Feſtprog rann eee a e Ganz Viernheim wartet auf die ſenſationelle Aufführung. Ein Meiſterwerk, ein Welk⸗ 8 —..—— Erntedankſeſt am 1. Okt. Aneerkameradschelt. Massa“ 6 Uhr: Weckruf. ½10 Uhr: Feſtgottesdienſt beider Konfeſ⸗ ſionen in ihren Kirchen. 13 Uhr: Aufſtellung des Feſt⸗ zuges. Feſtzugs ordnung: Reitergruppe Jungvolk und HJ Schulklaſſen SA mit Spielmannszug Kapelle Mähergruppe mit Erntewagen Ortsgruppe der Heſſ. Bauernſchaft N. S. D. A. P. Beamtenſchaft N. S. B. O. „N. S.⸗Kriegsopferverſorzung Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Krieger- u. Sold.⸗Verein„Teutonia“ Deutſche Jugendkraft Feuerwehr Radfahrer-⸗Verein„Eintracht“ Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ Männergeſangverein Sängerbund Sänger⸗Einheit Flora Harmonie 23. Liederkranz 24. Sängertreue 25. Turnverein von 1893. Aufſtellung: 1—4 Horſt Weſſelſtraße mit dem Geſicht Weinheimerſtraße, 5— 12 Hindenburgring von OEG.⸗Bahnhof bis Marienkirche, 13— 25 Hinden⸗ burgring von OEcGG.⸗Bahnhof bis Evang. Kirche. Die Vereine ſam⸗ meln ſich an ihren Lokalen und marſchieren alle durch die Waſſer⸗ ſtraße am Kriegerdenkmal an, wo ſie durch SS⸗Männer, die den Straßenpolizeidienſt hat, an ihre Plätze geführt werden. Von 5—12 zieht durch die Weinheimer⸗Mann⸗ heimer⸗Heddesheimerſtraße nach dem Hindenburgring. Von 13— 25 durch die Weinheimerſtraße nach dem Hindenburgring. Durchzugsſtraßen: Weinheimer-, Bismarck', Anna⸗-, Lampertheimer⸗, Bürſtädter⸗, Kühner, Lorſcher⸗, Adolf Hitler⸗, Waſſerſtraße gegen Reichsbahnhof, dann Blauehut⸗, Weinheimer“, Mannheimer⸗, Sand- und Adolf Hitlerſtr. nach dem Marktplatz, dortſelbſt. große Kundgebung Muſikſtück Anſprache des Bauernführers Danklied:„Großer Gott wir loben Dich“ Reigen⸗Aufführung Rede des Gemeindevertreters Deutſchlandlied Anſprache des Parteibeauftragten Horſt Weſſellied. Der Abmarſch der Vereine bewegt ſich in der gleichen Reihenfolge wie der Anmarfch. Die Vereine ziehen mit ihren Fahnen in ihre Lokale zurück, wo ſich ſich auflöſen. Ab 5 Uhr wird auf dem Marktplatz durch Lautſprecher die Reichs⸗ feier von Bückeberg übertragen. D D f D ue. 48 Falapkgertedt Reue Linsen Pfd. 280 Meine Bohnen Pfd. 14% Harigrie f- Mudel! Pfd. 34 u. Riar-Nudel Pfd. Schinken ½ Pfd. Dörrileisch Pfd. Süßbücklinge Scharfe Bücklinge Aae Pfd. 28 Pfg. Stück 11 Pfg. td einge i ear. doſe 65 Pfg. Bratheringe... I Liter Doſe 60 Pfg. SS ·¹mm——— 9... N. 140 Miflersirabe 20 Anläßlich des deutſchen Erntedankfeſtes am 1. Oktober beteiligen ſich die beiden Krieger⸗ vereine geſchloſſen am Feſtzug des Nachmittags. um 12,45 Uhr tritt die„Haſſia“ im Lokal zur Sonne, die„Teutonia,, im Lokal zum Schützenhof an. Um 1 Uhr iſt Abmarſch nach dem Aufſtellungs⸗ platz des Feſtzuges(Hindenburgring Oberförſterei), Die Teilnahme jedes Mitgliedes iſt Pflicht. Von der militäriſchen Disziplin der Kameraden wird erwartet, daß die Vereine vollzählig zur Stelle ſind. Für die Krieger ⸗Vereine: F. Beller, Rektor. G G Amieitig 09 E. V. Vheim. G Sportplatz im Wald mit 0 o Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 1. Oktober 2. Verbandsſpiel gegen Feudenheim in Feudenheim. Spielbeginn: 1. Mann⸗ ſchaft 3 Uhr; 2. Mannſchaft 1.15 Uhr und 3. Mannſchaft 11 Uhr; Die 4. Mannſchaft ſpielt um 9 Uhr gegen 07 Mannheim dort. Die Schülermannſchaft am Samstag nachm. um 5 Uhr gegen DJK. Hemsbach in Hemsbach. Abfahrt 3 Uhr per Rad ab Lokal„Stern“. 4. M. Abfahrt per Rad ½8 Uhr ab Lokal. 3. M. Abfahrt per Rad 10 Uhr ab Lokal. 2. u. 1. M. Abfahrt 12 Uhr per Auto ab Lokal. Die Aufſtellungen der Mannſch. ſind im Schau⸗ fenſter des„Viernheimer Anzeiger“ erſichtlich. ereignis wie man es in Deutſchland noch nie ſah.— 12 Akte— 1 9 N 4 I, f 5 5 REGIE: GORE Hit EIN METRO. GOtDWVN-MAVER-FIIM IN DEUTSCHER SPRACHE 29 2 Ein Spitzenfilm der überall nur ansverkaufte Häuſer hatte.— Meute— Solche Aufnahmen haben wir noch nicht geſehen. Der Zuſchauer wird Kopf geſtellt. Ein Meiſterwerk an ſich. Der Film ſollte überall in Deutſchland gezeigt werden, Berliner Lokal- Anzeiger Herliner Börsen- Courier B-Uhr- Abendblatt Angriff Es iſt einer der einzigartigſten Filme, die in der Geſchichte der Kinematographie gedreht worden ſind alles unübertrefflich. Tempo Das ausgeſuchte Tonfilm Beiprogramm: Großer Lacherfolg!— —— Pech muff man haben. Anfang je halb 8 Uhr.— Zweite Vorſtellung ab 9¼ Uhr.— Ende halb 12 Uhr. 0 Sonntag gr. Jugend- und Mindervorstellung Ort e Breitestrage Manstein ktüner 8 1. 3 Herren- u. Mnaben- Konemnon 18121. E II gegenlib. Kauſhaus Landauer, Nahe Paradeplas Tante, Frau wegen nonem fefertage geſchloſſen! Bernhard Onpenkeimer Leo Oppenheimer Auffallend billig!! Samtsnangenschuh 205 ſchwarz und braun, ma halt⸗ Straßen- u. Hausſchuh, nur. 1 Huf Onanken u. Lelnensskuhe 10-18% Rabatt Minderstlelel schuhbesehüft Jakoh Hock Wwð²ũ.». mnnmmumuniuampnmamnmuumnnmmnnnnnmffununun barer Gummifohle, ſchöner Turn-, Hausschuhe u. 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Dis ein⸗ genähten Grumpen(Speckrippen) müſſen ge⸗ büſchelt und die loſen Grumpen müſſen ſauber und ſandfrei verleſen zur Ablieferung kommen. Tücher zur Verpackung werden, ſoweit dieſe reichen, am Samstag nachm. von 3— 5 Uhr, beim Vor- ſitzen, Leonh. Martin, ausgegeben. Fehlende Tücher und Säcke müſſen evtl. ſelbſt geſtellt werden und kommen wieder zurück. Es wird erwartet, daß die Ware einwandfrei an die Waage gebracht wird. Der Vorſ.: L. Martin. Frische Auabucklinge Pfund 28.5 dralheringe 1 0 in 1 Liter Doſen. Mismarkmor Inge, Rollmops Mronsarülgen. Heringe In Nahm lune. Düngst! 1a Tüllderiage Stück 1 u. 9. Delſhatsa-sauer Eau ppundlb s Jakoh Winkenbac h Lorſcherſtraße 10 Telefon 88 frauerkleidung f Trauerhüte Trauerschleler stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Nikolaus Effler Lebensmittel Neue deutſche Heringe 10 Stück 35 Pfg. Neue holl. Vollfett Heringe 10 St. 65 90 2 marin. Heringe Stück 9, 7 u. 5 Pfg. Süßbücklinge Stück 6 Pfg. Oelſardinen Port. Doſe 25 u. 17 Pfg. Heute Freitag Fiſchkotelett und Backſiſche, Pfund 20 Pfg. Fſt. Salgtöl Bratenſchmalz Erdnußſchmalz Kokosfett Pfund 72 Pfg. Pfund 65 Pfg. Pfund⸗Tafel 58 Pfg. Liter 95 Pfg. Mandlaus Fler Lebensmittel. Riernheimer Anztizer (Giernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) 14 n täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezu da monatl. k. frei ins Haus gebracht.— Gratis beila aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſoſvie einen kalender.— Annahme von Abönnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bel en: wöchentl, das achtſeltige 5 and⸗ m Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fan rether 117,— Telegramme: Anzeiger, Viernhein.— Poſtſcheckronto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: h. Martin, Geſchäftsſtelle Viernheimer Zeitung (Elernbheimer Bürger⸗gtg.— Viernh. Volksblatt) be Adenin Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bel Anzeigen werden nach Whhglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewä nicht 0 eutſchlands u. des Auslands übernommen werden Nummer 227 Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbelrachkung. Von Argus. In den langweiligen Ablauf der offiziel⸗ len und inoffiziellen Genfer Geſpräche brachte eine Rede des deutſchen Propa⸗ gandaminiſters Dr. Goebbels er⸗ friſchende Abwechſlung. Reichsminiſter Dr. Goebbels hatte die Vertreter der internatio- nalen Preſſe zu ſich gebeten. Sie waren ſo zahlreich gekommen, daß die Journaliſten— plätze während der gleichzeitig tagenden Völ⸗ kerbundsverſammlung faſt völlig leer blie— ben. Kein Wunder: es war eine Senſation für Genf, erſtmals einen Mann zu hören, der als führender deutſcher Nationalſozia— liſt durch ſeine Reden für den nationalſozia— liſtiſchen Kampf und Sieg in der ganzen Welt bekannt und— angefeindet wurde. Herr Dr. Goebbels hat nun dieſer Welt ein Bild gezeichnet von dem wirklichen Deutſch⸗ land, von dem Deutſchland Adolf Hitlers, das nicht, wie es ſeine Verleumder behaup⸗ ten, auf Eroberungszüge ausgeht, ſondern das nur dem deutſchen Volk wieder Natlo⸗ nalbewußtſein und Ehrgefühl, Arbeit und Brot geben und ihm die Gleichberechtigung mit den übrigen Kulturmächten erringen will. Die Rede, geſchickt formuliert, wie wir es an den Kundgebungen des deutſchen Pro— pagandaminiſters gewohnt ſind, machte auf die Zuhörer tiefen Eindruck.(Sie macht die⸗ ſen Eindruck auch auf die Leſer des Berichts darüber!) Und die Kommentare, die inzwi— ſchen aus dem Ausland gemeldet werden, zei— gen, daß die Ausführungen des Miniſters von der ganzen politiſchen Oeffentlichkeit be⸗ achtet werden. Das will ſchon etwas heißen! Selbſtverſtändlich dürfen wir nicht anneh⸗ men, es ſei nun mit einem Schlage gelun⸗ gen, die außenpolitiſche Atmoſphäre zu ent⸗ giften. Aber es iſt doch ein beträchtlicher Erfolg, wenn man draußen in der Welt überhaupt einmal etwas Authentiſches über das viel verläſterte neue Deutſchland lieſt, ſtatt immer nur aus den trüben Quellen zu ſchöpfen, die von deutſchfeindlichen Anellen geſpeiſt werden. So iſt das unerſchrockene Auftreten des deutſchen Propagandaminiſters in Genf zu begrüßen. Er hat kein Blatt vor den Mund genommen, ſondern der Welt die Wahrheit geſagt. Die Wirkung wird nicht ausbleiben. * In Deutſchland ſelbſt blickt die politiſch in⸗ tereſſierte Oeffentlichkeit nach Leipzig, wo vor dem höchſten deutſchen Gerichtshof, dem Reichsgericht, bei ungeheurem Andrang von Publikum und Preſſe der Rieſenprozeß gegen die Reichstagsbrandſtif⸗ ter abläuft. Der Hauptangeklagte, der hol⸗ ländiſche Kommuniſt van der Lubbe, iſt ein raffinierter Burſche, ein Meiſter der Verſtel⸗ lungskunſt. Gibt er ſetzt durchaus vernünfti⸗ ge und auch ſachlich richtige Antworten, ſo verſtummt er im nächſten Augenblick plötzlich, wenn er merkt, daß die Situation für ihn ge⸗ fährlich wird. Er kann den Stumpfſinnigen oder Geiſteskranken mimen, aber auch den Intelligenten Er kann ſich körperlich geſund oder ſchwer krank ſtellen— wie es ihm gerade in den Kram paßt. Bemerkenswert, daß auch ein ausländiſcher mediziniſcher Sach⸗ verſtändiger feſtſtellte, das Benehmen van der Lubbes ſei nur als geſchicktes Verteidigungs— manöver zu erklären. Das deutſche Reichs- gericht wird ſich indes von einem van der Lubbe kein X für ein U vormachen laſſen! Je⸗ denfalls ſteht ſchon heute feſt, daß der hol⸗ ländiſche Kommuniſt vor ſeinen Brandſtiftun⸗ gen erklärt hat, man müſſe durch das An⸗ zünden öffentlicher Gebäude die ſchlappe deut⸗ ſche Arbeiterſchaft aufrütteln. Nun ja, der Reichstagsbrand hat in der Tat aufrüttelnd gewirkt. Freilich in einem ganz anderen Sinne als es der Attentäter und ſeine Hin⸗ termänner meinten! In dem rumäniſchen Badeort Sinaſa hat der Ständige Rat der„Kleinen En, tente“ eine mehrtäaige Konferenz abgehal⸗ Samstag, den 30. September 1933 Leipzig, 30. Sept. Im Verlaufe der Vernehmung van der Lubbes ankworkele der Angeklagte auf eine Frage des Vorſitzenden, ob er das Reichs- kagsgebäude in Brand geſteckt habe, mit einem leiſen Ja. ** Nach Eröffnung der Sitzung wird der Ar— beiter Bienge unter Ausſetzung der Ver— eidigung über das Geſpräch vor dem Neu— köllner Wohlfahrtsamt vernommen. Der Vor⸗ ſitzende hält dem Zeugen alle die Bekundun— gen vor, dio Panknin und auch van der Lub— be über den Inhalt des Geſpräches vor dem Wohlfahrtsamt gemacht haben. Bienge er⸗ klärte faſt auf jeden Vorhalt, ſolche Worte ſeien dort nie gefallen, er habe davon nichts 0 5 er habe auch kein Wort mit van der ubbe gewechſelt. Insbeſondere beſtreitet der Zeuge, geſagt 0 haben, Reichstag und Schloß brauch- en wir ſowieſo nicht mehr. Auch die Aeußerung, man müſſe S A-Leute mit Benzin begießen und anzünden, erklärt der Jeuge für eine grobe Unwahrheit. Bienge bleibt auf Antrag des Oberreichsan— waltes unvereidigt, weil er als Mittäter, Anſtifter oder Gehilfe in Frage kommen könnte. Der Oberreichsanwalt macht darauf aufmerkſam, daß Bienge trotz der Nichtver— eidigung ſich der Gefahr einer ſtrafbaren Verfolgung ausſetze, weil unwahre Angaben zur Entlaftung eines Angeklagten in dieſem Falle eine Begünſtigung darſtellen könnten. Der Zeuge Bienge erklärt darauf, er habe keinen Grund, ſeine Ausſage irgendwie zu berichtigen. Wenn andere etwas anderes geſagt haben, ſo müſſen ſie die Unwahrheit ge— ſagt haben. enbhes Gastgeber ſagt aus Es wird dann der Angeſtellte Jahnecke vernommen, Er gibt zu, früher Mitglied der KPd geweſen zu ſein, im Juli 1932 aber we⸗ gen perſönlicher Differenzen aus der Pactei ausgeſchieden zu ſein. Auf eine Frage des Vorſitzenden erklärt der Zeuge, daß in der kommuniſtiſchen Zelle, deren Leiter er war, niemals die Frage des Tecrors behandelt wurde, im Gegenteil ſeien die Jellenmilglieder ge- gen den Terror geweſen. Es habe ſich lediglich in der Zelle um eine marxiſtiſche Schulung gehandelt. Die KPd, erklärt der Zeuge, wollte zwar den Umſturz, aber nicht durch Terror, ſondern durch Wirt— ſchaftskämpfe. Der Zeuge gibt dann an. ſpä⸗ ter wieder Verbindung mit der Partei ge— ſucht zu haben Lubbe belennt ſich Das Geſtändnis des Neichsta Der Vorſitzende erſucht nun van der Lubbe, der wie gewöhnlich zuſammengeſunken auf ſeinem Stuhl hockt, aufzuſtehen, weil jetzt das Zuſammentreffen des Zeugen Jahnecke mit ihm erörtert werden ſoll. Der Zeuge Jahnecke wendet ſich zu van der Lubbe und ruft ihm laut zu: Marinus, kennſt Du mich denn nicht? Ich habe Dir doch zu eſſen gegeben. Der An— geklagte hält den Kopf nach wie vor geſenkt und ſchweigt. Vorſitzender zum Zeugen: Hat ſich van der Lubbe früher auch ſo verhalten? Jahnecke: Damals war er luſtig und geſprä— chig. Eine vornübergebeugte Haltung hat er freilich auch damals ſchon gehabt. Auf die Frage, ob van der Lubbe ſich als Kommuniſt ausgegeben habe, erklärt der Zeuge, er habe geſagt, daß er im kommuniſtiſchen Sinne tä— tig ſei und daß er etwas machen wolle. Wir haben ihn gefragt, ob er irgendwelche Aus— weispapiere habe und ob er Mitglied der Partei ſei? Das hat van der Lubbe verneint. Wir fragten ihn, was er überhaupt wolle und welche Richtung er denn vertrete? Darauf erwiderle van der Lubbe dann: In Deutſchland gibt es keine ſolche Par- kei, die meine Meinung verkrikk. Es gibt nur eine Organiſation und das wäre die f allgemeine Arbeilerunion. Angeklagter Torgler: Es handelt ſich um die Allgemeine Arbeiterunion, eine ſyndika— liſtiſche Organiſation. Jahnecke verwahrt ſich dann gegen den Vorwurf, daß er den Plan eines Ueberfalls auf das Neuköllner Wohlfahrtsamt ausge— heckt habe. Tatſächlich ſei ein gewißer Hintze der Mann geweſen, der ihn und andere zu einem ſolchen Ueberfall anſtacheln wollte. Jahnecke deutet an, daß Hintze, der wegen krimineller Verbrechen ſchon im Zuchk⸗ haus geſeſſen habe, vielleicht als Spitzel gewirkt habe. Nachdem der Vorſitzende mitgeteilt, daß der von Jahnecke erwähnte Hintze nachträg— lich geladen werden wird, wi ls Zeuge der Kellner Starker vernommen. Das Ge— ſpräch am Wohlfahrtsamt hat der Zeuge nicht mit angehört. Er ſaß in dem Lokal von Schlaffke, als Jahnecke mit van der Lubbe eintrat. van der Lubbe habe dann bei ihm gegeſſen und geſchlafen und ſei am nächſten Tage gegen Mittag wieder gekommen, um ſich zu verabſchieden. Nach dieſem Zeitpunkt hat der Zeuge van der Lubbe nicht mehr ge— ſehen. Er habe van der Lubbe zunächſt für einen Kommuniſten gehalten, aber aus poli— tiſchen Geſprächen dann erkannt, daß van der Lubbe nicht Kommuniſt, ja nicht einmal Marxiſt geweſen ſei, weil er eine polttiſche Theorie entwickelt habe, die mit dem Mar— rismus nicht vereinbar ſei. 50. Jahrgang zur Tat gsbrandſtifters— Der Viertelſtunden⸗Weg am Brandort Das Geſtändnis Das Gericht entläßt jetzt die übrigen für den Tag geladenen Zeugen und der Vor— ſitzende teilt mit, er wolle noch den Angeklag— ten van der Lubbe darüber vernehmen, wie er den Reichstagsbrand ausgeführt habe. Der Vorſitzende fordert den Angeklagten auf, frank und frei zu erzählen, wie er es gemacht habe. van der Lubbe ſchweigt und hält den Kopf geſenkt. Es entſpinnt ſich dann ein längeres Frage- und Antwortſpiel zwi⸗ ſchen dem Vorſitzenden und van der Lubbe. Schließlich fragt der Vorſitzende: Haben Sie das Reichskagsgebäude angeſteckk? van der Lubbe ſagt ganz leiſe: Ja. Wann haben Sie den Enlſchluß dazu ge- faßt? fragt der Vorſitzende weiler. van der Lubbe ankworkek: Kann ich nichk ſagen. Vorſitzender: Sie ſollen uns fließend er⸗ zählen, wie es geweſen iſt. Wenn ein Ange⸗ klagter die Ausſage verweigert, dann bleibt mir nicht anderes übrig, als entſprechend zu verfahren. der Weg des Brandſtiſters Der Vorſitzende ſchildert aufgrund der in der Vorunterſuchung gemachten Angaben des Angeklagten den Weg, den van der Lub— be genommen habe. An der Karte markiert ein Gerichtsangeſtellter mit einem langen Stab den jeweils vom Vorſitzenden bezeich— neten Punkt. Sie ſind alſo, ſo führt der Vorſitzende aus, nachdem Sie kurz vor 9 Uhr am Reichslag angekommen waren, rechks von der großen Auffahrt nach Ueberſteigung des Geländers an der Außenſeite des Gebäudes emporgeklet⸗ kerk und ſind nach Ueberwindung der Brü⸗ ſtung des Fenſters auf dem Balkon vor dem erſten Fenſter des Reſtaurationsraumes im Hauptgeſchoß angelangt. Im weiteren Verlauf der Sitzung gibt dann der Vorſitzende ein ganz ausführliches Bild des ſogenannten Brandweges. Der Vorſit— zende ſchließt: Sie haben am Schluß Ihrer Vernehmung angegeben, daß Sie glauben, zur Durchführung Ihrer ganzen Brandlegung etwa 15 bis 20 Minuten gebraucht zu haben. Die Proben, die daraufhin unkernom⸗ men wurden, haben die Möglichkeit be⸗ ſtätigt, daß man in 15 bis 20 Minuken den Brandweg machen und die Brand- ſtiftungen vornehmen kann Das wollte ich heute zur Klarſtellung des Brandweges dem Angeklagten vorhalten. Er iſt dieſen Vorhaltungen gefolgt und hat ihre Richtigkeit beſtätigt. Die nächſte Sitzung findet am kommenden Mittwoch um 9,30 Uhr ſtatt. ten, die viel beachtet worden iſt. Die Kleine Entente iſt bekanntlich das Bündnis der Staaten Tſchechoſlowakei, Südſlawien und Rumänien. Es erfreut ſich des beſonderen Wohlwollens Frankreichs, weil die franzöſi— ſche Außenpolitik in den genannten drei Staaten Bollwerke gegen Deutſchland ſieht und mit jedem einzelnen von ihnen ein Mi— litärbündnis abgeſchloſſen hat. Was über die Beratungen von Sinaja in Form einer amt⸗ lichen Preſſenotiz bekanntgegeben wird, iſt nicht ſehr aufſchlußreich. Aber man erkennt an dem Wenigen, was darüber veröffentlicht wird, daß die Kleine Entente nach wie vor großen Wert darauf legt, getreue Vaſallin des großen Frankreich zu bleiben. Wie anders wäre ſonſt der Paſſus in der amtlichen Preſ⸗ ſemitteilung zu erklären, daß der Ständige Rat der Kleinen Entente für die Unverletz⸗ barkeit der Verträge— gemeint ſind damit Verſailles und die übrigen Zwangsdiktate— eintritt? Das iſt die ſtereotyve Redensart der franzoſtſchen Machthaber von Poincare angefangen bis zu Daladier und Paul-Bon⸗ cour. Daß Europa dadurch nicht weiterkommt, haben die letzten Jahre doch wohl zur Genüge bewieſen. Und gerade die Staaten der Klei— nen Entente leiden ſelber außerordentlich unter den Beſtimmungen jener unheilvollen Verträge, für deren Unverletzbarkeit ſie ein⸗ treten, um Frankreich zu gefallen. Genauer eſagt: Um von Frankreich auch weiterhin ſinagztelke Subſidien in Geſtalt von Anleihen zu erhalten. Solange es Frankreich gelingt, dieſe Politik fortzuſetzen, wird es in Europa. nicht Ruhe und Frieden geben. Es wird aber auch in Europa dann keine Abrüſtun eben! Denn dieſe ganze franzöſiſchen Politik baſiert auf dem Grund⸗ ſatz, daß es in Europa zweierlei Art von Staaten gibt: die Sieger aus dem Weltkrieg, die den Kontinent beherrſchen und ihre Macht durch rieſige militäriſche Rüſtungen und durch Militärbündniſſe unter ſich aufrechterhalten und die Beſiegten, die ſich eine dauernde Kontrolle durch die Siegerſtaaten gefallen laſſen müſſen und ſich unter keinen Umſtän⸗ den eine einigermaßen ausreichende militäri⸗ ſche Rüſtung zulegen dürfen. Es leuchtet ein, daß die deutſche Außenpolitik ſich nie und nimmermehr mit dieſem Zuſtande abfinden kann, ſondern daß ſie den Kampf für die deutſche Gleichberechtigung tatkräftig und ent⸗ ſchloſſen fortführen muß. Es leuchtet aber auch ebenſo ein, daß bei dieſer Sachlage die Genfer Abrüſtungsverhandlungen gar nicht weiterkommen können. Denn Frankreich hat ja das größte Intereſſe daran, ſeine und ſeiner Verbündeten Rüſtungen aufrecht zu er⸗ halten, weil ſie die Grundlage für ſeine Vor⸗ machtſtellung in Europa bilden. Man muß auf dieſe Zuſammenhänge immer wieder hin⸗ 1 weil ſie die ganze Heuchelei des fran⸗ zöſiſchen Geredes von der Abrüſtung aufzei⸗ gen! Lokales Viernheim, 30. Sept. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Bei Verhinderung des Hausarztes übernimmt am Sonntag, den 1. Oktober, Herr Dr. Blaeß den ärztlichen Dienſt. * Fahnen heraus zum Ernte⸗ dankfeſt. Am nächſten Sonntag wird, wie im ganzen Reich, auch hier das Erntedankfeſt in großem Rahmen gefeiert. Im Mittelpunkt der Feier ſteht ein gewaltiger Feſtzug. Es iſt ſelbſtverſtändlich Pflicht der geſamten Einwohner⸗ ſchaft aus dieſem Anlaß ihre Häuser zu ſchmücken und zu beflaggen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Beflaggung auch am Montag bleiben ſoll, um unſeren greiſen Reichspräſidenten an- läßlich ſeines Geburtstages, der am 2. Oktober iſt, zu ehren. * Evangeliſche Gemeinde. Am 1. Oktober ds. Ihs. wird in unſerer Kirche, vormittags 10. Uhr, das diesjährige Ernte ⸗ Dankfeſt gefeiert. In dieſem Gottesdienſt ſingt der Kirchenchor. Die Gemeindeglieder ſind herzlichſt eingeladen. Die zur Erhebung gelangende Kollekte kommt der Schweſternſtation zu Gute. * Die Beerdigung von Frau Maria Weidner geb. Gärtner ſindet morgen Sonn⸗ tag nach der Andacht vom Elternhauſe(Schrei- nermeiſter Gregor Gärter) Bürſtädterſtr. aus ſtatt. »Feſtabzeichen zum Erntedank⸗ feſt. Zum Erntedankfeſt am Sonntag werden durch die NS DAP. Feſtabzeichen in ſelten ſchöner Ausführung verkauft, die jeder Teilnehmer am Feſtzuge tragen muß. Das Stück koſtet 20 9, und wird der Erlös hiervon reſtlos dem Winter- hilfswerk zugeführt. * Herbſtkonzert der Sänger⸗ Einheit. Am 15. Oktober veranſtaltet die Sänger-Einheit im Freiſchützſaale ihr diesjähriges Konzert, wozu als Soliſt der allſeits beliebte blinde Konzertſänger Hans Kohl, Baritoniſt, aus Mannheim verpflichtet werden konnte. Am Flügel begleitet die beſtens bekannte Pianiſtin Lucie Schuhmacher ebenfalls aus Mannheim. Noch iſt das wohlgelungene Jubiläumskonzert der Sänger⸗Einheit vom vorigen Jahre in guter Erinnerung und verſpricht auch das diesjährige Konzert nach dem reichhaltigen Programm zu ſchließen, einen hohen Kunſtgenuß zu bieten. Der Programmverkauf beginnt im Laufe der nächſten Woche durch die Sänger. Niemand laſſe ſich dieſen Kunſtgenuß entgehen, zumal der Eintrittspreis den Verhältniſſen entſprechend ſehr niedrig gehalten iſt. * Spielverbot für die unteren Mannſchaften. Auf Anordnung des Kreis- führers herrſcht morgen Sonntag wegen des Erntedankfeſtes für ſämtliche untere Mannſchaften Spielverbot, weshalb die angeſagten Spiele der 2., 3. und 4. Mannſchaft ver Sportvereinigung „Amicitia“ ausfallen. Die Mannſchaft ſpielt um 3 Uhr in Feudenheim. Abfahrt 2 Uhr am Lokal. Der Führer. »Geſchäfts⸗Empfehlung. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, hat Herr Nikolaus Berechtel jr. das vormals Brückmann'ſche Sägewerk übernommen und empfiehlt ſich der titl. Einwohnerſchaft in allen in's Fach ſchlagen— den Arbeiten. Siehe Inſerat. Unſere Ehrenbürger. Abſchrift der Dankſchreiben anläßlich der Ernennung zu Ehrenbürgern unſerer Gemeinde von Herrn Reichspräſidenten, General- feldmarſchall Paul v. Hindenburg und Herrn Reichskanzler Adolf Hitler. Der Reichspräſident. Neudeck, den 3. Juli 1933 Sehr geehrter Herr Komm. Bürgermeiſter! Für die Ehrung, die mir der Gemeinderat von Viernheim durch die Verleihung des Ehren⸗ bürgerrechts erwieſen hat und für die Ueber- ſenduug der kunſtvollen Ehrenurkunde ſpreche ich meinen aufrichtigen Dank aus. neuen Mitbürgern meine herzlichen Grüße und meine beſten Wünſche für die Zukunft Ihrer Gemeinde. gez.: von Hindenburg. Adolf Hitler. Berlin, den 30. Auguſt 1933. An den Gemeinderat Viernheim(Heſſen). Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts von Viernheim erfüllt mich mit aufrichtiger Freude. Ich nehme die Ehrenbürgſchaft an und bitte, dem Gemeinderat meinen ergebenſten Dank ſowie meine beſten Glückwünſche für das Blühen und Gedeihen von Viernheim ausſprechen zu dürfen. Mit deutſchem Gruß! gez.: Adolf Hitler. Ich nehme die Ehrung gern an und ſende Ihnen und meinen Erntedankfeſt Für die Zeit bis vor wenigen Monaten war die Landwirtſchaft ein Zweig in der Natio- nalökonomie, der ſich von induſtrieller Vetätig⸗ ung nur dadurch unterſchied, daß unberechenbare Naturkräfte wie Regen oder Dürre, Hitze oder Kälte die verſtändigen Pläne des Menſchen durch⸗ kreuzten und übrigens dem Landvolk Vorwand für allerhand ſeltſamen Aberglauben boten. Seit wir das Geſühl für die Bodenſtändig⸗ keit unſeres Volkstums wieder gewonnen haben, ſind uns erſt die Augen aufgegangen, für den tiefſinnigen Naturglauben unſerer Vorfahren, der noch in zahlreichen alten Bräuchen fortlebt. Die alten Germanen haben— wohl in noch höherem Maße als andere Hirten- und Bauern ⸗ völker— die ſie umgebende Natur als beſeelt empfunden; ſtärker als andere Völker(z. B. die des Südens) erlebten ſie den Gegenſatz der Jahreszeiten. Dankbarkeit empfanden ſie für die freundlichen Naturmächte, die alljährlich von neuem dem winterlichen Todesſchlaf der Erde eine glückliche Zeit des Wachſens, Blühens und Reifens folgen ließen. Menſch und Tier nahmen daher an der Verehrung der Fruchtbarkeits⸗ und Wachstumsgottheiten teil. Die Erntefeſte zu deren Feier man am 1. Oktober ſich in dieſem Jahre überall rüſtet, bezeugen eine tiefſinnige Anknüpfung an unſere völkiſche Vergangenheit. Wie in Urzeiten ſo ſoll auch heute wieder das Volk ſich unter dem Schutz einer Gottheit fahlen und iſt auf dem Wege dieſem Empfinden einen feierlichen Ge⸗ meinſchaftsausdruck zu geben. Zu dem techniſchen Teil des bereits ver- öffentlichten Programms iſt noch folgendes zu ſagen: In ganz Deutſchland wird für dieſen Ernte⸗ danktag nur ein einziges Erntezeichen verkauft. Die mit der Herſtellung dieſens Zeichen betraute ſächſiſche Heiminduſtrie erhält dadurch für einige Wochen Arbeit und Brot. Alle übrigen Abzeichen ſind ſtrengſtens verboten. Es iſt eine Selbſt⸗ verſtändlichkeit, daß alle deutſchen Volksgenoſſen an dem vom Führer angeſetzten Erntedanktag dieſes Abzeichen tragen. Vor allen Dingen zeigen alle Nichtmitglieder der N. S. D. A. P. durch das Tragen des Abzeichens ihre Verbundenheit mit den Abſichten der Reichsregierung. In allen Gaſthäuſern mit Lautſprecheran⸗ lagen muß die Uebertragung des Feſtaktes, wenn durch Gäſte gewünſcht, übernommen werden. Es ſei beſonders darauf hingewieſen, daß von 7 Uhr morgens an die Feierlichkeiten durch die öffent- liche Radioanlage auf dem Marktplatz gehört werden können. Unterbrechung ab 17 Uhr nachmittags wieder in Betrieb. Es iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, daß an dieſem von Adolf Hitler gewünſchten Erntedanktag alle deutſchen Häuſer reichen Flaggen⸗ ſchmuck und womöglich friſches Grün tragen. Der Erntedanktag ſoll neben dem 1. Mai der zweite große Feiertag des Deutſchen Volkes werden und die Augen des ganzen großen deutſchen Volkes auf Schickſal, Mühe u. Arbeit des Bauerntums hinlenken. Wer ſich zu dem Erntedanktag bekennt, be⸗ kennt ſich zu Adolf Hitler in ſeinem Aufbau- programm. Wer ſich aber an dem Erntedank⸗ tag zurückhält und den Veranſtaltungen ohne dringenden Grund fernbleibt, zeigt damit, daß er keine innere Anteilnahme an dem Schickſal des deutſchen Volkes nimmt. Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß der Ortsgruppenleiter Franzke bei entſtehenden Unklarheiten während der Aufſtellung des Feſt⸗ zuges am Gaſthaus zum Kaiſer(Horſt Weſſel⸗ ſtraße) zu erreichen iſt. Heil Hitler! Der Propagandaleiter der NS DA Brügel. Eintopfgericht. Unter der Bevölkerung ſcheint Unklarheit wegen des Eintopfgerichts zu beſtehen. Vielfach muß man hören, wir haben uns noch nie ein ſo koſtſpieliges Mittageſſen leiſten können, das auf den Kopf der Familie 50 Pfg. ausmacht. Dieſer Einwand iſt berechtigt. Die Betreffen- den haben jedoch überſehen, daß der Höchſtpreis von 50 Pfg. für ein Mittageſſen ſich nur auf Gäſte bezieht, die am 1. Oktober 1933 ihr Mittageſſen in einem Hotel oder einer Gaſtwirt⸗ ſchaft einnehmen. Hier beträgt der Preis des Mittageſſens pro Kopf durchſchnittlich 1 Mark. Der Wirt iſt nun angewieſen, am 1. Oktober ein Mittageſſen abzugeben, das einem Verkaufs- wert von 50 Pfg. entſpricht. Der Preis die⸗ ſes Eſſens beträgt trotzdem 1 Mk. Der Mehr- betrag fällt nun nicht dem Wirt zu. Er hat dieſen Betrag vielmehr an die Winterhilfe ab⸗ zuliefern. Anders verhält es ſich nun in den Privathaushalten. Auch unſere Hausfrauen ſol⸗ len an dieſem Tage ein einfaches Mittags mahl (Eintopfgericht) zubereiten und den Betrag den ſie gegenüber einem ſonſtigen Mittageſſen auf⸗ wenden, ebenfalls der Winterhilfe ſpenden. SA, Die Anlage iſt nach kurzer S8, Sanitäter oder ſonſtige mit einem Ausweis verſehene Perſonen werden in jedem Haus vor⸗ ſprechen und den Betrag, den die Hausfrau durch das Eintopfgericht geſpart hat, mittels Sammelliſten erheben. Die Bevölkerung iſt nicht an einen beſtimmten Betrag gebunden, den ſie pro Kopf der Familie in die Sammelliſte einzeichnet. Es wird jedem freigeſtellt, das zu geben, wozu er in der Lage iſt. „Schlageter“⸗Schauſpiel c der NSDAP Samstag⸗vorſtellung— ausverkauft Sonntag ⸗Aufführung: halb 9 Uhr im „Gold. Karpfen!“ Ueber das von Hanns Johſt'ſche Schau⸗ ſpiel„Schlageter“ wollen wir eine kurze Inhalts⸗ darſtellung den Beſuchern vorab geben: Albert Leo Schlageter ſträubt ſich von Be⸗ ginn an, den paſſiven Widerſtand aktivieren zu wollen. Die Pſyche Schlageter's in der Zeit der Vorbereitung ſteht in direktem Widerſpruch zu dem, was man insbeſondere in den Zentrums ⸗ verſammlungen vielleicht deshalb ſagte, um den Wünſchen der Marxiſten Rechnung zu tragen: Schlageter ſei ein Abenteurer und Raufbold ge⸗ weſen! Den Entſchluß zur Teilnahme an der Aktion faßt er nach einem Beſuch bei Exe. Gene ral X, deſſen Entſchluß zur Uebernahme der Führung der Aktion Schlageter durch den Beſuch bewirken wollte. Das Verhalten des Generals X. bei dieſer Unterredung zeigt ſo recht das Kriechertum, Schmarotzertum und die ganze Speichelleckerei, von der alle Kreiſe von rechts bis links behaftet waren. Schlageter ſtellt an General X. das Anſinnen, die Führung der Aktion zu übernehmen, jener lehnt aber ab. So wird Leo Schlageter nach ſchwerem, inneren Ringen entſchloſſen, zu ſeinen Kameraden zu halten. So zeigt der zweite Akt die ganze Verworfenheit des marxiſtiſch⸗zentrümlichenRegims auf und gewährt einmal einen Einblick in die Machinationen der Syſtembonzen. Die Pläne für die Aktivierung des paſſiven Widerſtandes werden nun von Schlageter und ſeinen Kame⸗ raden ausgearbeitet und durchgeſprochen, ſeine Freunde warten auf beſtimmte Befehle. Nach reiflichem Ueberlegen trennen ſie ſich und jeder geht an die Ausführung. Bei einem Sabotage⸗ akt wird Schlageter und ſeine Kameraden abge⸗ faßt, auf gemeinen Verrat hin dieſer marxiſtiſchen Sippe— und deutſche Syſtempolizei verhaftet ihn, ſeine Freunde, zur Auslieferung an die „internationalen Bajonette“! Ungeduldig war⸗ ten ſeine Bekannte, Eltern und Geſchwiſter ſei⸗ ner Kameraden bei Prof. Thiemann auf das Urteil, das für ſeine Mitkämpfer auf ſchwerſte Kerkerſtrafen und für Schlageter auf„Tod durch Erſchießen“ lautet. So endet ein deutſcher Held — durch Syſtemverrat! Vorverkaufsſtelle für die Sonntags ⸗Aufführung: Feinkoſthaus Gg. Hook, Adolf Hitlerſtr. 1 Huthaus K. Winkler, am Marktplatz im„Gold. Karpfen“, am Staatsbahnhof und Mitſpieler Nik. Hofmann, Holzſtr. 7. Vom Medizinalverband Viernheim Was in heutiger Zeit der Medizinalver⸗ band iſt und bedeutet, wird wohl Wenigen klar vor Augen geſtellt ſein. Es iſt wirklich einmal intereſſant, durchblicken zu laſſen, was der Ver⸗ ein ſeinen Mitgliedern trotz ſo niederem Beitrag alles bietet. Der Medizinalverband Viernheim iſt ein ſeit langer Zeit beſtehender Verſicherungs⸗ verein und hat ſeinen Sitz in Viernheim. Die Leiſtungen des Vereins ſind in jeder Hinſicht einzig daſtehend. Der Medizinalverband,„Der Retter in der Not“ iſt wirklich eine in heutiger Zeit bedeutsame Hilfsquelle, die den Mitgliedern, wann es auch ſein mag, immer zur Seite ſteht. Denn wer iſt heute in der Lage, eine Doktor⸗ Rechnung, die vielleicht in die Hunderte geht, zu bezahlen? Iſt man aber Mitglied dieſes Vereins, ſo braucht man ſich hierüber keine ſo Sorgen zu machen. So gewährt der Verein den Mitgliedern mit verſicherten Familienange⸗ hörigen durch Kaſſenärzte freie Behandlung ſo⸗ wie verordnete Medikamente und Verbandsſtoffe. Nach Ablauf einer Wartezeit gewährt die Kaſſe ihren Mitgliedern Krankenhilfe, Wochenhilfe und Sterbegeld. Röntgenaufnahmen ſowie Brillen werden von der Kaſſe vergütet. Die Aufnahme in den Verband ſteht jeder Perſon frei. Mit 15 Jahren ſcheidet das Kind aus der Familienverſicherung aus, kann aber, wenn es weiter verſichert ſein will, mit einem Bei⸗ trag von 10 Pfg. pro Woche weiter verſichert bleiben. Fernerhin gewährt der Verband für Mann und Frau, ſowie Einzelverſicherten ein Sterbegeld in Höhe bis 100 Mark. Hiermit ein kurzer Ueberblick über die Leiſtungen dieſes Verbandes, die in jeder Beziehung für jeden Einzelnen von großem Nutzen ſind. Niemand ſollte es verſäumen, ſich dieſem gemeinnützigen Verband anzuſchließen, denn wenn ein Unglück paſſiert iſt, iſt es zu ſpät und dann macht man ſich ſelbſt die Vorwürfe.— Im Monat Okt., der ein Werbemonat darſtellt, iſt der Eintritt frei und ſomit ſollte ſich niemand dieſe Gelegen. heit entgehen laſſen und den Beitritt ohne Aufnahmegebühr zu vollziehen. PPP ͤ%éÄ2”ꝛꝝͥ. tTTͤ᷑Tp·ĩʃ' U. Gottesdſenst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 17. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt /10 Uhr Hochamt mit Predigt. ½2 Uhr Roſenkranz⸗Andacht, darauf Ver⸗ ſammlung des 3. Ordens. Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe. 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr beſt. Amt für Johanna Herbert, Vater Peter Herbert und beiderſeit. Angehörige. ½8 Uhr beſt. Amt für Sabina Klee geb. Hoock. Dienstag: ¾7 Uhr 1. S.⸗A. für Maria Weidner geb. Gärtner. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Franz Berg⸗ mann, Eltern, Schwiegereltern und Angehör. Mittwoch: 30/47 Uhr 275 1748 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Weidner geb. Gärtner. Donnerstag: ¾7 Uhr beſt. G.⸗A. für Marg. Helbig geb. Alter, Sohn 7 Krieger Johann und Angehörige. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Georg Mich. Bauer, Eltern, Schwiegereltern und Angehör. Freitag: ¾7 Uhr beſt. Herz Jeſu Amt für ledig f Eva Schmitt. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Dekan Peter Joſef Baumann. 8 Uhr beſt. E.-A. für Barbara Schneider geb. Schmitt und Mutter Katharina. Samstag: ¼7 Uhr beſt. E.⸗A. für Hans Alfons Hanf, beiderſeitige Großeltern und Angehörige. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Gottlieb Bögner und Auguſte Weyland. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Joh. Brech⸗ tel 5., Ehefrau Kath. gebor. Butſch, Söhne Joh. und Auguſt. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼ 7 Uhr hl. Meſſe. Morgen Sonntag wird das Erntedankfeſt, das ſeither in unſerer Kirche am 3. Sonntag im Advent gefeiert wurde, auf Wunſch der Re⸗ gierung einheitlich am 1. Oktober auch kirchlich gefeiert. Es iſt um halb 10 Uhr feierlicher Gottesdienſt. Nach der Predigt Erntedankgebet. Am Schluſſe feierliches Te Deum. Im Monat Oktober wird das vom heil. Vater vorgeſchriebene Roſenkranzgebet verrichtet und zwar: Montag, Mittwoch und Freitag, abends /8 Uhr, Dienstag, Donnerstag und Samstag während des 2. Gottesdienſtes. Am nächſten Donnerstag von 5—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht wegen des Herz Jeſu Freitags. Am nächſten Sonntag gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Jünglingsſodalität und der Jungmänner. Zugleich gemeinſchaftliche heilige Kommunion der Schüler der Herren Lehrer Klee und Kumpa, der Herren Rektoren Gillig und Beller und Frl. Hußler. Die Mädchen beichten Freitag 6 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 1. Okt. 1983. 16. S. n. Tr. Deutſches Erntedanffeſt. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Schweſternſtation. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die männliche und weibliche Jugend. Mittwoch, den 4 Oktober 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. c bisitkarten in ſchönſter Auswahl, mit modernem Schriftaufdruck, liefert ſchnell, ſauber und billigſt Druckerei Uiernheimer Anzeiger Adolf Hitlerſtraße 86 Telefon 117 K Erntelied Wagen auf Wagen ſchwankle herein. i Scheune und Böden wurden zu klein: Danket dem Herrn und preiſet die Macht, Hlücklich ist wieder die Ernte vollbracht Wir aber furchen, den Pflug in der Hand, Morgen aufs neue geſchäftig das Land; Ewig reiht nach des Ewigen Ral Saat ſich an Ernte und Ernle an Saal. Julius Sturm. 177 Aus der Heimat Gedenktage 30. September. 1732 Der franzöſiſche Staatsmann Jacques Necker in Genf geboren. 1857 Der Dichter Hermann Sudermann in Matziken geboren. N 1859 Der Maler Guſtavr Kampmann in Bop⸗ pard geboren. 1863 Der Admiral Reinhard Scheer in Ober⸗ kirchen, Heſſen⸗Naſſau geboren. Prot. und kath.: Hieronymus. Sonnenaufg. 5.58 Sonnenunterg. 17.41 Mondunterg. 1.33 Mondaufg. 16.32 1. Oktober. 1386 Gründung der Univerſität Heidelberg. 1879 Eröffnung des Reichsgerichts zu Leip⸗ zig. Prot. und kath.: Remigius Sonnenaufg. 5.59 Sonnenunterg. 17.39 Mondunterg. 2.59 Mondaufg. 16.44 8 Nicht an die Güter hänge dein Herz, Die das Leben vergänglich zieren! Wer beſitzt, der lerne verlieren, Wer im Glück iſt, der lerne den Schmerz. Friedrich v. Schiller. Oltober Der Oktober weiſt in ſeinem lateiniſchen Namen darauf hin, daß er bei den alten Rö⸗ mern der 8. Monat war. Aber er hat auch noch einen vielfach nicht bekannten deutſchen Namen: Gilbhart. Er erinnert an die Tage der vergilbenden Blätter. Herbſtſtimmung bringt dieſer Monat. Er läßt uns ein wun⸗ dervoll buntes Naturbild ſchauen, das leider ſo ſchnell vergeht. In den Wäldern ſprühen reich und üppig die flammenden Farben und laſſen nichts von dem Modern und Vergehen ſehen, das ſie verdecken. Im Oktober wird der Reſt der Jahresernte eingebracht. Die Kraut⸗ und Rübenernte kommt in vollen Gang, die Kartoffeln müſſen gerntet werden. Die letzten Aepfel werden gepflückt und die Trauben werden gekeltert. Das Wetter im Oktober ſoll den Ab— ſchied vom Spätſommer bringen. Der 100⸗ jährige Kalender prophezeit folgende Witte— rung: Erſt ſchön, dann veränderlich, gegen die Mitte Wind und Schnee, gegen das Ende Regen und zuletzt wieder ſchön. Die Natur geleitet langſam in die große winterliche Ruhe, und während die Natur ſich hinüber— träumt, rauſcht das Leben in Oktoberfeſten und Jahrmärkten noch einmal in buntem Wirbel auf. 0 r Die Bauernregeln vom Oktober beſa⸗ gen: Iſt die Krähe nicht mehr weit, wirds zum Säen hohe Zeit.— Sitzt das Laub noch ſeſt auf den Bäumen, darf man von ſtren⸗ gem Winter träumen.— Auf St. Gall(16.) bleibt die Kuh im Stall.— Iſts Oktober kalt, macht er dem Raupenfraß halt.— Ziehen die wilden Gänſe im Oktober vom Haus, bleibt der Winter nicht mehr lange aus.— Warmer Oktober bringt fürwahr uns ſehr kalten Februar.— Froſt und Schnee im Oktober Boten ſind, daß der Februar ſei ge⸗ lind.— Hält der Baum ſeine Blätter lange, iſt mir um ſpäten Winter bange.— Iſt im Herbſt das Wetter hell, bringt es Wind und Wetter ſchnell.— Wenn Eicheln, Buchen und Nüſſe wohl geraten, iſt harter Winter zu erwarten.— Graben ſich die Mäuſe tief in die Erden, wird ein ſtrenger Winter wer⸗ den.— Halten Virk und Weid ihr Wipfel; laub lange, iſt ſtrenger Winter und gut Frühjahr im Gange.— Nach Urſula muß das Kreu herein, ſonſt ſchneien Simon und Judas( drein. Wetterborherſage: Unter Sozhbruckeinfluß iſt für Sonntag und Montag vielfach beſteres und trockenes Wet⸗ ter zu erwarlen NS30. Die NSBoO⸗Preſſeſtelle teilt mit: Da die NS ⸗Mitglieder nach Anordnung des Stabsleiter der NS BO, Dr. Ley gleichzeitig in die Verbände der Deutſchen Arbeitsfront überführt werden, erhebt die NS keine ſelbſtändigen Mitgliedsbeiträge mehr. Zur Deckung der laufenden Ausgaben zahlen die Mitglieder der RSB lediglich einen beſon⸗ deren Werbebeitrag von monatlich 25 Pfen⸗ nig bei einem Einkommen bis zu 150 RM. Bei einem darüber hinausgehenden Einkom⸗ men ſind 35 Pfennige für den Werbefond zu entrichten. Aufruf In dieſem Winter ſoll keiner hungern und frieren! Das iſt der Wunſch unſerers Führers. Er har den Plan gefaßt, mit einem grandioſen Hilfswerk allen denen, die arbeitslos und demzufolge unverſchuldet in Not geraten ſind, ſchützend zur Seite zu ſtehen. Der Sozialismus der Tat ſoll triumphieren über die Winkernok. Unſere arbeitsloſen Volksgenoſſen ſollen es ſpüren, daß alle diejenigen, die vom Glück mehr begünſtigt ſind, freiwillig ein Opfer auf ſich nehmen und ſo vor aller Welt die unzertrennliche Verbundenheit unſeres Vol⸗ kes dokumentieren. Eine Not- und Brolkgemeinſchaft gegen Hun⸗ ger und Kälte ſoll es ſein. Wer ſich von ihr ausſchließt, ſtellt ſich außerhalb der deutſchen Volksge— meinſchaft. Ich bin beauftragt, das große Hilfswerk im Gau Heſſen⸗Naſſau durchzuführen. Entſpre⸗ chend dem Befehl des Gauleiters wird die NSDAP. mit ſämtlichen Nebengliederungen ſich führend in den Dienſt dieſer wahrhaft na⸗ tionalen und ſozialen Tat ſtellen. Auf, ans Werk. gez. Haug. Spenden erbeten an: Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1933/34, Gauführung Heſ— ſen-Naſſau, Bankkonto 6200 Naſſauiſche Lan⸗ desbank, Frankfurt a. M., Poſtſcheckkonts Frankfurt a. M. 28 100. Das Winterhilfswerk Aufruf des Gauleilers Sprenger an die ge. ſamte Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗Naſſau. ** Frankfurt a. M., 30. Sept. Die geſam⸗ te Organiſakion der NSDAP. mit allen Ne- ben⸗ und Unkergliederungen hat ſich unter Einſatz aller Kräfte in den Dienſt des Win⸗ kerhilfswerkes zu ſtellen. Dasſelbe erwarte ich von allen wirkſchaftlichen, kullurellen, ſportlichen, religiöſen und carikakiven Ver⸗ bänden und Vereinigungen. Das Winter- hilfswerk iſt von unſerem Führer Adolf Hit⸗ ler angeordnet worden, um die ohne ihre Schuld arbeitsloſen Volksgenoſſen vor Hun- ger und Kälte und der damit verbundenen körperlichen und ſeeliſchen Jermürbung zu bewahren. Wer ſich in den Dienſt des Win⸗ kerkilfswerkes ſlellt, bekennt ſich zu Adolf Hitler und zu ſeinem Aufbauprogramm. Wer abſeits ſteht, richtet ſich ſelbſt und wird dem Volke bekannkgegeben. Eintopfgericht und Winterhilſe Die Durchführung der Maßnahmen. Von dem Arbeitsausſchuß der Frankfurter Vereine wird folgendes bekanntgegeben: Das Eintopfgericht kommt im ganzen Kreisgebiet in folgender Form zur Durchführung: 1. Gaſtſtätten einfacher Ordnung: Herſtellungspreis Rm. 0,40 Unkoſten 5 10 Bedienungsgeld 75 9805 Abgabe f. d. Winterhilſe 1 e 7 Abgabe an den Gaft Rm. 0,65 Zu dieſen Gaſtwirtſchaften zählen Speiſe⸗ und Logierwirtſchaften ohne nennenswerten wand. 2. Bei den Gaſtſtätten mittlerer Ord⸗ nung ſind 0,40 Rm. an die Winterhilfe ab zuführen, ſo daß das Eintoyfgericht an den Gaſt für 1 Rm. abzugeben iſt. Hierzu gehören Speiſeanſtalten, Reſtaurationen mit erhöhtem Aufwand, ebenſo die privaten Speiſe- und Penſionsanſtalten. 3. Von den Gaſtſtätten beſſerer Ord⸗ nung ſind 0,85 Rm. an die Winterhilfe ab⸗ zuführen, ſo daß der Preis für bas Eintopf⸗ gericht hier 1,60 Rm. für den Gaſt koſtet. Hierzu gehören Hotelbetriebe und beſſere Spei— ſereſtaurants z. B. die Bahnhofhotels und Warteräume 1. Klaſſe. Die rituellen Spei⸗ ſereſtaurants zählen zu den Gaſtſtätten beſſerer Ordnung und haben demzufolge Rm. 0,85 an die Winterhilfe zu ſtellen. Die Kontrolle wird ausgeübt durch Amts⸗ walter der NSV. in der Zeit von 12.30 bis 16.30 Uhr. Abrechnung: durch Kaſſenverwalter gegen Quittungsnachweis. Von 17 Uhr ab melden die Kaſſenverwalter oder deren Beauftragte das Ergebnis telefoniſch unter 29092 und zwar nach Art der Gaſtſtätten 1., 2. oder 3. Ord⸗ nung. Nach Abſchluß des Ergebniſſes erfolgt Bekanntmachung durch den Rundfunk. Abrech⸗ nung der Kaſſenverwalter erfolgt am Montag von 10—12 Uhr vormittags und von 1820 Uhr abends, Winterhilfe, Taunusſtraße 11. Die Privat⸗Haushalte regeln ſich nach folgenden Klaſſen: 1. Haushalte der arbeitenden Bevölkerung bei einer Kopfzahl von 4—6 Perſonen mit einem Wocheneinkommen bis zu 30 Rm. von 0,10 bis 0,30 Rm. entſprechend der Kopfzahl; „Haushalte des bürgerlichen von 0,50 bis 1 Rm.; „Haushalte mit höherem Einkommen mit einer Spanne von 1,50 Rm. bis unbeſchränkt. Bei der Abaabe dieſer Spende zur Winter- Mittelſtandes Uuſer täglich Brot Zum Erntedankfeſt „Unſer täglich Brot gib uns heute!“ Wohl ſelten iſt dieſe Bitte des Vaterunſers gläubi⸗ ger über unſere Lippen gekommen, als in den Jahren, da ein grauſamer Feind uns die Grenzen ſperrte und das deutſche Weib, den deutſchen Greis und das deutſche Kind dem Hungertode preisgeben wollte. Damals, in dem berühmten Kohlrabiwinter, als die Kar— toffelernte ſo ſchlecht ausgefallen war. In den Jahren, da die Brotkarte grauſam den Hunger diktierte und wir nicht wußten, ob wir bis zur nächſten Ernte würden durch— halten können. Damals war die Sorge um das tägliche Brot unſer Morgen- und Abend— gebet, und ſo mancher von denen, die in den Jahren eines ſatten Wohlſtandes vor dem Kriege die Bitte des Vaterunſers leicht und ohne ſich viel dabei zu denken nannten, er— kannte mit einem Male erſchauernd ihren tiefen Inhalt. Wieder bergen die Scheunen die Ernte eines Sommers. Eines Sommers, der ſo überreich an Sonne und wärmender Herrlich— keit geweſen iſt und der ſich tapfer wehrte, ehe er dem Herbſte das Feld überließ. Die Dreſchflegel dröhnen im Takte auf der Tenne die Dreſchmaſchinen rattern ihr emſiges Ar⸗ beitslied, an den Mühlen klappern die Flü⸗ gel und die weiten Speicher füllt das reife Korn. Die Tage werden kürzer und kürzer, die Menſchen beſinnlicher. Die Hände, die den Pflug geführt, die Senſe geſchwungen und die Reben gebunden haben, falten ſich wie von ſelbſt. Der Blick ſchweift durch das Fenſter über die weiten abgeernteten Felder. Ueher die Stätte, der unfere Arbeit gegolten, die unſere Liebe betreut, unſer Wünſchen und Hoffen geſegnet hat. Die Gedanken wandern zurück um wenige Wochen. Da des Jahres Höhepunkt erreicht war. Da mannshoch die Halme ſtanden, die Aehren ſchwer hernieder hingen, da Engel durch das Korn wallten und es ſchon rauſchte von fernem Sichelklang. Da wir der Ernte Botſchaft auf⸗ nahmen, in gläubigem Hoffen die Senſen dengelten. Da wir Geſpann und Wagen prüf⸗ ten, die Tenne freimachten von hinderndem Beiwerk. Da wir den letzten abendlichen Gang durch das wogende Aehrenmeer an- traten, in prüfender Hand die Schwere der Aehren wogen, und uns zum Schlafen leg⸗ ten in der frohen Erwartung, am anderen Morgen mit aufſtejgender Sonne das Ernte⸗ werk beginnen zu können. Die Halme fielen, die noch kurz vorher ſo ſtolz zur Sonne em— porſtrebten Damals ſtand die Sonne, die des Jahres Mittag vergoldete, auch im Zenit unſerer Arbeit. War das, was wir in jenen Tagen ſchauten, nicht alles ein Gleichnis? ein Gleich— nis, wie es dieſe herbſtlichen Tage nun eben— falls ſein wollen? Natur und Menſchenleben ſind ſich ja doch ſo ungemein ähnlich. Ernte⸗ zeit! die Hochzeit des Lebens! Erfüllung, Ueberwindung, Sieg!. Bis hierher ging des Jahres Kurve auͤfwärts. Sternenwärts. Einer Hoffnung zu. Wir durften ernten, was wir geſät. Sahen Erfüllung, da wir Hoffen gelegt. Banden zu Garben, was die Natur uns in Fülle ſpendete. Sammelten in Scheunen, was die Sonne zur Reife brachte. Heiliges Gut. Koſtbares Erbe eines ſcheiden⸗ den Freundes. Wir nahmen— nahmen und nahmen. Wir denken aber heute auch zurück an un— ſer Fürchten und unſer Hoffen, das dieſer Ernte voranging. Wenn ſich drohende Wolken am Horizonte zuſammenzogen, wenn Blitze aufzuckten und ferner Donner Unheil kündete. Hei! wie ſpannten da die Knechte die Braunen ein, wie jagten ſie im Galopp zum Felde der Ernte, wie türmten wir die Garben und führten den ſchwankenden Ern⸗ tewagen zur ſchützenden Tenne. Welch ſelig jauchzendes Gefühl, als ſie erreicht war, ehe die erſten Regentropfen niederklatſchten und uns deren iche Regen oder gar bösartiger Hagel um der Monate Arbeit, um des Jah⸗ res Mühen betrog. An alles dies denkt der Geiſt heute zurück. Die Glocken der Dorfkirche läuten den Herbſt ein. Ihre Bänke füllen ſich, die Orgel ſetzt ein. „Nun ddanketalle Gott!“ Das Lied, das einſtmal über Leuthens ſchneebedeckte Felder und Longwys korngeſegnete Fluren klang, iſt auch unſerer braver Bauern jauch⸗ zender, befreiender Siegeschoral. Blick freudig und ſtolz, Bauer, zum Himmel, der das Werk deiner Hände geſegnet hat. Wir alle, ob in Stadt und Land, falten, Dir und dem Schöpfer dankend, die Hände und ſpre— chen, ſo gläubig, wie damals, da noch die Kanonen das Wort hatten, des Vaterunſers heilige Bitte: Unſertäglich Brot gib uns heute! hilfe iſt an eine 4—6 köpfige Famille page Es wird erwartet, daß ſich bei der Abgabe anläßlich des Eintopfgerichtes alle Volksſchich⸗ ten gleich welchen Berufes und Standes be⸗ teiligen und den Willen des Führers dadurch zum Ausdruck bringen, daß keiner ſich aus⸗ ſchließt. Den Unterſchiedsbetrag des ſonſtigen Aufwands für ein Sonntagsgericht der Win⸗ terhilfe zugute kommen laſſen, iſt ein erſter Beweis, die Hilfe von Menſch zu Menſch 55 notleidenden Volksgenoſſen angedeihen zu aſſen. Von den Privathaushalten wird erwartet, daß ſie es als ihre vornehmſte Ehrenpflicht be— trachten, gegen Quittung ihren angemeſſenen Betrag an die zuſtändigen Amtswalter abzu⸗ führen. Die Amtswalter der zuſtändigen Ortsgrup⸗ pen ſind mit Ausweiſen verſehen. Nur dieſe allein ſind berechtigt, Sammlungen vorzuneh⸗ men. Schwindler ſind der Polizei unmachſicht⸗ lich zu übergeben. i Die Amtswalter der NSV. führen zur Kon⸗ trolle eine Liſte und melden die Ergebniſſe der einzelnen Klaſſen geordnet nach Namen und Wohnungen.. Für die Hausfrau Wie man räucherk. Um die Haltbarkeit des Fleiſches dur Waſſerentzug zu erhöhen, erfolgt das Räuf chern; man unterſcheidet kalte und heiße oder langſame und ſchnelle Räucherung. Beim Kalträuchern wird der Rauch durch Verbren⸗ nen von Sägemehl von Hartholz(Weißbuche, Erle, Wachholderſtrauch oder andere Laub⸗ hölzer) erzeugt. Nadelholz iſt wegen ſeines ſtarken Harzgehaltes nicht geeignet; Rauch von Stein⸗ und Braunkohlen macht das Fleiſch ungenießbar. Das Räuchern ſelbſt, ſo lieſt man in der„Konſerveninduſtrie“, er- folgt in Kammern, die oft in mehreren Stock- werken angeordnet ſind. Bei der ſogenann⸗ ten Praunſchwelger Art ſind die Stockwerke voneinander getrennt, während bei der weſt⸗ fäliſchen Gitterböden angebracht ſind, und der Rauch durch mos Stockwerke hoch⸗ zieht. Durch die langſame Verbrennung des Sägemehls wird ein nur etwa 17 bis 22 Grad Celſius warmer Rauch erzeugt, den man je nach der Beſchaffenheit der Ware wirken läßt. Für die Kalträucherung iſt nur Fleiſch ge⸗ eignet, deſſen natürliche Haltbarkeit ſchon auf andere Weiſe erhöht iſt, ſo vor allem Pökelfleiſch und Rohwurſt. Die Rohwürſte müſſen vor dem Kalträuchern allerdings ſorgfältig vorgetrocknet werden. Neuerdings arbeitet man beim Vortrocknen mit Vakuum, das heißt die Luft und die Feuchtigkeit wird den Vortrockenräumen mittels elektriſch be⸗ triebener Ventilatoren durch weite Rohrlei— tungen entzogen. Zum Heißräuchern benutzt man Räucheröfen, die mit friſchem Hartholz oder Eiche gebeizt werden. Vereinzelt wird als Heizquelle auch Leuchtgas unter gleich⸗ zeitigem Verbrennen in Mulden geſchütteten Sägemehls benutzt. Der Rauch, der in lang⸗ ſamer Steigerung einwirkt, hat eine Tempe⸗ ratur von 70 bis 100 Grad. Statt zu räu⸗ chern, kann man das Fleiſch auch in eine Löſung tauchen, der die im Rauch enthalte⸗ nen Stoffe zugeſetzt worden ſind. Dieſes Schnellverfahren, das nur oberflächlich wirkt und infolgedeſſen dem Fleiſch weder den gleichmäßigen Rauchgeſchmack noch die ge⸗ wünſchte Haltbarkeit gibt, hat ſich in Deutſch⸗ land bis jetzt nicht durchſetzen können. Kochrezepte Kümmelſoße(für 4 Perſonen). Zutaten: 3 Eßlöffel Butter, 1 kleine Zwiebel, 4 Eß⸗ löffel Mehl, dreiviertel Liter Fleiſchbrühe aus Maggis Fleiſchbrühwürfel, 1 bis 2 Teelöffel Kümmel, etwas Salz, 1 Eigelb. Zubereitung: Aus Butter, Zwiebel, Mehl be⸗ reitet man eine helle Mehlſchwitze, kocht mit der Soc dene glatt, gibt Kümmel zu, läßt die Soße eine Viertelſtunde kochen, ſchmeckt nach Salz ab und rührt das Eigelb hinein. Praltiſche Winke Waſſerſtoff⸗Revolte auf einem Stern. Von Peltier wurde ein neuer Stern im Sternbild des Schlangenträgers(Ophiuchus) gefunden, der zur Entdeckungszeit etwa die vierte Größe hat und ſich als identiſch mit einem ſchon ſeit langem bekannten veränder— lichen Stern herausſtellte, der allerdings in früheren Mo ximalhelligkeiten nur die 9. bis 10. Größeklaſſe erreicht hatte, alſo nur mit größeren Fernrohren erkannt werden konn⸗ te. Jetzt hat offenbar auf dieſem Stern ein ſtarker Ausbruch glühender Waſſerſtoffgaſe ſtattgefunden, wie ſich aus Spektralaufnah⸗ men aus den helleuchtenden Waſſerſtofflinien ergibt. Dieſe Oberflächenk“ trophe hat ſich dem freien Auge durch die gelligkeitszunah⸗ me des Sternes offenbart Wie bei allen neuen Sternen üblich, iſt ſeither die Hellig⸗ keit unter Schwankungen wieder zurückge⸗ gangen, ſo daß der Stern zu Ende Septem⸗ ber dem freien Auge wieder entſchwunden war, da er nur noch etwa die 8. bis 10. Hel⸗ ligkeitsklaſſe auſwies. a Copyright by M. Nachdruck verboten. Der Tanz war ſchon in vollem Gange, nur mit Mühe fanden die drei einen freien Tiſch. Ein paar reizende Girls entdeckten den Konſul, fielen jubelnd über ihn und ſeine Begleiter her, die bald umringt waren von lachen⸗ dem Uebermut. Der große ſchlanke Steinherr gefiel ihnen beſonders; ſein brünettes Geſicht mit den kühlen, ſpötti⸗ ſchen Augen, ſeine Eleganz und ſein gefülltes Scheckbuch hatten es den Mädchen ſchnell angetan. Man tanzte auf überfülltem Parkett, irgendein ſüßes, ſchmachtäugiges Weibchen im Arm, ſang den neueſten Schlager, der noch blödſinniger als ſeine Vorgänger war, trank wunderſam gemixte Cocktails an der Bar im Nebenſaal, ſpielte ein wenig, verlor, gewann. Blauer Tabaksdunſt ſchwelte im Raum, von Parfüm⸗ und Puderduft durchſetzt. Es war drei Uhr früh, als der Rolls Royce wieder durch die faſt undurchdringliche Nebelnacht glitt, viel zu früh für den kleinen Direktor, der eine derartige Nacht ſelten erlebt, und für den ſtattlichen Konſul, dem es die eine Blondine mit den tiefblauen Augen heftig angetan. „Daß Sie es fertigbrachten, wegzugehen“, ſtaunte er halb klagend und gab ſich Mühe, gerade zu ſitzen. „Ueberfülle macht enthaltſam“, ſagte Steinherr aus ſeiner Ecke heraus, ein ſpöttiſches Lächeln um die Lippen. Seine Gedanken waren ſchon beim nahenden Tag. Die Tollheit, die er mitgemacht, hatte ihn innerlich nicht be⸗ rührt. Und neben der geſpannten Erwartung des ge— ſchäftlichen Ergebniſſes ſpürte er eine leiſe Freude in ſich. Zum Lunch beſuchte er Jenny Maloreen. Ob ſie gut ſchlief nach dem Flug? Ob Schmerzen ſie von neuem quälten? Wenn Wünſche halfen, ging es ihr gut. Der Wagen, der ſchon eine Weile ſehr langſam ge⸗ fahren, hielt plötzlich. Der Chauffeur ſprang herab und öffnete den Schlag.„Verzeihen Sie, Sir, aber der ver⸗ fluchte Nebel hat einen ganz irregemacht; ich habe die Kreuzung bei Grosvenor Square anſcheinend überfahren und bin zu weit nach Oſten geraten. Darf ich nur ſchnell mal den Namen der Straße feſtſtellen?“ Vom Sitz nahm er eine große Taſchenlampe und verſchwand. Nur ein dünner Lichtſtrahl verriet, wohin ſich der Mann gewandt. „Verdammtes Klima, dieſes London“, ſchimpfte Schmitt und ſchlug den Kragen ſeines Mantels hoch. Kalt und feucht ſtrömte es zur offenen Wagentür herein.„So⸗ was gibt's bei uns in Deutſchland denn doch nicht, Gott ſei Dank.“ Er hatte auf einmal Heimweh. Der Konſul lehnte ſich in ſeine Ecke und pfiff leiſe ein paar Takte des vor kurzem gehörten Tanzliedes.„Meinet⸗ wegen bleiben wir ein biſſel“, meinte er gemütlich, „ſchlafen kann man überall mit der nötigen Bettſchwere.“ Steinherr war ausgeſtiegen und der Lichtſpur ſeines Chauffeurs gefolgt. Sein ſcharfer Blick erkannte ihn als dunklen Punkt im Nebel, deſſen feuchte Kühle wohltat nach der beengenden Schwüle im Embaſſy. Nun ſtand er neben dem Mann, der, das Licht in der erhobenen Rechten, den Namen der Straße vom Schild ablas. „Saint Johns Gate— da bin ich aber mächtig ab⸗ gekommen vom Weg, das iſt ja'ne ganz obſkure Gegend hier“, meinte er, erſchrocken und erleichtert zugleich.„Nun weiß ich wenigſtens, wo wir ſind. Wir müſſen zurück, Sir, die dritte Straße nach links einbiegen.“ „Fahren Sie den Wagen langſam, ſo nahe wie möglich an der Bordkante, bis dahin“, befahl Steinherr,„und ich gehe die drei Straßen bis zur betreffenden Ecke zu Fuß, damit Sie ſie nicht wieder verfehlen. Geben Sie mir die Lampe.“ Still war es hier zu dieſer vorgerückten Stunde, doch bald rief die Arbeit. Der Tag der in dieſer ärmlichen Gegend lebenden Menſchen begann früh. Lautlos, wie ein Phantom, glitt der Wagen neben dem vorſichtig dahin⸗ ſchreitenden Manne her. Matt funkelten die beiden Azetylenlampen durch das Dunkel. Zweite Ecke—— Achtung, jetzt kam die dritte. Von der aus ging es dann in meilenlanger Geradlinigkeit bis zum Piccadilly Circus. f Steinherr ließ zur Sicherheit die Taſchenlampe noch einmal über das Straßenſchild ſpielen. Es ſtimmte. Alt und baufällig ſahen die Baracken aus, große Stücke Mörtel waren da von der Wand abgebröckelt. Er ließ die Hand ſinken. Ein paar Meter vor ihm öffnete ſich knarrend eine Haustür. Zwei Menſchen traten heraus, vom Licht im Flur deutlich beleuchtet, ein Mann und eine Frau. Sie wandten ſich zurück, nahmen Abſchied von einer dritten, im Flur ſtehenden Perſon. Der Mann war jung und trug einen kleinen Schnurrbart. Spitze weiße Zähne blinkten im lachenden Geſicht. Die Frau war ſehr hellhäutig und blaß, unter dem kleinen randloſen Hut bauſchte ſich blondes Haar. Sie ſchien müde, unterdrückte ein Gähnen; die Augen unter den ſchweren Lidern waren matt und glanzlos. 5 Ein gedämpfter Zuruf:„Au revoir, ma belle!“ Sie lächelte, hob die Hand zum Gruß, dann nahm der junge Mann ihren Arm; die Tür ſchloß ſich, das Licht erloſch. Steinherr ſtarrte geweiteten Blicks den beiden nach, deren Umriſſe ſofort von Nacht und Nebel verſchluckt wurden. Einen Augenblick hörte er noch ihre Stimmen, ging unbewußt ein paar haſtige Schritte hinter ihnen her. Und blieb ſtehen. Dicht neben ihm ragte ein Laternen⸗ pfahl. Das Licht, das er trug, beleuchtete nichts als eine dichte gelbliche Nebel maſſe. on flelmo wn flellermann War er berauſcht? Hinter ihm ein leiſes kurzes Hupen, die Stimme des Chauffeurs:„Wo ſind Sie, Sir?“ Mit Hilfe der Taſchenlampe fand Steinherr ſeinen Weg zurück zum wartenden Wagen. „Jetzt ſind wir auf dem richtigen Weg, hier hinauf müſſen wir“, ſagte er, einſteigend. Der Konſul, der ein wenig eingenickt war, wurde wieder munter. Man ſchimpfte auf den Londoner Nebel, lachte über die Irrfahrt, Steinherr bot Zigaretten an. Direktor Schmitt ſummte ſehr falſch ein paar Takte des Liedes, das ihn eine der Niedlichkeiten gelehrt. Man trennte ſich in ſehr vergnügter Stimmung. Aber lange nachdem die anderen den Schlaf der Gerechten ſchliefen, lag Magnus Steinherr wach und grübelte über die nächtliche Begegnung nach, die ihn bis zur Faſſungs⸗ loſigkeit erregt. Siebzehntes Kapitel. Als er gegen neun Uhr erwachte, hatte ein ſcharfer Oſtwind den Nebel verjagt. Im blauen Himmel ſtrahlte eine unwahrſcheinlich große goldene Sonne und tauchte das Zimmer in eine wahre Flut von Licht. „Ein gutes Omen für den Tag“, dachte der Mann, während die kalte Brauſe über ſeinen ſchlafwarmen Körper rieſelte. Wie eiſige Nadeln ſtach ſie in die Haut, unter der ſich die Muskeln ſpielend dehnten und ſpannten. Die Erregung der Nacht war gewichen, eine gehobene Freudigkeit erfüllte ihn ganz und gar. Was lag an Jenny Maloreen, was an allen Frauen der Welt! Mochten ſie ihrer Abenteuerluſt frönen, er brauchte ſie nicht, ging ſeinen Weg allein! Und der führte nun zur Krönung jahrelangen Mühens. Mit Appetit verzehrte er ſein Frühſtück: Tee und Toaſt, Lammkoteletts am Roſt, gedünſtete Nieren, friſches Obſt. Sie kochten vorzüglich im Savoy. Punkt zehn Uhr kam Direktor Schmitt, ein ganz klein wenig, verkatert, aber ſehr gehobener Stimmung, und mit ihm ein kleiner Herr, deſſen ſchiefgewachſenen Körper ein prachtvoller Gelehrtenkopf adelte: Doktor Everlein, In⸗ genieur und Chemiker. Gleich darauf ſaß man um den Tiſch in Steinherrs Salon und lauſchte aufmerkſam den Ausführungen des Erfinders. Wenn man dem flüſſigen Stahl das von ihm entdeckte neue Metall, Liturgin, beimengte, wurde eine bisher noch nie erreichte Härte und Elaſtizität erreicht, die eine un— begrenzte Dauerhaftigkeit beſaß. „Das Geheimnis der berühmten Damaszener Klingen beſtand in einer ähnlichen Metallbeimiſchung; es gelang aber nicht, hinter das Geheimnis zu kommen. An dieſem neuen Stahl prallen die ſtärkſten Geſchoſſe ab.“ Bis ein findiger Kopf das Geſchoß erfindet“, ſetzte Steinherr trocken hinzu. Aber ſein dunkles Geſicht glühte ebenſo wie die der beiden Männer.„Glücklicherweiſe brauchen wir Stahl im Frieden ebenſo nötig wie im Kriege. Wertvoll wäre ſchon ein unzerſtörbares Material. Was verlangen Sie für Ihre Erfindung, Doktor?“ Der lehnte ſich in ſeinen Stuhl zurück und legte die Fingerſpitzen gegeneinander.„Eine Million Mark und fünf Prozent Anteil an jedem in den nächſten zehn Jahren getätigten Auftrag“, erwiderte er in ſachlichem Ton, der jede Widerrede von vornherein als ausſichtslos abſchnitt. Schmitt hielt hörbar den Atem an. Er hatte zwar die ganzen vorbereitenden Verhandlungen mit Everlein ge⸗ führt, auf dieſe Summe aber war er nicht gefaßt geweſen. Aber Steinherr dachte nicht daran, zu handeln. Er wußte wohl, was dieſe Erfindung ihm wert, wußte, daß Everlein ſie jeder fremden Regierung, jedem Truſt hätte anbieten können und daß er nur deshalb gefragt wurde, weil der alte Steinherr des Erfinders Freund geweſen war. So nickte er nur.„Es iſt gut. Wenn der neue Stahl allen Belaſtungsproben ſtandhält, werden Sie die ge⸗ forderten fünf Prozent ebenfalls erhalten.“ „Er wird ſtandhalten“, ſagte der andere ruhig,„ſeit zehn Monaten ſtellen wir Verſuche damit an— alle ge⸗ langen.“ „Das weiß ich“, lächelte Steinherr. Er wußte gen Beſcheid.„Ohne Sicherheit rückt man e Million heraus!“ Er ſaß ſehr gerade, tat einen tiefen Atemzug.„Ich danke Ihnen, Doktor Everlein.“ Feſt um⸗ ſchloß ſeine Hand die des anderen.„Und nun wollen wir zum Notar, wenn es Ihnen recht iſt.“ Er erhob ſich, ſtand hoch aufgerichtet vor den beiden Männern, leuchtenden Stolz im braunen Geſicht. Wehmütig neidvoll hing des kleinen krummen Doktors Blick an der großen ſtraffen Geſtalt. Recht wie ein Sieger ſah er aus, dieſer Magnus Steinherr, deſſen Wiege in einer Dorfſchmiede geſtanden, der jetzt, ohne mit der Wimper zu zucken, eine Million für eine Erfindung zahlen konnte. Solchen Männern gehört die Erde. Aber— der kümmerliche Körper reckte ſich— ſein Geiſt ebnete ihm den Weg! Alles auf dieſer Erde glich ſich aus.— . 1* Es war ſchon Abend, als Steinherr bei J 5„ Jenny Malo⸗ reen eintrat. Er hatte telephoniſch gebeten, erſt zum Diner kommen zu dürfen, da Geſchäfte ihn feſthielten. Ein eigenartiges Gefühl überkam ihn, als er hinter dem wegweiſenden Boy den Flur zu ihren Zimmern J durchſchrit. Das Geſicht der Frau im Nebel tauch lich wieder vor ihm auf, das die Ereigniſſe des 5 völlig verdrängt. War ſie es wirklich geweſen? Oder hatten die Geiſter des Weins ihn genarrt, daß er eine Fremde für die Freundin gehalten? Sie empfing ihn auf der Chaiſelongue liegend, wandte den Kopf langſam dem Eintretenden zu. Kalkweiß war das Geſicht, von Schmerzen entſtellt und verzogen. Nur die Augen ſtrahlten groß und geheimnisvoll dem Manne entgegen, der ſich merklich beſtürzt zu ihr herabneigte. „Sie ſind unpünktlich, mein Freund— ſelt fünfzehn Minuten erwarte ich Sie, und die Zeit ſchien lang“, ſagte ſie, matt den Druck ſeiner Finger erwidernd. Ein warmes Leuchten verklärte das blaſſe Geſicht. Mit faſt zärtlicher Gebärde glitt ihre ſchlanke, ſchöne Hand über die Roſen, die er ihr gebracht hatte.„Rote Roſen wuchſen im Garten meiner Großmutter in Algier“, ſagte ſie leiſe.„Ich lebte einmal ein Jahr lang bei ihr, nachdem meine Eltern ſtarben. Sie war Engländerin, die Frau eines kleinen franzöſiſchen Beamten— und ſehr unglücklich. Die Roſen⸗ zucht war ihre einzige Freude.“ f Die ſeltſamen grünen Augen waren voller Träume, da ſie ſie zu dem neben ihr ſitzenden Manne erhob.„Ich muß jetzt ſo oft an meine Kindheit denken und an die Nutzloſig⸗ keit meines Lebens, das wenige beglückt und vielen ge⸗ ſchadet hat. Vielleicht wäre manches anders geworden, hätte ich früher einen Menſchen wie Sie kennengelernt, ihre blutleeren Lippen.„Nun iſt's zu ſpät. Ein grau⸗ ſames Wort, das zu ſpät!...“ Steinherr ſchwieg, bewegt, ja, erſchüttert. Nur ſchweres Leiden konnte dieſer Frau mit dem männlich ſcharfen Ver⸗ ſtand eine derartige Gefühlsoffenbarung entlocken. Be⸗ hutſam ſtrich er über das blonde Haar, das ſchon einige weiße Fäden durchzog. Sie ſchmiegte ihre Wange gegen ſeine Hand, ließ ſie darauf ruhen, lag ein paar Atemzüge ganz ſtill. Die Schmerzenslinien glätteten ſich. Schweigen! Es gibt ſo wenig Menſchen, die ſchweigen können. Aber nun laſſen Sie mich meine Nöte vergeſſen und an Ihrem Leben ein wenig teilnehmen! Erzählen lich erreicht? Sie ſehen ſtolz und froh aus; ich will mich mitfreuen dürfen!“ . Sie ſchob die ſeidene Decke zurück, richtete ſich auf. Sah nicht, daß dabei ein kleines Heft mit ſchwarzem Wachstuch⸗ deckel unter ihren Kiſſen auf den Teppich glitt. Der Mann aber bemerkte es. Wo hatte er ein ähnliches Heft geſehen?, weſen.. Ehe er ſich wieder aufgerichtet, hatte die Frau es ihm mit ſchneller, ſpieleriſcher Gebärde aus der Hand genommen. ſend Dank! Ich rechnete vorhin die Monatsausgaben zu⸗ ſammen, daher wohl die Migräne!“ Sie ſchob das Heft erneut unter die Kiſſen, diesmal gegen die Wand zu, ſtützte den Kopf auf die Hand und ſah Steinherr an, unbefangen, liebenswürdig, ganz aufmerkſame Zuhörerin. was ihn am meiſten bewegte, ſprach der Mann nicht. Mit wenigen Worten erzählte er von den Erlebniſſen des Abends im Hotel und Klub, lobte die Künſtlerin, die die Carmen geſungen, und das gute Eſſen im Savoy. Nicht einmal die Namen ſeiner beiden Gefährten konnte die teilnahmsvoll Fragende erfahren. Aber ſie ließ ſich keine Enttäuſchung anmerken. Ihre Züge hatten ſich belebt, waren von Geiſt und Willen geſtrafft, da ſie die Unter⸗ haltung ſehr fein und taktvoll und ganz unmerklich auf das Gebiet der Berufsintereſſen zu lenken ſuchte. Das Diner wurde in ihrem kleinen Salon ſerviert. Im mattgrünen fließenden Negligé, eine Kette aus wunder⸗ vollem Jade um den ſchlanken Hals, machte Frau Jenny die Honneurs mit all dem bezaubernden Scharm, den ſie auszuüben imſtande war, wenn die Mühe lohnte. Seltſam aufgewühlt ging Magnus Steinherr von ihr fort. Saß noch lange allein in ſeinem Hotelzimmer, ein ungeöffnetes Buch in der Hand, den Whisky und Soda neben ſich unberührt, und ſann über die Frau nach, deren Weſen immer neue Seiten enthüllte. Es mochte manch dunklen Punkt in ihrer Vergangenheit gegeben haben... Wieder ſchwebte ihm die blitzartige Erſcheinung der blonden Frau im Nebel vor, das lachende Geſicht ihres Gefährten! So heftig ſetzte Steinherr ſich hin, daß das Glas neben ihm leiſe klirrend umfiel: der junge Menſch mit dem Schnurrbart, der ſo höflich Frau Jennys Hand⸗ ſchuhe und Pelz aufgehoben, der hatte im Flugzeug in ein kleines, ſchwarz eingebundenes Heft geſchrieben, ein ähn⸗ liches Heft wie das, das Jenny ihm vorhin ſo haſtig ent⸗ zogen. Fremd hatte ſie gegen den Mann getan, mit dem er ſie nachts geſehen. Was ging hier vor? Das Rätſel wurde erſt ſpäter gelöſt, als Magnus Steinherr längſt wieder England verlaſſen. Achtzehntes Kapitel. „Drei Wochen Ferien hatte Georg von Vandro erhalten während der Abweſenheit ſeines Brotgebers, drei Wochen i bis zum Ueberfließen von unbeſchreiblichem ück. An einem Julimorgen hatte er mit Wera Wettern vor dem Standesbeamten und dem Pfarrer die Ringe ge⸗ tauſcht. Und die ſtrahlende Sommerſonne ſchien beiden ein verheißungsvolles Omen für glückhafte Zukunft. Zu einer Reiſe langte es nicht. Vandro hatte alles, was er beſaß, für die Einrichtung des kleinen Heims verausgabt. Aber wo hätten ſie es traulicher, ſchöner haben können als in dem kleinen, weinlaubüberſponnenen Häuschen mitten in Waldesruhe und Blumenfülle? Aus allen Ecken und Winkeln duftete es der jungen Frau entgegen, die, bis zur Wortloſigkeit bewegt, an der Seite ihres Mannes don Zimmer zu Zimmer ſchritt. (Forte folgt.) Magnus Steinherr.“ Ein mattes Lächeln huſchte über der Welt getroffen hatten, erleichtern wollte, „Wie wohl Ihre Nähe tut“, ſagte ſie endlich,„und Ihr, Sie von ſich! Was haben Sie geſtern getan, was geſchäft⸗ überlegte er, ſich danach bückend. Es war erſt kürzlich ge⸗ ten und um ſich zu ärgern. Jeder Stein ſchien „Ach, mein Haushaltbüchlein“, ſagte ſie lächelnd.„Tau- Aber ihre Bitte wurde nur halb erfüllt, denn von dem, lernt, deshalb hielten ſie Peter und mich für . 1 Die Geſchichte eines unberühmten Helden. Von Hella Hoffmann. Peter war nach allgemeiner Anſicht der häß⸗ lichſte Hund. Weil ihm das Schickſal aber ſein übles Ausſehen, in dem ſich alle Hunderaſſen hatte es ihn noch außerdem dumm gemacht. Er war ſo dumm, daß er nicht ahnte, wie häßlich er war. ſchön halten, war es auch mit ihm. Meine Meinung über Peters Schönheit und Geiſtes⸗ gaben war beſſer als die der anderen, aber ſie Wie ſich die häßlichſten Menſchen⸗; manchmal aus purer Dummheit für wunder⸗ den Zähnen.„Hierher, Peter“, rief mein Vater. Peter kämpfte ſich mit letzter Kraft bis zum Ufer, die Taſche zwiſchen den Zähnen haltend. Er erreichte das Ufer, der Profeſſor entriß ihm die Taſche. Er dachte in dieſem Augenblick nicht daran, auch den Hund zu halten. Eine Welle riß ihn mit ſich fort Wir haben den Peter nie wiedergeſehen. Ich war danach lange krank vor Schmerz um den Freund. Der aber bekam von ſeinem Herrn den ſchönſten Nachruf. Als man dem Bauer er⸗ zählte, wie der Hund zugrunde ging, hatte er ſeine Dummheit und ſein Ausſehen vergeſſen: „So einen Hund, wie den Peter, kriege ich nicht wieder, Herr Profeſſor!“ ſagte er.„Er war reinraſſig, und wie klug er nur war... Den werden Sie ſchwer bezahlen können; denn ver⸗ kauft hätte ich den nie!“ Zu ſeiner Frau ſoll er geſagt haben:„Nie hätte ich gedacht, daß ich mit dem Hund noch ſo ein Geſchäft machen werde. Zehn Hunde kann ich mir für das Geld kaufen... Um den Peter iſt mir nicht leid, der war doch zu dumm!“ hatte keine Autorität, denn ich war ein vier⸗ 1 jähriges Kind, als ich Peter kennenlernte und ſtand ſozuſagen auf derſelben geſellſchaftlichen Stufe wie der Hund. Wir ſchienen beide nur geſchaffen, um den Erwachſenen im Wege herumzuſtehen, um von ihnen getadelt zu wer⸗ den. Ich verſtand Peter in jener geheimnis⸗ vollen Verbundenheit, die Kinder mit jeder Kreatur eint. Ich wußte auch, daß er nicht ſo dumm war, wie man ihm nachſagte. Peter und ich hatten nur eine ganz andere Meinung von der Welt als die erwachſenen Menſchen. Die glaubten, daß ſie nur lebten, um zu arbei⸗. geſchaffen, damit ſie über ihn ſtolperten, die Sonne, damit ſie ihnen die Stirne verbrenne und die Kinder und Hunde, damit ſie an ihnen ihre ſchlechte Laune ausließen. Peter und ich]! aber wußten, daß die Welt nur für uns ge⸗ ſchaffen worden war. Jeden Stein hatte der liebe Gott auf die Erde gelegt, damit ich ihn fortſchleudere und Peter ihn zurückbringe; jede Wieſe, daß wir uns auf ihr herumbalgten, und jeden Baum, damit wir unter ihm aus⸗ ruhten, wenn wir uns müde getollt hatten. Dieſes grenzenloſe Vertrauen zu allem, was es auf der Welt gab, hatten die Erwachſenen ver⸗ dumm. Mir machte man keinen Vorwurf aus meiner Dummheit, denn ich hatte damals keine andere Aufgabe, als zu wachſen. Für Peter aber hatte die Menſchheit andere Pflichten beſtimmt: er ſollte als Wachthund den Menſchen vor der Tücke des Mitmenſchen bewahren. Dieſer Auf⸗ gabe war er nicht gewachſen. Er hatte un⸗ begrenzte Hochachtung vor den Menſchen, denen er keinerlei Uebeltat zutraute. Er war gut. deshalb hielt man ihn für dumm. Wenn ein Menſch ſo treuherzig und arglos iſt, wie er es war, halten ihn ſeine Freunde auch für be⸗ ſchränkt. Wenn er bellte, ſo war es eine Liebes⸗ erklärung an die Welt, an die Menſchen, an alle Dinge, die ihn umgaben. Selbſt die Peitſche half nichts; er blieb in die Welt verliebt. Da gab man es auf und ſtrich ihn aus der Klaſſe der Hunde, die zu höheren Taten auserleſen ſind. Seine Dummheit hatte ihn vor der Kette des Wachthundes gerettet. Peter gehörte einem Bauer, bei dem wir eingemietet waren. Eines Tages ſtieß er wieder ohrenbetäubendes Gebell aus. Das tat er immer, wenn ein Fremder kam, deſſen Ankunft ihn freute, denn er traute jedem Unbekannten nur das Beſte zu. Zufällig war es kein Landſtreicher, den er ſo glücklich be⸗ grüßte, ſondern ein Beſucher: ein Profeſſor, der an einem Werke arbeitete, das dazu berufen ſchien, die Welt wieder um ein Stück vorwärts zu bringen. Der gelehrte Herr blieb bei uns. Natürlich hatte er auch ſeine Schrullen: ſo ließ er die vielen klein beſchriebenen Seiten aus Sorgfalt nie zu Hauſe, ſondern trug ſie immer mit ſich herum. Nie ſah man ihn ohne die Ledertaſche, die ſein Lebenswerk bewahrte. Ein⸗ mal ging der Profeſſor mit meinem Vater ſpazieren. Peter und ich tollten hinterdrein, er⸗ füllt von unbändiger Freude an allem, was uns umgab. Die Herren waren in ein wiſſen⸗ ſchaftliches Geſpräch vertieft und Vater nahm mich erſt bei der Hand, als wir zu einer Brücke kamen, die über einen Wildbach führte. Der Profeſſor ließ ſich in ſeinen Erläuterungen nicht ſtören, achtete nicht auf den bei ein wenig aus dem Gleichgewicht. Er ſtol⸗ perte, vermied noch im 1 55 Augenblick den Sturz, die Taſche aber entglitt ſeiner Hand und fiel in die ſchäumenden Wellen. Mit entſetzten Augen ſah er ſein Lebenswerk fortgeriſſen, laübte es verloren für immer Es wäre nutz⸗ os geweſen, es retten zu wollen, das Waſſer war zu reißend. g „Da niachte mein Vater eine Handbewegung: „Peter, ſuch!“ Peter überlegte keine Sekunde. Er hatte zu ö 115 Achtung vor den Menſchen, um einen Be⸗ 10 nicht ſofort auszuführen. So ſprang er in ie ſchäumenden Wellen, die ihn fortriſſen, und ſuchte die braune Taſche zu erreichen. Wir liefen am Ufer mit, ſinnlos vor Angft und Schrecken. Steg und kam da⸗ Das Werk des Profeſſors iſt inzwiſchen er⸗ ſchienen und hat Senſation erregt. Im Vor⸗ wort bedankt ſich der Verfaſſer bei allen mög⸗ lichen Leuten für ihre Hilfe. Nur einen hat er vergeſſen, ohne den dieſes Werk kaum fertig geworden wäre. Aber als ich den Profeſſor ein⸗ mal traf, begann er von ihm zu ſprechen in ſeiner ſtillen, nachdenklichen Art:„Er war ein dummer Hund und iſt doch eigentlich für die Wiſſenſchaft zugrunde gegangen. Wenn ich mich ſeiner erinnere, wird eine alte Erkenntnis in mir wach: es iſt keiner zu klein, um nicht für eine ganz große Sache etwas leiſten zu können. Vielleicht ſind wir Menſchen für das Schickſal, das die Welt lenkt, nicht mehr, als es der Peter für uns war. Vielleicht befindet es uns auch nicht für klüger als wie den Hund.. aber viel⸗ leicht ſind wir da, um zu leben und zu ſterben für eine große Sache, die wir ebenſowenig ver⸗ ſtehen wie der Peter meine Arbeit verſtanden hat. Wir müſſen uns damit begnügen, nichts zu wiſſen und unſere Menſchenpflicht zu tun, wie er ſeine Hundepflicht getan hat...“ Von Liesbet Dill. Meine Liebe! Mir iſt eine merkwürdige Sache paſſiert. Ich glaube, wie Du weißt, nicht an Hellſeherei noch an Chiromantie, und habe es immer lächerlich gefunden, eine Dame dieſer Zunft aufzuſuchen, um ſie etwas zu befragen. In meinem Salon darf nicht von Spiritismus geſprochen werden. Ich verbiete meinen Dienſtboten, eine Wahr⸗ ſagerin aufzuſuchen. Ich fühle mich eigentlich über dieſe Dinge erhaben; ſie berühren mich nicht. Ein paar Wochen vor Weihnachten erkrankte meine alte Köchin. Ich mußte einen Erſatz ſuchen, aber alle Vermittlerinnen ſagten mir: „Jetzt vor Weihnachten? Unmöglich! Kommen Sie im Februar wieder.“ Aber ich brauchte ſo⸗ fort jemand und machte mich ſelbſt auf den Weg, fuhr bei ſämtlichen mir bekannten Ver⸗ mittlerinnen vor, aber niemand hatte etwas für mich. Auf dem Heimweg las ich plötzlich an einer Ecke das Schild eines neuen, mir un⸗ bekannten Vermietbüros. Ich ließ halten, ſtieg aus, kletterte die enge Treppe hinauf, und die dicke Vermittlerin ſagte mir:„Jawohl! Ich habe eine Köchin, ſie iſt eben gekommen.“ Sie rief das Mädchen herein. Eine ſaubere, nette Perſon, die, ohne viel zu fragen, ſagte:„Ja⸗ wohl, gnädige Frau, ich möchte zu Ihnen kommen!“—„Können Sie kochen?“—„Ja! Ich bin Chefköchin!“—„Das iſt ſchade“, ſagte ich, „denn ſo jemand brauche ich nicht. Ich ſuche nur eine einfache Köchin, die alle Arbeit er⸗ ledigt.“—„Ich möchte zu Ihnen kommen“, ſagte das Mädchen.—„Ich kann Ihnen aber kein hohes Gehalt geben; ich habe mehrere Leute...—„Das Gehalt iſt mir Nebenſache, gnädige Frau...“—„Aber ich brauche ſofort jemand.“— 8„Ich kann heute ſchon eintreten“, war die raſche Antwort. Wir wurden einig. Mit allen ſonſtigen Be⸗ dingungen erklärte ſie ſich einverſtanden; aber es kam mir vor, als ob ſie mir gar nicht recht zuhörte. Ihr ſtereotypes:„Ich möchte zu Ihnen kommen“, war mir etwas unheimlich. Das iſt ſicher eine Diebin. die es vielleicht auf mein Haus abgeſehen hat, dachte ich. Das Mädchen Orig. ⸗ Aufnahme von Fritz Vetter⸗Nürnberg. ———— Tante Betty war auch einmal, aus Anlaß ihrer Hochzeitsreiſe, an der Riviera geweſen. Das muß aber wohl ſchon lange her ſein. Man braucht nur Tante Betty anzuſehen. Doch Hochzeitsreiſen pflegen ſich der Menſch⸗ heit einzuprägen. Beſonders der weiblichen. Und dann noch gar die Cöte d'azur! Das „Cöôte d'azur“ ſchmolz jedesmal wie Schlag⸗ ſahne auf Tantchens Zunge! Am ſchönſten aber war es, wenn Tantchen auf Monte Carlo zu ſprechen kam. Sie ſagte natürlich, wie jeder brave Staatsbürger, der eigentlich nichts da zu ſuchen hat(denn die Natur ſuchen bekanntlich die wenigſten dort), nur„Monte Carlo“. Als ſich einmal einer ihrer Bekannten erkundigte, ob ſie auch in„Monte“ geweſen ſei, ſah ihn Tantchen ganz entgeiſtert an: Selbſtverſtändlich war ich in Monte 842 70...“ Sie betonte den Carlo ſo, als ſei Monte allein eine Beleidigung. Die Menſchen laſſen ſich bekanntlich in die verſchiedenſten Kategorien einteilen. Ich habe für meinen Ptivatgebrauch eine neue. n⸗ den: ich teile ſie ein in ſolche, die„Monte Carlo“ ſagen, und ſolche, die ſich nur mit „Monte“ begnügen. Verſuchen Sie es doch auch einmal mit dieſer Einteilung, und Sie werden ſehen, wie auſ⸗ ſchlußreich ſie iſt. Zuerſt einmal in der Familie. Da iſt Papa. Falls er überhaupt im Familien⸗ kreiſe von der Riviera ſpricht(er war mal als junger Mann dort), ſagt er beſtimmt:„Monte Carlo.“ Doch einmal überraſchte ich ihn am Stammtiſch, als er den alten Knaben Jugend⸗ reiche von der Cote d'azur erzählte. Und da Der Hund kämpfte mehr um die Taſche als um ſein Leben. Er erreichte ſie und faßte ſie mit Meiſt ſpricht die Mama über ſo etwas nicht. Höchſtens wenn ſie vom neueſten Geſellſchafts⸗ drama berichtet. Mamachens Romane ſpielen, wie auch Tante Bettys kurze Hochzeits reiſe, am liebſten an der ſchönen Azur⸗Küſte. Und enden meiſt in Monte Carlo. Eher aber biſſe ſich das gute Mamachen die Zunge ab, ehe ſie den „Carlo“ wegließe! 5 5 Unſere höhere Tochter Grete, eifrige Kino⸗ beſucherin, ſchwärmt für alles, was mit„Monte“ zuſammenhängt. Für ſie gibt es natürlich nur „Monte“. Ihr Kleinmädchentraum ift, einmal in Monte zugleich Rouge et Noir und die große Dame zu ſpielen. Dasſelbe gilt von Vetter Franz. Auch er ſchwärmt für„Monte“. Wenn er von der Cöte d'azur ſpricht, klingt es bei ihm aber nicht nach Schlagſahne. Eher nach Sekt! Und man hört die Goldſtücke nur ſo rollen! ö Dann habe ich die Probe in meinem Be⸗ kanntenkreiſe gemacht. Was brav und ſolide, falls es überhaupt davon ſpricht, ſagt mit tödlicher Sicherheit:„Monte Carlo.“ Doch was jung und leichtlebig oder was ſich bereits den Wind der großen Welt ein biſſel hat um die Naſe wehen laſſen, das ſagt ſchlankweg nur: „Monte.“ f Ich habe mir übrigens eine Nutzanwendung aus dieſen Erfahrungen gezogen: Ich ſuche mir eine Lebensgefährtin, die perſönlich von „Monte“ ſpricht, doch deren Papa noch wacker und ſolide„Monte Carlo“ ſagt! 1 Ich denke mir diefe Miſchung ebenſo reizvoll für mein Herz wie für mein Portemonnaie. J. Adams. Gedanken. ſich davon nichts träumen laſſen. * Unzulänglichkeit iſt das offenbare Geheim⸗ nis der allgemein anerkannten Leiſtung. . Wunder laſſen ſich nicht wiederholen. * Ich habe meine Laterne längſt ausgelöſcht: Geiſt haben heißt, ihn Begriffe ſchenken, die trat am nächſten Morgen pünktlich ihre Stelle an und— war eine Perle. Sie machte ihre Arbeit ſtill, kochte vorzüglich. Ich war glück⸗ lich. Nach zwei Wochen ſchrieb mir meine Schweſter und lud mich zum Weihnachtsfeſt auf ihren Landſitz im Gebirge ein.„Nur um eins möchte ich Dich bitten, Deine Köchin mitzu⸗ bringen; die meine iſt erkrankt...“ Ich packte und wir reiſten aufs Land, ver⸗ lebten das Feſt dort. Meine Köchin erwies ſich auch hier als ausgezeichnet und— nach vier⸗ zehn Tagen kündigte ſie mir. Sie hatte ſich mit einem Großbauern verlobt, den ſie auf einem Tanzfeſt im Dorfe kennengelernt hatte. Ich be⸗ dauerte ſehr, ſie hergeben zu müſſen, aber der Mann hatte vierzig Kühe und ebenſo viele Pferde; ſie machte alſo eine glänzende Partie. Das Mädchen ſtrahlte; ſie wollten bald heiraten. „Nun“, ſagte ich,„müſſen Sie mir aber auch mal erzählen, weshalb Sie damals durchaus zu mir wollten. Haben Sie das geahnt?“ Das Mädchen wurde rot und erzählte mir folgendes: Sie war in Stellung in einem reichen Hauſe bei einer Familie, die keine Kinder, aber einen Dackel hatten, den ſie ſehr liebten. Eines Tages verreiſte die Herrſchaft und befahl ihr, gut auf den Hund achtzugeben. Aber es gelang dem Dackel doch, in einem unbewachten Augenblick ſich aus dem Hauſe zu entfernen. Er war ſehr jung und in der Stadt fremd. In ihrer Angſt lief ſie zu einer Hellſeherin, mit der die Polizei arbeitete. Dieſe ſagte ihr:„Nehmen Sie raſch ein Auto, fahren Sie zur Sachſenbrücke; dort am linken Ufer ſteht der Hund... Sie tat es und ſand den Hund an der Brücke. Sie brachte ihn glücklich heim. Als die Herrſchaft zurück⸗ kam, erzählte ſie ihr dieſe wunderbare Ge⸗ ſchichte. Darauf waren die alten Leute ſo er⸗ zürnt, daß ſie das Mädchen augenblicklich ent⸗ ließen. Es war Weihnachtszeit und niemand hatte eine Stelle für ſie. Und ſo ging ſie in ihrer Not wieder zu der Hellſeherin und fragte, was ſie tun ſollte. Dieſe antwortete:„Gehen Sie zur Vermietfrau, die am Markt wohnt. In zehn Minuten wird eine Dame kommen, die eine Köchin ſucht. Zu der gehen Sie, was ſie Ihnen auch anbieten wird. Sie nehmen die tellung an. Nach kurzer Zeit werden Sie mit der Dame aufs Land reiſen und dort wer⸗ den Sie Ihr Glück machen“ Und ſo geſchah's. Heute iſt dieſes Mädchen eine wohlhabende Frau, viel reicher als ich.— ſagte er nur:„Monte.“ Das paßte jedenſalls auch beſſer zu ſeinen Erzählungen... ich finde immer wieder Menſchen. Richard von Schaukal. Was ſagſt Du zu der Geſchichte!—— 0 0 Märchen von Johanna Weiskirch. Winzigklein und Himmelhoch, ein Zwerg und ein Rieſe, waren die beiden letzten ihrer ehemals großen und berühmten Geſchlechter. Sie lernten einander auf eine ſonderbare Weiſe 9 155 und blieben dann unzertrennliche Freunde bis an ihr Ende. Winzigllein war, als er in den Waldbergen umhergeſtiegen war, um Himbeeren, die er für ſein Leben gern aß, zu ſuchen, über eine Baumwurzel geſtolpert und kopfüber, kopfunter, pollicker, pollacker heruntergepurzelt, daß ihm Hören und Sehen verging. Als er wieder zu ſich kam, fand er ſich auf dem Zeigefinger des Rieſen Hinimelhoch ſitzen, der am Fuße des Berges eine ungeheure Höhle bewohnke. Der Rieſe be⸗ trachtete ſich kopfſchüttelnd das kleine, zapplige Männchen und überlegte, ob er es als Leckerbiſſen verſpeiſen oder am Leben laſſen ſolle. Dabei warf er es wie einen Gummiball in die Luft und fing es der Reihe nach mit allen fünf Fingern ſeiner rechten Hand wieder auf, Dazu lachte er ſo dröhnend, daß ihm das Zeter⸗ und Mordiogeſchrei des Winzigklein gar nicht ans Ohr drang. Als er endlich in ſeinem grauſamen Spiel innehielt, flehte das an allen Gliedern wie Eſpenlaub zitternde, kreidebleiche Männchen: 5 „Ach, lieber Rieſe, erbarme dich über mich! Friß mich oder töte mich, denn mir iſt zum Sterben elend. Der Magen hat ſich mir wenigſtens hundertmal umgedreht. Ich bin am Ende!“ „Ach wo“, lachte der Rieſe,„es wird nicht ſo ſchlimm ſein. Ich ſchente dir das Leben, weil du mir ausgezeichnet gefällſt. Aber ich behalte dich bei mir, damit du mir die Langeweile vertreiben hilfſt, und du ſollſt mal ſehen, Kleinerchen, wie gemütlich wir zwei es uns machen. Du ſollſt es ſehr gut bei mir haben, Kerlchen. Was meinſt du zu meinem Vorſchlag?“ Winzigkleins Furcht vor dem Rieſen hatte ſich während ſeiner Worte vermindert. Der ungeſchlachte Kerl hatte ſo freundliche Augen, und ſein Lachen klang ganz gemütlich. Und ſo ſagte das kleine Männchen: „Nun, wir könnten es ja einmal zuſammen verſuchen; freſſen laſſen kann ich mich ja immer noch von dir. Aher vielleicht wird das Leben für uns zwei vereinſamten Geſellen nun noch ganz ſchön.“ „Habe Dank, mein Kerlchen! Ich will jedenfalls das Meine dazu beitragen!“ ſagte der Rieſe ganz gerührt.„Und nun will ich dir meine, fortan unſere Behauſung zeigen. Mache es dir bequem auf meiner Schulter, auf der du zehnmal mehr Platz haben wirſt, als in deinem ganzen Zwergenreich.“ Himmelhoch trug nun Winzigklein in ſeinem ganzen Rieſen⸗ reich umher und freute ſich unbändig über des kleinen Männchens grenzenloſes Erſtaunen. Was gab es da nicht alles zu ſehen! Da hing eine ganze Reihe von Häuten er⸗ ſchlagener Drachen, Lindwürmer und Rieſenſchlangen, darüber ganze Köpfe mit Rieſengehirnen von allen möglichen Un⸗ geheuern. Eine andere Wand war mit den furchterregenden Waffen des Rieſen behängt. Da waren Keulen, Spieße, Flinten und Meſſer, daß Winzigklein, um ihre Spitzen zu erreichen, mehr als eine halbe Stunde hätte an ihnen empor⸗ klettern müſſen. Das mächtige Bett des Rieſen bedeckten Hun⸗ derte von Fellen, ebenſo der Boden. 5 Als der Rundgang beendet war, ſagte Himmelhoch:„Nun wirſt du hungrig ſein, mein liebes Kerlchen. Ich habe zwar ſchon geſpeiſt, aber dir zur Geſellſchaft werde ich noch einige Happen miteſſen.“ Und er ſetzte Winzigklein auf einen Tiſch, der ſo groß war wie ein Tauzſaal und trug mehrere ganze Bärenſchinken, ge⸗ trocknetes Wildfleiſch und zum Nachtiſch einige Dutzend mit Honig gefüllte Bienenneſter auf. Himmelhoch war ſtumm und ſtarr vor Staunen, als der kleine Freund ſeinen Hunger mit ein wenig Honig ſtillte, während er ſelbſt zwei Bärenſchinken und ein Dutzend Bienenneſter verzehrte. Er tippte Winzigklein ein bißchen an und meinte treuherzig:„Das geht aber nicht, Kleinerchen! Du mußt mehr eſſen, daß du ein bißchen dicker wirſt und mehr Fleiſch auf deine Knochen kommt.“ Winzigklein zitterte ein wenig und dachte: Aha er will mich am Ende doch aufeſſen, aber ich bin ihm noch zu mager. Als er aber dem Rieſen in die gutmütigen Augen ſah, ver⸗ ging ſeine Angſt wieder und er ſagte:„Es wird mir gewiß fortan in deiner Geſellſchaft beſſer ſchmecken als in meiner Einſamkeit. Aber nun will ich in meine Bergwohnung kraxeln und mit allerlei holen, was ich brauche. Ich komnie beſtimmt zurück, lieber Himmelhoch.“ „Das will ich auch hoffen!“ ſagte der Rieſe. Ich würde dich ja gern einladen, auch mein Reich zu be⸗ ichtigen, aber nicht einmal dein dicker Zeh ginge durch den ingang dazu.“ Darüber lachte der Rieſe ſo furchtbar, daß det ganze Berg ins Wanken kam. Er zitterte immer noch ein bißchen, als Winzigklein ſchon halbwegs war. Es tat ihm ja doch leid, als er ſein von Gold und Edelſteinen funkelndes Bergreich betrat und dachte, es verlaſſen zu müſſen; aber die Einſamkeit war ihm doch oft ſchwer geworden. Ab und zu konnte er ja ſeine Schätze betrachten. Um dem Rieſen eine Freude zu machen, ackte er von den ſchönſten Köstlichkeiten, die er hatte, vet⸗ chiedene ein, verſah ſich mit dem, was er gern bei ſich haben eee 2 7 — wollte, ſchloß den Eingang zu ſeinem Reich gut ab und ſtieg bergab. Himmelhoch empfing ihn mit großer Freude und ſagte: „Ach, wie freue ich mich, daß du wieder da hiſt, Kleinerchen; ich könnte gar nicht mehr ohne dich ſein. Während du fort warſt, habe ich mir folgendes ausgedacht: Wir geloben ein⸗ ander Treue bis in den Tod, denn was ſoll der eine ohne den anderen von uns auf der Welt. Wenn du, liebes Kerlchen, vor mir ſtirbſt, erſticke ich mich an einem Bärenknochen, und ſterbe ich zuerſt, ſpießeſt du dich an einer Nadel auf. Biſt du damit einverſtanden, dann ſage dreimal ja!“ „Ja, ja, ja!“ kam es laut aus Winzigkleins Mund, und die beiden neugebackenen Freunde reichten ſich die Hände, wobei aber der ganze Winzigklein in des Rieſen Fingern ver⸗ ſchwand. Es kamen nun wirklich wunderſchöne Tage für die beiden. Der Rieſe machte ſich eine große Freude daraus, dem kleinen Freund die Welt zu zeigen, was bei Himmelhochs Zwanzig⸗ meilen⸗Schritten ſchnell ging. Nachts ſchlief Winzigklein in des Freundes Weſtentaſche und tagsüber ſaß er auf ſeiner Schulter, erzählte zu des Rieſen Freude ſelbſterfundene Geſchichten und ſtocherte ihm mit einem Stöckchen im Kopf⸗ und Barthaar herum. Das hatte der große Freund gern. Jahre und Tage waren die beiden friedlich zuſammen, aber auf einmal hatte die Herrlichkeit ein Ende. Als Winzigklein eines Tages zum Beerenſammeln ſich oben im Bergwalde befand, kam dem neugierig veranlagten Himmel⸗ hoch aus Langeweile der 11 einmal den Verſuch zu machen, an einem Bärenſchinkenknochen i etſticken. Die Probe fiel aber ſehr böſe aus. Der Rieſe konnte den dicken Knochen, den ex ſich tief in den Rachen geſchoben hatte, nicht mehr herausbekommen, und kam ſo ins Huſten, daß der Berg gan unheimlich ſchwankte und wankte. Winzigklein merkte, da etwas Außergewöhnliches ſich begeben haben müſſe und eilte, ſo raſch er konnte, bergab. Aber ſo ſehr er ſich auch mit aller Kraft mühte, den Knochen aus dem Halſe des Freundes her⸗ auszuziehen, elang es ihm doch nicht Himmielhoch tat bald ſeinen letzten Schnaufer, nachdem er Winzigklein noch einmal liebevoll angeſehen hatte. Und da ſpießte ſich das treue Männchen an der Leiche des Freundes in eine lange Nadel auf. Damit verſchwanden auch die beiden letzten Na r der Rieſen und Zwerge aus der 1 das iſt ſchade. Wer es aber beſſer weiß, der ſoll es eweiſen. Zeichenſtunde. Schulzes— Mutter, Vater, f feind Eins— zwei— drei— ge⸗ zeichnet ſind. Wie? das ſieht doch jedermann, Sieht er dieſes Bildchen an. 1 . g N Die Querlinien innerhalb des Quadrats ſcheinen gan 15 zu ſein, aber ſie find Parallelen. Dleß ſieht N. dann, wenn man die Figur in der Richtung der Lini ſchräg vor die Augen hält. an f 95 1 ö ö Hans wollte einſt, mit ſeiner Büchermappe unter dem Arm, in die Bezirksſchule gehen. Der damalige König, der an jeden Morgen inkognito promenierte, begegnete ihm, und da er ihn an ſeinem Aeußeren als einen geſcheiten Bürſchen erkannte, da fing er mit ihm ein Geſpräch an. „Mein Sohn, wohin gehſt du?“ „In die Schule.“ „Nimm dieſes Goldſtück und kaufe dir Zuckerwerk!“ „Mein Vater wird es ſehen. Er wird mich fragen, woher ich dieſes Goldſtück habe, und dann wird er mich ſchlagen.“ „Nimm es nur! Wenn dein Vater fragen ſollte, ſo ant⸗ ſogen. der König hat es mir gegeben, und er wird dann nichts agen. a „Er wird es nicht glauben.“ „Warum nicht?“ 5 „Gibt der König jemals nur ein Goldſtück? Wenn du meine Schulmappe mit Goldſtücken füllſt, dann glaubt er es ſicher.“ Der König lobte die Klugheit des Knaben, füllte ſeine 1 mappe mit Goldſtücken und ſchickte ihn nach Hauſe. Vom Anfang. Der Anfang iſt oft gar nicht ſchwer, leicht wird ein Werk begonnen. Beharrung fordert oft viel mehr, Schnell iſt die Luſt zerronnen. Wenn ſich ein Hindernis erhebt, dann zeigt ſich erſt die rechte Kraft, die unbekümmert weiterſtrebt und große Werke ſchafft. Klaus Witt. Geſellſchaftsſpiel. Ihr kennt das Spiel:„Alles, was Federn hat, fliegt hoch.“ Aehnlich iſt das, was ich euch hier vorſchlagen will, und mit dem ihr gleich eine kleine Lotterie verbinden könnt. Mutter ſtiftet dazu Bonbons, Schokoladenplätzchen oder Pfeffernüſſe. Von dieſen werden ſo viele, wie Teilnehmer da ſind, doch ein Stück weniger in der Mitte des Tiſches verlockend auf ein Blatt Papier geſchüttet. Die Kinder ſitzen im Kreiſe um den Tiſch. Eins, das ſich dazu erbietet, fängt nun an zu erzählen:„Neulich war ich bei meinem Onkel zu Tiſch geladen. Da gab es ſaure Milch, Sellerie und Salzbretzeln.“ Ihr merkt ſchon, es ſollen lauter Worte, die mit ſ anfangen, genannt werden. Zuletzt ſoll nämlich das Wort„Suppe“ kommen, und bei dieſem dürfen alle Hände zugreifen und ſich einen Bonbon nehmen. Wer am langſamſten dabei iſt, geht leer aus. Natürlich warten alle geſpannt auf das erſehnte Wort, und wenn der Erzähler ſeine Sache gut macht, das Anfangs⸗S einmal recht in die Länge zieht, dann wieder die Worte ſchnell hintereinander ausſpricht, f zucken die Hände viele Male vergeblich hin und zurück. Pante Marie. Herr Kugelrund und ſein Caro. Ein Suchbild. Nechemltteigskleld crapo flum 01 eit fesche tKrogengarnlt. Krimmorieicice gutes stropdalorfäh. Material dus eleganten Diagonal, Biber- gut Kunstseſde gear- beltet I 9„535* 5 Wollleleld elegenter Halfisch- „ mod. Schulter- 1375 e e ne 1975 Wintermante. 1 ache uf 1078 bomelde vetben 2675 ——— Voll Zorn ſteht hier err Kugelrund, Vergeblich pfeift er W Hund. * 1 45 4 Ich ſah ihn eben dort ſteh 177 N er ndl. babt zor 10 0 5 7 Heft doch dem armen Kugelrund, eden e iſt ihm ungeſund. S rr N r n W 15477 110 11600 rd 1007 9 eee e, 92 1 1 1.— e. d, 77 5 6 — ̃.——————— Wintermantel guter Crew mit Diagonal, Ma roſchem. lammscho. 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Uberheindtuch 65/3858 1.35 9556437 0 5 Wusen Sie, daß wir für Teppiche eine gepflegte Spexlalabteſlung haben, deren Bestreben es ist, bei kleinen Preisen große leistungen zu erzlelen? Teppichel Rein Haargarn-Tepplche mod. Muster, Der Arzt kam herbei. „Wo iſt die Doſe mit dem Gift?“ ſchrie er den erſtarrten Doktor Gabriel an.„Sie haben uns zum Narren gehalten! Die Tiere ſind ja ganz geſund.“ „Strychnin!“ keüchte Doktor Gabriel und brachte aus ſeiner Taſche ein Döschen hervor. Aber es war wirklich nur Staub⸗ zucker. Wir atmeten alle auf. Fräulein Lindemann zeterte, die Katzen ſchrien und miauten, und der Arzt lachte. Ruhig war nur Fräulein Lotte, die Nichte der alten Dame. Sie erklärte, daß ſie ihrer Tante die ſieben Katzen anvertrauen mußte, denn was hätte ſie in der Stadt mit ihnen angefangen? Sie ſprach noch manches, und ſchließlich ſaß ſie neben Doktor Gabriel im anderen Zimmer, umringt von ſämtlichen Katzen. Der neue Wärter. 2 + Und ich glaube, er las ihr alle ſeine altägyptiſchen Liebes— lieder vor. Böfefttdecke ovale Form c Kere e wurm er 85.4 Kissen 40/88. 90 30. rocken wolle Wasserubstogend Jmottenecht, uni oder meliert 4 30 gr.-Strong Filetdecke Dahlitwolle 130/ 160 em, 13˙ 90 beuenſ 85 OrtWO 3 99 50 gr.-Strong 4 cd. 165/35 cm 0 Stück 19 Rein Haargarn-Jepniche raktische und 2 Qualit., 28˙⁰ cdi. 200/300 em Woll-perser- Teppiche pröächtige 3 9 Orient- Muster cd. 200/300 em* rourndy-Teppiche hochwertige Markenqudlifät 60 cd. 200/300 em— rournqy-Teppiche durchgewebte Guqlitets- ware in naturgetreuen perser-Copien cd. 200/300 em 1 Stöc e* Bütett- Decke oa 35/5.. 0 kuffeewürmer 3 teilig 55 4 Kissen 40/55 dae 3 beliebteHlandar- 4 beitswolle Lage Sportwolle alle Modefarben C 50 gr.-Strang 1 pulloverwolle Zfach, melierte 39 9 Farben Schal wolle 50 gr.- Strang Zoch, hůbsche 48 4 AEN AES WEA T 1A KS IN 61 Bürohkratie. Angeſtellter:„Herr Bürovorſteher, unſere Regiſtratur wird täg⸗ lich umfangreicher! Ich glaube, wir können die Briefe, die älter als zwanzig Jahre ſind, jetzt vernichten!“ „Gut, ich bin ein⸗ Lenſperſtanden— aber laſſen Sie von allen 85 Abſchriften machen!“ Von A. Hottner⸗Grefe. Ich habe einen Freund, einen wirklichen Freund. Das iſt eine Seltenheit, die man ſchätzen muß. Mein Freund iſt ein gelehrter Sprachforſcher und er war eben dabei, ein paar alt⸗ ägyptiſche Lieder ins Neudeutſche zu übertragen, als er eines Tages ſehr erregt bei mir auftauchte. Sein Geſicht glühte, ſeine Augen ſtrahlten, der ganze Menſch war in Aufruhr. „Weißt du, was ich gefunden habe?“ fragte Doktor Gabriel. Ich hatte keine Ahnung. Er ſah mich kreuherzig an. „Ich habe die Frau gefunden, die ich heiraten werde!“ ſagte Doktor Gabriel feierlich. „Wie?“ rief ich.„Du haſt...?“ „Jawohl! Ich habe! Und weißt du, wo ich ſie fand? Sie kniete im Staub der Straße und nahm, ganz ohne Rückſicht auf ihr helles Kleid, eine blutende kleine Katze vom Boden auf. Die Katze war überfahren worden. Ich ſage dir: Es gibt nichts Lieblicheres als das Geſicht dieſes Mädchens, nichts Reizen⸗ deres als ihre Bewegungen.“ Ich ſah es: da war nichts mehr zu machen. „Na ſchön!“ ſagte ich.„Alſo deine Angebetete kniete neben einer Katze? Und was war dann?“ „Natürlich habe ich ſie ins Tieraſyl begleitet“, ſagte Doktor Gabriel kühl.„Ich fand das ſelbſtverſtändlich. Du weißt, wie ich Katzen liebe.“ Ich wußte es nicht. Aber was lag daran? g „Nun— und?“ fragte ich wieder. „Und, und...!“ rief er mit rotem Kopf.„Wieſo und? Was ſoll denn noch geſchehen ſein? Dem Tierchen hat gottlob nicht viel gefehlt. Man konnte es gleich wieder mitnehmen. Das Fräulein fragte mich, was ſie nun eigentlich damit Aale ſollte. Ich ſagte natürlich:„Behalten Ste dieſes allerliebſte Tier! Da lächelte ſie.“ Die Worte, dieſes Lächeln zu ſchildern, Gabriel, fehlten meinem Freund. „Wie heißt ſie denn?“ fragte ich ſachlich. 5 Er ſtarrte mich an, faſſungslos. Ja, wie hieß ſie? Er hatte nicht danach gefragt, und ſie hatte es nicht geſagt. Sie waren zwei Stunden miteinander ſpazierengegangen. Sie trug die Katze, er ihren Schirm. Sie hatten ſich herrlich verſtanden. Aber dann mußte ſie ſchnell fort und ſprang in einen Straßen⸗ bahnwagen. „Ich werde ſie wiederfinden“, ſagte Doktor Gabriel hoff⸗ nungsvoll, wie alle guten Menſchen ſind. Aber er fand ſie nicht wieder. Der wilde Wein, der ſich um unſer Häuschen rankte, ſchoß ſchon lange grüne Triebe, Blumen blühten, aber von dem Mädchen mit der Katze ſah Doktor Gabriel nichts. Anſtoßend an unſeren Garten dehnte ſich der des Nachbar⸗ häuschens aus. Da wohnte ein altes Fräulein Lindemann. Dieſe Nachbarin erwies ſich als ſehr muſikaliſch, und mein Freund wurde nervös, denn ſie ſpielte bei offenem Fenſter ſechs Stunden des Tages Klavier. Wenn ſie endlich aufhörte, ging ſie auf den Wegen ihres Gartens ſpazieren, gefolgt und umſprungen von ſieben jungen Katzen. Als der Mai kam, wurden dieſe ungemein lebendig. Sie quietſchten, miauten und ſangen Tag und Nacht; ſie waren einfach entſetzlich. Die Dame von drüben aber ſchien ſich daran zu freuen. „Ich werde die altägyptiſchen Liebeslieder nie fertig kriegen“, ſagte mein Freund.„Ich kann keinen Gedanken mehr faſſen, ich verliere den Rhythmus.“ Vom Garten her klang ein lang gezogenes Miauen. Es ſchwoll an zum vielſtimmigen Konzert. „Ruhe!“ ſchrie Doktor Gabriel. Er warf ein Stück Milch⸗ brot aus dem Fenſter. Ein grenzenloſer Lärm entſtand, ein regelrechter Kampf ſpielte ſich da draußen ab. „Ruhe!“ ſchrie Doktor Gabriel wieder. Fräulein Lindemann ſtand drüben an ihrem Fenſter. Sie ſah aus wie ein feindlicher Feldherr. „Das ſind meine Katzen“, rief ſie kriegeriſch.„Ich verbiete mir jede Beleidigung.“ Sie war ſchon längſt verſchwunden, doch die Katzen ſaßen immer noch vor unſerem Fenſter und miauten. Plötzlich ſtand mein Freund auf. Mit finſterer Entſchloſſen⸗ heit ging er zu einem Wandſchrank, nahm noch ein Milchbrot, rieb es mit irgend etwas ein und warf es mit einer Gebärde reinſten Triumphes aus dem Fenſter. Drunten entſtand ein wahnſinniges Gebalge, dann war alles aufgefreſſen, und lang⸗ ſam marſchierten die lieben Tiere nach Hauſe. „Na“, ſagte ich,„jetzt iſt alſo Ruhe. Was haſt du ihnen denn gegeben?“ 6 Aber als ich mich umwandte, erſchrak ich. Doktor Gabriel ſtand todblaß mit hängenden Armen mitten im Zimmer. „Die armen Tiere!“ ſagte er. Ich war völlig verſtändnislos. „Ja, ja“, fuhr er ſchweratmend fort,„ſo kommt das. Jetzt bin ich ſeit zehn Jahren Mitglied des Tierſchutzvereins, und nun habe ich ſieben allerliebſte Katzen vergiftet.“ „Wieſo!?“ ſchrie ich. Aber er war ſchon draußen. Er rannte über die Straße. Da wohnte ein Tierarzt. Was ſich nun einige Minuten ſpäter im Zimmer des Fräulein Lindemann abſpielte, iſt ſchwer zu beſchreiben. Wie drei Bomben platzten mein Freund, ich und der Tierarzt in den Frieden dieſes Hauſes. Fräulein Lindemann begriff nichts, Doktor Gabriel wollte erklären, warum wir da ſeien; aber ſie verſtand ihn abſolut nicht. Der Tierarzt riß energiſch die ſieben Katzen aus ihren Körbchen und zwang ſie, irgend etwas 05 ſchlucken. Fräulein Lindemann weinte, drohte, ſchrie um Hilfe. Den ſieben Katzen wurde ſehr ſchlecht. Die Tür flog auf, ein ſunges Mädchen ſtürzte herein. Lotte!“ ſchrie das alte Fräulein.„Gottlob, daß du da biſt! a Ne Mann hal deine ſieben Katzen vergiftet!“ mod., großes forbsortiment 50 gr.-Strang * AEN paHIs Wir 1 1 2 1„ A „Haben Sie auch den Fiſchen friſches Waſſer gegeben?“ 2 bekoretions-Voile A muster ca. 110 cm breit.... Meter H vorgeförbt m. mehrforbigen Aaslumenmustern 45 cirka 100 cm breit Jrantdsiestoff nevortiges Tronsparent- selde ca. 150 cm br. „„ Meer dekoratlontrip; een 95„Nee, die Bieſter haben das alte ja noch nicht ausgeſoffen!“ Meter 4 ewebt cd. 130 em Meter N entröckendeDruck 95 4 Voll-Volle Meter gewebe mit Kunst- 1 irkq 120 cm breit Möbel- Bezugsstoff 9 breit AES FREI ET. pastellfarben, 50 gr. Strong Tünnes:„Dat eß d'r jo litz en Zick! Für en Mark ſchlonſe dich dut!“ Schäl:„Ich han e Zweimarkſtück bei m'r, dann kriegen ich ein Mark widder!“ M neee Die Arſache. „Menſch. warum ſchaukelſt du ſo?“ „Ich komme von einem W—w— wiegen⸗ feſte.“ Schlagfertig. In Berlin ſteht einer mit einem Kleinauto. Er zieht alle Hebel und Schaltungen, die daran ſind, aber es iſt nicht vorwärtszubringen. Ein Berliner Junge betrachtet ſich die 57905 Endlich kleidet er ſeine Betrachtungen in den Aus- pruch: „Sie, Männecken— Sie werden det Ding bloß mit Auto⸗ Suggeſtion vom Fleck bringen!“ wgr. Grotesk. Der Wirt fragt den Oberkellner: „Wer war denn der Herr, der vorhin wegen der zu kleinen Fleiſchportion geſchimpft hat?“ „Der Beſitzer eines vegetariſchen Reſtaurants!“ Umſchreibung. fehlten Doktor Nachftisch-Lumpe mit Elfenbeinkugel mess. verchr. 3.25 2 messing vernickelt 95. 5 A 5 — . * — * 4 Achat marmoriert, 50 40 cm mit Seiden- aufhänger gr. Uinoloum la und bleĩbi der denbs-e, preiswerte Bodenbelag. For ſede Fläche schneiden i o zu. dowel Sie aich die gengbaten, vor. tängen Loppichgtôhen bevorzugen Ineleum! 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Jafelmesse rostfrei Kaffeelöffel verchromt 0 „Vater, Vater!“ „Was iſt denn los?“ „Ich hab' einen Handſchuh gefunden.“ „Dummer Junge, was nützt dir denn der eine Handſchuh?“ „Nu, auf dem andern ſitzt der Mann noch.“ Grund. Wimmer kauft eine Wurſt. Der Wurſtmax zeigt eine. „Gefällt mir nicht“, wehrt Wimmer. „Warum nicht?“ „Die beiden Zipfel ſind zu nahe beieinander.“ Das Fauſtrecht. „Angenommen“, ſagt der Lehrer,„du hätteſt zwanzig Pfennig und dein Freund Fritz fünfundzwanzig Pfennig. Ihr legt das Geld zuſammen und kauft euch Schokolade dafür. Wer bekommt die meiſte Schokolade?“ „Ich“, ſagt Walter,„ich bin ſtärker.“ Der Gegenſatz. „Ich liebe nur Frauen, die einen ſtrikten Gegenſatz zu mir ſelbſt bilden!“ „Aermſter!“ „Wieſo?“ „Na, intelligente Frauen ſind doch ſo ſelten.“ Gute Antwort. Ein Schauſpieler, der in„Kabale und Liebe“ den Hof⸗ marſchall von Kalb zu ſpielen hat, las am nächſten Tage in der Zeitung eine Kritik, die die Worte enthielt: „Herr Lehmann war als Kalb vollendet.“ Darauf ſetzte er ſich hin und ſchrieb dem Kritiker einen Brief mit den Worten: Ich danke Ihnen herzlich für die väterliche Beurteilun meiner Leistung N 1 U.S. 8 177 10 2 3324 1815 121 1224 D Tharlie Chaplin in der Karikatur— auf der Schreib⸗ maſchine gezeichnet von Kurt Flemig. Läufer mir. aporte Pastell- 357 Zeichnungen, 5* Kokosläufer modern gestreift, 1˙⁰ Anaarbrüssel Läufer anebe Streifen 95 ch. 67 em breit, töne, ca. 67 em breit mir. 7.88, Haarbrüssel Vorlagen modern gemust. 2 cd. 60/20 em Stock„„„. 7 Missenplatten Kunsts., 1 5 12 D le ttz „ 2 rr Partle.. qm. Muster cd. 70 cm emen Schauen dle,% 1e e. untere Freise fat gulg L dufetstoffa fl. stroporiertöhig, c. 38 em breit mtr. Hccirvelourläufer cd. 50/100 em, Stöckk Vorlagen smyrna- artiges Gewebe, qparte freudige Band- M arbeit. St. nur breit... Meter J. EI. R. . 422%%„„. ant? UI. H. EI. F. Gemütlich. Gaſt:„Die Gans iſt ſo hart, als ob ſie ſchon hundert Jahre alt wäre.“ Ober:„Glauben S' dös net, gnä Herr— eine Gans wird ja gar net ſo alt.“ Mit einem Ausdruck echten Schmerzes ſah das Mädchen 10* tor Gabriel hinüber. r 117 7 Das kann doch gar nicht ſein! ſagte ſie.„Denken Sie nur, dest leben Mazen ſind boch die Kinder von jener armen Katze, die wir einmal zuſammen ins Tierſpital getragen haben!“ Aber gleich glitt ein Lächeln über U Welche Rechte hat die Mutter? Das Gemeinſchaftsleben der Familie als eine natürliche Einheit iſt naturgemäß ſo aufgebaut, daß die Eltern gemeinſchaftlich für das Wohl ihrer Kinder zu ſorgen haben, daß ihnen ge⸗ meinſchaftlich die Erziehung und Pflege der⸗ ſelben obliegt und ſie über die Zukunft ihrer Kinder zu entſcheiden haben. Man ſollte nun annehmen, daß auch in rechtlicher Hinſicht, dieſen natürlichen Grundſätzen entſprechend, dem Vater und der Mutter die gleiche Erziehungs⸗ und Verfügungsgewalt zukäme. Doch leider hat ſich unſer Familienrecht auf einer Grundlage entwickelt, die dem von der Natur gegebenen Zuſtand in keiner Weiſe entſpricht. Mit der Einführung der Einehe iſt die väterliche Ge⸗ walt an die Stelle des Mutterrechts getreten, das zur Zeit der Gruppenehe galt. Das Recht des Vaters wurde durch dieſe Wandlung allein⸗ herrſchend. Wenn auch in jüngſter Zeit ein ge⸗ wiſſer Ausgleich geſchaffen worden iſt, ſo muß man doch bei einer eingehenden Prüfung eſt⸗ ſtellen, daß die Rechte der Mutter ihren Kin⸗ dern gegenüber noch immer ſehr beſchränkter Art ſind. Unſer Bürgerliches Geſetzbuch vom Jahre 1900 ſpricht jetzt, im Gegenſatz zur Geſetz⸗ gebung früherer Zeiten, nicht mehr ausſchließ⸗ lich von einer väterlichen, ſondern von einer elterlichen Gewalt. 15918 Nach§ 1634 BGB. hat während der Dauer der Che die Mutter neben dem Vater das Recht und die Pflicht, für die Perſon des Kindes zu ſorgen. Dieſes Recht umfaßt die Pflege Er⸗ ziehung und Beaufſichtigung des Kindes ſowie die Beſtimmung ſeines Aufenthaltsortes. Doch hat die Mutter das Recht nur neben dem Vater, wie es ausdrücklich im Geſetz heißt. Bei einer Meinungsverſchiedenheit der Eltern geht ſtets die Meinung des Vaters vor. N Nun gibt es noch mehrere andere Rechte, die ſich aus der elterlichen Gewalt ergeben, an denen die Mutter aber nicht im geringſten be⸗ teiligt iſt. Allein der Vater iſt geſetzlicher Ver⸗ treter des Kindes in allen geſchäftlichen An⸗ gelegenheiten und vor Gericht. Nur ihm ſteht das Recht-der Verwaltung des Kindesvermögens zu, und auch an der Nutznießung dieſes Kindes— vermögens iſt er allein beteiligt. Außerdem hängt die Eheſchließung eines unmündigen Kindes lediglich von der väterlichen Einwilli⸗ gung ab. Die Mutter hat noch nicht einmal das Einſpruchsrecht bei dieſem für die Zukunft ihres Kindes ſo entſcheidenden Schritte. Dieſe Rechte, die ſich aus der väterlichen Gewalt er⸗ geben, können nur in ganz beſonderen Fällen einer Beſchränkung unterworfen werden. Die väterliche Vormachtſtellung kann nur aus ganz ſchwerwiegenden Gründen abgeſchwächt werden. Die Mutter darf die Stellvertretung des Vaters und die aus der elterlichen Gewalt ſich ergebenden Pflichten übernehmen, wenn der Vater durch lange Abweſenheit oder durch Krankheit an der Ausübung der elterlichen Ge⸗ walt verhindert iſt. Vollſtändig ruht ſeine elterliche Gewalt wegen Geiſtesſchwäche oder Geſchäftsunfähigkeit, und auch dann, wenn er wegen Trunk⸗ und Verſchwendungsſucht ent⸗ mündigt worden iſt. Selbſt in dieſen Fällen bleibt das Nutznießungsrecht am Kindes⸗ vermögen dem Vater, und es kann auch nicht auf die Mutter übertragen werden. Wie geſtalten ſich nun die Verhältniſſe nach dem Tode des Vaters? Eigentlich müßte doch die Witwe nunmehr in den Beſitz der elterlichen Gewalt gelangen. Aber ſie iſt nicht frei, ihre Rechtsſtellung iſt ebenfalls beſchränkt. Die Mutter kann nämlich durch Teſtament ihres Gatten von der Vormundſchaft ausgeſchloſſen werden. Sie muß dann für ihr Kind den Vor⸗ mund annehmen, den Mann im Teſtament be⸗ zeichnet hat. Umgekehrt hat auch die Frau nicht das Recht, im Falle ihres Todes einen Vor⸗ mund annehmen, den der Mann im Teſtament be⸗ mundſchaft auszuſchließen. Heiratet der Mann nun wieder, ſo bleibt er ſtets im Beſitz der Vor⸗ mundſchaft, und die Stiefmutter, der ja die Kinder in viel höherem Maße ausgeliefert ſind als einem Stiefvater, unterliegt in keiner Weiſe der Kontrolle des Vormundſchaftsgerichts. Aus dem Geſchilderten iſt zu erſehen, daß heutzutage, angeſichts des ungeheuren Um⸗ ſchwungs, den beſonders die letzten Jahrzehnte gezeitigt haben, eine neue rechtliche Regelung des Familienrechts erfolgen muß, die die An⸗ forderungen der Gegenwart voll und ganz würdigt. Die zehn Gebote der Lebensverſicherung. Von Dr. Kurt Glogau. 1. Wähle eine für dich und deine Familie zweckmäßige Form der Lebensverſicherung! Willſt du nur deiner Familie und deinen Kin⸗ dern ein Kapital ſicherſtellen, ſo genügt eine „einfache“ Lebensverſicherung. Willſt du gleich⸗ zeitig auch für dein eigenes Alter ſorgen, ſo brauchſt du eine„abgekürzte“ Lebensverſiche⸗ rung, bei der das Kapital bei Erreichung eines beſtimmten Alters an dich ſelbſt ausgezahlt wird. 2. Mache beim Abſchluß einer Lebensverſiche⸗ rung nur vollſtändige und richtige Angaben über deine Perſon und deine Geſundheit. Die Lebensverſicherung iſt ein Vertrag, der auf Treu und Glauben beruht. 3. Denke daran, daß du durch deine Lebens⸗ verſicherung ein Kapital anſammelſt. Betrachte deshalb deine Beiträge nicht als unnötige Aus⸗ gaben, ſondern als notwendige Rücklagen für die Zukunft, und teile dein Einkommen ſo ein, daß du dieſe Rücklagen ſtets übrig behältſt. 4. Zahle deine Beiträge pünktlich ein, denn ſe eher die Beiträge der Verſicherten bei der Ge⸗ ſellſchaft eingehen, deſto eher können die ein⸗ elaufenen Gelder zinstragend für die Ver⸗ 15 erten angelegt werden, während bei ver⸗ äteter Zahlung dir Mehrkoſten und Verzugs⸗ ee ee e ſthöhe deiner Lebens ⸗ „Betrachte a nde e deiner Leber „ ein Kapital, das deiner Familie 6. Erkläre deiner Frau, wo dein Lebens⸗ verſicherungsſchein aufbewahrt iſt und an wen ſie ſich damit zu wenden hätte, falls dir einmal etwas zuſtoßen ſollte. 0 7. Unterrichte dich über die Steuervergünſti⸗ gungen, die der Staat den Lebens verſicherten 16 750(bei der Einkommen⸗ und Vermögens ſteuer). Dieſe Vergünſtigungen können unter Umſtänden ſehr große Erſparniſſe für dich be⸗ deuten. a 8. Lege mindeſtens die Hälfte deiner regel⸗ mäßigen Rücklagen in Lebensverſicherungen an, denn Lebensverſicherungen ſind eine ſolide Kapitalanlage und ſtellen die Erreichung eines beſtimmten Sparzieles auch für den Fall deines vorzeitigen Todes ſicher. Den anderen Teil deiner Erſparniſſe bringe zur Sparkaſſe oder zur Bank, damit du bei vorübergehendem Geld⸗ bedarf auch flüſſige Reſerven haſt und deine Lebensverſicherung nicht anzugreifen 1 9. Lies die Verſicherungsbedingungen durch, denn ſie zeigen lr nicht nur deine Pflichten aus dem Verſicherungs⸗Vertrag, ſondern auch deine Rechte. 10. Möchteſt du dich über Fragen, die mit deiner Lebensverſicherung Aer näher unterrichten, ſo wende dich vertrauensvoll ſchriftlich an deine Geſellſchaft; ſie wird dich gern und gut beraten. Was geht auf der Straße vor? Schlaf. Geſunder Schlaf.— Der Schlaf des Kindes, der des Erwachſenen.— Schlafdauer und Schlaf- tiefe.— Schlafen iſt keine ſchlechte Angewohnheit. Die erſte Tätigkeit des Lebens neben der Nahrungsaufnahme iſt das Schlafen. Der Säugling ſchläft faſt ununterbrochen. Kein lieb⸗ licheres Bild als ein ſchlafendes, kleines Kind. Wehe der Mutter, die durch Stören des Schlafes Grund zur Nervoſität des Kindes legt; ſie ſchädigt ſich ſelbſt am meiſten. Schlaf iſt die Nervennahrung, baut die Nerpenſubſtanz immer wieder neu auf. Das Fehlen des Schlafes bringt eine derartige Erſchöpfung des Nerven⸗ ſyſtems hervor, daß man ſchließlich am Nerven⸗ körper ſelbſt unterm Mikroſkop an den Ganglien⸗ zellen dieſe Erſchöpfung bemerken kann. Der engliſche Forſcher Hodge und andere haben dieſe Feſtſtellung gemacht. Der Schlaf ſchiebt zwiſchen die Tagesarbeit das Vergeſſen, und je tiefer er iſt, um ſo weniger nehmen wir vom Trauminhalt beim Erwachen in den Tag hin⸗ über, womit freilich nicht geſagt wird, daß er deshalb erquickender iſt. Auch der leichte Schlaf iſt erholend. An ſich iſt der Schlaf individuell verſchieden, inſonderheit auch hinſichtlich der Dauer. Während der Schlaf des Neugeborenen faſt ein Dauerzuſtand iſt, nimmt er bald an Länge ab und erreicht beim Erwachſenen eine Durchſchnittslänge von ſieben bis acht Stunden. Bei älteren Leuten iſt meiſt eine noch geringere Schlafmenge nötig. Daß Epochen ohne Schlaf von mehr oder minder langer Zeit ertragen werden, iſt natürlich nichts Ueberraſchendes und von Berufs wegen erforderlich, kann aber aus den vorhin genannten Gründen kein Dauer⸗ zuſtand werden, wie ſmarte Amerikaner hoffen beweiſen zu können. Individuell verſchieden iſt der Schlaf; eine Aach pege beſonderer Art 6 er inſonderheit noch beim Großſtädter. Der roßſtädter ſchläft im toſenden Leben der Groß⸗ ſtadt; ihn ſtört die Jazz⸗ und Jimmymuſik nicht ſonderlich. Aber er wacht auf, wenn er die erſte Nacht in ländlicher Abgeſchiedenheit die Tiere im Stalle ſich regen hört. Nur ein neuer Lärm, der uns ſchlaflos macht, wird durch immer neue Reizung ſtörend empfunden, ſo daß doch noch Einwirkung höherer Zentren beim 1 an⸗ genommen werden müſſen. Daß Geiſtesarbeiter die alleinigen ſind, die beim Schlaf beſonders ſtörungsempfindlich ſind ſtimmt nicht. Es iſt Belaſtung, die ſolche geringere oder ſtärkere Empfindlichkeit ſchafft. Wie es aber auch immer eine vielleicht an ſich höhere neuropſychiſche der auch durch polizeiliche Verordnungen, da a die h haltung der Nervenkraft eine An⸗ gelegenheit der allgemeinen Hygenie iſt, Rech⸗ nung getragen wird. Schlafloſigkeit iſt eine ſchwere Nervenſtörung und eine ernſthaft zu bekämpfende Krankheit. Der Wege ſind mannig⸗ fache. Unter anderem wird in vielen Fällen auf dem Wege der Kibupre etwas erreicht, zu⸗ mal es auch eine Teilhypnoſe gibt, die Einzel⸗ ſtörungen ausſchließt, für andere die Wachſam⸗ keit erhalten läßt. Der Schlaf, inſonderheit die Träume, waren immer ein Gegenſtand des Intereſſes; beſonders intereſſant ſind ſie durch das ärztliche Bemühen Freuds geworden, der durch ſeine Traumlehre Wege be Kranken wies, daß der Inhalt der Träume Anhalt für die Behandlung bot. Einzelheiten führen ins Gebiet der Forſchung, zu weit vom Thema ab. Der Schlaf iſt ein lebensnotwendiger Faktor. Wer es bislang nicht geglaubt hat, muß ſich durch Ergebniſſe belehren laſſen, die amerika⸗ niſche Verſuche ergaben. Zwei Chicagoer Aerzte lieferten den Wachrekord. Sie wachten faſt fünf Tage und fünf Nächte. Am zweiten Tage als die Nacht eintrat, Ruhe im Hauſe herrſchte, wurde das Wachbleiben ſchon ſchlimm, konnte weitergeführt, am folgenden Tage durch Be⸗ ſchäftigung durchgehalten werden, erregte aber am vierten Tage und in der vierten Nacht einen ſolchen Wunſch zu ſchlafen, daß eine Depreſſion Orig.⸗Phot.: Erich Will. eintrat, nur beherrſcht von dem Wunſche, zu ſchlafen. Die Muſik eines Kabaretts, das zur Wacherhaltung beſucht wurde, erreichte auch ihren Zweck. Das Wachen konnte aber nur da⸗ durch durchgehalten werden, daß der Experi⸗ mentator vom Anlehnen abgehalten wurde— das Wachen war zur Qual geworden. Am fünften Tage war nur noch ein Wunſch vor⸗ handen: Schlafen! Zur Ruhe gelegt, ſchlief er zehn Stunden, ohne weſentlichen Schaden an der Geſundheit erlitten zu haben. Schön wäre es: den Schlaf zu kürzen beziehungsweiſe ſich ihn abgewöhnen zu können; abgeſehen davon, daß Schlaf eine pſychologiſche Not⸗ wendigkeit iſt, iſt meiner Anſicht nach das Schlafen eine Entziehung aus der rauhen Wirk⸗ lichkeit und ſomit etwas höchſt Erfreuliches. Schlaf iſt keine Angewohnheit, iſt etwas geſund⸗ lich Erforderliches. Gegen kalte Füße. Ein Schuhmacher in Budapeſt hat ein Mittel gegen kalte Füße gefunden, das beſonders für Verlehrspoliziſten, Straßenbahnſchaffner und alle, die viel ſtehen müſſen, angebracht iſt. Man muß allerdings zu Hauſe elektriſche Leitung haben. Unter der inneren Sohle der Schuhe hat der Schuhmacher einen kleinen elektriſchen Apparat angebracht, der durch den Abſatz mit Strom verſorgt werden kann. Bevor man nun ausgeht, ſchaltet man elektriſchen Strom ein, und in wenigen Minuten iſt der Schuh durch⸗ wärmt. Er bleibt dann gut zwei Stunden lang warm. gebunden. Ihre Größe ſowoh einem Maximum, um dann zu erſterem w herabzuſinken.* Bei allen Planeten— außer Merkur und Venus— kommen Nebenplaneten oder Monde 3% Millionen Kilometer. * 96 Prozent aller Kohle wird nördlich des Aequators gewonnen. Zu einer Uhr gehören etwa hundert einzelne Teile. wenigſtens zwei Jahre zum Leben ausreicht. iſt, eine zu hohe Belaſtung des einzelnen zu e iſt eine öffentliche Rotwendigtelt, * Der menſchliche Körper verdunſtet täglich Die Sonnenflecke ſind hinſichtlich ihrer Größe an eine periodiſche Zeit von Miesen Dauer wie auch ihre Zahl ſteigt von einem Minimum e 905 5 eder als Begleiter vor. Die Abstände der Trabanten 5 vom Hauptplaneten ſchwanken zwiſchen 900 und Ein„mannhafter“ Röſſelſprung. b Schüttelrätſel:„Der Zauberkünſtler.“ Er ſtand auf der Bühne, Die Achſel er nahm, Und knetet ſie mächtig, Ein Bindeſtück kam Als Wirkung des Zaubers zur Achſel heraus. Ungläubiges Staunen. Laut ſchallt der Applaus. Das Bindeſtück nun nahm der Zaub'rer zur Hand, 1 Und bog es ganz kräftig. Da plötzlich entſtand Ein flaches Gefäß, wie es jeder wohl kennt; Das zeigte der Zaub'rer herum ſehr behend. Dann ſchlug er's entzwei mit aller Gewalt, Leimt's wieder zuſammen in andrer Geſtalt. Ihr könnt es mir glauben— oder glaubt ihr es nicht: 9 0 Das kühe Fiſche, delikat als Gericht. * Silbenrätſel. Aus nachſtehenden 62 Silben ſind 23 Worte u bilden, deren Anfangsbuchſtaben und dritter Buchſtabe, beide von oben nach unten geleſen, einen Sinnſpruch ergeben: ah— al— an— ba— bach— bahn— beth — bät— ci— dief— dikt— drei— e— e— ei— ein— ems— en— fen— ſer— halt born hu lau li n k lon me— no— nams— nas— ne— nen— nes — ra— rau— re— ri— rin— ſa— ſa— ſa— ſaat— ſe— ſen— ſi— ſter— ſu— ta- — tal— tät— tel— ter— ther— ti— tus— ur— wur— zack— zel— zucht. Die Worte bedeuten: 5 1. Teil der Pflanze, 2. Stadtteil von Ham⸗ burg, 3. berühmter Weinort am Rhein, 4. Ei⸗ dechſe, 5. Nebenfluß der Elbe, 6. Nonne, 7. weib⸗ licher Vorname, 8. Hiſtoriker, 9. deutſche Pro⸗ vinz, 10. Stadt in Schleſien, 11. deutſcher Maler, 12. obrigkeitlicher Befehl, 13. Dickhäuter, 14. Spottrede, 15. Wärmemeſſer, 16. Seltenheit, 17. Vorfahren, 18. kleiner Saal, 19. Veredlung des Getreides, 20. Beförderungsmittel, 21. Pflanze, 22. Symbol des Neptuns, 23. Pferd. Auflöſung des Rätſels„Ein, mannhafter N Röſſelſprung“: . 2 822 N N Wenn mancher Mann wüßte, wer mancher Mann wär', Tät' mancher Mann manchem Mann manch⸗ mal mehr Ehr'. E Löſung des Schüttelrätſels„Der Zauber⸗ künſtler“: Achſel (Bindeſtück) Laſche (Gefäß) Schale (Fiſche) Lachſe * Auflöſung des„Silbenrätſels“: 1. Wurzel, 2. Eimsbüttel, 3. Rauenthal, 4. Baſilist, 5. Alſter, 6. Urſulinerin, 7. Eliſabeth, 8. Tacitus, 9. Anhalt, 10. Namslau, 11. Dieffen⸗ bach, 12. Edikt, 13. Nashorn, 14. Satire, 15, Thermometer, 16. Rarität, 17. Ahnen, 18. Salon, 19. Saatzucht, 20. Eifenbahn, 21. Neſſel, 22. Dreizack, 23. Einhufer. „Wer bauet an den Straßen, der muß ſich meiſtern laſſen.“ Die gemäſtete Gans. 05 60 5 2 3 2 10 155 N N 4 900 Gramm, alſo beinahe ein Liter Waſſer. — Eine Tragödie infolge Wohnungene! ländiſchen Außenminiſters hat folgenden Wort⸗ laut: In den enthalt in dieſen Ländern iſt in dem Maße, als die Unterſtützungsmittel aus privaten Quel⸗ len erſchönft Eine amtliche Zurückweiſung. Berlin, 30. Sept. Mehrere Zeitungen des Auslandes haben einen aus der Feder des in England lebenden deutſchfeindlichen, unter dem Pſeudonym Auglür ſchreibenden polniſchen Publiziſten Pollakoff ſtammenden Artikel über einen angeblichen deutſchen Angriffsplan ge⸗ gen Frankreich abgedruckt. Dieſer an⸗ gebliche deutſche Plan ſoll unter Umgehung der franzöſiſchen Grenzbefeſtigungen einen Angriff auf Frankreich durch Schwe i zer Gebiet vorſehen. Da die„Enthüllung“ Augur Poliakoffs von der deukſchfeindlichen Propaganda des Aus⸗ landes weiterverbreitet wird, wird amllich feſtgeftellt, daß ein Plan dieſer Ark zu ab⸗ ſurd iſt, um ernſt genommen zu werden. Die Berbächtigung Poliakoffs iſt nur ein beſon⸗ ders freches Beiſpiel für die unverankwork⸗ liche Weiſe, in der gegenwärtig gegen Deutlſch⸗ land gehetzt wird. Widerlegte Lügenmeldung London, 30. Sept. In einem kürzlich von der„Times“ ver⸗ öffentlichten Artikel über das Konzentrations⸗ lager Oranienburg war u. a. von angeblichen Mißhandlungen die Rede geweſen. Dr. Lubwig Levy, der in dem Aufſatz nament⸗ lich erwähnt worden war, ſtellt in einem aus Potsbam datierten Brief feſt, daß er während der ganzen Dauer ſeiner Inhaftierung vom 28. Juni bis 25. Julf dieſes Jahres nie⸗ mas eine Mißhandlung von politiſchen Gefangenen beobachtet habe, daß er ſelbſt nie⸗ mals im Mindeſten mißhandelt worden ſei und daß ihm ſelbſt niemals das Frühſtück oder der Empfang von Beſuch verweigert worden wäre. Die Behandlung ſei im Gegenteil durchaus gut und ſogar höflich geweſen. Um die deutſchen Flüchtlinge Die deutſchen Ausreißer und der Völkerbund. Genf, 30. September. In der Freitagsſitzung der Völker- bundsverſammlung legte der hollän⸗ diſche Außenminiſter de Graeff einen Ent⸗ ſchließ ungsentwurf über die Behand⸗ lung der deutſchen Flüchtlingsfrage vor. Er betonte dabei, daß ihm der Gedanke einer Einmiſchung in die innerdeutſchen Angelegen⸗ heiten fernliege, und es ſich darum handele, pralliſche Maßnahmen angeſichts der Tatſache zu treffen, daß Tauſende von deutſchen Staatsange⸗ hötigen in die benachbarten Länder aus⸗ gewandert ſeien und mit den bisherigen Mitteln auf die Dauer nicht verſorgt wer⸗ den können. i Il, der gleichen Sitzung kündigte der ſchwe— di] che Außenminiſter Sander ſeine Abſicht an, die Judenfrage unter dem Geſichts⸗ punkt des Minderheitenrechts im Politiſchen Ausſchuß der Verſammlung zur Sprache zu bringen. Der Entſchließungsentwurf des hol⸗ N 97 letzten Monaten hat eine große zuzahl deutſcher Staatsangehöriger in ver⸗ ſchiedenen Ländern Zuflucht geſucht. Der Auf⸗ zielles und ſoziales kann. Die Völkerbundsverſammlung thoden zu prüfen, gelung zu dieſem aus dieſen Erwägungen hervorgehen können. Gemäß ihrer finanziellen Beſtimmung beſchließt die Völkerbundsverſammlung, zu dieſem Zweck einen beſonderen Poſten in das Budget für 1936 einzuſetzen. 850 — Der Bauerntag den Heſſen⸗Naſſauiſchen Bauern zum Ernke⸗ dankfeſt. In dem herrlichen Land am Rhein, am Main und am Neckar feiert das ganze deutſche Volk den Bauerntag. Wir Bauern danken unſerem Volkskanzler Adolf Hitler, daß er ſeinem Reichsbauernführer R. W. Darre die Vollmachten gegeben hat, um das deutſche Bauerntum aus dem Kapitalismus und Liberalismus herauszuführen in eine neue Zeit. Aber wir heſſen-naſſauiſchen Bauern ha⸗ ben noch einen beſonderen Grund zu feiern. Durch die zielbewußte Arbeit unſeres Gau⸗ leiters und Reichsſtatthalters J. Sprenger ſind zwei Gebiete, die zuſammen gehören auch zuſammengekommen. Rhein, Main, Neckar ſchließen uns eng zuſammen. Die letzten Geſetze, die den Reichsernäh⸗ rungsminiſter ermächtigen, den Aufbau des Reichsnährſtandes vorzunehmen, die Erzeu⸗ ſind. ein wirtſchaftliches, finan⸗ Jar. gung, den Abſatz, ſowie die Preiſe und Preisſpannen landwirtſchaftlicher Erzeug⸗ niſſe zu regeln, wenn dies unter Würdigung der Belange der Geſamtwirtſchaft und des Gemeinwohles geboten erſcheint, ſowie das Geſetz über den Zuſammenſchluß von Müh⸗ len, geben dem deutſchen Bauern Rechte. Aber ebenſo groß, größer ſind ſeine P flich⸗ ten, ſeine Pflichten dem deutſchen Volke fande ſeine Pflichten für ſeinen Berufs— and. Heute ſchon muß ich ſagen, daß kein Bauer im Herbſt und Frühjahr mehr Getreide anbauen darf, als im Vorjahr. Ich werde eine ſtrenge Ueberwachung der Anbauflächen durchprü⸗ fen. Derjenige, der dieſe Bauernrechte zu ſei⸗— nem Vorteil ausbeuten will, iſt ein Verräter unſerer Revolution. Ebenſo ſoll nicht mehr Milch erzeugt werden als zum jezigen Zeitpunkt. Denkt immer daran, daß das Volk und ihr ſelbſt wieder geſunden könnt im gemeinſa— men Zuſammenhelfen. Und ſo darf kein Bauer aus der für den ganzen Stand gel⸗ tenden Regelung für ſich beſondere Vocteile gewinnen wollen, Und ſo werden wir auch nach dieſem Ern— tedankfeſt uns derer erinnern, die heute noch arbeitslos ſind. Was iſt unſer Opfer, gemeſſen an der politiſchen-leiblichen Not dieſer Volksgenoſſen, keiner joll dieſen Win— ter hungern oder frieren. Wir heſſen⸗naſſouiſchen Bauern ſind Na— tionalſozialiſten und werden mit Vegeiſte— rung den armen Volksgenoſſen belſen. Voll froher Zuverſicht blicken wir auf Adolf Hit— 0 1 Problem, das nur durch internationale Zuſammenarbeit gelöſt werden erſucht daher den Rat, ſobald wie möglich die Me⸗ durch die eine praktiſche Re⸗ 0 Zweck herbeigeführt werden kann, und die notwendigen Maßnahmen für die Ausführung aller Pläne zu ergreifen, die Grundlage der deutſchen Nation, deshalb wollen wir beſcheiden unſeren Dienſt am Volke tun, Einer für Alle, Alle für Einen, Heil Hitler Landesbauernführer Dr. Wagner. Von der Arbeitsſchlacht 496 Gemeinden im Landesarbeitsamtsbezirk Heſſen frei von Arbeitsloſen. * Frankfurt a. M., 30. Sept. Die Preſſe⸗ ſtelle des Landesarbeitsamts Heſſen teilt mit: Von den insgeſamt 3303 Gemeinden im Be zirk des Landesarbeitsamts Heſſen ſind nach dem Stande vom 15. September ds. Js. 496 oder 15 v. H. der Geſamtzahl der Ge⸗ meinden frei von Arbeitsloſen. Beſonders hoch iſt die Zahl der von Arbeitsloſen freien Gemeinden in den landwirtſchaftlichen und ſodann in den gemiſchtwirtſchaftlichen Be— zirken. So ſind in den Arbeitsamtsbezirken Treyſa 11, Fulda 80, Corbach und Gießen 34 bzw. 50 Gemeinden ohne Arbeitsloſe. Es folgen die Bezirke Marburg(33). Kaſſel (30), Hersfeld und Mainz(je 27), Hanau (20), Niederlahnſtein(19), Darmſtadt(15), Frankfurt(10), Dillenburg(8), Limburg und Wiesbaden(je 3). Bei einer weiteren größeren Anzahl von Gemeinden ſind nur noch wenige Arbeitsloſe vorhanden. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 30. Sept.(Waren⸗ betrüger feſtgenommen.) Der aus Polen gebürtige Tertilhändler Joſef Markel beſtellte bei Firmen größere Warenpoſten an die Deckadreſſe ſeines Komplizen Zwick. Markel hatte die Abſicht, nach Erhalt der beſtellten Waren ſofort das Weite zu ſuchen und hatte hierzu bereits alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Durch das ſchnelle Zugreifen der Kriminalpolizei konnte Markel feſtgenommen und die fraglichen Firmen vor größerem Scha⸗ den bewahrt werden. Sein Komplize Zwick hatte jedo⸗) bereits die Flucht ergriffen. ** Kaſſel, 30. Sept.(Lon den Mei⸗ ſterſchaftsſpielen ausgeſchloſ⸗ ſen) Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Gau-Fußballwart des Gaues 12 die Vereine Boruſſia-Fulda und Sportgemeinde Heſſen⸗ Hersfeld vorläufig von der weiteren Teil— nahme an Meiſterſchaftsſpielen ausgeſchloſ— ſen, da ihr Verhalten im letzten Meiſter⸗ ſchaftsſpiel gegen den jetzt unbedingt zu for— dernden Svortgeiſt verſtoßen hat. Vom Benzin⸗ zum Dampfauto In dieſen Tagen wird in Elberfeld der er— ſte mit Dampf betriebene Autobus in Be— nutzung genommen. Er iſt von der Lokomo— tivfabrik Henſchel und Sohn in Kaſſel gebaut worden, die ſeit vier Jahren mit den Borſig⸗ werken in Tegel zuſammen an der Entwick— lung des Dampfautomobils arbeitet. Der neue Autobus beſitzt eine Dampfmaſchine von 120 PS Leiſtung. die direkt vor der Hinterachſe angebracht iſt, ſo daß Getriebe, Schaltung und Kupplung fortfallen konnten. Reichsbauernführer! Bauern, wir ſind die jrößert oder verkleinert. Der Dampf ſelbſt vird in einem Hochdruckdampfkeſſel erzeugt, zer dort angebracht iſt, wo ſich bei einem zormalen Automobil der Motor befindet. Als Brennmaterial dienen deutſche Brenn⸗ ſtoffe. Die Dampferzeugungsanlage arbeitet bollkommen ſelbſttätig, der Fahrer braucht ſich weder um den Waſſerſtand noch um den Dampfdruck zu kümmern. Der Keſſel iſt auf einen Druck von 100 Atmoſphären eingerich⸗ tet. Das Anheizen des Keſſels dauert nur etwa zwei Minuten. Die Beſchleunigung des Wagens iſt größer als bei einem Benzinauto. Neuer Nundjſunkſender Der neue auf 1,5 kW(d. h. das ſechsfache) verſtärkte und mit neuzeitiger Anlenae nh lage verſehene Rundfunkſender Bremen iſt ſoweit fertiggeſtellt, daß er am 7. oder 8. Oktober in Betrieb geſtellt werden kann. Der Senter arbeitet künftig im norddeutſchen Gleichwellennetz mit Flensburg und Hanno⸗ ver zuſammen auf Welle 1319 kHz(227,4 m). Der vorgeſehene Anſchluß von Magdeburg und Stettin an dieſes Gleichwellennetz wird erſt am 15. Januar 1934(Tag des Inkraft⸗ tretens des Luzerner Wellenplans) durch⸗ geführt. Dieſe beiden Sender werden daher bis dahin auch nach Stillegung des Zwiſchen⸗ ſenders Berlin O im Dezember ds. Is.(bei Inbetriebnahme des Großſenders Berlin) auf der jetzigen Welle 1058 kHz(283,6 mj) weiter betrieben. In dem norddeutſchen Gleichwellennetz iſt für Frühjahr 1934 ferner die Errichtung neuer 1,5-KW⸗Sender für Stettin und Flens⸗ burg vorgeſehen. Der Rundfunkſender Kiel, für den wegen der Wellenfrage nur der An⸗ ſchluß an das norddeutſche Gleichwellennetz in Frage käme, wird bei Inbetriebnahme des Hamburger Großſenders mit 100 kW'am 15. Januar 1934 ſtlillgelegt Letzte Nachrichten Der Reichskanzler an den Reichsbiſchof. Berlin, 30. Sept. Reichskanzler Adolf Hit⸗ er hat an den Reichsbiſchof Ludwig Müller olgendes Telegramm gerichtet: Der erſten deutſchen evangeliſchen Nationalſynode bitte ch meinen aufrichtigen Dank für die freund⸗ ichen Grüße zu übermitteln. Zugleich be— glückwünſche ich Sie von Herzen zu Ihrer Berufung zum erſten deutſchen Reichsbiſchof. Zern habe ich davon Kenntnis genommen, aß die Deutſche Evangeliſche Kirche am in⸗ deren Aufbau von Heimat und Volk treu mithelfen wird. Wiederum eine hetzzenkrale ausgehoben. Jreslau, 30. Sept. Nachdem erſt kürzlich in einem Breslauer Textilgeſchäft eine jüdi⸗ ſche Hetzzentrale ausgehoben worden war, ge lang es jetzt, in dem Breslauer Kaufhaus Blaſſe eine ähnliche Hetzzentrale aufzudecken. Wie in dem erſten Fall waren auch hier Türe und Wände von ſtaatsfeindlichen Elementen mit Bildern und Inſchriften beſchmiert wor⸗ den, die die ſchamloſeſten Beleidigungen natio. nalſozialiſtiſcher Führer enthielten. 22 jüdi⸗ ſche Angeſtellte ſind daraufhin aus dem Be— trieb friſtlos entlaſſen worden. Skaatsſekrekär Jeder bei Muſſolini. Rom, 30. Sept. Miniſterpräſident Muſſo⸗ Die Geſchwindigkeit wird lediglich durch ein das die Dampfzufuhr ver— lini hat den Staatsſekretär Diplom-Ingenieur Heinrich und Ernſt Cornelius verneigten ſich mit An⸗ ſtand und Würde— um keine Linie tiefer, als ſich auch der jüngere Adelige vor dem älteren Standesgenoſſen zu ver— neigen pflegte. Thiel merkte ſofort: Menſchen, nehmen durfte. Leute, denen man mit„Herablaſſung“ nicht imponieren konnte. Das beſte war, man be— handelte ſie— zunächſt einmal— ſo ziemlich als ſeines⸗ gleichen. 4 Er geleitete die Neuangekommenen aus dem großen Salon durch eine Reihe prächtiger Räume in das Herrenzimmer, in dem die— als Herrentreffen ver— daa— politiſche Verſammlung des Großgrundbeſitzes gte. Die Gräfin und die Frau Pfarrer blieben zutück. Sie ſetzten ſich in eine Niſche. Verlegen blickte die Pfarrersfrau in den Schoß. Nachdenklich überlegte die räfin, was man mit ihr reden könne und ſolle. So ein⸗ fachen Gemüts ſie war: hier empfand ſie eine unbedingte Ueberlegenheit. „Es gefällt Ihnen in unſerem Schleſien?“ fragte ſie nach ſekundenlangem Schweigen, „Oh, gewiß, gnädigſte Gräfin!“ „Sie kommen aus der Mark!“ „Aus Berlin, Euer gräfliche Gnaden! Nach meines annes Tode lebte ich in Berlin!“ „Sie iſt ſchon länger Witwe?“ verfiel die Gräfin un⸗ willtürlich in die Anrede, die Adelige jener Zeit Bürger⸗ lichen gegenüber oft noch verwendeten. die man nicht leicht voll Vertrauen folaen wir unſerem J Pedal reauliert, Die Pfarrerin bemerkte es gar nicht. „Seit ſieben Jahren, gnädigſte Gräfin. Mein Mann hatte die Pfarrſtelle in Uchtern bei Berlin. Das Patronat liegt in den Händen des Freiherrn von Schleinitz. Wir haben viel bei den Herrſchaften verkehren dürfen. Sie waren ſtets ſehr gnädig!“ Die Gräfin begann, ſich beruhigt zu fühlen. Man ſah den bürgerlichen Rittergutsbeſitzern mit großer Abneigung entgegen: halbgebildete Leute, die ſich anmaßend benehmen würden! Indeſſen dieſe Frau ſchien gehörig beſcheiden und benahm ſich richtig. Man konnte 10 wenig lockerer zu ihr ſprechen und dabei allerlei er— ahren. So hatte ſie ibr Gemahl ja auch geheißen, als ſie gemeinſam gegangen waren, die nur halb willkommenen Gäſte zu empfangen. „Sie haben Glück gehabt mit Ihren Söhnen, liebe Frau Pfarrer!“ „Das ſagen Euer gräfliche Gnaden recht!“ Das Geſicht der Paſtorenfrau tauchte ſich ganz in milde, nur ganz wenig eitle Rührung. „Ihr älteſter Sohn hat Streunitz erworben? Er iſt Landwirt von Beruf?“ „Der Heinrich kann ſchlechtweg alles, Euer gräfliche Gnaden“, plauderte beſeligt die alte Dame. Kein Thema lag ihr ſo wie das: ihre Söhne rühmen und preiſen zu dürfen.„Von Beruf iſt er Kaufmann. Er iſt lange in England geweſen und auch ein paar Jahre in Amerika. Von Amerika hat er ſein großes Vermögen mitgebracht und— leider!— auch die freien Gedanken. Das iſt mein einziger Kummer. Manche davon, ſagt er, will er zu ver⸗ wirklichen verſuchen. Deshalb hat er Streunitz gekauft. Landwirtſchaft liegt ihm ja auch ſehr. Und er will ſie mit einer Fabrikantentätigkeit verbinden, wie er es drüben geſehen hat. Das gibt Brot und Arbeit für viele, ſagt er, und macht die Menſchen frei!“ „So?“ machte nicht ganz entzückt die Gräfin. Frau Cornelius hörte einen Unterton, der ſie er⸗ ſchreckte. Feder in Audienz empfangen. Wie konnte ſie aber auch immer von ſich und ihren Jungen reden?! „Euer Gnaden haben auch Söhne?“ fragte ſie ſchnell und erſchreckt. „Ich habe nur eine Tochter!“ ſagte die Gräfin ein wenig verkniffen. Denn ſo ſehr ſie Sidonie liebte, ſo innig hätte ſie ſich doch einen männlichen Erben gewünſcht, ſchon um den mehr oder minder offenen und zuweilen ſelbſt gehäſſigen Vorwürfen des Gatten zu entgehen. „Gewiß das ſchöne Mädchen, das wir beim Kommen in der Birkenallee bemerkten! Und da war noch ſo ein junge Geſchöpf dabei. Eine Geſellſchafterin?“ Die Gräfin ſchüttelte ablehnend den Kopf. „Die andere junge Dame iſt eine verwaiſte Verwandte, die ſeit Jahren mit Sidonie zuſammen erzogen wird. Gräfin Helene Montbillard. Ihre Mutter lebte als Ge ſpielin der Königin Marie-Antonie in Paris. Sie iſt eine Wienerin geweſen, hoher Adel und großer Reichtum. In Paris heiratete ſie den Grafen Montbillard. Helene — das heißt, ſo wird ſie nie genannt, wir rufen ſie Ignis, Feuer, wegen ihres ſprühenden Temperaments... Helene Montbillard iſt das einzige Kind der beiden. Sie wurde im Gefängnis geboren, kurz nach dem 10. Auguſt 92. Man hatte ihre Mutter dahingeſchleppt, weil ſie zu eifrig vor dem eindringenden Pöbel die königliche Herrin ver— teidigen wollte. Jahre hat ſie dort vegetiert. Ignis erinnert ſich noch dunkel an kleine Einzelheiten aus der Zeit, in der ſie ihre Mutter noch beſaß. Aber dann, kurz vor dem Sturze Robespierres, wurde die Gräfin Mont⸗ billard noch aufs Schafott geſchleppt. Eine treue Dienerin konnte Ignis entführen, zu uns retten. Wir ſind durch Ignis' Großmutter mit dem Kinde verwandt. Sie blieb bei uns, als Sidonies Geſpielin und unſer zweites Töchterchen. Doch, das darf ich ſagen: das Elternhaus hat Ignis nicht vermißt!“ „Sie haben ein gottwohlgefälliges Werk getan!“ liſpelte die Frau Pfarrerin, zufrieden, daß ſie bewundern konnte und durfte. (Fortſetzung folgt.) 1 60ů0— 5 168 102 0 0 0 e e e 1 n W r oe 0 0 ee 40%5 6.“ 0 0(l. vbec alle] 1 Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Dienstag, den 3. Oktober 1933, vorm. 10 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück Oberlück Alter Garten Kleine Striehten Kleinbruchfeld 1. Gew. Kl. Neuenacker im Kl. Bruchfeld Großbruchfeld 1. Gew. Allmen Allmenfeld Rothfeld Große lange Theilung Mittlere Lange Theilung Krottenwieſe(A) Oberbruchweide Kleinbruchfeld Schloth Schloth Krottenwieſe(Wieſe) Viernheim, den 30. Sept. 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Nr. 15 Nr. 16 Nr. 5 Nr. 33 Nr. 35 Nr. 82 Nr. 22 Nr. 144 Nr. 26 Nr. 11 Nr. 52 Nr. 39 Nr. 55 . Nr. 6 Nr. 56 Nr. 137 Nr. 5 Nr. 19 10. Gew. 11. Gew. 3. Gew. 2. Gew. 1. Gew. U.-T.-Tonfilmschau Wolhkenſtürmer. Für unſeren dieswöchigen Spielplan konnten wir wieder einen ganz hervorragenden Tonfilm erhalten.„Wolkenſtürmer“ iſt ein ſelten ſchöner Fliegertonfilm, der alle begeiſtern, alle in ſeinem Bann halten wird. Hier eine Preſſeſtimme: Mitten in die Bildfolge hinein praßelte der Beifall... Derartige Bilder ſind noch nicht ge⸗ zeigt worden, und man fragt ſich, wie ſie mög⸗ lich geworden ſind... Unerhört ſchön dieſer Maſſenſtart auf dem Mutterſchiff und die ſpä⸗ tere Landung, das Zuſammenſpiel von„Zeppe⸗ lin“ und Flugzeug... Der neue amerikaniſche Stern Wallace Beery hat ganz große Momente. Neben ihm Clark Gable, zwei Kerle, die man wiederzuſehen wünſcht. Beſſer als durch dieſen Film, der auch im Ton ein Meiſterwert iſt, konnten unſere erfolgreichen Flie⸗ gerinnen Elly Beinhorn und Marga von Etzdorf nicht geehrt werden, die vor der„Premiere“ Begrüßungsanſprachen hielten. Berliner Morgenpoſt. Sie erſehen heraus, daß„Wolkenſtürmer“ wirklich ein erſtklaſſiger Tonfilm iſt, den Sie gewiß nicht verſäumen werden. Prachtvolles Bei⸗ programm. Kommen Sie, beſuchen Sie den be⸗ liebten U.⸗T.⸗Tonfilmpalaſt. Schlageter Die Schauſpieltruppe der NSDAP. Ortsgr. Vheim bringt am KRamstag, den 30. Jeptember, abends pünktlich 8½ Uhr, im Eaſthaus zum„Goldenen Karpfen“ das Schauſpiel von Hanns Johſt „Schlageter“ zur Aufführung.— Perſonen der Handlung: Leo Schlageter... Karl Englert Peter Fiſcher, ſein Burſche Jak. Müller Prof. Thiemann... Philipp Sax deſſen Frau a Cäcilie Sax Alexandra: Johanna Herbert Friedrich ö deſſen Kinder Nitl. Hofmann Schneider, Reg.-Präſident Auguſt, ſein Sohn Willi Klemm, M.d. R. Exellenz General X. 8 Kameraden von Schlageter Kriminalwachtmeiſter, Seketär Mendel. Mich. Herbert Willi Winkenbach Karl Adler Georg Knapp Von den bereits zum Verkauf gebrachten Karten haben nur die roten Karten für die Samstag- Vorſtellung Gültigkeit. Als Abſchluß des Erntedankfeſtes am Sonntag, den 1. Okt., hat die Politiſche Leitung die Auffüh⸗ rung des Schauſpiel im Gaſthaus zum Karpfen an⸗ geordnet. Die Propagandaleitung trägt Sorge da— für, daß die durch den Radio zur Uebertragung ge— langenden Feierlichkeiten der Reichsregierung ab 7 Uhr abends im„Karpfenſaale“ gehört werden können. Daran anſchließend beginnt ſofort das Schauſpiel(gegen 9 Uhr). Gültigkeit für die Sonn⸗ tag⸗Veranſtaltung haben nur die am Freitag zur Ausgabe gelangenden grünen Rarten. Wir laden hierdurch ſämtliche Angehörige der Partei und ihrer Untergliederungtn ſowie die Be— völkerung aufs herzlichſte ein. Eintrittspreis für jede Veranſtaltung 30 Pfg. Heil Hitler! Die Propagandaleitung der N. g. D. A. P. Viernheim. Brügel. Nrisger-u. Soldatenvergin Teulonia Arleperhamepauschalt„Hassia“ Anläßlich des deutſchen Erntedankfeſtes am 1. Oktober beteiligen ſich die beiden Krieger⸗ vereine geſchloſſen am Feſtzug des Nachmittags. Um 12,45 Uhr tritt die„Haſſia“ im Lokal zur Sonne, die„Teutonia,, im Lokal zum Schützenhof an. Um 1 Uhr iſt Abmarſch nach dem Aufſtellungs- platz des Feſtzuges(Hindenburgring Oberförſterei). Die Teilnahme jedes Mitgliedes iſt Pflicht. Von der militäriſchen Disziplin der Kameraden wird erwartet, daß die Vereine vollzählig zur Stelle ſind. Für die Krieger ⸗Vereine: F. Beller, Rektor. e le Me f Hein Laden! Vertretung Empfehle mich in Anzug⸗, Herren- u. Damen-Mantel⸗ ſtoffen.— Bettwäſche, fertige und Schnittwaren und Handtücher zu er⸗ ſtaunlich billigen Preiſen.— Beſichtigen Sie meine Muſter ehe Sie kaufen, oder beſtellen Sie mich in Ihre Wohnung. Georg Kirchner, ianzienrer. Horſt Weſſelſtraße(früher Bahnhofſtr.) 0 9 0 0 einer Nähmaſchine die zeugnis. führende geblieben. Lorſcherſtraße 44 — n — p— Prüfen Sie vor dem Kauf Töa-Tra2tssons⸗Janmaschine Sie iſt ein hervorragendes deutſches Er“ Größte Nähſchnelligkeit und Haltbar 6 keit ſind ihre Vorzüge. 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Unſere Schutzmitglieder, paſſiven und aktiven Mit- glieder verſammeln ſich um halb 1 Uhr pünkt⸗ lich an der„Harmonie“. Ebenſo die Sturm- ſchar und der Spielmanszug der Sodalität. Die Schüler treten im Sport an. einsleitung hofft und wünſcht, daß ſich alle Mitglieder ausnahmelos an dem Feſtzug, be⸗ S6 10 und Küche mit Zubehör ab 15. Oktober beziehbar, zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. z Zimmer u. Küche per ſofort zu vermieten. Peter Sander Die Ver⸗ Pandurengaſſe 7 Stahl- Erntedankfeſt in Muckenſturm Anläßlich des Erntedankſeſtes findet in den„Vier Jahreszeiten“ Kouzer t mit Tan; ſtatt. ausgeführt von der Bayern⸗Kapelle und Auftreten des Komikers Sepp.— Es ladet freundlichſt ein: Die Bayern⸗Kapelle. Der Wirt: Ph. Stumpf. Landw. Geld⸗ u. Waren genoſſenſchaft e. G. m. b. H. (Bauernverein) Zur Herbſtſaat empfehlen wir, von unſerer Bauern- kammer bezogenes Saatgut! Saatroggen Petkuſer 1. 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Bauernſchaft N. S. D. A. P. Beamtenſchaft N. S. B. O. N. S.⸗Kriegsopferverſorgung „Militär⸗Krieger-Verein„Haſſia“ Krieger- u. Sold.⸗Verein„Teut „Marineverein“ Viernheim Sämtliche Innungen nach ihren Be- rufsgruppen geſondert. Ortsgewerbeverein Odenwaldklub „Deutſche Jugendkraft Feuerwehr 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 1 2715 1 28. 1 29. Aufſtellung: 1—4 Horſt Weſſelſtraße mit dem Radfahrer⸗Perein„Eintracht“ Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“ Männergeſangverein Sängerbund Sänger⸗Einheit Flora Harmonie Liederkranz Sängertreue Turnverein von 1893. Geſicht Weinheimerſtraße, 5 onia“ —12 Hindenburgring von OEG.⸗Bahnhof bis Marienkirche, 13— 25 Hi nden⸗ burgring von OEc.-Bahnhof bis Evang. Kirche. Die Vereine meln ſich an ihren Lokalen ſam⸗ und marſchieren alle durch die Waſſer⸗ ſtraße am Kriegerdenkmal an, ſie durch SS⸗Männer, die Straßenpolizeidienſt hat, an wo den ihre Plätze geführt werden. Von 5—12 zieht durch die Weinheimer-Mann⸗ heimer⸗Heddesheimerſtraße nach dem Hindenburgring. Von 13 durch die Weinheimerſtraße dem Hindenburgring. —25 nach Durchzugsſtraßen: Weinheimer-, Bismarck⸗, Lorſcher⸗, Adolf Hitler⸗, Waſſerſtraße Anna⸗, Lampertheimer⸗, Bürſtädter⸗, Kühner ⸗, gegen Reichsbahnhof, dann Blauehut⸗, Weinheimer, Mannheimer, Sand- und Adolf Hitlerſtr. nach dem Marktplatz, dortſelbſt Muſikſtück Prolog Ernte⸗Reigen Anſprache des Bauernführers Danklied:„Großer Gott wir loben Dich“ Rede des Gemeindevertreters Deutſchlandlied Anſprache des Parteibeauftragten Horſt Weſſellied. Der Abmarſch der Vereine bewegt ſich in der gleichen Reihenfolge wie der Anmarfch. Die Vereine ziehen mit ihren Fahnen in ihre Lokale urück, wo ſich ſich auflöſen. Ab 5 Uhr Jeroße Kundgebung wird guf dem Marklplatz durch Lautſprecher die Reichs⸗ ſeler von Bückeberg übertragen. Diejenigen, welche ſich nicht an der Schlageter⸗ gufführung beteiligen, treffen ſich am Abend im Engel zum Bauerntanz! Zum Engel“. Morgen Sonntag ab 5 Uhr im Saale Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: 11 Faſelweſen in der Gemeinde Viern⸗ heim. Nachſtehend geben wir die Sprungzeiten für den gemeinheitlichen Faſelſtall für das Win⸗ terhalbjahr 1933/34 bekannt: Werktags: a) für Großvieh vormittags von 8— 10 Uhr nachmittags„ 1— 5 b) für Ziegen vormittags„ 8—10 nachmittags„ 3— 5 c) für Schweine nachmittngs„ 1— 5 Sonntags: für alle Tiere von 8—9 Uhr vormittags. Die in den Faſelſtall zur Deckung ver⸗— brachten Tiere dürfen nur von Erwachſenen vorgeführt werden. Für Kinder unter 14 Jah- ren iſt der Zutritt verboten. Viernheim, den 27. September 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. Aufruf an die Heſſ. Bauernſchaft! Das Erntedankfeſt am 1. Oktober iſt das Feſt des deutſchen Bauern. Seiner Arbeit wird das ganze Volk die ihm zukommende Ehre er— weiſen. Für Dich, deutſcher Bauer, iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß Du freudig dem Rufe zur Mitarbeit folgſt, daß Du Dich an allen im Programm vorgeſehenen Veranſtaltungen be— teiligſt um damit Deiner Schickſalsverbundenheit mit der Raſſegemeinſchaft äußeren Ausdruck zu geben. Wer ſich nicht beteiligt, beweiſt, daß er für die Volksgemeinſchaft kein Verſtändnis hat. Zeigen wir, daß wir endlich alles Miß⸗ trauen und allen Hader über Bord geworfen haben. Heil Hitler Heſſiſche Bauernſchaft Ortsgruppe Viernheim. I lumpen der Hon. Die Ortsgruppenleitung der NSDAP gibt bekannt: Zum Anmarſch zum Sammel- punkt, Hindenburgring, des Feſtzuges Anläß⸗ lich des Erntedankfeſtes treten an: Die HJ. u. Jungvolk in der Horſt Weſſelſtraße, die SA u. SAR, SSM, SAM, an dem„Gaſth.z. Kaiſer⸗ hof“, die geſamte Pg. der NSDAP, der NS.“Ä Beamtenabteilung(einſchl. der Lehrerſchaft), die NSBO⸗Mitglieder und die Mitglieder der NS. Kriegsopferverſorgung an dem„Gaſt— haus zum Storchen“. Der B. d. M. und B. d. Jungmädel ſammeln ſich um 12/ Uhr am Gaſthaus„Zum Löwen“. 1 Uhr Ab- marſch durch die Bismarckſtraße nach der Weinheimerſtraße zur Spalierbildung. Das Antreten und der Abmarſch der einzelnen Formationen muß ſo rechtzeitig geſchehen, daß die Formationen unbedingt um 13 Uhr im Hindenburgring zum Abmarſch des Feſtzuges bereit ſtehen. Franzke. Bekanntmachung. Auf Anordnung des Gauwalters der N. S. V. findet die allgemeine Sammlung für das Winter— hilfswerk 1933/34(Geld, Naturalien etc.) am morgigen Sonntag nicht ſtatt und wird auf einen ſpäteren Sonntag verlegt. Dagegen iſt die Gintopfgericht⸗ Sammlung(zuſätzliches Winterhilfswerk) wie angeordnet durchzuführen. Heil Hitler! Für dir Arbeitsgemeinſchaft der N. S. V. Zöller, Ortsgruppexwalter. Buchdruckerei Ih. Harun Viernheim. Alle vorkommenden Druckarbeiten werden ſchnellſtens angefertigt. Es Is uns ein Peraensbedunfnis allen, die uns anldßlidi unserer Vermdhlung mit deschenhen und Grafulalionen beehrt haben, auf diesem Wege unseren innigsten Dank auszusprechen. Harl Bee und Frau. VDiemheim, 30. Seplember 1933. Für Bandel und Gewerbe: Geſchäfts⸗Karten Briefköpfe Mitteilungen Poſtkarten Notablocks Couverts Rundſchreiben Handzettel Plakate Rechnungsformulare Quittungen Quittungsbücher Wechſelformulare Preisliſten Deutſche Jugendhraft. Schülerverbandsſpiele! Sonntag, 1. Oktober„Spielverbot“ — Beteiligung am Erntedankfeſt.— Die Kleinſten der D. J. K. eröffnen heute Samstag Abend den Reigen der Meiſterſchafts- ſpiele und zwar auf unſerem Stadion gegen den Fußballverein Ladenburg. Beginn 5 Uhr. Morgen Sonntag iſt Spielverbot für alle Mann- ſchaften. Die D. J. K. beteiligt ſich vollzählig an dem Erntedankfeſt. Näheres in den Ver— einsnachrichten und im Inſeratenteil. Heiter (Invalide) sucht Beschäftigung Zu erfragen in der Exp. des Blattes. Hosen in großer Auswahl Mk. 3.75, 4.50 Ab. Marlin, ebe Taschenmesser von 30 Pfg. an Haushaltungs-Schggran von 60 Pfg an Haut-Scheeren, Magel-Scheeren, Stick-Scheeren, Zigarren-Scheeren Rasierklingen das Stück zu 3, 5, 10, 12 Pfg. usw. J. Schweikart Adolf Hitlerstraße 16. A * zur Kenntnis, daß ich ab heute eine eröffnet habe. beiten. Um geneigte Unterſtützung bittet e e Achlunal Nanddanahdker! Der werten Einwohnerſchaft Viernheims und Umgebung Nadi enaralurerkslälle Empfehle mich in allen ins Fach einſchlagenden Ar— Durch langjährige und praktiſche Erfahrungen in der Ra- diotechnik bin ich in der Lage, vom älteſten bis zum modernſten Gerät unter Garantie alles fachmänniſch und auf ſorgfälltigſt billige Preiſe auszuführen. Koſtenloſe Prüfungen durch modernes Meßgerät. Hochachtungsvoll Guterhaltener weißer, zweitüriger Sehran billig abzugeben. Wo, ſagt der Verlag dieſes Blattes. Junge 0 0 Loneonten ſind zu haben bei Höninger Ziegelhütte * Aufruf. Der Tag des deutſchen Bauern darf hinter dem des deutſchen Arbeiters nicht zurückſtehen. Deshalb müſſen alle Schichten der Bevölkerung mithelfen. Es ergeht an die geſamte Be⸗ völkerung der Aufruf, zum Erntedankfeſt die Häuſer und Straßen mit Fahnen und friſchem Grün zu ſchmücken. Wir wollen ſein ein einzig Volk von Brü- dern, das iſt der Wunſch unſeres Führers! Viernheim, den 29. September 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder ⸗ n. Generalverſammlungen u. Singſtunden Krieger- u. Soldatenverein Teutonia.(mit Schützenabteilang). Heute Samstag abend 7/9 Uhr übt der Spielmannszug im Schützen- hof. Reſtloſes Erſcheinen wird erwartet. Morgen Sonntag 19,45 Uhr Antreten zur Erntedankfeſt-Kundgebung. Orden und Ehren- zeichen ſind anzulegen, keiner fehle. Der Führer. Turnverein von 1893. Der für Sonntag an⸗ geſetzte Mannſchaftskampf wird auf 8. Oktober verlegt. Der Verein beteiligt ſich geſchloſſen mit Spielmannszug an dem am Sonntag ſtattfindenden Erntedankfeſt. Alle Mitglieder, Schüler und Schülerinnen, Turner und Tur— nerinnen haben in Turnkleidung zu erſcheinen. Ferner iſt es für die ganze Paſſivität Pflicht, ſich an dem Feſtzug zu beteiligen. Der Ver- ein verſammelt ſich um 1/01 Uhr im Lokal. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Führer. Sänger⸗Einheit. 15. Oktober Konzert Samstag abend 8½ Uhr Singſtunde. Keiner darf fehlen! Der Vorſitzende. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Die Mitglieder verſammeln ſich um 12½ Uhr zwecks Teilnahme am Feſtzug, im Clublokal zum Löwen. Teilnahme iſt Pflicht. gez. Dr. Blaeß. Männergeſangverein 1846. Sonntag nachm. 12. antreten zum Feſtzug. Es iſt Pflicht eines jeden Sängers pünktlich zu erſcheinen. Der Führer. Turnverein von 1893 e. V. Morgen früh 11 Uhr wichtige Beſprechung der Fechter auf dem Waldſportplatz. Erſcheinen eines jeden iſt notwendig. Der Fechtwart. Klub der Gemütlichen 1915. Samstag abend punkt 8 Uhr Vorſtandsſitzung, anſchließend findet eine Mitgliederverſammlung ſtatt. Am Sonntag beteiligen wir uns am Erntedankfeſt. Näheres in der Verſammlung. Am Sonntag abend Unterhaltung im Lokal. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſitzende. Illadltttattagagtaandgngtdgdttthttatetattttdatedtatttttdattultdatuudtttatnüttnttattuedu I Mürazester el liefere ich Ihnen die beſtmöglichſten Abzüge von Platten u. Filme durch moderne Arbeitsmethode in beſtein— gerichtetem Photolabor. Nollfilme u. Platten werden sauber, fachmännlsch entwickelt. Beſte Einkaufsquelle Ihrer Filme, Platten und ſonſtige Bedarfsartikel. teiligen und pünktlich um halb 1 Uhr an der Harmonie antreten. Feſtabzeichen ſind beim Unterzeichneten zu haben. Der Beginn der Meiſterſchaftsſpiele für Fußball iſt um 8 Tage verlegt. Winkler, techn. Leiter. dieſem ſchweren Kampfe zahlreich zu begleitel, Die Führung. CCC ·˙¹à AAT f —— ee eee E80 Holz- Jollen Schlafzimmer, Polster, Stahlmatr. an jeden, Teilzahl. Kat. frei. Fisenmöpelabrin Sun, In. Tddddddtddcdddddddddddadddddddd Peter Beikert Lorſcherſtraße 45 Ted Taco 1. Wunkendach r. Horſt Weſſelſtraße 7 AU Uebertragung der feichsfeier v. Hammeln dchalt Arbe Ind brot Lapezier- u. Dekorationsgeschäit Friedrichstrale 1b S————— Fiume Aan umumanmumdnnenemnmnemm mmm utaitimennnimmamnunmenannntunten nnn 9 W Union-⸗ Film- Palast 1 7 Ganz Viernheim wartet auf die ſenſationelle Aufführung. Ein Meiſterwerk, ein Welt⸗ ö i ereignis wie man es in Deutſchland noch nie ſah.— 12 Akte— e 2 2 J. 47 6. (Gierr Er 2 2 8. 6 5 5 Heiulinicl eus, E. f IN N gkeit: SOneE HU EIN METRO. GOD WVN-· MAV ER. IHM OE UTScHER SPRACHE Reinwollene Duveune 0„das schmieg- Meute l— 8 1 10 em eztebe tür Vor- same 3 mod. Berliner Lokal-Anzeiger nehme Kelch 15 9588, 8 Berliner Börsen- Courier Farbtönen. Mir. 4 4 Ein Meiſterwerk an ſich. 3-Uhr-Abendblatt Rerbskfarben 1 Der Film ſollte überall in Deutſchland gezeigt werden. Angriff Es iſt einer der einzigartigſten Filme, die in der Geſchichte der Kinematographie gedreht— ner worden ſind alles unübertrefflich. rempo ca. 140 em bre. Wander Bouele jepte Gewebe für das boraktischen Win- Ein Spitzenfilm der überall nur ansverkaufte Häuſer hatte.— Solche Aufnahmen haben wir noch nicht geſehen. Der Zuſchauer wird Kopf geſtellt. Das ausgeſuchte Tonfilm Beiprogramm: Großer Lacherfolg!— Pech muß man haben. Anfang je halb 8 Uhr.— Zweite Vorſtellung ab 9¼ Uhr.— Ende halb 12 Uhr. Sonntag gr. Jugend- und Mindervorstellung unsere stande Gudhe Nengseidhe ca. 90 em reit. eine mo. f 995 Weng itt 0 Mk. a ſadt ei 4. 1 Npseite l. viel F b. Mer. Schmit Meter tebr richtet wehen gelber Filselae reinwoll Bad ichfliebd., reiehen z ö nen.! 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Spiel⸗ A mannszug. Antreten am Sonntag 12,30 Uhr auf dem Marktplatz anſchl. Abmarſch. Anzug: 1. Garnitur und Handſchuhe. Das Kommando: Kempf. elles feuerwehr—— 1 Der ſſelter in der Mot ist der —— b Medizinal-Verband Viernheim Der Medizinalverband ist eine Mrankenunterstützungs-Masse für Alle. Mit den niedrigen Wochenbeiträgen kann sich Jedermann dem Verband anschlieden...... Was leistet der Medizinal-VMerband. Frei Arztl. Behandlung, Vergütung der Medikamente, Krankenhilfe, Wochenhilfe, Sterbegeld, Operationskosten, Zahnziehen, Röntgenauf- nahmen, u.sw. Aufnahme im Oktober kostenlos. Medlzinal- Verband VUVlern helm. Gewerbe⸗ u. Malerſchule Bensheim a. d. B. 3klaſſ. Abteilung für Bauhandwerker, Maler und Metallarbeiter. Das Winterſemeſter beginnt am 2. November 1933. Der Vorbereitungskurſus zur Meiſterprüfung am 12. Nov. 1933 vorm. 8½ Uhr. Anmeldungen zu allen Abteilungen ſind bis zum 25. Oktober an die Schulleitung einzu⸗ reichen. Ker sagt Zum andern Du bekommſt 1a Qualität Malaga, Wer muln- wein IIköre u. Branntwaelne billigſt bei Ludwig Theobald Telefon 59 Hügelſtraße 22 bewerbe- Verein. Das hieſige Handwerk beteiligt fich reſtloh an dem Festzug der Bauernschalt anlap lieh des Erntedankfestes. Unſere Mitglieder so. wie alle Obermeiſter mit ihren Innungen vir ſammeln ſich punkt halb 1 Uhr am Fürſt Ale⸗ xander zum Abmarſch. Heil Hitler! Der Vorſtand, — Frisehe unbuchlinge Pfund 205 dralheringe 1 in 1 Liter Doſen. Bismarkheringe- Rollmops Mronsardinen- Herlngsalat Heringe in Nahmtunke bills! 1 föllneriage Stück 7 u. 9. Dolkateng-Sauerkraut Piandlh Lorſcherſtraße 10 Telefon 83