r. vom 13.—16. Oktober in Viernheim im 5 11 Grade auf den Einzelnen Mit Hochspannung erwartet Viernheim 1 g— 5 kommt es on! de Spitzenleistungallerersten Ranges.. 0 Lentral-Film-Palast 15. 2. Offober 33 1 19 8 . 5 S RET A RON 15 f Das erste feutsche Ionfilmwe rk das sich mit der 8 17 7 5 N f Sekieksalswende Deutschlands helasst und das Einzel. Macnspanauerterwoche N A0 7 i A0 i(Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung(Viernheimer Bürger-Zig.— Viernb. Volksblatt) Schleksal eines Sl. Mannes zelt. Es wird nochmals ausdrücklich darauf hin 1 e 127 i . 5 8. 1 1 der Sd Neier e 618 2 5 ige iſe: Die ei i zetitzeile k 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., 5 8 N 5 r ſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. Bezugspreis monatl.. Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet n 1 a werksarbetten deset, weiber Une JJ ii 8 8 a f 5- N N tuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand— 27 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Ann a 1 1* . Der Ausſtellungsleiter: N- 11 055— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger e Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands J J. Wunderl J underle. ace Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal-Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Landw. Geld⸗ u. Waren⸗ 5 5 35„ e 91 ö Achten beitolnzei köglichkei ückſichtigt.— Für die Aufnahme zuſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für b 8 1 M.— Schriftleitung, Druck g e Geſchäftsſtelle an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden genoſſenſchaft e. G. m. b. H. 8 0 5 Bauernverein) Zur Herbſtſaat 1 1 Fummer 239 Samstag, den 14. Oktober 1933 0 I 50. Jahrgang empfehlen wir, von unſerer Bauern- 5 5 5 e a N 5 N a 5 n 1 kammer bezogenes Sa at gau: Saatroggen Petkuſer 1. Abſaat Saatweizen Strubes Dickkopf f am Webſtuhl der Zeit e, Ne i Saatweizen Bauter' die ertragreichſte Sorte) N litiſche Wochenbetrachlun 1 8 5 N Unſere elektriſche Saatreinigungsmaſchine iſt 8 Posch we 1 8 1174 88 zur Benützung aufgeſtellt. ö eee Der deutſche Standpunkt in 117 Abel 5 0 erlmannsarbeit 5 Hilfe für ane 7 5 a e e e ver fe Werbung für Wert und Weſen der W Kalkſtickſtoff, Ammoniak, Thomas- 6 f ö f genannten Maedonald⸗Plan. Lange ſchien einen notleidenden Berufsstand mehl ſowie kohlenſ. Düngerkalk. e les, als ob dem deutſchen Standpunkt niemals Der Vorſtand i g 5 der Standpunkt ane 1 10 50 allem 0 ize ſämtli i 1 N a kreichs, übereinſtimmen könne. Nun auf 5 5 eweſen. Trotz alledem hat das Handwerr 7 N NB. e Ja Saatfrucht f J 5 f 5 el 10 die Londoner und Pariſer Hindenburgs gute Wünſche feine Vedeutung in der deutſchen Geſamt⸗ Ein Berufsstand wirbt eizen gegen Steinbran 0 5 f ö Blätter Optimismus aus Genf und zwar ö 4 a I wirtſchaft behalten.„Auf den Einzelnen kommt es an“. Roggen gegen Stengelbrand u. Schneeſchimmel b ö gründet dieſer Optimismus ſich darauf, daß Ein Ehrenmeiſter des deulſchen Handwerks 25 25 illionen rksbelri in ganzer Beruf irbt! Millionen 2 ündet d 8 5 5 N01 5 denburg k te⸗ In 1,4 Millionen Handwerksbetrieben Ein ganzer Berufsſtand wirbt! 2 15 eee ee 5 8 1 M Nn gen en btapbict dem üneſt hund des deniſchen ſind mehr als 8 Millionen 2 deulſcher dd e meiſte 84 5 4465 8 6 mit der 0 8 5 8 351 igher he⸗ und Familienangehörige beſchäftigt. gen auf die Handwerksmeiſter der verſchie⸗ 5 i das der Fall, dann muß man Handwerks anläßlich der am 15. Oktober be⸗ 9 9 a. gen, en en fa 555 FC g 5 e Seite ſich darüber far ge⸗ ginnenden Werbewoche für das deutſche Dieſe Millionen wollen den Aufmarſch des d anger aten ce deu he A 165 K 1 worden ſein, Deutſchland etwas zu bieten.] Handwerk ſeine Wünſche wie folgt ausge-[ deutſchen Handwerks zu einer großen Son⸗ ſelbſtändigen Handwerks in Haus und Hüchen, Schlalzimmer, Speisezimmer 8 Vielleicht haben drei Beſprechungen, die in J ſprochen: a derwerbung für die winterliche er Werkſtalk weiterführen ſollen, muß in der große Auswahl, wunderbare Modelle, Rom von Muſſolini geführt worden ſind, die„Die am 15. Oktober 1933 beginnende[ ſchaffung geſtalten. Sie wollen in feſti⸗ Handwerkswoche 1933 der Handwerksmeiſter billigſte Preiſe! Bereitwilligkeit zu Verhandlungen erhöht.] Keichshandwerkswoche begleiten meine herz.] Schichten das Bewußtſein wecken und feſti⸗ 955 Gebr. kompl. Küchen v. 48.—, gebr. kompl. ö 8 5 vil e 5 77. 5 5. 56 0 Ji beit aller be- J Beiſpiel und Vorbild ſein! ö Muſſolini hat den italieniſchen Delegierten, lichſten Wünſche. Ich begrüße es, daß nach] gen, daß es der Zuſammenar i r Ota je Reichs⸗Handwerkswoche 1931 Schlazimmer v' 145.—, gebr. Speiſezimmer 4 4 5 A 5 Baron Aloiſi, zum Bericht empfangen und er Jahren des Darniederliegens das deulſche darf, um die Arbeitsloſigkeit zu überwinden. tr Veh deer Art unter dem Mot⸗ kpl. v. 195.—, gebr. Küchenſchränke v. 15.—, 285 i hat dann mit den Botſchaftern Frankreichs Handwerk ſeine Kräfte regt und in enger Das deutſche Handwerk will an ſeinem tg. Handwerk tut not— fördert das Hand⸗ gebr aledderſgränte v. 10.0 gebr Masch 21712 122 e e 5 1 4 5 1 komode v. 12.—, Spiegelſchr. v. 45.—, 90 2 nicht fehl in der Annahme, daß dabei die ung reitet. Möge dieſem Antkernehmen Stimmung im ganzen deutſchen Vo. t en E pom 15 bis 21 J Es ist Pllicht eines jeden Deutschen ,, Sl-Mann Brand“ Gi 9 19 e 2 S1 Ae tro Gold, NH,,, 35 Mögachteiten aber auch die e 0 8 ee 0 1 geh alt- helfen, um es im cpi n 105 Ates iber pie ec Wevölkerung aller Schich⸗ f 1 f f Diwans, Sofas, v. 12.—, neue Chaiſelonque IN OEUTSCHFER SPRACHE keit eines Ausgleichs mit dem deutſchen überlieferten Bedeutung des Handwerks im loſigkeit zu weiteren Erfolgen zu führen. Der enen 15 85 55 n An 2 ans en a 1 neter e En b, 23.—, Auszugtiſche v. 25.—, Betten von Standpunkt eden iſt. Gerade die J deutſchen Wirkſchafts⸗ und Kulturleben! ö Winter ſoll hier kein Stocken bringen. Die⸗ ergebe dende Hane er feht ſich das Schicksal seiner Nation am Herzen liegt. f 10.— an u. vieles andere billig abzugeben.„.. genaue Feſtlegung des deutſchen Stand⸗ ez. von Hindenburg ſer Feldzug ſoll Gemeingut der ganzen ge⸗ ter dem Motto. 0 Mön N Mi billig immer den e e M a zum 9 punkts in der Abrüſtungsfrage gibt die Ge— Eh 0 9 d ſſc 9* i einten deutſchen Nation ſein. Jeder Einzelne unter dem Motto: 2 erſtenmal Partner der Garbo—„das Schickſal der Tän⸗„ 70 5 f renmeiſter des deulſchen Handwerks. ö f Deutsche Frauen, Deutsche Männer, obe Riinger 7 5 e 5 1 00 5 0 it Einkäu⸗ rbei chaff im klei- 1 e 1 g 4 le Beſprechungen fort⸗ ſoll am Kampf teilnehmen, ſoll mit Einkäu—„Segen der Arbeiksbeſchaffung im zerin und Spionin, ein Film, den das Leben ſchrieb. Sichert Plätze! genheit, die direkten a 5 5 2 Fer f— gerade den einzelnen kommk 75 Mannheim I 1, 8 u. S 2, 6 leine Preiserhöhung! Sie verſäumen Ihren ſchönſten Kinvabend ſetzen und dabei die dereſche duefſung Arbeitsbeſchaffung im Kleinen fie n. Kugenplich uh io klein ficht und feen e e cg i Deutsche jugend, 1 i 3 wenn Sie Mud Hafi nicht ſehen. Das reichhaltige fon-Vornrogramm: um Ausgangspunkt der Erörterungen zu ſie im Augenblick noch ſo N a gu den Dient des Werd ng felt un 15 3 e ee in den D der We 9 e a für Euch wurde dieses grandiose Filmwerk hergestellt. im f Rückkehr zum Sinn für die Wirklichkeit, der 0 i et f 3. zede einzelne Mark krägt durch ihr Rol⸗ beiträgt, das Anſehen deutſchen Handwerks⸗ ks 81 für alle ein großzes und unvergänguches kplehnis Prima JJJJJJJ%JVCCVVTCCVVTVTVTVT in Verſailles mißhandelt worden iſt“ gefor⸗„Das Handwerk will ſeine Leiſtun 9d ien dat bei, daß Voltsgenoſſen, die geiſtes und qualitative Arbeit herauszuſtel⸗ 90 gängſiene b 5 Anfang; Werktags 8 Uhr, Sonntags 8 Uhr. bert. So ſoll es ſein! Nach der Liquidierung fache ee die ie n en ee der 5 beitslos find, in den Produk- ken. Jeder ſei ſich der Verantwortung bewußt 9 f f f f N DOsSen Wie en⸗ 2. Vorſtellung 9¼ Uhr, Ende. ½12 Uhr der Reparationen ſollte man auch das politi- ner Betriebe beweiſen. Es hat aus der Ver⸗ nor 5 ei 1 52 neden toerden 12 das Hadi t vertritt den Adel der Ar In 2. Tell ln Schönes U. Pelchnaltiges Beiprogramm i nehtung! Kinder, Achtung! Sonntag groſle lugendvorstellung. che And dä moraliſche Unrecht, das inVerſail⸗[gangenheit gelernt, wohin die Erzeugung lonsprozeß ed a. beit, und Adel verpflichtet! PPPA.ã ¶ã ã f 4 Ein großer Wildweſtfilm. Luſtſpiel: Dick und Doff, u. ſ. w. Nees an Deutſchland 55 burde, liquidie-[ und Verſchleuderung minderwertiger Ware Der Kaufende ſchafft nicht allein nur ſich 15 a 1 9 8 in großer Auswahl Heu JJV. Machdaber nichts Andere 15 die[ führt. Nun, da die Zeiten überſpitzter Ra- Nutzen, er bewirkt gleichzeitig, daß fi Keine lentungsſchige Hure 1005 ein 3.75, 4. f f von 1 ähr der] tionaliſierungsmaßnahmen, die volkswirt⸗ Volksgenoſſen wieder die ihnen lang entbehr— eiſtungsfähiges Handwerk! Mx, 50 auch zertnerweiſe zu Voranzeige! Luana- Eine Schreckensnacht auf Hawal! g Heier verlangte Gewährung der ſchaftlich weder nutzbringend noch ſozial wa. te und faſt fremd gewordene Freude und den Arbeiter, Angeſtellte, Beamte und Selbſtän⸗ a d fig Maplin 105 verkaufen. 55 N berechtigung. ren, vorüber ſind, bietet ſich dem Handwerk Stolz des ſchaffenden Menſchen empfinden. dige, Landleute und Städter, Hausväter und Werktags Einlaß 8 Uhr, Anfang ½9 Uhr, ab 9 Uhr 3 5 Blauehutſtr. 51 i 75 1 neuer Lebensraum. Niemand ſoll darum in dieſem Kampf zu- Hausfrauen, ihr Deutſche alle, jung und alt: 0 1 0 dels 10 12 Un 0 8 7 11 f ef e eden Der vo. Ao en dich e de beruſsſtandiſche Ar. e dun e nicht nur aus flieg den deblſcen Handwerke bedeutet Al. ur, 2. Vorstellun— r. i 8 7 e 5„% te. f ine berufsſtändiſche Ar- Das. 1 7 5 ſtieg des tſchen 5 N e 0 8 0 5 5 g Schönen Evisa Faſt neuer plätze dieſer Gegner mit dem Fahrrad recht g lische Ausſchuß des Völkerbundes hat drei a dan e been, 155 handwerk? wiriſchaftlichen Gründen und Erwägungen, beit und Brot für Hunderttauſende und för⸗ Jonntag ililiag rose augend-U Hinder vorstellung ü N 2* Kinder⸗ gut zu erreichen ſind. Der Sportleiter. Entſchließungen angenommen, über deren lichen Wirtſchaftszweige wieder zu einem ſondern auch als Träger eines ganzen Stan— dert damit den Wiederaufſtieg der deutſchen 5 1 5 ü i 1 blien⸗ Wermutwein 1 N. B. Sämtliche Trikot, die zur Zeit nich. Schickſal die Vollverſammlung zu entſcheiden Hauptpfeiler der deulſchen Volkswirt des, der mit der deutſchen Kultur eng ver-] Wirtſchaft allgemein! Man denke daran, wie Under 20 Fig.— Eltern, lall euere Hinder das iim. Appetttanregend r ſchaſt zu machen. nen Send in pon cher erer; che Had ahbe ene e dean 7 5 5 4 de 1 250 1 erden. licht ungewiß, es iſt gewiß. a zur An⸗ 1 e,, e f 11 dieſem Stande ſind von jeher Verantwor; ſche Handwerk ehrte— denken wir daran, een e Galat eee e unb einen guterhaltene Die e e ea Lahume Einſtimmigkeit notwendig iſt, Deutſch.] Es ſpricht für diz Fische 170 911 tungsbewußtſein, Pflicht, Gemeinſinn und] daß ein Berufsſtand wie unier deutſches Liter 95 Pig. weißen ſch 110 f Leit i land aber ſchon im Ausſchuß gegen das Kern⸗] wie für die chipfern bon le eier der(Juſammenarbeit wichtigſtes Erziehungsmit. Handwerk vor Jahrhunderten ſchon dem zu haben folte n ee Küchen⸗ en beim techn. Leiter. N lück der Entſchließungen geſtimmt hat, ſo iſt Handwerk lebendig ſind, daß es als tel geweſen. Der vom Handwerk eingeleitete deutſchen Volk einen Johann Gutenberg, Weinheimerſtr. 73 ½ Haushalt fehlen 2 i die Abſtimmung in der Verſammlung gege⸗ sen. e gehn, 1 Feldzug zur Arbeitsbeſchaffung, der ſeinen einen Hans Sachs und einen Albrecht Dürer ſchrank Fl 00 eingetroffen 85 i fa Deutſchland hat gegen die Entſchließung J ſolchen gewaltigen 0 g. Höhepunkt in der gewaltigen Kundgebung 1 0 1 ſchenkte, denen ſich in jüngerer Zeit ein Wer— nennen 1 1 A tung! Inſerate für die Sams- Ralnaus-Drogerte ils h berge 1. Dick und Dolf in— Glückliche Kindheit— fler Lachschlager nachen. Ein italieniſches Blatt, hat die Alle helfen für die Geſamtheit. balten. Des gewaltigen Andrangs am Sonntag wegen, möge man die Werktags vorstellungen besuchen. 1 9 5 90 Sh 5 gur d Die Feſtſtellung dieſes deen 59 des 8 der Handwerkerwoche findet,[ner Siemens anreihte. ü P che Spitze gegen Deutſchland. Zur dluſtra⸗ imſo erfreulicher, als in den letzten Jahr⸗ dient dieſen Zielen. tagsausgabe unſerer Ztg. Peter Moskopp Louiſenſtraße 8 Süßbücklinge Pfd. 28 u. 30 Pfg. a eee 4 f on über die Behandlung völkiſcher Minder⸗ licher Rückgang des f 50 je. Handwerksmeiſter als Berater wollen im Hiublig auf die verſſe hte Arbeit fie Cachsheringe beiten kommen etade Paten Meldungen zehnten ein merklich Die Maſſen der Bevölkerung ſollen wi N 5 f handwerkerlichen Berufsſtandes zu verzeich⸗ d Erkennknis des Werkes der Für den Reichswirkſchaftsminiſter. die Handwerkerwoche ſchon heute Freitag auf⸗ 2 Heringsſalat ½% Pfd. 20 Pf. aus Polen und aus der Tſchechoſlowakei. In gen war. Umſagtsigtel und Beſchäftigung Lmerkn 8 bie gegeben werden. 8 0 0 0 ö a ſchleſi 5 ö it ſtändi Werkmannsarbeit gebracht werden. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt hat „Viernheimer Anzeiger.“ Rollmops, Bismarckheringe, Iſtoberſchleſien geht eine neue Welle polni⸗[haben bis in die letzte Zeit ſtändig abge⸗ f 3 8 5 f ine. ebend entre des Neicheſtan 0 zeig Sardinen, Bratheringe, Hering ſchen Terrors über die deutſche Minderheit. mme mag erwähnt werden, daß noch Und da ſich das Handwerk an jeden einzel maßgebende Vertreter des Reichsſtandes f 1 nen und it der Störun 4 80 in de ſck and⸗ Gemeinſchaftsarbeit aller Berufsſtände vor⸗ einer Ausſprache mit ihnen Fragen des Sportplaß im Wald mit“ e 1 e ne und erreicht ſeinen] Milianden 9 05 kale wurde, ſich bildlich zum Ausdruck kommen und deshalb Handwerks zu erörtern. Die Fühlungnahme i Sonntag, 15. Oktober in Weinheim(Fußball) Deltkateß Sauerkraut öbepuntt mit der Mißhandlung deutscher werksbetrieben Jal a 1932 nach den Berech. auch der ideelle und der materielle Gewinn joll weiterhin fortgeſetzt werden. Es iſt beab⸗ Reſt. Zur Waldſchenke 2. Verbandsſpiel mit Weingai 15 1 Pfd 12 iger durch Mitglieder der polnischen Auf- un gen des Fates für Handwerkswirk⸗ der Werbewoche nicht ausbleiben: die För. iſchtigt zu dieſen Zweck einen ſtändigen nne de. Se e ba, lalnneim 1. Mornneim 1. Sal a. ebene ure Jene dee fee ae en ee ele, e d ee ge e eden n ben me bed e f„ 90 0.* i chen Ei 8. Die„K i itung“, f b iſt die 1 et dee es 25 i den den dn eee ee , eee, ,, Sardellen e i t gewagt halte det Mueſcreltungen bas 90 b e en Wirheoaftsvollit die Linderung der Not auf der anderen Seite.] niſter zu Fragen des Handwerks hören wird. Wallſtadt Am Stahlbad: F. V. 09 1. Jugend— ardellen uſw. u nennen, was ſie ſind, und die darauf hin⸗ langem geübten. i 1 80 1 Viernheim 1. Jugend. Beginn 2 Uhr. lak Winkenbach gdewieſen hatte, daß die Polizei untätig ge- 7 V ãñßò̈dæ Die 3. M. ſpielt gegen Waldhof in Viernheim Handball: 1. Verbandsſpiel in Waldhof: 1 blieben iſt, iſt verboten worden. Das iſt Min⸗ ſche illi der Nationalitäten Einmal wird von Moskau aus Die einzige Hoffnung der anderen intereſſier⸗ i. e. 0 f derheite a der Tſchechoflo⸗ Tſchechen 6 Millionen fremd 1 zu belaſten. n d. 0 5 Ar 1 150 der Peel Die 4. M. ſpielt gegen VfR. Mhm. in Viernheim 1 83 erheitenſchutz in Polen! In der 7 f ehen. Dieſe nüchternen Zahlen er wieder Klage geführt über Gewalt-[ten Mächte, insbeſondere der Vereinigten Die Jugend ſpielt 10 de i Turnverein Walano! J. g heim J. e 9 1 6 0 hat ſich der Konflikt der Regierung mit en e 1 eigentlich zei⸗ tätigkeiten gegen rͤſſiſche Beamte und An- Staaten iſt, daß die militäriſche Lage Ruß⸗ Abfahrt 2 Uhr per Rad am Anker Shen e 2, M. iſt ſpielfrei.. 0 a eee en denen 10 80 0 gen, daß es mit den bisherigen Regierungs: geſtellte der oſtchineſiſchen Bahn, die von lands ihm größere Kampfhandlungen im Die 1. Handballmannſchaft ſpielt gegen Turn⸗ Schüler Fußball Samstag auf unſerem Platze ö galten 1 lrechtli 0 methoden gegen die Minderheiten auf die] mandſchuriſcher Seite ausgingen und angebe Fernen Oſten auf abſehbare Zeit unmöglich verein Sandhofen in S geg 1. Schüler— F.⸗V. Neckarhauſen 1. Schüler ber ſſchen Partei und der ſtrafrech 1010 Dauer kein gutes Ende nehmen kann. lich von Japan angeſtiftet ſeien, weiter aber J machen müſſe. Darauf aber kommt es gar Spielbesinn!. M. vorm 9 Uhr; 6, M. vorm. ö Alle Spiele beginnen ohne Wartezeit. Die a 0 n U n helt nicht nur gegen die deutſche Minder⸗ die ruſſiſch⸗japaniſche Span kampagne Japan ins Unrecht zu ſetzen, wob.] Japan, und wenn dieſes in der Fortſetzun⸗ in ahr 2 d. nan 1 uhr 1 M. uhr.] Manſchaſtsaufſetlungen ſnd im Schaulaſten ber ocneh ge diele maehen nen die darch den Kann une dienlich, arge age denen egen neee, church Sa chen neuen ahnen Abfahrt der Handballer 1 Uhr per Rad ichtli m Beamtenmiethaus Bür⸗ ueber d 1 f„ſiſche Bahn beſonders akut geworden iſt,] liche Rolle ſpielen. Neben dieſem Strei uriſchen Staat einen neuen an der Dreſchhalle. erſichtlich. 9 haus B er die Knebelung des ſlowakſſchen Bru. Es hat angefangen mit polizeilichen Schika⸗; Jahr 28 ei ſamtumſatz von 20 nen Volksgenoſſen wendet, wird auch dien des Deutſchen Handwerks empfangen, um in U Amicitia 09 E.V. Vibeim. E. V. Viernheim,, Malpden Part in den beuſſch⸗ Bei mir finden Sie große Auswahl in Damen-, Herren- und Kinder- Schuhwaren in bewährt guten Qualitäten und billigſt berechneten Preiſen. Arbelts- und Sportschuhe in bekannt guter Qualität. künre In meinem Laden nur deutsche Waren Frau Marla Flenaing u. Schuhgeschäft Seeg artensſrahe 10 NB. Bin auch zur Entgegennahme von Be⸗ darfsdeckungsſcheinen für Eheſtandsdarlehen zugelaſſen. Aden 1. i 5 Iſche a ährliche Dimenſionen an. Rußland, te, der deutlich macht, daß zum min- Staat mit einer von Japans Gnaden verlie⸗ 8 f Abfahrtszeiten: 1. M. ½2 Uhr, 2. M. 12 Uhr ſtädterſtraße 40 iſt eine 4 dervolkes in der Tſchechoſlowakei hört man 9 chiſene fue pollen Schwierigkei⸗ deſten Rußland flange 19 95 irgend geht,[henen Selbſtändigkeit anzugliedern für zweck⸗ Die Mannſchaftsaufſtellungen ind im Schau. 1. Jugend 12 Uhr, 1. Handballelf 1 Uhr. Zimmerwohnung mit Zubehör an allgemeinen nicht viel in der Welt. 19 chan unter ſtärkſtem Druck ſteht, fühlt[den ernſten Konflikt hinauszögern mußte,[mäßig hält, wird ſich die ſapaniſche Militär⸗ fenſter des Viernheimer Anzeiger erſichtlich.(Alles per Rad.) an Privatmieter zu vermieten. pace en 1 fisch e e ſich in dieſem Konflikt äußerſt unbehaglich] ſtehen allerdings die täglichen Reibungen in] politik über weſtliche Bedenklichkeiten auch Zu dieſen Spielen laden wir das Viern⸗ Ich bitte unſere Mitglieder, die Hand⸗ und i ein llowakiſcher Orpoſtion Näheres durch Heſſiſches f illi nd verſucht, die Japaner mit der vollen Ver dem ſtrittigen Gebiet ſelbſt, die eines Tages diesmal rückſichtslos hinwegſetzen. heimer ſportliebende Publikum höflichſt ein. Fußballmannſchaften zu ihren Punktekämpfen Hochbauamt Bensheim. VV eee ü Der Führer. recht zahlreich zu begleiten, zumal die Spiel⸗ immun nennen nana antwortung zu einer üblen Situation fübren könnten, 8 Lokale Nachrichten i 50 Jahre „Viernheimer Anzeiger“ Es find nunmehr 50 Jahre im Strome der Zeit dahingeſchwunden, ſeit hier, in unſerem lieben Viernheim, ein Jünger Gutenbergs ſeine ſchwarze Kunſt begonnen hat und unſeren„Viern⸗ heimer Anzeiger“ herausbrachte. Klein und unſcheinbar war damals die Zeitung, jedoch hat ſie den Anſprüchen unſerer Vorfahren genügt. 50 Jahre, welch kurze Spanne Zeit in der Welt⸗ geſchichte u. doch wie ereignisreich waren ſie. Welch rieſenhaften Aufſchwung haben wir auf allen Ge- bieten der Wiſſenſchaft. Kunſt und Technik ge— nommen. Auch unſer Buchdruckerhandwerk nahm hierbei regen Anteil. Während früher die ganze Zeitung im Handſatz vorgenommen werden mußte und die Zeitung mit Menſchenkraft hergeſtellt, wurde, hat man heute modernſte Maſchinen der Technik zur Verfügung. Die erſte Viern⸗ heimer Zeitung wurde unter unſäglichen Schwierig- keiten herausgebracht. Hinderniſſe der verſchie⸗ denſten Art war zu überwinden und der Kampf des Verlegers war rieſengroß. Um die Jahre 1900, als der allgemeine Aufſtieg in unſerem Vaterlande anhob, da ging es auch mit dem Zeitungsweſen vorwärts. Viernheim wurde immer größer, aus den einſtmals hunderten wurden tauſende und heute haben wir zwölftau— ſend Einwohner. Naturgemäß wurden da auch die Anſprüche an den Zeitungsverlag größer. Der große Weltkrieg und die alles zerſtörende Inflation brachte neben vielen anderen Berufen auch das Zeitungsgewerbe an den Rand des Ruins. Erſt nach dem Jahre 1923 ging es in Deutſchland wieder allgemein aufwärts, je- doch entpuppte ſich dieſe Aufwärtsbewegung als Seifenblaſe. Schon ſeit einigen Jahren herrſcht in vielen Familien Not und Elend. Doch jetzt, mit dem Beginn des dritten Reiches, iſt der Glauben an eine lichtere Zukunft wieder zuver— ſichtlich geworden. Voll Hoffnung ſchauen Mil- lionen auf's Hakenkreuz. Jetzt über zehn Jahre, erſcheint unſer„Viernheimer Anzeiger“, einem dringenden Bedürfniſſe Rechnung tragend, täglich. So dient unſere Zeitung ſchon 50 Jahre un- unterbrochen der hieſigen Einwohnerſchaft. Freud und Leid, Aufſtieg und Niedergang. Krieg und Inflation und wie die Geſchehniſſe alle heißen, die die Gemüter bewegten, ſpiegelt ſich im Ge⸗ ſicht des Tages, in der Zeitung. Die Beſitzer der Zeitung waren die Herren Baum, Wilh. Bingener, Dr. Keil, Malchewski und ſeit dem Jahre 1922 befindet ſich der„Viernheimer An- zeiger“ im Beſitze des heutigen Verlegers, Herrn Johann Martin, der es in raſtloſer, unermüd— licher Tätigkeit fertig brachte, den„Viernheimer Anzeiger“ zu dem zu machen was er heute iſt, zu dem unerſetzlichen Heimatblatt, zu einer Zeitung, die auch den verwöhnteſten Anſprüchen gerecht wird. Heute iſt es mehr denn je, oberſte Pflicht und heiligſte Aufgabe des Verlegers die Zeitung im Sinne unſerer neuen Regierung und unſeres Führers des Volkskanzlers Adolf Hitler auszugeſtalten und ſo mitzuhelfen am Aufbau unſeres deutſchen Vaterlandes und ins- beſondere unſerer lieben Heimatgemeinde Viern— heim. Von dieſem Geſichtspunkte aus wird auch fernerhin unſer Wirken getragen ſein, Vor- wärts und Aufwärts für Deutſchland! für unſere liebe Heimatgemeinde! Heil Hitler! * Bierpreisregelung. Am letzten Mittwoch fand eine Hauptverſammlung der hie⸗ ſigen Gaſtwirte ſtatt, die überaus gut beſucht war. Die Ortsgruppenleitung der NS DAP war anweſend. Herr Kollege Kirchner eröffnete die Sitzung und begrüßte die Herren von Ver— band und Partei. Der Vertreter der Verbands- behörde, Kollege Schlupp ergriff das Wort zur Behandlung folgenden Themas: 1. Aufgaben des deutſchen Gaſtwirtes im neuen Staat, 2. Schleuderunweſen, 3. Kalkulation und Geſund⸗ ung des Gewerbes. In der Aufgabe der Er- haltung und Sicherung unſeres ſo ſchwer er⸗ kämpften nationalſozialiſtiſchen Staates trage ge⸗ rade der deutſche Gaſtwirt eine große Verant- wortung. Der Wirt habe ſcharf über das poli- tiſche Tun und Treiben in ſeiner Gaſtſtätte zu wachen. Ein geſunder Staat braucht einen ge⸗ ſunden und unbedingt zuverläſſigen Gaſtwirts⸗ ſtand! Saboteure und ſonſtige Schädlinge müſ⸗ ſen unbedingt und rückſichtslos ausgemerzt wer⸗ den. Wer nicht mit uns iſt, müſſe verſchwin⸗ den. Dem Schleuderunweſen ſei durch Vertrag vom 1. Okkober mit der Brauinduſtrie eine endgültige Schranke geſetzt. Wer ſich Preis- regelungen nicht anſchließt, habe ſeine Unzuver- läſſigkeit im Gewerbe bewieſen und ſei auf Grund der Kartellverordnung vom 15. 7. 33 ein Konzeſſions⸗Entzugsverfahren zu beantragen. Wohl kein Gewerbe habe durch die unſelige Steuerpolitik der letzten 14 Jahre ſo ſehr ge⸗ litten wie das Gaſtwirtsgewerbe. Durch falſche Preiskalkulationen ſei es ſtändig weiter abwärts gegangen. Neunzig Prozent aller Wirte ſeien mehr oder weniger zahlungsunfähig, oder ver- ſchuldet und mit Steuern rückſtändig. Mit un⸗ verantwortlichen Außenſeitern in der Preisbil⸗ dung müſſe Schluß gemacht werden. Nach kur- zer Debatte gibt der Verbandsvertreter die Bierpreiſe bekannt und verlangt ſtrikte Einhal⸗ tung. Der neu getroffene Bierpreis ſtellt nicht etwa— das ſei beſonders herausgeſtellt— eine willkürliche Erhöhung dar, ſondern ſtützt und rechtfertigt ſich durch einen vor ungefähr einem Jahr gefaßten Beſchluß. Wenn dieſer Beſchluß von einzelnen Gaſtwirten nicht einge⸗ halten wurde, dann ſtellte ein ſolches Verhalten die vorſätzliche Sabotierung der durch die Inn⸗ ung gefaßten Beſchlüſſe dar. Dieſem Unweſen ein Ende zu bereiten, dienen die Beſtimmungen der Behörden. Man ging dabei nicht von dem Gedanken aus, dem Konſumenten das Bier zu verteuern, ſondern erſtrebte die Stabiliſierung der wirtſchaftlichen Lage des Gaſtwirtsgewerbes und die Möglichkeit der pünktlichen Zahlung ſei⸗ ner Verpflichtungen. Die Herren Pg. Franzke und Schweigert billigen im Intereſſe der Ge— ſundung des Wirtsgewerbes durchaus den Schritt des Verbandsleiters. Pg. Franzke rügt ſcharf die Tanzunſitte und fordert die Saalwirte auf, die früher getroffenen Abmachungen einzuhalten zur Vermeidung von unliebſamen Folgerungen. Kollege Schlupp forderte in ſeiner Schlußrede die Kollegen auf, zum Treueſchwur für unſeren greiſen Generalfeldmarſchall, und den jungen großen Führer, den kommende Generationen als den Giganten des 20. Jahrhunderts in der Ge— ſchichte unſterblich machen werden. Sieg-Heil! Die Handwerker Ausſtellung in der Schillerſchule. Aus Anlaß der Reichshandwerkerwoche hat die hieſige Handwerker⸗ ſchaft in der Schillerſchule eine großzügige Aus⸗ ſtellung geſchaffen, die alles bisher dageweſene in den Schatten ſtellen wird. Mühe und Arbeit wurde von keiner Berufsgruppe geſcheut, um hier etwas großzügiges zu ſchaffen. Im Hofe, in den Gängen und im 2. Stock der Schiller⸗ ſchule haben die hieſigen Gewerbe ihre Erzeug⸗ niſſe in ſchönen Zuſammenſtellungen zur Schau geſtellt und die Beſucher werden ſehr erſtaunt ſein, über das, was die Viernheimer Hand⸗ werker alles leiſten können. Alle Berufsgruppen ſind vertreten, um für ihr Gewerbe zu werben. Laſſe ſich deshalb niemand den Beſuch dieſer reichhaltigen Ausſtellung entgehen. Die Aus- ſtellung iſt morgen Sonntag und am Montag geöffnet. * Gewerbeausſtellung. Die Stein⸗ hauer ſtellen nicht im Hofe, ſondern in den Räumen der Schillerſchule aus. * Die Fünfzigjährigen. Es iſt eine ſchöne Sitte in unſerer Gemeinde, das 50. Ge⸗ burtstag unſerer Ortseinwohner immer gemein- ſam gefeiert wird. Es iſt doch ein wichtiger Lebensabſchnitt. Beſonders die heutige Gene⸗ ration hat allen Grund auf dem Höhepunkt ihres Lebens einmal Rückſchau und Ausblick zu halten. Schweres hat ſie erlebt, die harte Kriegszeit und die furchtbaren Jahre der Nach- kriegszeit. Aber nicht hoffnungslos iſt der Aus- blick, denn es geht vorwärts in unſerem deut- ſchen Vaterlande. Wenn auch die Zeiten noch ſchwer ſind, ſo werden die Altersgenoſſen ſicher alles daran ſetzen, um ihr Jubelfeſt würdig zu begehen. Unſere beſten Wünſche begleiten die Jubilare. *Die Beerdigung des verunglückten Ludwig Simon findet morgen Sonntag nach der Andacht vom Trauerhauſe, Waſſerſtr. aus ſtatt. UAA ˙ Deere Ortsgewerbe- Verein Viernheim. Beſuchen Sie die Gewerbeſchau in der Schillerſchule. Geöffnet: Morgen Sonntag ab 10 Uhr und Montag ab 8 Uhr.— Unkoſtenbeitrag: 10 Pfs. Sie werden erſtaunt ſein über die Vielſeitigkeit der Ausſtellung 9 und die hervorragende Qualität des Gebotenen! TT.. ᷣͤ TT VPP Are... * Aufſtellung eines S A.⸗Reſerve⸗ Motorradſturms. Alle Leute, die im Be⸗ ſitze eines Fahrzeuges oder eines Führerſcheins ſind(auch von ſteuerfreien Motorrädern), können ſich zum Eintritt in die Motor-S. A.-Reſerve bei dem Scharführer Georg Friedrich Müller, Kiesſtr. 4, 2221 mündlich oder ſchriftlich bei dem mit der Aufſtellung beauftragten Trupp führer Jean Strubel, Lampertheim, Friedxich— ſtraße 39 melden. Der Eintritt muß bis zum 5. 11. ds. Is. vollzogen ſein. S. A.⸗Reſerve⸗ Motorſturm 2/221. »Aus dem Geſchäftsleben. Wie aus der Anzeige in vorliegender Ausgabe er— ſichtlich iſt, hat Herr Michael Koob, in ſei— nem Hauſe, Adolf Hitlerſtraße 83, ein Sattler und Tapeziergeſchäft eröffnet, und hält ſich der titl. Einwohnerſchaft beſtens empfohlen. Wir wünſchen dem jungen Geſchäftsmann zu ſeinem Beginnen alles Gute. Evang. Gemeinde. Anläßlich der Kundgebung zu Beginn der Reichshandwerker— woche findet in unſerer Kirche Gottesdienſt ſtatt: Vorm. 8 Uhr pünktlich. Aufſtellung 7¼ Uhr und Abmarſch zum Gottesdienſt mit Muſik. Reſt⸗ loſe Beteiligung aller Handwerker mit Familien- angehörigen iſt Ehrenſache. Auch die Mitglieder der S. A. S. S. und der H. J. ſind herzlichſt eingeladen. Um 10 Uhr findet dann wie ſonſt der Gemeindegottesdienſt ſtatt. Ersde Viernheimer Jontmschau S. A.-Brand in Viernheim. Dem Central-Film⸗Palaſt iſt es gelungen, ab heute den größten Nationalen Tonfilm Deutſchlands zur Aufführung zu bringen. Einiges über den Inhalt dieſes Filmwerks erübrigt ſich. Nur das ſei geſagt, daß es ein ausgeſprochener Volksfilm iſt und dem ganzen deutſchen Volke gewidmet. Es iſt Pflicht Aller, ſich dieſes Ton⸗ filmwerk anzuſehen, Hauptſächlich unſere Jugend ſoll dieſes Filmwerk unbedingt anſehen. Wahr⸗ ſcheinlich werden von der Schule aus, Schüler- Vorſtellungen ſtattfinden. SA⸗Mann Brand verdient von Jung und Alt beſucht zu werden. Niemand laſſe ſich dieſes Tonfilmwerk entgehen. Man möge nach Möglichkeit ſchon die Werktags⸗ Vorſtellungen beſuchen und pünktlich erſcheinen, hauptſächlich bei der erſten Vorſtellung am Sonntag ab 7 Uhr. Waldſportplatz. Viernheim— Wallſtadt im Verbaudsſpiel. Ueber die letztſonntägliche Ueberraſchung gegen Friedrichsfeld werden ſich nun die Ge— müter wieder beruhigt haben. Deswegen braucht nun die Mannſchaft nicht vollends beunruhigt zu werden, im Gegenteil, es heißt nunmehr erſt recht alles zuſammen nehmen, mit größerem Willen und Fleiß den nächſten Verbandskampf gegen Wallſtadt durchzuführen. Im Wallſtadter Lager wird man mit beſonderem Eifer dieſes Spiel betreiben. Und da heißt es bei den Grünen vorſichtig ſein, das Spiel in der Hand behalten, den Ball auf dem Boden laſſen. Die Läuferreihe in der Deckung bleiben und mit langen Bällen den Sturm unterſtützen. Ein Läufer hat in der Fünferlinie nichts zu ſuchen. Und vom Sturm wird ein Einſetzen verlangt, ein Flügelſpiel und nicht wie am Sonntag, daß alle Bälle im Innenſturm hängen bleiben und vor lauter Fixieren ein luſtloſes Spiel eintritt. Wir wiſſen, daß jeder frühere Kreisligaverein ſich gegen uns mit allen Mitteln einſetzt, um uns als frühere höhere Spielklaſſe etwas vor⸗ zumachen. So war es ja auch bei uns ehedem, als wir in der Kreisliga waren und gegen Be⸗ zirksliga ſpielten. Deshalb heißt es: von Be⸗ ginn an kämpfen— und iſt gewonnen, dieſen Sieg auch zu halten verſtehen. Dazu braucht man keine alten Praktiker, wie immer wieder aufgetiſcht werden, dazu braucht man nur: Eifer, Willen und Kampfgeist! Wenn dieſe Eigenſchaf⸗ ten eine Mannſchaft hat, wird ſie auch zu Sie⸗ gen und Ehren kommen. Alſo am Sonntag Mittag, bringt dieſe mit und es wird ſchon beſſer gehen. Zuſchauer⸗Parole: Waldſportplatz. der katholiſchen Gemeinde 19. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche 1/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 1/8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Roſenkranz⸗Andacht. Nach der Andacht Verſammlung dez chriſtlichen Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilun der Jungfrauen⸗Kongregation bei Engl. Fräulein. Marienkirche: 8 Uhr hl. Meſſe 10 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼%7 Uhr 1. S.⸗A. für Wohlfahrt.. 8 Uhr beſt. Amt für Adam Adler 5. Eltern, Schwiegereltern und Angehörige, f Dienstag: /7 Uhr 1. S.⸗A. für den verun⸗ glückten Ludwig Simon. ¼8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Mich. Haas 4. und Sohn Jakob. Mittwoch: ¼7 Uhr beſt. Amt für A. N. Hofmann geb. Winkenbach, Eltern, Schwe gereltern und Angehörige. 3/48 Uhr beſt. Amt für 7 Krieger Adam Trapp, Schweſter Marg. geehl. Werle, beider⸗ ſeitige Großeltern und Angehörige. Donnerstag: ¾ 7 Uhr 3. S.⸗A. für ledig Adam Martin 7. 8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johan Sommer, Ehefrau Anna Maria geb. Pfenning, Kinder: Jakob, Marg und Angehörige. Freitag: 5 Uhr: Eröffnung des Großen Gebetes a und geſt. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Gg. Pfützer. 3/47 Uhr 2., ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Heinrich Wohlfahrt. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nik. Berthold und Ehefrau Thereſe geb. Martin. Samstag: 7 Uhr 2. S.⸗A. für den verun⸗ glückten Ludwig Simon. 37 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Nik. Müller, Adam Werle, Lorenz Müller und Jakob Schneider. 7/8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Mich. Ring⸗ hof, Ehefran Cäcilie, Schwiegereltern, Georg Buſalt, Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼ 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag iſt um ¾7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Sonntag General-⸗Kommunion des kath. Männer- und Arbeitervereins und des Kath. Kaufm. Vereins. Zugleich gemeinſchaſt. liche hl. Kommunion der Schüler der Herren Lehrer Lipp und Mandel, der Frl. König und Eckert. Die Mädchen beichten Freitag 5 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag und Montag findet die öffentliche Anbetung ſtatt und zwar nach den einzelnen Nachbarſchaften. Die Gottesdienſtord⸗ nung am nächſten Sonntag iſt folgende: 5 Uhr hl. Meſſe. 6 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr hl. Meſſe. ½½9 Uhr Hochamt, danach Prozeſſion. Nach der Prozeſſion Kindermeſſe in der Marienkirche. Die Kinder gehen geſchloſſen nach der Prozeſſion nach der alten Kirche. Die Gläubigen werden zu eifrigem Empfange der heiligen Sakramente während des Großen Gebetes eingeladen Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 15. Okt. 1933. 18. S. n. Tr, Vorm. 8 Uhr: Gottesdienſt anläßlich der Kund⸗ gebung zur Reichshandwerkswoche Kollekte für den evang. Bund. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für die männliche und weibliche Jugend. Montag, den 16. Oktober 1933. Abends8/ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchor. Mittwoch, den 18 Oktober 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Las. Habernschal. Zu dem heute Samstag abend ſtattfindenden Me e Fackelzug 5* des Handwerks, laden wir unſere Mitglieder herzlichſt ein. i Treffpunkt ½8 Uhr bei unſerem Führer, den Heinrich Mannhetmerſtraße 14. Der Führer. Jottesdſenst-Oranung haft wurde ein kommuniſtiſcher wenn von uns mehr en abgewichen werden konnke, Prozenk des Verlags übernehmen . 5 für alle Zukunft der Kurs Negt iſt. Die Erhaltung einer ſtarken em NSg3⸗Verlag noch der Partei besen Die pfälziſche Gauleitung Mitglied lite einer bewaffneten Streitmacht 92 005 0 ö 5 a 1 1 In kurzen Worten: g ichstagsbrandſtifterprozeß, wurde deſe chelegsgeböude weitergeführt. Es ſurde wieder eine Reihe von Zeugen zun Naßde ſelbſt vernommen. Botſch Nadolny iſt in Berlin einge⸗ fate d vom Reichskanzler empfangen borden. a 05 In feierlicher Form iſt die Vereinigung ider Mecklenburg vollzogen worden. keichsſtatthalter Hildebrand würdigte das Freignis in einer Anſprache. Geſandt⸗ je Bukareſter deutſche 1 N Anſchlag Gegen berübt. ö Reichskanzler Adolf Hitler wurde die use Goldene Melaille der Münchener Aka⸗ emie der bildenden Künſte als erſtem ver— ehen. ö Zwei franzöſiſche Chemiker haben das 105 gefährlichſte Giftgas erfunden, gegen has es keinen Schutz geben ſoll, da es den banzen Körper angreift. Mfälziſche Rundschau“ ö als NS⸗Organ die Zeitungs- und damik die Frage der druckereibeſchäfligten in der Pfalz ulm einen Schrilt weiler. Neuſtadt a. d. H., 14. Oktober. Der Gauleiter gibt folgendes bekannt: Für die Anerkennung einer zweiten Pro⸗ hinzzeitung in der Pfalz als parteiamtliches raan waren für mich zwei Punkte beſtim⸗ gend, und zwar die Sorge um die Erhar⸗ jung der Arbeitsplätze und die abſolute Ga⸗ antie, daß eine von uns anerkannte Zeitung icht mehr in der Lage iſt,„nebenhinaus zu anzen.“ 0 g Daß das Letztere nur dann geſichert iſt, als 50 Prozent des Perlages verkreten werden, gehk daraus her⸗ bor, daß noch in jüngſter Zeit ein Veriag ir einen Verkrag vorlegte, in dem der gündigungspaſſus eine Kündigung vorſah ür den Fall, daß ſich die politiſchen Verhält- iſſe ndern würden. Daß ich beim beſten Willen einen ſolchen Vertrag ablehnen uße, werden die führenden Parteigenoſſen hei einiger Ueberlegung einſehen, die ſich ik dem Wunſch auf Anerkennung einer ſol⸗ chen Jeikung bereits befreundet hallen. Die Pfälziſche Kundſchau“ hat ſich den Notwen⸗ digkeiten, von denen unker keinen Umfkän⸗ efügt. 51 ie Garan- feſtge⸗ Belegſchaft t damit endgültig geſichert. Für die wirt⸗ chaftliche Seite iſt angeordnet, daß weder irgend⸗ welche Mittel aus den Ergebniſſen(51 Pro— gent Anteil) des„Rundſchau“-Verlages zu— ließen dürfen, ſondern daß jeder Gewinn zer VSS ausſchließlich überführt wird. Mit der Hauptſchriftleitung iſt der bisherige Paupreſſewart Steigner beauftragt, zum ſchäftsführer iſt Pa. Stahl beſtimmt. Bürckel, Gauleiter. politiſche Geſchäſtemacher Neuſtadt a. d. H., 14. Oktober. der NSDAP gibt bekannt: Wie uns gemeldet wird, kommt es noch mer vor, daß Leute in SA. oder SS-Ani⸗ ferm verſuchen, Geſchäfle zu machen. Um die⸗ Eu Unfug ein- für allemal abzuſtellen, wird 30 ſucht, ſofort einen derartigen Geſchäfte⸗ hacher im Einvernehmen mik dem Sonder⸗ emmiſſar verhaften zu laſſen. Tuppenmeuterei in Siam London, 14. Oktober. N Wie das 15 1 VWeldet, iſt KReuterſche Büro aus Bangkok vorden. dort das Kriegsrecht proklamiert n en. Zwei Regimenter der Garniſon ha⸗ wangemenkert und ſich des Flughafens be⸗ ech. Aus der Hauptſtadt Söul und der iobinz wurden Truppen herangezogen. Es i 05 reis zu FJeuergefechlen mik den Meu⸗ n gekommen. Reuter meldet, daß Prinz Bovaradef, ein des königlichen Hauſes, an auf au marſchiert. Der geſamte Nachrich⸗ 0 iſt unterbunden und die Zenſur donungt worden. Die Regierung hat ein aſte Absicht, veröffentlich, in dem ſie ihre 110 ſicht zum Ausdruck bringt, den Auf⸗ ether unterdrücken und die Ordnung wie⸗ 990 zuſtellen. Sie hat ausländischen währ fllſchen Vertretern gegenüber die Ge⸗ 1 e die Sicherheit und das Eigentum usländer in Bangkok übernommen. 0 unbewachte Bahnübergang elo vom Eiſenbahnzug erfaßt, ſechs Tote. Bangkok Santander, 14. Oktober. Ein Eisenbahn 5 ahnzug hat bei einer Wegüberfüh⸗ ung bei Anauera ein mit sechs Verſonen be⸗ letztes Automobil erfaßt und mitgeſchleift. Sämt⸗ liche ſechs Inſaſſen kamen ums Leben. Der Bahnübergang war nicht überwacht. Vier Deicharbeiter ertrunken Bergamo, 14. Okt. Bei den Arbeiten am Deich eines Bergſees in der Umgebung von Bergamo ſind ſechs Arbeiter aus großer Höhe in das Waſſer geſtürzt. Zwei von ihnen konn⸗ ten durch Kameraden gerettet werden, wäh— rend die vier anderen ertranken. Beim Kohlenſuchen verſchüttet Recklinghauſen, 14. Oktober. Ein furcht— bares Unglück ereignete ſich auf der Stein- halde der Zeche„Nordſtern“, wo vier Perſo— nen Kohlen ſuchten. Es löſten ſich oben am Rand der Halde Schlackenmaſſen ab und be— gruben zwei von den Kohlenſuchern unter ſich. Die beiden übrigen konnten ſich, einer mit einer leichten Verletzung, in letzter Se— kunde in Sicherheit bringen. Die beiden Ver— ſchütteten, die 45jährige Ehefrau Witzoſki und der 14jährige Walter Jötzmann, konnten nur als Leichen geborgen werden. Die Tatzeugen am Auko fährt gegen Baum. Bei Monn⸗ weiler im Hunsrück geriet ein mit mehre⸗ ren Perſonen beſetztes Auto ins Schleudern und rannte gegen einen Baum. Der Wagen ging vollſtändig in Trümmer. Die Inſaſſen wurden ſchwer verletzt nach Hermeskeil ins Krankenhaus gebracht. Ein Panther auf Seitkenwegen. Im Zoo in Zürich iſt ein weiblicher ſchwarzer Panter ausgebrochen. Das Tier hat eine ſchwache Stelle im Drahtgeflecht des Käfigs benutzt, um ein Loch zu machen, durch das es entſchlüpfen konnte. Bisher hat man über den Verbleib des Tieres nichts feſtſtellen kön— nen. Man befürchtet, daß der Ausreißer in die Umgebung der Stadt entkommen iſt. Cynchjuſtiz an einem Neger. In Laba⸗ dieville im Staate Louiſiana(Vereinigte Staaten) drang einer erbitterte Volksmenge in das Staatsgefängnis ein, überwältigte die Wärter und bemächtigte ſich des Negers Bromo Jackſon, der angeklagt war, ein 1552 jähriges weißes Mädchen ermordet zu haben. Der Neger wurde aus dem Gefängnis ge— ſchleift und aufgehängt. Der Körper des Ne— gers wurde mit einem Plakat verſehen, auf dem die Worte ſtanden:„Nigger, laßt unſere Frauen in Frieden. Dies iſt das Schickſal aller mordenden Nigger!“ 5 Tatort Die Vernehmung im Reichstag geht weiter— der 15. Tag des Brandprozeſſes Nach dem Lokaltermin Berlin, 14. Oktober. Nach eintägiger Unterbrechung wurde die Hauptverhandlung im Reichstagsbrandſtif— terprozeß am Freitag vormittag im Reichs⸗ tagsgebäude wieder aufgenommen. Der An⸗ geklagte Dimitroff iſt auch zur heutigen Ver— handlung noch nicht wieder zugelaſſen. Der Vorſitzende erklärt nach Eröffnung der Ver— handlung, die Augenſcheinnahme habe zur Klärung von Widerſprüchen zwiſchen Zeu— genausſagen und auch zur Erläuterung der Zeugenausſagen beigetragen. Insbeſondere fuhr der Vorſitzende fort, haben Zeugen zum Teil in Abweichung von ihrer früheren Ausſage nicht bekun⸗ den können, daß es mehr als einer ge— weſen iſt, der eingeſtiegen iſt, auch nicht, daß mehr als einer im Erdgeſchoß hinker den Glasfenſtern entlanggelaufen iſt. Es konnte auch nicht bekundet werden, daß dieſer eine, der unten entlanggelaufen iſt, eine Fackel getragen hat. Die Beſichtigung geſtern hatte nur den Zweck, über die Orts— verhältniſſe und die Beleuchtungsverhältniſſe für diejenigen, die die Tat abzuurteilen ha— ben, einigermaßen Klarheit zu ſchaffen. Als Zeuge wird noch kurz Polizeileutnant Lateit gehört, an den einer der Sachver— ſtändigen Fragen wegen ſeiner Beobachtun— gen über Rauch, über die Art des Brennens der Vorhänge und den Brandgeruch richtete. der Befehl zum Großalarm Der nächſte Zeuge iſt der Polizeiwachtmei⸗ ſter Loſigkeit, der zuſammen mit Lateit den Reichstag betreten hat. Auch dieſer Zeuge erinnert ſich daran, daßz Lakeit ſofork den Befehl zum Groß- Alarm. und zwar um 9.17 Uhr abgege⸗ beu hat. Er habe auch einen kurzen Augenblick den Plenarſaal angeſehen. Hinter dem Präſiden— tenſtuhl ſei eine hohe Flamme geweſen, eben— ſo links vom Stenographentiſch. Sonſt habe nichts gebrannt, die Stuhlreihen der Abge— ordneten ſeien deutlich erkennbar geweſen. Vorſitzender: Haben Sie irgendwo Brandmaterial geſehen, Werg oder mit Flüi— ſigkeit getränkte Lappen, mit denen man et⸗ was anſtecken kann? Zeuge Loſigkeit: „Nein“, Als nächſter Zeuge wird der Wachtmeiſter vernommen, der mit Buwert zuſammen den Streifendienſt am Reichstag hatte. Der Zeu— ge bekundet, daß ihn Buwert zum Pförtner an Portal 5 ſchickte; dieſer ſei völlig erſtaunt geweſen und habe ihm erſt gar nicht glauben wollen.„Ich ſagte ihm, er ſolle gleich den Feuermelder ziehen, der im Portal vorhan— den iſt und lief dann zurück zu Buwert“. Auf eine Frage des Vorſitzenden, ob er Brandmaterial geſehen habe, antwortet der Zeuge mit Nein. Der Angeklagte van der Lubbe hak ſich im Laufe der Verhandlung ſo auf ſeinen Platz zuſammengekauerk, daß ſein Kopf zwiſchen den Knien ruht. Die Festnahme van der Lubbes Die Jeſtnahme des Angeklagten van der Lubbe ſchildert der Zeuge in folgender Weiſe: Ich halte ſchon vorher die Piſtole ſchußſertig gemacht. An der Tür zum Umgang ſtieß ich auf Lubbe, der offenbar von links nach rechts laufen wollle. Als er mich enkdeckle, ſlutzte er erſchreckt und krat einen Schritt zurück. Ich rief„Hände hoch!“ 0 dieſer Aufforderung kam Lubbe ſofort nach. Ich ging an ihn her⸗ an, fühlte ihm die Hoſenaſchen nach, fand aber nur ein gewöhnliches Taſchenmeſſer und ein Portemonnaie. Außerdem nahm ich ihm aus der Geſäßlaſche ſeinen Paß. Vorſitzender: Hat er dabei irgendetwas ge⸗ ſagk? Zeuge Pöſchel: Nein, ich habe ihn auch nicht gefragt, ſondern nur durchſuchk. Er leiſtete gar keinen Widerſtand. Er hatte nur eine hoſe und Schuhe an, weiler nichts, auch kein hemd. Er war ſchweißüberfkrömt und vollkommen naß. Die Haare hingen ihm ganz wirr ins Geſicht. Vorſitzender: Er ſoll eine gewiſſe befrie— digte Miene gezeigt haben, als wenn er ſich freute, daß ihm die Brandſtiftung gelungen ſei. Zeuge: Das kann ich nicht ſagen. Als ſch ihn mit dem Polizeigriff abführte und zur Brandenburger-Torwache brachte zeigte er einen gleichgültigen Ausdruck. Als nach einer Pauſe die Verhandlung wieder beginnt, ſitzt der Angeklagte van der Lubbe zunächſt aufgerichtet, nur mit geſenktem Kopf auf ſeinem Platz. Sein Dolmetſcher reicht ihm ein Taſchentuch, van der Lubbe nimmt aber keine Notiz davon. Als der Dolmeiſcher ihm dann ſelbſt die Naſe putzen will, ſetzt van der Lubbe dem Widerſiand enkgegen, indem er ſei⸗ nen Kopf wegzieht und ihn, wie ſchon vor der Pauſe wieder kief zwiſchen die Beine klemmk. Nach einer Verwahrung des walts Dr. Sack gegen eine Pariſer Zei— tungsmeldung, er habe einen braſilianiſchen Journaliſten wegen eines Tendenzberichtes über Leipzig ausweiſen laſſen, wird die Ver— handlung mit der Vernehmung des Zeugen Wendt, des Nachtpförtners von Portal 5 des Reichstages fortgeſetzt. Der Abend der Brandſtiſtung Zu den Vorgängen am Abend der Brand— ſtiftung erklärt der Zeuge: Ich habe um 8 Uhr meinen Dienſt angetreten. Nach etwa 20 Minuten wurde mir vom kommuniſtiſchen Fraktionszimmer aus beſtellt, wenn ein An— ruf für die Fraktion kommt, möchte ich den Abgeordneten Torgler benachrichtigen. einiger Zeit kam auch der Anruf. Der Ab— geordnete Torgler führte in meiner Anwe— ſenheit ein Geſpräch. Ich erinnere mich nur, daß er dabei ſagte, man wolle ſich auf der Rechtsan⸗ entgegengeſetzten Seite treffen. Torgler ging dann wieder nach oben und kurze Zeit darauf kamen die Abge⸗ ordneten Torgler und Koenen und die Sekretärin Frau Rehme herunter, um den Reichs kag zu verlaſſen. Zu dieſer Zeit unterhielt ich mich mit dem Beleuchter Scholz. Als Torgler, Koenen und die Sekretärin den Reichstag verließen, ga— ben ſie die Schlüſſel zu ihrem Fraktionszim— mer an Scholz ab und der reichte ſie mir. Etwa 10 Minuten nach 9 Uhr, fuhr der Zeuge fort, iſt er von einem Schupobeamten unter— richtet worden, daß der Reichstag brannte. Der Plenarſaal war unyverſchloſſen Der Zeuge ſchildert dann, was er weiter unternahm, bis die Feuerwehr ankam. Die Frage des Vorſitzenden, ob in dieſer Zeit ein Ziviliſt in das Haus gekommen ſei oder das Haus verlaſſen habe, verneint der Zeuge. Nur ein Abgeordneter, der ſich als ſolcher auswies, ſei ab⸗ und zugegangen. Der Zeuge gibt weiter an, daß es unmöglich ſei zu kon⸗ trollieren, ob noch jemand im Hauſe anwe⸗ ſend ſei. Auf die Frage des Oberreichsan— walts, ob es möglich geweſen ſei, daß jemand im Plenarſaal geweſen ſei, erklärt der Zeu⸗ ge, der Plenarſgal ſei immer unverſchloſſen. Auf mehrere Fragen des Rech'santoaltes Sack erklärt der Zeuge, er könne keine Be⸗ kundungen machen, ob der Angeklagte Torg⸗ 1 9 eine Aktentaſche bei ſich getragen abe, Nach „ Die Frage des Verleidigers, ob die ub⸗ geordnelen fluchtartig den Reichskag ver⸗ laſſen hätten, beantwortet der Zeuge da⸗ hin, daß die Abgeordnelen genau ſo wie ſonſt das Gebäude verlaſſen hälten. Der Zeuge beſtätigt weiter, daß er an dem Abend des Reichstagsbrandes ſeinen regel⸗ mäßigen Dienſt gemacht habe; auch ſeine Kollegen hätten ihren regelmäßigen Dienſt gemacht. Auf weitere Fragen Dr. Sacks gibt der Zeuge an, daß er damals den National⸗ ſozialiſten nahe geſtanden habe, daß er aber nicht zur Partei gehöre, wie er denn auch früher niemals parteipolitiſch organiſiert ge— weſen ſei. Die Feuerwehr in der Einbahnſtraße Es wird nunmehr der Hausinſpektor des Reichstages, Oberverwaltungsſekretär Scra— nowitz, vernommen. Er weiſt darauf hin, daß er mit dem Reichstagsgebäude und ſei— nen Einrichtungen aufs Genaueſte vertraut ſei. Er könne immer erfahren, wer von den Abgeordneten im Hauſe ſei, da die Namen in der Meldeſtelle aufs Genaueſte regiſtriert würden. Am 27. Februar habe er das Reichstagsgebäude ungefähr um 2.45 Uhr verlaſſen, nachdem er vorher die üblichen Kontrollgänge gemacht habe. Durch den Plenarſaal ſei er zwiſchen 10 und 12 Uhr vormittags hindurchgegangen, Verdächtiges zu bemerken. Der Zeuge erklärt dann, wie er gegen 9.15 1d das Sirenenſignal der Feuerwehr hörte, un daraus, daß die Feuerwehr die Einbahn⸗ ſtraße in der falſchen Richtung durchfuhr, geſchloſſen habe, daß die Wehr zum Reichslag fahre. Er habe, ehe er ſeine Wohnung verließ, um zum Reichstag zu eilen, Auftrag gegeben, den Reichstagspräſidenten und die Polizei zu benachrichtigen. Brennende Portieren— die einzelnen Brandherde Der Zeuge ſchildert dann ausführlich ſeine Eindrücke beim Betreten des Gebäudes. Er habe die Tür vom Plenarſaal aufgeriſſen und in dieſem kurzen Moment geſehen, daß die drei Portieren hinter dem Präſidenten⸗ platz hell brannten. Die Holzverkleidung ſelbſt hakke noch nicht Feuer gefangen. Rechts und links von dem Stenographenvlatz brannten die Portieren ebenfalls lichterloh. Zur Rech- ken und Linken in den erſten drei Reihen der Abgeordnetenſitze brannten etwa 20 bis 25 kleine Feuer von etwa 50 Zenkimetern Breite; ſie waren alle ungefähr gleichmäßig geformt und unter ſich abgetrennk. Auch auf dem Platz des Präſidenten, auf dem Redner⸗ ohne etwas pultk und auf dem Tiſch des Hauſes flackerten ruhige Flammen. Im Stkenographenraum fauchten die Flammen geradezu auf beiden Seilen. Nach dem erſten kurzen Blick habe er erſt wieder in den Saal hineingeſehen, als er die Feuerwehr hineinführte und da habe ſchon der ganze Saal gebrannk.. Nach mehreren Fragen des Beiſitzers er— gibt ſich, daß der Zeuge Scranowitz etwa eine Minute nach dem Polizeioffizier in den Saal geſehen habe „Proteſt! Proteſt!“ Scranowitz ſchildert weiter ſeine Beobach⸗ tungen in dem Umgang vom Plenarſaal. In einem Klubſeſſel habe eine brennende Fackel geſteckt, die er mit dem Fuß weggeſtoßen habe. Ungefähr unter dem Kronleuchter ſei er auf van der Lubbe geſtoßen, der faſt gleichzeitig von dem Polizeibeamten feſtge⸗ nommen wurde. 1 6 Er habe ihn angeſchrieen, warum er das gekan hätke, worauf van der Lubbe nur geſagt habe: Proteſt! Proleſt! Nur ein oder mehr Täter? Auf die Frage des Oberreichsanwalts, od eine Aeußerung des Zeugen dahingeleitet werden könnte, er habe noch mehr Täter ge⸗ ſehen, antwortet der Zeuge, er habe nur ge⸗ ſagt, das könne doch nicht einer gemacht ha⸗ ben, das müßten mindeſtens ſechs bis acht ge— weſen ſein. Das war aber nur eine Vermukung. Ge⸗ ſehen hahe ich nichts. Nach meiner damaligen Ueberzeugung konnte in der kurzen Zeit kein Menſch das zuſtande bringen. Es wird dann noch verſucht, einen Wider⸗ ſpruch zwiſchen den Ausſagen des Zeugen Pöſchel und denen des Zeugen Scranowitz über das Ausſehen des brennenden Plenar— ſaales aufzuklären. Der Zeuge erklärt dann weiter, die Angaben, es ſeien an dem Brand- tag Beamte vorzeitig aus dem Dienſt ent— laſſen worden, ſeien unrichtig; er habe gar keine Befugnis gehabt, Beamte außerge— wöhnlich zu beurlauben. Oberreichs anwalt: Es iſt einmal behauptet worden, das ſei nicht möglich, daß jemand Brandmaterial in den Reichstag ge— bracht hätte, denn Sie hätten immer beſon⸗ ders auf die kommuniſtiſche Fraktion aufge⸗ paßt und die Spinden revidiert. Zeuge: Dazu habe ich keine Machtbe⸗ fugnis. Wenn ich einmal gezwungen war, ein Spind ee habe ich es nie al⸗ lein getan. eviſionen ſind nur von der Kriminglpolizei vorgenommen worden. Letzte Nachrichten Kommuniſtiſcher Anſchlag Gegen die deutſche Geſandtſchaft in Bulareſt. 5 Bukareſt, 14. Oktober. Gegen die deutſche Geſandtſchaft wurde von Kommuniſten ein Anſchlag verübt. Vier junge Burſchen, die ſich vor der Geſandtſchaft auf⸗ geſtellt hatten, warfen in rote Tücher ge⸗ wickelte Steine gegen die Fenſter der Ge— ſandtſchaft und zwar beſonders gegen das Fenſter des Arbeitszimmers, in dem ſich der deutſche Geſchäftsträger Dr. Kirchholtes be⸗ fand. Der Geſchäftsträger wurde jedoch nicht etroffen. Weiter warfen die Burſchen mit laſchen, in denen ſich eine rote Flüſ⸗ ſigkeit befand, gegen das Geſandtſchafts⸗ wappen. Zwei der Attentäter konnten feſtge⸗ nommen werden. Der deutſche Geſchäftsträ⸗ ger Dr. Kirchholtes wurde unmittelbar nach dem Attentat im rumäniſchen Außenminiſterium vorſtellig. Verliner Kriminalpolizeirat verhaftet Berlin, 15. Oktober. Der bisherige Leiter der Kriminalinſpek— tion Charlottenburg, der 55 Jahre alte Kri— minalpolizeirat Heinrich Schloſſer, wurde in ſeinen Dienſträumen verhaftet und mit ſo— fortiger Wirkung ſeines Amtes enthoben. Schloſſer hat in den Jahren 1920 bis 1924 das Spieler-Dezernat geleitet. Er wird be— ſchuldigt, in dieſer Eigenſchaft beſtimmte Spielklubs begünſtigt und ihre Inhaber und die dort verkehrenden Gäſte vor bevorſtehen— den Polizeiaktionen gewarnt zu haben. Schloſſer und ſeine Freundin, die ſich den wohlklingenden Namen„La Taragena“ zu— gelegt hatte, haben von den Klubs Geld zu— gewieſen bekommen, ebenſo auch die berüch— tigte Frau Daiſy Grzeſinſki und der Bruder des ehemaligen Polizeipräſidenten Weiß. As A⸗Gewerlſchaften für Boykott Waſhington, 15. Oktober. Auf der Tagung der American Federation of Labour wurde eine Entſchließung ange— nommen, in der eine Boykottierung von Waren und Dienſtleiſtungen Deutſch⸗ lands, Italiens, Rußlands, Chinas und aller derjenigen Länder anempfohlen wird, in denen eine freie Bildung von Gewerk— ſchaften verboten iſt. Die Pauſe in Genf Nadolny beim Reichskanzler Berlin, 14. Oktober. Der deulſche Delegationsführer in Genf, Bokſchafter NMadolny, iſt vom RAeichskanzler zur Berichterſtakkung empfangen worden. Amerila und Italien abſeits Keine gemeinſame Enkſchließung gegen die deutſchen Abrüſtungs forderungen. Genf, 14. Oktober. Die Mitteilungen, die in engliſchen und franzöſiſchen Kreiſen über die Beſprechungen der Großmächte zu erlangen ſind, lauten al g nan übereinſtimmend dahin, daß der edanke an einen gemeinſamen Entſchlie⸗ ßungsentwurf, der den deutſchen Forderun— gen entgegengeſetzt werden ſollte, aufgegeben worden iſt. Es werde beabſichtigt, daß ein Enkſchlie⸗ ßungsenkwurf mit dem Grundſatz„der Nichkaufrüſtung“ Deulſchlands unmikkel⸗ bar dem Hauptausſchuß vorgelegt und daß dort eine öffentliche Ausſprache, in der keine Macht ihrer Verantwortung ausweichen könnke, erörtert würde. Eine Abstimmung, von der man die Jſolierung Deukſchlands erwartete, ſollte die Debal⸗ ke abſchließen. Sowohl Italien als auch die Vereinigten Staaten haben die Be⸗ teiligung an dieſem Vorgehen abgelehnt. Gegenwärtig wird nur von einer am Montag abzugebenden Erklärung des eng⸗ liſchen Außenminiſters geſprochen, in der fur die zweite Leſung des Macdonald-Planes die Berückſichtigung der drei Grundſätze: Nichtaufrüſtung Deutſchlands, Kontrolle und Verſuchs⸗Periode gefördert werden ſoll. Gütgas ſtärkſter Wirkung Die Erfindung zweier franzöſiſcher Pro- feſſoren. Blätter berichten, daß zwei Profeſſoren in Clermont-Ferrand, Bert und Dorrier, ein beſonders wirkſames Giftgas erfunden ha⸗ ben, gegen das ein Schutz ſo gut wie unmög⸗ lich ſei. Das Kriegsminiſterium ſei in das Geheimnis nicht eingeweiht; aber im Falle eines Angriffs könnten innerhalb von acht Tagen genügende Mengen dieſes Gaſes für Bomben und Granaten hergeſtellt werden. Gegen dieſes Gas könne man ſich durch kei nerlei Masken verteidigen, denn es greife nicht nur die Akmungsorgane, ſondern den ganzen Körper an. Was wird, wenn Ein Artikel Lloyd Georges zur Abrüſtungs⸗ 8 frage. 5 In der Londoner„Daily Mail“ behandelt Llond George die zeitgemäße Frage. was wer 5 den ſoll, wenn die Abrüſtungskonferenz zuſam⸗ menbricht. In eindringlichen Worten fordert der vormalige Miniſterpräſident zu gerechter und ehrlicher Handlungsweiſe gegenüber Deutſchland auf. Lloyd George führte aus, der europäiſche Friede hänge heute mehr denn je von briti⸗ ſcher Staatskunſt ab, der Fall liege klar und einfach. Deutſchland hatte das Gefühl, daß es durch einen Trick wehrlos gemacht worden ſei. Nachdem der Völkerbund 10 Jahre lang getrödelt habe, während Frankreich, Polen und die Tſchechoſlowakei tatſächlich den Ver⸗ trag brachen, würde es unwürdig ſein, wenn der Völkerbund jetzt auf bloße Gefahr hin, daß Deutſchland dem Beiſpiel der Mächte, die den Völkerbund beherrſchen, folgen könnte, ſich beeilen würde, für den Vertrag einzutreten. Das heutige Deutſchland ſei nicht das Deutſchland von 1923. Ein paſſiver Wider⸗ ſtand wie im Ruhrgebiet würde bei dem na⸗ tionaliſtiſchen Geiſt von 1933 unmöglich ſein. Wenn Frankreich, Polen und die Tſchechoflo— wakei ihre großen Armeen losmarſchieren laſ— ſen, dann werden die Braunhemden mit ihrer leichten Ausrüſtung vielleicht und wahrſcheinlich nicht imſtande ſein, den Eindringlingen Halt zu gebieten. Es würde eine militäriſche Be— ſetzung mit Zwiſchenfällen und Vergeltungs⸗ maßnahmen geben. Der Einmarſch in Ruß⸗ land hat dort den Bolſchewismus geſtärkt und ihm feſten Halt gegeben. Die Mächte ſind ſicher nicht ſo blind, daß ſie nicht den Sinn der plötzlichen außenpolitiſchen Aktivität Ruß⸗ lands erkennen. Auslands⸗Nundſchau Ein iriſches Geſetz! Die iriſche Kammer hat ein Geſetz mit verfaſſungsänderndem Charakter angenom- men, nach dem diejenigen Beſtimmungen der Verfaſſung abgeſchafft werden, die den Ver⸗ treter der Krone das Recht geben, den von den iriſchen geſetzgebenden Körperſchaften angenommenen Geſetzentwürfen die Zuſtim— mung des Königs vorzuenthalten. Eine Viertelmillion Ausſtändige. Die Geſamtzahl der Ausſtändigen in den Vereinigten Staaten dürfte ſich auf eine Viertelmillion belaufen.— In Kalifornien iſt Baumwolle im Werte von 50 Millionen Dollar, im Zuſammenhang mit der Preis— hebungsaktion, nicht abgeerntet worden. Der Krieg im Urwald. Die Präſidenten von Argentinien und Braſilien haben an die Präſidenten von Pa⸗ raguay und Bolivien telegraphiſch die Auf— forderung gerichtet, den Chaco-Krieg durch Einſetzung eines Schiedsgerichtsverfahrens zu beenden. Der Präſident von Paraguay hat geantwortet, daß ſeine Regierung durchaus bereit ſei, die Löſung der Streitigkeiten mit Bolivien der internationalen Rechtſprechung zu übertragen. Bolivien antwortete, es ſei be— reit, jeden Vorſchlag anzunehmen, der den Frieden auf der Grundlage der Gerechtigkeit ſichere und die Intereſſen beider Länder mit⸗ einander in Einklang bringe. Aus Heſſen und Naſſau Zum Preſſereferent des Bauernſtandes ernannt. Frankfurt a. M., 14. Okt. Hauptſchrift— leiter Norbert Bruchhäuſer iſt vom Landes- bauernführer Dr. Wagner zum Preſſe-Refe⸗ renten des Heſſen-Naſſauiſchen Bauernſtandes berufen worden. Bruchhäuſer iſt daraufhin aus dem„Frankfurter Volksblatt“ ausgeſchieden. ** Frankfurt a. M., 14. Okt.(Vereidi⸗ gung von S A⸗Männern.— Ein⸗ gliederung des Wehrſtahlhelms.) Am Sonntag um 12 Uhr wird im Frank⸗ furter Stadion der Wehrſtahlhelm der SA Obergruppe 5 in die SA eingegliedert. Gleich⸗ zeitig werden 10000 SA-Männer der Ober⸗ gruppe 5 vereidigt. Außer Obergruppenführer von Jagow ſprechen Wehrſtahlhelmführer bei der Obergruppe 5, Wiethaus, und der Reichs⸗ führer des Wehrſtahlhelms Morozowicz. Die denkwürdige Veranſtaltung wird auf ſämtliche Sender Deutſchlands übertragen. Die Auf⸗ marſchleitung liegt in den Händen von Grup⸗ penführer Beckerle. Darmſtadt, 14. Okt.(Drei Radau⸗ brüder und ein Totſchläger.) Vor dem Schwurgericht ſtanden vier Radaubrüder, von denen einer nach einer gemeinſamen Bier- reiſe zum Totſchläger an dem Gaſtwirt Dorn in Darmſtadt wurde. Der Meſſerſtecher wollte für ſeine Bluttat nur ein kleines Taſchenmeſſer benutzt haben, aber die Stiche waren ſo ſchwer und tief, daß es nichts mit dieſer Ausrede war. Heinrich Vock, für den es nach ſeinen Vorſtrafen und in Anbetracht der Bruta⸗ liät, mit der er die Tat ausgeführt, mildernde Umſtände nicht gab, wurde zu zehn Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt. Sein Bruder Hans Vock kam mit zwei Jahren, Ludwig Wolf mit einem Jahr zehn Monaten Gefängnis und Karl Wanner wegen Beteiligung an der Ruheſtörung mit ſechs Wo⸗ chen Haft weg. Darmſtadt, 14. Okt.(Wegen Land⸗ friedensbruch verurteilt.) Zum Ab⸗ ſchluß des Bensheimer Landfriedensbruchpro⸗ zeſſes wurde der frühere ſozialdemokratiſche Parteivorſitzende von Reichenbach, der Stein⸗ hauer Jährung, wegen tätlicher Beteiligung an dem Landfriedensbruch zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Rädelsführerſchaft kam nicht in Betracht. 5 Darmſtadt, 14. Okt.(Zuchthaus für Falſchmünzer.) Sechs junge Offenbacher und eine Frau, die alt dess von Berufswegen eine gewiſſe Fertigkeit beſaßen, haben falſche Zwei⸗ und Einmarkſtücke ſowie Fünfzigpfen⸗ nigſtücke hergeſtellt und auch vertrieben. Die beiden Haupttäter erhielten drei bezw. zwei Jahre Zuchthaus, die übrigen Angeklagten kamen mit zwei Jahren, zehn, acht und ſechs Monaten Gefängnis davon. Darmſtadt, 14. Okt.(500 Prozent Bürgerſteuer.) In der Sitzung des Darm⸗ ſtädter Stadtrats wurde die Bürgerſteuer für das Jahr 1933⸗34 auf 500 Prozent des Reichs⸗ ſatzes feſtgeſetzt. Es wird mit einem Steuer⸗ aufkommen von rund 600 000 Mark gerechnet. Die Stadt Darmſtadt wird entſprechend dem Geſetz über die Umwandlung kurzfriſtiger In⸗ landſchulden der Gemeinden dem zu errichten⸗ den Umſchuldungsverband beitreten. Mainz, 14. Okt.(Sühne für fahr⸗ läſſige Tötung.) Als der 35jährige Chauffeur und Krankenkaſſenkontrolleur Wen⸗ delin Dölger aus Würzburg am 2. Februar dieſes Jahres morgens gegen 6 Uhr die Main⸗ zerſtraße paſſierte, fuhr er einen 84jährigen blinden Mann an, der nach zwei Tagen den Verletzungen erlag. Das Bezirksſchöffengericht verurteilte Dölger wegen fahrläſſiger Tötung zu einem Monat Gefängnis, ö ** Die Führung der Kirchenbücher. Das Landeskirchenamt hat an die evangeliſchen De⸗ kanate und Pfarrämter in einem Ausſchreiben angeordnet, daß unter Aufhebung der Beſtim⸗ mungen vom 1. Dezember 1910 die Führung der Tauf⸗, Trauungs-, Beerdigungs- und Konfirmandenregiſter in neuer Form zu erfol⸗ gen hat. Für jede Gemeinde iſt ein Tauf⸗, ein Trauungs-, ein Beerdigungs- und ein Kon⸗ firmandenregiſter zu führen, wofür je ein be⸗ ſonderes Buch zu beſtimmen iſt. Nur in kleine⸗ ren Gemeinden können mit Genehmigung des Dekanats die vier Regiſter in einem Band vereinigt ſein. Ebenſo bedarf es der Genehmi⸗ gung des Dekanats, wenn ausnahmsbweiſe für mehrere, in einem Pfarrverband vereinigte kleinere Gemeinden gemeinſchaftliche Regiſter geführt werden ſollen. Aeber Grenzen vorwürts Unter dieſem Titel veröffentlicht das Staatspreſſeamt Darmſtadt einen Aufſatz, in dem auf die hiſtoriſche Bedeutung der Grün⸗ dung des„Landesverkehrs-Verbandes Rhein⸗ Main“ hingewieſen und betont wird, daß heute tatſächlich wieder Geſchichte gemacht wird. Dann heißt es weiter: Welches ſind die geſchichtlichen Momente, die wir hier in unſerem Gebiet in den letzten Wochen aufzuzeichnen haben und wie wirken ſich dieſe aus? Die letzte Frage iſt vorwegzunehmen: Eine Entwicklung hat auf Grund der Initiative des Herrn Reichsſtatthalters in Heſſen, Spren⸗ ger, in dem ihm als Gauleiter anvertrauten Gebiet eingeſetzt, die richtungweiſend und vor— bildlich für die kommende Entwicklung und Geſtaltung des deutſchen Reiches ſein wird. Iſt doch hier zum erſten Mal dazu übergegangen worden, über Ländergrenzen hinweg auf ver— ſchiedenen Gebieten eine durch wirtſchaftspoli⸗ tiſche, kulturelle und landsmannſchaftliche Be⸗ lange vorgezeichnete Vereinigung herbeizufüh— ren, deren Verwirklichung ſich ſeither die durch partikulariſtiſche und dynaſtiſche Beſtrebungen willkürlich gezogenen Ländergrenzen als un⸗ 1 Hindernis in den Weg ſtell⸗ en. Der Tatkraſt des Herrn Reichsſtatthal⸗ ters in Heſſen war es vorbehalten, den erſten Schritt zur Vorbereitung der Neugeſtaltung des Reiches zu tun und damit den anderen Ländern wegweiſend voranzugehen. Wenn es gilt, das Reich neu zu geſtalten und es ſinnge⸗ mäß nach wirtſchaftlichen Belangen und kul⸗ tureller und ſtammesmäßiger Entwicklung ein⸗ zuteilen, ſo wird hierbei nicht vor den manch⸗ mal geradezu widernatürlichen Ländergrenzen Halt gemacht werden, ſondern dieſe werden ein für allemal verſchwinden. Und mit ihnen wird auch allen partikulariſtiſchen Strömun⸗ gen und Eigenbrödeleien einiger unverbeſſer⸗ licher Kirchturmspolitiker der Boden entzogen werden. Ueber Grenzen vorwärts zur Einheit des Reichs! Dieſer vorbereitenden Entwicklung diente die in den letzten Wochen erfolgte Zuſammen⸗ faſſung der heſſiſchen und heſſen⸗naſſauiſchen Bauernſchaften zum rhein⸗mainiſchen Bauern⸗ tand. Wurde ſo der Nährſtand für einen gro⸗ ßen Gebietsteil zuſammengeſchloſſen, ſo folgte die Wirtſchaft durch die Gründung des rhein⸗ mainiſchen Induſtrie- und Handelstages, in dem die Induſtrie- und Handelskammern des Groß⸗Gaues Heſſen-Naſſau ſich zuſammenge⸗ funden haben. Ebenſo hat ſich die Preſſe die⸗ ſes Gebietes unter einheitliche Führung geſtellt und ſich in dem Landesverband Rhein⸗Main⸗ Weſer zum Reichsverband der deutſchen Preſſe zu gemeinſamer Arbeit vereint. Das zurzeit jüngſte Glied in dieſer Entwicklung iſt der Landesverkehrs⸗Verband Rhein⸗Main, der bei der eingangs erwähnten feierlichen Tagung ins Leben gerufen wurde und in dem ſich die Verkehrsvereine des Groß⸗Gaues Heſſen⸗Naſ⸗ ſau zuſammengeſchloſſen haben. . „»Die Sünde wider Blut und Raſſe iſt Erbſünde dieſer Welt und das Ende ſeinet ſſ iht ergebenden Menſchheit!“ So groß 1 einfach ſagt es der Führer. f 5 Badenweiler, 14. Okt.(Das Nach tlagg im Kleiderſchrank.) Eine Ueberraſa erlebte eine Hausangeſtellte, als ſie die J der Schriftſtellerin Anette Kolb, welche ihn Aufſicht unterſtellt iſt, betrat. Beim Heff eines großen Kleiderſchranks trat ihr plage ein in don 20er Jahren ſtehender junger Mn entgegen, der anſcheinend die Gelegenheit h nutzt hatte, in der zurzeit unbewohnten N zu nächtigen. Ehe ſich das Mädchen von ſeiſ Schrecken erholt hatte und Hilfe herbei haz konnte, war der Eindringling unter Zurüc ſung ſeiner Schuhe entwichen. Man fahhß nach ihm. Für die Hausfrau der Küchenherd Der Herd bildet den Hauptbeſtandteil 90 Kücheneinrichtung. Von ihm hängt es nicht n. weſentlich ab, ob die Hausfrau gut, ſchnl und ohne allzu große Feuerungskoſten ih Arbeiten ausführen kann. Ein nicht zu lein Herd iſt wünſchenswert, damit man gleich i ſes oder jenes beim Kochen aus der Ha ſetzen kann. Der Herd ſollte ſo angeblach ſein, daß er von drei Seiten zugänglich. ſo daß auch zwei, wenn es nötig iſt, zu ge cher Zeit daran arbeiten können. Häufig ff, det man die Anſicht vertreten, je mehr Löthe zum Einhängen der Töpfe vorhanden ih deſto beſſer ſei der Herd. Dem iſt aber mitt ſo, denn in dieſem Falle muß die Platte zu größten Teile mit Steinen untermauert geh weil ſie ſonſt nicht trägt. Mauerſteine fi aber ſchlechte Wärmeleiter, und daher eren dert ein ſolcher Herd mehr Feuerung, az ein Herd mit freiliegender Platte. Ueberdz bleiben beim Kochen auf der geſchloſſerg Platte die Kochtöpfe viel ſauberen Der Brat⸗ und Backofen, der ſich bei pi tiſch angelegten Kochherden oben auf der ein Seite des Herdes befindet, verlangt meiſt he ſondere Feuerung. Am den Braten oder du chen vor zu ſtarker Hitze von unten zu ſchlh zen, iſt es ratſam, Dachziegel auf die Oi platte zu legen. Eine praktiſche Neuerung if der bewegliche Bratroſt, der mit kleinen i len verſehen iſt und bequem heraus- unh hineingeſchoben werden kann. Angenehm i es auch, wenn der Abzug der Feuerungsge⸗ noch dazu ausgenützt iſt, um die ſogenan Wärmeröhre zu erwärmen, die zum Wam— halten fertiger Speiſen und zum Anwärfn von Tellern und Schüſſeln dient. Kochrezepte Gelbe Rüben(Mohrrüben). Für 4 J ſonen. Zutaten: 2 Pfund gelbe Rüben, Maggi's Fleiſchbrühwürfel, 30 g Butter, 1 Eßlöffel Mehl, 1 Teelöffel Zucker, ewas 880 Pfeffer und feingehackte Peterſilie. Juben tung: Man wäſcht die gelben Rüben gut ch ſchabt ſie ſauber, überſpült ſie nochmals ſchul mit taltem Waſſer und ſchneidet ſie dun in dünne Scheibchen, Stifte oder kleine Al fel. In der Kaſſerolle läßt man nun die Bi zer heiß werden, ſchwitzt das Mehl leicht az ohne daß es Farbe nimmt, löſcht mit 054 kochendem Waſſer ab, löſt darin Fleiſchbrühwürfel auf und gibt die gehe Rüben in dieſe ſämige Soße, rührt gut du fügt auch noch den Zucker hinzu und läßt!“ gedeckt auf kleinem Feuer unter zeitweilig Umrühren garkochen. Vor dem Alnrihel ſchmeckt man noch Salz ab und rührt die fel gehackte Peterſilie darunter. Praktiſche Winle Wie ſind Detgemälde und Gold rah„ vom Schmutze zu reinigen? Soll das Gen de einmal gründlich gereinigt werden, ſo h me man es aus dem Rahmen und decke 0 derholt ein in Regenwaſſer angefeuchlel Tuch darüber, bis dieſes allen Schmutz ang ſogen hat. Dann überfährt man das, 5 ſanft mit einem in ganz reinem Leinöl tränkten Wattebäuſchchen. Das Bild dann wie neu aus. Durch Abwaſchen od gar Seifen werden die Gemälde ruin Höchſtens fügt man bei oberflächlicher Nee gung dem Waſſer einige Tropfen Salma geiſt hinzu. Die Goldrahmen werden am f ten mit einer durchſchnittenen friſchen dal gen Zwiebel abgerleben. Nach ein bis Stunden wird der Rahmen mit einem inn genwaſſer getauchten weichen Schwan, nachgewaſchen und mit feinen Läppch nachgetrocknet. unübertroffen bei Rneumd- Sicht KopFfSchmer zes, Ischias, Hexenschuß und. N tungs krankheiten. Stark 110 1 säurelôsendbalcterientotend Jsolut unschädlich Ein 9 00 KLber zeugt Eragen Selb Die Heimatzeitung seit 1883 2. e, e r eee e 728 . N un, e W. i a.. 2 0 n“ S 1 All lin an füt 1 ö a N 2. ee, ee eee * ee..— e 77 1 1 3 1 8.. „ 5 W. 80 l 0 U 18 1 0 0 a 1. 1 0 f W an Beſtellſchein. 5 I 8 141 8 36 (Auf der Geſchäftsſtelle des„Viernheimer Anzeiger“ Adolf Hitlerſtraße 36, 8.—— c der den Zeitungsboten abgeben). Dasſelbe iſt notwendig, damit man unterrichtet iſt über alle Begebenheiten in e Der Inſeratenteil des Lokal⸗ Blattes iſt unent⸗ behrlich, ebenſo unentbehrlich der lokale Teil. 5 eee Anzeiger“ bringt die amtlichen Bekanntmachungen 15 re 4 5 5— aller Art, Geſchäfts- und Familienanzeigen uſw. Das e Sie 1 er 10 wärtigen Preſſe nicht leſen. Darum mußz in jedem Haus 110 Lokalzeitung ſein. Auch über alle anderen Vorkommniſſe in der Welt berichtet die Lokalpreſſe. Ort und Umgebung. Unterzeichneter beſtellt den„Viernheimer Anzeiger“ Name: i i l er 12 7 Leſt das Lokalblatt, das zugleich ein Heimatblatt iſt. Der VvViernheimer Anzeig Beruf: ſoſte 1.40 Mark- Alle Audere ng der n-e 2 f i cht werden! Straße: Beſtellungen auf unſere Zeitung können jederzeit gema „viernheimer Anzeiger“. nserer Leser, werden Sie Abonnent unseres Blatles, stärken Sie die Heimatpresse! Viernheim, den 1 Treten Sie bei in den Kreis u Amicitia 09 E. V. V'heim. f —— 0 U. Va Sportplatz im Wald mit D a K —— 0»»Reſt.„Jur Waldſchenke7 0 0 0 E. V. Viernheim Sonntag, 15. Oktober in Weinheim(Fußball 5 2. Verbandsſpiel e 5 5 8 0 5 N in Dal. Weinneim I.- Ulornneim 1. us: 85— Weinheim 2.— Viernheim 2. 1,15 Uhr 1 5 55 4 10 5 T 1 15 2 1 60 2 Sonntag, den 15. Oktober 1933 4. Verbandsſpiel der 1. u. 2. Mannſchaft gegen Wallſtadt Die 3. M. ſpielt gegen Waldhof in Viernheim Die 4. M. ſpielt gegen VfR. Mhm in Viernheim Die Jugend ſpielt in Heddesheim um ½5 Uhr. Abfahrt 2 Uhr per Rad am Anker. Die 1. Handballmannſchaft ſpielt gegen Turn⸗ verein Sandhofen in Sandhofen. Spielbeginn: 4. M. vorm. 9 Uhr; 3. M. vorm. 11 Uhr; 2. M. nachm. 1 Uhr; 1. M. 3 Uhr. Abfahrt der Handballer 1 Uhr per Rad an der Dreſchhalle. Die große Auswahl Am Stahlbad: F. V. 09 1. Jugend— Viernheim 1. Jugend. Beginn 2 Uhr. Handball: 1. Verbandsſpiel in Waldhof: Turnverein Wwaldnol 1.— U heim!. Beginn 3 Uhr. 2. M. iſt ſpielfrei. Schüler⸗Fußball Samstag auf unſerem Platze Un Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Schau⸗ fenſter des Viernheimer Anzeiger erſichtlich. Zu dieſen Spielen laden wir das Viern⸗ heimer ſportliebende Publikum höflichſt ein. Der Führer. Viernheim. Die Mitglieder werden gebeten, bis zum 15. Oktober 1933 ſümtliche Rechnungen an die Geſchäftsſtelle abzugeben zwecks Aus⸗ Der Vorſtand. zahlung derſelben. — 1. Schüler— F.⸗V. Neckarhauſen 1. Schüler Beginn halb 5 Uhr(nicht 5 Uhr). Alle Spiele beginnen ohne Wartezeit. Die Mannſchaftsaufſtellungen ſind im Schaukaſten erſichtlich. Abfahrtszeiten: 1. M. ½2 Uhr, 2. M. 12 Uhr 1. Jugend 12 Uhr, 1. Handballelf 1 Uhr. (Alles per Rad.) Ich bitte unſere Mitglieder, die Hand⸗ und Fußballmannſchaften zu ihren Punktekämpfen recht zahlreich zu begleiten, zumal die Spiel- plätze dieſer Gegner mit dem Fahrrad recht gut zu erreichen ſind. Der Sportleiter. N. B. Sämtliche Trikot, die zur Zeit nicht mehr in aktiven Mannſchaften benötigt wer- den, müſſen unverzüglich abgeliefert werden. Die 2. Fußballelf hat ihre Trikot umzutau⸗ ſchen beim techn. Leiter. von den besten bis zu den einfachsten Qualitäten finden Sie stets im gn oO Ben Spezlalgeschäft Der alte, gute Name ist und bleibt die beste Reklame. Achten Sie bitte genau auf unsere Firma. * Es ist nicht gleich oh man da oder dort kauft! Besichtigen Sie bitte unsere Husstellung von ca. 100 Musterzimmern und überzeugen Sie sich ganz unverbind- lich davon, wie billig Sie bei uns Kaufes 25 Vertrieb. 8 Möbel- Mannheiun 7,8 ö Annahme von Bedarfsdeckungs- Scheinen — Kaiser's Friſch eingetroffen Süßbücklinge Cachsheringe Heringsſalat 5 in Gelee, Seeaal in Gelee, Pfd. 28 u. 30 Pfg /, Pfd. 20 Pfg. Roll mops, Bismarckheringe, Sardinen, Bratheringe, Zering alles offen und in Ltr. 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Der deutſche Meiſter achtet ſeine Ahnen, Die gang ihm lebten von dem Werk der and, 10 die Jeit ihm auch manch neue Bahnen, Er ſchafft das Werkſtück und verlacht den Tand. Drum helft, daß Meiſter, Lehrling und Ge⸗ ſelle, 5 Daß jeder Handwerksmann im deulſchen Vaterland Mit hammer, Hobel, Pinſel oder Kelle Jetzt wieder ſchaffen kann in ſeinem Stand. Dann wird auch unſers Führers heil'ger Wille: „Jür jeden Brot— für Deutſchland ſtarke Wehr!“ 6 Trotz aller Nok in ſeines Wortes ganzer Fülle Vollendet ſein— zu deutſcher Meiſter Ehr! SS SS SS SSS SSS Von alten Zunſtbräuchen „Dank Ihnen Gott um und um, ſo komme ich bald 9970 So mit Verlaub und Gunſt, daß ich mag reden und ſtillſtehen. Dabei grüß mir Gott ein ganz ehrſames Handwerk, Meiſter und Ausgelernte, Geſellen und Lehr⸗ burſche, wie uns der liebe Gott allhier heu⸗ tigen Tages bei dieſer hochlöblichen Zuſam⸗ menkunft, bei offener Lade, bei ſtehender Büchſe, in⸗ und ausliegenden Büchſenpfen⸗ nigen, hochlöblichen Artikelsbriefen und Ein⸗ ſchreibebuch, hochlöblichen Ober- und anderen Meiſtern, zum Losſprechen freundlich ver⸗ nee hat. Gott gebe uns allzeit beſſer Glück!“ Mit ſolchen Worten verabſchiedete ſich der junge Handwerker, der ſoeben nach beendeter Lehrzeit„losgeſprochen“ und damit Geſelle geworden war, von den verſammelten, Mei⸗ ſtern ſeiner Zunft. Das„Losſprechen“ ge⸗ ſchah, wie auch die Behandlung anderer wichtiger Zunftangelegenheiten, in feierlichen Verſammlungen der Meiſter des betreffenden Handwerks, die in der Regel vormittags ge⸗ halten und deshalb„Morgenſprache“ ge— nannt wurden. Die Worte des neuen Geſellen, die eine feſtſtehende Formel waren, nennen uns auch die Gegenſtände, die bei ſprache“ zugegen ſein mußten. Auf dem Ti⸗ ſche, zwiſchen Kerzen, ſtand das Zunftheilig⸗ tum, die Lade. Der Verſammlungsleiter öff— nete ſie unter langwierigen, hergebrachten Redewendungen und entnahm ihr die„Arti⸗ kelbriefe“, die Satzungen und Privilegien der Zunft. Dann war die Büchſe, die Zunft⸗ kaſſe, aufgeſtellt, und endlich war ein Ein⸗ ſchreibebuch vorhanden, in das die Beſchlüſſe der Verſammlung eingetragen wurden. Die Verſammlung wurde meiſt von einem Meiſter geleitet, den ein„Altermann“, auch Zunftmeiſter, Kerzenmeiſter oder noch an⸗ ders genannt, damit beauftragte. Zahl und lmtsdauer der Altermänner war in den einzelnen Orten und Zünften verſchieden. anchmal waren den Zünften auch von der Obrigkeit Ratsherren als Zunftvorſteher vor⸗ geſetzt, in anderen Fällen lediglich als Wah⸗ 155 der Stadtrechte dem Vorſtande beigege⸗ en. b Die zu den Morgenſprachen verſammelte Gemeinſchaft der Meiſter ſtellte die oberſte Inſtanz in Zunftſachen dar. Der Morgen⸗ prache fernzubleiben, galt als ſtrafwürdiges Vergehen. Das Privileg der„Altflicker“ zu Berlin(die Schuhausbeſſerer hatten hier ihre Ane Jun, beſtimmte im Jahre 1399: Wer die Morgenſprache verſäumt. ver⸗ ſolcher„Morgen- ſällt in die höchſte Strafe der Innung, in drei Schilling-Pfennige; verſäumt er ſie aber aus Gleichgültigkeit oder Nichtachtung, ſo ſoll er ſeine Meiſterſchaft verlieren.“ Beſondere Ge— bote regelten den ordnungsgemäßen und friedlichen Verlauf der Morgenſprache. Auch beſtimmt die Berliner Altflicker-Ordnung weiter:„Wer in der Morgenſprache mehr Speiſen oder Getränke zu ſich nimmt, als zu ſeines Leibes Nothdurft dient, alſo daß er ſich brechen muß, es ſei Mann oder Frau, der ſoll drei Schilling-Pfennige geben.“ Bei den Frauen handelt es ſich offenbar um Mei⸗ ſterswitwen, die das Gewerbe weiterführen. Doch folgen wir dem losgeſprochenen Ge— ſellen. Er begibt ſich zur„Geſellenherberge“, wo ihn der„Altgeſell“ wieder mit feſtſtehen— den Grußformeln willkommen heißt. Der Altgeſell nimmt unter den Geſellen die gleiche Stelle ein, wie der Altermann in der Zunft. Die Geſellen gehörten zwar dem Zunftver— bande an, hatten aber ihre eigenen Vereini— gungen mit Lade, Artikeln, Kaſſe, eigener Rechtſprechung, Fürſorge und eigenen Ver— ſammlungen. Die Verſammlungen, in denen die Anlie— gen der Geſellen behandelt wurden, die alſo den Morgenſprachen vergleichbar ſind, fan— den abends ſtatt und hießen„Auflagen“. Die Mitgliedsbeiträge wurden nämlich dabei auf den Tiſch gelegt. Auch bei den Auflagen wur— de bei geöffneter Lade ein feierliches und um— ſtändliches Zeremoniell entfaltet. Die Herberge war indeſſen nicht nur Ver— ſammlungsort, ſondern vor allem auch Un— terkunft für wandernde Geſellen des Hand— werks. In ſpäterer Zeit wurde das Wandern der Geſellen meiſt Vorſchrift. Außerordentlich wichtig war die Verpflich— tung des Altgeſellen, ſelbſt oder durch einen beauftragten„Oertergeſellen“, dem in der Herberge angelangten fremden Kollegen Ar⸗ beit zu verſchaffen. Vielfach war eine Tafel vorhanden, auf der die Namen der Meiſter verzeichnet waren. Die Namen der Meiſter, die Arbeitskräfte brauchten, wurden mit ei⸗ nem„Zwecklein“ markiert. Dieſe Arbeits— vermittlung hieß„Umſchau“. Stand der Geſelle in Arbeit, ſo gehörte er der Familie des Meiſters und teilte ihre Lei⸗ den und Freuden. Zahlreich waren die Vor⸗ ſchriften, die den Geſellen ſittſamen Lebens- wandel vorſchrieben. Dr. Wolfgang Mejer. 2 Handwerkerſprüche Bäcker: 1 5 Es mundet ſelbſt dem„feinſten Schmecker Ein Weizenbrötlein friſch und lecker. Barbier: Mein Werk iſt ernſt und nicht zum Spaßen, Wer zu mir kommt, muß Haare laſſen, Den Kahlkopf nur und's Milchgeſicht Kennt man in dieſen Hallen nicht. Buchdrucker: 5 Was ſich begibt in Oſt und Weſt, Zu Land und Meer, hier wird's gepreßt, Doch klug dünkt mir der Zeitungsmann, Der auch von manchem— ſchweigen kann. Dachdecker: Iſt gerutſcht ein Ziegel wem Oder derogleichen, Alſobalde werde dem Auf das Dach ich ſteigen. Drechfler: In Ruhm und Ehr' der Drechſler ſteht, Sei auch ſein Werk noch ſo„verdreht“, Weiß doch nach oben und nach unten So hübſch er alles abzurunden. Gerber: a Der Gerberei Heil, Ruhm und. Ehr', Wenn ſie nicht zu„ledern“ wär. Glaſer: 80 5 Es muß auch ſolche Käuze geben, die 99 e den Scheiben leben. Hutmacher: Und ſei der Kopf auch noch ſo hohl, Ein feiner Hut ſteht ihm doch wohl. glempner: i Hier treibt mit Fleiß man und Geſchick Die preiswürdigſte Blechmuſik. Koch: N Hoch bei Genießerſeelen ſteht in Gunſt 110 * Der wackre Meiſter edler Kuchenrunht, Der mit Geſchmortem u. pikanten Schnitzeln Verwöhnte Männergaumen weiß zu kitzeln, Und holder Frauen Zünglein weiß zu laben Mit Pudding, Eis und andren Gaben. Konditor: Konditors ſtehen ſeit altersher f Bei Weib⸗ und Mägdlein hoch in Ehr', Dieweilen aller Weiblichkeit Anhaftet die„Süßmäuligkeit“. Maurer: Wenn Gott du ſegneſt den Hammerſchlag, Mein Werk dem Wildſturm trotzen mag. Meſſerſchmied: Das ſchneidigſte Geſchäft der Stadt Allzeit der Meſſerſchmied doch hat. Metzger: So mancher, der das Bluthandwerk ver⸗ achtet, Doch nach des Opfers feiſter Lende trachtet, Wohl wiſſend, daß zur Leibeskraftgewin— nung Den ſich'ren Weg ihm zeigt— die Metzger— Innung. Müller: Schenk Gott mir Waſſer auf die Mühl' Nicht allzu wenig, nicht allzu viel, Auf daß mein Mühlſtein allezeit Zu fröhl'cher Arbeit ſei bereit. Schneider: Unpaſſendes mag ich nicht leiden, Auch haſſe ich„Maßloſigkeiten“, Nie werd' ich den Reſpekt vergeſſen, Bei mir iſt alles„angemeſſen“. Schuhmacher: Schumacher ſind was derb, doch ehrlich. Und der Menſchheit unentbehrlich, Müſſen auf dem„Lauf“ ſtets halten So die Jungen wie die Alten. Tapezier: Die kahlen Wände mit Kultur bekleiden, War edle Kunſt ſchon vor uralten Zeiten. Tiſchler: Braut, Bräutigam und Eheleute, Sie finden hier willkommene Beute, Für Jungfern auch und Junggeſellen Fehlts' nicht an— Einzelbettgeſtellen. Uhrmacher: Notwendig iſt für Stadt und Land Stets ein geſunder„Uhrzuſtand“. Wie Poſtillion Eſchenpeter den Großfürſten fuhr Ein Geſchichlchen aus der Biedermeierzeif. Von Hanns Roeſſink. Im Jahre 1835 weilte der damalige Gou— verneur von Polen, Großfürſt von Ruß⸗ land, in Wiesbaden zu Beſuch bei der ihm verwandten herzoglich naſſauiſchen Familie. Für die Rückreiſe hatte der hohe Moskowi⸗ ter für die Beförderung ſeiner eigenen Per⸗ ſon und des Gefolges eine Anzahl Poſtkut⸗ ſchen beſtellen laſſen. Das Gefolge fuhr vor aus, und die Kaiſerliche Hoheit ſollte in einer ſechsſpännigen Extrapoſt nachkommen. Nun ſtand damals am Rhein und Main kein Poſtillon in ſo gutem Rufe wie der Eſchenpeter. Auch auf der abſchüſſigen Stra- ße verſtand er ſein Sechsgeſpann kunſtvoll zu lenken, was ihn in damaliger Zeit aus der großen Maſſe der Poſtkutſcher heraus⸗ hob und zu einer von hohen Perſönlichkeiten begehrten Figur machte. Er trug deswegen wie zugegeben werden muß, die Naſe etwas hoch; aber ſeine Fähigkeiten gaben ihm das Recht dazu. In jenen Tagen, als der Reiſe— verkehr noch völlig auf die Poſtkutſche ange⸗ wieſen war, ſtand ein Poſtillon, der ſechs⸗ ſpännig vorzüglich zu fahren verſtand, in hohem Anſehen bei Reiſenden und Vorgeſetz— ten. Kein Wunder daher, daß er allein für die Beförderung des hohen ruſſiſchen Gaſtes in Frage kam, ſo ſtand er frühmorgens zu be⸗ fohlener Stunde mit Wagen und Geſpanm vor dem Palais. Endlich erſchien der Groß⸗ fürſt, geleitet von der herzoglichen Familie. Ohne von dem Poſtillon, der gewohnt war, von fürſtlichen Herrſchaften ein freundliches Scherzwort zur Begrüßung zu hören, irgend⸗ welche Notiz zu nehmen beſtieg er mit ſei⸗ nem Adjutanten den Wagen.„Na. dann nicht!“ denkt Eſchenneter läßt dem Sechsge⸗ ſpann den Rügel frei, und in mäßigem Trad erfalat die Abfahrt. Peter will gerade ſein Horn hervorholen, um in den jungen Morgen hineinzublaſen, als er ſich kräftig in den Nacken gefaßt fühlt. Sich umwendend ſieht er das wütende Ge⸗ ſicht des Großfürſten, der ihm eine Piſtole vorhält und mit heiſerer Stimme brüllt: „Galopp!“ Nun war dieſer Konſtantin ein öſtlicher Gewaltmenſch, wegen ſeines brutalen Auf⸗ tretens in Polen im ganzen damaligen Eu⸗ ropa berüchtigt. Auch dem Eſchenpeter ißt davon zu Ohren gekommen, ſo daß er ſich für dieſen Tag eigens mit einer doppelten Portion Seelenruhe gewappnet hat. Ein Kerl von ſechs Fuß Länge und mit einer wahren Herkuleskraft ausgeſtattet, braucht ſich ſo leicht vor niemand zu fürchten. „Schon recht!“ denkt er daher, nickt mii dem Kopf und legt die Peitſche über die Pferde. Fort geht es in fliegender Fahrt durch die Gaſſen von Alt-Wiesbaden und über die Schwarlbacher Landſtraße hinaus bis an den Fuß der„Hohen Wurzel“. An dieſer Steigung angekommen, bremſt er ſach⸗ verſtändig ſein Sechsgeſpann, ſo daß die Pferde in kurzen Trab fallen. Nach auter Poſtillonſitte nimmt er wieder ſein Horn und hätte gewiß ſein Leiblied geſchmettert, wenn nicht— i Es iſt möglich, daß der edle Ruſſe beim Abſchied einen über den Durſt getrunken har⸗ te und das gelaſſene Verhalten des deutſchen Poſtkutſchers ihm als Herausforderung er⸗ ſchien. „Galopp! Galopp!“ klingt dem Eſchenpeter von neuem die tobende Stimme in den Oh⸗ ren, und als er unbekümmert den Trab ber⸗ behält, fallen plötzlich zwei Schüſſe.. Es klingt heute kaum glaublich, aber die Welt iſt inzwiſchen um ein Jahrhundert vor— geſchritten, und außerdem war es ein be⸗ rüchtigter ruſſiſcher Deſpot, der Steppenme⸗ thoden in die heiteren Taunuslande ver⸗ pflanzte. Ernſtlich die Kopfhaut verletzend, nehmen die Kugeln ihren Weg durch Peters hohen Hut; langſam tropft Blut von Hals und Nacken.. „So, ſo!“ denkt Eſchenpeter. Kaltblütig preßt er ſein Taſchentuch auf den Schädel, hält dann kunſtgerecht aber mit großer Fi⸗ xigkeit die Pferde an, ſchwingt ſich vom Bock, öffnet den Schlag und ſtürzt ſich auf die Kaiſerliche Hoheit nebſt Adjutanten bevor beide recht wiſſen, was mit ihnen geſchieht. Nachdem er dem Großfürſten die Piſtole ent⸗ riſſen und den aufgereg aufſpringenden Adjutanten gleich zu Anfang durch einen ge⸗ waltigen Tritt vor den Bauch außer Gefecht geſetzt hat, zieht er den großfürſtlichen Kunſt⸗ ſchützen aus dem Wagen und bearbeitet ihn mit dem ſchweren Metallſtiel ſeiner Peitſche ſo lange und ſo ausgiebig, daß der verblüff⸗ te Gouverneur von Polen zuletzt keinen Ton mehr von ſich geben kann. Wer aber meinen möchte, daß Eſchenpeter ſich nunmehr ſeiner beruflichen Pflichten le⸗ dig gefühlt hätte oder gar zur Polizei ge⸗ laufen wäre, der macht ſich noch kein rechtes Bild von dieſem rheiniſchen Poſtherkules. Mit der gleichen Ruhe, wie er ſeine Fahr⸗ gäſte herausgeholt hat, packt er ſie auch wie⸗ der in den Wagen, verſchließt ihn von außen und bringt ſeine Fracht in eilender Fahrt, deren jeweiliges Tempo er letzt unbeſtritten allein beſtimmt, nach ſeiner Endſtation, wo er ſie beim Poſtmeiſter abliefert. Es hat hinterher eine Unter ächung gege— ben; aber die noch blutende Wunde über⸗ zeugte die Vorgeſetzten des Poſtillons von deſſen Unſchuld. Der nach dem Pferdewech⸗ ſel weiterreiſende Ruſſe beſaß gleichwohl die Unverſchämtheit, durch einen Rechtsanwalt Klage gegen Eſchenpeter zu erheben, die die Richter jedoch abwieſen, da ſie Notwehr für vorliegend erachteten. Dem Eſchenpeter legte jedoch das Aben⸗ teuer keine Windeier. Sein Ruhm wurde durch das Vorgefallene noch größer, und viele hohe und höchſte Herrſchaften, die den groß⸗ mäuligen Ruſſen nicht leiden konnten, aus verwandtſchaftlichen und politiſchen Gründen leb jedoch nicht gehen ſaſſen durften, wollten ei Fahrten mik der Extrapoſt hinfort nur noch den Eſchenpeter zum Poſtillon,— und ſie hatten ſtets ein feudales Trinkgeld dafür übrig, wenn er ihnen auf Geheiß ſein„Ren⸗ contre“ immer wieder von neuem ausführ⸗ lich zum beſten gab. e Sonntagsgedanlen Wenn wir edlen Menſchen begegnen, die Treffliches leiſten, ohne daß ſie im Glauben ſtehen, ſo wollen wir nicht hochmütig darauf herabblicken und ſagen: das alles hat keinen Wert, weil es nicht aus dem Glauben kommt; noch viel weniger wollen wir uns dadurch in Zweifel ſtürzen laſſen, als käme es auf den Glauben gar nicht an; ſondern jene Men⸗ ſchen mögen einmal den Gedanken in uns erwecken: was würden ſie erſt leiſten, wenn ſie den wahren Glauben hätten, der ihnen noch mehr Kraft geben könnte zum Gutes— tun; und ſodann mögen ſie uns aufrufen zu immer treuerem Wandel in der Wahrheit, daß wir ihnen und der Welt zeigen, was Chriſti Kraft in uns vermag, und wie ein rechter Chriſt reich iſt an guten Werken! Denn alle Rechtgläubigkeit hilft nicht. wenn wir nicht Frucht bringen! Und alles Bekennen des Mundes hat keinen Wert. wenn der Wandel den Herrn verleugner. Innerlich im Herzen ſoll der Glaube ſeinen Sitz haben, äußerlich, im Wandel, muß er ſich betätigen. Laut ertönt der Ruf nach lebendigen Ge⸗ meinden durch unſere Zeit. Aber lebendige Gemeinden ſind nur da, wo lebendige Chri— ſten ſſ Perſönlichkeiten, die lebendigen Glauben haben, die ihr Leben nähren laſſen durch den Glauben und ihren Glauben um— ſetzen in Leben! Sammelt die Kürbiskerne. Kürbiskerne ſollte man nicht achtlos wegwerfen, denn ſie geben geſäubert und getrocknet im Winter für die Meiſen, kleinere Spechte und Finken ein gern aufgeſuchtes Futter, denn die Sitte. Brotkrumen, Kartoffeln etc. zu ſtreuen, U kommt den meiſten Vögeln ſchlecht und verur⸗ ſacht oft ihren Tod oder Krankheiten. Man ſollte eshalb alle Kerne wie Gurken, Kür⸗ bis, Hanf uſw. ſammeln für die Winterfüt⸗ terung der Vögel. Handwerk ſchafft Arbeit! Das deutſche Handwerk ſchaltet ſich durch ſeine Werbewoche in das Arbeitsbeſchaffungs— programm der Reichsregierung ein. Millionen fleißige Hände warten darauf, daß ihnen Be— ſchäftigung gegeben wird. Handwerkliches Kön— nen— deutſche Qualitätsarbeit— müſſen wie⸗ der ihre alte Bedeutung zurückgewinnen. Dar— um bedeutet die große Werbeveranſtaltung und ihr Motto: Segen der Arbeitsbeſchaffung im Kleinen Auf jeden einzelnen kommt es an, mehr als nur einen Kampf um Aufträge. Die alte Verbundenheit des deutſchen Volkes mit handwerklichem Können, handwerklichem Den— ken und handwerklicher Schlichtheit— ſchon immer ein lebendiger Quell deutſcher Volks— kultur— ſoll durch den Sieg über den Maſſen⸗ kitſch und billigen Schund zum Ausdruck kom⸗ men. Millionen deutſcher Handwerksmeiſter, Geſellen und Lehrlinge ſtreben dahin, dem deutſchen Konſumenten wirkliche Werte zu ver⸗ mitteln. Die Erziehung des deutſchen Volkes zum Verſtändnis für deutſche Wertarbeit iſt der tiefere Sinn der großen Werbewoche des Handwerks. Auf jeden einzelnen kommt es dabei an. Darum muß jeder deutſche Volks⸗ genoſſe mitwerben, auch der kleinſte Auftrag ſchafft Arbeit und Brot, die kleinſte Beſtel— ** lung bringt neues Leben in die ſtillſtehenden Werkſtätten. Kalaſtrophale Trockenheit. Wie aus Jo⸗ hannesburg gemeldet wird, iſt Südafri⸗ ka von einer außergewöhnlichen Trockenheit heimgeſucht. Mehr als lechs Millionen Scha⸗ fe ſollen bereits eingegangen ſein. Wenn es bis zum Dezember keine Regenfälle geben wird, muß mit den ſchlimmſten Folgen ge⸗ rechnet werden. Schon jetzt iſt ein erheblicher Rückgang der Wollernte zu verzeichnen. Ei⸗ nige Bezirke ſind ſchon ſeit drei Jahren ohne Regen. Der Oranje und der Vaal ſind an verſchiedenen Stellen bereits ausgetrocknet und der Limvovo, der die Grenze zwiſchen Der Anſyruth dem Betſchuana⸗Land und der ſudafrikant⸗ ſchen Union bildet, iſt nur noch ein ſandiger Graben. g Ein holländiſches Schnellflugzeug. Die von einer Amſterdamer Flugzeugfabrik in den letzten Tagen unternommenen Probefluü⸗ ge mit einem Flugzeug neueſter Konſtruk⸗ tion haben günſtige Ergebniſſe gehabt. Der Apparat fällt durch ſeine leichte ober ſtarke Bauart auf und ſoll eine Stundengeſchwin⸗ digkeit von 300 Kilometer entfalten. Ende Oktober ſoll ein dreieinhalbtägiger Rekord⸗ verfuchsflug nach Holländiſch⸗Indien vorge— nommen werden. f auf Ausſteuer Von Juſtizoberſekretär Wittler⸗ Osnabrück In unſerer heutigen geldarmen Zeit bildet die Beſchaffung der Ausſteuer manchmal ein nur ſchwer lösbares Problem. Welche Wichtig⸗ keit unſere nationale Regierung dieſer Frage im Hinblick auf die Eheſchließung beimißt, er⸗ hellt daraus, daß denjenigen Frauen und Mäd⸗ chen, die in der Zeit vom 1. Juni 1928 bis 31. Mai 1933 wenigſtens ſechs Monate lang in einem Arbeitnehmerverhältnis geſtanden ha⸗ ben, unter gewiſſen Vorausſetzungen zinsloſe Eheſtandsdarlehen bis zu 1000 Mark gegeben werden, die die Beſchaffung einer Ausſteuer erleichtern ſollen. Neben dem Beſtreben, Ar⸗ beitsplätze insbeſondere für männliche Kräfte frei zu machen, liegen dieſer Maßnahme der Regierung auch volkspolitiſche Ziele zugrunde. Neben dieſer ſtaatlichen Hilfe bleibt der geſetzliche Anſpruch auf eine Ausſteuer be⸗ ſtehen. Wer hat nun überhaupt einen ſolchen Anſpruch? Nur Töchter! Ein Sohn, der heiraten will. har keinerlei Recht, von ſeinen Eltern die Mitgabe von Möbeln, Weiche oder auch Geld zu verlangen. Eine Tochter da⸗ gegen kann bei der Heirat eine Ausſteuer verlangen, und zwar vom Vater oder, wenn er tot iſt, von der Mutter. Man könnte ſich auch den Fall denken, daß der Vater vollſtän⸗ dig mittellos iſt, während die von ihm ge⸗ trennt lebende Mutter Vermögen hat. Dann müßte auch ſie für die Ausſteuer der Tochter aufkommen, ſelbſt, wenn ſie dieſer nicht wohl— geſinnt wäre. f Die Ausſteuer ſoll, wie das Geſetz ſagt, „angemeſſen“ ſein. Das iſt nun ein Begriff, über deſſen Auslegung Vater und Tochter manchmal verſchiedener Anſicht ſein werden. Zu berückſichtigen ſind wohl die Verhältniſſe, in denen die Eltern leben, als auch diejenigen des Ehemannes der Tochter. Natürlich muß ſich eine Tochter, die noch mehrere Schweſtern hat, mit beſcheideneren Anſprüchen zufrieden⸗ geben, als wenn ſie etwa das einzige Kind ihrer Eltern wäre. Sie kann auch nicht ver— 1 . langen, daß ihre Eltern der Ausſteuer m ſich übermäßig einſchränken pollen. Vieh 0 muß der Vater in der Lage bleiben, ſich ſowie ſeine Familie gusreichend unte zu e Verh Wie die Verhältniſſe nun einmal liege wird manche Tochter gezwungen ſein, die en tel zu ihrer Ausſteuer ſelbſt mitzubeſchaffen Das Vermögen, das ſie durch ihre Atbei erwirbt, muß ſie ebenſo wie das, was ſie dur Schenkung, Erbſchaft uſw. beſitzt, mit zu Ihe Ausſteuer verwenden. Der Vater kann 15 verlangen und wird inſoweit von ſeiner Ver- pflichtung frei. Wenn der Vater nun die Ausſteuer beſchafft, ſteht ihm natürlich auch die Wahl zu, ob er ſie in Natur oder Geld leiſten will; er hat dann auch— vielleicht e ee Tochter— die Beſchaf heit und Art der Zimmereinri en ll f dee 3 inrichtungen usw, Eine Ausſteuer kann die Tochter nur ein— mal verlangen. Stirbt ihr Mann, dann würde ſie bei Eingehung einer zweiten Ehe auch dann keine neue Ausſteuer verlangen können, wenn etwa ihre geſamte Wohnungseinrichtung durch Verſchulden ihres Mannes unter den Hammer gekommen wäre. Heiratet eine Tochter gegen den Wille ihrer Eltern, kann ſie eine Aussteuer nur 10 langen, wenn ſie volljährig, das heißt, alſo über 21 Jahre alt iſt. Unter beſonderen Um— ſtänden können der Vater bezw. die Mutter die Ausſteuer auch dann noch verweigern zum Beiſpiel wenn die Tochter ſich ſchwerer Verfehlungen gegen ihre Eltern ſchuldig macht ſie körperlich mißhandelt, ihnen nach dem Le— ben trachtet, oder gegen ihren Willen einen ehrloſen und unſittlichen Lebenswandel führt. Der Anſpruch auf die Ausſteuer verjähet in einem Jahre von der Eingehung der Ehe an. Wer es alſo verſäumt, ihn in dieſer Frist geltend zu machen, kann nachher nichts mehr fordern. mehr ſelbſt rhalten nimmt a „Gewiß! Die Dienſtboten“, machte kenneriſch die Kom— m Dienstag ſeinen Anfang. N„Wir wollen dem Miniſter ſchreiben— und wiſſen nicht, wie und was!“ „Auch mein Bruder iſt Grundbeſitzer und muß ſeine Intereſſen wahren“, erwiderte nachdenklich Cornelius. Er dachte an die Stellung Heinrichs zu den anderen Groß— grundbeſitzern der Umgegend. „Sie meinen, er iſt auch kein Freund des Freiherrn vom Stein?“ Cornelius lächelte wieder. „Ohne Zweifel iſt er das. Durchaus. Aber—“ 3„Oder Sie, Oberförſter Cornelius? Sie ſind frei und können tun, was Sie wollen. Sie ſind Beamter des Staates. Müſſen Sie nicht die Erfüllung der Geſetze befürworten?“ „Die Bauernſchaft hat eine lebhafte Fürſprecherin an der Komteſſe!“ „Ach, aber leider eine— machtloſe!“ ö „Entſchloſſenheit iſt auch eine Macht“, tröſtete Ernſt Cornelius. . Sie gingen bei dieſem Geſpräch auf dem Waldweg hin und her. Bertel ihnen zur Seite. Doch da ſie fran⸗ zöſiſch miteinander redeten, wie es üblich war unter den „Gebildeten“, verſtand ſie nicht, was geſagt wurde. „Ich würde die gnädigſte Gräfin bitten, zu meinem Bruder zu gehen und mit ihm die peinliche Angelegenheit beraten“, ſagte eben Ernſt Cornelius,„aber wie ich ver⸗ ſtanden habe, wünſcht die Gräfin, daß dieſer Ausflug geheim bleibt. Und im Schloß würde der fremde Gaſt doch Aufſehen erregen.“ teſſe Montbillard. Allerdings dachte Cornelius weniger an die Diener— ſchaft, als an ſeine Frau Mutter. Indes er ſchwieg davon. „Die Oberförſterei liegt wenige Minuten von hier. Ich lebe dort allein mit einer alten Haushälterin. Dorthin 1 5 ich den Bruder durch einen Jägerburſchen rufen aſſen.“ „Lieber nicht“, ſagte errötend Ignis.„Ich glaube nicht daß ich mir das erlauben darf. Ich muß 10 999 Wen die Herren nur die Güte haben wollen, ſich der Bauern anzunehmen. Ich bin ſo ratlos. Ach— und wenn man ſchnell etwas tun könnte! Da wohne ich in den hellen, weiten Zimmern im Schloß und habe mein weiches, ſeidenes Bett— und Bertels Vater liegt im feuchten Keller der Amtswohnung. Und alles, was ich für ihn habe erreichen können, iſt eine Schütte Stroh und eine warme Suppe.“ Tränen erſtickten ihre Stimme. . Es waren nicht die leichten Tränen eines flüchtig ge— rührten Kindes. Es waren Tränen, die aus reiner und tiefer Seele quollen und den erbärmlichen Ungerechtig⸗ kleiten der Zuſtände galten. Sie brannten dem Oberförſter ins Herz. „Das Menſchenmöglichſte werde ich tun“, gelobte er mit feſter Stimme. „„Und wie“, fragte er nach kurzem Schweigen,„kommt die Gräfin zurück? Der Weg iſt weit!“ „In einer Stunde oder ein wenig mehr kann ich zu Hauſe ſein— nicht wahr, Bertel?“ fragte ſorglos Ignis, ſich, nun deutſch ſprechend, an die Freundin wendend. „Und meine Kopfſchmerzen ſind wie verflogen. Eigent⸗ lich“, fügte ſie, nun wieder ganz ſchelmiſches Kind, hinzu, „liege ich nämlich mit Kopfſchmerzen zu Hauſe im Bett!“ 8 a Cornelius fand dieſe Angelegenheit nun freilich keines— wegs beluſtigend. Faſt verwünſchte er den Zufall, der ihm die an, ee e junge Dame in den Weg ge— trieben. „Unmöglich können Gräfin den weiten Weg zum zweiten Male zu Fuß machen. Ich werde die Equipage meines Bruders beordern. Man wird Eure gräflichen Gnaden ſicher heimgeleiten!“ ſagte er überzeugt. „O nein, nein“, wehrte erſchreckt Ignis.„Das könnte zu den ſchwierigſten Lagen führen. Sie wollen mich doch 11 in Ungelegenheiten bringen, Oberförſter Corne— ius?“ „Ich werde“, ſagte beſcheiden Bertel,„meine Gräfin auf demſelben Wege zurückführen, auf dem wir gekommen ſind. Er kürzt ſehr. Der Herr Oberförſter kennen ihn viel⸗ leicht noch gar nicht!“ „Ich bin noch nicht lange im Revier, Mamſell“, ſagte Cornelius und trieb Bertel die Röte der Verlegenheit in die Wangen— ſo vornehm hatte ſie noch niemand titu— liert.„Ich kenn noch viele Wege nicht, habe ja auch auf Pickdorfer Gebiet nichts zu ſuchen.“ „Aber ich bitte den Herrn Oberförſter, ungeniert und ungehindert das Pickdorfer Gebiet zu betreten und zu durchwandern. Es wird mir— und dem Herrn Onkel eine Freude ſein“, beeilte ſich Ignis zu verſichern. „Gräfin ſind zu gnädig! Jedenfalls aber werden Gräfin geſtatten, Eure gräfliche Gnaden durch den Wald zu geleiten. Zwei junge Frauenzimmer...“ „Wir könnten es ruhig wagen, Bertel und ich. In⸗ deſſen, wenn der Herr Oberförſter ſo gefällig ſein will..“ Sie ſchritten Seite an Seite, wie ſchmal der Pfad auch wurde. Wegweiſend wanderte Bertel ein paar Schritte vorauf. Wenn eine Baumwurzel im Wege wuchtete, ein Zweig ſich gar zu tief herniederbog, bot er ihr die Hand, entfernte ſorgſam das Hindernis. Seine Bewegungen hatten faſt etwas wie eine Liebkoſung, denn er war jung, und er ſah die große Lieblichkeit des jungen Weſens neben ſich und bewunderte es, weil es, der Gerechtigkeit zu dienen weder Gefahr noch Anſtrengung ſcheute. Ignis' Augen flammten freudig zu dem ritterlichen Begleiter auf,„Wenn Sidonie einen Bruder hätte, müßte er Ihnen gleichen“, ſagte ſie unvermittelt. (Fortſ. folgt.) Wer iſt Lehrling? Jedermann! Wer iſt Geſelle? Der was kann! Wer iſt Meiſter? Der was erſann! Sinnen und Sehnſucht, dieſe beiden ſo eng verſchwiſterten Begriffe, die zugleich in keiner anderen Sprache einen ſo wohltönenden Aus⸗ druck finden, haben ſeit den erſten Aeußerungen der deutſchen Zunge das deutſche Gemüt be⸗ herrſcht: das Sinnen über Glaube, Leben und Liebe, über Weſen, Geſtaltung und Vaterland neben der Sehnſucht nach Erfüllung, nach einem Beſſerwerden, nach einer deutſchen Zu⸗ kunft an ſich! Alles, was ein Deutſcher in die Hand nahm und nimmt, um es zu einem Werk zu formen, findet ſeinen Ausgangspunkt vom gründlichen Grübeln, Nachſinnen und Ueber⸗ denken, um in der Sehnſucht zu enden, daß Plan und Arbeit zum Segen ausſchlagen, daß alles wohl gelingen möge. Der Geiſt bereitet vor, die Hand führt aus, und wenn die Technik auch noch ſo ſchwindelerregende Gipfel er⸗ klimmt, wenn nach der Verheißung Menſchen⸗ werk auch ewig Stückwerk zu bleiben verdammt iſt— ohne das Werk der Hände wäre das Hoch— gelltieſte bereits im Beginn dem Ende ver— fallen. Das deutſche Volk hat durch den Willen und durch die Weisheit ſeines Volkskanzlers Adolf Hitler in der Geſamtheit wie in allen einzelnen Teilen ein nationales Erwachen erlebt, und in dieſem Sichaufrecken hat ſich auch der Pro⸗ zeß einer ſtändiſchen Wiedergeburt mit zwingender Folgerichtigkeit vollzogen: die Sehnſucht des Handwerks, dieſes Kernes der deutſchen Mittelſchicht, wurde erfüllt— man ſchickt ſich an, auch dem Handwerker wieder zu geben, was des Handwerkers iſt! Eine ganze Woche, von der Mitte des Reſor⸗ mationsmonats an, hat man dem Handwerk eingeräumt, um in dieſen Tagen vom 15. bis 21. Oktober 1933 den deutſchen Volksgenoſſen die vier Hauptziele des deutſchen Handwerks zu Nutz und Frommen aller Deutſchen näherzubringen: die weiteſten Schich⸗ len des deutſchen Volkes ſollen in dieſer Zeit⸗ ſpanne intenſiv über die Bedeutung und die Leiſtungen des Handwerks in der Vergangen⸗ heit aufgeklärt werden; ſie ſollen weiter über den Lebensweg des Handwerks ſeit Kriegsende und über die bis zur tiefſten Verzweiflung führenden Notlage des Handwerks während der marxiſtiſchen Epoche Klarheit gewinnen; ſie ſollen fernerhin die gegenwärtige wichtige Rolle des Handwerks beim Wiederaufbau im Rahmen der geſamten Wirtſchaft erkennen lernen, und ſchließlich Auskunft erhalten über die Wege zur Rettung und deren Durchführung in engſter Zuſammenarbeit mit den maßgeben⸗ den Regierungsſtellen, Organiſationen und Ab⸗ geordneten— eine Aufrüttelung, die die Ge⸗ ſamtheit erfaſſen und umfaſſen ſoll. Eingeleitet wird die Handwerkerwoche durch Sondergottesdienſte in allen Kirchen. Umzüge und Werbeplakate ſorgen für das Gewinnen der öffentlichen Aufmerkſamkeit; ſämtliche Werk⸗ ſtätten werden ſinn⸗ und zweckentſprechend aus⸗ geſchmückt, das Straßenbild paßt ſich dem Ge⸗ präge dieſer Woche durch Girlanden und leuch⸗ tende Transparente an, die Preſſe lieſert auf⸗ klärende, belehrende und werbende Illuſtra⸗ lionen, in den Lichtſpielhäuſern werden die Pauſen durch Vorführung einſchlägiger Ein⸗ lagen ausgefüllt, und endlich ſtellt ſich das ge⸗ waltigſte Unternehmen in den Dienſt der Sache: der Rundfunk, der Hörſpiele ſendet! „Alles wird ſich in ebenſo würdiger wie auf die Praxis hinzielender Weiſe vollziehen, alles wird ſich unter das Motto ſtellen: Der Segen der Arbeitsbeſchaffung im kleinen! Die Spitze des neuen berufsſtändiſchen Aufbaues, der Reichsſtand des deutſchen Handwerks, wird die geſamte Organiſation leiten, der verantwort⸗ liche Reichskommiſſar für den geſamten Mittelſtand beim Reichswirtſchaftsminiſterium, Dr. Wienbeck, wird die Oberaufſicht führen und für das Gelingen der Woche bürgen. Durch dieſe großzügige Aufmachung, die man möglichſt feſtlich auszugeſtalten ſchon jetzt emſig bemüht iſt, wird der Erfolg nicht aus⸗ deren Es iſt auch durchaus notwendig, daß dem Volke, ſoweit es nicht dem Handwerker⸗ lande angehört, einmal in deutlichen Bildern und Vorträgen vor Augen geführt wird, Ebrauf es beim Handwerk eigentlich ankommt. fame Maſſenwerbung, wie ſie eindringlicher aum vorſtellbar iſt, wird ihre Wirkung nicht 18 Johlen: 3500 000 Handwerksbetriebe mit di 000 000 Exwerbstätigen lehnen entſchieden die 150 87 der Maſchine, der Vermechani⸗ der ug der Schabloniſierung, Schematiſierung, 5 Vermaſſung, der Technik an ſich überhaupt ab und dringen darauf, daß ihre perſönliche vom 15. bis 21. Oktober 1933 gebung, die Qualitätsgeſtaltung, alſo der menſchliche Geiſt, ſich ſiegend durchſetzen, auf daß eine lebendige Beweglichkeit erzielt wird und man wieder von der Individualität des Handwerks ſprechen darf. Man hat ſich alſo keine leichte Aufgabe ge— ſtellt, man wird manches ſeſt eingewurzelte Vorurteil umrennen müſſen, man wird das Herausſtellen der Eigenart des Handwerks weiſe und vorſichtig einzurichten haben, damit nicht anſtatt des erwarteten Erfolges eine bittere Enttäuſchung als trauriges Ergebnis gezeitigt wird! Es müßte eigentlich jedermann klar ſein, daß in einem handwerklichen Betrieb die Maſchine nicht wie in der Induſtrie eine Arbeitsmaſchine iſt, ſondern lediglich eine Der alte Kraftmaſchine! Wählen wir als Beiſpiel ein⸗ mal aus dem Bäckereigewerbe die Teigmiſch⸗ maſchine, ſo wird es ohne weiteres einleuchten, daß dieſe Maſchine nur die Kraft herzugeben hat, ohne auch nur im geringſten den Back⸗ prozeß beeinfluſſen zu können. Ihn muß das menſchliche Auge beobachten, das die Gärung zu regulieren und alle Werdevorgänge zu be⸗ zuſſichtigen und zum Fertigfabrikat zu vollen⸗ den hat. Nicht anders verhält es ſich bei jeder Einzelanfertigung in den rund 70 Handwerks⸗ arten des Bauhandwerks, Metallhandwerks, des Holz⸗ und Schnitzſtoffhandwerks, des Nah⸗ rungsmittelhandwerks, der Bekleidungs⸗ und Reinigungshandwerke nebſt Körperpflege, des Papier⸗ und Vervielfältigungshandwerks, wo⸗ zu noch die Handwerke der Edelſteinſchleifer, Glasbläſer, Glasmaler, Glasſchleifer, der Seifenſieder und Wachszieher, der Kerzen⸗ macher, Weber und Tuchmacher, der Poſamen⸗ teure, Seiler, Netz und Segelmacher, ſowie der Wirker, Stricker, Teppichtnüpfer und Form⸗ Note beachtet und geachtet wird, daß die Form⸗ ſtecher hinzutreten. Durch die ungeheure Verzweigung des Ge- ſamthandwerks, wie wir ſoeben in gröbſter Zuſammenfaſſung zur Aufzählung brachten, wird die Bedeutung dieſes Berufsſtandes in allen Beziehungen zum Reich unter ſchlagenden Beweis geſtellt, und niemand wird ſich mehr ernſtlich der Erkenntnis verſchließen, daß neben dem Arbeiter und dem Bauer, neben Beamten— und Angeſtelltentum, neben der Schicht der In⸗ tellektuellen und der freien Berufe ſich der Handwerkerſtand als wirkende Mittelſchicht achtunggebietend und wirtſchaftsbelebend ein⸗ zugliedern hat— eine Forderung der Zeit, die durch die Geſchichte den Lauf der Entwicklung vorgezeichnet erhalten hat. Das Handwerk, das es ſich zur hohen Ehre 4 im Jahre 1731 durch Reichsgeſetz abgeſchaſſt. Die Innungsverhältniſſe erfuhren durch den Erlaß der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 ſchon eine beträchtliche Lockerung, aber durch die von Geſetzes wegen verordnete Einrichtung der Handwerkskammern vom 26. Juli 1897 wurde das Kleingewerbe wieder ſtraffer zu— ſammengefaßt. Jetzt haben wir eine Gewerbe— freiheit, die den Handwerker vor bürokratiſcher Einengung bewahrt. Die beſte Beurteilung des Handwerks lieſern uns die ſtatiſtiſchen Erhebungen. Auch heutzu⸗ tage noch bildet das Handwerk, das ſeine Sendung im künftigen Aufbau der Wirtſchaft in ausgeſprochener Mittelſtellung erblickt und damit die Exiſtenz eines gewerblichen Mittel— ſtandes fortan ſicherſtellen will, das wichtigſte Rekrutierungsgebiet für die gelernten Kräfte der Wirtſchaft. Im Handwerk zählen wir allein Meiſter. anrechnen darf, von den würdigſten Vertretern der Kunſt in Wort und Ton verherrlicht zu werden, iſt nur durch eine ganz ſcharfe Grenz— linie von der ausübenden Kunſt zu unter⸗ ſcheiden. Von dem Handwerk in höchſter Vollendung bis zur Kunſt ſelbſt iſt ja nur ein winziger Schritt! In früheſten und früheren Zeiten bildete das Handwerk in feſter Gliede⸗ rung eine von anderen Berufsſchichten abſolut abgeſchloſſene Kaſte, in der zur Führung eines ſelbſtändigen Betriebes unbedingt das Er⸗ werben des Meiſterrechts erforderlich war. In den alten Handwerksarten haben wir beſondere Zünfte oder Innungen mit verſchiedenen Ein⸗ teilungen zu beobachten. So redete man von einem geſchloſſenen oder ungeſchloſſenen Hand⸗ werk, von einem geſperrten oder ungeſperrten, von einem zuſammengeſetzten, einem geſchenkten oder ungeſchenkten Handwerk. Die zum Teil noch auf unſere Zeit überkommenen, in jeder Weiſe ſehr ſeſſelnden Handwerksbräuche, unter denen der Handwerksgruß beſonders feierlich und umſtändlich geübt wurde, wurden bereits in Deutſchland 3100 000 Kleinbetriebe, in denen 5 000 000 Beſchäftigung finden, während in der mittleren Stuſe bei einer Einſtellung von 6 bis 10 Beſchäftigten die Zahl nur 350 000 Betriebe angibt. Dazu kommen noch die Mittelbetriebe mit zuſammen 4000 000 Beſchäftigten, und endlich 50 000 Großbetriebe, in denen allein 9 000 000 Perſonen Arbeit leiſten, in der Summe alſo ſo viel Menſchenkräfte liefern wie die Klein⸗ und Mittelbetriebe zuſammen genom- men. Wir haben demnach in der Handwerks⸗ wirtſchaft eine in volkswirtſchaftlicher Hinſicht außerordentlich ſtarke Organiſation vor uns, und es iſt deshalb nicht mehr als recht und billig, daß die deutſche Reichsregierung alles daran zu ſetzen entſchloſſen iſt, das Handwerk nicht nur auf ſeiner derzeitigen Höhe zu er⸗ halten, ſondern es auf jede nur mögliche Weiſe noch weiter zu fördern. In dem Feldzug gegen die Arbeitsloſigkeit, bei dem Pardon nicht gegeben werden darf, muß alles unſchädlich gemacht werden, was dieſen ernſten Beſtrebungen der Reichsregie— rung zuwiderläuft. Der Krebsſchaden des Handwerks, das Schwarzarbeiten, muß rück⸗ ſichtslos wegoperiert werden; es muß erreicht werden, und dazu ſoll vornehmlich die Hand— werkerwoche beitragen, daß in jedem deutſchen Dorfe, in jeder deutſchen Stadt des Vater— landes dem Handwerk wieder der goldene Boden bereitet wird. Laut wird der Ruf durch die Lande ertönen: Heil euch, Meiſter, Geſellen und Lehrlingen! Ihr ſchafft Qualitätsarbeit! Ihr verſchmäht Kitſch und Schundartikel! Perachtet eure Meiſter nicht und ehrt ihre Kunſt! Dieſer Ruf muß ſo laut, ſo eindringlich er⸗ ſchallen, daß es keinen Familienvater, keinen Geſchäftsinhaber, keinen Fabrikbeſitzer und keinen Hauseigentümer gibt, der nicht von ſich aus Aufträge an das deutſche Handwerk erteilt. Das Handwerk will keine Almoſen— es fordert Arbeit! Es will durch Arbeit mithelſen, daß das ſo herrlich begonnene Werk unſerers Führers Adolf Hitler nunmehr zu einem für Aunſer deutſches Vaterland glücklichen Ende ge— führt wird. Wer ſich durch ſeiner Hände Arbeit Lohn und Brot verdient, wer in jedes Stück, das er liefert, Geiſt von ſeinem Geiſt verſchenkt, wer das Alte ehrt und das Neue erſtrebt, der darf auch mit Fug und Recht teilhaben an dem Ruhm, zu dem ihn begnadete Menſchen verholfen haben. Wenn ein Wilhelm Raabe es nun nicht ver⸗ ſchmäht, dem Handwerk in ſeinem„Hunger⸗ paſtor“ größte Ehre anzutun, wenn ein Julius Wolff in ſeinem„Sülfmeiſter“ die Bedeutung des Handwerks hiſtoriſch würdigt, wenn ein Friedrich von Schiller in ſeinem unſterblichen „Lied von der Glocke“ einen einzigen Preis⸗ geſang auf das Handwerk anſtimmt, wenn un⸗ gezählte Poeten und Proſaiſten, wenn die Kunſt ſelbſt keinen würdigeren Vorwurf zu ihren Schöpfungen finden konnte als Darſtellungen aus dem Reiche des Handwerks, dann dürfen ſich auch der Laie wie der Politiker, der Anders⸗ berufliche wie der Menſch an ſich nicht länger vor der Tatſache verſtecken, daß wir in dem Handwerker einen Staatserhalter von hervor⸗ ragendſter Bedeutung zu werten haben! Das Köſtlichſte aber, was je vom Handwerk gedichtet und geſungen wurde und auch ewig eprieſen wird, das hat unſer Meiſter Richard Wagner in ſeinen„Meiſterſingern von Nürn⸗ berg“ dem deutſchen Volke geſchenkt: „Was deutſch und echt, wüßt' keiner mehr, Lebt's nicht in deutſcher Meiſter Ehr'. Drum ſag' ich euch: ehrt eure deutſchen Meiſter, Dann bannt ihr gute Geiſter! Gustav Stange. 770 Die Ehe ift Wurzel des Deutſchtums. Die naturgeſetzmäßige Grundlage ehelichen Glücks. Von Gertrud Reinſch. b Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat ſich die Förderung! der Ehe beſonders angelegen ſein laſſen und Mittel und Wege gegeben, auch die finanzielle Grundlage für die Eheſchließung zu ſchaffen. Keineswegs darf aber daraus der Fehlſchluß ge⸗ zogen werden, daß im neuen Deutſchland die Meinung gelte, die Sicherheit der materiellen Seite einer Ehe ſei die Ehebaſis. Die geringſchätzige Meinung von der Ehe während der Zeit des früheren Regimes war unhaltbar. Die Wiedererweckung und das Wiedererwachen des Innerlichkeitsbewußtſeins iſt un⸗ erläßlich Das entſpricht voll und ganz der Vorſtellung der Germanen den der Hausgenoſſen in Mitleidenſchaft gezogen! Da hilft dann nichts, als daß man ſich der eigenen Unzulänglichkeit be⸗ wußt bleibt, unter der die anderen auch leiden. Und daß man die Vorzüge des Wegkameraden nicht etwa als ſelbſtverſtänd⸗ lich hinnimmt— wozu Gewohnheit leicht verleitet—, ſondern ſie hell mit Dankbarkeit und Freude beſtrahlt, ſo daß auch die Schwächen davon vergoldet werden. Der Beſuch. Eben har es geſchellt.„Lore, geh doch einmal nachſehen!“ ruft Mutter aus der Küche. Nach einem Weilchen erſcheint Lore:„Mutter, ein Fräulein Martin iſt da!“ Mutter aber er 155 mit halbem Ohr zu, ſo eifrig iſt ſie in ihre Arbeit vertieft. Praltiſche Regeln bei Annahme von Dienſtboten. 1. Miete niemals ein Dienſtmädchen, das ſich über ſeine letzte Herrſchaft tadelnd oder ſpottend ausſpricht. Eine ſolche Perſon hat eine böſe Zunge, ſie wird auch in deiner Familie und Haushaltung zu tadeln finden, ſtets Unannehmlichkeiten veranlaſſen und Über euch gleichfalls bei anderen Leuten ſprechen. 2. Miete niemals eine Perſon, die alles zu verſtehen vor⸗ ah Sie wird wenig, wenn überhaupt etwas, ordentlich ver⸗ ſtehen. 3. Miete niemals eine ſolche, die vorher ausmachen will, was ſie zu tun und nicht zu tun habe. Alles, was du darüber ſagſt oder anhörſt, wird dir ſpäter Verdruß bereiten. Gewaff Er brach jetzt durch das dichte Gebüſch und ſtürmte auf den Platz. Sein maſſiger Kopf war ganz beſudelt von Blut; rot hingen ihm am Fleiſchfezen und Eingeweideteile. an der Wien, drei Teile. Der erſte Teil war das Anſtehen um die Karten. Das begann ge— wöhnlich vier Stunden vor der Vorſtellung be⸗ ziehungsweiſe Kaſſenöffnung. Wir hätten uns, Grauenhaft ſah das Tier aus. Der Büffel raſte heran, ſinnlos auf die geſtreckte Kuh los, bohrte ſeine Hörner in deren Panſen, riß den auf, wieder, immer wieder. Verſuchte, die Kuh hoch- zunehmen mit dem Gewaff und hochzuwerfen — es gelang ihm nicht. Dann trampelte und ſtieß der Büffel wie verrückt auf die ſchon form⸗ loſe Maſſe ein. Es ging dies alles derart ſchnell, und wenn wir noch ſo viel Geld gehabt hätten, niemals eine Loge oder einen Parkettſitz ge— kauft. Das Anſtehen war ja das Vorgefühl der Genüſſe, die wir uns um dreißig oder vierzig Kreuzer öſterreichiſcher Währung verſchaffen wollten. Dann kam die Vorſtellung ſelbſt. Die Kritik, 4. Miete niemals ein Mädchen, die viel davon ſpricht, wie die vorige Herrin dies oder jenes tat. Sage feſt, aber ruhig: Jede Hausfrau hat ihre eigene Art und Weiſe, die Dinge zu tun, und ſie muß ſelbſt am beſten wiſſen, was für ihren Haus⸗ halt taugt oder nicht. N kr. von der Heiligkeit der Ehe und ihrem beſonderen Wert für das ganze Volk. Einer ihrer Grund- und Lehrſätze, der in ihrer Rita, ihrem Geſetz verankert war, lautet dahin, daß die„Ehe die Rauwurzel der Ariogermanen“ iſt. Man ſtellte ſich den Mann gewiſſermaßen als eine Ringhälfte, die Frau als die andere Hälfte vor. Erſt durch den ehehaften Bund werden beide zu einem Ganzen verſchmolzen; geſondert aber iſt jedes „Ein Fräulein Martin? Aber ich kenne doch kein Fräulein Martin! Was will ſie denn?“ „Das hat ſie nicht geſagt, Mutter“, meint Kleinlore.„ſie ſagt nur, du hätteſt ſie eingeladen!“ Jetzt läßt Mutter das Handtuch, mit dem ſie abgetrocknet hat, ſinken.„Eingeladen? Ich ſoll ſie eingeladen haben? Ja, wie ſieht ſie denn aus, Lore?“ Cee Jagdſkizze aus Deutſch-Oſtafrika von Curt Bloedorn. ein„Unding“(Guido von Liſt). Das heißt mit anderen Worten: Willſt du vollwertig ſein, ſo verbinde ehehaft dich mit dem dir beſtimmten Weibe, und nur mit dieſem, und du haſt die Grundlage geſchaffen, um dein zeitliches Glück zu bauen. Dieſes wieder iſt eines der Mittel, um ewiges Glück erreichen zu können! Durchdenken wir dieſen weiſen und doch ſo ſchlichten Grund⸗ ſatz! Jeder Menſch iſt eine Zweiheit. Das Geiſtige im Men⸗ ſchen läßt ihn ſeine geiſtige Heimat ahnen; das Körperliche in ihm weiſt ihn zur Erde. Der Mann verliert die Steuerung im Leben, ſobald er auf ſich allein geſtellt iſt. Die Frau beſitzt eine verblüffende Sicherheit in den Ratſchlägen, die ſie erteilt, wenn ſie ein wahrhaftes Weib iſt und keine ſeelenloſe Zier⸗ puppe. Der Mann aber iſt glücklich, der dieſen Ratſchlägen einer klugen Frau folgt. Tacitus berichtet, daß der Germane der Frau eine gewiſſe Heiligkeit beimaß, daß er ihren Rat achtete und auf ihren Ausſpruch horchte. Erinnert ſei an Veleda, die weit und breit für ein göttliches Weſen gehalten wurde, an Albrunga und andere Frauen. Das war weder Schmeichelei noch Vergötterung, betont er. Das Eheleben ſei ſtreng geweſen und das ſtellte er als achtenswerteſte Sitte hin. Selbſtverſtänd⸗ lich kannten die Germanen, wie Tacitus weiter berichtet, die Ein ehe. Beſonders hervorhebenswert iſt die Tatſache, daß die Ausſtattung nicht die Frau, ſondern der Mann mitbrachte. Die Morgengabe beſtand aus Rindern, einem ge— zäumten Roß und einem Schild mit Schwert und Speer. Auf der Hausſchwelle wurde ſie belehrt, daß ſie als Genoſſin ſeiner Arbeiten und Gefahren eintrete und nicht, außerhalb ſeiner Gedankenwelt ſtehe. Gleiches ſollte ſie mit dem Manne im Frieden, gleiches mit ihm im Kriege tragen und wagen, und ſo ſollte ſie auch leben und ſterben... Welch wunderbarer Zug liegt in dieſer Art! Da die ger⸗ maniſche Rita nun weiter nur ein„Du mußt!“ kennt, ſo kannten die Germanen weder ein„Er ſoll dein Herr ſein!“ noch ein„Sie ſoll deine Herrin ſein!“, am wenigſten aber ein „Er(oder ſie) ſoll dein Narr(Närrin) ſein!“ Beide Gatten gingen im gegenſeitigen Einanderanpaſſen ineinander auf, ver⸗ ſtanden ſich beide, waren ein Herz und ein Sinn. Die Rechte bedingten die Pflichten, der apolare Ausgleich hielt alſo die Waage in der Ehe, in dieſer harmoniſchen Zweieinheit, und begründeten das Glück. Denn erſt in der ehehaften Gemein⸗ ſchaft kann der Mann ganz Mann, Vollmann, und die Frau Vollweib werden. Sobald in der heiratsfähigen Jugend mieder voll und ganz das Natur-Urgeſetz der Innerlichkeit geweckt wird, das Inner⸗ lichkeitsbewußtſein, wird auch die Ehe wieder reſtlos zur Vollehe werden. Dieſe Baſis aber iſt zutiefſt im nordiſchen Menſchen verwurzelt, ſo daß ſie nicht reſtlas ausgerottet werden kann und wieder überall heraufdämmern wird. Die Ehen werden dann auch wieder reſtlos in größter Aufrichtigkeit ge⸗ ſchloſſen und nicht mehr aus materiellen Gründen. Das Geiſtig⸗Sexuelle bildet die naturgemäße Verbindungs⸗ urſache, und ſchließlich wird dieſe, auf dieſer Baſis aufgebaute Ehe dann wieder vollwertig Grundlage bzw. Wurzel des Deutſchtums ſein. Aeebe oder Selbſtſucht? v. vs os. Ieh kenne ein kleines Mädchen, ein ſtilles, zartes Ding, das von ſeiner Mutter herzlich geliebt wird. Aber die Frau hat einen barſchen Ton, ihre Befehle haben etwas Antreibendes, ihre Verbote ſind Drohungen, ſelbſt in ihre Zärtlichkeitsäuße⸗ rungen miſcht ſich etwas Strafendes. Wenn ſie ſagt:„Komm, gib mir einen Kuß!“— das klingt wie: diesmal will ich noch die Gnade haben.— Wenn ſie eine erbetene Erlaubnis, eine Gunſt Fwährt, ſo ſagt allein ſchon ihre Sprechweiſe, daß ſie einen ganz unverdienten Vorzug exteile. Möglich, daß die Kleine von Natur aus überzart und ſchüchtern geweſen iſt; mög⸗ lich aber auch, daß die rauhe Art der Mutter ihr Selbſtvertrauen geknickt, ihr Seelchen wund gemacht hat. Dabei iſt die Frau herzensgut und würde ihr Kind, wenn es ſich in Gefahr be⸗ fände, wie eine Löwin verteidigen. Aber ſo weit geht ihre Selbſtzucht nicht, ſich auf die Natur des feinen Geſchöpſchens einzuſtellen. Wie denn— ſie iſt ja die Mutter; das Töchterchen hat ſich nach ihr zu richten. Merkwürdig iſt, daß dieſelbe Frau zu fremden Kindern, die etwa zu Beſuch kommen, einen ſehr liebenswürdigen Ton unſchlügt. Sie weiß ſchon, daß ſie etwas barſch iſt, und nimmt ſich vor den Gäſten zuſammen. Da ſann ſie auch anerkennen, ſtreicht gern die Vorzüge der fremden Kinder heraus, hält ſie dem ihren als Muſter vor. Das arme Weſen fühlt ſich dann ganz klein und häßlich. Eiferſucht biennt in ſeinem Herzchen. Sie iſt ein Fehler, aber man löſcht kein Feuer, indem man es ſchürt. Es müßte vielmehr heißen:„Sieh, in dem und dem Punkte ſind die fremden Kinder dir poraus, in dem und jenem machſt zu es wieder beſſer. Nun ſortze, daß du ſie auch in erſter Hinſicht einholſt.“ Faſt immer iſt eine Form vor Ichſucht im Spiel, wenn Liebe kifert, anſtatt freundlich zu leiten: Bequemlichkeit, Eitel⸗ keit, Selbſtgerechtigkeit, Herrſchſucht Da wird dann der Grund elegt zu der Entfremdung, ja, Beſehdung zwiſchen Eltern und Kindeen, die die heutigen Dichter ſo gern als Thema ihrer Werte wählen. Da wächſt die Kluft zwiſchen Mann und Weib, die Strindberg den„Haß der Nähe“ nennt. Dieſe Themen liegen in der Luft. Unſere Zeit, offener, kühner, rückſichts⸗ loſer denn je eine vorhergehende, ſpricht aus, was man früher mit dem Mantel der Pietät bedeckte. Mit ihrer freien Ent⸗ wicklung der Perſönlichkeit hat die Gegenwart den Haß der Nähe“ auch mehr zu fürchten. Je ausgeprägter die Charaktere ſind, veſto weniger leicht paſſen ſie ſich einander an, wenn nicht eine hohe Kultur, durch Selbſtſucht und unabläſſiges Streben hervorgerufen, alle Ecken und Kanten mit Milde polſtert. Es iſt natürlich einfacher, fremde Eigenart vorübergehend zu er⸗ tragen als täglich. Die Nähe läßt alle Fehler deutlicher er⸗ Einen Augenblick beſinnt ſich das kleine Mädchen:„Weißt du, Mutti, das kann man nicht ſo beſchreiben. Sie ſieht ſo aus. wie die meiſten ausſehen. Sie iſt klein und blaß und trägt ein graues Kleid...“ Das letztere iſt ausſchlaggebend. Mit einem Male erinnert ſich Mutter Klein, blaß und ein graues Kleid! Ja, dann wird es wohl das ältliche Fräulein ſein, das ſie öfters im Stadtpark getroffen hat. Dann geht es ſo, wie es meiſtens geht: erſt grüßt man ſich nur, ſitzt vielleicht einmal auf der gleichen Bank und kommt dabei ins Geſpräch. Aus den flüchtigen Begegnungen erwächſt langſam eine Bekanntſchaft. „Daß ich daran aber auch nicht gleich gedacht habe!“ Nun trocknet ſich Mutter ſchnell die Hände ab. „Jetzt fällt es mir auch ein: natürlich, ich habe ihr doch ge⸗ ſagt, ſie ſolle mich gelegentlich einmal beſuchen!“ Unterdeſſen ſitzt das kleine, graue Fräulein in der guten Stube und wartet. Oh, ſie iſt das Warten ja ſchon ſo ge⸗ wöhnt! Eigentlich hat ſie ihr ganzes Leben lang gewartet. Aber worauf, weiß ſie heute ſchon längſt nicht mehr... Am liebſten hätte ſie ſich nun wieder ſtill aus dem Staube gelage Aber die Frau Ferber hatte ſie doch ſo freundlich ein⸗ geladen. „Alſo, nicht wahr, liebes Fräulein, Sie kommen einmal bei mir vorbei! Vormittags treffen Sie mich faſt immer daheim. Ich werde mich ſehr freuen!“ So hatte ſie geſagt. Ob ſie ſich auch wirklich freuen wird? Ach, wenn man nur nicht ſo einſam wäre! So allein in der Welt! Da klammert ſich ſo ein verlaſſenes Menſchenkind eben an jedes freundliche Wort, das ihm einer ſagt. In dieſem Augenblick tritt, noch erhitzt von der Küchen⸗ arbeit, Frau Ferber ins Zimmer. Ihre Begrüßung fällt ein wenig zerſtreut aus. So, als ob ſie an etwas anderes dächte. Es iſt heute morgen noch vielerlei zu erledigen. „Ach, Sie ſind es, Fräulein Martin! Das iſt aber nett von Ihnen!“ Dann ſitzt man ſich gegenüber und redet über irgend etwas Gleichgültiges. Man redet ja eigentlich nur, um zu reden. Das äaͤltliche, kleine Fräulein ſitzt wie auf glühenden Kohlen. Wenn ſie doch nur nicht hergekommen wäre! Denn ſie ſpürt deutlich, daß ſie ungelegen komm. Darum will ſie auch dieſen Beſuch ſchnell beenden. „Uebrigens“, meint ſie und ein feines Rot ſteigt in ihre Wangen,„habe ich noch in der Stadt zu tun und nur wenig Zeit!“ Das iſt eine kleine Unwahrheit. Denn wenn ſie etwas hat, und zwar in Ueberfluß, dann iſt es gerade Zeit! Die andere aber atmet erleichtert auf:„Das tut mir aber leid. Fräulein Martin! Dann vielleicht ein anderes Mal!“ Nun ſteht das kleine Fräulein wieder auf der Straße. Es ſcheint noch ein wenig kleiner, grauer und verblaßter als ſonſt zu ſein. Warum hat ſie nur wieder einmal die dummen paar Worte:„Kommen Sie doch einmal bei mir vorbei!“, auch gleich ernſt genommen? Das ſagen ſie doch nur ſo, die glücklichen Frauen, die ein Heim und ein trauliches Familienleben haben! Das ſollte man doch wiſſen, daß ſie ſich weiter nichts dabei denken! Jedenfalls können ſie ſich nicht vorſtellen, was ſo eine Einladung im Leben eines einſamen Menſchen bedeutet. Das alte Fräulein ſeufzt. Dann fällt ihr wieder der blonde Lockenkopf des hübſchen, kleinen Mädchens ein, das ihr die Tür geöffnet hat. Wie 7 muß es doch ſein, ſo ein junges, ſonniges Geſchöpf ſein eigen nennen zu können. Nun geht das 1 Fräulein heim: da gibt es kein helles, frohes Kinder⸗ achen. Die eifrige Hausfrau in der Kü aber hat den Beſuch ſchon längſt wieder vergeſſen. Da erkundigt ſich Lore:„Sag Dae, zer war denn das nette, alte Fräulein, das eben bei ir war?“ „Ach“, meint Mutter,„nur ſo eine flüchtige Bekanntſchaft! Uebrigens, Lore, wenn ſie wieder einmal kommen ſollte, ſo ſage, ich ſei nicht zu Hauſe! Man wird ja doch nur in ſeiner Arbeit geſtört!“ Aber ſie kann beruhigt ſein: das alte Fräulein wird ſie ſo leicht nicht wieder ſtören. Ihr erſter Beſuch wird auch ihr letzter ſein.. N J. Adams. Roßhaſtanien. Auf einer Hausſchwelle ſaß heute morgen ein kleiner Flachs⸗ kopf im Regen und ſang— ſang ſein Kauderwelſch und ſeine eigene Tondichtung und klapperte dazu einen ſcharfen Takt mit braunen, glänzenden Roßkaſtanien, die auf einer Kordel aufgereiht waren und wie Kaſtagnetten aneinanderſchlugen. Es klang nicht ſehr laut, aber es war luſtig. Und ſo wie der Bub daſaß und ſeinen vergnügten Lärm machte, war er ein kleines Titelbild vor fröhlichen Herbſtgeſchichten, aus denen es nach der Kelter, reifen Aepfeln, gelbem Laub im Regenwald und herabfallenden Baumfrüchten riecht. Vor ein paar Tagen ſchien die Sonne noch auf die Gaſſen. Da gingen die Buben und Mädels einſammeln, überall, wo die ſchönen Kaſtanienbäume im Frühjahr die erſten Blatthände ſpreiten und die roten und weißen Frühlingskerzen aufſtecken, im Sommer kühlen ſchwarzen Schatten aufs Pflaſter legen. Im Frühling und im Sommer gehören ſie den Erwachſenen, die ſie je nach ihrer Veranlagung mit lyriſchen Stimmungen oder vom ſachlich⸗nützlichen Standpunkt aus anſehen. Aber wenn ſich die dicken rotbraunen Früchte vom Aſt löſen und aus der ſtacheligen grünen Schale platzen, gehören 15 den Kindern, ganz allein den Kindern, die ein neues Spielzeug auf der Erde finden. Denn man kann die glänzenden, faſt kugeligen Dinger auf eine Kordel reihen und eine Pferdeleine daraus machen, man kann ſie ſich als Indianerſchmuck um den Hals hängen, man kann ſie ganz einfach in ein Säckchen tun und Reichtum fühlen, man kann mit ihnen— wie der Bub heute morgen— klappern und lärmen und, wenn man ein Meſſer 0 an ihnen herumſchnitzeln. Sie ſind ſo herrlich unnütz, die b aſtanien. Sie ſind mitten im wichtigen Tag, der alles ver⸗ wenden möchte, ein kleines, glänzendes roſtbraunes Kinder⸗ kennen, die Häufigkeit der 1 e ſtumpft nicht ab, fondern reizt doppelt. Wie ſehr werden wir von den Unkugen⸗ märchen. Martha Werth. Kurtoffelüberwinterung. In den meiſten Haushaltungen wird die ſorgſame Haus⸗ frau bemüht ſein, eine gewiſſe Menge von Kartoffeln im Keller zu haben, um das häufige Einzeleinholen zu vermeiden, und um eine beſtimmte Sorte, deren Wert ſie erkannt, zum Verbrauch während der Wintermonate bereit zu haben. Das Lagern der Kartoffeln verlangt aber auch einige Beachtung. Selbſt die beſte, gut ausgereifte Kartoffelſorte verdirbt alsbald, wenn ſie ſchlecht oder unſachgemäß gelagert wird. „Unter gutem Lagern verſteht man nicht nur den zweck⸗ mäßigen Behälter zur Aufnahme der Kartoffeln, ſondern auch den geeigneten Raum dazu. Am beſten halten ſich jedoch die Kartoffeln in den ſogenannten Kartoffelſchüttel⸗ käſten, das ſind größere, mit Zwiſchenraum zum Durchlüften aus Latten genagelte Kiſten, die ſeitlich unten einen kleinen Kaſten beſitzen, aus dem man die in dieſen gerollten Kartoffeln bei Bedarf je nach Menge entnimmt. Dadurch geraten die Kar⸗ toffeln in Bewegung, ein Umſtand, der ſpäter mit beginnendem Frühjahr das allzu frühe Keimen verhütet. Wo derartige Käſten nicht befchafft werden können, ſchütte man alle Kar⸗ toffeln entwedei in eine trockene Ecke des Kellers, doch nicht viel über einen Meter hoch, und gebe ihnen als Schutz gegen Feuchtigkeit eine Unterlage von Holzkohle oder Koks oder ſchütte ſie in necht zu große Fäſſer oder Kiſten, die man des Durchlüftens wegen auf Steine hochſtellt. Koks und Holzkohle haben eine ſtark reinigende Kraft, ſo daß ein Verfaulen bei ſonſt guter Behandlung und guten Luftverhältniſſen im Keller unterdrückt wird. Auch Holzkohle in Stücken oder zerrieben läßt ſich als Streu zwiſchen die Kartoffeln mit gutem Erfolg anwenden. Der Raum ſelbſt muß trocken, kühl und möglichſt dunkel ſein, um das frühzeitige Keimen und Faulen zu ver⸗ hindern. Sorgfältiges Nachſehen von Zeit zu Zeit, um krank⸗ hafte Knollen auszuſchneiden, iſt unerläßlich. Sind Keime ent⸗ ſtanden, ſo erzeugt das Entfernen meiſt ein raſches Zuſammen⸗ ſchrumpfen der Knolle, es iſt daher ratſam, vorzubeugen, damit nicht Verluſt an Gewicht, Geſchmack und ſchließlich auch an Bekömmlichkeit entſteht. Iſt der Keller feucht, ſo ſtelle man öfter ungelöſchten Kalk oder auch Chlorkalk darin auf. Der Kalk zerfällt in Pulver und kann im Garten auf dem Kompoſthaufen als Kalkdünger benützt werden. Umgekehrt ſtellt man bei trockener Luft im Keller eine oder mehrere Schalen mit Waſſer auf. Iſt der Keller dumpfig, ſo ſchwefle man ihn vorher gründ⸗ lich bei dichtverhängten Türen und Fenſtern. Nachdem der Keller dann tüchtig gelüftet, der abgefallene Putzkalk ſauber entfernt, im Notfall auch friſch getüncht beziehungsweiſe gekalkt oder geweißt worden iſt, bringt man nach gründlicher Aus⸗ trocknung die Kartoffeln hinein. Auch die Kartoffeln ſelbſt müſſen gut abgetrocknet ſein. An wärmeren Tagen oder an Froſttagen während der Mittagsſtunden lüfte man möglichſt oft, damit die den Kartoffeln entweichenden Dämpfe abziehen können. Vor Froſt ſchütze man ſie durch Bedecken mit Stroh oder alten Säcken, die man jedoch bei geſchloſſenem Fenſter wieder abmimmt. Bei ſüß gewordenen Kartoffeln handelt es ſich durchaus nicht immer um Erfrieren, ſondern um eine durch niedrige Temperatur erzeugte Stoffwechſelſtörung. Sie iſt zu beheben, wenn man die Kartoffeln einige Tage in einen mäßig warmen Raum bringt. Solange es die Beſchaffenheit der Kar⸗ toffel geſtattet, ſoll ſie nur mit der Schale gekocht werden, um den Nährwert voll zu erhalten. Iſt das wegen der Wert⸗ minderung der Knolle nicht mehr möglich, ſo ſoll man ſie dämpfen, aber nicht im Waſſer kochen, da mit dem Waſſer auch die beſten Beſtandteile weggeſchüttet werden. Schließlich ſei noch erwähnt, daß guse Kartoffeln nach dem Durchſchneiden beim Reiben der Schnittflächen aufeinander bald eine Stärke— ſchicht zeigen; ſolche Kartoffeln ſind mehlhaltig. E. 2 f. Flecke aus Tiſchzeug, aus Leinen und Batiſt entfernt man, ohne das Gewebe anzugreifen, indem man einige Tropfen Glyzerin auf den Fleck träufelt und dies ein bis zwei Minuten einziehen läßt; dann ſpült man den Fleck in klarem Waſſer aus. Für alte, hartnäckige Flecke verwendet man das Glyzerin warm. f. Reinigen von Lampenglocken. Man weicht die Glocken in warmem Sodawaſſer gut ein; dann wäſcht man ſie in lau warmem Waſſer, dem man einen Teelöffel Salmiak beigegeben hat; man ſpült mit klarem Waſſer nach und läßt es ablaufen. luf dieſe Weiſe erhalten ſelbſt ſchmutzige Küchenglocken ihren alten Glanz wieder. 2 2 NA 7 f. Gedämpfte Schweinsſchnitzel. Schnitzel oder Koteletten werden geklopft, geſalzen, auf einer Seite in Mehl etaucht und auf dieſer Seite zuerſt gebraten, mit gehacktem ümmel be⸗ ſtreut und dann auf der anderen Seite gebraten. Der Saft! wird entfettet, mit Fleiſchbrühe aufgekochk und die Schnitzel darin fertig gedämpft. f. Nieren mit Gehirn. Drei Schweinsnieren werden fein⸗ blätterig geſchnitten, in 50 Gramm Fett, in dem man fein⸗ eſchnittene Zwiebeln anröſten ließ, raſch angebraten, ein 10 häutetes und gehacktes Schweinsgehirn darunter gegeben un Salz, noch eine Weile mit geröſtet. Zuletzt würzt man mit 590 Pfeffer und Majoran und umlegt mit ausgeſtochenen kroutons. f. Leberauflauf. 120 Gramm Butter mit 3 Eidottern ab⸗ treiben, 400 Gramm paſſierte Kalbs⸗ oder Schweinsleber, 2 Eßlöffel Bröſel, Salz, Pfeffer und zuletzt den Schuee der drei Eiweiß dazugeben. In gut gefetteter und gut ausgebröſelter Auflaufform backen. f ſchmack. Doktor Sch: und ich kamen von Kirando am Tanganjika. Ich hatte dort Vermeſſungen ge⸗ leitet. Doktor Sch. hatte ſich mir angeſchloſſen, und er wollte, wie ich, zur Küſte. So zogen wir an der Grenze von Rhodeſia hin, bogen bei Ikomba ab, um über die Päſſe des Hochgebirges auf Langenburg zu marſchieren. Von dort, durch ÜUſſangu, ſind es bis Daresſalam acht⸗ hundert Kilometer. Wir hätten einen anderen Weg nehmen können, aber wir wollten Büffel jagen. Das Gewaff(die Hörner) der von mir bisher er⸗ legten Tiere war nicht allzu ſtark. In Staka ſagte mir der Leibjäger des Häuptlings Mla⸗ beſe, daß in den Tälern und Ebenen, am Fuße des Gebirgs, Büffelherden ſeien. Die einzelnen Stücke ſollten ſtark ſein, aber auch böſe. Der Häuptling kam meinem Erſuchen nach und gab mir den Jäger mit. Mbaſu ſollte ein un⸗ erſchrockener und guter Fährtenſucher ſein. Nur ſolche Leute kann man auf der Jagd auf Büffel, dieſem mehr als Großkatzen gefürchteten Wild, brauchen. Furchtloſigkeit, Kaltblütigkeit und Ausdauer ſind dabei maßgebend. Bergauf, bergab zog unſere Karawane; wir Weißen voran, die Träger hinterher. Trotz der Kletterei war dieſer Weg eine Erholung für uns nach der Hitze in den Ebenen. Friſche Bergluft gab es, tauige Morgen, die ſo ſchön waren, wie ſie nur noch in europäiſchen Alpen- geben Schatten, Bergbäche friſches Waſſer, und Klein⸗ tälern zu finden ſind. Baumrieſen wild war genügend vorhanden, um d friſches Fleiſch zu haben. Mbaſu, der an des öfteren auf die Probe zu ſtellen. Man det es gerade nicht ſehr häufig, daß Schwarze e Jäger ſind. Faſt vierzehn Tage waren wir gezogen, als endlich Mbaſu meldete:„Herr, mbogo!— Büffel!“ Hier iſt Miſt, einen Tag alt. Viele waren da! Der Jäger machte uns begreiflich, daß mehr denn dreißig dageweſen ſeien.„Halt! Laſten runter, Lager aufgeſchlagen!“ Wir hatten Zeit. Und wenn es acht Tage dauern ſollte— einen ſtarken Büffel mußte ich haben. Auch der Doktor, ſonſt Nichtjäger, bekam Ge⸗ N Am nächſten Morgen pirſchten wir Weißen und der ſchwarze Fährtenſucher die Umgebung ab. Es war ein niederträchtiges Klettern, Kriechen und Springen in dem Dickicht der Urwälder. Immer ging es bergan. Wäre es nicht ſo kühl geweſen, wir Weißen hätten ſchlapp gemacht. Armdicke Ranken, Bambus⸗ dickichte, vom Sturm gefällte Bäume, Aeſte, Zweige lagen kreuz und quer, hemmten das unſere Tritte brechen und praſſeln. Ich ſah bald ein: auf Vorwärtskommen und ließen dieſe Weiſe ſchafften wir es nicht, an das Wild heranzukommen. Umkehren und einen anderen Weg nehmen? Aber welchen und wo? Ueberall war dasſelbe. Ich entdeckte eine nicht allzu tiefe Schlucht, durch die ein kleiner Bach floß. Die Abhänge waren hier freier. In ihr kletterten wir weiter bergan. Mbaſu immer vorauf. Er redete viel und wir verſtanden nur wenig von ſeinem Dialekt. Aber ſein„mbogo“ kehrte immer wieder, und das Wort kannten wir: Büffel! Die mußten da ſein, denn deren Miſt lag immer häufiger. Hundert Schritte weiter aufwärts lag eine Ebene. Auch die war bewachſen, faſt dichter noch als die Bergabhänge.„Hier ſind ſie drin, vor kurzem waren ſie an dieſer Stelle. Sieh, Herr, der Miſt iſt noch warm!“ Mbaſu trat in einen Fladen, der noch dampfte. Wir hielten Nat. Der Doktor wollte links gehen, der Schwarze ſollte die Mitte halten, ich nahm den rechten Flügel. Abſtand ſollte Rufweite bleiben. Vorſichtig und langſam gingen wir borwärts. Eine Viertelſtunde verſtrich, da pfiff der Fährtenſucher das verabredete Signal. „Büffel!“ Ich blieb ſtehen, um zu horchen. Vor mir und links ſeitlich brach es im Bambus und Holz. Halt! Da ſchimmert es graublau durchs Blättergewirr; kaum habe ich den Fleck ge⸗ ſehen, iſt er auch ſchon verſchwunden. Dort iſt loch einer— wieder weg! Ich fluche leiſe! Zu dicht iſt der Buſch. Soll ich vorgehen? Vielleicht laufe ich dem Wilde gerade in die Hörner, und 98 nimmt mich an. Ich überlege noch; im ſelben Augenblick bricht es krachend links in den Bam⸗ duſſen. In großem Sprung nehme ich Deckung hinter einem ſtarken Stamm. Keine Sekunde zu ſpät. Kaum habe ſch die Büchſe am Kopf, als ſich der maſſige Kopf eines alten Büffel⸗ bullen aus dem Bambus hervorſchiebt. Breit duc e das koloffale Gewaff gleich einer dicken Wulſt über der breiten Stirn. Die Hörner ſind lang, an den Enden gebogen, und hängen voll Ranken und Bambusfetzen. Der ulle ſteht und ſchnaubt zu mir, er muß meine ee bekommen haben. Jetzt ſteht er vorne frei, hinten iſt er noch gedeckt vom Grün. Il. l geliehene Fährtenſucher, ſchien wirklich etwas von der Jagd zu verſtehen. Ich hatte hier Gelegenheit, Mein Mantelgeſchoß habe ich erprobt. es durch⸗ ſchlägt den dickſten Schädel. Nur um ein weniges brauche ich den Lauf der Büchſe zu heben, Kimme und Korn ſtehen mitten auf der Stirn— der Schuß bricht—, dumpfer Wider⸗ hall in den Tälern, an den Bergen. Wie vom Blitz erſchlagen, bricht der Büffel am Platz zu⸗ ſammen.„Repetieren!“ Einen Augenblick tiefe Stille nach dem Schuß. Dann wurde es um mich lebendig. Die ganze Büffelherde mußte auf meinen Stand gezogen ſein. Ueberall brach, ſtampfte, ſchnaubte und polterte ein Stück. Wie hingeſtellt ſtand plötzlich ein zweiter Bulle breit und ganz nahe vor mir. Eine Kuh und ein ge— ringer Bulle ſchoben ſich hinter ihm heran. Ich gab dem ſtarken Büffel eine Kugel auf den Stich. Der Bulle raſte los, die beiden Stücke ihm nach. Richtung auf den Doktor zu. Gleich darauf brach drüben ein Schuß, dann noch einer, und nach einer kleinen Pauſe ein dritter, dem Hilferufe des Doktors folgten. Ohne mich um meinen geſtreckten Büffel zu kümmern, rannte ich den Rufen zu.„Hatte er einen Büffel krank geſchoſſen, und iſt von ihm an— genommen? Verdammt noch mal, das wäre ſchlimm!“ Ich rief den Schwarzen an— keine Antwort. Ich meldete mich dem Doktor. Der rief zurück:„Kommen Sie ſchnell, aber vor— ſichtig. Ich ſitze auf einem Baum, unter mir tobt eine Büffelkuh; ich habe ſie angeſchweißt!“ „Melden Sie ſich weiter, damit ich gerade auf Sie zugehen kann!“ gab ich zurück. Er tat es. — In Strömen floß mir der Schweiß, ich dampfte. Das Dickicht wurde lichter. Ich rannte. Mein Atem pfiff, die Lungen wollten kaum mehr. Endlich!— Da iſt der Baum, auf dem der Doktor ſitzt! Mit nötiger Vorſicht arbeite ich mich durch Bambus, denn ich höre ſchon die Büffelkuh ſchnauben. Jetzt ſehe ich ſie. Sie hat den Hut des Doktors auf einem Horn und tobt um den Stamm. Oft ſtößt ſie nach der Erde und trampelt auf einen Gegenſtand. Jetzt kommt ſie mir breit— ich ſchieße. Die Kuh taumelt, bleibt aber hoch. Nochmals ſchieße ich, ſchräg von hinten, in den Hals. Das Stück brüllt laut auf, ſtürzt und bleibt liegen. ſchreit der Doktor und „Die hat genug!“ rutſcht vom Baume. 120 e ich „Ja, ſehen Sie, ich ſchoß, kam zu tief ab, ſchoß wieder, diesmal zu hoch, bei dem dritten Schuß machte das Tier eine ſchnelle Wendung, ich ſtreifte ſie und dann nahm die Kuh mich an. Ich konnte auch nicht mehr ſchießen, hatte Lade⸗ hemmung. Was ſollte ich machen? Ein Glück, daß der Baum mir ſo nahe ſtand; ich alſo hinauf. Und da hing ich, und unter mir tobte das Vieh. Der Hut war mir entfallen; die für mich zwecklos gewordene Büchſe ließ ich unten. Der Büffel hat meine Witterung an den Gegen— ſtänden gefunden und ließ ſeine Wut an ihnen aus. Dal, ſehen Sie, was das Vieh aus ihnen gemacht hat. Das „Wie kam das?“ fragte ich. daß ich nicht zum Schuß kam, mich überhaupt erſt beſinnen mußte. „Schießen Sie doch!“ rief der Doktor. „Ja, ja! Werde ſchon, wenn ich kann!“ Als mir der Büffel breit kam, jagte ich ihm eine Kugel ins Blatt. Der Bulle wankte... Ich repetierte und ſchoß nochmals. Halsanſatz hatte ich gezielt, doch eine ſchnelle Bewegung ſeines Kopfes: die Kugel ging anders, ſie traf ober⸗ halb des Auges und ging ins Hirn. Mit dumpfem Fall lag auch dieſer Büffel. Der Doktor langte wieder auf der Erde an. Wir betrachteten den Büffel. Gräßlich ſah der Kopf des Stückes aus. „Nanu! Wir ſtanden da und ſtarrten uns an... Deshalb hatte der gute Burſche ſich nicht melden können! Der Büffel hatte ihn auf dem Gewiſſen! Mbaſu muß dem Büffel direkt an— gelaufen ſein. Der hat ihn angenommen und erledigt. Raſch muß das Drama ſich abgeſpielt haben, denn der Schwarze hatte nicht einmal Zeit gehabt, einen Schrei auszuſtoßen. „Armer Kerl!“ Nur halbe Freude hatten wir an den erlegten Tieren. Die zwei ſtarken Gewaffe der Bullen nahm ich, das Gewaff der Kuh behielt der Doktor. Nur von meinem erlegten Büffelbullen nahmen wir das Wildbret, an den beiden anderen Tieren klebte Menſchenblut. Wir ſuchten und fanden die Reſte des Fähr⸗ tenſuchers Mbaſu. Sie waren faſt zu Brei ge— trampelt. An Ort und Stelle ließen wir eine Grube ausheben und begruben den Toten. Eine Anzahl Steine wurden über das Jägergrab des ſchwarzen Fährtenſuchers gehäuft.— Und wir zogen weiter, der Küſte zu. Wir leben in einer Zeit, der die Poeſie mangelt. Ich meine damit nicht, daß nichts ge⸗ dichtet wird. Es wird viel zu viel gedichtet. Als ich noch jünger war, ſo vor dreißig Jahren, da hatte ein Theaterſtück, zum Bei⸗ ſpiel„Der Meiſter von Palmyra“ im Hofburg⸗ — theater in Wien oder eine Operette im Theater N Was iſt das da am rechten Horn? Ein Tuchfetzen— von Mbaſu!—„Allewetter!“ auf die die Künſtler wie Sonnenthal, Reimers, Lewinſty oder Girard und ſo weiter Wert legten, ſaß nicht auf den Preſſeplätzen und in den Logen, ſondern oben auf der vierten Galerie! Und dann nach Schluß kam das Warten am Bühnentürl, am Ausgang, wo die Schauſpieler unbedingt erſcheinen mußten, wenn ſie nach Hauſe oder ins Café oder ins Reſtaurant gehen wollten. Hier bildete eine Kunſtgemeinde Spalier. Im Hintergrunde ſtanden, ehrfürchtig betrachtet, die Gummiradler der Großen im Reiche der Kunſt. Am Theater an der Wien ſtanden jedesmal nach einer Vorſtellung drei geheimnisvolle Dienſt— männer mit Briefchen. Wir berauſchten uns an dem Gedanken an geheimnisvolle Rendez— vous unſerer Lieblinge mindeſtens mit kaiſer— lichen Prinzeſſinnen in irgendeinem Schlößchen in Hietzing oder ſonſtwo. Dann kam der goldbetreßte Portier, die weißbehandſchuhten Hände hinter dem Rücken gekreuzt. Er muſterte mit hoheitsvollem Blick die Ge— meinde. Geheimnisvoll rotes Licht drang aus dem Allerheiligſten. Da eine hagerc Geſtalt im Zylinder. Alles reckte die Köpfe. Der Girardi! Er ſelbſt! Tief verneigten ſich nun die Menſchen— und er, er lächelte, grüßte und verſchwand. Stieg nun in ſeinen Fiaker— und fort war er. Der Girardi! Und es kam der Giampietro! Nieſte! Geruhte zu nieſen! Aber keiner wagte es: Geſundheit! zu rufen. Er hätte es womöglich übel genom— men, der Giampietro! Ein flotter und feſcher Huſarenoffizier im Mantel wandelte auf der anderen Straßenſeite f und ab. Natürlich mußte das ein Graf fein! Und da kam es auch ſchon herausgehüpft in Roſa, noch den letzten Triller auf den Lippen. Und es flatterte durch die Leute hindurch und verſchwand mit dem Huſaren im Dunkel der Straße. „Da hint' wartet ein Hofwagen!“ raunte ein Wiſſender.„Das war mehr als wie ein Graf!“ So war's am Theater an der Wien und beim Hofburgtheater ungefähr dasſelbe. Nur war dort die Stimmung ernſter, klaſſiſcher. Die dort heraustraten, kamen würdig daher, gleichſam in eine Toga gewickelt, Goethe und Schiller noch auf den Lippen. Schließlich waren ſie alle draußen, und die Unentwegten zerſtreuten ſich. Man hatte genug des Intereſſanten geſehen! Drei Teile hatte damals jedes Theaterſtück: Das Warten, das Stück ſelbſt und dann das Bühnentürl. Der letzte Teil iſt allmählich ver⸗ ſchwunden. Wer bekümmert ſich jetzt noch um das Bühnentürl?! Ulrich Kamen. Gewehr iſt total unbrauchbar ge⸗ worden, und der Hut iſt in Fetzen!“ „Ja, Sie haben noch Glück gehabt, Doktor!— Haben Sie etwas von Mbaſu gehört oder geſehen?“— „Nein! Nichts! Wird ſich verduf⸗ tet haben, als er die Büffel be— merkte!“ „Ich glaubte es nicht, deshalb rief ich nochmals nach dem Schwarzen. Er meldete ſich nicht. Alſo doch ausgerückt! Noch ſtanden wir bei der ver⸗ endeten Büffelkuh und beratſchlagten über das Fort⸗ ſchaffen—— da ſchnaubte es in kurzer Entfernung hinter uns.„Biif fel!!“ Blitzartig ſaß der Doktor wieder auf ſeinem Baume; ich ſuchte Deckung hinter einem anderen Stamm. Ein Büf⸗ ſelbulle, wie es ſich nachträglich herausſtellte, War es der, den ich zu⸗ letzt beſchoſſen? Nachleſe auf dem Stoppelfeld. Orig.⸗Photo: Otto Bruhps. Es lebte vor Jahren ein reicher, mächtiger König. Der hatte ein fröhliches Herz, ſah gern heitere Geſichter um ſich und war als gaſtfrei weit und breit berühmt. An ſeiner Tafel pflegte ein Narr zu ſitzen, an deſſen drolliger Einfalt man ſich viel beluſtigte. Eines Tages war beim König ein Doktor zu Gaſte; der hatte eine große, große feuerrote Naſe. Als man ſich zu Tiſche geſetzt hatte und anfangen wollte, zu eſſen, da verwunderte ſich der Narr über die Maßen, ſtützte ſeinen Kopf auf beide Hände und ſah mit einem langen Blick auf den Fremden. Dann ſchüttelte er ſich wie ein Pudel, brach in ein ſchallendes Gelächter aus und rief:„Herrgott, was habt Ihr für eine große Naſe!“ Der arme Doktor wurde puterrot vor Scham; der König aber zürnte und befahl, den Narren aus dem Saale zu führen. Da ſtand nun der Narr vor der Tür, legte den Finger an die Naſe und bedachte, was für ein großes Unrecht ihm widerfahren ſei.„Hab' ich doch nur die Wahrheit geredet und kein Wort erlogen! Hört man vielleicht die Wahrheit nicht gern? Aha! So will ich's wieder ins Geſchick bringen!“ Schlich ſich alſo wieder hinein, verbeugte ſich vor dem Doktor, fing wieder an zu lachen und ſagte: „Mein lieber Mann, was habt Ihr für ein kleines Näslein!?“ Da ſchämte ſich der Doktor noch ärger, und der König ſteckte den Narren abermals zur Tür hinaus.„Wohlan“, ſprach dieſer zu ſich ſelbſt,„weder mit der Wahrheit noch mit der Lüge hab' ich Glück! Ich muß es auf andere Weiſe verſuchen.“ Ging noch einmal in den Saal, klopfte dem Doktor auf die Schulter und ſagte:„Mag die Naſe groß oder klein ſein, ich will Euch nicht weiter hineinreden.“ Jetzt hatte er die Sache völlig verdorben. Er wartete nicht einmal, bis man ihn hinauswarf, ſondern lief eilends davon und iſt nicht wieder- gekommen. —— Die Sonne brannte tüchtig. Ueberhaupt dieſe Sonne! Wie die heute komiſch ausſah! Ganz rot und kugelig, wie ein Gummiball. Sie ſaß da oben auf dem Wald und rutſchte langſam von einem Baum zum anderen. Und gegen Abend kam ein langer ſchwarzer Mann, der packte ſie, ſteckte ſie in einen Sack und ließ ſie erſt am nächſten Morgen an einer anderen Stelle wieder laufen.„Heute will ich ſie mir mal holen“, beſchloß Klein-Hellmut.„Ich will wiſſen, wie ſie ſich von nahem anfühlt, und dann nehme ich ſie mit nach Hauſe ins Bett.“ Sanell lief Klein-Hellmut in den Schuppen und holte ſeinen roten Schiebekarren hervor, denn darin war die Sonne wohl am beſten zu befördern, und nun noch die Schaufel aus dem Sandkaſten. Zuerſt ging es ganz gut durch den Garten, aber nun kam der Zaun und das Tor, das war ſchon ſchwieriger! Das Schloß war ſo hoch; ſpringen half nichts, da ſchnappte es gleich wieder zu. Aber vielleicht ſo. Klein⸗Hellmut rückte den Schiebekarren ganz nahe heran und ſtellte ſich hinein. So, das iſt noch mal gut abgelaufen! Tor kann offen bleiben; ich komme ja bald wieder zurück,.. Wald iſt ganz nahe. Ach Gott, ſind hier viele Leute auf der Straße. Ich ſollte doch die Schürze abbinden. Klein⸗Hellmut blieb noch einmal ſtehen und legte die Spielſchürze in den Schiebekarren; ſo konnten die Menſchen auch ſehen, daß er ſchon richtige Hoſen an hatte! Was wohl die Gretel, die kleine Freundin aus dem Nachbargarten, ſagen wird, wenn ſie von der Reiſe hört? Ach, ſie hätte ſicher Angſt. Sie war überhaupt dumm, die Grete; die ſpielte immer mit Puppen, für was anderes wer die nicht zu haben. Aber weit konnte es eigentlich nicht mehr ſein; die Sonne war doch vorhin ganz nahe geweſen. Beſtimmt mußte ſie nun bald irgendwo auf einem Baume ſitzen. Nur, das war noch nicht klar, wohin zu Hauſe mit der Sonne? Damit ſie auch beſtimmt immer dabliebe und nicht wieder wegrollte. Das beſte war wohl, man ſteckte ſie in den Pferdeſtall! Aber was wohl Liſa, das weiße Holzpferd mit dem roten Sattel, dazu ſagen würde? Ach was, die hatte nichts zu ſagen; denn ſie hatte keinen Schwanz mehr, und Pferde ohne Schwänze ſind im Grunde genommen gar nichts und können zur Not unter dem Gitter⸗ bett ſchlafen. Hellmut ſtapfte energiſch weiter. Bums, da hatte er nicht aufgepaßt und war über eine Baumwurzel geſtolpert! Der Schiebekarren fiel mit lautem Gepolter um, und Klein⸗Hellmut ſaß daneben mit etwas verdutztem Geſicht. Zuerſt überlegte er, ob er weinen ſolle, aber dann— es war ja niemand in der Nähe, der es gehört hätte. Aber ein wenig ausrugen wollte er doch, da er nun einmal auf dem Boden 5 Wenn die Sonne doch niht gar ſo weit wäre! Es wurde chon ganz finſter im Walde, und die Füße taten auch weh. Sie hätte ſo gut in den Schiebekarren gepaßt, die Sonne Klein⸗ Hellmut legte den Kopf auf die Spielſchürze, damit es weicher war— er war ja ſo müde. Wenn doch raſch ein kleines Englein ihm die Sonne bringen würde!„Ach, liebes gutes Englein“, flüſterte Klein⸗Hellmut ſchon halb im Schlaf, „ſchenk mir doch die ſchöne Sonne— ja, bitte?“ Dann war es ganz ſtill. Eine lange Zeit. Plötzlich mußte Hellmut mit den Augen blinzeln.„Kommſt du ſchon, liebes Englein? Haſt du auch die Sonne mitgebracht?“ Und dann fühlte Klein⸗ Hellmut, wie er auf den Arm genommen und fortgetragen wurde. Nun küßte ihn jemand auf den Haarſchopf; das war die Mutter, und ſie hatte ganz große Tränen in den Augen. „Die Sonne war ſo arg weit, Mutti“, flüſterte Hellmut. Dann war wieder alles weg, und Klein-Hellmut hatte plötzlich ſeinen Schiebekarren in der Hand und die Schaufel— und da lag ja auch die Sonne ſchon mitten auf dem Wege! Schnell, damit ſie nicht wieder wegläuft! Hellmut packte ſie. Ach, ſie fühlte ſich ganz eiſig kalt an. Da gab es einen Ruck, Klein-Hellmut wachte auf und hatte das Gitter von ſeinem Bettchen in der Hand! Aber was war denn das? Da hatte er alſo doch nicht geträumt? Auf ſeinem Bett lag ein wunderſchöner Ball, ganz rot mit goldenen Streifen! Den hatte ſicher das Anse 9 0 gelegt! Das Brol. Es ſieht häßlich aus, wenn ein Stück Brot oder eine Semmel beſchmutzt und zertreten auf der Straße liegen. Es gab in Deutſchland eine Zeit, und das iſt noch gar nicht lange her, da war ein Stück Brot ſehr wertvoll. Einige von euch werden ſich erinnern, daß es damals Brot nur auf Marken gab. Die Mutter ſchnitt dünne Scheiben davon ab und ver⸗ teilte ſie. Die Krümchen wurden ſchließlich ſorgſam aufgeleſen und mit dem Finger aufgeſtippt. Damals lag kein Brot auf der Straße, wie man es heutzutage leider oft genug ſieht. Und es iſt doch ſo überaus einfach, übriggebliebenes Brot nutzbringend zu verwerten, ohne gleich eine Brottorte— die übrigens auch gut ſchmeckt, nur nicht überall bekannt iſt— daraus zu machen. Wenn du irgendwo ein Stück umherliegen ſiehſt, dann hebe es ruhig auf, ſchneide es in kleine Stückchen und wirf die Brocken in den Anlagen den Vögeln hin. Die werden ſich freuen. Oder wenn du mutig biſt, dann paſſ' auf, wo ein Pferd an ſeinem Wagen ſteht. Es wird dir den Biſſen, den du ihm hinhältſt, mit dankbarem Blick belohnen. Wagſt du es nicht, dem Pferde das Brot zu geben, dann nimmt es der Kutſcher beſtimmt gern. Denn Brot iſt ein Leckerbiſſen für Pferde, wie es einſt Leckerbiſſen für den Menſchen war. Und dann in der Schule! Es gibt beſtimmt Schulkolleginnen oder kollegen neben oder hinter deinem Sitz, die nicht ſo gut be— legte Brote mitbekommen wie du. Vielleicht nehmen ſie das Brot, das dir zu viel iſt, gern und verſpeiſen es mit ganz beſonderem Appetit. Oder ſie haben Hühner oder anderes Tierzeug zu Hauſe, dem ſie das Brot bringen. Nur kein Brot wegwerfen oder weglegen. Es ſieht häßlich aus und hat ſeinen Zweck nicht erfüllt. Ein Handwerksburſche klopft an eure Tür. Deine Mutter iſt gut und reicht dem armen Teufel ein großes Stück Brot, vielleicht belegt oder beſchmiert. Der Handwerksburſche hat aber zufällig ſchon tüchtig„geſpeiſt“ und— es gibt ſolche Kerle— er legt das Brot einfach weg. Es gibt aber Haus— frauen, die fragen in einem ſolchen Falle den Bettelmann, ob er einen Pfennig, oder zwei, oder Brot haben wolle. Denn ſchließlich braucht ein Bettelmann auch Geld, ſonſt kann er ſein Bett nicht bezahlen. Die zwei Pfennige, die er dann bekommt, wirft er beſtimmt nicht weg. Ich weiß nicht, ob irgend jemand von euch im Leben ſchon einmal gehungert hat. So richtig gehungert, zwei Tage lang nichts gegeſſen. Für einen ſolchen Menſchen iſt ein Stück Brot, auch ohne Belag, mehr wert als Kuchen oder Braten. Er kann mit Brot ſeinen Hunger ſtillen. Die Bitte„Unſer tägliches Brot gib uns heute“ iſt ſo alt wie das Menſchen⸗ geſchlecht. a „Darum ſieht es häßlich aus, wenn ein Stück Brot, gleich⸗ gültig ob weiß oder ſchwarz, auf der Straße liegt. Unachtſame treten darauf oder ſchieben es weg. Du aber biſt vernünftiger. Du hebſt es auf und verfütterſt es an die Tiere, die auch Hunger haben, genau ſo wie der Menſch, und die ſich für die Gabe ſchön bedanken werden, wenn du ihre Sprache auch nicht verſtehſt. Onkel Peter. 10 3 00 Der D-Zug befand ſich in voller Fahrt, als der Schaffner in einem Wagen der Polſterklaſſe den Durchgang verſperrt fand; denn es lag ein großer Reiſekoffer mitten im Wege. Am Fenſter daneben lehnte gleichmütig ein Herr und blickte in die vorübergleitende Landſchaft. Der Schaffner, entrüſtet über die Wegverſperrung durch den großen Koffer, rief dem danebenſtehenden Herrn zu:„Nehmen Sie, bitte, den Koffer da weg!“ Der Herr ſah den Schaffner von der Seite an und ſagte:„Fällt mir nicht ein!“ Der Schaffner forderte den Herrn von neuem mit erhöhter Stimme auf:„Nehmen Sie ſogleich den Koffer da weg!“ Doch der Herr wiederholte mit derſelben Gleichmütigkeit:„Fällt mir nicht ein!“ Zorn⸗ ſchnaubend rannte der Schaffner durch den Wagen zurück und kam bald mit dem Zugführer. Dieſer befahl dem Herrn, der neben dem Koffer ſtand, in ziemlich energiſchem Ton:„Mein Herr, nehmen Sie ſchleunigſt den Koffer da weg!“—„Fällt mir nicht ein!“ ſagte der Herr wie vorher und blieb dabei, wie erregt ihn auch die beiden Beamten von neuem auf⸗ forderten, den Koffer wegzunehmen. Auf der nächſten Halte⸗ ſtelle wurde der Bahnhofsvorſteher geholt, es entſtand ein lauter Worewechſel; viele Menſchen ſammelten ſich an. „Nehmen Sie ſogleich den Koffer aus dem Gang!“ ſchrie jetzt der Vorſteher dem Reiſenden am Fenſter zu.„Fällt mir nicht ein!“ ſagte der Herr ſo ruhig wie zuvor. Die Bahnpolizei wurde geholt. Der Wachtmeiſter kam mit Revolver, Säbel und Gummiknüppel, 7 5 den Herrn am Fenſter an und rief;„Im Namen des Geſetzes— nehmen Sie ſofort den Koffer aus dem Gang!“—„Fällt mir nicht ein!“ beharrte gleichmütig der Herr am Fenſter. Da trat ein freundlicher Mann aus der Menge herzu und fragte den. e „Sagen Sie mal, werter Herr, warum wollen Sie eigentlich den Koffer nicht da wegnehmen?“—„Weil er mir gar nicht gehört!“ lachte der Fremde und begab ſich auf ſeinen Platz. 9. Onkel Fritz. Es iſt der liebe Onkel Fritz Trotz ſeinen forſchen Zügen Stets aufgelegt zu Scherz und Witz, Zu neckiſchem Vergnügen. Klein⸗Lotti fragt:„Wie alt biſt du?“ „Schnell“, ſprach er,„iſt's gefunden. Aus meinem Bildnis nnt' im Nu Mein Alter ihr erkunden!“ Es zeichnete ſein klug' Geſicht Der Onkel mit Behagen.— Nun, kleine Freunde, könnt ihr nicht Sein Lebensalter ſagen? dagvs 89:bunlgnnzz Ja, die Entlein können wirklich ſchwimmen. Für jedes Entlein braucht man einen Streifen Stanniolpapier und ein kleines Stück Pappe. Paßt auf, wie ſchnell und leicht das geht. Das Stanniolpapier muß dreimal ſo lang wie breit ſein. Zuerſt faltet man es längs zur Hälfte zuſammen und dann nochmals das doppelte Blatt zur Hälfte. Danach nimmt man den gefalteten Streifen ſo zwiſchen Daumen und Zeige— finger der linken Hand, daß ein Zentimeter der Schmalſeite überſteht. Dieſes Stück Stanniolpapier dreht man mit Hilfe des Daumens und Zeigefingers der rechten Hand ſpitz zu⸗ ſammen. Es wird der Schnabel des Entleins. Ohne nun die Lage der Finger der linken Hand zu verändern, dreht man die andere Seite des Stanniolpapiers ebenfalls feſt zuſammen, ſo weit, wie der Hals lang ſein muß. Aus dem zwiſchen den Fingern der linken Hand befindlichen Stück Stanniolpapier hat ſich der kleine Entenkopf gebildet. Der noch unbearbeitete Reſt des Stanniolpapiers wird mit dem Mittelfinger der rechten Hand etwas rundlich gezogen und die Schärfe des Bruches in der Mitte ausgeſtrichen. Das Ende wird zu einem Schwänzchen zuſammengedreht oder etwas hoch ausgezogen. Nun iſt das Entlein fertig; es muß nur erſt noch ſchwimmen lernen. Damit es dies erreicht, muß man eine ovale Papp⸗ ſcheibe ſchneiden in der Größe der Bauchöffnung des Ent⸗ leins. Dieſe Pappſcheibe muß man dann hineinlegen und einen kleinen Rand des Stanniols umbrechen. Auf dieſe Weiſe bekommt die Pappſcheibe einen feſten Halt. Es gibt ein ganz reizendes Bild, wenn drei bis vier Entlein auf einem mit Waſſer gefüllten Suppenteller ſchwimmen. W. B. Denkſport⸗ Ein Künſtler malte der Kinderlein ſieben Und ſetzte ſie hübſch in gefälliges Rund; Das letzte iſt namenlos leider geblieben. Wer macht nun von euch ſeinen Namen uns kund? Ich glaube, die Namen der Sechſe verraten — Die erſten Zeichen zuſammengeſetzt— Den Namen des Letzten. Ihr Jungen, ihr Alten, Wie heißt im Kreiſe der Siebente jetzt? Ul 0 ee ie eee eee een nee benen Optiſche Täuſchung. 7 —ů— Laufen die beiden Zalten parallel? eh Unzc epe uee e, ine ach ien oon zun 8 ibu dönzz sud 19 55 tuvd pit dunucpieg dig ict men, pon noſſog uud 8 lui 168 jh nvusd udinvf uno Asso e eee u 3 — Humoreske von Ludwig Waldau. „Das ſind'n paar Brüder!“ ſagen die Leute in der Linden⸗ gaſſe, wenn ſie von den zwei alten Krautern ſprechen, die in dem kleinen Häuſel Nummer vierzehn hauſen; der eine rechts, der andere links der Haustür. Dabei lachen die Leute und ſchmunzeln vielſagend übers ganze Geſicht. Und die„Brüder“ ſind gar keine Brüder, ſondern heißen Guſtav Mieliſch und Edwin Zirbel. Aber feind ſind ſie einander— ſpinnefeind!— Und doch ſind ſie mal gute Freunde geweſen, die zwei alten, ledigen Rentner; lange Zeit. Bis— ja, bis vor kurzem die— Kakteen Mode wurden; jene ſtachligen Igelpflanzen, die ſo ſeltſam anmuten und doch ſo herrlich blühen können. Da pochte eines Tages der Mieliſch-Guſtav an das kleine Parterrefenſter des Zirbel-Edwin und ſagte dann geheimnis— voll zu dem:„Du, komm mal'raus! Gucke mal, was ich mir heute aus der Stadt mitgebracht habe!“— Zwei Minuten ſpäter ſtanden die beiden vor dem Fenſterchen des Mieliſch, und der wies beſitzerſtolz auf ein zierliches Blumentöpfchen, das auf dem Fenſterſims ſtand und in dem ſich grün und ſtach⸗ licht ein— Kaktus kugelte!—„Siehſte, Edwin, das is die neue, große Mode: Kaktuſſe!— Man muß doch biſſ'l mit der Zeit mitgeh'n! Nich?“— Edwin Zirbel machte darauf bloß „Hm!“ und glubſchte ſtumm auf den neumodiſchen Igel. In esd mauſegrauen Aeuglein aber glomm— Neid, blanker Neid! Und ſo kam es denn, daß ſchon am anderen Tage Zirbel⸗ Edwin an das kleine Parterrefenſter des Mieliſch-Guſtav pochte und geheimnisvoll ſagte:„Du, komm mal'raus! Gucke mal, was ich mir aus der Stadt mitgebracht habe!“ Und zwei Minuten ſpäter ſtanden die beiden vor dem Fenſterchen des Zirbel, und der wies beſitzerſtolz und— ſchadenfroh auf ein zierliches Blumentöpfchen, das auf dem Fenſterſims ſtand und in dem ſich grün und ſtachlicht ein— Kaktus kugelte!„Siehſte, Guſtav, das is die neue, große Mode: Kaktuſſe!l— Man muß doch biſſ'l mit der Zeit mitgeh'n! Nich?“— Guſtav Mieliſch machte darauf bloß„Hm!“ und glubſchte ſtumm auf den neu⸗ modiſchen Igel. In ſeinen graugrünen Aeuglein aber glomm Haß, bitterer Haß! Und ſo kam es, daß ſchon am anderen Tage neben ſeinem erſten Kaktus ein— zweiter prangte! Und als Zirbel⸗Edwin dann aus der Haustür trat, um ſich ſeiner Eben⸗ bürtigkeit mit Mieliſch-Guſtav zu erfreuen, ſtand dieſer vor ſeinem Fenſter und wies ſchadenfroh mit der Hand auf ſeine— zwei Kakteen!— Bleich vor Aerger ſtolperte Zirbel wieder ins Haus. Am nächſten Morgen aber, als Mieliſch ſiegesgebläht vor das Häuſel trat, ſtand Zirbel ſchon vor ſeinem Fenſter und— wies ſchadenfroh mit der Hand auf— drei Kakteen, die nun ſeinen Fenſterſims zierten! Aſchgrau vor Wut ſtolperte Mieliſch ins Haus.— Und ſo ging der Kampf weiter, bis die beiden ihre Fenſter⸗ ſimſe derart mit Kakteen vollgerammelt hatten, daß wahrhaftig keine Stecknadel mehr Platz hatte, geſchweige denn ein Kaktus. Nun war Ruhe. Aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn eines Tages— blühten auf einmal beim Mieliſch-Guſtav zwei der Kakteen! Und als Zirbel-Edwin früh vor die Haustür trat, ſtand Mieliſch⸗Guſtav ſchon vor ſeinen Kakteen und wies mit der Hand. hämiſch grinſend, auf die zwei zarten, weißen Blüten. Da packte Zirbel ein raſender Zorn und— ſchwupp!— flog Mieliſch der größte Zirbel-Kaktus mitſamt dem Topfe an den blanken Schädel!— Der. nicht faul, ſchoß zurück und— klatſch!— landete deſſen größter Stachelkaktus mitten im Ge⸗ ſicht ſeines Angreifers! Und nun gab es kein Halten mehr, bis— bis jeder, auch der kleinſte, Kaktus verſchoſſen und die beiden Kampfhähne mit Stacheln förmlich geſpickt waren und vor Schmerzen nicht wußten, wo ſie hinſollten. Die ganze Lindengaſſe aber johlte vor Vergnügen ob der erbitterten Kakteenſchlacht!— Heute ſind die Fenſterſimſe der feindlichen„Brüder“— leer! Bei ihnen ſind„Kaktuſſe“ nicht mehr Mode. Dafür hat leder aber drin am Fenſter jetzt ein großes— Aquarium ſtehen und züchtet— Zierfiſchel! Die ſind weſentlich— un— handlicher als Kakteen und haben— keine Stacheln, wenn es wieder mal zum Kampfe kommen ſollte. Seine Anſicht. „Was die Leute nur daran finden! Berge und See weggedacht, 15 1 und es iſt genau ſo er-- Wu wie anderswo auch.“ Se:„Du haſt einen getrunken!“ W. was heißt 1.3— 7 1 35 i t t a— Naturfreund!“ ——— „Schau nur, wie leichtſinnig die angezogen ſind. Ich würde mich ſchämen, wenn ich ſo rumlaufen müßt...!“ eee ee „Ach, ſagen Sie bitte, habe ich noch=. ee ſoviel Zeit, um 0 eee 2 mich von meiner i SOsensedte⸗ Frau zu verab⸗ ſchieden?“ „Das kommt ganz darauf an, wie lange Sie verhei⸗ ratet ſind!“ Das Univerſalmittel. ſagen! „For zwanzig Fennje Medezin!“ „Medizin? Was für Medizin?“ „Wo't ville von jibt, un wat for Vatan ſein' Huſten is, un wo man die Wanzen mit wechbringt!“ Das Neizmittel. „Entſetzlich, Egon— ein Stier!“ „Schnell, verſteck' die Rot— weinflaſche!“ Die Frauen ſind alle herzlos. Von Hermann Wagner. „Eiſſi!“ „Egon?“ „Ciſſi— ſag, liebſt du mich?“ „Ja, Egon, ich liebe dich.“ „Wie ſehr?“ 4 1 „Mein Gott, wie oft ſoll ich dir das noch ſagen? Ich liebe dich über alles. Ja... Uebrigens, wie kleidet mich dieſe Bluſe? Kleidet ſie mich gut?“ „Vortrefflich, Ciſſi! Wie kannſt du überhaupt erſt fragen, dich kleidet ja alles, mein Schatz! Du würdeſt mir auch in einer baumwollenen Bluſe gefallen!“ 5 5 „In einer baumwollenen Bluſe, ſagſt du? Was fällt dir ein! Seide müßte es ſchon ſein, mein Liebling. Und auch in den Seidenſtoffen beſtehen gewaltige Unterſchiede. Ich liebe die ganz ſchweren Seiden. Die liebe ich furchtbar. Ich liebe ſie über alles!“ „Auch über mich?“ „Wie?“ „Nun, du meinteſt doch vorhin—“ f „Ach ſo! Ueber dich natürlich nicht. Denn dich liebe ich über alles. Auch über die ſchweren Seiden... Aber höre: Wie gefällt dir dies Grün?“ „Prächtig!“ n. 8 „Nicht wahr? Ein echtes Steingrün. Hier, ſiehſt du, macht es ganz allein die Nuance. Nur um zwei Nuancen heller— und die Bluſe wäre zu ſchrill!“ „Hm! Ja!“ „Woran ſchreibſt du jetzt?“ Ich?“ N „Ja, du! An einem Roman?“ 1 „Aber Ciſſi! Sagte ich dir nicht erſt vorhin, daß ich an einem Bühnenwerk arbeite?“ „Ganz richtig, an einem Drama!“ „Nein!“ „Nein?“ „An einem Luſtſpiel! Wie du ſo etwas nur ſo ſchnell ver⸗ geſſen kannſt! Es heißt—“ „Ich weiß! Es heißt— nicht wahr?—:„Der herzloſe Mann!“ „Falſch, Eiſſi! Es heißt Das Herz des Weibes“. Weißt du, wie oft ich dir das ſchon geſagt habe! Immer wieder und immer wieder? Wohl tauſendmal!“ Natürlich! Ich hatte mich ja nur verſprochen. Selbſt⸗ verſtändlich heißt es Das Herz des Weibes'. Wer ſollte ſich auch beſſer auf das Herz des Weibes verſtehen als du!“ „Meinſt duf“ „Ja! Auf nichts verſtehſt du dich ſo gut wie eben gerade auf dies eine: auf das Herz des Weibes. Das haſt du er- gründer— ja!?“ 5 „Ich glaube, du irrſt dich, Ciſſi. Mir will es nämlich manchmal ſcheinen, als ob—“ „Was?“ „— mir will es, wenn ich dich ſo betrachte, Ciſſi, ſcheinen, als ob ich mich auf das weibliche Herz, insbeſondere aber auf dein Herz, doch nicht ſo ganz verſtünde. Als ob ich es noch nicht ſo ganz ergründet hätte, dies dein Herz!“ „Aber Egon! Wie kannſt du ſo etwas von meinem Herzen Gerade von meinem Herzen! Wo es doch ganz offen vor dir daliegt!“ „Trotzdem! Ich habe oft den Eindruck, als ſei ich deinem Herzen noch nicht auf den Grund gekommen.“ „Ah!“ „Nein, noch nicht auf den Grund gekommen. Manchmal. ja— da möchte ich faſt darauf ſchwören, daß ich dein Herz kenne. Aber manchmal wieder, da gibt es mir Rätſel auf, die unlöslich ſind.“ „Nätſel?“ „Ja!“ „Wieſo?“ „Zum Beiſpiel jetzt! „Ich?“ „Ja, du!“ „Gerade jetzt?“ „Ja, gerade jetzt!“ „Woran ich denke? Eben jetzt?... Du, das iſt gut! Woran ſollte ich denken? Natürlich an deinen Roman, von dem wir ſoeben reden. An das Weib, das kein Herz hat!“ „Aber Ciſſi!“ „Was?“ „Erſtens—“ „Nun?“ „Alſo erſtens iſt das doch kein Roman, ſondern ein Luſt⸗ ſpiel. Und zweitens heißt dieſes Luſtſpiel nicht Das herzloſe Weib“, ſondern Das Herz des Weibes'!“ „Iſt das nicht dasſelbe?“ „Nein!“ „Aber ſo rege dich doch nicht gleich ſo auf!“ „Ciſſi, du liebſt mich nicht!“ „Ich liebe dich nicht, ſagſt du? Mein Gott! Ich nee dich Woran denkſt du?“ über alles!“ „Beweiſe es! Sage mir, woran du eben denkſt! Aber ſage mir die Wahrheit. Belüge mich nicht, indem du mir ſchmeichelſt Sage mir auch dann die Wahrheit, wenn du meinſt, mir damin weh zu tun... Willſt du?“ „Ich ſage dir immer die Wahrheit!“ „Nun, ſo ſage ſie mir auch diesmal.“ „Aber—“ „Kein Aber! Sage mir die reine Wahrheit! Das ſoll der Beweis ſein, daß du mich wirklich liebſt!“ „Alſo, wenn es durchaus ſein muß— aber, nicht wahr, du wirſt es mir dann glauben, daß ich dich wirklich liebe?“ „Ja!“ „Ueber alles liebe!“ „Ja!“ 25. 8 „Nun alſo— wenn es ſein muß. Ich muß ununterbrochen an die Smaragdnadel denken, die ich in der Auslage eines Juweliers geſehen habe.“ „Und iſt das die Wahrheit?“ Ia!“ „Ja! „Schwöre es!“ ö „Ich ſchwöre es! Wirſt du ſie mir kaufen?“ „Die Smaragdnadel?“ „Natürlich!“ „Mein Gott, an eine Smaragdnadel haſt du gedacht? Wahr— haftig? Und ſonſt an nichts?“ „Nein! Nur eben an ſie, die Nadel... mir kaufen?“ „Unter einer Bedingung.“ „Nun?“ 1 10 „Wenn du mir verſprichſt, daß du den Titel meines neuen Luſtſpiels nie mehr vergeſſen wirſt. Nie mehr... Willſt du mir das verſprechen?“ „Ich verſpreche es!“ „Wie heißt es alſo?“ N 5 „Deinen Schwank, meinſt du? Er heißt: Die Frauen ſind alle herzlos!“ Egon, wirſt du ſie Die Bank Suſenmichel& Co. iſt im Wanken. Es könnte jeden Tag zur richtigen Pleite kommen. Die Leute ſprechen ſchon auf der Straße davon. Da hört es Fräulein Lieblich, die ſchon zum„älteren Mittelalter“ unter den Menſchen zählt und auf der Bank ein Guthaben hat. Fräulein Lieblich nimmt ihr Bankbuch und rennt zum Kaſſierer der Bank Suſenmichel& Co. „Bitte, zahlen Sie mir mein Guthaben aus!“ Der Kaſſierer ſucht die drohende Gefahr abzuwälzen: „Wollen Sie nicht vielleicht doch einen Teil Ihres Gut— habens bei uns ſtehenlaſſen?“ „Nein!“ ruft energiſch Fräulein Lieblich. Der Kaſſierer läuft zum Prokuriſten. Der Prokuriſt eilt an den Kaſſenſchalter: „Ihr Kapital iſt totes Kapital, wenn es nicht mehr der Wirtſchaft dient, wenn es nicht mehr durch uns arbeitet und Ihnen Zinſen einbringt!“ „Nein! Ich will mein Guthaben ausbezahlt haben!“ unter⸗ bricht ihn Fräulein Lieblich. 5 Als der Proluriſt ſieht, daß er mit Volkswirtſchaft nichts erreichen kann, läuft er zum Chef, zu Herrn Suſenmichel. Herr Suſenmichel eilt an den Schalter: „Sie wollen Ihr Guthaben ausbezahlt haben!? Sind Sie denn ſchon volljährig?“ 0 0 e flüſtert Fräulein Lieblich: „Nein! Sie geht, verſchämt lächelnd, davon, während Herr Suſen⸗ michel ſich die Hände reibt und ſeinem Prokuriſten einen Vor⸗ trag über Kundendienſt hält. war. So, ſo! Wann kann der Führerſchein entzogen werden? Die Frage, wann einem Kraftfahrer der ihm auf Grund einer 5 erteilte Führerſchein wieder entzogen werden kann, ſteht ſehr oft in den Kreiſen der Kraftfahrer zur Erörterung, und man kann bei derartigen Diskuſſionen die verſchiedenſten Meinungen und Antworten hören, die zum großen Teil von einer beträcht⸗ lichen Unkenntnis der entſprechenden Vor⸗ ſchriften des Kraftfahrzeuggeſetzes und der Kraftfahrzeugverkehrsordnung zeugen. Es lohnt ſich daher, einmal einheitliche Richtlinien zu geben, die Klarheit über dieſe Frage geben mögen. Die Fahrerlaubnis kann ſeitens der höheren Verwaltungsbehörde wieder entzogen werden, und zwar dann, wenn ſich die Ungeeignetheit zum Führen eines Kraftfahrzeuges herausſtellt. Im Geſetz heiß! es:„Werden Tatſachen feſt⸗ geſtelli, die die Annahme rechtfertigen, daß eine Perſon zum Führen von Kraftfahrzeugen un⸗ geeignet iſt, ſo kann ihr die Fahrerlaubnis dauernd oder für beſtimmte Zeit durch die zu⸗ ſtändige Verwaltungsbehörde entzogen werden; nach der Entziehung iſt der Führerſcheein der Behörde abzuliefern.“ Es müſſen dieſelben Gründe vorliegen, die zu einer Verſagung des Führerſcheins berechtigen, alſo zum Beiſpiel: ſchwere Eigentumsvergehen, Neigung zum Trunk oder zur Ausſchweifung, insbeſondere zu Roheitsvergehen. Sie müſſen aber auch weiterhin bei der Erteilung des Führerſcheins noch nicht beſtanden haben oder nicht bekannt geweſen und nicht berichtigt worden ſein. In erſter Linie werden körperliche oder geiſtige neu auftretende Gebrechen die Veranlaſſung zur Entziehung geben. Unter Umſtänden wird eine erneute amtsärztliche Unterſuchung verlangt werden. Es beſteht zwar keine Möglichkeit, die Unterſuchung zu erzwingen, aber es kann in⸗ ſofern von der Behörde vorgegangen werden, daß ſie bei nicht freiwilliger Stellung zur Unter⸗ ſuchung den Führerſchein entzieht, weil ſie dann Grund zu der Vermutung hat, daß ein Ge— brechen vorliegt. Verſtöße gegen die verkehrs⸗ polizeilichen Vorſchriften oder Verſtöße gegen die allgemeinen Strafgeſetze werden gleichfalls Anlaß geben zur Prüfung, ob der Inhaber des Führerſcheins noch als geeignet angeſehen wer— den kann. Es wird natürlich ſtets auf den Ein⸗ zelfall ankommen. Aus den bisher vorliegenden Entſcheidungen ſei erwähnt, daß auftretende Trunkſucht, ſchwere Eigentumsvergehen, wie— derholte ſchwere Verſtöße gegen die Verkehrs- polizeiverordnungen, Schwarzfahrten der Chauf⸗ feure und ſo weiter, als Entziehungsgründe anzuſehen ſind. Die dauernde Entziehung der Fahrerlaubnis ſchließt nicht aus, daß der Betroffene ein neues Geſuch um Erteilung des Führerſcheins ſtellt. Das neue Geſuch muß wiederum geprüft und kann nicht einfach mit dem Hinweis auf die frühere Entziehung abgelehnt werden. Jedoch können natürlich dieſelben Gründe zur Ableh— nung berechtigen. Iſt die Fahrerlaubnis nur vorübergehend entzogen, ſo kann ſich der Betroffene nach Ab— lauf der Friſt den bei der Behörde abgegebenen Führerſchein wieder abholen. Dasſelbe gilt, wenn er ihm auferlegte Bedingungen erfüllt hat bzw. wieder geſund geworden iſt. Ebenſo kann ihm unter Umſtänden der Führerſchein für einzelne Wagenarten entzogen werden. Die Entziehung der Fahrerlaubnis gilt für das ganze Deutſche Reich und verpflichtet den Be— troffenen, den Führerſchein abzuliefern. Wer nach Bekanntgabe oder Zuſtellung der Verfü— gung auf Entziehung des Scheins trotzdem noch weiter fährt oder wer trotz Aufforderung den Führerſchein nicht abliefert, macht ſich ſtrafbar und kann mit Geldſtrafe bis zu 10000 Mark oder mit Gefängnis bis zu drei Monaten be— ſtraft werden. Gegen die Einziehung iſt das Rechtsmittel des Rekurſes zuläſſig; dies iſt die formelle Be— ſchwerde im Verwaltungsverfahren. Sie hat aufſchiebende Wirkung, ſo daß der Betreffende zunächſt ein Fahrzeug weiter führen darf, es ſei denn, daß in der entziehenden Verfügung die aufſchiebende Wirkung ausdrücklich auch auf— gehoben iſt. Nach der Badekur. Aerztliche Betrachtungen. Die ſchönen Tage des Kuraufenthaltes ſind nun längſt vorüber, und man befindet ſich wieder in der Tretmühle des Dienſtes. Da iſt es angebracht, zu fragen, wie lange das Er⸗ rungene anhalten wird, und ob mit dem Ab⸗ blaſſen unſerer Geſichtsfarbe auch die körperliche Friſche und Spannkraft ſogleich wieder fliehen wird. Nun, die Gefahr beſteht zweifellos. Aber die nähere Betrachtung deſſen, was bei einer gelungenen Kur für Körper und Seele wirkſam geweſen, läßt uns erkennen, daß keineswegs alles an den fernen Ort und die Ferien gebun⸗ den iſt, ſondern daß mancherlei ſich zweckmäßig auch zu Hauſe durchführen läßt. Die Kur ſelbſt pflegt ſich jeder reiflich zu überlegen und ſelbſt unter Opfern möglich zu machen. Aber wer von den Heilungsbedürftigen befleißigt ſich ernſtlich der Nachkur? Natürlich müſſen ſich dann, wenn man ſo— fort wieder in den alten Schlendrian der un⸗ geſunden Lebensweiſe verfällt, die aſthmatiſchen Beſchwerden, die chroniſchen Katharrhe, die ge— ſchwollene Leber, das fette Bäuchelchen, die Er⸗ ſcheinungen der Herzſchwäche und was der⸗ aleichen mehr iſt, bald wieder zeigen. Wohl dem Patienten, bei dem der Hausarzt und Badearzt Hand in Hand arbeiten. Hier wird ſich der erſtere, von dem Erfolg der Kur und der Reaktionsfähigkeit des Körpers wäh⸗ rend derſelben ſowie von manchen wichtigen Beobachtungen, die ſich naturgemäß viel leichter dann ergeben, wenn man Zeit zur Pflege und Beobachtung des Körpers hat, ſchriftlich durch den Kollegen orientiert, nunmehr zu überlegen haben, was er von dem Kurgebrauch in der Häuslichkeit mit übernehmen kann. Sei es, daß eine Nachkur auf dieſe Weiſe er⸗ möglicht wird, oder ſei es, daß man einiges als dauernden Beſtand in die Lebensführung fort⸗ an verankern will. Gerade beim Aſthma muß(nach der neueſten Forſchung) geſucht werden, welche der vielen Schädlichkeiten die Anfälle auslöſen. Im Badeort und in der fremden Umgebung iſt am beſten zu beurteilen, wie ſich der Organis⸗ mus auf Einzelheiten einſtellt. Hier ſind manche Fingerzeige nach beendeter Kur dem häuslichen Kollegen vom Badearzt zu geben. Seiner ärzt⸗ lichen Kunſt liegt es dann ob, dieſe Schäden von ſeinem Patienten fernzuhalten. Nicht anders iſt es mit dem Herzkranken, der durch eine Ter⸗ rainkur und durch Bäder ſich gebeſſert, und deſſen Leberſchwellung durch eine geeignete Lebensführung geſchwunden, und dasſelbe bei dem Nervöſen, dem die Ruhe und die herrlichen Waldſpaziergänge, vereint eventuell mit einer Waſſerprozedur oder ähnlichem, ſeine Geſund— heit wiedergegeben hat. Wie mancher Kranke hat während der Kur, die ihn zwang, ſeine unzweckmäßigen Lebens— gewohnheiten abzulegen, nicht dieſe oder jene Heilmaßnahme geradezu für ſeinen Körper ent⸗ deckt, die ihm wohltat und ihn zuſehends beſſerte. f Die Aufgabe, dieſe Kuren zum Teil und modifiziert mit in die Häuslichkeit zu über⸗ nehmen, kann recht ſchwer ſein, und bedarf ein⸗ gehender Ueberlegung des Hausarztes. Nicht nur die Zeit ſteht nicht in dem Maße zur Verfügung, ſondern auch die Körperkräfte werden jetzt für den Lebenskampf ausgiebig be⸗ anſprucht und können daher nur beſchränkt in eine Heilreaktion ausklingen. In Hamburg gab es vor einigen Jahren 2116 Tabak⸗ und Zigarrengeſchäfte. Bei einer Zahl von 300 000 Rauchern kommt demnach auf je 142 Tabakfreunde ein Laden. * Die Owenſche Flaſchenmaſchine fertigt täglich 15 000 Flaſchen an. * Als Gold produzierendes Land ſteht Trans⸗ vaal an der erſten Stelle, dann folgen die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, an dritter Stelle Kanada. 15 Im 16. Jahrhundert gab es in Deutſchland nur zwei verſchiedene Roſenarten. * Der menſchliche Kopf hat 77 Muskeln. * Die billigen Marabufedern ſtammen faſt alle von Truthähnen. Die Fledermaus hat eine Blutwärme von 40 Grad Celſius. Der berühmte Hope-Diamant iſt blau, der „Großmogul“ roſa. * Jeder vierzehnte Bewohner von Kanada be— ſitzt ein Auto. 1 Haydn hat über 1000 Muſikſtücke komponiert. A* Künſtliche Zähne werden jetzt aus emaillier— tem Stahl hergeſtellt. D er kleine B j örn“ will ab 0 AUen. Aufnahme an Bord der Fram„Iſbjörn“ von Franz Dubbick. Auch darüber, inwieweit du deine alten Ge⸗ wohnheiten im Genuß des Alkohols und Niko— tins, des Kaffees und beſtimmter Speiſen wie— der aufnehmen ſollſt, mußt du dir unter ärzt⸗ lichem Beiſtand klar geworden ſein. Wer das nicht bedenkt, wer ſo unverſtändig iſt, wirklich zu glauben, daß er in den wenigen Wochen des Urlaubs ſeiner Geſundheit gelebt und damit dem Heilungsbedürfnis des Orga— nismus bereits Genüge getan, der begibt ſich freilich mutwillig des Beſten. Er hat den größ⸗ ten Teil ſeiner Opfer völlig umſonſt gebracht, denn er verſteht nicht, ſeinen Sieg über den Körper zu nützen, und verſäumt auf dieſe Weiſe die Auswertung des Erfolges. Im 60. Lebensjahr haben ſich die Finger— nägel 186mal erneuert. . Die im 3. Jahrhundert in zehn Jahren er— baute Chineſiſche Mauer hatte die ungeheure Länge von 2500 Kilometern. *. Die päpſtliche Regierung erließ im Jahre 1851 einen Befehl, das Tabakrauchen nicht zu hindern. Auf die Verbreitung von Schriften gegen den Tabakgenuß wurden hohe Freiheitsſtrafen ge— ſetzt. „... Sie ſind ein ganz großer Schuft, „Was ſagen Sie?— Fräulein, 500 trennen— wir unterhalten uns ja noch!“ Sächſiſche Herbſtgefühle. Herr Babblich:„Nee, ſo was, Härr Nachbar, nu hammer blätzlich iwer Nacht dn Härbſt in de Naddur begomm. Guckenſe bloß, wie mei Gaſtanchenboom gahl geworden is. Wie änne gerubbte Hinne ſiehte aus.“ Herr Bimblich:„Ja, ja! Das is änne beeſe Sache, wenn mr wieder mal zum liem Sommer Adjeh ſagen muß. Gäſtern unter Mittag habbch noch ämal ä Värtelſchdindchen driem uffa Schmuckblatz geſäſſen, awer boch da is mrſch in eener Dur ſo gomiſch iwerſch Greize ge— grochen, als däde mr galtes Waſſer de Wärbel— ſeile nunterloofen.“ Herr Babblich:„Nu, das ſin ähmd bei uns zwee beeden doch de Jahre. Geene Jinglinge ſin mr nu eemal mähr, un da brauchen mr uns ja ſchließlich nich zu wundern, wenn mr dn Härbſt in allen Gnochen zu ſchbiern griechen.“ Herr Bimblich:„Freilich, das iſſes. Se genn mrſch gloom, Härr Babblich: das fortwährende Blädderfalln macht mich noch reene diefſinnch.“ Herr Babblich:„Das geht awer nich, mei Liewer, da miſſen Se dergechen angämfen. Diefſinnc;h— nu nee. Bloß wächen de Blädder?“ Herr Bimblich:„Ja, wiſſen Se, ich bin ſo ä ſenſibliches Gemied, un wo das drinne liecht im Gobbe, da is niſcht zu machen.“ Herr Babblich:„Euja, da gann mir ſich ſähr wohl drvon guriern. Zerſtrein miſſen Se ſich: in Giendobb gehn oder in ä Gabbareh oder meinswegen ooch in ä Gaffee-Gonzert. Bloß nich ſo alleene in Ihrer Buwerzche(Behau⸗ ſung) därfen Se hocken. Das is dr Fähler.“ 1 V. PRO ein Lump, ein Gauner!“ Was iſt paradox? Wenn jemand es ſan hat, immer hungrig zu ſein. Wenn ein Dicker ſich dünne macht. Wenn ein Kreisarzt um die Ecke geht. Wenn eine böſe Sieben acht gibt. Wenn ein langer Richter kurzen Prozeß macht. Wenn ein Thebaner kundig iſt. Wenn ein Schwarzer einem etwas weiß macht. Wenn einer kaltes Fieber hat. Wenn ein Magenarzt ſeinen Kranken (wegen des Honorars) fortwährend in den Ohren liegt. Hermann Schröder. MalsdlEce Kreuzwort⸗Rätſel. 11 21L 2 4 2⁰ 21 Waagrecht: 1. Deutſcher Fluß, 4. Vorder⸗ ſeite einer Münze, 5. unter Waſſer Arbeitender, 7. Zinsſchein, 9. Bemerkung— Eintrag, 12. nordiſche Gottheit, 14. Hochhaus(volkstümlicher Ausdruck), 15. Raubfiſch, 16. Pflanze, 18. Fiſche— reigerät, 19. kriegeriſche Frau, 20. Luftkurort am Harz, 21. Schickſalsgöttin der nordiſchen Mythologie. Senkrecht: 1. Stadt in der preußiſchen Provinz, 2. hoher Reichsbeamter, 3. Weſtdeutſche Induſtrieſtadt, 5. Muſikſtück, 6. Kunſtfertigkeit, 7. berühmtes Gebäude in London, 8. Wohl— geruch, 10. weiblicher Vorname, 11. Alpenland, 12. Indiſche Münze, 13. Märchenweſen, 17 Stadt in Oſtfriesland, 18. Stromzuführer. 0 — . 1 2. : Bun lain * Silben und Verſe. Frau Hättegern die wünſcht ſich dieſes, Herr Hättegern der wünſcht ſich das, Wie ſchon, ſolang' die Welt beſtehet: Gewünſcht wird ohne Unterlaß. Dies Rätſel iſt dazu gebauet, Daß man der beiden Wunſch erſchauet: Die Wörterköpfe ihnen zeigen, Die Enden den, der ihm zu eigen. (Von oben nach unten— ch- ein Buchſtabe!) Silben: a— a— a— au— ban— der— di— di— dort— ei— em— em— erd— ers — ſe— floh— ge— ge— gelb— gi— hi— in— in— le— li— ma— mal— me— mund — na— ne— nie— nor— un— null— perg— ra— reich— rich— ſel— ta— ti— u — um— us. Bedeutung der Wörter: 1. Deutſche Großſtadt, 2. Staat der U. S. A., 3. bibl. Ort, 4. Teil eines Tierproduktes, 5. Schlinggewächs, 6. Blatttäfer, 7. italieniſche Stadt, 8. Hausname eines deu! ſchen Dichters, 9. feſter Punkt, 10. Südſeeinſch, 11. rheiniſche Stadt, 12. Schweizer Dichter, Geographiſcher Begriff, 14. ſchöpferiſcher Gel, 15. afrikaniſcher Fluß, 16. Element. ec ee e— Andi euvboje 8 unjavitz 91 uva eiudc pf pre jelus er ede er aenut E ire r nue 6 aocszen)e 8 nud 2 gojlanc g uv ig qed er nu ⸗uich 8 vuvjqus c aunuioc T: bundle * Die Karten⸗Wahrſagerin. Berta Grievel J Was iſt Berta? Aenne Griemaubit] Was hat Aenne? Baldine Rathe Was möchte Baldine? 4. Oti Heidzech Was iſt Otis Ziel! Jede Löſung bedingt zwei Wörter. eso dig h tung dog e ud ⸗Unpic neue g gene da f bung) unterhaltung⸗ eignete Luftſchut für Volk und Famile. In ſchneidenden Tönen heulen Sirenen über die Stadt. Den ganzen Tag lag Unruhe in den Straßen, in den Häuſern; und nun iſt es faſt eine Befreiung von drückender Laſt, als die durchdringenden Tonwellen, der heulende Fliegeralarm die Ge— wißheit bringt,„ſie kommen“!“ In den Wohnungen beginnt wohlüberlegte, geſchwinde Tätigkeit. Der Hausvater leitet die Anordnungen, ruhig und beſtimmt gibt er ſeine Befehle. Decken und Kiſſen werden zu⸗ ſammengepackt. Die Frau füllt einen Korb mit Eßwaren, die Thermosflaſchen mit heißem Getränk, die Milch für die Kinder wird nicht vergeſſen. Dann gehen ſie durch die Gasſchleuſe in den Keller, der ſich nach und nach immer mehr füllt. Das ganze Haus iſt ver— ſammelt, die Feuer- und Gaswachen haben ihre Poſten be⸗ zogen. Und da dröhnt auch ſchon der tiefe Orgelton ſich nähernder Flugzeuge an ihr Ohr. Es ſcheint, als ob das Ge⸗ ſchwader direkt über dem 1 0 hinwegzöge. Wird die Bombe fallen? Wird ſich das Dach, die Wand über den Keller ſenken? Es geſchieht nichts von alledem. Einmal dringt wie fernes Donnern der Knall einer Exploſion an ihr Ohr. aber ſonſt bleibt alles ſtill. Nach einer guten halben Stunde wird der ſtrengſte Alarm aufgehoben, und nach weiteren zehn Minuten können die Woh⸗ nungen wieder bezogen werden. Es hat ſich nichts geändert: aber die überſtandene Aufregung ſchreit nach Nachrichten, und ſchon klingt es aus dem Lautſprecher:„Die Wohnviertel blieben vom Angriff verſchont— er richtete ſich einzig und allein gegen Bahnhof und Gasanſtalt, welch letztere beſonders gelitten hat. Die Gaszufuhr dürfte auf wenigſtens acht Tage unterbrochen ſein. Die nördlichen Teile der Stadt ſind überdies ohne Elektrizität, da die Freileitungen— allerdings außerhalb der Stadt— ebenfalls durch Bomben zerſtört worden ſind. Es wird daran gearbeitet, die Nordteile auf das Netz der ſüdlichen Araftſtation umzuſchalten. Bewahrt Ruhe! Weitere Meldungen folgen!“ Die Gaszufuhr unterbrochen! Das heißt, für wenigſtens acht Tage kein warmes Mittageſſen, kein warmes Getränk, kein Heißwaſſer für Desinfektion! Das bedeutet die Notwendigkeit. ins Reſtaurant zu gehen oder aus der Feldküche zu eſſen. Wenn nicht— wenn nicht der alte gute Küchenherd noch daſtände, wenn nicht im Keller Braunkohlenbriketts geſtapelt wären, die über dieſe Zeit hinweghelfen! Ohne Elektrizität: das heißt ebenfalls ohne Mittageſſen, wenn auf Strom gekocht worden wäre, ſogar ohne die Möglichkeit, den Kohlenherd in Betrieb zu nehmen, wenn dieſer entfernt wurde, als der Strom als Heizmittel ſeinen Einzug hielt. Das heißt aber auch ſich auf die alte Petroleumlampe beſinnen, und die Stearinkerze, wenn die Glühbirnen nicht mehr unter dem Strom leuchten. Eine Erinnerung ſtellt ſich ein. Wenn in den Tagen des großen Krieges Fliegeralarm angekündigt wurde, dann fuhren die Züge aus dem Bahnhof von den Rampen auf die freie Strecke und verteilten ſich auf ein großes Gebiet. Die An⸗ dere des Materials wurde beſeitigt, die Zentraliſation verlaſſen. Und daraus folgt: Wenn der Luftſchutz zweckmäßig ſein ſoll, muß die Volkswirtſchaft wie die Einzelwirtſchaft, die Familie, in möglichſt großem Umfang unabhängig ſein von zentralen Kraftſtationen. Gegen ſie wird ſich der Angriff des Feindes zu allererſt richten. Er weiß ſie wohl zu finden, und auch Einnebelung ſchützt nicht gegen Bombenabwürfe. Legt die moderne Fliegerbombe nicht im Umkreiſe von 300 Meter alles nieder, was ſich ihrer Exploſionswelle in den Weg ſtellt? Wie leicht iſt es, die auf dem Boden klebende Nebelwolke an den Rändern, in der Mitte und quer über mit Bomben zu belegen! Und da genügt ein einziger Angriff auf die Behälter eines Ferngaswerks, auf eine Ueberlandzentrale, um weite Gebiete vom Gas- und Strombezug auszuſchalten. Dem Schutz der Perſönlichkeit, der leiblichen Perſönlichkeit, muß der Schutz der moraliſchen Perſon parallel laufen. Und unter nichts anderem leidet die Moral ſo ſehr als unter dem Mangel an des Leibes Notdurft. Soll der Kampf- und Durch⸗ haltewille auf ſeiner Höhe bleiben, dann darf die Seele des Menſchen nicht unnötigen, vermeidbaren Belaſtungen ausgeſetzt werden. Die Wehrfähigkeit verlangt, daß der Grundſatz der Fernverſorgung verlaſſen wird zugunſten der Eigenverſorgung ſelbſt der kleinſten Zelle der Volksgemeinſchaft, der Familie. Immer noch führte der Krieg auf die„primitive“ Lebensweiſe zurück, und auch in der Energiewirtſchaft muß ſchon jetzt vor⸗ geſorgt werden, wenn unliebſame Ueberraſchungen n 097 „Warum denn weinen... Von Marie Gerbrandt. Die Kaſtanienallee des Tiergartens ſchimmerte im Licht ihrer Millionen Blütenkerzen. Unter dieſem feſtlichen Leuchten ſchtitt Eliſabeth dahin, unſicheren Schrittes, manchmal daumelnd wie eine Kranke. Sie ging ja nur, weil der wilde. Ichmerz ſie trieb; ihre Bewegungen waren die des getroffenen Vogels vor dem Herabſinken. Alexander hatte ihr im Roſen⸗ garten geſagt, daß es aus ſein müſſe zwiſchen ihnen.„Aus, zus, aus!“ Sie ſprach das Wort wimmernd zwiſchen den zufämmengepreßten Zähnen vor ſich hin. Gefürchtet hatte ſie es lange, ſeit Hetty Wieſendahl mit ihm kokettierte; aber die Wollnung hatte nicht ſterben wollen, daß er doch die Ober— lächlichkeit, die Unbeſtändigkeit der ſchönen Hetty erkennen and ſich von ihr abwenden würde. Doch heute hatte Alexander ihr geſagt, daß das nie geſchehen würde. Nie, niemals! Hetty ute ſeine Gattin werden oder keine. Und ein Blick hatte dabei Eliſabeth getroffen, unter dem ſie ſich zuſammenduckte. So verächtlich, beinah haßerfüllt: Du— du wagſt es etwa, dich mit ihr zu vergleichen?— Ach, Alexander, ich weiß ja, daß du nicht roh und grauſam ſein wollteſt, daß ein Reſt von Treue in dir kämpfte und dich erregte. Aber mich hat es roh und grauſam getroffen. Sie lehnte ſich an einen Baum. Sie hatte geglaubt, weinen zu müſſen; aber ihr Herz krampfte ſich nur zuſammen, daß es 1 in der Kehle drückte— keine Träne brachte ihr Erleichterung. Weiter! Ein Platz zeigte ſich vor ihr, um den Wärterinnen 910 Bänken ſaßen, auf dem Kinder mit blauen und roten Hallonen umherliefen. Muſik klang herüber, fröhliches Menſchengetriebe entfaltete ſich vor und in dicht aneinander gereihten Kaffeegärten. „Warum denn weinen, wenn man auseinander geht, Da an der nächſten Ecke ſchon ein andrer ſteht...“ 8 Wie kann eine ſo ſehnſüchtige Melodie einen ſo frivolen Fart, begleiten Schwer mit Kummer beladen, zog ver Ge ante durch Elisabeths Seele:„An der nächſten Gcke ſchon ein L100 f ſteht!“ Wenn man nur um eines willen da war, alles Lieben, Wünſchen, Streben mit ihm zuſammenhing— welch Ec verächtlicher Schemen mußte da der Mann an der nächſten 0 e ſein? Abgeſehen davon, daß ſie niemals leicht begehrt worden war. Alexander war der Erſte und Einzige geweſen. n 1 war, manchmal für Minuten auf einer Bank ruhend, 30 en der laut und harmlos genießenden Menge unter den ae hingeirrt. Sie ertrug es nicht 1 00% Die Klänge der it uſit riſſen an ihrem Herzen. Sie bog in eine ſtille Neben⸗ ſtraße ein, die zum Waſſer führte. Da ſah ſie in einiger Ent⸗ * „ ſernung einen Mann wie wartend ſtehen. Ihre Achtloſigkeit hatte ſie gleichſam auf ihn zugetrieben. Er wandte ſich, wie ſie vorüber wollte, um, neigte ſich ihr zu mit einer hilfsbereiten Gebärde. Eine Sekunde lang ſah ſie in ein bleiches Geſicht, in verſtehende, gütige, tröſtende Augen— aber ein Entſetzen, das ſie kalt überlief, ſtieß ſie vorwärts. Haha! Da hatte alſo richtig an der nächſten Ecke einer geſtanden, und es fehlte nicht viel, ſo hätte er die Arme nach ihr ausgebreitet. Etwas Wildes war in Eliſabeth aufgeſprungen, ihre Schritte haſteten wie auf der Flucht. Aber es war Flucht vor dem Gedanken: noch ein⸗ mal die Qual einer enttäuſchten Liebe durchmachen zu müſſen, dies Leben, das zu leben nicht wert war, voll Wmut, Arbeit, Demütigungen von vorn zu beginnen, weil ein' trügeriſcher Schein es verklärte. Nein, nein! Das ging über ihre Kräfte. Oh, du da an der Ecke mit deinem ſeltſam bleichen Geſicht, wärſt du der große, ſtumme Erlöſer aller Erdenmüden ge— weſen, ja, dann wäre ich gern, ach, ſo gern, mit dir gegangen! „Sie war an eine Stelle des Spreeufers gelangt, zu der die Kinder vom Kurfürſtenplatz mit ihren Luftballonen herüber— gelaufen kamen. Schreiend verſtändigten ſie ſich mit einem kleinen Jungen, der, auf einem langſam dahinziehenden Kahn auf einer Bank des Verdecks ſtehend, gleichfalls ſo eine blaue Kugel ſchweben ließ. Er verſuchte, damit zu winken— da ent⸗ glitt die Schnur ſeiner Hand. Eine Bewegung, ſie zu haſchen, und was Eliſabeth ſich eben unbewußt geſagt hatte, daß ein plötzlicher Ruck für den Kleinen verhängnisvoll werden müſſe, trat ein: er ſtürzte kopfüber in die Flut. Lautes Geſchrei am Ufer, dem ein Schrei vom Deck her ant— wortete. Die Mutter des Knaben war aufgetaucht, rang die Hände, weit über Bord gebeugt, während der Kahn ſie ruhig weiter fort von ihrem Kinde trug. „Ich bringe ihn!“ rief Eliſabeth der Verzweifelten zu, die letzt mit ihrem Hilfegeſchrei die Luft erfüllte. Eliſabeth hatte ſchon die Jacke abgeworfen, lief die Böſchung hinab und ſprang ins Waſſer. Mit wenigen Stößen hatte ſie den Kleinen erreicht. Wie es ihr nur ſchwer wurde, ihn zu dem Fahrzeug zu bringen. Das kam von der eiſigen Kälte, mit der das Waſſer auf ſie eindrang, ordentlich ſchmerzhaft, wie Meſſerſpitzen. Erſtarrte nicht ihr Herz davon?— Noch nicht— oh, noch nicht! Da war über ihr das Geſicht der Mutter, von Angſt und Glück ver⸗ zerrt. Ein Strahl heißer Dankbarkeit aus ihren Augen grüßte Eliſabeth. Dieſe hob— nein, hob das Kind nicht, konnte es nicht heben; aber es wurde ihren kraftloſen Armen entriſſen. Die entſchloſſene Schiffersfrau warf es faſt auf die Seite und griff nach ihr; aber Eliſabeth fühlte, das machte nichts mehr aus, wenn ſie auch herausgezogen wurde. Ein ſeliges Gefühl: jetzt darfſt du ausruhen!, war ihre letzte Empfindung. Der Mann an der Ecke, dem ſie in ſo verzweifelter Haſt entflohen war, war doch ihr Erlöſer geweſen. „Warum denn weinen...“ Vier Wochen ſpäter wurde Alexander das Lied auch ge— ſungen. Die ſchöne Hetty trällerte es ihm vor, nachdem er heiß— hungrigen Blicks ſie den ganzen Sonntag-Nachmittagstanz Wiſſen ⸗Ku Es war auch unter den Zelten. Und nachdem Hetty dem ab— geſetzten Liebhaber noch einen freundlichen Klaps auf die Wange gegeben hatte und davongeflattert war, blieben ſeine ſrren Gedanken plötzlich an einer anderen Abſchiedsſtunde im Tiergarten haften. Das namenloſe Weh, das aus Eliſabeths Augen geſprochen hatte, als er ſie wiſſen ließ, daß es aus zwiſchen ihnen ſein mußte— damals hatte es ihn wütend gemacht. Fort und fort trugen ihm die Klänge die Melodie herüber, deren Text ihm Hetty eben zum Troſt vorgeſungen hatte. „Warum denn weinen, wenn man auseinandergeht, Da an der nächſten Ecke.“ Für mich nicht, Hetty! Eliſabeth wünſchte ich, ſie hätte Erſatz gefunden, denn dies gottsjämmerliche Elendsgefühl, wollte ich, zum Teufel, über keinen Menſchen gebracht haben. Ein Herr, der zeitungleſend an demſelben Tiſch des Vor- ene geſeſſen hatte, ließ in dieſem Augenblick das Blart ſinken. „Wieder ein Selbſtmord aus Liebesgram!“ ſprach er leiſe. die Augen nachdenklich auf das verwüſtete Geſicht ſeines Gegen— übers gerichtet, „Warum nicht?“ gab Alexander zur Antwort.„Man kann es ſolchem armen Teufel gönnen, wenn er ein Ende macht.“ Der Fremde ſchüttelte den Kopf. Sein bleiches Antlitz ſchien zu verſteinern.„Ein unverſchuldbares Unglück mit einer ſich ſelbſt entehrenden Handlung beantworten, zu der niemand be— rechtigt iſt? Nein! Vor vier Wochen traf ich hier in der Nähe ein junges Mädchen, das offenbar mit einem Erlebnis rang, bas ſie zerbrochen hatte. Fünf Minuten ſpäter ſprang ſie ins Waſſer, um einen verunglückten Knaben zu retten. Die— ia. die hat ſanft geruht, als ihre Leiche am Ufer lag.“ Da wußte Alexander, daß die Zeitungsnotiz:„Ein junges Mädchen bei Rettung eines Knaben vom Herzſchlag ereilt!“. über die er achtlos hingeleſen, ſich auf Eliſabeth bezogen hatte. Es wurde kalt und ſtill in ihm. Nicht anklagen, nicht fordern — bereuen und, dadurch geſpornt, Leiſtungen vollbringen, das verlangte die Zukunft von ihm. Er wollte ſich an den Tiſchnachbar wenden; doch der war ſchon aufgebrochen. Seltſam erſchien Alexander in der Er—⸗ innerung ſein ſtarres, bleiches Geſicht, und froſtdurchſchauert drängte er das Bild zurück und wandte ſich dem pflichtbeladenen Leben zu. Allerhand Wiſſenswertes. Portwein enthält 17 bis 25 Prozent Alkohol. Es gibt über 400 verſchiedene Arten von Fledermäuſen. * Die Sporen des Bärlapps nehmen kein Waſſer an. 45 hindurch aus einem Arm in den anderen hatte fliegen ſehen. Der Buchhalter Hieronymus Müller, der ſchon durch ſeinen Namen die Enge ſeiner Welt und ſeines Lebens verriet, hatte ſich in die Kellnerin Seppi Mutſcherer verliebt, und zwar mit einer Intenſität, die ſein ganzes Fühlen und Denken be— herrſchte. Er, der täglich im„Schwarzen Ochſen“ ſeinen Abend— ſchoppen trank, und dabei wie ein gut funktionierender Auto⸗ mat kam und ging, blieb plötzlich über ſeine Gewohnheit hinaus ſitzen und trank ſtatt der üblichen zwei Halben deren drei und vier; ja, es kam mitunter vor, daß er auch dieſes Maß uber⸗ ſchritt und dann leicht beſchwingt nach Hauſe ging. Nun ja, das mußte man ſagen: die Seppi war ein kleines, appetitliches Frauenzimmer, das aus der Großſtadt kam und neben allen übrigen Reizen, die Männeraugen wohlgefallen, auch einen gutgepflegten, dunklen Bubenkopf trug. Hierony⸗ mus, der achtundzwanzig Lenze auf ſeinem von der Schreib⸗ arbeit etwas gekrümmten Rücken trug, hatte bisher noch wenig Exkurſionen in das Reich der Liebe gemacht. Aus einer Klein⸗ häuslerfamilie ſtammend, war er in jungen Jahren zu dem Ziegeleibeſitzer Mock in die Lehre gekommen und hatte ſich im Laufe der Jahre zum kleinen Buchhalter mit ſchlechtem Gehalt emporgearbeitet. Von Stürmen war ſein Innenleben bisher verſchont ge— blieben, und Seppi war das erſte weibliche Weſen, das ſein Blut in Wallung gebracht hatte. Aber ſo ſehr das Blut auch kochte, es blieb gebunden in die Enge ſeines Körpers und konnte nicht im Kanal berauſchender Liebesworte ausfließen. Nun war da aber noch ein dritter, einer, der weniger ſeeliſche Hemmungen hatte und der, wie er ſelber ſagte, auf die Seppi ſcharf war. Dieſer Rivale war der gegen Fixum und Proviſion angeſtellte Maſchinenreiſende Hermann Schmittchen, der draußen in der Welt herumkam und— wiederum nach ſeinen eigenen Worten— blödſinnig Glück in der Liebe hatte. Und dieſer Rivale war ſchließlich auch der Anlaß, daß Hiero⸗ nymus endlich doch einen Anlauf nahm und unter Herzklopfen die Seppi einlud. Sie verſprach ihm das auch: An ihrem nächſten Ausgehetag wollte ſie mit ihm gehen. Hieronymus ſchwamm in Glück und Wonne. Er ſtellte als Menſch der Ordnung ſogleich das Programm zuſammen. Um ſechs Uhr hatte er Schluß. Um ſieben Uhr wollte er ausnahmsweiſe mit Seppi im„Roten Adler“ eſſen, dann ins Kino mit ihr gehen und endlich ins Café. Der große Tag war da. Eiliger als ſonſt und mit der Schwerfälligkeit ſeines Weſens ganz unvereinbar, machte er Schluß. Er ging eilig in die Straße, in der Seppi ihr Zimmer hatte, konnte aber immerhin noch eine halbe Stunde die Häuſer betrachten, ehe Seppi kam. Aber ſie kam. Hieronymus' Herz klopfte wie ein Hammer gegen die Bruſt. Verlegen zog er den Hut und ſtotterte: „Ich freu' mich ſehr, daß Sie gekommen ſind. Gehn wir dann zum„Roten Adler.“ 9„Ach, da gehn ja nur die penſionierten Herren hin“, meinte Seppi ſchnippiſch.„Wenn ich mal Ausgang habe, möchte ich Betrieb ſehen. Wir gehn in den Bahnhof. Ich geh' furchtbar gern in die Bahnhöf'; da ſieht man immer Leut'.“ Hieronymus unterdrückte einen Seufzer. Er machte ins⸗ eheim ſeiner Etataufſtellung einen Zuſchlag von einer Mark. Die würde er wohl mehr brauchen. Alſo dann zum Bahnhof“, hauchte er. m ſchmeckte das Kalbſcheuferl, das Sepp 115 15 415 n Wehe ſichtlich Die Blutkörperchen der Taube ſind achtmal ſo groß wie die des Menſchen. Von Geo Hering. weniger als ihr. Als abſerviert war, rückte Hieronymus mit ſeinem Plan heraus. „Kino“, ſagte Seppi verächtlich,„das iſt ja ſo mies. Wir gehn ins Café. Wir machen es uns gemütlich. Hermann Schmittchen kommt da auch.“ Hieronymus machte verwunderte Augen. Er wollte etwas ſagen, aber das Wort blieb ihm in der Kehle ſtecken. Ganz kleinlaut ſaß er eine Weile da und beglich dann, als Seppi zum Aufbruch drängte, mit kümmerlichem Geſicht die Zeche. Im Cafes beſtellte Seppi eine Flaſche Nierſteiner. „Drei Gläſer, bitte“, ſagte ſie. „Wir brauchen doch nur zwei“, wandte Hieronymus ſchüch— tern ein. „Aber wo doch Schmittchen kommt.“ Der ließ auch nicht lange auf ſich warten. Als vollendeter Kavalier begrüßte er Seppi und mit einem freundlichen Geſicht Hieronymus. „Ah, da trifft man ſich. Sie ſind ein Glücksvogel, Müller!“ Dann wandte er ſich zu Seppi. „Das iſt glänzend, daß wir uns hier treffen, Fräulein Seppi. Wiſſen Sie, das iſt ein nettes Lokal. Da war ich neulich in Nürnberg...“ Während Hermann Schmittchen nun von den Intimitäten der Nürnberger Cafés erzählte, ſaß Hieronymus vor ſeinem Weinglas und ſah wehmütig in das Gefunkel des Rebenſaftes. Er hatte ſich dies alles ganz anders vorgeſtellt. Hatte gedacht, er könnte mit Seppi zuſammen ſein und einige zärtliche Stunden verleben, ſo wie er es oft in Romanen ſeiner Heimat— zeitung geleſen hatte. Seppis Stimme riß ihn aus ſeinen Gedanken. „Herr Müller, ich habe einen Vorſchlag: Gehn wir noch ins Weinſtüberl. Da iſt ein Gramola, und da können wir noch ein wenig tanzen.“ Vor Hieronymus' Augen flimmerte es. Er kannte ſeinen 1 genau. Dieſe Belaſtung würde er nicht mehr ver— ragen. „Aber es iſt doch hier auch ganz nett“, wagte er ſchüchtern einzuwenden. Seppi preßte ihm mit den feurigſten Blicken das „Ja“ aus der Bruſt. Mit ermunterndem Augenzwinkern mahnte ſie ihn zu zahlen. Einige kleinere Münzſtücke verblieben ihm. Draußen gab er ſich einen Ruck. Erſt zitterte ſeine Stimme ein wenig, aber dann wurde ſie feſter: „Ich habe mir die Sache überlegt. Ich gehe nach Hauſe.“ Seppi zuckte mit den Schultern. l „Alsdann, Herr Schmittchen, gehn wir halt allein. Grüß Gott, Herr Müller!“ Hieronymus bekam flüchtig die warme Mädchenhand zu ſpüren. Er hätte jetzt weinen können wie ein kleines Kind, dem nicht zu Willen geſchah. Er ſah den beiden nach, bis die Dunkelheit der Straße ſie verſchlang. Fernher klang noch das luſtige Lachen der beiden an ſeine Ohren. Dann wandte er ſich um und ging langſam und mit unſicheren Schritten heim. Am nächſten Abend kam er in den„Roten Adler“, Die gleiche Schwerfälligkeit leitete ihn nun wie vordem im „Schwarzen Ochſen“. Der kleine Ausflug in die Liebe hatte ihn noch etwas unſicherer gemacht. Aber hier im„Roten Adler“ lauerte keine Verſuchung mehr auf ihn. Die Kellnerin war hier vierzig Jahre alt, und entbehrte auch ſonſt männerverlockender Reize. Somit iſt zu befürchten, daß Hieronymus Müller Jung⸗ geſelle bleiben wird. FFP 23] Nachdruck verboten. Keinen Schritt kam er ihr entgegen. Alles oder nichts! Anderer, härterer Weſensart war dieſer Mann als Georg von Vandro, unbeugſam, unbeeinflußbar, und bezwingend, weil er ſich ſelbſt bezwang. War er fern, ſo vermißte ſie ſeine lebensvolle Gegen— wart. Und war er bei ihr, ſo band ihr Scheu und eine ſeltſame, früher nie gekannte Unſicherheit den Mut. Freundſchaftlich und doch getrennt lebten ſie neben⸗ einander her. „Er will mich ja gar nicht“, dachte ſie und hatte plötzlich die Augen voller Tränen.„Er ſieht gar nicht, daß ich verſuche, ihm ein Heim zu ſchaffen, lebt nur für das Werk, für die Arbeit. Was kann eine Frau ſolchem Manne ſein?“ „Alles oder nichts!“ tönte ſeine Stimme in ihrem Ohr. Alles...? Mutlos, mit hängenden Schultern ging Wera Stein⸗ herr durch das große Haus, in dem ſie ſich immer noch mehr als Gaſt denn als Hausfrau fühlte, wanderte durch den Park, der an allen Ecken und Enden zu grünen be⸗ gann, hinaus nach dem kleinen Gartenhaus, das leer und verlaſſen inmitten der Waldesruhe ſtand. Nur die Vögel ſangen ſo ſüß wie damals, als ſie hier Georg von Vandros Weib geworden.— Steinherr bemerkte die Schwermut, die ſich wie ein trüber Schleier über Weras Weſen geſenkt, und ſchob ſie auf den Frühling. „Es wäre gut, wenn du mal ein paar Wochen fort— kämſt, andere Luft atmeteſt“, meinte er eines Tages beim Abendeſſen, als ihre Mattigkeit ihm beſonders auffiel. „Wie wäre es mit einer Kur in Marienbad? Es iſt ſehr ſchön dort.“ Die dunklen Augen ſchweiften an ihm vorüber zum offenen Balkon, auf deſſen Brüſtung eine Amſel ſaß und ihre ſüße, herzbewegende Weiſe in den ſinkenden Tag hinausflötete.„Wenn du es für gut hältſt...“ Sie wollte liebenswürdig ſein; aber es klang nur müde. „Doch, ich glaube, es täte dir ganz gut. Hollenbachs fahren morgen nach Berlin, da könnteſt du eigentlich gleich mitfahren, wenn es dir paßte. Die wären glücklich, dich ein bißchen zu betreuen“, fügte er, ſchnell nachdenkend, hinzu. Heute früh war es zu einer offenen Schlägerei auf dem großen Vorhof des Werks gekommen. Wer weiß, was geſchah...„Die nächſten Tage gibt es nämlich ſo viel zu tun, daß ich mich dir leider wenig widmen kann, da könnteſt du gerade ſo gut mit Hollenbachs reiſen.“ „Ja, gewiß, wie du meinſt!“ Bleiſchwer lag es der Frau auf dem Herzen: Magnus bedurfte ihrer nicht, ja, er ſchien geradezu erleichtert, daß ſie einwilligte in die ſofortige Abreiſe. Mit größter Mühe zwang ſich Wera, die ſüße Speiſe fertig zu eſſen, das Glas Rotwein zu trinken, das ihr Mann ihr ſelber eingeſchenkt. Die Kehle war ihr wie zugeſchnürt. Gleich nach Beendigung des Mahls er— hob ſie ſich. „Wenn ich morgen fahre, gibt es noch allerhand vor— zubereiten“, entſchuldigte ſie ihren ſchnellen Aufbruch. „Du nimmſt Marie mit und Werner!“ beſtimmte Stein⸗ herr. Da war ſie gut aufgehoben für die nächſte Zeit. Jetzt ging es hier hart auf hart. Die Forderungen der Leute waren unſinnig; aber er gab nicht nach— und wenn es zum äußerſten kam. Wie finſter das braune Geſicht ausſah! Kaum fand es einen freundlichen Blick für die junge Frau, die leiſe dem Gatten gute Nacht wünſchte. MU, 1.* 4. Als jedoch am nächſten Morgen Wera blaß und über— nächtig im dunklen Reiſekoſtüm vor ihrem Manne ſtand, um Abſchied von ihm zu nehmen, nahm er ſie mit einer jähen Bewegung in die Arme und drückte ſie feſt an ſein Herz. a „Komm mit roten Backen und blanken Augen wieder, kleine Frau“, ſagte er weich,„und Gott ſchenke uns ein frohes Wiederſehen!“ Das klang ſo bewegt! Betroffen fragend ſah ſie zu ihm auf. Aber ſchon ſchob er ſie fort von ſich, löſte ſeine Hand aus der ihren, die ſie unbewußt feſtgehalten. „Beeile dich, Kind, es iſt ſpät und der Weg zum Bahn⸗ hof lang!“ Wenn ſie nur erſt fort und in Sicherheit war! Der alte Richter war bei Morgengrauen dageweſen. Un— ruhen ſtanden bevor. Gleich darauf flog der große Maybach, den nun ein anderer, ſtämmigerer Führer lenkte, die lange Allee hin⸗ unter, der Stadt entgegen. Faſt leer war ſie, kaum ein Fuhrwerk begegnete ihnen. Was ſich drohend im Anmarſch befand, kam von den Werken, jenſeits von Schloß und Park. Wera Steinherr ſaß ſehr ſtill, den Kopf gegen das Polſter gelehnt, und ſah mit müden, glanzloſen Augen über die Felder und Wieſen, die in hellen Morgenſonnen⸗ ſchein getaucht dalagen. Erſt als ſie die Vororte erreicht, zwang ſie ſich, ein freundliches Wort an den alten Diener und die kleine Jungfer zu richten, deren Mitnahme ſie höchſt überflüſſig fand. Das lange Schweigen hatte das muntere, junge Ding ſchon bedrückt. Wera und lächelte das hübſche Mädchen an, das ſtrahlend nickte. „Und wie, gnädige Frau! Da ſoll es ja herrlich ſein, und die vielen eleganten Menſchen... Ich hab' gnä' Frau's ſchönſte Sachen alle eingepackt; ſie wird ſie dort brauchen! Und dreimal am Tage iſt Kurkonzert; das kann man ſogar vom Hotel aus hören. Und wunderbare Ge— ſchäfte ſoll es geben, wo man für wenig Geld die herrlich⸗ ſten Sachen kaufen kann.“ „So? Na, da werden wir es wohl aushalten können“, meinte Wera gezwungen heiter zu dem Alten gewandt. Der aber erwiderte ihr Lächeln nicht. Streng und ernſt ſchaute das faltige Bedientengeſicht ſie an. „Was gibt es, Werner?“ fragte ſie erſtaunt. „Ich meine, gnädige Frau hätten jetzt nicht ſo weit fortreiſen ſollen, wo der gnädige Herr in Gefahr iſt!“ brach verzeihen; aber— das mußte ich ſagen!“ Die Lippen der Frau öffneten ſich leicht in grenzenloſem Staunen.„Was ſagen Sie da, Werner? Mein Mann in Gefahr? So ſprechen Sie doch!“ Sie ſchnellte vor, packte den Alten am Mantelaufſchlag.„Welche Gefahr droht ihm?“ „Ja— wiſſen gnä' Frau denn nicht, daß Unruhen auf den Werken ausgebrochen ſind, daß es ſchon Schlägereien gab, daß ſie ſtreiken wollen? Daß heute früh um vier der Werkführer Richter kam, um den gnädigen Herrn zu bitten, fortzugehen, weil die neuen Arbeiter, die wüſten Kerle, gedroht haben, ihren Willen mit Gewalt durch...“ Weiter kam er nicht. Wera Steinherr hatte mit der Fauſt gegen die Glasſcheibe geklopft.„Wenden, Bayer, ſofort zurück, nach Hauſe!“ rief ſie laut, ganz des kleinen Sprachrohrs vergeſſend, das neben ihr hing.„Warum hat mir keiner etwas geſagt?“ Ihre ſchwarzen Augen flammten.„Nichts wußte ich— gar nichts! Mein Mann!“ Ein Aufſchluchzen. Nun verſtand ſie, warum Magnus ſo wortkarg und gedankenverſunken geweſen, warum er ſie forthaben wollte — um ihretwegen, die er„zu hegen und zu hüten“ ver⸗ ſprochen. Und ſie Törin lebte neben ihm her, ſah nicht, merkte nicht, was um ſie vorging. „Schneller! Schneller!“ Ihre geballten Fäuſte trom— melten auf dem Polſterſitz. „Ich habe ſchon höchſte Geſchwindigkeit eingeſchaltet“, ſchrie der Führer zurück, ohne ſich umzuwenden. Geduckt ſaß er über dem Steuer. Achtung, Kurve! Auf zwei Rädern nahm ſie der Wagen— richtete ſich auf, ſchoß weiter. Die kleine Zofe begann zu weinen.„Ich habe Angſt, laſſen Sie mich ausſteigen! Die ſchießen gewiß——“ Niemand achtete darauf. Vorgebeugt ſaß die blonde Frau. Rote Fieberflecke brannten auf ihren Wangen. Der Alte hatte ihre Hände ergriffen, hielt ſie ſehr feſt. Die Wärme tat ihr unbewußt wohl. Er murmelte gute, tröſtliche Worte; ſie hörte ſie nicht.„Werner, wenn es zn er „Wir kommen rechtzeitig zurück, gnädige Frau.“ Magnus in Gefahr— Magnus... Nichts anderes faßte ihr Hirn. Geradeaus durch die Glasſcheibe ſtarrte ſie. Noch immer nicht—— Das Weinen des Mädchens verſtummte ungehört, wie es begonnen. Nur das hohe Singen des raſenden Motors unterbrach die Stille im Wagen. Da, der dunkle Strich am Horizont— endlich näherte man ſich dem Walde. Aber kaum waren ſie in ſeinen Schatten eingebogen, als die Räder ſo plötzlich den raſenden Lauf verhielten, daß Wera dem alten Werner in die Arme geſchleudert wurde. Der Führer ſprang ab und öffnete den Schlag. „Wenn gnä' Frau zurück ins Haus wollen, wäre es beſſer, von hier aus zu gehen und den Fußweg durch den Küchengarten zu nehmen“, ſagte er ſchnell.„Wenn die Leute vom Werk kommen, marſchieren ſie auf der breiten Straße von dorther und könnten uns leicht feſthalten. Der ſchmale Weg führt gerade zum Küchengarten, den kennt niemand.“ Auch dieſer wußte von der Gefahr, dic Magnus drohte. „Warum ſagten Sie kein Wort davon heute früh, Bayer?“ Der breitſchultrige Rieſe zuckte verlegen die Achſeln. „Ich dachte, gnä' Frau wüßten drum und wollten fort“, erwiderte er. Für ſo feige hatte ihre Umgebung ſie gehalten!— Wortlos ſtieg Wera Steinherr aus.„Verſuchen Sie, das Ueberfallkommando zu benachrichtigen, falls das noch nicht geſchehen iſt“, befahl ſie haſtig.„Ihr anderen könnt hierbleiben und abwarten, was geſchieht.“ Damit flog ſie ſchon davon durch den ſchmalen, halbüberwachſenen Seitenpfad, der einen weiten Bogen um das Herrenhaus machte, hielt an und horchte: ein Geſumm von vielen Stimmen war plötzlich in der Luft, abgeriſſene Klänge eines Marſchliedes. Sie rannte weiter. Nun wehte der Wind den Klang deutlicher herüber. Bayer hatte recht gehabt, auf der breiten Autoſtraße kamen ſie daher. Ein Zaun. Hier begann der Küchengarten. Wo war das kleine Holztor? Aha! Ruhig und leer war es hier. Keuchend hetzte die Frau zwiſchen den blinkenden Glas⸗ es vorwurfsvoll aus ihm hervor.„Gnädige Frau wollen“ 1 ſein, ehe ſie kamen... Und zuckte wieder aufhorchend zuſammen. Irgendwo in der Nähe klirrte zertrümmertes Glas. War das Haus etwa ſchon umſtellt? Nein— gott⸗ lob, der Eingang zu den Wirtſchaftsräumen war jedenfalls noch frei— aber verſchloſſen die Tür. Mit den Fäuſten hämmerte ſie dagegen. Am ver⸗ gitterten Fenſter nebenan erſchien der Kopf der Köchin. Mit einem Schreckensausruf verſchwand er wieder. Im nächſten Augenblick knarrte der Schlüſſel, der Riegel flog zurück. Wera wurde in den großen, hellen Raum herein⸗ gezogen, die Tür ſchnell wieder verſchloſſen. „Um Gottes willen, die gnädige Frau“, ſtieß die Frau erſchrocken hervor, die Steinherr wegen ihrer geradezu be— drohlichen Größe den„Grenadier“ getauft.„Wurde der Wagen nicht mehr durchgelaſſen?“ Wera lehnte ſich eine Sekunde gegen die breite Schulter und rang nach Atem.„Wo iſt mein Mann?“ brachte ſie endlich hervor.„Ich ahnte ja nicht— erfuhr erſt unter— wegs, daß Unruhen——“ „Das iſt ſchön, daß da gnädige Frau wiederkommen“, ſagte die große Perſon einfach und nahm die bebende Geſtalt ihrer jungen Herrin ruhig und mütterlich in die Arme.„Gehen Sie nur'rauf, der Richter und drei andere Werkführer ſind wohl noch bei ihm. Und hier unten paſſe ich ſchon auf—“ Mit verkniffenem Mund deutete ſie auf das ſiedende Waſſer in den Keſſeln und die glühenden Kohlen im Herd. So mochten die Frauen ausgeſehen haben, die während des Dreißigjährigen Krieges auf den Wällen neben ihren Männern gekämpft hatten bis zum letzten Atemzug.— Wera zog das grimmige Geſicht zu ſich herab, küßte es ſtumm auf die Wange und haſtete hinauf. Das ganze Haus war wie ausgeſtorben, die Dienerſchaft bis auf die Getreue da unten wahrſcheinlich geflohen; auch Magnus Arbeitszimmer lag verlaſſen. Da— wieder klirrte eine Scheibe. Das Stimmengewirr war zu lautem Durchein— ander von Sprechen und Singen angeſchwollen. Wo war Magnus?— Plötzliche Stille. Und jetzt— ſeine Stimme, klingend und klar:„Was wollt ihr von mir?“ Einzelne Rufe:„Leuteſchinder! Geldraffer! Wucherer!“ „Ruhe!“ ſchrie eine Stimme befehlend dazwiſchen. „Unſere Abordnung vor!“ Wera lief auf die große Vorhalle. Weit offen die Haustür. Auf der Freitreppe ſtand Magnus Steinherr — allein. Mit unbewegten Zügen ſtand er da, aufrecht, waffen— los, und ſchaute auf die erregt hin- und herwogende Menge herab. Der ganze, weite Platz war ſchwarz von Menſchen — Menſchen, denen er Arbeit gegeben und Gutes getan. In den Augen glomm ſchwelender Zorn vor dem Ausbruch, Und doch ſahen ſie nicht die zuſammengeballten Maſſen vor ſich, ſondern ein blaſſes Frauengeſicht mit rätſel— haftem Lächeln um die ſchmalen Lippen. War dies die Rache Jenny Maloreens und ihrer ſauberen Sippſchaft, daß ſie ihn nicht hatten überliſten können?— Im Kranken— haus zu St. Thomas in London war ein Mann geſtorben den ſie verführt hatte, daß er ſeine Ehre und Mannes würde vergeſſen— der hatte ihm vor ſeinem Ende ſchreiben, den einſtigen Freund um Verzeihung bitten laſſen ob des Verrats. Armer Heinz Gebler! Was dieſe Frau berührt hatte, wurde mit Unheil verflucht. Er ſchloß die Lider, wie um das Bild loszuwerden. Und da er ſie wieder öffnete, war ſein Blick klar und kalt. Wera, die atemlos gelauſcht, hörte ſeine Antwort, diesmal ſchneidend hart. „Ihr habt mir ſchon eine ſogenannte Abordnung geſchickt. Mit zugelaufenem Geſindel verhandle ich nicht!“ Wutſchreie ſchlugen ihm entgegen. Er beachtete ſie ſo wenig wie Fliegengeſumm.„Meine alte, bisher treue Arbeiterſchaft aber laſſe es ſich hiermit geſagt ſein: Ent⸗ weder begebt ihr euch jetzt nach Hauſe an die Arbeit und haltet Ruhe oder ich ſchließe morgen das geſamte Werk——“ Steinherr ſtockte, ſah ſich um. Woher kam dieſer ſchnelle, leichte Schritt, der ihm ſo wohlbekannt.„Wera— Wera— hier?!“ Wie ſie ihn anſah, lächelte— das ganze Geſicht verklärt von einem ſchier überirdiſchen Leuchten.— Wera, Wera, wie ſchön biſt du——— „Zurück!“ herrſchte er ſie an in der Angſt ſeines Herzens.„Was willſt du hier?“ Ruhig trat ſie vor, legte ihre Hand auf ſeinen Arm. „Bei dir ſein“, ſagte ſie einfach. Nur drei Worte. Dem Mann klangen ſie wie himmliſche Muſik. Aber er wies nach der Tür.„Geh, Liebling, ich bitte dich.“ Seine Stimme war heiſer. Er machte eine halbe Bewegung, um ſie zurückzuführen. Da fiel ein Schuß. Mit leiſem Wehlaut ſank der blonde Kopf gegen des Mannes Schulter. Ein roter Streifen rann plötzlich von der Schläfe über die eine Wange. Ein brüllender Aufſchrei.„Hunde, Feiglinge— wenn ihr mir die Frau gemordet habt!“ In beiden Armen fing Magnus Steinherr ſein Weib auf, ſtand mit geſenktem Kopf gegen die Menge, die vor dem furchtbaren Blick ſeiner blutunterlaufenen Augen Schritt um Schritt zurückwich. Nach der erſten entſetzten Stille ging eine Welle heftiger Erregung durch die zuſammengeballte Menſchenmaſſe, die nun nach hinten drängte, wo der Schuß gefallen. „Wer hat geſchoſſen?“—„Es wurde doch extra geſagt, keine Waffen mitzunehmen!“—„Was, du hergelaufener Lauſekerl, du Lump du, erſchießt die arme Frau— hier — haltet ihn!“—„Mit Mördern wollen wir nichts zu tun haben!“—„Stricke her!“—„Raus mit euch, ihr fremdes Pack! Wir brauchen euch nicht, wir machen unſere Sache alleine— verſtanden?“—„Nee, ſowas Gemeines, ſchießt auf die unſchuldige Frau!“ „Nun. Marie. freuen Sie ſich auf Marienbad?“ fragte dächern der überdeckten Beete dem Hauſe zu. Bei Magnus (Schluß folgt) Licht! Kraft! ich. Hanf Hans löst Horſt Weſſelſtr. debt Aufträge dem Handwerk! Ecke Adolf Hitler- u. Waſſerſtr. 9 Beſichtigen Sie die Ausſtellung in der Schillerſchule 1 SSS——— Buchdruckerei aon. Harun Viernheim. Radio! Peter Crab Repsgaſſe Alle vorkommenden Druckarbeiten Mb bca 2 2 un im Waun 8 Grade auf den 1 kommt es an 15.27. OKfober 33 werden ſchnellſtens N aaa und Kinder- Schuhwaren Arbeits- und Sportschuhe DN angefertigt. NN Y e,,, e, ee,, U. 8 N N 2 Lorscherstraſle 11 Henan Damen! Spezialität: Handarbeitshüte. Jede Preislage, jede Weite Ainolaus Breenlel l. Umarbeiten und Umfaconieren von Hüten in jeder gewünschten Form im eigenen Atelier. F Für Handel 2 und Gewerbe: 2 Geſchäfts⸗Karten S Briefköpfe Mitteilungen Poſtkarten Notablocks Couverts Rundſchreiben 0 M W N * W. Programm zur Reichs handwerkswoche vom 15. bis 22. Oktober 1933. Samstag, den 14. 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Ich Ochſe hä 1 Fin end Feſtſtelung des Wache kei 10 sicher 0 ene ſein ſollen.“ Ii Schlee 9 d die Kuh lich 3 1„Aber beſter Herr Schwulack; Antw N zu ſuchen, wurde i I ulige Ge. 170 95 Herr Schwulack, machen Sie Anderes 9 1 7 10 Gendarmerie 1 de osten eo Fodiage gelftten, Iün e Ihr Vater hat an Haor ö j 6 f 2 305 ga gelitten, Ihr Großvater— n Pauſerbäuerin erwiide Worauf die wackere ö auen vir kriegen Sie de zvate na, da f rin erwiderte: Ja; zum kriegen Sie es jetzt auch. Das hat ſich ver— ir denken Ja, das kann ich je he 5 erbt.“ ahne de habt. Aber 1 Ihr was anderes zu tun 2 1 80 sOzaleb d 5 Reden Sie mir fichte reu gel, wenn die Kuh halt a Haken⸗— ianützige 2„% eden Sie mir nichts vor, Herr Doktor! ſon uch fene. g'habt hätt' dane Baie as det geſn 90 öſtentichen 5100 n licht das Podraga—— das Saufen hat f Euch gleich g'. wars wels en O same ſich vererbt.“ 5 5 laſſi funden worden. Für dieſ Weser debtsche erden Ses e fur Mob⸗ g 1 Ten, Ausſpruch hat die e en 0 eee ec e 0 91 age Arreſt erhalten e en Ende e peitugen 8 N 9„Daß Sie Ihrem Gegner im Wirtshaus die ei anzöſiſche ah q Ohrfeige gaben eſchal d e e iniſterpraſzer Ehrenſäbel für R 0 un 0 N hrfeige gaben, geſchah doch wohl in der a 0 1. ooſevelt. Uebereilung? f H h d K h 1933. e e e be, e 10 N 8 10 1 Ich wollte eigentlich dami Reichshandwerkerwoche ee ene dene elde e 1 0 0 a0, l a des gen eng dan aer g bereichen fußt Staaten einen Ehrenſäbel V zen waren. 0 175 aſſen, den die franzöſiſchen Frel⸗ 2 2 ill luffenſae Revolution in einer elſäſſiſchen Aus d 2 2 0 a aſſen, Klingenthal hatten anferti— g orges Waſhin 0 ber bien Aber 5 Sparen nützt dem Einzelnen und dem Volke! Die größte aſtronomiſche Uhr der Welt, di 5 0 ehren. n'„die Neben 12 6 45 1 9 65 ee 1 Jude 97 der Türkei. 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Die verehrliche Einwohnerſchaft, insbeſondere unſere Mit⸗ glieder und deren Angehörigen laden wir zu dieſer Veranſtaltung herzlichſt ein und bitten um recht zahlreichen Beſuch. Der Vereins führer. u. einschllenlich Programm. 80 Pig.— Numerierte Plätze. Fenn bei allen Sängern, Lokal Freiſchütz, Kaſſier Laiſt und Hofmann, Drehſcheibe, erhältlich. e e cee eee eee ö bannen H munurden der lsof. Am Fackelzug der Handwerker beteiligt ſich die NS DAP. SAR, Parteigenoſſenſchaft, SS. und Bauernſchaft beteiligen ſich mit ihren Fahnen. Standort punkt 8 der Spitalſtraße. Parteigenoſſen iſt Pflicht. Dienſtanzug. Es treten an SA, Beamtenſchaft Uhr Adolf Hitlerſtraße an Vollzähliges Erſcheinen der Soweit möglich: gez. Franzke, Ogruf. Wohnung f Im Beamtenmiethaus Bür⸗ ſtädterſtraße 40 iſt eine 4* Zimmerwohnung mit Zubehör an Privatmieter zu vermieten. Näheres durch Heſſiſches Hochbauamt Bensheim. Das gits nur einmal! Schlazimmer echt Eiche mit Innen- spiegel u. ital. 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Prot. und kath.: Calixtus Sonnenaufg. 6.23 Sonnenunterg. 17.09 Mondaufg. 0.09 Mondunterg. 15.27 15. Oktober Chr. Der römiſche Dichter Publius V. Maro Virgilius in Andes bei Mantua geboren. 1804 Der Maler Wilhelm v. Kaulbach in Arolſen geboren. 1844 Der Philoſoph Friedrich Nietzſche in Röcken bei Lützen geboren. Das Zeppelinluftſchiff LZ 126 landet iter Eckeners Führung nach 70,5 zindiger Fahrt in Lakehurſt(S2). Frot.: Hedwig— Kath:: Thereſia naufg. 6.25 Sonnenunterg. 17.07 Mondunterg. 15.39 7 1813 70 v. 1927 Die Zungen Sterbender haben Gewicht. * „egen der Arbeſtsbeſchaffung im Kleinen“ „Gttade auf den einzelnen kommt es an!“ Unter dieſem Leitwort ſteht die große, vom deutſchen Handwerk in der Woche vom 15. 22. Oktober 1933 im ganzen Reiche ver— tete Kundgebung, die der Steuerung der sloſigkeit in dieſem Berufsſtand durch iſierung von Aufträgen aus allen Schich— Bevölkerung dienen ſoll. Jeder Volks— „ſoweit er Verdienſt hat, muß zu ſeinem dazu beitragen, daß der Veranſtaltung erſtrebte Erfolg beſchieden iſt. Das Hand— dert wirbt, um ſeinen arbeitsloſen Meiſtern, Gesellen und Lehrlingen wieder Arbeit zu geben. Jeder Vollsgenoſſe ſollte daran denken, daß Hunderttauſende von arbeitsloſen Jung— dwerkern beruflich verkümmern, daß durch die Untergrabung der deutſchen tag arbeiterſchaft gewaltige vollswirtſchaftliche aden entſtanden ſind. Der Facharbei— ter hat Deutſchland groß gemacht! Arbeitsbe— ſchaſfung für das Handwerk iſt darum ein wirt⸗ ſchaftliches und ſoziales Rettungswerk auf brei⸗ teſter Baſis. Vor allem ſteht die ſoziale Mi ion des Handwerks auf dem Spiel, näm⸗ lch Hunderttauſenden von Arbeiterkindern den Weg zum Aufſtieg, die Chance zum Selb— ſtänbigwerden zu erhalten. Jeder Auftrag— auch der kleinſte— dient dem Rettungswer! des deutſchen Volkes; jeder Auftrag bedeutet pf gegen das Geſpenſt der Arbeitsloſig— + der wer? . 1 55 Vorboten eines frühen und ſtrengen inters? In unſeren Eichenwäldern gibt es dieſem Jahr eine reiche Ernte. Während früher die Schweine im Herbſt zur Eichel— in den Wald trieb, werden jetzt die von den Kindern vielfach geſammelt, s Vieh- und Wildfutter Verwendung den. Eine alte Bauernregel will wiſſen, viele Eicheln auf viele kalte Tage im er hindeuten. Das könnte ſchon ſtimmen, in Rheinheſſen wurden die erſten Züge ö„Schneegänſen beobachtet, die man als boten eines frühen Wintets bezeichnet. * 5 Wettervorherſage: „Jeelfach aufheiternd, jedoch noch unbeſtän, dig und kühl. Deutſche Riviera 1 Feigenernten in Heidelberg. Es iſt viel zu wenig bekannt, daß wir auch Deutſchland ein Fleckchen Erde haben, das iſch der ſonnenüberſtrahlten Riviera in nachſteht. Es ſind dies die Berg⸗ die unmittelbar bei Heidelberg längs des Neckars und an der Bergſtraße von einer üblandiſchen Sonne durchglüht werden und 1 8 eine Vegetation hervorbringen, die nörd⸗ 10 it. Alpen wohl nirgends ſonſt anzutref— Noch überraſchender klingt es, daß in Hei— hänge, ernher importiert zum Verkauf feilgeboten e Nein, hier verkauften die Bauern ſchon u den Vorkriegsjahren auf dem Markt friſche ere die ſie im eigenen Land geerntet hat⸗ 9 5 Im Auguſt, alſo zur gleichen Jeit wie in Nee reift hier die Feige, die man über N Gärten hängen ſieht. Nicht weniger etraſchend iſt auch die Mandelnreife. die in ö Kapseln gegen Honk 10 u. Herven⸗ Schmerzen, dal Neuralgien u. Rheuma. ö Arztl. empfohlen. Erhält- 0 lich in allen Apotſieken. Nur echt mit eingeprägtem Aumldophenaz.* Phenaz.- galic. Wett Chiadn„1. Cofteln. ſicher. Von dieſen Gedanken ließ ſich anſchei⸗ bleſer Gegend ebenfalls zum alltäglichen ge⸗ hört.— Wenn man noch bedenkt, daß die Palmen, die heute der Rivierglandſchaft ihr beſonders ſüdliches Gepräge gehen, dort nicht bodenſtändig waren, ſondern erſt mit dem auf⸗ kommenden Fremdenverkehr angepflanzt und mit viel Pflege herangezogen wurden, kann man feſtſtellen, daß die Vegetation unſerer „deutſchen Riviera“ jener am Mittelmeer in nichts nachſteht. Dem Fremden, der hierher kommt, bieter ſich in den Frühjahrs- und Vorſrühlingsmona— len ein Bild von überraſchender Vegetation. Ja, ſchon im Februar entwickelt ſich auf den wärmenden Südſonne ein buntes Leben, man ſitzt im Freien und ſchlürft ſeinen Kaffee dro— ben auf der Philoſophenhöhe oder auf der Molkenkur und hält das hierzulande für eine Selbſtverſtändlichkeit. Mannheim, 14. Oktober. Der große Feſtzug des Mannheimer Hand ⸗ werks.) Für Sonntag iſt ein Feſtzug vor— bereitet, der nicht nur die Bedeutung des Handwerks für Mannheim heute und in fr; herer Zeit dartun, ſondern darüber hinau— für die natürliche Hauptſtadt der Kurpfalz werben ſoll. Es werden 260 bis 2790 Gruppen an dem Zug teilnehmen, der annähernd 50 künſtleriſch ausgeſtattete Feſtwagen mit⸗ führt. Der Zug beginnt um 2 Uhr nachmit⸗ tags. 5 Der reichſte hund— Es hat Oft hört man vom reichſten Mann oder der reichſten Frau, aber vom reichſten Tier hört man nichts. So etwas gibt es nicht, wird man ſagen, aber ich weiß zu berichten, daß der reichſte Hund der Welt ſeine Hundeſeele für immer ausgehaucht hat, nämlich Tobi, der der alleinige Erbe der viel umſtrittenen Wen— del⸗Millionen war. Die Todesurſache iſt nicht bekannt. War es Altersſchwäche, war es Gift, dem er erlag. Und die Folge dieſer ausge— hauchten Hundeſeele iſt, daß der Erbſchafts— prozeß um die Wendel-Millionen erneut auf— gerollt wird, nachdem er ſchon viel Staub aufgewirbelt und noch viel mehr Geld gekoſtet hat. Vor etwa hundert Jahren war Gottlieb Wendel nach Newyork ausgewandert und wurde dort ein ſehr reicher Mann. Seine En— kelkinder und Erben, vier Schweſtern, wurden von ihm wie in einem Gefängnis gehalten. Der geizige Mann ließ keinen Beſuch zu den Mädchen, die hinter vergitterten Fenſtern ein ſehr dürftiges Leben friſteten. Ella Wendel überlebte ihre drei Schweſtern und den Onkel. Sie hatte nur ein Lebeweſen auf der Welt, das ihr lieb war, und das war ihr Hund Tobi, der auch der Alleinerbe ihres Millionen— vermögens wurde. Das Teſtament wurde an— gefochten, aber die meiſten der Angehörigen der Familie Wendel wurden abgewieſen. Jetzt wird der Prozeß wahrſcheinlich erneut ange— ſtrengt werden, und es iſt zu hoffen, daß auch etliche der deutſchen und öſterreichiſchen Ange— hörigen der Familie den Hund beerben können. Da ein Erbſchaftsprozeß meiſt eine ſehr kom— plizierte Angelegenheit iſt, gehört großes Glück dazu, das Ende eines ſolchen Prozeſſes zu erleben und die Früchte zu ernten. Auf dieſe Weiſe zu Geld zu kommen, iſt jedenfalls un— nend ein Mann leiten, der kürzlich in Frank— furt bei einer Razzia auf Bettler gefaßt wurde. Es wurde feſtgeſtellt, daß er mit ſeinem Bru—⸗ der Eigentümer von 62 Ar Ackerland iſt, in jedem Jahr ſchlachtet und ſogar von ſeinem Bettelerwerb noch Ackerland hinzugekauft hat. Zum Betteln kam er täglich nach Frankfurt und abends kehrte er mit Schätzen reich bela— den in ſeinen Wohnort in der Nähe der Stadt zurück. Man ſieht, daß die Bettler ſehr oft nicht bedürftig ſind, und daß aber auch die Bettelei, die ja ſehr oft nur eine Attacke auf das Mitleid der Menſchen iſt, ein ſehr lohnen— Aufſichtsterraſſen und Promenaden unter der! Aus dem Vilderbuch des Lebens Ein zu eifriger Lehrer Neues aus aller Welt Ein Meſſerſtecher. In einer Gaſtwirtſchaft in Wildſchwaige bei Erding in Ober⸗ bayern geriet der Landwirtsſohn Xaver Nie⸗ dermair aus Hallbergmoos mit dem Bauern Simon Anzinger und ſeinem Sohn in einen Wortwechſel, der raſch in eine Rauferei aus⸗ artete. Niedermair zog dabei das Meſſer und ſtach in blinder Wut auf Vater und Sohn Anzinger ein, bis ſte blutüberſtrömt zu Boden ſanken. Der Meſſerheld wurde von einer SA-Streife feſtgenommen. Fünf Perſonen bei Autounfall verletzt. Der Baugeſchäftsinhaber König von Regen be— fand ſich mit ſeinem Perſonenkraftwagen, in dem noch drei Kriegsbeſchädigte und eine Frau Platz genommen hatten, auf der Heim— fahrt von der Grenzlandkundgebung in Paſſau. Am Ortseingang von Winzer (Niederbayern) platzte ein Reifen, der Wa— gen rannte an ein Haus und dann halb über die Böſchung und wurde völlig zertrümmert. Alle fünf Inſaſſen trugen mehr oder minder ſchwere Verletzungen davon. Spielende Kinder überfahren. In Kron— ſtädten(Oberpfalz) vergnügten ſich drei Kinder damit, mit einem Fahrrad die Straße auf und ab zu fahren. Alle drei, auf dem Fahrrad ſitzend, fuhren einem Radfahrer ir die Flanke. Dieſer ſtürzte, wobei auch die Kinder zu Fall kamen. In dem aleichen Au ſich gelohnt— Einbrecherpech Pech hat nur der, der bei unerlaubten Ge⸗ ſchäften gefaßt wird. Zu dieſen unerlaubten Geſchäften gehören auch die Einbrüche und Diebſtähle. Man ſpricht ja oft vom Pech eines Einbrechers. And das hat vor kurzem in Wien ein Mitglied dieſer Zunft in wirklich ausreichendem Maße gehabt. Dieſer Einbre— cher gehörte zu den rückſichtsvollen Leuten, die nicht etwa bei Nacht auf Arbeit gingen, da ihr Gewerbe das Licht des Tages zu ſcheuen hatte, ſondern nur bei Tage. Dieſer nette Menſch namens Kaverl wurde bei ſei— ner Arbeit in einer Wohnung unliebſam ge— ſtört, er hatte gerade noch Zeit, auf Treppe zu flüchten, weiter kam er nicht, denn auf den Lärm des Beſuchten erſchienen diverſe Nachbarn und verfolgten den Dieb. Aus dem Haus gab es kein Entrinnen. Aber ein großer Geiſt muß ſich zu helfen wiſſen. Im Parterre ſah Xaver! das Schild eines Zahnarztes. Schnell wickelt ſich Xaverl ein Taſchentuch um die Backe und klingelt Sturm. Kaum iſt er im rettenden Wartezimmer, da ſtürzt auch ſchon die Meute vorbei. Der Doktor beſieht ſich die Backe. Drei Zähne müſſen gezogen werden. Ob nicht einer auch genügt, fragt Kaverl.„Nix!“ beſtimmt der Doktor und drückt den Patienten in den Operationsſtuhl. Wenige Sekunden ſpäter klaffen zwiſchen ſei— nen kerngeſunden Zähnen drei Lücken. Trau⸗ rig taſtend ſtellt es Xaverl mit der Zungen— ſpitze ſeſt. Da klopft es draußen. Polizei. Hausſuchung. Vielleicht iſt hier der Einbrecher zu finden. Die Zähne auf der Glasplatte retteten Xaverl. Aber im ganzen hatte er doch ausgeſprochenes Pech. Ein überraſchter Ein— bruch, drei Zähne gezogen und dazu eine Rechnung über 20 Schilling. Mindeſtens ebenſo großes Pech hatte ein Lehrer und ſeine Schule. Lehrer einer Dorfſchule im Kreiſe Roſenberg beantragte beim Schulrat einen eintägigen Urlaub zur Erledigung wichtiger perſönlicher Angelegen— heiten, worauf ihm der Beſcheid zuging, daß er wiſſen ſollte, daß er bereits ſeit einer Woche Herbſtferien hat. Allein die Kinder ſind die Leidtragenden, da ſie um die ſchönen Ferien lommen und eine Nachgewährung von Ferien nicht ſtattfindet. Eifer iſt ſehr ſchön, aber zu eifrig ſchadet man ſich und andern. Auf Wiederhören! gr Dek des Geſchäft iſt enblick kam ein Auto des Weges. Eines der drei Kinder, ein fünfjähriger Knabe, fiel ge⸗ rade vor das Auto und erlitt einen ſchweren Schädelbruch und eine Gehirnerſchütterung. Ein Mädchen wurde leicht verletzt. Ein Fremdling am Allrrhein. Beim Strandbad im Altrhein von Lampert heim iſt ein Vogel zugeflogen, den man als eine ſogenannte Brandgans, eine zwiſchen Ente und Gans ſtehende Vogelart erkannt hat. Dieſe Art lebt am Kaſpiſchen Meer und in Nordafrika. Da das Tier keinerlei Zeichen oder Ring trägt, iſt es nicht wahrſcheinlich, daß es einem Tierpark entflogen iſt, viel⸗ mehr muß es ſich verflogen haben. Man be⸗ abſichtigt, den Fremdling nach einer Erho— lungspauſe wieder fliegen zu laſſen. Es war der Komet Hiacobini. Von der Frankfurter Sternwarte ird berichtet, daß die Urſache des Sternſchnuppenregens am Montag abend auf den 1900 entdeckten Ko— meten Giacobini zurückzuführen iſt. Der Komet hat eine Umlaufzeit von 6,5 Jahren. Er iſt in den Jahren 1913, 1926 und 1933 beobachtet worden. Offenbar hat ſich der Ko met geteilt. Schon am 9. Oktober 1926 brach⸗ te er reiche Sternſchnuppenfälle. Jetzt be⸗ findet ſich der Stern in Auflöſung, die ſchon ſoweit fortgeſchritten iſt, daß er trotz der rieſigen Entfernung dieſe dichten Schnup⸗ penfälle verurſacht. Des Kometen nächſtes Erſcheinen wird 1939 oder 1940 erwartet. Zur Aufführung von ö A⸗Maun Brand im Central⸗Theater. Es iſt ſehr begrüßenswert, daß es der Leitung des„Cefipa“ gelungen iſt, das große nationale Filmwerk„Sa-Mann Brand“ zur Aufführung zu bringen, ein Filmwerk, das Jeder ſehen muß, dem das Schickſal ſeines Volkes am Herzen liegt. Dieſer volkstümliche, volksauf— klärende, volksbildende und zeitnahe Film iſt nicht etwa als Konjunkturfilm zu betrachten, der gedreht wird, weil zurzeit eine Stimmung für einen Film dieſes Themas im Filmpublikum vorhanden wäre, ſondern dieſer Film iſt eine Notwendigkeit. Die Zeit, die wir jetzt erleben iſt viel zu gewaltig, daß ſie ein Konjunkturfilm erſchöpfen könnte. Der Film SA-Mann Brand hat es ſich zur Aufgabe gemacht, ein Spiegelbild der gro— ßen deutſchen Volksbewegung zu ſein und an dem Einzelſchickſal des SA-Mannes Brand zu zeigen, was die SA zu kämpfen und zu leiden hatte, bis der große Sieg errungen wurde. Keine Aneinanderreihung von Tatſachen, ſondern eine packende, aufrüttelnde Handlung, verinner— licht und veranſchaulicht durch die Schickſale des S A⸗Mannes Brand, des Hitlerjungen Lohner, der Wandlung der Komuniſtin Baumann zur Anhängerin Hitlers. Der Film iſt das Helden- lied der SA, der Bahnbrecherin des neuen Deutſchland. Der Staatskommiſſar Hinkel ſagte in ſeiner großen Rede vor dem Kampfbund für Deutſche Kultur im Plenarſaal des preußiſchen Landtags:„Der SA-Mann Brand hat durch die Tatſache, daß er ein in freiwilliger Diszip⸗ lin kämpfender SA-Mann war, kulturell mehr Aufbauarbeit geleiſtet als 10, als 100 Intellekt- Beſtien bürgerlicher oder marxiſtiſcher Zeitungen zuſammen.“ Dieſer Geiſt der Hingebung und Opferbe⸗ reitſchaft, der Begeiſterung für die heilige Sache, die heiße Liebe zum deutſchen Vaterlande kommt in dieſem Film erhebend zum Ausdruck. Die Propagandaleitung der N. S. D. A. P. Neue Wein- u. Moſtſäſſer N Ltr. 25 50 NM. 5.50 7.4 14.10 tr. 200 300 400 NM. 21.85 29.50 43.55 3.— Mehrpr.. Reinigungsturchen RM. 1.65 2.50. aus Eichenholz, füllfertig 75 100 150 17.5 10.70 950 Hans Dampf. Jaßfabrit Heſſental(Württemberg). Zum AufwWaschen, Spülen und Reinigen * für Geschirr und alles Haus gerät 7 L Muc. Se 2 C Oui 1 217 5 U 0 41 7 8 1 5 5 eee 28 Ke een. Lokales Wieviele Handwerksbetriebe gibt es in Viernheim? In Bezug auf die Reichshandwerkerwoche iſt es gewiß auch intereſſant zu erfahren, wie ſtark das Handwerk in den verſchiedenſten Grup— pen hier vertreten iſt. Wir veröffentlichen nach— ſtehend eine diesbezügliche Aufſtellung: 18 Metzgereien 18 Bäckereien 1 Mühle 60 Schneider und Schneiderinnen 20 Friſeure 25 Schuhmacher 9 Maurermeiſter 5 Kunſtſteinhauer 6 Zimmermeiſter 16 Schreinermeiſter 2 Glaſer 6 Schloſſermeiſter Inſtallateure und Spengler Tünchermeiſter Gipſer Dachdecker Schmiedemeiſter Wagnermeiſter Küfermeiſter Uhrmachermeiſter Buchdruckereien Buchbindereien Sattler und Polſterer Mechaniker Autoſchloſſermeiſter. d% M ο to d. CTemst- leuheiten n R Kleider- und Anzug-Stoffe! Ferner empfehle ich mein großes Lager in Hussteler--Ar eln meine bekannten Qualitäten in Bettfſedern u. Daunenköper zu konkurrenzlos billigen Preiſen. Nobert Steiert Weinheimerſtraße 62 heſtands Redarfsdecungsſcheine werden entgegengenommen. Aus Heſſen Hindenburg⸗ Geburtstagsfeier in den heſſiſchen Schulen. Darmſtadt,. Okt. Durch Verfügung der Miniſterialabteilung für Bildungsweſen, Kul— tus, Kunſt und Volkstum iſt angeordnet wor— den, daß des 86. Geburtstages des Reichsprä— ſidenten Generalfeldmarſchall von Hindenburg in allen Schulen des Landes am erſten Schul— tag nach den Herbſtferien in den einzelnen Klaſſen zu gedenken iſt. Vor und nach der Feier wird der Unterricht planmäßig durch— geführt. Mata Hari“ 5 Mata Hari, die größte Filmſchöpfung allererſten Ranges in Viernheim. Die beiden Könige des Films— Greta Garbo— Ramon Novarro Heute im Unlon-Füm- Palast! Von allen Spionageſtoffen des Weltkrieges iſt der um Mata Hari entſchieden der dank⸗ barſte. Ihm liegt die hiſtoriſche Wahrheit zu⸗ grunde, daß in Paris eine bejubelte Tänzerin im Oktober 1917 ſtandrechtlich erſchoſſen wurde, weil das Kriegsgericht Spionage zugunſten Deutſchlands als erwieſen anſah.. Der Name Mata Hari intereſſiert, wo im⸗ mer er auch in Europa fällt. Wer um die Wichtigkeit eines guten Filmtitels weiß, wird das große Plus erkennen, mit dem dieſer Film ins Rennen geht. Zwei Stars von Weltruf ſtehen im Vorſpann: Greta Garbo und Ramon Novarro. Die Garbo iſt über dieſen Film zu einer Weltpopularität aufgeſtiegen, wie ſie nicht viele Sterbliche je beſeſſen haben. Die neue Rolle bietet ihr viele Möglichkeiten. Sie kann wieder die Frau ſpielen, die ſich vor der Liebe hüten will und ihr doch verfällt, ſie kann dem ſtürm⸗ iſchen Werben eines Jungen unterliegen, der- blind an ſie glaubt, und um ſeinetwillen Karriere und Männer vom Rang aufgeben. Der Film hat ſeine Erfolge in den Liebes- zenen. Die Garbo ſpielt mit virtuoſer Eindring— lichkeit die Phaſen ihrer großen Liebe, das erſte ſpieleriſche Intereſſe, das Auflehnen gegen das ſtarke Gefühl und ſchließlich das Lächeln unter Tränen, wenn ſie dem erblindeten Geliebten in den Stunden vor der Hinrichtung die Komödie vorſpielt, ſie ſei in einem Spital und werde operiert. Dieſe letzten zweihundert Meter ſind die ſtärkſten des Films und ſichern ſeine Endwir— kung. Die Garbo wächſt hier über ſich hinaus, ſie trifft mit ihrem Spielinſtinkt die letzten Aus- drucksmöglichkeiten, für den Widerſtreit der Ge— fühle. Es griffen viele bei dieſen Szenen ver ſtohlen zum Taſchentuch... Ramon Novarro iſt der Garbo ein guter Partner. Er verinner— licht ſeine Rolle, ohne ſüßlich zu wirken. Filmkurier. finden Sie in ei Deutsches Fachgeschäft roher Auswahl shade s 1, 6 1 Manheim delesrabe 8 1, Shatel. Allet leute die Narole. 5 Sie können lhre 1 Wäsche u. 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In den 4 Konkurrenzen der Turnerinnen teilten ſich Viernheim und Waldhof mit je 2 Erfolgen in die Siege. Die 454100 Meter der Männer holte ſich Waldhof in 48 Sek., während die Hieſigen in 48,7 Sek. einkamen. Auch die 10% Runde fah Waldhof in Front, auch hier war Viernheim knapp geſchlagen. Bei kompletter Mannſchaft wären hier 2 Erfolge ficher geweſen. Die 454100 Meter Staffel der Turnerinnen nahm einen ſpannenden Verkauf. Viernheims Jugendturnerinnen mußten ſich nach wechſelvollen Kampf mit Bruſtbreite gegen die aktive Mannſchaft der Waldhöfer beugen. Nach⸗ ſtehend die Ergebniſſe, die im Hinblick auf die ungünſtige Witterung teilweis als recht gut zu betrachten ſind: Turner: 100 Meter: Wormer, Wald— hof 11,6, Eiſert, Waldhof 12,1, Helfriſch, V. 12,1. 400 Meter: Roland. W. 57,8, Braunwall, W. 58,8, Winkler, V. 59. Hochſprung: Hook Ph., V. 1.50, Hof, W. 1,50, Wilhelm, W. 1,45. Weitſprung: Zehner, W. 5,95, Helfrich, V. 5,75, Winkenbach, V. 5,58. Speerwerfen: Hook, V. 44,70, Roland, W. 41,50, Helfrich V. 39,20. Diskus: Trapp, V. 32,35, Zehner, W. 30,90, Hook, V. 28,90. Kugelſtoßen: Zehner, W. 12.61, Trapp, V. 12,42, Hook, V. 11,80. Schleuderball: Trapp, V. 5630, Zehner, W. 55,00, Hermann, W. 52,40, Stein— ſtoßen: Trapp, V. 8,31, Zehner 7,90, Träger V., V. 7,547 Turnerinnen: 100 Meter: Ofenloch, W. 14, Binninger, P. 15, Haas, W. 15, Weitſprung: Ofenloch, W. 4,30, Binninger, V. 4,16, Weidner, V. 4,02. Schlagball: Butſch, V. 53,70, Halter, W. 51,15, Balmath, W. 49.20. Kugelſtoßen: Hook, V. 7,99, Baum, W. 7,75. Die Jugendturner des T. V. 93 trugen ihre Vereinsmeiſterſchaft aus, die mit folgenden Ergebniſſen abſchloſſen: 4 Kampf. 1. Georg Beckenbach 292 Punkte 2. Georg Kühlwein 240 3. Adam Beckenbach 231 4. Hans Buſalt 216„ Gut Heil. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mit⸗ glieder⸗ u. Geueralverſammlungen u. Singſtunden Krieger- und Soldatenverein Teutonia Mor⸗ gen Sonntag vormittag ab 9 Uhr Uebungs⸗ ſchießen der SA. Auf Stand 1 und 2 ſchießen gleichzeitig die Alt⸗ und Jungſchützen. Der Führer. Männergeſangverein 1846. Unſer Bruder⸗ verein Sänger-Einheit hält am Sonntag, den 15. des Monats ſein diesjähriges Herbſtkon⸗ zert ab. Um zahlreiche Beteiligung bittet. Der Führer Turnverein von 1893 e. V. Sonntag, or⸗ mittag ½10 Uhr Pflichttraining ſämtlicher Handballer auf Platz 1(Wieſenweg). Die Leitung 20 N 8 Segen dev boitsbeſchaffung Ar 15 10 125 Grade auf den Einzelnen kommt es an 18.21. OKrober 13 Telchsnandwerüarubehe Betr. Gewerbeſchau. Es wird nochmals ausdrücklich darauf hin⸗ gewieſen, daß nur ſelbſtgefertigte Hand ⸗ werksarbeiten ausgeſtellt werden können. Der Ausſtellungsleiter: J. Wunderle. 3.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 8.25 Gymna— SS οοοοοοοοοοοοοοn . Jakob Kirchner 5. 110 Feſtabzeichen zur Reichshand⸗ werkerwoche. Die Mädels vom B. d. M. haben den Verkauf der Feſtabzeichen zur Reichs⸗ handwerkerwoche übernommen. Um die Ver- bundenheit mit dem deutſchen Handwerk zu be⸗ kunden iſt es Pflicht eines jeden, ein ſolches Feſtabzeichen zu tragen. Der Reinerlös wird Herrn Reichskanzler Adolf Hitler in einem be⸗ ſonderen Fond zur Unterſtützung von Altveteranen des Handwerks zur Verfügung geſtellt. Deshalb: kein Deutſcher ohne das Feſtabzeichen des Hand- werks; mit der Inſchrift: Deine Hand dem Handwerk! Fahnen heraus. Im Rahmen der Reichshandwerkerwoche ſinden heute Samstag und morgen Sonntag und auch im Laufe der nächſten Woche größere Veranſtaltungen ſtatt. Um auch nach außenhin der Feier ein feſtliches Gepräge zu verleihen müſſen die Häuſer beflaggt und beſonders von Angehörigen des Handwerks geſchmückt werden. Rundfunk Programme Stuttgart und Freiburg⸗ Breisgau (Südfunk): Jeden Werktag wiederkehrende Programm: nummern: 6 Morgenruf; 6.05 Frühkonzert; 6.30 Leibesübungen I; 6.45 Leibesübungen II; 7 Zeit, Frühmeldungen; 7.10 Wetter; 7.15 Morgenkonzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 3.0 Gymnaſtik der Frau; 8.40 Frauenfunk; 9.50 Nachrichten; 11.25 Funkwerbung; 11555 Wetter; 12 Konzert; 13.15 Zeit, Wetter, Nachrichten; 18.25 Lokale Nachrichten; Pro⸗ grammänderungen; 18.35 Mittagskonzert; 16 Nachmittagskonzert; 18.50 Zeit, Landwirt⸗ ſchaftsnachrichten; 10 Stunde der Nation; 20 Griff ins Heute; 22 Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ten; 22.20 Du mußt wiſſen; 22.30 Lokale Nachrichten, Sport, Programmänderungen: 22.45 Konzert. Sonntag, 15. Oktober: 6.15 Hafenkonzert, mungsbilder; 10.20 Der Thomanerchor ſingt; 11 Neuigkeiten; 15.15 Eröffnungsanſprache des Präſidenten des Reichsſtandes des deutſchen Handwerks anläßlich der Reichshandwerks⸗ woche; 15.30 Das deutſche Land— die deut⸗ ſche Welt; 18 Franzöſiſch; 18.20 Baden-Baden und ſeine Spielbank, Vorleſung; 18.35 Viertel- ſtunde des Frontſoldaten; 20.10 Bunter Rund⸗ funkabend; 22 Vortrag über Oeſterreich; 22.45 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 22.45 alte rheiniſche Stadtgaſſe ſingt, Hörfolge; 24 Nachtmuſil. 5 i Dienstag, 17. Oltober: 10.10 Schulfunk; 10.40 Italieniſche Streichquartette; Toti dal Monte ſingt; 14.30 Geſundheitsvorſorge in der Hitlerjugend; Hörbericht; 15 Konzert; 17 Nachmittagskonzert; 18 Italieniſch; 18.20 Vom Südweſtfunk; 18.35 Aerztevortrag; 20 Vor- trag des Reichsbundes für deutſche Sicherheit; 20.10 Konjunktur, Revolutionskomödie; 24.20 Abendkonzert; 23 Zur gefälligen Auswahl; 24 Von deutſcher Seele. Mittwoch, 18. Oktober: 10.10 Frauen⸗ ſtunde; 10.40 Muſik für Oboen; 11.15 Schall⸗ platten; 14.30 Jugendſtunde; 15.30 Das deut ſche Lied des 17. und 18. Jahrhunderts; 18 Deutſch für Deutſche; 18.20 Raſſe iſt entſchei⸗ dend, Vortrag; 18.35 Schultes-Berthel erzählt von ſeinem Freunde Ludwig Thoma; 20.10 Buntes Allerlei in Wort und Ton; 22 Vortrag über Oeſterreich; 22.45 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 23 Buntes Allerlei in Wort und Ton; 24 Nachtmuſik. Donnerstag, 19. Oktober: 10.10 Blumen⸗ ſtunde; 10.40 Liederſtunde; 11 Johann und Richard Strauß; 12.45 Mittagskonzert. ſtik!) 8.45 Evangeliſche Morgenfeier; 9.30 Stunde der Schaffenden; 10 Katholiſche Mor— genfeier; 10.45 Muſik aus der Zeit des Ro⸗ foko; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapi⸗ tel der Zeit; 13.15 Fremdländiſche Weiſen; 14.15 Stunde des Landwirts; 14.30 Kinder⸗ ſtunde; 15.30 Am Pfälzer Bahnſteig auf und ab, luſtige Hörfolge; 16 Nachmittagskonzert; 18 Das Ernt'weinfaß, heiteres Hörſpiel; 18.40 Sport; 19 Te deum; 20 Der fliegende Hol⸗ länder, Oper von Richard Wagner; 22 Zeit, Nachrichten; 22.20 Du mußt wiſſen; 22.30 Lokale Nachrichten; Wetter Sport; 22.45 Schallplatten; 23 Zur Unterhaltung; 24 Nacht⸗ muſik. Montaa. 16. Oktober: Bekanntmachung. Betr.: Die Reichshandwerkerwoche. Unſere geſamte Einwohnerſchaft wird dringend erſucht, aus Anlaß der Reichshandwer— kerwoche, in der auch in unſerer Gemeinde die Verbundenheit mit dem Handwerk in beſonderem Maße zum Ausdruck gebracht werden ſoll, zu— nächſt heute und morgen ihre Häuſer zu beflaggen und ſoweit möglich etwas zu zieren. Viernheim, den 14. Oktober 1933 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. 10.10 Lyriſche Stim⸗ Schützenhof 2 Morgen Sonntag großer TANZ Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle Schwarz-Weiß. I Aelunpen der Hab Zum Fackelzug der Handwerker müſſen punkt 8 Uhr an der Spitalſtraße Parteige⸗ noſſenſchaft, SA, SAR, Bauernſchaft, Beamten⸗ ſchaft uſw. angetreten ſein. Su-Scharführer Schmitt übernimmt die Aufſtellung aller For- mationen bis zum Eintreffen des Ogruf. Achtung, deutſche Frauen Viernheims Hiermit lade ich die ehemaligen Mitglieder der NS.⸗Frauenſchaft und auch alle anderen Frauen, die ſich der NS.-Frauenſchaft anſchließen wollen, zur Neugründungsverſammlung am kommenden Dienstag, den 17. ds. Mts., in den kleinen Saal des Freiſchütz. Beginn pünktlich 1/9 Uhr. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. gez. Franzke, Ogruf. 900000% 006666 Anläglich der HANDWERK ER WOCHE empfehle ich meine modern eingerichtete Mechanische Werkstätte Ausgeführt werden alle in das Mechaniker-Handwerk einschlagenden Arbei- ten, insbesondere: N E. h A N A T L F E N An: Nähmaschinen und Fahrrädern Kraftfahrzeugen, besonders deren elektrischen Ausrüstung(Anlasser) Licht-Zündung. RADLIO-REPARATUREN Instandsetzung von Niusikwerken, sonstigen Apparaten u. Instrumenten aſſer Art Tankstelle— Hutovermieiung— lutogene Schweillerei— Akku-Ladestation EON WUNDER. Telefon 71— Lorscherstrage 44 Sees egg OSS Mechanikermeister— Todes- Anzeige. Schmerzgebeugt übermitteln wir Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unſer lieber Sohn, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Ludwig Simon infolge eines Verkehrsunglücks unerwartet ſchnell im Alter von 18 Jahren von Gott in die ewige Heimat abgerufen wurde. guter Wir bitten, für unſeren lieben Verſtorbenen zu beten. Viernheim, den 14. Oktober 1933. Ile Hollrauerngen Hinterhitebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittag nach der Andacht, vom Trauerhauſe Waſſerſtraße 5 aus, ſtatt. Schön möhl. Zimmer (evtl. mit Koſt) 2 Zimmer und Küche Vertreter m. monatl. 100% Speſenzuſchuß z. haupt⸗ od. nebenberufl. an Herrn oder Dame zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. Vertrieb eines begehrten, mit Zubehör ab 15. neuen landw. Apparates Oktober beziehbar, zu geſucht. Eilanfragen an vermieten. Von wem, H. Hönn, augsburg C d.] ſagt der Verlag. GIPSERMEISTER Inh.: Mathias Kirchner . 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Mag-Arbelt ist uaals- rell! Deshalb laßt Euch Maßkleidung anfertigen und kauft Denn man wird geschätzt wie man gekleidet geht! 7 Aaaaeaeeneeadaacdauaeadadadadaaodadaddadaddo Besucht die Ausstellung in der Schillerschule, Zimmer 19