eee 1 Schön müöbl. 1 N d Niernheimer Anztiger t iu e Sehet, wie lieblich, ſehet, wie gut, Brüder in Eintracht wohnen! Viernheimer Zeitung 8 an Herrn oder Dame zu vermieten. Von wem, Sonntag, den 15. Oktober nachmittags Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ſagt der Verlag. 3 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- err — Segen dor Aubeissbe chaffung im n Grade auf den Einzelnen kommt es an 15.21. Ofober 33 (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Evisa Wermutwein Appetitanregend Verdauungsfördernd Herbst- Konzert i Mitwirkende: Hans Kohl, Konzertſänger, Bariton, —— Mannheim; Lucie Schuhmacher, Pianiſtin, Mann⸗ heim; Männerchor des Vereins. Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Volksblatt) 2ͤͤ 8 Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Programm Reichs handwerkswoche vom 15. bis 22. Oktober 1933. Samstag, den 14. Ohtober: Abends 8 Uhr Aufſtellung ſämtlicher Handwerker mit Geſellen und Lehr- lingen, S. A., S. S. mit Spielmannszug, ſowie Feuerwehrkapelle auf dem Marktplatz, Spitze am„Löwen“, Richtung Lorſcherſtraße. Anſchließend Kund⸗ gebung im Saale des„Fürſten Alexander“. Sonntag, den 15. Oktober: Vormittags 7 ¼ Uhr Aufſtellung zum Kirchgang auf dem Marktplatz. Ab⸗ marſch zum Gottesdienſt in der Zwölfapoſtelkirche mit Muſik. Reſtloſe Be⸗ teiligung aller Handwerker mit Familienangehörigen,(Frauen und Kinder), iſt Ehrenſache. Nach dem Gottesdienſt Abmarſch mit Muſik zur Schiller⸗ schule, daſelbſt Eröffnung der Gewerbeſchau. Nach dem Hochamt vor der Kirche Ktandkonzert der FLeuerwehrkapelle. Die Ausſtellung bleibt am Sonntag und Montag ununter⸗ brochen geöffnet. Programm für laufende Woche ſolgt. Heil Hitler! Die Ortsſchöffen der Reichshandwerkswoche: Wunderle. — c H p K——— drbelfab chaffung 2 ell 5 Grade auf den Einzelnen kommt es an 15.4. Oktober 133 Nelehshandwerkerwocne!! getr. Gewerbeſchau. Es wird nochmals ausdrücklich darauf hin— gewieſen, daß nur ſelbſtgefertigte Hand⸗ werks arbeiten ausgeſtellt werden können. Der Ausſtellungsleiter: J. Wunderle. jede Drucksache liefert Ihnen ſchnell, geſchmackvoll u. billig die Druckerei des Viernheimer Unzeiger fas Har Fleischsalat Heringssalat 9 1 10 20. iter- 65. Hollmops Hering i. Milch! Dose auch lose Stück 10 9 Umhurger o. Rinde, Stange 45% Limburger m. Rinde/ Pid. 9% Neue holl. Vollheringe 10 St. 78% 1600%% iges Cocosfeit Pid. 33% rische Margarine Pid. 70, 58% Schön. Weizenmehl, 22,20, 7% Meues Sauerkraut Pid. 11% Ist. 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Peter Moskopp ſüunmnmmanmnummmnmmuunmmmnndnunmmmnmmmnamunnsnmnduneannnannainmnn Klavier- Eintritt. einschlienlich Programm. 60 Pig.— Numerierte Plätze.— Eintrittskarten bei allen Sängern, Lokal Freiſchütz, Kaſſier Laiſt und Hofmann, Drehſcheibe, erhältlich. JJ6§⁊—⁊— mä nume Unterricht —::. p auf theoretiſcher Grund lage Lissi Schlatter langjährige Lehrerin an der Hochſchule für Muſik. Stundenhonorar 4 1,50 Näheres: Maunheimerſtr. 44 gerichtet. Miehlebertran hält Schweine ge⸗ ſund und mäſtet Liter 70 Pig. Nalnaus- Drogerie Die Augen des deutschen VUolkes ſind während der Handwerkswoche auf das Deutſche Handwerk Du Handwerker und Gewerbetreibender mußt in dieſer Zeit dafür ſorgen, daß auch Du geſehen wirſt. im„Viernheimer Anzeiger“ ſorgt dafür. Sage es durch den Anzeigenteil der Einwohnerſchaft, daß Du noch da biſt, daß Aufträge gewiſſenhaft und preiswert ausgeführt werden. Tus Du es nicht, ſo gerätſt Du in Vergeſſenheit. Es iſt Dein Schade! Darum Handwerker: Inseriere! 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Martin Geschaefte e mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plapvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden . Nummer 238 ö Chrt Eure deutſchen Meiſter! sinn und Zweck der Handwerkerwoche. Das Zeitalter der Vergottung der Maſchi⸗ ne iſt vorüber. Wir ſchätzen wieder die Ar⸗ beit des fliative und— ſeine Würde. Menſchen und damit den Seine Tatkraft, ſeine Ini— Damit kommt auch der Handwerker wieder zu Ehren. Woh Menſchen ſelber. ſind einzelne einſtmals blühende Zweige des Handwerks heute verſchwunden oder verküm⸗ mert, aber in dem, was ſich erhalten konnte, lebt neuer Geiſt, lebt neuer Lebensmut: das 5 Handwerk iſt aus der deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft nicht wegzudenken. 5„altmodiſch“. den Anſprüchen des recht zu werden. wichtiges Es iſt auch nicht ſondern ſteht mitten in der neuen Zeit, jederzeit bereit und in der Lage, modernen Menſchen ge— So iſt das Handwerk ein Glied der Wirtſchaft. Aber es iſt nicht nur das. Indem es dem Rʃenſchen Gelegenheit gibt zu ſelbſtſchöpferi⸗ ſcher Arbeit und zu ſelbſtändiger Exiſtenz, iſt es zugleich auch von großer ethiſcher Bedeu⸗ tung. Gleich dem freien Bauern auf eigener Scholle iſt der Handwerksmeiſter bodenſtän⸗ 5 dig und wurzelecht, iſt er für die Städte ein ruhender Pol in der Erſcheinungen Flucht und daher auch für das Staatsganze von eminenter Wichtigkeit. An dieſe Tatſachen und Zuſammenhänge wieder einmal zu er⸗ innern, iſt eine der Aufgaben der Handwer— kerwoche. * Aber darüber hinaus verfolgt die Woche des Handwerkes auch einen praktiſchen Zweck: ſie ſoll für das Handwerk werben. Und zwar im Hinblick auf die Notwendigkeit der Arbeitsbeſchaffung zur Be⸗ kämpfung der Arbeitsloſigkeit. Es iſt gänzlich verfehlt, hierbei alle Hilfe nur, von ſeiten der Regierung abzuwarten. Viel- mehr kann jeder einzelne Staatsbürger durch eine zweckmäßige und wirtſchaftsfördernde 0 Alltagsleben phiöchſt ſegensreiche Mitarbeit leiſten. Wiri⸗ ö ſchaftsfördernd iſt heute aber eine Bedarfs- deckung, die zu gleicher Zeit den Arbeits⸗ markt belebt. Würde ſich das bei Bedarf handwerkerlicher Arbeiten wieder Verteilung ſeiner Aufträge im dem Handwerk zuwenden, ſo könnten mit ei⸗ nem Schlage eine Million von Ge⸗ ſellen und Lehrlingen, das ſind ein Viertel aller Arbeitsloſen, Beſchäftigung fin— den. * Unter dieſem Geſichtspunkt iſt auch die Reichs⸗Handwerks⸗Woche zu werten. Wenn das Handwerk hierbei in einem bisher nie gekannten Ausmaße vor die Heffentſichkeit tritt, ſo vor allem deshalb, um Gelegenheit zu nehmen, ſeine Bedeutung für die Arbeits⸗ und den ſechſten Teil des geſamten deutſchen beſchaffung und damit im Kampfe gegen die Arbeitsloſigkeit vor Augen zu führen. Ein Wirtſchaftskräger, der 8 Millionen Deutſchen Arbeit und damit Brot gibt Umſatzes tätigt, kann ohne Gefahr für die 10 eſundung unſerer ſchwer genug erſchütter⸗ en Wirtſchaft aus ihrem Getriebe nicht aus⸗ geſchaltet werden. muß gen ſchaftliche Rückſchläge bringt, daß hinge⸗ wieder 1 Erkenntnis in den Reihen aller Mit⸗ lets in. Stadt und Land zu vertiefen, iſt 100 es Ziel der Reichs⸗Handwerks⸗Woche: eswegen ſoll in ihrem Rahmen immer Gelegenheit genommen werden, 1 zu den anderen Bevölkerangsſchich⸗ in dan ſchlagen oder zu befeſtigen, wo ſolche 0 0 Streit der Meinungen an Feſtigkeit itten haben. In jedem Dorfe, in jeder Stadt 1 ſich endlich die Ueberzeugung Bahn chen, daß gegenſeitiges Hadern uns nur Und dhe enſeit ges Verſtändnis alle amit wirtſchaftliche Unterſtützung uns 1100 den Weg zum Wiederaufſtieg bahnen ner Wei daher mit dem Reſt eines in kei⸗ eiſe berechtigten Mißtrauens gegen * 9 das Ha Seine Vergangenheit und ndwerk. deutſche Volk 50. Jahrgan Um deutſchlands Neiht der Kampf um die Abrüstung— Gibt England klein bei?— Deutſchlands Rechtsansprüche— Muſſolini und die deutſchen Abrüſtungsvorſchlüge Berlin. 13. Oktober. „Das franzöſiſch⸗engliſch⸗amerikaniſche Ku— liſſenſpiel in der Abrüſtungsfrage ſcheint zu einem gewiſſen Abſchluß gekom— men zu ſein. Aus der Londoner und der Pariſer Preſſe erfährt man allerlei über dieſe Verhandlungen. Es handelt ſich dabei zwar nicht um offizielle Mitteilungen, aber die betreffenden Blätter ſcheinen doch richtig in⸗ formiert zu ſein. So läßt ſich das Londoner Blatt„Daily Telegraph“ aus Genf melden, der engliſche Außenminiſter Sir John Si— mon beharre darauf, daß Deutſchland vor⸗ läufig nur eine Vermehrung derjenigen Waf— fen geſtattet werden ſoll, die ihm im Verſail— ler Vertrag zugeſtanden ſind; die vierjährige Probezeit ſolle um ungefähr zwei Jahre ver⸗ mindert werden. Die völlige Gleichheit al⸗ ler Nationen ſolle in der zweiten höchſtens dreijährigen Periode hergeſtellt werden. Paul-Boncour, der franzöſiſche Au- ßenminiſter, ſei bereit, den weſenklichen Inhalt dieſes Planes anzunehmen, wolle aber von einer Verkürzung der erſten Periode nichts wiſſen und beharre auf der Auflöſung aller„militäriſchen Ver⸗ einigungen“ in Deutſchland. Norman Davis, der amerikaniſche Ver— treter, halte die von Großbritannien anemp— fohlene Methode für unangebracht, weil die deutſche Regierung darin ein Diktat nach Art des Verſailler Vertrages erblicken würde. Wir verlangen Gleichberechtigung! Es leuchtet ein, daß dieſe Verhandlungen zwiſchen Engländern, Franzoſen und Ame⸗ rikanern, die im Intereſſe des Abrüſtungs— werkes erwartete Erleichterung der Situation nicht gebracht haben. Demnach wird den Verhandlungen im Hauptausſchuß am kom— menden Montag vorausſichtlich nur eine formale Bedeutung zukommen. Von dem bisherigen Gang der Verhand- lungen bleibt der Eindruck beſtehen, als ſei das Bewußtſein der Verankworkung für den urſprünglichen Macdonald-Plan gerade in dem Lande nicht mehr vor- ſeine gegenwärtige Einſtellung bürgen da⸗ el daß es auch in Zukunft gewillt iſt, in kreier Arbeit zum Wohlergehen ſeiner Mit- menſchen ſeine derzeitige vornehmſte Pflicht zu erfüllen, ein treuer Bundesgenoſſe unſerer Regierung in ihrem gigantiſchen Ringen um die Geſundung unſerer Wirtſchaft und damit um die Erhaltung des Vaterlandes zu blei⸗ ben. Wird ſo die verſtärkte Werbetätigkeit des Handwerks gewürdigt, dann muß daraus dem ganzen deutſchen Volke Segen aus der Arbeitsbeſchaffung im Kleinen er⸗ blühen. Darum: Ehrt Eure deutſchen Mei— ſter! Praltiſche Handwerkerpolitit Durch ein Rundſchreiben des Reichs ar⸗ beitsminiſters an die Länderregierun— gen iſt die Frage endgültig geregelt worden, welche Handwerker zu Inſtandſetzungsarbei⸗ ten aus Reichszuſchüſſen zuzulaſſen ſind. In dem Rundſchreiben heißt es nämlich,„Rech⸗ nungen ſind nur anzuerkennen, wenn der Gewerbebetrieb des Ausſtellers polizei⸗ lich angemeldet und in die Hand werks⸗ rolle oder das Handelsregiſter ein⸗ getragen iſt.“ Beide Vorausſetzungen müſſen alſo erfüllt ſein, ſowohl die polizeiliche An⸗ meldung wie auch die Eintragung in die Handwerksrolle oder in das Handelsregiſter. 0 f herrſchend, deſſen Premierminiſter aufs Engſte mit dem Plan verbunden iſt. Man hat auf engliſcher Seite verſucht, die Abänderungen, die man auf franzöſiſchen Druck hin am Konventionsentwurf offenbar vorzunehmen bereit iſt, mit einer moraliſchen Begründung zu erklären. Die innerpolitiſche Situation, ſo lautet die Lesart, ſei heute in Deutſchland eine völlig andere als zur Zeit des Fünfmächteabkommens. Eine ſolche Beweisführung geht an der für die internationale Politik grundle- genden Talſache vorbei, daß die außen⸗ polifiſchen Anſprüche eines Landes nicht der Reflex innerpolitiſcher Enkwicklun⸗ lungen ſind, ſondern der Ausdruck der hiſtoriſch gewordenen ſtaaklichen Lebens notwendigkeiten. Dieſe aber ſind für das Deutſchland der nationalen Revolution die gleichen, wie für jenes des 11. De⸗ zembers 1932. Es iſt auch deshalb völlig verkehrt, zur Be— gründung einer auf der anderen Seite vor⸗ handenen mangelnden Abrüſtungsbereitſchaft auf die innere Entwicklung Deutſchlands zu— rückzugreifen, weil der Vorſchlag Macdo⸗ nalds, der dem im Dezember 1932 zugeſtan— denen Gleichberechtigungsanſpruch konkrete Geſtalt verleihen ſollte, erſt im März 1933, alſo über zwei Monate nach Amtsantritt der Regierung Hitler, in Genf unterbreiett wur— de. Dieſer Konventionsentwurf enthält, woran man bei dem gegenwärtigen Stand der Beſprechungen über Einzelheiten erin⸗ nern muß, einen Artikel 96, der vorſieht, daß durch die Konvention der Teil 5 des Verſail— ler Vertrages erſetzt wird. Es enkſpräche nicht dem Prinzip der Gleichberechligung, wenn man die Dis⸗ kriminierung Deutſchlands, wie ſie im Verſailler Vertrag enthalten iſt und nach dem Konvenlionsenkwurf beſeitigt wer⸗ den ſoll, nun dadurch wieder aufleben ließe, daß man die Diskriminierung nun in die Konvenkion ſelbſt hinein- nimmt. 0 Dieſe grundſätzliche Erwägung gilt nicht zu— letzt für die Frage der Luftwaffe, die Deutſchland von den anderen Mächten auch weiterhin völlig vorenthalten werden ſoll, den anderen Staaten nicht zu erwarten iſt. Zur Berichterſtattung nach Verlin Wie von unterrichtete Seite mitgeteilt wird. iſt der Führer der deutſchen Delegation bei der Abrüſtungsverhandlung in Genf, Botſchafter Nadolny, zur Berichterſtat— tung nach Berlin berufen worden. Der Korreſpondent der„Morning Poſt“ in Rom meldet, daß Muſſolinis Anker redungen mit dem brikiſchen und dem franzöſiſchen Bolſchafter bezwecklen, dieſe von ſeinen Bemühungen in Kennt⸗ nis zu ſetzen, die deukſchen Vorſchläge zum Ausgangspunkt einer Crörkerung zu machen. Im Intereſſe der Fortſetzung der Verhand⸗ lungen mit Deutſchland würde Italien gern einen Aufſchub der Sitzung des allgemeinen Ausſchuſſes der Abrüſtungskonferenz ſehen. Paul⸗Voncour iſt zufrieden Paris, 13. Oktober. Am Donnerstag traf Außenminiſter Paul⸗Boncour in Paris ein. Er erklärte bei ſeiner Ankunft, daß zwi— ſchen Frankreich, England und den Ver- einigken Staaten eine grundſätzliche Eini- gung über die„Nichtaufrüſtung Deutſch⸗ lands“ erzielt ſei und fügte hinzu:„Wir befinden uns auf einem guken Wege.“ In gleichem Sinne erſtattete Paul-Boncour im Miniſterrat Bericht. Das über dieſe Sitzung ausgegebene Kommunique beſagt, daß der Miniſterrat die Haltung des Ver— reters Frankreichs einmütig gebilligt hat. Paul-Boncour berichtete ferner über den all— gemeinen Verlauf der Vollverſammlung des Völkerbundes und die„günſtigen Ergebniſſe, die die franzöſiſche Delegation erzielt habe“. Herbſtſtürme brauſen gchwere Schäden an der Nordſeeküſte— In Seenot Emden, 13. Oktober. An der Küſte Oſtfrieslands wülek ein ſchwe⸗. rer Skurm, der zum Teil eine Stärke bis 12 erreichte und in Norden, Norddeich, Be rum und Holzdorf großen Schaden anrich- tete. Mehrere Jiſcherboote mußten aus See- nok gerettet werden. Im Kreiſe Wittmund wurden faſt alle Jernſprechleitungen zer- ſtört. Ein aus Friedrichsſchleuſe ausgelau⸗ fener Muſchelfänger mußte wegen des Stur⸗ mes zurückkehren. Das Boot konnke ſedoch die Einfahrt wegen der ſtarken Brandung nicht gewinnen und wird vermißt. Ein Rettungs- boot, das ausgefahren war, um den Mu- ſchelfänger zu ſuchen, iſt noch nicht zurückge⸗ kehrt. In Huſtede(Oldenburg) wurde ein ſechsjähriges Kind, das am Ufer des Küſten⸗ kanals ſpielte, ins Waſſer geſchleudert. In Schleswig-Holſtein wurde das Waſſer der Erder ſo ſchnell hochgetrieben, daß es drei Meter über normal ſtand und die ganzen Vorländereien überſchwemmt wurden. Der neu erbaute Dammbau wurde dreimal durch- 6 0 Das eingedeichte Gebiet iſt vollge · aufen. Kleinluſtſchiff zerſtört Das Kleinluftſchiff Parſeval-Natz, ein Re⸗ klameluftſchiff, das ſeit einigen Tagen über Hamburg flog, iſt auf dem Flughafen FJuhls⸗ bültel von einer orkanartigen Böe vom An- kermaſt losgeriſſen und vollſtändig vernichket worden. Weſtholländiſche Städte wurden ebenfalls heimgeſucht. In den Mit⸗ tagsſtunden verzeichnete man in Rotter ⸗ dam eine Windſtärke von 10 bis 11. Wäh⸗ rend eines kurzen Zeitraumes wurde in Am— ſterdam eine Windgeſchwindigkeit von 31 Metern in der Sekunde regiſtriert. In Amſterdam wurden viele Bäume enk⸗ wurzelt und auf den Dächern angebrachte Rundfunkantennen umgeworfen und zahlreiche Dachziegel losgelöſt. Auf dem Fredericksplain wurde ein Radfahrer von einem niederfallenden Baumaſt er- ſchlagen. obwohl eine Abſchaffung der Luftwaffe in' Automobile konnten nur langſam vor⸗ wärts kommen und wurden wiederholt durch Rückenwinde aus der Fahrtrichtung gewor⸗ en. f Der Eiſenbahnverkehr erlitt verſchiedent⸗ lich Unterbrechungen, da umgeworfene Bäu⸗ me und Signalmaſte die Gleiſe verſperrten. Auf der Nordſee und den großen Flüſſen ge⸗ rieten verſchiedene Schiffe in Not. Ein belgiſches Rheinſchiff und ein anderes noch unbekanntes Schiff ſind geſunken Eine Landungsbrücke zerſchellt Ein dreizehnjähriger Knabe erkrunken. Auch über Dänemark brauſte der Sturm mit verheerender Wucht und verur⸗ ſachte eine Reihe von Unglücksfällen. Der deutſche Dampfer„Anita Peters“ lag feſtge⸗ macht an der Landungsbrücke bei Nyköbing auf Mors. Während des Sturmes befanden ſich 13 Perſonen, darunter zwei Knaben, auf der Brücke. Der Dampfer wurde durch die Gewalt des Sturmes von den Tauen losgeriſſen und die Landungsbrücke brach mikten durch. Einem Mann gelang es, ſich an Land zu retten, die anderen 12 auf der losgeriſſenen Brücke wurden in die auf⸗ gewühlte See hinausgetrieben. Draußen brach die Brücke nochmals in zwei Stücke. Einige Stunden nach dem Unglück krie⸗ ben die Brückenſtücke nah an Land. Ein dreizehnjähriger Knabe erkrank. Sämk⸗ liche Perſonen konnten gerektet werden. In Thiſted wurde ein 17jähriges Mädchen unter einem herabſtürzenden Dach begraben und erſchlagen. Am die Seele des Volkes Eine Erklärung des Keichsbiſchofs. Berlin, 13. Oktober. Der Reichsbiſchof übergibt folgende Erklärung der Oeffentlichkeit:„Sinnloſe Ge— rüchte wollen wiſſen, daß demnächſt eine Welle von Abſetzungen und Verſetzungen über die deutſchen Pfarrer hereinbrechen werde. Insbeſondere wird erwähnt, es ſeien alle diejenigen Pfarrer gefährdet, die nicht der Glaubensbewegung Deutſcher Chriſten zugehören. Ich erkläre dazu folgendes: Dieſe Gerüchte ſtellen eine außergewöhnliche bös— willige Irreführung der öffentlichen Mei— nung dar. Was ich von den Pfarrern er— warte, iſt die klare und volksnahe Verkün— digung des reinen Evangeliums und die loyale Mitarbeit in der deutſchen evangeli— ſchen Kirche. Ich werde niemals zulaſſen, daß irgend je— mand einen Nachteil erleidet, nur weil er nicht„Deutſcher Chriſt“ iſt. Wir deutſchen Chriſten wollen keine Zwangsgruppe ſein, ſondern Stoßtrupp der Kirche werden. Ich wiederhole, was ich in Wittenberg geſagt ha— be:„Der kirchenpolitiſche Kampf iſt zu Ende. Dor Kampf um die Seele des Volkes be ginnt“. So rufe ich alle Pfarrer auf: ſtellt Euch verkrauensvoll in dieſen Kampf hinein. Das iſt der beſte Weg zur Einheit des Wol- lens und des Handelns.“ Liechtenstein Die Einbürgerung ſoll erſchwerk werden. Berlin, 13. Oktober. In dieſen Tagen haben in Berlin Beſpre— chungen mit Vertretern der Liechtenſtei⸗ niſchen Regierung ſtattgefunden. Da— bei wurden die Vorwürfe erörtert, die zeit— weilig in der deutſchen Preſſe gegen das Fürſtentum erhoben worden ſind und die da— hin gingen, daß Liechtenſtein durch ſeine Ge— ſetzgebung die Kapitalflucht begünſtige und ſogar ein Zufluchtsort für Verbrecher ſei. In den Beſprechungen wurde allſeitig feſtgeſtellt, daß verſchiedene von den erwähnten Veröf— fentlichungen in der Preſſe teils nicht den Tatſachen entſprechen, teils übertrieben ſind. Von Liechkenſteiniſcher Seite wurde erklärt, daß ſchon ſeit einiger Zeit keine Einbürge⸗ rungen mehr vorgenommen worden ſeien und daß die Liechtenſteinſche Regierung im übrigen die Geſetze über die Skaatsangehö⸗ rigkeit dahingehend ändern wird, daß dieſe erſt nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Liechkenſtein gewährt werden kann. der Hunger in Rußland Bauernfamilien flüchten ins Ausland. Riga, 13. Oktober. Die kataſtrophale Lage in Rußland wird dadurch beſonders gekennzeichnet, daß r uſ⸗ liſche Bauern an unbewachten Stellen die ruſſiſche Grenze nach Lettland über⸗ treten, um der Hungersnot zu entgehen. Bei dieſer Gelegenheit verſuchen die Flücht⸗ linge auf legalem Wege die Erlaubnis zum Grenzübertritt nach Lettland für die Bewoh⸗ ner ganzer Grenzdörfer durch die lettliſchen Behörden zu erwirken. Die Flücht⸗ linge entwerfen ein überaus trauriges Bild von den Zuſtänden in Rußland. Die Lebensmittelknappheit ſei furchlbar, ſo daß zahlreiche Leute vor Erſchöpfung auf den Straßen zuſammenbrechen. Gleichzeitig nähmen die ruſſiſchen Behörden eine überaus ſchroffe Haltung gegenüber den Bauern ein, die ſie für den Fehlſchlag der Ernte verant- wortlich machen. Die Schreckensherrſchaft in Rußland droht die ganze Landwirkſchaft zu ruinieren. Deutſche Tagesſchan Die Zweckſparkaſſen. In den nächſten Tagen erſcheint im Reichs⸗ geſetzblatt die zweite Durchführungs- und Er⸗ gänzungsverordnung über Zweckſparun⸗ ter nehmungen. Nach dieſer Verord— nung ſind die Koſten für die Ueberwachung der Zweckſparunternehmungen, die ſich auf etwa 170 000 Mark jährlich belaufen, dem Reiche von den Zweckſparunternehmungen zu erſtatten. Dieſe Koſten ſollen nach Maßgabe der Zahl der Sparer und Dar— lehensnehmer auf die einzelnen Zweckſpar— unternehmungen umgelegt werden. Reichsbauernkag in Weimar. Wie die Preſſeſtelle des Reichsbauernfüh— reres mitteilt, findet in der Zeit vom 20. bis 23. Oktober dieſes Jahres der„Erſte Reichsbauerntag“ in Weimar ſtatt. Das Programm ſieht zunächſt für Freitag, 20. Oktober, eine Begrüßung des Reichsbau⸗ ernführers, die Einweihung des Darre⸗Hau⸗ ſes ſowie abends eine LGF. Sitzung und eine Feſtaufführung vor. Am Samstag, 21. Ok⸗ tober, vormittags, wird der Landwirtſchafts⸗ miniſter Darre über die„Agrarpolitik im Dritten Reich“, dann Wilhelm Meinberg über „Neubildung des deutſchen Bauerntums“ ſprechen. ale Har nheimer Ionhümschah SHA. Brand im Viernheim. Dem Central-Film-Palaſt iſt es gelungen, ab heute den größten Nationalen Tonfilm Deutſchlands zur Aufführung zu bringen. Einiges über den Inhalt dieſes Filmwerks erübrigt ſich. Nur das ſei geſagt, daß es ein ausgeſprochener Volksfilm iſt und dem ganzen deutſchen Volke gewidmet. Es iſt Pflicht Aller, ſich dieſes Ton- filmwerk anzuſehen. Hauptſächlich unſere Jugend ſoll dieſes Filmwerk unbedingt anſehen. Wahr— ſcheinlich werden von der Schule aus, Schüler- Vorſtellungen ſtattfinden. Sa-Mann Brand verdient von Jung und Alt beſucht zu werden. Niemand laſſe ſich dieſes Tonfilmwerk entgehen. Man möge nach Möglichkeit ſchon die Werktags Vorſtellungen beſuchen und pünktlich erſcheinen, hauptſächlich bei der erſten Vorſtellung am Sonntag ab 7 Uhr. Bettfedern u. 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Das Exploſionsunglück in der Raketenwerkſtatt des Ingenieurs Til⸗ ling auf Gut Ahrenhorſt hat am Donners tag noch ein drittes Todesopfer gefordert. Der Monteur Friedrich Kuhr, der bei der Exploſion ſchwere Brandwunden erlitten hat⸗ te, iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Beſlätigte Todesurteile. Leipzig, 13. Oktober. Das Reichsge⸗ richt beſtätigte die Todesurteile des Schwur⸗ gerichts Deſſau gegen den Bäcker Karl Hans, den Arbeiter Otto Thalmann und den Korb— macher Bieſer aus Hecklingen, die den SA. Mann Zieslick Anfang des Jahres ermordet haben. Flugzeugabsturz Amſterdam, 13. Oktober. Jwei holländiſche Heeresflugzeuge, die am Donnerstag früh vom Militärflughafen Söſterberg zu einem Uebungsflug aufgeſtiegen waren, ſtießen über der Orkſchaft Keſteren zuſammen und ſtürzten ab. Beide Apparate wurden vollſtän⸗ dig zerkrümmerk. Die vier Inſaſſen wurden getlö kel. Einſturzunglück Augsburg, 13. Oktober. Als der Metzgermeiſter Joſef Thoma in ſeinem Keller zuſammen mit einem Arbeiter Käſer einen Verſchlag aufrichten wollte, ſtürz⸗ le das Gebäude des Kellers plötzlich ein. geide Männer konnken nur noch als Leichen geborgen werden. Das Haus, in dem ſich der Einſturz ereignete, zählt zu den älteſten der Skadt und ſteht bereits über 400 Jahre. Die beiden ködlich Verunglückten hinkerlaſſen Familien mit mehreren Kindern. Vorrang der Hitlerjugend Beſprechung mit den konfeſſionellen Jugendverbänden. Berlin, 13. Oktober. Unter dem Vorſitz von Miniſterialdirektor Dr. Buttmann fand eine Beſprechung mit den Führern der evangeliſchen und der ka— tholiſchen Jugendverbände ſtatt. Von den Leitern der konfeſſionellen Jugendverbände wurde betont, daß ſie den Vorrang der nationalſozia⸗ liſtiſchen Jugenderganiſation, die den Namen des Führers krage, in jeder Weiſe anerkennen. Sie wünſchten jedoch, daß der Jugendführer des Reiches auch den konfeſſionellen Verbän— den beſtimmte Arbeitsgebiete zu⸗ weiſe, da ſie den feſten Wunſch hätten, am neuen Staate mitzuarbeiten. In einer neuen Maienbühl vom 15. Juli 1933 ein e⸗ ſtellt. Es handelte ſich um einen e menſtoß zwiſchen zwei in Lörrach wohnhaften Perſonen, einem 41jährigen Oeſterreicher und einem deutſchen Polizeibeamten einerſeits 1005 einer Gruppe von Schmugglern anderer— Die Einſtellung des Verfahrens erfolgte da den Beſchuldigten nicht fach e en i daß ſie zur ZJeik der Tat infolge der kom⸗ plizierten Grenzverhältniſſe in Maienbühl ſich bewußt auf Schweizer Boden befanden. 708. S D D ee Die inneren Feinde— in der Bedeutung für das Weiterleben eines Volles letzten Endes viel wichtiger und darum beachtenswerter als die äußeren Gegner, ſind die Urſachen der Entvölkerung und der Entartung eines Vol⸗ Sport in Kürze Abgeſagt wurden jetzt alle für den kommen⸗ den Sonntag in der bayeriſchen Gauliga an⸗ geſetzten Treffen. Sie werden komplett am 22. Oktober nachgeholt. Im Gau 13 wurd die Begegnung Sportfreunde Saarbrücken ab⸗ geſetzt, das Spiel SV. Wiesbaden— Phönix Ludwigshafen neu angeſetzt. * * Der Deutſche Schützenbund führt am 14. Die Wirtſchaftswoch Die Wirkungen der wirtſchaftspolitiſchen Aktivität— Neuordnung des und 15. Oktober in Wiesbaden ſeine Vereins⸗ meiſterſchaften im Groß- und Kleinkaliberſchie⸗ ßen durch. An den beiden Meiſterſchaften ſind jeweils die fünf Verbandsmeiſter beteiligt. Au Süddeutſchland ſind dies die Hauptſchützenge⸗ ſellſchaft Nürnberg und die Schützengilde Ra⸗ vensburg. Kapitalmarites— Noch leine Belebung des Welthandels. Das Inſtitut für Konjunkturforſchung gibt in ſeinem Vierteljahrsbericht einen Ueberblick über die gegenwärtige Wirtſchaftslage und die künftigen Ausſichten. Es wird darauf hin— gewieſen, daß der kriſenhafte Rückgang von Abſatz, Produktion und Umſätzen, der Mitte 1929 begonnen hatte, einer ſchon länger an— haltenden Aufwärtsbewegung gewichen iſt. Die gewerbliche Produkti on war im Auguſt um 22 Prozent höher als im vergan— genen Jahr, die Produktion der Landwirt— ſchaft dürfte in dem ſoeben begonnenen Wirtſchaftsjahr dank einer außerordentlich rei— chen Ernte etwas größer als im Wirtſchafts— jahr 1932⸗33 ſein. Ueberall in der Volkswirt— ſchaft haben ſich die Geneſungskräfte bereits ſoweit verſtärkt, daß vorübergehende Flauten zu keiner neuen kritiſchen Zuſpitzung der Lage führen müſſen. Das Inſtitut weiſt beſonders darauf hin, daß in den letzten Jahren ein Zuſammenhang zwiſchen der politiſchen Ge— ſtaltung und der Produktionsentwicklung deut— lich zu erkennen war. Mit der Stabiliſierung der politiſchen Verhältniſſe im Frühjahr d. J. nahm die Produktion einen erneuten Anlauf, um der Depreſſion zu entrinnen. Die Auf— wärtsbewegung der Produktion war die un— mittelbare Folge einer wirtſchaftspoli— tiſchen Aktivität, die alles bisher auf dieſem Gebiet Gekannte in den Schatten ſtellt. Das Inſtitut ſetzt ſich gegen Verdächtigungen, die hier da in der ausländiſchen Preſſe Daneben ſehr hoh den iſt. nächſt vor nenmarkt ein Anhalte haben. 2 Ote und da wegen der Zuverläſſigkeit der deut⸗ ſchen Statiſtitk ausgeſprochen worden ſind, energiſch zur Wehr. Alle in Erſcheinung ge— tretenen günſtigen Momente ſollten zuſammen mit dem wachſenden Vertrauen in die Stabi— lität der Verhältniſſe die Grundlage dafür bilden, daß die durch ſtaatliche Maßnahmen angekurbelte Aufwärtsbewegung der Produk— tion mehr und mehr von der Privatini⸗ tiative weitergeführt wird. Sowohl die Ver mit als auch mit Langkred iſt gege ſtört. An neuen Kredi ſtand in! Monaten praktiſch nur zelnen Vol len Kredit Symptom ſchaftlichen ſache zu erb beträchtlichen aber vald ein Aus monate bevor n des Verſchiedenartigkeit tendenzen, die gegenwärtig in den einzeln Ländern zu beobachten iſt, weiſt darauf hin, daß von einer Einheitlichkeit ˖ wirtſchaft und einer einheitlichen rt N n 1 Zern ſchaftlichen Konjunkturbewegung nicht Red„0 bis 8; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. dap lor 25 . ſein kann. Es der zu einem kann a en Zinsfor derungen der Kapitalgeber und dem viel niedrigeren leiſtungsvern lögen der größeren ge enen Maßnahmef bis jetzt ſchon u 94e entgegen. licken, der ſtörung Zuſammenhänge * Die Preſſeſtelle der NSDAP. ſchreibt uns zur Viernheimer Aufführung v.„SA-Mann Brand“: „SA.⸗Mann Brand“ im Viernheimer Cefipa— Lichtſpieltheater! Wir begrüßen dieſe Auffüh⸗ rung, wird uns doch ein Film gezeigt aus der neuen deutſchen Filmepoche, anſtelle der bisheri— gen jüdiſch⸗internationalen Tendenzfilme, die auf— gebaut waren auf„Stars“ mit überſchwenglichem Glanz, auf Unterhaltungs- und Operettenkitſch, ohne ein Erlebnis. Hier wird uns ein Bild geboten von dem wahrhaft gigantiſchen Ringen eines jungen Geſchlechts, das in jahrelangem Kampf ſtand um Deutſchlands Erneuerung, aus 14 Jahren Kampf, in Leben und Wirklichkeit. In dieſem Film ſpielen keine Namen, hier ſpielt die Wirklichkeit der Menſchen, der Verhältniſſe die hervorragendſte Rolle: der unbekannte Mit- kämpfer der nationalſozialiſtiſchen Revolution, lebens- und charakterfeſte Menſchen, wie man dies als größten Erfolg der neuen Volksfilmkunſt be⸗ zeichnen kann. Hunger, Not, Elend, Arbeitsloſigkeit in einer deutſchen Fabrikſtadt. Dazwiſchen eine junge Volksbewegung, die unter Adolf Hitler um ihre Anerkennung ringt. SA.⸗Mann Brand, der Er— geben von Kommuniſten, ewig gehetzt. Du Vater ein verbiſſener Marxiſt. Ein Hitler⸗Junge, der einzige Sohn einer heldenhaften Kriegers, witwe, iſt der einzige, der zu ihm hält. En Gewerkſchaftsbonze denunziert Brand bei ſeinen Arbeitgeber als„Nazi“; er wird entlaſſen. Dar geſchäftstüchtige Sowjet⸗Agent Turrof verſuch Brand, als Spitzel zu bekommen, was ihm aba mißlang, worauf er ſeine roten Spießgeſelle auf ihn losläßt. Bei einem Aufmarſch wird he Hitlerjunge von brutalen, verkommenen Subjekte getötet. Adolf Hitler wird am 30. Jaun Reichskanzler! Weiter geht der Kampf— und SA.⸗Mann Brand trägt freudig die Hakenkrelz fahne, das Symbol des kraftvollen Sieges da Neuen Deutſchland, in die Zukunft!— Es dan erwähnt werden, daß an der Uraufführung n Berlin unſer Volkskanzler Adolf Hitler, d Reichsminiſter Dr. Goebbels, Seldte und v. Bloß, berg teilnahmen. Dieſer Film hat überall eitel nie geſehenen Erfolg zu verzeichnen, er läßt de Erinnerung an die vergangenen, kämpferische Jahre der Bewegung nie einſchlafen, er wird d Jugend hinführen zu der wunderbaren, un ganzes deutſches Volk einenden, erhabenen Ide Adolf Hitlers! Wer bisher noch dem National ſozialismus fern ſtand, er wird von der Wu von der Wahrhaftigkeit dieſes Filmwerks el griffen, er wird aufgerüttelt und erſchüttert u gleich, er wird zum Anhänger unſerer Bewegul und bekennen: im Geiſte Adolf Hitlers kämpfe und immer wieder kämpfen wollen, für ein freies einiges und glückliches Deutſchland! 1 Unſeren Parteimitgliedern, Parteiangehörigel aller Unterformationen, der ganzen Bevölkerung ſei daher dieſes Filmwerk beſonders empfohlel — Gedenktage 13. Oktober a 1821 Der Mediziner und Politiker Rudol Virchow in Schivelbein geboren. 0 1924 Der franzöſiſche Schriftſteller Anale France leigentlich Jacques Ana Thibault) auf ſeiner Beſitzung bei ros geſtorben. 8 Prot.: Koloman— Kath.: Eduard Sonnenaufg. 6.21 Sonnenunterg 17 Mondunterg. 15.13 Mondaufg. Wer ſein Recht nicht wahrt, gibt es auf, Beſprechung unter Leitung des Jugendfüh— ters des Reichs ſoll zudem Verbot des Jugendführers, das den Mitgliedern der Hitlerjugend eine gleichzeitige Mitgliedſchaft bei den konfeſſionellen Verbänden unterſagt, erneut Stellung genommen werden. ches oder di ten zwölf diten, Ster Halbjahr 1 freien Kapi Verfahren eingeſtellt Pie vor i ess Baſel, 13. Oktober. Bankge ie N 2 Rana Bali 5 Baſler Staatsanwaltſchaft hat das möglichen, Verfahren im Grensgwiſchenfall bei „Doch, Bertel. Das geht, Geh hin zu ihnen!“ „Allein? Ich fürcht' mich zu ſehr. Werden ſie mich auch nur anhören! Es ſind Herrſchaften und ſie haben andere Gedanken, als daß ein armes Bauern— mädchen ihren Vater wiederbekommt!“ „Iſt es weit bis Streunitz?“ fragte unternehmungs— luſtig Ignis. „Bis zum Herrenhaus nicht ſo arg. Es liegt dicht an der Grenze von Pickdorf. Wenn und wir gehen durch den Wald, können wir in einer Viertelſtunde da ſein.“ „Ich gehe mit“, ſagte Ignis nach kurzer Ueberlegung. Daheim„ſchlief“ ſie ja. Niemand würde ſie ſtören. Und ertappte man ſie auf der Heimkehr im Part, ſo war ſie eben ſpazierengegangen, ihrer Migräne wegen. „Ich muß mich fein machen“, ſagte Bertel.„Es nicht lange dauern!“ „Fein? Wozu? Es hält nur auf! Siehſt ja ſo ſauber aus, Bertel— ſo blank das Haar und kein Fleckchen im Rock. Lieber laß uns eilen. Wär' ſchade für jene Minute!“ Die Sonne ſchien durch das bunte Laub der Buchen auf den Waldboden. Herrlich lief man über das weiche Moos, das den Pfad bedeckte. Sie mieden die breiten Wege, die Schneiſen. Ignis wußte, warum. Auch war es kürzer. Bertel wußte Fußpfade, die die a minderten. Es ging über dicke Wurzeln, und zuweilen mußten ſie ſich tief bücken. f Es war ſo ſchön im Walde, daß die Mädchen ihren Kummer vergaßen und faſt übermütig wurden. Ein paar— mal lachten ſie hell auf. soll Entfernung was entweder durch di 4 Milliar Kapitalmarkt wieder 0 0 C0000 ͥ⁰ͥãꝗ õDddddddddddddddddddddſ.ỹũ e N 0 ö ö N Die Erhöhung der nationalen Binnenmärkte. D die Binnenwirtſchaften. Beziehungen einleitet, läßt nicht ſagen. Möglichkeit, daß die Welt gebaut wird, nachdem die auf ihren 2 ja wird. Kraft befeſti eee N. Ge⸗ an den Vater, Ignis daran, daß Fall komme. O die unausd man ſie hier entdeckte! hier iſt Streunitzer Boden!“ te Minuten und wir können das Aber dann verſtummten ſie ſogleich, mit böſem wiſſen. Bertel Uebermut vor venn Bertel. zwei Herrenhaus in meinem ganzen Leben Frohger enſcheins und der Freiheit Ignis boraus, breitete die Arme * Ni 2 1608 1 561156 und länzelte bog ſich— jäh und ſcharf. hrallte ſie faſt zuſammen mit einem jungen in grüner Forſtuniform. erkannte den Oberförſter Cornelius. illkürlich knickſte ſie— mitten im Walde zfiſch, wie auf dem Parkett. r Oberförſter ſtutzte, beſann ſich, erkannte auch. domteſſe Thiel?“ fragte er faſt mißtrauiſch. „Ignis Montbillard!“ Sie knickſte noch einmal tief bei dieſer Vorſtellung. Er blickte fragend. „Graf Thiel iſt mein Onkel. Hauſe!“ Ich bin bei ihm zu iſt Cornelius beſann ſich. Ach ja, die Mutter hatte erzählt. Eine rührende, zeitgemäße Geſchichte. Auch er verneigte ſich jetzt tief, den geltenden Sitten gemäß. „Gnädigſte Gräfin werden verzeihen. mich nicht ſofort.“ Und als ſein Blick fragend zu Bertel hinüberſchweifte, erklärte Ignis:„Meine Freundin— Bertel Schmieder.“ „Schmieder?“ ſagte der Oberförſter und zog die Augenbrauen zuſammen. „Ja!“ ſagte Ignis.„Und deshalb kommen wir!“ Cornelius errötete. Er hatte alſo verraten, daß er bereits wußte. Ich erinnerte enkbaren wie im b abe auch die ionstätigkeit wieder in Gang gleich zwiſchen den Kreditnehmer Die bis jetzt beſchloſſenen, aber noch nicht zur Durchführung werden es wahrſcheinlich ermöglichen, daz die 2 2 Beſchäftigung der deutſchen Voltswetiſchaft zu⸗ Märkte und Röärſen Konjunktur⸗ rüchſchlägen bewahrt bl ſogar anzunehmen, daß der fü ſtehende Anſtieg d keit geringer ſein wird, als in f 2 ren. Den Auftriebskräften ſtehen freilich immer noch beträchtliche Hemmungen entgegen. konjunkturelle allem von den gekommenen Deutſchlands hängt vor 7 ar N dem Bin ⸗ nen 1 N— 1 1 10 tige Vorausſetzung Aufſchwunges fehlt ein breiter Ausgleich der zwiſchen d irtſchaften beſtehenden en könnte. Hemmungen er Auflockerung i tärkte für die Ze Naar der Ein Nor der zeugung haben ſie jedoch kaum Nutzen gezo a Induſtrieproduktion ſich ſo gut wie ausſchließlich auf die ein Die bisherige Kon— junkturbelebung beſchränkt ſich überwieg 8 ioo Ob diese C eine weitere Lockerung der weltwir ſich Denn es beſteht Entwicklu der 11 Italiens Ringer traten am Montag abend der Athletik⸗Sportvereinigung 1883 Mainz ge⸗ genüber und gewannen mit 10:6 Punkten. Am Vortage wurden die Italiener in Oberſtein mit 11:7 Punkten geſchlagen. * Raymond Deiters, der Kölner Rekordſchwim⸗ mer, nahm am Schwimmfeſt in London teil und gewann im 440-PVards⸗Crawlſchwimmen in der guten Zeit von 5:19 Minuten. auch für ſpielen. Inve⸗ imen, ſo— s jetzt noch Zins⸗ gefun⸗ Maßnahmen Vom 12. Oktober. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Produktenbörſe. Offizielle Preiſe per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim, ohne Sack: Weizen inl. 19,75 bis 19,90, Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeugers Bez. 9 18,80, Bez. 10 19, Bez. 11 19,30; Roggen ſüdd. 16,30 bis 16,60, Feſtpreis franko Vollbahnſtation des Erzeu⸗ gers Bez. 9 15,80, Bez. 8 15,50; Hafer ind 14,25; Sommergerſte inl. 18 bis 19,50; Pfäl⸗ zer Gerſte 19 bis 20,50; Futtergerſte 16,50; Mais m. S. 18,50; Erdnußkuchen 16; Soya⸗ ſchrot 14,75; Rapskuchen 12; Palmkuchen 14; Seſamkuchen 16; Leinkuchen 16,75; Biertreber S. 15: Trockenſchnitzel 8,75; Wieſenheu loſe is 6, Rotkleeheu 6, Luzerne Kleeheu 2 Es iſt her ih⸗ EN— Das b. die ab, die für U 2, geb. 1,40 bis 1,70; Hafer⸗ und Gerſte⸗ ſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,40 bis 1,70; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 29,25, Nov. 29,40, Dez. 29,55, aus Inl. 27,75, Nov. 27,90, Dez. 28,05; Roggenmehl nordd. 22,50 bis 23,50, pfälz. und ſüdd. 22,75 bis 23,75; Weizenkleie feine m. S. 9, grobe 9,50; Rog⸗ iſt in 75 95 genkleie 8,50 bis 9,50; Weizenfuttermehl 10,40, die Entwicklung Welthandels noch keine Wendung zum Beſſeren zeigt. Die Welthandelsumſätze find im Ganzen zwar nicht mehr geſunken, von d Steigerung der induſtriellen Er— Roggenfuttermehl 9,50 bis 11,50; Weizennach⸗ mehl 14 bis 15,50. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr und Preiſe: 31 Kälber, 21 und 106 Schweine nicht notiert; 603 8 5 6 Wochen 5 bis 8, über 6 Wochen 9 4, 180 Läufer 13 bis 19 Rm. pro Stu karltverlauf: Jerkel und Läufer ruhig. ürter Schlachtbiehmarkt. Rinder, Kälber, hweine. ſe: Kälber 35 20 bis 17 bis 51 4 vis 51, i U bahlg, Schafe hp end, gerin⸗ Fra Auftrieb: Schafe und 7 .... iſt nichts Ungehöriges geſe Und es ſind zum Teil Pickdorfer Untertänige. aber nicht die Leute um ihr Recht betrogen ch Or berzeugen. Und ich bin Reſümee der Lage. „mußte bei dieſer ihrerſeits Worten ein „Und man geſtattet der wie allein eine— Landpartie zu! 5 ins ch 61 5 418 „O nein! Ich bin he mit den klaren! n des alle te hmieder leidet an Rheumatie Und er hat wie eine Schütte. S zu vom Stein eh „Und was tun?“ „Nichts, Ober 2 111 3 ich mit der Sa örſter Cornelius. Aber Ihr Bruder—“ ein Bruder?“ hat ſich bemüht, die Reformen dieſes Freiherrn rlich durchzuführen, ſagen die Leute. Ich... ( 1 7 Als Gutsherrin... Wenn auch... Ich meine“, ſagte ſie plötzlich ſehr feſt und überzeugt, und aus dem kindlichen Geſicht leuchtete das werdende Menſchentum der jungen Da me ſo hell und ſtark, daß ſie merkwürdig reif und geiſt⸗ erfüllt ausſah. Cornelius ſah es und ſtaunte. Seine innere Haltung änderte ſich unwillkürlich dem jungen Mädchen gegenüber. Er ſah zu Bertel hinüber und bemerkte, in wie hingebendem Vertrauen deren Blicke an der da Leb es jungen Herrin hingen. 5 „Ich meine“, ſagte Ignis,„daß ich als Erbherrin dazu bin, das Recht der Untertänigen zu ſchützen und ihr en zu verbeſſern, nicht, ſie auszunützen und zu knechten.“ „Sie ſind noch ſehr jung“, ſagte Cornelius und meinte anders. „Leider!“ ſagte ſie ſeufzend.„Sonſt wäre Bertels Vater nicht gefangen.“ Bruder bei der Sache?“ „Und was“, fragte wieder der Oberförſter,„ſoll mein (Fortſetzung folgt.) Nachdruck verboten. Er bejahte.„Aber diesmal wären wir beinahe kurz vor der Landung verunglückt.“ „Verunglückt?“ fiel ſie ihm heftig erſchrocken ins Wort. Und ſie fühlte, wie ihr Herz einen wilden Schlag tat unter ſeinem Blick, der lange und unverwandt auf ihr ruhte. „Es war nicht ſo ſchlimm, wie es zuerſt ſchien“, ſagte er endlich.„Zwar riß die eine Tragfläche; doch gelang es dem Piloten gerade noch knapp, ſeinen Apparat zur Erde zu bringen, wenn auch mit einem richtigen Kopfſprung. Es gab einige Verletzungen und erheblichen Sachſchaden. Gottlob blieb ich verſchont. Es wäre mir ſchmerzlich ge— weſen, in ein Krankenhaus ſtatt zu Ihnen zu gehen.“ Ganz ſtill ſaß Wera und verſuchte, des tiefen Schreckens Herr zu werden, den Steinherrs Worte in ihr erregte. Wenn er nun abgeſtürzt wäre? War es noch nicht genug des Leides? Gönnte Gott ihr nicht den einen Freund, nachdem er ihr den Gatten geraubt? Dort ſtand das Bild des Unvergeſſenen unter einem hohen Strauß duftenden Weihnachtsgrüns, Roſen lagen loſe davor. Sein war der Tag, ſein ihr Lieben und Denken... Aber bis in die tiefe Nacht hinein peinigten Angſt und Unruhe. Und ſelbſt im Traum erſchien ihr das Bild des anderen. Ihr war, als führe Georg ſie ihm zu, als lege er ihre Hände ineinander. Sie wollte ſich befreien, aber der haltende Griff war ſtärker als ihr heftiges Wehren, langſam zog er ſie an ſich heran. Und Georg nickte ihr zu mit einem Blick voll unbeſchreiblicher Güte und ſchritt davon, bis er ihren ſehnſüchtigen Augen in Nacht und Nebel verſchwand. Als Steinherr am folgenden Morgen— es war ein Sonntag— kam, fragte er, ob ſie in eine Kirche zu gehen wünſche. Ueberraſcht ſah Wera ihn an— hatte er ihren Wunſch erraten? Und bejahte dankbar. Bald darauf ſaßen ſie im Dom, von brauſenden Orgelwellen umrauſcht, lauſchten den tiefempfundenen Worten des Predigers, der das Weihnachtserleben als einen unverſiegbaren Licht— ſtrahl in jeglicher Lebensnot ſchilderte. Doch als der Chor zu ſingen begann, hauchzart eine der ſüßen Weih— nachtsweiſen intonierte, da war es vorbei mit Weras Faſſung. All das Leid der Verlaſſenheit, all die glück— lichen Stunden, die ſie mit dem Geliebten in den kurzen Monaten ihrer Ehe erlebt, all die Angſt und Bedrückung, die dieſes ganze Jahr auf ihr gelaſtet, brach über ſie herein in voller Wucht. Da fühlte ſie, wie der Mann neben ihr ſacht, ganz leiſe den Arm um ſie legte und ſie an ſich zog, die, das Geſicht im Taſchentuch verborgen, von hemmungsloſem Weinen geſchüttelt wurde, alſo ſich in dieſer Stunde offen vor aller Welt zu ihr bekennend. Und diesmal brachte ſeine Nähe Troſt und Beruhigung der in allen Tiefen auf— gewühlten Frau. Sie war nicht ganz verlaſſen— ein Menſch fühlte mit ihr, juſt jener Mann, den Georg ſo ſehr bewundert und geliebt. Es erſchien dem wundgeſchlagenen Herzen plötzlich wie eine Gnade, dieſen einen Freund an ihrer Seite zu wiſſen, den einzigen, den das Leben ihr gelaſſen. Still, in ihren Geſprächen ganz in der Vergangenheit weilend, verbrachten ſie den Tag. Als Steinherr abends ſchied, nahm er Wera von Vandros Verſprechen mit, ihm in einer Woche nach England zu folgen. Dreiunddreißigſtes Kapitel. In aller Stille wurden ſie in London getraut. Ein paar Minuten in einem nüchternen Amtsgebäude vor einem ſehr höflichen Beamten, ein kurzer Beſuch auf dem deut— ſchen Generalkonſulat, bei dem der kleine Konſul etwas unſicher ſeine Glückwünſche anbrachte, da ihm dieſe ſchnelle Trauung ſeltſam und dem Steinherrſchen Ruf unwürdig ſchien— und Wera hatte den Schritt getan, der das ganze Jahr wie eine dunkle, ferne Drohung über ihr gehangen. Mit den widerſprechendſten Gefühlen betrachtete ſie den koſtbaren Ring, den Steinherr ihr am frühen Morgen an⸗ geſteckt. War er nicht das ſichtbare Zeichen ihrer Gebunden— heit?— Ganz unverſehens regte ſich wieder der böſe Trotz in ihr, der ſich weigerte, ſich ſeinem Willen zu beugen. Aber daneben war auch ein Gefühl tiefer Dankbarkeit, durch eben dieſen Willen allen äußerlichen Nöten des Lebens nun enthoben zu ſein. Sie aßen allein im vornehmen alten Claridge-Hotel, wo ſie gemietet, fuhren dann ſpazieren im Hyde-Park, be⸗ ſuchten abends die Oper— was Wera insgeheim begrüßte, denn je weiter dieſer Tag vorſchritt, deſto beklommener wurde ihr zumute. Während ſie in der Loge neben ihrem Gatten inmitten all dem lichtſtrahlenden Prunk ſaß, ſah ſie ſich im Geiſt an Georgs Seite durch die kleinen be— ſcheidenen Zimmer des Gartenhäuschens ſchreiten. Da war ſie innerlich nicht erregt und ängſtlich, ſondern voller Ruhe und ſeligſten Friedens geweſen. Warum ſchuf ihr die Nähe dieſes Mannes immer wieder ſolch ſeltſame Unraſt? Sie ſtreifte ihn mit einem ſcheuen Seitenblick. Aus⸗ gezeichnet ſah er aus im Frack, in dem ſeine prachtvoll ge⸗ wachſene Geſtalt voll zur Geltung kam. Es war ſchwierig, ja unmöglich, ſich vorzuſtellen, daß er einſt in ſeines Vaters Schmiede den Hammer geſchwungen. Woher hatte er jene ruhevolle Selbſtſicherheit, die Kunſt des Disponierens und Befehlens? Gab es wirklich Menſchen, denen das Herren— tum im Blut lag, wie Georg ſtets behauptete? Er hatte Magnus Steinherr mehr geliebt und höher geſchätzt als den eigenen Bruder... Ach, nun hatte er ihr grübelndes Betrachten doch ge— merkt, trotzdem ſie ſich blitzſchnell abgewandt, und lächelte ſie an— recht wie ein Sieger, der ſein Ziel erreicht! Und vor dieſem Lächeln wich die Frau wieder innerlich zurück und verſchloß angſtvoll das Tor ihrer Seele. Nicht frei— willig war ſie in dieſe zweite Ehe gegangen, ſondern von ihm gezwungen, deſſen Namen ſie nun trug, und der für ſie wohl Freundſchaft und Mitleid, aber keine Liebe empfand. Nun, die erwartete er ja auch nicht von ihr. Ein kleiner, hochmütiger Zug war plötzlich um den feinen Mund, da die junge Frau, den Kopf ſteif in den Nacken gebogen, fortſah, als habe ſie der Blick eines Fremden be— läſtigt. „Trotzkopf!“, dachte Steinherr und ſpürte, wie ihm das Blut in die Schläfen ſtieg. Aber die kleine, zornige Auf— wallung verebbte ſchnell. Gerade dieſe Abwehr, dieſer Stolz, der ſich ſo ſchwer ergab, gefielen ihm. Allzu leichte Beute war ihm ſtets geworden. Um die Liebe dieſer Frau mußte man kämpfen; aber beſaß man ſie einmal, beſaß man ſie ganz— das ſpürte er in unbeirrbarer Sicherheit. Die Mühe lohnte ſich. Wieder war das leiſe, überlegene Lächeln auf dem braunen Geſicht, das Wera ſo reizte, als Steinherr ihr das große Hermelincape umlegte, mit unfaßlicher Selbſt— verſtändlichkeit eine dabei ſich lockernde Haarſträhne in den Nacken zurückſtrich und fragte, ob ſie noch ein bißchen ins Savoy gehen wollte.„Ich hätte Luſt, noch einen Biſſen zu eſſen.“ „Ja, gern!“ erwiderte ſie haſtig. Irgend etwas, um das, was kam, noch ein wenig hinauszuſchieben... Aber es wurde ein zwangvolles Mahl trotz der intereſſanten Um— gebung, der Pracht, die in ſchreiendem Gegenſatz ſtand zu der großen Not auf der ganzen Welt, und trotz des Cham— pagners, den Steinherr beſtellte, denn beider Gedanken umkreiſten einander und wußten nichts von dem, was um ſie war. Es war ſpät, als ſie wieder ihre Zimmer im Claridge betraten, von Werner empfangen, der ordentlich aufgelebt in dieſer, ſeiner und„ſeiner“ gnädigen Frau wirklich würdigen Umgebung. Seine neuen ſchwarzſeidenen Knie— hoſen funkelten vor lauter Zufriedenheit über dieſe höchſt angenehme Schickſalswendung. Er nahm die Garderobe züber den Arm. „Depeſchen und Briefe ſind für den gnädigen Herrn angekommen“, meldete er.„Ich habe ſie auf den Schreib— tiſch gelegt.— Wünſchen die Herrſchaften noch irgend etwas?“ „Nein, danke, Werner! Sie können gehen. Verzeih' einen Moment, Wera!“ Steinherr ging an den Schreib— tiſch, riß die Depeſchen auf, ſah die Briefe durch. Wera nickte dem Alten lächelnd zu. Am liebſten hätte ſie ihn dabehalten, zum Schutz. Gegen was?—„Ruhe! Was ſind das für törichte Gedanken?“ ſchalt ſie ſich ſelbſt, den Blick fortreißend von der hohen Geſtalt, deren Schatten rieſengroß an der Wand ragte. Wie gelaſſen er war! Fühlte er nichts von der ungeheuren Erregung, die in ihr pulſte? Sie hatte ihm ihr Wort gegeben, war ſeine Frau. Nun zahlte ſie die Dankesſchuld ab. Es war gut ſo. Wieder fand Steinherr, ſich plötzlich umwendend, ihre Augen auf ſich ruhen. Unruhig flatterten ſie nun im Zimmer umher. Da kam er auf ſie zu, ergriff ihre beiden Hände und zog ſie, die am künſtlich beleuchteten Kamin ſaß, zu ſich empor, daß ſie Bruſt an Bruſt ſtanden. Hart ſchlug ihr Herz; er fühlte es deutlich. So viel Angſt war in ihr? Ganz ſacht ſtrich er mit der Rechten über das blonde Haar. „Ich danke dir, Wera, daß du meine Frau geworden biſt! Es wurde dir ſchwer, ich weiß es. Aber ich weiß auch, daß der Tag kommt, an dem du mir ganz gehören wirſt, nicht nur dem Namen nach— und nicht nur aus einem falſchen Begriff von ‚Pflicht' heraus.“ Nur dem Namen nach— ſo verzichtete er auf ſeine Rechte? Nein, das war des Opfers zuviel! „Ich bin durchaus bereit, Magnus!“ Die Stimme ver— ſagte den Dienſt. Schwer, ausgedorrt lag ihr die Zunge im Munde. Vielleicht war es ihm gar kein Opfer! Was wußte ſie von ſeinem innerſten Gefühl... „Ja, ja, kann ich mir ſchon denken, großmütig waren die Wettern ſtets!“ höhnte er, ihr Geſicht zwiſchen ſeinen Händen emporhaltend, daß ſeine Augen auf ſie hernieder— brannten.„Aber mit den Brocken, die du mir bieteſt, bin ich nicht zufrieden, kleine Gräfin. Alles oder nichts!“ Er riß ſie an ſich. Sie fühlte ſeine Küſſe auf ihrer Stirn, ihren Wangen, ihrem Munde. Wie Feuer glühten ſeine Lippen. So plötzlich ließ er ſie los, daß ſie taumelnd einen Schritt zurücktrat, ſtrich ſich über die Augen. „Geh, Kind, ich wünſche dir eine gute Nacht! Geh!“ Seine Stimme war rauh vor Erregung. Aber da ſie, er⸗ ſchrocken, unſicher, was zu tun, auf demſelben Fleck ver⸗ harrte, verließ er raſch das Zimmer. Hart fiel die Tür hinter ihm ins Schloß. Das war Wera Wetterns zweite Hochzeitsnacht. Vierunddreißigſtes Kapitel. Die plötzliche Heirat Magnus Steinherrs bildete das Tagesgeſpräch in D. Wer war die Glückliche, die ihr dauernd zu feſſeln verſtanden? Daß es der Kaleſſo ge⸗ lingen würde, hatte niemand gedacht, die war ja nun auch mit ihrem Dollarkäſemann nach Amerika abgereiſt. Wer war die jetzige Frau Steinherr? Die lakoniſche Anzeige verriet nur den Namen: geborene Gräfin Wettern. Na ja, ein Magnus Steinherr konnte ſich getroſt mit dem älteſten Adel verbinden, ſein Name galt mindeſtens ebenſoviel, wenn nicht mehr, in der Welt von heute. Jemand ſah im Gothaiſchen nach; da ſtand ihr Name: geboren 1905. Alſo faſt ſiebenundzwanzig Jahre alt, verheiratet geweſen mit einem Doktor Georg Friedrich Volkmar von Vandro, ge⸗ ſtorben 1929. Aha, eine Witwe! Ob ſie auch reich war? Höchſtwahrſcheinlich, die Wetterns ſchienen alle recht be⸗ gütert. Aber noch ehe das Paar von der mehrwöchigen Hoch— zeitsreiſe zurückgekehrt, hatte es findige Neugier heraus⸗ gebracht: die Gemahlin Magnus Steinherrs war die Witwe ſeines Chauffeurs.„Wiſſen Sie nicht, der ſchlanke, blonde Menſch, den Steinherr immer Doktor nannte?“ Das war ein pikanter Biſſen für phantaſiebegabte Lüſternheit! Man konnte es kaum erwarten, dieſe junge Frau Steinherr gründlich in Augenſchein zu nehmen. Aber als Magnus Steinherr ſeine Gemahlin gelegent⸗ lich eines ihnen zu Ehren gegebenen Abendeſſens beim Finanzminiſter zum erſten Male in die Oeffentlichkeit eines großen Kreiſes einführte, als er mit ihr am Arm den Salon betrat, verſtummten die raunenden Stimmen mit einem Schlag. „Donnerwetter“, entfuhr es da dem alten Geheimrat Hollenberg, der größte Ausſicht hatte, der nächſte Präſident zu werden,„das iſt ja eine Königin!“ Alle Hälſe reckten ſich. Und unter dem Druck dieſer ſie umwitternden all⸗ gemeinen Neugier hob Wera Steinherr das blonde Haupt ein wenig höher und hatte, ohne es zu wiſſen, wieder jenen kleinen, abweiſenden Zug im zarten Antlitz, den ihr Mann ſchon an dem Kinde bemerkt, ſobald etwas ihm mißfiel. Wahrhaft königlich ſah die ſchlanke Frau in dem Schlepp⸗ gewand aus ſilberüberrieſelten Spitzen aus, und als ſich einer nach dem anderen der Herren herandrängte, um ſich über ihre Hand zu beugen, als ein Lächeln das ſchöne, ſtolze Geſicht zu hinreißender Lieblichkeit verklärte, ſah es aus, als ob eine gnädige Fürſtin ihre Untertanen be— grüßte. Aeußerlich gelaſſen, aber mit geheimer Befriedigung gewahrte Steinherr, wie man ſeiner jungen Frau huldigte, wie die Blicke der anweſenden Damen geſpannt jede der anmutigen Bewegungen, den Sitz des Kleides, den Ton— fall der weichen, etwas tiefen Stimme kontrollierten. Sehr ſtolz war er auf die Frau, die ſeinen Namen trug, die Frau, die Not und Armut gekannt, und nun die Würde des Reichtums mit einer Selbſtverſtändlichkeit und Sicherheit trug, die nur dem geborenen Herrenmenſchen eigen. „Kleine Wera“, dachte er weich, ſie beobachtend,„wann lehrt Liebe dich, um Liebe zu bitten?“ Aber als Wera ſich nach ihrem Manne umſah, ſtand er bei der reizenden Frau des Gaſtgebers, einer ſprühleben— digen Brünette, die ihn offenſichtlich anſchmachtete, und hatte keinen Blick für ſie. Ein feiner, ſtechender Schmerz durchzuckte ſie. Entglitt ihr Magnus ganz, nun er wieder im Kreiſe ſeiner Freunde war? Allzu leicht verlor man, was man nicht ganz beſaß... Wera, die die Stille früher ſo ſehr geliebt, empfand ſie jetzt inmitten aller Dienerſchaft in ihrem großen Hauſe oft als bedrückend und beſchäftigte ſich viel und eingehend mit Aenderungen und Verſchönerungen der prunkvollen, aber kalten Räume, zu denen ihr Mann ihr die Erlaubnis willig gewährte. Unter ihren Anordnungen wurden Wunder ge— ſchaffen. Hier ein Möbelſtück mehr, dort eins weniger, zart abgetönte Wandbeſpannungen und Teppiche, Blumen in Schalen und ſchlanken Kelchen, ein paar köſtliche Bronzen— und ein bezaubernd ſchönes Heim entſtand. Aber Magnus Steinherr bemerkte es kaum. Flüchtig glitt ſein Auge über die neugeſchaffene Traulichkeit, die jeden Beſucher entzückte. Im Werk gab es Schwierigkeiten. Die großen Auf⸗ träge hatten viele Neuanſtellungen bedingt, und dieſe Fremden beanſpruchten nun höheren Gewinnanteil, als ihnen zukam. Da murrten ſie, begannen zu hetzen, mit Streik zu drohen. Täglich gab es jetzt Streit zu ſchlichten, denn die Unzufriedenheit griff wie eine anſteckende Krank- heit auch auf die älteren Arbeiter und Angeſtellten über. Umſonſt entließ Steinherr die ſchlimmſten Krakeeler, be— rief den Betriebsrat zu vertraulicher Ausſprache. Unmög⸗ lich war, was die Schreier verlangten. „Wenn ſich das Werk nicht mehr rentiert, leidet ihr alle darunter“, mahnte er.„Erhalten die Arbeiter der unterſten Stufe mehr, ſo muß euer aller Anteil dementſprechend er⸗ höht werden. So viel Ueberſchuß aber wirft das Werk nicht ab.“ Sie nickten, bekümmert, aber nur halb überzeugt. Und die Nörgler vermehrten ſich. Fünfunddreißigſtes Kapitel. Die erſten Frühlingstage kamen und mit ihnen die lauen, ſternenleuchtenden Nächte, in denen tauſend Düfte dem Schoß der aufbrechenden Erde entquollen und das Menſchenherz ſich weitete in unnennbarer Sehnſucht. Voll dumpfer Unraſt war der Schlaf der einſamen Frau im Herrenhauſe. Oft ſtand ſie auf, trat ans ofſene Fenſter und ſchaute hinaus in die Mondesſilberhelle, von unendlicher Traurigkeit beſchwert. Nichts half es mehr, an Georg zu denken, ſich im Geiſt in die kurze Glückszeit mit ihm zurückzuverſetzen. Georgs Nähe war nicht mehr fühlbar; je ſehnſüchtiger ſie nach ihm verlangte, je ferner ſchien er. Es war, als habe er ihr einen neuen Weg ge⸗ wieſen, indem er ſich von ihr getrennt, und auf dieſem Wege ſtand ein anderer und wartete, daß ſie ſich zu ihm fand. N ner! Wer an „Achtung! Landwirte und Gärt⸗ der Entſchuldung und Um⸗ 6 eines Anweſens intereſſiert iſt, er⸗ 1 0 15 Zuſammenkunft am Montag, den 16. Oktober abends 1/9 Uhr im„Storchen“. Dortſelbſt erfolgt nähere Aufklärung und Be⸗ ratung durch die Kom. Pol. Abteilung der S D. A. P. 1 Evang. Gemeinde. Anläßlich der Kundgebung zu Beginn der Reichshandwerker- woche findet in unſerer Kirche Gottesdienſt ſtatt: Vorm. 8 Uhr pünktlich. Aufſtellung 7 Uhr und Abmarſch zum Gottesdienſt mit Muſik. Reſt⸗ loſe Beteiligung aller Handwerker mit Familien⸗ angehörigen iſt Ehrenſache. Auch die Mitglieder der S.A., S. S. und der H. J. ſind herzlichſt eingeladen. Um 10 Uhr findet dann wie ſonſt der Gemeindegottesdienſt ſtatt. „Sitzung des Gemeinderats am Samstag, den 14. Oktober 1933, abends 7 Uhr mit folgender Tagesordnung: Einführung nnd Verpflichtung der neuernannten Mitglieder des Ge⸗ meinderats. Anſchließend findet der Fackelzug anläßlich der Handwerkerwoche ſtatt, zu dem um 8 Uhr Aufſtellung auf dem Marktplatz erfolgt. * Einzelhandel. Auf Anregung des Landesverbandes des Einzelhandels weiſen wir unſere Mitglieder darauf hin, daß ſie zur Unter⸗ ſtützung der Handwerkswoche ihre Schaufenſter ſinngemäß ausſchmücken. f 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Herr Nikl. Effler, Fahrradhandlung, Reparatur⸗ werkſtätte und Haushaltungswaren, begeht in dieſen Tagen ſein 25jähriges Geſchäftsjubiläum. Herr Effler iſt nun 25 Jahre in unſerem Ort ſelbſtändiger Geſchäftsmann und hat es während dieſer Zeit verſtanden, durch Innehaltung von ſtrengſter Reellität, Entgegenkommen und zuvor⸗ kommenden Geſchäftsgebahren ſich das ſchönſte Vertrauen der hieſigen Bevölkerung zu gewinnen. Vom Bund Deutſcher Mechaniker wurde Herr Effler aus dieſem Anlaſſe beſonders geehrt. Aus Anlaß des Jubiläums wird ein Sonder⸗ Verkauf veranſtaltet und empfehlen wir der ge⸗ ſchätzten Einwohnerſchaft dieſe günſtige Gelegen- heit zu benützen. Zum Jubiläum unſere herz⸗ lichſten Glückwünſche! * Sterbetafel. Nach langem ſchmerz- lichen Krankenlager iſt geſtern Nachmittag Herr Heinrich Wohlfahrt im beſten Mannes- alter von 36 Jahren in die Ewigkeit abge- rufen worden. Der ſchwerbetroffenen Familie wendet ſich allgemeine Teilnahme zu. Die Be- erdigung findet morgen Samstag nachm. 4 Uhr vom Trauerhauſe aus ſtatt. R. l. P. Mata Hari, die größte Filmſchöpfung allererſten Ranges in Viernheim. Die beiden Könige des Fülms— Greta Garbo— Ramon Novarro Heute um Uniog⸗Füm-raast! Von allen Spionageſtoffen des Weltkrieges iſt der um Mata Hari entſchieden der dank⸗ barſte. Ihm liegt die hiſtoriſche Wahrheit zu⸗ grunde, daß in Paris eine bejubelte Tänzerin im Oktober 1917 ſtandrechtlich erſchoſſen wurde, weil das Kriegsgericht Spionage zugunſten Deutſchlands als erwieſen anſah... Der Name Mata Hari intereſſiert, wo im— mer er auch in Europa fällt. Wer um die Wichtigkeit eines guten Filmtitels weiß, wird das große Plus erkennen, mit dem dieſer Film ins Rennen geht. Zwei Stars von Weltruf ſtehen im Vorſpann: Greta Garbo und Ramon Novarro. Die Garbo iſt über dieſen Film zu einer Weltpopularität aufgeſtiegen, wie ſie nicht viele Sterbliche je beſeſſen haben. Die neue Rolle bietet ihr viele Möglichkeiten. Sie kann wieder die Frau ſpielen, die ſich vor der Liebe hüten will und ihr doch verfällt, ſie kann dem ſtürm— iſchen Werben eines Jungen unterliegen, der blind an ſie glaubt, und um ſeinetwillen Karriere und Männer vom Rang aufgeben. Der Film hat ſeine Erfolge in den Liebes; zenen. Die Garbo ſpielt mit virtuoſer Eindring⸗ lichteit die Phaſen ihrer großen Liebe, das erſte ſpieleriſche Intereſſe, das Auflehnen gegen das ſtarke Gefühl und ſchließlich das Lächeln unter Tränen, wenn ſie dem erblindeten Geliebten in den Stunden vor der Hinrichtung die Komödie vorſpielt, ſie ſei in einem Spital und werde operiert. Dieſe letzten zweihundert Meter ſind die ſtärkſten des Films uud ſichern ſeine Endwir⸗ kung. Die Garbo wächſt hier über ſich hinaus, ſie trifft mit ihrem Spielinſtinkt die letzten Aus- drucksmöglichkeiten, für den Widerſtreit der Ge— fühle. Es griffen viele bei dieſen Szenen ver— ſtohlen zum Taſchentuch... Ramon Novarro iſt der Garbo ein guter Partner. Er verinner- licht ſeine Rolle, ohne ſüßlich zu wirken. Filmkurier. Gemeindekaſſe. Am Samstag vormittag erfolgt die Aus- zahlung der Mtlitärzuſatzrenten pro Oktober 33. J. V.: Zöller. Eure deulsches Volk und mute Irtzuleh deinen Handwerkssland Als das deulsche Handwerk blante. Aiünte auen das Vaterland. Todes- Anzeige. In der Blüte junger Jahre frei. Mußteſt Du ſcheiden von uns all Von den Lieben, von den Kleinen Abſchied nehmen mit Gewalt. Geſtern Nachmittag um 12 Uhr verſchied mein lieber unvergeßlicher Mann, unſer guter treubeſorgter Vater, Sohn, Schwiegerſohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Heinrich Wohlfahrt nach langem, ſchmerzl. Krankenlager, im Alter von 36½ Jahren, wohlvorbereitet durch den Empfang der hl. Sterbeſakramenten. Wir bitten, für unſeren lieben Verſtorbenen zu beten. Viernheim, Heppenheim, Biſchofsheim Düſſeldorf und Lorſch, den 13. Oktober 1933 In tiefem Schmerze: Familie Heinrich Wohlfahrt und Ungehörige. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag um 4 Uhr vom Trauerhauſe, Friedrichſtraße 54 aus, ſtatt. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Norſtands⸗, Mit glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden J de Fe Je, Ne heim 1. Igd. ſcheinen erwartet. Turnverein von 1893 e. V. 15. Oktober nachmittags 3 Uhr 1. Verbands- ſpiel T. V. Viernheim 1. Igd.— T V. Secken⸗ Die 1. Handballelf iſt ſpiel- Heute Freitag abend ¼9 Uhr Mitglie- 253 Seo eg Sonntag, den jähriges Geſchäftsjubiläum e de Je dee de e 9 7 eee derverſammlung. Von der Turnerwehr ſowie von den Handballſpielern wird reſtloſes Er- Die Leitung. Bekanntmachung. Betr.: Reichsbaudarlehen für Eigenheime. Anläßlich meines 25-jährigen Geſchäftsjubiläums, werde ich Sams- tag. Montag und Dienstag zu ermäßigten Preiſen verkaufen, und bitte die hieſige Einwohnerſchaft von meinem wohlwollenden Angebot regen Gebrauch zu machen.— Für die ſeitherige Unterſtützung meines Unternehmens recht herzlichen Dank und bitte mir das entgegengebrachte Vertrauen auch weiterhin 9 N eee Die Beſtimmungen über Reichsbaudarlehen für Eigenheime vom 22. September 1933 liegen auf unſerem Baubüro offen. Einfichtnahme kann nur in den Vormittagsſtunden erfolgen. Viernheim, den 12. Oktober 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. 2 . K zu wahren. Viehlebertran hält Schweine ge⸗ ſund und mäſtet Liter 70 Fig. alnaus- Drogerie Peter Moskopp. 18 Kriegs oplervgr sorgung Viernheim. Wir erfüllen hiermit die Pflicht, die Mitglieder von dem Ableben des Kameraden Heinrich Wohlfahrt geziemend in Kenntnis zu ſetzen. Be⸗ erdigung Sonnabend, den 14. Okt. 1933, nachmittags 4 Uhr. Zuſammenkunft im Gaſthaus zum„Rheingold“ bei Mitglied Lantz. Beteiligung ſämtlicher Mitglieder iſt Pflicht. Der Obmann: Hanf. lle 1929 aus dar Gcelheschule entlaſſenen Kameraden des verunglückten Ludwig Simon wollen ſich zwecks Beſprechung heute Abend punkt 8 Uhr in der Schillerſchule vollzählig einfinden. Die Einberufer. Sr epopigung amici 9e Unſeren Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unſer e liebes Mitglied, Herr Hoinrien Wonnlahrt in die ewige Heimat abge⸗ rufen wurde. 5 Wir beteiligen uns, ob aktiv oder paſſiv, reſtlos an der Beerdigung, die morgen Samstag nachmittag um 4 Uhr ſtattfindet. Zuſammenkunft um halb 4 Uhr im Lokal zum Stern. Reſtloſe Beteiligung wird erwartet Der Führer 1 Irauerkleidung Trauerhüte— Trauerschleier stets in großer Auswahl fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Für den Herbſt: Kamelhaarſtoff⸗Ghrenſchuhe 58 f 10 77 0 für Kinder jedes Paar Ramelhaarſtoff⸗Umſchlagſchuhe 125 für Kinder. 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S. mit Spielmannszug, ſowie Feuerwehrkapelle auf dem Marktplatz, Spitze am„Löwen“, Richtung Lorſcherſtraße. Anſchließend Kund— gebung im Saale des„Fürſten Alexander“. Sonntag, den 15. Oktober: Vormittags 7¼ Uhr Aufſtellung zum Kirchgang auf dem Marktplatz. Ab- marſch mit Muſik zum Gottesdienſt in der Zwölfapoſtelkirche und in der evang. Kirche. Reſtloſe Beteiligung aller Handwerker mit Familienangehöri— gen,(Frauen und Kinder), iſt Ehrenſache. Nach dem Gottesdienſt Abmarſch mit Muſik zur Schillerſchule, daſelbſt Eröffnung der Gewerbeſchau. Nach dem Hochamt vor der Kirche Standkonzert der Feuerwehrkapelle. Programm für laufende Woche ſolgt. Heil Hitler! Die Ausſtellung bleibt am Sonntag und Montag ununter⸗ brochen geöffnet. Die Ortsſchöffen der Neichshandwerkswoche: Wunderle. Sax. F