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Auguſt, vormittags ½6 Uhr, findet eine Uebung der Freiw. Feuerwehr ſtatt Signal 5 Uhr. 42 Anzutreten haben auch ſämtliche Führer, Muſik- und Spielleute. Wir bitten um reſtloſes Erſcheinen, da eine Neueinteilung ſtatt⸗ Das Kommando. N Maninenen: 8* Und denügel- enter ein * e eee ee 1916 Im Sonntag, den 27. August findet im Lokal„Kaiſerhof“ unſere diesjährige jungtierschau ſtatt. Alle Mitglieder, Freunde und Gönner ſind herzlichſt eingeladen. Die Leitung. NB. Abends 8 Uhr Famillenahend. Freunde und Gönner unſeres Vereins herzlich Willkommen! II Uinalunpen der Hö. RSB. ⸗Treffen in Frankfurt Main Abfahrt der Teilnehmer pünktlich am Sonntag morgen 6 Uhr am Karpfen. Einige Teilnehmer können ſich noch bei Fr. Brechtel, 10 Adolf Hitlerſtr. 93 bis Samstag abend 8 Uhr melden. Der Fahrpreis beträgt hin und zurück 1.50 Mk. Ausrüſtung: Mit⸗ glieder, die vor dem 30. 1. 33 Mitglied waren, haben in Uniform zu erſcheinen, alle anderen nach Möglichkeit in dunkler Hoſe und weißem Hemd, mit ſchwarzem Binder und der Armbinde. Sämtliche Teilnehmer haben ſich das NSBO⸗ Abzeichen zu beſchaffen, und am Binder zu tra⸗ gen. Der Ortsgruppenbetriebswart. Dcr dun dosen Nonleumen: p 22 fs Auszupsment 00 5, 21 pie Hibtenmen! a 10 e Soo. 0 1 Pfd. 17 Pfg. Noriatnen, Pfd. 1 Pfg. Zullamagen aß. 9 Pfg. Frische Hole Lene auer dul: 5: 5 Fürrielseh 9. 105 10 Stück 95 Pfg. eue krünkern 1 Pfd. 0 Pfg. 8. m. Soedecke 1. ernheim aol Hitlersir. Rr. 30 Freitag Abend halb 9 Uhr Jersammlung 2 im Gaſthaus„Zum IIa Löwen“ Der Führer. la Apfelwein und täglich süßen Apfelmost Branntweinbrennerei- Weinkelterei Ludwig Lamberti Sheng tenen umumunan In Hörzester Zelt liefere ich Ihnen die beſtmöglichſten Abzüge von Platten u. Filme durch moderne Arbeitsmethode in beſtein⸗ gerichtetem Photolabor. Rollfilme u. 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Ab 9 ¼ Uhr alles nochmals zu ſehen. leder hesucht einmal das U. J. Wild Weſt— Miky Maus— Charly Chaplin— Luſtſpiel. . Bekanntmachung. Betr.: Ausführung der Friedhofsordnung; hier Errichtung v. Denkmälern u. Grabeinfaſſungen. Wir weiſen hiermit auf den§ 1 des Nach- trags der Friedhofsordnung hin, wonach für Ver⸗ ſetzen von Grabeinfaſſungen und Aufſtellung von Grabdenkmäler die vorherige Genehmigung durch die Bürgermeiſterei zu erwirken iſt. Unſer Perſonal iſt angewieſen, gegen Zu⸗ widerhandlungen Anzeige zu erſtatten. Betr.: Die Erhebung der Beiträge zur land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft. Wir machen die Zahlungspflichtigen unſerer Gemeinde darauf aufmerkſam, daß für die nach dem Fälligkeitstermin entrichteten Beiträge ein Zuſchlag von 3% zu erheben iſt, der den ſäu⸗ migen Beitragspflichtigen auf den ſchuldigen Bei⸗ trag zuzuſchlagen iſt. Die Gemeindekaſſe hat entſprechende An- weiſung erhalten. f Viernheim, den 24. Auguſt 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. Pilgerfahrt nach Trier. Anmeldungen werden noch angenommen. Heinrich Falter mann. Juhalhneren! Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß das Tabak- Einnähgarn bei Herrn Lorenz Roos abgeholt werden Der Vorſtand. Lochen Sie Iren Pholodedart Platten Rollfilme Photopapier bei mir ein RATHAUS DROGERIE Peter Moskopp Alle Photoarbeiten werden ſchnell und ſauber ausgeführt! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sämtliche Ausſtellungstiere werden Sonnntag früh 6—7 Uhr im Lokal eingeſetzt, alles pünktlich erſcheinen. Die Leitung. Sänger⸗Einheit. Samstag abend um ½9 Uhr Singſtunde. Liederbücher mitbringen. Voll- zähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. 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September wird vor dem Reichs— gericht in Leipzig der große Prozeß ge⸗ gen die Reichstagsbrandſtifter beginnen. Was ſich vor dem höchſten deut⸗ ſchen Gerichtshof aus dieſem Anlaß abſpie⸗ len wird, wird ein Stück Weltgeſchichte ſein. denn der Reichstagsbrand war als Signal gedacht zum Bürgerkrieg, der Deutſchland in das bolſchewiſtiſche Chaos ſtürzen wollte. Es ſind um dieſes verbrecheriſche Attentat aller⸗ lei Legenden entſtanden, und eine geſchickte deutſch-feindliche Propaganda hat dieſe Ge⸗ legenheit benützt, um Greuelmärchen und ſcharfe Angriffe auf die deutſche Reichsregie⸗ rung in die Welt zu ſetzen. Der Oberreichs⸗ anwalt als Anklagevertreter hat bekanntlich einen famoſen Gegenhieb geführt, indem er an zwei prominente Perſönlichkeiten des Auslandes, den ſchwediſchen Rechtsanwalt Branting und den franzöſiſchen Schriftſteller Romain Rolland, Briefe richtete mit der Aufforderung, herauszurücken mit dem Ma⸗ terial, das ſie angeblich über die wahren Vorgänge beim Reichstagsbrand beſitzen. Offenſichtlich ſind die beiden Adreſſaten durch die Briefe in große Verlegenheit geraten. Zunächſt ſchwiegen ſie in allen Sprachen, dann ſchickten ſie dem Oberreichsanwalt ſtatt des Materials, um das er gebeten hatte, lange Briefe, die allerlei Ausflüchte enthal⸗ ten. Das angebliche Material, ſo heißt es da⸗ rin, beſitze eine internationale Kommiſſion juriſtiſcher Sachverſtändiger, die den ganzen Fall prüfen wolle, dieſe Kommiſſion werde ihr Material der Verteidigung der Ange⸗ klagten übergeben, aber nur unter gewiſſen Bedingungen, von denen die eine die Zulaſ⸗ ſung ausländiſcher Verteidiger ſei. Man ſieht, die Herren konnten zwar draußen in der Welt die deutſche Regierung verdächti⸗ gen, kneifen aber, wenn ſie Beweiſe für ihre Behauptungen beibringen ſollen. Sonſt wird die innerpolitiſche Lage be— herrſcht von dem Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit, der auch neuerdings wieder Erfolge aufzuweiſen hat. Nach der amtlichen Statiſtik hatten wir Mitte Auguſt wiederum 130 000 Arbeitsloſe weniger. Auch ſonſt mehren ſich die Zeichen einer beginnen⸗ den Wirtſchaftsbelebung. So weiſt beiſpiels⸗ weiſe die Rohſtoffeinfuhr eine beträchtliche Steigerung auf. Auch der große Erfolg der Königsberger Oſtmeſſe iſt ein erfreuliches Zeichen. Selbſtverſtändlich wird es nicht möglich ſein, aus der gewaltigen wirtſchaft⸗ lichen Depreſſion von heupte auf morgen eine Hochkonjunktur zu machen. Aber der Tief⸗ punkt iſt überſchritten und es muß und wird langſam aufwärts z ehen, wenn ſich alle Volksgenoſſen der Pflicht bewußt ſind, am Wiederaufbau dee deutſchen Wirtſchaft tat⸗ kräftig mitzuarbeiten. * Im Mittelpunkt aller außenpolitiſchen Erörterungen ſteht nach wie vor das Pro⸗ blem Mitteleuropa, oder genauer ge⸗ ſagt die Frage: Was ſoll aus Oeſter⸗ teich werden? Das iſt erklärlich, denn es muß in dieſer Frage irgendetwas geſche⸗ gen, weil das heutige Oeſterreich einfach le⸗ bensunfähig iſt. Die törichte antideutſche Politik der derzeitigen öſterreichiſchen Regie⸗ tung hat die Lage noch weiter kompliziert. Nun hat der öſterreichiſche Bundeskanzler Dr. Dollfuß zwar erklären laſſen, daß er von ſeiner Zuſammenkunft mit Muſſolini ſehr befriedigt ſei, aber man ſieht 9 ein zreifbares Ergebnis dieſer Beſprechung. Es zaben ja ſchon ſeit Jahr und Tag zahlreiche konferenzen und Zuſammenkünfte in Lon⸗ don, Paris und Genf wegen des ſchwierigen Fragenkomplexes um Oeſterreich ſtattgefun⸗ den, ohne daß man einen Ausweg gefunden hätte. Jetzt ſoll Italien die Abſicht haber, die Unterzeichner des Viermächtepaktes— alſo zußer Italien Deutſchland, England und Frankreich— zu einer Außenminiſterkonfe⸗ Berlin, 26. Auguſt. Auf Grund des Paragraph 2 des Geſetzes über den Widerruf von Einbürgerungen und die Aberkennung der deutſchen Staatsange— hörigkeit vom 14. Juli 1933 hat der Reichs⸗ miniſter des Innern im Einverneh— men mit dem Reichsminiſter des Auswärtigen durch eine im Reichsan— 5 veröffentlichte Bekanntmachung vom 3. Auguſt 1933 zunächſt folgenden im Aus⸗ land befindliche Reichsangehörige der deutſchen Staatsangehörigkent für verluſtig erklärt, weil ſie durch ein Verhalten, das gegen die Pflicht zur Treue gegen Volk und Reich verſtößt, die deutſchen Belange ge- ſchädigt haben. Dr. Alfred Apfel, Georg Bernhard, Dr. Rudolf Breitſcheid, Eugen Eppſtein, Alfred Falk, Lion Feuchtwanger, Dr. Friedrich Wilhelm Förſter, Hellmut von Gerlach, El⸗ friede Gohlke genannt Ruth Fiſcher, Agnes Großmann, Albert Grzeſinſky, Emil Gumbel, Wilhelm Hansmann, Friedrich Heckert, Max Hölz, Dr. Alfred Kerr, Otto Lehmann⸗Ruß⸗ büldt, Heinrich Mann, Theodor Maslowſki, Wilhelm Münzenberg, Heinz Werner Neu⸗ mann, Wilhelm Pieck, Berthold Salomon genannt Jakob, Philipp Scheidemann, Leo⸗ pold Schwarzſchild, Max Sievers, Friedrich Stampfer, Ernſt Toller, Dr. Kurt Tu⸗ cholſfki, Bernhard Weiß, Robert Weißmann, Otto Wels, Dr. Wertheuer. Zugleich iſt das Vermögen dieſer Perſonen beſchlag⸗ nahmt worden.— Soweit die amtliche Mit⸗ teilung über die Maßnahme der Entziehung der deutſchen Staatsangehörigkeit. Es wer⸗ den davon durchweg Leute betroffen, die nach der nationalen Revolution ins Ausland geflüchtet ſind und von dort aus die natia⸗ datsfeinde! eutſchen Staatsangehörigkeit— Eine verdiente Strafe gegen geflüchtete Schädlinge und Ehrabſchneider nale Regierung des Reiches in Weiſe beſchimpfen. Das deukſche Volk begrüßt die Maßnah- men, die feitens der Keichsregierung gegen derartige Schädlinge ergriffen worden ſind. Wer ſo gehandelt hat wie dieſe Ausreißer, iſt ein Reichsfeind und hat daher das Recht verwirkt, ſich Reichsangehöriger zu nennen. gröblicher Polizeiliche Großaltion Berlin, 26. Auguſt. Am Freitag wurde auf Erſuchen des Staatskommiſſars in der Hauptſtadt Berlin. Dr. Lippert, unter der Führung des Lei⸗ ters der Geheimen Staatspolizei, Miniſte⸗ rialrat Diels, eine umfangreiche polizei⸗ liche Aktion gegen propagandiſtiſche Umtrie⸗ be der Kommuniſten durchgeführt. Am 10 Uhr riegelten ungefähr 1500 SA-Männer, ein großer Stab von Kri- minalbeamten und ein Zug der Schupo alle ſtädtiſchen Verwalkungsſtellen der Bezirksämter Neukölln, Wedding, Prenzlauer Berg und Lichkenberg ab, haupkſächlich die Wohlfahrksämter und die Steuerkaſſen. Die Beamten nahmen eine genaue Durchſu— chung der Schalterräume vor, und das Pub⸗ likum mußte ſich vor Verlaſſen der Räume eingehend ausweiſen. Die polizeilichen Maß⸗ nahmen wurden deshalb durchgeführt, weil der dringende Verdacht beſteht, de ei dem ſtarken Publikumsverkehr in den ziſchen Verwaltungsſtellen die Kommuniſten immer noch eine rege Propaganda verſuchen. renz einzuladen. Erinnert man ſich der vor⸗ jährigen Verſuche, auf einer Londoner Vier⸗ mächtekonferenz das verwickelte Problem zu löſen, ſo wird man einer ſolchen neuen Vier⸗ mächteberatung nicht gerade ſehr optimiſtiſch entgegenſehen Neue Waſſenſunde Putlitz, 26. Auguſt. Im Verlauf der Unterſuchung einer gro— zen Waffendiebſtahls-Angelegenheit, die Be— amte der Geheimen Staatspolizei in Putlitz durchführten, ſtieß man in einem benachbur— ten Dorf auf ein Waffenlager. Tief vergraben in dem Erdboden fand man fünf Maſchinengewehre, zahlreiche Gewehre und Handgranalen ſowie da⸗ zugehörige Munition. Wie die Feſtſtellungen ergaben, iſt das un⸗ terirdiſche Waffenarſenal vor längerer Zeit von Marxiſten angelegt worden. Waf⸗ fen, die aus einem großen Diebſtahl ſtamm⸗ ten, waren zum Teil durch das Eindringen von Feuchtigkeit ſchon verroſtet.— Wie aus Breslau gemeldet wird, hat die Polizei bei einer Durchſuchung verſchiedener verdäch⸗ tiger Quartiere beſchlagnahmt: Sechzig Piſtolen, zwei Scheinkodpiſtolen, zwei Schreckſchußpiftolen, eine Gaspiſto⸗ le, vier Trommelrevolver, ein Karabi⸗ ner, ein Gewehr Modell 71, ein Te- ſching, vier Jagdgewehre(Doppelflin⸗ ten), ein Drilling, 1634 Schuß Muni⸗ tion, 19 Schuß Schreckſchußmunikion, 53 Schuß Platzpakronen, ein dolcharkiges Meſſer, ein Armeeſäbel, zwei Seilenge⸗ wehre, zwei Tolſchläger, ein Gummi- knüppel, zwei Schlagringe, vier Magazi⸗ ne, eine Vatron- Außerdem wurden vier Bücher und zwei Briefe marxxiſtiſchen Inhalts vorgefunden. Im Sinne des in der Tagespreſſe veröffen“ lichten Aufrufs ſehen die unbefugten Wa, fenbeſitzer und die Beſitzer marxiſtiſchen Ma⸗ terials einer langjährigen Schutzhaft entge⸗ gen. InBrüſſel hat in dieſer Woche der inter⸗ nationale Sozialiſtenkongreß getagt. Es war ein Kongreß der Geſpenſter, denn der internationale Sozialismus iſt tot. Deutſchland, das Land, in dem er einſt ſeine mächtigſte Stütze batte. bat damit aufge⸗ Dertrkssparkasse Lorsch Zweigstelle Viernheim räumt, vorher ſchon hatte Italien damit Schluß gemacht, und der franzöſiſche Sozia— lismus, der übrigens nie eine große Rolle ſpielte, ſteht vor einer Spaltung: zahlreiche ſeiner Anhänger wollen an die Stelle der i ternationalen Utopien einen nationalen So— ialismus ſetzen. Man verſteht, daß bei die⸗ 42 Sachlage die Stimmung auf der Brüfſe⸗ ler Tagung ſehr gedrückt war. Man mar⸗ ſchierte„bei gedämpfter Trommel Klang“. Auch einige deutſch⸗feindliche Hetzreden fran⸗ zöſiſcher und ſchwediſcher Sozialiſten ver— mochten nicht die Stimmung zu heben. Es iſt aus mit dem internationalen Ssozialis⸗ mus. Die Zeit iſt über ihn hinweggeſchrit⸗ ten. Nichts vermag ihn wieder zu neuem Leben zu erwecken. Deutſcher Genoſſenſchaftstag Im Zeichen der Arbeitsbeſchaffung. Berlin, 26. Auguſt. Die Hauptverſammlung des 69. Deutſchen Genoſſenſchaftstages in Berlin wurde vom Vorſitzenden des Geſamtausſchuſſes, Ver⸗ bandsdirektor Schinkel, Hannover, er⸗ öffnet. Der Redner betonte, daß die Ver⸗ handlungen des Genoſſenſchaftstages im Zeichen der nationalen Arbeitsbeſchaffung und beſonders der genoſſenſchaft⸗ lichen Arbeitsbeſchaffung ſtünden. Die Tagung ſolle ein öffentliches Be. kenntnis des Verbandes zum deultſchen Vaterland, zum nalkionalſozialiſtiſchen Skaat und zum Führer darſtellen. Nach den Begrüßungsworten des Vorſit⸗ zenden ergriff Dr. Kunze das Wort zu ſei⸗ nen programmatiſchen Erklärungen über die Stellung der Genoſſenſchaften im national⸗ ſozialiſtiſchen Staat und die zukünftigen Auf⸗ 7 des Deutſchen Genoſſenſchaftsverban⸗ es. Lokales Viernheim, 26. Aug. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am Sonntag, den 27. Auguſt, Herr Dr. Kienle den ärztlichen Dienſt. Todesfall. An den Folgen einer Gallenſtein⸗Operation verſtarb geſtern im Kran- kenhaus Mannheim unſere hochachtbare Mit- bürgerin Frau Magdalena Mandel Wwe. geb. Adler. Ihre letzte Zeit verlebte ſie bei ihrem Schwiegerſohn in Käfertal. Die Beerdi⸗ gung findet morgen Sonntag nach der Andacht vom Hauſe des Herrn Georg Stumpf, Wein⸗ heimerſtr. 16 aus ſtatt. Evang. Gemeinde. Am Montag, den 28. Auguſt l. J, vormittags 8¼ Uhr nimmt die Kinderſchule wieder ihren Anfang. Am Sonntag, den 27. Auguſt l. J., vormittags 9⅛ Uhr, am heſſiſchen Jugendſonntag, wird Herr Miſſionar Michel aus Darmſtadt in dem Gottesdienſt predigen und der Jugend und den Erwachſenen das Herz zu erwärmen verſuchen für das große, ſchöne Werk der Heidenmiſſion. Alt und Jung iſt zur Veranſtaltung herzlichſt eingeladen. *Das Volksſportfeſt. Die große Einigung iſt vollzogen. Das erſte Feſt unter Mitwirkung des Gaſtwirte-Vereins ſteht bevor, die Parole muß heißen: Ganz Viernheim ins D. J. K.⸗Stadion. Für Unterhaltung iſt geſorgt. Während die Sportler ihre Kräfte meſſen, darf auch der deutſche Männergeſang nicht fehlen. Alle Viernheimer Sänger müſſen erſcheinen, und ihr ſchönes deutſches Lied Feſtesfreudigen tragen. in die Reihen der Dann wird und muß das morgige Heimatfeſt ein wahres Volksfeſt ſein. Heil Hitler. Spende zur Förderung der Na⸗ tionalen Arbeit. Der Tabakbauverein 3 hat durch ſeinen Führer, Herrn Leonh. Martin 3., Waldſtraße 42, zur Förderung der Nationalen Arbeit eine Spende von 20.— Mk. abgeführt. Die vorbildliche Tat ſei hiermit beſonders aner- kannt. *Reichsluftſchutzbund gegründet. Im Laufe der letzten Woche wurde auch hier eine Ortsgruppe des Reichsluftſchutzbundes ge— gründet. Die Leitung liegt in Händen des Herrn Gewerbelehrers Alex Heim.— Herr Heim wurde in ſeiner Eigenfchaft als Referent für Gas- und Luftſchutz in Heſſen von der Brigade Heſſen⸗Darmſtadt nach Babenhauſen abkommandiert, wo er in der dortigen SA⸗ Schule einen Lehrgang für Gas- und Luftſchutz abhalten wird. *Jungtierſchau. Sonntag eine Jungtierſchau im„Kaiſerhof“ ſtatt. Veranſtalter iſt der Kaninchen⸗ und Ge⸗ flügelzuchtverein 1916. Abends iſt Unterhaltung. Zum Beſuche wird herzlichſt eingeladen.(Siehe Inſerat). Sport⸗ und Volnksfeſt in Viernheim. Morgen Sonntag werden auf dem DI. Stadion, unter Leitung der Sportvereinigung, die Ortsmeiſterſchaften ausgetragen. Die Ver— anſtaltung wird als ein Volksfeſt gefeiert, an dem die ganze Einwohnerſchaft Anteil nehmen wird. Die Durchführung der Ortsmeiſterſchaften wurde bereits vor einem Jahrzehnt durch Herrn Fritz Bender in Viernheim eingeführt. Die Durchführung wurde jedoch nach 2—3 Jahren wieder eingeſtellt. Sie ſcheiterte damals an der Uneinigkeit der Sportvereine.(Nunmehr iſt es gelungen, nachdem auch Deutſchland wieder einig geworden iſt, auch die Viernheimer Sportler wieder zuſammenzufaſſen, ſodaß ſie nun morgen gemeinſam eine Feier in Viernheim aufziehen werden, die nach außenhin die Einigkeit der Viernheimer Sportler dokumentieren wird. Es iſt erfreulich, daß dieſes große Werk gelungen iſt. Wir hoffen und wünſchen, daß die Durchführung der Ortsmeiſterſchaften nun jedes Jahr in der heute gezeigten Einigkeit erfolgen wird. Wir richten an die geſamte Viernheimer Einwohner- ſchaft den dringenden Appell, dieſes ſchöne Werk der Sportvereine tatkräftig zu unterſtützen. Den Wirtſchaftsbetrieb wird die Wirtevereinigung über⸗ nehmen. So iſt auch dieſer Stein des Anſtoßes beſeitigt. Und es iſt recht ſo. Den ganzen Tag über wird das ſportliebende Publikum durch ſportliche Darbietungen jeglicher Art erfreut werden. Jeder Sportfreund wird alſo den ihm zuſagenden Sport vertreten finden. Viernheimer, beweiſt alſo, daß ihr es ver⸗ Hier findet morgen ſteht, die Einigkeitsbeſtrebungen der Viernheimer Sportler zu unterſtützen, indem ihr an dem Feſt geſchloſſen Anteil nehmt. Morgen Sonntag nach⸗ mittag 1 Uhr werden die Vereine? Turnverein, Di K. und Sportvereinigung von ihren Lokalen aus Werbeumzüge vornehmen, die ſich auf dem Marktplatz vereinigen und dann geſchloſſen zum Di K.⸗Stadion ziehen und ſo gemeinſam für den Viernheimer Sport werben. Einwohner von Viernheim, beherzigt dieſen Appell, nehmt auch nach außenhin Anteil an dem Feſte und deshalb die Parole: Fahnen heraus! Deutſche Jugendkraft e. V. Viernheim. Am kommenden Sonntag, den 27. Auguſt 1933 werden die Ortsmeiſterſchaften auf unſerem Stadion ausgetragen. Beteiligt ſind die Sportvereinigung„Amicitia“. Turnver- ein 1893 unnd DK. An unſere aktiven, paſſiven, Schutz- und Ehrenmitglieder ſowie Förderer unſerer Sache richtet ſich die erg. Bitte, ſich reſtlos an der Ver- anſtaltung zu beteiligen, um ſo die Einigkeit unter den hieſigen ſporttreibenden Vereinen zu dokumentieren. Die Sportler beteilgen ſich ge⸗ ſchloſſen im Sport beim Feſtzug Keimer fehle. Das Programm des Tages iſt aus der Preſſe erſichtlich. Mit Sportgruß! Heil Hitler! Engel, Führer. Eine filmiſche Senſation im U. T.⸗Filmpalaſt. Der neue ethiſche Volksfilm„S chweſter Angelika“, ein Film, der die Höhepunkte menſchlicher Darſtellungskunſt in ſich birgt, wird ab heute im beliebten U. T. Filmpalaſt gezeigt. Der Film iſt bis jetzt nur in Großſtädten wie Berlin, Frankfurt uſw. und zuletzt, alſs dieſe Woche noch, im Mannheimer Alhambra mit ge- waltigem Erfolg gezeigt worden.„Schweſter Angelika“ iſt einer der gehaltvollſten Tonfilme dieſes Jahres, es iſt ein Film aus dem Volke für das Volk. In der Hauptrolle wirkt die bildſchöne Suzanne Marville ſowie andere be- kannte und beliebte Filmſchauſpieler mit. Mit leidenſchaftlicher Anteilnahme, tiefſter innerer Er— griffenheit und freudigſter Bewegung verfolgt man die in mächtiger Spannung vorwärts drän⸗ gende Handlung. Verſäumen Sie alſo nicht dieſes wunderbare Filmwerk, das Liebe und Entſagung hinter Kloſtermauern behandelt, zu beſuchen. Der Film iſt für den inneren Menſchen wertvoll, er vermittelt ein gewaltiges inneres Erleben. Weiter ſehen Sie ein recht ſchönes Beiprogramm. Ein Beſuch des U. T.⸗Filmpalaſtes wird deshalb dieſe Woche jeder Filmfreund unternehmen. Wir wer- den mit dieſem Film einen gewaltigen Zuſpruch haben, kommen Sie daher rechtzeitig, ſichern Sie ſich Plätze. Beſuchen Sie bereits die Werktags⸗ vorſtellungen! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder u. Generalberſammlungen u. Singſtunden Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Sämtliche Ausſtellungstiere werden Sonnntag früh 6—7 Uhr im Lokal eingeſetzt, alles pünktlich erſcheinen. Die Leitung. Süänger⸗Einheit. Samstag abend um ½9 Uhr Singſtunde. Liederbücher mitbringen. Voll- zähliges und pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“. (Schützenabteilung). Morgen Sonntag von 9 bis 12 Uhr Uebungsſchießen. Aufſicht: Schieß- wart Michael Kempf. Alle Schützen, die in Sandhofen 81 Ringe und alle Jungſchützen, die 63 Ringen erreichten, ſchießen am 10. September in Lützelſachſen mit. Auch iſt der Wanderpreis durch die Jungſchützen zu ver⸗ teidigen. Deshalb fehle niemand. Der Führer. Krieger und Soldatenverein Teutonia. Die Mitglieder unſerer Kriegsbeſchädigten⸗Abtei⸗ lung einſchließlich Hinterbliebenen lade ich zu einer letzten Verſammlung auf morgen(Sonn- tag) 3 Uhr im Freiſchütz ein. Ueberleitung zur N. S. Kr. O. V., Auflöſung unſerer Orts- gruppe, Abſchied. Dölcher. Turnverein von 1893 e. V. Unſere geſamte Mitgliedſchaft nimmt an der morgigen Feier der Ortsmeiſterſchaften geſchloſſen teil. Wir verſammeln uns um 1 Uhr am Lokal zum Freiſchütz, wozu auch der Spielmannszug zu erſcheinen hat, um bei dem Werbemarſch an⸗ zutreten Es liegt im Intereſſe unſeres Ver⸗ eins, daß wir ſehr zahlreich vertreten ſind, weshalb wir nochmals um vollzähliges Er⸗ ſcheinen unſerer ſämtl. Abteilungen und der Paſſivität bitten. Die Führung. Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 12. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: Sonntag Morgen ½4 Uhr pünkt⸗ lich Austeilung der hl. Kommu⸗ nion an die Wallfahrer nach Trier. 7/7 Uhr 1. hl. Meſſe. ½8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 7/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Michael Bugert, Ehefrau Juliana geb. Buſalt, Kinder und Angehörige. ‘7 Uhr beſt. Amt für Joh. Jakob Hof⸗ mann 1., Eltern, Schwiegereltern und Ange⸗ hörige. Dienstag: ¼7 Uhr, beſt. Amt für Franz Jakob Binninger, Eltern, Geſchwiſter und Angehörige. 37 Uhr beſt. Amt für Veronika Babylon, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. Mittwoch:/ 7 Uhr beſt. Amt für Georg Bähr 2., Eltern und Schwiegermutter Marg. Lammer geb. Weidner. 3/7 Uhr beſt. Amt für Kath. Hoock gebor. Müller und beiderſeitige Großeltern. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Adam Babylon, Bruder Joh. und Angehörige. 3/47 Uhr geſt. E.⸗A. für Peter Ehatt, Ehe⸗ frau Mathilde geb. Kinſcherf, Tochter Mat- hilde geehl. Fiſcher und Sohn Jakob Wilh. Freitag: /7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Gärtner geb. Thomas, Sohn Nikol., beider ⸗ ſeitige Großeltern und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Eva Hoock, Sohn Phil., beiderſeitige Großeltern und An⸗ gehörige. Samstag: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für Sabina Lamberth geb. Adler 37 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Gertrud Ditſch geb. Dreikluft. Unter dem 2. Amt gehen die diesjährigen Erſtkommunikanten zur heiligen Kommunion. Die Knaben beichten Freitag 5 Uhr, Mädchen 6 Uhr. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 1/7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstag iſt um ¼7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Donnerstag /6 Uhr Beichtgelegenheit. Freitag Abend 8 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Schüler des Herrn Lehrer Schmuck, Frl. Hofmann und Penſel. Beicht Samstag 2 Uhr. Dienstag abend /9 Uhr Verſammlung des kath. Arbeitervereins im Engel. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 27. Auguſt 1933. 11. S. n. Tr. Miſſions- und Jugendſonntag. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt. Miſſionar Michel, Darmſtadt. für die Miſſion. Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die männliche und weibliche Jugend. Montag, den 28. Auguſt 1933. Abends 8 ½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen⸗ chors. Mittwoch, den 30 Auguſt 1933. Abends 8 Uhr: Turn- und Spielabend. Bekanntmachung. Betr.: Ausführung der Friedhofsordnung; hier Errichtung v. Denkmälern u. Grabeinfaſſungen. Wir weiſen hiermit auf den 8 1 des Nach- trags der Friedhofsordnung hin, wonach für Ver⸗ ſetzen von Grabeinfaſſungen und Aufſtellung von Grabdenkmäler die vorherige Genehmigung durch die Bürgermeiſterei zu erwirken iſt. Unſer Perſonal iſt angewieſen, gegen Zu⸗ widerhandlungen Anzeige zu erſtatten. Kollekte Betr.: Die Erhebung der Beiträge zur land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft. Wir machen die Zahlungspflichtigen unſerer Gemeinde darauf aufmerkſam, daß für die nach dem Fälligkeitstermin entrichteten Beiträge ein Zuſchlag von 3% zu erheben iſt, der den ſäu⸗ migen Beitragspflichtigen auf den ſchuldigen Bei⸗ trag zuzuſchlagen iſt. l Die Gemeindekaſſe hat entſprechende An⸗ weiſung erhalten. Viernheim, den 24. Auguſt 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. Neues aus aller Weit Tödlicher W eines Skreites. In Schlattein bei eiden gerieten zwei Dienſtknechte wegen eines ädchens in Streit. Einer der Dienſtknechte brachte dabei mit dem Meſſer ſeinem Nebenbuhler einen Stich ins Herz bei. Der Getroffene ſank ſo⸗ fort tödlich zu Boden. Der Täter wurde ver⸗ haftet. 5 a Am Skarkſtromkabel geköfei. In Deieſ⸗ ſen(Ammerſee) wurde der 28 Jahre alte Hilfsarbeiter Heinzinger einer Kiſtenfabrik am Starkſtromkabel getötet. Er wollte in die Stammabkürzungsmaſchine das Kabel für den elektriſchen Strom einſtecken als er plötzlich tot zuſammenſank. Das erſt vor kur⸗ zem gelieferte Kabel war, wie die Unterſu⸗ chung ergab, ſchadhaft geweſen. Ein SA-Mann kaucht nach Waffen. In Nürnberg ſuchte man mit der Feuer⸗ wehr im Donau⸗Main⸗Kanal mittels Stan⸗ gen Waffen. Es gelang auch bald einen ver⸗ roſteten Gewehrlauf an die Oberfläche zu bringen. Dagegen war es auf dieſe Weiſe unmöglich, die anderen Waffenverſtecke auf— zufinden. Deshalb tauchte ein SA-Mann ein Stück im Kanal ab. Dabei gelang es ihm, nach und nach zwölf Gewehre und ein leich⸗ tes Maſchinengewehr aufzufinden und ans Licht zu bringen. Die Mädchen in Melbourne ſollen Reif⸗ röcke kragen. In Melbourne werden alle Mädchen in Reifröcken zu ſehen ſein. Aller⸗ dings erſt im nächſten Jahre, in dem in Melbourne eine große Hundertjahrfeier ab⸗ gehalten werden ſoll. Es iſt bereits eine be⸗ hördliche Anordnung an alle Unverheirate⸗ ten weiblichen Geſchlechts ergangen, der zu⸗ folge die Mädchen ſich rechtzeitig für das kommende Jahr mit Reifröcken, ſo wie ſie die Urahnen getragen haben, verſehen ſollen. Durch die einheitliche Kleidung der Mäd⸗ chen mit dieſen alten Trachten ſoll, wie es in dem Erlaß heißt, das feſtliche Bild der Jahrhundertfeier geſteigert werden. Eine uralte Stadt wiedergefunden. Eine uralte Stadt, von deren Vorhandenſein nie⸗ mand etwas ahnte, iſt jetzt in der Nähe von Nadikonda fanlſch; Aeg Die Fest iſt von noch ziemlich gut erhaltenen Feſtungs⸗ age e eben und enthält noch die Rui⸗ nen alter Tempel mit zum Teil prächtigen Innenbauten. Soweit wiſſenſchaftliche Un⸗ terſuchungen bisher angeſtellt wurden, ſcheint die wiederentdeckte Stadt in die Ka⸗ kathiya⸗Dynaſtie zu gehören und einmal die e ganz Süd⸗ ee diens geweſen zu ſein. Amerikaniſche Briefmarke als Symbol det Ankurbelung. Mit großem Intereſſe werden Briefmarkenſammler vernehmen, daß die ge⸗ genwärtig in Amerika mit Hochdruck betriebene Bewegung zur Wiederankurbelung der Wirt⸗ ſchaft durch eine neue purpurfarbene Drei⸗ Cent⸗Briefmarke verſinnbildlicht worden iſt. Präſident Rooſevelt hat den Entwurf dieſer neuen Briefmarke gut geheißen. Sie zeigt einen Farmer, einen Geſchäftsmann, einen Ar⸗ beitet und Arbeiterin, die Hand in Hand gehen und ſo die Zuſammenarbeit aller amerikani⸗ ſchen Wirtſchaftszweige darſtellen ſollen. Die neue Briefmarke iſt dieſer Tage ausgegeben worden. Sie iſt durch die Buchſtaben„NRA.“ (National Recovery Act) gekennzeichnet. Zu⸗ nächſt werden 400 Millionen Marken der neuen Art im Umlauf geſetzt. ——— Luſtige Elle „War es denn bei euch in der Sommerfriſche auch ſo heiß?“ „Heiß? Die Bauern mußten den Hühnern Eis zu freſſen geben, damit ſie keine gekochten Eier legten!“ * Er:„Verzeihen Sie, mein Fräulein! Wir ſind, glaube ich, ſchon einmal in einem Abteil nach Königsberg gefahren!“. Sie:„Schon möglich! Aber ich beachte nicht alle nichtsſagenden Geſichter!“ Er:„Sehen Sie, ich mache das aber...“ * In einem ländlichen Gaſthauſe in der Nähe des Bodenſees traf kürzlich ein auf Reiſen be⸗ findlicher Norddeutſcher mit zwei Männern zu⸗ ſammen, von denen der eine aus der Gegend von Lörrach im ſüdlichen Baden, der andere aus einem württembergiſchen Städtchen ſtammte. Im Laufe des Geſprächs erzählte der Lörracher viel von den Reiſen, die er als junger Menſch gemacht habe, und bediente ſich dabei im heimiſchem alemanniſchem Dialekt häufig der Wendung„J bi gſi“(Ich bin ge⸗ weſen). Als er das Gaſtzimmer verlaſſen hatte, fragte der Norddeutſche, der den Dialekt des Lörrachers nur ſchwer verſtehen konnte, den Württemberger, was„gſi“ eigentlich zu bedeu⸗ ten habe. Darauf erwiderte dieſer:„Sell is e ſchlechtes Deitſch, ſell ſoll heiße, i ben gwä.“ * „Was iſt das plötzlich für ein Lärm im Ne⸗ benzimmer?“ „Dle Kinder ſpielten Braut und Bräutigam, als ich eben bei ihnen war.“„ „Da ſcheinen ſie jetzt verheiratet zu ſein! „Hören Sie denn manchmal etwas von dem 00 das Sie Ihrem Nachbarn geborgt aben?“ „Na, und ob! Er hat ſich ein Grammophon dafür gekauft!“ ö Material zugänglich zu machen. geruus mit dem„Material“ Eigenarliges Verhalten der ausländiſchen Freunde der Reichskagsbrandſtifter. Leipzig, 26. Auguſt. Rechtsanwalt Dr. Paul Teichert, Leipzig, der Offizialverteidiger der drei im Reichs⸗ tagsbrandprozeß angeklagten Bulgaren, har an Rechtsanwalt Branting in Paris ein Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „In einem Schreiben vom 18. ds. Mts. an den Herrn Oberreichsanwalt wegen des die Reichstagsbrandſtiftung betreffenden Prozeſ⸗ ſes konſtatieren Sie,„daß die vom Gericht beſtellten Verteidiger ſich nicht an Sie ge⸗ wandt haben.“ Dieſe Erklärung iſt geeignet, die Oeffentlichkeit irrezuführen. Ich ſtelle demgegenüber feſt: 1. Seit dem 29. Juli 1933 iſt der geſamten Oeffentlichkeit, alſo auch Ihnen, bekannt, wer die vom Gericht beſtellten Verteidiger ſind. Der Verteidigung iſt demgegenüber die Tat⸗ ſache, daß Sie Mitglied einer im Ausland wirkenden Kommiſſion zur Unterſuchung des Reichstagsbrandes ſeien, erſt am 17. Auguſt durch die Preſſe bekannt geworden. Warum haben Sie und die Kommiſſion in der Zeit vom 29. Juli bis 17. Auguſt nicht den einzig geſetzmäßigen Weg zu der Ihnen bekanten Verteidigung ge⸗ funden? f 2. Heute erfahre ich durch Veröffentlichung Ihres Briefes vom 18. erſtmalig, wer die Mitglieder dieſer Kommiſſion ſind. Danach gehört u. a. auch Herr Rechtsanwalt Ar⸗ thur Garfried Hays dieſer Kommiſ⸗ ſion an. Herr Rechtsanwalt Hays hat mich am 7. Auguſt aufgeſucht, um mit mir über die Verkeidigung zu ſprechen, mir aber verſchwiegen, daß eine ſolche Kommiſ⸗ ſion beſlehe und daß er dieſer angehöre. Warum iſt mir dies verſchwiegen worden? 3. Schon am 7. Auguſt, als ich von der Kommiſſion nichts wußte, habe ich Herrn Rechtsanwalt Hays gebeten, mir, wenn er Material beſitze oder verſchaffen könne, das zugunſten der von mir vertretenen bulgari— ſchen Angeklagten ſpreche, dieſes Material zur Verwendung im Prozeß zukommen zu laſſen. Herr Hays hat mir— obwohl er doch Mitglied dieſer Kommiſſion war— erklärt, er beſitze kein ſolches Material. 4. Am 21. Auguch habe ich Herrn Hays er⸗ neut um Ueberlaſſung deſes Moterials und Weitergabe meines Schreibens an die mir im übrigen unbekannte Kommiſſion erſucht. 5. Am 15. Auguſt habe ich ſowohl den in Paris lebenden Rechtsanwalt Detſcheff, als auch den amerikaniſchen Rechtsanwalt Le⸗ vinſon bei ihren Beſuchen in Leipzig gebe⸗ ten, mir etwa im Auslande vorhandenes Ich würde mich freuen und wäre Ihnen ſehr verbunden, wenn Sie veranlaſſen könn- ten, daß das der Kommiſſion vorliegende Material nunmehr mit möglichſter Beſchleu. nigung und Vollſtändigkeik mir übermillelt wird, um ſo alle Möglichkeiten der Verkeidi⸗ gung auszuſchöpfen. Banernführertagung Die zukünftigen Aufgaben. Berlin, 26. Auguſt. Die geſamten Bauernführer klagten Freitag in Berlin. Die hielt der Deutſchlands Hauptrede Reichsernährungsminiſter und Reichs bauernführer Darre, der den Bau⸗ renführern die neuen Linien der kom⸗ menden Agrarpolitik anzeigte, die die Ret⸗ lung des deutſchen Bauern garantieren wird. Die Bauernführer haben die Richtlinien für ihre grganiſatortten“ Arbeit in den kommen⸗ ben Monaten erhaſten. Reichsparteitag der NS DA Nürnberg wird Millionenſtadt. Nürnberg, 26. Auguſt. Die Stadt Nürnberg wird während der Tage des Reichsparteitages der NSDAP. zur Millionenſtadt anwachſen. Fie⸗ berhaft iſt in den letzten Tagen deshalb vor allem im Quartieramt gearbeitet worden und nun iſt auch der Plan, nach welchem die vielen Hundertauſend Parteimitglieder, die in den erſten Septembertagen in Nürnberg verſammelt ſind, untergebracht werden, fer⸗ liggeſtele as Gebiet der Schweſterſtädte Nürnberg und Fürth iſt entſprechend den 32 Gauen der NSDAP. in 32 Kreiſe eingeteilt, von denen allein auf Nürnberg 26 und die reſtlichen Areiſe auf Fürth entfallen. Jeder Gau wird in einem geſchloſſenen Stadigebiet unterge⸗ bracht und jedes dieſer Skadigebiete enthält eine eigene Geſchäftsſlelle mit Fernſprechern. um eine Störung der Anſpra chen des Recgztan ders anläßſich des Parteitages der Reba. in Nürnberg uu vermeiden, hat der Reichsminiſter für Luftfahrt für Don⸗ gerstag, den 31. Auguſt von 13 bis 17 Uhr, Freitag, den 1. September von 8 bis 12 Uhr und 15 bis 19 Uhr, Samstag, den 2. Sep⸗ tember, von 13 bis 17 Uhr und Sonntag, den 80 September von 7 bis 10 Uhr den Luft⸗ taum über der Stadt Nürnberg einſchließ⸗ lich eines Umkreſſes von fünf Kilometern um die Stadt für den geſamten Luftverteyr gesperrt. Veſuch in Neudeik Oſtpreußenfahrt des preußziſchen Miniſter⸗ präſidenten. Berlin, 26. Auguſt. Wie der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat ſich der preußſſche Miniſterprä⸗ ſident Göring am Freitag im Flugzeug zu einem offiziellen Beſuch der Provinz ſtpreußen und des Herrn Reichs- präſidenten nach Marienburg begeben. Nach der Landung im Flughafen Marien⸗ burg wurde der Miniſterpräſident durch die Spitzen der oſtpreußiſchen Behörden. den Oberpräſidenten, den Landeshauptmann, den Regierungspräſidenten, den Polizeipräſiden⸗ ten, den SA⸗Obergruppenführer Litzmann, den Brigadeführer der Ss Lorenz uſw. empfangen und durch ein Spalier von SA nach dem Marienburger Schloß geleitet, wo ſich auch Staatsſekretär Dr. Meißner und der zweite Adjutant des Herrn Reichspräſiden⸗ ten, Rittmeiſter von der Schulenburg, ein— fanden. Darauf überreichte der Bürgermeiſter von Marienburg dem Miniſterpräſidenken im Rathaus den Ehrenbürgerbrief der Stadt. Nach der Abnahme des Vorbeimarſches der Elbinger Schutzpolizei, der SA und Ss er- folgte die Abfahrt nach Neudeck, wo der Mi⸗ niſterpräſidenk bis zum Sonntag Gaſt des Herrn Keichspräſidenten iſt. Reichswehrminiſter General v. Blom⸗ berg begibt ſich am heutigen Samstag im Flugzeug nach Neudeck, wo er an einem Abendeſſen beim Reichspräſidenten teil⸗ nimmt. Am 27. Auguſt wird der Reichsprä⸗ ſident in Begleitung des Generals v. Blom— berg an der Kundgebung am Tannenberg— denkmal teilnehmen. Sofort nach Beendi⸗ gung der Tannenberg-Kundgebung begibt ſich der Reichswehrminiſter im Flugzeug zur Kundgebung der Saarvereine am Nieder⸗ walddenkmal. Die Angeſtelltenfront 1.6 Millionen Milglieder. Berlin, 26. Auguſt. Nach einer Aufſtellung über den Ge— ſamtmitgliederbeſtand des Ge⸗ ſamtverbandes der Deutſchen Angeſtellten für Mitte Auguſt unter Einrechnung der noch vorliegenden Anträge auf Neuaufnah— men für Ende Auguſt ergibt ſich, daß die Deutſche Arbeitsfront Ende Auguſt 1,6 Mil⸗ lionen Mitglieder zählen wird. Der größte Verband iſt der Deutſche Handlungsgehilfen⸗ verband mit 700 000 Mitgliedern. Es folgen der Verband der weiblichen Angeſtellten mit 450 000 Mitgliedern, der Deutſche Werkmei— ſterverband mit 156 000, der Deutſche Tech⸗ nikerverband mit 102 000, der Deutſche Bü⸗ ro⸗ und Behördenangeſtelltenverband mit 76 900, der Verband Deutſcher Land⸗ und Forſtwirtſchaftlicher Angeſtellter mit 30 000, der Verband der Deutſchen Theaterangeſtell— ten mit 21200, der Verband der ſeemänni⸗ ſchen Angeſtellten mit 17 600 und ſchließlich der Verband der angeſtellten Aerzte und Apotbeker mit 6755 Mitaliedern. Seit der Hunger und e der Angeſtelltenvervande it ihre Mitg 000 ge in zwei Monaten um nahezu 350 000 geſtiegen. Die Milchwirtſchalt Neuorganiſation. Berlin, 26. Auguſt. Der Reichskommiſſar für die Milchwirt⸗ ſchaft hat eine Anordnung erlaſſen, in der es heißt, daß jeder deutſche Milchhändler in Zu⸗ kunft bei dem für ſeinen Bezirk zuſtändigen Milchverband zwangsorganiſiert wird. Die neugeſchaffenen Milchhändlerverbände bilden in dem vom Reichs kommiſſariat abgegrenzten Verbandsgebiet die dritte Säule der Milch⸗ wirtſchaft. Die Führer der Milchhändler⸗ verbände in den Provinzen und die Füh⸗ rung des neu zu bildenden Reichsverbandes werden vom Reichskommiſſar beſtellt. Ueber die Milchpreisſpanne wird in der Anord— nung ausgeführt, daß in letzter Zeit wieder— holt von Milchhändlern verſucht werde, die ordnungsmäßige und geſetzliche Feſtlegung der Handelsſpanne für Milch durch die Bil— dung von Milchhändler-Genoſſenſchaften zu umgehen. Es wird deshalb darauf hingewie⸗ ſen, daß auf dieſe bei der Feſtſetzung der Milchhandelsſpanne keine Rückſicht genom⸗ men wird. Aufgabe des Milchhandels ſei es, die von den Molkereien und Milcherzeugern einge. lieferte Milch ohne verteuernden Zwiſchen⸗ handel an den Verbraucher abzugeben. Die Milch ſej kein Handelsobjekt, ſondern ein Bolksnahrungsmiktel. Schließlich wird nock belonk, daß die Milchverſorgungsverbände it Zukunft die Organiſakion der Milchwirkſchaf ſo vornehmen, daß die Errichtung von Milch. bearbeitungsbelrieben durch den Milchhan. del überflüſſig wird. Es wird daher davor gewarnt, ſich Milchbearbeitungsbetrieben oder ſlädtiſchen Molkereien zuzuwenden, de dieſe Betriebe die Erlaubnis zur Bearbeitung von Milch nicht bekommen werden. „Wahrheit über Verlin“ Bemerkenswerle Arleile von Engländern. London, 26. Auguſt. „Die Wahrheit über Berlin“, ſo iſt ein Artikel des vormaligen langjährigen Berli— ner Korreſpondenten des„Daily Expreß“, Selkirk Panton überſchrieben, der da⸗ rin ſchildert, wie er ſeinerzeit zwei Tage, be⸗ vor Adolf Hitler die Hakenkreuzflagge über dem Kanzlerpalaſt in der hißte, glücklich war,„die dekadenteſte und entartetſte Stadt der dekadenten und entarte— ten Nachkriegswelt“ zu verlaſſen und wie er jetzt ſieben Monate ſpäter bei ſeiner Rückkehr nach Berlin mit eigenen Augen die umwälzenden Aenderungen feſtſtellen könn⸗ te, die Hitlers nationale Erhebung in Deutſchlands Hauptſtadt zuſtande gebracht hat. Panton zieht einen Vergleich zwiſchen dem Berlin Eberts, Streſemanns und Brü⸗ nings und dem Berlin Adolf Hitlers und ſeiner Braunhemden und kommt zu dem Schluß: Das Berlin von heute iſt dasſelbe wie vor ſieben Jahren, aber ohne die Deka— denz und die moraliſche Entartung einer rückgratloſen Stadt. Berlin iſt dieſelbe Stadt wie vox. Hitler, hinzugekommen iſt aber Ar- lend in Nußland Erſchütternde Angaben eines Augenzeugen Das Londoner Blatt„Daily Tele⸗ graph“ beginnt ſoeben mit einer Artikel⸗ ſerie über die Hungersnot in Rußland. In dieſen Artikeln, die von einem„ſachver⸗ ſtändigen Beobachter“ ſtammen, gibt der Verfaſſer aus eigener Anſchauung an Ort und Stelle ein erſchütterndes Bild der Zu⸗ ſtände in den Landwirtſchaftsgebieten des Nordkaukaſus. Der bereits im Mai ver⸗ ſaßte Bericht des Beobachters war urſprüng⸗ lich nur für deſſen Vorgeſetzten und nicht zur Veröffentlichung beſtimmt. In dem Bericht heißt es: Das Hauptgebiet der nordkauka⸗ ſiſchen Landwirtſchaft iſt die Hungersnot, die ſeit dem Spätherbſt des Jahres 1932 ſo furchtbare Ausmaße angenommen hat, daß die Bevölterung tatſächlich an Hunger ſtirbt. In ganzen Bezirken ſchwindet die Beyöl⸗ kerung raſch dahin, und die landwirtſchaft⸗ liche Tätigkeit ſteht völlig ſtill. Der größte Teil der Koſaken des Kubangebie⸗ tes wurde von der Sowfetregierung ge⸗ waltſam aus ihten Dörfern vertrieben und nach ukrainſſchen Gebieten übergeführt. Die Zahl der noch zurückgebliebenen Koſaken iſt infolge der Hungersnot ſo zurückgegangen, daß große Koſakenniederlaſſungen im Kuban⸗ gebiet faſt unbewohnt ſind. Die letzten Ueberlebenden werden vor Ende des Jahres durch die Hungersnot ausgetilgt werden. Vom politiſchen Standpunkt aus geſehen iſt damit die Koſakengefahr beſeitigt. In den Staaten Krasnodar und Strapropol will der Beobachter die volle Beſtätigung dafür erhalten haben, daß in dieſen Bezirken Fälle von Kanni⸗ balismus vorgekommen ſeien. Der Korrespondent betont, daß die Hungers⸗ not nicht ſo ſehr die Folge der letztjährigen Mißernte ſei, als vielmehr eine Folge der „Kampagne der ſtaatlichen Gemeindeeintreiber, die ganz brutal vorgingen“. Ein Gebiet im Nordlaukaſus mache einen etwas gün⸗ ſtigeren Eindruck„dant der beſtehenden deut⸗ ſchen Konzeſſion Druſak“. Der engliſche Ge⸗ währsmann macht dann ſtatiſtiſche Angaben über den furchtbaren Rückgang der Bevölke⸗ rung in den einzelnen Bezirken infolge der Hungersnot. Er erklärt, mit eigenen Augen geſehen zu haben, daß früher blühende Dör— fer jetzt völlig verlaſſen ſeien. Auch große Städte wieſen eine beträchtliche Abnahme der Bepölkerung auf. In Krasnodar ſeien hei einer Einwoh⸗ nerzah! von 230000 Köpfen 40 000 am Hunger geſtotben. In Strapropol ſeien von 146 000 Einwohnern 50 000 dem Hun⸗ ger erlegen, und die Stadt mache einen „lebloſen Eindruck“. In den Dörfern, die er— der Gemährsmann— beſucht habe, haue die Zahl der Todesfälle zwi⸗ ſchen 30 und 40 täglich geſchwankt. Die Menſchen, die noch am Leben ſeien, be⸗ fänden ſich im letzten Stadium der Schwäche infolge der Entbehrungen und des Genuſſes von Gras, Wurzeln, verkohlten Knochen, to⸗ ten Pferden uſw. Die Mehrheit der noch Ueberlebenden werde zweifellos, wie der Be⸗ richterſtatter' meint, mit dem herannahenden Herbſtwetter an der Malaria ſterben, und Typhus werde wahrſcheinlich epidemiſch wer⸗ den. Die von der Hungersnot heimgeſuchte Bevölkerung mache den Eindruck völliger Hoff⸗ nungsloſigleit. Die verlaſſenen Häuſer in den Städten und Dörfern fielen zuſammen. Man ſehe kaum Hunde oder Katzen, da ſie zum größten Teil von der hungern⸗ den Bevölkerung verzehrt worden ſeien. 4 Wilhelmſtraße vellsveſchaffung, Hoffnung, Glaube und Ver⸗ trauen in die Zukunft, die Hitlers Sieg Deutſchland gebracht hat. Aus einer interna⸗ tonalen Stadt iſt Berlin eine nationale Stadt geworden. Die Naziſturmtruppen le⸗ gen keineswegs die aus dem Sieg geborene Anmaßung an den Tag. Sie miſchen ſich unter die Menge und ſcheinen eins mit dem Volk. Bezüglich der Naziumzüge, die Frankreich 115 Anlaß genommen hat, um ſein Miljtär⸗ budget zu erhöhen, ſtellt der Korreſpondem feſt, er habe in den ſieben Tagen in Berlin nicht ein einziges wirkliches Zeichen des preußiſchen Militarismus geſehen. Was die Stellung der Juden belreſſe, ſo ſtellt der Korreſpondent feſt, daß der Kurfürſtendamm noch voll von Juden ſe und daß ſie ganz un behelligt blieben. „Hitlertum in Praxis“ Die Londoner Zeitſchrift„Financial News“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift „Hitlertum in Praxis“ Eindrücke ei⸗ nes Beſuchers in Deutſchland. Dieſer betont, daß für den ausländiſchen Beſucher Deutſch⸗ land das Bild größerer Ruhe biete als vor einigen Jahren. Selbſt diejenigen, die das Naziregime am wenigſten liebten, würden die Anſicht beſtätigen, daß ein bekannter In⸗ duſtrieller in Köln am Rhein dem Verfaſſer des Artikels ausgeſprochen habe, daß, wenn heute Reichstagswahlen ſtattfänden, 80 Pro⸗ zent der Wähler für Hitler ſtimmen würden. Die gegenwärtige Regierung ſitzt, wie der Safe betont, für Jahre hinaus ſicher im Sattel. Die Neichsautobahnen Erſte Sitzung des Verwaltungsrats. Berlin, 26. Auguſt. Der Verwaltungsrat des neugebildeten Un⸗ ternehmens„Reichsautobahnen“ trat am Freitag erſtmalig förmlich zuſammen. Der Präſident des Verwaltungsrates der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. v. Siemens über⸗ gab den Vorſitz des Verwaltungsrates der „Reichsautobahnen“ dem Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller. Außer Dr. Dorpmüller gehören dem Verwaltungs⸗ rat an: Auguſt Goetz, Direktor der Otavi⸗ Minen⸗Geſellſchaft, Mafor Hühnlein, Führer der RS K., Staatsſekretär Körner, Hermann Münchmeyer⸗Hamburg, Oberpürgermeiſter Renninger⸗Mannheim und Landrat a. D. Frhr. von Wilmowſky. Zum Vorſtand des Unternehmens„Reichsautobahnen“ wurden be⸗ ſtellt als Vorſitzender Dr. Dorpmüller und als weitere Vorſtandsmitglieder Reichsbahn direktor Rudolphi und der Leiter der Hafraba⸗ Geſellſchaft Hof. An die Wahl des Vorſtan⸗ des ſchloß ſich eine allgemeine Ausſprache über das künftige Arbeitsprogramm und ein Be⸗ richt des Generalinſpektors für das Deutſche Straßenweſen, Dr. Todt. Die erſte Verwaltungsratsſitzung der Geſell⸗ ſchaft Reichsautobahnen bedeutet die organi⸗ ſatoriſche Zuſammenfaſſung des Willens des Führers, in Deutſchland Reichsautobahnen zu errichten. Der Präſident des Verwaltungs⸗ rates der Deutſchen Reichsbahn, C. F. von Siemens, wies in feiner Anſprache bei der konſtituierenden Sitzung vor allem darauf hin, daß durch die Errichtung der Geſellſchaft Reichsautobahnen der Autokampf zwiſchen Landſtraßen und Schienen nunmehr beendet ſei. Deutſche Tagesſchan Arbeitspaß zur Bekämpfung der Schwarz⸗ arbeit. Staatskommiſſar Engel machte auf einer Berliner Kundgebung Mitteilung von einer neuen Maßnahme gegen die Schwarzarbeit. Es ſoll ein Arbeitspaß für beſtimmte Branchen eingeführt werden, und zwar zunächſt für die Bauinduſtrie, dann für das Traus⸗ portgewerbe einſchließlich der Großgaragen, die Heiminduſtrie in der Konfektion und vor⸗ nehmlich auch für das Gaſtwirtsgewerbe. Je⸗ der, der in einem ſolchen Betriebe arbeitet, muß einen Arbeitspaß haben und immer bei ſich führen, und der Arbeitgeber, der jemand ohne ſolchen Paß beſchäftigt, wird unter Druck genommen. 8,3 Millionen Mark für den Ausbau der ſüddeutſchen Waſſerſtraßen. Nach Mitteilung des Reichs verkehrs⸗ miniſteriums wurden im Rahmen des Arbeitsbeſchaffungsprogramms nach dem Ge⸗ ſetz für den Ausbau der ſüddeutſchen Waſſerſtraßen Mittel in Höhe von rund 8,8 Millionen Rm. bereitgeſtellt. Von dieſem Betrage entfallen: auf Arbeiten zur Fortfüh⸗ rung der Main⸗Kanaliſierung zwiſchen Aſchaf⸗ fenburg und Würzburg 4,5 Millionen Rm., auf den Weiterbau der Neckarkanaliſierung unterhalb Heilbronn 3,6 Millionen Rm. und auf die Ausführung des Neckar⸗Durchſtichs bei Deizisau 700 000 Rm Verbotenes Sammeln. Der„Völkiſche Beobachter“ bringt eine Ver⸗ öffentlichung des Stellvertreters des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, in der allen Angehörigen Dienſtſtellen und Einrichtungen der NS DA das Sammeln von Geldbeträgen bei ſolchen Unternehmungen und Verbänden der Wirt⸗ ſchaft verboten wird, die ſich an der Adolf⸗ Hitlerſpende beteiligen. För Ude pes 2008 Vo AES fapr. l DES SOHN VON NApOl 7. 121 Nachdruck verboten. „Vor allem muß die Camerata fort“, ſagte Metternich. „Aber ich bitt' mir aus, kein Aufſehen! Der Herzog braucht nichts davon zu erfahren!“ Trotz aller Vorſichtsmaßregeln erhielt der Prinz juſt am nächſten Tag ein paar Zeilen der Gräfin, in denen ſie ihm mitteilte, daß ſie gezwungen werde, zu gehen. Ihr Herz aber und die Herzen von Tauſenden von Fran⸗ zoſen blieben bei ihm. Noch einmal mahnte ſie ihn an ſeine Pflicht ſeinem Reich gegenüber. Aber ſchon hatte Metternich ſeine Vorkehrungen ge— troffen. Einige Offiziere wurden zum Privatdienſt des Herzogs beordert, die die Aufgabe hatten, ihn unauffällig, aber ſcharf zu bewachen. Doch der Herzog merkte dieſe Abſicht, und in ſeiner Seele raſten hundert gärende Gedanken. Da überlegte Metternich nicht mehr lange und ſchritt zu einem Gewaltſtreich. An einem grauen Winternachmittag hielt ein Wagen vor dem Tor des Kloſters in Neuſtift. Gleich darauf ſtand Metternich im Sprechzimmer des Kloſters der kleinen Roſe gegenüber. Das junge Mädchen war in den Wochen ſeit Marias Beſuch zur vollen Schönheit erblüht. Mit gläubigem Vertrauen dachte ſie an den Mann, den ſie ſo wenig kannte und doch über alles liebte. Er würde ihr ſchon den Weg zeigen, den ſie zu gehen hatte. Er würde ihr Schutz ſein, ihr Helfer in jeder Not. Ihm würde es auch gelingen, alle äußeren Verhältniſſe zu ordnen. Sie erholte ſich wieder, ihre Wangen blühten, ihre Augen ſtrahlten. Ein ganz eigenartiger Zauber war über ihr ausgegoſſen: der Zauber des jungen Weibes, das zum erſten Male liebt und geliebt wird. Mit einigen Worten ſtellte ſich Fürſt Metternich als ihr neuer Vormund vor. Da überwältigte ihn ein ungeahnt ſtürmiſches Emp⸗ finden. Wie ein ſeliges Wunder empfand er den letzten Reſt ſeiner eigenen Jugend lebendig werden. „Demoiſelle“, begann er mit leiſer Stimme,„ich hoffe, daß Sie meine Abſicht, ſtets Ihr Beſtes zu finden, an⸗ erkennen werden. Wollen Sie ſich meinen Anordnungen fügen?“ „Ich möchte dieſe Anordnungen gern vorher kennen“, entgegnete Roſe vorſichtig. „Selbſtverſtändlich! Ich bitte Sie, noch heute dieſes Haus zu verlaſſen, da ich den Aufenthalt in dieſen grauen Mauern für ungeſund halte. Sie ſind zu jung und zu ſchön, Demoiſelle, um hier Ihr Leben zu vertrauern.“ „Ich will aber nicht in die Welt zurück“, ſagte Roſe ſchnell.„Mein armer Vater iſt erſt ein halbes Jahr tot. Und dann...“, ſie ſtockte einen Augenblick,„ich möchte nicht mit meinem früheren Verlobten zuſammentreffen.“ „Das ſollen Sie auch gar nicht!“ rief der Fürſt.„Aber ich meine, Sie werden nichts dagegen haben, wenn ich Sie an einen Ort bringe, wo Sie mit aller Liebe umgeben ſein werden und wo Sie frei hinausfliegen können in die Natur. Ich kenne ein altes Ehepaar. Der Mann hat eine Kaſtellanſtelle in einem kleinen Jagdſchloß, das mit einer kurzen Wagenfahrt von Wien erreichbar iſt. Die beiden Leute würden Sie halten wie ihr eigenes Kind!“ Der Vorſchlag gefiel Roſe, doch blieb ihr keine Zeit, lange über das alles nachzudenken. Der Fürſt ordnete die Angelegenheit ſofort und nahm Roſe in ſeinem eigenen Wagen mit. „Kommen Sie“, ſagte er,„kommen Sie, ſchöne Roſe Demareau!“ Das Wort klang ſeltſam nach in ihr. Sie, hatte der Mann zu ihr geſagt, ber ſie liebte, ſo wurde ſie auch von ſeinem Freunde genannt. Jetzt flog ihr das Wort zum dritten Male zu. Da regte ſich eine Abwehr plötzlich in ihr. Was der Mund dieſes Mannes neben ihr bis jetzt verſchwieg, ſprachen ſeine Augen zu deutlich aus. Eine ſengende Flamme lohte in dieſen ſonſt ſo kühlen Augen. Faſt be⸗ reute Roſe es, ſeinen Wünſchen nachgegeben zu haben. Aber ſie kam auch jetzt nicht zum Nachdenken. Der große Frauenkenner hatte ihr Zurückweichen bemerkt und änderte ſofort ſeine Taktik. Er begann in ſeiner leichten, graziös witzigen Art zu plaudern. „Eine ſchöne Frau“, ſagte er,„iſt nicht dazu geſchaffen, nur im Verborgenen zu blühen. Sie muß vom Licht be⸗ ſtrahlt werden!“ f Roſe ſchüttelte leicht den Kopf. „Das habe ich mir nie gewünſcht“, ſagte ſie. „Weil Sie es nicht kennen!“ rief der Staatsmann faſt ſtürmiſch.„Glauben Sie es mir, wenn man ſo ſchön iſt wie Sie, dann braucht man große Toiletten, Spitzen, Schmuck, damit die Schönheit voll zur Geltung kommt.“ Roſe aber ſchwieg, und dieſes Schweigen baute zwiſchen ihnen eine trennende Mauer auf. Das junge Mädchen ſah zum Wagenfenſter hinaus. Sie fuhren auf einer einſamen Waldſtraße dahin. Rechts und links ſtanden die Bäume im Glanz des erſten Schnees. Nach längerer Fahrt tauchte der Giebel eines Hauſes auf. Gleich darauf hielt der Wagen vor dem Schlößchen „Hubertusruh“. Es war ein kleines Wunderwerk des OMAN VON A Hor NER-ONEEE öſterreichiſchen Barocks. Umgeben von dichtem Wald und einem kleinen Garten, lag es wie ein Märchentraum in⸗ mitten der Einſamkeit, in die der Fürſt ſein Mündel ge⸗ leitete. Wohlig ſchlug die Wärme eines großen Kachelofens den Eintretenden entgegen, als ſie das weitläufige Wohn⸗ zimmer der alten Kaſtellansleute betraten. Mann und Frau führten den Fürſten und ſeinen Gaſt in die oberen Herrſchaftsräume. Roſe war überwältigt. Ein reizend eingerichteter kleiner Salon lag vor ihr im ſpieleriſchen Licht hoher Wachskerzen. Auf dem Boden lag ein ſchöner Teppich, Möbel, mit blaßblauer Seide überzogen, bildeten lauſchige Plätzchen. Neben dieſem Salon lag ein Schlafzimmer, das ſo be— haglich war, daß Roſe ſich ſofort heimiſch fühlte. Vor den Fenſtern ſtand der Wald wie eine Mauer. „Nun?“ fragte Metternich.„Ich ſehe ja, daß es Ihnen hier gefällt! Ich werde öfter kommen, um nachzuſehen, wie es Ihnen geht. Werden Sie mich dann mit etwas mehr Wärme empfangen, als Sie jetzt für mich auf⸗ bringen, ſchöne Roſe?“ „Ich werde immer in Ihnen, Durchlaucht, meinen Vor⸗ mund ſehen“, erwiderte das Mädchen ſcheu. Ein Schatten flog über des Fürſten ſcharfes Geſicht. „Ich will aber nicht nur Ihr Vormund ſein“, ſprach er entſchloſſen,„ſondern mehr! Ihr Freund, Ihr Beſchützer! Sie ſollen mir vertrauen, Roſe, und mich ein wenig lieb⸗ haben.“ Faſt bang klangen die letzten Worte durch den Raum. Die goldbraunen Augen des Mädchens ſahen ihn ehr⸗ lich an. „Nein, Durchlaucht, ich hab' ſchon einen lieb! Ich muß Ihnen das ſagen, dann werden Sie nicht mehr ſo zu mir ſprechen.“ Metternich trat ganz nahe an ſie heran.„Wenn ich Ihnen aber ſage, Roſe“, flüſterte er,„daß es in meiner Hand liegt, Ihnen alles das, was Sie als höchſtes Erden⸗ glück erträumen, zu verwirklichen? Ich kenne den Mann, den Sie lieben, ich kann ihm den Weg zu Ihnen ebnen. Nichts ſteht Ihrer Seligkeit entgegen als mein Wille. Aber ganz umſonſt, ſchöne Roſe, erringt man nicht das höchſte Glück!“ Er hatte den Arm um ihre Schulter gelegt und wollte ſie an ſich ziehen. Aber mit einer graziöſen Bewegung ent⸗ ſchlüpfte ſie ihm. „Durchlaucht, ich mein', ich werd' niemals anders reden als heute. Ich bin nicht die Frau, die den einen lieben kann und einen anderen küßt. Und wenn auch mein ganzes Glück auf dem Spiel ſteht, ich kann's halt doch nicht!“ Metternich verſuchte es, mit einem Lächeln über das Peinliche der Situation hinwegzukommen. Er hatte ſich zal ſehr hinreißen laſſen und damit dieſes unerfahrene 1 erſchreckt. Das nächſte Mal würde er vorſichtiger ein. „Seien Sie ganz ruhig“, ſagte er,„ich wollte nur er⸗ proben, wie ſtark Ihre Liebe zu jenem Unbekannten iſt.“ „Die iſt ſtärker als der Tod!“ Es klang wie ein Schwur. Und als der Fürſt nun ging, atmete ſie erleichtert auf. Sie trat an das Fenſter und öffnete es. Klar und herb wehte die reine Luft an ſie heran. Deutlich ſah ſie, wie Metternich auf ſeinen Wagen zuſchritt und ihn beſtieg. Schon wollte ſie vom Fenſter zurücktreten, da hielt ſie etwas Seltſames zurück. Aus dem dichten Gebüſch, das ſich neben dem Gartenzaun hinzog, trat die Geſtalt eines Mannes, der dem Wagen des Fürſten nachblickte. Ein ſeltſames Gefühl überkam das Mädchen. War es nur ein Spiel der Schatten geweſen? Oder war es Wirk⸗ lichkeit? Schnell trat ſie vom Fenſter zurück in das warme Zimmer. Sie wurde ruhiger in den ſchönen Räumen, und das Gefühl der Einſamkeit wich einem behaglichen Emp⸗ finden. Die alte Frau kam herauf und brachte ein gutes Nachtmahl, das ſie mit rechtem Appetit verzehrte. Dann ſchlüpfte ſie todmüde in das große Bett und war bald vom Schlaf überwältigt. Aber ſie träumte nicht von dem großen Staatsmann, deſſen heiße Worte ſie ſo erregt hatten, ſondern ſah das Bild des Geliebten, der ſich zu ihr neigte und ihr nur ein Wort zuflüſterte:„Liebe!“ a 4. K Der Nachmittag des nächſten Tages war angebrochen. Graf Gerhard von Rüden hatte ſich am Morgen für mehrere Stunden vom Dienſt freigemacht und war, ohne eine weitere Angabe zu machen, fortgeritten. In den erſten Nachmittagsſtunden kam er wieder in die Hofburg zurück, auffallend blaß und erregt. Mit einer freundlichen Handbewegung verabſchiedete der Prinz die anderen Herren. Er wollte allein ſein mit ſeinem getreueſten Freunde, denn er ſah, daß dieſer etwas Beſonderes auf dem Herzen hatte. „Nun“, fragte der Herzog,„was iſt geſchehen?“ Rüden ſuchte nach einem paſſenden Anfang. Plötzlich ſprang der Herzog auf. „Roſe?“ ſtieß er hervor. Rüden war der Mann, der zufällig Roſe Demareau aus dem Fenſter des Luſtſchlößchens„Hubertusruh“ hin⸗ ausblicken ſah. Rüden wußte genau, daß Roſe niemals in größerer Gefahr geſchwebt hatte als jetzt. Und auch der Herzog, dem Rüden nun Aufklärung gab. Rüden wurde wortkarg. Entweder Metternich oder der Herzog würden nun Roſe gewinnen. Und er? Er mußte danebenſtehen mit blutendem und zuckendem Herzen. In dieſem Augenblick empfand es Gerhard von Rüden wieder mit aller Gewalt, daß Roſe Demareau in ſeinem Herzen einen Platz erobert hatte, den ſie nie mehr ver⸗ lieren würde. Die Augen des Herzogs glühten im Fieber. „Ich will noch heute hinausreiten!“ ſagte er mit fliegendem Atem.„Mein getreuer Omar braucht kaum eine Stunde bis zum Jagdſchloß. Ich muß Klarheit haben und ſei es auch um den höchſten Preis! Und nun, Gott befohlen, Rüden! Du ſollſt es nie bereuen, daß du mir hilfſt, eine neue Teufelei Metternichs zu hintertreiben.“ Die kleine Tapetentür fiel ins Schloß. Und ſchon ver⸗ klang der haſtige Schritt des Herzogs in der Ferne. 1 5*. In kaum einer Stunde hielt der Herzog das dampfende Roß vor dem Gittertor des Schlößchens an. Die alten Kaſtellansleute hatten ihn nie geſehen und erkannten ihn nicht. Aber er fühlte die Notwendigkeit, ihnen doch einen Namen zu nennen, und da er den ſeinen um jeden Preis verſchweigen wollte, ſagte er kurz entſchloſſen: „Gerhard Graf von Rüden! Ich komme im Auftrag des Fürſten von Metternich, um die Demoiſelle Roſe Demareau zu ſprechen.“ i Der Mann führte das Pferd in einen Stall, während ſeine Frau den Gaſt anmelden wollte. „Danke! Ich werde mich ſelbſt zurechtfinden“, wehrte der Herzog ab. Der Herzog ſtürmte die Stufen empor. Plötzlich kam ihm die ganze Schwere ſeines Schrittes zum Bewußtſein. Leiſe ging er zu der hohen Tür, wo durch einen Spalt ein feiner Lichtſtrahl ſchimmerte. Er klopfte. Aber er wartete gar keine Antwort ab. Denn jetzt über⸗ mannte ihn die Ungeduld. Weit öffnete er die Tür. Ein Aufſchrei klang von innen. Der weiße Türflügel flog zu. Roſe Demareau ſtand inmitten des Salons. „Sie?“ ſtammelte ſie.„Um Gottes willen, Sie?“ Höchſte Ueberraſchung, Glückſeligkeit und Angſt um den Geliebten zitterten durch dieſe wenigen Worte. Aber da war er ſchon bei ihr. Seine Arme umfingen die wankende Geſtalt. Keines von ihnen konnte einen klaren Gedanken faſſen. Sie fühlten nur, daß ſie endlich, endlich beiſammen waren. „Du— du!“ ſtammelte er.„Wie habe ich mich nach dir geſehnt! Ich bin krank geworden aus Leid um dich. Und nun finde ich dich in der Gewalt des Fürſten Metternich. Weißt du denn, was dir von ihm droht?“ Roſe nickte. 5 „Er will meine Liebe! Ich aber liebe nur dich, mein Süßer! Wie ſoll ich dich nennen, Liebſter, jetzt, da du wiederkommſt?“ 0 Einen Augenblick zögerte er. Dann. „Ich bin Gerhard Graf von Rüden. Aber forſche nicht weiter. Sage Gerd zu mir! Oder noch beſſer, erfinde einen neuen Namen, einen Namen der Liebe!“ Sie waren beide jung und hungrig nach Glück. „Roſe“, ſagte der Mann endlich,„ich werde dich nie, nie mehr laſſen! Aber in mein Leben voller Wirrſale kann und darf ich dich nicht hineinziehen. Wirſt du es ertragen können in der Einſamkeit? Ich werde zu dir kommen, ſo oft ich kann, und ich werde dich halten wie die geliebteſte Frau, auch wenn ich mich nicht offen zu dir bekennen darf. Roſe, werde mein! Ich vergehe ſonſt vor Sehnſucht, ich ſterbe ohne dich! Jetzt, wo ich dich wiedergefunden habe, jetzt laſſe ich dich nie mehr!“ Sie ſah in ein zuckendes, totenblaſſes Männergeſicht, in fieberhaft glänzende Augen, aus denen eine Welt von Liebe ſprach. Und Roſe fühlte es mit dem Inſtinkt des liebenden Weibes, daß der Mann die volle Wahrheit ſprach. Er würde zugrunde gehen ohne ſie. Nur ſie konnte ihn noch am Leben halten. Sanft löſte ſie ſich aus den Armen des Herzogs und ſtand auf. In der Ecke über dem kleinen Hausaltar hing ein Marienbild. „Komm“, ſagte Roſe und faßte nach des Liebſten Hand. „Ich glaube an dich! Hier vor dieſem Bilde ſollſt du mir ſchwören, daß du dich gebunden fühlen wirſt an mich für immer und daß du mich halten wirſt wie deine dir rechtlich angetraute Frau!“ Sie knieten hin vor dem holdſelig lächelnden Bild. Feierlich brannten die weißen Wachskerzen, und durch das 1 Fenſter brach ein Strahl des blauen Mond⸗ ichts. In tiefem Schweigen lag das kleine Schloß im Walde. * 1 21 Die Winternacht neigte ſich ſchon ihrem Ende zu. Gerhard von Rüden hatte in dieſen Stunden keine Ruhe gefunden. Unabläſſig ſchritt er in dem Vorgemach zu den Zimmern des Prinzen auf und ab. Tauſend wirre Ge⸗ danken kreuzten in ſeinem Hirn. Aber je länger der Herzog ausblieb, deſto düſterer wurden die Züge ſeines Freundes. Es war ein ſchwerer Kampf, den Graf von Rüden in diefer Nacht durchfocht. 1 i Klang da nicht ein leiſer Schritt auf der Treppe? Durch den langen Korridor kam jemand eilig näher. Graf von Rüden öffnete die Tür. a 5 Im nächſten Augenblick hatte ſich der Herzog in ſeine „Ja!“ Arme geworfen.(Fortſetzung folat.) Ein Idyll aus der Sommerfriſche. Von Joh. Schlaf. In einem Vorderrhön⸗Neſtchen zwiſchen Dermbach und Kaltennordheim bin ich in Sommerfriſche. Mit einer ſchon mehr als ge⸗ mütlichen Bimmel⸗Bummel⸗Bahn erreicht man es; Sommergäſte und Touriſten finden es nicht, was weiter kein Fehler iſt. Aber nach Norden hin liegt ihm ein ſchöner, großer, lang hin⸗ geſtreckter Berg, ein echter Rhönberg, vor, mit Huten oben, auf denen Geißen⸗, Rinder-, Schaf⸗ und Gänſeherden weiden, und mit freier, reich⸗ gegliederter, von Buſch⸗ und Baumgruppen be⸗ lebter Flanke; erhöht an ſeinen Fuß geſchmiegt, zwiſchen Bäumen, Wieſen und bunten Feld⸗ bändern, ein Dorf mit einer katholiſchen Barock⸗ kirche und einem Schloßgebäude daneben, das in früheren Zeiten mal ein Nonnenkloſter ge⸗ weſen iſt. Rings iſt mein Neſtchen von Bergen umgeben, ohne von ihnen doch bedrängt zu ſein. Da iſt ein mächtiger Bergrücken, der nach der einen Seite hin, nach dort, wo von der deutſchen Tief⸗ ebene ungehindert die Nordwinde über die ganze Rhön herſauſen, kahl, mit grünen Huten und einem köſtlich belebten, klaren Profil, der Glühberg heißt; nach der anderen, höheren, ſüd⸗ lichen Seite hin aber bietet er ſich, oben mit Wald beſtanden, wie von Moritz von Schwind oder Ludwig Richter ſtiliſiert. Dann Berge, die, dicht bewaldet, romantiſch dunkel zu einem engen Wieſental hinabſtürzen. Ihnen ſchließt ſich ein bewaldeter, kraus wie mit einem ge⸗ waltigen, dunkelgrünen Schafvlies überzogener Rücken an, aus deſſen Baummaſſen oben bis weit die Flanke hinunter kahle Stellen hervor⸗ treten, mit denen ſich Baſaltbrüche bezeichnen. Hier kracht's und donnert's den Tag über von Sprengungen, was ſich oftmals anhört wie eine langanhaltende Kanonade. Eine Drahtſeilbahn fördert die Bruchſtücke zum Feldatal und einer weitläufigen, aus Beton und Eiſenwerk ge⸗ bauten Zerkleinerungsfabrik hinab; denn der gebrochene Baſalt wird meiſt zu Landſtraßen⸗ ſchotter verarbeitet. Schön iſt's zu ſehen, wie je nach Witterung, Luft und Tageszeit dieſe rieſigen, kahlen Bruch⸗ und Schotterſtellen mitten im duntelgrünen Waldplies ihre in⸗ einanderſpielenden Farben wechſeln. Jenſeits das Feldaflüßchen, das von gelben Waſſerlilien und Vergißmeinnichtpolſtern ge⸗ ſäumt, durch ſtrotzig grüne Wieſen dahinläuft; auf der anderen Seite des nach Kaltennordheim führenden Tales aber erhebt ſich wieder ein Berg, der ganz an die Berge der hohen Rhön erinnert. Ein mächtiger, hoher, lang hin⸗ geſtreckter Buckel. Nach dem Tal und der Felda zu geht oben von ſeinem Gipfel bis zur Sohle dicke Waldung herab; die ganze übrige Maſſe, wieder den Nordwinden dargeboten, ſind freie, grüne Huten, hier und da mit Baumgruppen, Wacholder⸗ und anderem Buſchwerk beſtanden, ſechs Entenküchelchen, und ab und zu wird das rauh⸗zärtliche Gluckſen der ſie betreuenden Hühnermutter vernehmbar. Draußen auf dem Hofe iſt es ſtill, das Geflügel hockt in ſeinen Verſchlägen. Da öffnet ſich die Tür vom Flur her und herein tritt, weil Sonntag iſt, in ihrem ſchwarzen Rhöntrachtkleid, das die Frauen ſo ſchön ſchlank macht, die junge, blonde Nachbarsfrau. Ullaſch auf dem Arm, und Ullaſch hält im Händchen zwei Feuerlilien und eine blüte. Ullaſch iſt ein kleines, zierliches, aber kerniges Dingchen in einem blauen Kittelchen, das vorn zwei rote Wolltroddelchen hat und aus dem oben die nackten Aermchen und unten, in bunten Strümpfchen, Lederſandalchen an, die Beinchen hervorhängen. Sie hat ein mit dünnen, ſeiden⸗ weichen, lichtblonden Härchen bedecktes Köpf⸗ chen, ein Paar große, abſtehende Ohren, ein großes, nach oben vorgerecktes Näschen, dar⸗ unter einen großen, aber ſchön geſchnittenen, immer lächelnden, aufmerkſamen Mund, und ein Paar lichtblaue Augen, aus denen, immer lebendig, hundert muntere Schelme lugen. Eine Schönheit iſt Ullaſch vielleicht nicht gerade, aber ihr Geſichtchen hat unverfälſchte Rhönraſſe, und ſie iſt ein Weſen.. „raus raus,'raus mit der Ullaſch!“ ruft ihr der Herr Lehrer entgegen. Aber Ullaſch macht mit dem Geſichtchen bloß eine flinke, kleine Achtelſchwenkung gegen die Wange ihrer Mutter herum und lugt, das Zeige⸗ fingerchen ihres freien Händchen am offenen Munde, aus dem äußerſten Augenwinkel zu ihm hinüber. Und das bedeutet: Ach, du kannſt mir was vormachen— ich weiß ganz genau, daß ich gar nicht'raus fall! f groß gewellt in der Linie, reich gegliedert, weiter unten köſtlich von bunten Feldbändern geſtreift. Er heißt der Windberg, weil die Wetterecke hier keinen Waldbeſtand hat auf⸗ kopimen laſſen. Und ſo zieht ſich die Landſchaft mit dieſen und anderen Bergen, mit großen, ſchönen Linien und Flächen ums Dörfchen herum. Sommerhimmel. Die Kirche, ſo eine von den Barockkirchen, wie ſie hier vorwiegen, iſt über dem Dorfe gelegen. Vorm Portal ragen am Turm hinauf zwei alte Birken. Dahinter der wunderbar romantiſch verwilderte Friedhof. Links daneben ein Schul⸗ gebäude aus rotem Backſtein. Rechts das Lehrerhaus, wo ich wohne. Davor ein Röhren⸗ brunnen mit einem Trog aus Zement, in den der Herr Lehrer eigenhändig, recht originell, einen Spruch des alten Hexraklit eingraviert hat; noch dazu mit griechiſchen Lettern. Das iſt was Apartes, auf das unſereiner auf der Suche während ſeiner Sommerfriſche nun ſchon 8516 mußte.(Denn vor jedem Dorflehrerhaus ſteht hier natürlich nicht ſolch ein Brunnen, und gar mit ſolch einer Inſchrift.) Hinter dem Hauſe der Hof mit der Scheune, mit Hühnern, Gänſen, Enten und Küchelchen, die Ställe fürs Kleinvieh, der Garten mit den Bienenſtöcken. Aber Ullaſch!— Iſt ein noch nicht ganz zwei Fahre altes Rhöner Bauernmädelchen, das eigentlich Urſula oder abgekürzt Ulla heißt, von dem Herrn Lehrer, meinem Wirt, aber, der alſo den Spruch des alten Heraklit in den Brunnen⸗ trog eingraviert bat Ullaſch genannt wird. Ich glaube, wieder nicht mit Unrecht. Es iſt ſpäter Feierabend. In der letzten Abendſonne ſind wir in der gemütlichen, ge⸗ räumigen beieinander. Die Frau Lehrer berettet mit ihrem Mädchen das Abendeſſen; Drüben die Sonne und der blaue meint—, ſondern aus Jelängerjelieber⸗ Aber jetzt kommt ihr Freund auf ſie zu, packt ſie an dem Aermchen, das die Blumen trägt, ſchüttelt es und ſchreit mit einem furchtbaren Geſicht: „Gib mir! Mein ſind die Blumen! Mein!“ Aber Ullaſch reißt das Aermchen fort, zappelt mit dem ganzen Körperchen, weint und ſchreit laut auf. Doch nicht etwa vor Schreck, oder weil er ſie betrübt hätte— denn ſie weiß, wie er's . Proteſt, zornig, un⸗ gehalten, weil er ſie aus dem Konzept gebracht hat. Sie weiß, daß ich die Blumen haben ſoll, der ſie gern mag und ſich heute nachmittag bei 1 5 5 1 Nachbars drüben wir Männer rauchen unſere Pfeife. Draußen vom Kirchturm her kommt das Abendgeläut, das von einem der älteren Schulknaben beſorgt wird. In ihrer Kiſte beim warmem Herd piepen drängt, ſehr energiſch abweiſend: hat. Mutter hat ſie ihr gegeben, daß ſie, gerade Ullaſch, ſie mir überreichen ſoll. Und ſo ſchreit ſie denn, des weiteren be— „Nein— nein— nein! haben!“ Als ich nun aber zu ihr hintrete, wendet ſie ſich hurtig wieder ab, ſpreizt das freie Händchen vor die Augen und lugt aus dem Augenwinkel Nicht mein! Onkel durch die Fingerchen gegen mich her. Nichts kann drolliger ſein als ihr Verhalten, denn ſie kennt mich ja ſchon lange und iſt ganz vertraut mit mir und gar nicht mehr blöde mir gegen- über. Sie ſchäkert mit mir. Und ſchon iſt ſie auch wieder herum, ſieht mich ſtrahlend an und ſtreckt mir das Aermchen mit den beiden Feuer⸗ lilien und dem Jelängerjelieber hin. Und nun iſt das Queckſilberchen nicht mehr zu halten, zappelt, lacht und ſchreit ſo lange, bis Mutter es vom Arm herunterläßt, es mit ſeinen beiden Koboldbeinchen dem Fußboden aufſteht — und dann geht ſie los. Zuerſt zur Frau Lehrer, zur„Uhne“ hin. Das iſt ein Wort, das ſie gebildet hat und das ſich— nicht wahr?— nach etwas anhört. Es ſoll „Mutter“, was ſie noch nicht ſprechen kann, be⸗ deuten. Sie weiß, daß, als ſie noch viel kleiner und ihre Mutter einmal lange krank war, die „Uhne“ ſie betreut hat, und bringt ihr Neigung entgegen wie einer zweiten Mutter. Sie läuft zu ihr hin, drückt ſich gegen ſie, und ruht nicht eher, als bis die„Uhne“ ſie in die Arme ge⸗ ſchloſſen und geküßt hat. Und dann läuft ſie auch zu den anderen und begrüßt ſie. Auch den Herrn Lehrer, obgleich der ſie beſtändig und oft in derber Weiſe neckt. Sie weiß ganz genau, wie er es meint, und hat es— wirklich!— ſogar gern. Jedenfalls kommt ſie, als er ſich zu ihr niederbeugt, ſeiner Aufforderung, die Aermchen um ſeinen Kopf zu legen und ihn zu drücken, nach, gibt ihm auch ein Küßchen. Und nun iſt ſie im Zua. Sie hebt, ungeachtet im Garten darüber gefreut des mißtrauiſchen Krächzens der Gluckenmutter. das Tuch von der Kiſte und inſpiziert die ſechs Entenküchelchen, holt ſich ein Stück Holz oder was ſie ſonſt erwiſchen kann und ſpielt damit. Sie merkt auf alles, hört, ſieht alles, gibt Be⸗ ſcheid, wenn man mit ihr ſpricht, und wenn ſie L was mit Vorliebe geſchieht— geneckt wird, ſo geht es lange an, ehe ſie Ungeduld zeigt. Wenn ſie mal fällt oder ſich weh tut, ſo macht ſie davon weiter kein Aufhebens, erſtaunt ein wenig und iſt wieder fidel. Sie wird nicht, wie manche Kinder, mit ihrem Weſen den Er— wachſenen läſtig, weiß ſich auch allein die Zeu zu vertreiben und iſt geſchickt genug, daß ſie keinen Unfug anrichtet. Und mit all ſolchem Treiben iſt das koboldige Wieſelchen, ohne daß mian es ſie allzuſehr merken ließe, der Mittel- punkt der Abendunterhaltung. Beim Abendeſſen ißt ſie geſchickt mit einem beſonderen, kellen— ähnlichen Löffelchen und mit beſtem Appetit zwei volle Tellerchen von der Abendſuppe leer. Als ſie dann aber, auf Mutters Arm, heim⸗ geht, da hält ſie wieder das Händchen vor die Augen und ſieht ſchelmiſch durch die geſpreizten Fingerchen zu mir her. Dann aber lacht ſie mit einem Male, macht mir mit demſelben Händchen ein hübſches Winkewinke, ruft:„Wiederſehen!“ Ich weiß nicht, ob man ſich in den Kurgärten von Kiſſingen, Karlsbad oder Baden-Baden beſſer unterhält; aber ſo leben wir unſerer Sommerfriſche— und es ſagt uns zu. Schweigen. Der Arzt macht ſein Doktorengeſicht:„Wie geſagt, lieber Freund, es iſt nichts von Be⸗ deutung— hm, ja— vielleicht nur eine Reizung der motoriſchen Nerven infolge allgemeiner Neuraſthenie— aber Sie müſſen unbedingt Ihre Sprechmuskeln aufs äußerſte ſchonen. Schweigen— abſolutes Schweigen. Es wird Ihnen ſchwer fallen, allerdings— hm, ja 58 aber im Intereſſe der Geſundheit... Und mit dieſer Tinktur laſſen Sie ſich täglich auspinſeln.“ Ich beginne alſo ſeufzend meine Schweigekur. Die erſten Tage ſind wirklich ſehr traurig. Es tut weh, mitten unter den fröhlichen, lachenden, plaudernden Menſchen ſitzen zu müſſen, denen man ſo oft und gern ein gutes oder ſcherzendes Wort ſagen möchte; nicht ausſprechen dürfen. wovon das Herz voll iſt— in den Geſichtern der anderen jenes ſchale Mitleid leſen, das verletzt ſtatt zu tröſten. Da iſt's doch ſchöner in dem ſtillen, nachdenk— lichen Bibliothekszimmer, wo die ernſten braunen Bücherrücken mit den matten Gold⸗ buchſtaben von den Regalen leuchten und die Namen großer Denker und Dichter zu ſtummer Zwieſprache einladen. 5 55 Ich aber, der in der grauenvollen Zerſplitte⸗ rung des Alltagswirkens die wahre Kunſt des Leſens ſchon faſt verlernt hat, löſe die großen Toten aus ihrem Bann, einen nach dem anderen, und ſpreche mit ihnen, weil ich mit den Leben⸗ den nicht ſprechen darf. Und ſie verſtehen mich und geben mir Antwort auf ſo manche Fragen, beſſere, als die Lebendigen von heute und geſtern es vermögen. Und ich finde im Umgang mit ihnen die Güte wieder, die ich längſt verloren geglaubt: Troſt und Ruhe, Vertiefung und Ein⸗ kehr in mich ſelbſt. f Wie ſonderbar aber iſt mir zumute, wenn ich dann wieder in den Kreis der Lebenden trete! Ich ſchweige und beobachte. Man kann nur dann richtig beobachten, wenn man ſelbſt nicht ſpricht. Warum reden fie alle ſo viel? Sind von hundert Worten, die ſie von ſich geben nicht immer neunzig vollſtändig überflüſſig? Wiſſen ſie nicht, daß ein Wink, ein Blick, ein Lächeln oder Achſelzucken viel mehr ausdrücken kann als die Rede, und daß die beſten und feinſten Dinge ſich gar nicht ſagen laſſen? Warum ſind ihre Geſichter ſo leer, wenn ſie reden? Warum hört ein jeder am liebſten nur ſich ſelbſt ſprechen und achtet gar nicht darauf, was der Nachbar ſagt? Und ſo wird mir das Schweigen, das ich ſo ſchwer und ungern erlernt habe, zur reichen Quelle von Anregung. Ich finde, daß es mein Lebensgefühl und meine Daſeinsfreude erhöht. J über mein ganzes inneres Geſicht, wenn ſie ſich alle heiß ſprechen, wenn einer dem anderen ſeine Meinung mit Gewalt aufzwingen und ihn nicht etwa überzeugen, ſondern einfach nur überſchreien will. Dann darf ich dabei⸗ ſitzen, in den köſtlichen Mantel meines Schwei⸗ gens gehüllt, und heimlich lächeln. 1 Und nach und nach wird mir klar, daß das Schweigen eine der feinſten Lebenskünſte iſt. und daß, wer ſie verſteht, ein großes Stück wertvollen Gutes beſitzt. Das Beſte und Tiefſte zin uns offenbart ſich im Schweigen. Jenes (Schweigen der Liebe zwiſchen Mann und Weib, das die innigſte Gemeinſchaft der Seelen be⸗ tet; das Schweigen, das durchs Zimmer geht, zwenn die letzten Töne Schuberts oder Beet⸗ hovens klingen— es ruht in ſich ſelbſt als ige, unantaſtbare Wahrheit, als wunſchloſes Glück der Erfüllung. Aber nach drei oder vier Wochen kommt der t mit ſeinem Kehltopfſpiegel, ſchaut mir in Schlund und konſtatiert höchſt befriedigt e nahmhafte Beſſerung, ſehr erfreut über den olg ſeiner Therapie. a „Ausgezeichnet, mein Lieber— hm, ja— von morgen an dürfen Sie wieder ſprechen. Es iſt alles in Ordnung!“ 10 0 ſchweige „ i i ig an und— 4 Ich ſehe ihn ſeindſelig Bad Nick. ͤ f — Hoſtmürchen. Von Charlotte Wüſtendörfer. Es war einmal eine hochmütige Pomeranze. Die war noch ein bißchen unreif. Sie war im Garten eines italieniſchen Grafen gewachſen, und darauf war ſie ſehr ſtolz. Sie war gerade mit einer großen Obſtkiſte aus Italien gekommen. Als ſie in ihrem niedlichen roſa Seidenpapierkleidchen mit dem goldenen Aufdruck auf dem Ladentiſch lag, das ihr außer⸗ ordentlich gut ſtand, verliebte ſich ein Apfel in ſie, weil ſie eine ſo intereſſante ſüdländiſche Geſichtsfarbe hatte, ein braver weißroſa, kerndeutſcher Apfel, der auf einem oſtpreußiſchen Bauerngute in der goldenen Herbſtſonne herangereift war. Ihr könnt euch denken, was das für eine Aufregung gab! Der ganze Obſtladen nahm Anteil an dieſer romanhaften Ge— ſchichte, weil ſie doch gar nicht zueinander paßten. „Wer weiß, was für einen Salat das abgeben wird!“ ſagte cine Banane.„Wenn ſie doch wenigſtens mich zur Vertrauten nähmen!“—„Sie nehmen das Leben nicht leicht genug“, ſagie eine Weintraube, die vom Rhein kam.„Sie werden den Standes— unterſchied und die Gegenſätze ihrer Nationalität nicht über⸗ winden können.“—„Vielleicht doch, wenn man Zucker zu Hilfe nimmt“, meinte eine Pampelmuſe.„Mir iſt Zucker un⸗ entbehrlich, und ſie iſt doch eine entfernte Verwandte von mir.“—„Ich bitte Sie— Zucker!“ ſagte eine getrocknete Pflaume.„Ich habe dergleichen Unnatur nicht nötig!“ Unterdeſſen dachte der kleine Apfel unentwegt an ſeine liebe Orange. Und da es in Oſtpreußen auf dem Lande vielfach noch Sitte iſt, einen Vermittler in ſolch zarten Angelegenheiten aus⸗ zuſenden, wandte er ſich an ſeine Muhme, eine Birne, die allgemein unter dem Namen„die gute Luiſe“ bekannt war, und bat ſie, ihm ſeine Erwählte zuzufreien. Die gute Luiſe begab ſich nun alſo zu der hochmütigen Pomeranze, und floß vor Süßigkeit über, als ſie die Werbung ihres Neffen, des Apfels, vorbrachte. Aber die Orange wandte ſich ſtolz ab und ſagte in hochmütigem Ton in ihrem ge- brochenen Deutſch:„Nee, Appel!“ Nun war die Birne ſchon ein bißchen altersſchwach. Sie konnte nicht mehr gut hören; auch hatte ihr Gedächtnis erheb— lich gelitten. Sie fragte und fragte immerzu. Und da gab die Orange ihr den Rat, ſie ſolle doch nur an ihr ſchönes Heimat⸗ land Italien denken und an die Stadt Neapel, aus der ſie gekommen ſei. Dann werde ſie die Antwort ſchon behalten. Die gute Luiſe war aber ein bißchen ſchwach in der Geo graphie. Sie ſtammte ja vom Dorfe, und der Weg zum Apfel war weit. Als ſie hinkam, hatte ſie vergeſſen, was die Orange geſagt hatte, und grübelte nun vergeblich über das Land und die Stadt nach, aus der die ſchöne Südländerin gekommen war. Da plötzlich ſiel ihr die Stadt ein, aus der eine ſpaniſche Orange, mit der ſie ehemals befreundet geweſen war, geſtammt hatte, und ſie rief mit ſtrahlendem Geſicht:„Sevilla!“ Als der Apfel das hörte, wurde er ganz rot vor Freude, rollte geſchwind über den ganzen Ladentiſch zu ſeiner geliebten Drange und gab ihr einen Kuß. Da ſah die hochmütige Pomeranze ſo ſauer drein, daß ſie kleine grüne Fleckchen auf den Wangen bekam„Nee, Appel!“ ſagte ſie noch einmal mit Nachdruck Der arme Apfel war ſo traurig, daß er in die weite Welt wandern wollte, und er beſchloß, vom Ladentiſch auf den Fuß⸗ boden zu ſpringen, um auf die Straße gelangen zu können, und ſprang— gerade einem Kinde ins Körbchen hinein, das eben durch die Ladentür hereingekommen war. Das Kind war die Großtochter der Ladeninhaberin, die ſie beſuchen kam, und alſo ſagte dieſe:„Siehſt du, Gretchen, der Apfel will zu dir! Nimm ihn, iß ihn auf!“ Und obgleich dieſes nun gar nicht der Fall geweſen war, mußte der ganze Obſtladen es mit Grauſen und Entſetzen erleben, wie der arme Apfel angeſichts all ſeiner Verwandten und Freunde von dem grauſamen Kinde ergriffen und mit Haut und Haaren— ver⸗ ſchlungen wurde. Das Kind hieß ſeither unter dem Obſt„das Appelgehrchen“. Und wenn ſie die' Orange anſahen, ſo flüſterten ſie bedeutſam im Hinblick auf dieſe traurige Geſchichte:„Appelſine!“ Das hörte das Kind und hat es wohl weitererzählt. Und ſeither heißen die Orangen in Deutſchland alle„Apfelſinen“. Leckermaul. Jedesmal bei Tante Pate trinkt Klein⸗Evchen Schokolade. Ach!, wie ſchmeckt doch dieſe ſchön! Das kann man am Mündchen ſeh'n. Doch das Kleidchen ſchützt ein Lätzchen Dann gibt es noch ſüße Plätzchen, wohlgefüllt mit Marmelade— ein Hausrezept der guten Pate.— Evchen fühlt ſich bei der Tante wie in dem Schlaraffenlande, denn ihr wißt, daß auch in dieſem immer Milch und Honig fließen.— Alle iſt die Schokolade! Das iſt aber wirklich ſchade! Ob die Pate noch was hate Evchen iſt ein Nimmerſattt rich Will. Schöne Unterhaltungs⸗Spiele. Wenn ihr zu eurem Geburtstag oder einem ähnlichen Anlaß eure Freunde eingeladen habt, fehlt es ſicher manchmal an der paſſenden Unterhaltung. Ich zeige euch hier nun einige ſchöne Unterhaltungsſpiele, die euch viel Freude bereiten werden. Stelle an deine Kameraden die Aufgabe, einen Bleiſtift auf der Fingerſpitze zu balancieren. Wenn die Tiſchrunde genügend vergebliche Verſuche aus⸗ geführt hat, löſt du das Problem, wie unſere Abb. 1 zeigt. Frage deine Kameraden, ob ſie glauben, daß eine Nähnadel ſchwimmt. Sie werden alle darüber lachen. Mit einem Stück Papier und einem Glas Waſſer iſt deine Behauptung, wie Abb. 2 zeigt, leicht zu beweiſen. Wenn das Papier ſich vollgeſaugt hat, ſinkt es zu Boden, während die Nadel auf der Waſſeroberfläche ſchwimmt. Schneide aus Papier die fünf Drei⸗ ecke, wie Abb. Za zeigt, und gib deinen Kameraden auf, daraus ein Quadrat zuſammenzulegen. Abb. 3b zeigt die Auflöſung. „Filippzippzipp“: eine Viertel⸗Wal⸗ nußſchale, ein abgebranntes Streich⸗ holz und ein Endchen Zwirnsfaden werden ſo, wie man es auf Abb. 4 ſieht, zuſammengeſetzt. Dabei wird der Zwirnsfaden ein paarmal um die etwas eingekerbte Nußſchale gewickelt und dann zuſammengebunden. Das Streichhonz ſteckt man oben durch die Zwirnsfäden und dreht es ein paar⸗ 5 mal herum, bis der Faden ſtraff iſt.(Dabei muß es, um durch die Nußſchale zu kommen, etwas hin und her geſchoben werden.) Das eine Ende vom Streichholz muß auf dem sberen Rand der Nußſchale auf⸗ liegen, das andere etwas herausſtehen(ogl. Abb. 4). Tippt J. 30 man nun im Takt auf das herausſtehende Ende, ſo kann man allerlei Lieder darauf tippen, und wer genau darauf horcht, der kann hören, wie es immer leiſe tickt: Filipp⸗zipp⸗zipp, Filipp⸗zipp⸗ op! J 1 S Viel Freude machen immer Schattenbilder. Ich zeige euch hier zwei Figuren(Abb 5: ein Häschen, und die Abbildung oben: ein Windhund). Mit nur ein wenig Mühe könnt ihr auf dieſe Art allerhand luſtige Figuren bilden. Mit all dieſen kleinen Spielen ſchafft ihr euch viel Freude. Nur übt ſie vorher, damit alles klappt. W. B. e, 2 e. l, ee Ein Lamm und ein Wolf kamen durch Zufall am Bach zu⸗ ſammen, um zu trinken. Der Wolf trank weiter oben am Bach, das Lamm aber unten Kaum hatte der Wolf das Lamm erblickt, als er zu ihm lief und es anſuhr:„Wieſo unterſtehſt du dich, mir das Waſſer zu trüben, daß ich nicht trinken kann!“ Ganz ſanft antwortete das Lämmlein:„Aber ich trübe dir doch das 5 0 05 nicht, wo du oberhalb mir trinkſt.“—„Wie“, fuhr der Wolf auf,„du 1 0 4 mich auch noch?“—„Aber ich beſchimpfe dich doch nicht“, ſagte das Lamm.—„Du“, drohte der Wolf.„du haſt mich ſchon vor ſechs Monaten beleidigt!“— „Das kann doch nicht ſein“ erwiderte das Lamm mit Lamms⸗ geduld,„ich bin doch erſt drei Monate alt.“—„Aber du kannſt doch nicht leugnen, daß du meine Wieſen und Felder abgenagt haft und mir dadurch Schaden zufügteſt?“—„Ich habe es nicht getan“ ſagte das Lomm, ich habe noch gar keine 90 ne.“— Der Wolff fletſchte ſein ahne Gebiß:„Du weißt 1 alles eine Ausrede, das darf licht ungeſtraft“ bleiben“ Und er ſtürzte ſich auf das arme Lämmchen und fraß es auf. H. B. Mit dem Pfeil dem Vogen. Wir bauen uns ein neues Gerät zum Zielſchießen. Der Pfeil und der Bogen, wie ihn ſich noch unſere Eltern in ihren Jugendjahren beſtellten, iſt aus der Mode gekommen. An 11 Stelle iſt ein anderes Gerät getreten, mit dem es ſich viel beſſer umgehen und Wettkämpfe im Scheibenſchießen ver⸗ anſtalten läßt. Die Zutaten ſind geringfügig. Wir beſorgen uns ein 15 bis 20 Zentimeter langes, rundes Stück Holz, das etwa 3 Zenti⸗ meter Durchmeſſer beſitzt. In das eine Ende drehen wir eine Schraube mit Oeſe hinein, deren oberes Ende alſo aus einem Ring beſtehr. Die beiden Enden eines Stückes Gummiband oder eines aufgeſchnittenen runden Gummis werden am Hals der Oeſe gu befeſtigt, was durch ein paar Knoten geſchehen kann. Des weiteren beſorgen wir uns einige dünne Holzpfeile, wie ſie als ſogenannte Wurſtſpeiler benutzt werden. Sie dürſen nicht dicker ſein als die Oeſe, damit ſie bequem durch dieſe hindurchgehen. Der Pfeil kann vorn mit einem Kork beſchwert oder mit einem Kügelchen aus Kitt oder Plaſtilina(Knetmaſſe) verſehen werden, ſo daß er an der Scheibe kleben bleibt. Das andere Ende des Pfeils wird durch die Oeſe geſteckt, die linke Hand faßt das runde Holz und die rechte Hand hält das Pfeilende in der Gummibandſchlaufe. Nun wird durch die Oeſe gezielt, die rechte Hand mit Gummi und Pfeil zurück⸗ gezogen, wodurch ſich das Gummiband ausdehnt, und wenn wir es ſamt dem Pfeil loslaſſen, ſchnellt der Pfeil davon. Nach einiger Uebung werden wir recht ſicher das Ziel treffen lernen, können einen kleinen ſportlichen Wettkampf mit unſeren Freun⸗ den veranſtalten und Bücher, Notizhefte, Bleiſtifte, Radier⸗ gummi, Federn oder andere Sachen als Preiſe verteilen. Doch unbedingt muß einer von euch dafür ſorgen, daß niemand in der Nähe der Schießſcheibe ſteht— das Reſultat wird immer erſt abgeleſen, wenn der Gummi entſpannt iſt. Solche Wett⸗ da ſie nicht nur im Zimmer oder auf dem Korridor, ſondern auch im Freien abgehalten werden können. G. Reinsch. Das Reiterlein auf der Meſſerſchneide. Wollt ihr euch einen Spaß machen, ſo fertigt euch ein Männchen an, deſſen Oberkörper ihr aus Pappe oder ſteifem Papier ſchneidet.(Wenn ihr dies nicht aus freier Hand tun könnt, ſo macht euch vorher die Zeichnung, im Profil geſehen.) Als Beine dienen zwei Streichhölzchen, die ihr aneinander befeſtigt, und zwar auf folgende Art: Das eine ſpitzt ihr auf dem einen Ende glatt zu, das andere verſehr ihr am oberen Ende mit einem Spalt, in den ihr das angeſetzte Streich⸗ hölzchen ſchiebt. In das geſpaltene Hölzchen macht ihr nun noch oben eine Kerbe, ſo daß ihr den Oberkörper hineinſtecken könnt. Nun habt ihr ein Männchen mit geſpreizten Beinen— nicht wahr? Gehen könnte es in dieſem unglückſeligen Zu⸗ ſtande nicht; es ſoll aber auch reiten, und zwar auf einer Meſſerſchneide! Gebt einmal einem eurer Freunde den Auf⸗ trag, ein Meſſer waagrecht, mit der Schneide nach oben, zu halten und das Männchen darauf zu ſetzen. Ihr könnt ihm eine hohe Belohnung verſprechen, falls es ihm gelingen ſollte, den kleinen Reiter auch nur eine Sekunde lang ſtill ſitzen zu laſſen. Selbſt wenn er das Meſſer über den Tiſch legt und hält, ohne Hand oder Ellbogen zu ſtützen, wird mein Reiter⸗ lein allerlei Bewegungen ausführen. Dies kommt natürlich daher, daß kein Menſch Hand und Arm vollſtändig ruhig halten kann. Aber wer es noch nicht probiert hat, meint gewöhnlich, er könne es leicht, und wird euch auf den Leim gehen Selbſt wenn das Zittern der Hand faſt unmerklich wäre: der leicht ſitzende kleine Kavalleriſt verrät es ſofort. M. G. Sein 5 8 971 See. Mutter:„Was haſt du denn, Kurtchen! Warum weinſt du denn ſo?“ Kurtchen:„Ja, auf dem Lande, hat der Herr Lehrer geſagt, da dreſchen ſie mit Maſchinen— und es tut gerade genug weh, wenn's Papa mit der Hand macht!“ Denkſport⸗Aufgabe. Wo befindet ſich die Hei des kleinen Negerjungen? (Die im Bilde eingezeichneten Buchſtaben, richtig aneinander N gereiht, ergeben die Löſung.) ninjougc bewerbe mit dem neuen Gerät werden viel Freude machen, Nächtliches Abenteuer. Von Hermann Wagner. Wie es möglich war, daß mir das paſſierte, kann ich nicht ſagen. Aber ich glaube, der Wein war daran ſchuld, denn ich hatte an jenem Abend etwas viel getrunken. So etwas kommt leider vor. Aber es ſoll nie wieder vorkommen. Das habe ich mir geſchworen. Ich will die Sache ſo erzählen, wie ſie ſich zutrug. Wie geſagt alſo, ich hatte etwas viel getrunken, und da ich das hatte, ſo dachte ich, daß es wohl endlich Zeit ſei. heim⸗ zugehen. Und ich zahlte und ging heim. Es war um Mitternacht, und ich wunderte mich deshalb, daß das Tor in ſenem Hauſe in der Neuen Peter⸗Straße, in dem ich wohne, noch nicht geſchloſſen war. Andererſeits frei⸗ lich war mir das wieder recht, weil es mir die Mühe erſparte, aufzuſchließen. Im Hausflur war es ſtockfinſter, und ich taſtete mich deshalb die Wand entlang bis zur Treppe, die ich gleichfalls taſtend emporſtieg. Eigentlich ging das ſehr ſchlecht. Aber endlich war ich oben, verſchnaufte und ſteckte den Schlüſſel in die Tür des Korridors zu meiner Wohnung, ohne imſtande zu ſein. ihn herumzudrehen. Warum? Nun, weil auch mein Korridor nicht verſchloſſen war, obwohl ich ihn bei meinem Fortgehen vor einigen Stunden ganz beſtimmt verſchloſſen hatte Junge, dachte ich bei mir, indem ich in den Korridor meiner Wohnung eintrat, hier geht was vor! Und wahrhaftig, kaum, daß ich das gedacht hatte, da flammte auch ſchon ein Licht auf, und ich ſah mich einem fremden Menſchen gegenüber, der genau ſo ausſah, wie ein Mann nur dann ausſieht, wenn er eben im Begriff iſt, ſich ins Bett zu legen. Ha!, dachte ich, ein Einbrecher!, und freute mich, daß ich vor dem Schlafengehen noch Gelegenheit haben ſollte, mich ein wenig auszuarbeiten. Ich warf mich voll Leidenſchaft auf ihn, der, beide Hände hochhebend, entſetzt vor mir zurückwich, verſetzte ihm je einen Kinn⸗ und Herzhaken, warf ihn zur Tür hinaus, reckte be⸗ friedigt die Arme und legte mich dann, ohne mich auszuziehen, ins Bett, in dem ich auch ſogleich einſchlief. Kaum, daß ich eingeſchlafen war, rüttelte mich jemand an der Schulter. „Karl“, klang die Stimme einer Frau,„du ſchnarchſt!“ „Erſtens“, knurrte ich,„heiße ich nicht Karl, ſondern Emil. Und zweitens geht es Sie gar nichts an, wenn ich ſchnarche!— Wer ſind Sie überhaupt?“ In dieſem Augenblick flammte wieder ein Licht auf. Ein fürchterlicher Schrei gellte auf. Und was ſah ich? Ich ſah, daß ich in einem fremden Zimmer war, daß ich in einem fremden Bett lag, und daß eine Matrone in weißer Nachtjacke voller Entſetzen vor mir bis in den äußerſten Winkel des Schlafzimmers zurückwich. Donnerwetter!, dachte ich bei mir. Wie biſt du denn hier hereingekommen?! Nun, da es mir möglich geweſen war, in dieſe fremde Woh⸗ nung hereinzukommen, ſo mußte ich doch auch imſtande ſein, aus ihr wieder herauszukommen. Schnell ſprang ich auf, eilte, einen gefüllten Waſſerkrug um⸗ werfend, aus dem Schlafzimmer in den Korridor, fand deſſen Tür offen, taſtete mich die finſtere Treppe wieder bis in den Hausflur hinunter, fand auch die Haustür offen und entwich in die Dunkelheit der Nacht. Kaum, daß ich zwanzig Schritte gegangen war, ſauſte ein Auto heran, das vor dem fremden Hauſe haltmachte und dem mehrere Polizeibeamte entſtiegen und mit ihnen ein Mann, der nichts an hatte als eben das, was man ſo anzuziehen pflegt, wenn man zu Bett geht. „Hier iſt es!“ ſagte der Mann.„Er muß noch oben ſein. Hoffentlich hat er meine Frau nicht ermordet!“ Die Gruppe verſchwand im Hauſe, und ich ging weiter. Ich gab keinen Ton von mir. An der nächſten Straßenecke aber konſtatierte ich, daß ich mich nicht in der Neuen Peterſtraße befand, wo meine Wohnung lag, ſondern in der Alten Paul⸗ ſtraße, wo ich abſolut nichts zu ſuchen hatte. ... Alſo, wie es möglich war, daß mir das hatte paſſieren können, das weiß ich wirklich nicht. Aber ich glaube doch, ſchuld daran war nur der Wein. Denn ich hatte an jenem Abend etwas viel getrunken. So etwas kommt leider vor. Aber es ſoll nie wieder vorkommen. Das habe ich mir geſchworen. N E e . eber id fο FARHRERRN 0 A cer HANNES Gefährlich. „Was iſt denn los, Herr Müller?“ „Ach, der Lauſe⸗ lunge hat da eine Patrone verſchluckt, und nun wage ich prügeln.“ Somieſo. „Ich habe gehört, Lehmanns haben dich geſtern direk: hinausgeworfen?“ „Ach, das iſt nur Gerede. Ich wäre ſowieſo gleich ge⸗ gangen.“ n Richter:„Sie ſcheinen ſehr ſchlechten Umgang zu haben!?“ Stromer:„Im Gegenteil— ich verkehre ſeit meiner Jugend faſt nur mit Richtern und Staatsanwälten!“ Ich habe einen Garten! Humoreske von Ludwig Waldau. Das heißt: ich will ihn wieder verkaufen. Zu jedem an⸗ nehmbaren Preiſe. Ich trau' mich nämlich nicht mehr hinein in meinen Schrebergarten. Warum? Das kam ſo: Meine Frau fand eines ſchönen Tages, daß mein ſterbliches Gehäuſe immer mehr dem Ausſehen einer Käſeſtulle ähnle. Der zu Rate gezogene Arzt beſtätigte natürlich galanterweiſe dieſe erhabene Diagnoſe und riet zu körperlicher Arbeit, zu hacken, umgraben, ſäen, jäten, ernten. Meine Frau kaufte deshalb kurzerhand— natürlich von meinem ſchönen Geld— einen ſogenannten Schrebergarten. Jott, wen, den;„janz weit draußen“. Drei Viertelſtunden Weges. Ich brauchte allerdings gewöhnlich zwei bis vier Stunden, denn der Weg zum Garten war mit guten Kneipen Walen ah Doch das nur nebenbei. Als ich das erſte Mal nach abgeſchloſſenem Kauf ſolo in meinem Garten landete, wußte ich ja eigentlich nicht, was ich da ſollte. Gott ja, in der Laube ſaß es ſich ja ganz neit— aber ſonſt? Wachſen tat's doch von allein. Langweilige Geſchichte, ſo'n Garten. Aber ich wurde bald eines Beſſeren belehrt. Der Herr Nachbar zur Linken guckte übern Zaun und meinte tadelnd, daß es ihn zwar niſcht anginge, aber ſoo könnte doch mei Garten nich liegenbleiben. Ich mißte doch nu endlich mal umgraben und was pflanzen und ſo. Und Kar⸗ nicht, ihn zu ver⸗ tuffln, das wärſch's rentabelſte. Ich ſollte mich aber drzune halten, ſonſt täte niſcht mehr draus wärn. Dann ſpuckte er mir noch in kühnem Schwunge ſeinen Priem auf meine helle Weſte, ſagte:„Niſcht fier ungutt!“— und ging. Der Nachbar zur Rechten hatte ſcheinbar bloß ſo lange gewartet; dann kam er'ran an den Zaun und meinte warnend: „Sie— was hat der geſagt? Kartuffln? Nee, Sie, laſſen Se ſich nich bloß von dem veralbern! Kartuffln, nee, Sie, die kommen Sie hier nich fort! Der denkt, weil er damit'nein⸗ gefallen is, da könn'n andre doch damit'neinfliegen. Sie, legen Se ſich bloß nich uff Kartuffln! Nee! Sellrie miſſn Se baun! Sellrie— niſcht wie Sellrie! Der gedeiht und is ſehr ge— ſund!“ Der dritte Nachbar warnte mich jedoch wieder vor Sellerie und empfahl mir Zwiebeln,„niſcht wie Zwiewln“; der vierte riet mir jedoch energiſch von Zwiebeln ab und zu Beeren— ſträuchern zu. Und ſo ging's weiter, bis mich langſam die Wut packte. So was Albernes! Was ging denn die Menſchen über— haupt mein Garten an?! Ich konnte doch pflanzen, was mir beliebte! Ja, ja,„es kann der Frömmſte nicht in Frieden leben, wenn es dem flieben' Nachbar nicht gefällt“. Na, warte nur! Als ich am anderen Morgen anfing, in meinem Garten um— zugraben, kam mein Nachbar zur Linken wieder an den Zaun: „Na, hamm Se ſich's jeberlegt?— Was wolln Se denn un anbaun?“ Da ging ich zu ihm'ran und flüſterte ihm geheimnisvoll zu: „Etwas ganz Feines! Hochſtämmige Bratkartoffeln!“ Der Mann zuckte zuſammen. „Waa cas?“ „Hochſtämmige Bratkartoffeln!“ wiederholte ich trium— phierend.„Habe ſchon große Aufträge darauf vorliegen. Nach Amerika. Der Waggon dreitauſend Dollar. Sache! Was?“ Stieren Auges wankte der Nachbar vom Zaun. 9 2 7 1 Zwei Stunden lang ſaß er dumpfbrütend in ſeiner Laube. Dann entfernte er ſich, leiſe vor ſich hinſchimpfend. Auch der Nachbar zur Rechten kam. „Na, hamm Se ſich's ieberlegt?— Was wolln Se denn nu anbaun?“ Ihm flüſterte ich wieder geheimnisvoll zu:„Etwas ganz Feines! Spalier-Camembert!“ Der Mann erbleichte ſichtlich. „Waa—as?“ „Spalier-Camembert!“ wiederholte ich triumphierend.„Habe ſchon große Aufträge darauf vorliegen. Die Flaſche acht Mark ſiebzig! Sache! Was?“ Mit blödem Grinſen ſchlich der Mann in ſeine Laube und ſtierte ins Blaue. Erſt gegen Abend erholte er ſich und aing langſam heim. Dem dritten Nachbar, der mir Zwiebeln ans Herz gelegt hatte, erzählte ich begeiſtert, daß ich aus meinem Garten eine Quarkplantage machen würde. Die Polizei, die ſich ja bekannt— lich um jeden Quark kümmere, hätte mir ſchon im Voraus die geſamte Ernte bis 1935 abgekauft. Ja, wenn ſchon— denn ſchon! Nur die Intelligenz ſchafje es heutzutage noch. Was ich den anderen Nachbarn noch alles aufgetiſcht habe, weiß ich nicht mehr genau: doch auch ſie ſchlichen ſamt und ſonders wie die begoſſenen Pudel von meinem Zaun. Und ich hatte Ruhe. Doch als ich eines Tages im letzten Abendſonnenſtrahl eben ſtillvergnügt meinen Spaten wegſtelle, knarrt hinter mir die Gartentür. Herein ſchreiten finſteren Blicks meine Nachbarn. Mir wurde, als wenn ich auf zwei Pfund Pflaumen drei große Pilſener getrunken hätte. Es waren fünf große, ſtarke Männer, die bequem mit Vierpfundbroten Skat ſpielen konnten. Sie umringten mich unangenehm zutraulich. „Wiſſn Sie, was wir wolln?“ knurrte drohend mein rechter Nachbar.„Mir wolln uns bloß das Rezept holen zum Anbau von hochſtämmigen Bratkartoffeln. von Spalier-Camembert, zu eener Quark-Plantage— und'ne Diete Karnickelſamen und a paar Mettwurſchtabſenker! Los!'raus dormit!“ „Aber meine Herren...!“, begann ich ſchüchtern. Da ſchüttelten ſie heftig mit dem Kopfe, aber mit meinem, denn ſchon hatten ſie mich gepackt. Dann ließen ſie mich mit dem Kopfe zuerſt eine ganze Weile in die Regentonne gucken und ſetzten mich„zum Trocknen“ aufs friſchgeteerte Dach meiner Laube. a „So! Bis Ihre hochſtämmigen Bratkartufflu ſo hoch ſind wie de Laube, werdn Sie woll wieder trocken ſein!“ Erſt als es finſter war, konnte ich von der Laube'runter, denn meine Hoſe mußte ich oben laſſen. Der Teer ließ ſie nicht mehr fort. e Jetzt verkaufe ich natürlich meinen Garten. Wer will ihn? Ich mach's billig! Kampf gegen die Steuer. 2 N —. 7 e ro- b Gläubigerzugriff auf das Vermögen der Frau des Schuldners. Beſitzt ein Schuldner kein eigenes Vermögen, kann ſich ein Gläubiger in gewiſſen Fällen auch an dem Vermögen der Ehefrau des Schuldners ſchadlos halten. Beſteht zwiſchen den Eheleuten Gütergemeinſchaft, ſo kann das Geſamtgut zur Deckung der Schulden herangezogen werden. Bei dem, wohl in den meiſten Fällen in Frage kommenden, geſetzlichen Güterrecht kann das Nutznießungsrecht des Mannes am Frauengut in Anſpruch genommen werden. Allerdings darf aus den Früchten des Nutznießungsrechts nur ſo viel gepfändet werden, daß Verwaltungs⸗ koſten, Unterhalt der Ehefrau und der eigene ſtandesgemäße Unterhalt garantiert bleiben. Aus dem eingebrachten Gut ſelbſt können die Gläubiger keine Befriedigung verlangen. * Geſchäftsübertragung auf den Namen der Frau. Zuweilen verſucht ein Schuldner, ſein Ver⸗ mögen vor dem Zugriff der Gläubiger durch die Uebertragung auf den Namen ſeiner Ehe⸗ frau oder eines Verwandten zu entziehen. Auf Grund des Anfechtungsgeſetzes kann der Gläu⸗ biger dieſe Uebertragung beanſtanden, gleich⸗ gültig, ob der Uebertragungsvertrag einen Kauf entgeltlich) oder eine Schenkung lun⸗ entgeltlich) darſtellte. Der Gläubiger darf ſogar verlangen, daß die aus dem Vermögen des Schuldners weggegebenen Werte von dem Emp⸗ fänger zurückerſtattet werden müſſen. * Die Beiträge zur Syzialverſicherung. Die Sozialverſicherung iſt geſetzlicher Zwang: es kann ſich ihr kein Verſicherungspflichtiger entziehen, gleichgültig, ob er In⸗ oder Aus⸗ länder, verheiratet oder ledig, Mann, Frau oder Kind iſt. Auch die im elterlichen Betrieb in einem Angeſtelltenverhältnis ſtehenden eigenen Kinder ſind ſozialverſicherungspflichtig. Von den Beiträgen zahlen bei der Angeſtellten— verſicherung, Invalidenverſicherung, Knapp⸗ ſchaftsinvalidenverſicherung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung Arbeitgeber und Arbeitnehmer je die Hälfte; bei der Krankenverſicherung zahlt der Arbeitgeber ein Drittel, der Arbeitnehmer zwei Drittel. Bei der Unfallverſicherung trägt der Arbeitgeber den Geſamtbetrag.— Die Lei⸗ ſtungen aus den Verſicherungen— Erfüllung der Wartezeit oder ähnliches vorausgeſetzt— treten ein, auch wenn die Beiträge im Rückſtand oder überhaupt noch nicht entrichtet ſind. Die Verſicherungsleiſtungen ſind, von beſtimmten Ausnahmen abgeſehen, daher auch ohne Rück⸗ ſicht auf die Bedürftigkeit zu gewähren. * Der Tierhalter. Wird ein Hund von einem Dritten geneckt und beißt der Hund dieſen Dritten, tritt keine Haftung des Tierhalters ein. Der Verletzte hatte hier den Schaden durch eigenes Ver⸗ ſchulden veranlaßt.— Bei den üblichen Haus⸗ tieren kann alſo die Erſatzpflicht durch den Nachweis der Schuld eines Dritten von dem Tierhalter abgewälzt werden. Dieſe Aus⸗ ſchließung der Erſatzpflicht iſt aber unzuläſſig bei Nicht⸗ Haustieren, die nicht Erwerbs⸗ oder Unterhaltszwecken dienen; das ſind, neben dreſſierten„wilden“ Tieren, Luxuspferde, Spiel⸗ katzen, Schoßhunde oder ähnliches. Daraus folgt, daß ein Zirkusunternehmer, der Reit⸗ inſtitutinhaber oder der Beſitzer von Luxus⸗ Haustieren ſtets für den von ſeinen Tieren an⸗ gerichteten Schaden haftet. Krumme Beine und ihre Verhütung. Die ſogenannten O-Beine werden von den davon Betroffenen als ein großes Unglück emp⸗ funden. Manch Verliebter wurde ernüchtert, als er von lieben Freunden auf die krummen Beine ſeiner Angebeteten aufmerkſam gemacht wurde. Nicht nur die jüngſten Tanzſtunden⸗ Gänschen ſtecken kichernd die Köpfe zuſammen, wenn ein O⸗beiniger Kavalier in Erſcheinung tritt. Der alſo Behaftete wird von allen anderen immer etwas abſeits ſtehen, und mitunter war es nur ein kleines Verſehen der Mutter, ein Mangel an Nachdenken, während etwas Ueber— legung das Uebel hätte verhüten können— Wie entſtehen O-Beine? Häufig lernen Kinder — es ſind nicht immer nur ſchwächliche— ſehr ſpät laufen, und die Mutter glaubt dann nach⸗ helfen zu müſſen. Sie ſtellt das Kind oft auf die Beinchen und glaubt, das Kind hierdurch zu eigenen Verſuchen anzuregen. Nichts ver⸗ kehrter als das, denn die Beinknochen ſind noch zu ſchwach und werden infolgedeſſen über— anſtrengt. Das Kind muß zuerſt den Wunſch zeigen, auf die Füßchen zu kommen. Wenn es ſelbſt verſucht, ſich mit den Händchen an der ollen wir ihm helſen. Kommt es vierbeinig Angers und zeigt die Abſicht, es uns Zweibeinigen nachzutun, ſo ſollen wir es auch hierin unterſtützen. Es muß jedoch große Vor⸗ ſicht dabei beobachtet werden, daß das Kin nicht überanſtrengt wird, denn die dünnen Knochen ſind noch weich, und gerade in dieſem Alter bildet ſich meiſtens die gefürchtete Krüm⸗ mung. Iſt das Kind noch dazu beſonders ſchwächlich, ſo iſt die Gefahr beſonders groß. Sehr oft liegt dann auch Kalkmangel vor, und es iſt ratſam, das Kind einem Arzt vorzuführen, der durch Verordnung von Kalkzugaben die Knochen des Kindes ſeſtigen kann. Außerdem kann man durch leichtes Maſſieren der Beinchen und dadurch, daß man das Kind ſpieleriſch zum Strampeln anregt, die Beinmuskeln des Kindes kräftigen. Dieſe Wirkung wird noch erhöht, wenn den Beinchen ein ſanfter Wider⸗ ſtand entgegengeſtellt wird, alſo irgendein Gegenſtand, gegen den es die Beinchen ſtemmen kann. Wenn man der Natur nicht immer vor⸗ greifen, ſondern ſich mehr nach ihr richten würde, könnte ſo mancher Schaden verhütet werden. 4 Fremdlörper im Auge. Es gibt wohl kaum einen Menſchen, der nicht ſchon einmal einen Fremdkörper im Auge gehabt hat. Es handelt ſich gewöhnlich um Staubteile— Sand, Ruß, Pflanzen— oder um kleine Inſekten. Die Fremdkörper gelangen in die Bindehaut oder auf die Hornhaut. In beiden Fällen tritt meiſt ſtarkes Tränen auf, wodurch der Fremdkörper ſehr oft heraus⸗ geſpült wird. Oft bleibt auch dann noch, wie Herr Dr. Jacob in dem neuen Vobachſchen Hausbuch„Vor Ankunft des Arztes“ ausführt, das Gefühl, als ob der Fremdkörper noch da wäre, beſtehen, beſonders dann, wenn kleine Verletzungen der Bindehaut entſtanden ſind. Es genügt für gewöhnlich, Umſchläge mit kaltem Waſſer oder Fencheltee zu machen. Oft bleiben die Fremdkörper unter dem oberen Augenlid ſtecken, und man muß, um ſie zu entfernen, das Augenlid umſtülpen, was in folgender Weiſe geſchieht: Der Patient ſitzt an⸗ gelehnt auf einem Stuhl und ſieht ſtark nach unfen. Der Helfer faßt, nachdem er ſeine Hände gründlich gereinigt hat, mit Daumen und Zeigefinger der linken Hand die Mitte des Lidrandes dicht am Anſatz der Wimpern und zieht das Lid etwas vom Auge ab und ſtülpt es um, während der Zeigefinger der rechten Hand die Lidhaut oberhalb des Lidknorpels in der Lidmitte nach hinten drückt. Meiſt wird der Fremdkörper ſofort ſichtbar und wird vor⸗ ſichtig entfernt. Sieht man ihn nicht, ſo läßt man das Auge vorſichtig etwas bewegen. Sitzt der Fremdkörper im unteren Lidſack, ſo zieht man das untere Lid ſtark nach unten, während der Verletzte nach oben ſieht. Wenn ein Fremdkörper auf die Hornhaut gelangt iſt, ſo laſſe man alle Verſuche, ihn zu entfernen, ſein; man kann dabei ſehr viel ſchaden. Man begnüge ſich damit, des ſtarken Reizzuſtandes wegen, auf das Auge einen kühlen Verband zu legen und mit Binde oder Taſchentuch zu befeſtigen. Die Schmerzen ſind oft ſehr groß. Dann ſoll der Patient ſich hin⸗ legen und beide Augen ſchließen. Ein Verband iſt in ſolchen Fällen ſchon deshalb nötig, weil der Patient ſonſt reibt und den Reizzuſtand dadurch verſchlimmert. Dann benachrichtige man ſofort den Arzt, vergeſſe aber nicht, ihm ſagen zu laſſen, um was es ſich handelt, damit er die nötigen Medikamente, zum Beiſpiel Kokain zum Schmerzſtillen, und die richtigen Inſtrumente gleich mitbringt. Laune— Stimmung. Es iſt bedauerlich, daß es auch heute noch ſo viele ſchlechtgelaunte Frauen gibt. Heute, da man doch längſt erkannt hat, daß ſich ſchlechte Laune ſofort auf dem Geſicht ausprägt, daß man dadurch häßlich und alt wird. Wohl⸗ gemerkt: niemand kann immer gut aufgelegt ſein; das kann man nicht verlangen. Oft kommen Unannehmlichkeiten im täglichen Leben vor, die nicht angetan ſind, uns fröhlich zu ſtimmen. Deshalb braucht man aber nicht ſo⸗ fort ſchlechte Laune zu haben; das iſt nicht an⸗ gebracht— Mißſtimmung in ſolchen Fällen iſt zu verſtehen. Es iſt ein Unterſchied zwiſchen Mißſtimmung und ſchlechter Laune. Schlechte Laune, Launen überhaupt haben nur undiſziplinierte Men⸗ ſchen, Menſchen, die ſich nicht beherrſchen können. die ſich nicht in der Gewalt haben. Es iſt rückſichtslos gegen die Umwelt, ſich ſo gehen zu laſſen;: ſie vergällen damit den anderen das Leben. Aus den geringſten Anläſſen iſt bei ſolchen Menſchen die ſchlechte Laune hervor⸗ gerufen; ſie ſetzen Leichenbittermienen auf und verlangen von ihrer Umgebung Rückſicht auf ihre Laune. Für die Dauer iſt ein launenhafter Menſch nur ſchwer zu ertragen. Allmählich überſieht man ihn und wendet ſich von ihm ab. Ganz anders iſt es, wenn jemand miß⸗ geſtimmt iſt. Da liegen meiſt tiefere Gründe dahinter. Hier muß man mit Rückſicht und Schonung vorgehen; man ſucht dann den Be⸗ treffenden abzulenken, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Ein mißgeſtimmter Menſch erweckt unſer Mitleid und unſer Mitgefühl— ein launiſcher Menſch dagegen iſt nicht zu beachten, oder: wenn wir unter ſeiner Launenhaftigkeit ſchnauzt und lints niegengelaſſen zu werden. Mit Selbſtbeherr i Energie kann man ſich die Launenhaftigkeit abgewöhnen, ſogar, wenn ſie ererbt iſt und nicht nur erworben. d Goethe ſagt den ewig Launiſchen folgende Worte: „Mach' dir's doch deutlich, daß das Leben Zum Leben eigentlich gegeben; Nicht ſoll's in Grillen, Phantaſien Und Spiritiſterei entfliehen; Solang' man lebt, ſei man lebendig.“ Isabella. Eiferſucht. „Da geht ſie hin...“ Sei freundlich! Wie einfach und ſelbſtverſtändlich klingen dieſe zwei Wörtchen:„Sei freundlich!“ Und wie wenig wird im Leben nach ihnen ge⸗ handelt? Der Menſch von heute erfüllt höch⸗ ſtens ſeine Pflicht; was darüber hinausgeht, iſt ihm ſchon zu viel. Das iſt der Erfolg des heutigen haſtenden und zermürbenden Lebens, das den armen Nerven ſo arg zuſetzt und den Menſchen mürriſch und unfreundlich gegen ſeine Mitmenſchen macht. Bedächte er, wie un⸗ angenehm er ſelbſt eine unfreundliche Be⸗ handlung empfindet, ſo müßte er logiſcherweiſe ſagen, daß es den anderen auch nicht anders gehen kann. Sei freundlich! Man ſollte dieſe Mahnung über die Tür eines jeden Kontors, Arbeits⸗ ſaales, ja, auf die Schwelle jedes Hauſes ſchreiben. Beſonders dort, wo Unmündige und Unglückliche hauſen, ſollte es groß und deutlich an der Wand ſtehen, damit es keinen Augen⸗ blick vergeſſen werde. Denn gerade die Un⸗ mündigen, die Armen und Kranken, die in die Gewalt von anderen gegeben ſind, vermiſſen die Freundlichkeit bitter. Man erfüllt ſeine Pflicht ihnen gegenüber— damit genug! Sei freundlich! Es koſtet dich ja nichts, es raubt dir auch keine koſtbare Zeit: aber es kann dir von großem Nutzen ſein. Das Leben, ernſt genug iſt es jetzt, lebt ſich leichter im Sonnenſchein als unter den dunklen Wolken. Jedes freundliche Wort, jeder gütige Blick aber bedeutet einen Sonnenſtrahl für deine Um⸗ gebung. Du freuſt dich, wenn über dir die Sonne lacht— halte auch Sonne im Herzen mit der Freundlichkeit! Sie wird dich über manche dunkle Stunde hinweghelfen. A. Asten. Darf ich dir raten, liebe junge Mutter? Dann laß mich dir heute einen der ſchlimm⸗ ſten Feinde der kindlichen Geſundheit nennen und dich eindringlich vor ihm warnen: das iſt der Alkohol. weiß wohl, daß alle mög⸗ lichen alkoholiſchen Getränke als beſondere Stärkungsmittel immer wieder angeprieſen werden, und daß von ihnen vielfach behauptet wird, ſie ſorgten für ausgiebige Milchbildung. Beſonders viele Starkbiere nehmen— nach Angabe ihrer Herſteller— dieſen Ruhm für ſich in Anſpruch. Laß dir eins ſagen: Kein Wort dieſer Behauptungen iſt wahrf Kein Bier, es mag ſich nennen wie es will, iſt als Nahrungs⸗ mittel anzuſehen! Allerhöchſtens kann man es als eine Flüſſigkeit bezeichnen, die Nährſtoffe enthält. Dieſe Nährſtoffe, beſonders Zucker⸗ arten, ſind aber in einer ganz unerhört teuren Form im Bier geboten. Schon die Gegenüber⸗ ſtellung der Preiſe von Bier und Milch deutet darauf hin: ein Liter helles Bier koſtet etwa 80 bis 90 Pfennige, ein Liter Milch 25 bis 30. Pfennige. Dabei enthält Milch viel mehr Nährſtoffe als das Bier, iſt frei von jedem Alkohol und kann, in geeigneter Form dar⸗ gereicht, geradezu als Medikament angeſehen werden. Die Muttermilch vollends, für das Neugeborene das Ideal eines Nahrungs⸗ mittels, vermittelt ihm Schutzſtoffe gegen alle möglichen Krankheiten, z. B. gegen die Eng⸗ liſche Krankheit. Der Alkohol, den die Mutter zu ſich nimmt, geht, ganz gleich in welcher Form er genoſſen wird, 1 die Muttermilch über und kann auch im Blüt der Mutter nachgewieſen werden, das ihn nun dem noch Ungeborenen zuführt. Bedenke, daß ein Teelöffel Kognak für ein neugeborenes Kind ein todbringendes Gift iſt! Laß dir von niemandem einreden, daß Mäßigkeit im Genuß alkoholiſcher Ge⸗ tränke nicht ſchade. Es gibt keine Grenze zwiſchen angeblicher Mäßigkeit und gefährlicher Unmäßigkeit. Wenn du über dieſe Dinge dich Bett⸗ oder Wagenkante hochzuziehen, erſt dann zu leiden haben, verdient er, tüchtig an⸗ Das Haarwaſſer. eingehender unterrichten möchteſt, ſo nimm dir das vorzügliche Buch von Dr. Georg Gruber: „Der Alkoholismus“, zur Hat du ae e von Angaben, 155 dich als Hüterin des kindlichen N größter Bedeutung ſind. Auch aus der Pflege des kranken Kindes iſt jeder Alkohol unbedingt zu verbannen. Ein leider immer noch als Hausmittel verwendetes Medikament, die mit Unrecht ſo beliebte Baldrian⸗Tinktur, die auch in der Kinderpflege nicht ſelten benutzt wird, iſt ein etwa e Schnaps und ge⸗ hört deshalb nicht in pie ene und ganz beſonders nicht in die Kinderpflege. Auch vor der Unſitte, kognakgetränkte Läppchen zum Abhärten der Haut auf die Bruſtwarzen zu legen, ehe das Kind 15 Stillen angelegt wird, warne ich dich. Schließlich iſt die vielfach als Wochenſuppe gereichte Bierſuppe durchaus keine geeignete Ernährung für eine junge Mutter. Nebenbei bemerkt iſt die alte Sitte der Wochen⸗ ſuppen überhaupt ein großer Unfug. Ein Körper, an deſſen Leiſtungsfähigkeit ſo viele Anſprüche geſtellt werden, bedarf kräftigerer Ernährung als die Wochenſüppchen leiſten können. Dr. med. Ferres. findeſt e für von Lachen im Kinderzimmer. Der Lehrer hat den Kindern die Geſchichte von der Entdeckung der Schwerkraft durch Newton erzählt. „Franz, erzähle mir nun einmal, welche Ge⸗ danken Newton hatte, als ihm der Apfel auf den Kopf fiel.“ Franz hat offenbar geſchlafen, denn er er⸗ widert: „Als Newton der Apfel auf den Kopf ſiel, dachte er: Gott ſei Dank, daß der nicht aus Blei iſt.“ 4 Der Herr Pfarrer ſteht im Garten und nagelt eine Latte am Zaun feſt. Draußen vor dem Garten ſteht Sepp, ein zehnjähriger Junge, und guckt zu. „Nun, mein Sohn“, fragt ihn der Pfarrer, „du willſt wohl lernen, wie man Nägel ein⸗ ſchlägt?“ „Nein!“ erwidert der Bengel.„Das weiß ich ſchon lange, wie man das macht. Aber ich möchte gern mal hören, was ein Pfarrer ſagt, wenn er ſich mit dem Hammer auf den Finger haut...“ 1 „Dein Vater muß aber geizig ſein, dich in einem ſo alten Anzug'rumlaufen zu laſſen, wo er doch ſelbee Schneider iſt!“ „Deiner iſt beſtimmt noch geiziger! Wo er doch Zahnarzt iſt und euer Baby bloß einen Zahn hat!“ 1 Als Nachſpeiſe gibt es Himbeerpudding. Willis Lieblingsgericht. Willi lädt einmal auf, dann noch einmal, und dann verlangt er noch einmal. „Nein!“ ſagt die Mutti.„Es iſt genug. Ich kenne einen kleinen Jungen, der hat zuviel Himbeerpudding gegeſſen und iſt geplatzt.“ „Man kann nicht zuviel Himbeerpudding eſſen, Mutti!— Wie iſt denn dann aber der kleine Junge geplatzt?— Weil nicht genus Junge da war...“ Malssl-Eche Sübenkreuzworträteel. 5 2 2 55 18 ee Waagrecht: 1. Oper von Verdi, 5. belgiſche Provinz, 6. Eßgerät, 8. Kampfplatz, 10. Brett⸗ ſpiel, 11. Stadt am Schwarzen Meer, 12. Papſt⸗ krone, 16. Schlange, 18. Glieder, 19. Frauen⸗ vorname. Senkrecht: 1 nordamerikaniſche Halbinſel, 2. Begleiter, 3. türkiſcher Titel, 4. Verzeichnis, 7. Transportgerät, 8. italeniſcher Geigenbauer, 9. ſpaniſche Provinz, 13. europäiſche Hauptſtadt, 14. Holzblasinſtrument, 15. Photographen⸗ apparat, 17. engliſches Getränk, 18. Fluß in Italien. . 3 *. Beſuchskarten⸗Mätſel. I. Katreiner Kreuznach In welchem Kunſtfach betätigt ſich dieſer Herr? Auflöſung des Silbenkreuzworträtſels: Waagrecht: 1. La Traviata, 5. Brabant 6. Gabel, 8. Arena, 10. Halma, 11. Varna 12. Tiara, 16. Boa, 18. Arme, 19. Eleonora Senkrecht: 1. Labrador, 2. Trabant 3. Aga, 4. Tabelle, 7. Karre, 8. Amati, 9. Na varra, 13. Athen, 14. Oboe, 15. Camera, 17. Ale 18. Arno. * Auflöſung des Beſuchskartenrötſels Er ist Karikaturenzeichner“. gibt es feine wahre Gottesliebe. des A Aus der Heimat Gedenktage g 26. Aug uſt.“ 5 Sieg Blüchers über die Franzoſen an 55 der Gag ö und Theodor Körner fällt bei Gadebuſch ht 1 1860 Der Komponiſt Friedrich Silcher in Tü⸗ bingen geſtorben. n 191% Sieg der Deutſchen bei Verdun. 191, Die Deutſchen erobern Breſt⸗Litowſk. . ie Der Dichter Ludwig Thoma in Rottach geſtorben. a Prot.: Samuel— Kath.: Zephrinus Sonnenaufg. 4.59 Sonnenunterg. 19.03 Mondaufg. 11.38 Mondunterg. 20.17 27. Aug uſt 1576 Der italieniſche Maler Tizian in Vene⸗ dig geſtorben. 5 ö 1770 Der Philoſoph Georg Wilh. Friedrich Hegel in Stuttgart geboren. Prot.: Gebhard— Kath.: Rufus Sonnenaufg. 5.01 Sonnenunterg. 19.00 Mondaufg. 13.07 Mondunterg. 20.41 Der Menſch iſt nicht eher glücklich, als bis ſein unbedingtes Streben ſich ſelbſt ſeine Be⸗ grenzung beſtimmt. J. W. v. Goethe. gonntagsgedanken Das war die neue Offenbarung der Chri⸗ ſtuslehre, daß Gott die Liebe iſt. Und wenn es Wahrheit iſt, was Chriſtus uns ge⸗ lehrt, wenn Gott uns liebt wie ein Vater das Kind, dann iſt auch Chriſti Forderung an uns berechtigt: Du ſollſt deinen Gott lieben, aus deinem ganzen Herzen, aus deiner ganzen Seele, aus allen deinen Kräften und deinem ganzen Gemüte. Die Liebe des gött⸗ lichen Vaters iſt unendlich größer als die Liebe eines irdiſchen Vaters. Es iſt die Liebe eines unendlichen Gottes. Mag unſere Gegen⸗ liebe gegenüber Gott auch noch ſo groß ſein, ſie bedeutet nichts gegenüber der Liebe Gottes. Ihm gebührt unſere ganze, ungeteilte Liebe. Inſere Liebe zu Gott wäre unecht und un⸗ wahr, wollten wir zwar Gott lieben, aber nicht den Nächſten.„Du ſollſt deinen Nächſten lieben wie dich ſelbſt“. Das iſt die andere Forderung Jeſu an uns. Ohne Nächſtenliebe f Ja nicht blaß Nächſtenliebe, nein mehr— erſt die Feindesliebe erweiſt die Echtheit unſerer Got⸗ lesliebe. Der Christ, der an der Not, dem Unglück des Nächſten, achtlos vorübergeht, iſt niemals ein wahres liebendes Kind Got⸗ tes. Der Chriſt, der Unfrieden, Zwietracht und Saß ſät, iſt ein Verächter und Leugner Gottes. Sein Glaube wäre eitel, ohne Wert vor Got⸗ es Augen. Der Ehriſt, der nicht zu verzeihen bermag, der die Tugend der Barmherzigkeit nicht übt, der Chriſt, der dem kraſſen Egois⸗ mus verfallen iſt, beſitzt nicht die wahre Got⸗ teshebe, hat darum auch kein Anrecht auf Liebe und Barmherzigkeit ſeitens des himm⸗ chen Vaters.„Wer nicht liebt, bleibt im n Todt — ſagt der Lieblingsjünger Jeſu. * Warum atmen wir durch die Naſe? Die meiſten Menſchen legen noch immer nicht genägend Wert auf eine richtige Atmung, die aber ber fil Wohlbefinden und Geſundheit von größter Bedeutung iſt. So haben ſich manche tmen mit offenem Munde angewöhnt, eine Unſitte, die nicht energiſch genug be⸗ a werden kann. Man muß ſich einmal darüber klar werden, wieviel Luft wir fortwährend brauchen. Ein Menſch von mittlerer Größe führt mit jedem Atemzuge ſeinen Lungen einen halben Liter Luft zu; er atmet in jeder Minute etwa 16 mal und verbraucht daher alle 24 Stunden ungefähr 11520 Liter Luft. Unſer Organis⸗ mus entnimmt dieſer eingeatmeten Luftmenge 5,5 Prozent Sauerſtoff. Unſer Sauerſtoff⸗ Verbrauch beträgt daher täglich etwa 633 Liter. Durch den Mund führen wir der Lunge aber ſtatt 500 Kubikzentimeter nur etwa 400 zu, und es iſt ohne weiteres einleuchtend, daß dieſer Ausfall genügt, um uns auf die Dauer zu ſchädigen. a Aber auch noch aus einem anderen Grunde iſt die Naſenatmung uns zuträglicher. Die Naſe übt die Funktionen eines Filters und eines Temperaturreglers für uns aus. Sie reinigt die eingeatmete Luft von Schmutz und Staub, wärmt ſie nötigenfalls an und ſchützt uns ſo vor Erkältungen und Erkrankungen aller Art. Die natürliche Atmung iſt die durch die Naſe, Rund man wird z. B. immer finden, daß ganz kleine Kinder nur durch die Naſe atmen. 2 * Nachweiſung ariſcher Abſtammung beim Eintritt in das Gemeindebegmtentum. Der Reichsminiſter des Innern hat Richtlinien für den Nachweis der ariſchen Abſtammung der Ehefrau eines Beamten bei Eingehung einer Ehe erlaſſen. Dieſe Richtlinien gelten entſpre⸗ chend für das Beamtenrecht der Gemeinden und Gemeindeverbände. Nach den Richtlinien des preußiſchen Miniſters des Innern hat demgemäß, wer als Beamter der Gemeinden (Gemeindeverbände) berufen werden ſoll, nach⸗ zuweiſen, daß die Perſon, mit der er die Ehe eingehen will, ariſcher Abſtammung iſt. Der Nachweis der ariſchen Abſtammung der Ehe⸗ frau iſt ebenfalls arundſätzlich durch Vorlegung von Urlunden zu erörmgen. In der gleichen Weiſe iſt der Nachweis ariſcher Abſtammung des Beamten und der Ehefrau bei Ehren— beamten der Gemeinden(Gemeindeverbände) zu führen. Wettervorherſage: Meiſt heiter und trocken. * 1 Tanz im Krug Von Carl Fritz Illmer. Johann war wieder im Dorf. Vier Jahre war er nicht daheim geweſen. Vier Jahre hatte ihm die ferne Großſtadt Brot gegeben. Heute aber gab ſie ihm nichts als ein paar Pfennige Unterſtützung, womit er ſich nur notdürftig durch die Tage zu ſchleppen ver— mochte. Ganz plötzlich war da das Heimweh über ihn gekommen und auch ein wenig Reue, denn Johann ſah heute ein, daß die Eltern es damals nur gut mit ihm gemeint hatten, als ſie ihm davon abrieten, die Scholle zu verlaſſen und dem Wahlſpruch der Ahnen untreu zu werden. Doch er war damals klüger geweſen oder hatte es wenig— ſtens zu ſein geglaubt. Das Glück, ſo glaubte er, würde für ihn nur in der Großſtadt blü⸗ hen. In der Dorfeinſamkeit meinte er er⸗ ſticken zu müſſen, aber das Schickſal hatte ihn in der Stadt nach wenigen erträglichen Jahren belehrt. So machte er ſich denn auf die Reiſe, und je näher er ſeinem Dorfe kam, um s Steine auf die Angreifer. knechte vor dem Tor. Einige Büchſenkugeln ſchlugen klatſchend auf das Dach des Stalles. Henning ſtieg auf die Mauer und ſah die Lands— Sie drängten ſich hart an die Es war ihm, als muſſ es ihn mit offenen, mütterlichen Armen empfangen. Er hatte es gut getroffen. Heute war Tanz im Krug. Das ganze Dorf jubelte in bunter Ausgelafenheit durch die Räume des feſtlich geſchmückten Gaſthauſes. Eine Kapelle ließ von der Saalbühne fleißig laute und neue Weiſen erklingen, und das junge Volk be⸗ wegte ſich luſtig im Tanze. Johann ſtand an einen Saalpfeiler gelehnt und kam ſich nun doch wie ein Fremder vor. Seine Augen irrten ſuchend im Saal um⸗ her. Ab und zu grüßten einige alte Bekannte, doch ihr Gruß vermochte nicht, das leiſe Ve⸗ fremden von ſeiner Seele zu nehmen. Er fühlte ſich einſam und überflüſſig, faſt ver⸗ ſtoßen. Die frühere Vertrautheit war durch ſein langes Fernſein zerſtört. Ihm war, als ſöhe man ihn jetzt mit mißgünſtigen Augen an. Vielleicht bildete Johann ſich das nur ein oder ſein ganzes Verhalten gab die Ver⸗ anlaſſung dazu. Früher hatte man ihn doch im Dorfe ſehr gern geſehen. Er ſelbſt fand im Augenblick keine Erklärung für die ver— meintliche kühle Aufnahme und folgte mit einer verzichtenden Traurigkeit der Aus⸗ gelaſſenheit und dem Tanze des fröhlichen Dorfes. Plötzlich war ihm, als hätte man ihm einen Dolchſtoß ins Herz verſetzt. So war es alſo doch Tatſache, was der Michael ihm geſchrieben hatte. Die blonde Wanda ging mit dem Joſeph vom Bergmüller. Johann hatte die Fäuſte geballt, und ſeine Augen verfinſterten ſich. Schon wollte er zornig in den Saal ſtürmen, doch Vernunft und Ve⸗ ſonnenheit behielten die Oberhand. Sie frag⸗ ten ihn: haſt du nicht ſelbſt die Veranlaſſung zu dieſem Zerwürfnis gegeben? Trägſt du nicht allein die Schuld an der Auflöſung deines Verlöbniſſes mit der Wanda? War dir das einfache Bauernmädchen damals nicht auf einmal läſtig geworden? Hatteſt du nicht geglaubt, in der Stadt eine mo⸗ derne Frau mit ſtädtiſchem Auftreten ſuchen und finden zu müſſen? Er war ehrlich ge⸗ nug, das vor ſich ſelbſt voll Beſchämung zu⸗ zugeſtehen und ſenkte reuevoll die Augen. Aller Zorn war aus ſeinem Antlitz ge— wichen. In ſeinen Augen ſtand ein ſtilles Leuchten, das Verzeihung heiſchte und gab. Er fühlte ſich auf einmal ſchuldig und er⸗ bärmlich genug. Bilder ſonniger Stunden zogen an ihm vorüber und auf ſeinen Lip⸗ pen bebte ein ehemals geliebter Name: Wanda! Jetzt erſt, da er ſie verloren, da ihm die Großſtadt mit wertloſem Flirt und erbärmlichem Tand betrogen, fühlte er, wie verblendet er damals geweſen war, fühlte er, daß er zu dieſem Mädchen gehörte, wie der Bauer zu ſeiner Scholle. Die Muſik weckte immer heftiger in ihm die alten Erinnerungen. Sein Herz ertrug die Wehmut, die ihm die Tränen aus den Augen preſſen wollte, nicht länger. Es trieb ihn hinaus. Ziellos irrte er umher. In ſei⸗ nem Kopf kreiſte nur ein einziger Gedanke: „Wanda!“ Ihr Lachen, ihre Stimme und ihre Geſtalt verfolgte ihn auf Schritt und Dritt. Johann wußte nicht, wie lange er in dem kleinen Kruggarten geſeſſen hatte. Er wußte nur, daß er einen wunderbaren Traum ge— träumt hatte, und daß ihm im Erwachen der Traum Wirklichkeit wurde. „Johann, laß alles wieder gut ſein!“ trö— ſtete ihn eine weiche Stimme.„Der Krüger hat mir alles erzählt und die Blumenhanne hat mir damals aleich geſagt, als du fort⸗ gingſt:„Ein Bauer kann oyne ſeine Sufoue nicht leben. Er findet ſich nicht zurecht in dem Gewirr der Stadt. Die Scholle ruft ihn immer wieder....“ Haſt recht, Wanda, es iſt ſo. Die Scholle ruft ihn immer wieder. Ich mußte wieder heim, heim zu dir, Wanda. Weißt du, was das heißt?“ zitterte Johannes Stimme, und ſeine Rechte legte ſich um Wandas Nacken. „Ja, Johann, ich weiß alles... Ich habe nie aufgehört an dich zu glauben. Und nun laß uns heimgehen!“ Unterwegs pflückte Johann ein paar volle Aehren und ſchmückte damit Wandas blon⸗ des Haupt mit den Worten:„Zum Ernte⸗ dankfeſt werde ich dich als Aehrenkönigin heimführen, und deine Hände werden meine Scholle ſegnen!“ Die größte Blume Die auf Sumatra wachſende Blume Raff⸗ leſia Arnoldi iſt die größte zurzeit bekannte Blume. Sie wurde von dem engliſchen Ko⸗ lonialbeamten und Naturforſcher Raffles zuſammen mit dem Forſchungsreiſenden Dr. Arnold entdeckt und daber nach ihnen be⸗ nannt. Der Durchmeſſer ihrer Blüte beträgt einen Meter, ihr Gewicht ungefähr 5 Kilo⸗ gramm. Ihre 5 Blätter ſind fleiſchrot ge⸗ färbt und mit gelben Flecken beſetzt, und da ſie ſehr dick ſind, erwecken ſie den Eindruck rohen Fleiſches. In der Mitte der Blume be⸗ findet ſich ein Napf, der mehrere Liter Waſ— ſer faſſen kann. Trotz ihrer großen Abmeſ⸗ ſungen und leuchtenden Farben, macht ſie auf den Beſchauer einen ſehr wenig einla⸗ denden Eindruck, um ſo mehr, als ſie einen ſehr ſtarken Verweſungsgeruch ausſtrömt. Durch ihren Geruch und ihr fleiſchartiges Ausſehen angelockt, ſitzen auf ihr ſtändig große Schwärme von Aasfliegen, die für die Beſtäubung der Blume ſorgen. Auch auf den anderen Inſeln des Malaiiſchen Archi pels kommen dieſe und ähnliche Blumen vor, im ganzen kennt man auf dieſer Inſelgruppe ſechs verwandte Arten. Alle ſechs Arten ſind [ Schmarotzerpflanzen und wachſen auf den Wurzeln verſchiedener Urwaldgewächſe. Vuntes Allerlei Das verborgene Kruzifix. In der St. Mar⸗ garethenkirche in Aſchersleben wurde dieſer Tage ein intereſſanter Fund gemacht. Es handelt ſich um ein Kruzifix, das unter den Dielen der Kirche verſteckt war. Das Kunſt⸗ werk iſt eine Holzſchnitzerei im altgotiſchen Stil und iſt der Kirche im Jahre 1672 von Anna Regina Wahlen und Maria Arents geſtiftet worden. Dieſes Kruzifix hat eine eigenartige Geſchichte hinter ſich. Es war früher am Turmeingang aufgeſtellt und ſtand bei den Kirchenbeſuchern in dem Ruf, daß ſein Anblick Kranke heile. Vor etwa 40 Jahren ſollte es entfernt und vernichtet wer⸗ den. Der damit beauftragte Tiſchler ſtellte die Arbeiten jedoch gleich nach den erſten Axthieben ein. Einen Tag ſpäter ſtarb er. Auf Beſchluß des damaligen Gemeinde- kirchenrats wurde das Werk dann an ſeinen jetzigen Fundort gebracht. Seracle an heißen Ta 8 das herrlich i f 155 1e uh erfriſchende“ Chlorocdlont᷑ 75 And ie Zahnpaste Mundwasser W „Wo biſt du geweſen, Burſche?“ In dem Geſicht des Knechtes wechſelte die Farbe. „Im Dorf!“ ſtotterte er. „Was ſuchſt du da?“ das 5 32 Henning lachte trotzig auf. „Ihr redet ſchon zu lang, Hauptmann! Einem Hirn- geſpinſt opfere ich kein Leben! Führt Euren Auftrag durch, wenn Ihr könnt!“ „Herr—“ Henning wandte ſich um und ging nach dem Haus. Gende ſeine Stimme durch den Gang. Er rief nach Pendel. 8„Nimm die Waffen und Rüſtungen von den Wänden! uch das Beſte heraus und verteil es unter die Knechte!“ Berbe eilte ihm entgegen mit verſtörtem Geſicht. Er ließ ſie nicht zu Worte kommen. „Das Lederkoller, Berbe! Schnell!“ „Er ſtürmte an ihr vorbei in die Stube. Er riß den Degen von der Wand. Er ließ die blanke Klinge ein paarmal durch die Luft ſauſen und lachte. Berbe umklammerte ſeinen Arm.„Henning!“ rief ſie angſtvoll.„Es gibt einen Kampf um meinetwillen?“ b„Es gibt einen Kampf für mich, Berbe“, ſagte er fröh⸗ ich.„Und wenn's um dich wäre, brauchſt du darob nicht ſtolz zu werden. Es ſind in der Welt ſchlimmere Kämpfe um Frauen ausgefochten worden. Aber eile dich! Bring das Koller!“ Mit zitternden Händen half ſie ihm in den Rock. d küßte ſie flüchtig auf die Stirn und eilte in Schläge dröhnten gegen das Tor. Aexte ſplitterten ſeſte Eichenholz. Aber die harten, eiſenbeſchlagenen Bohlen gaben nicht nach. Von der Mauer ſchleuderten Ruppert und die Knechte Mauern, um den Steinwürfen zu entgehen. Drüben im Schutze der Bäume ſtand der Hauptmann neben den Schützen. Ihre Kugeln flogen weit über die Köpfe der Burgleute hinweg. Henning rief den Jäger an.„Ruppert, wir müſſen ihnen zeigen, daß wir auch ſchießen können. Bring die Büchſen herauf!“ Als die Schüſſe von der Mauer krachten und einer der Angreifer niederſtürzte, ſchien der Hauptmann einzuſehen, daß die Burg nicht mit Hui zu nehmen war, kehrte alſo um, ritt mit ſeinem Fähnlein ins Dorf hinunter und nahm dort Quartier. Und es ſchien ihm nicht übel zu gefallen, denn in den nächſten Tagen ließ er die Burg in Frieden. Die Burgleute brachten währenddeſſen ihr Grummet von den Wieſen in den mondhellen Nächten ein, und Ruppert erlegte einen feiſten Rehbock im Erlicht. Aber die Landsknechte kamen wieder, von den Dorf— leuten unterſtützt. Mit Leitern ſuchten ſie die Mauern zu erſteigen. Die Axtſchläge krachten gegen das Tor. Auf der Mauer kam es zum Kampf. Zwei der An⸗ greifer wurden in den Graben geſtürzt, ein dritter blieb wund auf der Mauer liegen. Da gaben ſie zum zweiten Male den Angriff auf. Aber von den Rotacker Knechten lag der Roßknecht ſchwerwund auf dem Hof. Nun herrſchte ſeit Tagen wieder Ruhe um die Rot- acker Burg. Weder von den Landsknechten, noch von den Bauern ließ ſich jemand auf dem Burgberg blicken. Rotacker und ſeine Leute aber waren auf der Hut. Eines Morgens hörte Henning ein hartes Schelten auf dem Hof. Ruppert fuhr zornig einen der Knechte an. Henning trat zwiſchen die Streitenden. ö „Was gibt's, Ruppert?“ herrſchte er den Jäger an. „Ich erwiſchte ihn, wie er an der Fichte bei der Scheuer hochkletterte und ſich auf die Mauer ſchwang.“ „Ich war bei meinem Schatz!“ Henning wandte ſich an den Jäger. „Das iſt mein Befehl: Wer ohne meinen Willen den Hof verläßt, Knecht oder Magd, wird an den nächſten Balken geknüpft. Das gib den Leuten kund! Du ſorgſt auch dafür, Klaus, daß die Fichte heute noch umgehauen wird.“ Kleinlaut ſchlich der Knecht davon. Der Jäger aber redete zu Henning: »Ich trau' dem Geinitz nicht, Herr! Wir ſollten ihn davonjagen.“ Rotacker ſchüttelte den Kopf.„Wir können keinen ent⸗ behren, und wär's der ſchlechteſte.“ Henning fand Berbe in der Stube am Fenſter ſitzen. Sie ſah blaß und ſchmal aus, und ihre Augen waren gerötet, als habe ſie heimlich geweint. Henning ſtrich ihr leiſe über das weiche Haar. „Was ſinnſt du?“ „Drunten in der Kammer liegen der Helmrich und der fremde Landsknecht wund in ihren Schmerzen um meinet⸗ willen. Und wenn ſie wieder gegen den Hof anrennen, kommen noch mehr dazu— du ſelbſt vielleicht— du ſelbſt!“ Sie ſchrie es faſt. Henning lachte unbekümmert auf. „Das iſt halt der Kampf! Ohne Wunden wird's nicht abgehen.“ „Er ſoll nicht ſein. Nicht um mich— ich will.“ Henning faßte die Frau feſt am Arm.„Was willſt du?“ Berbe ſtarrte vor ſich hin. „Tu's mir zulieb', Henning, und laß den Hendel und den Ruppert kommen. Sie ſollen mir eine Antwort geben, die du mir nicht geben kannſt.“ a g (Fortſetzung folat.) Eine bittere Pille AJtalieniſche Abſage an die Tſchechei. Rom, 26. Auguſt. In einer ſenſationellen Note demen⸗ tiert„Giornale d'Italia“ die wiederholt in der ausländiſchen Preſſe erſchienene Ankün⸗ digung von einer bevorſtehenden Romrei⸗ ſe des tſchecho⸗ſlowakiſchen Außenminiſters. von der in gutinformierten Kreiſen nichts bekannt ſei. Dieſe Nachrichten und der Wunſch weiter tſchechoſlowakiſcher Kreiſe mit Rom in nähere Fühlung zu kommen, ſeien nicht mit den Aeußerungen des Parteior⸗ gans Dr. Beneſch's über die Begegnung von Riccione in Einklang zu bringen Darin werde von einer Hegemonie⸗-Politik Italiens in Mitteleuropa ſowie von geheimen Unter⸗ redungen geſprochen ö Damit wolle das Blakt nur ſeine Politik retten. Es habe von jeher die Halkung der Kleinen Enkente gegen die Unabhängigkeit Oeſterreichs unterſtüzt. Mit ſeinen Worten und geheimen Unterredungen erinnere es an die unvergeſſenen militäriſchen und diplo⸗ maliſchen Geheimverſammlungen der Klei. nen Entente, deren wahrer ZJweck niemals bekanntgegeben wurde, und an die gehei⸗ men milifäriſchen Klauſeln, die in den neuen Verträgen der Kleinen Entente enkſtanden und in denen aggreſſive Pläne gegen unbe⸗ waffnete Länder vorgeſehen ſeien. Handwerk und Einzelhandel Wichtige Anweiſung beider Spitzenverbände. Darmſtadt, 26. Aug. Der Reichsverband des Deutſchen Handwerks und die Hauptge— meinſchaft des Deutſchen Einzelhandels ſehen ſich veranlaßt, den ihnen angeſchloſſenen Mit⸗ gliedskörperſchaften die nachſtehenden, von der Staatspreſſeſtelle übermittelten Richtlinien, zur dringenden Beachtung bekanntzugeben: „Aus den immer neuen Klagen muß ent⸗ nommen werden, daß über die Geſtalt des zukünftigen ſtändiſchen Aufbaues vielfach in den unteren Organiſationen des Einzelhandels und Handwerks Unklarheit herrſcht. Infolge dieſer Unklarheit wird oft von Innungen und Verbänden die Zugehörigkeit von Einzel⸗ händlern oder Handwerkern nur danach be⸗ urteilt, wie ſie am vorteilhafteſten dabei ab⸗ zuſchneiden glauben. Werbungen zu den be— treffenden Organiſationen müſſen ſelbſtver⸗ ſtändlich Verwirrung unter Kaufleute und Handwerker tragen. Sie ſind auch geeignet, die großen Gedanken des ſtändiſchen Aufbaus in den Mittelſtandſchichten zu diskreditieren. Aus dieſem Grunde verurteilen die Spit⸗ zenorganiſationen des Einzelhandels und Handwerks Werbungen, Forderungen und Behauptungen, die geeignet ſind, ſolche Verwirrung zu fördern. Insbeſondere iſt es in Zukunft nicht angän⸗ gig, daß gegenüber Behörden oder in der Oeffentlichkeit Forderungen geltend gemacht werden, die dahin zielen, den Handel mit beſtimmten Waren nur Händlern oder nur Handwerkern vorzubehalten. Zu unterlaſſen iſt ferner die Behauptung, daß zukünftig händ⸗ leriſche und handwerkliche Tätigkeit nur bei Erwerb der Mitgliedſchaft bei beſtimmten In⸗ nungen und Verbänden möglich ſein wird: ebenſo unzuläſſig iſt es, wenn zum Beiſpiel ein Fachverband des Handwerks oder des Einzelhandels ſich als die einzige Fachorga— niſation für beide Gruppen des betreffenden Gewerbes und Handelszweiges bezeichnet. Bei der Werbung von Mitgliedern iſt be⸗ züglich der Abgrenzung zwiſchen Handwerk und Einzelhandel vorerſt noch grundſätzlich von der geltenden Rechtslage auszugehen. Bei ſolchen Gruppen, in denen ſich Wirtſchafts⸗ zweige vielfach überſchneiden, entſcheidet ſich die organiſatoriſche Zugehörigkeit des ganzen Betriebs oder eines Betriebsteils nach wie vor nach den Beſtimmungen der ſogenannten Hand⸗ werkstavelle.(Paragraph 104 d. GO.). Darüber hinaus ſteht es jedem Handwer⸗ ler oder Einzelhändler frei, die Mit⸗ gliedſchaft von Verbänden zu erwerben, deren Leiſtungen ihm auch für ſeinen Be⸗ trieb förderlich erſcheinen. Alle Werbungen von einzelhändleri⸗ ſchen Organiſationen bei Handwerkern, von handwerklichen Organiſationen, bei Einzel⸗ händlern, die mit Droh⸗ oder Druckmitteln oder unter Vortäuſchungen zukünftiger geſetz⸗ licher Regelungen erfolgen, ſind auf das ſtrengſte zu mißbilligen. Die end⸗ gültige Durchführung des ſtändiſchen Auf⸗ baues iſt durch den Willen des Führers hin⸗ ter noch dringenderen Aufgaben, insbeſondere der Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit, zu⸗ rückgeſtellt worden. Zu ſeiner möglichſt rei⸗ bungsloſen Verwirklichung zu gegebener Zeit werden die Vorarbeiten der oberſten Reichs⸗ und Berufsſtände dienen, keineswegs Einzelaktionen unterer Stellen in der Oeffentlichkeit oder bei Behörden. Erſt, wenn nach Vorſchlägen der Reichs⸗ und Be⸗ rufsvertretungen die geſetzliche Grundlage für die Abgrenzung der Organiſationsverhältniſſe zwiſchen Einzelhandel und Handwerk geſchaf⸗ fen und eine Neuregelung der Frage der hand⸗ werklichen Hilf⸗ und Nebenbetriebe bei den in⸗ duſtriellen oder Handelsunternehmungen er⸗ folgt iſt, wird von den zuſtändigen Organi⸗ lationen unter Berufung auf die neue geſetz⸗ liche Grundlage geworben werden können. Auf Grund von haltloſen Vermutungen For⸗ derungen an Handwerker, Einzelhändler oder an nicht hinreichend informierte Stellen zu rich⸗ ten, kommt Täuſchungsverſuchen gleich. Die vorſtehend erörterte Frage der Ah⸗ grenzung zwiſchen Einzelhandel und Hand⸗ werk berührt ſelbſtverſtändlich nicht das Wa⸗ renhausproblems und ſeine Löſung. Hier iſt vorerſt durch die Verordnung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſters bezüglich des Abbaus der handwerklichen Nebenbetriebe in Warenhäuſern ein klarer Tatbeſtand geſchaffen. Wir halten es für gefährlich, wenn gerade zur weiteren Löſung dieſer und ähnlicher Fragen die unent⸗ behrliche Einheitsfront des mittelſtändiſchen Handwerks und Einzelhandels durch kleinliche Organiſationesſtreitigkeiten getrübt würde, die bei der Durchführung des ſtändiſchen Aufbaus ſich von ſelber klären werden. Arbeitsbeſchafung Darmſtadt, 26. Auguſt. In kurzer Sitzung genehmigte der Stadtrat die von der Verwaltung vorgeſchlagene Er⸗ höhung der Filialſteuer von 100 auf 200 Prozent der allgemeinen Gewerbeſteuer und gab ſeine Zuſtimmung zu einer Warenhaus⸗ ſteuer ebenfalls mit einem Ausſchlagsſatz von 200 Prozent der allgemeinen Gewerbeſteuer. — Im Rahmen des Arbeitsheſchaffungspro⸗ gramms der Reichsregierung wird ein Kredit von 104 500 Mark für den Ausbau des ſtädti⸗ ſchen Waſſerrohrnetzes(70 500) und des Gas⸗ rohrnetzes(34000) verwandt.— Ein in den erſten fünf Jahren zinsfreier Kredit von der Geſellſchaft für öffentliche Arbeiten in Ber⸗ lin in Höhe von 227000 Mark wird nach dem Vorſchlag der Verwaltung wie folgt verteilt: Inſtandſetzungs- und Ergänzungsar⸗ beiten bei den ſtädtiſchen Betrieben 66 400 Mark, an ſtädtiſchen Wohngebäuden 23 100 Mark, an Verwaltungs-, Anſtalts⸗ und Schul⸗ gebäuden 102 500 Mark und für den Einbau 1 0 5 Heizungsanlage in die Feſthalle 35 000 Marl. Aus dem Bllderbuch des Lebens Auf der Suche nach ſeinem Namen— Das trichinenfreie Brautpaar Ein großer Nimrod— Neue Namen— Geſchäftsbelebung Es gibt keinen Menſchen, der ſich wirklich glücklich nennen darf, aber es gibt viele Menſchen, denen das Unglück auf Schritt und! Tritt folgt. Ein ſolcher unglücklicher Menſch iſt ein junger Mann in Bukareſt, der in ſei⸗ nen bisherigen 19 Jahren nur von der Wohl— tätigkeit ſeiner Mitmenſchen gelebt hat, der — Und das iſt ſein größtes Unglück— nicht weiß, welches ſein richtiger Vatername iſt, denn ſeine Eltern hat er nie gekannt, und die Mitmenſchen, die ihn bis heute durch das Leben geleitet oder ihm geholfen haben, wiſ⸗ ſen auch nichts von ſeiner Abſtammung. Der junge Mann hört lediglich auf den Vorna— men Joſeph, und er würde heute noch von Behörde zu Behörde laufen, um ſeinen Va⸗ ternamen zu erfahren, wenn ihm nicht ein überraſchendes Glück über ſeinen durch Sor— gen und Bitternis gezeichneten Lebensweg gelaufen wäre. Vor wenigen Wochen hat Joſeph mit dem Achtellos einer Lotterie viel Geld gewonnen und faſt zur ſelben Zeit das Mädchen entdeckt, das ihm die künftige Lebensgefährtin ſein ſoll. Nun fährt Joſeph, der früher gelaufen war, von Behörde zu Behörde, um endlich Geburtsdokumente zu beſchaffen, damit er ſeine Auserwählte ehe⸗ lichen kann. Es ſollte für ihn nicht leicht ſein, zu beweiſen, daß er er iſt, und wir wollen hoffen, daß dem jungen Mann bei der Suche S ͤ ccc um ſeinen Namen nicht das Glück zerrinnt. Ein anderes Paar in einer ſüddeutſchen Ortſchaft hatte die Schwierigkeiten erſt ſpä⸗ ter, nach der Ziviltrauung. Man hatte ſich in die Kirche begeben, wo die kirchliche Trau⸗ ung folgen ſollte. Kaum aber hatte der Geiſtliche das Dokument der Ziviltrauung geleſen, ſo verweigerte er rundweg, es an⸗ zuerkennen. Die arme Braut war einer Ohn⸗ macht nahe, als ſie einen Blick auf das amt⸗ liche Schriftſtück warf. In großen roten Let⸗ tern beſcheinigte ein Stempel, daß das junge Paar„geſund und trichinenfrei“ ſei. Der Bürgermeiſter, der die Ziviltrauung vorge— nommen hatte, vereinigte in ſeiner Perſon alle Amtswürden des Ortes, er iſt daher auch amtlicher Fleiſchbeſchauer. Im Drang der vielen Geſchäfte, die ſeinen derben Bauernfäuſten nicht immer liegen, hatte er unter ſeinen Stempeln daneben gegriffen und die Ziviltrauung in ſeiner amtlichen Eigenſchaft als Fleiſchbeſchauer beglaubigt, Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Davon kann ein Landwirt aus der Umge⸗ bung von Tirſcheureuth ein Lied ſingen, der in dunkler Nacht angeheitert vom Wirtshaus heimkehrte. Er ſah auf der Wieſe vor ſeinem Haus etwas herumlaufen. Auf allen Vieren gewonnene ere Der Deutſchlandflug: 1. Tag 124 Teilnehmer geſtartet— Sturm im Often— die erſten Ausfälle 1 Berlin, 26. Auguſt. Nachdem die 124 Teilnehmer am Deutſch⸗ landfluge 1933 die Geſchwindigkeitsprüfung ſämtlich glatt erledigt hatten, erfolgte am Freitag der Start zur erſten Etappe. In al⸗ ler Frühe herrſchte auf dem Flughafen Tempelhof Hochbetrieb. Das Wetter war weſentlich günſtiger als am Vortage, und ſo konnten die Piloken ſich zuverſichtlich auf den beſchwerlichen Weg begeben. Punkt 6 Uhr gab Staatsſekretär Milch das Zeichen zum Skart, eine Leuchlrake⸗ te ging hoch und die erſten ſechs Flug⸗ zeuge erhoben ſich donnernd über das Tempelhofer Jeld. Bereits nach einer Minute waren ſie am nördlichen Hori⸗ zonk in den Wolken verſchwunden. Schlagartig ſtieg dann alle drei Minu⸗ ten eine weitere Staffel von ſechs Ma⸗ ſchinen hoch. um 7 Uhr hallen die letz. ten Flugzeuge programmäßig den Ber- liner Flughafen verlaſſen. Ab 6.35 Uhr trafen die Flugzeuge teils in Geſchwadern teils einzeln auf 1 00 Stetti⸗ ner Flughafen ein, und landeten ohne e 8.23 Uhr Sing die letzte Ma⸗ ine wieder an den Start nach Danzig. Eine Maſchine blieb wegen Propellerbruch zurück. Nach der Zwangslandung in Dan⸗ zig wurde Königsberg angeflogen. Wolf Hirth muß notlanden. der Flieger Wolf Hirtb mußte im See⸗ ſtarteten nach Kanal bei Wehrdamm(an der Kuſte des Friſchen Haffs) notlanden. Die Maſchine fiel ins Waſſer. Wolf Hirth wurde von einem Motorboot an Land gebracht. Wolf Hirth iſt ausgeſchieden. Von Königsberg ging die vorgeſchriebene Strecke wieder zurück nach Danzig. Durch das böige Wetter haben auf dem Danziger Flugplatz insgeſamt acht Flugzeuge Bro⸗ peller⸗ und Fahrgeſtellbrüche erlitten, ſo daß ſie liegen blieben. Es handelt ſich um ſol⸗ e Flieger: Fieſeler, Hackbuſch, Weſcheſt, öhm, Förſter, Ohlinsperg, Lochner und Eujen. Eine Maſchine mußte in Goldkrug wegen Benzinmangels notlanden. Trotz heſtiger Stürme Bald nach 3 Uhr nachmittags hatten die letzten Flieger nach Ueberwindung der Etap⸗ pe Königsberg den Danziger Flugplatz zum zweiten Male in Richtung Frankfurt/Oder paſſiert. Es ſind insgeſamt 110 Flieger, die trotz des außerordentlich ſtürmiſchen und böigen Wetters mit ihren leichten Sportma⸗ ſchinen den Flug durchgeführt haben. Das nächſte Ziel: Görlitz Im Laufe des Nachmittags landeten die Flugzeuge vorſchriftsmäßig in Görlitz und rzem Aufenthalt nach Ber⸗ lin, dem Ausgangs⸗ und Endpunkt der Flug⸗ reden an den drei Tagen. Als erſter der Deutſchlandflieger hat Oberleutnant Seide⸗ mann mit ſeiner Heinkel⸗H. S. 64 mit ſtun⸗ denlangem Vorſprung das Zielband um 13.55 Uhr auf dem Berliner Flughafen überflogen. Eugen⸗Darmſtadt ſliegt am ſchnellſten Die Errechnung der Punktzahlen und der Höchſtgeſchwindigkeiten beim Geſchwindigkeits⸗ flug am Donnerstag machte der Sportleitung ſehr große Schwierigkeiten. Danach werden in der ſchnellſten Klaſſe C nur etwa 15 Teilnehmer ſtarten, während das Gros der Flieger in der mittleren B⸗Klaſſe eingereiht wurde. Nur etwa 10 Maſchinen ſind in der kleinſten Klaſſe A vertreten. Die abſolut ſchnellſte Fluggeſchwindigkeit erzielte der junge Darmſtädter Student, Eujen auf„Akaflieg⸗ Darmſtadt“ mit 228 Stundenkilometern. H. Seidemann erreichte auf ſeiner Heinkel eine Geſchwindigkeit von 190 Fan en ee Die Höchſtzahl von zunkten erreichten nur b che und zwar: W. Zinner⸗ Hamburg auf„Meſſerſchmidt“(170 Stunden⸗ Hlometer), Karl Schwabe⸗Berlin auf Klemm (169), Dietrich-Hannover auf Klemm(165), Eugen Kopp⸗Göppingen(183). Für die Wer⸗ tung 5 war die für die angeſetzte Leiſtungsfähigkeit des Flugzeuges erreichte Geſchwindigkeit. Der 2. Tag Am Samstag ſetzte wieder zeitig ein reges Leben auf dem Flugplatz in Tempelhof ein. Das Ziel des heutigen Tages iſt Nordweſt⸗ deutſchland. Die Strecke führt über Wyk auf Föhr, Bremen, Dundorf, Hannover zurück nach Berlin. heran und ſtell 5 te er ſich chwein war.„Ah, f ihm durch den Kopf. Schnell f eilte ins Haus, holte ſein Jagdgewehr und legte an, Als der vermeintliche Keiler endlich richtig ſtand, drückte der Nimrod los. das Tier brach zuſammen und gleich darauf war der Mann bei ſeiner Beute. Aber wer be⸗ ſchreibt ſein Entſetzen, als ſich bei näherer Unterſuchung herausſtellte, daß er die ſchwarze Zuchtſau ſeines Nachbarn erſchoſſen hatt e. Wildſchweine zu ſchießen iſt eben nichts Neues, und warum ſoll man auch nicht etwas Neues aufs Trapet bringen? Abwech⸗ ſlung muß ſein, die Menſchen wollen ſtetz etwas Neues. So glaubt man denn auch von Zeit zu Zeit neue Namen erfinden zu müſ⸗ ſen; zu dieſen gehört Nira, als Mädchen⸗ namen, der in Amerika beliebt zu werden droht, und da die Welt ſich eines Tages den Kopf zerbrechen könnte über die Bedeutung dieſes Namens und in allerhand Sprachen nach einer Erklärung ſuchen könnte, ſo ei der wahre Sinn dieſes Namens gleich verrg⸗ ten. Nira heißt nämlich National Induſtrigl Recovery Act— Nationales Induſtt e Wiederaufbau⸗Geſetz, und der Name worde von einem bisherigen Arbeitsloſen sener jüngſtgeborenen Tochter gegeben, weil e der Anſicht war, daß er ſeine Wiederan lung dem neuen Geſetz verdankte, das zur Belebung der amerikaniſchen Induſtrie kürzlich in Kraft geſetzt wurde. Belebung des Geſchäfts iſt heute auc unſerem Land die Parole. Belebung muß unter allen Umſtänden verſucht werden, wenn nicht anders, müſſen„Bräute“ herbal ten. So war den Zollbeamten in einer Send der weſtlichen Grenze bekannt geworden, daz mehreren jungen Mädchen wöchentlich große Pakete zugingen, die vom Bräutigam tan men ſollten. Als Beamte den gebefreudigen Gönner näher unter die Lupe nahmen, gab ſich, daß er mit einem berüchtigte Schmuggler identiſch war, der unter der Deckadreſſe ſeiner Bräute in den letzten er bis ſechs Wochen einen Zentner Tabak en geſchwärzt hatte. Die Frage, ob alle drei zehn Bräute ganz„unſchuldig“ ſind, wird das Strafverfahren klären. Hans Dame; Letzte Nachrichten 300 000 Mark in der Preußiſchen Klaſſen. lokterie gezogen. Berlin, 26. Aug. Die Direktion der Pre ßiſchen Klaſſenlotterie teilt mit: Ein Gewinn über 300 000 Mark fiel auf die Nummer 358 360. Sie wurde geſpielt in der erſten Abteilung in Achtelloſen im Rheinland fi zweiten Abteilung in Achtelloſen in Ber in. Pilzvergiftung.— Zwei Todesopfer. Eſſen, 26. Aug. Im Marien⸗Hoſpital fa ben der 69jährige Berginvalide Fr. Vänecet und der achtjährige Schüler Herbert Wenzel an Pilzvergiftung. Familienangehörige, de mit den Verſtorbenen in Kettwig zu Be weilten, hatten im Stadtwald Pilze geſucht die ſie zubereiteten und aßen. Bei fünf Per- ſonen ſtellten ſich im Laufe des Tages Ver giftungen ein, ſo daß ſie dem Krankenhaus zugeführt werden mußten, wo die beiden He nannten verſtarben. Ber den übrigen beſten zurzeit keine Lebensgefahr. Die Judenfrage Zioniſtenkongreß für Auswanderang der deutſchen Juden. Prag, 26. Auguf Auf dem Zioniſtenkongreß klärte der Vorſißende Sokoloff, es werbe nötig ſein, daß ein erheblicher Teil der deut ſchen Juden mit Hilfe der Regierung und des Völkerbundes in geordneter Auswande— rung nach anderen Ländern, vorzugsweſſe nach Paläſtin a, geht. Dr. Ruppin ſprach über die Anſiedlung deutſcher Juden in Paläſtina. Für 200 000 Juden in Deutſch land gäbe es keine Möglichkeit in ande en Berufen unterzukommen. Es gebe keinen anderen Ausweg als eie organiſierte Auswanderung, die im Laue von 5 bis 10 Jahren die 200 00 Juden, die in Deutſchland„überzählig“ ſind, in andere Länder bringe. Es ſcheine notwendig, dal auch die Auswanderung in andere Länder Der als nach Paläſtina ermöglicht werden müſſe Abgeſehen von den Vereinigten Staaten, denen man eine Milderung der Einwande⸗ rungsbedingungen erhoffe, müßten auch die im Völkerbund vereinigten europäiſchen und überſeeiſchen Staaten eine beſchränkte An zahl von deutſchen Juden aufnehmen. Was mir hal bei meinem 1 00 weren Lungenleiden. Briefl. Auskunft koſtenlos wilhelun Hederer, München u, Herbnür. 1“ g dümlllene gchutemeraden des verſtorbenen Kameraden Ernst Hoock werden zu einer kurzen Besprechung heute Abend 9 Uhr zum„Pflug“ eingeladen. le Einberufer. Lehrerin sucht schön möbliertes, geräumiges Zimmer in gutem Hauſe. 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Abmarsch durch verschiedene Ortsstraßen nach dem Marktpl. 0 / 2 Uhr Werbemarsch durch die Adolf Hitler- und Lorscher- straße nach dem Stadion. 2 Uhr Fortsetzung der Kämpfe bezw. Entscheidungs- kämpfe für die einzelnen Ortsmeistersckaften, so- wie Staffelläufe. Abends 8 Uhr Volksfest mit Konzert, turnerischen Darbietungen und Pyramidenbau mit bengalischer Beleuchtung. 27 ½ 10 Uhr Festansprache sowie Ehrung der Ortsmeister. Eintrittspreise: Herren 30 Pfg. Damen 20 Pfg. Abends 10 Pfg. pro Person für solche die keine Tageskarte haben. SSBB— Treff für alle, die ein gutgekühltes Glas Bier trinken, ſowie etwas preiswertes Eſſen wollen im Saftladen zum grünen Laub ö ö b b i b f Gewürz ⸗Eſſig braucht nicht abgekocht zu werden Gurken halten ſich unter Garantie und bleiben hart und friſch tr. 30 Pf. Weineſſitg— Einmacheſſig Gurkengewürz Paket 10 Pfg. Senfkörner, Pfeffer Cellophan, Pergamentpapier empfiehlt Rathaus Drogerie Peter Moskopp F 0 f. 0 9 U 0 J rc Zamonien fag J tür. 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