7 U Nechtsantoa Ur. Schal jetzt Molitor str. 6 . 8 85 Oehmdgras⸗ Verſteigerung Das Gräflich von Berckheim'ſche Rentamt Weinheim verſteigert am Mittwoch, den 6. Sept. 1933 nachmittags 2 Uhr in der Wirtſchaft von Werle in der Neuzenlache das Oehndgras der Lache. Weinheim, den 2. Sept. 1933 Eräflich von Verckheim ſches Rentamt Rechnungs- formulare liefert ſchnellſtens der Verlag dieſes Blattes. Zur Fumachzel empfehle: Glashaut die Packung 25 Pig. Gummiringehen fate 15 Pig. dreuers Drug. Jallih-Tergamomtpapier die Rolle à Bg. 12 Pig. Gummierte Aufklebe- Etiketten Kochbücher u. Kochrezeptbücher Papierhandlung Zur Rinderaftege enpene Gum mibetteinlagen Kinderpuder— Kinderseife, Badethermometer, Kinder- Nahrungsmittel wie: Nestle, Kufeke, Opel-Kalk- zwieback— Edelweißhmilch, Traubenzucker. . Peter Moskopp. Möbliertes Ammer in der Nähe der neuen Schule(evtl. mit zwei Betten) ſofort zu ver⸗ mieten. Wo, ſagt der Verlag. Schöne Wohnung Ammer u. Rüche von jungem Ehepaar auf 1. Oktober zu mieten geſucht. bunte Bilder ond mehrfarbige Kunstbeilagen. For I Marke überoll zo hoben! Von wem, ſagt der Verlag vermögensbilanzʒ; vom 31. Dezember 1932. abgeändert lt. Generalverſammlungsbeſchluß vom 14. Auguſt 1988. Aktiva: 22 1096,60 1 500.— 1713,25 36,77 Kaſſenbeſtand Wertpapiere 1 Bankguthaben, Separat-⸗Konto Poſtſcheckko nt Guthaben in laufender Rechnung bei Genoſſen Darlehen auf Schuldſcheine. Hypotheken L. G. B. Reichsgenoſſenſchaftshilfe Inpell en 0 Geſchäftsguthaben bei Genoſſenſchaften 24 500,— Geſchäftsmobiliar und Utenſilien 1,.— ü fßfßfßß 17 272,67 492 731,12 98 433,45 20 691,12 64 000,— 6 3 Summe der Aktiva 723 275,98 19 Paſſiva: 1 90, Reſervefonds e,, 5 219,09 Geſchäftsguthaben der Genoſſen 53 223,75 Bankſchuld a) in laufender Rechnung 110 769,25 „ b) Kredit B 45 000,— „ ch) Abzahlungskonto 4 350,.— Wechſel(Akzepte) 27000,— Spareinlagen Narten gelder, Schuld in laufender Rechnung an Genen, 1 Reichsgenoſſenſchafts⸗ p Rückſtändige Verwaltungskoſten Aufwertungsgläubiger Summe der Paſſiva 57 461,40 128 758,60 1 500.— 56 717,51 723 275,98 ——— Geſamtumſatz RM. 1594 590,94 Mitgliederſtand Ende 1931 Zugang in 1932: 5, Abgang in 1932: 114 Mitgliederſtand Ende 1932 „% 672 Die Geſchäftsguthaben der Genoſſen haben ſich im Laufe des Geſchäfts⸗ jahres vermindert um RM. 5966,30, die Haftſumme um RM. 109 000,— Geſamthaftſumme der Mitglieder Ende 1932 RM. 672 000, Viernheim, den 14. Auguſt 1933. Viernheimer Kreditverein e. G. m. b. H. Viernheim. Der Direktor: Riehl Der Kontrolleur: Hanf Der Rechner: Bugert Tdlelessig— ralleressig Gurkengewürz fix und fertig Sternanis— Senfkörner— Kümmel Lorbeerblätter— Pfefferkörner Salizyl⸗Pergamentpapier Glashaut— Salizyl⸗Einmachhülfe Neue Grünkernflocken Zwieback Paket 10 Pfg. Butterzwieback Paket 20 Pfg. ALOIS WALTER eee 5 bisitkarten in ſchönſter Auswahl, mit modernem Schriftaufdruck, liefert ſchnell, ſauber und billigſt Druckerei Oiernheimer Anzeiger Adolf Hitlerſtraße 36 Telefon 117 8 2 5 Lokales Viernheim, 4. Sept. » Der geſtrige Sonntag war wieder ein ſelten ſchöner Tag. Den ganzen Tag über lachte die Sonne vom Himmel. Die Tage ſind ſchon bedeutend kürzer geworden. Gegen Abend wird es bereits recht kühl. Man ſpürt: der Herbſt ſteht vor der Tür. Nun wurde auch hier bereits mit der Tabakernte begonnen. In den Scheunen wird tapfer eingefädelt.— Auf dem Waldſportplatz war den recht zahlreich er⸗ ſchienen Zuſchauern geſtern wieder einmal Ge⸗ legenheit gegeben, die„Grünen“ ſiegen zu ſehen. 3:2 wurde Neu Iſenburg geſchlagen. Eine kombinierte Mannſchaft ſpielte gegen die 1. von Heppenheim und ſiegte ebenfalls und zwar 1:3. — Die 1. Mannſchaft der D. J. K. ſpielte in Lorſch und gewann nach ſchönem Spiel, 2:6.— Im„Schützenhof“ hielt der Krieger⸗Verein„Teu⸗ tonia“ eine General⸗Verſammlung ab, über deren Verlauf wir in heutiger Nummer beſonders be richten.— Sehr zahlreich waren die Intereſ⸗ ſenten, die am Rundfunk die Vorgänge des Par- teitages in Nürnberg wahrnehmen. Wir geben unſeren geſchätzten Leſern durch unſere heutige Sonder⸗Ausgabe Gelegenheit, ſich über all das, was in Nürnberg geſchah, zu orientieren. 8 Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 6 wegen Radfahren ohne Licht, 2 wegen Vergehen gegen die Allgemeine Bauordnung, 1 wegen Ruhe⸗ ſtörung und 2 wegen Schwarzarbeit, das heißt wegen Ausführung von Arbeiten, ohne daß ein Geſchäft angemeldet war. „Beim 1. nationalen Schützen⸗ feſt in Ladenburg war die hieſige Schützenab⸗ teilung des Krieger⸗ und Soldatenvereins Teu⸗ tonia aus Anlaß der Generalverſammlung nicht offiziel vertreten. Trotzdem machten ſich 5 Schützen auf und nahmen an dem Preisſchießen auf eigene Fauſt teil. Unter 36 Mannſchaften erhielten ſie den 6. Preis eine herrliche Plakette des Volkskanzlers. Im Einzelſchießen kam unter den Hunderten von Schützen Schießwart Michael Kempf ſogar an zweiter Stelle. Die ö glück⸗ lichen Schützen ſind Kempf, Gallei, Bähr, Ger⸗ linger und Knapp. Wir gratulieren! Die Generalverſammlung des Krieger⸗ u. Soldatenverein Teutonia nahm, wie zu erwarten war, einen ſchönen Verlauf. Altbekannte Weiſen aus der Soldaten⸗ zeit, geſpielt von Mitgliedern der Kapelle Hanf⸗ Blank umrahmten die Feier. Punkt 4 Uhr begrüßte Kamerad Klee die zahlreich Erſchiene⸗ nen und begrüßte beſonders die 5 Altveteranen und den 1. Bezirksführer Kamerad Findling- Bensheim. In Beantwortung der Fragen: Was war, was wird kommen? legte er klar, daß es in den letzten 14 Jahren den Krieger ⸗ und Soldatenvereinen nicht leicht gemacht wurde, ihre Zwecke zu erfüllen. Nur zu gerne ſtellte man die Pflege der Kameradſchaft als Humani⸗ tätsduſelei hin, nannte die Mitglieder Säbel⸗ raßler und Kriegshetzer. Dabei haben die Krie⸗ gervereine doch den Hauptzweck, die im harten Soldatendienſt und bitteren Kriegsjahren erprobte Kameradſchaft zu pflegen und für die Kriegs⸗ opfer und deren Hinterbliebenen zu ſorgen. Millionen Reichsmark ſind mit Kriegsende die⸗ ſen Opfern zugefloſſen aus freiwilligen Spenden. Unentgeltlich wurden die Belange der Kriegs- opfer bei der ſtaatlichen Fürſorge wahrgenom⸗ men, trotz der Verhetzung und Verleumdungen des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten. Mit gutem Gewiſſen konnte deshalb ſchon immer von den Mitgliedern das Lied vom guten Kame⸗ raden geſungen werden. Und ſo erklang die erſte Strophe des ewig ⸗ſchönen Liedes durch den Saal. Was wird werden? Im neuen Reich harren der Kriegervereine hohe Aufgaben. Der oberſte Führer, der Volkskanzler, hat die wehr⸗ und vaterlandsfreudigen Volksgenoſſen in drei Wellen eingeteilt. 1. Welle bikdet die Reichs⸗ wehr, SS und Su, die 2. Welle bilden die Sportverbänden und die 3. Welle, die Krieger⸗ und Soldatenvereine, werden alle, die aus 1 und 2 infolge Alter oder Dienſtuntauglichkeit ausſcheiden, auffangen, um vaterländiſchen Geiſt und den Wehrwillen weiter zu pflegen. Mit der erſten Strophe des Deutſchlandliedes ſchloſſen die Begrüßungsworte. Alsdann gab der 1. Be⸗ zirksführer die neue Führung des Vereins be⸗ Beirat: Die Kameraden Beller, Heckmann, Hanf und Seelinger. Rechner bleibt wie ſeither Kamerad Winkenbach, der Schriftführer wird vom Führer noch beſtimmt. Die Sonderbetreuung der Schützen ⸗ kannt. 1. Führer Kam. Klee, 2. Führer Kam Albus. 9 abteilung bleibt ungeändert. Der 1. Führer Kamerad Klee übernahm nun die Leitung des Vereins und dankte auch im Namen ſeiner Mit⸗ arbeiter für das Vertrauen des Verbandspräſi⸗ diums. Er ernannte den ausſcheidenden ſeit⸗ herigen Vorſitzenden Herrn Dölcher zum Ehren⸗ vorſitzenden und die ausſcheidenden Vorſtandsmit⸗ glieder die Kameraden Kühner, Bläß, Vonder⸗ heid u. Neff zu Ehrenvorſtandsmitgliedern. Um den bewährten Rat und die Erfahrungen der alten Herren nicht entbehren zu müſſen, werden dieſe zu jeder Beiratsſitzung eingeladen. Dem Ehrenvor⸗ ſitzenden wurde dann durch den Bezirksführer im Namen des Verbands vorſitzenden Exzellenz v. Oidt⸗ mann die Haſſia⸗Ehrenmünze überreicht. Als Abſchluß ſeiner Vereinstätigkeit überreichte Herr Dölcher dann den 5 Altveteranen und den 4 ausſcheidenden Vorſtandsmitgliedern das Haſſia⸗ Ehrenkreuz. Die 10 Auszeichnungen find ein Beweis, wie hoch man die Tätigkeit des Vereins an höchſter Stelle einſchätzt. Kamerad Klee gab noch kurz einen Ueberblick über die nächſten Auf⸗ gaben des Vereins und ſeine Stärke. Der Verein zählt 285 Mitglieder, die Schützenabteilung 50 Schützen und Jungſchützen. In den letzten Tagen wurden dem Verein durch die Su⸗Brigade Heſſen Darmſtadt 90 Su aus Viernheim und Hütten⸗ feld und 16 Mann der NS zur Schießaus⸗ bildung zugewieſen, ſodaß ſich ein Mitglieder⸗ beſtand von ca. 450 ergibt. Durch das Ab⸗ ſingen des Horſt Weſſelliedes bekundeten die Kameraden ihren ſtarken Willen, allezeit freudig mitzuarbeiten an der Erreichung der Ziele des Vereins im neuen Reich. Die Altveteranen drängten zum Aufbruch und Kamerad Hans Schloſſer brachte ſie wieder in treuer Kamerad⸗ ſchaft mit ſeinem Wagen ſchnell und ungefährdet nach Hauſe. Der Verein kann mit dem Ver- lauf dieſer ſeiner Tagung voll und ganz zu⸗ frieden ſein. * Der Parteitag der N. S. D. A. P. in Nürnberg wurde geſtern zum Abſchluß ge⸗ bracht. In einer Sondernummer, die unſerer heutigen Ausgabe beigelegt iſt, bringen wir die bedeutſamen Reden ausführlich zum Abdruck. Wir machen unſere verehrlichen Leſer darauf aufmerkſam. Rechtsberatung der N. S. D. A. P. Jeden Montag und Freitag Abend von 18 bis 19 Uhr findet in der Geſchäftsſtelle die Sprech⸗ ſtunde der Rechtsabteilung der N. S. D. A. P. ſtatt. Die Rechtsberatung iſt nur für Parteimitglieder u. deren Angehörige ſowie ſämtliche Mitglieder der Untergliederungen der Partei. * Ueberfallen wurde am Samstag Nachmittag eine 60.jäbrige Frau von Feuden⸗ heim als ſie auf badiſchem Gebiet an den Dpoſen vorbeiging. Ein Mann ſchnellte auf ſie zu, entriß ihr die Handtaſche und eilte auf ihre Hilferufe davon. Durch Feldſchütze wurde die Verfolgung des Straßenräubers aufgenommen, doch leider erfolglos. Der Creditverein gibt heute eine neue Vermögensbilanz bekannt. Sie wird der Beachtung der Intereſſenten empfohlen. * ODehmdgras⸗Verſteigerung. De Oehmdgras der Neuzenlache wird am Mittwoch, den 6. September, nachmittags 2 Uhr, in der Lache verſteigert. * Die geſamte deutſche Polizei⸗ beamtenſchaft iſt, wie aus Berlin gemeldet wird, nunmehr in einem einheitlichen Verbande, dem Kameradſchaftsbund Deutſcher Polizeibean-⸗ ten, zuſammengefaßt. Als amtliches Organ des neuen Bundes erſcheint die Zeitſchrift:„Der deutſche Polizeibeamte“. EIL Die Sprechſtunden der Rechtsabteilung der NSDAP. finden ausſchließlich für Parteigenoſſen und deren Angehbrigen jeden Montag und Freitag abends von 18— 19 Uhr in der Geſchäftsſtelle Lorſcherſtraße 4 ſtatt. Die Rechtz⸗ beratung für ſämtliche Untergliederungen(N.. B. O. uſw.) iſt damit inbegriffen. 5 Rechtsabteilung der NS Dil gez. Karl Brügel. — Anonniert len i Slenbelme Teteblatt— Slernheimer Nachrichten) erſcheint taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Oe preis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſcheige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaſtsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 117.— mme: Anzeiger, Bi 5 d 2 E e e e e we Nummer 205 Dienstag, den 5. September 1 Ueberwältigender Eindruck Der Reichsparteitag von Nürn⸗ berg hat einen gewaltigen, ja, man kann ſagen, einen geradezu über wältigen⸗ den Eindruck hinterlaſſen. Die Welt hat ge⸗ ſehen: hier iſt Deutſchland, das neue Deutſch⸗ land, das ſich durch tate äftige Arbeit eine beſſere Zukunft ſchaffen will. im Vertrauen auf ſein eigenes Können und Wollen, im Vertrauen auf ſeinen Führer und Kanzler Adolf Hitler. Die Welt hat aber auch gehört, wie töricht es war, wenn ſie die große natio—⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung als eine kriegeriſch— imperaliſtiſche bezeichnet hat. Denn der Reichskanzler ſelber hat den Friedenstoillen des Dritten Reiches wieder einmal feierlſch betont. Aeußerer Rahmen und innerer Gehalt der Tagung waren einander gleichwertig. Noch nie vorher war es einer Organiſation— we⸗ der einer politiſchen, noch irgend einer ſonſti⸗ gen— gelungen, eine halbe Million Menſchen in einer Stadt zuſammenzuziehen und ſie dort tagelang zuſammenzuhalten, unterzu— bringen, zu verpflegen und auf ein Kom⸗ mando marſchieren zu laſſen. In Nürnberg iſt es gelungen. Alles klappte wie am Schnürchen. Bis in die kleinſte Kleinigkeit hinein war der ungeheure Apparat durchor⸗ aniſiert, ſo daß die Leiter nur auf den inopf zu drücken brauchten, um ihn zum Funktionieren zu bringen. Dieſes äußere Gelingen war nur möglich, weil alle Teilnehmer von einer gemein⸗ e großen Idee beſeelt, ja, be⸗ eſſen waren. Von einer Idee, die ſie alle Strapazen freudig ertragen, alle Rückſichten auf perſönliche Bequemlichkeit 161 0 beiſeite ſtellen ließ. Adolf Hitler hat dieſe Idee von ſeiner SA in die Worte gekleidet:„Wir wol⸗ len nichts für uns, ſondern nur für Deutſch⸗ land, denn wir ſind vergänglich, aber Deutſchland muß leben!“ Es wäre vermeſſen, die verſchiedenen Hö⸗ hepunkte der Tagung in ihrer Eindrucks⸗ kraft gegen einander abzuwägen. Des Füh⸗ rers große politiſche Proklamation, die Wor⸗ te, die er an die Kulturtagung, an die Ju⸗ gend, an die Amtswalter, an die SA und SS richtete und ſein Schlußappell an den Parteikongreß— alle dieſe von tiefem Ernſt und von dem Bewußtſein der ſchwerſten Verantwortung getragenen Kundgebungen waren von ſtärkſter Wirkung. Nicht nur auf die Zuhörer, ſondern weit darüber hinaus auf die ganze politiſche Welt. Ebenſo ein⸗ drucksvoll waren auch die Aufmärſche, weil ſie der ſichtbare Ausdruck der Größe, Ein⸗ heit und Geſchloſſenheit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung und damit des neuen Reiches waren. Wenn man erkennen will, wie ſtark die Nürnberger Tagung nach außen wirkte, braucht man nur einen Blick in die aus⸗ ländiſche Preſſe zu werfen. Ueberall ſindet man lange Berichte und überall einge⸗ hende Kommentare. Einheitlich iſt die Be⸗ wunderung über die organiſatoriſch techniſche Leiſtung. Verſchiedenartig, aber immer recht intereſſant iſt das politiſche Echo. Gelegent⸗ lich erkennt man, daß der Neid der auslän⸗ diſchen Kritikaſtern die Federn führte. Wir können natürlich ſchon aus Raum⸗ e keinen auch nur annähernd er⸗ e Ueberblick über die ausländiſchen reſſeſtimmen geben, ſondern nur ein paar beſonders bemerkenswerte Aeußerungen herausgreifen. die Pariſer Preſſe macht ſich faſt durchweg die Sache ſehr einfach: ſie bemüht ſich, die Nürnberger Tagung als eine „militäriſche“ Kundgebung hinzuſtellen, ob⸗ wohl ſie zum Teil— wie beiſpielsweiſe„Pe⸗ tit Pariſten“— nicht umhin kann, anzuer⸗ kennen, daß Reichskanzler Hitler ausdrück⸗ lich betont hat, die Veranſtaltung trage kei— nen kriegeriſchen Charakter. der„Matin“ pricht, ohne freilich ſeine verfehlte Auffaſ⸗ ung irgend wie zu begründen, von einem eindrucksvollen Forkſchrikt für die Organiſie⸗ 1 0 einer wahren Streitmacht. Das Ge⸗ werkſchaftsblatt„Le Peuple“ tut ſich durch eine Hetze und die Schärfe seiner gehäſſigen Frankreichs Viernheimer Zeitung lernheimer Püzer- k.. Nierab Bolkablath) iederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ 75 1 15 Die etnſpaltige Petitzelle toſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., i mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen tſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes eee eee eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen 1933 50. Jahrgang Außenpolitil Eine ſeltſame Rede des franzöſiſchen Außenminiſters— Friedenspolitik mit bedenklichen Hintergedanken— Liebeswerben um Italien Paris, 5. Sept. N l Der franzöſiſche Außenminiſter Pau Boncour hielt in Trebeurden bei der Einweihung eines Gedenkſteins für Briand eine Rede, in der er Briands Werk feierte und betonte, daß die gegen— wärtige franzöſiſche Außenpolitik auf der Grundlage der politiſchen Auffaſſungen Briands weiterbaue. Zu Beginn ſeiner Re— de hielt Paul⸗Boncour es für notwendig, einen Unterſchied zu machen zwiſchen den an⸗ geblichen Friedenskundgebungen in Frank⸗ reich und der Agitation, die, wie er erklärte, bis an das franzöſiſche Gebiet heranreiche. Wenn unſere Geduld, führte er aus, lediglich dem Gefühl unſerer Schwäche entſpringen würde, wäre das ernſt. Das aber trifft nicht zu. Frankreich weiß, daß es ſtark genug iſt, um gewaltſamen Unternehmungen Wider— ſtand zu leiſten. Die ſtillſchweigende Zeſichtigung der Verteidigungsanlagen an der Oſtgrenze durch den Miniſterpräfidenken und Kriegsminiſter war die angemeſſene Antwort auf derartige Kundgebungen, von denen man ſomſt ſagen darf, daß ſie die Friedensatmoſphäre, die für den Wiederaufbau Europas ſo notwendig iſt, kiefgreifend ſtören. Nach dieſem Ausfall gegen Deutſchland erklärte Paul-Boncour, die Politik der A b⸗ rüſtung mache es notwendig, daß nie⸗ mand aufrüſte,(gerade Frankreich rü⸗ ſtet doch fortwährend auf!— Red.) und wenn jemand das oerſuchen ſollte, dann ſtünden an Frankreichs Seite alle diejenigen, mit denen gemeinſam Frankreich, um dem Friedenswerk zu dienen, auf einige Sicher heiten verzichtet habe, die die Friedensver— träge gegeben hätten. Bojand verdanke man auf inkernationa⸗ lem Gebiete die einzige poſikive Sicher ⸗ heit, die man ſeit Kriegsende erzielt ha⸗ be: Locarno. Je mehr gewiſſe Drohungen ſich bemerkbar machten, die Frankreich nicht veranlaſſen könnten, ſeine Kaltblütigkeit zu verlieren, die ihm aber geböten, wachſam zu bleiben, um⸗ ſomehr dankbarer müſſe man dem Manne 10 5 deſſen diplomatiſche Aktion Ende 1925 ie Unterſchrift Englands und Italiens für einen Vertrag erzielt habe, in dem es heiße: Im Falle eines flagranten Verſtoßes gegen die Artikel 42 oder 43 des Vertrages von Verſailles durch eine der kontra⸗ hierenden Parteien, bereits jetzt, ſofort ihre Hilfe der Partei zu gewähren, gegen die eine derartige Verletzung oder ein derartiger Vor— ſtoß gerichtet ſein wird. Nun hätten diplo⸗ matiſche Akte nur Wert durch die Realität der Bindungen, die ſie aufrecht erhielten. Desbalb habe er. Briands Werk getreu, de ——— Jouvenel mit einer beſonderen betraut, nämlich die ſtändniſſe zu beſeitigen, die Frankreich von einem Lande trennten, mit dem es ſtarke Be— rührungspunkte habe. Das Vier mächte⸗ abkommen ſei die Fortſetzung und Ver⸗ wirklichung der Abkommen von Locarno. Als einen weikeren Punkt, durch den das Biermächkeabkommen die Beſtrebungen Briands forkführe, bezeichnetle Paul- Boncour alsdann die Betonung der Notwendigkeit von der Anabhängigkeit Oeſlerreichs. Niemand mehr als Briand habe ſich gegen jede Verletzung dieſer Unabhängigkeit ge⸗ wandt. Er habe jene Verhandlung geführt, aus der der Haager Prozeß entſtanden ſei, auf dem Seite an Seite mit Italien Frank⸗ reich“ für die juriſtiſche Betätigung dieſer weſentlichen ſtändigen Poſition der europä⸗ iſchen Politik plädiert habe. Die Staaten Miſſion Mitteleuropas, die auf dem Nationali⸗ tätenrecht aufgebaut ſeien, das in fun⸗ ſich entfalten zu können, die Ausdrücke beſonders hervor. Bemerkenswert iſt der Bericht des„Journal“, deſſen Kor⸗ reſpondent ſich bemüht, objektiv zu ſein. Er ſchildert die SA⸗ und SS⸗Abteilungen als eine„Armee herrlicher Athleten“, die nicht nur phyſiſche Kräfte, ſondern auch etwas ausſtrahlten, was man eine„Laienreligion“ im Dienſte des deutſchen Vaterlande nennen könnte. In der Tat fühle man, daß ſie ſtän— dig von der Sorge um das Vaterland, un. ein einiges, unteilbares Deutſchland be⸗ herrſcht würden, das im Innern ſtark und nach außen mächtig ſei, gefürchtet von allen. Ein Deutſchland, deſſen Aeußerungen und Ausſichten von Niemanden ignoriert werden könnte und das im Konzert der Nation ſei⸗ nen Platz wieder einnehme. Der Führer ha⸗ be ſich eine erſtklaſſige Truppe geſchaffen und damentalem Widerſpruch zu der völkiſchen Auffaſſung ſtehe, brauchten, um leben und Möglichkeit, in freien Wirtſchaftsententen, die nicht durch po⸗ litiſche Beſtrebungen oder territoriale Forde- rungen geſtört werden dürften, das Gleich⸗ gewicht, um die Abſatzgebiete zu erlangen, die durch ihre Nachbarſchaft beſtimmt ſeien. Tardieu habe recht geſehen, als er man⸗ gels einer hinreichend ſchnellen Verwirkli⸗ chung der europäiſchen Union den gründlich⸗ ſten Uebelſtänden abhelfen und zum wenig⸗ 100 eine Donau⸗Organiſation habe ſchaffen wollen. Unſere Regierung, fuhr Paul- Boncour fort, hal ſich bemüht, das Hindernis zu beſeitigen, auf das dieſe Inikiative geſto⸗ en war. Man kann nämlich eine wirk⸗ liche Organiſation Mitteleuropas nicht unternehmen, wenn man ſie nicht nur gegen, ſondern ſogar ohne Italien durchführen will. Paul⸗Voncour betonte abſchließend, daß die amtliche Verſchwiegenheit und die beſonde⸗ ren Umſtände ihm weitere Ausführungen zu machen verböten, ſo daß er ſich auf die Feſt⸗ ſtellung beſchränke, daß kürzlich geführte Verhandlungen ſeinen Standpunkt und ſeine Handlung zu rechtfertigen ſchienen. Paul⸗Voncours brüchige Logik Paul⸗Boncours Rede macht wieder ein⸗ mal den Verſuch, die politiſchen Ziele Frank⸗ reichs mit den allgemeinen Intereſſen des europäiſchen Friedens zu identifizieren. Es fehlt auch in dieſer nicht an Anſpielungen auf eine angebliche Bedrohung Frankreichs vom Oſten her und an ſehr konkreten Hin⸗ 100 auf die franzöſiſche Aktionsbereit— chaft, dürfte auf ſein Werk ſtolz ſein. Er ſei der unbeſtrittene Herrſcher Deutſchlands. Seine Befehle würden ſofort in die Tat umgeſetzt. Jeder gehorche und hinter ihm ſtehe die Ju— gend, die kommendecGeneration, das Deutſch— land von morgen. So der Korreſpondent des„Journal“. Ein ſehr lebhaftes Echo kommt auch aus London. die Stelle der Rede des Kanz— lers, daß die nationalſozialiſtiſche Revolu⸗ tion keineswegs auf den Wunſch nach neuen kriegeriſchen Lorbeeren zurückzuführen ſei, wird allgemein im Druck hervorgehoben. Auch die Anweſenheit von vier britiſchen Faſchiſten wird allgemein erwähnt.„Mor⸗ ning Poſt“ bezeichnet die Kundgebung der Hitler-Jugend als Höhepunkt.„Daily Tele⸗ arapb“ meint. Nürnberg babe gezeigt, daß wachſenden Mißver⸗ Hinweiſe, die im Munde eines maßge⸗ benden franzöſiſchen Politikers bedenk⸗ lich an die haltung des offiziellen Frankreich vor 1914 erinnern. Paul⸗Boncour ſpricht von deutſchen Kund⸗ Lebnnden. wobei er vor allem die Saar⸗ undgebung am Niederwald⸗ denkmal meint, vermeidet es aber ſorg⸗ fältig, ſich mit den dort entwickelten Gedan⸗ ken über die Rückgliederung des Saargebie⸗ tes auseinander zu ſetzen, obwohl eine maß⸗ gebliche Erklärung über die Ziele Frank⸗ reichs in dieſer Frage mehr als alles andere zur Klärung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern beitragen könnte. Im übrigen nimmk Paul-Boncour aus innerpolitiſchen Gründen mit großem Eifer für ſich das Verdienſt in Anſpruch. trotz aller Schwierigkeiten die Politik Briands forkgeſetzt zu haben, er gibt ſich aber nicht die Mühe, auch nur äußerlich jenen europäiſchen Geiſt zu bekunden, in deſſen Namen ſein Vorgänger ge⸗ handelt hat. Dem Locarnopakt gibt Paul⸗Boncour die einſeitige Deutung einer engliſch⸗italie⸗ niſchen Garantie für Frankreich und gegen Deutſchland, und ebenſo einſeitig ſieht er das Viermächteabkommen unter völliger Igno⸗ rierung der Initiative Muſſolinis als eine franzöſiſch⸗italieniſche Annäherung an, die er auf ſeine eigene Anregung zurückführt. Das Werben um Italien iſt, wie in allen franzöſiſchen Miniſterreden der letzten Jeit, auch in der geſtrigen Rede Paul- Boncours die beherrſchende Noke. Er ſucht den Eindruck zu erwecken, als ob zwiſchen Frankreich und Italien, vor allem in den mitteleuropäiſchen Fragen, völlige Uebereinſtimmung der Auffaſſungen und Ziele beſtehe, kann aber doch eine ge⸗ wiſſe Beunruhigung über das ſelbſtändige Vorgehen Italiens nicht ganz unterdrücken. Daß ſeine Ausführungen über die Abrüſtung gerade am Vorabend der Wiederaufnahme der Völkerbundsarbeiten keinen Fortſchritt bringen, mußte erwartet werden. Paul-Bon⸗ cour präziſiert die neuen franzöſiſchen For— derungen als poſitive internationale Garan— tien, deren weſentlicher Inhalt eine wirkſa— me und ſtändige Kontrolle an Ort und Stelle ſei. Er verlangt ferner für den Fall, daß ein Land aufrüſtet(wobei offenbar die fran⸗ zöſiſchen Rüſtungsverſtärkungen nicht ge— meint ſind), eine gemeinſame Aktion der an⸗ deren Mächte, gegebenenfalls auf Grund des Locarnopaktes. Eine eigenartigere Umkeh⸗ rung des Sinnes der versehenen Friedens⸗ palte iſt nicht gut vorſtellbar. die Nationalſozialiſten, ovwohl ſie überzeugt ſeien, ihre Herrſchaft würde mehr als hun⸗ dert Jahre Beſtand haben, nichts von ihren extremiſtiſchen Ueberzeugungen aufgegeben hätten.„Daily Mail“ ſpricht von einer fana⸗ tiſchen nationalen Begeiſterung von Hundert— tauſenden. SA und Stahlhelm hätten unge⸗ heure Fortſchritte in Strammheit und Lei⸗ ſtungsfähigkeit gemacht. Man könnte ganze Spalten mit weiteren ausländiſchen Preſſeſtimmen füllen, aber das Geſagte mag genügen, um zu erkennen, wie lebhaft ſich die geſamte Oeffentlichkeit mit den Ereigniſſen von Nürnberg beſchäf⸗ tigt. In der Tat ſind ft. von der allergröß⸗ ten Bedeutung für unſere Innen⸗ und Au⸗ ßenpolitik. Die Tagung war alſo ein gro⸗ ßer Erfolg. rene rc „Partei der Nation“ Ein Nachwort zum Parteitag. Berlin, 5. September. Der„Angriff“ würdigt in einem„Partei der Nation“ überſchriebenen Leitartikel noch einmal die Bedeutung des Nürnberger Partei⸗ tages. Nürnberg ſei zum Reichstag der Na⸗ tion geworden. Der Nationalſozialismus ſei heute die Geſinnung, mit der das deutſche Volk vor die Welt trete. Das Volk in Form, ſo ſchreibt der„Angriff“ dann weiter, dieſes Bild von Nürnberg wirft alle Berechnungen nüchterner Geſchichtserfahrung über den Hau⸗ fen. Auch der, welcher innig an Deutſchland glaubte, ſetzte noch Jahrzehnte für eine Entwick⸗ lung ein, die mit Nürnberg abgeſchloſſen iſt: Die Erhebung der Maſſe zum Volke, die Steigerung des Volkes zur wieder geſchichts— reif gewordenen Nation. Dieſes Wunder ver⸗ pflichtet. Adolf Hitler ſprach in dieſen Tagen nur von dieſer Pflicht. Was wir durch dieſes deutſche Wunder geworden ſind, haben wir der Zukunft zu beweiſen. Wer nut in Klaſſen zu denken vermag: Sein Volk iſt nunmehr ſeine Klaſſe. Wer wirklich weiß, was Raſſe iſt: Sein Volk iſt zur Raſſe geworden! Wer vom Beſitz ſpricht: Sein einziger darf nur Deutſchland ſein. Die Nationalſozialiſtiſche Partei iſt nicht nur die Partei der Deutſchen vor ſich ſelbſt, ſie iſt Deutſchland als Partei vor der Welt. Anerkennung der Qualikät deutſcher Waren. London, 5. Sept. Der Berliner Korrepondent der„Finan⸗ cial Times“ zollt in einem langen Bericht über die Leipziger Herbſtmeſſe der Qua li— tät der deutſchen Ware und ihrer Aufmachung hohes Lob. Insbeſondere die Textilmeſſe habe durch die Schön⸗ heit der Muſter, große Auswahl und hervor— ragende Qualität alles übertroffen, was bis— her in Leipzig gezeigt wurde. Im allgemei⸗ nen ſei die Qualität vielleicht beſſer geweſen, 1 ſie ſich der heimiſche Abnehmer leiſten ann. Der vielleicht etwas enkkäuſchende kom · merzielle Erfolg 1 nach einer Anſicht zwei⸗ fellos auf den plötzlichen Fall des Pfund, Sterling und Dollar vor Beginn der Meſſe ſowie den phänomenalen Erfolg der eine Wo früher abgehaltenen Königsberger Meſſe zurückzuführen und keinesfalls durch einen Rückgang in der Qualität der deutſchen Waren zu erklären. Auslands⸗Nundſchau Pilſudski nach Moskau eingeladen. Wie aus Warſchau gemeldet wird, iſt bei der polniſchen Regierung eine Einladung der ruſſiſchen Sowjetregierung für Mar- ſchall Pilſuds ki eingetroffen, worin die⸗ ſer aufgefordert wird, in ſeiner Eigenſchaft als polniſcher Kriegsminiſter an den Moskauer Novemberfeiern der bolſchewiſtiſchen Revolu⸗ tion teilzunehmen. Ein Akt ſtaatspolitiſcher Loyalität. Nach einer Meldung aus Brüfſel ſollte die für die wiederaufgebaute Univerſitäts⸗ bibliothek in Loewen geplante deutſchfeind⸗ liche Aufſchrift mit dem Schlußſatz„durch teutoniſchen Furor zerſtört“, deren Anbrin⸗ gung ſeinerzeit infolge des Einſpruchs der Uni⸗ verſitätsbehörde unterblieben war, nun⸗ mehr auf einem Denkmal für die im Auguſt 1914 ums Leben gekommenen Einwohner von Dinant angebracht werden. Auf den entſchie⸗ denen Einſpruch des belgiſchen Miniſterpräſi⸗ denten de Broqueville hat jetzt der Denkmal⸗ ausſchuß von der Anbringung der Aufſchrift Abſtand genommen. Deutſche Tagesſchau Nationalſozialiſtiſche Hausbeſitzerorganiſation. Unter Führung des langjährigen Mitgliedes der NSDAp Jesgars hat ſich eine natio⸗ nalſozialiſtiſche Arbeitsgemeinſchaft der Haus⸗ und Grundbeſitzerver⸗ eine gebildet, die den Zweck hat, innerhalb der Organiſationen des Haus- und Grundbeſit⸗ zes in nationalſozialiſtiſchem Sinne zu wirken und vor allem eine Kerntruppe zu ſchaffen, die in der Lage iſt, maßgebend die Führung der Haus- und Grundbeſitzerorganiſationen zu be⸗ einfluſſen, und auf dieſe Weiſe auch dazu beizu⸗ tragen, daß die den Haus- und Grundbeſitz noch immer anhaftenden Folgen marxiſtiſcher Mißwirtſchaft ſchnellſtens beſeitigt werden. Der Sitz der Leitung der Arbeitsgemeinſchaft iſt Berlin. ö Bevorzugte Einſtellung Wehrverbands⸗ angehöriger. Wie bekannt, hatte der Präſident der Reichs⸗ anſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung vor einiger Zeit mit der ober⸗ ſten SA⸗Leilung und der Vereinigung der deul⸗ ſchen Arbeitgeberverbände eine Vereinba⸗ rung über die bevorzugte Arbeitsvermitt⸗ lung von Angehörigen der nationalen Wehr⸗ ein, die der verbanve getroffen, die nicht ſelten ſeit Jahren arbeitslos ſind, weil ſie ihre ganze Kraft für die nationale Bewegung eingeſetzt hatten. Hierbei hat ſich gezeigt, daß die einheitliche, planvolle und wirtſchaftlich zweckmäßige Zu⸗ ſammenfaſſung dieſer Vermittlungsaktion bei den Dienſtſtellen der Reichsanſtalt(Arbeits⸗ ämtern) die Grundlage für ihre erfolg⸗ reiche Durchführung bildet, und daß jede Zer⸗ ſplitterung den vollen Erfolg verhindert. Auch die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft hat ſich den Vereinbarungen angeſchloſſen. Der Urlaub für die deutſchen Diplomaten im Auslande. Für den Urlaub der im Ausland verwende⸗ ten Beamten des deutſchen auswärtigen Dien⸗ ſtes galten bisher immer noch die Beſtimmun⸗ gen der kaiſerlichen Verordnung vom 23. April 1879. Dieſe wird durch eine neue Verordnung, unterzeichnet vom Reichspräſidenten und vom Reichsaußenminiſter, erſetzt, die mit dem 1. Ok⸗ tober 1933 in Kraft tritt. Danach wird bei einem Urlaub von mehr als 14 Tagen die Aufwandsentſchädigung um 20 v. H. gekürzt. Außerdem wird für den drei Monate über⸗ ſteigenden Arlaub die Hälfte, für den ſechs Monate überſteigenden Arlaub die ge⸗ ſamten Dienſtbezüge einbehalten. Gleichzeitig werden auch die Beſtimmungen über den Hei⸗ maturlaub geändert. Verwegener Einbruch Schlafendes Mädchen noch tiefer eingeſchläfert. Berlin, 5. September. In der Villa eines Augenarztes in Char⸗ lottenburg, in der bis zu ihrer kürzlichen Abreiſe nach Amerika die Filmſchauſpielerin Lilian Harvey wohnte, wurde von einem noch unbekannten Täter ein nächtlicher Ein⸗ bruch verübt, der wegen ſeiner eigenartigen Begleitumſtände bemerkenswert iſt. Der Tä⸗ ter hatte ſich aus einem Kellerverſchlag des Hauſes eine Leiter geholt, lehnte ſie an die Mauer und ſtieg durch das angelehnte Fenſter in das Schlafzimmer der Tochter des Arztes. Die Vermutung liegt nahe, daß er das ſchlafende junge Mädchen durch irgendein Be⸗ täubungsmittel noch tiefer eingeſchläfert hat, Der Nieſenverkehr in Nürnberg Die größte verkehrstechniſche Aufgabe glänzend gelöſt Nürnberg, 5. September. Unmittelbar nach Beendigung des Partei— kongreſſes ſetzte der Rückſtrom Wder Maſſen i Reichsparteitag der NS D A P. nach Nürnberg geführt hatte. Als die Beſucher der Abſchlußtagung wieder in die Stadt zurückkehrten, waren die Hitlerjungen ſchon wieder abgereiſt. Auch die Amtswalter und ein Teil der SA-Formationen traten die Heimreiſe ſofort an. Vor allen Bahnhöfen bot ſich ein ähnliches Bild wie bei der Ankunft. Mit klingendem Spiel rückten die blu⸗ mengeſchmückten Soldaten der Friedens⸗ armee Adolf Hitlers wieder ab, begleitet von den herzlichen Abſchiedswinken der Nürnberger. Zug auf Zug rollte aus den Hallen, Winke, Heilrufe und Tücherſchwenken begleiteten die Gäſte, bis ſie den Blicken entſchwunden ſind. Wie es möglich war, alle die hungrigen Mün⸗ der und durſtigen Kehlen zufrieden zu ſtellen, wird wohl ungeklärt bleiben. Feſtzuſtellen war jedenfalls, daß alles auf das beſte klappte dank der Selbſtgenügſamkeit und der gewohn⸗ ten Diſziplin, die ſich auch außerhalb des Dienſtes bei Freiheitskämpfern bewährte. Reichskanzler Adolf Hitler verließ in der Nacht zum Montag im Flugzeug Nürn⸗ berg. Reichsminiſter Dr. Goebbels war mit ſeiner Begleitung bereits vorher im Auto aus Nürnberg abgefahren. Der Diplomatenzug verließ um 23 Uhr Nürnberg. Die Herren des diplomatiſchen Korps gaben bei ihrer Verabſchiedung noch⸗ mals ihrer Befriedigung über das in Nürn⸗ berg Geſchaute Ausdruck. Zu dem bewunderungswürdigen Gelin⸗ gen der Eiſenbahntransporte hat das aus⸗ gezeichnete Verhalten der Bahnpolizei und der zuf Hilfsbahnpolizei herangezogenen SA⸗Mannſchaften weſentlich beigetragen. Sie hatten den Anſturm der Abfahrenden aufzuhalten, der neben den Sonderzügen auch zu den fahrplanmäßigen Zügen ein⸗ ſetzte. Aber auch den Schlachtenbummlern muß beſcheinigt werden, daß ſie ihrerſeits tadelloſe Diſziplin hielten und auch darin mit den Braunhemden zu wetteifern verſuchten. Es muß berückſichtigt werden, daß der geſamte übrige öffentliche Verkehr, der natürlich auch um ein Vielfaches ſtärker als in normalen Zeiten war, ebenſo mitbewältigt werden mußte, und daß, wie ſich am Montag früh herausſtellte, auch im Güterzugverkehr keinerlei Rückſtände oder Verſpätungen eingetreten waren. Der öffentliche Perſonenverkehr belief ſich bis Montag früh auf 115 300 Perſonen, wovon allein auf den Hauptbahnyof Nürnberg 90 000 entfallen. Insgeſamt darf man ſagen, daß über eine halbe Million Menſchen nur mit der Reichsbahn befördert wurden. Unſchwer kann man ſich nach dieſen Ziffern vorſtellen, welche Arbeitsleiſtung von dem Perſona! zu bewältigen war, das natürlich verdoppelt und verdreifacht werden mußte und für das aus Sicherheitsgründen ausreichende Reſerven zur Verfügung zu ſte⸗ hen hatten. Die ſchwerſte Aufgabe fiel dem Betriebsleiter, Oberbahnrat Mauſſer, der Reichsbahndirektion Nürnberg zu, der in vol⸗ Fler Selbſtaufopferung ſeit vier Wochen die Vorarbeiten geleitet hat, deren volle Ver⸗ antwortung auf ihm ruhte. Ein Stab erfahre⸗ ner Mitarbeiter, vor allem des mittleren und unteren Betriebsdienſtes, ſtand ihm dabei zur Seite. Das geſamte beteiligte Perſonal ſetzte ſeinen ganzen Stolz darein, zum Gelingen des Reichsparteitages beizutragen. Eine gewaltige Leiſtung Nicht ohne Sorge ſahen die beteiligten Stel⸗ len dem Rieſenaufmarſch zum 5. Reichspartei⸗ tag in Nürnberg entgegen, zumal nur wenige Wochen für die Vorbereitung zur Verfügung ſtanden. Aber dieſe größte verkehrstechniſche Aufgabe, die jemals der Reichsbahn bisher geſtellt wurde, iſtglänzend gelöſt worden. Reichsbahnoberrat Dr. Geyer von der Reichsbahndirektion Nürnberg teilte darüber mit: Der Antransport der mit den Son⸗ derzügen Angekommenen war am Samstag vormittag vollkommen beendet. Die rund 340 Züge liefen faſt auf die Minute pünktlich ein. Auf dem Hauptbahnhof und den Vor⸗ ortbahnhöfen wurden rund 350 000 Perſo⸗ nen ausgeladen. Die Züge waren zum Teil gewaltig überfüllt, beſonders die Sonderzüge Thüringen und Sachſen wie⸗ ſen weit mehr Teilnehmer auf, als ur⸗ ſprünglich angemeldet waren. Daß der Aufmarſchplan in ſo glänzender Weiſe abgewickelt werden konnte, iſt in erſter Linie auf die hervorragende Diſziplin, der Teilnehmer zurückzuführen. Die Sonder⸗ züge, mit einer Mindeſtbeſetzung von 1000 bis 1500 Perſonen, waren jeweils in fünf bis ſieben Minuten entleert. In gleicher Weiſe vollzog ſich auch der Abmarſſch, vollkommen reibungslos. Bis 10 Uhr vormittags waren am Montag bereits 200 Züge, alſo rund Zweidrittel aller, von Nürnberg wieder ab⸗ gerollt. Vor allem in der Nacht von Sonn— tag auf Montag wurden in der Stunde auj den einzelnen Nürnberger Bahnhöfen 10 bis 21 Züge abgefertigt. 9 um„ſicheter arbeiten zu konnen. Der Einbre⸗ cher durchſuchte nun alle Behälter im Schlaf⸗ raum, begnügte ſich aber nicht mit der Et: beutung einer Kaſſette, die 300 Mark ent. hielt, ſondern drang auch in die angrenzenden Räume ein und duürchwühlte alle erreichbaren Regale, öffnete die Schränke und verſchwand erſt, als er in dem Zimmer jeden Winke! durchſucht und verwüſtet hatte. Erſt am Mor gen bemerkte die Familie den Einbruch. Hitlers größter Sieg Der„Intranſigeant“ über Nürnberg. Paris, 5. Sept. Zum Abſchlußß des Nürnberger Parkeita. ges ſchreibt der Sonderberichlerſtatter des „Inkranſigeant“, das erwachte junge deulſch⸗ lnd marſchiere jetzt hand in Hand mit dem alten Deutſchland. Dieſes herrliche Feier ha. be Hitlers Triumph beſtätigt; man müſſe er. klären, daß viele noch zögernde Elemente jetzt überzeugt ſeien und ſich dem Kanzler angeſchloſſen hätten. Hitler habe in Nürn. berg ſeinen größten Sieg davongetragen. Abt Schachleiter feierlich eingeholt München, 5. Sept. Bei der Einholung des der Standarte 4 (Chiemgau) vom Führer in Nürnberg ver⸗ liehenen Feldzeichens war auch Abt Schach⸗ leiter inRoſenheim zugegen. Sonderkommiſſar Meder teilte mit, daß er am Sonntag im Kloſter Ettal im Auftrag der Oberſten SA⸗ Führung den Abt Schachleiter abgeholt ha⸗ be, wo er das heilige Meßopfer zelebriert hatte. Von jetzt an wird der Abt, dank der Bemühungen des Führers Adolf Hitler und des Münchener Erzbiſchofs, Kardinol von Faulhaber, wieder täglich das Meßopfer feiern. Abt Schachleiter dankte dem Reichskanzler und dem Erzbiſchof in ſeiner Anſprache, daß ſie ſich für ihn dafür eingeſetzt hatten, eine Aufhebung des Zelebrier-Verbotes zu errei— chen. Damit iſt dem tapferen Vorkämpfer der nationalſozialiſtiſchen Idee wieder die ihm gebührende Ehre gegeben worden. Die deutſchen Ballons haben Pech. Chicago, 5. Sept. Zum 21. Gordon-Bennet⸗Wettfliegen ſind am Samstag ſechs Freiballons in Chicago geſtartet. Beim Füllen hatte ſich der Ballon Fritz von Opels losgeriſſen und wurde ſtark beſchädigt; die Windverhältniſſe waren ſehr ungünſtig, ſo daß die Ballons nur lang⸗ ſam von der Stelle kamen. Als erſter lande⸗ de der Ballon„Frankreich“, der nur 250 km zurücklegen konnte. 5 Der Ballon„Deutſchland“ mit der Beſat⸗ zung Schütze⸗Körner, der als einziger die deutſchen Farben vertritt, legte etwa 500 km zurück. Um die Gefahr des Niedergehens auf dem Huron⸗See zu vermeiden, mußten ſich die Führer ſchon vorher zur Landung ent⸗ ſchließen, die 70 km nördlich der Ortſchaft Flint bei Kingſton(Michigan) durchgeführt wurde. Der Ballon geriet in eine Niederdruckzone, 0 daß ſich das Gas des Ballons ſtark aus- ehnte, und die Hülle riß. Der Ballon ging ſehr raſch nieder, fiel jedoch glücklicherweiſe in einen Waſſergraben und trieb dann ſchließlich gegen einen Jaun. Die beiden Inſaſſen, Richard Schütz und 1 Körner, vermochten Anverletzt zu lan⸗ en. Orkan über Florida und Texas Waſhingkon, 5. Sept. Der Orkan, der über die Antillen und die Bahamainſeln weggefegt iſt und gewaltige Verheerungen angerichtet hat, hat die Halb- inſel Florida und den Staat Texas in den Vereinigten Staaten erreicht. 75 Die Stadt Sebring an der Küſte Floridas 1 und die Stadt Freeport an der Küſte von Texas ſind von der Außenwelt abgeſchnitten. — 1 Blick in die Luikpold⸗ Halle, während der Er⸗ öffnung des Parteikon- greſſes, an der 30 000 Nationalſozialiſten keit. nahmen. Fportnatchrichten NMulſchau auf den Sonntag Der Sonntag brachte, obwohl in Süd⸗ deutſchland die Fußballverban ds⸗ ſpiele noch nicht begonnen haben, doch ein recht umfangreiches Programm. In Baden und Saar⸗Pfalz⸗Heſſen gab es nur wenige Freundſchaftsſpiele. An bemerkenswerten Er⸗ gebniſſen ſind die Niederlagen der Mannheimer Vereine Waldhof und Neckarau bei FSV. mit 2:3 und FK. Pirmaſens mit 1:6 zu nen⸗ nen. Verbandsſpiele. Gau?(Nordheſſen): 1. FC. Hanau 93— Sport Kaſſel 7:0 SVg. Kaſſel— VfB. Friedberg 2:3 Boruſſia Fulda— Hermannia Kaſſel 7:2 Kurheſſen Kaſſel— Heſſen Hersfeld 4:0 Süddeutſche Geſellſchaftsſpiele. FSV. Frankfurt— SV. Waldhof 3:2 SV. Wiesbaden— Rot⸗Weiß Frankfurt 44 Haſſia Dieburg— Wormatia Worms 22 Kurheſſen Marburg— Kickers Offenbach 3:4 Phönix Ludwigshafen— BfR. Mannheim 2:1 FK. Pirmaſens— Bf. Neckarau 611 Stuttgarter Kickers— Karlsruher FV. 41 SC. Stuttgart— Sfr. Eßlingen 1:4 ö Sehr lebhaft waren die Leichtathleten tätig. In Pforzheim gab es gute Leiſtungen, das Frauenſportfeſt in Mannheim brachte ebenfalls einen Beweis des Aufſchwunges un⸗ ſerer Frauenathletik. Deutſcher Waſſerballmenſter wurde wieder Hellas Magdeburg. Die Hellenen ha⸗ ben damit dem Titel zum 8. Male inne. Großkampf hatten die Schwerathleten in Ludwigshafen. Bei den Stemmern holte ſich Walter⸗Saarbrücken mit einer ausgezeich⸗ neten Leiſtung(790 Pfund für den Fünf⸗ kampf) den Titel vor dem Ludwigshafener Renzel(730). Die Aelteſtenklaſſen gewannen Vogel⸗Ludwigshafen und Ehmann-⸗Stutt⸗ gart. Bei den Ringern gab es Ueberraſchun⸗ en. Hornfiſchers Sieg bei den ſchwerſten Männern iſt dies weniger als der ſchlechte Platz von Gehring⸗Ludwigshafen. In der Bantam⸗ gewichtskllaſſe wurde Juſtin Gehring⸗-Frieſen⸗ heim überlegener Sieger vor Michel⸗Köln und Lunkenheimer⸗Dieburg, während die Favori⸗ ten Fiſcher⸗ Zweibrücken und der Vorjahres⸗ meiſter⸗Saarbrücken die nächſten Plätze be⸗ ſetzen. In Ludwigshafen veranſtalteten die Schwimmer von Pfalz, Saar und Rhein Gau⸗ vergleichsſchwimmen, die guten Sport brach⸗ ten und vor zahlreichen Zuſchauern abgewickelt werden konnten. Pfalz ſiegte mit deutlichem Vorsprung vor Rhein und Saar(75:60:45 Punkte). Einen Klubkampf zwiſchen Poſt⸗SV. Mannheim und TV. Speyer gewannen die Poſtler. Auch die Motorſport⸗Freunde kamen nicht zu kurz. Der Herrheimer MSV. veran⸗ ſtaltete ſeine ſchon Tradition gewordenen Pfalz⸗Bahnrennen, zu denen Gaulei⸗ ter Bürckel einen Ehrenpreis geſtiftet hatte. 10 000 Beſucher brachte dieſe Sportveranſtal⸗ tung nach Herxheim, die ausgezeichnete ſport⸗ liche Leiſtungen zu ſehen bekamen. Der erfolg⸗ reichſte Fahrer war Füglein⸗Nürnberg, der den Preis des Gauleiters gewann und auch onſt recht gut abſchnitt. Buſſe⸗Schlettmar hatte durch Maſchinenſchaden Pech. Sehr gut hielt ſich auch Hugo Detzel⸗Herxheim, der beide Ausweisfahrer⸗Rennen mit feiner kleinen DKW. ſicher gewann. Im geſamten Stadtgebiet Märkte und Vörſen vom 4. September. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produktenbörſe. Man notierte: Weizen inl. 19; Roggen inl. 15.25 bis 15.40; Hafer inl. 13 bis 13.25; Sommergerſte inl. 17.50 bis 19.50; er⸗ gerſte 15 Mais mit Sack 17.25 bis 0 erpnußfuchen 15.50 bis 15.75, Soyaſchroi pompr 14.10 bis 14.50; Raps kuchen 11.75 bis 12; Palmkuchen 13.75 bis 14; Kokoskuchen 14.75; Seſamkuchen 14.75 bis 15; Leinkuchen 15 bis 15.25; Biertreber 13.50 bis 14; Trok⸗ keaſchnitzel 775 bis 3; Wieſenheu, loſe 4 bis 4.60; Rotkleeheu 4.40 bis 4.80; Luzerne⸗ kleehen 5.80 bis 6.20; Stroh, Preßſtroh, Rog⸗ gen und Weizen, 1.60 bis 2, dito gebunden Roggen und Weizen 1.40 bis 1.70, Weizen⸗ mehl, Spezial Null, mit Austauſchweizen 28 bis 28.25; dito mit Inlandsweizen 26.50 bis 26.75; Roggenmehl 60⸗ bis 70prozentiges norddeutſches 20.50 bis 21.75; dito pfälzi⸗ ſches und ſüddeutſches 21.50 bis 22.50 Wei⸗ zenkleie, feine mit Sack 7.75 bis 8; grobe mit. Sack 8.25 bis 8.50; Roggenkleie 3 bis 8.50; Wetzenfuttermehl 10.25; Roggenfutter⸗ mehl 9.50 bis 11, Weizennachmehl 14 bis 15.50 Mark, alles per 100 Kilogramm 1 1* wa„ Mannheim. 8 gon 1.40; 14.50. Tendenz: befeſtigt. tiert: Hamborns iſt ei Karlsruhe, 5. Sept. 5 rns iſt eine Nach Mitteilung des„Führer“ ſind in Mannheim in den letzten Tagen 55 Perſonen feſtgenommen worden, in deren Wohnungen kommuniſtiſche Hetzſchriften und dergleichen beſchlagnahmt wurden. Mit dieſem überra— ſchenden Schlag konnte eine Geheimorgani— ſation des Roten Frontkämpferbundes auf— gedeckt werden, deren Hauptaufgabe die Ver— übung von Terrorakten ſein ſollte. U. a. haben die kommuniſtiſchen Verbre⸗ cher verſucht, Verbindungen zu Indu- ſtriebetrieben, insbeſondere chemiſchen Werken, her uſtellen, um ſich die erfor⸗ derlichen ke niſchen Hilfsmittel zu ver⸗ ſchaffen Mehrere der Feſtgenommenen wurden we— en Vorbereitung zum Hochverrat unter An— Ehrverluſt, der lage geſtellt. drei Jahren In Offenburg wurde ein aus Kom— muniſten beſtehender Schützenklub aus⸗ gehoben, der regelmäßig Schießübungen ab— gehalten hat. Verſchiedenes belaſtendes Ma⸗ terial verfiel der Beſchlagnahme. Hetzſchriſten im Kohlenwaggon In Mannheim wurde ein Maler feſt⸗ genommen, der kommuniſtiſche Hetzſchriften herſtellte und verbreitete. Wie feſtgeſtellt iſt, wird weiterhin verſucht, vom Auslande her Zeitungen und Zeitſchriften einzuſchmuggeln, die in der unerhörteſten Weiſe gegen das neue Deutſchland hetzen. So wurde in Sät⸗ kingen beim Ausladen eines mit Saarkohle beladenen Eiſenbahnwaggons ein Paket ge- ſchaftsgebäude funden, das etwa ein Dutzend Exemplare ei- ein. ner ſaarländiſchen kommuniſtiſchen Zeitung enthielt. Großrazzia Duisburg, 5. Sept. Duisburg⸗ Kommuniſten wegen abends auch zahlreiche nächſt einige ie na alf „Nein, nein!“ ſtotterte ſie verwirrt. Unter dem Kopftuch hervor flatterten die goldblonden Löckchen über die glühende Stirn. Henning lachte ſpöttiſch auf. „Was ſollte mir der Advokatus anhaben?“ Doch plötzlich wurde ſein Geſicht ſtarr. Er dachte an den Abend, als Berbe ihn vor dem Manne warnte. Er ließ das Mädchen ſtehen und ging über den Steg ins Haus. Am andern Morgen ließ Henning durch Ruppert den Müller rufen. Er hatte ihn noch nicht zu Geſicht bekommen, ſolange er in der Mühle weilte. Breitſchultrig ſtand Geb⸗ hardt in der Tür. „Ihr ließt mich rufen, Herr?“ „Sitzt nieder, Müller! Ich hab' mit Euch zu reden!“ Der Müler ſetzte ſich Rotacker gegenüber an den Tiſch. Erwartungsvoll ſah er den Herrn an. Der aber ſchwieg und ſtarrte, den Kopf in die Hand geſtützt, vor ſich hin. Der Müller ſchien die Dürftigkeit der Kammer zu emp⸗ finden und unterbrach das Schweigen. „Es iſt juſt nicht die beſte Kammer, Herr, die ich Euch als Gaſt zugewieſen habe. Aber ſie hat den Vorteil, daß ſie die ruhigſte im Hauſe iſt und Ihr hier von dem Betrieb der Mühle am wenigſten geſtört werdet.“ ⸗Mir iſt ſie recht, Müller. Ich muß Euch ja dankbar ſein, daß Ihr mich überhaupt als Gaſt in Euer Haus auf⸗ nahmt. Ein Rotacker ſollte ja wohl nie bei Euch zu Gaſt ſein!“ „Warum erinnert Ihr mich daran, Herr?— Ich tat's und hab' eine Schuld an Euch getilgt. Wir ſind nun quitt!“ RERBSE Frankfurter Produktenbörſe. Weizen neu 186,50; Roggen neu 150; Som⸗ mergerſte 177.50 bis 180) Hafer, alte Ernte 140 bis 142.50; Hafer, neue Ernte 130 je den verhaftet. Das Gebäude bliebt unver⸗ Tonne; Weizenmehl ſüdd. Spezial, mit Aus⸗ſeh tauſchweizen 27.25 bis 28.25; dito ohne Aus⸗ tauſchweizen 25.75 bis 26.75; 21.75; dite ſüddeutſches 22.50; Weizenkleie 7.55 bis 1.75; Soyaſchrot, ohne Monopolzu⸗ ſchlag 8.30 bis 8.65; Palmkuchen, ohne Mo⸗ nopolzuſchlag, 8.65; Erdnußkuchen 9.60 bis 9.75, ohne Monopolzuſchlag; Heu 5 bis 5.20; Weizen- und Roggenſtroh 1.80; dito gebündelt Roggenkleie 7.75; Treber Frankfurter Schlachtvichmarkt. Auftrieb: Rinder 1649, Ochſen 473, Bul⸗ len 125, Kühe 505, Färſen 422, Kälber 39 1, Schafe 29, Schweine 3867. a) 1. 29 bis 32, 25 bis 28, 21 bis 24, Reſt geſtrichen; Bullen: a) 27 bis 29, 22 bis 26, Reſt geſtrichen; Kühe: a) 24 bis 27, 20 bis 23, 16 bis 19, 12 bis 15; Färſen: a) 29 bis 32, 26 bis 28, 23 bis 25; Freſſer nicht notiert; Kälber: a) Sonderklaſſe, beſter Maſt nicht no⸗ 5 b) andere Kälber: a) 38 bis 33, 32 bis 37, 27 bis 31, 22 bis 28, Lämmer, Hämmel und Schafe nicht notiert; Schweine: a) 44 bis 46, 44 bis 46, 43 bis 46, 40 bis 45, 38 bis 41; Reſt geſtrichen. Terrorpläne der KP durchkreuzt Geheimorganiſation des RB aufgedeckt— Her rote Schützenklub Polizeiaktion durchgeführt worden, da feſtgeſtellt worden war, daß kommuniſtiſche Organiſationen ihre illegale Tätigkeit wieder aufgenommen hat⸗ ten. 76 Perſonen wurden Beſchlagnahmt wurden Hieb⸗ und Stichwaf⸗ fen, Mitgliederliſten, Belege und Bücher der „Geſchäftsführung“ ſowie Muſikinſtrumente und Fahrräder. Letztere waren zu Kurier⸗ dienſten verwendet worden. Sühne für Ueberſall auf 5A Leute Berlin, 5. Sept. In dem Schwurgerichtsprozeß gegen drei 1 Ueberfalles auf Männer am 1. April 1932 wurden verur⸗ teilt der Angeklagte Langberg zu fünf Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Angeklagte Kriſchof zu Zuchthaus und Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte tig wurde freigeſprochen, da die Be⸗ weisaufnahme nicht den ſchlüſſigen Nachweis für ſeine Schuld erbracht habe. Kommuniſtiſcher Aeberfall Sofia, 5. Sept. Im Verlaufe von kommuniſtiſchen Stra— r ee in Sofia ſammelten ſich ugendliche Kommuniſten, . Gymnaſiaſten, in unmittel⸗ barer Nähe der deutſchen Geſandtſchaft an und drangen unter Drohrufen und Stein—⸗ würfen auf einen der vor dem Geſandt⸗ aufgeſtellten Der bedrängte Polizeibeamte, der zu⸗ e Schreckſchüſſe alte, her ſich endlich gezwungen, auf er rückenden Kommuniſten zu ſchießen und verwundete einen Angrei⸗ fer durch einen Bauchſchuß ſchwer. Das Ueberfallkommando jagte die Kommu⸗ alen rückſichtslos ee f Etwa 15 zum Teil verletzte Perſonen wur⸗ rt. Roggenmehl Stürme und Unruhen Der Orkan auf Kuba. Havanna, 5. September. Seit Wochen kommt Kuba, die„Perle der Antillen“, nicht zur Ruhe. Kaum iſt nach der Flucht des Präſidenten Machado eine ge⸗ wiſſe Ruhe eingekehrt, die von der neuen gierung zur Feſtigung und zum Ausbau ihrer Poſition benutzt werden ſollte, da wird die Inſel, vor allem an der Nordküſte, von ver⸗ heerenden Wirbelſtürmen heimgeſucht. Und ſchon ſind die Straßen der Hauptſtadt Havanna, in denen zerſtörte Läden noch von den letzten Unruhen zeugen, Schauplatz erneu⸗ ter Tumulte. Wie zu Beginn der Kämpfe ge⸗ gen die Regierung Machado, ſcheinen auch dies⸗ mal die Arbeiter der Verkehrsunternehmungen eine führende Rolle bei dieſen Vorgängen zu ſpielen. In mehreren Vororten Havannas wur- den Bahnhöfe, Gleisanlagen und Depots der Eiſenbahn zerſtört. Die Zahl der Perſonen, die bei dem ſchweren Sturm ums Leben ge⸗ kommen ſind, iſt auf 100 geſtiegen. Man be. fürchtet aber, daß ſich dieſe Zahl noch erhöhen wird, da bisher aus vielen kleinen Städ⸗ ten noch keine Nachrichten eingegangen ſind. Tauſende von Perſonen erlitten Verletzun⸗ gen und ungefähr 100 000 Menſchen ſind ob⸗ dachlos geworden. Die Städte längs der Süd⸗ küſte, wo der Sturm am ſchwerſten gewütet hatte, ſind von Hungersnot und Epidemien bebroht. Laſtkraftwagen mit Medikamenten ſind nach dieſen Städten unterwegs. Auch andere Inſeln der Antillen ſind von den Naturkataſtrophen heimgeſucht worden. Be⸗ ſonders gilt dies von den Bahama⸗Inſeln, deren Hauptſtadt Naſſau auf New Providence nicht, wie man urſprünglich annahm, von dem Wirbelſturm verſchont geblieben iſt. Der Sturm, der mit 120 Meilen Stundengeſchwin⸗ digkeit über die meiſt ſehr flachen und ſchutz⸗ loſen Inſeln dahinbrauſte, hat auch auf Eleu⸗ thera ſowie Groß⸗ und Klein⸗Abaco ſchwere Verheerungen angerichtet. Aus Montreal (Kanada) wird gemeldet, daß der abgeſetzte Präſident von Kuba, General Machad o, dort eingetroffen iſt. 14.25 bis Preiſe: Ochſen feſtgenommen. Sa fünf 5 o e.. Ludwigshafen, 5. Sept.(Meſſerhe ld.) Ein verheirateter Schloſſer geriet nachts auf dem Viadukt in Streit. Dabei gebrauchte er ſein Taſchenmeſſer und brachte ſeinen zwei Gegnern je einen Stich in den Unterleib bei. Der Täter wurde feſtgenommen. Ludwigshafen, 5. Sept.(Bierkrug als Waffe.) In der Marſtraße gerieten zwei Gäſte beim Kartenſpielen in Streit. Ein 31 Jahre alter Schloſſer verſetzte einem 23 Jahre alten Gipſer mit einem Bierkrug einen Schlag auf den Kopf, ſo daß eine ſtarkblutende Ver⸗ letzung entſtand. Der Täter, der angetrunken war, wurde polizeilich verwahrt. Nenſtadt a. d. H., 5. Sept.(Konzurs⸗ verſteigerung von Max Weil. Für kommenden Donnerstag iſt hier für einen Teil des Vermögens der Firma Max Weil, Wein⸗ handlung, eine Konkursverſteigerung angeſetzt. Es ſtehen aus der Konkursmaſſe zum Ausge⸗ bot zirka 350 Halbſtück⸗ und Viertelſtückfäſ⸗ ſer, zwei Küferwagen u. a. mehr. darunter Polizeipoſten abgegeben „Warum ich Euch daran erinnerte, Müller... Es fiel mir ein Geſpräch ein, das wir zuſammen führten, damals, als wir uns zum erſten Male ſahen. Darum ließ ich Euch rufen!“ „Um mir zu ſagen, daß ich gegen mich ſelbſt treulos war“, ſagte der Müller erregt. Henning ſchüttelte den Kopf. „Nein, Müller. Aber vielleicht entſinnt Ihr Euch, daß Ihr mich höhnend fragtet, was mir meine Herrſchaft wert ſei; Ihr wolltet ſie mit blankem Gold bezahlen. Nun laßt heute den Hohn beiſeite: die Herrſchaft Rotacker iſt mir feil. Habt Ihr heute noch Luſt, Eure Goldgulden dafür zu geben?“ In des Müllers Augen blitzte der Triumph auf.„Ihr ſcherzet, Herr!“ ſagte er mit kaum erkünſtelter Ruhe. „Ich ſcherze nicht, Müller. Gebt mir bis heute abend Beſcheid, ob Ihr der Käufer ſein wollt! Wenn nicht, will ich morgen mit dem Advokaten Tragos den Kauf ab— ſchließen.“ Gebhardt war aufgeſprungen. ſtützten ſich zitternd auf den Tiſch. „Herr, Ihr werft Eure Herrſchaft hin wie einen Bettel! Ihr ſolltet es bedenken!“ Henning lachte kurz auf. a „Ich hab's bedacht!— Nun ſollt Ihr's bedenken, bis heute abend.“ Der Müller ſtand noch immer unſchlüſſig da. Rotacker winkte ihm mit der Hand, zu gehen.. E Seine harten Hände * * Ruppert hielt die Pferde an der Trenſe. „Zwei Pferde, Ruppert?— Ich reite allein!— Du biſt der Jäger von Rotacker! Dein Platz iſt hier!“ „Herr, Ihr ſolltet es mir vergönnen, mit Euch zu reiten!“ bat der Jäger. Der Rotacker ſchüttelte hartnäckig den Kopf. Aber ehe er ſich in den Sattel ſchwang, drehte er ſich nach dem Müller um, der an der Haustür ſtand. „Ich hab etwas vergeſſen, Gebhardt! Bringt das Schreibzeug noch einmal herbei.“ Auf dem Fenſterbrett in der Diele ſchrieb er. „Komm her, Klaus! Du kennſt die untere Mühle in Dillingen und die Aecker und das Stück Wald dabei. Der Dillinger vermachte es Berbe. Das ſoll zinsfrei Dir ge⸗ hören für Deine Treue um mich.— Ich ſchädige Euch nicht darum, Müller. Das Gütlein gehört nicht mit zur Herr⸗ ſchaft Rotacker.“ Dann ſaß Henning Rotacker im Sattel. Er ſah den Müller an der Tür, die blonde Linda neben dem Vater mit rotgeweinten Augen, den Jäger bei dem Pferd, den Schenkbrief in der Hand. Henning gab dem Rappen die Sporen. Er ritt ohne Weg, quer über die Aecker und Wieſen. Er mied das Dorf und war bald auf dem Wege, den er mit Tragos vor mehr als Jahresfriſt gekommen war. Auf der Höhe hielt er an und wandte ſich zurück. Naſſe Regenwolken hingen über dem Talkeſſel. Grau und finſter reckte ſich der alte Turm neben der Ruine der Burg. Hinter den kahlen Linden ſchimmerte die weiße Kirche. Henning ſah den Weg durch die Gräber zur letzten Ruheſtätte Berbes. Er preßte die Zähne aufein⸗ ander. Er riß das Pferd herum und ſprengte in den Wald hinein. Wie ein Traum zerfloß in ſeinen Ge⸗ danken das Jahr ſeines Lebens.— In ſeiner Taſche klirrte der volle Beutel. Hundert Gulden hatte ihm der Müller ausgezahlt, und den größeren Teil des Kauf⸗ preiſes konnte er jederzeit von Gebhardt anfordern. Er war kein armer Schlucker, der ſich durch die Welt betteln mußte. Henning lachte bitter auf. Der Regen ſchlug ihm ins Geſicht, und der Wald ſtöhnte unter dem Druck des Windes. Henning zog den Mantel feſter um die Schultern und ritt freudlos ſeine Straße. Er kümmerte ſich nicht um Weg und Ziel und fragte nicht danach, in welcher Schenke er Einkehr hielt. Mit fremden Augen ſah er die Stadt, in der er als Studene fröhlich war. Keiner kannte ihn mehr, keinen wollte er kennen.— (Fortiſetzung folat Nachdruck verboten. ö„Geſchmäht hat er unſer Vaterland, unſer heiliges Preußen!“ Helmut von Saßnitz' Hand ballt ſich zu drohender Fauſt.„Geſchmäht, wie es ſein„glorreicher“ Kaiſer tut. Freunde, ſollen wir uns das noch länger ge⸗ fallen laſſen?“ Des Mannes Augen wandern von einem zum anderen in dem niederen Kellergewölbe, wo unaufhörlich der Kalk von Wänden und Decken rieſelt. Alles bis zum Aeußerſten entſchloſſene Geſichter, die vor nichts zurückſchrecken. „Bis aufs Blut haben uns die Franzoſen geſchunden. Und wenn es auch in den letzten Jahren Friede geweſen ſein ſoll—— wir danken für ſolchen Frieden. Schlimmer iſt er noch als Krieg!“ „Recht habt ihr, Freunde!“ Helmuts Jungmann— ſtimme beherrſcht den düſteren Raum, der unheimlich er⸗ leuchtet durch trübſelig zuckend flackerndes Talglicht.„Und deshalb hab' ich euch heute hier verſammelt. Ihr wißt, ich habe euch nie als Hörige behandelt, bin immer zu euch geweſen wie Menſch zu Menſch.“ Die Bauern, meiſtens junge Leute, mit denen Helmut von Saßnitz einſt ſeine Knabenſtreiche verübt, murmeln beifällig. Recht hat er, der junge Herr. Freund iſt er den meiſten unter ihnen ſtets geweſen. „Leute“— Helmuts Stimme weckt jäh aufflammende Begeiſterung—,„Leute, wir wollen uns zuſammentun, wollen einen Bund gründen. Vielerorten gibt's ſchon ſolch patriotiſche Bünde, die auf die Wiedergeburt des Vater— landes ſinnen— einen Bund, der ſoll ſein wie unſere friſch bearbeiteten Schollen, reif zu köſtlicher Frucht. Fruchtbund wollen wir uns deshalb auch nennen. Erſte Frucht aber, die wir ernten wollen, ſoll der Kopf dieſes Gaſton de Guillié ſein, der bei mir im Quartier liegt.“ Unheimlich fordert die Stimme Echo im Gewölbe. Die Bauern rücken unwillkürlich näher zuſammen. Iſt ſo, als treibe mitternächtlicher Spuk um ſie ſein Weſen. Hohl wie Grabesruf klingen Helmut von Saßnitzü' Worte:„Das Vaterland ruft. Mit einem franzöſiſchen Ehrenräuber beginnt es, und mit der gewaltigen Er⸗ hebung des Ganzen wird es enden. Leute, wollt ihr mit mir dieſen Bund gründen und auf ihn ſchwören?“ Da glaubt der alte Bauer Kaſpar, ein Wort des Wider⸗ ſpruchs ſagen zu müſſen. „Wohl wollen wir des Vaterlandes Beſtes. Beſonders jetzt, da wir nicht mehr Hörige ſind wie in vergangenen Jahrhunderten und es uns gleich ſein konnte, welch Herrn wir fronen mußten. Eigene Scholle haben wir jetzt, wiſſen, wofür wir einmal kämpfen werden. Die Zeit aber iſt noch nicht gekommen, gnädiger Herr.“ Helmuts Augen wollen den Vater der Geliebten nieder⸗ bohren. Aber Kaſpar Friedmann läßt ſich nicht ein⸗ ſchüchtern. „Herr, das geheime Niederſtrecken des einzelnen wird immer Mord bleiben, ſei er auch aus gutem und be⸗ rechtigtem Gefühl heraus getan. Die Geſamtheit der Feinde aber zu vernichten, die uns Ehre und Lebens⸗ möglichkeit rauben, ift Pflicht des Vaterlandes, der wir uns nie entziehen werden. Und ruft der König, gnädiger Herr, freudig will ich mein Blut hingeben. Schaut“— Kaſpar Friedmanns Stimme wird eindringlich—,„laſſen auch Sie ſich nicht zu der Tat hinreißen. Man wird ſchnell mit Ihnen fertig werden. Und wer wird uns dann führen, wenn es zur erſehnten Freiheitsſchlacht hinaus⸗ IV ROHAN A DEV TS KNRIEGE VON EELH HH „Freiheitsſchlacht!“ Auf ſpringen die Bauern.„Es lebe Helmut von Saßnitz! Er ſoll uns einſt führen, dem Morgenrot der Freiheit entgegen!“ Kaſpar Friedmanns Stimme verklingt in dem kraft⸗ vollen Jugendtoſen der anderen. Still ſinkt er auf ſeinen Platz zurück. Nur in ſeinen Augen glüht heilig Feuer; das iſt gleich heilig den blinden Jugendſtürmen der anderen, mit denen ihres Herzens Morgenſtunde durch⸗ geht. Die Hände reicht man ſich. Und iſt wie ein Schwur. „Zuſammen wollen wir ſtehen als Bund der Frucht, bereiten wollen wir den Acker. Freiheitsruf ſoll uns nicht müßig, nicht unvorbereitet finden.“ Dem Schwur ſchlägt Kaſpar Friedmann bei, weiß er doch ſelbſt am beſten, daß kraftpulſende Jugend oft vor⸗ ſchnelles Wort findet, das nicht zur Tat wird „Heil unſerem König, heil Friedrich Wilhelm von Preußen!“ Aller Augen glühen Begeiſterung. Nur Helmut von Saßnitz' Blick glüht unheimliche Leidenſchaft, weil ſein Herz in den letzten Tiefen gekränkt durch geſteigerte Anmaßung und Ueberheblichkeit. Das Talglichtlein erliſcht mit zuckendem Flämmchen. Einzig ſein feiner Duft geht noch durch den Raum. Da geht man auseinander, jeder an ſeinen Platz. Und wieder iſt Mondnacht wie damals, da Friederike erſte ſüße Liebe genoß im ſtarken Arm des jungen Helmut von Saßnitz. Durch das Silberhell der Frühſommernacht geht wieder unheimlich Gekicher. Schleichender Fuß taſtet die Wege ab. Rache, Rache! Büßen ſollen es die Saßnitz'! Die Kräutermarie ſtrafft den welken, zuſammen— gefallenen Leib. Rache, die langſam, ganz langſam den Gehaßten die Schlinge um den Kopf legt. 21. 35*. Eine Salbe hat die Kräutermarie ins Gutshaus ge— bracht, hinauf in Annettes Zimmer. Hier ſteht ſie nun mit ihrer unheimlichen, düſteren Geſtalt. Wirr fallen ihr die wetterverfilzten Haare ins vertrocknete Geſicht, das einſt den Junker Gottfried von Saßnitz zu heißer Leiden⸗ ſchaft getrieben hat. „Schnell wird ſie heilen, die Wunde!“ Die Kräuter⸗ marie zieht die Worte lang aus dem zahnloſen Kiefer hervor.„Wenn nur alle Wunden ſo ſchnell heilten!“ Angſtvoll forſcht Annette in dem Runzelgeſicht der Alten. Nicht geheuer iſt ſie ihr. Warum die Frau Mutter Friederike auch in die Küche abrief, ſo daß ſie jetzt allein iſt?! „Das ſchöne Fräulein weiß doch auch um allerlei Wunden!“ Die Kräutermarie ſtreicht Annettes runden Arm mit der heilbringenden Salbe. Das Mädchen ſchüttelt den blonden Kopf.„Weiß um keine Wunden!“ Die Alte erſtaunt ſich.„Und die Wunde, die im Herzen der allergnädigſten Frau Mutter fließt ſeit dem Tage von Jena und Auerſtädt?“ Immer feſter ſtreicheln der Kräutermarie harte, knochige Finger über Annettes Wunde, daß es die Weiche faſt ſchmerzt.„Und dann die anderen Wunden.“ Immer eindringlicher wird der Alten brüchige Stimme.„Den gnädigen jungen Herrn ſchmerzt auch eine gar tiefe Wunde.“ „Meinen Bruder!“ Annettes Atem geht ſtoßweiſe, in jäher Angſt. „Viel weiß ich“— der Frau Stimme birgt Ge⸗ heimnis—,„aber es iſt wohl nichts für das junge gnädige Fräulein. Darf ja auch die gnädige Frau Baronin nicht erfahren.“ Annettes Neugier iſt geweckt, Neugier, die da ruht auf Liebe zu dem Bruder und dem Wunſche, ihm helfen zu können. „Erzählt mir doch, was Ihr wißt, Marie. Ich ver⸗ ſpreche Euch, daß ich es keinem Menſchen weitererzähle.“ Die Alte zögert noch ein wenig. Dann murmelt ſie in ſich hinein. „Es ſchmerzt den Herrn Bruder ſo ſehr, daß die Preußen es mit dem Kaiſer Napoleon halten. Verderben will er die Franzoſen auf ſeine Weiſe. Hat ſich drum mit den Bauern zuſammengetan. Heimlich umbringen will er die Offiziere, die auf dem Gut in Quartier liegen.“ Annette iſt blaß geworden bis in die Lippen. „Was ſagt Ihr da, Marie? Das iſt ja entſetzlich. In ſeinen eigenen Untergang läuft er ja.“ Die Alte kichert.„Es wird ja wohl gar nicht ſo weit kommen, denn die Herren Franzoſen ſind recht auf der Hut. Die laſſen ſich nicht ſo abſchlachten. Aber wenn der Plan ſich herumſpricht...“ Da ſchreit Annette auf, ſinkt zurück, faſt beſinnungslos vor jähem Entſetzen.„Wer—— wer weiß denn um den Plan?“ Die Kräutermarie zäuſcht Zutraulichkeit. gnädige Fräulein ſelbſt und— ich.“ Erleichtert atmet das Mädchen auf.„Dann iſt es ja gut.“ „Gut?“ Dicht ſteht ſie neben der Jungen, ziſcht ihr aus zahnloſem Mund entgegen:„Gut! Wer bürgt dafür, daß ich nicht ſpreche!“ Da iſt es um Annette geſchehen. Haltlos weinend, bei „Nur das geht?“ f völlig zuſammengebrochenen Nerven, klammert ſie ſich an die Frau.„Sagt, Marie, was ſoll ich u 5 0 Jyr ſchweigt? Oh, ſprecht doch nur! In allem w U ich Euch gehorchen.“ N Beutewitternd ſtreichen der Alten Hände über den ge⸗ ſenkten Mädchenkopf.„Gehorchen ſollt Ihr mir in allen Stücken!“ Der Kräutermarie Augen werden Rachgier. „Und ſchweigen ſollſt du, Annette von Saßnitz, ſchweigen darüber, was zwiſchen uns geſprochen worden iſt. Und dann...“ f Der Frau Blick kehrt aus der Welt abſtrakten Haſſes zurück in tatſächliche Wirklichkeit.„Und dann— Ihr Geld⸗ beutelchen liegt drüben auf dem Tiſche. Iſt zwar nicht viel, wenn ich als Anfang für mein Schweigen, deſſen Brechen mich zur reichen Frau machen könnte, den Inhalt dieſes Beutelchens fordere. Leben muß man leider. Leben, auch wenn man nicht mehr jung und begehrenswert ſcheint. Leben, nur leben!“ Mit zitternden Händen rafft Annette die wenigen dünnen Münzen, die ihr die Frau Mutter zu eigener Ver⸗ waltung allmonatlich gibt.— Oh, ſo ſchmal ſind ſie zu⸗ gemeſſen!„Nehmt, nehmt, Marie!“ Die Alte nimmt ſorgfältig prüfend Münze für Münze und humpelt dann hinaus. Schleicht über die Treppe und taſtet dann mit dem Stock über den Hof, über den ſie einſt⸗ mals als friſches, junges Ding geſprungen und getanzt. Aber da kam der Junker Gottfried... 0 Und deshalb Rache, Rache an denen aus ſeinem Blut, Rache an der jungen, weichen Annette, Rache an dem ſtrahlenäugigen, jugendſtarken Helmut. Rache, langſame Rache, die Maſche für Maſche zum letzten Verhängnis zu⸗ ſammenzieht. 1 85 Wie nach einem ſchweren, wilden Schrecktraum hat Annette die Nacht geſchlafen mit der furchtbaren Angſt im Herzen. Oh, dieſe Welſchen! Annette haßt die fremden Eindringlinge mit jäh aufloderndem Mädchenhaß, der ſich meiſt an ſich ſelbſt verzehrt. Helmut! So lieb hat ſie den Bruder ja. Daß ſie ihm nicht helfen kann, nicht anders, als daß ſie der Kräuter⸗ marie ihr Wort hält! Halb richtet Annette ſich auf ihrem Lager auf. Kommt ihr gar nicht in den jungen, unverdorbenen Mädchenſinn, daß man Erpreſſung mit ihr treibt, und daß dieſe Er⸗ preſſung nimmer Ende finden wird und ſie in die furcht⸗ barſten Verwicklungen treiben muß. Leiſe, faſt zärtlich ſtreicheln Annettes weiche Finger über das kleine, harte Kopfkiſſen. Helmut! Dann aber iſt's plötzlich ein anderes Geſicht, als das des helläugigen Bruders. Bräunlich, ſcharf geſchnitten, mit dunklen Glut⸗ augen und eigenwilligem, ſchwarzem Haar. Annette er⸗ ſchauert. Glühende Röte überzieht ihr Geſicht. Doch dann... Schnell hinaus aus dem Bett und hin⸗ unter in den Garten. Wie eine Gefangene hält die Frau Mutter ſie ja, ſeitdem die Einquartierung im Hauſe. Jetzt am frühen Morgen ſchläft ſie wohl noch, und die fremden, ungebetenen Gäſte auch. Iſt alſo keine Gefahr. Annettes hellgeblümtes Kleid flattert durch den Garten. Zu jeder Roſe neigt die Kinderjunge ſich hernieder, be⸗ rührt ſie mit mädchenzarter Hand. Und ihre Augen, die trinken Frühſommerſeligkeit aus der Tiefe des unermeß⸗ lichen Blau des Morgenhimmels. Alles quälende Leid det Nacht und des vergangenen Abends iſt vergangen. Wie die Morgenluft gut tut! Annettes Glieder baden ſich förm⸗ lich in ihr. Bis ſie auf der großen Wieſe ſteht, die ganz von Roſenhecken umſäumt iſt. Da wirft ſie ſich jubelſelig ins morgenfriſche Gras. „Ah, hier ſieht man die Demoiſelle wieder!“ Annette ſchreckt auf aus der Seligkeit ihres morgend⸗ lichen Wachtraums. Weit ſchlägt ſie die Augen auf. Vor ihr ſteht, dunkeläugig, ſcharfgeſichtig und ſchlank, der Fremde aus dem Kirchlein. Das verſchlägt ihr faſt den Atem. „Ich freue mich ja ſo unendlich, die kleine Demoiſelle, der ich ſolchen Schrecken vor ein paar Tagen eingejagt habe, wiederzuſehen. Was macht denn die Verletzung?“ Scheu, blutübergoſſen, mit einem ſeltſamen Herzklopfen, von dem ſie noch nicht weiß, ob es Süße oder Schmerz, ſteht Annette da, haucht leiſe, daß ihre Wunde faſt geheilt ſei. „Hab' mir ſchon den Kopf darüber zerbrochen, wo ich die kleine Demoiſelle einmal wiederſehen könnte. War ſo, als ob der Erdboden Sie verſchlungen hätte!“ Des Mannes Augen koſen ſchmeichelnd.„Ueberall hab' ich mich umgeſchaut. Aber die Demoiſelle war nirgends zu finden.“ „Die Frau Mutter hält mich immer im Zimmer!“ Annettes Unſchuldsblick trifft den Mann bis ins tiefſte Herz.„Weil wir doch Einquartierung haben. Die Fran⸗ zoſen ſollen die preußiſchen Mädchen nicht ſehen.“ Annettes Augen ſind kindliche Mädchenhaftigkeit. Der Fremde lacht, lacht überſchäumendes Lachen.„Eine treffliche Frau Mutter hat die kleine Demoiſelle ja. Sind die Franzoſen denn ſo ſchlimm?“. Annette überlegt.„Ich weiß nicht! Ich habe ſie noch nicht geſehen. Aber die Frau Mutter ſagt es und“ Annette bricht plötzlich haſtig ab. Ueber Helmut will ſie nichts ſagen. Das iſt doch Geheimnis zwiſchen ihr und der Kräutermarie. „Und?“ Der Mann fragt. Ihm iſt alles ſo ſüß, was um die weiche Mädchengeſtalt ſchwebt. Scheu ſchaut Annette ſich um.„Das kann ich nicht ſagen. Das iſt ein Geheimnis!“ Ihre Lippen flüſtern. „So, ein Geheimnis!“ Der Fremde lacht.„Da will ich mich nicht einmiſchen.“ Annette atmet erleichtert auf. „Ich will die Franzoſen auch gar nicht ſehen“, ſprudelt ſie heraus.„Allweil ſprechen ſie von dem Kaiſer Napoleon, und unſerem König in Berlin, dem tun ſie zuleide, was ſie gerade eben nur können. Das iſt doch nicht recht!??? Der Fremde ſchaut in den blauen Himmel von Annettes Augen. Die Augen aber ſind plötzlich von derſelben ge⸗ heimnisvollen Süße wie der Morgen dieſes Frühſommer⸗ tages. An den Händen faßt er die Junge, zieht ſie neben ſich ins Gras. Fortſetzung folgt) 1 Seeſchiffe um gegend abgeſperrt. Der geſamte gebiet ihre Letzte Nachrichten Seeſchiffe fahren wieder. Hamburg, 5. Sept. Im Monat Auguſt hat die Zahl der im Hamburger Hafen liegenden 17 abgenommen. Es würden am 1. September 70 Schiffe mit 395 057 Bruttoregiſtertonnen am 1. Auguſt. Die Schiffe, die ihre Fahrten wieder aufge⸗ nommen haben, führen durchweg die deut⸗ ſche Flagge. a Wieder ein Kreis frei von Arbeitsloſen. Olpe(Weſtfalen), 5. September. Auch der Kreis Olpe iſt jetzt frei von Wohlfahrtser⸗ werbsloſen geworden. Dieſe Tatſache verdient beſondere Beachtung, da in dieſem Kreis die Induſtriearbeiterſchaft ſtark über⸗ wiegt. Großſeuer Duisburg, 5. Sept. In den oberſten Skock⸗ werken der Lagerräume der Rheiniſch-weſt⸗ fäliſchen Speditionsgeſellſchaft am Schwanen⸗ tor brach am Monkagnachmittag ein Brand aus, der ſich in kurzer Jeit zu einem gewal⸗ tigen Jeuer entwickelte. die Jeuerwehr mußte ſich auf die Reltung der umliegenden Häuſer beſchränken. der Schaden dürfte in die Millionen gehen. Das Feuer hat das ganze ſechs Stock⸗ werkhohe Gebäude der Geſellſchaft in Aſche gelegt. Auch wurden mehrere Ne⸗ bengebäude, von deren Dächern aus die Feuerwehr das Feuer zu bekämpfen ſuchte, von dem Brand ergriffen und zerſtört. Die Löſcharbeiten geſtalteten ſich infolge des windigen Wetters äußerſt ſchwierig. Polizei und SA⸗Mannſchaften hatten die ganze Um⸗ Straßen⸗ bahnverkehr nach Duisburg⸗Ruhrort würde eingeſtellt. Die Urſache des Brandes, der im oberſten 1 Stockwerk eines mit Mais gefüllten Scho⸗ bers ausbrach, iſt noch nicht geklärt. Furchtbares Vootsunglütk Bergen(Rügen), 5. September. In dem Dorfe Sehlen auf Rügen er⸗ eignete ſich ein entſetzliches Unglück, dem vier Kinder zum Opfer fielen. Nach der Rückkehr von einem Schulausflug hatten fünf Knaben eines der auf dem Dorfkai liegenden Boote los⸗ gemacht und waren darauf auf das Waſſer hinau- gefahren. Durch mutwilliges Schaukeln kenterte plötz⸗ lich das Boot, und die jugendlichen Inſaſſen fielen ins Waſſer. Einem Landwitt gelang es, einen 13jährigen Schüler zu retten, die vier anderen Jungens waren bereits untergegangen und konnten erſt nach mehreren Stunden tot geborgen werden. Jelbſtmord verurſacht Anglül Berlin, 5. Sept. In der Hofwohnung eines Hauſes im Oſten Berlins wurde die 37jährige Buchhalterin Elſa Schirmie durch Gas vergif⸗ tet tot aufgefunden. In der darüber gelegenen Wohnung wurde durch das einſtrömende Gas die 40 jährige Ehefrau Elſa Wacka getötet. Deren Ehemann und die zu Beſuch weilende 5 33jährige Marie Gertach aus Oſtpreußen wur⸗ den ſchwer vergiftet. Bei beiden beſteht jedoch keine unmittelbare Lebensgefahr. f Aus Baden Vom Batterkfelſen abgeſtürzt. Baden-Baden, 5. Sept. Der Staatsanwalt Dr. Huber aus Karlsruhe iſt an der ſoge⸗ nannten Badener Wand am Battertfelſen abgeſtürzt. Mit zahlreichen Verletzungen, u a. einem komplizierten Unterſchenkelbruch und ſonſtigen ſchweren Verletzungen wurde der Verunglückte von der Fr, villigen Sani⸗ tätskolonne in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. Schützenfeſt in Mannheim Wettbewerb der Kleinkaliberſchützen. Mannheim, 5. Sept. i In Mannheim feierte man zum erſten Mal ſeit Beginn des Krieges wieder ein Schüt⸗ 5 zenfeſt. Vor dem Umzug der Schützen durch die Stadt wurde am 110 er⸗Denkmal ein Kranz niedergelegt, deſſen Schleife die In⸗ ſchrift trägt„Treue um Treue“. An dem Jeſtzug nahmen außer den Mannheimer chützenvereinen auch ſolche von Heidelberg, Weinheim und aus der Pfalz teil. Reiter⸗ vereine, SA und Stahlhelm wechſelten ab mit waidgerecht ausgeſtatteten Gruppen des Bundes deutſcher Jäger und Reiter in Hu⸗ bertus-Jagdkleidung. Auch zahlreiche Sport⸗ und Kriegervereine hatten ſich eingereiht, Rach dem Vorbeimarſch am Rathaus, wo Zürgermeiſter Dr. Walli und Gauführer ger die Teilnehmer begrüßten, bildete eine Weſttü dische Kundgebung auf dem Horſt⸗ eſſel⸗Platz den Abſchluß des Umzuges. „Der Sonntag fand ſeinen Ausklang mit eh Volksfeſt nach Schützenart, während n der Schießhalle die Kameraden aus dem ganzen badiſchen Land und aus dem Saar⸗ Fertigkeit erprobten und um wertvolle Preiſe kämpften. Bis zum Abend 10 0 ſchon beachtenswerte Erfolge erzielt o daß neben vielen grünen Siegerkränzen 1 zahlreiche ſilberne und ſogar ſchon gol ene Kränze verliehen werden konnten ährend der ganzen Woche wird nun ar den Kleinkaliberſtä g herrſchen. aliberſtänden lebhafter Betriek Aus der Heimat Gedenktage 5. September 1733 Der Dichter Ehriſtoph Martin Wieland in Oberholzheim geboren. 1791 Der Komponiſt Giacomo Mayerbeer in Berlin geboren. 1902 Der Patholog und Politiker Rudolf Virchow geſtorben. 1903 Der Maler Friedrich von Kaulbach in Hannover geſtorben. Prot.: Herkules— Kath.: Laurentius Sonnenaufg. 5.16 Sonnenunterg. 18.40 Mondunterg. 6.44 Mondaufg. 18.49 Die Entſcheidungskämpfe der Menſchheit um Freiheit und Macht ſpielen ſich heute an der Front der Arbeit ab. Debatin. 8 Falſche Versprechungen „Wenn einer bittend zu dir kommt, dann hilf, wenn er der Hilfe wert iſt, aber wer nicht helfen kann, der vertröſte keinen, weder aus falſcher Scham, noch aus ebenſo falſchem Mitleid. Man hat es ſchon erlebt, daß ein Menſch erklärte:„heute geht es beim beſten Willen nicht, aber fragen Sie doch nächſte Woche noch einmal an“, obgleich er wußte, daß es auch dann nicht gehen würde. Eine derartige ungerechtfertigte Vertröſtung iſt ein Unrecht gegenüber dem Bittſteller. Der Ver⸗ zweifelnde hofft auf dieſes Wort, kämpft acht Tage weiter, erſchöpft die letzten Reſerven ſei⸗ ner Kraft und kommt dann das Nein, ſtürzt er tiefer ins Elend zurück, denn je zuvor. In einem ſolchen Falle muß man ſofort nein ſagen. So hart eine klare Abweiſung auch ſein mag, ſie iſt tauſendmal beſſer als eine falſche Vertröſtung. Man kann den Bittenden tröſten, indem man ihm die Unmöglichkeit, helfen zu können, offen darlegt und begründet, damit er weiß, daß kein Nein aus Herzloſigkeit ge⸗ ſprochen wurde. Ein altes Sprichwort lautet: „Verſprechen und halten, ziemt Jungen und Alten“. Friedrich Rückert ſchreibt in ſeiner „Weisheit des Brahamen“:„Was du ver⸗ ſprichſt, das halt'! Gebrochenes Verſprechen iſt kein getan's, doch ein geſprochenes Verbre— chen“, und Gotthold Ephraim Leſſing erklärt ſehr treffend:„Beide ſchaden ſich ſelbſt: der zuviel verſpricht, und der zuviel erwartet“. * Frachterleichterung für friſches Obſt. Am 28. Auguſt 1933 iſt der Ausnahmetarif 16b 2 für friſche Aepfel, Birnen, Pflaumen und Zwetſchgen bei Auflieferung als Eil-⸗ oder Frachtſtückgut in Kraft getreten. Der Tarif, der auch im Herbſt 1931 und 1932 zur Erleich⸗ terung des Obſtbezuges durch Haushaltungen unter der Nummer 16p eingeführt war, iſt bis 31. Dezember 1933 befriſtet. Er gilt von ſämtlichen deutſchen Bahnhöfen nach ſämt⸗ lichen deutſchen Bahnhöfen mit Ausnahme des Verkehrs von und nach einigen norddeutſchen Privatbahnen und gewährt Frachtermäßigun⸗ gen bis etwa 30 Prozent. ** Der Verein„Landaufenthalt für Pfad⸗ finder“ hat an die Landes- und Provinzial⸗ ſtellen ſowie die Bezirksmeldeſtellen und die Spitzenverbände der öffentlichen und freien Wirtſchaftspflege ein Schreiben gerichtet, und führt darin aus, daß Kindern, die durch Ver⸗ bände kommuniſtiſcher, marxiſtiſcher, antireli⸗ giöſer und freidenkeriſcher Einſtellung zur Entſendung kommen ſollen, die 75prozentige Fahrpreisermäßigung nicht mehr gewährt werden dürfe. Jüdiſchen Kindern könne ſie gewährt werden, wenn die Notwendigkeit einer Heilkur amtsärztlich beſcheinigt ſei. Bei Kindern jüdiſcher Frontkämpfer im Sinne des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Be⸗ rufsbeamtentums komme dieſe Beſchränkung in Fortfall. * Aus der Pfalz Ludwigshafen, 5. Sept(Drei Mona⸗ te für einen Schwindler.) Der 25⸗ jährige Kaufmann Jakob Schmelze aus Lud⸗ wigshafen hat in dieſem Jahre bereits vier Strafen wegen Eigentumsvergehens aufzu— weiſen und verbüßt zurzeit viereinhalb Mo- nate Gefängnis in Zweibrücken. Ende April ds. Is. hatte Schmelze ſich in einem hieſigen Herrenkonfektionsgeſchäft einen teuren An— zug erſchwindelt. Er wurde dafür vom Amtsgericht Ludwigshafen zu neuen drei Monaten Gefängnis verurteilt. Weiſenheim, 4. Sept. Auf dem Obſtgroß⸗ markt wurden folgende Preiſe nolkiert: Zwetſchgen 8 bis 9, Pfirſiche 10 bis 20, Aep⸗ fel 9 bis 12, Birnen 10 bis 15, Tomaten 5 bis 10.5, Trauben(schwarz) 20. Anlieferung 410 Zentner. Das Treffen der 180 000 Die Niederwaldkundgebung in Zahlen. Rüdesheim, 5. Sept. Der 27. Auguſt 1933 hat die gewaltigſte Kundgebung des Saardeutſchtums gebracht, die je außerhalb der Saargrenzen ſtattgefunden hat. 82 000 Saardeutſche und mindeſtens ebenſo viele Volksgenoſſen aus dem Reiche haben am Nie⸗ derwalddenkmal in die Hand des Volkskanzlers Adolf Hitler gegenſeitige Treue gelobt. Die Erinnerung an dieſe heiligen Stunden lebt und wirkt unauslöſchlich in aller Herzen fort. Große Opfer hat jeder einzelne Nieder⸗ waldfahrer gebracht und große Anſtrengun⸗ gen auf ſich genommen. Viele Tauſende von Volksgenoſſen mußten infolge Ueberlaſtung der Züge zurückbleiben. Die Saarbevölkerung hat auch bei dieſer Gelegenheit ihren Sinn für Ordnung und Diſziplin bewieſen und gezeigt, daß ſie ihr Ziel nur mit friedlichen Mitteln zu erreichen gewillt iſt. Ihrer muſtergültigen Haltung iſt es zu verdanken, daß kein Zwi⸗ ſchenfall den Verlauf der Kundgebung beein⸗ trächtigt hat. Die zur Durchführung der Niederwaldfahrt notwendigen großen Summen ſind, das muß beſonders nachdrücklich feſtgeſtellt werden, bis auf den letzten Pfennig aus freiwilligen Spenden der Saarbevölkerung aufgebracht worden. Auch der Aermſte hat durch Erwerb des Feſtabzeichens ſein Scherflein dazu beige⸗ tragen. All den deutſchen Volksgenoſſen, die an der Niederwaldkundgebung mitgewirkt und teil⸗ genommen haben, gebührt herzlichſter Dank. Unbekannte überfallen Pfarrhänſer Nächtliches Nenkontre in Münſter und Epperts⸗ hauſen. Darmſtadt, 5. September. Der Polizeibericht meldet: In der Nacht zum Freitag, kurz nach 3 Uhr, weckten zwei unbekannte Männer den katholi⸗ ſchen Pfarrer in Münſter bei Dieburg mit der Erklärung, ihn verhaften zu müſſen. Da der Pfarrer der Sache nicht traute und zu verſtehen gab, daß er ohne Beiſein der Orts⸗ polizei nicht öffne, ſtiegen die Täter über das Hoftor und verſuchten gewaltſam in das Pfarrhaus einzudringen. Auf die Hilferufe des Pfarrers eilten einige Nachbarn— unter ihnen der Förſter— her⸗ bei. Die Täter ließen jetzt von ihrem Vor⸗ haben ab und verſuchten die Herbeigeeilten ein— zuſchüchtern. Plötzlich fuhr unbemerkt ein un⸗ beleuchteter Perſonenkraftwagen an. Der eine Täter ſprang raſch in den Wagen, während der andere mit dem Förſter ins Handgemenge geriet. Das Jagdgewehr des Förſters war leider ungeladen, er benutzte es als Hiebwaffe und verſetzte einem der Täter einen Schlag auf den Kopf. Trotzdem entkam derſelbe in dem Auto, das ſich unbeleuchtet in der Richtung Eppertshauſen entfernte. Gegen 3.30 Uhr riefen die der Beſchreibung Der Parteilongreß in Nürnberg Adolf Hiller und ſein 9 Stellvertreler Rudolf Heß auf der Führertri⸗ büne. nach gleichen Täter den Pfarrer in Epperts⸗ hauſen vom Nebeneingang des Pfarrhau⸗ ſes aus aus dem Bett. Da der Wachhund im Pfarrhof ſehr ſtark anſchlug, ging der Rufende an das gegenüber liegende Wohn⸗ haus eines Kolonialwarenhändlers. Der Händ⸗ ler vermutete einen Unglücksfall und zog den Rolladen hoch. Plötzlich ſah er ſich einem fremdem Manne gegenüber, der eine Piſtole auf ihn richtete mit der Aufforderung„Hände hoch!“ Geiſtesgegenwärtig feuerte der Händler eine Schreckſchußpiſtole ab, die er vorſichts⸗ halber mit ans Fenſter genommen hatte. Der Unbekannte flüchtete darauf um die Hausecke und feuerte blindlings vier bis fünf ſcharfe Schüſſe auf das Haus ab, ohne jedoch je⸗ mand zu treffen. Nach kurzer Zeit lief er dann zuſammen mit dem zweiten Täter nach einem bereit ſtehenden, unbeleuchteten Auto, mit dem ſie unerkannt in der Richtung Altheim davon— fuhren. Die beiden Täter waren etwa 28 Jahre alt. Der eine trug helles Sporthemd und dunkle Hoſe, der andere dunklen Anzug mit Sport⸗ hoſe. Beide trugen derbe genagelte Stiefel. Das Auto war ein geſchloſſener Wagen mit dem Polizei⸗Kennzeichen V S und einer fünf⸗ ſtelligen unbekannten Zahl. Der eine der Tä⸗ ter iſt wahrſcheinlich durch den Gewehrkolben⸗ ſchlag des Förſters verletzt.. Aus Heſſen und Naſſau In die heſſiſche Landesſynode gewählt. Darmſtadt, 5. Sept. Auf Grund des Kir— chengeſetzes vom 3. Auguſt d. J. hat zu den bereits in der Preſſe veröffentlichten 24 Abge⸗ ordneten Prälat D. Dr. Dr. Diehl noch fol⸗ gende Herren in die Landesſynode berufen: Studienrat und Profeſſor Eduard Erwin Bek⸗ ler⸗Darmſtadt, Pfarrer Dr. Bergerer⸗Darm⸗ ſtadt, Oberſtudiendicektor Dr. Georg Faber⸗ Friedberg, Profeſſor am Predigerſeminar zu Friedberg Gerſtenmeier, Schulrat Paul Groß⸗ mann, Archipdirektor D. Fritz Hermann-Darm⸗ ſtadt, Staatskommiſſar Fritz Kern-Eberſtadt bei Darmſtadt, Rechtsanwalt Wilhelm Klein⸗ Darmſtadt, Pfarrer Karl Knod-Offenbach, Pfarrer Otto Lenz⸗Gießen, Direktor des Lan⸗ desvereins für innere Miſſion Pfarrer Wilh. Röhricht und Pfarrer Ernſt Wagner⸗Bens⸗ heim. Die Berufenen haben die Berufung an⸗ genommen. Auflöſung des Heſſiſchen Landbundes. Darmſtadt, 5. Sept. Um die auf Grund des Neuaufbaues des landwirtſchaftlichen Or⸗ ganiſationsweſens zu erfolgende Ueberführung des Heſſiſchen Landbundes in den Heſiiſch⸗ Naſſauiſchen Bauernſtand ſatzungsgemäß durch⸗ führen zu können, findet am Donnerstag, den 21. September, in Friedberg eine außerordent⸗ fat Verſammlung des Heſſiſchen Landbundes att. Amtsantritt des neuen Präſidenten. Mainz, 5. Sept. Am 1. September hat der neuernannte Präſident der Reichsbahndirek⸗ tion Mainz, Dr. Goudefroy, die Lei⸗ tung der Reichsbahndirektion übernommen. In einer kurzen Anſprache vor den Beamten- und Arbeitervertretern bekräftigte der neue Prä⸗ ſident ſein reſtloſes Bekenntnis zur national⸗ ſozialiſtiſchen Idee und erklärte als ſeine Hauptaufgabe neben der Rückkehr zu den guten alten Traditionen der preußiſch⸗heſſiſchen Staatseiſenbahnverwaltung die Durchdringung der Verwaltung ſeines Bezirkes und des Per⸗ ſonals mit nationalſozialiſtiſchem Geiſte. Der Weinmarkt in Mainz. Mainz, 5. Sept. Im feſtlich geſchmückten „Goldenen Meenz“ iſt der zweite Mainzer Weinmarkt mit dem echt rheiniſch⸗fröhlichen Freilichtſpiel„Ein Winzerfeſt in Mainz Anno 1653“ feſtlich und feierlich eröffnet worden. Der gemütliche und fröhliche Rückblick in die Zeit der Regierung des Kurfürſten Johann Philipp von Schönborn löſte lauten Beifall aus. Nach dem Freilichtſpiel ging es dann ge⸗ meinſam, d. h. Publikum und Schauſpieler, in die feſtlich geſchmückte„Gut' Stubb“ zur Er— öffnung des zweiten Weinmarktes, die ſich ebenfalls recht luſtig geſtaltete. Die Veranſtalter können mit dem Ergeb— nis des erſten Tages recht zufrieden ſein, denn groß war die Zahl der aus der Umgebun nach Mainz geeilten Fremden. „Wer Flugblätter verteilt, ſpielt mit dem Leben“. Offenbach, 5. Sept. Die Preſſeſtelle der Poltzeidirektion Offenbach teilt mit: Vereinzelt teilen immer noch in der Stadt ſowie inner⸗ halb des Schutzgebietes Offenbach gewiſſe Leute marxiſtiſche Flugblätter aus. Der Herr kommiſſariſche Polizeidirektor macht ausdrück⸗ lich darauf aufmerkſam, daß, wer Flugblät⸗ ter verteilt, mit dem Leben ſpielt, da An⸗ weiſung gegeben iſt, daß auf flüchtige Flug⸗ blatt ler ſofort und ohne dre i⸗ maligen Anruf geſcho ſſen wird. * Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt: 618 Stück Verkauft: 405 Stück, Milchſchweine das Stück 5—9 Mk. Läufer das Stück von 10— 23 Mk. Marktverl. gut.