0 4 1 5 N 9 Union-Film-Palast ieee Heute! Max Hanſen, Jenny Jugo, Otto Wallburg In dem berühmten Spitzen⸗ tonfilm aller erſten Ranges.— 9 Akte. MAI HANSEN eu deo Schlager von Klaſſe! Ein Volltreffer N der Terra⸗Film! 2. Film 5 Der wunderbare Zirkus-Senſations und Abenteuerfilm in 7 Akten Arhus Trombol 3. Der Tonſchlager Jom und lack unter Mannibalen Verſäume niemand unſeren fabelhaften Wochenſpielplan. Anfang je 8 Uhr, Sonntags halb 8 Uhr ab 9¼ Uhr nochmals. Sonntagnachmittag Arone dupendvorstenlung Zirkus Tromboli— Tom und Jack un⸗ ter Kannibalen und Luſtſpiel. .... Deutscher Werkmelsterverbäand Ortsgruppe Viernheim. Morgen Famstag Abend pünktlich 9 Uhr im Nebenſaal zur Vorſtadt Monatsverſammlung. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht der Mitglieder. An die Zahlung des Monatsbeitrages wird hierbei erinnert. Auch müſſen die in der Werkmeiſter⸗ Zeituug beiliegenden Fachgruppen⸗Fragebogen aus⸗ gefüllt in dieſer Verſammlung abgegeben werden. Der Vorſtand. 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Jeder Parteigenoſſe, der im Beſitze einer einwandfrei funktionierenden Rundfunkanlage ift, hat diefelbe ſofort für die öffenliche Uebrtragung des Parteitages für die Zeit vom 1— 4. Sept. zur Verfügung zu ſtellen. Heil Hitler! Englert, Ortsfunkwark. deczan zu iron Pnolobeber Platten Rollfilme Photopapier Dei mir ein RATHAUS- DROGERIE Peter Moskopp Alle Photoarbeiten werden ſchnell und ſauber ausgeführt! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn- tag, 3. September, 12. Programm⸗Wanderung: Heppenheim—Schannenbach— Knoden— Bens⸗ heim. Abfahrt 720 Uhr Reichsbahn(Sonn- tagskarte Bensheim). Weinheim ab 786 Uhr. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Friſch auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Kaninchen⸗ und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 2. September, abends 8 ½ Uhr im Gaſthaus zum„Kaiſerhof“ Monats“ verſammlung. Die Mitglieder werden freund lichſt gebeten, zahlreich zu erſcheinen. Vor“ ſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung und Ver⸗ gnügungsausſchuß 8 Uhr. Der Vorſtand. Sünger⸗Einheit. Samstag abd. /9 Uhr Sing, ſtunde. Der Chor für Mannheim(16. Sept. wird in den 2 kommenden Proben nebenbei geübt. Kein Sänger darf fehlen! Lieder“ bücher biite mitbringen. Der Vorfitzende. ſernheimer Anzeiger gternbeimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbei aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. : wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte 3 N 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheun.— Poſtſcheckrontv Nr. 21577 Amt a. M.— Schriftleitung. D Nummer 203 u. Verlag: Joh. Martin, Geſcheefce rar Viernheimer Zeitung (Biernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volkablatt) Anzeigenpreiſe: bei W 1 abgeſtufter Ra Die e a— 2 0 ktoſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. bes Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes W bei an beſtimmt vorgeſch Samstag, den 2. September 1933 den Moglichkeit E Erf. — Für die Aufnahme t übernommen 50. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachtung. Von Argus. In Nürnberg iſt der Reichspartei⸗ tag der NSDAP. verſammelt. Die Beteili⸗ gung iſt gewaltig. Es werden annähernd eine halbe Million Menſchen ſein, die aus allen Gauen unſeres Vaterlandes nach der alten Reichsſtadt geeilt ſind. Eine muſtergül⸗ tige Organiſation ſorgt für einen ungeſtör⸗ ten äußeren Ablauf der Tagung, ſorgt auch für die Unterbringung und Verpflegung der Maſſen, was wahrhaftig keine Kleinigkeit iſt. Dem glänzenden äußeren Rahmen ent⸗ ſpricht die große innerpolitiſche Bedeutung der Veranſtaltung. Man darf ſie nicht ver⸗ gleichen mit Parteitagen früheren Stiles. Die NSDAP. iſt die, Trägerin des neuen Staates, ja, ſie iſt, wie in Nürnberg mit Recht geſagt wurde, der Staat ſelber gewor⸗ den. Daraus erhellt, daß die Kundgebungen des Parteitages nicht nur papierne Mani⸗ feſtationen ſind, die man lieſt, oder vielleicht auch nicht lieſt und dann beiſeite legt, ſon⸗ dern daß es ſich dabei um etwas ganz ande⸗ res handelt: um die Proklamation von Richtlinien, nach denen die Politik des Rei⸗ ches künftig geführt werden wird. Deshalb iſt auch das Intereſſe des Auslandes an den Nürnberger Tagen ſehr ſtark: es ſind nicht nur alle großen Blätter der Welt durch ihre eigenen Berichterſtatter vertreten, ſondern es ſind auch zahlreiche Diplomaten nach Nürn⸗ berg gekommen, um ſich an Ort und Stelle durch eigene Eindrücke ein Bild zu machen von dem politiſchen Wollen der großen na— tionalſozialiſtiſchen Bewegung. die Tage von Nürnberg werden zeigen, daß das deut⸗ ſche Volk einig iſt im Glauben an ſeinen Wiederaufſtieg und in der Entſchloſſenheit, für eine beſſere Zukunft zu kämpfen. Und daß es gewillt iſt, den Weg zu gehen, den ihm ſein Führer, der Reichskanzler Adolf Hitler, weiſt. Das Vertrauen zu ihm iſt grenzenlos— auch das zeigt wieder einmal jeder Tag der gewaltigen Nürnber— ger Kundgebung. 0 Aber die Tage von Nürnberg haben auch eine große außenpolitiſche Bedeu⸗ tung. Man weiß, daß das Ausland dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland alle mög⸗ lichen gefährlichen Abſichten und Ziele ange⸗ dichtet hat. Es wolle Eroberungen machen und gefährde daher den Frieden der Welt, es miſche ſich in die Angelegenheiten frem⸗ der Länder ein uſw. uſw. Nichts von alle⸗ deem iſt richtig. Reichskanzler Hitler hat ſchon in ſeiner erſten großen programmatiſchen Reichstagsrede feierlich erklärt, und die Er⸗ klärung in der Zwiſchenzeit immer wieder erneuert, daß das deutſche Volk den Frieden will. Selbſtverſtändlich einen auf Gerechtig⸗ keit gegründeten Frieden. Das iſt ein Friede, der jedem Volk das Recht und die Möglich⸗ keit gibt, ſich frei zu entfalten und ohne Be⸗ drückung ſeitens der anderen zu leben. Ein Friede auch, der nicht Völker kennt, die als Sieger über Beſiegte herrſchen wollen, ſon⸗ bern der nur von gleichberechtigten Staaten und Nationen weiß. Dieſen Standpunkt be⸗ tonte auch die Nürnberger Tagung wieder laut und deutlich, ſo daß es die ganze Welt hören kann und hören ſoll. Und wenn es draußen nicht ſo viel Voreingenommenheit —, um nicht zu ſagen Feindſeligkeit— gäbe gegen alles, was aus Deutſchland kommt, dann müßte gerade dieſer Ruf nach dem gleichen Recht für Alle überall in der elt einen freudigen Widerhall finden! * Einſtweilen ſieht es freilich noch nicht da⸗ nach aus. Frankreich will keinen auf Recht gegründeten Frieden, ſondern es will die Macht, es will die Vorherrſchaft. Der kanzöſiſche Miniſterpräſident Daladier hat ieſer Tage eine Reiſe nach Metz gemacht, um dort die neuen Befeſtigungsanlagen zu iuſpizieren. Ein Pariſer Blatt plauderte aus jeſem Anlaß ganz intereſſante Dinge über dieſe Anlagen aus. Danach iſt es die gewal⸗ tigſte Feſtung der Welt, die ſich da längs der Grenze gegen Deutſchland unterirdiſch hinzieht. Mehrere Armeekorps können ſich monatelang in dieſen durch dickſte Panzer! geſchützten Gewölben aufhalten. Es gibt ſo— gar eine unterirdiſche Eiſenbahn, die die ein— zelnen Abſchnitte miteinander verbindet, es gibt Panzerkuppeln mit eingebauten Ge— ſchützen, es gibt noch viel, viel mehr andere Dinge, über die das Pariſer Blatt aus be— greiflichen Gründen nichts weiter ſagen darf. Miniſterpräſident Daladier war, wie offiziös verſichert wrd, von ſeiner Inſpektion ſehr befriedigt. Wir glauben ihm das gerne. Aber wozu das alles, wenn Frankreich wirklich den Frieden will? Und noch etwas: dieſes Frankreich, das nicht nur das größte Heer der Welt, ſondern auch noch die größte und modernſte Befeſtigungsanlage beſitzt, das— ſelbe Frankreich ſät immer wieder Miß— trauen gegen Deutſchland, das mit ſeinem kleinen Berufsheer von insgeſamt 100 000 Mann doch ſo gut wie völlig entwaffnet iſt Man möchte lachen, wenn die Sache nicht gar zu ernſt wäre! 4 Eine treffliche Illuſtration hierzu iſt auch die neueſte Schwenkung der franzö⸗ ſiſchen Außenpolitik. Während näm⸗ lich Frankreich noch bis zu Anfang dieſes Jahres jeden Verkehr mit Sowjetrußland ſorgfältig vermied— aus Angſt, durch den Bolſchewismus verſeucht zu werden— ſucht ſich Frankreich neuerdings immer mehr an Rußland anzulehnen. Der ehemalige fran— zöſiſche Miniſterpräſident Herriot hat neuer— dings einen Beſuch in Rußland gemacht und den Machthabern daſelbſt allerlei Liebens⸗ würdigkeiten geſagt. Frankreich ſucht auch wirtſchaftliche Beziehungen mit Rußland an⸗ zuknüpfen. Das alles weiſt darauf hin, daß Frankreich die Abſicht hat, Rußland wieder — wie in der Vorkriegszeit— als Bundes⸗ genoſſe zu gewinnen. Neben Frankreich ſtellt ja das ruſſiſche Rieſenreich eine gewaltige Macht in Europa dar. Und wenn es der franzöſiſchen Politik tatſächlich gelänge, Ruß⸗ land wieder völlig zu ſich herüberzuziehen, dann wäre der Ring, den die franzöſiſche Außenpolitik um Deutſchland durch ſeine Militärbündniſſe mit Polen uſw. gelegt hat, noch bedeutend verſtärkt. Und das alles im Zeichen der angeblichen Solidarität der Völ— ker, des Völkerbundes, der verſchiedenen in— ternationalen Pakte und anderer ſchöner Dinge! 8 Die öſterreichiſche Regierung hat von den Ententeſtaaten die Genehmi— gung erhalten, ihre Armee um 8000 Mann zu verſtärken, ſo daß ſie die im Vertrag von St. Germain vorgeſehene Höchſtzahl von 30 000 Mann erreicht. Dieſe 8000 Mann ſol⸗ len aber keine Berufsſoldaten ſein, ſondern eine Art Miliz. Das bedeutet eine Durch— brechung des Vertrages von St. Germain, eine Tatſache, die auch für die deutſche Außen⸗ politik ſehr bedeutungsvoll iſt im Hinblick auf die deutſchen Beſtrebungen, die Feſſeln von Verſailles abzuſtreifen. Im übrigen ſetzt die öſterreichiſche Regierung ihren Feld⸗ zug gegen den Nationalſozialismus fort. Ein ſchwerer Schlag für dieſe Politik war die Befreiung des Gauleiters Hofer, den die Re— gierung Dollfuß in Innsbruck eingekerkert hatte, und dem es nun mit Hilfe von pyoli— tiſchen Freunden gelungen iſt, auf italieni⸗ ſchen Boden zu entkommen. Der Reichstagsbrand Bisher keine Julafſung eines ausländiſchen Anwalkes.— Brandſtifter⸗Prozeß. Leipzig, 1. Sept. In der deutſchen Preſſe wurde eine aus Amſterdam herrührende Meldung verbreitet, derzufolge der holländiſche Rechtsanwalt Francois Pauwels von der Familie des Reichstagsbrandſtifters van der Lubbe er⸗ ſucht worden ſei, die Intereſſen des Ange⸗ klagten vor dem Reichsgericht wahrzuneh⸗ men und den Auftrag angenommen have. Wie hierzu von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, iſt bisher ein entſprechender Antrag des genannten holländiſchen Strafverteidi— gers weder beim Offizialverteidiger van der Lubbes noch beim 4. Strafſenat des Reichs⸗ gerichtes eingegangen. Ein ausländiſcher Rechtsanwalt kann nur im Einverſtändnis mit dem deutſchen Verteidiger auftreten, und ſelbſt für den Fall, daß dieſer hierzu ſeine Einwilligung gibt, iſt es ausſchließlich Sache des Gerichtes, ob es dem Antrag auf Zulaſ⸗ ſung ſtattgibt. In den letzten Wochen haben eine große Anzahl ausländiſcher Anwälte ſich um die Verteidigung der Angeklagten im Reichs- tags-Brandſtifter-Prozeß bemüht. Für eine Julaſſung dieſer vorwiegend kommuniſtiſchen Anwälte lag iedoch umſo weniger Anlaß bor, als ſie weder Landsleute der Angeklagten waren, noch die deutſche Sprache beherrſchen und kleilweiſe offenbar erſt Inſtruktionen aus Moskau eingeholt hatten, wie eine Nachprü⸗ fung der Päſſe ergab. Deutſche Tagesſchau Inkrafttreten des Zugabeverbotes. Am 1. September trat das durch Geſetz über das Zugabeweſen verſchärfte Zugabe verbot in Kraft. Danach iſt das Gewäh⸗ ren von Zugaben auch dann verboten, wenn anſtelle der Zugabe ein feſter, ziffernmäßig bezeichneter Geldbetrag dem Kunden auf Ver⸗ langen bar ausbezahlt wird. Zur Vermeidung von Migßverſtändniſſen wird darauf hingewie⸗ ſen, daß auch nach der neuen geſetzlichen Re— gelung Reklamegegenſtände von geringfügigem Wert und geringwertige Kleinigkeiten von dem Zugabeverbot nicht betroffen werden. Das Zugabeverbot bezieht ſich ferner nicht auf Bar— und Mengenrabatte. Konkurſe und Vergleichs verfahren im Auguſt. tach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes wurden im Monat Auguſt 255 neue Konkurſe ohne die wegen Maſſemangels ab— gelehnten Anträge auf Konkurseröffnung und 73 eröffnete Vergleichsverfahren bekauntgege— ben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor⸗ monat ſtellen ſich auf 262 bezw. 115. Weltliche Schulen in voller Auflöſung be⸗ griffen. In ganz Berlin hat eine Maſſenflucht aus den weltlichen Schulen eingeſetzt, und bei einer größeren Anzahl iſt der Umbildungs⸗ prozeß zu evangeliſchen Schulen in vollem Gange. Dieſe mußten bereits freiwilligen Re⸗ ligionsunterricht einrichten. So nahmen allein von einer weltlichen Schule 90 Prozent der Kinder am Religionsunterricht teil. In ver⸗ ſchiedenen Stadtbezirken haben Elternbund und Kirchengemeinde freiwilligen Religionsunter⸗ richt von Pfarrern und Lehrern eingerichtet. In der ehemals kommuniſtiſchen Hochburg Ber⸗ lin⸗Neukölln ſind allein von elf weltlichen Schulen acht aufgelöſt worden. Auslands⸗Nundſchau Zur Befreiung Hofers. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, wurde der Gauleiter⸗Stellvertreter der NS. DAP. in Tirol, Dr. Egon Denz, der nach der Befreiung des Gauleiters Hofer verhaftet worden war, wegen illegaler Betätigung zu ſieben Wochen Arreſt verurteilt. Die illegale Betätigung wurde in der Möglich— keit der Durchführung eines Komplotts ge⸗ ſehen. Gauleiter Hofer, der infolge ſeiner Ver⸗ letzung vom Wundfieber befallen wurde, mußte ſich in Brixen ins Krankenhaus begeben. Proteſtkundgebung gegen die Zuwanderung deutſcher Flüchtlinge. In einer in Metz veranſtalteten Proteſt⸗ kundgebung lothringiſcher Kaufleute gegen die Zuwanderung und Beſchäfti eutſcher Flüchtlinge, wurde eine Entſchließung gefaßt, in der es heißt: Wir verlangen von der Re⸗ Grenze men glerung die Kündigung des deutſch⸗franzöſiſchen Vertrages vom 17. 8. 1927(Niederlaſſungs⸗ vertrag), der mit dem Handelsvertrag abge⸗ ſchloſſen wurde und die Ergreifung wirkſamer Maßnahmen, damit di deutſchen Flüchtlinge ſich zu keinem Augenblick in den elſaß⸗loth⸗ ringiſchen Departements niederlaſſen können. Marienbad, 2. Sept. In der Mordaffäre Leſſing wurden 20 Perſonen polizeilich geſtellt, die angeblich der Nationalſozialiſtiſchen Partei angehören oder mit ihr ſympathiſieren. Nach dem Ver⸗ hör wurden ſie jedoch größtenteils wieder auf freien Fuß geſetzt. Im Zuſammenhang mit dem Mord an Profeſſor Leſſing wurde ein verſtärkter Grenzſchutz eingeführt. Es wurden motoriſierte Bereitſchaften in die Grenzſtädte entſandt, denen ul a. die Bewa⸗ chung der Grenze und die Kontrolle der Uebergänge obliegen wird. Deutſchland im Kreiſe der Völler Trotz der Bevölkerungsverluſte durch den Krieg und der Gebietsabtretungen im Ver⸗ ſailler Vertrag iſt das Deutſche Reich mit 66,1 Millionen Einwohnern nach Rußland mit 127 Millionen Einwohnern im europäiſchen Teil immer noch der volkreichſte Staat Europas. Dem Reich folgen im weiteren Abſtand Groß⸗ britannien und Irland mit 46,3 Millionen, Frankreich mit 41,9, Italien mit 41,7 und Polen mit 32,4 Millionen. In Deutſchland wohnen 13 Prozent der europäiſchen Bevpöl⸗ kerung. Unter den Staaten der Welt ſteht, wenn man den Kolonialbeſitz außer acht läßt, Deutſchland an vierter Stelle, nach China mit 474, Rußland mit 161 und den Vereinig⸗ ten Staaten mit 123 Millionen Menſchen. Bringt man den Kolonialbeſitz in Anſatz, ſo rückt das Deutſche Reich an die 8. Stelle. Die erſten 7 Plätze nehmen dann ein: das Britiſche Reich(480 Millionen), China(474), Rußland(161), die Vereinigten Staaten (137), Frankreich(99), Japan(92) und Hol⸗ land(89 Millionen). Innerhalb der heutigen Grenzen des Deut⸗ ſchen Reiches leben jedoch nur etwa zwei Drit⸗ tel aller Deutſchen. Im ganzen gibt es auf der Erde annähernd 100 Millionen Menſchen mit deutſcher Sprache. Der größte Teil davon — etwa 80 Millionen— lebt innerhalb des geſchloſſenen Sprachgebiets in Mitteleuropa. Dieſes deutſche Siedlungs⸗ und Sprachgebiet, deſſen Kern das Deutſche Reich bildet, iſt noch auf weitere 14 Staaten aufgeteilt. Letzte Nachrichten Der Kommunift Weber an die Schweiz ausgeliefert. Berlin, 2. Sept. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, iſt der Zwiſchenfall bei Ramſen an der deutſch⸗ſchweizeriſchen 8 jetzt durch die Auslieferung des Kommuniſten Weber an die ſchweizeriſchen Behörden erledigt. Die beiden Regie⸗ rungen ſtimmen völlig darüber ein, in Zu⸗ ſammenarbeit der beiden Behörden in Zu⸗ an ſolche Zwiſchenfälle unmöglich zu ma⸗ hen. Abgeſchloſſenes Verfahren. Stutigart, 2. Sept. Wie ſeinerzeit durch die Preſſe mitgeteilt worden iſt, wurde gegen den Stuttgarter Oberſtaatsanwalt Dr. Ta⸗ fel ein Strafverfahren wegen Deviſenverge— hens eingeleitet. Oberſtaatsanwalt Dr. Ta⸗ fel wurde damals in Unterſuchungshaft ge⸗ nommen, die volle fünf Wochen dauerte, weil im Verlauf des Verfahrens der Ver⸗ dacht der Steuerhinterziehung hinzutrat. Die mit aller Gründlichkeit und ohne Rückſicht auf die Perſon durchgeführte Unterſuchung hat ergeben, daß die gegen Oberſtaatsanwalt Dr. Tafel erhobenen Vorwürfe vollkom⸗ unbegründet waren und kei⸗ * 1+ 3 22. 42„ nerlei Verdachtsmomente übrig blieben, Lokales Viernheim, 2. Sept. Kirchliches. Morgen Früh 1/8 Uhr hl. Meſſe mit gemeinſchaftlicher Kommunion der 1. u. 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation. Aerztlicher Sonntags dienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am Sonntag, den 3. September, Herr Dr. Blaeß den ärztlichen Dienſt. Generalverſammlung der Teu⸗ tonia. Sonntag nachmittag ½4 Uhr findet im Schützenhof eine außerordentliche General- Verſammlung des Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia ſtatt. Die Führung wird entſprechend den neuen Satzungen des Kyffhäuſerbundes in ihr Amt eingeführt. Die Altveteranen, es ſind noch 5 in Viernheim und 4 ausſcheidende, lang⸗ jährige Vorſtandsmitglieder, erhalten die höchſte Auszeichnung des Kyffhäuſerbundes, das Haſſia⸗ Ehrenkreuz. Es iſt den Bemühungen und dem einigen Vorgehen der Vorſtände beider hieſigen Kriegervereine gelungen, daß der 1. Führer Exzellenz von Oidtmann den Weiterbeſtand beider Vereine befohlen hat. Jeder Verein regelt ſeine Belange ſelbſt wie ſeither. Wegen Bedeutung der Feier wird die Kapelle Hanf⸗Blank mitwirken. Jeder wird einige ſchöne Stunden im Kreiſe ſeiner Kameraden verleben. Fehle deshalb niemand. * Feuerwerk. Anläßlich des im Saft⸗ laden zum grünen Laub ſtattfindenden Garten- feſtes Brillantfeuerwerk. Die Feuerwehrkapelle wird mit 8 Mann konzertieren. Feuerwerker Philipp Babylon brennt die Feuerwerkskörper ab. Näheres ſiehe Inſerat. »Der Bfe. Neu-Iſenburg auf dem Waldſportplatz. Der Vf. Neu⸗Iſen⸗ burg, der morgen nachmittag 3.30 Uhr auf dem Waldſportplatz gegen die Grünen antritt, iſt im ehemaligen Rheinbezirk keine unbekannte Mann⸗ ſchaft. Jahrelang war ſie unter den Endſpiel⸗ teilnehmern um die Süddeutſche, bei denen fie unter der Führung des überall bekannten Mittel- läͤufers Remy für Ueberraſchungen ſorgte. Heute iſt die Mannſchaft, wie aus dem Spielbericht über das Spiel in Kaiſerslautern klar hervor- geht, äußerſt hart und ſchnell geworden. Die Grünen werden daher auf einen Gegner ſtoßen, der gewillt iſt unter allen Umſtänden zu ge⸗ winnen, um die Niederlage auf eigenem Platze gutzumachen. Die Viernheimer treten in beſter Aufſtellung mit einem umformierten Sturm an und zwar mit: Winkler— Mandel Gg.—Kiß Jak. —Koob—Kiß Karl— von dem der Trainer der Sportvereinigung eine Durchſchlagskraft erhofft, die ſo nötig für die Verbandsſpiele gebraucht wird. Es iſt auch endlich an der Zeit, das Rätſel der Mannſchafts- Aufſtellung für die kommenden Verbandsſpiele feſtzulegen, um mit Schwung in die Punktejagd hineinzuſteigen. NB. Alle Spieler der unteren Mannſchaſten werden gebeten, die grünen Trikots unbedingt in der Geſchäftsſtelle bis heute Abend abzuliefern. * Achtung! Aktive der SpVgg. Amicitia. Alle Sportler, Juß⸗ und Hand⸗ baller, Schwerathleten, welche die Meiſterſchafts⸗ kämpfe mitmachen wollen, werden gebeten, ſich in der Geſchäftsſtelle bis zum kommenden Mitt⸗ woch zu melden. Verſäume keiner die Friſt! * Ein ſchönes Hochzeitsgeſchenk das immer Freude macht, iſt der praktiſche Wandhalter für Perfil⸗Ata-⸗[Mi. Von allen jungen Hausfrauen wird dieſe zeitgemäße Verbeſſerung dankbar aufgenommen werden, denn der Halter verhütet das Naßwerden und Um⸗ fallen der Pakete. Mit einem Griff iſt jederzeit das gewünſchte Mittel zur Hand. Der Halter iſt in allen beſſeren Fachgeſchäften zum Preiſe von nur Mk. 1.70 in erſtklaſſiger Emaille⸗Qualität zu haben.— Wer die junge Frau freudig über⸗ raſchen will, ſchenkt dieſes nützliche Gerät. *Die Ernährung unſeres Volkes aus eigener Scholle kann ſicherge⸗ ſtellt werden, wenn auch der letzte Landwirt die Maßnahmen hinſichtlich Bodenbearbeitung. Saatpflege und Düngung ergreift, welche in den letzten Jahren immer wieder betont worden ſind. Gerade die Düngung des Wintergetreides mit den Kernnährſtoffen Kali und Phosphorſäure trägt in erſter Linie dazu bei, ausreichende Men⸗ gen an Brotgetreide zu erzeugen, da beſonders das Kali die Kräftigung der jungen Saaten er⸗ möglichſt, vor Auswitterung und Krankheiten ſchützt ſowie ſchließlich ein lagerfeſtes Getreide mit voll ausgebildeten Körnern garantiert. Um dieſe Aufgabe zu erfüllen, muß das Kali in Form von 2—3 dz. 40er Kalidüngeſalz je Hektar (2—3 kg. je Ar) oder die dreifache Menge Kainit entwender vor der Saat oder nach dem Auflaufen der Pflanzen verabreicht werden, da⸗ mit die ſchützenden Eigenſchaften ſich bereits während der Winterperiode auswirken können und ſo die Vorausſetzungen für eine befriedigende Ernte geſchaffen ſind. U. 2. Tonſilmſchau. Wer nimmt die Liebe ernſt mit Max Hanſen, Jenny Jugo und Otto Wallburg. Im beliebten U. T.⸗Filmpalaſt läuft ab heute wieder ein ganz fabelhaftes Tonfilmprogramm. Wir ſehen die bekannten Filmſchauſpieler Max Hanſen, Jenny Jugo und Otto Wallburg. Dieſe drei Namen bürgen allein ſchon, daß„Wer nimmt die Liebe ernſt...“ wirklich ein Schlager von Klaſſe, ein Volltreffer iſt. Im 2. Teil ſehen Sie den herrlichen Zirkus-, Senſations⸗ und Abenteuerfilm„Zirkus Tromboli“. Ein wunder⸗ bares Filmwerk. Weiter kommt noch ein Ton⸗ lachſchlager. Sie ſehen alſo, wir haben wieder ein prächtiges Programm zuſammengeſtellt, das jeden Kinofreund befriedigen und beſtimmt er⸗ freuen wird. Verſäumen Sie deshalb nicht, auch dieſe Woche wieder den U T.⸗Filmpalaſt zu be⸗ Sportvorſchau der D. J. K. Nach einer größeren Pauſe greift nun wie⸗ der die 1. Fußballmannſchaft ihre Tätigkeit auf. Eine alte Kampfſtätte auf der in weit rücklie⸗ gender Vergangenheit ſchwere Verbandskämpfe aus⸗ gefochten wurden, iſt ihr Ziel am folgenden Spielſonntage. Wer kennt nicht den alten ge⸗ fährlichen Rivalen Lorſch. Hoffentlich verſtehen es unſere Blauen, in Ehren und in Fairnis dieſen Kampf durchzuführen und ein Sieg an ihre Fahne zu heften. Lorſchs Schlachtenbum⸗ ler müſſen von neuem in Staunen verſetzt wer⸗ den. Abfahrt und Teffpunkt ſiehe Inſerat.— In Lampertheim treffen unſere Handballer auf einen gefürchteten Partner. Aus alter Er⸗ fahrung ſchöpfend iſt hier nicht ſo viel behauptet, wenn man dieſe Begegnung als äußerſt intereſſant und ſpannend anſieht. Mögen die Unſrigen dieſe Spiele in Ehren beſtehen und eine letzte Bitte ſei an die Handballfreunde gerichtet, für eine ſtattliche Begleitmannſchaft einzutreten. Abfahrts- zeit ſiehe Inſerat. Untererhebſtelle. An den Zahltagen dieſer Woche kann noch das 3. Ziel Staatsſteuer 1933, ſowie das 2. Ziel Kirchenſteuer 1933 ohne Mahnkoſten be⸗ zahlt werden. J. V.: Winkler. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtauds⸗, Mit⸗ glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn⸗ tag, 3. September, 12. Programm⸗Wanderung: Heppenheim—Schannenbach— Knoden— Bens heim. Abfahrt 720 Uhr Reichsbahn(Sonn⸗ tagskarte Bensheim). Weinheim ab 78 Uhr. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Friſch auf! Heil Hitler! Der Wanderwart. Am kommenden Mittwoch, den 6. 9. 33. abends 8 ½ Uhr findet in unſerem Klublokal „Löwen“ eine außerordentliche Generalver⸗ ſammlung ſtatt. Tagesordnung: Gleichſchaltung der Ortsgruppe. Zu dieſer außerordentlichen Generalverſammlung lade ich hiermit unſere Mitglieder freundlich ein. Erſcheinen aller Mitglieder iſt Pflicht. gez. Dr. med. Blaeß. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 2. September, abends 8½ Uhr im Gaſthaus zum„Kaiſerhof“ Monats- verſammlung. Die Mitglieder werden ſreund⸗ lichſt gebeten, zahlreich zu erſcheinen. Vor⸗ ſtandsſitzung mit Ausſtellungsleitung und Ver⸗ gnügungsausſchuß 8 Uhr. Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abd. ½9 Uhr Sing⸗ ſtunde. Der Chor für Mannheim(16. Sept.) wird in den 2 kommenden Proben nebenbei geübt. Kein Sänger darf fehlen! Lieder⸗ bücher bitte mitbringen. Der Vorſitzende. Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonia“. Sonntagmorgen von 9 bis 12 Uhr Uebungs⸗ ſchießen für Lützelſachſen. Nachmittags ½4 Uhr Generalverſammlung im Schützenhof. Schützen, die morgen Sonntag nach Ladenburg wollen, melden ſich im Laufe des heutigen Tages. Der Führer. Klub der Gemütlichen 1915. Heute Samstag Abend 8 Uhr wichtige Mitgliederverſammlung im Lokal. Erſcheinen iſt Pflicht. Der 1. Vorſitzende. EAD Ortsfunkwart Viernheim. Bekanntmachung. Jeder Parteigenoſſe, der im Beſitze einer einwandfrei funktionierenden Rundfunkanlage iſt, hat diefelbe ſofort für die öffenliche Uebrtragung des Parteitages für die Zeit vom 1.—4. Sept. zur Verfügung zu ſtellen. Heil Hitler! Englert, Ortsfunkwark. Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit 9 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 3. September, nachm. 3,30 Uhr Liga⸗Freundſchaftsſpiel gegen V. f. L. Neu⸗Jſenburg auf dem Waldſportplatz. Vorſpiel um 2 Uhr: Komb. M.— Dig. 2. In Heppenheim 3 Uhr: Starkenburgia 1.— Amicitia 09 komb. M. In Heppenheim halb 2 Uhr: Starkenburgia 2.— Amicitia 09 komb. M. Abfahrten werden bekannt gegeben. Der Führer. N. B. Die Spieler der unteren Mannſchaften müſſen bis längſtens heute Abend ſämtliche grüne Trikots in der Geſchäftsſtelle abliefern. DURCH PIB WOHLS TAN. Daalrkssnarkasse Lorsch Zweigstelle Viernheim Gottesdienst Ordnung der katholiſchen Gemeinde 13. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt und ge. meinſchaftliche hl. Kommunion der 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen. Kongregation. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung dez 3. Ordens. Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag:/ 7 Uhr Requiem für Magdalena Mandel geb. Adler. 7 Uhr beſt. Amt für Katharina Hoock geb. Müller und beiderſeitige Großeltern. Dienstag:/ 7 Uhr Requiem für den in Mannheim 7 Kaufmann Ernſt Hoock. 3/7 Uhr deſt. Amt für Cäcilia Mandel geb. Bugert, beiderſeitige Großeltern Jak. Bugert 2, Ehefrau Katharina gebor. Haas und Philipp Bauer, Ehefrau Anna Maria geb. Bergmann. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für Sebaſtian Sommer und Chriſtina Babylon und Angeh. 37 Uhr beſt. Amt für Kath. Renner geb. Wiegand, Kinder: Bernhard, Joſef, Juliana und Magd. geehl. Bugert und Angehörige. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Philipp Ringhof, Ehefrau Magd. geb. Bähr, beider⸗ ſeitige Eltern und Angehörige. 3/7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Bläß, Ehefrau Eliſabeth geb. Martin, Tochter Barbara geehl. Brechtel, Schwiegerſohn Ad. Schneider und Angehörige. Freitag: Mariä Geburt. 7 Uhr beſt. E.-A. für Georg Beikert, Ehefrau Sabina gebor. Hoock, Eltern, Schwiegereltern Jakob Sander und Angehörige. 37 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Hönig, Ehefrau Joſefine geb. Ringhof, Kinder: Marg. Mich., Schwiegereltern Nikol. Kühlwein und Ehefrau Eva geb. Helbig. Samstag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hoock geb. Adler, Eltern und Geſchwiſter. 7 Uhr beſt. Amt für Joh. Hofmann 11, Ehefrau Anna Maria geb. Hofmann, Tochter Eliſabeth geehl. Hanf und Angehörige. Am Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ½7 Uhr hl. Meſſe. Am Freitag iſt um ½7 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Jünglings⸗Sodalität. Ebenſo gemeinſchaftliche heil. Kommunion der Schüler der Herren Rektoren Beller und Gillig, dez Herrn Lehrer Klee und Kumpa und Fräulein Hußler. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag iſt Kollekte für den„St. Joſefs⸗Miſſionsverein“ und den„Reichsverband für die kath. Auslandsdeutſchen.“ Kirchliche Anzeigen der Ey. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 3. Sept. 1933. 12. S. n. Tr. Vorm. 9½½ Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 10½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die männliche und weibliche Jugend. Montag, den 4. September 1933. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchen- chors. Mittwoch, den 6 September 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Bekanntmachung. Betr.: Die Einſargung von Leichen. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Einſargung der Leichen von den Toten gräbern in jedem Falle nach rechtzeitiger Be⸗ nachrichtigung vorzunehmen und die hierfür feſt⸗ geſetzte Gebühr an die Gemeindekaſſe zu ent⸗ vichten iſt. Die Einſargung durch andere Perſonen und Gewährung einer Vergütung an dieſe befreit nicht von der Gebührenpflicht der Gemeinde gegenüber. Betr.: Vertilgung der Feldmäuſe; hier: Abgabe von Mäuſegift. Wir haben noch ca. 7 Kg. Latwerge abzu' geben. Die Abgabe erfolgt heute Nachmittag 5 Uhr im Wiegehaus des Rathauſes. Der Preis beträgt 40 Pfg. per Pfund. Viernheim, den 2. September 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. die Prollan ation des Führers Ein Höhepunkt des Neichsparteitags der Nad— der Kanzler äber die nationale Nevolution und das neue Deutſchland Nürnberg, 2. Sept. Der Freitag führte den großen Reichs par⸗ teitag der N. S. D. A. P. zum erſten Höhepunkt. Er brachte die Eröffnung des Par- Pro⸗ teikongreſſes, auf dem die lamation des Führers verleſen wur⸗ de. Der Weg der Teilnehmer zur Feſthalle im Luitpold⸗Hain war ein einziger Triumphzug. In der herrlich geſchmückten gewaltigen Halle waren die rund 30 000 Sitzplätze faſt im gleichen Augenblick beſetzt, dem die Eingänge geöffnet wurden. Un⸗ ter den Ehrengäſten auf der Tribüne be⸗ merkte man die von Muſſolini entſandten ſtalieniſchen Faſchiſten in ihren geſchmack⸗ vollen Uniformen. Das farbenprächtige Bild wurde verſtärkt durch die Uniformen der mit dem Reichswehrminiſter von Blomberg er⸗ e hohen Reichswehr- und der leiten⸗ en Polizeioffiziere. Unter den Vertretern der Kirche wurde beſonders Landesbiſchof Ludwig Müller bemerkt, der mit der goldenen Amtskette geſchmückt erſchienen war. Gegen 1.30 Uhr flammen die Schein⸗ werfer auf. Der Führer erſcheint, ſtür⸗ mise) empfangen. Nach einem Janfa⸗ renſtoß erfolgt der Einmarſch von 60 Slandarken der einzelnen Gaue, jede von drei SA⸗Männern belreuk. die Menge grüßt die Ehrenzeichen der nakionalſo⸗ Naliſtiſchen Bewegung, beſonders die vorungetkragene Blulfahne vom 9. No- vomber 1923. Nach dem Vorſpiel zu den Meiſterſingern pielt das Reichsſinfonieorcheſter das Nieder— landiſche Dankgebet. Die Blutfahne wird neben dem Rednerpult aufgeſtellt, unmittel⸗ bar vor dem Führer. Der Führer an das deutſche Volk Den Hauptpunkt des Kongreſſes bildete dl. Verleſung der Proklamation des Führers durch den bayeriſchen Innen⸗ miniſter Wagner. Die Proklamation, die in prägnanten Sätzen die gegenwärtige La⸗ ge und die künftigen Aufgaben der großen gationalſozialiſtiſchen Bewegung und damit des Deutſchen Reiches umreißt, ſagt u. a:: Als im Jahre 1919 die nationalſozialiſti⸗ ſche Bewegung in das Leben gerufen wurde, um an die Stelle der marxiſtiſch⸗demokrati⸗ ſchen Republik ein neues Reich zu ſetzen, chien dieſes Unterfangen eine ausſichtsloſe Torheit zu ſein. Es waren gerade die klü⸗ gelnden Verſtandsmenſchen, die dank der oberflächlichen geſchichtlichen Bildung für ei⸗ nen ſolchen Verſuch höchſtens ein mitleidiges Lächeln aufzubringen vermochten. Daß Deutſchland ſchlimmen Zeiten entgegenſieht, hatten die meiſten von ihnen ſehr wohl er⸗ kannt. Daß die Machthaber des November⸗ ſtaates teils zu ſchlecht und teils auch zu un⸗ fähig waren, um unſer Volk erfolgreich füh⸗ ren zu können, hatte der Großteil der ſoge⸗ nannten nationalen Intelligenz innerlich be⸗ griffen. Allein, daß die Ueberwindung die⸗ es neuen Regiments nicht mit den Kräften erfolgen konnte, die ſeit 50 Jahren vor dem Angriff des Marxismus dauernd zurückge⸗ wichen waren, um endlich in der Stunde der höchſten Not jammervoll vor ihm zu kapitu⸗ lieren, wurde nicht erkannt. Vielleicht lag es auch mit im Weſen der perſönlichen Ueberal⸗ erung der früheren natianglen volitiſchen Führung der Nation, Sie konnten und woll⸗ ten die Zeiträume nicht anerkennen, die nö⸗ tig ſind zur Wiederherſtellung der Kraft des Volkes. Das ſchied uns Nationalſozialiſten von der bürgerlichen intellektuellen Welt, daß wir klar die Vorausſetzungen für eine Ueberwindung des Marxismus er- kannken und danach handellen. Die erſte Vorausſetzung aber ergab ſich aus der Erkenntnis, daß man eine Macht, die ge⸗ willt iſt, mit Terror den Geiſt zu töten, nicht bricht in der frommen Meinung, durch Geiſt allein den Terror überwinden zu können. In dem Moment, in dem der Marxismus die Parole in die Maſſen ſchleuderte„Und willſt Du nicht mein Bruder ſein, ſo ſchlag' ich Dir den Schädel ein“, wurde ein Fauſtrecht pro— klamiert, dem der Geiſt ſich entweder mit glei⸗ chen Waffen widerſetzt oder ſeinen Einfluß Win und damit geſchichtlich belanglos wird. Es iſt ein Trugſchluß zu glauben, daß man mit Parkeigebilden, die jahrzehnte⸗ lang mit mehr oder weniger kläglichen geiſtigen Waffen gefochkten halten, nun plötzlich heroiſche Talen würde vollbrin⸗ bringen können. Es iſt dies auch der Grund, wesholb man bei alten und abgeſtandenen Organiſationen niemals denken darf, eine neue Führung könnte mit ihnen ganz andere Taten voll— bringen. Im Gegenteil, jeder Verſuch, den bürgerlichen Parteien eine ihnen nicht art— eigene Führung zu geben, muß zum Zwie— ſpalt führen. Die Auseinanderſetzung mit dem Marxismus erforderte daher von An— fang an eine Organiſation, die ihrem ganzen Weſen nach für dieſen Kampf erzogen und damit geeignet war. Das aber brauchte ſeine erforderliche Zeit. Indem der Nalionalſoztalismus ſeinen Appell zur Bildung einer neuen Bewe⸗ gung an die breile Maſſe unſeres Volkes richkete, mußte er aber den zuerſt weni- gen gewonnenen Meuſchen dieſes Ziel, den Glauben einhrennen, einſt die Ret⸗ ker des Vaterlandes zu werden. Menſchen, die ihrer geelellſchaftlichen und wirtſchaftlichen Herkunft nach meiſt nur ei⸗ nen untergeordneten, ja nicht ſelten ge— drückten Rang einnahmen, mußten polltiſch die Ueberzeugung erhalten, dereinſt die Füh— rung der Nation zu repräsentieren. Die bür⸗ gerliche Welt fand ſtets nur Spoit und Hohn für unſere Methode, der kleinen Bewegung den, wie man meinte, überheblichen Größen— wahn einzupflanzen, einſt das Deuiſche Reich zu führen. Und doch war der fanaliſche Glaube an den Sieg der Bewegung die Vorausſek⸗ zung für jeden wirklichen ſpälcren Er⸗ folg. Unſere Maſſenverſammungen dienten nicht nur der Gewinnung neuer Anhänger, vor allem der Feſtigung und moraliſchen Stär— kung der ſchon Gewonnenen Daher ſind auch die Parteitage der natio— nalſozialiſtiſchen Bewegung nie zu vergtkei— chen geweſen mit jenen Zänkereien ſtreit⸗ ſüchtiger Parlamentarier, Partei- und Ge— werkſchaftsſekretäre, die den Parteitagen anderer Organiſationen ihren Stempel auf⸗ prägten. Der Sinn der nationalſozialiſtiſchen Parteitage war: 1. Dem Führer der Bewegung die Mög⸗ lichkeit zu bieten, zur geſamten Partei- führung wieder persönlich in Beziehung zu kreten; 2. die Parteigenoſſen erneut mit ihrer Führung zu verbinden; 3. alle gemeinſam in der Zuverſichkt des Sieges zu ſtärken und 4. die großen Impulſe geiſtiger und pſychologiſcher Ark für die Fortführung des Kampfes zu geben. Nach einem kurzen Ueberblick über die bis⸗ herigen Parteitage ſagt der Führer weiter u. a.: Um in der Bewegung das Gefühl für die ehrwürdigen Traditionen unſeres Kamp⸗ fes zu erwecken, werden wir für alle Zukunft die Reichsparteitage an dieſer Stelle feiern. So ſind Sie wie wir gerufen worden zum 5. Reichsparteitag der NSDAP. und damit zum 1. im neuen Deutſchen Reich. Ein Wunder hat ſich in Deutſchland voll⸗ zogen. Die nakionalſozialiſtiſche Revolu⸗ tion hal den Skaat des Verrates und des Meineids überwältigt und an ſeine Skelle geſetzt wieder ein Reich von Ehre, Treue und Anſtändigkeit. Uns allen aber iſt das große Glück zuteil ge⸗ worden, daß wir dieſe Revolution nicht aus⸗ führen mußten als Führer der„geſchicht⸗ lichen Minderheit“ gegen die Mehrheit der deutſchen Nation. Wir ſind froh entlaſtet, daß ſich das deutſche Volk am Ende unſeres Ringens ſchon vor der Wende des Schickſals in ſeiner überwiegenden Mehrheit zu unſe⸗ ren Prinzipien bekannt hat. So wurde es möglich, daß eine der größten Umwälzungen faſt ohne ſedes Blutperajeßen verwirklſcht werden konnte. Daß heute die überwälti⸗ gende Mehrheit des deutſchen Volkes in treuer Verbundenheit mit dem neuen Regi— ment zu uns ſteht, empfinden wir alle als beſonderes Glück. Die nalionalſozialiſtiſche Bewegung iſt das Deulſche Reich, der deutſche Staat geworden. Nicht nur die Wiedergewinnung der äuße— ren Freiheit erfordert das freudige Mitgehen der Maſſe der Nation, auch die wirtſchaft⸗ lichen Probleme ſind nicht zu löſen, wenn es nicht gelingt, die Maßnahmen der Regie— rung vom Vertrauen des geſamten Volkes tragen zu laſſen. Es gab zu Beginn dieſes Jahres Wo- chen, in denen wir haarſcharf am Ran- de des bolſchewiſtiſchen Chaos vorbeige⸗ kommen ſind. Der rapide Abſturz im letzten Winker ſchien zu einem vollkom- menen Verfall ſich ausdehnen zu wollen. Wenn der Faſchismus als beiſpielge— bende geſchichtliche Tat die Rettung des i ta⸗ lieniſchen Volkes vollbrachte, dann hat der Nationalſozialismus die Er— füllung der gleichen Miſſion im deutſchen Volk übernommen. Wir werden daher aber auch nicht dulden, daß die Träger der frühe— ren Zerſtörung unſeres Volkes durch ihre ewig negatwe Tätigkeit der Zerſetzung das deutſche Volk weiterhin willenlos oder auch nur unſicher machen in einer Zeit, in der ſein ganzer Wille mithelfen muß, die Kata— ſtrophe zu vermeiden, die Kriſe zu über— winden. Es iſt daher eine der wichtigſten Auf- gaben der Bewegung. dieſen Zerſtörern der Widerſtandskraft unſeres Volkes, einen unerbittlichen Kampf anzuſagen und durchzuführen bis zu ihrer völligen Vernichtung oder Unkerwerſung. Angeſichts der internationalen Verbreitung der hauptſächlichſten Fermente dieſer Dekom— poſition und der daraus reſultierenden be— ſonderen Gefahren für Deutſchland, werden wir umſomehr dafür ſorgen müſſen, aus dem, Inneren unſeres Volkes den Geiſt des Zwei⸗ fels genau ſo wie den der Zaghaftigkeit oder den des Sichgehenlaſſens reſtlos auszutrei— ben. Nur wenn das Volk dauernd einen in⸗ neren Anteil nimmt an den Grundſätzen und Methoden, die ſeine ſtaatliche Organiſation tragen und bewegen, wird ein febendiger Organismus erwachſen ſtatt einer toten, weil nur formalen, mechaniſtiſchen Organiſation. Unter den uns zur Löſung geſtellten Aufga⸗ ben ſteht als wichtigſte vor uns f die Frage der Ueberwindung der Ar- beitsloſigkeit. Wir ſehen ihre Gefahr nicht im rein Mate⸗ riellen. Was auf die Dauer in negativem Sinne wirken kann, iſt die materielle Erhal⸗ tung eines Teiles der Nation— der keine Arbeit findet— auf Koſten desjenigen, der in Arbeit ſteht. Es iſt weder logiſch noch mo⸗ raliſch, noch gerecht, auf die Dauer in einem Volke den Arbeitstätigen einen Teil der Früchte ſeines Fleißes wegzunehmen zur Erhaltung des Arbeitsuntätigen, ganz gleich, aus welchen Gründen dies erfolgt, ſondern es wäre logiſch, ſtatt von den Ergebniſſen der Arbeit wegzunehmen, dieſe ſelbſt zu ver teilen. Gewaltlig werden die Anſtreng ſein, die wir uns aufnehmen m um dieſes Prsblem in einer ve gen und nützlichen Weiſe zu löſen: reiche andere Aufgaben werden in den Hintergrund kreken müſſen, um alle Kräfle der Löſung dieſer einen zur Verfügung zu ſtellen. Wir gehen Wege, für die es kaum ein ge— ſchichtli Vorbild gibt. Es iſt daher jeder⸗ zeit möglich, daß ſich die eine oder andere Maßnahme, die wir heute treffen, als wirkſam erweiſt. Aber es iſt dann notwendiger, jene ewig nur auf gerichtete nörgelnde Kritik zu ver Denn ob tauſend Kritiker leben iſt gle tig, aber nicht gleichgültig iſt es, ob ein beſiegt, zugrundegerichtet wird und d ſeiner Geſamtheit das Leben büßt. Al Männer, die durch ihr wahnſinniges Umſo verbrecheriſches Verhalten ſeit dem Novem- ber 1918 unſer Volk in das heutig ſtürzten und die Phraſen der. „Brüderlichkeit“ und„Gleichheit“ motiv ihres Handelns ausgaben, te nicht Schickſal und Leid mit den O Politik! Millionen deutſche V ſind durch ſie dem härteſten Zw liefert worden, den es gibt. Die Not, Elend und der Hunger vergewaltigen Daſein. Die Verführer aber allerdings genießen im Auslande die Freiheit, für d Sold das eigene Volt zu verlzumde dem Haß der Umwelt auszuliefern, ja, wollen es. wenn möalich., auf den nicht Schlachtfeldern als wehrlos Angegriffe⸗ ne niederkarkätſ laſſen! Der Emporſtieg und der ſtaunenerregende endliche Sieg der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung wären nie gekommen, wenn wir als Partei jemals den Grundſatz geduldet hätten, daß in unſeren Reihen jeder kun kann, was er will. Dieſe Parole der demokratiſchen Freizügigkeit führt nur zur Unſicherheit, zur Zügelloſigkeit und am Ende zum Verfall und Zerfall jeder Autorität. Indem wir das par⸗ lamentariſch-demokratiſche Prinzip negieren, vertreten wir auch auf das Schärfſte das Recht des Volkes auf die eigene Beſtimmung ſeines Lebens. Allein wir erkennen im par⸗ lamentariſchen Syſtem keinen wirklichen Ausdruck des Volkswillens, ſondern wir ſe— hen in ihm eine Verzerrung desſelben, wenn nicht gar eine Verdrehung. Der Wille eines Volkes zur Behaupkung ſeines Daſeins kritt am erſten und nütz⸗ lichſten in ſeinen beſten Köpfen in Er⸗ ſcheinung! Es iſt wichtig, daß die Selbſtſicherheit der Führung der geſamten Organiſation in ih— ren Entſchlüſſen den Parteigenoſſen ſowohl als den Anhängern unbedingtes Vertraue einflößt. Es iſt denkbar, daß auch ſehr weis Männer über beſonders ſchwierige Fragen zu keiner ganz vollkommenen Klarheit zu kommen vermögen. Allein, es bedeutet die Kapitulation einer Führung an ſich, wenn ſie gerade ſolche Probleme dann der öffent⸗ lichen Behandlung und jeweiligen Stellung⸗ nahme übergibt. Denn ſie mutet dadurch der breiten Maſſe mehr Urteilskraft zu, als die Führung ſelbſt beſitzt. Die nationalſozialiſtiſche Partei muß dem⸗ gegenüber überzeugt ſein, daß es ihr gelingt, Jant ber Methode mer ourch den lebendigen Kampf bedingten Ausleſe das politiſch be⸗ fähigtſte Menſchenmaterial zu finden und in ihr zu vereinen. Unſere Gegner ſind ge⸗ ſchlagen. Ihre eigene Qualität iſt als den“ bar minderwertig entlarvt. Das einzige, was ſie glauben hoffen zu können, iſt, durch ge⸗ ſchickte Zerſetzungsarbeit allmählich die na— tionale Diſziplin zu lockern und das Vertrau— en untereinander und zur Führung zu er— ſchüttern. Möge dieſer Parleitag für alle dieſe Verſucher zu einer eindeutigen Warnung werden. Nur aus dem Geiſt heraus wird dann auch über alle vermeintlichen und katſächlichen Differenzen des wirt ſchaftlichen und ſonſtigen Lebens hinweg die Erhärkung unſeres Volkskörpers ge lingen können. Als ſich im Laufe der tauſendjährigen Eut⸗ wicklung unſeres Volkes über die deutſchen Stämme und quer durch ſie hinweg Staaten zu bilden begannen, entſtanden auch jene Ge⸗ bilde, die wir noch heute als Länder vor uns ſehen. Ihr Werden iſt nicht einer völ— kiſch⸗geſehenen Notwendigkeit zuzuſchreiben. Bei einem Abwägen ihrer Vorteile und Nach für die deutſche Nation verſchwinden die er— ſteren gegenüber den letzteren. Selbſt auf kul⸗ turellem Gebiet hat ſich ſchöpferiſch die w dende Nation als die fruchtbarere erwiesen Indem wir entſchloſſen ſind, dieſe und all anderen wertvollen beſonderen Traditionen zu wahren, müſſen wir gegen jene Belaſtungeſt unſerer nationalen Einheit vorgehen, ſtaatspolitiſch unſerem Volke ſeit vielen Jahr⸗ hunderten ſchwerſten Schaden zugefügt haben. Was würde Deutſchland ſein, wenn nicht ſchon Generationen vor uns mit dem him⸗ melſchreienden Unfug einer deutſchen Kleinſtaaterei aufgehört hätten? Ein Volk, das eine Sprache redet, eine Kultur beſitzt, nur in einer gemeinſamen Geſchichte die Geſtaltung ſeines Schickſals erlebte, kann nicht anders als auch in ſeiner Führung eine Einheit auſtreben. Außerdem es verliert die Vorteile ſeiner Zahl, um aber die Nachteile dann in Kauf nehmen zu müſſen! Das Reichsſtatthalterge⸗ ſetz war die erſte Antwort der deutſchen Na⸗ tion an die Querulanten gegen die Einheit und Größe der deutſchen Nation. Grundſätz⸗ lich aber muß die Nationalſozialiſtiſche Par⸗ tei folgendes erkennen: das frühere Deutſche Reich mochte ſich wenigſtens ſcheinbar noch auf den einzelnen Ländern aufbauen. Die Länder ſelbſt aber konnten ſich ſchon nicht mehr auf— bauen aus den deutſchen Stämmen, ſondertt höchſtens aus deutſchen Menſchen. Das heutige Deutſche Reich baut ſich aber nicht auf den deutſchen Ländern auf, auth nicht auf den deutſchen Stämmen, ſon⸗ dern aus dem deutſchen Volk und aus der das ganze deutſche Volk erfaſſenden und umſchließenden Nationalſozialiſtiſchen Pat⸗ tei. Das Weſen des kommenden Reiches wird da⸗ her nicht mehr beſtimmt von den Intereſſen und Auffaſſungen der Bauſteine des Vergan⸗ genen, ſondern durch die Intereſſen der Bau⸗ ſteine, die das heutige Dritte Reich geſchaffen haben. Es iſt daher weder Preußen noch Bayern, noch irgend ein anderes Land ein Pfeiler des heutigen Reiches, ſondern die einzigen Pfeiler ſind das deut⸗ ſche Volk und die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung muß ſich zu dem Herotismus bekennen, lieber mit jedem Widerſtand und jeder Not fürlieb zu nehmen, als auch nur einmal ihre als richtig erkannten Prinzipien zu verleugnen. Sie darf nur von einer einzigen Angſt erfüllt ſein, nämlich der, daß einmal eine Zeit kommen koͤnnte, die uns entweder der Unwahrhaftigkeit oder der Ge⸗ dankenloſigkeit zeiht. Vor wenigen Wochen erſt wurde der Entſchluß gefaßt, ſchon in dieſem Jahre den erſten Parteitag nach dem Siege zu veranſtalten. In knapp einem Monat ge⸗ lang dieſe großarkige organiſatoriſche Impro⸗ viſation. Möge ſie ihren Zweck erreichen, die Partei als Trägerin des deutſchen Schicksals mit erhöhter Arbeitskraft erfüllen, die Ent⸗ ſchloſſenheit, unſere Prinzipien durchzuſetzen, verſtärken, um dadurch für alle die einzig⸗ artige Bedeutung dieſer Erſcheinung noch ſtär⸗ er zum Bewußtſein zu bringen. Möge ſich aber vor allem aus der Art dieſer Kundgebung erneut die Einſicht verſtär⸗ ken, daß die Leitung der Nation niemals zu einer reinen Verwaltungsmaſchinerie erſtarren darf, ſondern daß ſie eine lebendige Führung bleiben muß. Wir wünſchen dem deutſchen Volke eine irdiſch endloſe Erhaltung und glau⸗ ben durch unſeren Kampf dafür nur den Be⸗ fehl des Schöpfers zu erfüllen, der in das Innere aller Weſen den Trieb der Selbſt⸗ erhaltung ſenkte. Es lebe unſer Volk! Es lebe die Nationalſozialiſtiſche Partei! Der Vortrag der Proklamation des Füh⸗ rers durch den bayeriſchen Innenminiſter Wag⸗ ner wurde immer wieder von ſtürmiſchem Bei— fall unterbrochen. Beſonders lebhaft wurde die Aufforderung des Führers bejubelt, daß die Partei niemals ihre Grundſätze aufgeben möge und niemals verantwortungslos werde. Die Eröffnung des Kongreſſes Der Parteikongreß war durch den ſtellver— tretenden Führer, Rudolf Heß, eröffnet worden. Als dann der Stabschef die Namen der im deutſchn Freiheitskampf Gefalle⸗ nen verlieſt, erhoben ſich die Zehntauſende von ihren Sitzen. Die Angehörigen der Ge— fallenen haben unmittelbar vor dem Podium einen Ehrenplatz eingenommen, unter ihnen die Mutter und die Schweſter Horſt Weſſels. Bei dem Namen Horſt Weſſel miſcht ſich ein Raunen in den dumpfen Trommel⸗ wirbel, der die Verleſung begleitet. In ſtillem Gedenken hebt altes den Arm und lenkt den Blic auf das Blutbanner, das ſich zu Ehren der Toten ſenkt. Der Stabschef gedachte der über 40000 SA— und SS⸗Männer, die in ihrer Liebe zu Deutſchland verwundet wurden und verlas ſo— dann unter leiſem Trommelwirbel die Na⸗ men der Hunderte von Toten, die für die nationalſozialiſtiſche Erhebung, ermordet von Reaktion, Reichsbanner und Notfront, ſtarben. Hinter dem Stabschef ſteht ein SS⸗Fahnen⸗ träger mit der Blutfahne vom 9. November 1923. Nachdem der Stabschef geendet, trat ein SA⸗Mann vor und rief:„Sie marſchieren im Geiſt in unſeren Reihen mit“.— In ſeiner Eröffnungsanſprache hatte der ſtell⸗ vertretende Führer Rudolf Heß die Ver⸗ treter des Faſchismus begrüßt und dann aus⸗ geführt: Die Tatſache, daß zwei hervorragende Führer der Faſchiſtiſchen Partei nach Nürn⸗ berg abgeordnet wurden, werten wir als neu⸗ erlichen Beweis der freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen den beiden großen Bewegun⸗ gen Deutſchlands und Italiens. Die Freund⸗ ſchaft iſt beſtimmt durch die Gemeinſamkeit der Grundlage ihrer Ideen und Handlungen: des geſunden Menſchenverſtandes. Ich moͤchte den Nationalſozialismus und den Faſchismus geradezu als den in politiſche Formen gegoſ⸗ ſenen geſunden Menſchenverſtand bezeichnen. Damit iſt auch begründet, das gemeinſame In⸗ tereſſe an der Erhaltung des Friedens. Denn wäre es mit dem geſunden Men⸗ ſchenverſtand vereinbar, wenn Völker, die in friedlichem Aufbau Leiſtungen vollbrin⸗ gen, welche die übrige Welt in Staunen verſetzen, den Krieg wünſchen? Nein! Sie können nur eins wünſchen, daß ſie Sicher⸗ heit erhalten gegenüber ſolchen Staaten, in denen der geſunde Menſchenverſtand offenſichtlich noch nicht regiert. Der ſtellvertretende Führer Rudolf Heß grüßte dann den Führer Adolf Hitler und ſchloß mit dem begeiſtert aufgenommenen Ruf: Adolf Hitler und Deut ſchland's Zukunft Sieg⸗Heil! Gauleiter Jul. Streicher hielt ſodann eine kurze Begrü⸗ ßungsrede. Es folgte die Verleſung der in ihren weſentlichen Punkten oben mitgeteilten Proklamation des Führers. Hierauf ſprach der Leiter des Aufklärungsamkes für Bevöl⸗ lerungspolitit und Raſſenfrage, Dr. med. W. Groß-Berlin über Politik und Naſſenfrage Der Redner betonte, daß der neue Staat die Familie in den Mittelpunkt ſeiner Auf⸗ bauarbeit ſtelle. Er werde Maßnahmen tref⸗ fen, die der Familie und beſonders der Mutter Schutz geben ſollen. Und er werde auf dieſem Gebiet den Mut zu einſchneidenden Neuerun⸗ gen finden. Der Redner ſchloß: Der Staats⸗ mann 2 die Pflicht, ſein Volt vor dem E. ſicern fremden Blutes und der Zerſtörung ſei⸗ ner tragenden Raſſe zu bewahren. Man hat geſagt— und man glaubte, damit den Raſ⸗ ſenſtandpunkt des Nakionalſozialismus zu ties ſen—, daß jede Raſſe auf dieſer Welt ein Gedanke Gottes ſei. Gerade das alauben wir Nürnberg auch, und deshalb fordern wir reinliche Scheidung zwiſchen Blut und Blut, damit die Gedanken Gottes nicht verwirrt werden.— Der große Parteilongreß wird am heutigen Samstag um 14 Uhr fortgeſetzt werden. Staatssekretär Hier! wird über den Ar⸗ beitsdienſt, Staatsſekretär Feder über die Fragen ſeines Wirtſchaftsreſſorts ſprechen. Außerdem ſind als Redner Reichsminiſter Dir. Göbbels, Reichsernährungsminiſter Darre und Alfred Roſenberg vorgeſehen. Glückwünſche der italieniſchen Nation Auf dem Parteikongreß nahm Profeſſor Marcati, Vizeſekretär der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei und Mitglied des Großen Faſchiſtenrates das Wort. Er führte in italieniſcher Sprache folgendes aus: Ich danke vor allem auf das Herzlichſte im Namen und im Auftrage Sr. Exzellenz, des Sekretärs der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei, Starace, dem Stellvertreter Adolf Hit— lers, Herrn Obergruppenführer Heß, für den herzlichen Willkommengruß, den er an die Vertretung der Schwarzhemden gerichtet hat, und überbringe dem Führer Adolf Hitler, dem Führer der Braunhemden, den Gruß Be— nito Muſſolinis, des Duce des Faſchismus (Beifall, Heilrufe). Gleichzeitig ſpreche ich den Wunſch aus, daß der Reichsparteitag in eine gewaltige Etappe auf dem Wege des ſicheren Triumphes der national— ſoztaliſtiſchen und faſchiſtiſchen Idee in der Welt ſein möge. Es iſt nicht meine Aufgabe, eine lange Rede zu halten. Ich bitte Sie, mit mir in den Ruf einſtimmen zu wollen: Benito Muſſolini, der Führer des Faſchismus, und der Führer Adolf Hitler, Sieg-Heil! Naſſe und Kunſt Der Führer über die neue Kulturpolitik. Nürnberg, 2. Sept. Am Freitagnachmittag trat im Kulturver— einshaus in Anweſenheit des Führers die Kulturtagung des Parteitages zuſammen. Alfred Roſenberg, der Leiter des Au⸗ Benpolitiſchen Amtes der NSDAP., eröff— nete die Tagung mit einer Begrüßung des Führers und der Ehrengäſte. Anſchließend ſprach Reichskanzler Hitler Ein leitend betonte der Kanzler, daß En— de März die Revolution äußerlich abageſchloſ⸗ ſen war, daß aber der Kampf um die Welht⸗— anſchauung weiterginge. Das Leben ei— nes Volkes könne unmöglich von zwei oder drei Auffaſſungen gleichzeitig beſtimmt wer⸗ den, entſcheidend wäre vielmehr, welcher raſſiſche Beſtandteil ſich durch ſein Weſen weltanſchaulich durchzuſetzen vermag. Der Nationalſozialismus iſt eine Weltan— ſchauung. Indem er die ihrer innerſten Ver⸗ anlagung nach zu dieſer Weltanſchauung ge⸗ hörenden Menſchen erfaßt und in eine orga⸗ niſche Gemeinſchaft bringt, wird er zur Par— tei derjenigen, die eigentlich ihrem Weſen nach einer beſtimmten Raſſe zuzuſprechen ſind. Er erkennt dabei die Gegebenheit der verſchiedenen raſſiſchen Subſtanzen in unſe⸗ rem Volke. Er iſt auch weit entfernt, dieſe Tatſachen abzulehnen. Der Nationalſozialismus bekennt ſich zu einer heroiſchen Lehre der Wertung des Berufes, der Raſſe und der Perſönlich⸗ keit ſowie der ewigen Ausleſegeſetze und tritt ſomit bewußt in unüberbrückbaren Ge⸗ genſatz zur Weltanſchauung der pazifiſti⸗ ſchen internationalen Demokratie und ihren Auswirkungen. Ddieſe Anſchauung führt zwangsläufig zu einer Neuorienkierung auf faſt ſämtlichen Ge⸗ bieten völkiſchen Lebens. Die Größe der Auswirkungen dieſer gewal— tigen geiſtigen Revolution läßt ſich heute noch nicht annähernd abſchätzen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß auf die Dauer alles Geſchafene nur durch Kräfte zu erhalten iſt, die vorher ſchon Träger der Schöpfung waren, wird der Nationalſozialismus im deut⸗ ſchen Volke das Meſen derjenigen Be- handiene zu dominierendem Einfluß und damit zur ſichtbaren Auswirkung bringen. die die Bildung unſeres deuk⸗ ſchen Volkskörpers im Laufe vieler Jahrhunderke angeregf und durchge⸗ führt haben. Es haben zu allen Zeiten die Welt⸗ anſchauungen nicht nur das Weſen der Po⸗ litik, ſondern auch das Vild des kulturellen Lebens beſtimmt. Die Dichter haben Helden beſungen, wenn heldiſches Zeitalter dieſe in Erſcheinung treten ließ, oder ſie ſtiegen in Niederungen des alltäglichen Lebens, wenn die Zeit unheroiſch wurde. Denn niemals kann man die Kunſt vom Menſchen trenen. Das Schlagwort, daß gerade die Kunſt inkernakional ſei. ſſt hohl und unver⸗ ſtändig. Wenn man ſchon andere Funktionen des Le— bens durch Erziehung angelernt erhalten kann— zur Kunſt muß man geboren ſein. Dieſe Veranlagung aber iſt ein Beſtandteil der Erhmaſſe. Es iſt das Zeichen der grauenhaften De— kadenz der vergangenen Zeit, daß ſie von „Stilen“ redete, ohne ihre raſſiſchen Ei⸗ genheiten zu erkenen. Der Grieche hat nie international gebaut, ſondern griechiſch. Das heißt, jede klar ausgeprägte Raſſe hat ihre eigene Handſchrift im Buche der Kunſt, ſo— fern ſie nicht wie z. B. das Judentum ohne eigene künſtleriſche produktive Fähigkeit iſt. Wenn Völker aber eine artfremde Kunſt kopieren, ſo iſt dies nicht der Beweis für die Inkernationalität der Kunſt, ſon⸗ dern nur der Beweis für die Möglichkeit elwas inkuitiv Erlebtes und Geſchaffe⸗ nes mechanich abſchreiben zu können. Es iſt lächerlich, zu meinen, daß man ohne weltanſchauliche Erneuerung und damit raſſiſche Klärung einen neuen„Lebens-, Kul⸗ tur- und Kunſtſtil“ finden könnte, wie es lächerlich iſt anzunehmen, daß die Natur mit dieſer hellſeheriſchen Aufgabe jeden durchſchnittlichen Stümper betraue. Nur der klarſte menſchliche Geiſt kann die Wege zur erhahenſten Schönheit finden. Der letzte Maßſtab dafür aber liegt in der Erkenntnis einer kriſtallklar erfüllten Zweckmäßig keit Die. hat gar nichts zu tun mit jener vermeintlichen„Sachlichkeit“, die nicht be⸗ greifen will, daß der Menſch animaliſche Primitivität nicht verwechſeln ſoll mit har moniſcher Schönheit. Wir wiſſen von uns. daß im Altertum und in der neuen Zeit der ariſch⸗nordiſche Menſch ſtets die zwingende Syntheſe gefun— den hat zwiſchen der Aufgabe, dem Zweck und dem gegebenen Material. Es iſt kein Wunder, daß jedes politiſch⸗ heroiſche Zeitalter in ſeiner Kunſt ſofort die Brücke ſucht zu einer nicht minder heroiſchen Vergangenheit. Da es aber beſſer iſt, Gutes nachzuahmen, als neues Schlechtes zu produ— zieren, können die vorliegenden intuitiven Schöpfungen der Griechen und Römer heu— te als Stil ohne Zweifel ihre erziehende und führende Miſſion erfüllen. Es iſt dabei eben⸗ ſo lächerlich, ia kindiſch, den von ſeinen Vor⸗ fahren bereits gefundenen klaſſiſchen For— men und Ausprägungen künſtleriſcher Schöpferkraft ängſtlich aus dem Wege gehen zu wollen, wie es dumm wäre, andere Er— kenntniſſe und Erfahrungen im Leben nur deshalb abzulehnen, weil frühere Generatio— nen ſchon dieſe Wahrheiten gefunden hatten. Nur aus Vergangenem und Gegenwärtigem zugleich baut ſich die Zukunft auf. So wie der Nationalſozialismus in Deutſchland die Erfüllung zahlreicher ſeheri. ſcher Ahnungen und tatſächlicher wiſſen⸗ ſchaftlicher Erkenntniſſe iſt, ſo wurde auch unbewußt die Vorarbeit geleiſtet für eine neue künſtleriſche Renaiſſance des ariſchen Menſchen. Zie nahm ihren Ausgang bemer⸗ kenswerter Weiſe von den Aufgaben. für de⸗ ren Löſung Vorbilder überhaupk nicht vor⸗ handen waren. 1 Nur wenigen Gottbegnadeten hat zu allen Zeiten die Vorsehung die Miſſion aufgege— ben, wirklich unſterblich Neues zu geſtalten. Damit ſind dieſe aber die Wegweiſer für ei⸗ ne lange Zukunft. Die naſſonalſozialiſtiſche B Staatsführung darf auch au lem Gebiet nicht dulden, 9 ö ner oder Gaukler plötzlich ſhre Fahne wechſeln und ſo, als ob nichts geweſen wäre, in den neuen Staat einziehen, um dort auf dem Gebiete der Kunſt und Kulturpolitik abermals das große Wort zu führen. Dieſer neue Staat wird aber der Pflege des kulturellen Lebens eine ganz andere Aufmerkſamkeit ſchenken als der alte. Im⸗ mer aber wird die politiſche Führung ſtoff⸗ lich und tatſächlich die Vorausſetzung ſchaffen müſſen für das Wirken der Kunſt. Die Mei⸗ nung, daß in materiell dürftigen Zeiten kultureller Fragen in den Hinter⸗ grund treten müßten, iſt ebenſo töricht wie gefährlich. Denn der die Kultur etwa nach der Seite ihres materiellen Gewinnes ein⸗ ſchätzen will oder auch nur zu beurteilen trachtet, hat keine Ahnung ihres Weſens und ihrer Aufgaben. Gerade in einer Zeit wirtſchaftlicher Nöte und Sorgen iſt es wichkig, allen Menſchen klar zu machen, daß eine Na. tion auch noch höhere Aufgaben beſſtzt, als in gegenſeitigem wirkſchaftlichem Egoismus aufzugehen. Aus Heſſen und Naſſan Neue kommiſſariſche Bürgermeiſter. Darmſtadt, 2. Sept. Das Perſonalamt des heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt bekannt: Die nachſtehenden Bürgermeiſter werden kommiſſa⸗ riſch in ihr Amt eingeſetzt: Bickenbach: Landwirt Chriſtoph Rau anſtelle des Bürger- meiſters Becker; Bad Wimpfen: Der zur⸗ zeit bei der Miniſterialabteilung 3 beſchäftigte Dr. Mißler wird kommiſſariſch zum Bürger⸗ meiſter beſtelft. Gonſenheim: Oberpoſt⸗ inſpektor Jakobi, ſeither kommiſſariſcher Beige⸗ ordneter in Mainz anſtelle des Bürgermeiſters Alexander. Erbenhauſen: Karl Becker 2. anſtelle des aus Geſundheitsrückſichten zurück getretenen Bürgermeiſters Heldmann; Wat⸗ he nherm: Jakob Diehl, Bürgermeiſter von Nordheim, anſtelle des Bürgermeiſters Matthi⸗ as Embach, Wattenheim; Laudenau: Schmiedemeiſter Georg Weimer anſtelle des zurückgetretenen Bürgermeiſters Kirchbaum; Hähnlein: Landwirt Chriſtian Becht an⸗ ſtelle des zurückgetretenen Bürgermeiſters Seib; Nackenheim: Heinrich Paul Otto, ſeit⸗ her kommiſſariſcher Beigeordneter, anſtelle des Bürgermeiſters Adam Sans. Die Liquidation der marxiſtiſchen Geſang⸗ vereine. Darmſtadt, 2. Sept. Dr. Kulz, der Bun⸗ desvorſitzende des Heſſiſchen Sängerbundes und Sonderkommiſſar für die Liquidation der auf⸗ gelöſten marxiſtiſchen Geſangvereine, hat zur Durchführung der Liquidation folgende Un⸗ terbeauftragte ernannt: für den Bezirk Gießen: Albert Schneider, Gießen; Darmſtadt: Frie⸗ del Hofmann, Darmſtadt; Hanau: Wilhelm Weiermann-⸗Seligenſtadt; Höchſt a. M.: Jo⸗ ſef Hammel, Offenbach; Mainz: Heinz Wal lior, Bingen; Vilbel: Alfred Schmidt, Bad Nauheim; Höchſt i. O.: Peter Lindemann, Höchſt; Offenbach a. M.: Joſef Hammel, Offenbach; Auerbach: Ludwig Seitz, Auer⸗ bach, Worms: Wilhelm Grett, Oſthofen; Se⸗ ligenſtadt: Wilhelm Weiermann, Seligenſtadt. Die Bezirkseinteilung umfaßt den Rhein⸗Main⸗ Gau des Deutſchen Arbeiter⸗Sängerbundes, ſoweit ſie heſſiſche Orte betrifft. i Neichszuſchüſſe für Inſtandſetzungs⸗ und Ambauarbeiten. Darmſtadt, 2. Sept. Das heſſiſche Staats⸗ miniſterium teilt mit: In Abänderung der Beſtimmungen über die Gewährung eines Reichezuſchuſſes für die Inſtandſetzung von Wohngebäuden vom 15. 7. 1933 hat der Reichsarbeitsminiſter verfügt, daß die Arbei⸗ ten ſpäteſtens bis zum 15. November dieſes Jahres begonnen und am 1. Mai 1934 voll⸗ endet ſein müſſen. Am den Landesbiſchof von Heſſen. Darmſtadt, 2. Sept. In heſſiſchen Blättern wird die Nachricht verbreitet. daß die Wahl ab und kulturel. ſchtskön. Der Reichsparteitag hat begonnen. Unſer Bild zeigt die Be⸗ grüßung Adolf Hitlers durch Oberbürgermei⸗ ſter Liebel vor dem Rathaus in Nürnberg. Rechts der Frankenfüh⸗ rer Streicher. Von Kurt Martens. Bei all meiner Unerfahrenheit iſt mir doch bekannt, daß die ſchönen Damen und ſolche, die es gern werden möchten, ihre Toiletten⸗ geheimniſſe haben. Man hat mir verraten, daß weibliche Reize auf künſtlichem Wege hergeſtellt werden können. Gewiſſe Zeitungsinſerate ſind mir aufgefallen, die irgendwelche, mir zufällig unverſtändliche Verſchönerungsmittel emp⸗ fehlen; ich empfinde aber keinerlei Neugier, zu erfahren, ob ſie ihren Zweck erfüllen Naiverweiſe habe ich mich immer, wenn ich, verliebt war, für die natürliche Anmut, den hellen, offenen Blick, die geſunden Farben und die gepflegten Umgangsformen meiner An⸗ gebeteten begeiſtert, ohne zu ahnen, daß ich mit ſolcher Geſchmacksrichtung nicht mehr auf der Höhe der Zeit ſtehe. Nun wurde ich jüngſt, als ich wieder einmal, drängende Sehnſucht im Herzen, aus meiner Einſamkeit niederſtieg in die Straßen der Stadt, eines Beſſeren belehrt. Die Geheimniſſe, mit denen das ſchönere Ge⸗ ſchlecht um ſeinen Vorrang kämpft, enthüllten ſich mir dort grauſam ernüchternd. Vor mir trippelte ein Jungfräulein auf hohen Stöckelſchuhen ihres Weges dahin und feſſelte meine Aufmerkſamkeit durch die betonte Zierlichkeit ihres Ganges, durch lachsfarbene Seidenſtrümpfe und einen üppig quellenden Bubi⸗Pudelkopf. Schon begann es ſachte in mir zu glühen, da blieb ſie vor einem Laden⸗ ſenſter ſtehen, zog aus ihrem Täſchchen einen Spiegel und einen Stift hervor und ſtrich ſich den Mund mit ſcharlachroter Farbe an— ſo ungeniert und ſelbſtverſtändlich, als befände ſie ſich daheim im verſchloſſenen Kämmerlein.„O weh!“ dachte ich.„Du Bedauernswerte! Was iſt denn mit deinen Kirſchenlippen los, daß ſie ſolch ſchnöder Behandlung bedürfen?! Jetzt möchte ich keinen Kuß von dir geſchenkt; er würde nach Chemikalien ſchmecken.“ Bekümmert wandte ich mich ab und eilte an ihr vorüber. Bald glaubte ich in einem Café das Glück meines Lebens gefunden zu haben. Da ſaß, wenige Schritte von meinem Tiſche entfernt, im Kreiſe der Ihrigen, ein munteres Geſchöpf, deſſen Antlitz ſicher noch niemals angeſtrichen worden war. Allein bevor ich noch in meiner Bewunderung warm geworden war, nahm auch dieſe Kleine einen Spiegel zur Hand fletſchte die Zähne, um ſie eingehender Prüfung zu unterziehen, zupfte alsdann umſtändlich, ja, wahrhaft unermüdlich an den unter ihrem Hut hervorlugenden Löckchen herum, kämmte und wickelte ſie und ging ſchließlich dazu über, ihre Fingernägel zu putzen. Auch ſie war alſo da⸗ heim mit ihrer Toilette nicht fertig geworden und riß nun ihren angehenden Verehrer aus aller Illuſion. Nicht beſſer erging es mir mit anderen, die nachher im Theater, in der Straßenbahn, am anderen Morgen auf einer Bank in den An⸗ lagen meinen Blick auf ſich zogen. Jede be⸗ ſpiegelte ſich, jede muſterte geſpannt ihren Mund, ihre Zähne, ihre Naſe, jede ſchminkte, puderte, ſchabte und polierte ſich, jede taſtete mißtrauiſch an ihrer Friſur herum, jede zupfte ihre Löckchen. Man wurde das beklemmende Gefühl nicht los, daß an dem Exterieur all dieſer Evastöchter irgend etwas nicht ſtimmte, daß ſie eifrigſt und dringendſt befliſſen waren, guſſällige Schäden auszubeſſern— Schäden, die ſo offen zutage lagen, daß ihnen, ohne Nückſicht auf fremde Beſchauer, ſogleich in aller Oeffent⸗ lichkeit abgeholfen werden konnte und mußte. Arme Mädchen, die gezwungen ſind, ihre körperlichen Mängel ſo aller Welt vor Augen zu führen, ihre ſonſt ſo ſorgſam gehüteten kleinen Geheimniſſe nahezu ſchamlos zu ent⸗ hüllen und galante Männerherzen ſo ſchrecklich zu enttäuſchen! Zweifellos gibt es noch eine Menge junge Mädchen, die imſtande ſind, uns mit ihrer natürlichen Erſcheinung den Kopf zu verdrehen. Es ſcheint aber, daß man dieſe echte, unabſicht⸗ liche Schönheit nur abſeits von der öffenelichen Heerſtraße aufſuchen muß, in jenen ſtillen, alt⸗ modiſchen Heimſtätten, wo auch gute Manieren mit zu den Elementen reizvoller Weiblichkeit gehören. Ihr Kind. Von Fritz Kaiſer. „Geküßt haſt du mich noch niemals, kleine war in Wirklichkeit gar nicht mehr ſo klein. Sie war eine hochgewachſene, lichte Blondine, gertenſchlank, und reichte ihm bis zur Schulter. Im Alter freilich war ſie bald um zwei Jahr⸗ zehnte jünger als er und noch das Kind mit den liebreizenden Zügen beginnender Backfiſchreife. Und das war es wohl, was den Mann ſehr be— ſtrickte. Er ſchien ſelbſt jünger als ſeine Jahre, von Wuchs und Temperament ganz der Jüng⸗ ling noch. Das war offenbar die Urſache, wes⸗ halb das Mädchen ganz verlegen vor ſeinen Worten ſtand, ihn anlächelte und nicht wußte, was ſie darauf ſagen oder tun ſollte. Inſtinktiv erkannte Anni die Zärtlichkeit in Wort und Ton ſeiner Bemerkung und fühlte ſich ſehr ge— ſchmeichelt, ja, zum erſten Male in ihrem Leben leiſe umworben. Unbewußt war das junge Mädchen in ihr ſchon vorhanden. Wäre es nicht der Fall geweſen, hätte ſie ohne Bedenken ihre Arme um den Hals des worfen, wie es ein Kind bei einem Menſchen macht, der es ſeit langem ſchon mit Güte über— ſchüttet. Und das tat Fred Bernd, tat es von der Stunde an, da er über ſeiner Neigung für des Kindes Mutter, die Witwe war, auf das fortſchreitende Wachstum des Mädchens auf⸗ merkſam geworden. Seitdem brach die ſtille Beobachtung, das geheime Mitgehen mit der . Da lächelte die Gütige und nannte ihn ihren großen dummen Jungen. Bernds Haupt ſiel in den Schoß der Frau, deren Größe er nie erkannt. „Verzeih mir!“ ſtammelte er, erſchüttert und bewundernd zugleich. „Nicht ſo ſprechen, Fred. Ich habe gelernt, in der Freude meines Kindes glücklich zu ſein. Und jeden Tag werde ich es mehr verſtehen.“ das blonde Haar des Mannes, der Mild und weich ſtrich die Frauenhand über— nichts mehr zu ſagen wußte vor lauter Ehrfurcht an⸗ geſichts einer ſolchen Erhabenheit einer Mutter. Greifswald ſein. Er ſei Profeſſor und müſſe einen Vortrag halten. Draußen wütete der Sturm immer toller. Pater Hanſen ſtand auf und ſagte nur:„Man au! „Minſch“, ſagten die Freunde,„du biſt wohl verrückt?! Bei dem Wetter nach der Oje! Na, dann Proſt! Wir wollen gleich zu Mutter Kahlen gehen und den Kranz beſtellen...“ Aber Peter Hanſen reffte ſein Segel und fuhr los. Es war ein gewaltiger Kampf, um die Leuchtturmecke zu kommen. Dann zog er wieder eine unwirſche Miene, weil er ſeine Pfeife nicht in Brand brachte. Mannes ge- Sturm. Von Ulrich Kamen. Seit vier Tagen raſte ein ſteifer Nordweſt von Island her über Rügen. Die Wellen ſchlugen gegen die Mole von Saßnitz und über ſie hinweg, ſo daß die feinen Damen und Herren ſich nicht mehr zum Leuchtturm wagten und lieber von der Terraſſe des Wiener Kaffeehauſes aus ſich das Schauſpiel beguckten. Peter Hanſen, ein Fiſcher, ſaß beim Kaufmann und trank einen Stralſunder nach dem anderen. Wenn er zum Fenſter hinausſab— und das konnte er vom 1 Und als Peter Hanſen ſein Boot um die Leuchtturmecke hatte, da hörte der Sturm plötz⸗ lich auf. Hörte auf und blies nur noch etwas ſteif; aber es klang nicht ſchlimmer, als wenn Klingmanns Martha in der Kirche ſang. Und weiter ging's nach der Oje: ein Säugling hätte das Schiff hingebracht. Abends um neun Uhr ſaß Peter Hanſen wieder beim Kaufmann. Die Kameraden waren alle ausgefahren: ſie wollten die Nacht hindurch fiſchen. Es galt viel einzuholen. Sie hatten alle Schulden. Und wie Peter Hanſen ſo daſaß und noch einen Stralſunder trank, da kam ſeine Frau Anna Karoline in den Laden. „Willſt du nicht auf Fang?“ ſagte ſie, wandte ſich zum Kaufmann und fragte:„Was hat Peter für Schulden?“ „Keine Schulden, gar keine!“ beteuerte der Kaufmann.„Ihr Mann hat überhaupt noch keine Schulden bei mir gehabt!“ „Und warum kommſt du nicht zum Eſſen. Hanſen?“ fragte die Frau. erzählte, Peter antwortete nicht. Aber der Kaufmann daß er einen Fremden trotz des Sturmes nach der Greifswalder Oje gebracht habe. Er habe Glück gehabt, der Sturm habe jungen Menſchenknoſpe bei ihm nicht mehr ab. Bei jeder Begegnung mit der Mutter war bald die Freude auf ihr Kind dabei. Die anfängliche Zweiſamkeit bei kleinen Spaziergängen und Wanderungen ging ſpäter vielfach zum Trio über. Am Abend trat Bernd manchmal mit an das Kinderbett, gute Nacht zu wünſchen. Dann lebte bisweilen das geheime Sehnen in dem Mannesherz, in dem Traum der reinen Seele zu ſtehen. Anni bekam kleine Geſchenke. Wenn ihre Mutter eine Freude oder Ueberraſchung erfuhr, ſtand ſie nicht zurück. Von Reiſen bekam ſie genau ſo ihre Kartengrüße, lieb und herz⸗ lich, durfte ab und zu in Bernds Wohnung gehen, ſich ein Buch zu entleihen oder einen Rat zu holen bei ſchwierigen Schulaufgaben. Manchmal bat er ſie auch ausdrücklich zu ſich und überraſchte ſie dann mit Naſchwerk, Früch⸗ ten oder ſonſtigen kleinen Aufmerkſamkeiten. Junge Eitelkeit ließ ſich das gern gefallen, ver⸗ ſpürte darin mit feiner Glückſeligkeit ſo etwas wie ritterlichen Sinn. Dabei blieb der Ton, wie von Anfang an, vertraut auf du und du. Auch das milderte rein äußerlich den Unter⸗ ſchied an Jahren. „Kleine Anni“, entfuhr es Bernds Lippen noch einmal, um ſo viel wärmer beſeelt, nun der Zauber der erglühten Erſcheinung noch hin⸗ Worte in der tiefen Stille des Raumes. Bernd nahm die beiden kleinen Hände. Er meinte in ihnen das heftige Schlagen des jungen Herzens zu fühlen. Alles war junge Engelsgeſichtchen. Sehnſucht hatte es leicht, ſich niederzuringen. „Ich will es dir leichter machen, Kleines du“, ſagte da ganz leiſe der Mann und neigte ſein Haupt. Die Weihe eines unberührten Mundes kam über ihn als etwas bis dahin noch nie Erlebtes, Himmliſches. 796 0 115 nicht ſo!“ ſagte finnend das Ma„als es ging. 0 05 nickte 900 erkannte in demſelben Moment voll tiefen Ernſtes, daß hier ein neuer Abſchnitt in dem jungen Meunſchenleben be⸗ gann. Wie eine Erleuchtung ſtand es in den großen, blauen Augen Annis. Am Abend bei des Kindes Mutter wollte Anni, o wohl wir uns ſo gut ſind und ſchon ſo lange kennen.“ Das Mädchen, zu dem das Fred Bernd ſagte, Bernd alles beichten. Was heute geſcheben war und wie der Weg durch lange Monate dahin⸗ gegangen. zukam. Groß und feierlich ſtanden die beiden Scheu in dieſer leicht gewölbten Bruſt, in 1 nicht Junge Lappin mit ihren Kindern. ö Geld. Aber er habe ſeine Jacht auf der O Original⸗Aufnahme von Franz Dubbick, gemacht auf einer Nordland⸗Forſchungsreiſe „Ich weiß alles, Fred! Es dürfte nicht mein Kind ſein, das du liebſt!“ Kaufmann aus, ohne vom bequemen Lederſofa aufzuſtehen—, da ſah er ſein Boot im Hafen ſchaukeln. Wie eine anmutige Badegaſtin wiegte es ſich in den Wellen hin und her— bald war der Name Anna Karoline unter dem Waſſer, bald war er wieder ſteil in der Luft zu ſehen. Und die Möven flogen kreiſchend umher, und eine ſetzte ſich auf den Maft der„Anna Karo line“. Aber vier Tage lang konnte man nicht ausfahren. Heinz Kunter ſaß neben ihm, den Kopf geſenkt; Jochen Krahl ſtand da, die Fäuſte in den Hoſentaſchen, und kaute auf ſeinem Priem. Sie hatten nichts zu tun und kein Geld und machten Schulden. Der Kaufmann ſchrieb auf. Es war ein grundehrlicher Menſch, der manchmal ſogar einen Stralſunder vergaß und es nicht glauben wollte, daß er ſo nachläſſig geweſen ſei. wenn ihn die Fiſcher darauf auf- merkſam machten So war der Mann. Aber bei Peter Hanſen war die Sache noch anders. Seine Frau mußte zum Zahnarzt, eben die Frau, deren Name, Anna Karoline, mit weißer Farbe am Schiffe auſgemalt war. Vier⸗ zehn Tage lang hatte ſie Zahnſchmerzen gehabt; dann hatte ihr der Arzt den Zahn heraus- geriſſen und den Nebenzahn plombiert. Went vierzig Mark. Die mußten natürlich bezahlt werden, weil Zahnärzte auch nicht von der Luft leben können, und wenn ſie noch ſo geſund iſt. wie auf Rügen. Der Sturm tobte draußen immer ärger, und es war, als ob er die Hafenmauer umwerfen wollte. Unbekümmert um den Sturm, fuhr ſtolz die Fähre nach Schweden hinüber. Aber die Fiſcherboote knarrten und ratterten im Hafen an ihren Ketten. Vier Tage lang kein Fiſch⸗ fang! Das war ein Verluſt von hundert Mark! Gerade jetzt, wo die Fiſche wie verſeſſen waren auf die Gewäſſer vor Saßnitz, Und wie ſie ſo ſaßen und ſtanden und tranken, da kam ein Mann in den Laden, ein fein Kerl mit einem Schnurrbart. Der fragte, ob ihn jemand nach der Greifswalder Oje fahren wolle. Alle guckten ihn ſchief an und lachten. Bei dem Wetter?! Aber Peter Hanſen ſtand auf und fragte den Mann, was er bezahlen wolle. Vierzig Mark, ſagte der Ein ſchönes Stück lzegen, ſei mit einem Motorboot nach Saßn gefahren und müſſe unbedingt heute abend in aufgehört. Und wie es ſo iſt im Leben, kam ausgerechnet der Zahnarzt in den Laden und wollte Zigarren kaufen. Peter ſtand auf, griff in die Taſche und legte vierzig Mark auf den Tiſch. „Nana!“ ſagte der Zahnarzt.„Nicht ſo eilig! Keinen Fiſch im Boot und zahlen? Ich habe Zeit. Kann warten!“ Anna Karoline lachte übers ganze Geſicht. Was hatte ſie für einen braven Mann! Und ſie gingen Arm in Arm fort. Sie ſah nicht, daß Peter Hanſen dem Kaufmann mit dem linken Augenlid zuzwinkerte. Hatte er doch tatſächlich eine Mark und ſechzig Pfennig Schulden. Aber Anna Karoline hatte es nicht erfahren. Was war der Kaufmann ſchlau! Die Blume. Abfahrt der Kleinbahn vom Bahnhof. Ein Nichtraucherabteil. Eine beſſere Dame in den beſten Jahren. Eine wohlwollend betrachtete, jüngere Krankenſchweſter. Ein Blumenſtrauß. Haltepunkt! Ein junges Mädchen öffnet die Tür und ſteigt ein. Setzt ſich der Kranken— ſchweſter gegenüber. Sehr vorſichtig nur auf die vordere Kante der Bank, denn auf dieſem Platz liegt der Blumenſtrauß. Die Dame in den beſten Jahren ſteht dieſem Vorgang intereſſiert zu. Da noch mehrere Plätze in dem Abteil frei ſind, hat ſie ihre Gedanken. Aus dieſen heraus ſagt ſie laut und eindring— lich zu dem Eindringling: „Da liegen Blumen!“ Dem jungen Mädchen iſt dieſe Tatſache nicht fremd, darum ſieht es ſich nicht um, ſondern ſieht nur die Fragende an: „Ich weiß!“ Eigentlich iſt an der Antwort nichts auszu— ſetzen. Nicht einmal an ihrem Ton. Aber dennoch iſt ſie wohl zu kurz. Die Dame wird ungeduldig, etwas ausführ⸗ licher und noch eindringlicher: „Es ſind ſehr ſchöne Blumen!“ Worauf ſich das Mädchen freundlich zu der gleichen Meinung bekennt. „Ganz beſtimmt!“ Die Dame verſucht, ſich mit der Kranken— ſchweſter durch Blicke zu verſtändigen, aber dieſe ſchaut andauernd zum Fenſter hinaus. Wahrſcheinlich iſt ſie ſchüchtern. So muß die Dame das Geſpräch ohne Hilſe ſortſetzen und wird etwas deutlicher: „Es wäre ſchade, wenn die Blumen litten!“ Das Mädchen jedoch tröſtet ſie: „Das wird gewiß nicht geſchehen!“ Welcher Troſt! Aber der Dame genügt er durchaus nicht. Sie will Beſſeres und mehr: „Aber drücken Sie ſie denn nicht, wenn Sie ſich gerade auf dieſen Platz ſetzen?“ „O nein! Ich bin ganz vorſichtig!“ Auf dem hübſchen Geſicht der Dame kämpft die gute Erziehung heiß mit dem Recht der Ueberzeugung. Aber was zu viel iſt, iſt zu viel. Auch an Sanfimut! Sehr ſpitz und ſehr anzüg⸗ lich fragt ſie: „Wem gehören deun die Blumen?“ Und vas junge Mädchen, ſehr freundlich, la, am freundlichſten, ſagt:„Mir!“ Susanne Ebreutraut. 0 5 1 0 b 5 a. 1 al 100 6 — Als Material braucht ihr einige Laubſäge- oder Zigarren⸗ liſtenbrettchen, einige kleine Nägel und Schrauben, eine Tube Syndetikon und etwas Farbe. An Werkzeugen werden Laub⸗ ſäge, eine kleine Schlüſſelſeile lam beſten halbrund), etwas Sandpapier, Blaupapier, Bleiſtift und Tuſchpinſel benötigt. Es wird euch nicht ſchwerfallen, die Zeichnungen zuerſt mit Lineal und Zirkel in die gewünſchte Größe auf Papier zu über⸗ tragen. Wenn die Zeichnung gut geraten iſt, pauſt ihr ſie mit dem Blaupapier auf das Holz ab. Dann achtet darauf. daß die Figuren in derſelben Richtung ſtehen wie die Holzmaſer; ſtehen ſie quer zur Maſerung, ſo brechen die Beine ſehr leicht ab. Unebenheiten an den Rändern der ausgeſägten Stücke werden mit der Feile weggenommen und dann das Ganze mit Sandppapier ſchön glatt gerieben. Beſondere Sorgfalt legt auf die Bemalung, denn die macht die Figuren erſt lebendig und drollig. Ihr könnt jede Art von Farben benutzen, die euch zur Verfügung ſtehen: Tuſche, Oel- oder Buntſtifte uſw. Wie wäre es, wenn ihr euch einen ganzen Zirkus zulegtet? Das wäre doch ſicher etwas für euch. Alſo: Auf zum Tierfang! K. B. Luſtige Verwandlungsbilder. Schneide die drei Ringe aus und klebe ſie auf Pappe. Die drei dann ausgeſchnittenen runden Scheiben werden über⸗ einandergelegt, wie die Abbildung zeigt. Durch die Mitte kommt ein Faden, der von beiden Seiten verknotet wird. Je nachdem welche und wie man die Scheiben dreht, kann man die Geſichter verändern. cl Sn i 825 19 „ e e Der Aufſatz über das Pferd. Es war einmal eine alte Frau, die hatte einen einzigen, einäugigen Sohn namens Fritz. Eines Tages fuhr Fritz aufs Feld, um zu pflügen. Sein Pferdchen war ganz jämmerlich. Da packte ihn der Kummer; er ſetzte ſich auf den Feldrain. Die Fliegen ſummten und ſchwirrten über den Miſt. Fritz nahm eine lange Gerte zur Hand und ſchlug in den Haufen hinein; dann zählte er, wieviel er erſchlagen habe. Er kam bis auf fünfhundert, und es lagen noch eine Menge ungezählr da. Er trat zu ſeinem Pferdchen. auf dem ſaßen zwölf große Bremſen; ſie ſchlug er alle tot. Der einäugige Fritz kehrte dann heim zu ſeiner Mutter und bat ſie um ihren Segen. „Denn“, ſagte er,„ich habe vom gewöhnlichen Kriegsvolt eine unzählige Zahl erſchlagen und dann noch zwölf gewaltige elden.“ Die Mutter ſegnete ihn denn zu großen Taten, zu ſeiner Heldenlaufbahn. Auf die Schulter nahm er eine ſtumpfe, roſtige Lanze, und um den Leib tat er eine alte verroſtete Ritler⸗ rüſtung. Und ſo reitet der einäugige Fritz über den Weg und Steg in fremde Länder und kommt zu einem Pfahl. Er ſchreibt an den Pfahl— er hatte doch weder Gold noch Silber bei der Hand und nur ein Stück Kreide— er ſchreibt alſo mit der Kreide:„Hier iſt Fritz, der gewaltige Held, vorbeigeritten, der mit einem Schlage zwölf gewaltige Helden beſiegt und obendrein eine unzählige Heerſchar erſchlagen hat.“ Er ſchrieb's und ritt dann weiter. Da kommt desſelben Weges auch Moritz, der Held, geritten; er kommt zum Pfahl und ſieht die Inſchrift.„Wahrlich, hier muß ein gewaltiger Held vorbei⸗ geritten ſein— weder Gold noch Silber gebraucht er, bloß Kreide!“ ſprach er und ſchrieb darunter:„Hinter dem Helden Fritz iſt der Held Moritz geritten.“ Er holte Fritz ein und ſprach zu ihm: 2 Mächtiger Held, wo ſoll ich reiten: vor dir oder hinter dir?“ Er hatte wohl vor der Kreideſchrift Angſt bekommen.„Marſch, hinter mir!“ rief Fritz. Dann kommt auch noch Alex, der große Held, an dem Pfahl vorbei; von weitem ſchon ſieht er die Aufſchriften, ſie leuchten wie Feuer! Er lieſt Fritz Schrift und Moritz' Schrift, zieht lauteres Gold aus der Taſche und ſchreibt damit an den Pfahl:„Hinter Moritz iſt der Held Alex geritten.“ Er holte Möritz ein:„Sag an, Moritz, ſoll ich voranreiten oder hinter dir??—„Nicht mich frage, ſondern meinen älteren Bruder Fritz!“ Alex reitet an Fritz heran und fragt:„Fritz, kühner Recke, wo befiehlſt du Alex zu reiten?“—„Marſch. hinter mir!“ Und ſo ritten ſie alle drei hintereinanzer über Weg und Steg in fremde Länder und kamen in grüne Gärten. Moritz und Alex ſchlugen ihre weißen Zelte auf, Fritz aber ſeine Unterhoſen. Die Gärten jedoch gehörten einem mächtigen Jaren, und gegen dieſen Zaren führte der Kaiſer von China mit ſechs gewaltigen Heeren Krieg. Der Zar ſchickte Moritz einen Brief:„Mich, den Zaren, hat der Kaiſer von China mit Krieg überzogen. Wollt Ihr mir nicht Beiſtand leiſten?“ Fritz ſchaute in den Brief hinein, er war aber im Leſen nicht bewandert und ſchüttelte bloß den Kopf.„Na, meinetwegen!“ ſagte er. Der Kaiſer von China zog bald nahe vor die Stadt. Moritz und Alex kamen zu Fritz und ſprachen:„Der Feind zieht wider den Zaren, er ſteht ſchon vor der Stadt. Wir müſſen die Stadt verteidigen. Gehſt du ſelber eoder ſendeſt du uns aus?7—„Geh nur du, Moritz, mein Junge!“ Moritz ging und erſchlug alle Feinde. Darauf aber führte der Kaiſer von China ſechs andere Helden und obendrein eine unzählige Heerſchar ins Feld. Moritz und Alex kamen zu Fritz und fragten ihn wieder:„Sag an, Fritz, ge⸗ waltiger Held, ziehſt du ſelber in den Streit oder chickſt du uns aus?“—„Geh nur du, kleiner Alex!“ Alex, der Held, zog ins Feld und erſchlug die unzähligen Heerſcharen und die ſechs gewaltigen Helden. Da ſprach der Kaiſer von Ching: „Ich habe noch einen einzigen Recken, den habe ich mir zur Kalße aufgehoben; jetzt aber laſſe ich auch den los!“ Und der f aiſer von China führte wieder ein unermeßliches Heer heran und den gewaltigen, vielgerühmten Helden, 1100 0 e der Kaiſer zu ſeinem Helden:„Nicht nur Kraft beſiegt den Feind, e auch Lift. Was der Held des Zaren tut, das mach m nach!“ Moritz und Alex kommen zu Fritz und fragen ihn wieder:„Gehſt du ſelber oder ſchickſt du uns?“—„J f ſelber; führt mir mein Roß vor!“ Die Heldenroſſe weideten auf freiem Felde und rupften Gras, und Mori führte die Schindmähre Fritz vor. Fritz beſtieg ſeinen Gaul und dachte bei ſich:„Meinetwegen ſollen ſie mich umbringen, wenigſtens gibt es keine Schande.. Er ritt drauflos, duckte ſich an den Pferdehals und drückte beide Augen feſt zu. Der chineſiſche Held aber erinnerte ſich an den Befehl ſeines Kaiſers, er beugte ſich 9 auf den Hals des Pferdes und drückte beide Augen zu. Fritz egg vom Gaul, ſetzte ſich auf einen Stein und fing an, 1 ne Lanze zu wetzen: der chineſiſche Held tat es ihm nach, er ſprang von ſeinem mächtigen Streitroß und ſchärfte ſein Schlacht wert. Er ſieht, daß Fritz nur ein Auge offen hat und denkt en„Er hat ein Auge zugekniffen. Halt. ich will ihn überliſten und beide zudrücken!“ Kaum aber hat er die Augen zugedrückt, da ſtößt ihm Fritz ſeine Lanze mitten ins Herz. Dann nahm er das gewaltige ee beim Zügel und wollte es beſteigen: er kam aber nicht hinauf. Er band das Roß an einen hundertjährigen Eichbaum, ſtieg auf den Baum und 1 auf das Pferd Das 1 ſpürte den Retzer es bäumte auf und riß die Eiche mit der Wurzel aus. Es rennt mit aller Wucht drauflos und 2 0 den gewal⸗ U * tigen Baum hinter ſich her. Fritz ſchreit:„ 1 1 Hilfe!“ Doch die Chineſen ver 180 ſeine Sprache a d oben mit Schrecken auseinander. Das Heldenroß zerſtampfte ſie mit den Hufen und ſchlägt ſie mit dem bundektſichrigen Eichbaum u Boden. Er ſchlug alle tot. bis auf den letzten Mann Da chrieb der Kaiſer von Ching an Fritz einen Brief: will niemals mehr gegen dich Krieg führen.“ Das war ö recht. Moritz An Alex, die ſtaunten und ber dee ſich über Fritz, den gewaltigen Helden. Danach ritt Fritz zum Zaren.„Womii ſoll ich dich belohnen?“ fragte ihn der Zar. „Nimm dir aus meinem Schatz Gold ſoviel du willſt, oder nimm die Hälfte meines glänzenden Zarenreiches, oder nimm dir meine wunderſchöne Tochter zur Frau!“—„Gib mir nur deine wunderſchöne Tochter, und lade mir meine jüngeren Brüder Moritz und Alex zur Hochzeit ein.“— Und ſo heiratete der einäugige Fritz die wunderſchöne Zarentochter. Hieraus kann man ſehen, daß nicht nur die Helden Erfolg haben, ſon⸗ dern auch manchmal die Maulhelden. Onkel Heinrich. Empfind' ich nicht als Schande; Denn meines Namens übler Sinn (Bekannt im ganzen Lande), Den hat der Menſch für ſich geprägt Und das iſt augenſcheinlich, Wenn man es ſich recht überlegt, Nur für den Menſchen peinlich. Wir Eſel, die wir als Symbol Für große Dummheit gelten. Fühlen trotzdem uns ſehr wohl; Wer mag uns darum ſchelten? Nennt uns als Schimpfwort ruhig weiter In Worten und Epiſteln! Uns Eſel ſtimmt das Ganze heiter Beim Freſſen unſrer Diſteln.— Es weiß heute jedes Kind, Man muß ſich darein finden, Daß wir jetzt verurteilt ſind, Ganz langſam zu verſchwinden. Wenn uns die Menſchheit auch vergiß! (Wir fühlen uns nicht ſchuldig), Bleibt, was ein rechter Eſel iſt— Beharrlich und geduldig! Erich Will F Magiſche Figuren. Die beiden Figuren ſollt ihr in einem Zuge zeichnen, ohne abzuſetzen. g En ch, Die Rübe. Der Großvater pflanzte in en Gärtlein eine Rübe. Und die Rübe wuchs im Sonnenſchein und Regen präche auf. Herrlich gedieh ſie. Wuchs und wuchs, daß es eine Luſt war, ie zu ſehen und zu beſtaunen. Sie wuchs größer als alle anderen Rüben; rieſengroß wurde ſie. Als ſie ausgewachſen war, wollte der Großvater ſie ziehen. Er ging in den Garten. 10 die kräftigen grünen Blätter, zog und zog und konnte ie Rübe nicht herauskriegen. Da rief der Großvater die Groß⸗ mutter. Die faßte den Großvater hinten am Rock, der Groß. vater faßte die Rübe. Sie zogen, zogen alle beide und konnten ſie nicht herauskriegen. Da rief die Großmutter den Vater. Der faßte die Großmutter, die Großmutter den Großvater, der Großvater die Rübe. Sie zogen, zogen und konnten ſie nicht herauskriegen. Da rief der Vater die Mutter. Die faßte den Vater, der Vater die Großmutter, die Großmutter den Groß⸗ vater der Großvater die Rübe. Sie zogen, zogen und konnten 10 nicht herauskriegen. Da rief die Mutter den Sohn. Der aßte die Mutter die Mutter den Pater, der Vater die Groß, mutter, die Großmutter den Großvater, der Großvater die Rübe. Sie zogen, zogen und konnten ſie immer noch nicht herauskriegen. Da rief der Sohn die Tochter. Die faßte den Sohn, der Sohn die Mutter, die Mutter den Vater, der Vater die Großmutter, die Großmutter den Großvater, der Großvater die Rübe. Sie zogen, ogen und konnten ſie nicht heraus⸗ kriegen. Da rief die Tochter den Hund. Der laßſe die Tochter, die Tochter den Sohn, der Sohn die Mutter, die Mutter den Vater, der Vater die Großmutter, die Großmutter den Groß vater, der Großvater die Rübe. Sie zogen, zogen und konnten e nicht herauskriegen. Da rief der Hund die Rate. Die faßte den Hund, der Hund die Tochter, die Tochter den Sohn, der Sohn die Mutter, die Mutter den Vater, der Vater die Groß⸗ mutter, die Großmutter den Großvater, der Großvater die Rübe Sie zogen, zogen und konnten ſie nicht herauskriegen Da rief die Katze die Maus. Die Maus faßte die Katze, die Katze den 1 der Hund die Tochter, die Tochter den Sohn, der Sohn die Mutter, die Mutler den Vater, der Vater die Großmutter, die Großmutter den Großvater, der Großvater die Rübe. Sie zogen— zogen— zogen. Und zogei berang! Nein, dſeſe Meng! gen. Und zogen ſſe eie Jaruſcheit. Jaruſcheit kauft Inſektenpulver. Der Verkäufer fragt ihn: Für dreißig oder für fünfzig Pfennige?“ Jaruſcheit:„Was iſt firr drei⸗ ßig oder firr fünfzig Pfennige! Firr ibber tauſend!“ Friederines Verhängnis. Humoreske von Dorothea Daffner. „Alſo, Friederike! Wenn Sie die Zimmer abgeſchloſſen haben, verſtecken Sie die Schlüſſel an dem bekannten Ort und ſchließen Sie dann auch die Wohnung ab!“ ſagte die„Gnädige“ auf dem Bahnhof zu ihrem Dienſtmädchen. „Gnädige Frau können ſich ganz auf mich verlaſſen!“ ver⸗ ſicherte Friederike.„Ich waſche hinten noch auf und ſchließe dann alles gut ab.“ ö a Die Gnädige beſtieg nun beruhigt, in Begleitung ihres Gatten, des Bankbeamten Gerlach, den D⸗Zug, um vom An⸗ halter Bahnhof aus die Reiſe in die Berge anzutreten. Ihr Gatte hatte ſich diesmal entſchloſſen, ſeinen Urlaub in Thüringen u verleben, und das noch nicht lange verheiratete kinderloſe Paar hielt es für das beſte, Friederike während dieſer Zeit bei ihren Eltern, leidlich e Landleuten in der Neumark, verweilen zu laſſen. Nach drei Wochen ſollte ſie dann zurück⸗ lehren und die Herrſchaft erwarten, Gegen Einbruchs diebſtahl hatte ſich der vorſichtige Herr Gerlach auch verſichert— alles war in ſchönſter Ordnung. Zu dieſer Politik des Vertrauens gehörte auch das Ver⸗ trauen auf Friederikes Seele. Das Mädchen hatte ſich in den drei Monaten, in denen ſie Gerlachs„ihre Kraft widmete“, zu⸗ verläſſig gezeigt. 1. Heute war bei der Abreiſe alles etwas überſtürzt worden. Friederike hatte daher noch einige häusliche Pflichten, ſo das proſaiſche, aber notwendige Aufwaſchen, zu erfüllen, ehe ſie die Wohnung verließ, um mit dem Abendzuge ebenfalls abzureiſen. Ein Blick in Friederikes biederes Antlitz ſagte ja volle Sicher⸗ heit zu. Mit den beſten Vorſätzen ausgerüſtet, ſtrebte die tugend⸗ reiche Friederike ihrem Heim zu, als ihr Verhängnis nahte. Friederike nannte, wie es ſelbſt dem biederſten Mädchen paſſieren kann, einen Bräutigam ihr eigen, einen Stadtreiſen⸗ den in Eſſig und Oel, der allerdings bis zum Kommerzienrat noch einen ziemlich weiten Weg hatte. Dieſer hatte natürlich vom Reiſeplan ſeiner Teuren erfahren und traf ſie, um von ihr Abſchied zu nehmen, in einem kleinen Reſtaurant. Als Friederike das Gaſtzimmer betrat, fand ſie dort ihren Herzensmieter in Geſellſchaft eines Freundes, eines luſtigen Kollegen, der ſich einige Stunden freigemacht hatte und mit ſeiner Braun die Freuden des irdiſchen Daſeins genießen wollte. Friederite, die jubelnd begrüßt wurde, wollte nur kurze Zeit bleiben, da ihr pflichttreues Gemüt der verſchiedenen Arbeiten gedachte, die ihrer zu Hauſe noch warteten. Als nun die beiden Freunde erfuhren, daß die gutmütige Maid alleiniger Inhaber der Wohnung war, reifte in ihnen ein kühner Plan. „Weißt du was“. ſagte ihr Bräutigam zu der verwundert Aufblickenden,„wir gehen alle een bißken zu euch und feiern in ganz einfacher Weiſe Abſchied. Een bißken Eſſen wird doch wohl noch da ſein...“ a 5 Friederike wollte zuerſt von dieſer Feier nichts wiſſen, als aber beide ihr vorſtellten. daß die Sache doch„rieſig harmlos“ wäre, willigte ſie ein.. Unauffällig, in zwei Heerhaufen geſchieden, rückten nun die Verbündeten in die Wohnung ein. Zunächſt wurden einmal die Küche und Speiſekammer revidiert, und es wurde ſogar noch mehr als„een bißken Eſſen“ gefunden. Der Tiſch im Speiſezimmer war noch gedeckt, doch ehe man ſich niederließ, wurde die gutherzige Friederike überredet, in den Keller hinab⸗ zuſteigen und einige Flaſchen Wein heraufzuholen. Während man das durch heitere Reden gewürzte Mahl zu dritt einnahm und Friederike durch mehrmaliges Nötigen zum Trinken noch gutmütiger geſtimmm worden war als bisher, unternahmen die beiden edlen Freunde eine Entdeckungsreiſe in das Zimmer des Hausherrn und kehrten mit einer Kiſte Zigarren zurück. N Es war eine recht vergnügte Geſellſchaft, die da am Tiſche ſaß und es ſich wohl ſein ließ. Schließlich wurde Friederike nochmals veranlaßt, in den Keller zu ſteigen. Nun wurde man immer luſtiger. Vor Ueber⸗ raſchungen dürch andere Mitbewohner des Hauſes war man ja geſichert, befand ſich doch die unter der Etage hauſende Familie in der Sommerfriſche. Ungeniert bewegte man ſich daher durch die ganze Wohnung. 1 Immer mehr dämmerte in Friederite etwas wie Pflicht⸗ bewußtſein auf. Sie räumte die Tafel im Speiſezimmer ab und begab ſich dann in die Küche, um aufzuwaſchen. Als ſie zurückkam, fand ſie die Freunde ingeſchlafen auf dem Sofa ſitzend. Sie weckte ſie, lüftete das Speiſezimmer und veranlaßte durch dieſen zarten Wink die Gäſte, an den Aufbruch zu denken. Jede Kleinigkeit brachte ſie im Speiſezimmer in Ordnung, Die Weinflaſchen verſteckte ſie in einer Kammer hinter der Küche, die Fenſter wurden geſchloſſen, die Vorhänge herab⸗ gelaſſen und dann geleitete ſie ihre Gäſte auf die Treppe hin⸗ aus. Während dieſe möglichſt leiſe hinabgingen, verſchloß Friederike die Tür zum Speiſezimmer, verſteckte den Schlüſſel Auch ein Anhalt. „War das Tomaten⸗ oder Spargelſuppe?“ »Ich weiß es nicht, ſie ſchmeckte nach Seife“ „Dann war es Tomatenſuppe“ 92 7 7 7 2 „Meinen Se nicht, daß Radfahren zu ſchwer wär'?“ „Für Sie vielleicht nicht, aber für das Rad!“ Durchſchlagende Heilkraft. 65 „Helfen denn Ihre Heilbäder?“ „Ich ſage Ihnen, vor acht Tagen kam einer auf einer Trag⸗ bahre an. Geſtern iſt er ſchon mit der Hotelrechnung durch⸗ gebrannt!“ Wie man ſich irren kann. Lehmann kommt angeſäuſelt nach Hauſe, verſucht die Treppe hinaufzuſteigen. Er greift nach dem unterſten Pfoſten und meint nachdenk⸗ lich:„Donnerwetter! Habe ich da über Nacht eine Glatze bekommen!?“ Gute Unterhaltung. „Sie, Herr Nachbar, Sie ſcheinen vergeſſen zu haben, Ihrem Schuſter Trinkgeld zu geben, weil Ihre Stiefel ſo quietſchen?“ „Nee! Da irren Sie, mein Lieber! Meine Hühneraugen unterhalten ſich nur ein biß⸗ chen mit den Froſtbeulen!“ Schwierig. „Alſo— Sie geben Ihrem Manne jeden Abend fünf Eßlöffel voll von dieſer Medi⸗ zin, Frau Müller!“ „Wir haben aber nur drei Eßlöffel im Hauſe, Herr Doktor!“ „Was lachſt du, Lauſeſunge?“ „Nicht über Sie, Herr Lehrer.“ „Was wäre denn ſonſt hier Lächerliches?“ „am bekannten Ort“ im Korridor, nahm ihren Handkoffer und verließ ebenfalls die Wohnung. Nachdem ſie auch dieſe richtig verſchloſſen hatte, fiel ihr ein Stein vom Herzen: nun würde die Herrſchaft von der Abſchiedsfeier doch nichts merken. Zum Abendzug war es zu ſpät geworden, aber es gab, wie man ſchon beim fröhlichen Mahl überlegt hatte, noch einen Nachtzug. Die dankbaren Gäſte begleiteten Friederike auf der Elektriſchen zum Bahnhof. Friederike verlebte ihren Urlaub im ſtiller Zufriedenheit im Elternhauſe. Und wenn ſie hier und da einmal an die Ab⸗ ſchiedsfeier dachte, ſo hatte ſie das beruhigende Gefühl, daß jede Spur davon getilgt war; zudem würde ſie ja einige Stun⸗ den vor der Herrſchaft in die Wohnung zurückkehren. Doch mit des Geſchickes Mächten. Das Ehepaar hatte beabſichtigt, die Reiſe an einem Sonn— abend zu beenden und ſpätabends nach Berlin zurückzukehren. Seit mehreren Tagen herrſchte nun im ſchönen Thüringer Lande Regen und Kälte, ſo daß es einen Stein erbarmen konnte, und da auch am Freitagabend das Barometer nicht zu ſteigen geruhte, beſchloß man, ſchon früh am Sonnabendmorgen abzureiſen. Friederike wurde telegraphiſch benachrichtigt, ehe das Ehepaar„in aller Herrgottsfrühe“ bei ſtrömendem Regen in den Zug ſtieg. Als das Telegramm in Friederikes Heimat eintraf, war das Mädchen jedoch nicht mehr anweſend: ſie war bereits am frühen Morgen, einer Einladung ihres Bräutigams folgend, nach Berlin abgedampft, um mit ihm dort noch einen halben Tag zu verleben. Das Telegramm wurde nach Gerlachs Woh⸗ nung geſandt, dort aber war niemand zu Hauſe, und ſo wurde es denn dem Hauswirt übergeben. Das Ehepaar war erſtaunt, Friederike, die Pflichtgetreue, nicht zu finden. Der Hausherr öffnete die Flurtür, man ſuchte und fand den Schlüſſel zum Speiſezimmer, trat ein und machte Licht. Dann ging man ans Auspacken der Koffer. Schließlich erſchien denn auch Friederike und erſchrat nicht wenig, als ſie die Herrſchaft bereits anweſend fand. Ein prüfen⸗ der Blick durch das Zimmer ſagte ihr aber bald. daß nichts die luſtige Abſchiedsfeier verriet » Alſo alles iſt in Ordnung, das iſt ja ſchön!“ ſagte die junge Frau zu ihrem Gatten. während Friederike ſich im ſtillen freute. Die Hausfrau ſchritt nun auf den nebenan liegenden Salon zu, öffnete die Tür und taumelte einen Schritt zurück, indem ſie einen leichten Schrei ausſtieß. Auch dem Gatten, der nach ihr hinblickte, lähmte das Erſtaunen die Züge: Friederike meinte aber, ſie ſolle in den Erdboden verſinken: da drinnen im Salon — brannte die große elektriſche Krone. * Die beſtürzte Friederike beichtete unumwunden, und ein Schauer von Vorwürfen praſſelte auf ihr unſchuldiges Haupt nieder Die Lichtrechnung wurde auf ihr Konto geſetzt: zwan⸗ zigmal vierundzwanzig Stunden acht Lampen gebrannt, das gab einen ſtattlichen Poſten. Und als Friederitle ihr Malheur ihrem Bräutigam klagte. da hatte dieſer auch noch die Keckheit, zu ſagen: „Das war ein teurer Urlaub! Da wärſt du ja billiger ſort— gekommen, wenn du im teuerſten Schweizer Hotel gewohnt und dabei eine Birne gebrannt hätteſt!“ Die Auskunft. Um die Gärtnerſtelle bewirbt ſich bei mir ein Mann, der bisher bei einem Obſtplantagenbeſitzer in Stellung war. Da der Bewerber ſeinen früheren Brotherrn als Referenz angibt, ziehe ich bei dieſem perſönlich Erkundigungen ein. „Hanu!“ meint der biedere Ochwabe.„Ehrlich iſch er, dees iſch 1025 und— mit'm Eſſe und Trinke iſch er auch mäßig.“ Aber...“ Der Obſtpflanzer druckſt und druckſt. „Aber. hanu! Was ſoll ti ſoge— mit's Flinkſein geht's halt a biſſ'l langſam.“ Fu. Zuviel verlangt. Der Verkehrsbeamte ſtand mitten im wildeſten Wirrwarr und dirigierte Hunderte von Autos, Omnibuſſen, Straßenbahn- wagen und alle noch möglichen anderen Fahrzeuge, als eine ältere Dame ſeinen Arm berührte und ſagte: „Ach, entſchuldigen Sie nur, Herr Wachtmeiſter, wenn ich ſtöre, aber haben Sie vielleicht jemanden geſehen mit einer kleinen Taſche, auf der geſtickt ſtand: Angelia?“ Die iſt mir nämlich vor einer Stunde geſtohlen worden.“ G. Dr. Eine empfehlenswerte Penſion. Penſionswirtin(zum neuen Gaſt, geſchmeichelt):„Soſo?! Alſo einer von meinen früheren Penſionären hat Ihnen emp— fohlen, bei mir zu ſpeiſen?“ Der Gaſt(der ſich eines ſtattlichen Leibesumfanges erfreut): „Ja, ich erzählte ihm, daß ich verſuchen müßte, mein Gewicht bedeutend herabzumindern.“ Fh. Ganz erwünſcht. „Kann ich noch zwei Plätze haben?“ fragt ein Herr an der Theaterkaſſe. „Tut mir leid!“, erwidert der Verkäufer.„Ich habe zwar noch zwei, aber ſie befinden ſich an ganz verſchiedenen Orten.“ „Famos! Die nehme ich!— Ich bringe nämlich meine Frau mit!“ J J. Der neue Lehrling. Aufgeregte Dame(im Gemüſegeſchäft):„Ich hatte zwölf Apfelſinen beſtellt; aber in der Tüte, die Sie mir mitgaben. fanden ſich nur elf.“ für Sie gleich weggeworfen.“ Lehrling:„Ja, eine war ſchon ſchlecht, und da Wai ſie Sk. Auch ein Grund. „Die Beſtimmung unſeres Hochzeitstages überlaſſe ich Ihnen, lieber Schwiegervater! Aber bitte, nicht den Freitag. „Sind Sie abergläubiſch?“ b „Nee, aber da habe ich meinen Skatabend.“ Das„genickte Teſtament“. Das deutſche Recht ſchreibt bekanntlich für die Errichtung eines Privatteſtaments vor, daß der erſchriſt Text, einſchließlich Angabe des Niederſchriftsortes, des Datums und der vollen Namensunterſchrift, perſönlich mit der Hand (nicht einmal mit der Schreibmaſchine!) verfaßt ſein muß. Oeſterreich hatte bis vor kurzem eine ähnliche Auffaſſung und ließ nur in beſonderen Fällen die mündliche Errichtung des Teſta⸗ ments zu. Ein Urteil des Wiener Oberſten Gerichtshofes hat neuerdings aus Anlaß eines durch ſämtliche Inſtanzen gehenden Erbſchafts⸗ prozeſſes die in Oeſterreich unter gewiſſen Um⸗ ſtänden zuläſſige„mündliche Errichtung des Teſtaments“ dahin erweitert, daß auch ein bloßes Kopfnicken auf Befragung über die Perſon des Erben und die gewünſchte Höhe des Erbanteils als deutliche Kundgebung des letzten Willens zuläſſig ſei. * Das Hupenſignal am Kraftfahrzeug. Es iſt nach der Kraftfahrzeugverordnung un⸗ ſtatthaft, als Hupe ein Signalinſtrument zu ver⸗ wenden, das mehrere verſchiedene Töne hinter⸗ einander abgibt; ſchon die Anbringung eines ſolchen Signalinſtruments iſt unter Strafe ge⸗ ſtellt. Wohl iſt es erlaubt, Inſtrumente zu ver⸗ wenden, die die verſchiedenen Töne zu einem harmoniſchen Akkord zuſammenklingen laſſen. Ausnahmen von dieſer Beſtimmung gelten nur für die Kraftfahrzeuge verſchiedener ſtaatlicher Behörden und der Feuerwehr. * Wildſchaden. Die Jagdpolizeibehörde darf auf Antrag dem Beſitzer einer Obſt⸗, Gemüſe⸗, Blumen⸗ oder Baumſchulenanlage das Recht erteilen, ſich durch Verwendung einer Schußwaffe gegen Wildſchäden an ſeinem Eigentum zu wehren. Das erlegte Wild muß, ſoweit es überhaupt dem Jagdrecht unterliegt, dem Jagdberechtig— ten gegen Erſatz des Schußgeldes überlaſſen werden. Wer auf Grund der erteilten Ge— nehmigung jagdbare Tiere erlegt und ſie nicht an den Jagdberechtigten abliefert, macht ſich einer Unterſchlagung ſchuldig und außerdem erſatzpflichtig.— Ohne Erteilung der Abſchuß— genehmigung wäre der Abſchuß ein ſtrafbares Jagdvergehen, da nur nichtjagdbare Tiere von dem Grundſtücksbeſitzer eingefangen und getötet werden dürfen. Zum Fang darf aber weder ein zur Jagdausübung geeignetes Werkzeug, etwa ein Gewehr, oder die Schlinge verwendet werden. * Mark bleibt Mark. Iſt ein Vertrag auf Reichsmark abgeſchloſſen, ſo darf er ſpäter nicht aus Gründen der Kurs⸗ ſchwanlungen oder einer vergrößerten bzw. ver⸗ ringerten Kaufkraft des Geldes angefochten werden. Vertrag bleibt Vertrag, Mark bleibt Mark; aus den Kaufkraftſchwankungen des Geldes Nutzen zu ziehen, iſt Sache des Ge— ſchicks, d. h. Sache der richtigen Anlage. Der Wert einer Reichsmark entſpricht /s Pfund Feingold; wer alſo 1395 Reichsmark zu fordern hat, kann durch ein Pfund Feingold befriedigt werden. die Mahrung der Kleinsten. Die richtige Ernährung ihres kleinen Lieb— lings bereitet mancher jungen Mutter Sorge, und wenn die Milch nicht anſchlagen will und alle Zuſätze nichts helfen, iſt ſie zumeiſt am Ende ihres Wiſſens und ihrer Zuverſicht an⸗ gelangt. Beachtenswert iſt daher die Ernäh⸗ rungsweiſe, die im Säuglings- und Mutter⸗ heim in Neukölln, einer ſtädtiſchen Anſtalt, an- Rübenleſe. — Von den vielen Zuckerrüben Sind ein paar zurückgeblieben, Die noch in der Erde ſtecken. Dieſe gilt es zu entdecken! Jene Rüben ſtillvergnügt 1 Cucht Klein⸗Mäxchen. Wie man ſieht, Dauert es nicht lange mehr Iſt der Sack gefüllt und ſchwer. Doch der kleine Mann hat Kraft, Und der Sack wird fortgeſchafft, Fortgetragen, ohne Pauſe. Der Gedanke, was zu Hauſe Mit den Rüben wird geſchehen, Der beflügelt ihm ſein Gehen.— Das Lob der Mutter ob der Beute Iſt für ihn die erſte Freude. Doch die zweite, ſie iſt„ſüßer“. Unſer Max iſt ein Genießer! Der Saft der Rübe, daß ihr's wißt, Der Zweck von Max' Suchen iſt. Der ſüße Sirup, ſchwarz und dick, Er iſt des Kleinen höchſtes Glück.— Der Karl, ein krafſtbewußter Mann, Fängt ſchon um 6 mit Hanteln an. Läuſt Karl Bevor er nun zu Mittag ſpeiſt, Karl noch diverſe Zentner reißt. gewendet wird, in der gegenwärtig 130 teils kranke, ſchwächliche und frühgeborene, teils ge⸗ ſunde Säuglinge aus fürſorgeriſchen Gründen untergebracht ſind. Man legt dort nämlich größten Wert auf den Vitamingehalt der Nah⸗ rung und gibt deshalb den Kindern, ſobald ſie ein Alter von drei Monaten erreichen, neben der Milch Obſtſaft zu trinken. Auch der Saft einer durchgeſchlagenen Tomate wird den kleinen Erdenbürgern vielerorts gern gegeben und mit Begeiſterung genommen. Außerdem beſchäftigt man ſich jetzt mit dem Verſuch, Nah⸗ rung zu verabfolgen, die mit Höhenſonne be⸗ ſtrahlt wurde— einem aus der Theorie der Wiſſenſchaft neuerdings erſt in die Praxis über⸗ nommenen Verfahren. Es fehlt alſo keines⸗ wegs an der Möglichkeit, die Koſt des Klein⸗ kindes auszubauen und zu variieren, und die außerordentlich guten Erfolge, die im Neu⸗ köllner Säuglingsheim wie überhaupt in der modernen Kindespflege und ernährung ge⸗ zeitigt werden, ſprechen deutlich für den Wert dieſer neuen Methoden. d. Das Zähnelnirſchen. Zähneknirſchen iſt häufig— in 30 bis 40 Prozent der Fälle— eine Begleiterſcheinung von Rachenwucherungen, ſogenannte adenoide Vegetationen. Es ſtellt ſich während des Halbſchlafes oder auch während des Vollſchlafſes ein, wenn die hemmende Wirkung des Großhirns ausgeſchaltet iſt. Meiſtens beobachtet man es abwechſelnd mit Schnarchen. Bei ſtarken Wucherungen über⸗ wiegt letzteres, weil bei ihnen der Mund dauernd offen ſteht und Zähneknir⸗ ſchen einen geſchloſſenen Mund vorausſetzt. Wir müſſen das Zähneknirſchen als eine Art Kampf der Kaumuskeln auffaſſen, bei dem es zu ſeitlichen Verſchiebungen der Zähne des Unterkiefers gegen die Zähne des Oberkiefers kommt. Bei Exwachſenen beobachten wir da⸗ gegen Zähneknirſchen bei Nervenleiden, z. B. Paralyſe und Tetanie, bei Hyſterie und Epi⸗ lepſie und bei hochfieberhaften Leiden mit All⸗ gemeinvergiftung, z. B. bei Typhus abdomina⸗ lis.— Hier gilt das Zähneknirſchen allgemein als ſchlechtes Zeichen. Bei der Paralyſe kommt das Zähneknirſchen im Schlafen und im Wachen vor. Je ſtärker das Leiden fortſchreitet, um ſo heftiger und andauernder iſt das Zähne⸗ knirſchen. Paralytiker in vorgeſchrittenem Stadium weiſen daher faſt ausnahmslos durch das fortwährende Knirſchen ſtark abge⸗ ſchliffene Gebiſſe auf. Heilende Heidekräuter. Die Zeit, in der das Heidekraut, die Erika, wieder ausgiebig Beachtung findet, iſt gewöhn⸗ lich der Herbſt. Die wenigſten Menſchen wiſſen jedoch, daß zu den Heidekräutern eine ganze Anzahl gehören, und daß ihnen Eigenſchaften innewohnen, die eine heilende Wirkung haben. Verſchiedene ſtanden früher in hohem Anſehen und ſind nach und nach von den chemi⸗ ſchen Präparaten verdrängt worden. Trotzdem ſind dieſe Heideheilmittel 119 jetzt in vielen Hausapotheken zu finden. u dieſen Heil⸗ kräutern der Heide gehören auch die Preiſel⸗ beere, die Heidelbeere, der Wacholder, die zum Teil auch in lichten Wäldern anzutreffen ſind jedoch ihren urſprünglichen tandort au Heiden und Mooren haben. Die Früchte be⸗ ſitzen Gerbſtoff, Apfel⸗ und Fee Zucker und andere Beſtandteile, die zuſammen in beſtimmten Krankheitsfällen heilſam wirken. Beſonders bei Diarrhöe wirken ſie zuſammen⸗ ziehend, auch bei Blutflüſſen und ebenfalls als Gurgelwäſſer. Auch Branntwein kann daraus bereitet werden. Die Blätter ſind als Mittel gegen Diabetes ſehr geſchätzt. Preiſelbeeren dagegen ſind verdauungsfördernd, Die Moos⸗ beere iſt hauptſächlich in kalten Gegenden be⸗ kannt und wird als kühlendes, Entzündungen behebendes und Skorbüt roof endes Mittel viel verwendet. Das gerbſtoffhaltige Heide⸗ Beim Sirupbrot fühlt ohne Frage Max ſich belohnt für alle Plage Will. Halb 7! Zu ſo früher Stunde Von 4 bis 5 friſch, froh, fromm, frei, Widmet ſich Nan b Im Zeitalter des Sportes. bereits die dritte Runde. er Turnerei. die Heidekraut blüte dagegen wird als Ab⸗ kochung gegen Leibſchmerzen verordnet, und endlich der Saft des Krautes gegen das Tränen der Augen ſowie hegen Augenent⸗ zündungen. Rosmarin iſt ein altes Ungeziefer⸗ vertilgungsmittel und gilt noch heutzutage als Bekämpfer des Keuchhuſtens, der Halsbräune und des Fiebers, ſowie einiger Hauterkrankun⸗ gen. Am beliebteſten jedoch iſt die Bärentraube. Die Heilkraft liegt beſonders in den Blättern, und deshalb werden Aufgüſſe des Bären⸗ traubentees nicht nur als zuſammenziehendes und antiſeptiſches Mittel, ſondern auch gegen Nieren⸗ und Harnorganerkrankungen verwendet. Selbſt bei Nierenblutungen, Schleimflüſſen, Vereiterungen der Harnwege, Harnzwang, Waſſerſucht und geſchwollenen Beinen iſt dieſes Mittel als Tee äußerſt fen ent Größere Mengen davon täglich genoſſen, ſind am wirk⸗ ſamſten. Die meiſten dieſer Heideheilmittel ſind jedoch in Vergeſſenheit geraten— leider! Sparſamkeit im Volksſpruch. Wer in der Jugend ſpart, hat einen Wehr⸗ und Zehrpfennig im Alter. * Wer nicht ſpart zur rechten Zeit, Der darbt zur Unzeit. 11. Spart man's, So hat man's. 1 Sparen, wo man ſoll, Iſt der beſte Zoll. * Sparen macht reiche Leute. * Sparen iſt eine Rente. * Sparen iſt mehr als Geldmachen 21* Spare in der Zeit, ſo haſt du in der Not. . Spar' und halte, weil du haſt, Notleiden iſt ein böſer Gaſt. . Spar', ſo kannſt du im Unfall beſteh'n; Verſchwender muß oft betteln geh'n! * Spare als ein Unſterblicher Und brauche mit Maß als ein Sterblicher. 4 Wer ſeine Sparbüchſe in Stücken wird ſein Geld leicht los. Waſche mit Kaſtanien! Ein billiges, bequemes und kräftiges Waſch⸗ mittel. ſchlägt, I. R. Nur wenige Hausfrauen wiſſen die braune Kaſtanie zu ſchätzen, die ihnen bei richtiger An⸗ wendung ein wertvolles Hilfsmittel ſein kann. Die Kinder ſammeln ſie ſehr gern und reihen ſie auf einer Schnur zur Kette, benutzen ſie zum Spielen oder als„Wertmünze“ beim Murmeln und bei anderen Gelegenheiten. Die Mutter ſchimpft oft über die Kaſtanien⸗„Hamſterei“, und meint, ſie ſeien nur als Schweinefutter verwendbar. Sie ſollte ſich jedoch dieſes Hilfsmittel zu⸗ nutze machen und im Herbſt einen kleinen Vor⸗ rat ſammeln oder von den Kindern ſammeln laſſen! Die geſammelten Früchte werden mög⸗ lichſt in der Sonne ſcharf getrocknet oder, wenn die Sonne fehlt, in der en oder Bratröhre. Man muß nur gut auſpaſſen, daß die Früchte nicht verbrennen. Sie dürfen auch nicht »ſteinig“, das heißt zu hart werden. Nun ſetzen wir einige Liter Waſſer auf das Feuer und laſſen es kochen, tun dann je Liter etwa ſechs bis acht Kaſtanien 1 4 Das Ganze kocht kraut iſt ein vorzügliches Mitiel gegen Steine; Um, wenn wir zur Arbeit wandern, Beſchäftigt Katl ſich mit Expandern. Am 6 Uhr wird noch nicht geruht, Karl ſchwingt die Keulen voller Wut. 10 Uhr! Die Sonne ſcheint ſo froh, Karl haut den Punching⸗Ball k. o. Dann, mit der Kraft, die er ſich ſchuf, Geht Karl an ſeinen Kraftberuf! hälter abgegoſſen und darin abgekühlt. Nun erſt kann ſie zum Waſchen verwendet werden. Beſonders vorteilhaft iſt die Verwendung dieſer Kaſtanienbrühe zum Waſchen von Schür⸗ zen, Kleidern(dunkle), Strümpfen ohne Seife! Es kann alſo eine weſentliche Seifen⸗ erſparnis im Haushalt auf dieſe bequeme Art erzielt werden. Wichtig iſt ferner, daß dieſe Sachen in der Kaſtanienbrühe kalt gewaſchen werden. Zuſatz von Perſil oder Seifenflocken 19009 dergleichen kommt ebenfalls nicht in Be⸗ racht. Die zurückgebliebenen Reſte der ausgelaugten Kaſtanien werden nochmals mit Waſſer aus⸗ gekocht, und zwar mit der gleichen Menge wie vorher. Darin wird die Wäſche zum zweiten Male gewaſchen und endlich zum Schluß mit klarem Waſſer gut geſpült. Man trockne ſie möglichſt im Schatten. Dieſe Methode hat ferner den Vorzug, daß die gewaſchenen Strümpfe wieder wie neu gekaufte ſeidig glänzen, die Waſchkleider wie neue ausſehen. Auch Wollſachen(dunkle!) können auf dieſe Art geſäubert werden. Zum Fleckeentfernen aus Wollſachen iſt die Kaſtanienbrühe ganz hervor⸗ ragend, doch muß eine alte Bürſte benutzt werden. Man kann ſich etwas von der Brühe zu ſteter eg e auf eine Flaſche abziehen und hat ſtets ein Fleckenwaſſer zur Hand. Matselkche Silben⸗Kreuzwortrütſel. 2 3 3 8 77 Waagrecht: 1. däniſcher Dichter, 3. ſüd amerikaniſches gebogenes Haumeſſer, 5. betag⸗ ter Führer ſeines Standes, 7. Komponiſt, 8. orientaliſches Krummſchwert, 9. ruſſiſche Halbinſel, 10. Schiffsrippen, 14. Heiligen⸗ geſchichte oder Erläuterung, 15. kleinſtes Teil⸗ chen eines Stoffes. Senkrecht: 1. Rundfunkgerät, 2. Börſen⸗ makler, 3. Javaneraffe, 4. Regierungsbezirk in Norwegen oder Bremsſchwung beim Skilaufen, 6. Waſſerfall, 9. Gußform aus Metall, 11. Fühler der Inſekten, 12. ärztliches In⸗ ſtrument, 13. italieniſche Provinzhanptſtadt. Rültſel. Eines Komponiſten Name, Iſt verkehrt eine bibliſche Dame. Aber ein anderer Komponiſt, 5 Von vorn und rückwärts der gleiche iſt. Auflöſung des Silben⸗Kreuzwort⸗ rätſels: Waagrecht: 1. Anderſen, 3. Machete, 5. Neſtor, 7. Goldmark, 8. Jatagan, 9. Kola, 10. Spanten, 14. Legende, 15. Molekel. a Senkrecht: 1. Antenne, 2. Senſal, 3. Ma⸗ kak, 4. Telemark, 6. Katarakt, 9. Kokille, 11. Ten⸗ takel, 12. Sonde, 13. Como. * B21 etwa eine gute halbe Stunde weiter. Die rühe wird dann in einen beſonderen Be⸗ Auflöſung des Rätſels: Lehar— Rahel— Reger 8 men. er Mannheimer Ortsgruppe zur Verfügung, aus. Naturgemäß wurden die beſchädigt; die Reparaturen konnten aber größ⸗ 6. an Ort und Stelle 5 den. Prüfungen und ebenſo viele gelegt werden. a Geländelauf Ahr dauerte der Flugdienſt. en aber auch überall in Baden, des großheſſiſchen Landesbiſchofs bereits ge⸗ troffen worden ſei, und zwar ſoll für dieſen Poſten der Prälat der heſſiſchen Landeskirche D. Dr. Wilhelm Diehl in Frage kommen. Die großheſſiſche Landeskirche wird ſich in Zu⸗ kunft zuſammenſetzen aus den ſeitherigen Lan⸗ deskirchen von Heſſen⸗Darmſtadt, Heſſen⸗Kaſ⸗ ſel, Heſſen⸗Naſſau und Frankfurt.— Von maßgebender Stelle der Frankfurter Landes⸗ kirche wird uns mitgeteilt, daß dieſe Meldung zum mindeſten als verfrüht bezeichnet wird. Eine Entſcheidung ſei noch nicht gefallen. ö 0 Daemſtadt, 2. Sept.(Kleine Ge⸗ ſchäftsleute geſchädigt.) Der 40jäh⸗ rige Friſeur Guſtav Adolf Weiß, wegen fort⸗ geſetzter Betrügereien in Unterſuchungshaft, verſchaffte ſich dadurch Kredit, daß er kleinen Geſchäftsleuten vorſpiegelte, vermögend zu ſein und bei der Städtiſchen Sparkaſſe ein größeres Sparkonto zu beſitzen. In der Haupt⸗ ſache hat der Schwindler Wirte und Zigarren⸗ händler geſchädigt. Als Bezahlung ſtellte er, obwohl er überhaupt kein Konto beſaß, Spar⸗ kaſſenſchecks aus, die er ſich rechtswidrig zuge⸗ eignet hatte. Nach allem iſt anzunehmen, daß Weiß noch eine Reihe von kleinen Geſchäfts⸗ leuten hereingelegt hat. Dieſe werden gebeten, umgehend die Kriminalpolizei zu benachrich— tigen. gegelflieger auf dem Katzenbuckel Ein zehntägiger Schulungskurs. Ebetbach, 2. Sept. Am Katzenbuckel, der ſich zur Schulung von Anfängern beſonders gut eignet, fand unter Aufſicht des Mann⸗ heimer Fluglehrers Ganter ein zehntägi⸗ ger Uebungskurs ſtatt, an dem Segelflugſchü⸗ 5 ler aus Mannheim, Eberbach, Mosbach und anderen Orten des Anterlandes, aber auch aus Pforzheim und Donaueſchingen teilnah⸗ Es ſtanden zwei Schulmaſchinen von außerdem je eine von Heidelberg, Eberbach, Mosbach und Hoffenheim. In der von Fluglehrer Stengel geführ⸗ ten Gruppe 1(Anfänger) wurden im ganzen 16 Flüge unternommen, 16 m die Schüler der Gruppe 2(Fortgeſchrittene) führten unter Lei⸗ tung von Fluglehrer Schlichting 146 Flüge Maſchinen auch ausgeführt wer⸗ Bei Abſchluß des Kurſes konnten fünf A⸗ B⸗Prüfungen ab⸗ Die 0 en fru 10 Die Uebungstage begannen frühmorgens mit und Gymnaſtik, von 7.30 bis 12 Die Mittagsſtun⸗ N 0* 8 0 1 den waren dem Eſſen und der Ruhe gewidmet, 5 115 Nachmittag wurde wieder geſchulk bis zum Abend. Bei ſchlechtem Wetter, das glücklicher⸗ weiſe nur während zweier Tage zu verzeichnen ar, gab es Vorträge, Wetter⸗ und Geräte⸗ unde, oder man beſchäftigte ſich beim Bau A der Maſchinen. „Die Segelfliegerei ſcheint bei uns in Baden bis zum nächſten Jahr eine ſehr ſtarke Ent⸗ wiäklung zu nehmen. Selbſt in kleinſten Ge⸗ meinden des Landes haben ſich Ortsgruppen gebildet. Ueberall will man im kommenden er Maſchinen bauen und im nächſten jahr mit dem Fliegen beginnen. Wir ha⸗ im Schwarz⸗ wald, im Odenwald und in der ebe das ſich für den Segelflug Aus der Heimat 0 Gedenktage 2. September 1853 Der Chemiker Wilhelm Oſtwald in Ri⸗ ga geboren. 1870 Gefangennahme Napoleons III und Ka⸗ pitulation von Sedan. Prot.: Abſalon— Kath.: Stephan Sonnenaufg. 5.11 Sonnenunterg. 18.47 Mondunterg. 2.25 Mondaufg. 18.11 3. September 1757 Karl Auguſt, Großherzog von Sachſen⸗ Weimar geboren. 1849 Der Dichter Ernſt Freiherr von Feuch⸗ tersleben in Wien geſtorben. f g ö 1850 Der Orientaliſt Friedrich Delitzſch in Er— langen geboren. Prot. und kath.: Manſuetes. Sonnenaufg. 5.13 Sonnenunterg. 18.4 Mondunterg. 3.35 Mondaufg. 18.2 5 5 Sonntagsgedanken Es gibt eine bevorzugte Gemütsart, die manchen Menſchen von Natur aus eigen iſt. Sie ſehen an den Menſchen und Dingen gleich das Gute, und ſie ſehen an jedem Men— ſchen und an jedem Ding noch etwas Gutes. Wenn der ganze Himmel von einer trüben Wolkendecke überzogen iſt, ſo entdecken ſie ſicher noch irgendwo ein blaues Fleckchen. So blickt der Glaube in die Welt und auf die Menſchen. Er überſieht die ganze Not der Gottloſigteit freilich nicht, aber er ſieht doch nicht nur das, ſondern vielmehr in der Welt und in den Men— ſchen, in ihrem Schickſal und in ſeinem Schick— ſal auch noch ein Licht. Daß wir davon ſo we— nig und oft garnichts mehr ſehen, das iſt unſer Fehler. Der armſelige Standpunkt im Winkel unſeres unfreien, engen und ſelbſtiſchen Weſens mimt uns die Möglichkeiten, um über den kleinen Horizont hinauszublicken und um durch die äußere Erſcheinung hindurch ins Weſen hineinzublicken. Aber wenn, wie es der Apoſtel Paulus einmal beſchreibt, aus dem Augeſichte Chriſti der helle Gottesſchein auf uns ſelber eindringt, dann ſehen wir in dieſem Lichte das Licht. Dann wird auch für uns die Schöpfung wieder hell, dann bekommen die Dinge einen Sinn und die Geſchichte ein Ziel und erſcheinen die umſpannenden göttlichen Zuſammenhänge. Aus dem gewaltigen Meer, aus Wald und Flur, aus dem Lied der Vögel, ja aus der ſchlichten Schönheit einer Blume ſpricht uns die wunderſame Weisheit und Güte des Schöpfers überwältigend an. Das Geſche— hen der Welt liegt nicht mehr vor uns als ein beängſtigendes Wirrſal ſinnlos durcheinander und widereinander drängender Kräfte, ſondern es zeigen ſich uns die Wege der väterlichen Erziehung Gottes, der es letztlich immer ums Retten und ums Vollenden zu tun iſt. Dann wird auch im eigenen Schickſal beim Rück— blick ſinnvoll gut, was einſt quälend und ſchmerzvoll vor uns und auf uns lag. Und endlich ſtellt ſich unſerem Blick auch an den Menſchen um uns her nicht nur Gebundenheit und Verſagen, Schuld und verdorbenes Weſen dar, ſondern hinter dem, was die Menſchen ſind, ſehen wir das, was ſie ſein ſollten. Iſt aber erſt das uns geſchenkt, dann wird die Liebe wach und gibt es uns Gott, daß 15 aus ſeiner Liebe auch Liebe geben und üben. 1 Er ſah ſich in einer fremden, niedrigen Kammer. Das Rauſchen des Waſſers kam durch das offene Fenſter. Ein Geſicht beugte ſich über ihn. Henning beſann ſich. Er erkannte das bärtige Geſicht. „Klaus Ruppert!“ „Herr!“ rief der Jäger erfreut. „Wo bin ich?“ Schwer kamen die Worte von ſeinen Lippen. „In der Mühle, Herr!“ 0„In— der— Mühle?“ Henning ſann nach und ſuchte Zedanlen zu ordnen.„Wie— wie— komme ich— in die Mühle?“ 7 Ihr wie tot in dem Bett laget.“ Der ſchmerzende Kopf verſagte den Dienſt. Henning fragte nicht weiter. Er ſchluckte gierig die Suppe, die ihm Klaus reichte, und trank von dem Wein. Dann ſank er wieder in den Schlaf zurück. b an dem Bett wachte. „Wo— iſt— Berbe?“ Der Jäger zuckte zuſammen. Ein ratloſes Erſchrecken flog über das bärtige Geſicht. „Die Berbe— Euer Weib— Herr— Ihr hieltet ſie in Euren Armen, als ſie die Kugel ins Herz traf—“ JZenning ſchrie auf.„Sie iſt tot?— Sag,, iſt ſie tot?“ Ruppert ließ ſchweigend den Kopf ſinken. 1 Herr, ich will Euch ſpäter davon berichten. Ich will Euch zuvor etwas zu eſſen und zu trinken holen. Ihr habt zelnen Biſſen zu Euch genommen in den ſechs Tagen, die Er ſchlief, bis ihn ein neuer Tag weckte. Ein Suchen ag in ſeinen Augen. Sie fanden nur Klaus Ruppert, der eee eee Aus der Welt des Wiſſens Falſche Zähne wurden früher aus Elfen⸗ bein geſchnit. * England liegt inmitten der Landhalbkugel; von London nach der Inſel Sumatra(Nie⸗ derlandiſch⸗Indien) iſt es ebenſoweit wie von London nach der Südſpitze von Afrika oder nach der Nordgrenze von Chile; der Panama⸗ Kanal iſt in der Luftlinie von London ebenſo⸗ weit entfernt wie die Inſel Ceylon im Süd- oſten von Indien. Verdächtige Wörtchen „Bekanntlich“ iſt ein Wörtchen, das harmlos klingt, es aber ſehr hinter den Ohren hat.„Bekanntlich“ ſagt gern jemand, wenn er etwas vorträgt, das vorausſichtlich keinem der Zuhörer bekannt iſt und das er ſelbſt eben erſt gelernt oder ſich ausgedacht hat. Sagt einer zum Beiſpiel:„Bekanntlich liegt dreißig Mei⸗ len oberhalb der Mündung des Jangtſekiang die kleine Feſtung Brimborium“— ſo ſtellt er ſich durch dieſes„Bekanntlich“ nicht nur ſelbſt in ein vorteilhaftes Licht, ſondern er ſchmeichelt auch ſeinen Zuhörern, bei denen er ſo außerordentliche Kenntniſſe vorausſetzt. „Eigentlich“, iſt ein Wörtchen, auf das man in den meiſten Fällen auch nicht einen Pfennig geben darf.„Eigentlich habe ich ſchon gefrüh⸗ ſtückt“, bedeutet ſo viel als:„Gib her, was du haſt! Mir iſt, als hätte ich drei Tage lang nichts gegeſſen!“—„Eigentlich muß ich la nach Hauſe!“— Das ſagt jemand, der nach der Uhr ſieht und ruhig ſitzen bleibt. Wer eigentlich mit dieſer oder jener Sache durch— aus nicht einverſtanden iſt, der läßt dieſe Sache ruhig geſchehen. „Gewörß“ iſt ein Wörtchen, das gebwiſſe Leute, wenn ſie noch ſehr im Ungewiſſen ſind, dennoch ſehr gern als Antwort auf dringende Fragen gebrauchen. Zum Beiſpiel:„Sage mir, habe ich ſo nicht ganz richtig gehandelt, wie ich gehandelt habe?“—„Gewiß!“—„Du biſt alſo feſi entſchloſſen, dich an dem Unterneh⸗ men zu beteiligen?“—„Gewiß!“—„Kann ich darauf rechnen, daß du mir Ultimo die ge⸗ liehenen 100 Mark zurückzahlſt?“—„Gewiß!“ Wer viel mit„Gewiß“ um ſich wirft, auf den kann man ſich in den ſeltenſten Fällen gewiß verlaſſen! a * Die Bauernregeln für den September beſagen: Iſts am 1. September warm und rein, wirds den ganzen Monat ſo ſein.— Septemberdonner prophezeit viel Schnee für Winterszeit.— Nach Septembergewittern muß man im Winter vor Kälte zittern.— Wenn im September viel Spinnen kriechen, ſie einen frühen Winter riechen.— Iſt im Herbſt das Wetter hell, bringt es Wind und Winter ſchnell.— Wenn St. Aegid(I.) bläſt ins Horn, heißt es Bauer ſä' dein Korn.— An Mariä Geburt(8.) ziehen die Schwalben furt.— Wie Mathäus(21.) es treibt, das Wetter vier Wochen bleibt.— Nebelts an Kleophas(25.), wird der ganze Winter naß. — Sind Zugvögel nach Michaelis noch hier (29.), haben bis Weihnachten mildes Wetter wir.— St. Galluswein iſt Bauernwein, St. Michelswein wird Herrenwein ſein. i 0 1. 1. dl. Wettervorherſage: Vielfach heiter und trocken. 38 den Hauptmann zu: Der antwortete ruhig: den Widerſtand gebrochen.“ zu retten iſt!“ gräfliche Abgeſandte. herbei und befahl ihnen, Mühle zu bringen. Schwer ſtöhnte der Herr auf. Er ſchloß die Augen und ſuchte ſeine Gedanken zu ſammeln. Wie aus einem Nebel tauchte das bleiche Geſicht Berbes vor ihm auf. Er ſah ſich am Boden knien vor dem lebloſen Körper, das Geſicht der Toten in den Händen haltend. Henning preßte die Fäuſte Stirn. Sein ſtarker Körper zuckte im Schluchzen. Erſt ſpäter berichtete Klaus Ruppert, wie Henning wütend auf die Landgräflichen mit dem Degen ein— gedrungen, wie er durch den Schlag auf den Kopf wie tot niedergebrochen ſei. Henning konnte ſich auf den kurzen Kampf nicht mehr entſinnen. Der Jäger erzählte von den Ereigniſſen, da Henning beſinnungslos lag: Der landgräfliche Hauptmann forderte die Rotacker Knechte auf, ſich zu ergeben; aber die waren bereit, bis zum letzten zu kämpfen. Doch ehe es zum Kampfe kam, bahnten ſich einige Reiter den Weg durch die Landsknechte und Bauern. Ein vornehmer Herr ritt voraus und auf „Seid Ihr zum Mordbrenner beſtellt, Engling?“ 6„Ich bin meinem Befehl gehorſam geweſen, Eure Liebden. Mir wurde Widerſtand geleiſtet, und ich habe „Ihr werdet Euch zu verantworten haben, Engling! Jetzt gebt Eure Anordnungen, daß gerettet wird, was noch Die Begleiter des Herrn waren ſchon aus den Sätteln geſprungen. Der Müller Gebhardt beugte ſich über den regungsloſen Herrn von Rotacker. „Wir ſind zu ſpät gekommen, Müller!“ ſagte der land— „Er lebt noch, edler Herr!“ Der Müller winkte Ruppert und die Rotacker Knechte den Ohnmächtigen So fuhren ſie Henning, auf Stroh gebettet, ſorgſam zur Mühle. In der Gerätekammer im Turm bereitete Hendel und die Frauen der toten Berbe das letzte Lager. acker zukam. gegen die ſchmerzende Bericht. ſonne. nach der 7] ²ðw TE Nach drei Tagen begrub man ſie auf der Grabſtätte der Rotacker mit allen Ehren, wie es einer Herrin von Rot⸗ 100 000. Mark-Gewinn. Berlin, 2. Sept. In der Freita tagsziehung der Preußiſch⸗Süd eutſchen Klaſſenlotterie fiel der 100 000⸗Mark⸗Ge⸗ winn auf die Losnummer 115 043. Furchtbarer Fund. Zermatt, 2. Sept. Die auf der Suche den am Matterhorn vermißten Stuttgarter Touriſten Dr. Rall und Hans Wilan ausge⸗ ſchickten Bergungskolonnen haben eine grau⸗ enerregende Entdeckung gemacht. Die beiden Bergſteiger ſind ungefähr 1500 m tief abge⸗ ſtürzt und wurden beim Aufſchlagen ſo furchtbar verſtümmelt, daß nur einzelne 00 10 d ſowie Kleidungs⸗ e gefunden wurden. i kommt nicht in Frage., ee Gerſtenſaft und Gerſtenbrot Vom Gerſtenſaft und Gerſtenbrot berich⸗ ten die Annalen der Menſchheitsgeſchichte: „Schon ums Jahr 2800 vor Chriſtus blühten und reiften die Gerſtenfelder an den Ufern des Euphrath und des Tigris. Der Ge⸗ ſchichtsforſcher Hrozny hat nachgewieſen, daß die alten Sumerer und Akkader, Babylons Ureinwohner, aus geſchrotenen Gerſtenkör— fan 0 ee bereiteten. Ebenſo benutz ⸗ en eſie Gerſtenmalz zur Herſtellung eines bierähnlichen Getränkes. 9 0 5 Auch am Nil, im Pharaonenlande, würde bereits vor dreitauſend Jahren Gerſte ange⸗ baut, geerntet und zu Bier geſotten. Die feuchtfröhliche Gerſtenlabe der Nilbewohner wurde„Zwthos“ genannt. Wie die Odyſſee berichtet, verarbeiteten die alten Griechen Gerſtenkörner zu Gerſten⸗ graupen Telemachos nimmt Gerſtengrau⸗ pen als Proviant nach Pylos mit. Auch als Pferdefutter anſtelle des ihnen nicht bekann⸗ ten Hafers verwendeten die Landsleute Ho⸗ mers das Gerſtenkorn, wie die Ilias bezeugt. Sehr früh begegnet uns die Gerſte im al⸗ ten Rom. Wie der alte Römer den Weizen kannte, ſo nährte er ſich auch mit Gerſten⸗ broten. Bei den Juden waren zur Zeit Chriſti Gerſtenbrote wohlbekannt, wie die Speiſung der 5000 in der Wüſte beweiſt. In Mitteleuropa war die Gerſte das Brotkorn der Renntierjäger, Höhlenbe⸗ wohner und Pfahlbauern. Bei den Ger— manen war die Gerſte Brot- und Brau⸗— korn lange bevor ſie mit den Römern in Be⸗ ziehung kamen. Das altgermaniſche Gerſtenbier war der vielbeſungene mit Honig geſüßte Met. Der römiſche Geſchichtsſchreiber Ta⸗ citus nennt dieſen germaniſchen Gerſtenſaft einen„abſcheulichen Wein“. Heute iſt die Gerſte das meiſtgeſchätzte Rohmaterlal des Braugewerbes. In nördlichen Ländern iſt Gerſte das Brotkorn. Auch als Viehfutter, Geflügel⸗ futter, zur Graupen-, Malz⸗ und Kaffeebe⸗ reitung wird das Gerſtenkorn herangezogen. Der deutſche Bauer des 20. Jahrhunderts kennt die zwei⸗ und die vierzeilige Gerſte. Sechszeilige Gerſte wird vornehmlich in Süd— europa gebaut. „Ein altes Sprichwort ſagt:„Die Gerſte iſt des Bauern Geld.“ Nur echt mit eingeprägtem Wortzeichen, Germosan“. Amidophenaz. + Phenaz.- salic. + Chinin + Coffein. nachmit⸗ Kapseln gegen Ropf- u. Rerven- Schmerzen, Heuralgien u. Rheuma. Arztl. empfohlen. Erhält- lich in allen Apotheken. Die Bemühungen der Männer, das brennende Haus zu retten, waren umſonſt; aber ſie konnten doch die Ställe und Scheuer vor dem Feuer bewahren.— „Einen Schaden hab' ich Euch zugefügt, Herr, ob Ihr mich gleich darob ſcheltet“, endete Klaus Ruppert ſeinen „Ich habe Euch einen Knecht erſchlagen, den Geinitz, der das Feuer um einen Judaslohn an das Haus legte— und dann den Hund; er heulte auf Berbes Grab Tag und Nacht und ſcharrte die Erde auf. Da hab' ich ihn erſchoſſen. Heimlich hab' ich ihn hinter dem Hügel Eures Weibes eingegraben.“— 5 g Henning lehnte ſich müde gegen die alte Weide. Er ſah die goldbraunen Blätter fallen; der Wind wehte ſie in den Mühlgraben, das Waſſer riß ſie mit ſich fort. Der Abend war kühl. Henning fröſtelte. „Laß uns hineingehen, Klaus!“ Auf den Arm des Jägers geſtützt, ging er über den ſchmalen Steg durch die Hintertür in die Mühle. 21.** Der Weg vom Hauſe nach der Wieſe am Mühlgraben war Hennings täglicher Gang. Dort ſaß er grübelnd unter der Weide in der Herbſt⸗ Von den Bewohnern der Mühle bekam er keinen zu Geſicht; ſie vermieden, dem kranken Herrn zu begegnen. Nur Ruppert hielt ſich in ſeiner Nähe auf und wartete, ob der Herr ihn nötig hätte. Aber Henning konnte den kurzen Weg ſchon ohne ſeine Hilfe am Stock machen. Eines Tages aber winkte der Herr dem Jäger.— Henninng ſchritt voraus über die Wieſe am Bach entlang. Zum erſten Male ſah er wieder hinüber nach dem Burg⸗ berg. Trotzig wie früher ſchaute der klotzige Turm ins Land; daneben aber ragte die Mauer des Hauſes mit toten Fenſterhöhlen. (Fortſetzung folgt.) ETV ROH V AOS DEN 5 FREYHETTSEK REE N VON EELUN NO Nachdruck verboten. Da rüttelt Helmuts ſtarke Hand die Schweſter an der Schulter.„Und du, willſt du einmal einen Mann heiraten, den die Frau Mutter dir ausſucht?“ „Aber Helmut“— mädchenhaftes Rot färbt Annettes Geſicht—,„an ſo etwas hab' ich ja noch gar nicht gedacht.“ „Wirklich nicht?“ Helmuts Stimme ſchwingt plötzlich um, neckt das Schweſterchen.„Wird aber bald Zeit, daß du an ſo etwas denkſt. So ein hübſches Frätzchen wie Din, „Aber Helmut!“ Nun lacht Annette auf, kinderjung und unbekümmert.„Aber weißt du“— ihr Geſichtchen wird jäh wieder ernſt—,„wir müſſen doch der Frau Mutter gehorchen, die weiß doch auch alles beſſer als wir. Sie iſt doch unſere Mutter. Und dann der Wille des Herrn Vaters...“ Da ſchlägt die Tür hinter Helmut von Saßnitz zu, laut, wortabſchneidend. Annette aber ſteht vor dem Bild des gefallenen Helden von Jena, der trotz ſeines Todes noch immer ſein Haus beherrſcht. Iſt ſo, als ſtiege unbezwingbarer Wille von dem Bild herab, ſtreng, erdrückend. Jeden Winkel füllt er aus, er⸗ ſtickt das ſilbern klingende ÜUhrenſtimmchen auf der hellen Kommode, glättet mit eiſiger Hand die ſich im Frühlings- wind bauſchenden Gardinen. Macht alles glatt, eben, ſtreng, abgemeſſen. Bis ans Herz der kinderjungen Annette ſchreitet er heran, mit dem Tritt des preußiſchen Parademarſches, der kein Ausweichen nach rechts oder nach links kennt. Nur immer geradeaus. Da überkommt Annette eine jähe Angſt, die ihr den Atem raubt, eine ahnende, unbeſtimmte Angſt vor dem Willen eines Toten, der in ſeiner Unerbittlichkeit aber noch immer lebt und jeden Winkel des großen Gutshauſes erfüllt, vom Dachgeſchoß bis in den Kellerraum. Gibt kein Entrinnen vor ihm. Und Annette flieht zum erſten Male vor dem Bild des Vaters, flieht aus dem Raum, in dem es hängt, der wie ein Heiligtum gehalten. Zitternd flüchtet ſie wie in der Ahnung vor etwas Furchtbarem, das die Zukunft in ihrem Schoß trägt. * 4 a. Frau Anna teilt die Abendſuppe aus, ſparſam, ſind doch die Zeiten ſo bitter ſchwer. Und ſchränkt ſich die Gutsherrſchaft ſchon ein, ſo muß es der kleine tage— löhnernde Bauer erſt recht. Und die Kinder ſind immer hungrig. Wie ein Neſtchen voll hungriger, ſchnabel— aufſperrender Vöglein ſind ſie, die nie genug bekommen können. „Kaſpar!“ Der Frau verſorgte Augen ſuchen Halt bei dem Manne, der, ein wenig gebeugt, von vielen Sorgen vorzeitig gealtert, am Tiſch ſitzt. Und Kaſpar Friedmann nickt ſeiner Frau zu, auf— munternd.„Werden ſchon noch durchkommen, Mutter. Hat der Herrgott es doch alleweil noch ganz gut mit uns gemeint.“ Ein Blick trifft die Kinder.„Waſcht ſchon das Geſchirr auf, und dann marſch zum Schlafen!“ In einem halben Stündchen iſt das Kindervolk ver— ſchwunden. Nur die Treppe knarrt noch von ihrem haſtigen Kindertrippeln. „Gelt, Mutter, wohlgeratene Kinder haben wir auch.“ Kaſpar Friedmann lacht behaglich in ſich hinein, ſtreckt in einer jähen Auſwallung die Arme aus, als wolle er ſein Weib an ſich ziehen. Doch die Arme ſinken wieder zurück. Gefühle— nein, die zeigt man nicht ſo, höchſtens in einer ganz beſonderen Feſtſtunde. Der Mann ſtützt ſich aufs Fenſterbrett, ſchwer mit der ganzen, durchgearbeiteten, zähen Kraft, die einem Körper eigen, der jahraus, jahrein auf dem Feld ſchwer geſchafft. Maiſchleier weben durchs Land, Birkengold rieſelt ſüßigkeitsatmend durch die laue Luft. „Schön iſt's draußen!“ Kaſpar Friedmann atmet tief auf.„Und daß einem jetzt das Fleckchen Erde mit der Birke zu eigen gehört! Mutter, jetzt weiß man erſt ſo recht, wofür man lebt. Um unſer Stückchen Boden, dafür würde ich kämpfen, würde den letzten Blutstropfen drum vergießen. Das iſt doch Heimat. Mutter“— Kaſpar Friedmann breitet plötzlich die Arme aus wie in jäh auf⸗ guellender Erkenntnis—,„Mutter, weißt du, was das iſt? Das iſt Vaterland. Der Stein, dieſer Miniſter da in Berlin, der dem Napoleon nicht genehm war und deshalb hat gehen müſſen, hat uns ein Vaterland gegeben!“ Die Frau nickt, glaubend, ein wenig unterwürfig. Der Vater wird's ja ſchon wiſſen. Sie denkt über ſo ferne Begriffe nicht nach. Arbeitet ſich viel zu müde in der eigenen Wirtſchaft, dann noch auf dem Gut und endlich bei den Kindern. Die Kinder? „Ja, Vater, das Rielchen, wo bleibt denn die heute abend?“ Da findet Kaſpar Friedmanns Geiſt ſich wieder in die Wirklichkeit zurück.„Hat vielleicht noch was Beſonderes auf dem Gut zu ſchaffen gehabt. Weißt, Mutter, iſt ihr ganz gut, die Gutsarbeit; lernt auch allerhand Feines da, wovon wir beiden Alten nichts verſtehen. Du“— Kaſpar Friedmann träumt Glück für ſein Kind, das er im tief⸗ ſten Herzen, aber ja nicht mit Bewußtſein, den wilden keinen Buben ein wenig vorzieht—,„vielleicht heiratet ſie einmal einen, der ſelbſtändig iſt, deſſen Scholle eine ganze Familie trägt. Mutter, wenn unſer Riekchen nicht mehr tagelöhnern brauchte wie du und ich...!“ Aber die Frau wehrt ab.„Laß nur, Vater, durch Arbeit ſind die wenigſten Menſchen geſtorben. Wir ſind auch glücklich geworden und waren im Anfang nicht ein⸗ mal frei.“ Da lacht der Mann.„Na, gut ſchon, Alte; ihr Frauen wollt ja gar nicht frei ſein. Euch fehlt ja etwas an eurem Glück, wenn nicht einer über euch ſteht, der euch befiehlt, beherrſcht und alle eure Gedanken ausfüllt. Vielleicht wird das in ſpäteren Generationen auch einmal anders.“ Durch das Schweigen der Nacht gehen Schritte, leiſe, zaghaft. „Riekchen!“ „Die letzten Tage hat ſie mir gar nicht recht gefallen!“ Frau Anna ſeufzt.„Weißt, Alter, mir iſt manchmal, als fehle der Friederike etwas. Nein, nein, nicht krank“, wehrt ſie des Mannes Auffahren ab.„Weißt,'s taugt oft nicht, wenn ſo ein junges Ding da arbeitet, wo der junge Guts— herr allweil umſchaut. Könnte ſich mal zu tief verſchauen.“ Der Frau Sorgengeſicht wird Angſt. Im niedrig hangenden Gebälk kniſtert es. Sandſtaub rieſelt fein auf den ſauber gefegten Boden. „Kaſpar, Angſt hab' ich, daß der junge Herr ſich in unſere Friederike verſchauen könnte! So für eine Zeit. Du weißt ja auch, wie die jungen hohen Herren es ſo machen. Und nachher...“ „Guten Abend!“ Friederike ſtreckt den Eltern wie jeden Abend beide Hände entgegen. Das Geſpräch der beiden Alten iſt jäh unterbrochen. Nur Frau Anna forſcht in ihres Kindes ſchmalem, ſonnen— gebräuntem Geſicht mit geheimer Sorge.„Haſt viel ſchaffen müſſen heut', Riekchen!“ Friederike nickt. Iſt heute nicht viel aus ihr herauszubekommen. Müde wird ſie ſein!, denkt der Vater und gähnt ſelbſt verſtohlen. In der Kammer ſchlafen die vier Buben ſchon ſorg⸗ loſen Kinderſchlaf. Bald ächzt das Bett unter dem im Schlaf ſich hin⸗ und herwerfenden Kaſpar Friedemann und dem traumloſen Schlaf Frau Annas, die bleiern ſchläft wie Frauen, die durch jahrelanges tägliches Schaffen ſich allzuſehr übermüden. In der Stube nebenan aber bereitet Friederike ſich ihr Nachtlager auf der breiten Bank. Offen ſteht das Fenſterlein. Maiſchleier voll ſüßer Ge⸗ heimniſſe weben ins Zimmer. Entfernt ſchlägt einer Nachtigall Liebeslied. Im Hof der Brunnen gluckſt und ſprudelt in den Tiefen, wenn ſich vom Steinrand ein Stückchen löſt und ins Waſſer fällt. Ueber das Land aber weht lauer Wind; der trägt mit dem rieſelnden Blüten— gold der bräutlichen Birke den zarten Duft viel tauſend und aber tauſend wacher, frühlingsſeliger Blütchen mit ſich. Schwer gleiten Friederikes blonde Zöpfe durch ihre Hände. Feſt aufgeflochten ſind ſie ſonſt, jetzt umgeben ſie die noch vorfrühlingshaft herb gehaltene Geſtalt wie ein goldener Krönungsmantel. „Riekchen!“ Jäh fährt das Mädchen zuſammen bei der ſo bekannten und ſo innig verehrten Stimme. Haſtig wirft ſie ſich ein Tuch über das gelöſte Haar, um die ſchon freien Schultern. „Ein ſchlechter Spaß, gnädiger Herr!“ murmeln ſchreckerblaßte Mädchenlippen. Da wird Helmut von Saßnitz, der in ſeiner ſtrahlenden Schönheit ſieghaft am niedrigen Fenſterlein ſteht, un⸗ willig. „Sag doch nicht immer, ich triebe nur Spaß mit dir. Sehr ernſt iſt es mir zu Sinn. Auf einen Augenblick komm zu mir heraus. Dann will ich dir ſagen, wie ernſt es mir iſt!“ Einen Herzſchlag lang ſchwankt Friederike.— Nein, nein, ich will nicht auf ihn hören; weiß ja doch, daß ich ihm nie vor aller Welt angehören darf! In Friederikes Schläfen hämmert es, klopft es. Das iſt das Herz, das das Blut plötzlich noch einmal ſo ſchnell durch den Leib treibt. Das Herz, oh, das Herz! Das weiß nun doch einmal von Frühling und Liebe und der ganzen ſüßen Seligkeit, die Friederikes Verſtand von ſich weiſen will. Leiſe knarrt die Tür, heimlich und verſtohlen, daß nur ja die Eltern in der Kammer nebenan nichts hören. Des Mädchens Herz pocht überlaut. Nie würde es ja der Herr Vater oder gar die Frau Mutter erlauben! Nie! Aber dennoch! Es iſt ja nichts Böſes dran! Nein, etwas Böſes wird ſie nie tun, etwas, was die Eltern und ſie in Schmach und Schande bringt. Schützender Arm legt ſich draußen um Friederikes Schulter, liebewerbend.„Riekchen, daß du gekommen biſt!“ Da birgt die Junge den Kopf an des Mannes Bruſt. „Ach, Helmut, bin dir ja auch nimmer ſo bös, wie ich oft getan. Iſt nur, weißt du...“ Mädchenſcheu fleht um Erlaſſen weiterer Worte. Und der Mann iſt barmherzig. Leiſe ſtreichelt ſeine große Hand über das geſenkte Blondköpſchen.„Rielchen, ſchau, ich mein' es wirklich ernſt mit dir. Lieb hab' ich dich ja, lieb wie mein eigen Leben. Oder noch mehr.“ Selig fühlt das Mädchen des ſchon ſo lange Junig⸗ geliebten Hand ihre Finger koſen.„Aber ſchwer werden wir es haben. Denn die Frau Mutter...“ Friederikes Hand ſtreichelt leiſe durch des Brunnens raunendes Waſſer, in dem Geheimnis der Zukunft zu träumen ſcheint. Jäh unterbricht ſie den Mann. Ruckhaft ſchnellt ihr ſchlanker Leib in die Höhe. „Ja, deine Frau Mutter, die wird es nimmer zu— geben!“ Abwehr geiſtert aus des Mädchens nachtblaſſem Antlitz.„Helmut“— Liebe klingt angſtvoll aus ihren Worten—,„wer weiß, was deine Mutter mit dir tus, wenn du ihr ſagſt, du wollteſt mich zur Gutsherrin machen. Helmut“— Friederikes Geſicht wird entſagende Ergebung—„Helmut, du wirſt nimmer glücklich, wenn du mich zu deinem Weib machſt. Der Mutter Fluch bau den Kindern niemals Segensheim.“ Da wird der Mann unwillig.„Trauſt mir arg wenig zu, Rielchen!“ Helmut von Saßnitz weiß plötzlich um dieſes ſtille, ent ſagende Dulden an ſeiner Seite, das Friederike ſen Monden ſchon im tiefſten Herzen getragen. Vor ihr kite er nieder, hält ihre kalten Hände in ſeiner ſchützenden warmen.„Von eiſerner Jugend ſpricht die Frau Mutter immer. Eiſerne Jugend in eiſerner Zeit! Wir beide wir wollen eiſern ſein. Eiſern in unſerer großen Liebe die uns heilig iſt.“ Schickſal geht durch die koſende Maiennacht, Schickfa nimmt in ſeine unergründlichen, ewigen Arme die füße heilige Liebe zweier junger Menſchenkinder. In die heilige, ſchickſalhafte Ruhe, die Helmut von Saßnitz und die junge Friederike umfängt, hackt hart und gleichförmig Menſchenfuß, der ſich löſt aus dem Gebſlſch hinter dem alten Brunnen. Das iſt die alte Kräuter marie. Sie ſucht bei Vollmondſchein und beim Abmurnten gräßlicher Zauberformeln Kräuter zum Heilen. Sehr ſchön iſt die Kräutermarie einmal geweſen. Und in ihrer Jugend... Aber das iſt lange, lange vergangen Wie ein Märchen erzählt man es ſich jetzt nur noch in den Spinnſtuben, ganz leiſe und geheimnisvoll: Der Groß vater des jetzigen jungen Herrn auf Saßnitz ſoll de Marie mit der ſchneeweißen Haut und den rotgoldenen Locken den Kopf verdreht, ſie dann aber mit Schimpf und Schande hinausgejagt haben zu ſeinem Hauſe, wo ſie a Magd gedient, denn ehrlich hat er ſie ja nicht machen können. Er, der großmächtigſte Herr auf weiten Umkrei⸗ und ſie, die Tochter eines hörigen Bauern. Hihi! Die hohen Herren! Der Kräutermarie einzelnen Vorderzahn ſchiebt ſich hexenhaft auf die Unterlippe. Alle treiben ſie es gleich, die Alten wie die Jungen. Der Kräutermarie faltiges Geſicht verzerrt ſich fratzenhaft.— Rächen will ich mich, rächen an den Stolzen, die die Armen verderben und ſie dann hilflos am Wege liegenloſſen Rächen! Schleichend humpelte die Alte über die mondhellen Kirchhofswege, bückt ſich hier, bückt ſich da. Ein Tränklein möcht' ich dir miſchen, Junker Helutut, ein Tränklein, daß du es für alle Zeiten vergißt, den Mädchen den Kopf zu verdrehen! 5 13 21: Durch die erwartungsvolle Frühſommerpracht deu ſchen Landes geht unbarmherzig des Schickſals Schritt Armeen wälzen ſich gen Oſten, Armeen marſchieren, ar ſchieren. Und iſt ein Ruhetag, ſo iſt er meiſt Schreckens tag für deutſches Land. Quartier, Requiſitionen, Gelb, Vieh! Die große Armee des unerſättlichen Korſen kaun alles gebrauchen. Mit geballten Fäuſten ſtehen die Bauern vor Sophie von Saßnitz.„Im letzten Quartier haben ſie des Nachts die große Scheune angeſteckt. Kein Mädchen iſt ſicher von ihnen geweſen. Das Vieh wurde abgeſchlachtet!“ Hoch, ſtolz richtet Frau Sophie den ſchmalen Leib auf. „Ihr wißt, daß ich euch in jeder Not helfen werde!“ Bei⸗ ſälliges Murmeln. Unbegrenztes Vertrauen zu der Tat⸗ kraft und der Macht der Herrin zieht über die verſorgten Geſichter der Männer. Frau Sophie tritt einen Schritt hin zu den Sorgen⸗ vollen.„Und keine Handhabe geben— hört ihr? Wir wollen mit dem Kleinkrieg nicht beginnen. Und endlich“— der Frau ihre Stimme iſt gedämpft vor innerer Begeiſte— rung—,„vergeßt nicht, daß es überall gärt. Befreiungs⸗ ſtunde wird uns ſchlagen. Knechtſchaft wird nicht ewig dauern. Und es wird die Stunde kommen, da werden wir den verhaßten Feind verjagen.“ „Hoch unſer König!“ „Heil dem König!“ Irgendein junger Burſche hat es gerufen. Die anderen laſſen ſich anſtecken, mitreißen. Starr aufgerichtet, ſieht Frau Sophie die vielen ſchweren Füße von der Diele ſtampfen. Ihre Augen brennen verzehrendes Feuer. Ja, Stunde der Freiheit wird einmal ſchlagen, Stunde der Rache auch für ſie, die den Gatten hingab im Heldentod bei Jena. Der Frau Atem keucht. Ihr Blick geht über die unermeßliche, offene Weite des Landes mit ſeinen Grasflächen und Seen und dem Gelb ſeines Sandes. Weiter— immer weiter, bis dahin, wo das Land jenſeits der Grenze nichts anderes mehr wird als Ferne, die übergeht in die Ewigkeit und kein Ende mehr hat. Und die Ferne, die ſchweigende, einſame Ewig— keit ruſſiſchen Landes verſchlingt die marſchierende Armes des korſiſchen Eroberers, frißt ſie in ſich hinein wie ein winzig unbedeutend Spielzeug. Das iſt die Stunde der Rache für Frau Sophie von Saßnitz' leidhartes Herz, das nichts anderes kennt ale des Toten Wille, des Toten Bild, das droben in dem hellen Zimmer hängt, vor dem ſie jetzt, wie ſchon ſo oſt, niederkniet. „Herr Gott, laß es mich doch noch erleben, daß die Schmach von Jena und Auerſtädt geſühnt wird!“ a: 5 9 N (Fortſetzung folgt.) Gerds Mutter Goldrand in die Schüſſel. auch einmal von einer begeiſterten Anhän⸗ gerin ſeiner Kunſt geſchenkt bekommen. Und 60 . J W 5 Y N W J 8 N Wan, J N 8 N IV. Jetzt gibts im deulſchen haterland der Hochzeitspaare viel, viel Glück im neuen Eheſtand wünſeht allen aueh⸗ 5 0 N 1 N 8 N an —— —— fan 10 lt 0 Dięſes prat iſehe Kuchengerdige- Hört in jede uche“ CD tn allen qaushhalls ee een e — Feels. J Nat Hüte das hoffende Herz, ſchirm' es vor ſchwärendem Schmerz, daß es nicht zweifelnd verzagk! Schütz' es vor ſchreckendem Schall, kropfendem Tränenfall, der es zernarbk und zernagt! Beſſer noch: Schmiede es hark! Beſſer zu zäh als zu zart! Beſſer zerkämpft als zerklagt! Werner Lenz. 1 0 5 Der Hoſſänger Von E. Krafft⸗Stramm. „Warum unge du denn nie mehr?“ fragt en Sohn, der ihr ſchweigend das Geſchirr abtrocknet und dabei feſtgeſtellt hat, daß die Frauenarme immer dünner und kraftloſer werden. Und da er nicht ſagen kann, daß er immer Hunger hat, und das Gefühl, nun auch noch von ihrer kleinen Witwenrente abhängig zu ſein, ihn vollſtändig mutlos macht, meint er: „Ich denke immer, es ſtört dich, ſeit du ſo krank warſt und mit den Nerven ſo herun⸗ tergekommen biſt.“ ie ſtellt vorſichtig eine alte Taſſe mit „Die hat Vater ebenſowenig, wie er mich damals geſtört hat, wenn er ſtundenlang übte, ſo iſt es jetzt auch bei dir, mein Junge. Es iſt ganz gut, daß ſie dich im Bankfach abgebaut haben. Als Vater damals das erſtemal als königlicher Hofſänger aufs Schloß geladen wurde, warſt du gerade geboren. Und als er in der Nacht begeiſtert von dem Hofkonzert heimkam und Du ihn ſchreiend begrüßteſt, riß er dich hoch ö und ſagte:„Du wirſt auch einmal Hofſänger, mein Sohn, das merke ich bereits an deinem klingenden Tenor...“ Klirr.. die liegt die ſchöne alte Erinne⸗ führ ige l Erſchrocken ſtarrt der zwanzig⸗ jährige Junge auf das ihm beim Abtrocknen ſchnöde entglittene Wertſtück. 5 Aber die Mutter ſchilt nicht einmal. Sie huſtet nur ein wenig und ſagt:„Scherben bedeuten Glück! Ach ja... man hätte es wohl nötig...“ 5 Gerd ballt die Fauſt um das Küchenhand⸗ tuch, während die alternde Frau weiter von einſtigen Glanztagen erzählt. Und als immer wieder das Wort„Hoffünger“ mit ganz be⸗ ſonders ehrfürchtiger Betonung wiederholt wird, kommt plötzlich ein hartes Zucken um den jungen Mund. Der Blick ſtreift die Dä⸗ cher und Schornſteine, die vielen Hausgiebel und das kleine Stück Himmel, das ian durch das Küchenfenſter ſehen kann. Sind nicht Höfe genug in der aroßen Stadt. um als Sanger des Vaters einſtige Prophe⸗ zeiung wenigſtens dem Worte nach wahr zu machen? Wenn es ihm gelänge, durch ſeine Lieder die Menſchenherzen in den grauen Häuſern aufzurütteln, wenn er ſoviel in den Höfen erſingen könnte, damit die Mutter nicht mehr jeden Groſchen dreimal herumzu— drehen brauchte, ehe ſie ihn ausgab.. oh, er würde vielleicht weniger Zeit haben, da⸗ ran zu denken, nicht ſatt zu ſein.. Am Nachmittag zieht er ſeme älteſten Ho⸗ ſen und den ſchlechteſten Rock an. Und den Hut zieht er ſo tief ins Geſichl, daß ihn auf der Treppe nicht einmal die Portierfrau er⸗ kennt und mißtrauiſch hinter ihm herblickt. Viele Straßen weit läuft er, zuerſt wie ver⸗ fa ehe er ſein erſtes Auftreten als Hof⸗ änger in einem Haus mit vielen Wohnun⸗ gen beginnt. Die erſten Töne klingen heiſer, und wenn er die Teppichklopfſtange, den Müllkaſten und die verrußten Kellerfenſter vor ſich ſieht, dann will das Lied„An den ſchönen 1 nur ſehr ſchwer aus der Kehle. Ein Fenſter klappt, Köpfe drängen ſich hinter den Gardinen, in Papier gewickelte Geldmünzen fliegen vor ſeine geflickten Schuhe, und dem erſten zaghaften Lied vom Frühling folgt der„Jäger aus Kurpfalz“ ſchon mutiger. Vom„Treuen deutſchen Herz“ geht Gerd zur„Heimlichen Liebe“ über und ſpielt auf dem nächſten Hofe be⸗ reits mit„Szepter, Krone und Stern“, und erwärmt ſich ſo an den alten Volksliedern, daß er„Wenn ich einmal der Herrgott wär“... ſo gebieteriſch laut gegen die grauen Steinwände ſchmettert, als müßte er wirklich ein Meer von Tönen in dieſe Hof— ee einer veränderten Zeit hinein— gießen——— „Wo warſt du denn?“ fragt ihn am Abend die Mutter, als er mit Paketen beladen nach Hauſe kommt.„Und wie ſiehſt du denn aus?“ „Arbeit ſuchen“, lacht er,„da genügt ja die Kluft.“ „Und haſt du etwas gefunden?“ „Natürlich Mutter. Zwar nur vorüber⸗ gehend und natürlich nur das, was zum gu⸗ ten Ton gehört als Sohn eines Künſtlers, aber du ſiehſt ja den Erfolg...“ Und er packt ſtolz Vutter und Eier, Fleiſch Obſt aus. 5 Aber das erhabene Gefühl des Gebenkön— nens weicht bald wieder dem peinigenden Empfinden, mehr Almoſenempfän⸗ ger als Künſtler zu ſein, der ſeine Lieder täglich pfennigweiſe unter die Leute bringt. Die Spenden fließen ſpärlicher, immer iſt man auf der Flucht vor der Polizei. Wenn es nicht um der Mutter Geſundheit und Le⸗ ben ginge, die ſich lange genug dem Sohn zuliebe jeden guten Biſſen und jede Erleichte⸗ rung verſagt, er liefe oft mitten in ſeinem Beruf als„Hofſänger“ davon. N Heute regnet es und Gerd ſchluckt beim Singen die Tropfen tapfer mit fröſtelndem Unbehagen binunter. Seltener öffnen ſich die Fenſter bei dem ſchlechten Wetter, und ſeine Stimme muß mächtig anſchwellen, um über⸗ haupt das Tropfen des Regens und das Pu— ſten der Winde übertönen zu können. „Als die Römer frech geworden, ſimſerim, ſimſimſimſim..., zogen ſie nach Deutſchlands Norden, ſimſerim, ſimmſimm, ſimmſimm...“ ſingt er das Lied von der Teutoburger Schlacht ſo recht jung und wütend über den eigenen Kampf mit dem närriſchen Leben zu den naſſen Hauswänden hinauf. Als ihm beim achten Verſe noch immer kein klingen— der Segen von oben kommt, klappt er ſich den Kragen ſeiner naſſen Joppe noch höher und will gerade dem grauen Hof des Miß⸗ erfolges den Rücken kehren, als im Tor⸗ gang plötzlich ein Herr auf ihn zutritt. „Das haben Sie ja fabelhaft ſoeben hinge— legt, das ſchöne Lied von den tapferen Che⸗ ruskern, junger Mann“, ſagt der Fremde und blickt aufmerkſam unter die verregnete Hutkrempe des Hofſängers.„Kénnen Sie nicht einmal mit mir heraufkommem und mir Ihre Stimme auch einmal im Trocknen vorſetzen? Ich bin nämlich Direktor eines Kabaretts und kann manchmal ſolche Extra⸗ nummern für mein Publikum brauchen...“ Gerd ſtarrt in das rundliche Geſicht, kratzt ſich die Füße auf dem Vorleger der Treppe ab und ſteigt mit in die warme, elegante Wohnung hinauf. „Sie können nämlich was“, meint der Dicke.„Und Humor haben Sie auch. Als Sie bei dem luſtigen Simſerim des Studenten⸗ liedes Grimaſſen ſchnitten, wußte ich ſofort, das iſt der geborene Komiker, dem noch dazu ein Tenor vom lieben Gott beſchert wurde, der ſich hören laſſen kann. Alſo bitte,... hier herein,... und zur Einführung erſt ein Gläs⸗ chen zur Anfeuerung der Talente...“ Und er läuft angeregt umher, holt Wein und Gläſer, und Gerd muß ſich direkt hin⸗ ſetzen, weil er das Wunder dieſer Stunde als jähes Zittern in den müde gelaufenen, naſſen Füßen zu ſpüren beginnt. Aber als er dann die Probe macht, mit Klavierbeglei⸗ tung, und angenehm durchwärmt, begreift er doch, daß„Hofſänger“ und„Hofſänger“ ein großer Unterſchied iſt. Er iſt plötzlich ganz der Sohn ſeines berühmten Vaters. Und während er den traurigen Schlager ſingt:„Laß mich noch einmal lieben, denn morgen bin ich tot“... ſtrahlt ſein Geſicht mit den dunklen, brennenden Augen ſo hoff— nungsfroh über die Pracht der fremden Staatsſtube hin, als gehörte ihm bereits heute ſchon der große, berauſchende Welt⸗ erfolg. Das iſt die kleine Geſchichte von Gerd Ro⸗ loffs großem Glück, das mit den Scherben einer alten Goldtaſſe begann und allabend⸗ lich mit dem umjubelten Auftreten in einem bekannten Berliner Kabarett ſich von Tag zu Tag noch ſteigert. — 2— Wiesmed im Altmühltal Von Hans Oechsner. Der Wind ſtreicht über die Wieſen im Alt⸗ mühltal. Da wird er ſatt und ſchwer von Feuchtigkeit und Heuduft. An den niedrigen Dächern von Muhr verhält er und legt ſich müde mit den Bauern zur Ruhe. Am offenen Fenſter im Wirtshaus ſitzt der alte Beck Schorſch. Es iſt Wiesmed— Wieſenmahd. Die Bau⸗ ern aus den Höhendörfern kommen ins Tal, um das Gras zu ſchneiden, das vom Altmühl⸗ waſſer üppig und vom„Hagedörrle“ ſo ſchmack⸗ haft iſt. Ein gutes Land. Die Bauern von den Höhendörfern wiſſen, warum ſie jedes Jahr den beſchwerlichen Weg zur Altmühl hinunter machen. Sie gehen der guten Weide nach, wie einſt die Hunnen auf flinken Pfer⸗ den in alter Zeit, und ſo manch altes Ge⸗ mäuer von Burg und Wall ſteht überall noch da im Land als Zeichen jener kämp⸗ feriſchen und abwehrbereiten Zeit. Der alte Beck Schorſch kommt heute nicht als Hunnenräuber ins Altmühltal. Seine Wie⸗ ſenpacht iſt ihm nach Recht und Geſetz ver⸗ bürgt. Er iſt ein ordentlicher Bauer. 73 Jahre iſt der Alte, ſeine dürre Geſtalt ſcheint nur noch Knochen und wettergebeizte Haut zu ſein. 73 Jahre! Und dann fünf Wegſtunden oben vom Höhendorf hinunter ins Altmühl⸗ tal zur Wieſenmahd. Bis zum Sonnenſinken dem Knecht voran im Heu, da gibt Beck Schorſch kein Pardon, auch ſeinen alten Kno⸗ chen nicht. Ueber Abend ſitzt er beim Wirt am Holz⸗ tiſch, ſchneidet große Brocken vom Brot, das er mitgebracht hat. Ein paar Seidel Bier und eine Zigarre gehören zu jeder anſtändigen Wieſenmahd. Beck Schorſch kaut, und nach dem dritten Seidel Bier hüpft ihm das Herz auf die Zunge. Da iſt heuer viel Aerger auf⸗ geſpeichert— und auch ein Kummer— ein großer. Der Aerger, der geht auf den Sohn, denn Guſtav iſt ein Geiziger. Zwei Mark für mehrere Tage nur hat er dem Alten mitge⸗ geben ins Wiesmed. And der Kummer— ſeine Frau iſt geſtorben. Sie hat ja bei Leb⸗ zeiten gar arg geſchimpft. Aber wenn nur die Frau noch da wär—. „Weißt“, ſagt der Alte zum Wirt,„ſo lang die da ſind, mit denen du jung gewe⸗ ſen biſt, iſt alles beſſer. Nachher biſt auf ein⸗ mal alt unter den Jungen.“ Und dann nach einem Schweigen— „.. wenn's ner nu ſchentet.“ — wenn ſie nur noch ſchimpfen tät—. Wenn Ihr Haar geſund bleiben ſoll, dann ſpülen Sie es nach jeder Wäſche mit„Haarglanz“ nach. 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