Lokales Viernheim, 21. Auguſt Vom Sonntag. Der geſtrige Sonntag war ein ganz ange⸗ nehmer Sommertag. Wohl war der Himmel zeitenweiſe ſehr bewölkt, jedoch blieb der Tag glücklicherweiſe regenfrei. Durch den Regen der letzten Tage haben ſich die Feldfrüchte merklich erholt. Hoffentlich reicht es noch zu einer guten Ernte.— Die Deutſche Jugendkraft veranſtal⸗ tete geſtern ihre Vereinsmeiſterſchaften, verbun⸗ den mit Klubkämpfen. Am Vormittag war feierlicher Kirchgang. Um ½11 Uhr ſetzten auf dem prächtigen Stadion am Lorſcherweg die Wettkämpfe ein. Eine große Zahl von Sport⸗ lern beteiligte ſich hieran. Zäh und mit eiſer⸗ nem Willen wurde um die Siegespalme ge⸗ rungen. In den Klubkämpfen ſtanden ſich Käfertal, Grün⸗Weiß Mannheim und Viernheim gegenüber. Die Wettkämpfe erſtreckten ſich auf alle leichtathletiſchen Konkurrenzen. Käfertal ſtand an 1., Viernheim an 2. und Mannheim an 3. Stelle. Am Nachmittag um 2 Uhr be⸗ wegte ſich ein impoſanter Werbemarſch durch verſchiedene Ortsſtraßen zum Stadion. Vorweg die Fahnen des Neuen Deutſchlands und die Dai K⸗Flagge, dann der prächtige Spielmanns⸗ zug der Jünglingsſodalität. Anſchließend die Aktiven in einer ſehr ſtattlichen Zahl. Weiter marſchierten mit die Sturmſchar und ſehr viele paſſive und Schutzmitglieder. Der ſtattliche Auf⸗ marſch bezeugte, welch ein pulſierendes Leben und welch reicher Sportbetrieb in der DJK vorhanden iſt. Auf dem Stadion fanden an⸗ ſchließend die Entſcheidungskämpfe ſtatt, die manchen fleißigen Sportlern den Sieg und Ehre brachte. Zum Schluſſe wurde ein Handballſpiel gegen Grün-Weiß Mannheim ausgetragen, das Viernheim knapp 6:7 verlor. Abends fand in der Sporthalle die Siegerehrung ſtatt. Die Bevölkerung beteiligte ſich an der Nachmittags- veranſtaltung und anch abends ſehr zahlreich, insbeſondere nahmen die katholiſchen Vereine regen Anteil. So hat die Deutſche Jugend- kraft in ſelten ſchöner Weiſe eine ſchlichte, jedoch ſehr ſchöne Feier abgehalten, die von imponie⸗ render Wirkung war.— Die Vereinigte Feuer- wehrkapelle unternahm mit ihren Freunden und Gäſten eine Dampferfahrt auf dem mächtigen Rheinſtrom nach dem herrlichen Rüdesheim mit ſeinem herrlichen Niederwalddenkmal. Unzwei⸗ felhaft haben alle Teilnehmer an dieſer Fahrt einen ſelten ſchönen Tag verlebt, denn: wo kann es ſchöner ſein, als an unſerem herrlichen deutſchen Rhein!— Der Turnverein beteiligte ſich geſtern an dem 50jährigen Jubiläum des Brudervereins in Lampertheim, welches mit einem Turnerwettſtreite verbunden war. Unter zahlreichen Konkurrenten gelang es den hieſigen Turnern Franz Herbert u. Hans Binninger den 2. Preis zu erringen. Herzlichen Glück⸗ wunſch!„Gut Heil!“ 4 Uhrendiebſtahl aufgeklärt. Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, einen ſchon längere Zeit zurückliegenden Uhrendiebſtahl auf- zuklären und die Uhr wieder zur Stelle zu ſchaffen. Der Dieb und auch ein Hehler wur⸗ den zur Anzeige gebracht. a 9 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet eine Anzeige wegen Hundeſteuerhinter⸗ ziehung und 3 Anzeigen wegen Fahren ohne Licht. *Der Kreditverein hielt im Karpfen⸗ ſaale eine außerordentliche Generalverſammlung ab. Der Bericht des Direktors Riehl über die allgemeine Geſchäftslage zeigte, daß das In⸗ ſtitut im Aufſtieg begriffen iſt. Der Umſatz hat bereits den vorjährigen Geſamtumſatz überſchritten, die Spareinlagen haben ſich um 100 Prozent vermehrt und der Kontokorrentverkehr iſt um das Afache geſtiegen. Zur Bereinigung der Bi⸗ lanz erhält der Kreditverein durch die Landw. Genoſſenſchaftsbank von der Deutſchen Zentral- Genoſſenſchaftsbank Berlin 64000 bewilligt. Die Krditgrenze ſoll in Zukunft 1000 Mark nicht mehr überſteigen. Die 10⸗prozentige Kürzung der Geſchäftsanteile ſoll innnerhalb zweier Jahre wieder erhöht werden. Der Geſamt⸗Rückgabe⸗ fonds beträgt nunmehr 128 758 Mark. Philipp Lahres und Michael Ringhof treten als Aufſichtsratsmitglieder zurück. An iherer Stelle wurden Karl Hook und Jean Wunderle ernannt. *Die dritte Pilgerfahrt, die durch Herrn Heinrich Faltermann ausgeführt wurde, nahm ebenfalls wieder einen ſchönen Verlauf. 31 Pilger fuhren am Samstag Früh 4 Uhr hier ab, um zum Heiligen Rock zu wallfahren. Geſtern Abend um 9 Uhr kehrten die Pilger wohlbehalten wieder in die Heimat zurück. Die 4. Pilgerfahrt findet am nächſten Sams- tag ſtatt. Zur 5. Pilgerfahrt werden noch An⸗ meldungen entgegengenommen. * Eine Million Pilger in Trier. Die Geſamtpilgerzahl zum Hl. Rock betrug bis Freitag abend 974525 und wird wohl am Sams- tag die Millionengrenze überſchritten haben. Am Freitag, an dem 34606 Pilger gezählt wurden, befand ſich unter den Wallfahrern auch Tbereſe Neumann aus Konnersreuth.— Am Freitag morgen wurde ein Mann des Ordnungs- dienſtes im Dom, ein 55 Jahre alter Buch⸗ druckereibeſitzer aus Trier, beim Betreten des Gotteshauſes vom Schlage getroffen und ſtarb kurz darauf in der Sanitätswache.— Unter den Pilgerzügen, insgeſamt 24, befanden ſich am Freitag auch wiederum acht aus Luxemburg und Lothringen. Am Samstag wird zu Ehren der Pilger eine Beleuchtung der Innenſtadt und am nächſten Samstag eine Beleuchtung der Mo⸗ ſelberge ſtattfinden. * Grock, der Welt beſter Spaß⸗ macher, im Uu. ⸗T.⸗FJilmpalaſt. Heute Abend kann ganz Viernheim den berühmteſten und beſten Clown der Neuzeit, Grock im U.-T.⸗ Filmpalaſt ſehen, hören und bewundern. Ver⸗ ſäumen Sie bitte dieſe einzigartige Gelegenheit nicht. Grock zu ſehen bedeutet ein Erlebnis, das man ſich nicht entgehen laſſen darf. Dieſer große Spaßmacher in ſeiner Treuherzigkeit, in ſeiner unerreichten Maske und ſeinem biederen Humor wird ein wahres Lebenselixier für die leidge⸗ plagte Menſchheit ſein. Kommen Sie alſo heute, verſäumen Sie den wundervollen Tonfilm„Grock“ nicht. Herrliches Beiprogramm. Wer gut verdaut, hat mehr vom Leben! Sodbrennen, Magenbeſchwerden uſw., haben faſt immer ihre Urſache in dem Uebermaß an Magenſäure und wirken außerordentlich ſtörend im Beruf und auf das Gemüt. Das millionen ⸗ fach bewährte Kai ſer⸗ Natron iſt milde im Geſchmack und ſehr bekömmlich, ſchafft Er⸗ leichterung, Linderung und Lebensfreude. Kaiſer⸗ Natron iſt in Küche Haushalt, auf Reiſen, zur Geſundheits⸗ und Körper⸗Pflege uſw. für jedermann unentbehrlich und erſetzt manches teuere Präparat, weshalb Kaiſer⸗Natron mit Recht als gutes, billiges Univerſal⸗Mittel empfohlen wird. Beim Einkauf achte man ſtets auf die geſetzlich geſchützte Marke Kaiſer⸗Natron und die grünen Packungen. Niemals loſe. Nachahmungen weiſe man ſtets zurück. Gedenktage 2 1. Auguſt. 1820 Der Phyſiker John Tyndall in Leighlin eboren. 1858 Kronprinz Rudolf von Oeſterreich in Wien geboren. 1914 Sieg der Deutſchen bei Metz. Prot.: Hartwig— Kath.: Anaſtaſius. Sonnenaufg. 4.51 Sonnenunterg. 19.14 Mondaufg. 4.52 Mondunterg. 19.14 Sei nicht ein Wind- und Wetterhahn Und fang nicht immer Neues an, Was du dir wohl haſt vorgeſetzt, Dabei beharre bis Zuletzt 5 Reinick. Die Kaſtanien fallen! Von den Kaſtanienbäumen mit ihrem mächtigen Blätterdach fallen nun ſchon die erſten reifen Früchte herab. Für die Kinder gibt das Anregung zu neuem Ziel. Was läßt ſich nicht alles mit den braunen Dingern anfangen? Das iſt ſo heute noch, wie es frü⸗ her zu unſerer Kindheit geweſen. Man ent⸗ nimmt die braunen Kerne der ſtacheligen, grünen Schale, durchſticht ſie mit einer Nadel und heftet auf dieſe Weiſe lange, braune Ketten zuſammen, die man ſich um den Hals hängt oder wie eine lange Schlange hinter ſich herzieht. Auch wunderſchöne Tabaks⸗ pfeifen kann man aus Kaſtanien anfertigen, indem man ſie aushöhlt und einen Stroh- halm hineinſteckt. Allerdings rauchen kann und ſoll man damit nicht. Beſonders ge⸗ ſchickte Kinderhände ſind imſtande, aus Ka⸗ ſtanien Puppen anzufertigen. So bietet die braune Kaſtanie den Kindern mancherlei Gelegenheit zu anregendem Spiel. Aber auch anderweit kann die Ka⸗ ſtanie Verwendung finden. Bekannt iſt, daß mancher Ziegenhalter die Kaſtanie als Fut⸗ ter für ſeine Tiere ſammelt, die ſie nament⸗ lich im Winter gern als Nahrung zu ſich nehmen. In ſüdlicheren Ländern gedeiht die eßbare Kaſtanie, die auf den Straßen der Großſtädte von Händlern in geröſtetem Zu⸗ ſtande feilgeboten werden und für manchen Feinſchmecker eine Delikateſſe darſtellen. Ihr Geſchmack ähnelt dem der gebratenen Kar⸗ toffel. Die braune Farbe der Kaſtanie iſt ihrer Eigenart wegen zu manchem Vergleich herangeanden worden. Man ſpricht von ka⸗ ſtanienbraunen Augen, und ein junges Mad⸗ chen, das damit ausgezeichnet iſt, bildet ſich nicht wenig darauf ein. Die Kaſtanien fal⸗ len— ein Zeichen dafür, daß es Spätſom⸗ mer iſt und daß bald der Herbſt ins Land kommen wird. f .* u, Unfallverſicherung der im zivilen Luft. ſchutz kätigen Perſonen. Die im zivilen Luftſchutz kätigen Perſonen unterliegen dem 1 der Sozial⸗ und Unfallverſicherung im Sinne des§ 537 ff der Reichsverſiche⸗ rungsordnung. Soweit Luftſchutzübungen non gewerblichen Betrieben veranſtaltet und Angehörige der Belegſchaft dieſer Betriebe dazu herangezogen werden, ſind Unfälle dem Betriebe des Werks zuzurechnen und von denjenigen Verſicherungsträgern(Berufs- genoſſenſchaften) zu entſchädigen, die im all⸗ gemeinen für das betreffende Werk zuſtän⸗ dig ſind. Die Luftſchutzübungen der Betriebe ſind demnach den Feuerwehr- und Rettungs⸗ übungen der Betriebe rechtlich gleichzuſtellen. Dabei iſt es unerheblich, ob das Unterneh⸗ men die Uebungen unter ſtaatlicher Einwir⸗ kung oder im Rahmen einer größeren, be⸗ hördlich z. B. für einen ganzen Betrieb an⸗ geordneten Luftſchutzübung veranſtaltet. wn Skörſchutzgeſetz. Wie verlautet, iſt be⸗ abſichtigt, den Rundfunkempfang in Deutſchland durch eine entſprechende Geſetz⸗ gebung zu ſchützen. Das Geſetz wird wahr⸗ ſcheinlich vorſchreiben, daß nur noch elek— triſche Maſchinen mit eingebautem Störſchutz auf den Markt kommen dürfen, wodurch gleichzeitig die Induſtrie der Störſchutzmittel einen erheblichen Aufſchwung nehmen dürfte. Hitler⸗Jugend bei Krakauer Pfadfindern. Die Polniſche Telegraphen⸗Agentur meldet: Eine Gruppe der Danziger Hitler-Jugend, die im Lager von Mezana geweilt hatte, und eine Abteilung Danziger Pfadfinder, die aus Gödöllö in Ungarn zurückkehrte, kamen nach Kralau und verlebten dort zwei Tage als Gäſte der Krakauer Pfadfinder. Beide Grup⸗ pen veranſtalteten Kundgebungen zu Ehren der beiden Völker und ſangen polniſche und deut ſche Lieder. Es folgten in herzlichem Ton ge haltene Reden. Sodann wueden Telegramme an den polniſchen Generalkommiſſar in Dan⸗ zig, Papee, und an den Danziger Senats präſidenten Rauſchning, geſandt. Beſtrafter Boykott in Dänemark. Vor dem Staatlichen Schiedsgericht wurde die Arbeitsverweigerung bei den mit Halen kreuzfahnen verſehenen deutſchen Schiffen Mi mi“ im Hafen von Nakskop am 19. Juni und „Heluan“ im Hafen von Nyborg am 20. Juli für ungeſetzlich erklärt. Die örtlichen Au. beitsverbände haben eine Geldſtrafe von 400 bezw. 800 Kronen zu zahlen und tragen die Koſten des Verfahrens. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zun Kenntnis, daß die Jung. tiere, welche zur Schau ausgeſtellt werden, ſpäteſtens bis Mittwoch bei Schriftführtt J. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme am beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen keum jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 193 55 Der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Dollfuß hat am vergangenen Sonntag in Riccione eine Unterredung mit dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini gehabt. Es war innerhalb kurzer Zeit die dritte perſönliche Begegnung der beiden Staatsmänner. Eigentlich ſollte ſie erſt ſpä— ter ſtattfinden, ſie wurde aber vorverlegt— wohl ein Zeichen dafür, daß es um wichtige Dinge ging. Ueber das Zuſammentreffen wird in Rom eine amtliche Mitteilung veröffentlicht, in der es heißt, daß die politiſche Lage unter allge— meinen Geſichtspunkten und unter beſonde— ren Bedingungen, die von Italien vorliegen, aufmerkſam geprüft worden ſei. Dann wird geſagt:„Die Unterredung beſtätigte den ita— lieniſchen Standpunkt in all dem, was die Zukunft und das Leben Heſterreichs, die Ge— ſamtheit der Donauraumfrage und die weite— ren Probleme anlangt, deren Löſung an das Funktionieren des Viermächtepaktes gebun— den iſt. Bundeskanzler Dollfuß ſetzte die La⸗ ge Oeſterreichs unter dem Geſichtspunkt ſo— wohl ſeiner inneren wie ſeiner äußeren Po— litik auseinander und, indem er von dem Grundſatz ausging, daß die Grundlage dieſer Politik die Unabhängigkeit Oeſterreichs ſein müſſe, brachte er ſeine Abſicht zum Ausdruck, eine Politik des Friedens und der Zuſam⸗ menarbeit mit allen benachbarten Mächten befolgen zu wollen. In beſonderer Weiſe müſſe dieſe Zuſammenarbeit mit Italien und mit Ungarn und ſobald wie möglich auch mit Deutſchland ins Werk geſetzt werden. Die beiden Staatsmänner ſtellten am Schluß ih⸗ rer Unterhaltung feſt, daß zwiſchen ihnen mit Bezug auf die geprüften Probleme eine Gemeinſamkeit und Gleichartigkeit der Ge⸗ danken beſtehe.“ „Soweit die amtliche Meldung aus Rom über die Unterredung. Das Kommunigque iſt, wie alle derartigen Verlautbarungen, nicht gerade ſehr aufſchlußreich, aber man kann immerhin allerlei daraus erkennen. Muſ⸗ ſoli ni, ſo läßt ſich zunächſt feſtſtellen, zeigt keine Neigung, ſich im Zuſammenhang mit dem öſterreichiſchen Problem an irgendeiner 0 Deutſchland gerichteten ktion zu beteiligen. Eine hochpolitiſche Behandlung der deutſch⸗öſterreichiſchen Span⸗ nung etwa durch einen Appell an den Völ⸗ kerbund oder durch eine Interven⸗ tion in Berlin liegt nach wie vor nicht in der Linie der italieniſchen Politik. Unter dieſem Geſichtspunkt iſt die Erwähnung des Viermächtepaktes in der genannten italiemi⸗ ſchen Mitteilung von ausſchlaggebender Be⸗ deutung. Aus ihr ergibt ſich, daß Italien die a wierigkeiten in den größeren Zuſammenhang der Donaufra⸗ ge ſtellt, daß es aber in dieſer Hinſicht keine von politiſchen Hintergedanken getragene und insbeſondere keine gegen die deutſchen In⸗ tereſe. gerichtete Löſung anſtrebt, ſondern lediglich eine Regelung, die der wirtſchaft⸗ lichen Vernunft entſpricht. Man hat in Pa⸗ ris richtig erkannt, daß Muſſolini trotz aller franzöſiſchen Bemühungen um eine Einheits⸗ front an der Donau nach wie vor den fran⸗ zöſiſchen Plan einer Donauföderation ab⸗ lehnt. Es iſt offenbar eine überſpitzte Auf- faſſung ſeiner Abſichten, wenn in Paris von einem deutſch⸗öſterreichiſch⸗ungariſch⸗italieni⸗ ſchen Block geſprochen wird. Es liegt noch nicht die Bildung eines Blocks oder der Plan dazu vor, wenn der öſterreichiſche Bundes⸗ kanzler in Uebereinſtimmung mit Muſſolini g die Zusammenarbeit mit Italien, Ungarn und Heutſchland im Rahmen einer Politik des Friedens und der Zufammenarbeit mit allen benachbarten Mächten als beſonders wünſchenswert bezeichnet. Treffender iſt die Auf aöſuns der ſcanzöſiſchen Preſſe, daß Muſſolini eine Schiedsrichterrolle in Europa erlangt hat: aber das iſt nicht etwa, wie man in P a nie auf die Haltung Englands zurückzu⸗ führen, ſondern vor allem auf ſeine eigen⸗ toerſequente und leidenſchaftsloſe Realpoli⸗ aris meint, in erſter Li⸗ Es gibt keine glänzende Ernte— Millionen Menſchen Hungers „ gestorben Erſchütternde Elendsbilder— Ein Aufruf zur Hilfe London, 22. Auguſt. Die Berichterſtatter engliſcher und ameri— kaniſcher Blätter melden, daß die wirtſchaft— liche Lage Sowjetrußlands ſich in der letzten Zeit außerordentlich verſchlech tert hat. Es kann kein Zweifel mehr dar— über ſein, daß das Land vor einer Kata— ſtrophe ſteht. Ueberall breitet ſich die Hungersnot aus, die furchtbare Ver— heerungen anrichtet. Der Moskauer Bericht— erſtatter von„Herald Tribune“ nem Blatt, das Betreten der ruf treidegegenden ſei den ausländif Zeitungsvertretern deshalb verboten worden, weil die Vorausſage, daß eine glän— zende Ernte bevorſtehe, ſich nicht bewahr— heitet habe. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß während des Winters und des Früh⸗ lings Millionen Menſchen, meiſtens Bauern, Hungers geſkorben oder an Un- kerernährung zugrunde gegangen ſeien. Noch deutlicher ergibt ſich die Notlage Ruß⸗ linds aus folgenden Angaben: Der Englän⸗ der Lord Angus Kennedy tritt mit Energie für die Aufhebung des Verbots der engliſchen Holzeinfuhr aus Ruß⸗ land ein und ſtützt ſich in dieer Verbindung auf die Berichte über das grauenhafte Elend in den ruſſiſchen Holzfällerlagern, die Sir Geoffrey Bles unter dem Titel„Aus der Tiefe“ veröffentlicht hat:„Wir müſſen wie die Tiere arbeiten, ohne irgendwie aus— reichende Nahrung, Bekleidung, Arzneien uſw. Wir müſſen im Schweiße des Todes ſechzehn lange Stunden arbeiten, um nur 700 Gramm Brot zu erhalten, ohne Fleiſch, ohne Fett, ohne irgendwas ſonſt. Wir ſind bereits„ſchwarz“ vor Erſchöpfung und Hun⸗ ger. Der Gatte kennt ſeine Frau nicht mehr, die Kinder kennen ihre Eltern nicht; kein Menſch kennt den anderen. Es iſt unglaublich, es iſt unbeſchreiblich! So etwas findet man in keinem Roman. Die Leute eſſen Baumrinden und Gras aus Hunger. Kinder, Frauen und alke Männer laufen und kriechen im JForſt umher und freſſen wie Tiere und wilde Beſtien. Warum ergreift niemand für uns das Wort? Tut Schritte für uns! Helft uns um Gottes Willen! Denn wir ſterben vor Hunger und Elend!“ „Es handelt ſich nicht um Tauſende, ſon⸗ dern um Hunderttauſende, um Millio- nen ſolcher Unglücklicher“, fügt Sir Geoffrey hinzu. „Ich könnte noch viele andere authentiſche Schriftſtücke über das Elend anführen. Und wir feiern mit großer Salbung das Zente— narium unſerer Befreiung von der Sklavere! Ein Hilfswerk Der Kardinalerzbiſchf Innitzer von Wien erläßt einen Aufruf, in dem es heißt: In einer Stunde, die mit ihrem tiefen Ernſt das Verantwortungsbewußflſeit der geſitteten Menſchheit wachruft, erwächſt die Pflicht, die Weltöffentlichkeit zu einem Hilfswerk aufzu— rufen. Keine Ableugnungsverſuche können die Talſache widerlegen, daß Hunderltauſen⸗ de, ja Millionen von Menſchen in den letzten Monalen in Sowjetrußland am Hunger zugrundegegangen ſind. Hunderte von ergreifenden Briefen aus den Hungergebieten der Sowjetunion, vor allem aus der Ukraine und dem Nordkauka⸗ ſus, berichten darüber, desgleichen ſchildern Augenzeugen, über deren Kompetenz keine Zweifel beſtehen, die erſchütternden Einzel— heiten der in Rußland vor ſich gehenden Tra— gödie. Ich verweiſe hier auf den Appell des Fürſt⸗Metropoliten von Galizien, Andres Schotyk, in welchem über die furchtbaren Lei— den der Vevölkerung im ukrainiſchen Gebie— te der Sowjetunion ergreifend berich''t wird. Auch der Engländer Garreth Jones beſtätigt dies, ja er ſtellt auf Grund von Er⸗ kundungen an Ort und Stelle feſt, daß in ei— nigen Bezirken der Sowjetunion bereits ein Viertel der Bevölkerung vom Hunger dahin— gerafft worden iſt. In einer Denkſchrift, die authentiſche Informationen aus Kreiſen der verſchiedenen in Rußland lebenden Nationa— litäten zur Unterlage hat und mit dem Vor⸗ ſchlage zu einer allgemeinen Hilfeleiſtung für die in Rußland umkommenden Menſchen ſchließt, berichtet der Generalſekretär des Europäiſchen Nationalitä⸗ tenkongreß Dr. Ewald Ammende. daß Der franzöſiſche Bericht über die Unterre⸗ dung Muſſolini— Dollfuß, den das halbamt⸗ liche Nachrichtenbüro Havas veröffentlicht, ſagt im übrigen, es ſei beſprochen worden: 1. die inneröſterreichiſche Lage und 2. die öſterreichiſch-deutſchen Beziehungen. Der Havas⸗Korreſpondent hält es für wahrſchein⸗ lich, daß Dollfuß ſich über die Anſicht der italieniſchen Regierung hinſichtlich des öſter— reichiſchen Antrags auf die Aenderung ſeiner Heeresſtärke, die Heraufſetzung der öffent⸗ lichen Verbände auf 30 000 Mann, Herab⸗ ſetzung der Dienſtzeit und Reorganiſation der Heimwehr habe vergewiſſern woilen. Ueber die Einſtellung Italiens zu dieſem Problem ſcheint der Havas⸗Korreſpondent nichts erfahren zu haben. Er behauptet wei⸗ ter, Italien ſei für die Herſtellung des Gleich⸗ ſewichts im Donaubecken, weshalb es für ie wirtſchaftliche Annäherung zwiſchen Oeſterreich und Ungarn und eine Verſtär⸗ kung der wirtſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchei beiden Ländern und Italien eintrete. Ungarn ſcheine geneigt zu ſein, gewiſſe wirt⸗ ſchaftliche Poſitionen in Oeſterreich zu Gun⸗ ſten Italiens aufzugeben gegen die Erſchlie⸗ 55 eigenen Abſatzgebietes für den ungari⸗ chen Getreideüberſchuß. Auch die Frage des Hafens von Trieſt ſcheine bei dieſer wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit der drei Staaten eine große Rolle zu ſpielen von der Hungerkataſtrophe heute neben den Ruſſen und Ukrainern auch die Angehörigen aller anderen in der Sowjetunion ſiedelnden Volksgruppen in furchtbarer Weiſe betroften worden ſind. Der Hunger in der Sowjekunion rafft die Angehörigen aller Konfeſſionen und Nationalitäten in gleicher Weiſe dahin. Schon heute ſteht feſt, daß die Kataſtrophe ſich auch jetzt zur Zeit der neuen Ernte wei⸗ ter fortſetzt. Um die Verſorgung der Jadu⸗ ſtriezentren zu ermöglichen, mird, wie die Sowjetpreſſe offen eingeſteg:, unter Anden⸗ dung aller Zwangsmittel den Bauern in der Ukraine, im Nordkaukaſus und anderwärts der Ertrag der Ernte entriſſen. Die ruſſiſche Hungerkataſtrophe wird in folgedeſſen in wenigen Monaten einen neuen Höhepunkt ereichen, und es wer⸗ den abermals Millionen Menſchenleben zugrunde gehen. Dazu noch länger ſchweigen, hieße die Verantworkung der ziviliſierten Welt am Maſſenſterben in Rußland ins Ankerträgliche ſteigern. hieße die Schuld dafür kragen, daß in einer Jeit, wo ganze Teile der Welt im Ueberfluß an Getreide und Lebensmit- keln geradezu erſticken, die Menſchen in Sowjetrußland elendiglich verhungern, ja darüber hinaus, den grauenhaften Begleiterſcheinungen eines ſeden Maſſen⸗ hungers bis zum Kindermord und Ka- nibalismus anheimzufallen. Der Kardinalerzbiſchof richtet zum Schluß einen Appell an das Rote Kreuz. Dieſe Internationale Organiſation ſei in erſter Li⸗ nie dazu berufen, eine großzügige Hilfs⸗ aktion in die Wege zu leiten. 8 17 Ingenieure erſchoſſen Moskau, 22. Auguſt. Aus Baku wird gemeldet, daß 17 In⸗ genieure oder Chemiker der Naphta-Induſtrie kürzlich wegen verſuchter Sabotage und ge— gen revolutionärer Handlungen zum Tode verurteilt und erſchoſſen worden ſeien. Zahlreiche Arbeiter, die in dieſe An⸗ gelegenheit verwickelt ſind, wurden in ein Konzentrationslager überführt. „Ein Dentſchland der Schönheit“ Der Kanzler über die deutſche Kunſt Godesberg, 22. Auguſt. Der Kölner Männergeſangver⸗ ein ſang im Rheinhotel„Dreeſen“ in Bad Godesberg vor dem Reichskanzler Adolf Hitler. Nach einer Anſprache des Präſi— denten, Dr. Klefiſch, wies der Kanzler auf die Bedeutung des deutſchen Liedes hin. Wir werden nicht nur, ſo ſagte er, ein Deulſchland der Macht aufbauen, ſon⸗ dern auch ein Deutſchland der Schönheit. Das neue Deukſchland wird auch ſeinen Ausdruck finden in der heiligen deutſchen Kunſt. Die Welt verſchreit uns als Bar- baren, wir aber werden die Welt durch unſere Kunſttaten in Erſtaunen ſetzen. ae Dr. Klefiſch führte aus, der Kölner Männergeſangverein habe die Abſicht, den deutſchen Chorgeſang wieder ins Aus⸗ land zu tragen. Der Kanzler nahm hiervon zuſtimmend Kenntnis mit der Verſicherung, den Verein bei ſeinem Vorhaben zu unter⸗ ſtünen. In den letzten Jahren ſeien für Scheinkultur Millionen vergeudet wor⸗ den, während für die wahre Kunſt nichts getan worden ſei. * Antwort auf die Greuelhetze Berlin, 22. Auguſt. Wie der„Völkiſche Beobachter“ berichtet, hatte eine neugegründete Prager Tageszei⸗ tung, der„Prager Mittag“, eine Emigran⸗ tenſchöpfung, die in der unerhörteſten Weiſe gegen Deutſchland hetzt, die Kühnheit, ſich an den Albert Langen⸗ Georg Mül⸗ ler⸗Verlag zu wenden mit der Bitte um regelmäßige Zuſendung von Beſprechungs⸗ ſtücken der Verlags⸗Neuerſcheinungen. Der Verlag hat dem Prager Blatt darauf folgen⸗ de Abſage erteilt: Nach Einſichtnahme in den Inhalt der Probenummern müſſen wir da⸗ von abſehen, Sie mit unſeren Büchern zu be⸗ helligen. Wir können es vor unſerem deut⸗ ſchen Gewiſſen nicht verantworten, unſere Autoren in den beſchmutzenden Kreis Ihrer alles Deutſchen begeifernden Mitarbeiter aufnehmen zu laſſen. Wo Heinrich Mann ſeinen Haß gegen uns ausſpeit, wo Alfred Kerr ſeinen Bolſchewiken⸗Geiſt Parade lau⸗ fen läßt, wo Willy Haas, der bekannte an⸗ rüchige Macher der„Literariſche Welt“ ſich breit tut, wo die Elaborate eines Henri Bar⸗ buſſe Abdruck finden, wo ſede Nummer von Skandalgeſchich⸗ ten über Deutchland voll iſt, wo über unſer Vaterland geſagt wird, daß es „nicht nach Europa, ſondern in eine mo⸗ raliſche Quarankäne“ gehört, da iſt kein Raum für das Werk unſeres Verlegers, der ſeit langen Jahren gegen all das ſtreitet, dem Sie nun Obdach geben, und für all das e 15 5 Sie nun beſu⸗ eln. Unſer Verlag verbittet es ſich ausbrücklich und endgültig, von Ihrer neugegründeten Zeitung, die die Zahl der Greuel- und Hetz⸗ organe gegen Deutſchland und deutſches We⸗ ſen ſchimpflich vermehrt, weiterhin beläſtigt zu werden. Der Nürnberger Parteitag Impoſante Zahlen. Nürnberg, 22. Auguſt. Von der ungeheuren Arbeit, die von der Organiſationsleitung der NSDAP. über den Reichsparteitag in Nürnberg geleiſtet wird, kann man ſich erſt einen Begriff machen, wenn man Zahlen hört. Für die Ausſchmük⸗ kung der Feſthalle am Luitpold⸗Hain muß⸗ ten 20 000 Meter Dekorationsſtoff, 1,5 Kilo⸗ meter Girlanden und 15 Wagenladungen Blumen beſorgt werden. Bei dem Amtswal⸗ terappell war Platz zu ſchaffen für einen Wald von 11000 Fahnen. 340 Sonderzüge fahren nach Nürnberg. Für die Amtswalter mußten 150 000 Trinkbecher und 150 000 Eßgeſchirre mit dem Bild der Burg und der Jahreszahl 1933 beſorgt werden. Das Fern— ſprechamt Nürnberg hat allein über 1000 Sonderanſchlüſſe verlegen müſſen. Park⸗ plätze für 20 000 Fahrzeuge wurden geſchaf⸗ fen, 500 000 kg Fleiſch und Wurſt über den normalen Bedarf hinaus bereitgeſtellt. Das Verpflegungsamt hat weiter 2600 Zinnkan⸗ nen zu je 60 Portionen, insgeſamt alſo Ge— fäße für 156 000 Portionen angekauft. 173 Waggon Stroh ſind für das Strohlager an— gefahren worden. In Nürnberg-Stadt wurden 152 447 in Fürkh- Stadt 32 128 und in Nürnberg- Land 25 000 Maſſenquarkiere in Sälen, abriken und Schulen ermiktelt. Insge- 705 ſind neben den Jelkquartieren 253 086 Lager in gedeckten Räumen be⸗ reitgeſtellt worden. Das Eſſen für die Amtswalter wird in vier Rieſenkeſſeln gekocht, von denen jeder mehrere kauſend Liter faßt. Da man für 150 000 Mann keine Kar⸗ toffeln ſchälen kann, werden kartoffelloſe Gerichte verabfolgt, z. B. Rindfleiſch mit Nudeln. Die Geſchäfte werden von morgens 5 Uhr bis abends 9 Uhr geöffnet ſein, die freien Verkaufsſtände, von denen mehrere tauſend errichtet werden, können bis zur Mitternacht offengehalten werden. Der Hitler⸗ Jugendtag München, 22. Auguſt. Nach Auskunft des Schwabinger Kranken⸗ hauſes und des Roten Kreuzes haben bei dem durch einen Orkan verurſachten Zeltein⸗ bruch beim Gebietstreffen der Hitler⸗Ju⸗ gend ſchwerer Verletzte die Nacht gut über⸗ ſtanden und befinden ſich auf dem Wege der Beſſerung. Lebensgefahr drüfte in keinem Falle mehr beſtehen. Dem unerwarteten Unwetter gegenüber, ſo bemerkt die Leitung des Gebietes Hochland in ihrem Bericht, ha⸗ ben ſich auch die beſten Maßnahmen als völlig machtlos erwieſen. Die Jungen hatten vor dem plützlich einſetzenden Regen in den Zelten Schutz geſucht und wurden, als der Orkan dieſe auseinanderriß, durch die herab— ſtürzenden Balken verletzt. 5— Ein Horſt⸗Weſſel⸗Denkmal Jeierliche Weihe. Hindenburg, 22. Auguſt. In Hindenburg wurde das aus einem gewaltigen Findlingsblock gearbeitete Horſt— Weſſel⸗Denkmal elngeweiht. Die Mutter und die Schweſter Horſt Weſſels nahmen an der Feier teil, zu der Zehntauſende erſchienen waren. Nachdem der Polizeipräſident die Front der SA, SS und der übrigen vater⸗ ländiſchen Organiſationen abgeſchritten hatte, begrüßte er im Namen der oberſchleſiſchen SA die Mutter und die Schweſter Horſt Weſ⸗ ſels. Ich grüße in der Mutter Horſt Weſſels, ſo führte er u.a. aus, Tauſende von Mütte! deren Söhne für Deutſchland gefallen ſind. Solange noch ein SA⸗Mann lebt wird Horſt Weſſel nicht vergeſſen werden. Der Ge⸗ ſchäftsführer des Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverbandes legte ſeiner Anſprache den Gedanken der Notwendigkeit des Op⸗ ferns zu Grunde. Bei dem eigentlichen Wei⸗ heakt am Michgeltor⸗Platz ſprach der ehema⸗ lige Freikorpsführer, Hauptmann Peters⸗ dorf, der im Namen der Mutter und der Schweſter Horſt Weſſels die Jugend ermahn⸗ 12 ſich eines Horſt Weſſels würdig zu erwei⸗ en. Beim leiſen Geſang einiger Hitlermädchen fiel die Hülle des Denkmals, das von dem Oberbürgermeiſter mit herzlichem Dank an alle, die zur ef e des Denkmals beige tragen häben, in die Oohut der Stadt über. nommen wurde. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Reichspräſidenten und den Volkskanzler Adolf Hitler und dem Abſingen des Horſt⸗ Weſſel-Liedes ſchloß die eindrucksvolle Feier. Sturm im Waſſerglas Die Haupiſtadt Andorras von franzöſiſcher Gendarmerie beſetzt. Paris, 22. Auguſt. 50 franzöſiſche Gendarmen in feldmarſch⸗ mäßiger Ausrüſtung haben die Hauptſtadt des vom franzöſiſchen Staatschef gemeinſam mit einem ſpaniſchen Erzbiſchof regierten klei⸗ nen Fürſtentums Andorra in den Pyre⸗ näen beſetzt. Der Präſident von Andorra, Pallares, hat einen Aufruf erlaſſen, wonach alle Bewohner von Andorra in der Haupt⸗ ſtadt La Vieja eine große Proteſtkundgebung gegen die franzöſiſche Beſetzung veranſtalten ſollten. Dieſe Kundgebung iſt von dem fran⸗ zöſiſchen Vertreter in Andorra unterſagt worden. Der Präſident von Andorra ſoll es abgelehnt haben, den franzöſiſchen Behörden die Schlüſſel des Parlamentsgebäudes aus— zuhändigen.. In der Pariſer Ausgabe der„Chicago Tribuna“ heißt es, daß der frühere Miniſter⸗ präſident Tardieu und der frühere Unter- ſtaatsſekretär Jorgeot Aktien einer Geſell⸗ ſchaft beſäßen, die gegenwärtig in Andorra ein großes Elektrizitätswerk für die Aus- nützung der Waſſerkräfte errichtet. Streitig⸗ keiten zwiſchen dieſer Geſellſchaft und den Behörden von Andorra ſollen zu der gegen wärtigen Lage geführt haben. Die franzö⸗ ſiſchen Gendarmen häkten die wachhabenden Jollbeamten entwaffnet und alsdann auch die ſchwachen Polizeikräfte von Andorra enk⸗ waffnet, die aus ſieben Berufspolizeibeamten und 36 Freiwilligen beſtehen. Politiſches Allerlei Stuttgart. Der Reichsarbeitsminiſter hatte am 1. April 1933 für ſämtliche württember⸗ giſchen Krankenkaſſen einen Kommiſſar einge— ſetzt. Dem Reichskommiſſar iſt es innerhaub von drei Monaten gelungen, bei über 40 Pro⸗ zent der reichsgeſetzlichen Krankenkaſſen Würt⸗ tembergs den Beitragsſatz größtenteils erheblich herabzuſetzen. Baden⸗Baden. Vom 21. bis 26. Auguſt fin⸗ det in Baden⸗Baden eine Tagung der inter⸗ nationalen Strafrechts⸗ und Ge⸗ fängniskommiſſion ſtatt, die aus amt⸗ lichen Delegierten der meiſten Länder der Welt beſteht. Deutſche Tagesſchan Einheitsbeitrag bei den Berufsverbänden. Eine einheitliche Regelung der Beitrags- frage bei den Arbeiter⸗ und Ange⸗ ſtelltenverbänden iſt in Ausſicht ge⸗ nommen, ſobald die organiſatoriſche Umge⸗ ſtaltung der neuen Berufsverbände in der Deutſchen Arbeitsfront beendet iſt. Für die Uebergangszeit iſt bisher eine Regelung in der Form getroffen, daß die Mitglieder der neuen Verbände die Beiträge bezahlen, die ſie in ihrem alten Verband bezahlt haben. Die Tendenz der Neuregelung ſoll aber ſelbſt⸗ verſtändlich die ſein, daß im Zuge der Ver⸗ einheitlichung des Berufsverbandsweſens auch eine Vereinheitlichung und damit eine Verbilligung des Beitragsweſens er⸗ folgen wird. Da anzunehmen iſt, daß die organiſatoriſchen Aufbauarbeiten in den Be⸗ rufsverbänden bis zum Winter abgeſchloſſen ſein werden, wird auch erſt dann die Bei⸗ tragsfrage akut werden. Gemeinſchaftsarbeit. Aufgrund von Verhandlungen, die das Reichswirtſchaftsminiſterium ein⸗ geleitet hat, iſt zwiſchen der Vereinigung der Elektrizitätswerke und dem Reichsverband des Deutſchen Eleitro-⸗Inſtallateurgewerbes ein Abkommen abgeſchloſſen worden, das Richt⸗ ö linſen für die Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen den Elektrizitätswerlen und den Elek⸗ troinſtallateuren aufſtellt. Der Abſchluß des Abkommens ſtellt inſofern einen beſonders er⸗ freulichen Erfolg dar, als es im Geiſte der neuen Zeit des gegenſeitigen Kampfes der ein⸗ zelnen Intereſſengruppen ihre gemein⸗ ſchaftliche Arbeit zum Wohle Aller ſetzt. Weitere Gebührenſenkung im Kraftfahrzeug⸗ verkehr. Der Reichsverkehrsminiſter hat die Gebühren, die den amtlichen Sachver⸗ ſtändigen für die Prüfung von Kraftfahr⸗ zeugen zuſtehen, weſentlich geſenkt. So koſtet z. B. die Prüfung eines Kraftwagens am Wohnſitz des Sachverſtändigen nur noch 15 Rm.(bisher 18), eines Kleinkraftrades 7 Rm. (8 Rm.), eines anderen Kraftrades 10 Rm. (13,30 Rm.), eines Kraftwagenführers 10 Rm. (13,50 Rm.), eines Kraftradführers 7,50 Rm. (9 Rm.) Franzöſiſcher Marinebeſuch in Hamburg. Der Kommandant des im Ham burger Hafen liegenden franzöſiſchen Fiſchereiſchutz⸗ bootes„Quentin-Rooſevelt“, Fregattenkapi⸗ tain Huſſen, ſtattete am Montag in Be⸗ gleitung des Kommandanten Loudes und des franzöſiſchen Generalkonſuls Saugon dem regierenden Bürgermeiſter im Rathaus einen Beſuch ab. i Photogerät darf in Flugzeugen nicht mehr 5 mitgeführt werden. Der Reichsluftfahrtminiſter hat eine Verordnung über die Verwendung von Lichtbildgeräten im Luftfahrtverkehr erlaſſen. Danach ſind Polizei, Luftverkehrsunternehmun⸗ gen und Flugzeugführer angewieſen, darauf zu achten, daß Fluggäſte ohne eine beſondere Erlaubnis des Reichsluftfahrtminiſters wäh⸗ rend des Fluges kein Lichtbildgerät mitführen oder verwenden. Das Lichtbildgerät iſt den Fluggäſten abzunehmen und ſo ſicherzuſtellen, daß eine Verwendung während des Fluges ausgeſchloſſen iſt. Auslands⸗Nundſchau Deulſche Reichsangehörige von den Polen verhaftet. Der SA⸗Mann Joſeph Pohl vom Sturm 15/156 Beuthen wurde in der Nähe des Bahnhofs Scharley⸗Piekar von der polniſchen Polizei verhaftet. Pohl, der SA⸗ Uniform trug, ſoll in Begleitung von vier Perſonen die polniſche Grenze verſehentlich überſchritten haben. Er wurde dem Tarno⸗ witzer Gericht übergeben.— Auch in Ryb⸗ nik wurden von der polniſchen Polizei zwei Reichsangehörige aus Gleiwitz verhaftet. Der Zwiſchmfall auf der Welt⸗Lehrertagung. Wie aus Wien gemeldet wird, legen maß⸗ gebende Vertreter des öſterreichiſchen Lehrerſtandes Wert auf die Feſtſtellung, daß die bei der Welt⸗Lehrertagung in Santander auftretende öſterreichiſche Vertre⸗ tung, die bekanntlich gegen die deutſchen Ab⸗ geſandten Stellung nahm, in keiner Weiſe befugt war, für den öſterreichiſchen Lehrer⸗ ſtand zu ſprechen. Es handelt ſich vielmehr um die Aeußerungen einer kleinen und unmaß⸗ geblichen Splittergruppe, die ohne Fühlung mit den großen Lehrerorganiſationen vorging, weil ſie wußte, daß die öſterreichiſche Lehrer⸗ ſchaft aller Richtungen niemals ihre Zuſtim⸗ mung zu ſolchen Aeußerungen gegeben hätte. Stillegung von tauſenden franzöſiſchen Laſt⸗ kähnen. Auf den franzöſiſchen Kanälen und Fluß⸗ läufen liegen, wie aus Paris gemeldet wird, ſeit Tagen Tauſende von Laſtkähnen ſtill. Der geſamte Flußverkehr iſt dadurch ſtark be⸗ hindert. Arſache der Stillegung iſt ein Streit zwiſchen den Beſitzern von Laſtſchiffen mit eigener Motorkraft und ſolchen, die Schlepper⸗ hilfe in Anſpruch nehmen müſſen. Die Beſit⸗ zer der Schleppkähne glauben ſich wirtſchaft⸗ lich ſtark benachteiligt und haben ihren Dienſt eingeſtellt. Die Bewegung ſcheint auch auf die belgiſche Zone übergreifen zu wollen. Stel⸗ lenweiſe wurde bereits Militär zur Löſchung leicht verderblicher Ware eingeſetzt. Namerikaniſche Preſſe die kubaniſche Bevölkerung ermahnt, die Wirren in Der kubaniſche Pöbel verbrennt d des früheren Polizeichefs. Havanng, 22. Auguſt. Der frühere Polizeichef Aincia, Volke„Machados Schlächter“ ge⸗ nannt, beging Selbſtmord, als er ver⸗ haftet werden ſollte. Ebenſo nahm ſich ſein Leibwächter Sampol das Leben, nachdem er einen Studenten erſchoſſen hatte. Kubaniſcher Pöbel holte die Leiche des Po. lizeipräſidenkten aus dem Schauhauſe, hing ſie an einen Pfahl und zündete darunter Jeuer an. Tauſende von Menſchen ſahen unter Flüchen und Verwünſchungen zu, wie die Körper in die Flammen fiel und ver. brannte. Der ehemalige Staatsſekretär des Innern, Zubizarreta, den man für das geiſtige Haupt des drakoniſchen Regiments Macha⸗ dos hält; iſt feſtgenommen worden. Der Geſandte Welles hat in der keine weiteren Racheakte gegen Machados Anhänger zu begehen. Amerikaniſche Sonderbriefmarke anläßlich des Beſuches Dr. Eckeners. Der amerikaniſche Generalpoſtmeiſter Farley kündigte die Herausgabe einer neuen 50-Cent⸗Briefmarke anläßlich des bevorſtehenden Fluges des „Graf Zeppelin“ nach Chicago im Dkto⸗ ber an. Wie Farley weiter mitteilt, beab⸗ ſichtigt Dr. Eckener, zuerſt nach Braſilien und dann über Miami und Aeron nach Chicago zu fliegen. Kraſtwagenzuſfammenſtoß Wilmingkon(Nordamerika), 22. Aug. In der Nähe der Stadt ſind zwei Laſtkraft. wagen zuſammengeſtoßen. Eines der Jahr. zeuge war mit Ausflüglern beſetzt, das an- dere hatte Exploſivſtoffe geladen. Auf den Juſammenſtoß erfolgke ſofort eine furchtbare Exploſion. Beide Wagen waren in ein Meer von Flammen eingehüllt. Acht Perſo⸗ nen wurden getötet, 26 verletzt. Das Ergebnis der Nomreiſe Dollſuß iſt zufrieden. 5 Wien, 22. Auguſt. Während eines kurzen Aufenthaltes auf dem Wiener Flugplatz äußerte ſich Bundes⸗ kanzler Dollfuß fehr befriedigt über den Ver⸗ lauf ſeiner Romreiſe. Nach Mitteilung der politiſchen Korreſpondenz, betonte der Bun deskanzler, daß er bei Muſſolini auch dieſes Mal nicht nur volles Verſtändnis für die Verhältniſſe und Bedürfniſſe Oeſterreichs ge⸗ funden habe, ſondern ſich auch abermals da⸗ vo. habe überzeugen können, daß Muſſolin an dem Gedeihen eines freien und unabhän⸗ igen Oeſterreichs ein warmes und tätiges ntereſſe hege. die Flaggen des Reichs Verfaſſungsrechtlicher Schutz für ſchwarz⸗ f 2 und Hakenkreuzflagge. Berlin, 22. Aug. Der Reichsjuſtizminiſter hat in einem Schreiben an die Landesjuſtiz verwaltungen zum Ausdruck gebracht, daß durch den Erlaß des Reichspräſidenten über die vorläufige Regelung der Flaggenhiſſung vom 12. März ds. Is., der die Grundlage für zahlreiche weitere Verordnungen und Erlaſſe geworden iſt, ſeines Erachtens die ſchwarz' weiß⸗rote und die Hakenkreuzflagge zu 10 vorläufigen deutſchen Nationalflaggen, mit hin zu Flaggen des Reiches erklärt worden ſeien. Dieſe Flaggen genießen daher 1 vollen Schutz des Paragraph 134 a des Reichsſtrafgeſetzbuches. Dabei dürfte es nach Meinung des Reichsjuſtizminiſters keinen Unterſchied machen, ob die beiden Flaggen auf öffentlichen Gebäuden, Staatsſchiſfen oder Handelsſchiffen gehißt oder von Nach ten geführt oder gezeigt werden, Der Reichs“ innenminiſter iſt dieſem Schreiben beigetre ten. Jür den Reichsparteitag der NS DA p. Unſer Bild zeigt den Reichskanzler Adolf Hit⸗ ler bei einer Beſprechung über die großen Vorbe⸗ reitungen für den bevor⸗ ſtehenden Reichspartei⸗ tag der NSDAP. in Nürnberg. Letzte Nachrichten Jünf Jahre Zuchthaus für einen Münz- i i verbrecher. Berlin, 22. Aug. Die vierte Große Ferien⸗ ſtrafkammer des Berliner Landgerichts ver⸗ urteilte am Montag den 53 jährigen Kellner Paul Seifert wegen Münzoerbrechens zu 1 Jahren Zuchthaus und fünf ahren Ehrverluſt. Der Angeklagte hatte in Zwei⸗, Drei⸗ und Fünfmarkſtücke hergeſtellt Schweres Booksunglück. Brandenburg a. d. Havel, 22. Aug. Auf dem Plauer See bei Brandenburg geriet ein Ruderboot, in dem ſich ein Kriegsinvalide, ſeine Frau und ſein Bruder ſowie vier Kin⸗ der befanden, in Schlick und kippte um. Sämtliche Inſaſſen wurden von zu Hilfe ei⸗ lenden Booten in bewußtloſem Zuſtande aus dem Schlick geborgen. Die Frau und ein Knabe konnte nicht wieder ins Leben zurück⸗ gerufen werden. Die Urſache des Unglücks iſt in der Ueberladung des Bootes zu ſuchen, das im Höchſtfalle vier Perſonen faßt. Ehemaliger Reichsbannerführer feſt⸗ genommen. Gelſenkirchen, 2. Aug. Der ehemalige Gauführer des Reichsbanners, Johann Hau, von hier, wurde in einer Wirtſchaft in Wuppertal feſtgenommen. Hau, der ſich bis⸗ her verborgen hielt, kam in Schutzhaft. Amerikaniſche acht in Flammen. Amſterdam, 22. Aug. Bei der Direktion der Königlich⸗Niederländiſchen Schiffahrts⸗ Geſellſchaft iſt ein Radiotelegramm eingegan⸗ gen von dem Befehlshaber des„Herkules“ eines Schiffes dieſer Geſellſchaft, in dem ge⸗ meldet wird, das Schiff habe die Beſatzung und die Paſſagiere der amerikaniſchen Vacht „Auguſta G. Hilton“, insgeſamt 46 Perſo⸗ nen, übernommer Aus Verſehen erſchoſſen Berlin, 22. Aug. In der Nähe des Alexanderplatzes wollte der Kriminalaſſiſtentanwärter Richter eine Frau feſtnehmen. Sie flüchtete und wurde von Richter verfolgt. Als ſich eine Menſchenmenge verſammelte, glaubte ſich Richter bedroht und gab Schüſſe ab, durch die der ſich in Zivil befindliche SA.⸗Mann Wachowiak getötet und der ſich eben⸗ falls in Zivil befindliche SA.⸗Mann Kling⸗ beil durch einen Schuß in den Kiefer ſchwer verletzt wurde. Kriminglaſſiſtentenanwärter Richter will im Glauben geweſen ſein, daß die beiden durch ſeine Schüſſe getroffenen SA.⸗Männer beubſichtigten, die weibliche Perſon zu befreien. Furchtbarer Doppelmord Madrid. 22. Aug. In Colmenar(Andaluſten) überſchüt⸗ tete ein Mann ſeine Frau und ſein Töch⸗ terchen, während dieſe ſchliefen, mit Pe⸗ troleum und ließ ſie darauf in Flammen aufgehen. Von Schmerzen gepeinigt ſchrien Frau und Kind auf, konnken jedoch nicht mehr von der Stelle, ſondern fielen winſelnd in das markernde Jeuer zurück, in dem beide der⸗ kohlken. Während ſich die Opfer in den Jlam- men wan den, ging der verrohte Mörder in aller Ruhe ſchlafen. Nachbarsleutke waren indes auf die markerſchüfternden Klagen der Jktau und des Kindes herbeigeeilt. Sprengſtoſf⸗ und Waffenfunde Nieſiges kommunliltiſches Arſenal ausgehoben 0 Heppenheim, 22. Auguſt. Am Dienstag, den 15. dieſes Monats, wurde durch Beamte des heſiſſchen Stab'spo⸗ lizeiamtes Darmſtadt und Heppenheim a. d. B. ein rieſiges Sprengſtoff⸗ und Waffenla⸗ ger bei Funktionären der KPD. ausgehoben. Sämtliche beteiligten Kommuniſten wurden ſofort feſtgenommen und in das Staatspolizeigefängnis verbracht. Der Sprengſtoffund ſt von ſo rieſigem Ausmaß, daß er ais eiuer der größten gelten kann, die überhaupt in den letzten 5 Jahren gemacht wurden. Auf der Suche nach der zu den Waffen ge⸗ hörenden, Munition wurden zunächſt Gra⸗ bungen, in einem Weinberg vorgenom⸗ men, die jedoch ergebnislos blieben. Schließ⸗ lich erklärte ſich der in dieſer Sache verhaftete Kommuniſt Eberts ſelbſt bereit, die Poli⸗ zei an das Verſteck der Munition zu führen Es zeigte ſich nunmehr, daß Eberts die Sa⸗ 115 in ganz raffinierter Weiſe verborgen atte. Es wurden nicht nur 230 Schuß Muni⸗ lion, ſondern auch noch 31 Sprengkay⸗ ſeln, 50 Meter Jündſchnur und zwei Pa⸗ kete Sprengſtoff(Amonih gefunden. Noch in der Nacht wurden die feſtgenomme— nen Kommuniſten in Darmſtadt im Stgats⸗ polizeiamt ins Kreuzverhör genommen und geſtanden ſchließlich, eine große Menge Sprengſtoff vor einem bis anderthalb Jah⸗ ren bei Lindenfels geſtohlen zu haben. Sie gaben an, den übrigen Sprengſtoff in einer Korbflaſche auf einem Acker vergraben zu haben. Die Beamten begaben ſich nunmehr ſofort wieder nach Heppenheim. Nach lan⸗ gem Suchen konnte die fragliche Korb 50 ungefähr ein Meter tief vergraben e funden werden. Die Beamten der politiſcher Polizei konnten noch in derſelben Nacht den Kommuniſten Adam Götzinger in Lindenfels verhaften. Götzinger hatte einem Spreng⸗ ſtoffdiebſtahl als Führer gedient. So gelang Nele 4 es den großen Lindenfelſer Sprenaſtoffdieb⸗ ſtahl aufzuklaren und aue daran Beteiligten ſofort feſtzunehmen. Kommuniſtiſche Geheimorganiſation aufgehoben Berlin, 22. Auguſt. Die politiſche Polizei ſetzt den Kampf ge⸗ gen die geheimen kommuniſtiſchen Wühle⸗ reien fort. Sie hatte dabei neuerdings große Erfolge. So hatte die politiſche Polizei da⸗ von Kenntnis erhalten, daß die Leitung des Untergaues des Roten Frontkämpferbuͤndes für die Bezirke Wuppertal, Mettmann, Wölfrath, Ratingen, Langenberg, Velbert und den geſamten niederbergiſchen Bezirk ihren Sitz in Wuppertal hat. Bei einer überraſchend vorgenommenen Durchſuchung konnten 12 Leute in dem Augenblick feſtgenommen werden, als ſie Organiſatſonspläne ausarbeiteten. Das geſamte Netz der Zenkrale für den Wup⸗- pertaler und niederbergiſchen Gau konn- ke aufgedeckt werden. Neben Hetzmate⸗ rial wurde vor allem eine große Anzahl von Lehrwaffen beſchlagnahmk, an de⸗ nen Anſchauungsunkerrricht erkeill wur⸗ de. 5 Die Polizei in Kiel iſt einem Grenz⸗ ſchmuggel marxiſtiſcher Elemen⸗ te auf die Spur gekommen. Zwei Kieler Einwohner pflegten mit einem Segelboot marxiſtiſche Zeitungen, die im Ausland ge⸗ druckt werden, nach Deutſchland zu ſchmug⸗ geln. a Zo konnke ein Poſten des in Karlsbad erſcheſnenden„Neuer Borwärks“. deſſen Inhalt eine einzige Beſchimpfung des deutſchen Volkes und ſeiner Führer dar- ſlellt, beſchlagnahmt werden. Die Schmuggler haben außerdem Lebens⸗ und Genußmittel mit ihrem Segelboot hier— hergebracht. In Eckernförde wurde das Schmuggelgut jeweils untergebracht. Einer der Beteiligten, ein Kupferſchmied aus Kiel, wurde bereits verhaftet. Copyright „Kommt ein andermal wieder, Pfarrer!“ „Du willſt mir den Zutritt wehren wie dem Hendel und dem Ruppert?— Weißt du, was die Leute im Dorf erzählen? Du hielteſt den Herrn durch teufliſche Zauber- künſte feſt!“ Berbe lachte hart auf. „Ich frage nicht danach, was die Leute reden. Aber das weiß ich, daß der Herr krank iſt und daß ich ihm Eure Predigt erſparen muß.“ „Biſt du von Sinnen, Weib?— Wer biſt du?— Eine eine Kebſe, von der man ſich mit Abſcheu wenden müßte. Erſt triebſt du Buhlſchaft mit dem alten Du ſprichſt Zucht und Du treibſt heimliche Künſte, die dir der Verworfene, Herrn und nun mit dem Jungen. Sitte Hohn. Böſe eingab—“ Schrill klang das Lachen Berbes. „Es iſt noch nicht lange her, Pfarrer, da begehrteſt du die Verworfene zu deinem Weibe. Sag an, wollteſt du meine verderbte Seele zum Heile führen oder begehrteſt du meinen ſündhaften Leib?“ Auch auf Erden gibt es noch eine Gerechtigkeit!“ Bett zur Tür. Stube. Berbe 28[plötzlich vor ihm ſtand. „Was bin's!— in meine Kammer fiel.“ Berbes Schultern. „Ihr ſeid krank, Herr!“ halten. „Ich gehe, Herr.“ nicht mehr.—— 815 „Du drohſt mir, Pfarrer! Du haſſeſt mich! Sieh,. Pfarrer, du biſt mir zu gering, als daß ich dich haſſen könnte.— Doch nun geh! Wir wecken ſonſt den Herrn aus ſeinem Schlummer.“ Weg frei, Stimme. Da richtete ſich Henning empor. Er taumelte aus dem ch will ihn wecken! Er ſoll mich hören! Gib den Weib!“ rief der Pfarrer mit dröhnender lachte hell auf. 2 2—* 995— 4 9— e Er riß die Tür auf und ſtand in der „Was wollt Ihr von mir, Pfarrer?“ ſtieß einen Schrei aus. legte ſtützend den Arm um Henning. Der Pfarrer aber fuhr zurück. BSE hageren Mann im Nachtgewand, der mit wirrem Bart le) und Haar, mit bleichem Geſicht und tiefliegenden Augen „Seid Ihr der Herr?“ ſtammelte er. zweifelt Ihr, Pfarrer?— Ich ſage Euch, ich Nun redet, was iſt Euer Begehr?“ „Herr, Euch hat Gott geſchlagen!“ „Er hat mich gnädig geführt, Pfarrer Limprecht! Durch kleines Leid hat er mir große Freude gegeben. Er hat mir ſeinen Himmel eröffnet, daß ein himmliſch Leuchten Und Henning legte mit dieſen Worten den Arm um Pfarrer Limprecht aber ſtarrte den Herrn von Rotacker an und wich Schritt um Schritt vor ihm zurück. „Noch bin ich's; aber ich werde geſunden, Pfarrer. Dann ſollt Ihr einen Dankgottesdienſt in der Kirche Heut' aber ſpart Euch Eure Rede.“ „Ja, geht nur, und glaubt an eine Liebe, die Gott den Menſchen als köſtlichſte Gabe verliehen hat.“ ü 1 5 Aber Pfarrer Limprecht hörte die Worte des Kranken „Weib, du haſt den Satan in dir!— Aber hüte dich 42 705 „In den nächſten Tagen hielt es Herrn Henning nicht mehr im Bett. Berbes ängſtliches Mahnen half nichts. Sie mußte ihm die Kleider bringen. An Berbes Arm machte er den erſten Gang durch die Kammer. Vor einem matten Spiegel blieb er ſtehen und Korruption Harburg⸗Wilhelmsburg, 22. Aug, Auf Antrag des Magiſtrats hat der Regie⸗ rungspräſident gegen den von ſeinen Dienſt⸗ geſchäften entbundenen Oberbürgermeiſter Dr. Dudek das Dienſtſtrafverfahren mit dem Ziele der Dienſtentlaſſung eingeleitet. Dr. Dudek wird beſchuldigt, im Laufe der letzten Jahre als Oberbürgermeiſter und Fi⸗ nanzdezernent der Stadt Harburg⸗Wil⸗ helmsburg die ſtädtiſchen Finanzen um gro⸗ ße Summen geſchädigt zu haben, weil er in ſeiner Amtsführung nicht die nötige Sorg⸗ falt und Sparſamkeit obwalten ließ. Schutz gegen Denunziationen Beamten ſind die Vorwürſe und die Angebes zu nennen. Ein Erlaß des Reichspoſtminiſteriums wei darauf hin, daß bei Anzeigen gegen Beamtz eine Schweigepflicht der damit befaßten Dienst behörde nicht beſtehe. Den betroffenen Bes amten ſeien die ihnen zur Laſt gelegten Vor⸗ fälle und die Namen der Anzeigenden mit⸗ zuteilen, wenn überhaupt ein Vorgehen gegen die Beamten notwendig erſcheine. Es genüge nicht, daß die Beamten mit dem Hinweis, die Vorausſetzungen eines Paragraphen des Geſetzes träfen auf ſie zu, zur Aeußerung aufgefordert werden, es ſeien beſtimmts Tatſachen, auf die ſich die Annahme grün⸗ det, mitzuteilen. Dem Beamten muß in jedem Falle ermöglicht werden, ſich gegen alle Vor⸗ würfe zu verteidigen. Lediglich Beamten, die zweifelsfrei als Kommuniſten nach Paragraph 2 des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Be⸗ rufsbeamtentums zu entlaſſen ſeien, brauche leine Gelegenheit zur Aeußerung gegeben zu werden. Exploſion— Zwei Tote Alvensleben, 22. Auguſt. Aus noch nicht bekannker Arſache explo- dierle am Monkag früh beim Dreſchen in der Scheune eines Landwirts in Alvensleben (Kreis Neuhaldensleben) der Dampfkeſſel der Lokomobile. Der heizer wurde ſofort getö⸗ let, eine Frau wurde unter den Trümmern der Lokomobile begraben und konnte bisher noch nicht geborgen werden. Drei Arbeiker wurden ſchwer. einige leichter verletzl. Dem Erfinder des Mo⸗ korfluges. In Hannover wird am 24. September ein Ge⸗ denkſtein zur Erinne⸗ rung an den erſten Mo⸗ torflug enthüllt, den Karl Jatho am 18. 8. 1903 mit seinem Dra⸗ chenflugzeug unter— nahm. Die mit einem etwa neun Zwölftel PS. ſtarken Motor ausge⸗ rüſtete Maſchine war imſtande, in etwa Man⸗ neshöhe Sprünge bis zu einigen hundert Metern Länge auszuführen. Sie ſprang hinzu und Eutſetzt ſah er auf den die Schwäche, konnte. Lager betten.— Schließlich Schwäche. ſeine Weiſungen. ließ, Herr!“ „Er ſoll Henning. nicht . blieb die Henning rief den Alten an. ſtolperte in Haſt über den Hof. „Grüß Gott, Hendel! Wie ſteht's mit der Wirtſchaft?“ „Wir wollen Gott danken, daß er uns einen reichen Ernteſegen gab, aber noch mehr, daß er Berbe mahnte zur Ruhe. der Frau ins Haus, Tags darauf ging Henning durch den Stall. Es war ihm die Luſt angekommen, ſich wieder auf den Rücken ſeines Rappen zu ſchwingen. noch die Kraft fehlte, wollte er nach den Pferden.— „Nun kann ich verſtehen, warum der Pfarrer vor mir entſetzt davongelaufen iſt. Ich ſeh' ja aus wie Johannes der Täufer drunten in der Kirche über dem Taufſtein.— Berbe, du mußt den Bartſcher holen, daß er mich wieder menſchlich zurechtſtutzt.“ Aber Henning kam heute und morgen nicht dazu, ſich Bart und Haar ſchneiden zu laſſen. Gar bald fühlte er gegen die ſein Wille nicht ankämpfen Seufzend ließ er ſich von Berbe wieder auf das Jugend Siegerin über die Auf Berbes Arm geſtützt, ſchritt Henning über den Gang die Treppe zum Hof hinunter. Treu, der Hund, den die Frau aus der Krankenſtube verbannt hatte, ſprang bellend an dem Herrn empor. Henning hob den Kopf und trank die freie Himmels⸗ luft. Er ſah den Erntewagen ſchwer mit Korn beladen durch das Tor ſchwanken. Hendel ſtand dabei und gab Der wandte ſich um und Euch geneſen Henning ſah den Jäger aus dem Stall kommen. „Klaus Ruppert, was macht der Wald?“ Ruppert kam heran und „Er wartet auf Euch, Herr!“ zog die verſchtiſſene Kappe lang' mehr warten, Klaus“, lachte Henning nickte und folgt, denn er fühlte ſeine Schwäche.— ving Er wußte wohl, daß ihm, ſich im Sattel zu halten, aber ſehen (Fortſetzung folgt, 15 1108 VON 861 1154 0 VON&. Hor NER-GREFEE Copyright by Martin Feuchtwanger. Halle(Saale) DES SONS VON NApOLEON. 8 Nachdruck verboten. Agnes ſeufzte ſchwer. i. „Ja, früher!“ ſagte ſie bitter.„Noch bis zum vorigen Jahre war alles anders. Gefallen haſt du dem Leopold ſelbſtverſtändlich. Aber du warſt ja wirklich noch ein Kind. Ich aber bin um ſechs Jahre älter als du, Roſel. In allem haben wir ſo gut zuſammengeſtimmt, in der Arbeit und im Leben. Roſerl, ich hab' den Mann lieb über alles. Hab' alleweil nur für ihn gelebt und geſchafft und hab' mir immer im ſtillen gedacht: Einmal wird ihm das zum Bewußtſein kommen, und dann wird alles gut ſein! Und jetzt warſt du auf einmal erwachſen. Und warſt ſo ſchön und ſo lieb, daß kein Menſch hat anders können, als dich gern haben. Dem Leopold hab' ich's gleich angeſehen! „Agnes! Jetzt weiß ich auch, daß es meine Sache ſein muß, dem allen ein Ende zu machen. Du und er, ihr ge⸗ hört ja zuſammen, als ob euch der Herrgott füreinander geſchaffen hätte. Der Störenfried bin nur ich. Es wird ſchon alles gut werden. Ich finde ſchon einen anderen Weg für dich und auch für mich!“ 5 „Nein, nein, es geht ja um dein Glück!“ wehrte Agnes ab.. Doch da klang ganz nahe an ihrem Ohr Roſes Stimme: „Agnes, ich kann ihn ja doch nie lieb haben! Ich hab mein Herz an einen ganz anderen gehängt!“ J 5 Sie ſchwieg jäh, als hätte ſie ſchon zuviel geſagt. Leiſe, leiſe ſang die Orgel, und von irgendwoher klang aus dem Dunkel der Kirche ein Kinderchor. a „Was?“ verwunderte ſich Agnes.„Du willſt einen Mann aufgeben wie den Leopold Koller? Du wirſt mir doch am Ende nicht das nur ſo erzählt haben, damit ich zu einem Glück komme? Roſerl, ſei doch geſcheit!“ 5 „Ich denke ja gar nicht daran, den anderen zu heiraten; aber ich bleibe tauſendmal lieber ganz allein, als daß ich meine Liebe verrate. Und ein Verrat wäre es ja doch. Das hab' ich noch nie ſo deutlich geſpürt wie jetzt. Geh' nur heim, Agnes— ich bleibe noch ein biſſerl da. Muß mir noch alles genau überlegen. Wenn der Leopold ſieht, daß er ſeine Liebe an eine gegeben hat, die ſie beim beſten Willen nicht erwidern kann, dann wird er dich wieder ſehen, wie du wirklich biſt, in deiner ganzen Hingabe und Treue. Und er wird noch einmal froh ſein, daß ihm ein ſo goldenes Herz wie das deine geſchenkt wurde!“ Zwei ſchöne Mädchenköpfe drängten ſich ganz nahe aneinander. Innig küßte Agnes die Jüngere, als ſie ſich endlich erhob, um zu gehen. „Gottes Segen ſei mit dir, Roſerl“, ſagte ſie noch aus tiefſtem Herzen. Die junge Roſe Demareau ſann eine Weile verträumt den letzten Worten nach. Wo fand ſie einen Weg, der für alle zum Heil führte? Am beſten wäre es ſchon, ſie könnte für eine kurze Zeit irgendwo untertauchen, damit der Leo⸗ pold ſie ganz aus den Augen verlieren würde. Ein Frauenkleid rauſchte über die Flieſen der Kirche. Schattenhaft glitt eine biegſame Geſtalt vorüber. a Sekundenlang blitzte in Roſe eine Erinnerung auf. Sie vermeinte dieſes Geſicht, das ſie nur ſehr undeutlich ge- ſehen hatte, ſchon irgendwo erblickt zu haben. Die Vorübergehende ſchien Roſes Blick bemerkt Zu haben. Raſch wandte ſie den Kopf ab und zog den Schleier feſt vor das Geſicht. Es war die Fürſtin Lori! Auch ſie hatte Roſe erkannt. Die beiden Frauen waren nun allein. Eine Gelegen⸗ heit wie dieſe, mit Roſe Demareau ſelbſt zu ſprechen, würde Lori nicht ſobald wieder finden. Täglich hatte die Fürſtin es ſtärker empfunden, daß der junge Herzog ihrem Einfluß entglitt. Und niemand anders war ſchuld daran als dieſes kleine Bürgermädchen! Die junge Frau erhob ſich mit einer raſchen Bewegung. Jäh war ihr ein Gedanke gekommen. Sie würde, ohne den Namen des Herzogs zu verraten, an das Herz dieſes kleinen, ahnungsloſen Mädchens appellieren. Das ver⸗ fing doch immer bei ſo unſchuldigen Kindern. In dieſem Augenblick erhob ſich auch Roſe Demareau. Sie kam nur ein paar Schritte weit. Von rückwärts legte ſich eine Hand auf ihren Arm. Erſchreckt wandte ſich Roſe um. Da ſtand die elegante Dame, die früher an ihr vorübergeglitten war, vor Roſe. „Demoiſelle“, klang eine dunkle Frauenſtimme,„für wen haben Sie ſo innig und heiß gebetet?“ Roſe ſah ſie erſtaunt und abwehrend an. f „Im Gebet rede ich mit meinem Herrgott allein.“ Es klang wie eine Zurechtweiſung. 1 5 „Ja“, ſagte die unbekannte Frau,„junge Mädchen wie Sie, Demoiſelle, glauben eben noch, daß unſer Herrgott und die himmliſche Mutter jede törichte Neigung des Heinen Herzens auch als etwas ſehr Wichtiges betrachten. Aber dem iſt nicht ſo, Demoiſelle! Es gibt ſo viele Neigungen, die eigentlich Sünde ſind.“ „Was wiſſen Sie von mir?“ ſtieß Roſe zornig hervor. „Wer ſind Sie überhaupt? Warum mengen Sie ſich in meine Angelegenheiten?“ i „Demoiſelle Demareau“, tönte die Stimme hinter dem Schleier,„ich weiß alles, was Sie zu verbergen trachten. Trotzdem Sie die Braut eines ehrbaren Bürgers ſind, 2 Ihnen in einer ſchönen Sommernacht einen allerliebſten weißen Hund geſchenkt hat.— Weshalb ſehen Sie mich ſo entſetzt an, Kind?— Ich begreife, daß man dieſen Mann lieben muß. Aber bisher, Demoiſelle, iſt alles doch wohl nichts als der ſchattenhafte Traum einer ſchönen Nacht⸗ ſtunde. Aber mehr darf es niemals werden! Denn der Mann ſteht ſo hoch über Ihnen, daß an eine Verbindung mit Ihnen nicht zu denken iſt. Entſagen Sie freiwillig, ſonſt ſtürzen Sie ihn ins Unglück! Am beſten wäre es, Sie könnten für eine Weile ganz verſchwinden. Ich weiß es ja, daß Ihre Hochzeit mit einem ehrbaren Wiener Kauf⸗ mann ſehr nahe bevorſteht. Aber glauben Sie mir, auch das bildet keine unüberſteigliche Schranke für einen jungen, feurigen und hochſtehenden Mann!“ „Ich heirate ja gar nicht“, ſtammelte Roſe faſſungslos. Sie ſchwieg jäh, denn ſie fühlte, daß ſie zuviel ge⸗ ſagt hatte. Die fremde Frau aber begann zu zittern. 5 g „O Gott,“, ſagte ſie,„das wäre ſchrecklich! Darauf baute ich ja meine größte Hoffnung! Aber wenn Sie nicht heiraten, Demoiſelle, dann, um Gottes willen, gehen Sie raſch fort von Wien. Ich flehe Sie an, Roſe! Machen Sie ihn nicht unglücklich! Von Ihrem Entſchluß, Demoiſelle, hängt das ganze Geſchick eines Menſchen ab.“ Flehend hatte Lori die Hände zu Roſe erhoben. f „Haben Sie Erbarmen“, flüſterte ſie heiß.„Es iſt das einzige, was Sie für den Geliebten tun können!“ Roſes warmes Herz war bis ins tiefſte erſchüttert. Außer ſich ſtarrte ſie auf die Geſtalt, die nun mit gefalteten Händen vor ihr ſtand.. „Wohin ſoll ich gehen?“ flüſterte Roſe.„Ich habe keine Verwandten, keine Freunde, nirgends eine Zuflucht.“ In dieſem Augenblick klang ein leiſes Präludieren der Orgel durch den Dom. Durch das Portal kam feierlich ein reizender Zug von Mädchen, der von Kloſterfrauen be⸗ gleitet war. Alle waren gleichmäßig in ſchlichte, weiße Kleider gehüllt. 8 Wie ein Blitz durchzuckte Lori ein Gedanke. Sie hob den Arm, an dem ein koſtbarer Schlangenreif blinkte, und wies hinüber nach der Mädchenſchar. f 15 „Demoiſelle“, ſagte ſie eindringlich,„ſehen Sie dorthin! Dieſe vielen jungen Mädchen ſind die Zöglinge des großen Kloſters von Sacre Coeur, das in Neuſtift am Walde ein Sommerheim hat. In dem Schutz dieſes Hauſes leben viele Töchter aus den erſten Häuſern unſeres Landes. Gehen Sie dorthin, Roſe! Sie werden dort vieles lernen, was Ihnen nützlich ſein wird, und Sie ſind für einige Zeit der Welt völlig entzogen. In einem Jahre können Sie wieder Ihre volle Freiheit genießen. Aber während dieſes Jahres ſoll niemand wiſſen, wo Sie ſich befinden!“ „Mein Vormund wird nie freiwillig dareinwilligen“, entgegnete Roſe,„das iſt mein Bräutigam, Herr Leopold Koller!“ Da faßten die Hände der unbekannten Frau raſch nach den ſchlanken Fingern des Mädchens. „Hier wäre der Weg!“ ſagte Lori beſchwörend.„Gehen müſſen Sie ihn allein. Fahren Sie hinaus nach Neuſtift und fragen Sie im Hauſe der frommen Schweſtern nach Mutter Gertrudis. Ich ſelbſt werde noch heute an ſie ſchreiben. Ich lenne ſie genau. Und ich weiß, daß Sie mit offenen Armen aufgenommen werden. Geldangelegen⸗ heiten werden durch mich geregelt. Darum brauchen Sie ſich nicht zu kümmern. Erſt wenn Sie dort ſind, ſchreiben Sie an Herrn Koller. Wenn Sie den ausgeſprochenen Wunſch haben, ein Jahr bei den frommen Schweſtern zu verleben, kann und wird er Sie nicht daran hindern. So iſt Ihnen der Weg geebnet, Roſe Demareau. Sie müſſen ihn gehen!“ 4 Roſe war ihrer Sinne kaum mächtig. Sie konnte ſich dem dämoniſchen Einfluß dieſer ſeltſamen Frau nicht ent⸗ iehen. 5„Ja“, hauchte ſie,„ich werde es tun, und ich hoffe, Gott wird dafür dem Geliebten gnädig ſein. Er ſoll mich ganz vergeſſen und nur an ſein eigenes Glück denken.“ b Ihre Stimme erſtarb in einem bitterlichen Weinen. Faſſungslos lehnte ſie im tiefen Schatten des Pfeilers, einem Schmerz hingegeben, der ſtärker war als alles, was ſie bisher empfunden hatte. 5 Als Roſe endlich die Hände ſinken ließ, war die ver⸗ ſchleierte Frau verſchwunden. Noch einmal brauſte die Orgel auf, die letzte Strophe des alten Kirchenliedes rauſchte empor. Dann glitt der reizende Mädchenzug an Roſe vorüber, dem Ausgang zu. Willenlos ſchritt Roſe Demareau den Mädchen nach. *.** Es hatte ſich alles leichter gemacht, als Roſe ſich vor⸗ ſtellte. Als ſie aus der Stephanskirche in das Michaeler⸗ haus zurückkehrte, hörte ſie von Mutter Koller, daß Leo⸗ pold plötzlich eine Reiſe hatte antreten müſſen. „Ich hab' alle Hände voll zu tun“, ſagte Mutter Koller, „aber ich will nicht, daß du mir hilfſt, Roſerl. Du ſchauſt ſo elendig blaß aus, und ich mein', am allergeſcheiteſten wäre es, wenn du mit Kathi für die Zeit, da Leopold fort iſt, nach Pötzleinsdorf hinausgehen würdeſt. Das Haus muß für den Winter hergerichtet werden, und nach der Roſe konnte nicht antw 0 der Kehle. Wenn ſie auch keine glückliche Braut war, das Scheiden aus dieſem friedvollen Hauf doch ſehr ſchwer. 1 Am nächſten Morgen wurde ein kleiner Koffer gepackt. Der Wagen, der Roſe und ihre Dienerin nach Pötzleins⸗ dorf entführen ſollte, ſtand bereit. Lange hielten ſich Roſe und Agnes umſchlungen. „Mir iſt ſo bange!“ ſagte Agnes leiſe.„Wenn ich nur wüßte, was du vor haſt, Roſe? Du ſiehſt ſo eigentümlich aus, ſo ernſt und ſo entſchloſſen.“ „Laß nur“, entgegnete Roſe raſch.„Ich geh' ſchon meinen Weg. Du aber, Agnes, glaub' an mich, was immer du auch von mir hören magſt! Und glaub', daß es ſo am beſten iſt für uns alle!“ „Gott mit dir, liebes Kind“, rief Frau Koller ihr nach. Das Wort klang noch ins Roſes Ohren, als der Wagen ſchon längſt im Rollen war. Führte wirklich Gott ſie dieſen Weg? Am nächſten Abend hatte Roſe alles hergerichtet, was ſie zu ihrer Flucht in das Haus der frommen Schweſtern brauchte. Droben in ihrem Zimmer lagen die Briefe, die ſie an die alte Kathi, an Mutter Koller und an Leopold ge⸗ ſchrieben hatte. 5 Roſe ſchloß den kleinen Koffer und nahm ihn in die Hand. Er war nicht ſchwer. Man konnte ja alles, was ſie brauchte, nachſenden. Aber nun, da ſie auf der im Dämmer⸗ licht liegenden Straße ſtand und noch einmal auf das kleine liebe Haus hinſah, da wurde ihr plötzlich wehe ums Herz. Ihr war es, als ob nun erſt völlig ihre Kindheit ab⸗ geſchloſſen wäre. Mit einem Ruck wandte ſich Roſe ab und ſchritt ſchnell dem Walde entgegen, der ſich in herbſtlicher Verlaſſenheit über die ſanft geſchwungenen Hügel hinſtreckte. *.. * Um dieſelbe Zeit brannten in den Salons der Fürſtin Lori die Wachskerzen in den ſilbernen Wandleuchtern. Eine kleine, auserleſene Geſellſchaft hatte ſich hier ver⸗ ſammelt. Die Fürſtin gah das Abſchiedsfeſt für den Sommer, und es war ganz ſelbſtverſtändlich, daß der Herzog von Reichſtadt und ſein Freund Graf von Rüden anweſend waren. Ebenſo hatte die Fürſtin die berühmte Schauſpielerin Peche eingeladen. Es war ſeltſam, daß die ſchöne Lori auf dieſe Schau⸗ ſpielerin gar nicht eiferſüchtig war. Sie wünſchte ſogar, daß der Prinz neuerdings von der Peche geſeſſelt würde. Denn ſolche Neigungen gingen nicht tief beim Herzog. Mit dem feinen Inſtinkt der erfahrenen Frau ahnte ſie, daß die kleine Roſe Demareau in ihrer vollen Unſchuld und Reinheit die einzige wirkliche Gefahr für ſie bedeutete. Die Peche ſaß vor dem kleinen Klavier. Sie verſtand es wunderbar, ihrem Antlitz den Schimmer der Jugend zu geben. Aber wenn ſie in Affekt kam, dann traten die kleinen Fältchen um Augen und Mund doch ſchon ſcharf hervor und der Ausdruck in ihrem Geſicht wurde nichts weniger als anziehend. Neben ihr ſah Lori vornehm aus. ö 5 „Singen Sie uns doch eines Ihrer reizenden kleinen Liedchen“, ſagte ſie freundlich zu der Peche.„Ich glaube, Seine Hoheit hören das ja gern!“ 5 Der Prinz ſah gelangweilt auf die Gruppen der feſt⸗ lich geſchmückten Menſchen. Er hatte in dieſen letzten Wochen in einer Art von Taumel dahingelebt. Mit Lori hatte er geiſtreich geplaudert, mit der Karolyi geliebelt und mit der kleinen Prinzeſſin Maria Olczewſka ge⸗ ſchwärmt. i 5 Maria war auch heute hier. In dem ſchlichten, blaß⸗ blauen Kleid ſah das junge Mädchen noch zarter, noch durchſichtiger aus als ſonſt. Eine ganz eigenartige Schön⸗ heit war über ſie ausgegoſſen. Ihr Blick ruhte mit un⸗ endlicher Hingabe faſt unausgeſetzt auf den feinen Zügen des Herzogs.. Die Peche präludierte ſchon leiſe. Sie, der verwöhnte Liebling des Publikums, war nicht gewillt, lange zu warten. „Nun?“ fragte Lori nochmals.“ Der Herzog fuhr auf. 5 „Ich werde mich freuen“, ſagte er zerſtreut. Die Peche ſang. i ö Schmeichelnd und bezaubernd klang es durch den ſchönen Raum. b 5 „Nütze die Stunde“, ſagte das Liedchen,„ſie kommt nie wieder! Pflücke die Roſen, ehe ſie welken, halte das Leben, das goldene Leben!“ f. Prinzeſſin Maria ſaß jetzt neben dem Herzog. Ein leichtes Rot war in ihre Wangen geſtiegen, in den blauen Augen glänzte es auf wie Fieber. Das Lied riß ſie hin. Eine tiefe Erregung überkam ſie. Mit einer bangen Frage in den Augen ſah ſie den Herzog an. Dieſer aber ſah abweſend vor ſich hin. f Und wieder ging es ihm wie ſchon ſo oft: Die Gegen⸗ wart verſank, und zwiſchen all den fremden Geſichtern grüßte ihn das liebliche Antlitz Roſe Demareaus. Mit einem beſorgten Blick ſtreifte Rüden den Freund und das zarte, blonde Mädchen an ſeiner Seite. Er allein wußte, wohin die Gedanken des Herzogs in ſolchen Momenten gingen. Aber dieſe Erkenntnis tat dem jungen Kavalier ſehr weh.. 5 „Hoheit“, ſagte Graf Rüden leiſe,„die Prinzeſſin hat Sie ſchon zweimal um etwas gefragt!“ 1 0 Wie aus einem Traum erwachend, fuhr der Herzog auf. „Die Prinzeſſin?“ murmelte er. 5 J Fragend blickte er auf das holde Kind an ſeiner Seite. ſummten den Refrain mit. 5 9 „Hoheit“, klang die weiche Stimme Marias,„Sie ſin ſo ganz verſunken in Ihre Gedanken. Sie hören mich gar nicht, wenn ich zu Ihnen ſpreche?“ ö „Seien Sie nicht böſe“, ſagte er aufrichtig,„ich habe denken Sie immer noch an jenen unbekannten Reiter, der Hochzeit kommſt du dann ſchwer dazu!“ Erinnerung.“(Fortſetzun folat.) heute Vormittag um 11 Uhr ein Gewitterregen über unſere Gemarkung. Feld und Garten war dieſer von großem Nutzen. Eben beendete die Peche das Liedchen. Die Gäſte wirklich nichts gehört. Ich war ganz hingegeben an eine, wirtſchaftsminiſter noch einmal die Frage ge⸗ zokales Viernheim, 22. Auguſt * Gewitter. Bei finſterem Himmel zog * Spielerverſammlung der Ami⸗ eitia 00. Heute Dienstag abend 7 Uhr findet im Vereinshaus eine wichtige Spielerverſamm⸗ lung ſämtlicher Aktiven ſtatt. Tagesordnung: Ortsmeiſterſchaften. Anſchließend Training. „ Feldhuhnjagd eröffnet. Vom Heſſ. Jagdklub wird mitgeteilt, daß die Jagd auf Feldhüner in ganz Heſſen am Montag, 21. Auguſt beginnt. * Autobuspilgerfahrt nach Trier. Am kommenden Samstag findet eine weitere Fahrt nach Trier mit dem Rheingold⸗Autobus ſtatt. Allen anderen Gerüchten entgegen ſei mit⸗ geteilt, daß bei der letzten Hinfahrt nur das Ausſetzen der Oelzufuhr am Motor die verſpätete Ankunft in Trier zu Folge hatte. Die Auſent⸗ haltszeit in Trier wurde durch die ſpätere Ab⸗ fahrt ausgeglichen, ſodaß die Teilnehmer der Fahrt vollbefriedigt zurückkehrten. Anmeldungen für die Fahrt am Samstag können lt. Inſerat bei den bekannten Stellen bis Freitag mittag 12 Uhr gemacht werden. »Sonderzug der Reichsbahn nach Trier. Am Sonntag, den 27. Auguſt, ver⸗ kehrt ein Sonderpilgerzng von Worms nach Trier. Pilger von Viernheim, welche ſich an demſelben beteiligen wollen, iſt Gelegenheit gegeben, 5,06 Uhr vom Reichsbahnhof Viern⸗ heim nach Worms zu fahren, wo dieſe direkt Anſchluß an den Sonderzug haben. Der Son- derzug kommt am gleichen Tage gegen 23,10 Uhr in Worms an, und wird von da ein Sonderzug bis Weinheim gefahren, ſodaß den Pilgern Gelegenheit geboten iſt, am gleichen Tage zurückzukommen. Benützt die Reichsbahn, dann fahrt ihr billig, bequem und ſicher. Nä⸗ here Auskunft erteilt: Fahrkartenausgabe Viern⸗ heim(Reichsbahn.) Eintrittsgeld zu Gemeinderats⸗ ſitzungen. Der Gemeinderat in Haßloch(Kr. Gerau) hat beſchloſſen, zu den Gemeinderats⸗ ſizungen von den Zuhörern ein Eintrittsgeld von 20 Pfennigen zu erheben. Das kleine Haßloch wäre damit die erſte deutſche Gemeinde, die ſich eine derartige Einnahmequelle erſchloſſen hat. Gedenktage 2 2. Auguſt. 1850 Der Dichter Nikolaus Lenau(Niembſch von Strehlau in Oberdöbling geſtorben. 1929 Der General der Kavallerie und Kaiſer⸗ lich Osmaniſcher Marſchall Otto Liman von Sanders in München geſtorben. Prot.: Philibert— Kath.: Timotheus Sonnenaufg. 4.53 Sonnenunterg. 19.11 Mondaufg. 6.10 Mondnuetrg. 19.26 Ein Segen ruht im ſchweren Werke, Dir wächſt, wie du's vollbringſt, die Stärke; Beſcheiden zweifelnd fängſt du's an Und ſtehſt am Ziel, ein ganzer Mann. Em. Geibel. Ein wenig Freude bereiten Anſer Daſein wäre trüb und öde, wenn der Schöpfer uns nicht die Freude ins Herz gepflanzt hätte, die Freude an der Schön⸗ heit det Natur, die Freude am Leben ſelbſt. Ein wenig Freude nur brauchen wir oft, um ein ſchweres Los zu tragen, ein wenig Freude nur, die in uns aufflammt wie das Morgen⸗ zok nach einer ſchweren Wetternacht, die uns Troſt und Stärke zugleich ſein will, wenn ſchweres Geſchehen unſere Seele erdrückt. And immer glimemt dieſe Flamme in uns, oft dielleicht nur als winziger Funke, verborgen unter Sorgen und Schmerzen. Aber einmal ſodert ſie auf, und dann wird es ganz hell n uns, unſere Augen leuchten, als brenne ein Jeuer in unſerem Innern, das heller und wärmer iſt als die Sonne des Himmels. And nicht nur die Freude, die in uns ſelbſt iſt, macht uns das Leben lebenswert. Viel wert⸗ voller vielleicht iſt noch die Freude, die wir anderen vermitteln. And leicht iſt das, Freude zu ſpenden. So leicht, daß es eigentlich ſelbſtverſtändlich ſein müßte in einer Zeit, wo jeder Menſch der Freude am Daſein teilhaftig werden follte, uo es keinen mehr geben ſollte, deſſen Seele einem erkalteten Vulkan gleicht, aus dem nim⸗ mermehr die Flamme der Freude am Leben zu lohnen ſcheint. Man braucht es ja nur zu wollen, man braucht nur den Bruder in jedem Menſchen zu ehen, dann iſt es leicht, ein wenig Freude zu ſpenden! * Pacaungen mit Gutſcheinen noch nach dem 1. September. Auf eine Anfrage des Fchutzverbandes für Wertreklame hin, hat der eichsjuſtizminiſter zuſammen mit dem Reichs⸗ prüft,„welche vorher eingeleiteten Zugabe⸗ geſchäfte“ auch noch nach dem 1. September abgewickelt werden dürfen. Dieſe erneute Prü⸗ fung hat zu der Anordnung geführt, daß alle Packungen, die vor dem 1. September d. J. in den Handel gebracht worden ſind, auch nach dieſem Zeitpunkt an die Verbraucher wei⸗ tergegeben werden dürfen. Doch dürfen dieſe Gutſcheine nach dem 31. Dezember dieſes Jah⸗ res nur noch durch Zahlung des wahlwelſe angebotenen Barbetrages eingelöſt werden. Nach dem 31. Auguſt 1933 dürfen die G. werbetreibenden, die die Hauptwaren durch den Vertrieb an den Zwiſchenhandel oder Einzelhandel in Lauf ſetzen, alſo in der Re⸗ gel die Fabrikanten der Hauptwaren, keine Waren mehr mit Zugabegutſcheinen in den Handel bringen. ku Verordnung über Sammelkarten in der Angeſtelltenverſicherung. Im Reichs⸗ geſetzblatt Nr. 90 vom 8. Aug. 1933 wird eine Verordnung bekannt gegeben, die be⸗ ſtimmt, daß die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte den Inhalt aller aufgerech⸗ neten Karten desſelben Verſicherten in Sam⸗ melkarten übertragen und ſie ſtatt der Ein⸗ zelkarten aufbewahren kann. Wettervorherſage: Vielfach heiter und vorwiegend trocken. —— N. S. L. B.⸗Tagung Bezirk Viernheim. Bezirksobmann Stockert begrüßte am 17. Auguſt die Erzieher Viernheims zur 2. Tagung. In ſeinen einleitenden Worten zeigt er, wie nach der Revolution die Evolution kom- men muß. In dieſer ſtehen wir jetzt. Geiſt und Hand find auf allen Gebieten, wie Rechts⸗ weſen. Wirtſchaftsleben, Kulturpflege und ſozialen Fürſorge mit Erfolg tätig. Die höchſte Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung fällt aber den Erziehern zu. In ihrer Hand liegt die Jugendertüchtigung. Deren Hauptaufgabe iſt: 1. Die Heranbildung kerngeſunder Körper. 2. Die Erziehung zum heldiſchen Charakter, 3. Die wiſſenſchaftliche Schulung. Da die Lernſchule, unter der nicht nur Schüler, ſondern auch Lehrer zu leiden hatten, dieſen Zielen nicht gerecht wird, ſcheidet ſie als Er⸗ ziehungsform aus. An ihre Stelle hat die Cha⸗ rakterſchule zu treten. Nun erhält Frl. Heckmann das Wort zu ihrem Vortrage über:„Gedanken zur Neu⸗ ordnung des Mädchenbildungsweſens“. Auch die Frauen wollen mithelfen an der Erneuerung und dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes. Sie bejahen das Ziel, das der Reichsführer der Erzieherſchaft Hans Schemm in Magdeburg und Darmſtadt der neuen Schule geſtellt hat: Deutſchland ſoll ein Land voll froher, zufriedener, ſtolzer und freier Menſchen werden. Soll dieſes Ziel erreicht werden, ſo muß auch die Mädchen⸗ bildung des neuen Staates die Frau in die Lage verſetzen, hierbei tatkräftig mitarbeiten zu können. In erſter Linie ſoll das Mädchen ein⸗ mal eine gute Gattin und Mutter werden. Darum begrüßen wir Frauen das hausdwirtſchaftliche Pflichtjahr der Mädchen, beſonders in der Form, daß hierbei die Familie als Lehr⸗ und Ab⸗ wicklungsſtätte eintreten kann. Das wäre eine natlonalpädagogiſche Aufgabe größten Stils. Ebenſo ſollten die Entwertung und Einengung der Leiſtungsanſprüche der Mädchenſchulen zu- rückgewieſen und die Forderungen, wie ſie in den Lehrplänen der Frauen- und Mütterſchulen aufgeſtellt ſind, berückſichtigt werden, um die Beziehung zu den verſchiedenſten Kulturgebieten des Lebens nicht zu verlieren. Aber dadurch wird nur eine Seite des Typs der zukünftigen deutſchen Frau entwickelt. Die Gattin ſoll auch Lebensgefährtin des Mannes ſein, die ſein Kämpfen und Arbeiten im Beruf verſteht, ihn durch Anerkennung ermuntert und ihren Söhnen den Weg ins Leben zu weiſen vermag. Aber wie ſollte dies zu erreichen ſein, wenn man Frauen und Mädchen von einer Berufstätigkeit vollkommen ausſchließt? Erſt in einem Beruf werden ſie ſich neben Sinn für Pflichterfüllung, Pünktlichkeit und Ordnung jene Eigenſchaften er- werben, die ſie zur Löſung dieſer zweiten Auf⸗ gabe befähigen. Allerdings ſchiebt man der be⸗ rufstätigen Frau einen großen Teil der Schuld zu an der Arbeitsloſigkeit und be⸗ trachtet es als eine Rettungstat für das deutſche Volk, wenn die Frau aus dem Berufsleben zu⸗ rückgedrängt wird. Dabei vergißt man aber ganz, daß bei dem Frauenüberſchuß nicht jede von denen, die zum Stilleſitzen gezwungen ſind, einmal eine Ehe eingehen kann. Dadurch werden aber dem Manne durch die Verſorgungspflicht gegenüber unverheirateten weiblichen Verwandten drückende Opfer auferlegt. Möchte es gelingen, einen Weg zu finden, zweiten Tage der Deutſchen Frauen⸗Meiſter⸗ ſchaften in Weimar. Frl. Mauermeyer aus Neuhauſen bei München ſchraubte den Rekord im Fünfkampf auf 357 Punkte und Frl. Notte⸗Düſſeldorf durchlief die 80 Meter Hür⸗ 15 in der neuen Beſtzeit von 12,2 Sekun⸗ en. 65 en wurde 5 „ der dem Manne gerecht wird, aber auch der Frau das Arbeitsleben der Nation offen läßt, um nicht wieder ein gegucktes und verarmtes Geſchlecht der Frauen entſtehen zu laſſen. Hier ſprach eine tiefempfindende Erzieherin über das hohe Ziel und die Aufgabe der deut⸗ ſchen Frau im neuen Reich. Der Vortrag war beſeelt von dem Wunſche, dem eigenen Geſchlecht ihm gebührt. zu helfen und ihm die Stellung zu erobern, die Aus Heſſen Genehmigung einer Anleihe für Arbeits⸗ beſchaffung. Darmſtadt, 22. Aug. Durch Geſetz vom 18. Juli hat der heſſiſche Miniſterpräſident ange⸗ ordnet:„Zur Durchführung von Arbeitsbe⸗ ſchaffungsmaßnahmen kann ein Betrag von 5 Millionen Reichsmark im Wege des Staats⸗ kredits flüſſig gemacht werden und zu dieſem Zwecke können Schuldverſchreibungen, Schatz⸗ anweiſungen und Wechſel in einem Nennbe⸗ trage der zur Beſchaffung des genannten Be⸗ trages erforderlich iſt und zu Bedingungen aus⸗ gegeben werden, die der Lage des Geld⸗ marktes entsprechen.“ Das Geſetz iſt vom Reichsſtatthalter in Heſſen, Sprenger, ausge⸗ fertigt und unter dem 25. Juli verkündet worden. Die Meliorationsarbeiten im Ried. Darmſtadt, 22. Aug. Nachdem bereits vor einigen Wochen bei den Meliorationsarbeiten im Ried der Arbeits dienſt eingeſetzt worden iſt, werden nunmehr auch umfangreiche Not⸗ ſtandsarbeiten in Angriff genommen, die zu⸗ nächſt 90 000 Tagewerke erfordern. Ende des Jahres werden dadurch durchſchnittlich 900 ältere langfriſtige Arbeitsloſe, in der Haupt⸗ ſache Kinderreiche und Familienernährer, gleich⸗ zeitig beſchäftigt ſein. Die Arbeiten werden daher zu einer erheblichen Entlaſtung des Ar⸗ beitsmarktes in den Arbeitsamtsbezirken Darm⸗ ſtadt und Worms führen. Sie fallen haupt⸗ ſächlich in die Gemarkungen Heppenheim, Bens⸗ heim, Lorſch, Biblis, Hofheim⸗Bürſtadt, Lam⸗ pertheim und Nordheim. Frankfurt a. M., 22. Aug.(Beförde⸗ rung des Stahlhelm⸗Lan desfüh⸗ rers.) Der Bundesführer des Stahlhelm hat den Stahlhelm⸗Landesführer von Heſſen, Dr. Keßler, zum Diviſionsführer ernannt. Sportnachrichten Niitkſchau auf den Sonntag Allmählich tritt nun auch der Fußball wieder ſtärker in Erſcheinung. Zwar beginnen die Meiſterſchaftsſpiele erſt im September, je⸗ doch gewinnen die vorbereitenden Freund⸗ ſchaftsſpiele von Sonntag zu Sonntag mehr an Bedeutung. Der deutſche„Vizemeiſter“ Schalke 04 weilte in Süddeutſchland, konnte hier aber keine Erfolge erzielen. Gegen den 1. FC Nürnberg verlor er 2:4 und in Stutt⸗ gart reichte es gegen den VfB nur zu einem 4:4(3:3). In Berlin beſiegte der Meiſter 10 Hertha-BSc den DFC Prag mit 3:2 2:2). Neben dem Sieg im Länderkampf gegen England konnte der deutſche Sport am Sams⸗ tag und Sonntag auch noch einige andere ſchöne Auslandserfolge erzielen. Unſere Ama⸗ teure ſiegten im Radländerkampf gegen die Schweiz in Zürich mit 16:9 Punkten. Raymond Deiters⸗Köln gewann das Schwimmen„Quer durch Brüſſel“ mit ganz großer Ueberlegenheit und bei den 1. Ka⸗ nu⸗Europameiſterſchaften, die in Prag zum Austrag kamen, blieben in insgeſamt ſieben Wettbewerben nicht weniger als viermal die deutſchen Vertreter ſiegreich. Schließlich ſei noch erwähnt, daß die Vor⸗ entſcheidungen im Adolf⸗Hitler⸗Pokal der Handballer mit Ueberraſchungen endeten. Magdeburg konnte Berlin ſchlagen und Wuppertal be⸗ ſiegte Leipzig, ſo daß alſo Magdeburg und Wuppertal demnächſt das Endſpiel beſtreiten. Das finanzielle Ergebnis war übrigens diesmal weit beſſer als bei den Spielen im Juni. Die beiden Spiele wurden von zuſammen 8000 Zuſchauern beſucht. Freundſchaftsſpieie in Süddeutſchland. Viktoria Aſchaffenburg— FSW Frankfurt 1:3 SV. 98 Darmſtadt— VfR Mannheim 2:5 F 03 Ludwigshafen— Spog. Sandhofen 271 Freiburger FC— FC Rheinfelden 2 FV. Lahr— SV. Waldhof 2:1 FV Kehl— Phönix Karlsruhe 0:5 Sppg. Schramberg— VfR Heilbronn 3:1 In Kürze: Zwei neue deutſche Rekorde gab es am Deutſcher Meiſſe» im 20⸗Kikometer⸗Bahn⸗ Schntit⸗ Charlottenburg in Gegen Vaiſſeſpekulation und Preistreibereien Bekanntmachung des Vorſtandes der Mann⸗ heimer Produklenbörſe. Mannheim, 22. Aug. Der Börſenvorſtand Mannheim gibt bekannt:„Der Vorstand der Mannheimer Produktenbörſe iſt vom Reichs⸗ ernährungsminiſterium angewieſen worden, mit den ſchärfſten Mitteln gegen jede Art von Baiſſeſpekulation und abſichtlicher Preis⸗ ſchleuderei an den Getreide- und Mehlmärk⸗ ten einzuſchreiten. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß verſchiedene Mehlhandelsfirmen Mehl zu Preiſen an die Bäcker verkaufen, die kaum über dem derzeitigen Mühlenverkaufspreis liegen. Dieſe Verkäufe laſſen die Abſicht er⸗ kennen, ſich ſpäterhin zu billigeren Preiſen zu decken. wodurch ein weiterer Preisdruck an den Märkten erzeugt wird. Die gleichen Beobachtungen wurden in der letzten Woche auch am Brotgetreidemarkt feſtgeſtellt. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß ein ſolches Verhalten gegen die guten kauf— männiſchen Sitten verſtößt und den Willen erkennen läßt, die Abſicht der Regierung zu durchkreuzen. Wir verweiſen dieſerhalb auf die Beſtimungen des Paragraph 6 Ziffer 3 der Satzungen der Mannheimer Börſe, wo⸗ nach bei Eintreten eines ſolchen Falles der Ausſchluß aus der Börſe zu gewärtigen iſt. Ueberdies werden wir ſolche Firmen, die ſich derartiger Verſtöße ſchuldig machen, öf⸗ fentlich und bei den zuſtändigen Regierungs⸗ ſtellen bekanntgeben. — Mannheimer Produktenbörſe. Alles per 100 Kilo, waggonfrei Mann⸗ heim, in Rm.: Südd. Weizenauszugsmehl 3 Rm. höher, Weizenbrotmehl 8 Rm. niedriger als Spezial Null. Bei ruhiger Tendenz wurden folgende Preiſe notiert: Weizen inl. 17,50 bis 19,50: Wintergerſte neu 15,50 bis 16; Futtergerſte 15; Mais m. S. 17,50 bis 18; Erdnußkuchen 15,50 bis 15,75; Soyaſchrot 14 bis 14,50; Rapskuchen 11,75 bis 12; Palmkuchen 13,75 bis 14; Kokoskuchen 14,75; Seſamkuchen 14,75 bis 15; Leinkuchen 15 bis 15,25; Biertreber 13,50 bis 14; Trockenſchnit⸗ zel 7,75 bis 8; Heu und Stroh unverändert; Weizenmehl, Spezial Null, m. Aust. 28,50, inl. alte Ernte 27,50, inl. neue Ernte 27,25; Roggenmehl nordd. neues 21,50 bis 22,50, pfälz. und ſüdd. neues 21,75 bis 22,75; feine Weizenkleie 7,50 bis 7,75, grobe 8 bis 8,25; Roggentleie 7,75 bis 3,50; Weizenfuttermehl 10,25 bis 10,50; Roggenfuttermehl 9,50 bis 11; Weizennachmehl 14 bis 15.50. Weinheim, 21. Auguſt. Es wurden notiert: Zwetſchgen 7—8,4, Birnen 6—18, Pfirſiche 10—22, Tomaten 13— 25, Reineclau⸗ den 6—8, Mirabellen 14— 17, Stangenbohnen 10-13, Aepfel 5— 12 Pfg. Anfuhr 300 Ztr. Abſatz befriedigend. Wochenplan der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09 e. V. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag Nachm. 7 Uhr: Verſammlung ſämt⸗ licher Aktiven im Vereinshaus. Anſchließend Training für alles. Jeder Aktive hat un⸗ bedingt zu erſcheinen. Mittwoch Nachm. 5 Uhr: Schülertraining. 5 5„: Jugendtraining. Donnerstag Nachm. 7 Uhr: Training für Liga, 2. und 3. Mannſchaft. Freitag Nachm. 7 Uhr: Training für Handball, 4. und AH.⸗Mannſchaft. Wochenplan der Kraftſportabteilung. Dienstag Nachm. 6 Uhr: Training aller jugend⸗ lichen Kraftſportler zum Pyramidenbau. Mittwoch und Freitag abend 8 Uhr: Training der Ringer und Stemmer. Am Freitag nach der Uebungsſtunde findet eine Verſammlung aller Kraftſportler ſtatt, zwecks Beſprechung der Teilnahme an dem bevorſtehen⸗ den Feſte in Karlsruhe. eines jeden Kraftſportler, zu dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Es iſt daher Pflicht Der Führer. 88 7 Decken Sie Iren Fotobedarf Platten Rollfilme Photopapier bei mir ein RATHAUS. DROGERIE Peter Moskopp Alle Photoarbeiten werden ſchnell und ſauber ausgeführt! 0,27 Stunden mit 400 Meter Vorſprung vor dem Favoriten Siedert, Berlin.