „Es hat ihm doch keiner etwas getan!“ ſagten die Bauern beim Ochſenwirt.„Er war eben immer ein ſonderbarer Kauz, der Kornigltoni.“ 1 Das Gelubde. Von Kurt Miethke. Es wütete ein furchtbarer Sturm in der Adria. Zuerſt wurden die Rettungsboote über Bord geſpült, dann gingen die Maſten und Segel flöten. Das Waſſer drang in die Kabinen, die Paſſagiere ſchrien um Hilfe. H„ Wir geloben, zu dir, Mutter Gottes von Palermo, mit Erbſen in den Schuhen zu wall⸗ fahren“, ſchrie der Kapitän,„wenn du uns er⸗ retteſt!“ Mannſchaft und Paſſagiere ſchreiend das Gelübde. Und ſiehe da, der Sturm legte ſich, das Schiff konnte, wenn auch arg demoliert, ſeine Reiſe fortſetzen und in Palermo einlaufen. Das erſte, woran man ging, war die Er⸗ füllung des Gelöbniſſes. Man ſchüttete Erbſen in die Schuhe und wallfahrtete zur Mutter Gottes. Das war ein Stöhnen und Jammern unter⸗ wegs, daß die Leute am Wege ſtehenblieben und mitleidig auf die Märtyrer ſahen. Nur Der Schiffsjunge ging heiter lächelnd die Straße und pfiff ſogar ein leichtes Liedchen vor ſich hin. „Haſt du etwa keine Erbſen in den Schuhen?“ fragte ihn ſtreng der Kapitän. „Doch, Kapitän!“ „Und tun ſie dir gar nicht weh?“ „Nein, Kapitän!“ „Wie kommt das?“ „Nun, ich habe gekochte Erbſen genommen., Kapitän!“ wiederholten W 1 2 2 8 Ueber die erſten Jugendjahre Bellos iſt ein undurch⸗ dringliches Dunkel gebreitet. Er war einer der herren⸗ loſen, herumſtrol⸗ chenden Hunde., wie es ſie in dem gro⸗ ßen Neuyorker Zen⸗ tralpark zu Dutzen⸗ den gibt, und das einzig Hervor⸗ ſtechende an ihm war, daß ein glück⸗ licher Zufall unter all dieſen Baſtar⸗ den ihm allein die reine Raſſe be⸗ wahrt hatte. So kam es, daß der Schäferhund den Beſuchern des Par⸗ kes unter der kläf⸗ fenden, ſcheuen Meute ſtruppiger Köter bald auffiel. fie ich genug war von ihnen zu ſehen. Am Tage verkrochen ſie ſi in den dichten Gebüſchen am See, ſchliefen und löſchten nur ſelten und verſtohlen den Durſt am Ufer; erſt in der Nacht erwachten ſie zum eigentlichen Leben, zogen gierig und ge⸗ fräßig auf Beute aus und durchwühlten die ihnen genau be⸗ kannten Abfallſtätten der Umgegend nach etwas Eßbarem. Immer in Angſt, immer auf der Flucht, mißtrauiſch gegen⸗ einander und jedermann, dehnten ſie ihre Streifzüge meilen⸗ weit aus und wurden auf dieſe Weiſe eine Schar zäher, widerſtandsfähiger und gefährlicher Räuber. Wahrſcheinlich ſeiner Eigenſchaft als Raſſetier verdankte Bello auch jene be⸗ ſondere Abneigung, die für ſeine ſpätere Entwicklung ſo be⸗ deutungsvoll wurde: den Haß gegen Landſtreicher. Die ewigen Auseinanderſetzungen zwiſchen ihnen und ſeinesgleichen, die ſich in den nächtlichen Gängen der Anlagen oft zu Kämpfen um die ungeſtörte Lagerſtatt und die Beute des Magens ſteigerten, konnten allein der Grund nicht ſein. Vermutlich hatten die Stromer einmal Jagd auf ihn gemacht, weil ſie glaubten, aus dem ſchönen Tier einige Dollar Kapital ſchlagen zu können. Bis zu dem Tage, an dem das Abenteuer mit den Strolchen geſchah, unterſchied ſich Bello ſonſt in keiner Weiſe von ſeinen Gefährten. Er war genau der gleiche, ewig hungrige, gierige, verkommene Herumtreiber wie ſie. Am Abend beging Fatty eine Unvorſichtigkeit. Fatty war ein nch haariger Irländer, breitſchultrig und gutmütig, ſeines Zeichens Policeman der 47. Station, Zentralpark. Zu ſeinen beſonderen Obliegenheiten gehörte auch der Patrouillen⸗ und Sicherheits⸗ dienſt in den Anlagen. Aus Gleichgültigkeit oder Gewohnheit ließ er ſich darauf ein, einen Vagabunden verhaften zu wollen, ohne ſeinen Gummiknüppel bereitzuhalten und ohne ſich be⸗ ſonders vorzuſehen. Plötzlich umdrängten ihn einige ab⸗ geriſſene Geſtalten; Fatty fühlte ſich zu Boden geworfen und die Schläge ſauſten hageldicht auf ihn herab. Es beſteht kein Zweifel, daß es ihm ſehr ſchlecht gegangen wäre, wenn er nicht eine ganz unvorhergeſehene Hilfe erhalten hätte. Der Widerſtand des Ueberfallenen wurde ſchon ſchwächer, er konnte ſich nicht mehr gegen die mörderiſchen Hiebe decken, als ganz unvermittelt aus dem Gebüſch ein kleiner grauer Ball hervor⸗ ſchoß und ſich mit einem kurzen, heiſeren Laut höchſter Wut im Nacken des kräftigſten Banditen feſtbiß. Der Ueberraſchte ſchrie auf, die Strolche ſtutzten und wandten ſich gegen den neuen Feind; dieſer kurze Augenblick genügte dem Policeman, auf die Beine zu kommen und ſeine Pfeife aus der Taſche zu ziehen. Der Hilferuf ſchrillte durch die Nacht, Sekunden ſpäter waren die Kameraden zur Stelle, und eine Schar völlig ver⸗ dutzter, zähneknirſchender Banditen trat den Marſch zur Wache an. So verhalf Bellos Eingreifen den Uniformierten zu einem Sieg, der ihnen ſonſt ſchwerlich zuteil geworden wäre. Fatty vergaß ſeinen wackeren Helfer nicht. Tagelang trug er auf ſeinem Rundgang eine umfangreiche Wurſt in Fettpapier mit ſich herum und ſpähte nach allen Seiten nach dem kleinen Schäferhund aus. Doch mußte er eine ganze Weile warten, ehe er ihn wieder zu Geſicht bekam. Dann aber wurde die neue Freundſchaft bald beſiegelt. Der Hund nahm den wohl⸗ verdienten Lohn heißhungrig in Empfang und gewann durch die nahrhafte Spende ein ſolches Zutrauen zu dem bunten Tuch und den blanken Knöpfen, daß er ſich raſch daran ge⸗ wöhnte, in jedem Policeman einen beſonderen Freund zu ſehen. Da Fatty ſeinerſeits nicht verfehlte. den Ruhm ſeines Verbündeten auf der Station bekannt werden zu laſſen, ergab ſich zwiſchen den ungleichen Kumpanen bald ein Vertrauens⸗ verhältnis, das den Schäferhund weit über ſeine mißachteten Gefährten erhob. Bello— dieſen Namen hatte ihm Fatty ge⸗ geben— hatte zwar ſein ungebundenes Herumtreiben nicht aufgegeben. Noch immer verkroch er ſich über Tag im Gebüſch und kam nur ganz ſelten vorſichtig zum Seeufer, um einen Zug Waſſer zu ſchlappen. Aber ſowie des Abends die erſte wir eine große Wette ab dadurch wirkt die ganze Sache noch Uniform im Park auftauchte, war Bello zur Stelle. Längſt recht großartig. In Wirklichkeit iſt ſie aber ſehr einfach. Wir war es Gewohnheit geworden, daß der Dienſttuende ihm ſein nehmen die Karte und ſchneiden mit der Schere einen Schnitt wurde jetzt zur ſtehenden Regel. In der Mitte der Nacht, wenn die Müdigkeit kam, ſetzten ſich die Policemen auf eine der unſer Kartenblatt auseimander. Es iſt nun eim einzi großer Papierring geworden, ſehr dünn, aber durchaus groß genug, leeren Bänke und nähmen gemütlich eine Auge voll Schlaf. Sie um hindurchſchlüpſen zu können. Je enger wir die Einſchnitte konnten ſich die halbe Stunde beruhigt gönnen: Bello verſah die Wache für ſie. Raſtlos umkreiſte er die Stelle, bei dem leiſeſten Geräuſch kräftig Laut gebend. Auf dieſe Weiſe ſorgte er nicht nur dafür, daß nichts verſäumt wurde, vor allem ſicherte er ſeine Freunde auch vor Ueberraſchungen durch die Ronde, die von Zeit zu Zeit unvermutet auftauchte, um ſich zu überzeugen, daß alles gewiſſenhaft auf dem Poſten war. Von der 47. Station tam kein Policeman in die Klemme. Näherten ſich die Offiziere, ſo kam ihnen der Dienſttuende bereits ent⸗ gegen, umwedelt von einem fröhlich bellenden, grauen Hunde, der ſich ſchmeichelnd der Ronde näherte und auch an der gold⸗ ſtrotzenden Uniform munter hinaufſprang. Die Veranlaſſung zu dieſer ungewöhnlichen Pünktlichkeit war offenes Geheimnis, und die meiſten Vorgeſetzten lächelten darüber und ließen die kleine Nachläſſigteit gegen Bellos vermehrte Wachſamkeit durch⸗ gehen. Hatten ſie doch alle während der Zeit den Schäferfund kennen und lieben gelernt. Dann aber wurde eines Tages ein neuer Kapitän in den Bezirk verſetzt, ein temperamentvoller. geſtrenger Herr aus den Südſtaaten, dem dieſe Pflichtverletzung ein Dorn im Auge war. Er gab ſich alle Mühe, den vorſichtigen Bello zu überrumpeln. Zu den am wenigſten erwarteten Zeiten machte er die Ronde, ganz heimlich ſchlich er ſich näher, gebärdete ſich wie ein Indianer an Liſt und Schläue— um⸗ ſonſt, er konnte den Hund nicht täuſchen. Und als eines Nachts wieder einmal das wohlbekannte Freudenkläffen feine beſten Anſtrengungen vereitelte, da übermannte ihn die Wut: er zog ſeinen Dienſtrevolver und ſchoß das kleine, graue Tier nieder. Roch einen brechenden Blick voll Treue und verſtändnisloſer Frage warf Bello auf ſeinen neben ihm knieenden Kameraden. Er konnte nicht begreifen, wie gerade von ſeiner geliebten Uniform der bittere Tod über ihn kommen konnte. Dann ſtieß er ein letztes, rührendes, tröſtendes Kläffſen hervor— und Bello, der brave, herrliche, wackere Bello war nicht mehr. Sie mußten den Kapitän in einen anderen Bezirk ſchicken. Die Be⸗ amten weigerten ſich, weiter unter ihm zu arbeiten. An der Stelle im Zentralpart aber, wo Bello begraben liegt, haben die Policemen ihrem treuen Gefährten einen kleinen Denkſtein geſetzt. Auf dem ſteht ganz ſchlicht und einfach: Bello, der Wachſamſte der 47. Station. W. B. Ein ſchönes Vexierſpiel. Das ſind die zwei müden Roſſe eines Beduinenfürſten. Sie waren nicht zum Lau⸗ fen zu bringen. Da nahte ein Weiſer, und ihm gelang es mit vier Strichen, die beiden Roſſe ſpringlebendig zu machen. Wie ge⸗ ſchah das wohl? * Dunjquvataeg ode z n done dog used Goajvo i ene 100 ug Aal uespvajog sont 10 gun epi zd die che g dung 8 Ein Kartenkunſtſtück. Wir ſchlüpfen durch eine Spiel oder Poſtkarte. Heute wollen wir unſeren Freunden ein neues kleines Kunſtſtückchen vorführen, und zwar wollen wir durch eine ganz ewöhnliche Spiel⸗ oder Poſtkarte hindur ſchlüpfen. Unſere Freunde ſind aller Vorausſicht nach ſehr ungläubig und werden ſicherlich an unſerer Kunſt zweifeln. Nun gut, zuvor ſchließen anbringen, deſto größer wird der Ring und um ſo leichter. können wir durch das Kartenblatt ſchlüpfen. FP. 1. Ihr begebt euch in ein Neben⸗ zimmer und er⸗ ſucht jemanden, in eurer Abweſenheit mit zwei Würfeln einen Wurf zu tun, ſich die Geſamt⸗ ſumme zu merken und von dem ihm zur Rechten ſtehenden Würfel den unteren Augen hinzuzuzählen und dieſen mit der Hand zu bedecken. Beim Zurückkommen nennt ihr ihm alsbald die Geſamtſumme der Augen. Die Sache iſt ſehr einfach. Die oberen und unteren Augen eines jeden Würfels ergeben, zuſammengezählt, ſtets die Zahl 7. Ihr wißt alſo die Zahl der Augen von dem Würfel, der mit der Hand bedeckt iſt, und da der andere Würfel offen ſtehen bleibt, ſo iſt es euch leicht, mit einem Blick deſſen Zahl de erkennen und dieſe der Zahl 7 hinzuzuzählen, um die Zahl er geworfenen Augen zu nennen. Man muß ſuchen, nicht bemerkbar werden zu laſſen, daß man ſich den freien Würfel anſieht, zu welchem Zweck man ſich die andere Hand, des Be⸗ teiligten geben läßt, um angeblich von dem Pulsſchlag die Zahl der Augen zu erraten. 2. Wenn eine Reihe von einigen Perſonen aufgegebener Ziffern mit einer beliebigen Zahl multipliziert und in dem Produkt eine Zahl entfernt, der Reſt der Zahlen aber dem Künſtler übergeben wird. ſo errät dieſer durch den Geruch die daran N Ziffer. 5 Dies zu bewerkſtelligen, haben wir nun darauf zu achten, daß die Ziffern, wenn von uns zur Zeit des Niederſchreibens im ſtillen zuſammenaddiert, durch 9 dividierbar ſind, alsdann wird dies ebenfalls bei dem Produkt einer beliebigen Multi⸗ plikation der Fall ſein. Sollten die angegebenen Ziffern dazu nicht ausreichen, ſo fügen wir die noch fehlende Zahl möglichſt unbemerkt den angegebenen hinzu, was ja leicht möglich iſt, da wir es übernommen haben, die Ziffern aufzuſchreiben. Setzen wir den Fall, es ſeien angegeben die Ziffern 723 441 die letzte 1 haben wir z. B. hinzugeſetzt), ſo ergeben dieſe Zahlen, wenn ſeitwärts zuſammenaddiert, 18, mithin durch 9 dividierbar. Wird alſo die Süm ni& 3. B. multipliziert mit ſo kommt heraus die wiederum durch 9 teilbar iſt. b Nehmen wir nun an, es würde die Ziffer 8 zurückbehalten und man übergäbe uns den Reſt der Zahlen aufgeſchrieben, ſo addieren wir, während wir uns das Anſehen geben, darauf zu riechen, dieſelben raſch zuſammen und erhalten 28, woran alſo 8 fehlen, um durch 9 geteilt werden zu können. Mithin iſt dieſe 8 die zurückbehaltene oder geſtrichene Ziffer. 3. Man wettet mit einem anderen, daß von den 90 Nummern eines Lottoſpieles oder von 90 Streichhölzern er genötigt ſein werde, das letzte wegzunehmen, wenn die Bedingung herrſchen ſoll, das jeder abwechſelnd mindeſtens eine und höchſtens fünf Rummern von den daliegenden 90 Stück zu nehmen hat. a Um ſich über die Vorteile klar zu werden, die man bei dieſer Wette, um zu gewinnen, anwenden muß, bedenke man, daß man zuletzt dem Gegner nur noch eine Nummer übrig⸗ laſſen darf, damit er dieſe nehmen muß. Denn wären mehr als eine Nummer noch da, ſo würde er alle bis auf eine nehmen und ſo gewinnen. Um dies zu vermeiden, darf man beim vorletzten Male nicht weniger als ſieben Nummern übrig⸗ laſſen, da der Gegner dann immer mehr als eine Nummer noch zurücklaſſen muß. Ebenſo darf man beim drittletzten Male nicht weniger als 13 Nummern liegenlaſſen. Geht man ſo, um je 6 fortſchreitend, weiter, ſo kommi man ſchließlich auf 85. Man nimmt alſo im Anfang ſo viel weg, daß noch 85 übrigbleiben, und von hier an nimmt man ſtets ſo viel Rummern, daß deren Anzahl mit den von dem Gegner eben genommenen zuſammen 6 ausmachen. Fängt man das Spiel ſelbſt an, ſo nimmt man alſo zuerſt 5 weg, bleiben 85; nun mag der Gegner nehmen, ſo viel er will— das nächſte Mal nimmt man ſelbſt ſo viel, daß noch 79 bleiben uſw. ſo daß alſo ſtets die Summe der von beiden weggenommenen Nummern gerade 6 beträgt. So läßt man ſchließlich noch 7 übrig. Nun müſſen beim e Male mindeſtens noch 2 bleiben, ſo daß man 1 übriglaſſen kann, das der Gegner nehmen muß. Fängt man das Spiel nicht ſelbſt an, ſo muß man ſuchen, ſobald wie möglich dahin zu kommen, daß man 85, 79, 73, 67 Nummern liegenlaſſen kann, was, wenn der andere die Regel nicht kennt, natürlich leicht möglich iſt. Onkel Heinrich. 723 141 4, 2 892 564. Gechshunderttauſend Mark zuviel. Von Hermann Ler. Seit Eugen Knibius als Stadtbote des Kleinſtädtchens Himmelberg mit 65 Jahren in den Ruheſtand verſetzt worden war, hatte die„große“ Oeffentlichkeit des 9000 Einwohner ählenden Ortes nicht viel mehr von ihm gehört. In Be⸗ ſcheidenheit und Behaglichkeit des Alters verlebte der Stadt⸗ bote a. D. ſeine Tage, baute mit ſeiner Ehefrau Jolande in dem Garten hinter dem Häuschen Gemüſe und Blumen, be⸗ kümmerte ſich wenig um die ſtädtiſchen Dinge, die ſo oft die Gemüter erhitzten, und ließ den lieben Gott einen guten Mann ſein, nach dem 1 Meine Ruhe will ich haben! Kinder hatte das Ehepaar Knibius keine; die zahlreichen Verwandten kümmerten ſic, wenig um ihn(bei ihm gab es ja doch einmal nicht viel zu erben), und ſo floſſen alle Tage der Knibiuſſe in Zufriedenheit und behaglicher Stille dahin Bis— am 20. Auguſt der„Kreisbote“, die Tageszeitung für Himmelberg und Umgebung, an der Spitze ihres lokalen Teiles in Fettdruck und mit großer Schlagzeile die für das Städtchen ſenſationelle Nachricht brachte, daß der Stadt⸗ bote a. D. Knibius in der Hauptziehung der Lotterie 100 000 Mark und die Prämie von 500 000 Mark auf die Nummer 273 532 gewonnen habe. Daß er ſozuſagen über Nacht ein Kapitaliſt und einer der reichſten Leute von Himmelberg geworden war, erfuhren Knibius und ſeine Ehefrau nicht zuerſt aus der Zeitung, weil es ihre Gewohnheit war, dieſe erſt abends zu leſen und nicht mittags, wenn ſie ins Haus gebracht wurde. Vielmehr der Apotheker Löwenberg, der ja überhaupt ein vielbeleſener Mann war und ſeden Morgen ſich von einem Gehilfen die noch druck⸗ feuchte Zeitung aus der Druckerei holen ließ, ſtürzte mit hoch⸗ rotem Kopf, keuchend vor Aſthma und Aufregung, in Knibiuſens Haus, und als er ihn dort nicht fand, in den Garten. wo Knibius und ſeine Eheliebſte gerade Gurken ernteten. „Knibius, Sie Glückspilz, meinen allerherzlichſten Glück⸗ wunſch zu dem Sechshunderttauſend⸗Mark⸗Gewinn!“ Und er ſchüttelte dem überraſchten Stadtboten a. D., der noch gar nicht recht wußte, um was es ſich handelte und womit er das Wohl⸗ wollen des ſonſt ſo hochmütigen Apothekers verdient hatte, die Rechte, daß die Linke die Gurke, die ſie hielt, fallen ließ. Und dann kam Jolande an die Reihe, die ſchon etwas gefaßter war und zu dem Apotheker meinte:„Laſſen S', Herr Proviſor, machen S' doch kein' Scherz mit uns alten Leut'!“ „Was? Scherz? Da leſen Sie. Was man ſchwarz auf weiß beſitzt, kann man getroſt nach Hauſe tragen“, ſagt ſchon Goethe, und der muß es wiſſen.“ Damit hielt er Jolande die Zeitung unter die Naſe. Da ſie ohne Brille nicht leſen konnte, reichte ſie das Blatt ihrem Manne:„Lies. Alter!“ Und Eugen Knibius las. Die Buchſtaben tanzten ihm vor den Augen, wie der aufgeregte Apotheker von einem Bein auf das andere. Da ſtand ſchwarz auf weiß: „In der geſtrigen Hauptziehung der Lotterie fiel ein Ge⸗ winn von 100 000 Mark und die Prämie von 500 000 Mark auf die Losnummer 273 532. Der glückliche Beſitzer dieſes Loſes iſt. wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren, Herr Stadtbote a. D. Eugen Knibius, Mühlenſtraße 7. Wir beglück⸗ wünſchen das Glückskind und freuen uns, daß Fortuna einen ehrbaren Bürger unſerer Stadt ſo reich beſchert hat. Wie wir die aufrichtige, aufs Gemeinwohl bedachte Geſinnung des Herrn Eugen Knibius zu kennen meinen, glauben wir an⸗ nehmen zu dürfen, daß er dieſe, für die jetzige geldknappe Zeit 9 aroße Summe zum Segen unſerer Stadt anwenden ird.“ „Eugen Knibius war faſt ſprachlos ob dieſes unerwarteten Glücks. Gewiß, er ſpielte ſeit rund 20 Jahren in der Lotterie, aber einen ſolchen Haupttreffer zu machen, hatte er in ſeiner Beſcheidenheit nie zu hoffen gewagt. „Jolande, der Herr Apotheker ſagte die reine Wahrheit— wir haben ſechshunderttauſend Mark gewonnen!“ Den alten Leutchen zitterten die Knien ob dieſes Segens, der über ſie gekommen war. Während ſie ins Haus, in die gute Stube gingen, gab ihnen der Apotheker gute Ratſchläge, wie ſie das Geld zu ihrem Vorteil anwenden und anlegen könnten. Eugen Knibius ſagte nur immer:„Ja, ja!“, und Jolande nickte ſprachlos. Als ſie allein in der von Sommerblumenduft erfüllten Stube ſaßen, fand auch Jolande ihre Sprache wieder.„Was machen wir nun mit dieſem vielen Geld?“ fragte ſie ihren Mann. Der murmelte faſt tonlos:„Sechshunderttauſend— Mart—1,, vor ſich hin. Welch eine Menge Geld! In ſeinem ost Beruf als Stadtbote hatte er öfters Wertbriefe zur Poſt zu bringen; er erinnerte ſich, daß einmal auf einem ſolchen Wert 10 000, in Worten Zehntauſend Mark“ geſtanden hatte. Dieſen Brief hatte er mit zitternden Händen in die Taſche geſteckt und mit beiden Händen feſthaltend bis zur Poſt getragen. Und nun ſollte er ſechzigmal ſoviel an barem Geld auf dieſen Tiſch gezählt bekommen. Er ſtellte es ſich vor: 600 Tauſendmarkſcheine, damit konnte er den Boden der Stube belegen. Nein, nein, es war gar nicht auszudenken, was man mit ſoviel Geld anfangen ſollte... Eugen Knibius ſchüttelte in Gedanken den Kopf. 4 Jolande kam, wie es der Weibesnatur entſpricht, zuerſt mit Vorſchlägen über die Verwendung des Geldes.„Lieber Mann, jetzt kannſt du mir noch den alten Wunſch erfüllen und mir neue Gardinen, eine neue Kücheneinrichtung und ein ſeidenes Kleid kaufen!“ Sie ſagte es in der demütigſten Beſcheidenheit Doch Eugen Knibius war es ſchon zuviel. Er ſprang auf, laordelande ernſt an und ſagte:„Frau, iſt dir ſchon das Geld u den Kopf geſtiegen? Willſt du auf deine alten Tage noch 1 werden? Kein Pfennig wird mehr ausgegeben als f Sher. Oder ſollen die Leute auf uns zeigen und ſagen: Da, 10 ſie, das bißchen Geld, das ſie haben, wird auch noch alle. an ſieht's, ſie ſind kein Geld gewöhnt.“ Die Schmach willſt du uns antun auf unſere alten Tage. Ich wollte dann lieber, das Geld wäre geblieben, wo es war!“ Jolande wollte ſich rechtfertigen:„Ich glaubte, die Sachen, Da ging draußen die Tür auf. Herein kamen die Nachbarn mit frohen Gratulationsgeſichtern und neidiſche Sinnes dleſe Slüds tg ſich neidiſchen Sinnes auf 55„Was macht Ihr nur mit all dem vielen, vielen Geld Ja unſereins, das hätte Verwendung dafür.“ So ſchloſſen die meiſten ihren Glückwunſch. „Nichts machen wir damit“, antwortete Eugen Knibius jedem und ſah dabei ſo ſeltſam die Beſucher ul, ot 9 die Trine Ecker, berüchtigt wegen ihrer böſen Zunge, meinte dem Knibius ſei das Geld ſo in den Kopf geſtiegen, daß es in ſeinem Oberſtüble„nicht mehr richtig“ ſei. Die Klinke von Knibius' Haustür wurde an dieſem Mittag nicht mehr kalt. Die Hände der Beſucher e ſie Aer von neuem. Es kam der Schneider und empfahl mit dem Glückwunſch ſeine Stoffe und Maßarbeit; ihm folgten Bäcker und Metzger, die ihre Qualitätswaren in Erinnerung brachten, und ſo ging es fort, bis alle Gewerbetreibenden des Städtchens Knibius die Hand geſchüttelt hatten, als ſei er der Präſident von Nordamerika. Selbſtverſtändlich machte der Hoſphotograph eine Aufnahme von dem Glückspaar; das Bild würde in illu— ſtrierten Zeitungen veröffentlicht, meinte er Knibius ſagte nichts dazu, und Jolande ſchwieg ebenfalls. Auch der Orts⸗ vertreter verſchiedener Automobilfirmen fand ſich ein; er erbot „Na, Kleiner, gibt denn deine Kuh auch recht viel Milch?“ ſich, Knibius und ſeiner Frau beim Kauf eines Wagens „Gar keine?“ „Was? Gar keine?“ „Nein!“ „Ja, warum denn nicht?“ „Weil's ein Ochſe iſt!“ Der Optimiſt. koſtenlos das Autofahren zu lehren. Knibius machte dazu ei Bewegung mit dem Kopfe— man konnte ſie al Ja!. 97 auch als Nein! deuten. Der Baumeiſter, der ſeinen Glück⸗— wunſch überbrachte, meinte, ein halber Millionär könnte ſich auch das Haus baulich noch etwas ändern laſſen. Knibius lehnte ab, dieſes Haus genüge ihm.„Aber, Herr Knibius, Sie ſind es Ihrem Geld, Ihrem Stand ſchuldig, ſich vornehm ein⸗ e Jolande brannte die Rede auf der Zunge; aber da ſawleg dae eee Flackern in ihres Mannes Augen und Bankier Selb machte Knibius auch ſeine Aufwartun am ſelben Nachmittag. Auf ſeine ien usch e r ce Anlage des gewonnenen Kapitals erklärte Knibius, erſt noch einmal eine Nacht ſchlafen zu müſſen, um Entſchlüſſe faſſen zu können. Während Bankier Selb noch redete, kam der Bürger⸗ meiſter. Als Knibius ſeinen früheren Vorgeſetzten erblickte, ſtand er ſchnell auf und machte die Ehrenbezeugungen, wie er es aus ſeinem Beruf gewohnt war.„Nein, nein, lieber Herr Knibius, bleiben Sie ſitzen, Sie ſind jetzt in die Reihe der 1 Bürger unſerer Stadt gerückt. Die Stadt hofft, daß Sie das große Kapital, das Ihnen die Glücksgöttin beſcherte, bei der Stadtſparkaſſe anlegen.“(Auf dieſe Wendung hin empfahl ſich Bankier Selb, ließ ſedoch eine Geſchäftskarte zurück.) Knibius, noch immer ſtehend, antwortete mit ſchlichtem „Weißt du, Emil— ich glaube, es iſt beſſer, ich pflanze die Baß:„Jawohl, Herr Bürgermeiſter!“ „Kraft und Linde jetzt ſchon ein, damit wir nächſten Monat ſchön i Schatten ſitzen können.“ ſch 10 „Und dann, Herr Knibius, Sie ſelbſt wiſſen als ehemali 2 7 2 5 1 er ſtastiſeter Beamter die große Not zu würdigen, die 97 80 5 1267 das Gemeinwohl belaſtet. Wenn da Ihre milde Hand das 505 ce e Laſſe Jh linke Hand nicht wiſſen, e tut“, ſo wäre Ihnen ein Ehrenpl i Chronik unſerer Stadt ſicher!“. e Knibius ergriff voller Rührung des Bürgermeiſters Hand: 0 e g des ers Hand: „Ich werde mich zu revanchieren wiſſen.“ 5. Noch ehe der Bürgermeiſter das Haus verlaſſen h 5 9 8 hatte, kamen ſchon die erſten Glückwunſchtelegramme von Bekannten und Verwandten. Dieſe meldeten ſich gleichzeitig für die nächſten Schönheit!“ Tage zum Beſuch an, und jetzt erſt merkten die Knibiuſſe, wie ſe, „Menſch, du haſt ja ne kahle Stulle?“ „Mit dem Schmalz, was druff war, habe ich mir jejen Sonnen⸗ brand einjerieben!“ Kunſtkenner. n „Jetzt kommt das Finale— das iſt das 5 Schönſte!“ 4575 „Stimmt! Dann 8 weiß man, daß es zu Ende geht!“ Freundinnen. „Dein Bräutigam gefällt mir zahlreich ihre Verwandtſchaft war... Abends fanden Knibius und ſeine Jolande noch keine Ruhe Es brachte der Geſangverein„Frohſinn“, dem Knibius ſeli 35 Jahren als Mitglied angehörte, ſeinem glückhaften Sanges⸗ bruder ein Ständchen mit Fackelbeleuchtung. Gerührt von des Liedes Macht, ſtiftete Eugen Knibius 75 Liter Bier. Je mehr aber die Fröhlichtein der anderen zunahm, deſto mehr verfiel Seide ins Grübeln über den Wert und Unwert des eldes... Als nachts Jolande ihm ihre Bitten auf neue Gardiner Kücheneinrichtung und Seidenkleid wieder 4 da erwachte in Eugen Knibius der ſeltſame Entſchluß, ein Ende zu machen mit dieſes Glücksgeldes Qual. Jolande ſchlief endlich gegen Mitternacht ein; da ſchlich Eugen Knibius ſich an die Kommode, öffnete leiſe die Schublade, entnahm ihr das Glücks- los und zerriß es in viele kleine Stücke. Dieſe ließ er durch das geöffnete Fenſter vom linde ſäuſelndem Nachtwind in den mondhellen Garten verwehen. Beruhigt ſchlief er dann ein: denn war auch das Glückslos ſort, fortan würde er wieder ſeine Ruhe, den Frieden und das ſtille Glück eines beſcheidenen Daſeins haben. Es war, als ob Eugen Knibius das Trügeriſche des Glücks und ſeine ſchnelle Vergänglichkeit vorgeahnt hätte; denn am nächſten Morgen kam der Lotterieeinnehmer und ſagte Knibius, daß nicht auf ſein Los Nummer 273 532, ſondern auf das Los Nummer 273 523 der große Gewinn gefallen ſei. Die Schrift⸗ leitung des„Kreisboten“ habe ihm die durch einen Druckfehler aber gar nicht, der kann doch noch entſtellte Losnummer 257532 als Hauptgewinn angegeben und nicht mal mir und mich unter⸗ ſcheiden.“ „Das iſt ja noch gar deiner erſt kann mich und dich nicht unterſcheiden!“ er darauf ihn, den Stadtboten a. D. Eugen Knibius, als glück⸗ lichen Gewinner bezeichnet. Er bedaure ſehr... Eugen Knibius erklärte, zum Bedauern ſei gar keine Ver⸗ anlaſſung vorhanden, im Gegenteil, er freue ſich, daß nicht ihm, ſondern irgendeinem anderen der Hauptgewinn zugefallen ſei. Dieſe Beſcheidenheit konnte der Lotterieeinnehmer nicht be— greifen. ö Schlaglöcher. Onlel Ottokar aus der Provinz iſt den Neffen Max be⸗ ſuchen gekommen. Der ſparſame Onkel Ottokar ſtaunt über die vielen, ſich an den Straßenkreuzungen die Arme ausreckenden Sipos.„Geldverſchwendung!“ knurrt er.„An jeder Straße ſo n Mann aufzuſtellen! Da ſieht man wieder, wie in der Groß— d 9 5 ich mir wünſchte, machten dir auch Freude. Wenn nicht, längs der Kartenmitte(a* ann laß nur. Ja, wir alten Leute, weiß Gott, wir haben bis b auf der Abbildung).. N a genug mit dem, was wir haben.“ Der Schnitt darf jedoch i N 5 0 auf beiden Seiten nicht 1 N 191 80 ganz bis zum Rand der 4 Karte gehen. Jetzt falten wir das Kartenblatt längs des angebrachten Ein⸗ ſtadt mit'm Geld'rumgeſaut wird...“ Sagt Max:„Aber du mußt doch einſehen, bei dieſen ge— waltigem Verkehr...“ ö eh fene Unterbricht Onkel Ottokar ärgerlich:„Ach was, ſchafft euch doch ſolche Straßen an, wie wir ſie haben!“ 15 Beye. Futter mitbrachte, und das ganze Revier beteiligte ſich eifrig an der Sammlung von Knochen und Fleiſchabfällen für „ſeinen“ Hund Wenn Bello ſich dann in aller Ruhe ſeine Ration zu Gemüte geführt hatte, ſtand er auf und ſchloß ſich würdevoll der Patrouille an, die die gange Nacht durch die verſchlungenen Gänge des weiten Parks kreiſte. Seine Ver⸗ wendung war mannigfaltig. Die Sicherung der unbeleuchteten Wegeteile, das Durchſtreifen des Buſchwerks, die Unterſuchung bekannter Stromerverſtecke gehörten zu ſeinen Obliegenheiten, ſchnittes in der Mitte zu⸗ und f Meß 507 ihnen Aandheſche und ee 1157 0 ö 1 und e mit noch ſo wohlverborgener Landſtreicher entging ſeiner feinen 7 er ere eine ganze Naſe. Das wohlbekannte, heiſere Wutkläffen rief den Freund Reihe von Einſchnitte Bilderrätſel. zur Stelle, und unweigerlich mußte eine neue verlumpte Geſtalt darin an. Zunächſt einen auf die Station wandern. Es dauerte nicht lange, ſo war die von der einen Seite, Schlafſtelle im Zentralpark unter den gewerbsmäßigen dann einen von der ande⸗ Stromern verrufen und gefürchtet, und ſie zogen es vor, ſich ren und immer ſo weiter, andere Plätze zu ſuchen, an denen ſie weniger unliebſamen bis wir etwa 21 ſolcher Jobe used ipeane znu 90 Störungen ausgeſetzt waren. Die Wachſamkeit und der Eifer Einſchnitte in das Karten⸗ zg end og env 4 90 auff des Hundes hatten viel dazu beigetragen, den beſchwerlichen blatt geſchnitten haben. Niemals dürfen wir aber die Ein⸗ zun end aegz end up se go gun Nachtſchutz im Zentralpark zu einer e e und leichten ſchnitte zu a machen, da wir in dieſem Falle das Karten⸗ J 91 n ge e eee ee e en eee, zu machen. Was früher unmöglich vorkommen konnte, blatt entzweiſchneiden würden. Iſt dies geſchehen, ziehen wir mwuffcſteqn T0 sale won eie een en e e e tua bes aug „ Ac buage, F D 8 a 1 15 Die Säge. Feine Gäſte.. 2„Ich habe Ihnen Emil, es iſt mir rätſel⸗ ö* 5 een haft, 1% e bei offenem Fenſter 10 180 ſo umſtändlich 10 U eee va dent „Duſſel, dentſt du, ich will mir die ganze Taſche mit Ei verſchmieren?!“ „Jobozguuvuddc dig foinvz o one eh gun zdb noc sog zel uch 1 r„Die rn haben t, meine Herren— Sie ſind doch die Her ſi Kelbztöpfeg.⸗ a e Wee W Kellner, Sie haben uns i fen d „Aber Nan 5 doch nicht vergeſſen? mit den gefüllten Mündliche Vereinbarungen im Mietvertrag. Die meiſten Mietverträge enthalten die Be⸗ ſtimmung, daß mündliche Vereinbarungen un⸗ gültig ſeien. Das bedeuten keineswegs, daß alle ſpäteren mündlichen Vereinbarungen oder Aenderungen des Mietvertrags nun der ſchrift⸗ lichen Form bedürfen. Die Klauſel kann auf mündliche Vereinbarung der beiden Vertrags- gegner— Mieter und Vermieter— aufgehoben werden. Die Nutznießung aus einer mündlichen Verabredung kann ſedoch nur dann in An⸗ ſpruch genommen werden, wenn unter Beweis geſtellt wird, daß beide Parteien ſich zu dieſer mündlichen Aenderung bekennen. Kann dieſer Beweis nicht beigebracht werden. wird die Un⸗ gültigteit dieſer mündlichen Abrede an⸗ genommen. Um Streitfälle zu vermeiden, empfiehlt ſich alſo in jedem Falle im Intereſſe beider Parteien die ſchriftliche Niederlegung der Abrede. * Rückfall. Als Rückfall gilt die dritte Beſtrafung zum Hehlerei oder Be Vorausſetzung iſt, daß zwiſchen jedem Beiſpiel wegen Diebſtahls trugs. Straffall die Aburteilung und Verbüßung der Strafe liegen muß. Bewilligte Bewährungs— friſt wird einer Verbüßung der Strafe gleich— geachtet. Die Rückfallfriſt verjährt zehn Jahre nach Verbüßung der letzten Strafe beziehungs— weiſe teilweiſen Verbüßung oder auch nach Ab— lauf der Bewährungsfriſt. Es ſpielt keine Rolle, welche Höhe die erſten beiden erkannten Strafen gehabt haben; auch Geldſtrafen ge— nügen, um den Rückfallparagraphen in der Strafbemeſſung in Anwendung bringen zu laſſen. E Glücksſpiel. Die öffentliche Veranſtaltung oder die Betei— ligung an einem Glücksſpiel iſt verboten und ſtrafbar. Glücksſpiele in einem privaten Kreiſe oder in geſchloſſener Geſellſchaft ſind erlaubt, ſofern ſie nicht gewohnheitsmäßig betrieben werden. Spieler, die gewerbsmäßig dem Glücks— ſpiel, auch im Priwpatzirkel, obliegen, machen ſich ſtrafbar. Die Spieleinrichtungen, das auf der Bank oder auf dem Spieltiſch befindliche Geld werden, falls die Gegenſtände dem Spiel- veranſtalter oder einem Teilnehmer gehören, behördlich eingezogen. de Vorwurf der Zahlungsunfähigkeit. Die Tatſache der Zahlungsunfähigkeit eines Menſchen, auch eines Vollkaufmanns, darf. wenn ſie unverſchuldet iſt, nicht zum Anlaß ge⸗ nommen werden, ihn in der öffentlichen Meinung herabzuwürdigen. Die ſachliche Feſt⸗ ſtellung der Zahlungsunfähigkeit darf alſo nicht den Vorwurf einer pflichtwidrigen Läſſigkeit in der Befriedigung der Gläubiger in ſich ſchließen. Der Zahlungsunfähige könnte ſich durch Er⸗ hebung der Beleidigungsklage wehren. Unter Umſtänden kann übrigens auch ſchon eine Zahlungsmahnung auf einer offenen Poſtkarte den Tatbeſtand der Beleidigung erfüllen. * Tantieme und Proviſion. Eine Tantieme wird aus dem Reingewinn des Jahres berechnet und iſt daher auch nur am Jahresende beziehungsweiſe mit Ablauf des Geſchäftsjahres zu zahlen; die Proviſion wird aus dem Gewinn eines Einzelgeſchäfts errechnet und iſt daher auch nach jedesmaligem Abſchluß eines Einzelgeſchäfts zu entrichten. Wenn es zu Ende geht. Verhalten Sterbenden gegenüber.— Die Ge— fuhr des Scheintodes.— Darf der Arzt unheil⸗ bare Kranke töten? Unſer durchſchnittliches Lebensalter nimm: bekanntlich, wie die Aerzte der großen Lebens⸗ verſicherungsanſtalten berichten, in letzter Zeit dank den Fortſchritten der Hygiene deutlich zu und es ſteht jetzt ſchon feſt, daß wir ziviliſierten Menſchen durchſchnittlich älter werden als die Naturvölker. Immerhin— ganz mit dem Tode fertig zu werden, iſt der Wiſſenſchaft bisher noch nicht gelungen, trotz Epidemiebekämpfung Verjüngungsoperationen und ſonſtiger moder⸗ ner Wunder.„Einmal muß ſie untergehen“, die Sonne unſeres Lebens. Und auch in dieſen traurigen Augenblick muß manches berückſichtig werden. Man ſoll natürlich dem Sterbender ſeine letzten Augenblicke ſo leicht wie möglich Der Arzt hat jetzt mehr als je die Pflicht, Schmerzen energiſch durch lindernde machen. Mittel zu bekämpfen. Aber auch die An „Ich glaube, es iſt wieder mal was im Anzug!“ „Här'n Se, machen Se ja was dageg'n. Bei mein'n Sel'gen ſing's ooch ſo an!“ ö „Jeden Tag ißt du Fleiſch? Kein Wunder! Rohkoſt, Knoblauch, Eukalyptusöl, Erdnüſſe mußt du zu dir nehmen! Bitamine, Menſchenskind, Vitamine!!“ „Mehr Bewegung, Wandern, Turnen mußt du! Du wirſt zu fett!“ „Wenn ich Ihnen einen guten Rar geben darf: Gehen Sie zu einem Spezialiſten und laſſen Sie ſich gründlich unterſuchen!“ „Natürlich dein geliebtes Doltorbuch. Damit! du ja erſt richtig krank wirſt!“ „Verſuchen Sie es doch einmal mit Ho⸗ möopathie.“ „Biochemie kann nur das einzig Richtige ſein!“ Und ſiehe da, der Arzt ſtellte feſt, daß ihm gar nichts fehlte! gehörigen, die Umgebung des Sterbenden haben Pflichten. So z. B. iſt es geboten, mit Aeuße— rungen angeſichts des Sterbenden recht vor— ſichtig zu ſein, auch wenn man meinte er ſei bereits bewußtlos und höre nichts mehr So mancher Sterbende, der bewußtlos ſcheint, hat noch ein äußerſt feines Gehör, und es wäre im höchſten Grade rückſichtslos, ihm durch unvor⸗ ſichtige, laute Aeußerungen, die er noch gut ver⸗ ſteht, die letzten Augenblicke zu vergällen. Ge⸗ wiſſe, geradezu unwürdige Gebräuche, die noch vor nicht allzu langer Zeit üblich waren, ſind glücklicherweiſe abgekommen. Man hat früher, beſonders auf dem Lande, wo ſeit jeher die Nerven robuſter ſind, Sterbenden, um den Tod zu beſchleunigen, ganz einfach den Mund zu⸗ gebunden oder gar verſtopft, hat ihnen das Kopfkiſſen weggezogen und ſie aufs Geſicht ge⸗ legt. Jetzt noch ſind Bauern in dieſer Hinſicht gar nicht zimperlich. Es gibt eine derbe Anek⸗ dote, die aber charakteriſtiſch iſt: Eine Bäuerin, ſo erzählt man, lag im Sterben und wollte vor ihrem Tode noch einmal ein Gläschen Zibeben— wein, den ſie ſehr geſchätzt hatte, von ihrem Manne haben. Der war aber ein Realpolitiker. „Jetſcht wird nit zibebelet“, erklärte er energiſch,„jetſcht wird g'ſchtorbe!“— Zuweilen kommt es auf dem Lande vor, daß man zu Schwerkranken, die man für unheilbar hält, nur anfangs den Arzt holt, damit er ihn kenne und„dann“ den Totenſchein unterfertige. Eine Frage, die mit unſerem Thema zu⸗ ſammenhängt, iſt die des Scheintodes. Manche Leute verlangen teſtamentariſch die Ausführung des Herzſtichs an ihrer Leiche, um nicht viel- leicht im verſchloſſenen Sarge erwachen zu müſſen, und in London hat man vor kurzem ſogar eine chemiſche Methode veröffentlicht, um das Begraben Scheintoter zu verhindern. Solche 1 Fälle von Scheintod gab es einſt, beſonders t wenn große Epidemien die Menſchen zu Tau⸗ ſenden dahinrafften und man zur individuellen Behandlung keine Zeit hatte, ſehr häufig. Aber auch in unſerer Zeit kommt hier und da Schein⸗ tod vor, ſelbſt in hochziviliſierten Ländern. Seit dem Weltkriege hat man in England ſechs Fälle von Begräbniſſen Scheintoter veröffentlicht. Ein U ee „Kinder, kennt ihr denn die Pilze? Es könnte leicht ein giftiger darunter ſein!“ 5 „Ach, die eſſen wir ja nicht; die ſind fi unſere Mittaggäſte!“ ſelbſt Objettivität italieniſcher Arzt berichtete vor nicht allzulanger Zeit von 65 Beerdigungen Scheintoter! Ein anderes Kapitel, das hierhergehört: Nicht ſelten wird, ſogar von ernſt zu nehmenden Fachmännern, erklärt, der Arzt müſſe das Recht bekommen, unheilbare Kranke zu töten. Da⸗ gegen muß entſchieden proteſtiert werden. Ab⸗ geſehen davon, daß auch Aerzte nur Menſchen ſind und ſich auch irren können(und oft genug ſich geirrt haben), muß leider die Möglichkeit nicht objektiver Beurteilung des Falles unter Umſtänden in Betracht gezogen werden. Aber d darf dieſes Prinzip, das auch wiederholt in Geſetzesform Abgeordnetenhäuſern vorgelegt worden iſt, nicht durchdringen. Wenn z. B. ein recht be⸗ deutender Irrenarzt auf dem Standpunkt ſteht, die unheilbaren Geiſteskranken(deren Zahl in die Tauſende geht) hätten gar keinen Wert für die Menſchheit, und koſten dem Staat bloß un⸗ nütze und große Ausgaben, die beſſer verwendet werden könnten, wenn man ſie durch Tötung dieſer Unglücklichen erſparen würde, ſo muß energiſch betont werden, daß das Wort„unheil⸗ bar“, ſelbſt wenn die Diagnoſe ſtimmt(und ſie hat ſchon oft genug nicht geſtimmt), durchaus nicht ein Definitivum bedeutet. Noch bis vor kurzem z. B. galt die fortſchreitende Gehirn⸗ it erweichung als eine abſolut tödliche Krankheit, bei der das Ende mit Sicherheit in zwei bis drei Jahren eintrat und vorausgeſagt werden konnte. Bereits jetzt hat man ein Mittel gegen dieſe Geiſteskrantheit: die Malarigeinimpfung. Man ſtelle ſich nun vor, daß Kranke, die durch dieſe Methode bereits gerettet worden ſind, ſeinerzeit als„unheilbar“ offiziell getötet wor⸗ den wären! Und wie es mit der fortſchreiten⸗ den Gehirnerweichung ſteht, ſo iſt es auch mit mancher anderen Krankheit. Nicht wenige Fälle von Tuberkuloſe, Krebs, Zuckerharnruhr uſw., die noch bis vor kurzem für troſtlos gehalten wurden, können jetzt geheilt werden. Zur„offi⸗ ziellen“ Tötung von unheilbaren Kranken, ſei es mit der Begründung, daß ſie für die Menſch⸗ heit wertloſen Ballaſt bedeuten, ſei es, um ſie von ihren Qualen zu befreien, darf es alſo nie und nimmer kommen. Der alte Schwur, den die jungen Aerzte leiſten müſſen: das Leben bis zum letzten Funken zu erhalten, muß auch weiterhin in Geltung bleiben. Das groteske Bonmot:„Sterben muß ich, das weiß ich, aber drängen laß ich mich nicht!“, das ein geiſtvoller Schwerkranker ſich leiſtete, als er ſah, daß be⸗ reits Vorkehrungen zu ſeinem Begräbnis ge⸗ troffen wurden, muß allgemein gelten. Denn: „Heute ich, morgen du!“ Masse- Ted Kreuzworträtfel. Waagrecht: 2. Rote Flüſſigkeit, 5. franzöſiſcher Romandichter(), 7. Feſtſaal, 8. Raubfiſch, 9. Fahrzeug, 11. Gebirgsrand, 14. berühmter Sänger, 16. Kinderpflegerin, 17. Beweis des Wohlwollens, 19. Wohnraum, 22. Stimmlage von Nr. 14 waagrecht, 24. männlicher Vorname, 26. Stadt in Holland, 28. plattd. Dichter(), 32. Farbe, 33. Schwimmvogel, 34. Schweizer Kanton, 35. Waſſerpflanze, 36. Nagetier, 37. Induſtrieſtadt im Thüringer Walde. Senkrecht: 1. Beſucher, 2. Farbe, 3. Pflanzen⸗ teil, 4. 1(früher preußiſche) Feſtung an der Weichſel, 5. zirpendes Inſekt, 6. junges Schaf, 10. Vorort von Berlin(an danach ge⸗ nanntem See), 12. Schlußwort, 13. Gewäſſer, 15. Geſangsſtimme, 18. ſüdeuropäiſche Haupt⸗ ſtadt, 19. Ueberwindung, 20. Gebirge in Ruß⸗ land, 21. exotiſche Wülcc 23. Gedicht, 25. Aus⸗ zeichnung, 27. öſterreichiſcher Ausdruck für zehn Gramm, 29. Stgat mit großem 1 900 in den U. S. A., 30. Schweizer Freiheitsheld, 31. ein Papiermaß. Silbenrätſel. Aus den Silben: ä— an— as— be— ben— berg— ca— chro— dal— de— den— du— e— en — erd— eſ— fe— ge— gel— gni— ha— im— impf— in— ka— kles— koh— laub — le— len— ler— lett— li— ma— mas— mei— mi— naph— nat— ne— ni— now — nürn— pen— pho— port— rei— rin— ſchein— ſke— ſo— ſtrie— ta— te— ter — ti— töp— war— wun ſind 20 Wörter zu bilden, deren erſte Buch— ſtaben, von oben nach unten, und letzte Buch⸗ ſtaben, von unten nach oben geleſen, einen Aus⸗ ſpruch von Nietzſche ergeben. Bedeutung der Wörter: 1. Einfuhr, 2. Stadt in Bayern, 3. Land an der Adria, 4. exotiſche Harzart, 5. Schlangenart, 6. Laubaxt, 7. Ge⸗ werbefleiß, 8. bibliſche Männergeſtalt, 9. grie⸗ chiſcher Dichter, 10. Gebirgskette, 11. italieniſcher Komponiſt, 12. Ort der Holzkohlenherſtellung, 13. wiſſenſchaftliches Inſtitut. 14. ärztliche Be⸗ ſcheinigung, 15. Gewerbe, 16. Verletzung, 17. Held der trojaniſchen Sage, 18. Buch der Bibel, 19. Stadt in Mecklenburg, 20. Knochengerüſt. Homogramm. Die nachſtehenden Buchſtaben ſind ſo zu ordnen, daß die dadurch entſtehenden vier Wörter der waagrechten Reihen den entſprechen⸗ den ſenkrechten gleich ſind: A A E E F YO NN N Mondunterg. 14,19 tern bekannt. Aus der Heimat ö Gedenktage 12. Auguſt. 1687 Sieg des Herzogs Karl Lothringen und des Grafen Ludwig von Baden über die Türken bei Villany(Mohacs). 1759 Niederlage Friedrichs des Großen durch die Ruſſen bei Kunnersdorf. 1843 Der General Frhr. v. d. Goltz in Biel⸗ kenfeld geboren. 1848 Der Begründer des Eiſenbahnweſens George Stephenſon in Taptonhouſe ge⸗ ſtorben. 1901 Der Polarforſcher Adolf Erik Norden⸗ klöld in Dalbö geſtorben. Sonnenaufg. 436 Sonnenunterg. 19,33 Mondunterg. 13,03 Mondaufg. 21,21 Prot. und kath.: Klara. 13. Auguſt. 1802 Der Dichter Nikolaus Lenau(Niembſch 9. Strehlenau) in Cſatad geboren. 1915 Beginn der Eroberung der polniſchen Feſtung Modlin(13.— 20. Auguſt) durch Generaloberſt v. Beſeler. Sonnenaufg. 4,37 Sonnenunterg. 19,31 Mondaufg. 21,44 Prot. und kath.: Hippolytus. Umſonſt biſt du von edler Glut enbrannt, Halt du nicht ſonnenklar dein Ziel erkannt. Uhland. Fonntagsgedanken Das Urteil der Welt iſt ein anderes als das Urteil Gottes. Gott ſieht nicht auf das Anſehen der Perſon, nicht auf den Namen, nicht auf das Amt, nicht auf das Geld, ſon⸗ dern einzig und allein auf Geſinnung, in⸗ nere Haltung, Echtheit des Willens. Vom ſtolzen, ſelbſtgefälligen, ſeine guten Werke ſelbſt preiſenden Phariſäer rückt der göttliche Heiland deutlich ab und ſchenkt ſeine wohl⸗ wollende Liebe dem demütigen, ſich als Sünder bekennenden Zöllner. Dieſer, ſagt der göttliche Seelenkenner, ging gerechtfer— tigt von dannen, jener nicht. Dem Heiland ging es nicht um glanzvolle Kronen und muchtige Schwerter, ſondern um das ſchlichte Kreuzesholz. Nichts war ihm mehr zuwider als Stolz und Hochmut, nichts lieber als Be— 1 ſcheidenheit und Demut. Darum hatte er ge— rade die Kinder ſo ſehr in ſein Herz geſchloſ⸗ fen und ſie zum Vorbild hingeſtellt. In des Heilands Schule gehen, ſein echter, getreuer Jünger ſein, heißt, die Tugend der Demut lieben. Wir brauchen dabei durchaus nicht verzichten auf das Streben nach Ehre und Anſehen, auf Geltung ſelbſt im öffent⸗ lichen Leben. Demut iſt ſittliche Hoheit, getragen von dem Bewußtſein, ein Kind Gottes zu ſein. Demut iſt aber zugleich auch Mut zur Selbſterkenntnis. Demütig ſein, heißt nicht, die Welt lieben, ſondern Gott. Unnötiges Suchen Die Figur des Mannes, der verzweifelt ſeine Brille ſucht und ſie nicht finden kann, an allen möglichen und unmöglichen Orten weil er ſie auf der Stirn emporgeſchoben hat und mit ſich herumträgt, iſt allen aus eigenen ähnlichen Erfahrungen und aus den Witzblät⸗ 0 Wer hätte nicht ſelbſt ſchon einmal mit wildem Eifer etwas geſucht das er ee rauchte und das einfach im Augen⸗ blick nicht aufzutreiben war, obgleich man ſo ziemlich alles umgewühlt und auf den Kopf geſtellt hatte, um ſo nach einiger Zeit, wenn man den betreffenden Gegenſtand nicht mehr nötig hat oder dafür Erſatz beſchafft worden iſt, feſtzuſtellen, daß er ſich doch dort befand, wo man zuerſt und nur nicht gründ⸗ lich genug nachgeſehen hatte. Das iſt nämlich in neunundneunzig von hundert Fällen die Arſache des Mißerfolges, daß nicht gründ⸗ lich genug und nicht mit der nötigen Ruhe zu Werke gegangen wird. Man wird„nervös“, wenn das Vermißte nicht ſofort zur Stelle iſt, wie man ja im all⸗ gemeinen nur allzu ſchnell nervös wird, haſtig wird alles durcheinander geworfen, und der Erfolg iſt, daß die Bemühungen erfolglos bleiben. So kommt es auch, daß viele Men⸗ ſchen beinahe immer am Suchen nach irgend etwas ſind und verzweifelt ſtöhnen, ſie könn⸗ ten überhaupt nichts wiederfinden, ohne daß ſie aber das geringſte dazu tun, dem Uebel abzuhelfen. Wie unendlich viel Zeit geht dabei verloren und wieviel Nervenkraft wird unnötig auf dieſe Weiſe verbraucht! Dagegen gibt es nur ein Mittel, und zwar ein ſehr ein⸗ fache: Ordnung in ſeinen Sachen zu halten. Sie braucht durchaus nicht in Pe⸗ danterie auszuarten, aber es iſt beſtimmt immer noch beſſer, in dieſer Beziehung etwas pedan⸗ tiſch zu ſein, als durch Liederlichkeit ſich ſeiner Zeit zu berauben und ſich womöglich noch Unannehmlichkeiten zuzuziehen. Ein Menſch, der ewig auf der Jagd nach etwas iſt, das. er„verlegt“ hat, wie es entſchuldigend heißt, iſt eine lächerliche Figur. ku Miklten in den„Hundskagen“. Die Hundstage haben ſich ſchon vor ihrem kalen⸗ dariſchen Beginn am 23. Juli mit all ihren charakteriſtiſchen Eigenſchaften eingeſtellt und uns jetzt eine tüchtige Sonnenwärme be— ſchert. Von der Stirne heiß rinnt der Schweiß, die Geſichter ſind gerötet, ein rie⸗ ſiger Durſt ſtellt ſich ein. die Menſchen ſtöh⸗ nen über die Hitze. In den Wohnungen macht ſich die tagsüber eingedrungene Hitze noch bis in die Nacht hinein geltend. Wer nur irgend kann, geht zum Baden, um ſich wenigſtens einige Stunden im Waſſer zu erquicken An den Badeſtätten herrſcht daher auch überall Hochbetrieb. ien Schützt die Tiere vor der Hitze! Genau ſo wie wir leiden auch unſere Haustiere un— ter der ſommerlichen Hitze, beſonders unter den Strahlen der Mittagsſonne, aber auch unter den Stichen der Inſekten. Man ſetze die Tiere daher möglichſt wenig der Hitze ungeſchützt aus. Auch ſorge man am Tage mehrmals für friſches Trinkwaſſer. Der Kettenhund muß mehrmals Gelegenheit ha— ben, einige Stunden frei herumzulaufen. Der Maulkorb iſt für ihn immer noch das kleinere Uebel. Pferde reibe man mit Brem— ſenöl ein. Ihnen den Schwanz ſtutzen zu laſſen, mit dem ſie ſich läſtiger Quälgeiſter erwehren können, iſt eine Tierquälerei. kan Stand der Rundfunkkeilnehmer am 1. Auguſt. Die Geſamtzahl der Rundfunkteil⸗ nehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Auguſt 4 483 278 gegenüber 4 521 106 am 1. Juli ds. Is. Die Abnahme mit 37 828 Teil⸗ nehmern(gleich 0,8 Prozent) im Laufe des Monats Juli entſpricht der üblichen Zahl von Sommerabmeldungen in der Reiſezeit. Unter der Geſamtzahl befinden ſich 531230 Rundfunkteilnehmer, denen die Gebühren er— laſſen ſind, hauptſächlich Arbeitsloſe. Aus Heſſen Mutter und Kind ertrunlen Offenbach, 12. Aug. Im Main ertrunken ſind die 25jährige Frau Philippine Schick und deren dreijähriger Sohn Günther. Es liegt nicht, wie zuerſt angenommen wurde, Freitod vor, ſondern ein Unglücksfall. D Kind hat mit einem Schiffchen am Main ge⸗ ſpielt und iſt, wie angenommen wird, aus⸗ gerutſcht und ins Waſſer gefallen. Bei dem Verſuch, ihrem Kinde Rettung zu bringen, iſt die Mutter auch ertrunken. Der Fhemann Schick, der in Frankfurt tätig iſt, erfuhr von dem Unglücksfall, als er nach Hauſe kam. Für die Hausfrau Tomaten auf neue Art Angeſichts der zunehmenden Beliebtheit, de⸗ ren ſich die Tomate erfreut, iſt es wohl be⸗ rechtigt, daß man ſich nach neuen Zuberei⸗ tungsarten umſieht, die wir in allen Ländern in Hülle und Fülle antreffen. Einige davon mögen hier zuſammengeſtellt ſein. Zu Tomaten⸗Omeletten werden vier bis ſechs große, ſehr reife Tomaten ge— brüht, geſchält, durch ein Sieb geſtrichen und mit einem Viertelliter Milch, zwei bis drei Löffeln Mehl, ſieben Eiern und etwas Pfef⸗ fer und Salz tüchtig zerquirlt, worauf man aus dem Teige auf die gewöhnliche Art Ome⸗ letten von beliebiger Stärke bäckt, die man übereinander legt oder auch zuſammenrollt. Für die gefüllten Tomaten hat man jenſeits des Ozeans eine beſondere Zuberei⸗ tungsart. Man ſetzt große, reife Tomaten in eine gebutterte Puddingſchüſſel, ſchneidet oben einen Deckel von den Früchten ab, ſchabt die Samenkörner heraus, läßt aber eine dicke Schicht von dem Fruchtmark darin. Dann füllt man ſie mit zarten jungen grünen Mais⸗ körnern, die man von den unreifen Maiskol⸗ sen abgelöſt hat. Man würzt ſie mit Butter⸗ ſtückchen, Pfeffer und Salz, legt die Deckel auf die Tomaten, gießt ein wenig kräftige Fleiſchbrühe darüber, bäckt ſie gut zugedeckt eine Stunde in einem mäßig heißen Ofen und gibt ſie in der Backſchüſſel auf den Tiſch. Kochrezeyte Buttermilchſteifſpeiſe. Zutaten: ein halber Liter Buttermilch, Zucker nach Geſchmack, Saft einer halben Zitrone, etwas Rum, acht Blatt Gelatine. Zubereitung: Die Butter⸗ milch mit dem Zucker verrühren, Zitronen⸗ ſaft und Rum dazugeben, zum Schluſſe die aufgelöſte Gelatine. In einer Glasſchüſſel die Speiſe über Nacht kalt ſtellen. Zuberei⸗ tungszeit: 5 bis 8 Minuten. Man kann dieſe Steifſpeiſe noch mit Schlagrahm beſpritzen. Soll ſie nach dem Verzieren noch einige Stunden ſtehen bleiben, ſo gibt man unter den ſteif geſchlagenen Rahm zerlaſſene und wieder etwas abgekühlte Gelatine. Man rechnet auf ein Viertel Liter Rahm ein Blatt Gelatine. Gurkengemüſe.(Für 4 Perſonen.) Zuta⸗ ten: 2 Gurken, drei Viertel Liter Waſſer, 1 Teelöffel Salz, 1 Eßlöffel Eſſig, 75 Gr. Speck, 1 kleine Zwiebel, 4 Eßlöffel Mehl, ein Viertel Liter Gemüſebrühe, ein Viertel Copyright mit Klaus Ruppert. er mußte den Wolf töten. hätte geglaubt, der Wolf Henning Rotacker kümmerte ſich nicht um Aecker und Vieh. Das überließ er dem Hendel. Er ritt und jagte Aber den Weg nach dem Schwarzloch machte er allein. Und es verging keine Woche, daß er nicht dem Wolf im Schwarzloch nachſpürte. Ein Gedanke war feſt in ihm eingehämmert und wuchs zu einem harten Wollen heran: 3 120 Henning bekam das Raubtier nie zu Er rief nach Hendel und befahl, den Rappen zu ſatteln. Liter Fleiſchbrühe aus einem Maggis 1e 2 Eßlöffel Rahm, Peter⸗ schl Zubereitung: Die Gurken werden ge⸗ chält, verſucht, ob ſie bitter ſind und ge⸗ teilt. Man entfernt die Kerne mit einem Löffel, ſchneidet die Stücke in Streifen, kocht ſie kurz in dem Salz⸗ oder Eſſigwaſſer auf und ſchüttet ſie ab.— Nen Speck ſchneidet man in Würfel, brät ihn aus, röſtet Zwie⸗ bel und Mehl darin hellgelb, füllt Gemüſe⸗ waſſer auf ein Viertel Liter Fleiſchbrühe aus einem Maggis Fleiſchbrühwürfel auf und läßt die Gurken darin gar werden. Vor dem Anrichten ſchmeckt man das Gemüſe mit Rahm und Peterſilie ab. Praktische Winle Ein Wäſchekrockner iſt in jedem Haushalt angebracht, in den Familien mit kleinen Kindern aber iſt er unentbehrlich, denn dort gibt es ja jederzeit etwas zum Trocknen. Sehr praktiſch iſt der zuſammenklappbare Wäſchetrockner, den man in jedem Haushalt⸗ artikelgeſchäft für wenige Pfennige erhalten kann. Er wird in der Küche über dem Herd angebracht. Durch die vom Herd nach oben ausgeſtrahlte Wärme trocknet das dort Auf, gehängte ſehr ſchnell. Man glaubt nicht welche Menge man auf ihm unterbringen kann. Im Sommer dürfte es ſich empfehler ihn auf dem Küchenbalkon zu befeſtigen. Das Ehrenmal der Funkausſtellung. Die Monumentalgruppe, die auf der Funk⸗ ausſtellung in Berlin zur Aufſtellung gelangt, verſinnbildlicht die Einigung von Kopf⸗ und Handarbeiter durch den Nationalſozialismus. Das Werk iſt eine Schöpfung der Bildhauer Hans Schellhorn und Hermann Fuchs. kleine Pauſe. Geſicht. Er Schwarzloch ſei Sage, Hennings Blick begegnete Pfarrers. Sie hatten etwas Zwingendes, als wollten ſie die Gemeinde feſter im Bann halten, als es Worte ver— mögen. Henning wehrte ſich dagegen. Er folgte nur kurze „Ich will dem Pfarrer einige Gulden ſchicken, daß er die Orgel reparieren läßt“, murmelte der Gutsherr. Pfarrer Limprecht ſtieg auf die Kanzel. Er verlas das Evangelium des Oſterfeſtes. Ehe er aber mit der Predigt anhub, machte er eine den dunklen Augen des 0 3. ein Fluß in Rußland, 4. Afrika. R U UO N 1. Eine römiſche Göttin, 2. Teil eines Fluſſes eine Stadt Auflöſung des Kreuzworträtſels: Waagrecht: 2. Blut, 5. Zola, 7. Aula, 8. Hai, 9. Auto, 11. Kamm, 14. Tauber, 16. Amme, 17. Gnade, 19. Stube, 22. Tenor, 24. Ralph, 26. Edam, 28. Reuter, 32. gelb, 33. Ente, 34. Uri, 35. Alge, 36. Maus, 37. Suhl. Senkrecht: 1. Gaſt, 2. blau, 3. Laub, 4. Thorn, 5. Zikade, 6. Lamm, 10. Tegel, 12. Amen, 13. Meer, 15. Alt, 18. Athen, 19. Sieg, 20. Ural, 21. Bambus, 23. Ode, 25. Preis, 27. Dela, 29. Utah, 30. Tell, 31. Ries. * Auflöſung des Silbenrätſels: 1. Import, 2. Nürnberg, datie 4. Elemi, 5. Ringelnatter, 6. Eſpenlaub, 7. Im duſtrie, 8. Naphtali, 9. Sophokles, 10. Anden 11. Masecagni, 12. Kohlenmeiler, 13. Erdbebew warte, 14. Impfſchein, 15. Töpferei, 16. Wunde 17. Aneas, 18. Chronika, 19. Hagenow, 20. Skelett „In der Einſamkeit wächſt, was einer in f. bringt.“„iche Auflöſung des Homogramms: Jund— Ufer— Newa— Oran. 3. Dalmatien „Bleib nicht ſo lange aus!“ mahnte die Berbe. 1„Wenn ich den Wein des Bärenwirts ſutt habe!“ lachte Rotacker.„Leb' wohl, Liebſte!“ Er ſprang in den Hof hinab und ſchwang ſich aufs Pferd. Er atmete tief die linde Luft und ließ das Röß⸗ lein wacker ausgreifen. a Er war aber ein trunkfeſter Herr und bekam den Wein 1 Bärenwirts nicht ſobald ſatt. So war es ſpät in der Nacht, als er in ſein Haus zurückkehrte. Da ſaß die Berbe neben dem Kamin am Spinnrad und ſchlief. Auf dem Tiſche zuckte die erlöſchende Kerze. Henning ſchämte ſich ſeines Saufens. Er legte das roſa Seidenband, das er ihr mitgebracht hatte, der Frau in den Schoß und ſchlich in ſeine Kammer.— Aber die Kraft des Winters war gebrochen. Wohl ſlatterten an einigen Tagen ſeine weißen Vöglein noch durch die Luft, wohl warf er um Baum und Sträucher noch ein paarmal ein weißes Kleid aus glitzerndem Reif, aber die Sonne wiſchte die Spuren des Winters flugs 1055 Auf dem Turmdach pfiffen die Stare, und vom Walde lang das Flöten der Droſſel. Auf dem Tiſche in der Stube ſtanden in einem Napf blühende Märzglocken, wommertürlein und die erſten Veilchen. Ihr Duft füllte en Raum. Sie ſchienen nie zu welken, denn ſie waren 50 Abend friſch wie am Morgen. Berbe ſchenkte Henning ſchenkte. Ein heißes Gefühl des Glücks ſtieg in ihm empor. g *. 1* e Blumen ſo ſcheu und zart, wie ſie ihm ihre Liebe wenn er nicht die deutlichen Spuren des Tieres gefunden hätte. Auf halbem Wege war Henning Notacker geblieben. Die Glocke der Kirche ſchwang noch mit klingendem Ton. Im flimmernden Sonnenlicht jubelte die Lerche, und in den ſchneeigen Schlehdornhecken jubelte der Fink. Henning zögerte und überlegte, ob Pfarrer Limprecht beſſer von der Auferſtehung predigen würde als der neugeborene Frühling, den der Oſterſonntag be— ſcherte. Langſam ſchritt Henning den Burgberg hinunter. Die Orgel brauſte zum Geſang der Gemeinde. Der Küſter ſchickte ſich an, die ſchweren Türen der Kirche zu ſchließen. Er hielt inne und zog reſpektvoll das ſchwarze Käppchen, als er den Herrn über den Kirchplatz kommen ſah. Henning ſchritt durch die Reihen. Sein Fuß knirſchte auf den ſandigen Flieſen. Hier und da wandte ſich ein Kopf halb unwillig, halb neugierig nach dem zu ſpät Gekommenen. Henning blickte über die Leute hinweg und trat in das alte bemalte Geſtühl, das mit dem Wappen der Rotacker geziert war. Er lehnte ſich in den bequemen Seſſel zurück, den Vetter Heinrich in den letzten Jahren ſeiner Krankheit hatte hinſetzen laſſen. Hart klangen die Stimmen der Bauern. In den gellen⸗ den Sang der Frauen miſchte ſich manch liebliche Mädchen⸗ ſtimme wie ein helles Glöcklein. Nach dem Schlußakkord ſchwirrte noch fauchend und zitternd ein mißtönender Orgelton durch den Raum, irrend wie der Spatz, der flatternd gegen das lichtdurchflutete Fenſter ſchlug. ſtehen⸗ Zeit mit Aufmerkſamkeit der Auslegung des Evangeliums, dann lenkten die goldenen Sommerfäden ſeine Gedanken. Sie woben Licht über verknitterte Geſichter und roſige Wangen, über das Silberhaar der Greiſe und die blonden Goldkronen der Frauen. Ein Sonnenſtrahl haftete an einem lieben Geſicht. Wie eine Verklärung durch das Licht leuchtete Berbes Geſtalt aus dem Halbdunkel der Kirche. Die weiße Hemdkrauſe ſchimmerte über dem ſchwarzen Mieder. Es lag kein rotes Seidentüchlein um ihre Schultern. Ganz hinten ſaß die Berbe, wo der Platz für die Land— ſtreicher und Ortsarmen war. Aber es war kein demütig Gebaren an ihr; die Blicke hingen nicht an den gefalteten Händen im Schoß. Sie hielt den Kopf ſtolz zurückgeneigt, und um den Mund lag ein Zug voll verächtlichen Trotzes, der dem Manne im Herrengeſtühl fremd war. Und Henning meinte, daß ihre Augen von einem Vorwurf gegen ihn redeten, da er ſie an dem Platz der Lumpen in der Kirche ſitzen ließ. In Hennings Gedanken hinein klangen die Worte der Predigt. Limprecht hatte ſich in Eifer geredet. Henning Rotacker mußte ihm Achtung zollen. Er hatte alle Regiſter ſeiner wohltönenden Stimme gezogen, die bald tief grollte, bald weich ſang wie klingendes Lachen eines Mädchens. Der Pfarrer wußte ſeine Gemeinde zu packen und mit ſich zu reißen. Als er mit ſeiner Predigt zu Ende kam, wandte er ſich dem Herrengeſtühl zu. f. (Fortſetzung folat.) 1 Mit 5 00 dieſes Romanes beginnen * wir am Montag. Regelung der Milchverwertung Die Beſtimmungen des Reichskommiſſars für Milchwirtſchaft. Auf Grund des Paragraph 38 Abſatz 7 des Milchgeſetzes vom 31. Juli 1930 in der Faſ⸗ ſung des Zweiten Geſetzes zur Aenderung des Milchgeſetzes vom 20. Juli 1933(Reichs⸗ geſetzblatt 1 S. 527) erlaſſe ich unter Auf⸗ hebung meiner Anordnung, betreffend die Bil— dung des Milchverſorgungsverbandes Heſſen, vom 10. Jum 1933 als Beauftragter des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirt⸗ ſchaft folgende Anordnung. Zur Regelung des Abſatzes und der Ver⸗ wertung von Milch und Milcherzeugniſſen in dem näher bezeichneten Verbandsgebiet werden ſämtliche Betriebe, welche Milch erzeugen, Milch oder Milcherzeugniſſe bearbeiten oder verarbeiten, oder mit Trinkmilch, Magermilch und Nahm handeln, zu einem Verband zu⸗ ſammengeſchloſſen. Der Verband führt den Namen„Milchver⸗ Jorgungsverband Rhein⸗Main“ und hat ſeinen Sitz in Frankfurt am Main. Der Verband iſt rechtsfähig. 5 Vom Land Heſſen: die Provinz Oberheſſen, von der Provinz Starkenburg die Krei⸗ ſe Darmſtadt, Dieburg, Groß-Gerau, Offen⸗ ba 1110 Kreis Erbach die Gemeinden nördlich der Linie Schöllenbach, Hetzbach, Hüttenthal, Ober⸗Hiltersklingen, Weſchnitz, ausſchließlich der vorerwähnten Gemeinden, vom Kreis Bensheim die Gemeinden nördlich der Linie Lorſch, Biblis, Wattenheim, Nordheim, ausſchließlich der vorerwähnten Ge⸗ meinden. von der Provinz Rheinheſſen die Kreiſe Mainz, Bingen, den Kreis Oppenheim, mit Ausnahme der Gemeinden Bechtolsheim, Biebelsheim, Eimsheim, Gabsheim, Gunters⸗ blum, Hillesheim, Ludwigshöhe, Spiesheim, Wintersheim, Jversheim, den Kreis Alzey mit Ausnahme der Gemeinden Albig, Alzey, Dautenheim, Dintesheim, Erdes⸗Büdesheim, Eſſelborn, Flomborn, Framersheim, Freimers⸗ heim, Gau⸗ öngernheim, Gau⸗Odern eim Ker tenheim, Heimersheim, Heppenheim, Schafhau— ſen, Wahlheim, Weinheim. Preußen: den Regierungsbezirk Wiesbaden, 0 von dem Regierungsbezirk Kaſſel die Kreiſe Marburg, Kirchhain, Hünfeld, Fulda, Schlüch⸗ tern, Gelnhauſen, den Stadt⸗ und Landkreis Hanau, 5 vom Regierungsbezirk Koblenz den Kreis Kreuznach, Bayern: die Bezirke Aſchaffenburg, Stadt und Land, Alzenau, Obernburg und Miltenberg. Sämtliche heſſiſchen Gemeinden rechts des Rheins 11 dem milchwirtſchaftlichen Zuſammenſchluß Nordbaden, Geſchäftsſtelle: Heidelberg, Lochheimerſtraße 3, und ſoweit ie links des Rheins liegen, dem Milchver⸗ orgungsverband Pfalz, Geſchäftsſtelle: Kai⸗ ſerslautern, Dr.⸗Frick- Straße 11. Der Verband kann: die von den Mitgliedern des Verbandes zu liefernde Menge Trinkmilch feſtſetzen; beſtim⸗ inmen, wie das Sammeln und Befördern r Milch zu geſchehen hat; auch Maßnahmen zur Verbilligung dieſer Tätiakeit treffen: vor⸗ ſchreiben, an welche Stelle die in den Ver⸗ kehr zu bringende Milch zu liefern iſt, insbe⸗ ſondere auch die Lieferungen an Be- oder Verarbeitungsbetriebe anordnen; dabei muß den Mitgliedern, die Inhaber von Erzeuger⸗ betrieben ſind, grundſätzlich die Entſcheidung darüber überlaſſen werden, in welcher Weiſe ſie die von ihnen gewonnene Milch innerhalb ihres Betriebes verwerten wollen; vorſchrei⸗ ben, von welcher Stelle Milchhändler und ſon⸗ ſtige Milchverteiler Milch zu beziehen haben; einen Ausgleich der Abſatzverhältniſſe für rink⸗ und Werkmilch herbeiführen und zu vieſem Zweck eine Ausgleichsabgabe erheben; die Art der Verrechnung und Bezahlung der Milchlieferungen regeln; wirtſchaftlich angemeſ⸗ ſene Milchpreiſe und Handelsſpannen im Ver⸗ lehr mit Milch unter Beachtung der Vorſchrift des Paragraph 5 Abf. 2 feſtſetzen; anordnen, daß Erzeugerbetriebe ſich örtlich zuſammen⸗ ſchließen, oder ſich beſtehenden örtlichen Ver⸗ einigungen anſchließen; zur Deckung der Ver⸗ waltungskoſten von den Mitgliedern des Ver⸗ bandes Beiträge nach Maßgabe ihrer Milch— lieferungen erheben Aus dem Uff! ſtöhnen die Menſchen unter der gro ßen Hitze und wiſchen ſich die Schweißperlen von der Stirn. Der Sommer hat es in dieſem Jahr wieder recht gut gemeint und Temperaturen gebracht, wie ſeit Jahrzehn— ten nicht. In England ſind alle Rekorde ſeit 1900 geſchlagen, in Frankreich und Spanien iſt die Queckfilberſäule geklettert wie ſeit 40 Jahren nicht. Und nun wird geſtöhnt, und wenn der Sommer kalt iſt und verregnet, na, dann iſt es halt auch nicht recht, und jetzt wird geſchwitzt, nicht nur bei der Arbeit, auch beim Eſſen.„Im Schweiße deines An⸗ geſichtes ſollſt du dein Brot eſſen“, d.h. du ſollſt ſo lange eſſen bis du ſchwitzeſt, iſt heute kein Kunſtſtück. Und nun der Durſt erſt, na, reden wir lieber nicht davon. Gut haben es die Schüler, denn in den meiſten Gegenden des Weſtens und des Südweſtens ſind noch Ferien, nur der Berichterſtatter der Zeitung muß unermüdlich weiterarbeiten, wenn ihm auch zurzeit die Tinte faſt unter den Hän⸗ den eintrocknet. Die Sommerfriſchler kommen jetzt nicht gern in die Städte mit ihren engen Häuſern zurück, da hier die Wärme ſich noch emp⸗ findlicher auswirkt als in den Wäldern, und weil vielfach die Zeit fehlt, eine Abkühlung in den Fluten zu ſuchen. Und da muß man nun ſtändig die Reiſeberichte der„Weggewe⸗ ſenen“ über ſich ergehen laſſen, läßt ſich von Bekannten, Verwandten und Kollegen die beſonderen Reiſeeindrücke und Begebniſſe er⸗ zählen. Alles war herrlich und wundervoll, alles wird in den roſigſten Farben geſchil⸗ dert. Als Daheimgebliebener möchte man wirklich etwas neidblaß werden. Man macht dem Schickſal Vorwürfe: Warum iſt dir nicht all das Schöne vergönnt geweſen, was ſich der andere leiſten konnte! Aber es gibt auch Zuhörer ſolcher Reiſeberichte, die Ruhe und Erfahrung haben, die nicht hundertpro⸗ zentig glauben, was ihnen da vorgeſchwärmt wird(nur ſoweit es ſich auf die Mücken bezieht iſt man gläubig). Und wenn ſich nun ſolch ein Berichterſtat⸗ ter in der Erzählung herrlicher wunderbarer Erlebniſſe 1 7 5— 9 überſchlägt. dann Bilderbuch O, dieſe Hitze— Troſt der Daheimgebliebenen— Altgermanentum in Schleſien— Erſatz für Militärkapellen Mit der vorläufigen Wahrnehmung der Aufgaben und Geſchäfte des Verbandes wird Diplom⸗Landwirt J. Birkenholz, Frankfurt a. M., Bethmannſtraße 50, beauftragt. Zur vorläufigen Wahrnehmung der Befug⸗ niſſe der nach Paragraph 38 Abſ. 8 des Milch⸗ geſetzes einzuſetzenden Preisausſchüſſe wird dem Beauftragten ein vorläufiger Preisausſchuß beigegeben, der beſteht aus: 4 Vertretern der Milcherzeuger, je 1 Vertreter der Bauernkam⸗ mern in Darmſtadt, Wiesbaden, Kaſſel und Würzburg; 2 Vertretern von Genoſſenſchafts— molkereien, 1 Vertreter von Privatmolkereien, 2 Vertretern des Handels und 2 Vertretern der Verbraucher. Verſtöße gegen Beſtimmungen und Anwei⸗ ſungen werden von mir mit einer Ordnungs- ſtrafe bis zu 300 Mark im Einzelfalle be⸗ legt. Dieſe Anordnung tritt am 7. Auguſt 1933 in Kraft. Berlin, den 2. Auguſt 1933. Der Reichskommiſſar für Milchwirlſchaft: Freiherr von Kanne. des Lebens brummt der Zuhörer, juſt, als wolle er ſa⸗ gen: Immer mit den Fußen hübſch auf dem Erdboden bleiben. Dann klopft er an den Buſch, ob es nicht doch ganz ſpezielle Miß⸗ helligkeiten gegeben hat, die ſich prompt auf jeder Reiſe ergeben? Ob es nicht vielleicht Krach mit der Zimmervermieterin oder der Penſionsmutter gegeben habe, ob man ſich nicht ein paar mal über das Eſſen beklagen mußte, ob nicht ein tückiſcher Wolkenbruch das neue Sommerkleid vernichtet? Wenn man den Erzählern ſo etwas auf den Weg hilft, dann fallen ihnen plötzlich, ja, ganz plötzlich, auch die Schattenſeiten ihrer Som⸗ merreiſe ein. Dann berichten ſie auch zag⸗ haft von den kleinen Widerwärtigkeiten und peinlichen Erlebniſſen. Wenn man dann als letzten Trumpf noch ausſpielt:„Und das Geld iſt ſicherlich auch alle geworden!“— dann hört man ſchließlich jene altbekannte Beichte, daß es zuhauſe doch auch ſchön iſt. Wie„ſchön“ es zuhauſe iſt, werden be⸗ ſonders die Bewohner eines ſchleſiſchen Städtchens erfahren haben, in der eine Gaſt⸗ ſtätte laut Proſpekt ſich in einen„Altgerma⸗ niſchen Teutoburger Wald“ verwandelt hat. Weiter heißt es:„Durch das grüne Laub der alten Eichen leuchten geſpenſtiſch die ge⸗ bleichten Schädel der den heidniſchen Göt⸗ tern geopferten Tiere.— Einzigartige De⸗ korationen!— Altgermaniſche Jagdbilder und Trophäen. Zu jedem halben Liter Met oder Humpen Wein einen altgermaniſchen Happen gratis!— Im Germanen⸗Schieß⸗ ſtand Ausſchießen wertvoller Preiſe! Als Haupt⸗ und Ehrenpreis ein lebender Rieſen⸗ Urwald⸗Bock, welcher den Gäſten lebend vor⸗ geführt wird. Jeden Abend phantaſtiſcher Fackeltanz unter dem Wotan⸗Feuer⸗Zauber. — Täglich großer Schlangenkampf und Gratisverteilung.— Verſchiedene Beluſti⸗ gungen.“ b es ſich hier um eine Geſchäftstüchtig⸗ keit handelt oder ob es die Folgen der ho⸗ hen Temperatur ſind, konnte noch nicht feſt⸗ geſtellt werden. Die alten Germanen wür⸗ den ſich im Grabe herumdrehen, wenn ſie hören könnten, was mit ihnen für Unfug ge⸗ trieven wird und würden erf ſoviel Kitſch. e Eigenartig mutet es uns auch an, wenn wir hören, daß in Dänemark die Militär- kapellen abgeſchafft und durch Schallplatten erſetzt werden ſollen. Maßgebend für dieſen Plan ſind Gründe der Sparſamkeit. Die Be⸗ völkerung iſt ſehr ungehalten, und auch von militäriſcher Seite ſind ſtarke Bedenken laut geworden, da man Muſik als einen nicht unweſentlichen Faktor für marſchierende Ko⸗ lonnen betrachtet. Und das iſt zweifellos genau. Iſt die Kolonne nach einem langen Marſch müde und unluſtig, da muß die Mu⸗ ſik an die Spitze, mit ihren erſten Marſch⸗ klängen gibt es einen Ruck in der Kolonne, und es geht wieder freudig weiter. Die dä⸗ niſchen zuſtändigen Behörden fanden näm⸗ lich heraus, daß die Regimentsmuſik ebenſo gut von einer Grammophonplatte geleiſtet werden kann, wie von 20 Bläſern! Bei den militäriſchen Uebungen im letzten Herbſt wurde die Muſikkapelle erſetzt durch ein Grammophon mit einem Rieſenlautſprecher. Wenn die Truppen ausmarſchieren, fährt ein Lautſprecher an die Spitze, und wenn das Kommando ertönt:„Vorwärts marſch“ wird das Grammophon mit einem ſchmet— ternden Militärmarſch, den man mehrere Kilometer weit hört, in Gang geſetzt. Wäh⸗ rend der Ruhepauſen holt der Grammo— phonmann andere Platten hervor und gibt moderne Schlager oder muntere Weiſen zum Beſten... Wir in Deutſchland wollen das däniſche Beiſpiel gewiß nicht nachahmen! Hans Dampf. Letzte Nachrichten „Graf Zeppelin“ auf der Rückfahrt. Pernambuco, 12. Aug. Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“, das am Donnerstag in Rio de Janeiro zum Rückflug aufgeſtiegen war, iſt am Freitag früh in Per nambuso einge— troffen. Skrafankräge im Görreshaus-Prozeß. Köln, 12. Aug. Im Görreshaus⸗Prozeß ſtellte am Freitag der Staatsanwalt folgen— de Strafanträge: Gegen Generalkonſul Mauss eine Gefängnisſtrafe von fünf Jah⸗ ren und Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf fünf Jahre, gegen Verleger Konſul Stocky eine Gefängnisſtrafe von vier Jah⸗ ren, außerdem fünf Jahre Ehrverluſt, gegen Juſtizrat Mönning eine Geſamtgefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren, gegen Bankdirel— tor a. D. Dr. Brüning eine Gefängnis⸗ ſtrafe von fünf Jahren und Aberkennung den Ehrenrechte von fünf Jahren, gegen Proku— riſt Conrad eine Gefängnisſtrafe von zehn Monaten. Holzlager in Flammen St. Ludwig(Elſaß), 12. Aug. In der Nacht zum Freitag brach in einem rieſigen Holzlager auf dem Gelände der Großſchreinerei und des Baugeſchäftes Groß ein Brand aus. Bald ſtand der zweiſtöckige Holzſchuppen in hellen Flammen; ſie griffen bald auf die angrenzenden Gebäude über. Das Wohn⸗ haus des Arzles Dr. Triembach, der Dach. ſtock des Maſchinenhauſes und die Möbel. ſchreinerei ſielen den Flammen zum Opfer. Der Brandſchaden beläuft ſich auf zweſ Mil⸗ lionen franzöſiſcher Franken, der durch Ver⸗ ſicherung gedeckt iſt. Die Brandurſache dürf⸗ te in Brandſtiftung durch enklaſſene UArbeller zu ſuchen ſein. Vom 15. Deutſchen Tur nfeſ Der Poſtverkehr. Stuttgart, 12. Augu Aus Anlaß des 15. Deutſchen Turnfeſtes vom 20. Juli bis 1. Auguſt hatte die Deut⸗ ſche Reichspoſt auf dem Feſtplatz in Stutt⸗ gart— Bad Cannſtadt eine Sonderpo l anſtalt eingerichtet, die von etwa 125 000 Perſonen, darunter an den Hauptfeſttagen täglich von 25—30 000 Perſonen, beſucht wurde. a Bei der Sonderpoſtanſtalt wurden insge⸗ ba 370 000 gewöhnliche Briefſendungen(in er Hauplſache Poſtkarten) aufgelfeſert und 11 0⁰0⁰ 100 Jeg e ausgehändigt. Von den 337 000 Stück verkauften Poſtwerkzeichen wurde etwa ein Drittel von 15 fliegenden Werkzeichenverkäufern abgeſetzt. Im Jern⸗ ſprechverkehr wurden rund 14 000 Orksge⸗ ſpräche und 1500 Ferngeſpräche abgewickelt. Aufgeliefert wurden eiwa 900 Telegramme. In ausgedehntem Umfang wurden Aus pen Se mit e nach em Schwarzwald(Wildbad, Baden⸗Baden, Freudenſtadt), der Alb(Lichtenſtein, Hohen zollern) und dem Neckartal(Hellbronn, Heidelberg uſw.) ausgeführt; auch von der Einrichtung der Stadtrundfahrten wurde ausgiebig Gebrauch gemacht. 6 die ſtanzöſiſchen Sthiſſsbrändt ö Paris, 12. Auguſt. Die franzöſiſche Bevölkerung, die durch verſchiedene große Schiffsbrände dieſes und des vorigen Jahres noch in großer Erregung iſt, wird setzt, wie ſchon kurz gemeldet, ernennt durch die Kunde von einem Großfeuer au dem 7000⸗Tonnen⸗Dampfer„Förbin“ Schrecken verſetzt. i Maluupen dar Usb Heute Abend pünktlich um 7 Uhr findet im Gaſthaus zur Eintracht in Weinheim eine Kreisamtswalterſitzung ſtatt. Abfahrt 6½¼ Uhr per Rad. Treffpunkt Weinheimerſtraße(Kapelle). Teilzunehmen ha⸗ ben alle Blockwarte, Stabswalter und Amts⸗ walter. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet(gez.) Franzke, Ogruf. Bekanntmachung. Betr.: Die Polizeiverordnung über die konfeſ⸗ ſionellen Feiertage im Kreiſe Heppenheim. Nach der Polizeiverordnung des Kreiſes Heppenheim von 20. Oktober 1913 und der Be⸗ kanntmachung von 24. Mai 1923 obigen Be⸗ treffs iſt„Maria Himmelfahrt“ für die Ge- meinde Viernheim als allgemeiner Feſttag be⸗ ſtimmt. Hiernach haben alle gewerblichen Ar- beiten jeder Art an dieſem Tage zu unterbleiben. Wir empfehlen der Einwohnerſchaft dringenſte Einhaltung dieſer Beſtimmung bei Meidung von Strafanzeigen. Viernheim, den 11. Auguſt 1933. Heſſiſches Polizeiamt: Oechler. Oeffentliche Aufforderung zur Abgabe der im Volksverratgeſetz vorgeſchriebenen Anzeigen. Nach dem Volksverratgeſetz vom 12. Juni 1933(R. G. Bl. 1, S. 360) ſind bis zum 31. Auguſt 1933 unter Benützung des amtlich vorgeſchriebenen, von dem zuſtändigen Finanzamt unentgeltlich erhältlichen Vordrucks anzuzeigen: 1. a) inländiſche und ausländiſche Vermögens⸗ ſtücke, die am 1. Juni 1933 ſich im Aus⸗ land befanden, b) ausländiſche Vermögensſtücke, die am 1. Juni 1933 ſich im Inland befanden, wenn ſie am 1. Juni 1933 in ihrer Ge⸗ ſamtheit einen Wert von mehr als 1 000 Mk. hatten und der deutſchen Vermögens- ſteuer unterlegen haben. Die Anzeigepflicht beſteht unabhängig von der Vermögens- ſteuerfreigrenze auch für alle diejenigen, die am 1. Juni 1933 ein Vermögen von weniger als 20 000 Mk. hatten, aber Ver⸗ mögensſtücke der vorgenannten Art und Werthöhe beſaßen. „Deviſen, die am 1. Juni 1933 einen Wert von mehr als 200 Mk. hatten und anbiet⸗ ungspflichtig waren, aber vor dem 1 Juni 1933 der Reichsbank nicht angeboten worden ſind. Die Anzeige iſt nach Anordnung des Prä- ſidenten des Landesfinanzamts Darmſtadt dem für die Vermögensſteuerveranlagung des Anzeige- pflichtigen zuſtändigen Finanzamt zu erſtatten. Im Einzelnen wird wegen des Kreiſes der hier⸗ durch zur Anzeige Verpflichteten und der anzeige⸗ pflichtigen Werte auf den Inhalt des Anzeige vordrucks und des dieſem beigegebenen Merkblatts verwieſen. Angeſichts der ſchweren Strafen(hohe Zucht⸗ haus- oder Gefängnisſtrafen), die für die vor⸗ ſätzliche oder fahrläſſige Verletzung der Anzeige⸗ pflicht angedroht ſind, kann jedermann nur dringend empfohlen werden— auch in Zweifels und Grenzfällen— die Anzeige zu erſtatten. Das Finanzamt erteilt auf Anſuchen ſach⸗ dienliche Auskunft. Heppenheim, den 9. Auguſt 1933 Finanzamt. Ich bin 80 Jahre alt und litt ſeit längerer Zeſt an Rheumatis⸗ mus, Appetit⸗ und Schlafloſigkeit. Nach Ver⸗ brauch von 4 Flaſchen Zinſſer⸗Knoblauchſaft fühle ich mich wie neu geboren. Karl Hache, Gutsauszügler, Großdorf. Sinſſer⸗Unoblauchſaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm⸗, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatismus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeitigen Alters⸗ erſcheinungen gute Dienſte. Flaſche Mk 3.—, Verſuchs⸗ flaſche nur 1.—. In Apothe⸗ ken und Drogerien zu haben, beſtimmt dort, wo eine Pak⸗ kung ausliegt. Verlangen Sie ausführliche Beſchreibung von Dr. Sinſſer& Co. b 5. Vellkzäuter- Cees Leipzig F 14 80 000 Anerkennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel(notariell beglaubigt. Buchdruckerei Ion. Harun Viernheim. Alle vorkommenden Druckarbeiten werden ſchnellſtens angefertigt. Für Handel und Gewerbe: Geſchäfts⸗Karten Briefköpfe Mitteilungen Poſtkarten Notablocks Couverts Rundſchreiben Handzettel Plakate Rechnungsformulare Quittungen Quittungsbücher Wechſelformulare Preisliſten Cordanzüge 8.85 Mk Sommerjoppen in großer Auswahl Urbeitshosen für den Sommer 4.75 Mk. Georg Martin Kiesſtraße 2 2478539 4, N ollen Hessel frische la Selbst bei einem so hochwertigen und einzigartigen Waschmittel vie Persil soll dieselbe Lauge nicht zweimal zum Kochen der Wäsche gebraucht werden. Wohl läßt sich die abqekochte Lauge noch sehr qut zum Durch- waschen grober Buntwäsche (Küchenschürzen, Kinderkittel und dergleichen) verwenden. Für die Weiß wäsche aber ist es nötig, für jeden Kessel eine frische Lauge kalt zu bereiten. Hersil, heil Zum gn e 1450575 ae e Bekanntmachung. Betr.: Förderung des Obſt⸗ und Gemüſebaues. Unter Leitung des Herrn Kreis-Oberbau⸗ inſpektors Ohrtmann findet am Sonntag, den 13. Auguſt 1933, nachmittags 1½ Uhr— am Friedhof in Viernheim beginnend— für die Mitglieder des Spargelbauvereins unſerer Gemeinde ein Rundgang durch die Obſt⸗ und Spargelanlagen der Gemarkung ſtatt. Hierzu ſind alle Mitglieder des Spargelbauvereins und der Ortsgruppe des Kreisobſtbauvereius einge⸗ laden. Am alle Spargelanlagen begehen zu können, iſt Fahrradbenutzung notwendig. Wir empfehlen zahlreiche Beteiligung an dem Rundgang. Viernheim, den 11. Auguſt 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Fre Verſteigerung. Am Samstag, den 12. Auguſt l. J. abends 6 Uhr beginnend, läßt die Unter⸗ zeichnete im Nebenzimmer des Gaſthauſes „Zum Engel“ ihre Hofreite, beſtehend aus Wohn⸗ haus, Scheuer mit Stall und Grabgarten. auch für Geſchäftshaus gut gelegen, aus freier Hand zu günſtigen Bedingungen an den Meiſt⸗ bietenden verſteigern. Auunolm doscon Wörner uwe. Luiſenſtraße 3. Für die Stoppelſaat Sommerwicken, Saaterbſen, Frühkleeſamen Winterwicken, Weißrübenſamen, verſchied. Sorten, Sommerrübſen, echte Saat. Senfſaat Für den Garten: Winter ⸗Endivie, Winter⸗Kopf ſalat, Spinat, Feldſalat Blumenſamen: Vergißmeinnicht, Stiefmütterchen Goldlack— Beſtkeimende Qualitäten. Ernteſtricke am Lager. Alois Walter Raiſerhof Freunde und Gönner treffen ſich morgen Sonntag alle im Kaiſerhof. Unſere Lokalitäten bieten einen angenehmen Aufenthalt. Es ladet frol. ein ſſllen. Froschauer f. Frau „Jum 0 Whssees Hohlsäume, Hanten, Hnönfe, Dekalur, Monogramme u. s. w. angefertigt? bel. Senhbhgr. Mannneim 0 7. 10 Annahme für Viernheim: C cd, Fenchel Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit 9 N Reſt.„Zur Waldſchenke“ Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen eee Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn⸗ tag, den 13. Auguſt 11. Programm⸗Wande⸗ rung: Fürth—Hammelbach— Walpurgiskapelle — Weſchnitz— Fürth. Abfahrt 720 Reichsbahn oder 742 O E. G. Weinheim ab 801 Sonntags- rückfahrkarte Fürth. Rückkunft 1822 bezw. 184(O. E.G.) Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Friſch auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Säuger⸗Einheit. Samstag abend punkt 9 Uhr Singſtunde. Kein Sänger darf jetzt noch unnötig fehlen.— Sonntag, den 13. Aug. Sängerbeſuch bei unſerem ehem. Lokalwirt Stumpf auf dem Muckenſturmerhof. Auch ſind hierzu alle Paſſiven und Ehrenmitglieder, Angehörige etc. herzlich eingeladen. Bis 4 Uhr erwarte ich dort alles! Wir weiſen noch darauf hin, daß anläßlich morgigen Ausflugs nach Muckenſturm, ab 3½ Uhr das Auto des Herrn Heckmann (Ende Weinheimerſtr.) zur Verfügung ſteht. Erwachſene 20, Kinder 10 Pfg. ver Einfach⸗ fahrt. Wer alſo nicht per Rad oder Fuß nach dem Muckenſturm will, der hat hier bequeme Fahrgelegenheit. Rückfahrten nach be⸗ lieben! Zöller, 1. Vorſ. Verein der Hundefreunde. Kommenden Sonn- tag vorm. ab 9 Uhr Dreſſurſtunde auf dem Dreſſurplatz. Anſchließend daran Monats- verſammlung. Um rege Beteiligung wird ge⸗ beten, da Wichtiges zu beſprechen iſt. b Der Vorſtand. Krieger- u. Soldatenverein Teutonia, Schützen⸗ abteilung. Zum Landesſchießen in Sandhofen am 20. Auguſt treten drei Mannſchaften ge⸗ ſchloſſen an: 1. Altmannſchaft: Albus, Heim, Michael, Kredel, Winkenbach Stefan. 2. Altmannſchaft: Hanf Mich, Hoock Phil., 275 Joh. Ad., Niebler Fritz, Winkenbach ilh. 3. Jungmannſchaft: Bähr, Brechtel, Gerlinger, Hanf, Knapp. Dieſe Mannſchaften üben morgen Sonntag 9 Uhr vormittags das Landesſchießen durch. Die übrigen Teilnehmer tn Sandhofen begin⸗ nen ihre Uebungen um 10 Uhr. Jedem Teil- nehmer werden 9 Schuß Uebungsmunition zur Verfügung geſtellt. Am Nachmittag bleibt der Schießſtand anl. der Beerdigung des SS Mannes Roſchauer geſchloſſen. Der Führer. grünen Laub Zum N Morgen Sonntag K O NZ ER T Gemütliche Familienunter- haltung. Allgemein iſt es bekannt u. auch ein wahres Dorf geſpräch, daß das beliebte Schmucker Bier von Ober ⸗Moſſau von deutſchem Malz u. Hopfen als gutgekühlter Tropfen zu jeder Tages- und Abendzeit zum Ausſchank kommt. Es ladet freundlichſt ein M. Träger. NB. Flaſchenbier zu 40 Pfg. empfiehlt D. O. Kempf Saflladen 7 Empfehle % Kräutereſſig fix und fertig zum Einmachen ſofort verwendbar Liter 30 Pfg. Speiſeeſſig Liter 20 Pfg. Einfacher und doppelter Weineſſig Eſſigeſſenz, hell und dunkel ſoaie ſämtliches Ein⸗ machgewürze, Salyzil-Pergawentpapier, Glasſtoffe etc. Jak. Winkenbhach Telefon 88:—: Lorſcherſtraße 10 Sonntag, den 13. Auguſt, nachm. 4 Uhr: Großes Trainingsſpiel gegen V. f. L. Lampertheim Ligamannſchaften. Samstag, den 12. Auguſt, nachm. 5 Uhr, in Lampertheim: Athleten AH.— Amicitia AH. Abfahrt 4 Uhr per Rad ab Lokal. Sonntag, den 13. Auguſt, nachmittags 5,30 Uhr in Gernsheim: F. C. Concordia 1.— Amicitia 09 2. M. Abfahrt 4 Uhr per Auto ab Lokal. Nachmittags 2 Uhr in Bürſtadt: V. f. R. Bürſtadt 2.— Amicitia 09 komb. Abfahrt halb 1 Uhr per Rad ab Lokal. Nachmittags 3 Uhr in Käfertal: Turngemeinde 1.— Sp.⸗Vgg. Amicitia 1. Handballmannſchaften. Abfahrt 2 Uhr per Rad ab Dreſchhalle am Sandhöferweg. Die Führung. — e Aeuheiten in Derby- Damentaschen 1 aus 1a Saffianleder zu den billigſten Preiſen! Große Auswahl in Uktentaschen Heldpaulel, Brüchaschen eis. Cell. Hüllen für Päſſe und Ausweiſe. J. Schweikart 8 fac — fach —— fan Adolf Hitlers traſſe 16. Bitte Schaufenſter beachten. face e d —