Viernheim, 29. Aug. * Umgeleiteter Verkehr. Wegen Verlegung einer Kanaliſation mußte der Verkehr auf der Weinheimerſtraße über die Schul- und Adolf Hitlerſtraße umgeleitet werden. Der letzte Sonntag brachte dieſerwegen einen Rieſenverkehr von Fahrzeugen über die genannten Straßen. Die Staubentwicklung war auf den ſchlechten Fahrſtraßen wieder ganz enorm. * Abſchied und Willkomm! Am Sonntag nachmittag verſammelte ſich die Abtei⸗ lung im Krieger⸗ und Soldaten verein Teutonia für Kriegsbeſchädigte und deren Hinterbliebenen im Nebenzimmer des„Freiſchütz“ um Abſchied zu nehmen von ihrem ſeitherigen Betreuer, dem 1. Vorſitzenden der Teutonen Herrn Dölcher. In einfach, klaren Worten legte er die Gründe für die Ueberführung der Abteilung in die Nationalſozialiſtiſche Kriegsopferverſorgung da. Die Verhandlungen waren nicht ſchwer, ſind doch die Mitglieder als Mitglieder der Teutonen ſchon immer den gleichen Zielen wie der des neuerſtandenen Verbandes gefolgt. Herr Dölcher gab der feſten leberzeugung Ausdruck, daß die Opfer des Krieges unter der neuen Führung beſſeres Verſtändnis für ihre Anliegen finden werden, denn es war unter der alten Regierung oft recht ſchwer Gehör zu finden. Der Obmann der NS. Kriegsopferverſorgung legte nun Ziele und Wege des neuen Verbandes da und fand freudige Zuſtimmung. Vor allem ſei auf eine Bemerkung hingewieſen. Es gibt noch viele Eltern, welche die Elternrente noch nicht beziehen. Sofort melden iſt oberſtes Gebot. Rentenan⸗ ſprüche bis 300% werden heute nicht vergütet. Die Zeiten werden ſich ändern. Hinein in den Verband, damit eure Rechte gewahrt werden. Aus der Reihe der Mitglieder wurde Herrn Dölcher reicher Dank und Anerkennung gezollt. Zum Schluſſe ſagte der derzeitige Führer der Teutonen allen Anweſenden herzlichen Dank für die Treue, die ſie dem Verein ſeither gehalten. Die Treuverbundenheit wird weiter mit dem Verein gewahrt dadurch, daß der Obmann Hanf in den neuen Vorſtand der Teutonen eingetreten iſt. Seine Ernennung iſt bereits durch den 1. Landesführer Exellenz General v. Oidtmann genehmigt. Hiermit war der Abſchied beendet und die Ueberführung getätigt, die Vorarbeiten waren durch Herrn Dölcher und Obmann Hanf ordnungsgemäß vorbereitet. Noch einige luſtige Erlebniſſe von der Fahrt nach Hirſchhorn und die Uhr zeigte auf ſieben. Voll Dank an den Krieger und Soldatenverein Teutonia und voll Vertrauen in den neuen Verband, entbot man dem Volkskanzler ſeinen Gruß. Heil Hitler! 20 prozentige Steuerſenkung. Die Gemeinde Reinheim hat die Gemeindeſteuer um 20 Prozent für die Landwirtſchaft und das Ge⸗ werbe geſenkt. Dieſe Steuererleichterung iſt da⸗ rauf zurückzuführen, daß Reinheim bereits ſeit etwa 2 Jahren die Pflichtarbeit für Wohlfahrts⸗ erwerbsloſe eingeführt hat. Dadurch wurden Mittel frei, die nun für andere Zwecke benutzt werden konnten. Vergrößerte Bezirksklaſſe in Unterbaden. Wir entnehmen dem folgende Notiz: Vom Führer des Gaues XIV(Baden), Linnenbach-Karlsruhe, wird uns amtlich mitgeteilt: Aus verkehrstechniſchen und finanziellen Gründen muß eine andere Einteilung getroffen werden. Der Führer des DB hat(u.a. Red.) zu folgender Einteilung ſein Einverſtändnis ge⸗ geben: „Hakenkreuzbanner“ Bezirk III(Unterbaden) Gruppe Weſt: Amicitia Viernheim, Ger- mania Friedrichsfeld, SpVgg. Sandhofen, 08 Mannheim, SpVgg. Altrip, VfR. Feudenheim, Viktoria Wallſtadt, Phönix Mannheim, SC. Käfertal, 07 Mannheim. Gruppe Oſt: FG. Kirchheim, 09 Wein- heim, Spxgg. Schwetzingen, Germania Karls- dorf, Spiel⸗Vgg. Eberbach, FG. Rohrbach, FVgg. Eppelheim, O05 Heidelberg, Union Heidel⸗ berg, VfB. Wiesloch. Durch diefe Neueinteilung kommen alſo anſtatt der vorgeſehenen 12 Vereine deren 20 in die zweite Spielklaſſe. Damit iſt eine zu ſtarke Demizierung der bisherigen Liga aus den Kreiſen Unterbaden, Neckar und Elſenz vermieden. Die Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe be⸗ giunen übrigens am 17. September, die der Kreisklaſſe am 24. September. Steuertermin kalender für den Monat September 19383 Am 5.: Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn⸗ und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16. bis 31. Auguſt, ſowie Abgabe der Beſcheiniguug über die Geſamtſumme der im Monat Auguſt einbehaltenen Lohnſteuerbeträge, Ehe⸗ ſtandshilfe und Abgabe zur Arbeits- loſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. : Umſatzſteuervoranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für Monat Auguſt. Schonfriſt bis 17. September. : Einkommen- u. Körperſchaftsſteuer-Vor⸗ auszahlung für das 3. Vierteljahr des Kalenderjahres 1933 in Höhe von ¼ der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. .: Erſtmalige Vorauszahlung auf die Eheſtandshilfe der Veranlagten. Keine Schonfriſt. : Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 1. bis 15. September, ſo⸗ fern der Steuerabzug den Betrag von 200.— Mk. überſteigt. Keine Schon⸗ friſt. : Letzte Friſt für Ablöſung der Kraft⸗ fahrzeugſteuer. Der Antrag muß ſpäteſtens am 1. Oktober beim Finanz⸗ amt eingegangen ſein. Wochenplan der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09 e. B. Vereinshaus„Waldſchenke“.— Täglich Betrieb Dienstag Abend 6 Uhr: Liga, 3. u. 4. M. Mittwoch„ 5: Schülertraining. 6„: Jugendtraining. 8: Kraftſportlertraining. Donnerstag, 6: Liga, 2. und 3. M. Freitag 1: Handballtraining. 75 1 8: Kraftſportlertraining. Veißweine Nolweine 4A Gildweine und alle Sorten Branntweine kaufen Sie billig und gut bei Ludwig Theobald Weinhandlung Hügelſtraße 22 Aunmunnnummuuniunmmhunmmnnmnmnnnmdnmmnnn pump Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mitt⸗ woch, den 30. Auguſt, abends 8¼ Uhr Klub⸗ abend bei Mitglied Riehl(Krone). Sonntag, den 3. September, 12. Programm⸗Wanderung: Heppenheim—Schannenbach—Knoden— Bens⸗ heim. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Friſch auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Turnverein von 1893 e. V. Jeden Mittwoch Abend 6 Uhr Handball⸗Training auf Platz 1 In Anbetracht der bevorſtehenden Ver⸗ bandsſpiele wird es jeden Spieler zur Pflicht gemacht, pünktlich zum Training anzutreten. Wiederholtes Fehlen ſcheidet aus. Zwecks Neuaufſtellung der 2. Mannſchaft, wollen ſich Freunde des Handballſports melden. Der Spielwart. Wegen Renovierung des Freiſchützſaales findet die Turnſtunde heute abend ab 6 Uhr auf dem Waldſportplatz ſtatt. Am 10. September iſt das Gauvolksturnfeſt in Seckenheim, bei dem ſich alle Handballer zu beteiligen haben. Heute Abend iſt letzte Anmeldung und Training auf dem Sportplatz. Die Turnleitung. 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Volksblatt) bel Wiebertolang bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Die einſpaltige Petitzeile koſtet 26 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes 5 rſchriſten bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kenn jeboch eine Gewühr nicht übernommen werden b l 175 Was für Deutſchland Verſailles, iſt für Oeſterreich St. Germain: ein Zwangsdiktat, das die Ententeſtaaten um die Gegner dauernd niederzuhalten. In bei— den Diktatverträgen werden Berufshee— re ſvorgeſchrieben. Deutſchland wurden bekanntlich ganze 100 000 Mann Berufsſol⸗ daten leinſchließlich der Offiziere) geſtattet, Oeſterreich 30 000 Mann, Heſterreich hat aber bisher— aus Erſparnisgründen— nur 22000 Mann unter Waffen gehalten, blieb alſo beträchtlich unter der Heeresſtärke, die man ihm in St. Germain Nun hat die öſterreichiſche Regierung vor einiger Zeit bei den Ententeſtaaten bean— daß man ihr geſtatten ſolle, neben ihrem Berufsheer noch eine Milizarmee auf— dieſen Antrag mit der Notwendigkeit begründet, angeſichts der der⸗ 0 zeitigen innerpolitiſchen Spannung über ein genügend ſtarkes Machtinſtrument verfügen zu können, was das jetzige Berufsheer nicht ſei. Eine Verſtärkung dieſes Berufsheeres auf 30 000 Mann, die an ſich zuläſſig wäre, koſte zuviel Geld. Eine Milizarmee iſt bekanntlich ein 1 auf der allgemeinen Wehrpflicht baſierendes Heer mit kurzer Dienſtzeit. Die ſchweizeriſche Armee beiſpielsweiſe iſt eine Miliz, die nebenbei bemerkt, einen ſehr gu— ſich, daß die franzöſiſche Regierung ſchon im Vor⸗ 5 jahr einmal den Vorſchlag gemacht hatte, die Abrüſtungskonferenz ſolle die Schaffung von Milizheeren für alle Staaten obligatoriſch machen. Der Vorſchlag wurde jedoch, wie alle anderen Vorſchläge auf der Abrüſtungskonferenz, nach einigem Hin und Her zu den Akten gelegt. Ob er wirklich ernſthaft gemeint war, bleibe übri⸗ gen dahingeſtellt. Vermutlich hat die öſterreichiſche Regie⸗ rung an dieſen franzöſiſchen Vorſchlag ange⸗ knüpft, als ſie jetzt in Paris ihren Antrag ſtellte. Sie ſah den Zeitpunkt für einen ſol⸗ chen Antrag offenbar als günſtig an, weil Herr Dollfuß, der öſterreichiſche Bundeskanz⸗ ler, und ſein Kabinett zurzeit lieb' Kind in Paris ſind. Der Grund hierfür iſt die ſcharfe und damit anti⸗ Dieſer Tage hat der öſterreichiſche Heeres⸗ miniſter Vaugoin in einer Rede mitge⸗ teilt, daß die öſterreichiſchen Anträge von der Gegenſeſte angenommen worden ſeien., Noch in dieſer Woche werde eine neue Wehr⸗ ordnung erſcheinen, durch die neben dem Bundesheer ein zweiter Soldaten⸗ ſtand mit kurzer, nämlich halbjähriger f Schon in der ächſten Zeit würden die hen werde, geführt und ausgebildet von den Offizieren und Unteroffizieren des Bundes⸗ heeres. Damit ſei der erſte Schritt zur allge⸗ meinen Wehrpflicht getan. Vaugoin nimmt für ſich ſelbſt das Ver⸗ dienſt in Anſpruch, dieſes Zugeſtändnis bei den Unterzeichnern des Vertrages von St. Germain für Oeſterreich durchgeſetzt zu ha⸗ ben. In der Tat handelt es ſich um eine ſehr weſentliche, grundfätzlich bedeutſame Abän⸗ derung dieſes Vertrages, der die allgemeine 0 Höch in Oeſterreich abgeſchafft und die öchſtſtärke der öſterreichiſchen Streitkräfte auf 30 000 Mann feſtgeſetzt hat. Nur iſt die⸗ le Zahl, wie bereits erwähnt, von Oeſterreich augenblicklich nur in Höhe von 22 000 Mann ausgenutzt worden, ſo daß rein zahlenmäßig 1 die vor eſehenen 8000 Mann den vertrag⸗ ichen Rahmen nicht überſchreiten würden. Auch nach den von der Mehrheit der Abrü⸗ unde enlerenz empfohlenen Grundſätzen ür die Berechnung der Heeresſtärke, die von er durchſchnittlichen Tagesſtärke ausgehen zugeſtanden! 100 1 Einberufungen ſtattfinden. In ſedem halben Jahr würden 8000 bis 10 000 Miliz⸗Soldaten einberufen werden, ſo daß neben dem Bundesheer, das bekanntlich wie in Deutſchland ein Berufs⸗ heer iſt, bald ein zweiter Wehrkörper beſte⸗ 1 1 1 1 01. 1 * Mittwoch, den SFr 30. Auguſt 1933 50. Jahrgang Das endgültige Programm— Mehrere Anſprachen des Führers— Gewaltige Kundgebungen— Nundfunkübertragungen Nürnberg, 30. Auguſt. Schon ſeit Wochen ſteht die alte Reichs— ſtadt Nürnberg im Zeichen des Reichs- parteitag es der NS D A P. Ueberal! wird mit Eifer und Umſicht gearbeitet, un die Tagung ſo vorzubereiten, daß alles ainnt der Abmarſch der SA(einſchließlich Stahlhelm) und SS aus ihren Quartieren. klappt. Das Programm des Parteitags liegt nunmehr endgültig feſt. Von Mittwoch, den 30. Auguſt, bis zum Sonntag, den 3. Sepklember wird Nürn- berg die Stätte einer gewaltigen Anzahl von Kundgebungen, Tagungen und ſon⸗ ſtigen Veranſtaltungen ſein, aus denen im folgenden nur die wichkigſten hervor- gehoben werden können. Am Mittwochabend werden von 8 bis 8.30 Uhr alle Kirchenglocken Nürn⸗ bergs den Parteitag einläuten. Anſchließend folgt ein Empfang des Führers und der Spitzen der Partei und des Staates durch die Stadtverwaltung im Rathaus.— Am Donnerstag nachmittag um 5 Uhr beginnen die Sondertagungen der einzelnen nationalſozialiſtiſchen Organiſationen.— Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtehen der große Parteikongreß in der Feſthalle am Freitag um 10 Uhr und die Kultur— tagung im Kulturvereinshaus. Der große Parteikongreß wird durch den Stellvertre— ter des Führers, Rudolf Heß, eröffnet. Gauleiter Streicher hält eine Begrü⸗ ßungsanſprache, der die Verleſung der Proklamation des Führers durch Adolf Wagner erfolgt. Auf der Kullurtagung wird um 17 Uhr der Führer, Reichs- kanzler Adolf Hikler, prechen. Am Abend findet im Opernhaus eine Feſt— aufführung der„Meiſterſinger“ ſtatt. Der Samstag iſt ausgefüllt durch den um 10 Uhr erfolgenden Amtswalterap⸗ pell und die Kundgebung der Hitler⸗ jugend im Stadion um 14 Uhr. Auf beiden Kundgebungen ſpricht der Führer. Am Abend ſchließt ſich dann das große Bolksfeſt auf dem Feſtgelände an mit Rieſenfeuerwerk und Groß⸗Konzert. Bereits um 4.30 Uhr am Sonntag morgen be— Nene und die ausgebildeten Reſerven nicht berück⸗ ſichtigen, würde keine Ueberſchreitung der Höchſtzahl vorliegen. Die Verbindung zwi⸗ ſchen Berufsheer und Miliz, die die Berufs⸗ ſoldaten zu Inſtrukteuren des Volksheeres macht, iſt bisher von Frankreich immer als eine beſonders bedenkliche Kombination der Vorzüge beider Heerverfaſſungen für die beſiegten Länder abgelehnt worden. So bil⸗ den die Ankündigungen des öſterreichiſchen Heeresminiſters auch über den Einzelfall des Donaulandes hinaus einen intereſſanten Beitrag zur Entwicklung des Abrüſtungs— problems. Für uns in Deutſchland aber iſt be⸗ ſonders wichtig die Tatſache, daß durch das Zugeſtändnis an Oeſterreich zum erſten Mal einer der ſogenannten„Friedens“ ⸗Verträge in einem ſehr wichtigen Punkt abgeändert worden iſt: an die Stelle des reinen Berufs⸗ heeres tritt in Oeſterreich eine Kombination von Berufsheer und Milizheer. Daß man dieſe Konzeſſion einem Staat gemacht hat, der ſich zurzeit der beſonderen Gunſt Frank⸗ reichs erfreut, ändert nichts an ihrer grund⸗ ſätzlichen Bedeutung. Nicht nur der Vertrag von St. Germain iſt dadurch erſchüttert, ſondern auch das Diktat von Verſail⸗ les! Die deutſche Politik wird die weitere Entwicklung daher mit der größten Aufmerk- ſamkeit verfolgen müſſen. 1 1 Um 8 Uhr erſcheint der Führer, der nach dem JFahnenaufmarſch ur 6 rung am Mahnmal ſprechen wird. und der Gefalleneneh— Um 12 * Uhr beginnt dann der große Vorbeimarſch. Um 18 Uhr ſpricht der Führer nochmals auf dem großen Parteikongreß in der Feſthalle, der den Abſchluß des Reichs- partkeikages bildet. In dieſem Rahmen wird ſich der Partei— tag abſpielen, der zweifellos die größte aus dem ganzen Reich beſuchte politiſche Kundge⸗ bung werden wird, die Deutſchland je geſe⸗ hen. Der Eiſenbahnverkehr von und nach Nürnberg iſt während des Parteitages völlig normal. Vor- und Nachzüge kön— nen wegen der zahlreichen Sonderzüge nicht gefahren werden. Die Bahnhofsausgänge ſind nicht geſperrt. Ebenſowenig findet dort eine Kontrolle der Zureiſenden ſtatt. Der Zuzug nach Nürnberg über die Landſtraßen iſt ebenfalls unbehindert. Der Zugang nach Nürnberg ſteht jedermann offen. Ausge— nommen ſind aus Gründen der Disziplin le— diglich Su- und SS-Männer in Uniform, ſoweit ſie nicht zu den offiziellen abkomman— dierten Abteilungen gehören. Was der Rundfunk überträgt Mittwoch, 30. Auguſt: 20.20 bis 21,00 Uhr Glockengeläut, Empfang des Führers im Nürnberger Rathaus. 21.00 bis 22.00 Uhr Standkonzerte. Donnerstag, 31. Auguſt: 20.00 bis 21.00 Uhr Standkonzerte. Freitag, 1. September 16.00 bis 16.30 Uhr Bericht vom Hauptbahnhof Nürnberg über die Ankunft der Züge der politiſchen Organiſationen. 17.00 Uhr Rede des Führers auf der Kulturtagung. 19.00 Uhr Funkbericht von der Eröffnung des großen Parteikongreſſes mit Uebertra— gung der Proklamation des Führers. An⸗ ſchließend Bericht vom Beſuch des Führers im Waldlager der Hitlerjugend. Sams— tag, 2. September 14.50 Uhr Bericht vom Einmarſch der Hitlerjugend und der Jugend— kundgebung im Nürnberger Stadion, Rede des Führers und des Reichsiugendfüh— 1 ö 1 1 f 1 1 ö g rers. 20.00 Amtswalterappell. 20.20 bis 21.30 Uhr Volksfeſt in Nürnberg. Szenen vom Leben und Treiben auf dem Feſtgelän— de. Sonntag, 3. September, 11.00 bis 16.35 Uhr Militärmuſik, Arbeiter- und Marſchlieder der SA, Berichte vom Auf— marſch und Vorbeimarſch der SA vor dem Führer. 18.00 Uhr Rede des Führers vor dem großen Parteikongreß. Impoſante Zahlen Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht intereſſante Zahlen vom Reichsparteitag der NSDAP. in Nürnberg. 143 SA⸗- und SS⸗ Männer haben innerhalb kürzeſter Zeit eine richtige Zeltſtadt auf die Beine ge⸗ ſtellt und neben dieſer Arbeit mehrere Kilo— meter Straße gebaut. Das große Heer der Hitlerjungen wird mit muſterhafter Orga⸗ niſation empfangen und verpflegt: 12 ha Fläche überzogen ſich in zehn Ta⸗ gen mit einer Stadt von 100 Jelten, weil über 48 000 qm Tuch wurden über den grünen Raſen geſpannt, Jelte, von denen einige eine Länge bis zu 66 Me⸗ ker aufweiſen und 750 bis 1125 Mann aufnehmen können. Für den Abtrans⸗ port des Makerials wurden 70 Laſt- waggons benötigt. Es iſt für alles geſorgt, vor allem die Waſch⸗ einrichtungen ſind muſtergültig, 750 Meter Waſchrinnen, die kreisförmig die Zelt⸗ ſtadt umlagern, dienen zur Morgen⸗ und Abendwäſche. 20 Waſſerleitungen führen da Waſſer herbei. Sehr gut ausgebaut ſind weiter die Beleuchtungs- und Tele⸗ pähonanlagen. 30 km Draht wurden in dieſen Lagern gelegt; für die Verpflegung ſorgen acht Rieſenkeſſel jeder von ihnen faßt 5000 Liter. Aus ihnen ſtrömt das fertige Eſſen in Geſchirre, die eine Verteilung an alle Jungens innerhalb einer Stunde er— möglichen. Zwei Woggons Käſe, zwei Wag⸗ on Marmelade, 3000 Kilo Erbſenmehl, 6000 Kilo Reis, 100 Zentner Rindfleiſch, 130 000 Würſtchen uſw. ſind im Anrollen. Unvorſtellbar iſt die Arbeit und einzigartig die Leiſtung auf dem Gebiete der Organiſa— tion. Die Brüder Tahnſen vor Gericht Ein Nieſenprozez— Vernehmung der Angeklagten ſoll 14 Tage dauern Bremen, 30. Auguſt. Am Dienstag begann vor der Strafkammer der Prozeß gegen die Brüder Lahuſen. Schon lange vor Sitzungsbeginn drängte ſich vor dem Herichtsgebäude eine große Men⸗ ſchenmenge und harrte auf Einlaß. Nur die Prozeßbeteiligten und die Preſſe können mit Ausweis das Hauptportal paſſieren. Es wird bekannt, daß die Vernehmung der Angeklagten allein vorausſichtlich 14 Tage in Anſpruch nehmen wird. Die Verhandlung begann kurz nach 8 Uhr. Einer der Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Luetgebrune, war nicht erſchienen. Die Verteidigung beantragte zunächſt, die Schutz⸗ haft der Angeklagten in Unterſuchungs⸗ haft umzuwandeln. Sie lehnte ſodann die Treuverkehr⸗Sachverſtändigen ab, da ſie in dem Gutachten nur Material gegen die Brü⸗ der Lahuſen zuſammengetragen hätten. Aus dem Munde des Verteidigers Dr. Löning(Bremen) hörte man, daß die An⸗ Hageſchrift über 500 Seiten. die Alten⸗ bände des Gerichts über 10 000 Seiten umfaſſen. Dem Treuverkehr ſei es nach einer eidesſtatt— lichen Verſicherung nur darauf angekommen, ihre Arbeiten in die Länge zu ziehen, bis ſie ſchließlich im ganzen über 500 000 Mark Verdienſt habe. Außerdem ſeß ſie eine ſtark an eine Großgläubigeein(Deutſche Bank) gebun⸗ dene Geſellſchaft. Der ältere der beiden Brüder und ehe— malige Generaldirektor G. Karl Lahuſen erklärt, er kenne die Herren der Treuverkehr nicht, er kenne aber die engen Verbindungen zwiſchen der Deutſchen Bank und der Treu⸗ handgeſellſchaft und ſei der Ueberzeugung, daß ein objektives Gutachten ſelbſt bei gutem Wil⸗ len von den Herren der Treuverkehr völlig unmöglich ſei.— In faſt dreiſtündigen Aus⸗ führungen zerpflückte Staatsanwalt Dr. Wrede die Angriffe der Verteidigung gegen die Treuverkehrſachve! igen. Die Angabe der Verteidigung, die Treuverkehr habe bei der Sache 500 000 Mark verdient, ſei irre- Geiſt von unſerem Geiſt. In dieſer feier⸗ führend. Die Sachverſtändigen hätten aller⸗ dings nichts Gutes finden können. Nur ein Zufall habe Licht in die Angelegenheit Lahu⸗ ſen gebracht, denn bei ſeinem Ausſcheiden habe G. Karl Lahuſen ſeine Briefe vernichtet. Kurz vor dem Konkurs der Geſellſchaft in Holland gelang es einem Sachverſtändigen der Treu⸗ verkehr jedoch, dort wichtige Briefe aufzufin⸗ den und zu fotografieren, durch die die Ge⸗ heimkonten aufgedeckt wurden, von denen nur die beiden Angeklagten etwas wußten. Es ſei nicht nur mit Spionen und Spit⸗ zeln, ſondern auch mit Detektiven gegen die Treuverkehr gearbeitet worden. Ein Berliner Detektiv hatte beiſpielsweiſe den Auftrag, Material gegen die Treuverkehr zu ſammeln. Beſtimmtes Material ſollte ſogar durch Diebſtahl aus dem Geheim⸗ archiv einer Berliner Bank beſchafft wer⸗ den. Der Staatsanwalt erklärt weiter, er halte den Antrag der Verteidigung auf Ableh— nung der drei Treuhandſachverſtändigen für nicht begründet. Nach zwei Jahren ſei für die Staatsanwaltſchaft endlich die Gelegen— heit gekommen, den Mund aufzutun, um zu den Unwahrheiten, Verdrehungen, Vorwürfen und Beleidigungen Stellung zu nehmen. Die öffentliche Meinung ſei getrübt, getäuſcht und irregeführt worden. Es ſei gewiſſermaßen eine Maſſenpſychoſe im Deutſchen Reich eingetreten. Die Pſychoſe ſei ſo weit gegangen, daß die Entſchuldigungen der Angeklagten, lediglich Kapitalflucht getrieben zu haben, bis heute ohne eine Bemerkung hingenommen worden ſeien, obwohl über den kleinſten Deviſenſchie⸗ ber geſchrieben werde. Die Staatsanwaltſchaft warte bis zur Stunde vergebens auf das Material, das angeblich die Verteidigung ſeit langem haben will, und durch das„lawinenartig die Beſchuldigungen hinweggefegt“ wür⸗ den. Wenn dieſes Material im Beſitze der Ver— teidigung ſei, ſo ſei es nach Auffaſſung der Staatsanwaltſchaft eine unverantwortliche Pflichtverletzung, wenn die Verteidigung dem Gericht das Material nicht zur Verfügung ſtelle und zulaſſe, daß die Angeklagten nach langer Haft noch auf der Anklagebank ſitzen. — Der Vorſitzende verlieſt dann ein in⸗ zwiſchen von dem Berliner Rechtsanwalt und Mitverteidiger Dr. Luetgebrune einge⸗ troffenes Telegramm, in dem es heißt, daß dieſer aus ſachlichen und perſönlichen Grün⸗ den, insbeſondere aus Geſundheitsrückſichten, am Erſcheinen verhindert ſei. Der Vorſitzende weiſt darauf hin, daß es nach dem Wortlaut des Telegramms noch unklar ſei, ob Dr. Luet⸗ gebrune ſein Mandat niedergelegt habe. Der Beſchluß des Gerichtes über den Antrag der Verteidigung betreffend die Ablehnung der Treuverkehr⸗Sachverſtändigen, wird erſt am Mittwoch bekanntgemacht werden.— Am Mittwoch wird die Verhandlung fortgeſetzt. Heſterreich Kerker für Nalionalſozialiſten. Wien, 30. Auguſt. Das Bundeskanzleramt hat das Verbot des„Völkiſchen Beobachters“, Ver⸗ liner Ausgabe, in Oeſterreich um drei Mona⸗ te, bis 27. November, verlängert. In dem Prozeß wegen des Handgranaken⸗ wurfes bei Krems wurde gegen die zwei an⸗ geklagten Nakionalſozialiſten, die Brüder Herbert und Heinrich Moſel das Urkeil ge— fällt. Herbert Moſel wurde zu 12 Jahren und Heinrich Moſel zu 6 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Die Polizeidirektion hat dem früheren Landesleiter der NSDAP. in Oberöſterreich, Alfred Prokſch, dem früheren Gauleiter der NSDAP. in Oberöſterreich, Andreas Volek, und dem ehemaligen nationalſozialiſtiſchen Propagandaleiter Oberöſterreichs, Siegfried Tremel, die Landesbürgerſchaft im Lande Oberöſterreich wegen„offenbarer öſterrei— chiſch⸗feindlicher Umtriebe im Auslande“ ab- geſprochen. 5 Ausklang der Oſtlandtreuefahrt Große Kundgebung im Königsberger Schloßhof. Königsberg, 30. Auguſt. Die Oſtlandtreuefahrt wurde mit einer großen Kundgebung abgeſchloſſen. Nach kur⸗ zen Ausführungen des Staatsſekretärs Funk ſprach Oberpräſident Koch namens der Provinz Oſtpreußen den Dank für die Oſtlandtreuefahrt aus. Keiner, weder im Reich noch in Oſtpreußen werde jemals den Verſailler Vertrag und den Korridor aner— kennen. Wir ſind bereit, friedlich um unſere Arbeit und um unſer Brot zu kämpfen. Mit dem gleichen Fanatismus und mit der Lei⸗ denſchaft werden wir aber, wenn man die oſtpreußiſche Grenze Deutſchlands antaſten ſollte, den letzten Tropfen unſeres Herzblutes den letzten Quadratzentimeter unſerer Hei⸗ mat verteidigen. Reichsminister Dr. Göbbels machte dann Ausführungen über die politi⸗ ſche Entwicklung und fuhr dann fort: Oſt⸗ preußen iſt für uns nicht eine aufgegebene Inſel jenſeits der Grenzen. een e iſt Raum von unſerem Raum, ſein Volk iſt Nalk von unſerem Volf und ſein Geiſt iſt lichen Nachtſtunde, umgeben von ehrwür⸗ digen, ſteingewordenen Denkmälern preußi⸗ ſcher Größe und preußiſcher Vergangenheit wollen wir es vor der Welt bekunden: Dieſes Volk, einig in ſeinen Stämmen, Klaſſen und Berufen, bekennt ſich zu ſeiner Zukunft. Dieſes Volk will einen Frieden der Ehre und will einen Frieden, der ihm das Leben läßt. Dieſes Volk wird niemals von⸗ einander laſſen! 50 grüßen wir den Jeld⸗ marſchall des großen Krieges und den Prä⸗ ſidenten des Reiches. So wenden wir unſere Gedanken und Blicke zu ſeinem Kanzler, zum Jührer der Nakion und zum Jahnen⸗ träger des Volkes. In ihnen beiden ſehen wir das Anterpfand deutſcher Zukunft, deut⸗ ſcher Größe und deutſcher iederauferſte⸗ hung. Königsberg ehrt Dr. Göbbels. Reichsminiſter Dr. Göbbels hat ſich ins Goldene Buch der Stadt Königsberg einge— tragen. Am Dienstag hat ſich Dr. Göbbels nach Danzig begeben. Schutz der nationalen Symbole Eine Anordnung des ſtellverkretenden Führers. München, 30. Auguſt. Rudolf Heß, der Stellvertreter des Füh⸗ rers, erläßt folgende Anordnung: Die Er⸗ laubnis zum Vertrieb von Gegenſtänden, die mit Symbolen der Bewegung, bzw. ſo— gar mit dem Bild des Führers verſehen ſind, wird heute von allen möglichen Dienſt⸗ ſtellen erbeten. Ich weiſe daher erneut darauf hin, daß: 1. Nach wie vor es allen Dienſtſtellen und Dienſtſtellenleitern der Be— wegung verboten iſt, im Rahmen der Bewegung Handelsgeſchäfte zu trei⸗— ben; 2. daß die Verwendung des Hoheitszei⸗ chens der NSDAP. ſowie von Namen und Symbolen der Bewegung zu Zwecken der Geſchäftsreklame verboten iſt; 3. daß auf Grund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Symbolen wiederholt die Herſtellung von Gegenſtänden verboten wurde, bei denen die nationalen Symbole zur Förderung vonGeſchäftsintereſſen herhal— ten ſollten. Im übrigen iſt einzig und allein der Reichsgeſchäftsführer der NSDAP., Pg. Reichsleiter Bouhler berechtigt, Genehmi⸗ gungen zum Vertrieb von Gegenſtänden, die mit dem Bild des Führers bzw. mit Symbo⸗ len der Bewegung verſetzen ſind, zu ertei— lei. Von anderen Dienſtſtellen erteilte Ge⸗ nehmigungen ſind ungültig. Der Deutſchlandſiug Luftfahrtminiſter Göring an die Flieger. Berlin, 30. Auguſt. Auf der Abſchlußfeier des Deutſchland— fluges betonte der Präſident des Deutſchen Luftſportverbandes, daß der Deutſchlandflug 1933 mit vollſtem Erfolg zu Ende ge⸗ gangen ſei. Der Präſident ſchloß ſeine An⸗ ſprachen mit dem Wunſche, daß auf dem nächſten Flugwettbewerb weit beſſere Maſchinen werden im Wettſtreit ſtehen können, da gerade bei dem Flug 1933 tei weiſe ganz alte Typen gebraucht worden ſei— en. Dieſe Gewähr biete vor allen Dingen der Führer der Luftfahrt, Reichsminiſter Göring und der Volkskanzler Adolf Hitler. Reichs⸗ miniſter Göring hielt eine oft von ſtürmi⸗ ſchem Beifall unterbrochene Anſprache. Vor Monaten, ſo ſagte er, habe er es ſich als höchſtes Ziel geſetzt, die deutſche Luftfahrt wieder aufzubauen. Der deutſche Flugſport werde ein wichtiger Beſtandteil ſein im Rin⸗ gen um die Anerkennung, daß all das Ver⸗ gangene nicht vergeſſen werde. Der Deutſch⸗ landflug 1933 ſei nicht mit früheren Wettbe⸗ Dr. Schacht über werven zu vergleichen. Nicht die Einzellei⸗ ſtung ſollte im Vordergrunde ſtehen, Die Leiſtung einer Geſamtheit ſtehe turmhoch über der Leiſtung eines Einzelnen, da dieſe meiſtens von Zufällen und von Glück ab⸗ hänge. Er werde dafür ſorgen, daß nur noch erſtklaſſiges Material den Fliegern an die Hand gegeben werde. Wer ſein Leben ein⸗ ſetze, für den ſei auch das beſte Material ge⸗ rade noch gut genug. Aufrichtiger Dank ge⸗ bühre denen, die nie locker gelaſſen hätten, die deutſche Luftfahrt wieder hochzubringen, und er habe, als er vom Führer den Auftrag als Luftfahrtminiſter erhielt, es für ſeine Pflicht gehalten, dieſe alten Kämpfer in ver⸗ antwortungsvolle Poſten zu berufen Miniſter Göring ſagte abſchließend, er ha⸗ be die deulſche Luftfahrt nicht um ihrer ſelbſt willen unterſtützt, e um des deutlſchen Volkes und Vaterlandes willen, und es ſei e daß dabei jeder ſeine ganze Kraft nſetze. Die„stadt des Krieges“ Die franzöſiſchen Grenzbefeſtigungen. Paris, 30. Auguſt. Anläßlich der Inſpektionsreiſe, die der franzöſiſche Miniſterpräſident Daladier in den letzten Tagen nach Oſtfrankreich un⸗ ternommen hat, veröffentlicht„Petit Pari⸗ ſien“ einen begeiſterten Artikel, der in über⸗ ſchwänglichen Worten der Bewunderung über die befeſtigte Grenzzone, die als die„Kriegsſtadt“ bezeichnet wird, Ausdruck verleiht. Es heißt in dieſem Arti⸗ kel, man müſſe ſich eine Front von mehr als 100 km vorſtellen, die 12 km von der Grenze entfernt laufe. Sie ſei eine ununterbrochene Reihe von einzelnen Befeſtigungswerken, nur durch verſchiedenartige Hügelung des Geländes zu bemerken. Man könne von einer phankaſtiſchen unter⸗ irdiſchen Stadt ſprechen, von einer Jeſtung unter der Erde, die enen die fürchterlichſten Kampfmiktel Widerſtand leiſten könne. Ein ungeheurer Skahlpanzer ſei tief in die Erde verſenkt und laſſe nur hie und da Schieß ſcharten hervortreten, die mit Geſchützen aller Kaliber verſehen ſeien. Jede dieſer Panzerturmkuppeln wiege mindeſtens 30 000 kg. Die unterirdiſche Stadt, die moderne 2 Skadt des Krieges“, liege 100 m unter der Oberfläche. Sie verfüge über eine Eiſen⸗ bahn mit verhältnismäßig bequemen Wa⸗ gen, die die unterirdiſche Stadt mit D. Zug⸗ Geſchwindigkeit durchliefen. Unter der Erde ſei alles vorgeſehen, damel ganze Heere lange Monate dort leben könn⸗ ten. Im Gelände gäbe es künſtliche Abgrün⸗ de, damit angreifende Tankwagen ſich dort verfingen. Es ſei Vorſorge getroffen, das Gelände in wenigen Stunden überſchwem⸗ men zu können. i — Deutſche Tagesschau Ein neues Scheck⸗Geſetz. Die Reichsregierung hat ein Scheck-Ge⸗ ſetz beſchloſſen. Es handelt ſich dabei um die Durchführung der internationalen Abkommen zur Vereinheitlichung des Scheck-Rechtes, alſo im wesentlichen um eine Anpaſſung der deut⸗ ſchen Scheck-Beſtimmungen an die internatio⸗ nalen Vereinbarungen. Das Abkommen regelt in zahlreichen Abſchnitten die Ausſtellung und Form des Schecks, die Uebertragung, die Scheck- Bürgſchaft, die Vorlegung und Zah⸗ lung, die Frage der gekreuzten Schecks und Verrechnungsſchecks, den Rückgriff mangels Zahlung, die Ausfertigung mehrerer Stücke eines Schecks, die Verjährung uſw. Miniſterpräſident Görings Dank an die Saar⸗ deutſchen. Miniſterpräſident Göring hat als Führer Preußens dem Landesführer der NSDAP. die Finanzpolitil „Internationale Verbindungen werden von uns nicht geſucht!“ Berlin, 30. Auguſt. Berliner Blätter veröffentlichen eine Unter⸗ redung des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht mit dem„Allgemeen Handelsblad“ in Amſterdam. Auf die Frage, ob Dr. Schacht nicht der Auffaſſung ſei, daß der Antiſemi⸗ tis mus des dritten Reiches der Finanz⸗ politik Schwierigkeiten bereitete, antwortete Dr. Schacht: „Internationale Verbindungen werden vorläufig von uns nicht geſucht. In früheren Jahren haben wir auf dieſem Ge⸗ biete viel zu viel unternommen. Deutſchland rechnet in keiner Hinſicht auf internationale Finanzhilfe der früheren Art. Die ehedem geübte Geſchäftspraxis Deutſchlands, für den enormen Zinsſatz von 8 Prozent Geld zu leihen, während in allen übrigen Ländern nur ein Zinsſatz von 4 Prozent üblich war, beweiſt, daß dieſe internationale Finanz⸗ Hilfe“ nicht auf einer geſunden Baſis beruhte.“ Die Arbeitsbeſchaffungsaktion der Reichsregierung diene dem Ziel, das Wirt⸗ ſchaftsleben aus ſeiner Erſtarrung zu befreien und die Vorausſekungen für einen Konjunktur⸗ wechſel zu ſchaffen. Die Tatſache, daß der Großgrundbeſitz freiwillig Land für Sied⸗ lungszwecke zur Verfügung ſtellt, und über⸗ haupt die neuen Auffaſſungen bei den verant⸗ wortlichen Wirtſchaftsführern ſind ſymptoma⸗ tiſch für den Geiſt in der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft, den Geiſt des Nationalſozialismus, der Gemeinnutz über Eigennutz ſtellt. Zu der Valutafrage äußerte ſich Dr. Schacht: Deutſchland hat nicht nötig, die Goldparität aufzugeben. Die Valutadum⸗ pingpolitit der Engländer und Amerikaner kann über kurz oder lang die Anſpannung der Löhne und Preiſe nicht verhindern. England und Amerika müſſen die augenblick⸗ lichen wirtſchaftlichen Vorteile ſpäter durch Lohnkämpfe kompenſieren. Wir ſetzen alles daran, durch Sparſamkeit und Vereinfachung des Lebensstandards über die Kriſe hinweg⸗ zukommen. Falls im Auslande Stimmen laut werden, die die Verwendung der rückſtändigen Schulden, die wir im Augenblick nicht zu transferieren vermögen, zu neuen Kapital⸗ inveſtitionen im Reiche empfehlen, muß hierzu mit allem Nachdruck erwidert werden, daß hiervon abſolut keine Rede ſein kann. Staalsregierung und des preu niſten feſtgenommen.— 0 5 8 5 0 1 des Saargebietes, Staatsrat allen Saardeutſchen für zum Ausdrud gebrachte B abe und Treue zum gemeinſamen 5 aterland auch im Namen der preußiſchen iſchen Volfes ſeinen Dank telegrafiſch W 1 Auslands⸗Nundſchau Deutſchenausweſſungen aus der Tſchechoſlo⸗ wakei. Das Oberſte Gericht in Prag hat die Ausweiſung von zehn in Aſch anſäſſigen deutſchen Staatsangeh örigen ver⸗ fügt, die ſeinerzeit vom Pilſener Kreisgericht wegen Teilnahme an einer nationalſozialiſti⸗ ſchen Verſammlung in dem bayeriſchen Grenz ort Wildenau verurteilt worden waren. Unter den Ausgewieſenen befinden ſich Haus- und Fabrikbeſitzer ſowie Gewerbetreibende, deren Arbeiter durch plötzliche Stillegung der Be⸗ triebe arbeitslos würden. Anterwerfung der letzten Aufſtändiſchen im Atlasgebiet. Die amtliche franzöſiſche Nachrichtenagentur Hapas berichtet aus Rabat, daß die letzten Aufſtändiſchen im Djebel⸗Badu⸗Gebiet, die umzingelt worden waren, ſich bedingungslos ergeben haben. 15prozentige Einſchränkung der Weizenerzeu⸗ gung in USA. Der amerikaniſche Landwirtſchaftsminiſter Henry Wallace hat formell mitgeteilt, daß an die Farmer, die ſich an dem Regierungsplan zur Einſchränkung der Weizenerzeugung betei⸗ ligen, die Aufforderung ergehen wird, ihre Anbaufläche bei der Ausſaat um 15 Prozent zu verringern. Politiſches Allerlei Berlin. Die Deputation für die ſtädtiſche Feuerſozietät hat beſchloſſen, für die nächſten vier Jahre mindeſtens 100 000 Mark pro Jahr für Arbeitsbeſchaffung zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Dortmund. Der Reichsfinanzminiſter hat der Bereitſtellung von 6 Millionen Rm. für den Beginn der Verbreiterung des Dort— mund— Ems⸗ Kanals zugeſtimmt. Warſchau. Die politiſche Polizei in Lem⸗ berg hat die techniſche Organiſation der ukrai⸗ niſchen Kommuniſten aufgelöſt und 20 Perſonen feſtgenommen. Die große Ueberſchwemmung Nanking, 30. Aug. Angeheure Waſſermaſſen fluten bedrohlich durch chineſiſches Land. Der Gouverneur von Chantoung, der im Ilugzeug die Ueber ſchwemmungsgebiete überflog, um ſich einen Ueberblick über die große Not der Bevölke⸗ rung machen zu können, beſtätigt, daß rund 800 Dörfer unter Waſſer ſtehen und drei Millionen Menſchen nur durch die Flucht gegen Oſten ihr Leben retten können. Letzte Nachrichten Berufung verworfen. Leipzig, 30. Aug. Das Reichsgericht ver⸗ warf die Reviſion des früheren marriſtiſchen Reichstagsabgeordneten Dr. Jules Leber, der als Anſtifter der Ermordung des SA Mannes Brüggmann vom Lübecker Schwur⸗ gericht zu einem Jahr acht Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden war. „Graf Zeppelin“ wieder daheim. Friedrichshafen, 30. Aug. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“ iſt, von der Südamerika⸗ fahrt zurückkehrend, am Dienstag glatt um 14.40 Uhr gelandet. Vom Zuge erfaßt. Kaktowitz, 30. Aug. Ein mit acht Frauen heſetztes Fuhrwerk wurde auf einem Bahn⸗ übergang in der Nähe der Station Dembiec an der neuerbauten Eiſenbahnlinie Ober ſchleſien—Gdingen von einer Lokomotive er⸗ faßt. Drei Frauen wurden auf der Stelle ge⸗ tötet, drei ſchwer und zwei leicht verletzt. Gegen die Staatsfeinde Verhaftungen und Verurteilungen. Berlin, 30. Auguſt. In Wuppertal wurden wegen Fortfüh⸗ rung parteipolitiſcher Tätigkeit 40 Kommu⸗ g In Danzig wurde eine kommuniſtiſche Hetzzentrale ausgehoben. — Das Berliner Schwurgericht verkündete in dem Prozeß gegen drei Rei chsbanner⸗ leute folgendes Urteil: Der Angeklagte Ur⸗ ban wird wegen gemeinſchaftlichen verſuchten Totſchlages in drei Fällen zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, die Angellag⸗ ten Trofahn und Becker wegen des glei⸗ chen Deliktes zu je drei Jahren Zuchthaus. Allen drei Angeklagten werden auf 10 Jahre die bürgerlichen elt es i abgeſprochen. Bei dem Prozeß handelt es ſich um einen Zuſam⸗ menſtoß, der ſich am 25. Februar in Fallen. ſee bei Spandau zutrug und bei dem drei SA⸗Männer von den Angeklagten durch Schüſſe ſchwer verletzt wurden. Vom deutſchen Handwerk Selbſthilfe⸗Organiſation.— Deulſcher Gruß. Berlin, 30. Auguſt. Die RSH Achd gibt bekannt, daß nach der erfolgten Umorganiſation des Kampfbundes des gewerblichen Mittelſtandes die Selbſt⸗ hilfeorganiſation des Geſamtver⸗ ndes deutſcher Handwerker, Kaufleute und N(GG.) geſchaffen wor⸗ en iſt. Die We aniſation hat die Auf⸗ gabe, Mitgliedern der NS. H Acho und des 656, die unverſchuldet in Not geraten ſind, Darlehen 55 gewähren, um ihnen die Weiter. führung ihres Bekriebes zu ermöglichen. Der Selbſthilfefonds wird aus Mitgliedsbeikrä⸗ gen 9 40 5 Es werden pro Mitglied mo- naklich 10 Pfennige für dieſen Zweck abge- ſonderk. Der deutſche Gruß iſt jetzt auch im Handwerk eingeführt worden. Es wird darauf hingewieſen, daß der Gruß nicht nur im Verkehr mit den vom Handwerk unter⸗ für ale Geſchäftsſtellen gelte, ſondern auch ür alle handwerklichen Betriebe. Die Einführung des handwerklichen Gele im Berufsſtand ſei geeignet, das Gefühl der Juſammengehörigkeit aller in Handwerksbetrieben Beſchäftigten zu pflegen. Dazu diene die allgemeine Verbreitung des Grußes der Stärkung der Verbundenheit aller Teile des Volkes. Gegen die Schwarzarbeit Der Reichsarbeitsminiſter weiſt in einem Schreiben an die Landesre— gierungen darauf hin, daß die Reichs⸗ zuſchüſſe für die Inſtandſetzung von Wohn⸗ gebäuden und landwirtſchaftlichen Wirt⸗ ſchaftsgebäuden nur dann eine ſtarke Aus— wirkung für das Baugewerbe erzielen könn— ten, wenn dabei jegliche Schwarzarbeit aus⸗ geſchaltet würde. Er habe daher die Berückſichtigung von Regiearbeiten ausge⸗ ſchloſſen. Dem Ziele der Maßnahme würde es widerſprechen, wenn ein Grundſtücks— eigentümer oder ſeine Angehörigen für die Dauer des Umbaues oder der Inſtandſet⸗ zung von dem Handwerker als Hilfsarbeiter zugrunde eingeſteut wurden, Hierdurch würde die Be⸗ ſchüfkigungsmöglichkel arbeitsloſer Bau⸗ arbeiter verringert, und ein ſolches Vorge⸗ hen wäre eine Umgehung der Beſtimmun⸗ gen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit. Für die Berechnung der Höhe des Zuſchuſ⸗ ſes könnten die dem Grundſtückseigentümer tatſächlich entſtandenen Koſten in Betracht kommen, die durch Rechnungen des Hand⸗ werkers nachgewieſen werden müßten. Die Berückſichtigun einer Koſtenerſparnis, die der Grundftückse genkümer durch eigene Mitarbeit oder Mitarbeit ſeines Perſonals erzielt, würde dem mit der hergabe von e verfolgten Zweck widerſpre⸗ Der Hunger in Nußland Todesopfer im Kaukaſus. London, 30. Aug. In einer Zuſchrift an den„Mancheſter Guardian“ ſchildert ein ruſſiſcher Staats⸗ bürger die furchtbare Hungersnot im Nordkaukaſus. Ganze Dörfer, be⸗ richtet er, ſind ausgeſtorben, in ande⸗ ren iſt die Hälfte der Bevölkerung gegangen. Das Ausſehen der Ueberlebenden, die ſich von Gras, Wurzeln, verbrannten Knochen und Pferdeleichen näh⸗ ren, iſt entſetzlich. Am ärgſten geht es den ſelbſtändigen Bauern, die ihrem Schickſal überlaſſen blei⸗ ben. Das Brok, das in den Skädten in Ra⸗ lionen verkeilt wird, iſt kaum genießbar. Auch hier ſtolpert man in den Straßen über Todesopfer der Hungersnot. Infolge des Mangels an Vieh und der Erſchöpfung der Bevölkerung konnten große Gebiete nicht be⸗ baut werden, ſo daß im Winker eine neue Hungersnot bevorſteht. Todesurteile mehren ſith Die Sowjetregierung hat die Maßnahmen gegen die„Getreideſaboteure“ weiter ver— ſchärft und gleichzeitig eine Beſchleuni⸗ gung der Ausführung der Todesur⸗ teile vorgenommen. Bisher mußten die von den Provinzgerichten verhängten Todes⸗ urteile zunächſt telegraphiſch dem oberſten Gericht mitgeteilt werden Bevor dieſes feine Entf eidung traf, vergingen immerhin 72 tunden bis zur Hinrichtung. Nach den neuen Beſtimmungen fällt jetzt die telegra⸗ phiſche Benachrichtigung des Oberſten Ge⸗ richtshofes ſeitens der Provinzgerichte fort. In den letzten Tagen wurden ſeſtens der Sowjetbehörden Militärabteilungen in alle Landesſtellen entſandt, die ſich aus durchaus e Mitgliedern der Kommuniſti⸗ chen Partei e Durch den kürzlich veröffentlichten Erlaß der Sowjetregierung zur Verſchärfung der Skrafen gegen die„Getreideſabokeure“ kön⸗ nen fernerhin nur Strafen von zehn Jahren Gefängnis oder die Todesſtrafe gegen dieſe Leuke verhängt werden. Die Todesſtrafe wird nicht nur gegen Gekreidediebe, ſondern auch gegen ſolche Bauern und leitende Perſonen von Landgütern angewandt werden, die nicht zu den feſtgeſetzten Zeiten die vorge- ſchriebenen Getreidemengen abliefern. Aus den Nachbarländern Wurſtvergiftung beim Arbeitsdienſt. Dahn, 30. Aug. Etwa 146 Mann des Ar⸗ beitslagers, das iſt die geſamte Belegſchaft, iſt plötzlich nach dem Genuß von Wurſt er⸗ krankt. Die Nachforſchungen ergaben, daß die Wurſt in einer Metzgereifiliale gekauft wurde. Die Wurft wurde beſchlagnahmt und zur Un⸗ terſuchung nach Speyer eingeſandt. 20 Jahre Rhein⸗Haardt⸗Bahn. Bad Dürkheim, 30. Aug. Am 30. Auguſt kann die Rhein⸗Haardt⸗Bahn auf ein 20jäh⸗ riges Beſtehen zurückblicken. Sie hat ſeit die⸗ ſer Zeit rund 24 Millionen Perſonen beför⸗ dert. Von 1913 bis 1915 hielten ſich die jähr⸗ lichen Beförderungsziffern unter einer Million, ann aber wieſen ſie eine ſtändige Steigerung dis 1930 auf und lagen immer über der Millionengrenze, im Jahre 1920 betrugen ſie ſogar 17 Millionen als bisher erreichte Höchſt— zahl. Im Jahre 1931 wurde zum erſtenma die Millionengrenze unterſchritten mit 900 000, und im Jahre 1932 waren es nur 690 000. In der erſten Häfte des laufenden Jahres wurden 285 000 Perſonen gezählt. f „Da Ihr ein Kavalier ſeid, Hauptmann Engling, ge— ſtatte ich Euch, meiner Braut die Hand zu küſſen!“ Der Hauptmann ſtarrte die Frau an. War's die Auf⸗ forderung des Herrn von Rotacker, war's die zwingende Schönheit Berbes, die ihn ſich über ihre Hand beugen hieß?— „Seid Ihr bereit, Pfarrer?“ Statt der Antwort nahm Limprecht die Bibel in den Arm und langte den Kirchenſchlüſſel von der Wand. Er ſchritt voran aus dem Haus über den mond— und Henning folgten. Zwiſchen den beiden Rotacker Leuten ſchritt der Haupt⸗ beſchienenen Kirchhof. Berbe mann. „Schließe die Kirchentür, Klaus! Es ſoll uns niemand ſtören“, befahl Henning. Die Schritte der Männer hallten in der leeren Kirche. Hendel brännte die Altarkerzen an. Mit tonloſer Stimme begann der Pfarrer zu reden. Er redete unter dem Zwang der beiden Augenpaare, die an ſeinem Munde hingen, und ſeine Worte ſanken zum Flüſtern, als er von der Liebe redete. Und er zitterte, als er nach der Form die Frage vorlegte, ob die beiden vor ihm den heiligen Bund der Ehe nach Gottes Gebot ein⸗ gehen wollten. Er fühlte, daß keiner von ihnen in dieſer Minute einen Meineid ſprach. Kniend empfingen die Vermählten ſeinen Segen. Henning ſprang auf, zog ſein Weib zu ſich empor und küßte es auf die Stirn. Der Pfarrer war in den Schatten getreten und wiſchte ſich den kalten Schweiß vom Geſicht. Henning trat auf ihn zu. Der Tag von Tannenberg. Reichspräſident von Hindenburg während ſeiner Anſprache an⸗ läßlich der großen Treuekundgebung am Tannenberg-Denkmal. reichen!“ 135„Herr!“ Kelch. Dann ging die Pfarrhaus zurück. Rotacker. durchflog der die Zeilen. mann!“ Namen dazu ſchreiben.“ als Ihr denkt!“ „Ihr wißt, Pfarrer, ich ſtehe im Kampf wider Haß und Verleumdung für die, die Ihr mir zum ehelichen Weibe angetraut habt. Ich ſetze mein Blut und Leben für ſie ein. In der Heiligen Schrift ſteht geſchrieben: Wer das Schwert hält, wird durch das Schwert umkommen! Ihr ſollt uns darum teilhaftig werden laſſen an der Wundergabe unſres Heilandes und uns das Abendmahl Wie ein Stöhnen klang's. neigte den Kopf. Er holte aus der Sakriſtei die Abend— mahlsgeräte und trat zum Altar. Er las das Evangelium vor. Seine Stimme zitterte. Er reichte der Frau und den Männern das Brot und den Aber Pfarrer Limprecht ſeltſame Hochzeitsgeſellſchaft zum „Stellt den Trauſchein aus, Pfarrer!“ Schweigend gehorchte Limprecht. Die Feder knirſchte über das Papier. Schweigen herrſchte in der Stube. Der Pfarrer reichte Henning das Schriftſtück. Schnell „Setzt Euren Namen als Zeuge darunter, Haupt- Mit finſterem Geſicht unterſchrieb Engling. „Nun ihr, Hendel und Ruppert! Macht Euer Zeichen, wenn ihr nicht ſchreiben könnt! Henning ſchüttete ſelbſt den Streuſand über die Schrift und faltete das Dokument zuſammen. Er neigte lächelnd den Kopf vor dem Hauptmann. „Es tut mir leid, Euch um einige Stunden Eurer köſt⸗ lichen Nachtruhe gebracht zu haben. Hochzeitsſchmaus nachholen, ſollt Ihr eingeladen ſein!“ Finſter entgegnete Engling: „Ich will Euch den Schelmenſtreich nicht vergeſſen, edler Herr. Ich will in Euer Haus kommen, aber anders ſchlug. Großfeuer im Sumpfwald. Namſen, 30. Aug. Ein Feuer im 1 wald, Schlag Alter St. Nikolaus, vernich ete ein Gebiet von etwa 6 bis 7 Hektar im Wert von mehreren tauſend Mark. Wegen des ra⸗ ſchen Umſichgreifens in den fe jün⸗ geren Kiefernbeſtänden mußten auch die Al⸗ ſenborner und Karlsberger Wehren alarmiert werden. Durch das tatkräftige Eingreifen konn⸗ te das Feuer bald abgegrenzt und auf ſeinen Herd beſchränkt werden. In dem friſchen Kahl⸗ hieb, deſſen Erträgnis als Gabholz verwendet werden ſollte, ſtehen die aufgeſchichteten Holz⸗ bänke ſowie das zahlreiche Kiefernſtammholz in Flammen, außerdem ſind von den angren⸗ zenden jungen Kiefernbeſtänden größere Flä⸗ chen vernichtet. Als Urſache des Brandes nimmt man an, daß ein Holzſammler in dem friſchen Kahlhieb durch Wegwerfen von Ziga⸗ zetenſtummel den Brand verurſacht hat. Bad Dürkheim, 30. Aug.(Die Wein⸗ berge werden geſchloſſen.) Durch Be⸗ ſchluß des Stadtrates iſt die Schließung der 0 auf den 29. Auguſt feſtgeſetzt wor⸗ n. Neuſtadt a. d. H., 30. Aug.(Gedenk⸗ ſtein für den erſchoſſenen Gendar⸗ men.) Die Kameraden des früheren Kreis⸗ verbandes werden für den von einem Wilderer erſchoſſenen Gendarmeriewachtmeiſter Löffler am Ort der Tat einen Gedenkſtein errichten. Auf der Widmung wird auch die Verwun⸗ dung von Gendarmeriewachtmeiſter Heim Er⸗ wähnung finden. Neuſtadt a. d. H., 30. Aug.(motorrad⸗ unfall.) Zwiſchen Neuſtadt und Elmſtein verunglückte der Landwirt Karl Gaul von Aſſelheim mit ſeinem Motorrad ſo ſchwer, daß ſeine Einlieferung ins Neuſtadter Krankenhaus nötig war. Der Verunglückte ſoll einen Schlüf⸗ ſelbeinbruch davongetragen haben. Hardenburg, 30. Aug.(Gefährliche Kletterei.) Einige Jungen einer Jugend⸗ gruppe aus Frieſenheim verſuchten außen am Turm der Hardenburg emporzuklettern. Dabei ſtürzte einer etwa ſechs Meter hoch ab und blieb ſchwer verletzt liegen. Mit dem Sanitäts- auto wurde der Junge in das Dürkheimer Krankenhaus verbracht. Nüſfelsheim, 30. Aug.(Deutſcher Ru⸗ derſieg in Kanada.) Der deutſche Skul⸗ ler G. von Opel, der mit dem Olympia⸗ ſieger Bob Pearce zuſammen die Reiſe nach Kanada angetreten hatte, ſtartete bei der na⸗ tionalen Ruderregatta in Toronto und konnte einen ſchönen Erfolg erringen. Rennen über eine Viertelmeile traf v. Opel auf den kanadiſchen Meiſter Joe Weight, den Im Einer⸗ er in 1,18 Minuten mit einer Viertellänge f Groß⸗Gerau, 30. Aug.(Noch gut abge⸗ gangen.) Erſtaunliches Glück hatten einige Groß⸗Gerauer, deren Perſonenauto in der Nähe des Falltorhauſes bom Pflaſter auf das holperige Bankett geriet, wobei der Wa⸗ gen ſich zweimal überſchlug. Der Wagen wurde völlig zertrümmert, die vier Inſaſſen jedoch blieben unverletzt. Bencheim, 30. Aug.(Opferſtockmar⸗ der ertappt und feſtgenommen.) Ein öſterreichiſcher Landſtraßenbruder mit ſeiner Begleiterin verſuchte den Opferſtock der Kapu⸗ zinertirche zu berauben. Er benutze hierzu eine Leimrute. Der Täter und ſeine Helferin wur⸗ den überraſcht und durch die Polizei feſtge⸗ noms n davon.— befahl der ſtillen Nacht. Der Pfarrer ſoll eure Euch zu reden!“ Wenn wir den höhniſch. „Ihr ſollt willtommen ſein!“ rief Henning lachend.— „Nehmt meinen Dank, Pfarrer!“ Er nahm Berbes Arm und ging mit ihr aus dem Haus. Die beiden Getreuen folgten. An den Grabſtätten derer von Rotacker blieb Henning ſtehen. „Bringt mein Weib zur Burg— und du, Klaus, er⸗ warte mich in einer Stunde hier an dem Gitter!“ „Was haſt du vor?“ fragte Berbe ängſtlich. „Sorge dich nicht, Liebſte, ich bin bald zurück.“ Er küßte ſie flüchtig und eilte durch die Gräberreihen * 1* Henning Rotacker ſchritt durch die Nacht. Das Dorf ſchlief. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund. Herbſt⸗ liche Schatten huſchten durch das Tal. Der Schweiß klebte dem Mann an der Stirn. Eine heiße Angſt um ſein Weib trieb ihn vorwärts. Aus dunklen Baumſchatten hoben ſich ſchwarz die Ge⸗ bäude der Mühle. Der Bach gurgelte und rauſchte in der Henning klopfte gegen das ſchwere Tor. Der Hofhund ſchlug wütend an. Es dauerte lange, ehe ſich eine Stimme meldete und nach ſeinem Begehr fragte. „Weck den Müller und ſag ihm, der Herr von Rot⸗ acker wünſche ihn zu ſprechen.“ Und wieder wartete Henning in Ungeduld, ehe ſich das Tor öffnete. Der Müller ſtand vor Rotacker. „Herr— Ihr?“ rief er erſtaunt. „Laßt uns ins Haus gehen, Müller! Ich habe mit Gebhardt ging voraus. Er ſtellte die Oelfunſel auf den Tiſch und lud den Herrn mit einer Handbewegung ein, Platz zu nehmen. „Ihr ſollt mir einen Dienſt erweiſen, Gebhardt!“ „Einen Dienſt— ich— einem Rotacker!“ Der Müller ſtützte ſich hart auf den Tiſch und lachte Ueber Hennings Geſicht flog ein finſterer Schatten. (Fortſetzung folgt.) DES SONS VON NAPOLEON. 151 Nachdruck verboten. In nächſten Augenblick lag Roſe auf den Knien neben dem Lehnſtuhl, umfangen von ſeinen Armen. Ihr Kopf ruhte an ſeiner Bruſt. Was die beiden in dieſer Stunde des Wiederſehens ſprachen, hat kein Menſch vernommen. Graf Gerhard von Rüden war an das allerletzte der vier Fenſter getreten und batte den ſchweren Seidenvorhang, der die tiefe Niſche ver⸗ hüllte, zugezogen. Dort ſtand er unbeweglich und ſtarrte in den nacht⸗ dunklen Park hinaus. Dieſe Stunde war wohl das ſchwerſte Opfer, das er ſeinem todkranken Freund brachte. Er hörte Roſe leiſe weinen— ſonſt nichts. Die große, alte Uhr des Schloſſes begann zu ſchlagen. Beinahe gedankenlos zählte der Graf mit. Es war die elfte Stunde. Da klopfte es leiſe an die Tür. Im Moment war der Graf dort und öffnete ſie einen Spalt breit. Major Standeiſky ſtand mit blaſſem Geſicht vor ihm. „Soeben war Fürſt Metternich hier! Er kam im Feſt⸗ koſtüm und fragte nach Ihnen, Graf! Ich habe Sie ver⸗ leugnet. Aber ich bin überzeugt, er iſt in wenigen Minuten wieder da. Faſt glaube ich, daß er Verdacht geſchöpft hat.“ „Sie laſſen niemand hier herein, Major! Wir gehen durch den zweiten Ausgang weg.“ Er trat neben Roſe. „Demoiſelle“ ſagte er,„es iſt höchſte Zeit, zu gehen.“ Entſetzt ſtarrte der Kranke ihn an. „Jetzt ſchon?“ murmelte er. Dann aber raffte er ſich zuſammen.„Freund“, ſagte er,„du haſt mir einen un⸗ geheuren Dienſt erwieſen! Ich hoffe, daß dieſe Stunde mich dem Leben wiedergegeben hat. Aber ſollte dies nicht der Fall ſein, dann will ich wenigſtens ruhig gehen können. — Roſe“, wandte er ſich an das geliebte Mädchen,„lege deine Hand in die meines Freundes. Bei ihm ſollſt du immer Schutz und Hilfe finden, wenn ich nicht mehr ſein ſollte. Und wenn eure Seelen ſich einmal zuſammenfinden ſollten, ſo würde ich aus weiten Fernen euren Bund ſegnen. Mein einziges Denken ſoll dann nur ſein: Seid glücklich in dieſer Welt und vergeßt mich nicht!“ Noch einmal ſchmiegte ſich Roſe in die Arme des Ge— liebten. Dann half ihr Rüden, ſich zu erheben. „Leb wohl“, ſagte der Kranke leiſe.„Ich liebe dich unendlich! Mein letzter Gedanke wirſt du ſein!“ Ein Klopfen an der Tür. „Man kommt!“ flüſterte Graf Rüden. Und wie zwei Spukgeſtalten glitten die beiden durch einen zweiten Ausgang hinaus. * 65*. In dem ſo ſelten betretenen Gange, in dem Rüden und Roſe nun ſtanden, brannte nur eine einzige Lichtflamme. Faſt ohnmächtig lehnte ſich das junge Weib gegen die weißgetünchte Mauer. Rüden vernahm, wie der Schlüſſel hinter ihnen um⸗ gedreht und abgezogen wurde. Er atmete auf. Nun waren ſie in Sicherheit, und der getreue Major Standeiſky ver⸗ wahrte den Schlüſſel beſtimmt gut. Niemand konnte ihnen ſolgen. Jetzt hieß es, den Wagen ſo raſch als möglich zu erreichen. Mit einem Blick des tiefſten Mitleids ſah Rüden auf Roſe herab. Er fühlte es deutlich, daß ſie mit ihren Kräften am Ende war. Eine Minute der Ruhe wollte er ihr gönnen. Endlich mahnte Rüden: „Demoiſelle, wir müſſen fort! Fürſt Metternich iſt uns auf der Spur.“ Roſe machte verzweifelte Anſtrengungen. Kurz ent⸗ ſchloſſen legte der ſtattliche Mann ſeinen Arm um die ſchlanke Geſtalt, und ſo, halb getragen, ſchritten ſie leiſe weiter. Gott ſei Dank, da war ſchon der Ausgang nach dem kleinen Hof, und von dort waren es nur wenige Schritte zu dem Wagen. Kühl wehte ihnen die Nachtluft entgegen. Plötzlich hemmte Rüden den Schritt. Heller Fackel⸗ ſchein quoll unvermittelt aus einer Nebenpforte. Zwei maskierte Geſtalten tauchten auf. Rüden warf einen raſchen Blick auf ſeine Begleiterin. Nun, man würde ſie nicht erkennen. „Nur ruhig Blut“, flüsterte er,„ſprechen Sie kein Wort und beantworten Sie keine Frage.“ Schon waren die beiden anderen Masken da, eine Frau und ein Mann. „ Oho“, ſagte der Herr und trat ganz nahe an Roſe heran,„wie kommſt du da her, ſchöne Maske?“ Rüden ſtrebte weiter. Ein ſcharfer Blick aus hellen Augen traf ihn. Oh, er kannte dieſe unbarmherzigen Augen! Er wußte ſofort, daß er Fürſt Metternich vor ſich hatte. Die Rokokodame drängte ſich ganz an Rüden heran. „Graf“, flüſterte ſie,„ſpielen wir doch nicht Verſtecken. Ich habe Sie ſofort erkannt. Ich verhehle Ihnen gar nicht, wer ich bin. Sie kommen vom Herzog“, ziſchte ſie. „Darf man wiſſen, wen Sie zu dieſer ſeltſamen Stunde zu ihm geführt haben?“ Noch immer ſchwieg Rüden. Er ließ kein Auge von 1 2 n ERBE UND LEIDEN DES HERZOG VON RFEITCHSHAD T., 8 OMAN VON A. HOTNMER-GREEE e Roſe. Da ſah er, daß die männliche Maske die Hand ſeiner Begleiterin erfaßte. f „Sie ſind erkannt, Demoiſelle“, ſagte Metternich mit unverſtellter Stimme.„Soll ich Ihnen Ihren Namen in die Hand ſchreiben?“ Rüden dachte an das Verſprechen, das er dem kranken Freund gegeben hatte. „Durchlaucht“, ſagte er mit feſter Stimme,„ich bitte Sie, die Dame unbeläſtigt zu laſſen. Sie wollte durchaus ein wenig von dem Maskengetriebe ſehen und hat ſich unter meinen Schutz geſtellt!“ Metternich lachte leiſe. „Sie ſind ein tapferer Ritter, Graf“, ſagte er ſpöttiſch, „aber darf ich fragen, mit welchem Recht Sie ſich zum Beſchützer dieſer Dame aufwerfen?“ Rüden richtete ſich höher auf. Er fühlte es, daß Roſes Arm ſchwer wurde, daß ſie die Situation kaum noch er⸗ tragen konnte. „Die Dame iſt meine Braut, Durchlaucht“, ſagte er. Im ſelben Augenblick erreichten ſie den Ausgang, und eine Sekunde ſpäter hatte Rüden Roſe in den Wagen gehoben und ſich ſelbſt auf den Bock geſchwungen. „Zum Teufel“, ſagte Metternich,„das iſt eine Spiegel⸗ fechterei. Ich weiß, es war Roſe Demareau. Morgen, in aller Frühe, werde ich mir die Gewißheit verſchaffen.“ Lori Ebenſtein legte ihre Hand auf ſeinen Arm. „Fürſt“, ſagte ſie, und ihre Augen glitzerten hinter der Maske,„ſchließen wir einen Pakt. Ich werde morgen nach dem Jagdſchloß fahren und dieſer kleinen Roſe ſolche Angſt einjagen, daß ſie ganz von ſelbſt in Ihre ſchützenden Arme flieht. Aber ich begehre auch etwas von Ihnen dafür. Ich verlange, daß Sie mir eine ungeſtörte Stunde beim Herzog verſchaffen! Sie verſtehen, Fürſt. Ich will allein ſein mit ihm.“ Metternich wiegte den Kopf. „Es wird ſchwer halten, ſchöne Lori“, ſagte er.„Und Sie werden wenig Genuß haben von dieſer Stunde; denn“, er neigte ſeinen Kopf dicht zu dem ihren,„ich ver⸗ rate Ihnen ein Geheimnis. Man betrügt den ganzen Hof mit den günſtigen Nachrichten über des Herzogs Befinden. Er iſt ſchon heute ein aufgegebener Mann.“ Ein Schrei brach von den Lippen der Frau. Und wenn alles Komödie geweſen war in ihrem Leben, dieſes wilde Entſetzen war echt. „Es geht Ihnen wohl ſehr tief?“ höhnte Metternich. „Und weil ich ein guter Menſch bin, will ich Ihnen auch dieſe Stunde vermitteln.“ „Geht es morgen?“ fragte Lori zitternd. „Ja“, entgegnete er,„vielleicht morgen abend.“ Rüden war wie raſend drauflos gefahren. Er hatte aber nicht die Richtung nach dem Jagdſchloß, ſondern der Stadt zu eingeſchlagen. Schon türmten ſich vor ihm die Baſteien auf. „Demoiſelle“, ſagte er,„es iſt unmöglich für Sie, in das einſame Schloß zurückzukehren. Ich wette, daß Metternich und Lori Ebenſtein ſich ſchon jetzt irgendeinen teufliſchen Plan zurechtgelegt haben, den ſie ſobald als nur möglich zur Ausführung bringen werden. Ich bin verpflichtet, für Ihre Sicherheit zu ſorgen. Iſt es Ihnen recht, ſo bringe ich Sie zu der Fürſtin Olczewſka, deren Tochter Maria, Sie wiſſen ja, vor kurzem geſtorben iſt. Die Fürſtin iſt mir ſehr wohlgeſinnt, bei ihr werden Sie ſicher ſein.“ Von den Türmen der Stadt ſchlug es eben zehn Uhr. „Es iſt noch nicht ſehr ſpät“, ſagte Rüden.„Die Fürſtin bleibt immer lange auf. Und einen Vorwand werde ich ſchon finden.“ Roſe ſank in ſich zuſammen. „Machen Sie, was Sie wollen“, ſagte ſie gleichgültig. „Ich kann nur das eine denken, daß der Mann, den ich liebe, ſo ſchwer krank iſt!“ Stumm fuhren ſie durch die dunkle Nacht weiter, und bald nahmen die engen Gaſſen der inneren Stadt ſie auf. Vor dem kleinen Palais der Fürſtin Olczewſka hielt der Wagen. Rüden warf einen Blick zu den Fenſtern empor. In dem kleinen Salon der Fürſtin war noch Licht. Eine Minute ſpäter ſtand er vor der Fürſtin. Er hatte Roſe im Vorzimmer einer Kammerfrau übergeben, denn ſie vermochte nicht mehr ſich allein aufrechtzuerhalten. In kurzen Worten gab er der Fürſtin eine Erklärung, die er ſich inzwiſchen zurechtgelegt hatte. Er ſagte, daß die junge Roſe Demareau einſt im Kloſter die Prinzeſſin Maria Olezewſka kennengelernt hatte. Schon dieſer Umſtand erweckte das wärmſte Intereſſe der Fürſtin. „„Aber wie kommt das junge Mädchen mit Ihnen um dieſe Stunde hierher, Graf?“ fragte die Fürſtin. Rüden erzählte, daß Roſe durchaus das Maskentreiben in Schönbrunn habe ſehen wollen, daß er ſie ſchon länger kenne und ſie dorthin mitgenommen habe. Er ſelbſt fühlte, daß alles, was er ſagte, nicht glaubwürdig war. Ein leichtes Rot ſtieg in ſein männliches Geſicht. etwas nicht ganz in Ordnung. Ich glaube, das junge Mädchen ſteht Ihnen näher, als Sie ſagen wollen.“ Ein offener Blick aus ſeinen Augen traf ſte. „Graf“, ſagte die Fürſtin,„ich meine, da iſt irgend „Roſe Demareau ſteht mir in Wahrheit ſehr nahe“, ſagte er.„Aber ſie liebt nicht mich, ſondern einen meiner Freunde.“ 0 1 0 Die Fürſtin wehrte ab. „Es genügt mir, zu wiſſen, daß Sie mir das junge Mädchen empfehlen“, ſagte ſie.„Ich werde ſie ſo lange bei mir aufnehmen, wie Sie es wünſchen.“ 8 Er küßte ihr dankbar die Hand. i „Noch eines, Fürſtin“, ſagte er ſchnell,„Staatskanzler Metternich darf nicht erfahren, wo Roſe ſich befindet. Vor ihm will ich ſie ſchützen. Ich kann Ihnen heute nicht mehr ſagen, aber ich bitte Sie um Ihre Hilfe für dieſes vereinſamte, unglückliche, junge Geſchöpf.“ Als Rüden nach einer halben Stunde das Palais verließ, war er beruhigt. Er wußte, daß Roſe gut ge⸗ borgen war. Diesmal bin ich unſerem berühmten Staatskanzler zuvorgekommen, dachte Rüden triumphierend. f Metternich war außer ſich, als er am nächſten Mittag durch Lori Ebenſtein erfuhr, daß Roſe aus dem Jagd⸗ ſchloß verſchwunden war. Niemals hätte Lori geglaubt, daß ihn dieſe Nachricht ſo tief treffen würde. „Sehen Sie, Fürſt“, ſagte ſie ſpöttiſch,„diesmal waren Sie doch nicht geſcheit genug! Sie ſagten mir noch geſtern nacht, daß Sie den Grafen Rüden heute morgen auf eine Dienſtreiſe ſchicken würden. Haben Sie das wirklich getan?“ Metternich zitterte vor Zorn. „Ja!“ ſagte er.„Es war der dümmſte Streich meines Lebens. Das geſtehe ich offen. Ich habe Rüden heute fortgeſandt mit ſo vielen Aufträgen, daß er mindeſtens zwei Wochen ausbleiben muß. Er iſt widerwillig ge⸗ gangen, das habe ich geſehen.“ Lori lachte. „Das glaube ich gern“, ſagte ſie.„Uebrigens wird der Herzog von Reichſtadt ſchwer getroffen ſein durch Ihren Entſchluß.“ Metternich zuckte die Achſeln. „Der Herzog iſt wirklich ein Mann“, entgegnete er. Da ſank die ſchöne Lori plötzlich aufſchluchzend auf das kleine Seidenſofa. Zum erſten⸗ und einzigenmal in ihrem Leben war ſie Metternich gegenüber ganz aufrichtig. „Sie haben mir verſprochen“, ſtieß ſie hervor,„daß ich zu ihm kann. Einmal will ich ihn noch ſehen!“ Metternich faßte raſch den Entſchluß. „Ich halte mein Wort, Lori“, ſagte er.„Sobald es irgend angeht, führe ich Sie zum Herzog. Heute wird allerdings kein Menſch zu ihm gelaſſen, denn er fiebert ſtark. Aber Sie werden ihn noch ſehen!“ Ein ſataniſches Lächeln ſpielte um ſeinen Mund, als er Lori abſchiednehmend die Hände küßte. . 15*. Es war für Rüden der ſchwerſte Augenblick ſeines Lebens geweſen, als er von dem todkranken Freunde Ab⸗ ſchied nehmen mußte; doch gegen einen dienſtlichen Auftrag gab es keinen Widerſtand. Er wußte genau, daß Metter⸗ nich ihn nur aus dem Weg ſchieben wollte. In aller Eile ſchrieb er noch einen kurzen Brief an die Fürſtin Olczewſka, worin er ſie flehentlich bat, über Roſe bis zu ſeiner Rückkehr zu wachen. Wenn Rüden den Herzog von Reichſtadt jetzt hätte ſehen können, er wäre allem Dienſt zum Trotz nach Wien zurückgekehrt. Der Verfall dieſes jungen Lebens war erſchreckend. Täglich drängte Lori in den Fürſten Metternich, ſie zu dem Kranken zu führen. Endlich ſandte er Lori Botſchaft. „Seien Sie heute abend um acht Uhr in meinem blauen Kabinett!“ f Als Metternich ſie erblickte, erſchrak er faſt über die Veränderung, die mit ihr vorgegangen war. Die ſchöne Lori war alt geworden. Leiſe wiegte er den Kopf. Ja, ja, es kam eben über jeden einmal irgend etwas, was ſtärker war als Ruhmſucht und Egoismus. Auch er hatte dies empfinden müſſen. In all dieſen Tagen hatte er nach Roſe ſuchen laſſen, ohne auch nur eine Spur von ihr aufzufinden. Zum erſten Male hatte ihn eine große Leidenſchaft gepackt, und auch er mußte verzichtend zurücktreten. Stumm führte er Lori durch die vielen Gänge des Schloſſes Schönbrunn bis in das Vorzimmer des Herzogs. „Gehen Sie hinein“, ſagte er. werde warten!“ Leiſe klinkte Lori die Tür auf. Faſt hätte ſie einen lauten Schrei ausgeſtoßen, als ſie den Herzog erblickte. Sie glaubte einen ſchon Sterbenden zu ſehen. „Fürſtin“, ſagte er mühſam,„was führt Sie zu mir? Jetzt?“ J Die Stunde überwältigte Lori. Aufſchluchzend ſank ſie neben dem Lager des Herzogs in die Knie. Sie be⸗ deckte ſeine mageren Hände mit heißen Küſſen. Lange ſah der Herzog ſchweigend auf ſie nieder. „Lori Ebenſtein, iſt es wirklich ſchon ſo weit mit mir? Sie, Fürſtin, werden meinen Verluſt verſchmerzen.“ „Niemals, Hoheit“, ſchluchzte ſie.„Und ich danke Gott, daß es mir vergönnt war, Ihnen dies ſagen zu dürfen. Hoheit, Sie waren mir alles!“ 1 Eine Handbewegung unterbrach ſie. „Sie ſind aufrichtig, Lori“, ſagte der Herzog mit Anſtrengung,„ſo will ich es auch gegen Sie ſein. Sie waren mit allen Mitteln beſtrebt, mir mein Lebensglück zu zerſtören. Sie waren es, die Roſe Demareau verfolgt haben, die auf Ihren Rat ſich ins Kloſter flüchtete.“ „Verzeihen Sie mir!“ rief Lori außer ſich. ö Er lächelte mühſam. „Ich verzeihe Ihnen, Fürſtin“, ſagte er,„denn alles das liegt ſchon abgeſchloſſen hinter mir. Aber ich bitte Sie, mich jetzt zu verlaſſen. Ihr Anblick erſchüttert mich und regt mich auf.“(Fortſetzung folgt) völlig aufgegebener „Ich bleibe hier und Vor Dollluß Ende „Liberte“ hal ihn aufgegeben. 5 Paris, 30. Auguſt. Liberte hält die innen⸗ und außenpolitiſche Lage Oeſterreichs für ſo verzweifelt, daß jede weitere finanzielle Hilfe zwecklos ſei iſſenhafte Beobachter mit einem Zu⸗ 41005 ruch der Regierung Dollfuß in kurzer Friſt. Die Abſichten Muſſolinis, von denen man eine Gegenwirkung erwarte, ſeien nach wie vor geheimnisvoll und unerforſchlich. In Deſteireig herrſchten Entmutigung und Elend. 1 0 100 1 emeine edergeſchlagenheit bre 41 Widerſtandswillen der Bevölkerung von Tag zu Tag mehr. Unter dieſen Umſtänden würde die Hergabe von Geld und eine Senkung der franzöſi⸗ ſchen Zolltarife zu nichts dienen. Die Hilfs⸗ aktion hätte auf politiſcher Grundlage erfol⸗ gen müſſen. Die italieniſche Politik aber habe den franzöſiſchen Plan zu eigenen Gunſten wieder aufgenommen. Man müſſe ſich fragen, ob Italien Erfolg haben werde. Vollsſozialiſtiſche Ehrenlegion Die Selbſihilfe der Pfalz.— Ein volksſozia⸗ liſtiſches ſetz.— Keiner darf ſich aus⸗ ſchließen. Neuſtadt a. d. dt., 30. Auguſt. Sämtliche Bürgermeiſter, Kreisleiter und Kreisbetriebszellenleiter waren am diens⸗ bse Zeuge einer hiſtoriſchen Tat. Es wurde ein volkſozialiſtiſches Geſetz ver⸗ kündet, das in den nächſten Tagen veröffenk⸗ licht wird. 5 Es handelt ſich dabei, wie Gaubetriebs⸗ zellenleiter Selzner erläuterte, um die Orga⸗ niſation der volkſozialiſtiſchen Selbſthilfe in der Pfalz. Das Beſtechende an der ganzen Aktion, der man im Reich draußen ſo großes Intereſſe und wohl auch bald Nachahmung entgegenbringt, iſt die Kleinigkeit der Spende: der Pfennig, der jedoch nur ſymboliſche Bedeukung tk und das Mindeſtmaß deſſen darſtellt, was nach dieſer Rich kung hin geleiſtet werden ſoll. Das Prinzip der Freiwilligkeit muß aber durch das Element der Stabilität erſetzt werden. Dieſem Umſtande trägt das neue Geſetz Rechnung. Der Ehrenle⸗ gion der Pfalz können ſowohl natür⸗ liche als auch juriſtiſche Perſonen angehören, alſo Firmen, Aemter, Behörden, uſw. Die ganze Aktion iſt ſo gedacht, daß jeder Arbeiler, Angeſtellte, Beamle, Bekriebsleitfer, Direktor, überhaupt alle Volksgenoſſen, die im Erwerbsleben ſte⸗ hen und auf die Bezeichnung„Volksge⸗ noſſe“ Anſpruch erheben, käglich einen kleinen Pfennigbeitrag, vielleicht von zwei, drei, fünf oder noch mehr Pfenni⸗ gen, je nach Leiſtungsfähigkeitl an einen in allen Betrieben zu beſtimmenden Berkrauensmann abführen, wobei auch zu erwähnen iſt. daß es noch Verdiener⸗ gruppen gibt, die bis zu einer Mark käglich ſpenden können. Der eigentliche Sinn der ganzen Aktion iſt der: mit kleinen Mikteln Großes ſchaffen. die eingehenden Gelder werden z. B. für Darlehen an not⸗ leidende Firmen verwendet. Wenn ſede der im Rahmen dieſer großen Hilfstat ver⸗ antwortliche Perſon mit ganzer Kraft für ihre Erfüllung eintritt, dann kann der Er⸗ ſolg nicht ausbleiben. Gauleiter Bürkel, von dem der Gedanke der volksſozialiſtiſchen Selbſthilfe ausgeht, 100 auf dem Stand⸗ punkt, daß mit der fer! zialismus in die pfälziſche Wirtſchaft hinein⸗ ragen wird. In allen Betrieben, ſtaat⸗ ſſchen wie privaten, muß dieſe Selbſthilfe organiſiert werden. Es handelt ſich nicht um Almoſen, ſon⸗ en um eine ganz nüchterne Verpflich⸗ lung gegenüber unſerem Volke! Ein an ⸗ ſtändiger Arbeiter will ſeinen Verdienſt und keine Almoſen! Was hier getan wird, iſt eine Angelegen⸗ heit des ganzen deutſchen Volkes. Da darf es keinen Volksgenoſſen, keinen Geſchäfts⸗ mann, keine Firma geben, die ſich aus⸗ ſchließ t. Keiner wird ſich unehrenhaft machen wollen, wenn es gilt, den hun⸗ gernden Volksgenoſſen, die unver⸗ ſchuldet in Elend und Not geraten ſind, zu helfen. In wenigen Wochen wird auch bei kleinſten trägen des Einzelnen ein an⸗ ſehnlicher Betrag zufammengebracht ſein. Sämtliche Beſchäftigke in den Betrieben er⸗ halten dieſer Tage ein For mul ar, in dem ſie das Maß ihrer Verpflichtung feſtlegen können. g Aber nicht nur in den Betrieben wird dieſe Selbſthilfe durchgeführt, auch bei öffentlichen Veranſtaltungen aller Art, Sportfeſten, Tanzveranſtaltun⸗ gen, Kirchwei hen, Wurſtmärkten uſw. wird die Hilfsaktion praktiſche Geſtalt annehmen. Das Blatt rechnet unter Berufung auf a Vereine elbſthilfe ein Opferſo⸗ Darüber dinaus ſoute keine Hochzeit, Verlobung, kein Bilerabend verge⸗ hen, kurzum jede Möglichkeit muß ausge⸗ nutzt werden, wo Menſchen beiſammen ſind. Keinem macht das kleine Opfer etwas aus, zumal er damit die Gewißheit hat, mitzuarbeiten am großen Werk der Ar⸗ beitsbeſchaffung. Es wird aber keiner ernährt, der nicht arbeiten will. Wenn ein Arbei⸗ ter aus dieſem Grunde in die Volksacht kommt, muß von jedem Arbeitsnehmer er⸗ wartet werden, daß ihn keiner mehr auf⸗ nimmt. Es iſt nun Sache aller Bürgermeiſter, Be⸗ triebszellenleiter und Kreisleiter für die Verwirklichung der Aktion ihre ganze Perſon einzuſetzen. Auch der kleinſte Be⸗ trieb muß erfaßt werden. Bis Samslag mitktag 1 Uhr erwartet die Gauleitung die Meldung aus dem Lande, mit welchen Beträgen zu rech⸗ nen iſt. Es finden dann in der Pfalz meh⸗ rere große Kundgebungen ſtatt. Am Sonn⸗ tag, den 9. September, abends 8 und 9 Uhr, läuten ſämtliche Glocken der Pfalz. Am 10. Sepfember kritt die volksſozia⸗ liſtiſche Selbſthilfe in Kraft, deren 9 ßes Ziel es iſt: Die Pfalz hilft ſich ſelbſt! Bürgermeiſter Ecariu 8 Ludwigshafen brachte den Willen der pfälziſchen Bürger⸗ meiſter zum Ausdruck, an dieſem großen Werk bis zu deſſen Gelingen nach Cräften mitzuarbeiten. Aus Baden Eine Gemeinde entſteht neu. Schwetzingen, 30. Aug. Zwiſchen Fried⸗ richsfeld und Schwetzingen wird demnächſt mit der Anlage eines völlig neuen Dorfes begon⸗ nen werden. Rund 700 Siedlerſtellen auf einer Gesamtfläche von etwa 60 Hektar wer⸗ den errichtet, die für 3000 Perſonen Platz bieten. Zwei Kirchen, Verwaltungsgebäude und Schule ſind in der neuen Gemeinde eben⸗ falls vorgeſehen. Jedes Haus erhält einen Garten von 600 Quadratmeter Fläche. Wer ſiedelt arbeitet am Bau einer Gruppe Häuſer mit. Die Ausführung liegt in den Händen des Hochbauamts Mannheim und der Gemeinnützigen Baugeſellſchaft. Die Koſten eines einzelnen Hauſes ſtellen ſich einſchließlich der Koſten für den Straßenbau, der vom freiwilligen Arbeitsdienſt ausgeführt wird, auf 1970 Rm. Die Koſten der geſamten Siedlung, die öffentlichen Gebäude ausgenommen, ſtel⸗ len ſich auf 1,264 Millionen Rm. Keine weiblichen Arbeitskräfte bei der Kran⸗ kenkaſſe. Karlsruhe, 30. Aug. Wie der Kommiſſar für die badiſchen Krankenkaſſen im„Führer“ mitteilt, ſind die Orts- und Innungskranken⸗ kaſſen angewieſen worden, gemäß dem Erlar des badiſchen Innenminiſters vom 16. Auguſt 1933 bezüglich der Unterbringung arbeitsloſer männlicher Kräfte als Kanzleiperſonal den bei den Orts- und Innungskrankenkaſſen beſchäf⸗ tigten weiblichen Kräften das Dienſtverhältnis auf den nächſt zuläſſigen Zeitpunkt zu kündigen. Gefährlicher Brand. Obereſchach bei Villingen, 30. Aug. In dem Anweſen des Schneiders und Landwirts Berthold Schütz brach Feuer aus, das, als es von den Bewohnern bemerkt wurde, ſchon den Dachſtuhl ergriffen hatte. Die im oberen Stock ſchlafenden Kinder mußten durch die Fenſter über Leitern gerettet werden. Ebenſo konnte das Vieh durch die Feuerwehr noch im letzten Augenblick geborgen werden. Von den Fahrniſſen wurde wenig gerettet und es ſind große bereits eingebrachte Erntevorräte ver⸗ brannt. Nach anderthalb Stunden lag das Anweſen völlig in Schutt und Aſche. Der Brand war durch Funkenflug aus einem ru⸗ ßigen Kamin entſtanden. Das Gebäude war mit 7800 Mark verſichert; der Fahrnisſchaden beläuft ſich auf über 5000 Rm. und iſt durch Verſicherung gedeckt. * „Liebfrauenmilch und Vegitzen“. Worms, 30. Aug. Vom 2. bis 10. Sep⸗ tember feiert Worms auf dem Feſtplatz am Rhein ſein Backfiſch⸗Feſt. Auf dieſem Volks⸗ werden alle Wormſer Spezialitäten zu ha⸗ ben ſein, von der weltberühmten in Worms beheimateten Liebfrauenmilch angefangen, bis zu den knuſprig gebackenen Rheinfiſchen, der warmen Fleiſchwurſt und den Wormſer„Vegit⸗ zen“, einem hiſtoriſchen Gebäck, das alle Worm⸗ ſer Bäcker während der Feſttage backen. Mit einem Kinderhochzeitszug, an dem die ge⸗ ſamte Jugend teilnimmt, beginnt das Feſt. Abends folgt ein rheiniſcher Abend feucht⸗ fröhlicher Art mit Geſang und Muſik. Am eee 3. September, marſchiert die alte Fiſcherzunft mit vielen Anglervereinen des Heſſenlandes zum Feſtplaß. Für Mittwoch nachmittag, den 6. September, iſt im Rahmen der Backfiſch⸗Feſtwoche auf dem Feſtplatz ein ugendfeſt vorgeſehen, bei dem Volkstänze und olkslieder von hierzu berufenen Gruppen in den Zelten und unter freiem Himmel zur Vor⸗ führung kommen. Maunheim, 30. Aug.(Tagung des badiſchen Sondergerichts.) In der letzten Tagung des badiſchen Sondergerichts — der umfangreichſten ſeit deſſen Beſtehen— betrafen ſechs von den acht Fällen die Ver⸗ breitung illegaler Literatur. Fünf Angeklagte erhielten Gefängnisſtrafen zwiſchen fünf und zwölf Monaten. Ein Angeklagter wurde, da ihm eine ſtrafbare Handlung nicht nachzuwei⸗ ſen war, freigeſprochen. Huttenheim, 30. Aug.(Schwer verun⸗ glückt.) Einen ſchweren Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen einer Radfahrerin aus Oberhauſen und einem Motorradfahrer aus Linkenheim ereig⸗ nete ſich auf der Straße Huttenheim— Phi⸗ i ps urg. Die Radfahrerin werde dale ch ver verletzt. Mit einem Oberſchenkelbruch, einem Kieferbruch und ſonſtigen Verletzungen mußte ſie in die Heidelberger Klinik gebracht werden. Hagnau, 30. Aug.(Zu Tode ge⸗ ſchleift.) Die Pferde des Landwirts Sie— benhaller ſcheuten. Siebenhaller ſtürzte und blieb an den Rädern des Wagens hängen. Die davonraſenden Pferde ſchleiften ihn eine lange Strecke mit, dabei zog ſich Siebenhaller ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er ſtarb. Pforzheim, 30. Aug.(Leichtſinniges Spiel.) Ein 16jähriger Burſche hantierte in der Barfüßergaſſe mit einem Terzerol, das ſich plötzlich entlud. Der Schuß traf den 12jährigen Jungen des Schneidermeiſters Chriſt in den linken Oberarm. Der Knabe wurde ins Krankenhaus gebracht. Pforzheim, 30. Aug.(Von einer Weſpe in die Zunge geſtochen.) Ein 9—10jähriger Junge wurde von einer Weſpe in die Zunge geſtochen. Die Zunge ſchwoll der⸗ art an, daß der Junge nicht mehr ſprechen, ſogar kaum noch lallen konnte. Sie war un⸗ gefähr 7—8 cm dick geworden. Im ſtädtiſchen Krankenhaus wurde der Stachel entfernt. Pforzheim, 30. Aug.(Die feindlichen Familien.) Die Familien Julius und Gott⸗ hold Kunzmann leben ſchon längere Zeit in Streit. In dieſer feindſeligen Stimmung hat der Ehemann Julius Kunzmann die Frau ſeines Nachbars durch tiefe Stiche in den Rük⸗ len ſchwer verletzt. Der Täter ſitzt hinter Schloß und Riegel. Karlsruhe, 30. Aug.(Hinter Schloß und Riegel geſetzt.) Ein Kriegsinvalide, der vor einigen Tagen von einem Wagen der amtlichen Güterbeſtätterei ein Paket mit 15 000 Zigaretten geſtohlen hat, ein Naturheilkundi⸗ ger von auswärts wegen Verdachts der fahr⸗ läſſigen Tötung und ein Angeklagter wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung ſind von der Polizei in Haft genommen worden. Neuſatz, A. Bühl, 30. Aug.(Vom Dach geſtürzt.) Bei Reparaturarbeiten ſtürzte mittags der verheiratete Blechner Franz Volz vom Dache aus etwa 10 Meter Höhe ab. Mit ſchweren Verletzungen wurde er ins Büh— ler Krankenhaus gebracht. Bühlertal, 30. Aug.(Beim Zwetſch⸗ genbrechen ver ung lückt.) Der 20jäh⸗ rige Sohn Max des Gärtners Hörth, der an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe ſtu— diert, ſtürzte durch Bruch der Leiter ab. Er wurde ins Krankenhaus Bühlertal verbracht, wo glücklicherweiſe nur leichtere Verletzungen feſtgeſtellt wurden. Weſſelried, A. Offenburg, 30. Aug.(Stu⸗ dent tödlich verunglückt.) Ein Stu⸗ dent aus Karlsruhe namens Buſchmann, der hier bei Verwandten in Ferien weilte, unter⸗ nahm eine Radtour auf die Hornisgrinde. Auf dem Heimweg ſtürzte er mit dem Rade und kam unter ein Auto, das ihn ſo ſchwer ver⸗ letzte, daß der Tod alsbald eintrat. Der Ver⸗ unglückte war das einzige Kind. Appenweier, 30. Aug.(Gründung eines Tabakbauvereins.) In einer Verſamm⸗ lung der hieſigen Tabakpflanzer, zu der 50 von 64 erſchienen waren, wurde die Grün⸗ dung eines Tabakbauvereins mit der Ver⸗ pflichtung des Qualitätsbaues ins Leben geru⸗ fen. Die Leitung des Vereins hat Gemeinde- rat Franz Föll übernommen. FJeſttage in Mainz Sehenswürdigkeiten beim Weinmarkt. Mainz, 30. Aug. Die Beſucher des Main⸗ zer Weinmarktes, der vom 2. bis 4. Septem⸗ ber unter dem Motto:„Komm trink und lach am Rhein“ ſtattfindet, werden die Fahrt nach der alten Domſtadt nicht zu bereuen haben, denn es finden in dieſer Zeit nicht nur große feſtliche Veranſtaltungen ſtatt, unter denen der hiſtoriſche Feſtzug am Nachmittag des 3. September die erſte Stelle einnimmt und die drei Aufführungen des Linkenbach'ſchen Frei⸗ lichtſpiels auf dem Brand gleichfalls ſtarkem Jutereſſe begegnen, es gibt auch bei der eigent⸗ lichen Weinmeſſe in der Stadthalle allerlei zu ſehen. Hierher gehört die römiſche Weinſchenke, die, genau nach den von uns erhaltenen Dar⸗ ſtellungen ſtilecht eingerichtet und mit Ori⸗ ginalſtücken aus den Beſtänden der Mainzer Muſeen ausgeſtattet wird. In diefer Schenke wird es genau ſo ausſehen, wie vor rund 1900 Jahren, und ſelbſt die Beleuchtung des Raums erfolgt durch römiſche Oellampen. Ferner wird hier auch ein nach römiſcher Art gebackenes Brot gereicht, das den Legionsſtempel trägt. Des weiteren iſt eine, etwa aus dem 15. Jahr⸗ hundert entſtammende mittelalterliche Schenke eingerichtet, zu der gleichfalls Originale aus den Muſeen benutzt werden. Direktor Hepp, teilnahmen. Mannheimer National⸗Theater Eröffnung der Spielzeit 1933⸗34. Sonntag, 3. September: Miete A 1, Feſt⸗ vorſtellung in neuer Inszenierung: Lui ſe Millerin(Kabale und Liebe). Trauer⸗ ſpiel von Friedrich Schiller. Anfang 200 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Montag, 4. September: Miete B 1. Zum erſten Male: Andreas Hollmann. Schauſpiel von Hans Chriſtoph Kaergel. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Dienstag, 5. September: Miete G 1. Annelieſe von Deſſau. Operette von Robert Winterberg. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 6. September: Miete M 1. E g⸗ mont. Von Goethe. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Donnerstag, 7. September: Miete D 1. Freie Bahn dem Tüchtigen. Ko⸗ mödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Freitag, 8. September: Miete F 1. Annelieſe von Deſſau. Operette von Robert Winterberg. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 9. September: Miete E 1: Luiſe Millerin(Kabale und Liebe). Trauerſpiel von Friedrich Schiller. Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 10. September: Miete§ 1 (Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben): In neuer Inſzenierung: Aida. Oper von G. Verdi. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Ahr. Montag, 11. September: Miete C 1: Freie Bahn dem Tüchtigen. Ko⸗ mödie von Auguſt Hinrichs. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Weinpropaganda für die Pfalz Sitzung des Weinbauvereins. Neuſtadt a. d. H., 30. Aug. Unter Vor⸗ ſitz von Geh. Rat Dr. von Baſſe rmann⸗ Jordan hielt der Weinbauverein für die Rhein⸗ pfalz eine Ausſchußſitzung ab, an der auch Landtagsabgeordneter Bofſert⸗Duttwꝛeiler und der neue Vorſtand der Staatlichen Lehr⸗ und Verſuchsanſtalt für Wein- und Obſtbau, Geſchäftsführer Landwirtſchaftsrat Klingner erſtattete den Tä⸗ tigkeitsbericht. Die Prüfung der Hochdruck⸗ ſpritzen, die in den meiſten Weinbaugemeinden ſtattfand, und bei der eine ganze Anzahl beſchädigter und undichter Geräte gefunden wurde, hatte zur Folge, daß in der Pfalz im Gegenſatz zu anderen deutſchen Weinbaugebie⸗ ten erfreulicherweiſe kein Unglücksfall mehr vorkam. Abg. Boſſert, der über die Weinpro⸗ paganda ſprach, bezeichnete als beſonders gutes Werbemittel die Ausſchankſtellen, die der Be⸗ völkerung außerhalb des Weinbaugebietes, zum Beiſpiel bei Ausſtellungen, zeigen, welche gute pfälzer Weine gereicht werden können. Bezüg⸗ lich der wichtigen und ſchwierigen Frage der Beſtimmung des Zeitpunktes der Weinleſe kann, nachdem dieſes Jahr in jeder Gemeinde eine einheitliche Auffaſſung Platz gegriffen hat, wohl damit gerechnet werden, daß ein zu früher Beginn nicht mehr zu befürchten iſt. Geheimer Rat von Baſſermann⸗Jordan gab in ſeinem Schlußwort dem Wunſche Aus⸗ druck, daß bei der kommenden Regelung der pfälziſche Weinbau die Vertretung erhalte, die er nach ſeiner Bedeutung erwarten und be— anſpruchen dürfe. Märkte und Vörſen Vom 29. Auguſt. i (Ohne Gewähr.) Karlsruher Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 23 Ochſen, 55 Bullen, 32 Kühe, 125 Färſen, 253 Kälber, 826 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 26, 22 bis 24, 20 bis 22, 19 bis 20; Bullen 28 bis 29, 23 bis 26, 22 bis 23, 19 bis 22; Kühe—, 20 bis 22, 16 bis 20, 11 bis 16; Färſen 27 bis 33, 19 bis 25; Kälber—, 38 bis 40, 35 bis 38, 31 bis 35, 19 bis 25 Schweiee—, 44 bis 47, 43 bis 46, 40 bis 44, 38 bis 40,—, 30 bis 32. Mannheimer Großviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 230 Ochſen 24 bis 32; 180 Bullen 23 bis 29, 279 Kühe 12 bis 25; 692 Kälber 27 bis 46; 10 Schafe 21 bis 27: 2431 Schweine 43 bis 47 Pfälzer Obſtgrotzmärtte Dürkheim, 29. Aug.(Auktion.) Anfuhr 250 8 Abſatz und Nachfrage gut, in Mirabellen größere Ueberſtände, faſt unver⸗ käuflich. Es notierten: Tomaten 5 bis 6, Pfirſiche 15 bis 18, Zwetſchgen 7 bis 8, Mi⸗ rabellen 8, Reineclauden 5 bis 6, Birnen 6 bis 15, Aepfel 9 bis 14 Pfennig. reinsheimer Obſtgroßmarkt vom 29. An⸗ uſt. Birnen 6 bis 13,5(durchſchnittlich 11). Aepfel 6 bis 13(10), Mirabellen 8 bis 10 (10, Zwetſchgen 7 bis 10(8), Pfirſiche 14 bis 20(17), Tomaten 1. Sorte 7 bis 8), Tomaten 2. Sorte 4 bis 5(5). Pfennig per Pfund. Die Anfuhr betrug 300 Zentner.