Buchdruckerei 5 1 2 Viernheim. f a a Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an unserem schweren, unersetzlichen Verluste unseres lieben, unvergeßlichen Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Bräutigams, Bruders, Schwagers und Onkels, Herrn agung. Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei unſerem ſchmerzlichen, unerſetzlichen Verluſte meines innigſtgeliebten Gatten, unſeres guten Sohnes, Schwiegerſohnes, Bruders, Schwa⸗ gers und Onkels, Herrn ü Peter Roschauer 6. ferner für das überaus mächtige Geleite zur letzten Ruheſtätte 0 und für die zahlreichen Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir jernheimer Anzeiger e- Slerrbetees Kageid me Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, 1 einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalenber.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim — . S= Alle vorkommenden Druckarbeiten werden ſchnellſtens angefertigt. Für Handel und Gewerbe: (VBiernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) ————— ————ůê Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes —— — dam faltermann 3. —— ä Y— —— hierdurch herzlichen Dank. Beſonders aufrichtigen Dank der hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle aufopfernde Pflege, Herrn Bürgermeiſter B echtel, Herrn Standarten Oberführer Korbus-⸗ Bensheim, Herrn SS.⸗Sturmführer Spies Lampertheim, Herrn Ortsgruppen⸗ leiter Franzke, Herrn Polizeioberinſpektor Oechler, dem Führer des N. S.-Motorſturms Herrn Karl Beyer, ſowie dem Vertreter der Operetten⸗ u. Theatergeſellſchaft Herrn Deutſ ch für ihre aufrichtigen Beileidsbezeugungen und für ihre ehrenden Worte am Grabe. Weiter danken wir herzlich ſeinen S. S. Kameraden für die Ehrenwache und Ehrenſalve, der NSDAP. ſowie ihren ſämtlichen Unterorganiſationen für das ehrende Grabgeleite und auch ſeinen Schulkameraden für die Kranznie⸗ derlegung, der S. S.⸗Sturmkapelle ſowie dem S. A. Spielmanns⸗ zug für die erhebenden Trauerweiſen u. Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, Chemnitz, den 16. Auguſt 1933. Geſchäfts⸗Karten Briefköpfe Mitteilungen Poſtkarten Notablocks Couverts Rundſchreiben Handzettel Plakate Rechnungsformulare Quittungen Quittungsbücher Wechſelformnlare Preisliſten 3 Zimmer und Küche, und Zubehör, per ſofort oder bis 1. September zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag dieſes Blattes. In tiefem Schmerze: Charlotte Roschauer, geb. Epperlein Familie Peter Roschauer 3. 10 Familie Max Epperlein, Chemnitz. 9 8 — r——— — . = — herzlichen Dank. — — — — ferner für das Überaus zahlreiche Geleite aur letzten Ruhestätte und die vielen Kranz- und Blumenspenden sagen wir hierdurch .——ß Besonders innigen Dank seinem Arbeitgeber der Firma Christoph Herrmann u. Sohn für den ehrenden Nachruf und die Kranzniederlegung, seinen Arbeitskollegen sowie der Zucker- fabrik Neu-Offstein für die ehrenden Worte am Grabe sowie die Kranzniederlegung und auch den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 16. August 1933. ln tiefem Schmerze: Die tieftrauernden Minterhliebhenen. nen zlege Auen Hiderstrage 57 Eine gute Cordanzäge 8.85 Mk. Sommerloppen in großer Auswahl Urbeitshosen für den Sommer 4.75 Mk. zu verkaufen. Wohlſtand Georg Martin Kiesſtraße 2 bringt das Zeitungs ⸗ Inſerat. Gesucht wird ein tüchtiger Palernperſammlung. Zu der heute Mittwoch, den 16. Auguſt 1933, abends punkt 9 Uhr, im Gaſthaus zum„Engel“ 8 ſtattfindenden 1 e großen Verſammlung lade ich die geſamte Bauernſchaft hiermit ein. Das Erſcheinen iſt dringende Pflicht von Alt- und Jungbauern. Londwietſchaftgecher Jachberater: 0 08. beſetzt. Dritte Pilgerfahrt nach Trier. Abfahrt Samstag, den 19. Auguſt vormit⸗ tags 4 Uhr an der neuen Kirche. Auto iſt Anmeldungen für die vierte Fahrt am 26. Auguſt werden noch angenommen. Heinrich Faltermann 3. ehrlicher IERITREIER der bei der Landwirtſchaft gut eingeführt iſt zum Verkauf erſtklaſſiger norddeutſcher Saatkar⸗ toffeln, die von der Land⸗ wirtſchaftskammer aner⸗ kannt ſind. Anfragen erbeten unter C. D. 376 an Nla-Haasen- Stein u. Vogler, Manaover 1 1 A Lerallen. Acker Straßenheimerweg (rechts) „ kurze Milben „ Nachtweide 2 2„ Brückenwiesen 1 „ Woallstädterweg Rähere Ruskunft erteilt: Kreditverein e. G. m. b. H. Viernheim — Wichtiges* für den Rundfunkhörer. Der Sommer mit ſeinen zahlreichen Gewitter⸗ bildungen bringt für den Rundfunkhörer aller hand Gefahr für ſich und ſeine Anlage. Die Geſetze des Rundfunks zur Sicherung der An⸗ tennenanlage müſſen beſonders im Sommer be⸗ achtet werden. Manch alter Rundfunkhörer wird ſich auf den Standpunkt ſtellen, meine Anlage iſt von meinem Fachmann oder Radiohändler nach den Vorſchriften des V. D. E.(Verband deutſcher Elektro⸗Techniker) deſſen Vorſchriften zur Beurteilung von Antennenſchäden für die DRP. maßgebend iſt, im Anſchaf fu ngsjahr ſeines Radiogerätes richtig ausgeführt worden. Dieſer Standpunkt wird von den meiſten Rund- funkhörern tatſächlich eingenommen, was aber vollſtändig falſch iſt. Die Erfahrung der letzten 1 1 9 Jahre durch vielerlei Unfälle gerechtfertigt, machte es notwendig, gewiſſe Vorſchriften zu ändern, ergänzen und zu verſchärfen. 1 Jeder Rundfunkteilnehmer iſt durch die Zah⸗ lung von 2.— RM. Rundfunkgebühren automa⸗ tiſch verſichert gegen Perſonen- und Sachſchaden, aber erſt dann, wenn ſich ſeine Rundfunkanlage mit den beſtehenden Vorſchriften deckt. Es würde zu weit führen, dieſe Vorſchriften an dieſer Stelle zu detailieren. Eine ordnungsgemäß ausgeführte Antenne bildet immer einen Schutz gegen Blitz- gefahr, dagegen die veralterte und vorſchriſts⸗ f widrige Antenne eine Gefahr. Es ergibt ſich alſo die logiſche Folge, daß ein jeder Rundfunk- hörer mindeſtens im Jahr ſeine geſamte Anlage einſchl. Apparatur von ſeinem Fachmann oder Händler aufs genaueſte überprüfen läßt. Die Prüfung wird am beſten im Frühjahr vorge⸗ nommen, dann können die durch Witterungsein⸗ flüſſe vorhandenen Schäden vom Winter im Ein⸗ klang mit den Vorſchriften für Blitzſchutz beſei tigt werden und 15 ee 90% 6 0 eit, daß im Blitzſchadenfall er o vom g N en 11 5 Anlage erhält. laſſen, dann läßt man auch ae und Zum andern iſt die Anlage für den kommen⸗ ö Lautſprecher prüfen. Jeder gute 0 1 den Winter mit ſeinen erhöhten Witterungsein⸗ f beſitzt heute ein Röhrenmeßgerät, das 4 en flüſſen, inſtandgeſetzt, alſo eine elektriſche und 1 Wertmaße anzeigt bei Prüfung Ihrer Röhren. mechaniſche Prüfung. Bei der elektriſchen Prüfung kommt vor allen Dingen die Prüfung des An⸗ tennenleiters auf Nebenſchluß, gute Kontaktbil⸗ dung an den Trennſtellen, ferner, was zur Haupt⸗ ſache gehört, die Kreuzungen fremder Anlagen, wie Hochſpannung, Telefon uſw. müſſen in Be- zug auf die Iſolierung des Antennenleiters und ſeines Abſtandes von denſelben in Anlehnung der beſtehenden Vorſchriften geprüft werden. Die nächſtliegende Prüfung wird dann am Blitzſchutz und ſeinen Verbindungsſtellen ſowie an der Blitz ⸗ erde vorgenommen. Dann kommt die Antennen⸗ einführung, Sprecherde, ihre vorſchriftsmäßige Führung unter Beachtung von Kreuzungen und paralellen zur Lichtleitung und ſonſtigen Metall⸗ gebilden zur Prüfung in Frage. Mit der elel⸗ triſchen Prüfung wickelt ſich zur gleichen Zeit auch die mechaniſche ab, die auf Zug, Druck Kraft und Feſtigkeit uſw. der einzelnen Bauſtoffe durchgeführt wird. 15 Hat man ſo die Antennenanlage überprüfen Der Fachmann errechnet Ihnen ſicher koſtenlos den prozentualen Verbrauch Ihrer Röhren. Wenn jeder Rundfunkhörer ſich an dieſe Ausführungen hält, wird er ſtets nur Gewinn buchen können. Natürlich ſind dieſe Ausführun⸗ gen im beſchränkten Maße, denn wenn der Rundfunkhörer in ſeinen örtlichen Rundfunkver⸗ ein hineingeht, dann wird er vieles erfahren was dem Fernſtehenden verborgen bleibt. Die praktiſche Ausführung überläßt der Funkverein aber dem Rundſunkhörer ſelbſt, er kann ſich den Fachmann im Radiofach zur Ausführung heran ⸗ ziehen. W. A. Graue Wäſche wird wieder weiß und friſch. Einmaliges kurzes Kochen in kalt aufgelöſtem Sil— und der ſchöne, klare und reine Ton der Wäſche überraſcht Sie. Viele Haus- ſrauen geben Sil, kalt aufgelöſt, dem erſten heißen Spülwaſſer bei, dann geht das Spülen Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit- slieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Siugſtunden Nationalſozialiſtiſcher Lehrerbund. Bezirk Vier, heim(Heſſen) Donnerstag, den 17. Auguſ, nachmittags 5 Uhr Verſammlung im Freiſchütz Vortrag von Frl. Heckmann. Erſcheinen alle Mitglieder und Anwäter iſt Pflicht. Heil Hitler! Stockert, Bezirksobmann. Turnverein von 1893 e. V. Heute Mittwoch abend 7 Uhr Probe aller Spielleute auf den Waldſvortplatz. Ich erwarte, daß alles pünt. lich zur Stelle iſt. Der Stabführer Schmitt Männergeſangverein 1846. Donnerstag abb. ½9 Uhr Singſtunde. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. — H milunden drr lll, viel leichter. Betr. Hilfskaſſe. 413 0 Ich erinnere daran, daß die Monatsbel träge für September bis 21. Auguſt in meinen Händen ſein müſſen. nicht vorgenommen. Nachmeldungen werder Betr. Amtswalter. Ich erinnere letztmals an die Ablleſer der Paßbilder. Letzter Termin: Mittwoch, 16. Auguſt, abends 7 Uhr. Betr.: Ortsgruppenfunkwart. Zum Ortsgruppenſunkwart iſt Ge org Englert, Weinheimerſtraße 49 beſtimmt. (gez.) Schweiger! Kaſſenwart. 117.—: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Aut eee eee Werlagt 0. Martin Gcaſteſtele Rathausſtr. Nummer 189 Anruhige Welt Um der Welt Frieden zu bringen, ſind in den letzten Jahren Dutzende von internatio— nalen Konferenzen abgehalten, Hunderte von mehr oder minder ſchwungvollen Reden vom Stapel gelaſſen, eine ganze Flut von Bü— chern und Artikeln geſchrieben und unzählige Beſprechungen, Beſuche und Begegnungen veranſtaltet worden. Eine ganze Anzahl Verträge iſt abgeſchloſſen worden, darunter ein Kriegsächtungspakt, der von allen Kulturſtaaten feierlich unterſchrieben wurde. Von allen Seiten wurde der Wille zur Abrüſtung betont, und die große Abrüſtungs konferenz ſollte auf die⸗ ſem Gebiete poſitive Arbeit leiſten. Sie ſoll— te... Aber ſie konnte nicht. Weil insbe— ſondere Frankreich gar nicht abrüſten will. Es genügt den Franzoſen, daß ſie durch das Verſailler Zwangsdiktat Deutſch— land wehrlos gemacht haben. Damit ſind wir von der Aufzählung der theoretiſchen Friedensbemühungen ſchon zu einer Würdigung deren praktiſcher Ergebniſ— ſe gelangt. Dieſe ſehen bei näherer Betrach— tung geradezu troſtlos aus. Statt Befrie— dung gibt es Sorge und Hader überall in der Welt, ſtatt Vertrauen Mißtrauen— es iſt eine unruhige Welt. Indem ſich die Ententeſtaaten— trotz ih⸗ res Friedensgeredes— eine ſtändig ſtärkere Rüſtung anlegen, werden ihre inneren Sor— gen von Tag zu Tag größer. Bei Frank⸗ reich jſt dies beſonders der Fall, wo durch die Uneinigkeit der Sozialiſten unter ſich das Regierungsfundament ſtark bedroht iſt. Der Verkehrsſtreik in Straßburg muß als ein Er⸗ eignis von Bedeutung für die Innenpolitik Frankreichs angeſehen werden. Ebenſo die Haltung der franzöſiſchen Lehrerſchaft, die auf ihrem jüngſten Kongreß offene Gegner⸗ ſchaft gegen die franzöſiſche Regierung offen⸗ barte. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier hat einen ſchweren Stand, wenn er alle Anfeindungen überſtehen will, die in neuerer Zeit noch durch die Schwierigkeiten in den franzöſiſchen Kolonien Tunis und Marokko eine bedenkliche Verſchärfung er⸗ fahren haben. Mit Englands Landwirtſchaft iſt es ſchlecht beſtellt und dieſe Tatſache bereitet der engliſchen Regierung großen Kummer, wes⸗ halb ſie die Einfuhr der Agrarerzeugniſſe der Dominions zum Teil abdroſſelt. Noch ſtärker als Frankreich um ſeine afrikaniſchen Gebiete 191 England um Indien, wo im⸗ mer neue Unruheherde entſtehen. Neuer⸗ dings geht man in Indien ſtrenger vor, wie die Häufung der Todesurteile beweiſt. Ob dieſe drakoniſche Strenge mehr Erfolg haben wird, muß bezweifelt werden. Das 11 005 Volk verlangt ungeſtüm Freiheit und Selbſtändigkeit und legt alles darauf an, ſich vom engliſchen Joche zu befreien. Die Hungersnot in Rußland rüttelt be⸗ denklich an dem Fundament der Räterepublik. Die Lage im Innern wirkt ſich umſo bös⸗ artiger aus, als die gleichzeitig herrſchende Finanzkriſe und auch die Arbeitsloſigkeit diesmal nicht mit den gewohnten Mitteln der Warenausfuhr zu Schleuderpreiſen zu be⸗ kömpfen iſt; Nahrungsmittel, Getreide und Fleiſch können nicht in Frage kommen, und die Ausfuhr von Petroleum und Holz ſtößt auf die Gegnerſchaft der anderen Staaten 0 0 der Oelgruppen Shell und Standard— Die Lage in den Vereinigten Staa⸗ ten erſcheint gänzlich ungewiß. Das va⸗ banque⸗Spiel mit der Inflation iſt noch nicht beendet, allein nach den bisher nach Europa gelangenden Nachrichten ſind im Augenblick die Ausſichten dafür, daß Rooſevelt die „Schlacht“ gelingt, nicht ſehr groß, doch wäre es verfrüht, jetzt ſchon Schlüſſe auf die wei⸗ tere Entwicklung der Maßnahmen Rooſe⸗ velts zu ziehen. Aber eines darf noch nicht überſehen werden, daß nämlich trotz der be⸗ reits gewaltig einſetzenden amerfkaniſchen rojekte die Zahl der Arbeitsloſen immer noch annähernd 12 Millionen beträgt. Zwei bemerkenswerte 9 Plapvorſchriſten bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen kann ſedoch Tagen eiben des Oberreichsanwalts eine Gewůhr nicht übernommen werden 50. Jahrgang ſtiftung Gegen aus ländiſche Tendenzlügen— Das Ausland ſoll mit ſeinem Material herausrütken Leipzig, 17. Auguſt. Bekanntlich ſind von deutſchfeindlichen Stellen des Auslandes allerlei tendenziöſe Lügenmeldungen über das kommuniſti⸗ ſche Brandattentat auf das deutſche Reichstagsgebäude in die Welt ge⸗ ſetzt worden. Der Zweck der Übung war klar: es ſollte gegen die nationale deutſche Regie— rung gehetzt werden. Nun hat der Ober— reichsanwalt, alſo der Anklagevertreter im Prozeß gegen die Attentäter, wie von zu— ſtändiger Seite mitgeteitl wird, am 14. Au⸗ guſt an zwei ausländiſche Perſönlichkeiten bemerkenswerte Schreiben gerichtet, deren Inhalt im Wortlaut veröffentlicht wird. Das erſte Schreiben ging an den ſchwediſchen Rechtsanwalt Branting und lautet:„Sehr Aer Herr Rechtsan⸗ walt! In der in Kopenhagen erſchei⸗ nenden Zeitung„Social⸗Demokraten“ vom 6. Juli 1933 iſt ein Artikel erſchienen mit der Ueberſchrift:„Die Wahrheit über den Reichstagsbrand muß an den Tag“. Nach dieſem Artikel haben Sie einem Berichterſtatter der genannten Zeitung in einer ihm gewährten Unterredung erklärt, daß Sie Mitglied einer Kommiſſion interna⸗ tional anerkannter Juriſten ſeien, die dem⸗ nächſt im Haag zuſammentreten wolle und die Aufgabe übernommen haben, ein Gut⸗ achten darüber abzugeben, was in der Sache der Brandes des Deutſchen Reichstages„für recht und richtig“ erachtet werde. Sie ſollen dabei betont haben, daß ſich die Kommiſſion bei Abgabe ihres Gutachtens nicht begnügen werde mit den Auskünften, die die Oeffent⸗ lichkeit bereits aus Zeitungen und Blättern kennt, ſondern daß ihr„tatſächliche Ausſagen aus erſter Hand und Berichte“ zur Verfü⸗ Und was Oſtaſien angeht, ſo iſt in dem e um die Macht zwiſchen China und Japan eine bemerkenswerte Wendung eir getreten. Nicht mit Waffen, ſondern au, wirtſchaftlichem Gebiete ſollen die weiteren efechte ausgetragen werden. China hat plötzlich neue Ein e emen 1 gung ſtanden. Hieraus glaube ich beſtimmt entnehmen zu können, daß es ſich um Be⸗ weismaterial handelt, das in dem hier an— hängig gemachten Verfahren bisher keine Verwendung gefunden hat, das aber nach Ihrer Auffaſſung für die Beurteilung der Schuldfrage der von mir verfolgten Perſo—⸗ ſonen von Bedeutung, darüber hinaus aber auch geeignet iſt, den Verdacht der Veteili— gung an dem Brande gegen Perſonen zu be— gründen, gegen die bisher ein Verfahren nicht anhängig gemacht worden iſt. Da we— der mir noch dem Unterſuchungsrichter des Reichsgerichts trotz der in der Oeffentlichkeit ergangenen Aufforderung zur Mitteilung aller zur Aufklärung der Sache dienlichen Umſtände und trotz der Ausſetzung einer ho— hen Belohnung für die Mitwirkung bei der Ermittlung der Täter andere als die in den finde verwerteten Angaben zugegangen ind, die Anklagebehörde und das Gericht aber das allergrößte Intereſſe daran ha⸗ ben, alle Umſtände kennenzulernen und bei der Bildung des Urteils zu verwer⸗ ten, die für die Aufklärung des Sachver- halts dienlich fein können, wäre ich Ih- nen, ſehr geehrter herr Rechtsanwalt, 05 Dank veryflichtet. wenn Sie mir enntnis von dem angeblich im Beſi der Kommiſſion begupſtcten ewe terial geben würden. Für eine möglichſt baldige Uebermittlung des Streitmaterials, insbeſondere für die Angabe der Anſchriften von Zeugen, die über den Reichstagsbrand ſachdienliche An— gaben machen können und verpflichtet oder be 1 keſchenen wie or dem Reichs⸗ gericht zu erſcheinen. wäre ich? San 0 väre ich Ihnen ſehr An Nomain Rolland Der andere Brief des Oberreichsanwalts iſt an den bekannten franzöſiſchen Schrift⸗ ſteller Romain Rolland gerichtet und hat folgenden Wortlaut:„Sehr geehrter Herr Romain Rolland! Ihr in der Reichs⸗ tagsbrandſache an den Herrn deutſchen Bot— ſchafter in Paris gerichtetes Schreiben vom 18. Juni 1933 iſt mir übermittelt worden. In ihm bringen Sie zum Ausdruck, daß alle Erkundigungen Ihnen keinen Zweifel daran geſtatten, daß die als Mittäter bei der Brandſtiftung im Reichstag beſchuldigten Bulgaren unſchuldig ſeien. Da ich wohl davon ausgehen darf, daß Sie glauben, für Ihre Annahme beweiskräftige tatſächliche Unterlagen zu haben, und da die deutſchen Unterſuchungsbehörden das allergrößte In— tereſſe daran haben, den Sachverhalt nach jeder Richtung reſtlos aufzuklären, und auch alle Beweiſe zu erheben, die etwa für die Unſchuld der Angeſchuldigten erbracht wer⸗ den können, wäre ich Ihnen zu beſonderem Dank verpflichtet, wenn Sie mir das in Ihrer Hand befindliche Material zur Verwer⸗ kung in dem anhängigen Verfahren baldmöglichſt zugängig machen würden. Soweit die Mitteilungen von zuſtändiger Stelle über den Wortlaut der beiden Briefe. Die Schreiben zeigen mit erfreulicher Deut⸗ lichkeit, daß Deutſchland nichts zu verheim⸗ lichen hat. Nun haben die ausländiſchen Ge⸗ rüchtemacher das Wort! Man darf geſpannt darauf ſein, wie die beiden Adreſſaten auf die Schreiben reagieren.„Heraus mit Eu— zem Flederwiſch!“ die als direkte Abſperrungsmaßnahmen an⸗ che ſind. Sie dürften von außerordent— licher Bedeutung nicht nur für den aſiatiſchen ſondern für den ganzen europäiſchen Wa⸗ renperkehr werden, da ſie die gänzliche Ein⸗ ſchränkung der chineſiſchen Einfuhr bedeuten. Geheime KPD⸗Zentrale ausgehoben Wichtiges Nachri tenmaterial beſchlagnahmt Berlin, 17. Auguſt. Das Geheime Staatspolizeiamt hat wie⸗ derum einen erfolgreichen Schlag gegen den illegalen kommuniſtiſchen Apparat geführt. In Verfolg der kürzlich vorgenommenen Feſt⸗ nahme des kommuniſtiſchen Spitzenfunktio⸗ närs Paul Pinnow gelang es, durch Aus⸗ 1 des bei ihm vorgefundenen Mate— rials den Nachrichten- und Sicherungsdienſt der KPD. in Berlin auszuheben, deſſen Leiter Pinnow war. Sechs Perſonen konnten dem Oberreichsan— walt vorgeführt werden, und weitere 12 ſind in Schutzhaft genommen worden.— Wie von unterrichteter Seite dazu mitgeteilt wird, wurde mit dieſem Material ein äußerſt wichtiger Fund gemacht. Die Aufgabe des Nachrichten- und Si⸗ cherheitsdienſtes der KPD. beſtand vor allem darin, die Anſchriften von Perſo- nen zu beſchaffen, die der Polizei noch nicht bekannt ind, um auf dieſe Weiſe den illegalen Apparat der KPD. immer wieder neu aufziehen zu können. Weiter fand man in dem jetzt beſchlagnahm— ten Material auch Aufſtellungen darüber, in welchen Wohnungen Sitzungen und Zuſam— menkünfte abgehalten wurden, ſowie kom— muniſtiſche Propagandaſchallplatten und photographiſches Material. Nazzia bei Königsberg Königsberg, 17. Auguſt. Die Staatspolizeiſtelle Königsberg in Ge⸗ meinſchaft mit Beamten der Landespolizei⸗ inſpektion Oſt und der 18. SS-Standarte unternahmen eine großangelegte Aktion im Kreiſe Labiau(Moosbruch), wo ſich ſtaatsfeindliche kommuniſtiſche Tätigkeit be— merkbar gemacht hatte. Sieben Ortſchaften des Kreiſes wurden durchſucht. Schußwaffen, Munition, Sprengſtoff, Hieb⸗ und Skichwaffen, Flugbläkter uſw. wurden in erheblichen Mengen vorge- funden und beſchlagnahmt. Vier Perſonen, die der KP als Funktionä⸗ re angehörten und ſich auch heute noch im kommuniſtiſchen Sinne betätigt haben, wur⸗ den feſtgenommen. Geheimdrutlerei in der Berghöhle Nürnberg, 17. Auguſt. Bei der Feſtnahme einer verdächtigen Per⸗ ſönlichkeit auf dem Bahnhof ſtellte ſich her⸗ aus, daß der Feſtgenommene nicht nur eine große Anzahl friſchgedruckter kommuniſtiſcher Flugblätter bei ſich trug, ſondern in ſeiner Hoſentaſche auch den Lageplan der entſpre⸗ chenden kommuniſtiſchen Druckerei beſaß. Die Aufzeichnung deutete auf eine Höhle hin, die ſich in der Nähe von Königſtein in der Oberpfalz befinden mußte. Eine Suchaktion nach dem unterirdiſchen Schlupfwinkel führte zum Erfolge. Am Ende der Höhle fand man in 10 Meter Tiefe den geſuchten Vervielfäl⸗ tigungsapparat. Kein Schuldennachlaß Kredite müſſen zurückgezahlt werden! Berlin, 17. Auguſt. Wie aus mehrfachen Zuſchriften von Kre— ditanſtalten zu entnehmen iſt, haben neuer⸗ dings in einzelnen Fällen Schuldner die Rückzahlung der ihnen gewährten Kredi⸗ te oder die Entrichtung der Zinſen für dieſe Kredite mit der Begründung abgelehnt, es ſeien ſeitens der Reichsregierung geſetzliche Maßnahmen über einen allgemeinen Schul⸗ dennachlaß oder einen Nachlaß von Zinſen zu erwarten. Eine ſolche Erwartung entbehrt, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, jeglicher Grundlage. Die zum Gegenſtand berechlig⸗ ter glagen gemachte Haltung einzelner Schuldner iſt nur geeignet, die allgemeine Kreditſicherheit zu erſchüttern und den von allen Seiten und mit Aufbietung aller Kräf⸗ te erſtrebten Wiederaufbau der Wirtſchaft ernſtlich zu gefährden. erer — Die Arbeitsſchlacht Der Reichspräſident an den Oberpräſidenten von Oſtpreußen. Königsberg, 17. Auguſt. Von dem gegenwärtig auf Gut Neudeck weilenden Herrn Reichspräſidenten iſt nach⸗ ſtehendes Telegramm eingelaufen: „Oberpräſident Koch, Königsberg! Für Ihre Meldung von der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit in der Provinz Oſt⸗ preußen danke ich Ihnen herzlich. In aufrichtiger Anerkennung Ihrer Arbeit beglückwünſche ich Sie zu dieſem ſchönen Erfolg auf dem Wege zur Geſundung unſeres Wirtſchaftslebens. Am Mittwochvormittag haben die letzten 2000 der in die Arbeitsfront eingereihten Erwerbsloſen mit einem Sonderzug Königs— berg verlaſſen. Oberpräſident Gauleiter Erich Koch war zum Abſchied auf dem Bahn— hof erſchienen. Danach ſprachen 38 ehemali⸗ ge Erwerbsloſe, nämlich je einer aus den 36 Kreiſen Oſtpreußens, im Oberpräſidium vor, um namens der von der Arbeitsloſigkeit Be— freiten dem Oberpräſidenten den Dank abzu⸗ ſtatten. Oberpräſident Koch hat an die Ve⸗ völkerung Oſtpreußens, an die Arbeiterſchaft und an die Behörden Aufrufe gerichtet, in denen er ſeinen Dank ausſpricht und zur Weiterarbeit auffordert. Erlaß über die Arbeitsbeſchaffung Berlin, 17. Auguſt. Der Präſident der Reichsanſtalt für Ar— beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche— rung hat an die Landesarbeitsämter und Arbeitsämter einen Erlaß über die Durch— führung der Arbeitsbeſchaffung gerichtet, in dem es u. a. heißt: Die mit dem neuen Arbeitsbeſchaffungs⸗ programm verfolgten Ziele, eine Enklaſtung des Arbeitsmarktes und eine vermehrte Be- ſchäftigung, können nur dann erreicht wer- den, wenn es gelingt, bei den Arbeiten des neuen Arbeitsbeſchaffungsprogramms im weitmöglichſten Umfange Neueinſtellungen zei erreichen. In Uebereinſtimmung mit dem i dem bisherigen Arbeitsbeſchaffungspro⸗ gramm gehandhabten Verfahren bitte ich, die Arbeitsämter anzuweiſen, darauf hinzuwir⸗ ken, daß die Zahl der vom Träger der Ar- beit bzw. Unternehmer zu beſchäftigenden Stammarbeiter auf das geringſte Maß be⸗ ſchränkt bleibt. Im weſenklichen wird man hierbei von einer Stammarbeiterzahl von 10 v. 9. der Geſamtbelegſchaft ausgehen können. Nach den Durchführungsbeſtimmungen ſind unter den Erwerbsloſen in erſter Linie! kinderreiche Familienernährer und langfri— ſtige Erwerbsloſe zu berückſichtigen. Bei gleichartigen Vorausſetzungen ſind die den nationalen Verbänden Angehörenden vor— weg zu berückſichtigen, und zwar wird hier— bei entſprechend den bekanntgegebenen Ein— ſtellungsgrundſätzen für Angehörige der na— tionalen Wehrverbände als Stichtag der Mitgliedſchaft der 30. Januar 1933 ange⸗ nommen werden können. Veſuch aus Amerila Amerikaniſche Führerinnen bereiſen Deutſch⸗ land. Berlin, 17. Auguſt. In Berlin trafen, aus Wiesbaden kom— mend, 42 maßgebende Führerinnen der amerikaniſchen Frauenbewegung unter Lei⸗— tung ihrer Präſidentin ein. Die amerikani⸗ ſchen Gäſte, die ſich auf einer internationalen Freundſchaftstour durch Europa befinden, waren bereits in England und Frankreich und haben in Deutſchland bis jetzt Köln und Wiesbaden beſucht. Die Damen waren von der Aufnahme und den Verhälkniſſen in Deutſchland ſehr erfreut. Nach Beſichtigung aller Sehenswürdigkeiten Berlins— die amerikaniſchen Gäſte bleiben bis zum 19. Auguſt in der Keichshaupkſtadt, beſuchen ſie noch Dresden, Prag, Wien, die Schweiz und kreten dann von Le Havre aus wieder die Rückreiſe nach Amerika an. Die amerikaniſchen Damen haben das Beſtreben, auf ihrer Reiſe recht viel zu ſehen und zu hö⸗ ren, um ein wahres Bild von den Verhält- niſſen in den einzelnen Ländern nach Ameri⸗ ka mitnehmen zu können. Aebertritt zur N9 d AN Jünf führende Sozialdemokraken. Brüſſel, 17. Auguſt. Fünf von acht Mitgliedern der ſozial⸗ demokratiſchen Parteileitung in Malme⸗ diy ſind aus der Partei ausgeſchieden und— wie die„Etoile Belge“ wiſſen will— zur NSDAP. übergetreten. Nach zuverläſſigen Informationen hat ſich der Bruch tatſächlich vollzogen. Zurzeit liegt aber noch keine offi⸗ zielle Beitrittserklärung vor. Der Bruch entſtand, weil zwei ſozialdemo⸗ kratiſche gerlentſaber aus Malmedy eine Gruppe Jerienkinder nach Deutſchland be⸗ gleitet halten, obgleich die Verſchickung von Ferienkindern nach Deutſchland im Rahmen der ſogialdemokralſſchen Bonkottpropaganda N N f b von der Brüſſeier Partenenung ausdrücklich verbolen worden war. Als die Partei Maßz⸗ nahmen ergriff, erklärten ſich noch drei an⸗ dere Malmedger Sozialdemokraten mit ihren beiden Parteifreunden ſolidariſch und verlie⸗ zen die Partei. Zwei von den fünf ausgeſchiedenen So⸗ zialdemokraten beſitzen Gemeinderats⸗ mandate, ſo daß die NSDAP., wenn der Uebertritt tatſächlich erfolgen ſollte, dem⸗ nüchſt im Gemeinderat von Malmedy ver⸗ treten wäre. Die Lage in Irland Wird General O' Duffy verhaftet? Dublin, 17. Auguſt. Im ganzen Freiſtaat hat bereits eine all⸗ gemeine Razzia nach Waffen eingeſetzt, die, wie man erwartet, zu zahlreichen Ver⸗ haftungen führen wird. Die Ereigniſſe ent⸗ wickeln ſich mit großer Geſchwindigkeit. Man hält es nicht für ausgeſchloſſen, daß noch vor Ende der Woche ein Hafkbefehl ge⸗ gen General O'Duffy und Mitglieder ſeiner Gruppe erlaſſen wird. General O'Dufſy hat ſich auf Intervention der Kirche hin entſchloſſen, den für den kom⸗ menden Sonntag anberaumten Kirch⸗ gang der Blauhemden abzuſa⸗ gen. Es ſollen ſtatt deſſen in jedem Diſtrikt Verſammlungen der Nationalgardiſten ſtatt⸗ finden, in denen nach einem Schweigen von zwei Minuten zu Ehren der verſtorbenen Na— tionalhelden eine Botſchaft des Führers der nationalen Garde verleſen wird. O' Duffy lehnt es ab, über den Inhalt dieſer Botſchaft bereits jetzt Angaben zu machen. Anklage gegen Machado Amerika anerkennt die neue Regierung Kubas. Waſhington, 17. Auguſt. Die neue kubaniſche Regierung wird von den Vereinigten Staaten als anerkannt bekanntgegeben. Die neue Regierung iſt be— ſtrebt, das Erbe des Regimes Machado— bekanntlich iſt Präſident Machado geflohen, möglichſt raſch und gründlich zu liquidieren. 99 iſt jetzt gegen den ehemaligen Präſiden⸗ ten und drei ſeiner Miniſter Anklage wegen Mordes und Unterſchlagung öffenklicher Gel- der erhoben worden. Außer Machado wer⸗ den von dem oberſten Gericht der Skaatsſe⸗ kretär 5 Rechtspflege Dr. Averhoff, der Staatsſekretär des Innern, Dr. Zubizarekta und Staalsſekretär Ferrara zur Verantwor- tung gezogen. Auch der Leiter der Polizei und der Bürgermeiſter von Havanna ſtehen unker Anklage. Die kubaniſche Preſſe beſchäftigt ſich mit der Frage, wohin der geflohene Präſident ſeinen endgültigen Wohnſitz verlegen wird, da man nicht annimmt, daß er auf Ja⸗ maika dauernd bleiben will. Die liberale Zeitung„Diario de la Marina“ behauptet in dieſem Zuſammenhang, Machado beab⸗ ſichtige, nach Deutſchland zu gehen. Eine deutliche Sprache Rede des Kultusminiſters Schemm auf der Weltlehrerlagung. Santander, 17. Auguſt. Auf der Weltlehrertagung in Santander überreichte der bayeriſche Kultusminiſter Schemm eine Rede, in der er u. a. aus⸗ führte: Das Werk des Reichskanzlers Adolf Hitler, deſſen Ziel die Zuſammenfaſſung al⸗ ler Kräfte des deutſchen Volkes zur Ueber⸗ windung der deutſchen Not ſei, habe lauten Widerhall und begeiſterte Zuſtimmung in den Seelen aller Deutſchen gefunden. So ſei es eine Selbſtverſtändlichkeit geweſen, daß ſich alle deutſchen Lehrerverbände ohne Aus⸗ nahme zu einem einheitlichen Deutſchen Er⸗ zieherbund, unter ſeiner, Schemms, Führung vereinigt haben, um durch ihre Erziehungs⸗ arbeit an der deutſchen Jugend mitzuhelfen an der Wiederaufrichtung des deutſchen Vol⸗ kes. Der freudige Wille zur kulturellen Zu: ſammenarbeik mit allen anderen Völkern ſei nur dann möalich und ſinnvoll. wenn Deutſchland als 1 und gleich ⸗ wertig im Rahmen der er angeſehen 11 5 Verſailles ſei unſer und det Wel Schickſal! Das gelte auch für die Arbeit der internationalen Lehrervereinigung, auch ihr Erfolg ſei an die ieee aller Völker, alſo auch des deutſchen Volkes, ge⸗ bunden. i Das einig gewordene Volk beweiſe ſeinen Villen 1 1 die Tat. Zwei Millionen Ar⸗ beitsloſe ſeien ſchon heute dem Arbeitsprozeß wieder eingegliedert und damit für das ſinn⸗ volle Leben gerettet— eine Erziehungstat im höchſten Sinne des Wortes, im Sinne des Lebens. Wer an dem Friedenswillen des neuen Deutſchland zweifle, der habe das Weſen des geeinten deutſchen Volkes nicht begriffen. Unerhört! Die deutſche Delegation war ſich nicht lan⸗ ge im Unklaren darüber, welche Delegations⸗ mitglieder den Deutſchen freundlich oder un⸗ freundlich gegenüberſtehen. Am unfreund⸗ lichſten habe ſich, wie dem„Fränkiſchen Volk“ berichtet wird, zur Ueberraſchung der Deutſchen aber die öſterreichiſche Vertretung gebärdet. Im Angeſicht der Delegierten aller Welt habe ſie u. a. Deutſchland als das Land hin⸗ geſtellt, das Bomben und Flugzeuge in Maſ⸗ ſen herſtelle, um den Frieden Europas zu ſtören. Deutſche Tagesſchau Neue Grußbeſtimmungen für die preußiſche Polizei. In einem Runderlaß gibt der preußiſche Miniſter des Innern einige Ergänzungen für die beſtehenden Grußbeſtimmungen für Schutzpolizei, Landjägerei und Kommu⸗ nalpolizei bekannt. Der einzelne Beamte in und außer Dienſt hat, wenn er ohne Kopfbe⸗ deckung iſt, im Stehen folgendermaßen zu grüßen: Grundſtellung, kurzes Heben des rechten geſtreckten Armes nach vorn ſchräg aufwärts, Fingerſpitzen der geſtreckten Hand etwas über Stirnhöhe, ſodann alsbaldiges Senken des Armes zur Grundſtellung. Sinn⸗ gemäß iſt der Gruß auch in der Ber ung auszuführen. Die förmliche Begrüßung einer Abteilung durch einen Vorgeſetzten erfolgt durch die Hinzufügung eines„Heil“ zur Anrede. Der Gruß wird von der ganzen Ab— teilung erwidert mit„Es lebe Deutſch⸗ land“. Der Autounfall des Adjutanten des Reichs⸗ kanzlers. Zu dem Autounfall des Adjutanten des Reichskanzlers, Oberleutnant Brückner, wird mitgeteilt, daß der Zuſtand des Oberleut⸗ nants Brückner, der ſich im Krankenhaus in Traunſtein befindet, den Umſtänden nach befriedigend iſt. Wie bereits gemeldet, ſind die Schweſter des Reichskanzlers, Frau Angelika Raubal, und deren Tochter Friedel nur leicht verletzt. Beſprechung über Bamtenfragen. Wie aus München gemeldet wird, emp⸗ fing der ſtellvertretendeßßührer der NSDAP, Pg. Heß, in Oberſalzburg den Lei⸗ ter der Beamtenabteilung der NSDAP. und Führer des Deutſchen Beamtenbundes, Pg. Neef, ſowie den Stabsleiter der Beamten⸗ abteilung, Pg. Reuſch, und den Haupt⸗ ſchriftleiter der Zeitung des Deutſchen Beam⸗ tenbundes, Pg. Reck. Sämtliche ſchweben⸗ den Beamtenfragen wurden eingehend er⸗ örtert. Auslands⸗Nundſchau Elſäſſiſche Wirtſchaft gegen Judenflüchtlinge. Wie der„Matin“ aus Nancy meldet, haben die Handelskammern von Straß⸗ burg, Kolmar und Metz in ſehr entſchie⸗ den gehaltenen Schreiben an den franzöſiſchen Miniſterpräſidenten gegen die Ueberfremdung der elſaß⸗lothringiſchen Wirtſchaft durch deut⸗ ſche Juden proteſtiert. Das Blatt veröffent⸗ licht den Wortlaut dieſer Schreiben, in denen übereinſtimmend feſtgeſtellt wird, daß es ſick um den Zuzug durchaus unerwunſchter eie⸗ mente handle, der durch Verwaltungsmaßnah⸗ men unterbunden werden mü d Schreiben der Metzer Hande es:„Man kann ohne jede Ue haupten, daß dieſe in höchſtem Ma erwünſchten Elemente eine wahrhafte Plage ge worden ſind für die ehrbaren franzöſiſchen Kaufleute.“ Gandhi faſtet wieder. Gandhi, der ſich ſeit einiger Zeit wieder im Gefängnis befindet, erfreut ſich, wie aus Bombay gemeldet wird, diesmal nicht der Sonderbehandlung, die man ihm in früheren Fällen als Staatsgefangener zuteil werden ließ. Er hat ſich nun dazu entſchloſſen, ſeine alte politiſche Waffe des Faſtens wieder an⸗ zuwenden, damit man ihm wieder die alten Vorrechte einräumt. Diesmal will er, wie er erklärte, auch durch die Todesgefahr ſich nicht davon abbringen laſſen, ſich weiter zu Gunſten der Kaſte der Unberührbaren betä⸗ tigen. Letzte Nachrichten Amtsenthebung. Göttingen, 17. Aug. Bürgermeiſter Dr. Warmbold wurde mit ſofortiger Wirkung ſeines Amtes enthoben. Es ſoll gegen ihn ein Diſziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienſt⸗ entlaſſung beantragt werden. Der Verkauf des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes an die Elektri⸗ zitäts⸗Aktiengeſellſchaft Mitteldeutſchland kam unter der verantwortlichen Mitwirkung von Dr. Warmbold zuſtande. Aufgrund der Er⸗ gebniſſe der von der NSDaAßq veranlaßten Nachprüfung erfolgte die Amtsenthebung. Gegen Vhiſektion an Tieren. Berlin, 17. Aug. Wie die Reichspreſſeſtelle der NSDAP mitteilt, wird durch einen Erlaß des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring die Viviſeltion an Tieren aller Art für das ge⸗ lamte preußiſche Staatsgebiet verboten. Hinrichtung. Altona, 17. Aug. An dem 34 Jahre alten Kaufmann Albert Friedrich Schmitz iſt am Mittwoch die Todesſtrafe durch Enthauptung vollſtreckt worden. Schmitz hatte in Elms⸗ 991 den Kaufmann Nikolaus Peterſen ermor⸗ t. Auf einer Bergtour vom Blitz gelötet. Bregenz, 17. Aug. Bei einer Tour auf die Hammerſpitze wurden die 20 Jahre alte Anna Einſtein aus Leupheim und ihr 14 Jahre alter Bruder von einem Unwetter überraſcht. Ein Blitz traf das Mädchen, das den Abhang hinuntergeſchleudert wurde und tot liegen blieb. Hut, Kleider und Schuhe waren vom Blitz zu kleinen Fetzen zerriſſen. Der Prozeß um den Bombenkoffer. Wien, 17. Aug. Wegen des Fundes, der am 12. Juni im Kaffeehaus„Produktenbörſe“ gemacht wurde, ſind acht Nationalſozialiſten unter Anklage eines Verbrechens gegen das Sprengſtoffgeſetz vor Gericht geſtellt worden. In der Verhandlung erklärte am Mittwoch ein Sachverſtändiger, der in der„Produ tenbörſe“ aufgefundene Koffer ſei als Bom⸗ be hergerichtet worden, die erhebliche Sprengwirkung erhalten konnte Die An⸗ klageſchrift behauptet, daß die Bombe von Mitgliedern einer SA-⸗Abteilung gelegt wor— den ſei. Es handle ſich um einen Einzelfall aus einer ganzen Reihe anderer gleichartiger alte die die Bevölkerung beunruhigen ollte. Der Mikado bei den jſapaniſchen Flotten⸗ manövern. Tokio, 17. Aug. Die großen Manöver der japaniſchen Hochſeeflotte, an denen über 100 Kriegsſchiffe teilnahmen, ſtehen vor dem Ab⸗ ſchluß. Den Höhepunkt der Uebungen wird eine fingierte Seeſchlacht bei den Bonin-⸗In⸗ ſeln im Südoſten der japaniſchen Hauptinſel bilden. Die Bedeutung, die man den diesjähri gen Flottenmanövern in Japan beimißt, wird durch die Tatſache unterſtrichen, daß der Kal ſer ſelbſt den Verlauf dieſer Seeſchlacht beob⸗ achten wird. Das vernebelte Tokio. Bei den großen japa⸗ niſchen uftmanövern wurde die Hauptſtadt Tokio, um ſie gegen Luftangriffe zu ſchützen, durch Militärflugzeuge in einen dicken Nebel⸗ ſchleier gehüllt. as letzte Ernteſuder Von Dr. Boetticher, Berlin-Südende. Der 160 0 gehört, trotz ſeiner pflichtmä⸗ ßigen Hitze, für das Bauernhaus zu den ar⸗ N ten Monaten, Das drückt ſich auch in einigen treffenden Arbeitsſprüchen aus: „Wer im Auguſt ſchläft, tut es auf ſeine Ko⸗ ſten“ oder:„Im Auguſt werden die Haus⸗ frauen zu Hausmägden“ Kein Wunder, denn das Landvolk iſt vollauf mit der Getreide⸗ ernte beſchäftigt. Darum hat der Auguſt den deutſchen Namen Ernting. Der Ernting iſt der Höhepunkt und der letzte Akt des Voll⸗ ſommers. 5 Das Sinnbild der Ernte iſt der Erntekranz oder auch die Erntekrone, geſchmückt mit bun⸗ ten Bändern, Raüſchgold, Fruchthalmen und Tannenzweigen. Mit beſonderer Feierlichkeit wird die Erntezier mit dem letzten Fuder eingeholt. Auch der Kornwagen ſelbſt mit Laub und Blumen geſchmückt, und auf ihm ſitzt ſingend und johlend das frohe Volk der Schnitter und Binderinnen, die nun ihre ſchwerſte Zeit hinter ſich haben. Dem Fuder gehen einige Knechte peitſchenknallend voran. Die Pferde ſind mit Bändern und Blumen geſchmückt; alle Pferde, die der Bauer hat, werden dem letzten Fuder vorgeſpannt, denn es iſt ſehr hoch geladen und mit dem ganzen Schnittervolk beſetzt. Das Anſpannen aller Pferde ſoll ſymboliſch das Gewicht des Vegetationsgeiſtes ausdrücken, den alle ver⸗ fügbare Zugkraft kaum von der Stelle be— wegen kann; ſo wünſcht und erwartet man, daß er ſich in der Schwere und Fülle der Garben bei der nächſtfolgenden Ernte be⸗ währe. Vielfach, beſonders in Weſtfalen, iſt auf dem letzten Kornwagen auch der ſogenannte Härkelmai untergebracht. Wenn alles Ge⸗ treide geſchnitten und ingarben gebunden auf die Wagen geladen iſt, werden mit einer großen Ziehharke die zerſtreut liegenden ein⸗ zelnen Halme zuſammengerecht. Dieſes„Haär— kelſe“(Nachgeharkte) birgt den heimzufüh⸗ renden Korngeiſt, den Schöpfer und Förde⸗ rer ferneren Ackerſegens. In Weſtfalen ſteckt man am Schluß des Mähens einen mit Bändern und Aehren geſchmückten Buchen⸗ oder Birkenaſt aufs Feld. Dieſer wird mit dem Nachgeharkten auf das letzte Fuder ge⸗ hoben und heimgebracht. Hiervon erhält der grüne Aſt, der das Fuder ziert, die Benen⸗ nung Harkelmai. Dieſer Name geht ſodann auf den Akt des Abmähens der letzten Frucht auf dieſe ſelbſt(den Harkelmai mähen) und auf das letzte Erntefuder über. Die Mägde ſetzten ſich mit dem Erntekranz zu dem Här— kelmaibom auf den Wagen. Man führt das letzte Fuder gern um das Dorf herum, wenn es geht, auch um den Hof oder das Haus. Naht ſich der Wagen der Einfahrt zum Hofe, ſo muß ihm der Bauer ehrerbietig entgegen— kommen und den Schnittern einen Trunk entgegenbringen, andernfalls ſie das Recht haben, ihm die Kohlköpfe im Garten abzu⸗ ſchneiden. Das letzte Erntefuder, das den Erntekranz heimbringt, wird gekrönt durch eine Feſtlich⸗ keit, die Bauer und Bäuerin ihren Leuten veranſtalten. Das Erntefeſt wird je nach Landſchaft und Brauch begangen, aber über⸗ all kommt die Schickſalsverbundenheit, die Arbeitsgemeinſchaft und Hausgemeinſchaft e Arbeitgeber und Arbeitnehmer in inniger Weiſe zur Geltung. Zur Ernte ge⸗ hört der Tanz, der ſich an die Ueberreichung der Erntekrone an die Gutsberrſchaft an⸗ ſchließt. Die Muſik ſpielt die erſte Tanzweiſe auf; der Gutsherr engagiert die erſte Vor⸗ binderin, der Großknecht die Gutsherrin. Dann drehen ſich Jung und Alt im Tanze, und das von der Gutsherrſchaft geſpendete Erntebier“ fließt zur Feier des Tages recht⸗ ſchaffen. Dies„Kranzelbier“ im Anſchluß an das letzte Erntefuder iſt der Vorläufer des am Abſchluß der geſamten Ernte gefeierten Erntedankfeſtes. Alter, ehrwürdiger Brauch den wir pfle⸗ gen und in Ehren halten wollen, denn er iſt wie viele andere eine der tiefen Wurzeln, mit denen wir in unſerer heimatlichen Erde hineinwachſen und die uns mit den Urkräf⸗ ten unſerer Ahnen verbinden. Der Reichs⸗ bauernführer Darre hat dem deutſchen Bau⸗ erntum das Wort und den Wert vom„Blut und Boden“ ins Herz geſprochen. Das Ern⸗ tefeſt ſteht im engſten Zuſammenhang mit dem Boden, aus dem es entſproſſen iſt, wie der Bauer ſelbſt. Vom alten Fritzen Zum Todestage des großen Königs am 17. Auguſt Iſt der Name„Friedrich der Große“ einer der leuchtendſten der Weltgeſchichte, ſo iſt die Bezeichnung„der Alte Fritz“ vielleicht der höchſte Ehrentitel ſeines Trägers, denn in ihm ſpiegelt ſich das Beſte wider, was ein Fürſt und Führer erreichen kann: die Liebe ſeines Volkes und die ſeeliſche Ge⸗ meinſchaft mit ſeinem Volke! Fridericus war in der Tat ein geliebter Vater der Seinen, und daß dieſe einen tief⸗ gehenden Reſpekt vor dem Landesherrn hat⸗ ten, gab dem ſchönen Verhältnis einen höhe— ren Rang und eine tiefere Bedeutung! Sonſt war dieſe ſoziale Beziehung gegründet auf dreierlei: auf die in Krieg und Frieden be⸗ ſtehende Notgemeinſchaft, auf die verant⸗ wortungsbewußte Geſinnung des Königs und auf die Unverdorbenheit ſeines Volkes! Sehr nachdrücklich beſchäftigte ſich Fried⸗ rich mit der wirtſchaftlichen Lage ſeiner Un⸗ tertanen. Es iſt rührend zu ſehen, wie der König nicht nur über die hohe Politik und über die großen Finanzfragen Tag und Nacht nachſann, ſondern mit welchem tiefen Verſtändnis er auf die kleinen und doch ſo inhaltsſchweren Einzelheiten bürgerlicher und bäuerlicher Wohlfahrt einging. Die Frage, weshalb dieſer oder jener Acker nicht hebaut ſei, weshalb jener Handwerker oder Kaufmann nicht mehr Angeſtellte beſchäfti⸗ gen könne, beſprach er eingehend und oft leidenſchaftlich mit dem Unternehmer. Es waren altpreußiſche Gründlichkeit und Wirt⸗ ſchaftsſinn, die ihn unwichtige Fragen über⸗ haupt nicht kennen ließen!— Und— ver⸗ band ihn Sorge und Arbeit mit dem ihm vertrauten und ihm vertrauenden Volke, ſo zeichnete ihn auch Verſtändnis für deſſen Freuden, für ſeinen beſcheidenen Lebens⸗ genuß und für ſein Lachen aus.— Schlag⸗ fertigkeit liebte der geiſtreiche Mann an den Seinen, auch wenn der Spaß einmal auf ſeine eigenen Koſten ging, und„in puncto Humor“ war er ſelbſt ein Original. In ſei— nen Entſcheidungen, Anmerkungen und Gloſſen gibt er ſich oft geradezu„berlin'ſch“! Dem Magazinverwalter Zorn bei dem„Ta⸗ baks⸗Exportations-Magazin“ zu Halle er auf ſeine Bitte um Erteilung des Titels „Kal. Kommiſſionsrat“ antworten. er wolle i 8 5 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) a 5 f 124 „Im Herbſt läßt du hier eine Schneiße ſchlagen, Ruppert, und neue Steine ſetzen!“ befahl Henning. „ iſt gut, Herr!“ antwortete der Jäger. mein' ich, wir laſſen den Grund und kehren um. Es zieht ein Wetter auf.“ Henning blickte nach dem Himmel und ſah die ſchwarze Wolkenwand zwiſchen den regungsloſen Bäumen. Er wandte das Pferd, und ſo ritten ſie denſelben Weg wieder zurück. Sie trieben die Tiere an. Aber ehe ſie aus dem Walde kamen, fielen ſchwere Tropfen, und der Donner grollte über der Rotacker⸗Wand. Das Tal war in fahlgelbes Licht getaucht. Eine kurze Strecke unter ihnen lag die Mühle. Rotacker gab dem Rappen die Sporen und ſprengte quer über die blumigen Bergwieſen zur Mühle hinunter. Ruppert folgte ihm Gerade, als die beiden Reiter in das offene Hoftor der Mühle einbogen, flammte ein Blitz nieder. Die Pferde ſcheuten hoch. Hinter den Reitern ſtürzte eine der alten Pappeln zuſammen. Die Männer hielten die Pferde nieder und ſprangen aus dem Sattel. Sie fanden unter dem Wagenſchuppen Schutz vor dem herabſtrömenden Regen. „Das iſt noch gut gegangen“, lachte Rotacker und wiſchte ſich die Regentropfen aus dem Geſicht. Der Regen ſchüttete von den Dächern, klatſchte auf den Hof und ließ auf den braunen Pfützen Blaſen auf⸗ ſpringen. Hinter dem halb geöffneten Scheunentor ſtanden ein paar Knechte und guckten neugierig nach den beiden Reitern unter dem Schuppen. Der Hund lag in der Hütte und knurrte leiſe die Fremden an. Da wurde die Haustür des Wohnhauſes geöffnet, und eee Neun Jahre in der Wildnis Die Abenkeuer eines deutſchen Jorſchers. Aus Guayaquil berichtet die Zeitung„El Telegrafo“ von einem deutſchen Chennker und Forſcher Dr. Huth der nach neunjäh⸗ rigem abenteuerlichen Leben in der Wildnis des Amazonen⸗Strom⸗Gebietes in der Hauptſtadt Ekuadors angekommen iſt, und gibt über die Abenteuer des Forſcheers einen zwei Seiten füllenden Bericht, für deſſen Richtigkeit dem genannten Blatt die volle Verantwortung bei ber Wiedergabe des fol⸗ genden Auszuges überlaſſen bleiben muß: Huth war Mitglied der großen wiſſen⸗ ſchaftlichen Expedition, die 1924 unter der Führung des Wiſſenſchaftlers De. Otto Schulze von Deutſchland aufbrach, um die Heileigenſchaften der tropiſchen Pflanzen zu ſtudieren. Unter vielen Schwierigkeiten über⸗ querte die 24 Teilnehmer umfaſſende Ex⸗ vedition zunächſt das jetzt durch den Krieg ihn gegen Erlegung der Gebühren zum „Geh. Tobacks-Rath“ ernennen, und einem Grafen M., der eine Bürgerliche heiraten wollte, antwortete er auf das entſprechende Geſuch:„Ich bekümmere Mir nicht um Seine amours!“ Auf„Frozzeleien“ verſtand ſich der König überhaupt recht gut. So be⸗ ſchied er den Präſidenten von Loeben auf ſein Geſuch um „Damit zihet man 24 Canonen fort. Ein preſident iſt für ſolch Schwehren Transport nicht wichtig genug. Loeben ſoll 8 Pferde haben, und wann er corpulenter wirdt, 10 bis 121“ Friedrichs Vaterliebe zu ſeinem Volke wi⸗ derſpricht es keineswegs, daß er ein ſehr genauer Rechner und Hauswirt war; im Gegenteil, er ſparte ja für den Wohlſtand des Landes! Doch konnte er auch mal recht grob werden, wenn er anderer Meinung war als zum Beiſpiel eine unterſtellte Be— hörde. Als die Potsdamer Stadtverwaltung um Beihilfe zur Bezahlung einer Kriegs- kontribution bat, beſchied er in hanebüchener Kürze:„Sie mögen ſehen, wie Sie die Schulden bezahlen. Ich werd' das liderliche Geſindel nicht einen Groſchen geben!“ Solche Grobheit iſt Abwehr, nicht Herzloſigkeit. Stets ſagte er:„Nur drückt ſie(die Unter⸗ tanen) nicht.“ Als ein Offizier einen Stück⸗ knecht(Artillerie-Troßhelfer) mißhandette, bekam er den„ſozialen Zorn“ des Königs zu ſpüren:„Da meine Armee aus lauter Menſchen beſteht, Ihr aber ein Unmenſch ſeid, ſo ſeid Ihr hiermit weggejagt. Bezohlt dem Knechte 50 Thaler für ſeine Schmer⸗ zen! Und nun ſchert Euch zum Teufel!“ Der Philoſeyph von Sanssouci war ein Freund des erebens. Niemand hat ſchwo⸗ rer an der Notwendigkeit ſeiner Kriegsfüh— rung getragen als er ſelbſt, wie er ja auch alle ſeine Feldzüge an vorderſter Front mit— gemacht hat, was damals noch möglich und zweckmäßig war.„Welche Opfer an Men⸗ ſchen, welche entſetzliche Schlächterei!l Man muß ſich ein ehernes Herz anſchaffen!“, io ſchreibt er an ſeine Schweſter Wilhelmine! Dennoch: die Pflicht ruft und der Monarch bekennt ſich zu ihr. 8 Henning ſtumm. 38 zudem bald vorüber ſein.“ Ihr kämt mit ins Haus.“ „Aber jetzt blieb. und öffnete eine Tür. „Tretet ein, Herr!“ bewegten ſich lautlos. genau, Müller!“ die breite Geſtalt des Müllers erſchien auf der Schwelle. Er nahm einen leeren Sack über den Kopf und ſprang in langen Sätzen über den Hof zum Schuppen. Er grüßte „Kommt hinüber in das Haus, Herr! Man ſoll von mir nicht ſagen, daß ich Euch während eines Unwetters wie einen Landſtreicher auf dem Hofe hätte ſtehen laſſen.“ „Wir ſind im Trockenen, Müller! „Man kann's nicht wiſſen, Herr!'s wär' ſchon beſſer, „s wär' ein ſeltſam Ding, wenn ich bei Euch zu Gaſt wär'— ſagtet Ihr das nicht einmal, Müller?“„Du— du haſt ihn willkommen geheißen? Weiſ' ihn Finſter antwortete Gebhardt:„Ich lad' Euch nicht zu Gaſte. Aber ich möchte Euch gewähren, was ich dem arm⸗ ſeligſten Tropf bei ſolchem Unwetter nicht weigern würde.“ „Gut denn, Müller!— Ich will Euch nicht kränken. Muß mir's vielleicht zur Ehre anrechnen, daß Ihr Euch ſelbſt durch den Regen zu mir bemüht habt! Geht voran!“ Sie ſprangen beide durch den Regen nach dem Hauſe, während Ruppert unter dem Schuppen bei den Pferden Gebhardt führte den Herrn durch den weiten Hausflur Es war dämmerig in der großen, dunkel getäfelten Stube, die von einem behaglichen Wohlſtand zeugte. In einem breiten Lehnſtuhle am Fenſter hockte eine alte Frau. Sie hielt die Hände im Schoß gefaltet, und ihre Lippen „Sitzt nieder, Herr!“ ſagte der Müller.„Ich bitt' Euch nur, erlaßt mir das Willkommen!“ Henning lachte.„Ich nehm's mit der Form nicht ſo Da löſte ſich aus der Tiefe der Stube eine lichte Geſtalt und kam auf Rotacker zu. Linda Gebhardt neigte ſich vor ihm und ſtreckte ihm ſchüchtern die Hand hin. „Seid willkommen, Herr!“ ſagte ſie leiſe. Eine ſchartige Stimme gellte durch den Raum. „Wer iſt's, Gebhardt?“ der Müller. „Es iſt der Rotacker?“ Das Wetter wird rettet.“ „Schweigt!“ Des Müllers Alten erſtickten Mühle bin ich!“ einen kgl. Vorſpann-Paß: Henning wandte den Kopf. geſtanden und ſtützte ſich ſchwer auf die Armlehnen des Stuhls. Henning ſah zwei glanzloſe, tote Augen. „Der Burgherr iſt's, Großmutter!“ antwortete zögernd Rotacker! ſchlug auf den Tiſch nieder. in einem unverſtändlichen Murmeln. Gebhardt packte die Frau am Arm. „Daß Ihr's wißt, Großmutter! zwiſchen Bolivien und Paraquay vielveſpro⸗ Hoch Chaco⸗Gebiet und wanderte über das ochplateau von Peru in das Gebiet des Amazonas. In den tropiſchen Urwäldern hatte die Expedition ſehr unter Krankheiten zu leiden, von denen eine beträchtliche An⸗ 0 Teilnehmer befallen wurde, ſo daß chließlich nur noch elf Expeditionsmitglieder den Weg durch die Amazonasurwälder fort⸗ ſetzten. Die Forſcher verbrachten einige Zeit bei den verſchiedenen Stämmen des Amazonen⸗ gebietes und erfreuten ſich vor allem der Freundſchaft und Zuneigung der Ocainas. Auf dem Weitermarſch in das Gebiet von Paſtaza kam es unter den Expeditionsteil⸗ nehmern zu einer Uneinigkeit, die dazu führte, daß Dr. Schulze und Huth allein die Expedition fortſetzten, während die übrigen Mitglieder umkehrten. Huth und ul wurden eines Tages von Boras überfallen, in deren Lager geſchleppt und an Baum⸗ ſtämme gefeſſelt. Huth mußte zuſehen, wie ſein Gefährte Schulze in grauſamſter Weiſe zu Tode gemartert wurde. Dabei will Huth — wie es in der Zeitung„El Telegrafo“ heißt— in Ohnmacht gefallen ſein. Als er wieder zum Bewußtſein kam, habe neben ihm eine junge Wilde gehockt, die ihm ver⸗ ſtändlich machte, daß er durch ſie gerettet worden ſei, weil ſie ihn zu heiraten wünſche. Die Heirat wurde auch vorgenommen un— ter Teilnahme des ganzen Voras-Stammes. Der jungen Wilden wurden als Zeichen des Abſchiedes vom Mädchentum die Augen⸗ zähne entfernt. Huth lebte nun ein verhält⸗ nismäßig primitives aber doch angenehmes Leben, das er vor allem zur Fortſetzung ſeiner wiſſenſchaftlichen Forſchungen be⸗ nutzte, wobei ihm ſeine junge Frau wert⸗ volle Dienſte leiſtete. Auch durch den freund⸗ ſchaftlichen Umgang mit den Medizinmän⸗ nern und Häuptlingen der Amazonas-Wil⸗ den konnte Huth ſein Wiſſen über die Heil⸗ kraft der tropiſchen Pflanzen bereichern. Schließlich fühlte Huth ſich ſicher genug, um die Flucht zu wagen, die ihn dann durch die Urwälder nach Ekuador in die Hauptſtadt Guayaquil führte. Ob er jetzt ſchon nach Deutſchland zurück⸗ kehren wird oder noch einmal zu wiffen⸗ ſchaftlichen Forſchungen in die Wildnis zu⸗ rückkehrt, hat Huth noch nicht entſchieden. Sport in Kürze Walter Sawall beſtritt ſein erſtes Rennen nach ſeiner Krankheit am Sonntag in Halle, wo er das„Goldene Rad“ im Geſamtergeb⸗ nis mit 74.930 Kilometer vor Prieto, Neu⸗ ſtedt, Schindler und Horn gewann. Ein internationaler Leichtathlekit-Klub⸗ kampf ging in Stuttgart in Szene. Der B. Stuttgart ſchlug den FC. Zürich mit 5755 Punkten und revanchierte ſich für die Nie⸗ derlage im Vorkampf.„ Die beſten Kunſtturner der DT. die in der ſogenannten„Deutſchlandriege! zuſam⸗ mengefaßt ſind, wurden für den 26. Auguſt zu einem Schauturnen nach Baden-Baden eingeladen. a Anläßlich der Saarkundgebung, die am 27. Auguſt am Nationaldenkmal auf dem Niederwald ſtattfindet, geht auf der„Horſt⸗ Weſſel⸗Kampfbahn“ in Bingen eine Sport⸗ veranſtaltung in Szene, in deren Mittelpunkt ein Fußballtreffen zwiſchen dem Saargebiel und Main⸗Heſſen ſteht. Außerdem findet während der Feier auf dem Rhein eine Auf⸗ fahrt von 1000 Paddlern des Oberrhein: und Mainkreiſes ſtatt den du in die Stube geführt haft, Die Greiſin war auf⸗ Sag, Gebhardt, iſt es der „Gewiß bin ich ein Rotacker!“ rief Henning. „Dann ſei verflucht!“ ſchrie die Alte. 5 „Großmutter!“ Linda legte ihren Arm um die Greiſin. von dir, den hochedlen Herrn, ehe er——“ „Schweigt ſtille!“ fuhr der Müller dazwiſchen. „Großmutter“, ſchmeichelte das Mädchen,„ich muß dem Herrn ja dankbar ſein, er hat mich vor den Wölfen er⸗ Die Alte lachte höhniſch.„'s wär' beſſer, die Wölfe hätten dich zerriſſen, als daß—“ Stimme klang rauh, und ſeine Fauſt Die keifenden Worte der Der Herr auf der „Warum das Gezeter, Müller?“ lachte Rotacker.„Seht, der Himmel klärt ſich auf. Ich werd' in den paar Regen⸗ tropfen nicht erſaufen.“ Er nickte dem Mädchen zu und ging ſporenklirrend aus dem Hauſe.— 1 Der Mai ſpendete Henning und Berbe liefen durch den Wald. Sie hielten ſich wie Kinder an den Händen. Oder ſie ſaßen auf luftiger Höhe oder lagen im blumigen Graſe. Sie redeten nicht viel. Jeder war glücklich durch die Nähe des anderen. 1*. Tage voll Glück und Sonne. (Fortſetzung folgt.) * e Ear d Teide des Ar z 0s V0 Ae 5 DES SOHNS VON NAPOLEON. OMAN VON A. HOH NER- GRE FEE . Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 41 Nachdruck verboten. „Ich kann nicht Lebewohl ſagen“, flüſterte er leiden⸗ ſchaftlich,„ich muß wenigſtens hoffen dürfen, und unſer Ahſchiedswort ſoll heißen: Auf Wiederſehen!“ Sie entzog ihm ihre Hand, und leiſe ſprach ſie nach: „Alſo gut, auf Wiederſehen! Unſer Haus ſteht jedem gern offen. Und haben Sie Dank!“ Sie drückte die Roſen feſt an ſich und lief ins Haus. Er konnte es nicht ſehen, daß ſie hinter der Tür ihres Zimmers ſtehenblieb und bitterlich weinend in die dunkle Nacht hinaushorchte, in der ein Hufſchlag bald in der Ferne verklang. In dieſer Nacht ging Roſe nicht zu Bett. Sie ſaß in dem Lehnſtuhl am offenen Fenſter und dachte zum erſten Male in ihrem jungen Leben ernſthaft über ihre Zukunft nach. Es wurde ihr plötzlich klar, daß dieſer fremde Mann einen ungeheuren Einfluß auf ſie hatte. Sie ſtand dem großen Rätſel gegenüber, das alle Menſchen zu löſen haben. Und da wußte ſie, daß ſie den ehrenhaften Leopold Koller niemals würde lieben können. „Gleich in aller Früh werde ich mit Vater reden“, dachte Roſe.„Den Herrn Koller kann ich nicht heiraten. Ich müßte ja immer an den andern denken. Und wenn der andere gar nimmer kommt, ſo will ich überhaupt nicht heiraten, ſondern beim Vater bleiben.“ Roſe ſeufzte ſchwer. Doch gleich darauf huſchte ein Lächeln um ihren Mund. „Er wird aber wiederkommen, der Unbekannte! Be— ſtimmt! Wird mit Vater reden und ihm alles ſagen. Und dann wird alles, alles gut ſein!“ Sie träumte vor ſich hin, den glänzenden Traum der Jugend vom Glück, bis die Sonne ihre lichten Strahlen durchs Fenſter warf. Da war ſie ſofort munter und lachte dem neuen Tag zu. Sie zog ſchnell das blaßblaue Kleid aus und ſchlüpfte in ihr weißes Morgengewand mit den roſa Schleifen. Dann machte ſie ſich fertig und lief hinüber ins Wohnzimmer, um den Kaffeetiſch zu decken. Der Vater war ein Frühaufſteher. In der Küche rumorte die Kathi. Roſe hörte Geſchirr klappern, und der würzige Duft des Kaffees durchzog den Raum. Das Mädchen ſetzte ſich an den Tiſch und wartete. Hathi ſteckte manchmal den grauen Kopf zur Tür herein, um zu ſehen, ob Herr Demareau immer noch nicht da ſei. Aber nichts regte ſich im ganzen Hauſe. Als es ſieben Uhr ſchlug, erfaßte Roſe eine ſtarke Unruhe. „Könnt' doch ſein, daß dem Herrn Vater nicht gut iſt“, ſagte ſie,„ich werd' einmal nachſchauen.“ Die alte Frau wurde ſeltſamerweiſe plötzlich von einer jähen Angſt befallen. „Geh net allein, Roſerl“, ſagte ſie,„ich komm' ſchon mit.“ Eine Minute ſpäter ſtanden ſie beide vor der Tür zu Herrn Demareaus Zimmer. Roſe wußte, daß der Vater es nicht liebte, wenn man ſo ohne weiteres bei ihm ein⸗ trat. So klopfte ſie leiſe. Einmal— zweimal... „Herr Vater“, rief das Mädchen ängſtlich. Und da ſich immer noch nichts rührte, drückte Roſe die Klinke nieder und öffnete die Tür. „Jeſſas“, ſagte die Kathi,„der Herr Vater hat ja das Licht brennen laſſen!“ Da war Roſe ſchon an ihr vorüber und ſtürzte auf den Seſſel zu, in dem der alte Herr, ſcheinbar friedlich ſchlum⸗ mernd, ſaß. „Herr Vater“, ſagte ſie nochmals mit halber Stimme, wie gelähmt von einem plötzlichen Ahnen. Denn dieſes ſtille Geſicht war anders geworden in dieſer Nacht. Roſe neigte ſich über den Sitzenden. Da wehte etwas an ſie heran, eine unbeſchreibliche, eiſige Kälte. „Kathi“, ſtammelte das Mädchen,„um Gottes willen, Kathi!“ Die alte Dienerin war ein reſoluter Menſch und ge— wohnt, dem Leben ins Geſicht zu ſehen. Sie hatte mit einem einzigen Blick die Wahrheit erfaßt. Aber wie ſie die furchtbare Wahrheit dieſem jungen, ahnungsloſen Ge⸗ ſchöpf mitteilen ſollte, das nun auf der ganzen Welt nie⸗ manden mehr beſaß, das wußte auch die alte Kathi nicht. Sie war ſelbſt ſo tief erſchüttert durch die traurige Tat⸗ ſache, daß Herr Demareau tot ſei, daß ſie gar keine Worte fand. Eine Minute ſpäter hatte Roſe das Furchtbare erfaßt. Es war ganz unglaublich, wie dieſes halbe Kind in dieſen ſchrecklichen Augenblicken die äußere Faſſung wahrte. Wie aus weiter Ferne vernahm ſie, daß der Arzt etwas von einem Schlagfluß ſprach und daß der Tod wohl ſchon ſeit Stunden eingetreten ſei. Sie antwortete auf keine der vielen Fragen, die an ſie gerichtet wurden, und als der Arzt ſagte:„Demoiſelle, da liegen beſchriebene Papiere am Schreibtiſch. Nehmen Sie dieſelben an ſich!“, da griff ſie mechaniſch nach den Papieren. Die Zeit ging hin, Roſe merkte es nicht. Die Kathi kam oft ins Zimmer und ſah nach ihr. Sie ſtellte auch allerhand Fragen an ſie nach Papieren, Dokumenten und Geld. Wozu brauchte man das alles? Roſe wußte von gar nichts. „Na, dann iſt's ja ein Glück“, ſagte die Kathi,„daß ich den Buben vom Nachbarn in die Stadt geſchickt habe zum Herrn Koller. Ich habe mir gedacht, da muß ein Mann her. Und ich habe ja geſehen, daß der Herr Vater geſtern ſehr gut war mit ihm!“ „Ja“, ſagte Roſe,„iſt ſchon recht, iſt alles recht!“ Dann ſaß ſie wieder reglos da und ſah ins Leere. Sie hörte gar nicht, daß drunten ein Wagen vorfuhr, daß die Kathi mit jemandem ſprach. Erſt als ganz leiſe an die Tür geklopft wurde, ſchrak ſie auf. Unwillkürlich erhob ſie ſich, denn da ſtand auf einmal neben Herrn Leopold Koller eine ſtattliche, alte Frau mit ſchneeweißem Haar. Es war ſeine Mutter, Frau Babette Koller, beklannt am ganzen Kohlmarkt als die tüchtigſte Geſchäftsfrau und liebevollſte Mutter. Nach dem, was ihr geſtern in ſpäter Abendſtunde ihr Sohn noch berichtet hatte, erſchien es der reſoluten und warmherzigen Frau als das einzig Natürliche, daß ſie nun ſofort mit ihrem Sohne zu der völlig Verwaiſten hinausfuhr. Sie fand den richtigen Ton, um dieſes ganz verſteinerte Kind allmählich aus der Erſtarrung zu wecken und in ihren Armen brach das Mädchen endlich in erlöſendes Schluchzen aus. Leopold ſah unterdeſſen im Schreibtiſch nach den Schlüſſeln zur Geldlade, zählte Roſe einen größeren Be— trag vor und erbot ſich, alles zu ordnen. Seine Mutter ging zu Kathi in die Küche und beſprach mit ihr, was nun zu geſchehen habe. Ihr Sohn mußte natürlich am Abend in die Stadt zurückkehren, aber es erſchien ausgeſchloſſen. daß die junge Waiſe hier in dem Hauſe allein zurückblieb. „Wenn es dir recht iſt, Roſerl“, ſagte Frau Koller,„ſo bleibe ich bei dir da heraußen, bis das Begräbnis vorüber iſt. Ich habe der Kathi ſchon geſagt, daß ſie mir ein Bett zurechtmachen ſoll.“ Roſe war ehrlich dankbar. Dieſe gütige, kluge Frau tat ihr ſo wohl. Mit einer jähen Bewegung ergriff ſie ihre Hand und küßte ſie.„Sie ſind ſo gut zu mir!“ „Iſt'za ſchon gut, Kindl! Aber was haſt denn da vor dir liegen, Roſerl? Haſt einen Brief bekommen?“ „Ich weiß nicht“, entgegnete Roſe.„Es ſind Papiere, die mir der Doktor gegeben hat, vom Schreibtiſche des Vaters!“ Leopold trat hinter ihren Stuhl. Die junge Mädchen⸗ ſtimme ſchwantte ſchon wieder bedenklich. „Soll ich's vorleſen?“ fragte er.„Oder glauben Sie, daß da ein Geheimnis...“ „Aber nein“, wehrte Roſe ab,„ich könnte es ja gar nicht leſen. Mir tun die Augen ſo furchtbar weh. Ich bin ſo verzweifelt!“ a „Dann werden wir ſie halt miteinander leſen“, be⸗ ruhigte ſie Leopold und ſetzte ſich zu dem Mädchen. Die Mutter hatte dem jungen Paare gegenüber Platz genommen. In die tiefe Stille dieſes Hauſes hinein klang jetzt nur das einförmige Ticken der Uhr und dann die tiefe Männerſtimme, die begann: „Ich ſchreibe dieſe Zeilen, weil ich das ſonderbare Gefühl habe, als ſtände ich vor einer großen Reiſe. Auf der ganzen Welt habe ich nichts als Dich, mein geliebtes Kind. Geſorgt iſt für Dich gut. Beiliegend findeſt Du das Verzeichnis meines Vermögensſtandes und meines Beſitzes. Es iſt genug, um Dich vor allem Mangel zu ſchützen. Was mich jedoch mit ernſter Sorge erfüllt, iſt die völlige Vereinſamung, in der Du zurückbleiben ſollteſt. Und Du biſt erſt ſiebzehn Jahre, Roſerl! So bitte ich Dich, nimm die Hand, die ſich Dir in dieſem Augenblick bietet! Es iſt ein ehrenhafter, kluger und gütiger Mann, der Dich zur Frau begehrt. Er iſt ein Menſch, zu dem jede Frau mit Liebe und Achtung auf⸗ blicken kann...“ Leopold hielt jäh inne. In ſein hübſches, ehrliches Geſicht ſtieg ein leichtes Rot. Befangen blickte er auf das Mädchen, das, den Kopf in die Hände geneigt, leiſe zu weinen begann. „Roſerl“, ſagte er endlich,„können Sie ſich denken, wen der Herr Vater gemeint hat mit dieſen Worten?“ Er bekam keine Antwort. „Aber Demoiſelle, weinen Sie nicht gar ſo ſehr! Leſen Sie vielleicht ſelber, was der Hezz, Vater ſchreibt. Es iſt ſozuſagen ſein letzter Wille!“ Aber Roſe Demareau ſchüttelte nur den Kopf. Schatten⸗ haft kam ihr das Erinnern an die paar glückſeligen Mi⸗ nuten, die ſie neben dem unbekannten Reiter erlebt hotte. Das Schweigen im Zimmer wurde drückend. Da faßte die alte Frau einen Entſchluß. Raſch zog ſie das Papier an ſich und ſagte reſolut: „Leſen muß man, was der Herr Vater geſchrieben hat. Und da ihr alle zwei jetzt nicht in der Verfaſſung dazu ſeid, ſo werd' ich's ſelber tun.“ Sie holte noch einmal tief Atem, blickte zärtlich von ihrem Sohn zu dem ſchluchzenden Mädchen und begann: „Am heutigen Tage, den wir ſo ſchön mit dem ge⸗ mütlichen Abend beſchloſſen haben, hat mir der ehren⸗ werte Herr Leopold Koller, Seidenwarenhändler und Bürger zu Wien, den ehrenden Antrag geſtellt, Dich zu ſeiner ehelichen Gattin zu machen. Ich kann Dir nur ſagen, mein liebes Kind, daß es ein großes Glück für eine Frau bedeutet, ihr Leben mit einem ſolchen Manne zu verbinden. Du wirſt an ihm eine Stütze und einen Freund haben...“ f 5 Roſe Demareau ſprang auf. f „Das geht doch nicht ſo ſchnell!“ rief ſie außer ſich. „Ich verſtehe das alles ja kaum.“ Mit einer echt mütterlichen Bewegung legte die alte Frau ihre Arme um das zitternde Kind. „Roſerl“, ſagte ſie,„kein Menſch verlangt von dir, daß du dich ſchon heute als Braut betrachteſt. Es wäre doch wirklich nicht der Tag für einen ſolchen Entſchluß. Nur wiſſen ſollſt du, daß ein treues Herz auf dich wartet.“ Leopold ſchob ſeine Mutter ſanft beiſeite und faßte des Mädchens beide Hände.„Die Frau Mutter hat ſchon recht. Ein treues Herz wartet. Ein altes Haus braucht eine junge Herrin. Und ich verſpreche es, Roſerl, beſchützt ſollſt du immer ſein neben mir.“ Eine Welle von Wärme flutete hin über das ver⸗ einſamte Kind. „Sie müſſen ſchon noch Geduld mit mir haben, Herr Koller“ ſagte Roſe zaghaft,„aber ich werde mich bemühen. Es wird ſchon gehen. Und ich danke Ihnen für alles tauſendmal.“ Es war kein bindendes Verſprechen in den Worten des Mädchens, keine himmelhochjauchzende Glückſeligkeit, aber ein ehrlicher Wille, den treuen und guten Menſchen zu beglücken, der ihr in dieſen ſchweren Stunden ſo hilfreich zur Seite geſtanden hatte. ö 21 15. Es war zwei Tage ſpäter. Die ſchöne Lori Ebenſtein ging unruhig in ihrem prachtvollen Salon, den ſie ſich erſt kürzlich in ihrem Land⸗ hauſe zu Pötzleinsdorf hatte einrichten laſſen, auf und ab. Aufmerkſam horchte ſie immer wieder hinaus. Aber nichts rührte ſich. Sie hörte nur das leiſe, fauchende Atmen des kleinen Hundes, der wie eine weiße Kugel hinter ihr her⸗ rollte. Es war jener Hund, den die Fürſtin vor wenigen Wochen aus Paris erhalten hatte und der dem jungen Herzog von Reichſtadt ſo gut gefiel, daß die ſchöne Frau es gewagt hatte, dem Kaiſerenkel einen ähnlichen weißen Hund bringen zu laſſen. Und der Herzog hatte ihr Geſchenk noch in der gleichen Stunde weitergegeben. Und an wen? Unerhört! An dieſe kleine Roſe Demareau, an dieſes Bürgermädel, das ſich doch nicht im entfernteſten mit der ſchönen Lori meſſen konnte! Ein unbändiger Zorn war auch heute noch in ihr, wenn ſie ſich an jene Stunde erinnerte. Sie haßte dieſes halbe Kind, das ſich ihr in den Weg ſtellte, ohne es auch nur zu ahnen. Wieder ſtand ſie und horchte. Heute ſollte der junge Prinz ja zu ihr kommen. Und wirklich, in der Ferne klang Pferdegewieher auf. Aber der Reiter war nicht allein. „Seine Hoheit, der Herzog von Reichſtadt, und Herr Graf Gerhard von Rüden“, meldete der Diener. „Ich laſſe bitten“, ſagte Lori mit blaſſen Lippen. Da ſtanden ſie auch ſchon vor ihr. Beide hohe, ſchlanke Geſtalten in der öſterreichiſchen Hauptmannsuniform. Der Herzog ſehr bleich, ganz Weltmann, Graf Rüden dagegen in ſtrahlender Geſundheit und Friſche. Galant beugte ſich der Herzog über die Hand der ſchönen Frau. „Sie geſtatten, Fürſtin, daß ich Sie mit noch einem Gaſt überraſche— mein beſter Freund, Graf Rüden, der lange Zeit von Wien abweſend war und wieder zurück⸗ gekehrt iſt.“ Der Graf war ſo einnehmend in ſeiner offenen, ge⸗ raden Art, daß ſich ſogar Lori Ebenſtein mit ſeiner An⸗ weſenheit ausſöhnte. Man trank aus allerliebſten Taſſen echt chineſiſchen Tee und aß dazu winzige Kipferln, eine Spezialität von Loris Küchenchef. Auf einmal klangen durch die offene Veranvatür die Glocken von der Pötzleinsdorfer Pfarrkirche und faſt gleichzeitig begann ein zarter Kinderchor ein geiſtliches Lied zu ſingen. Unwillkürlich ſtockte das Geſpräch. „Es iſt wohl jemand in der Nachbarſchaft geſtorben?“ fragte Graf Rüden. Loris Augen waren feſt auf den jungen Herzog ge⸗ richtet. „Ja“, ſagte ſie unbewegt,„ein gewiſſer Demareau! Ich weiß nicht, wer er war! Jedenfalls Leute, die nicht in unſeren Kreiſen verkehren!“ Der Herzog war bleich geworden. „Demareau?“ wiederholte er.„Iſt das der Beſitzer jenes Landhauſes dort drüben?“ „Ja!“ Unverwandt blickte die Fürſtin in das kaum beherrſchte Geſicht des Prinzen.„Jener Herr Demareau hot eine hübſche Tochter. Denken Sie, Hoheit, wie ſeltſam — das Mädchen ſoll ſich am Todestage ihres Vaters ver⸗ lobt haben. Allerhand Merkwürdigkeiten!“ In dieſem Augenblick trat Graf Rüden ganz nahe an den Herzog heran und ſchob ſeinen Arm leicht unter den des andern. Er hatte das ſchwere Atmen des Herzogs bemerkt. „Hoheit“, ſagte er,„könnten wir nicht einen kleinen Spaziergang machen. Die Luft hier iſt ſchwül!“ „Ja“, entgegnete er,„gehen wir! Ich will zum Fried⸗ hof. Das Leichenbegängnis dieſes Herrn Demareau intereſſiert mich!“ i Lori klingelte ihrer Kammerjungfer.„Meinen Mantel und Hut!“ befahl ſie. Sie ging mit, ohne um die Erlaubnis des Herzogs zu fragen. Es war dies ſicher ein Verſtoß gegen die Hof⸗ ſitte. Aber der Herzog bemerkte es gar nicht. Die Trauergäſte umſtanden das offene Grab. Da hörte man das bitterliche, verzweifelte Weinen des jungen Mädchens, das zwiſchen einer alten Frau und einem hoch⸗ gewachſenen Manne ſtand.(Fortſetzung folgt.) us der Heimat Gedenktage 17. Aug u ſt. 1786 Friedrich der Große im Schloß Sans⸗ ſouci geſtorben. 1830 Der Märchendichter Richard v. Volk⸗ mann⸗Leander in Leipzig geboren. 1861 Der Maler Ludwig v. Homann in Darmſtadt geboren. 1887 Kaiſer Karl J. von Oeſterreich, König von Ungarn, in Perſenbeug geboren. 1929 Der General und Alpiniſt Theodor von Wundt in Stuttgart geſtorben. Sonnenaufg. 4,44 Sonnenunterg. 19,22 Mondunterg. 18,02 Mondaufg.— Prot.: Bilibald Kath.: Liberatus. Der menſchlichen Größen größte iſt: unge⸗ beugt die Leiden des Lebens zu ertragen. (Sprichwort.) Wie wird der Herbſt? Nachdem ſich der Sommer in dieſem Jahre bei uns verſpätet eingeſtellt hat und aller Vorausſicht nach der Auguſt noch ſchönes warmes Wetter bringt, erhebt ſich die Frage, wie das Herbſtwetter in den Monaten Sep⸗ tember und Oktober beſchaffen ſein wird. Für die Ernte hängt ja gerade von dem Septmberwetter noch recht viel ab, weshalb die Meteorologen ſchon jetzt bemüht ſind, ihre Prognoſen für dieſen Monat zu ſtellen. Allgemein geht die Anſicht der Wetter— ſachverſtändigen dahin, daß die augenblick⸗ liche Schönwetterperiode durch eine etwa zweiwöchige Regenperiode abgelöſt wer⸗ den wird. Dabei ſollen ſich die Temperatu⸗ ten jedoch einigermaßen auf dem dieſer Jahreszeit entſprechenden Stande halten. Danach wird das zweite Septemberdrittel wieder im wärmenden Sonnenlicht erſtrah⸗ len, und auch das Ende des September— monats ſoll noch durchaus zufriedenſtellend ausfallen. Das Jahr 1911, das bezüglich ſeiner ſom⸗ merlichen Temperaturen in dieſem Jahre häufig als Beiſpiel angeführt worden iſt, zeigte übrigens die gleichen Merkmale: Gegen Ende Auguſt und Anfang September trat eine Regenperiode ein, während zwi⸗ ſchen dem 12. und 15. September noch Ta⸗ gestemperaturen bis zu 23 Grad Celſius zu verzeichnen waren. Aller Vorausſicht nach wird der Sep⸗ tember alſo in dieſem Jahre ganz ähnlich beſchaffen ſein, was ja bekanntlich nicht ausſchließt, daß es der Wettergott dennoch anders will. Zuſammenfaſſend kann nur geſagt werden: Nach den bis jetzt vorliegen— den Vorherſagen dürfen wir mit einem freundlichen Herbſt rechnen! * a Eine auffallende Planetenſtellung. Die beiden Planeten Venus und Jupiter, die jetzt beide kurz noch Sonnenuntergang über dem Weſthorizont ſichtbar ſind, kom⸗ men im Laufe dieſer Woche ſehr nahe zu⸗ ſammen. Am 17. bis 18. Auguſt überholt Venus bei ihrer oſtwärts gerichteten Bewe⸗ gung den Planeten Jupiter. Der Abſtand der beiden Planeten beträgt nur 6 Bogen⸗ minuten, das iſt etwa ein Fünftel des ſchein⸗ baren Monddurchmeſſers, alſo eine außer⸗ gewöhnlich ſeltene Stellung der beiden hel⸗ len Planeten. e Vorboken des Herbſtes. Schon ver⸗ ſammeln ſich die Schwalben auf den Lei⸗ tungsdrähten. Ueber Stadt und Dorf flat⸗ tern ſie hoch hinauf. Berg und Tal, Wieſe und Wald und Feld durchſtreifen die flug⸗ gewandten Vögel in kühnen, von keinem anderen Vogel übertroffenen Uebungsflü⸗ gen. Nur noch einige Wochen und dann iſt Schwalbenabſchied. Vorboten des Herbſtes ſind die übenden Schwalbenverſammlungen. Lorenz(10. Aug.) ſchlägt die Schwalben auf d'Schwänz, Mariae Geburt nimmt die Schwalben furt!“ ſagt der bayeriſche Volks⸗ mund. * k d * Jahrpreisvergünſtigung für erwerbs⸗ loſe Handwerker. Wie das Vd 3.⸗Büro mit⸗ teilt, hat die Deutſche Reichsbahn⸗Geſell⸗ ſchaft eine Fahrpreisvergünſtigung für er⸗ werbsloſe Handwerksgeſellen zugeſtanden, die die Kurſe der Handwerks- und Gewerbe⸗ kammern beſuchen. Auf die Eingabe des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tages hat die Reichsbahn mitgeteilt, daß den erwerbsloſen Handwerksgeſellen die Fahrpreisermäßigung der Schülermonats⸗ karten und Schülerrückfahrkarten zugängig gemacht werden ſollen, wenn die Kammern dies unter Angabe der Kurſusdauer, der Unterrichtstage und der Orte, aus denen die erwerbslofen Kurſusteilnehmer kommen, bei den örtlich zuſtändigen Reichsbahndirek⸗ tionen beantragen. 40 Spendenſcheine durch Einſchreiben. Die Behörden der Reichsfinanzverwaltung ſind angewieſen worden, Spendenſcheine, bei denen es ſich um größere Beträge han⸗ delt, unter Einſchreiben zu verſenden. Gleich⸗ geitig wird angeordnet, daß die Koſten der Zuſendung der Spendenſcheine an die Spen⸗ der zu Laſten der Stelle gehen, die den chein ausgeſtellt hat. % Neuausgabe von Poſtgebührenüber ſichten. Das Reichspoſtminiſterum hat aus nlaß der eingetretenen Gebührenänderun⸗ aon ame Auglüſt eine Neuausgabe der Poſt⸗ Große Vaueruverſammlung im Engel Starker Beſuch— Die Viernheimer Bauern ſchließen ſich der Heſſiſchen Bauernſchaft an. Die geſamte hieſige Bauernſchaft war geſtern Abend zu einer allgemeinen Bauernverſammlung im„Engel“ eingeladen. Zweck der Verſamm⸗ lung war: die ganze Viernheimer Bauernſchaft in eine geſchloſſene Front, in der Vereinigung „Heſſiſche Bauernſchaft“ zuſammenzufaſſen.— Außerordentlich zahlreich waren die Landwirte erſchienen, als der Landw. Fachberater der NSDAP. Herr Jean Roos mit herzlichen Worten der Begrüßung die Verſammlung eröff⸗ nette und ſeiner Freude Ausdruck verlieh, daß die Viernheimer Bauernſchaft ſo regen Anteil an der Verſammlung nehme. Sein beſonderer Gruß galt dem Referenten des Abends, Herrn Landesgeſchäftsführer Dü mas, der auch gleich das Wort zu ſeinem ausführlichen und wohlver⸗ ſtändlichen Referat ergriff. Herr Dümas führte unter anderem folgendes aus: Viele von Ihnen werden den Gedankengängen die ich heute hier vorzutragen habe äußerlich noch ſehr fern ſtehen. Jedoch es iſt unbedingt notwendig, daß alle Bauern zuſammengeſchloſſen werden zu einer einzigen kampfkräftigen Organiſation. Er ſchil⸗ dert den Leidensweg des deutſchen Bauernſtan⸗ des während der letzten 50 Jahre. Wie der Bauer beſonders im letzten Jahrzehnt, in der Zeit der Zerſplitterung, der Parteienmißwirtſchaft als bequemes Stimmvieh benutzt worden ſei. Es wurde unterſchieden zwiſchen Groß und Klein, zwiſchen Katholiſch und Proteſtantiſch, kurzum wo es etwas zu unterſcheiden gab, waren Leute da die die Bauernſchaft zerſplitterten. Braucht man ſich da zu wundern, wenn es den Bauern in den Zeiten wo es hart auf hart geht, immer ſchlecht gegangen iſt? Alle beſtandene Gegen⸗ ſätze ſind jetzt überbrückt. Die Parteien ſind weg. Die konfeſſionellen Gegenſätze ſind durch die Konkordate beſeitigt. Programmgemäß wer⸗ den an die Stellen der Parteien, und das iſt das außerordentlich wichtige, die berufsſtändigen Organiſationen geſetzt. Dieſe ſind die lebendigen Verbindungen zwiſchen Regierung und ſchaffen⸗ dem Volk. Deswegen auch Gleichſchaltung aller Organiſationen, aller Vereinen in einen Strom. In der Landwirtſchaft war es bitter notwendig gleichzuſchalten. So gilt es auch heute eine einzige bäuerliche Organiſation zu ſchaffen. Wir ſtehen in einer Revolution. Umſtellungen ſind erforderlich. Alte, liebgewordene Vereinigungen müſſen Platz machen, damit ein großes Ganzes geſchaffen werden kann, in welchem die Inte⸗ reſſen des Bauernſtandes vertreten werden kön⸗ nen, das eine wohldisziplinierte Macht darſtellt. Unſer Führer ſagt: der Bauer iſt der erſte Stand, auf dem das Volk aufgebaut werden muß. Dieſes allein muß jeden Bauer ſchon veranlaſſen, ſich reſtlos in die Kampffront des deutſchen Volkes einzugliedern. Als vollwertiger Staatsbürger gilt in Hinkunft nur der, welcher in ſeinem Berufsſtand organiſiert iſt, und hier⸗ durch beweiſt, daß er auch ein Opfer für ſeine Berufsintereſſen bringen kann. Die Zeit der vollkommenen Freiwilligkeit iſt vorbei. Jeder muß organiſiert ſein, zumal der neue Staat ſich auf den berufsſtändigen Organiſationen aufbaut. Es, wird demjenigen beſtimmt Schaden erwachſen, der nicht ſeinem Berufsſtande beitritt. Er wird einen beſonderen Zuſchlag zu den Landwirt⸗ ſchaftskammerbeiträgen zu zahlen haben. Er wird keinen Teil haben, oder aber an letzter Stelle kommen, an den Vorteilen, welche die Kontingentierung des Tabaks und der Zucker⸗ rüben mit ſich bringt, er wird keine Vorteile genießen bei der Regelung der Milchfrage, er wird beiſeite ſtehen müſſen bei der evtl. durch- zuführenden Kontingentierung des Getreidebaues, kurzum, er wird an allen zu ſchaffenden Vor⸗ teilen für den Bauernſtand keinen Anteil nehmen können. Jedoch nicht nur dieſe Fragen wird die Organiſation„Heſſiſche Bauernſchaft“ löſen, nein, ihr Aufgabenkreis iſt ein viel größerer. Jedes Mitglied genießt Einzelhilfe, Rechtsbe⸗ ratung in jeder Angelegenheit, Hilfe bei ſteuer⸗ lichen Fragen, bei Pfändungen, Verſicherungs⸗ ſtreitigkeiten und wie die Dinge alle heißen, die den Bauernſtand bewegen. Es werden Sprech tage geſchaffen, an welchen alle Mitglieder koſten⸗ los Rat, Hilfe und Auskunft erhalten können in allen Angelegenheiten. So wollen wir uns gemeinſam ein Haus bauen, an welchem wir alle unſere Freude haben. Wir ſind berufen die Grundlage des neuen Deutſchlands zu bil⸗ den. Disziplin iſt deshalb notwendig und nicht unfruchtbare Kritik. Vertrauensvoll wollen wir uns in das neue Deutſchland ſtellen, damit es ſpäter einmal heißen wird: der Deutſche Bauer hat ſeine Pflicht getan. Herr Jean Roos dankte dem Herrn Refe- renten für ſeine trefflichen Ausführungen. In der anſchließenden Diskuſſion wurde noch geklärt, daß es keine Alt- u. Jungbauern⸗Organiſationen mehr gibt. Es gibt in Heſſen nur eine bäuer⸗ liche Inſtitution, das iſt die Heſſiſche Bauern- ſchaft. Herr Leonhard Martin richtete einen flammenden Appell an ſeine Berufskollegen und forderte zum Beitritt auf. Die zirkulierenden Einzeichnungsliſten erbrachten die ſtattliche Zahl von 165 Mitgliedern, die ſich ſofort der Heſſ. Bauernſchaft angeſchloſſen haben. Weitere An- meldungen können bei Herrn Jean Roos und Herrn Julius Blaeß gemacht werden. Anſchließend wurde das ſehr wichtige Thema:„Feldbereinigung“ behandelt. Hier ſetzte eine ſehr rege Diskuſſion und Aufklärung ein, aus welchem wir das Wichtigſte entnehmen: Die Feldbereinigung hat begonnen. Probeent- nahmen wurden vom Felde vorgenommen und hierbei feſtgeſtellt, daß wir 14 Arten verſchie⸗ denen Boden haben. Alle Beſitzer behalten ihr Feld. Lediglich können ſie durch Wunſchzettel angeben, ob ſie Zuſammenlegung ihrer Parzellen wünſchen. Die entgültige Uebergabe des Feldes erfolgt im Herbſt 1936. Bis dahin ſind auch alle Pachtverträge uſw. kraft Geſetzes erloſchen. Vernachläſſigt darf jedoch das Feld nicht wer- den, da ſonſt der Bauer ſeinem Nachfolger gegen⸗ über haftbar gemacht wird. Der Ortsbürger⸗ nutzen, die Allmend, bleibt beſtehen. Obſtbaum⸗ pflanzungen, Spargeläcker und gärtneriſche An- lagen werden beſonders berückſichtigt. Von allem Feld gehen jedoch 7/% als Koſten der Feld⸗ bereinigung ab. Die Koſten betragen im all⸗ gemeinen 15%, nur durch die Arbeitsbeſchaffung kann dies ſo billig geſchehen. Bezüglich der Milchfrage wurde aufgeklärt, daß der Bauer ſeine Milch bis zur entgültigen Regelung weiter verkaufen darf. Allerdings darf er die Milch nicht austragen, ſondern muß dieſelbe vom Verbraucher am Stall abgeholt werden. Die Milchfrage im Allgemeinen, ins⸗ beſondere die Einfuhr von Milch, wird in ab- ſehbarer Zeit durch Regierungsanordnung ent- gültig geregelt werden. Der Vorſtand der hieſigen Ortsgruppe der Heſſiſchen Bauernſchaft wird wie folgt beſtimmt: Jean Roos, 1. Vorſitzender Julius Blaeß 2., Stellvertreter Peter Schloſſer, Beiſitzer Leonhard Martin,„ Adam Helfrich, 1 Peter Belz, 6 Matth. Heckmann,„ Adam Schneider, Schriftführer Peter Sander, Kaſſier. In ſeinem Schlußwort betonte Herr Dümas beſonders den ſehr ſchönen harmoniſchen Verlauf der Verſammlung und hofft auf fruchtbares gegenſeitiges Zuſammenarbeiten. Herr Orts- gruppenführer Franzke gibt ſehr lehrreiche Auf klärungen und Herr Julius Blaeß fordert für alle Bauern den deutſchen Gruß„Heil Hitler“, ermahnt den Einigungsgedanken und die Volks- gemeinſchaft zu pflegen und empſiehlt den Bauern in jeder Hinſicht ſozial zu handeln. Um 12 Uhr wurde die Verſammlung, die in allen Herzen die Hoffnung auf beſſere Zeiten geweckt hat, geſchloſſen. Mögen alle Hoffnungen ſich erfüllen und der Bauer wieder freier Mann auf freier Scholle werde. Darum Bauernſchaft, ſchließe dich feſt zuſammen, ſeid einig, denn Einigkeit macht ſtark. Vorwärts und Aufwärts! Heil Hitler! KCC; ͤ¶V»˙iiiii d gebührenüberſichten in Heft⸗ und Aushang⸗ form herausgegeben, die bei allen Poſtanſtal⸗ ten zum Preiſe von 10 Pfg. erhältlich ſind. u Reichsbehörden beſchaffen nur noch ge⸗ normte Kraftfahrzeuge. Nach Mitteilung des Reichsverkehrsminiſteriums ſollen in Zu⸗ kunft Aufträge zur Lieferung von Krafl⸗ fahr zeugen für Reichs behörden nur noch an ſolche Automobilfirmen gegeb werden, die Fahrzeuge nach deutſchen Normen herſtellen. Damit ſoll im Inter⸗ eſſe der deutſchen Wirtſchaft die Vielfältig⸗ keit von Bauformen auf dieſem Gebiete be⸗ ſeitigt und durch ihre Vereinheitlichung eine wirtſchaftliche Betriebsführung, Lagerhal⸗ tung und Erſatzteilbeſchaffung ermöglicht merdon r Deulſches Erntedankfeſt am 1. Oktober. Das Erntedankfeſt ſoll in dieſem Jahr auf einer breiteren Grundlage als ſonſt gefe ert werden. Das ganze deutſche Volk wiro aufgerufen, ſich daran zu beteiligen, in erſter Linie das deutſche Bauerntum. Vorausſicht⸗ lich werden überall große Feſtgottesdienſte ſtattfinden, bei denen zum Ausdruck kommen wird, daß ſich das deutſche Volk in ſeiner Ge⸗ ſamtheit dem Schöpfer und Erhalter aller ir⸗ diſchen Güter und Gaben in Dankbarkeit verpflichtet weiß. Feſtliche Umzüge und volkstümliche Spiele werden das Programm im übrigen bilden. Es iſt damit zu rechnen, daß der 1. Oktober hinter dem 1. Mai nicht zupückbleiben wird. zwiſchen Die volitiſche Hilfspolizei Ihre Aufgaben in heſſen. Darmſtadt, 17. Aug. Staatsſekretär Jung und Landes⸗Polizei⸗ 0 Dr. Beſt beſichtigten in Begleitung es SS.⸗Standartenführers Herbert das neu errichtete Wachkommando und das Son⸗ derkommando Darmſtadt im Hofe des Staatsminiſteriums am Adolf⸗Hitler⸗Platz. In Zukunft wird man öfter die Kommandos mit dem weißen Hakenkreuz am ſchwarzen Stahlhelm in der Oeffentlichkeit ſehen. Zur Erläuterung ihrer Bedeutung wird deshalb von der Staatspreſſeſtelle bekanntgegeben: Die Politiſche Polizei befindet ſich in Hel⸗ 105 wie in anderen Ländern ſeit der deut⸗ chen Revolution in einem völlig neuen Auf⸗ bau. In Heſſen hat Landes⸗Palizeipräſident Dr. Beſt(noch als Staatskommiſſar für das Polizeiweſen in Heſſen) der Politiſchen Po⸗ iich ihre neue Form gegeben in dem„Heſ⸗ ſiſchen Staatspolizeiamt“ als Zentralbehörde und den„Staatspolizeiſtellen“ der Polizei⸗ direktionen als Lokalbehörden. Als Exe⸗ kutive, als bewaffneten Arm der Politiſchen Polizei, hat er die Kommandos der Heſ⸗— ſiſchen Politiſchen Hilfspolizei geſchaffen, die faſt ausſchließlich aus Ange⸗ hörigen der SS. beſtehen. Den Staatspoli⸗ zeiſtellen ſind die„Son derkomman— dos“ zugeteilt, die ſich ſchon bisher in jeder Weiſe durch Hingabe an den Dienſt und energiſches Zugreifen bewährt haben. Im Konzentrationslager Oſthofen ſteht eine La— gerwache, deren Führer der bewährte Lagerleiter SS.⸗Sturmbannführer d' Angelo iſt. In Darmſtadt iſt nunmehr noch als ſtets bereite Einſatzreſerve des Landes- Polizeichef das Wachkom mando ge⸗ ſchaffen worden, das auch den Wachdienſt im Staatspolizeigefängnis uſw. verſieht. Ober⸗ ſter Führer aller Kommandos der Heſſiſchen Politiſchen Hilfspolizei iſt Landespolizeiprä⸗ ſident Dr. Beſt, der auch von der oberen SS.⸗Führung mit den entſprechenden Voll⸗ machten verſehen iſt. Die Heſſiſche Politiſche Hilfspolizei iſt heute— von vereinzelten Hilfskräften ab— geſehen— die einzige noch in Heſſen beſte⸗ hende Hilfspolizei. Dieſe Tatſache und die ſtändige Inanſpruchnahme der Kommandos für den täglichen politiſchen Polizei- dienſt beweiſt, wie unſinnig das Geſchrei der Feindesſtaaten über den militäriſchen Charakter der deutſchen Hilfspolizei war. Allerdings, wer dem nationalſozialiſtiſchen Staat Verderben wünſcht, mag ihm wohl dieſe treuen und tapferen Schützer ſeiner Ordnung mißgönnen! Weinheim, 17. Aug.(das Hemsba— cher Motorradunglück.) Zu dem ſchweren Motorradunglück zwiſchen Hems⸗ bach und Sulzbach verlautet Mittwochabend, daß die beiden Schwerverletzten, Otto Val— dolina und Katharina Geiß, immer noch völ⸗ lig bewußtlos im Heidelberger Akademiſchen Krankenhaus liegen. Ihr Zuſtond iſt ſehr bedenklich. Die Meldung daß Valdolina in— geſtorben ſei, beruhte auf einem Irrtum. Märkte und Vörſen vom 16. Auguſt 1933. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. Weizen neu 188.50; Roggen neu 152.50; Sommergerſte 177.50 bis 180; Wintergerſte vierzeilig, nicht notiert; Hafer, alte Ernte 147.50 bis 150 je Tonne; Weizenmehl Spe⸗ zial Null, 27.50 bis 28.75; dito ohne Aus⸗ tauſchweizen 26.50 bis 27.75, Roggenmehl, 60prozentige Ausmahlung 22.50; dito ſüdd. Spezial Null 22.75; Weizenkleie 7.40 bis 7.50; Roggenkleie 7.80; Soyaſchrot, ohne Mo— nopolzuſchlag 8.15 bis 8.70; Palmkuchen, ohne Monopolzuſchlag 8.50; Erdnußkuchen, ohne Monopolzuſchſag 9.90; Heu 5; Weizen- und Roggenſtroh drahtgepreßt 1.60; Weizen- und Roggenſtroh, gebündelt 1.40; Treber 13.75; In Handelsklaſſenware fanden Abſchlüſſe nicht ſtatt. Karlsruher Produktenböeſe. Weizen inl. 19 bis 19.50; Roggen inl. 15.75 bis 16; Sommergerſte 18.50 bis 18.75; Futtergerſte 15; Hafer inl. 15 bis 15.25; Pla⸗ tamais 28.50 bis 28.75; Weizenmehl Baſis Null, mit Austauſchweizen 27.50 bis 27.75; Weizenmehl Baſis Null, Inlandsmahlung 28.25 bis 28.50; Roggenmehl 22.25; Futter⸗ mehl 10 bis 10.75; Weizenkleie fein 7 bis 7.75; Weizenkleie grob 8 bis 8.25; Biertreber 13.25 bis 13.50; Trockenſchnitzel 7.50; Malz⸗ letme 10 bis 10.50; Erdnußkuchen 15.50 bis 16; Palmkuchen 1.3/5 bis 14; Leinkuchenmehl 16.25 bis 16.50; Raufuttermittel 5.25 bis 5.75; Luzerne 6.50 bis 7; Soyaſchrot 14.25 bis 14.75; Speiſekartoffeln 4.70 bis 5.10; Stroh 2.20 bis 2.30. Wenn Ihr Haar geſund bleiben ſoll, dann ſpülen Sie es nach jeder Wäſche mit„Haarglanz“ nach. Durch dieſes„Neutraliſieren“ wird es ſtraff, elaſtiſch und glänzt wundervoll.„Haarglanz“ liegt jedem Beutel Schwarzkopf⸗Schaumpon bei.