125 zufertigen, was man benbtigt und daß Namensnennung der Herſteller. Dieſe beide Säle, Bäcker und Metzger, waren naturgemäß die meiſtbeſuchten und all die ſchönen, appetittlich angerichteten Sachen, ließen manchem Feinſchmek⸗ ker das Waſſer im Munde zuſammenlaufen. Zu ſehen waren weiter noch die Erzeugniſſe der Sattler, Tapezierer und Polſterer, der Wagner⸗ und Schmiedemeiſter, der Schneider, Schneider⸗ innen und Modiſtinnen, der Schloſſermeiſter, der Küfer, Glaſer, Zimmerleute, Schuhmacher, Maler und Tüncher, der Spengler und Inſtal⸗ lateure, der Elektrotechnik, der Schreinermeiſter, der Buchdrucker und Buchbinder, der Dachdecker, Architekten und Photograph, der Herſteller von Waſchmaſchinen, kurzum, das geſamte hieſige Handwerk war vertreten. Die Steinhauer hat⸗ ten im Schulhofe ſelten ſchöne Grabdenkmäler zur Schau geſtellt und von den Maurern wurde ein von Architekt Phil. Sax entworfenes Ehren- mal in Form eines Hakenkreuzes aufgebaut. Die Ausſtellung hat ihren Zweck in jeder Hin⸗ ſicht erfüllt. Hat ſie doch gezeigt, daß das Viernheimer Handwerk im Stande iſt, alles an⸗ F Miner bf Am kommenden Mittwoch, den 18. Oktober abends pünktlich um ¼9 Uhr findet in Gaſthaus „Zum deutſchen Kaiſer“ unſere Monats⸗Mitgliederverſammlung ſtatt. Alle Parteigenoſſen, alle Unterformationen ſind zum Erſcheinen verpflichtet. Die Blockwarte melden wie vorgeſchrieben unter Vorlage der Meldebücher.— Pg. Warnecke, Heppenheim, hält ein beſonderes Referat, wozu beſonders die geſamte Beamtenſchaft erſcheinen muß. gez.: Franzke, Ogruf. Zum Kreisparteitag am 28.— 29. Okt. gebe ich bereits heute bekannt, daß alle Mit⸗ glieder der Partei u.ihrer Unterformationen zur Die Viernheimer Gewerbe⸗ Ausſtellung. Die Ausſtellung des Viernheimer Hand⸗ werks hatte ein überraſchend großes Intereſſe innerhalb unſerer Gemeinde gefunden. Ueber 5000 Beſucher waren in der Ausſtellung, um all die ſchönen und nützlichen Erzeugniſſe des Viernheimer Handwerks zu bewundern. Die Ausſtellung ſelbſt hat den verwöhnteſten Beſucher überraſcht, denn was hier von fleißiger, kunſt⸗ geübter Meiſterhand angefertigt war, übertraf alle geſtellten Erwartungen. Alles, was man im täglichen Leben braucht, konnte man in hübſcher Ausſtattung zur Schau geſtellt, bewun⸗ dern. Im Saale der Bäckerinnung wurden die Erzeugniſſe der einzelnen Bäckereien in über⸗ reichlicher Weiſe zur Schau geſtellt. Die Bäcker haben verſucht, ſich gegenſeitig zu überbieten, während das Metzgerhandwerk klüger war und in ſeinem ſehr ſchön aufgemachten Saale ihre Ware kollektiv zur Schau ſtellten, ohne beſondere . Aufruf! Hiermit mache ich allen Parteigenoſſen, auch allen Angehörigen der Unterformationen zur Pflicht, den Film „SS-Mann Brand“ ſich im Laufe des heutigen letzten Abends anzuſehen. Es betrifft alle Formationen, insbeſondere die NSL B., NSBO. Wer ſich einen Begriff von dem Kampf unſerer tapferen S. A. bilden will, muß dieſen Film geſehen haben. Auch den Schulen iſt der Film ſehr zu empfehlen. Der Bevölkerung kann es auch nichts Schaden, wenn ſie erkennt welcher Gefahr ſie durch das opferbereite Kämpfen der SA. entgangen iſt. gez: Franzke, Ogruf. Lokales * Die Gemeinnützige Bauge⸗ noſſenſchaft hält nach der Einladung in heu⸗ tiger Nummer am 25. ds. Mts. ihre ordent⸗ liche Hauptverſammlung ab. Dieſe dürfte für die Mitglieder beſonders von Intereſſe ſein, weil damit die nach den veränderten politiſchen Verhältniſſen vorzunehmende Gleichſchaltung der Genoſſenſchaftsorgane verbunden wird. Außer- dem dürfte über die vorgenommenen Reviſionen näher Bericht erſtattet werden. Dem Vernehmen nach iſt das Ergebnis für die Genoſſenſchaft und ihre Organe in jeder Hinſicht befriedigend und günſtig, ſodaß alle die üblen Nachreden und Verdächtigungen unbegründet und ungerecht waren. Möge das Inſtitut, das ſeit der im Herbſt 1920 erfolgten Gründung über 150 Hof- raiten neu erbaut und in zahlreichen Fällen bei Schaffung und Verbeſſerung von Wohnungen mitgeholfen hat, auch fernerhin in der ſeitheri— gen gemeinnützigen Weiſe arbeiten. alſo ſeinen Bedarf am Platze decken kann. mai werksarbeit iſt Wertarbeit, das haben 105 0 wieder geſehen und viele werden davon geh 2 1 N worden ſein, den billigen nachzulaufen und 0: f Qualität außer Acht zu laſſen. Es iſt nun 1 ſorderlich, daß die Nutzanwendung aus all 1 5 07 f gezogen wird: Gebt Arbeit dem Handwel 3 Auf jeden Einzelnen kommt es an aus 8 b der kleinſte Auftrag iſt willkommen! 0 N f Viernheimer Zeitung EE. Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 140 Mi frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeſtige illustrierte übertröff 5 aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Ru 1 9 8 92 Gicht kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erkäl. Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 1 Stark 6 ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt e 500 furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle solut unschädlich! Ein Versuch überzeugt! Eragen Sie Ihren Arzt (Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernb. Volksblatt) (Gternheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe. Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, großere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit ee t.— Für die Aufnahme e been Tagen kann jedoch eine Gewů nich übernommen werden Nummer 2422 50. Jahrgang Das verleumderiſche Vraunbuth Das Reichsgericht beſchließt Vernehmung der Miniſter Göring und Göbbels Heine, Schulz und Helldorf als Zeugen Berlin, 18. Oktober. Beugen verneint. f 5 klärt Mutzka, 5 enal des Reichsgerichkes be ut b ſchioß, in 5 am Freitag Heines, es ſei einmal vorgekommen, daß 10 Schulz und Graf Helldorf zu vernehmen. Schlüſſel zum Gang verloren ging un Miniſterpräſident Göring und Keichspropa⸗ auch 1 9 blieb. 1 8 7 5 gandaminiſter Göbbels ſollen ebenfalls als gang iege aber ſeyr weit zurũ 5 Jeugen vernommen werden, jedoch erſt zu Auf eine entſprechende Frage des Vorſitzen⸗ einem ſpäteren Zeitpunkt. den erklärt der Zeuge weiter, es ſei ihm ö Genf ohne Deutſchland Die Jukunft des Völkerbundes. Die Darſtellung der engliſchen Forderung in der Rede des engliſchen Außenminiſter⸗ und die aus den anſchließenden Erklärun⸗ gen hervorgehende Tatſache der engliſch⸗ ranzöſiſch⸗amerikaniſchen Einheitsfront in 165 Abrüſtungsfrage haben die unmögliche Lage, in die Deutſchland bei weiterem Ver⸗ weilen in Genf kommen mußte, mit Deutlich⸗ keit aufgezeigt. Das Verſagen der Abrü⸗ ſtungskonferenz, wie es ſich in der Büro⸗ ſitzung und in den diplomatiſchen Verhand- lungen der letzten Wochen zeigte, iſt jedoch gewiß nicht der einzige Grund geweſen, der Deutſchland zu ſeinem entſcheidenden Schritt veranlaßt hat. Denn auch die Verhandlungen agung. Zurückgekehrt vom Grabe unſeres lieben, nun in Gott ruhenden Sohnes, unſeres guten Bruders, Schwagers u. Onkels Herrn Ludwig Simon ſagen wir für die wohltuende Anteilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte, ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz⸗ und Blumenſpenden un— ſeren herzlichſten Dank. Beſonders innigen Dank der Marian. Jünglingsſodalität und der Direktion der Gewerbeſchule Weinheim für den ehren— den Nachruf, ſeinen Schulkameraden der Gewerbeſchule, ſeinen Auf weitere Fragen er⸗ Darauf erklärt der Zeuge, er ſei nachdem er von dem Brand feen 199 9 10 um Reichstag gegangen und habe ſich be Ainſterpüent Göring, der auch Reiche tagspräſident war, gemeldet. Er ſei dann ſpäter zuſammen mit dem Präſidenten im Auto nach dem Miniſterium Unter den Lin⸗ den gefahren und dort vernommen worden. CCC Gemeinnützige Bangenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim Einladung. Unter Hinweis auf die Beſtimmungen des§ 53 der Satzung be— rufe ich hiermit die ordentliche Hauptverſammlung unſerer Ge— noſſenſchaft auf Mittwoch, den 25. Oktober 1933, abends 8 Uhr, in das Gaſthaus„Zum Stern“ dahier mit folgender Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes und Aufſichtsrats. Genehmigung des Jahresabſchluſſes, Beſchlußfaſſung über die Bildung der Rücklagen und Entlaſtung des Vorſtandes. Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Genoſſenſchaft auf Grund der Durchführungsverordnung zur Gemeinnützigkeitsverord— nung vom 18. Juni 1931 bezw. 30. November 1932. Abänderung der Satzung. Wahl von 12 Auſſichtsratsmitgliedern an Stelle der nach den Vor— ſchriften über die Gleichſchaltung zurückgetretenen Aufſichtsratsmitglieder Erledigung von Anträgen. Jedem Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahresrechnung zu nehmen und bis zum 23. ds. Mts. ſchriftliche Anträge bei dem Unterzeichneten abzugeben. 5 Die für die Gleichſchaltung der Genoſſenſchaft erlaſſenen Vor- ſchriften werden bei der Berichterſtattung zu Punkt 1 der Tagesordnung bekanntgegeben. Viernheim, den 16. Oktober 1933. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Alt Er. Prima gelbfleiſchige ödelse- Kartonein zu haben Schillerstraſſe 7 Oichrüben Wagen⸗ und Zentner⸗ weiſe zu verkaufen. Philipp Wiegand neben Anker. Frauen, Verlobte u. Töchter erlernen in meinen Weilnähkursen (Tages- und Abendkurse) die Selbstferti- gung sämtlicher Bett- und Leibwäsche (Aussteuer) einschließlich Herrenhemden und Schlafanzügen mit ö Zuschneide-Anleitung Anmeldung jederzeit Martha Wörnert nalen, l, 3a Breitestr. Paradeplatz, Tel. 33605 Auskunft erteilt in Viernheim: Johann Mandel 19., Agenturen, Alexanderstranle 59. 7 Allmnunuammnmmnmnmunmmimgunnnammnsumnmmusnumnuddanatnnb i reſtloſen Teilnahme verpflichtet ſind. Ich nehme nur dringende Entſchuldigungsgründe, die mir ſchriftlich genannt werden müſſen, an. Privat⸗ quartiere und ſtark herabgeſetzte Verpflegungs⸗ preiſe ermöglichen jedem die Teilnahme. Es iſt alſo der 28.(Samstag nachmittag) bereits frei zu halten. Ich rechne von Viernheim mit einer Teilnehmerzahl von mindeſtens 600- 700 Perſonen. Wer ſich ausſchließt hat kein Jatereſſe. Nähere Anweiſungen folgen. gez.: Franzke, Ogruf. Wiederholt und ausdrückich weiſe ich darauf hin, daß Niemand, wer es auch ſei, befugt iſt, meinen Namen zu irgendwelchen Hand— lungen auszunutzen, wenn es nicht im Beſitz einer ſchriftlichen, von mir oder meinem Stellvertreter unterfertigten mit Dienſtſiegel verſehenen Vollmacht iſt. Zuwiderhandlungen ſind mir ſofort zu melden. gez.: Franzke, Ogruf. Ach tung, deutſche Frauen Viernheims Hiermit lade ich die ehemaligen Mitglieder der NS.⸗Frauenſchaft und auch alle anderen Frauen, die ſich der NS.⸗Frauenſchaft anſchließen wollen, zur Neugründungsverſammlung heute Dienstag, den 17. ds. Mts., in den kleinen Saal des Freiſchütz. Beginn pünktlich 1/9 Uhr. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. gez. Franzke, Ogruf. Aead. n Höiester Teil liefere ich Ihnen die beſtmöglichſten Abzüge von Platten u. filme durch moderne Arbeitsmethode in beſtein⸗ gerichtetem Photolabor. Rollfilme u. Plalten werden sauber, fachmännlsch entwickelt. Beſte Einkaufsquelle Ihrer Filme, Platten und ſonſtige Bedarfsartikel. Todo 1. Maakenbacn r. Horſt Weſſelſtraße 7 uad HU fallmaummmnmanmmanmnannmnidnanammaunmmuinumanutan nn Die unentgeltliche Merge f r Lungenkranke findet am Mittwoch, den 18. Okt. von 2—4 Uhr im hieſigen Krankenhauſe ſtatt. Freunden und Altersgenoſſen für das ehrende Grabgeleite und die Kranzniederlegung ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, den 17. Oktober 1933. In tiefem Schmerze: Familie Jakob Simon 2. Zwei ſtarke Laulerschweine zu verkaufen. Waldſtraße 18 Reife Milchſchweine zu verkaufen. 0 Vall. Winkenbdacn 1 WI. Ludwigſtraße 7 oer det 5. Gewann Nr. 32 zu verpachten. Adolf Hitlerſtr. 3 Empfehle: Meißkrautzum Ein⸗ ſchneiden Zentner 2.80 Tuttergelberüben Zentner 1.50 la Fpeiſekartoffel Blumenkohl von 15 Pfg. an ſowie alle anderen Gemüſe, Salat, Zwiebel und Obſt empfiehlt billigſt Nom. Hügelstr 12 2 Zimmer und Küche mit Zubehör zu vermieten. Jahnſtraße Nr. 10 Gemeindekaſſe. Im Laufe der Woche können noch bezahlt werden: a) ohne Mahnkoſten: Handwerkskammerbeh trag 1. und 2. Ziel pro 1933, ſowie das. Ziel Gemeindeſteuer auf den Vorauszahlungs, beſcheid für 1933. b) ohne Pfaudkoſten: Gemeindeſteuer 1. und 2. Ziel, ſowie Bürgerſteuer 3. Ziel für 1939, J. V.: Zöller. Zur Herbſtaus ſaat habe auf Lager: Hanters Winterweizen 1. Al. Garſtens Dickkopfweizen 1. Abl Petkuſer Faatroggen 1. Abl. Kalkſtickſtoff, Kaliſalz, ſchwefelſ. Ammonich Thomasmehl, Kainit, Düngekalk. Mein Beizapparat ſteht unentgeltlich zur Verfügunz, Ferner Sämtliche Sorten Entter mitte Hühner⸗, Tauben- und Vogelfutter zum Tage preis. Alois Waltet Empfehle: a. Wermutwein loſe Liter 95 Orig. Flaschen San Marco Flaſche l. 30 Frascati Flaſche 1. 10 Evisa weiß Flaſche 1. 60 loſe Liter 1.40 Rathaus- Drogerie Peter Moskopp eee eee eee, piii wenn cent, dann beeile Dich! Fragen aufſteigen. 5 wwar nie dem Ideal eines Bundes gleichbe⸗ rechtigter Völker entſprochen. Er war immer keitigt die Fiktion, daß dieſer a ich nach Deutſchlands Eintritt zu einem wirk⸗ chen Friedensinſtrument entwickelt Denn jetzt, da Deutſchland ihm nicht angehört, wird niemand mehr aus der Tat⸗ Mitgliedſchaft während der Völkerbundsverſammlung, die⸗ ſes ganze planmäßige Vorgehen gegen Deutſchland— man beachte die Reſolution zur Minderheitenfrage und die Flüchtlings- debatte im Zuſammenhang mit der Juden⸗ frage— dürfte weſentlich das deutſche Vor⸗ gehen beeinflußt haben. Genf ohne Deutſchland: Dieſe Worte laſ⸗ ſen mit einem Mal eine ganze Reihe offener Dieſer Völkerbund hat ein Mittelpunkt der Intereſſen, Intriguen und des politiſchen Spiels. Aber ſeit dem Jahre 1926 ertönte doch auch zuweilen die Stimme Deutſchlands in dieſem Konzert, das war nie zu einer Harmonie gedieh, aber doch wenigſtens ſeit unſerem Eintritt in den Gen⸗ fer Bund über alle Inſtrumente verfügte, die zu einem harmoniſchen Zuſammenklang nö⸗ lig waren. Der Austritt des deutſchen Reiches bat, wenn man den Dingen auf den Grund geht, nur eine Fiktion beſeitigt. Er zeigt, daß der Völkerbund eben das geblieben iſt, was er 1919 war, ein Bund der Sieger. Er be⸗ Völkerbund habe. ſache eines deutſchen Ratsſitzes und unſerer überhaupt jene Schlüſſe ziehen können, durch die man das ſcchlechte Gewiſſen der Welt ſo lange zu be⸗ kuhigen verſuchte. So entſteht die Frage, ob und wie lange dieſe Einrichtung, deren Kredit durch das Verſagen der Abrüſtungskonferenz und den Mißerfolg im Fernen⸗Oſt⸗Konflikt, von frü⸗ heren Mißerfolgen an anderen Stellen ſoll letz garnicht geſprochen werden, ſchon hin⸗ reichend gelitten hat, überhaupt noch weiter⸗ einen Faktor von politiſcher Bedeutung er- 4 halten kann. Wir Deutſchen dürfen bei Be⸗ antwortung dieſer Frage nicht vergeſſen, daß vorläufig Genf noch eine Rolle im Prozeß der Liquidierung von Verſailles ſpielen wird, da alle Minderheitenbeſchwerden an den Völkerbund als den einzigen vertragsmäßig ſeſtgelegten„Garanten“ des Minderheiten⸗ ſchuzes gerichtet werden müſſen, da der Völ⸗ kerbund immer noch, bis zur großen Volks. abſtimmung im Jahre 1935 das Saargebiet derwaltet und daß dem Genfer Rat durch en Locarnovertrag gewiſſe nicht unwichtige Funktionen übertragen werden. Daß die eichsregierung trotz dieſer verſchiedenen Momente, die ſich ſelbſtverſtändlich bei ihrem wohlüberlegten Schritt genau erwogen hat, den Austrikt erklärt, zeigt klar, daß unſeres leibens in Genf nicht länger ſein konnte. enn in einer Geſellſchaft, die uns nicht als gleichberechtigten Partner behandeln wollte, konnten wir uns auch nicht weiter bewegen. 9100 Wirkung des deutſchen Schrittes auf die Völkerbundskonferenzkreiſe iſt natürlich le nach der e dieſer Kreile in ſei⸗ den einzelnen Spielarten verſchieden. Nur rittes gerechnet. Es iſt natürlich, daß nur —— an 0 die Ueberraſchung, das läßt ſich aus den bis. b 1 G her vorliegenden Meldungen ſchließen, iſt g N überall leit groß. Es hat wohl niemand 5 mit der Möglichkeit dieses entſcheidenden mehr falſchen In der Dienstag-Verhandlung des Reichs⸗ tagsbrandprozeſſes beginnt nach Stellung⸗ nahme des Oberreichsanwalts zu Beweisan⸗ trägen über weitere Zeugenvernehmungen die Vernehmung des Poſtſchaffners Ott der an dem Brandtag die Briefkaſtenentlee⸗ rung im Reichstag um 9 Uhr abends vorge- nommen hat, ohne etwas Verdächtiges zu bemerken. Der Tiſchlermeiſter Lippert gibt Auskunft darüber, daß das ſichtbare Holz im Plenarſaal Eichenholz war. Der Amtsgehilfe Wocköck, der ſeit elf Jahren Pförtner am Portal 2 iſt, bekundet, wie er das Portal wie immer verſchloſſen und den Riegel vorgeſchoben habe. Er hält es für unmöglich, daß jemand ſeinen Schlüſſel be⸗ nutzen könnte oder daß jemand einen Wachs⸗ abdruck von dem Schlüſſel habe machen kön⸗ nen. der Anruf auf Zimmer 9 Der Amtsgehilfe Kohls, der ſeit etwa 20 Jahren 5 925 Garderobe beim Portal 2 des Reichstages tätig iſt, ſagt aus, am 27. Februar etwa 10 Minuten vor 8 Uhr abends habe noch die Garderobe des Abg. Torgler am Riegel gehangen. Er habe anrufen wol⸗ len, ob die Garderobe nicht hinausgeſchafft werden könnte. Zweimal habe er auf Num⸗ mer 322 im Zimmer 9b angerufen. Auch dort habe ſich niemand gemeldet. Als er nach dem zweiten vergeblichen Anruf den Hörer noch in der Hand hatte, habe der Ne⸗ benapparat in der Garderobe geklingelt und der Fahrſtuhlführer Düſterhöft habe ihm ge⸗ ſagt:„Eben wird angerufen, wir möchten die Sachen des Abg. Torgler nach oben bringen!“ Etwa 3 Minuten nach 8 Uhr ſei⸗ en Düfterhöft und er, Kohls, nach Hauſe ge⸗ gangen. Auf verſchiedene Fragen bleibt Kohls bei ſeiner Ausſage, daß er auf ſeinen leben wird und wie lange ſie ſich noch als Anruf in den kommuniſtiſchen Fraktions⸗ zimmern keinen Anſchluß bekommen und auch kein Beſetztzeichen gehört habe. a Als der Zeuge im weiteren Verlauf ſeiner Vernehmung erklärt, daß er ſeinerzeit zu⸗ erſt zum Miniſterpräſidenten Göring gefah— ren ſei und genau das geſagt habe, was er auch hier geſagt habe, fragt Dr. Sack, ob dieſe erſte Ausſage beim Miniſterpräſident Höring nicht ein Irrtum ſei? Er könne ſich nicht vorſtellen, daß Miniſterpräſident Gö⸗ ring eine Vernehmung angeſtellt hat. 72777. 3 Land ſich fragen wird, welche Rück⸗ 290 en ir deli Entſchluß auf ſeine eigene Polit haben kann und in dieſem Zu⸗ ſammenhang iſt zu verſtehen, daß nament⸗ lich Italien die Frage des Viermächtepaktes ſtellt, der mehrfach auf den Völkerbund ver⸗ weiſt, daß die Franzoſen ſich bemühen, 5 Sachlage ſo darzuſtellen, als ob ſie nun kei⸗ nerlei Verpflichtung mehr hätten, pu (wozu ſie ohnedies nicht allzu ſehr berei waren!), während die Engländer bei aller Ruhe und Zurückhaltung wohl am ſtärkſten betroffen ſind. Man kann nur wünſchen, daß der entſcheidende deutſche Schritt auf der anderen Seite endlich eine Erkenntnis der tatſächlichen Lage in der Welt ſchafft, die bisher leider nicht vorhanden gewe ten zu ſein ſcheint. Wenn er nicht irre, ſei es Daluege ge⸗ weſen, der ihn zu Protokoll vernommen ha⸗ be. 5 Der Oberreichs anwalt bemerkt dazu, daß Daluege damals Chef der Krimi⸗ nalpolizei war. Der Zeuge ſei alſo von der Kriminalpolizei vernommen worden, wie jeder andere. 1. a Der Angeklagte Dimitroff ſtellt die Frage u. a., welcher Partei der Zeuge ange⸗ hört. Auf eine weitere Frage Dimitroffs, ob der Zeuge mit dem Miniſterpräſidenten Gö⸗ ring noch einmal zuſammengekommen ſei, erklärte Kohls, in Sachen der Brandangele⸗ genheit nicht. a Hierauf tritt eine kurze Pauſe ein. der Weg durchs Portal 2 Nach der Pauſe wird der Pförtner Wocköck vom Vorſitzenden nochmals gefragt, wie er ſich die Beobachtung des Zeugen Bogun er: klären könne, daß nämlich ſpät abends ein Mann aus dem Portal 2 herausgelaufen ſein ſoll. Wocköck erklärte, daß dann dieſer Mann nicht nur über einen Nach- ſchlüſſel zum Oeffnen des Portals ver- fügt, ſondern unbedingt auch einen Hel- fer innerhalb des Reichstages gehabt haben müſſe, der nachher von innen das Portal wieder ſo verſchloſſen und den Riegel ſo vorgelegt habe, wie es kalſäch⸗ lich der Fall war. Der Betriebsingenieur des hsta Riſſe, der ſich auch über die techniſchen Anlagen des Reichstages äußert, bekundet, im Keller keine Kiſten mit Brandmaterial gefunden zu haben. Es ſtanden Kiſten mit Seife, Soda und Altmaterial da und es hätte auffallen müſſen, wenn andere Kiſten dahingekommen wären. Der unterirdiſche Gang Die Frage des Rechtsanwalts Dr. Sack, ob das Perſonal des Präſidentenhauſes, wenn es ins Reichstagsgebäude gelangen will, den unterirdiſchen Gang benutzen müf— ſe, bejaht der Zeuge. N f Rechtsanwalt Dr. Sack: Wenn nun im Präſidentenhaus eine ſogenannte Stabs⸗ wache von 30 Mann ſtändig gelegen habe, hätten Sie und Ihre Leute das beobachten müſſen, oder hätte Ihnen das entgehen kön⸗ nen? Der Zeuge erwidert, daß ihm das hätte entgehen können, aber der Ober⸗ maſchinenmeiſter Mutzka könne vielleicht dar⸗ über Auskunft geben. 15 Als nächſter Zeuge wird der Obermaſchi— nenmeiſter Mutzka vernommen. Er erklärt, daß der unkerirdiſche Gang nicht vom Reichstag zum Präſidenten⸗ haus führe, ſondern vom Reichskag zum Maſchinenhaus. Der Gang habe dann eine Abzweigung zu dem ſpäker erbau⸗ ten Präſidentenhaus erhalten, um auch dieſes Haus mik Heizung zu verſorgen. Wenn das Maſchinenhaus in Betrieb ſei, Reichstages, ſeien beide Türen des Ganges geöffnet. Der Vorſitzende erklärt dann, daß eine Ortsbe⸗ ſichtigung vorgenommen werde, um eine beſſere Grundlage für die weiteren Erörte— rungen über den unterirdiſchen Gang zu ha— ben. Die Frage des Vorſitzenden, ob er am 27. Februar etwas Auffälliges in dem unter⸗ erdiſchen Gang bemerkt habe. wird nam nicht bekannt, daß im Präſidentenhaus eine SS- oder SA-Wache geweſen ſei. Er wiſſe auch nicht, ob Miniſterpräſident Göring da⸗ mals im Präſidentenhaus gewohnt habe. Anerhörte Verdächtigungen Die Phantaſien des Braunbuches. Oberreichsanwalt Dr. Werner bekont dann, im Braunbuch werde ohne jeglichen Verſuch des Beweiſes die Behaupkung aufge⸗ ſtellt, daß durch den unterirdischen Gang unter Führung des Polizeipräſidenken Hei- nes-Breslau, des Oberleuinants Schulz und des Polizeipräſidenten Graf Helldorf-Poks⸗ dam SA-Abteilungen in den Reichskag ein. gedrungen ſeien und dork den Brand gelegt haben. Für jeden einzelnen der ausgeſuch- ken SA- und 58-Führer ſei die Stelle genau bezeichnet worden, wo er einzuſetzen hakke. Am Tage vorher ſei Generalprobe abgehal⸗ ten worden. van der Lubbe ſei als fünfler oder ſechſter mitgegangen. Als der Beobach- tungspoſten im Reichstage meldele, daß die Luft rein ſei, begaben ſich die Brandſtifter an die Arbeit. Die Brandlegung war in weni- gen Minuten vollendet und ſie gingen den gleichen Weg, den ſie gekommen waren, nach gekaner Arbeit zurück. van der Lubbe blied allein im Reichs kagsgebäude zurück. Ich beankrage, fuhr der Oberreichsan⸗ walk fort, als Jeugen den Polizeipräſi⸗ denten Heines-Breslau, den Oberleut⸗ nank Schulz und den Polizeipräſidenten Graf helldorf-Potsdam dafür zu laden, daß ſie mit dieſer Sache nicht das Ge⸗ ringſte zu kun haben. Ich beankrage weiter, als Zeugen den preußiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Göring und den Keichsminiſter Dr. Göbbels zu laden. In dem Braunbuch wird das Unerhörde behaupiel, ohne auch nur zu verſuchen, einen Beweis zu führen, daß Miniſter Göbbels als indirekter Arheber und der preußiſche Mi⸗ niſterpräſidenk Göring ebenfalls als Urheber des Planes gegolten haben. Es iſt eine Pflicht, wenn ſolche unerhörken und unbe; wieſenen Verdächtigungen in die Welt geſetzt werden, daß dann auch dieſen Herren de Möglichkeit gegeben wird, ſich über alle in dieſem Juſammenhang ſtehenden Vorgänge zu äußern, insbeſondere auch über die dama⸗ lige poliliſche Lage und die dadurch nokwen⸗ dig gewordenen Maßnahmen vor Gericht unker Eid auszuſagen. Nach kurzer Beſprechung mit den übrigen Senatsmitgliedern verkündet der Vorſitzende den Senatsbeſchluß, den Beweisanträgen des Oberreichsanwaltes ſtattzugeben. Dimitroff will das Praunbuch leſen Ueber einen Antrag des Angeklagten Di⸗ mitroff, ihm das Braunbuch zugänglich zu machen, wird der Senat morgen entſcheiden. Rechtsanwalt Dr. Sack weiſt auf ein Tele⸗ ramm des Polizeipräſidenten Heines aus Breslau hin, in dem dieſer darlegt, daß er vom 26. Februar bis Anfang März in Glei⸗ witz war. Dr. Sack erſucht, Zeugen aus Gleiwitz zu laden, die über den mehrtägigen Aufenthalt Heines dort ausſagen ollen, nicht, weil er an der Glaubwürdigkeit des Zeugen zweifle, ſondern weil die Mentalität des Ausfandes es verlange. Auch Oberleut⸗ nant Schulz habe brieflich mitgeteilt, daß er zu jener Zeit in Tutzing krank gelegen habe, Gerade weil Oberleutnant Schulz in der Emigrantenpreſſe als Lügner hingeſtellt werde, beantrage er, auch mehrere Zeugen aus Tutzing zu laden. Da der Oberreichs⸗ anwalt keine Bedenken gegen dieſe Beweis⸗ anträge geltend macht, erklärt der Vorſitzen⸗ de, daß die von Dr. Sack beantragten Zeu⸗ gen geladen und ſobald wie möglich ver⸗ nommen werden. Die Sitzung wird darauf auf Mittwoch vertagt. f Vernehmung eines Holländers Berlin, 18. Okt. Aufgrund einer Reihe von Anzeigen wurde im Reichstag der am Reichs⸗ tagsbrandſtifterprozeß teilnehmende holländi⸗ ſche Journaliſt Freiherr van Swindern von Kriminalbeamten zu einer Vernehmung ins Polizeipräſidium gebeten. Entgegen anderslau⸗ tenden Meldungen handelt es ſich nicht um eine Verhaftung. Freiherr van Swindern hat inzwiſchen das Polizeipräſidium wieder ver⸗ laſſen. Lokale Nachrichte Werbeſpruch. Ob Nerven oder Muskelkraft, Der Fleiſchgenuß dir beides ſchafft. * Fleiſch gibt Kraft! * Fleiſch iſt die Wurzel aller Kraft, Die Nahrung des, der tüchtig ſchafft! Das„Opfer“ für die Winterhilfe. „Es ſoll in dieſem Winter kein Volks⸗ genoſſe hungern und frieren!“ So will es unſer Führer. Sein Wunſch iſt uns Befehl. Wir Nationalſozialiſten haben die moraliſche Pflicht, dafür zu ſorgen, daß der Wunſch Adolf Hitlers in Erfüllung geht. Der Winter ſteht vor der Tür und pocht um Einlaß auch an den Hütten, wo die graue Not in den Ecken hockt. Aber diesmal ſoll ja in Deutſchland keiner hungern und frieren! Man ſammelt für das Winterhilfswerk der Regierung. Es ſollen keine Almoſen gegeben werden, ſondern Opfer im Sinne chriſtlicher Nächſtenliebe. Das iſt unſer Sozialismus der Tat, den wir dem Volke pre⸗ digen. Es kommt nicht allein an auf die Gabe, ſondern wertvoll iſt allein der Gei ſt, in welchem dieſe gegeben wird. Es iſt nicht ſchwer vom Ueberfluß zu geben, weil man eben entbehren kann. Viel mehr Wert hat dagegen die kleinſte Gabe des kleinen Mannes, der ſelbſt zu rechnen hat, aber gerne gibt, weil er damit ſeinem Volke dient. Dieſer Winter muß über- ſtanden werden und er wird der größte Prüf⸗ ſtein für unſere nationalſozialiſtiſche Bewegung ſein. Wir appellieren an den Opfermut der wahren Kämpfer unſerer Idee und keiner wird ſich ein zweites Mal beſchämen laſſen. Der im Verdienſt ſtehende Arbeiter gibt für ſeinen arbeitsloſen Kameraden von ſeinem kärg⸗ lichen Lohn, der Beamte gibt entſprechend ſeinem Verdienſt ſo viel, als er noch ertragen kann. Aber auch der Bauer darf nicht abſeits ſtehen. Gerade der Bauer hat durch die vielen Kund⸗ gebungen in Stadt und Land am Erntedankfeſt geſehen und gehört, wie unſere nationalſozial⸗ iſtiſche Einſtellung zu ihm iſt. Er weiß es auch ganz genau, daß nur der nationalſozialiſtiſche Staat ſeinen Stand vor der Vernichtung gerettet hat und er müßte es wiſſen, daß er nur leben kann, wenn alle, Bauern, Bürger und Arbeiter fürs große Vaterland gemeinſam einſtehen. Die große Not der Arbeitsloſen ſoll auch ihm zu Herzen gehen und ſich letzten Endes in der Größe der Opfergabe zeigen. Wo aber bleibt Dein Opfer, Viernheimer Bauer ſo und ſo.., der ich dich vergeblich auf der Sammelliſte ſuchen muß? Ich weiß doch genau, daß gerade Du Opfer bringen kann ſt! Und Du, lieber Freund, der Du glaubſt geopfert zu haben mit Deinem Korb Kartoffeln— in Anbetracht Deiner Kar- toffelanbaufläche iſt es ein Almoſen, in Anbe⸗ tracht Deines Speichervorrats bleibts die kleine Gabe für einen Bettler. Ihr freut Euch alle, daß das Bettelunweſen ein Ende hat.„Mir gewwe nix!“ war früher eine z. T. gerechtſer tigte Redensart: Wenn aber heute ein Viern⸗ heimer Bauer in guten Verhältniſſen dem Liſten⸗ führer dieſe Anwort gibt, ſo... Aber wir merken uns Deine Geſinnung! Vielleicht, daß wir Dich noch anprangern— aber das liegt an uns! Für Dich, lieber„Volksgenoſſe“ iſt die Solidarität der Internationalen am Platze! Es gibt nur eine Sammlung für die Winterhilfe. Das Mißyverſtändnis, es werde noch einmal geſammelt, ſoll hiermit geklärt ſein. Ein jeder Bauer hat die Pflicht zu opfern nach ſeinen Kräften in Anlehnung an den Aufruf unſeres Landesbauernführers Dr. Wagner, der für den Morgen Kartoffeln 1¼ Ztr. und für den Morgen Getreide 10 Pfd. Frucht als Opfer⸗ gabe fordert. Es ſind auch in unſeren Reihen welche, die den Sinn nationalſozialiſtiſcher Opfer⸗ bereitſchaft erfaßt haben. Namen will ich nicht nennen, weil die Geber vielleicht nicht genannt ſein wollen braven Mann! Dies möge Euch dienen zur Ueberlegung und Selbſteinkehr, ob Ihr einigermaßen Euere Pflicht als Volksgenoſſen erfüllt habt.— An- und Nachmeldungen für das W. H. W. ſind bis auf weiteres zu geben Mittwochs und Freitags von 18 bis 19 Uhr im Rathaus Zim- mer Nr. 19 J. Blaeß. .. Hoch klingt des Lied vom Neu⸗Gründung der NS⸗Frauen⸗ ſchaft. Auf Grund der auf dem Frankfurter Parteitag durch den Gauleiter Sprenger auf die Ortsgruppenleiter übertragenen Befugniſſe über alle Formationen der Standorte und nach Auftrag durch den Kreisleiter ſowie der Kreis- leiterin der NS⸗Frauenſchaft erfolgte geſtern Abend die Neuformation der hieſigen NS⸗Frauen⸗ ſchaft durch Ortsgruppenleiter Pg. Franzke. Die zahlreich erſchienenen hieß Pg. Franzke herzlich willkommen und ſtellte dabei die ernannte komm. Leiterin, die Pan. Frau Bläß vor. Die NS- Frauenſchaft wird genau ſo in Blocks eingeteilt wie die Partei, Die Ernennung der Mitarbei- terinnen erfolgt ſpäter. Hiernach gab Pg. Schweigert ein ausführliches Referat über das Weſen, die Tätigkeit einer NS⸗Frauenſchaft im Dienſte und nach den Idealen unſeres großen Führers Adolf Hitler, die einzelnen Satzungs- beſtimmungen, denen ſich jedes Mitglied unbe- dingt zu unterwerfen hat. Es wird allerſeits im Dienſte für die Allgemeinheit, zur Behebung der noch in vielen Familien herrſchenden Not, im Zeichen des Kampfes„Gegen Hunger und Kälte“ tatkräftigſte Mitarbeit verlangt, wie auch Das Eitho der Gereiztheit in Paris Paris, 18. Oktober. Die franzöſiſchen Preſſeäußerungen zur Rede des Reichsaußenminiſters fallen durch die Gereiztheit und Hemmungsloſigkeit des Tones auf. Es iſt bemerkenswert, daß 3. B. der als offiziöbs geltende„Petit Pariſien“ ſich Ausdrücke leiſtet, wie ſie ſonſt nur in den ſchlimmſten Boulevardblättern zu finden ſind. Das Blatt erlaubt ſich, die Ausführun⸗ en des Außzenminiſters als„hinter ⸗ ältig“, als„unverſchämt“ und als „ultimativ“ zu bezeichnen. Unter völliger offenbar nicht ganz unbeab⸗ ſichtigter Verkennung des wahren Sachver⸗ haltes glaubt„Petit Pariſien“ den von ber deutſchen Regierung erneut zum Ausdruck gebrachten Willen Deutſchlands, allen Ve⸗ mühungen um eine Zuſammenarbeit mit den übrigen Staaten und damit auch Frank⸗ reich ſeine loyale Unterſtützung verleihen zu wollen, ſo interpretieren zu können, als be⸗ abſichtige Deutſchland ſeparate Verhandlun— gen mit Frankreich. Gegen dieſe, nur in ſei⸗ ner eigenen Einbildung bestehende Möglich⸗ keit macht das Blatt dann ſchärſitens Front. Es iſt beinahe ſelbſtverſtändlich, daß dabe! der übliche Hinweis auf das Inſtrument des Völkerbundes nicht fehlt, das ja in allen in⸗ ternationalen Diskuſſionen von Frankreich ſtets gebraucht wird. Es kenngeichnet die Beweisführung des Blattes am beſten, wenn die eindeutigen und freimütig n Aus- ührun⸗ en des Reichskanzlers als„Doppeizungig⸗ eit“ bezeichnet werden. Ein paar Stimmen der Vernunft Guſtave Herve begrüßt im Gegenſatz zu anderen Blättern in der„Victoire“ die Ent⸗ ſcheidungen der Reichsregierung, weil damit endlich eine Klärung des deutſch⸗ franzöſiſchen Verhältniſſes ermöglicht werde. Die Aktion Hitlers müſſe, ſo meint Herve, auch den verblendetſten Franzoſen zeigen, daß der Verſailler Vertrag in ſeinem weſeni⸗ lichen Teil, nämlich der Organiſation des Völkerbundes, als eines Inſtrumentes zur Sicherung des Friedens unausführbar ſei. Er beſchwört Frankreich, nicht die Hand Deutſchlands zurückzuweiſen. In ähnlichen Gedankengängen bewegt ſich der Kommentar der neugearündeten rechts⸗ von der geſamten NS.Frauenſchaft ein freudiges, das Vertrauen und die Einigkeit förderndes Zu⸗ ſammenarbeiten gewünſcht wird. Dazu gehört, daß die deutſche Frau— deutſche Ware kauft, keine Schundware anſchafft, ſondern die ſolide Ware des deutſchen Handwerks, von Handel und Gewerbe in ihrem Heim verwendet. Die neue Leiterin, Frau Bläß, begrüßte noch beſon⸗ ders die erſchienenen Frauen und empfahl die tätige Mithilfe zur Linderung der Not, alles im Zeichen unſeres Führers, der auch alles her⸗ gibt für unſer deutſches Vaterland. Ortsgrup⸗ penleiter Franzke ſagte ſeitens der Partei größte Unterſtützung zu und erwartet auch in der glei⸗ chen Weiſe die tätigſte Mithilfe im Dienſte der geſamten Bewegung und zum Wohle des ganzen Vaterlandes. Ein dreifaches„Sieg⸗Heil“ auf den greiſen Reichspräſidenten, unſeren verehrten Führer und die Mitarbeiter beſchloß die Grün⸗ dungsverſammlung. Die NS. Frauenſchaft wird in der ſtattlichen Mitgliederzahl von faſt 100 Frauen ihre ſegensreiche Tätigkeit für das Wohl aller Volksgenoſſen nunmehr aufnehmen. Heil Hitler! »»Iwei Anzüge geſtohlen. Geſtern nachmittag, zwiſchen 1 und 2 Uhr, wurden im Tivoli aus dem 2. Stock eines Hauſes, zwei Anzüge entwendet. Als Diebin kommt, wie einwandfrei feſtgeſtellt wurde, eine Hauſiererin, welche mit Pfeffer, Zimmt und Lorbeerblätter hauſierte, in betracht. Die gleiche Perſon hat auch vor etwa 4 Wochen in der Alicenſtraße bereits einen Anzug entwendet. Die Beſchrei⸗ bung der Diebin iſt folgende: Ca. 30 Jahre alt, ſchmales Geſicht, trug beigefarbiges Kleid und eine ebenſolche Mütze. Das Haar iſt zu einem Knoten geſchürzt. Beim Anbieten ihrer Ware wurde eine weinerliche Stimme feſtgeſtellt. Perſonen, welche fach dienliche Mitteilungen, die zur Ermittlung der Diebin beitragen können, beſonders über Namen und Wohnort, wollen bei der Kriminalpolizei oder beim Polizeiamt melden. Auf Wunſch werden die Angaben auch vertraulich behandelt. Sollte die beſchriebene Perſon wieder hier auftauchen, iſt es Pflicht eines Jeden, dieſelbe auf geeignete Weiſe un- ſchädlich zu machen und der Polizei zu melden, damit es endlich gelingt, dieſer gemeingefährlichen Diebin ihr Handwerk zu legen. * Aeberreichung der Meiſter⸗ briefe. Am Samstag, den 22. Oktober 1933, vormittags pünktlich um 10.45 Uhr, findet im großen Saal der Turnhalle am Woogspplatz die Neurath⸗Nede ſtehenden Zeitung„Le Jour“. Auch das ra⸗ dikale„Oeuvre“ vertritt die Anſicht, daß die Möglichkeiten für eine Ausſprache geſchaffen worden ſeien. London wartet ab London, 18. Oktober. Die von Reichsaußenminiſter, Freiherrn von Neurath, vor der ausländiſchen Preſſe abgegebene Erklärung findet allgemein gro⸗ ße Beachtung.„Daily Herald“ überſchreibt ſeine Meldung„Deutſchland klagt Sir John Simon der Verdrehung von Tatſachen an, hofft aber noch immer auf eine Abrüſtungs⸗ konvention.“ Der Berliner Korreſpondenk des„News Chronicle“ ſpricht von einer kraftvollen Verkeidigung des deukſchen Schriktes; der Vertreter der„Daily Mail“ von einem ſcharfen Angriff auf den britiſchen Außen⸗ miniſter. In der Meldung der„Morning Poſt“ wird geſagt, Freiherr von Neurath ſpreche im Tone eines Mannes, der entſchloſſen ſei, ſich zu beherrſchen, der aber darüber keinen Zweifel aufkrommen laſſen werde, daß er e nach lange genug Geduld ge⸗ ü. Der Korreſpondent des„Daily Telegraph“ hebt hervor, daß 0 der Reichsaußenminiſter die Schuld an dem Vorfall dem Völkerbund und beſon⸗ ders Großbritannien zugeſchoben habe. Er habe ferner klar zum Ausdruck gebracht, daß die deutſchen Forderungen reſtlos erfüllt werden müßten, bevor eine Abrüſtungskon⸗ vention zuſtandekommen könne.„Daily Expreß“ bemerkt u. a., die gegen Sir John Simon erhobenen Beſchuldigungen erforder- ten ſofortige Zurückweiſung oder Aufklärung des eventuellen Mißverſtändniſſes. „Times“, die bei ihren, wenn auch in ver⸗ hältnismäßig beherrſchter Sprache gehalte⸗ nen Angriffen auf Deutſchland in der Lon⸗ doner Preſſe an der Spitze ſtehen, ſprechen von dem„theatraliſchen Schritt Deutſch⸗ lands“ und von der Gewohnheit von dikta⸗ toren, die Aufmerkſamkeit ihres Volkes auf auswärtige Abenteuer abzulenken. Das Blatt iſt der Meinung, es müſſe unterſucht werden, welche„kollektive Aktion“ möglich wäre, um Deutſchland klar zu machen, einen wie ſchweren Fehler es mit ſeinem Schritt vom Samstag begangen habe. die feierliche Ueberreichu Ueberreichung der Meiſterbrieße n 230 in dieſem Jahre vor der Meiſterprüſungz. komiſſion der Provinz Starkenburg beſtandenen Jungmeiſterinnen und Jungmeiſter ſtatt. *Der 20. Oktober!„Was ists nn dieſem Tag?“ Hunderttauſende können An. wort geben, denn für Hunderttauſende iſt ez der Beginn einer neuen Hoffnung, der Hoffnun auf einen Lotteriegewinn und damit auf lit und Freude. Am 20. Oktober beginnt nämlich die 42. Lotterie der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie und jeden einzelnen Spieler he. ſchäftigt an dieſem Tage die Frage„Werde ig diesmal dabei ſein?“ Nun iſt es gerade daz Erfreuliche bei dieſer Staatslotterie, daß große Hoffnungen ihre volle Berechtigung haben, dem faſt auf die Hälfte aller ausgegebenen Loſe ent. fällt einen Treffer. Trotz dieſer beiſpielloſen Chancen iſt der Einſatz durchaus erſchwinglic da er um 40 Prozent ermäßigt wurde. Jed. Lotterie gliedert ſich in 5 Klaſſen und der Ein ſatz iſt demgemäß in 5 Teilbeträgen zu leiste, die bei einem Achtellos beiſpielsweiſe nur Ml. 3.— betragen. Kein Wunder daher, daß die Spieler der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlottere in allen Schichten der Bevölkerung zu finden ſind und gar mancher lieber auf die Befriedl. gung irgend eines anderen Bebdürfniſſes verzich ete, als daß er das Spielen eines Loſes auſ⸗ gibt. Heutzutage ſchließen ſich öfters auch meh, rere Bekannte oder Kollegen zuſammen, um ge⸗ meinſam in der Klaſſenlotterie zu ſpielen. Der Aufwand für den einzelnen wird dadurch ge ringer, allerdings dann auch die Höhe des Ge winnes. Schließlich iſt es aber immer not beſſer, 10000 Mk mit 2 Freunden zu teilen, als überhaupt nichts zu gewinnen, weil man den Einſatz geſcheut hat. Wie wir hören, sil in unſerer Gegend das Intereſſe für Loſe der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie zienlit ſtark ſein, wohl eine Folge des 200 000 Mark. Gewinnes, der bei der 5. Klaſſe der 40. Lotterie im Februar⸗März nach Worms fiel. Loſe ſind zu haben bei Franz Hofmann, Drehſcheibe. Geſchäftliche Mitteilungen. Bei Friedrich Reuter, Steinſtraße 7, it von heute an ſüßer und gährender Traubenmof zu haben, außerdem verſchiedene Qualitäten an alten Weinen(ſiehe Anzeige). Alle Viernheimer werden nochmals auf das„Heluma“ Reinigungs mittel der Fa. Heikampf⸗Käfertal, zum Reinigen von Grabſteinen, Fußböden, Möbel und dergl. aufmerkſam gemacht, welches durch den obenge⸗ nannten Herrn Reuter erhältlich iſt. Derſelbe empfiehlt ſich ſchon heute zum Schneiden der Reben im Frühjahr, zum Aulegen von Neuan⸗ lagen und übernimmt auf Wunſch alle zur Er- haltung und ordnungsmäßigen Pflege der Reben notwendigen Arbeiten. Alle diejenigen, welche Reben anlegen wollen, oder bei Vorhanderſen ſolcher an einer geordneten Pflege Intereſe haben, wollen ſich bis ſpäteſtens Ende Februat melden. Die Wäſche wird ſo friſch und klar, das ſagen alle, die dem heißen Spülwaſſer etwas Sil, kalt aufgelöſt, beigeben. Sil entfernt vil ſchneller alle Seifenreſte der Waſchlauge und er⸗ leichtert ſo das Spülen. Darum zum Wöſche⸗ ſpülen nur Sil nehmen! Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗ Mt glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnverein von 1893 e. V. Heute abend halb 8 Uhr Zusammenkunft ſämtlicher Spiel leute zu einer mündlichen Beſprechung in det Wohnung des Stabführes Heinrich Schmitt. Ich erwarte von jedem einzelnen, daß er el ſcheint. Stabführer Hch. Schmit. — Bekanntmachung. Betreffend: Freiwilliger Arbeitsdienſt. Im Freiwilligen Arbeitsdienſt(geſchloſſenes Lager) können noch Perſonen unter 25 Jahrel, die das Bauhandwerk erlernt haben, eintreten. Anmeldungen werden bei der hieſigen A beitsamts⸗Nebenſtelle entgegengenommen. Viernheim, den 18. Oktober 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. kurs deutsches volk und nale Treullen deinen Handworkssfand Ils das denlsene Handwerk diane, Hinte auen das Vstertand. 5 Die Neichspoſt als Junthelſer Jaſt 150 000 Rundfunkſtörungen beſeitigs. Die Deutſche Reichspoſt hat jetzt ihre erſte Bilanz in ihrer noch jungen Eigenſchaft ale Funkhelfer aufgeſtellt. Die Bilanz umfaßt die erſten neun Monate der Funkhilfetätig⸗ keit der Reichspoſt, das heißt die Zeit vom 1. Oktober 1932 bis Juni 1933. In dieſer Zeit hat die Reichspoſt rund 148 000 Stö⸗ rungen des Rundfunkempfanges beſeitigen können. f 5 Von der Geſamtzahl der erledigten Stör⸗ fälle kam der größte Teil mit faſt 26 v. H. auf Störungen, die durch Kleinmotore und elektriſche Geräte in Gewerbe, Landwirt⸗ ſchaft und Haushalt verurſacht wurden. Da⸗ bei handelt es ſich um Motoren, Signalan⸗ lagen, Bügeleiſen, Heizliſſen, Staubsauger, zahnärztliche Maſchigen, Näh⸗ und Zuſchnei⸗ demaſchinen, Vorſchneidemaſchinen, Kühl⸗ ſchränke uſw. Faſt beinahe ebenſo groß je— doch, nämlich 25 v. H. aller Fälle, war der Anteil jener Störungen, die auf Fehler in der eigenen Anlage des Beſchwerdeführers zurückgeführt werden konnten, hervorgeru— ſen durch ſchlechte Kontakte, loſe Stecker, Drahtbrüche, alte Röhren, verbrauchte Ano⸗ denbatterien, ſchadhafte Lautſprecher, durch die Art der Antennenanlage. Mehr als verdoppelt hatten ſich die Stö⸗ rungen, die durch die eigenen Rundfunkanla— gen entſtanden, nicht zuletzt ein Zeichen da⸗ für, daß viele Geräte mit den Jahren ver⸗ altet ſind. Es ſei noch hingewieſen auf die wertvolle Entſtörungsarbeit der Hörerorga— niſationen, z. B. des Reichsverbandes deut— ſcher Rundfunkteilnehmer e. V. Der Rundfunkteilnehmer ſelbſt muß im Kampfe gegen die Rundfunkſtörungen da— rauf ſehen, daß beim Erwerb elektriſcher Ge— räte immer nur ſtörfreie Erzeugniſſe zu be— rückſichtigen ſeien. Denn nicht ſelten ſind die Störquellen Geräte, die der Teilnehmer ſelbſt verwendet. Außerdem muß man vom Hörer verlangen, daß er den Rundfunkſtördienſt beanſpruche und nicht wie es noch geſchehe, wegen ſchlechter Empfangsverhältniſſe ein— fach ausſcheide. 5 Mumifizierendes Nattengift und andere Wunder der chemiſchen Induſtrie. Nachdem die Engliſche Pharmazeutiſche Ge— ſellſchaft ihre 42. Jahresausſtellung eröffnet hat, verlohnt es ſich, dieſe einmal von dem Standpunkt aus zu betrachten, welche Waren hier ausgeſtellt werden, die ſpeziell den Wün⸗ ſchen der engliſchen Kundſchaft entgegenkom— men. Da iſt zuerſt ein Rattengift zu nennen, welches den gefährlichen Nagern außerordent— lich gut ſchmeckt aber ſchlecht bekommt, denn ſie ſterben vier Stunden nach dem Genuß. Das Nellartige iſt nun, daß dieſes Mittel die Tiere mumifiziert, alſo vollkommen austrocknet und gleichzeitig ſteriliſiert, ſo daß die bei Rattentötung durch Gift ſtets auftretende Ge⸗ fahr der Verweſung der Tiere in unerreich⸗ baten Schlupfwic keln, in denen ſie ſich während des Todeskampfes verkriechen, beſeitigt iſt. Weiter ſcheint man endlich ein Enthaa⸗ rungsmittel! herſtellen zu können, das völ⸗ lig geruchlos iſt und das Unterhautzellgewebe nicht angreift. Wenn dieſes Mittel auch vor⸗ wiegend für die weibliche Verbraucherſchaft ge— dacht iſt, ſo kann es auch dem heranwachſenden der erſten Rasur möglichſt weit herausſchieben will. Dem Manne mit dem ſtarken Bart vermag es jedoch nicht die Pein des allmoe⸗ gentlichen Abſchabens zu erſparen. Auch an die Kinder iſt gedacht, die unter großem Geſchrei den alltäglichen Löffel Leber⸗ kran ablehnen. Man hat aus dem Heilbutt ein neues Präparat herſtellen können, das in einem Tropfen die gleiche Anzahl Kalorien und das gleiche Quantum Aufbau⸗ ſtoffe, wie ein voller Löffel Lebertran ent⸗ hält, ſo daß den Müttern ein nunmehr fried⸗ licherer Tagesbeginn mit ihren Lieblingen in Ausſicht ſteht. Neues aus aller Welt Fünfzehnjähige geht freiwillig in den Tod. Erſt vor wenigen Tagen iſt in Mün⸗ chen ein noch nicht 15 Jahre alter Schüler freiwillig auf dem Leben geſchieden. Nun wurde in einer Wohnung an der Görres— ſtraße ein 15 Jahre altes Lehrmädchen be— wußtlos mit einer ſchweren Gasvergiftung aufgefunden. Dem ſofort herbeigerufenen Rettungsdienſt, der längere Zeit Wiederbele— bungsverſuche unternahm, gelang es nicht, das junge Leben zu erhalten. Das Mädchen, das ſehr ſchwärmeriſch veranlagt war, hat ſich ohne Zweifel ſelbſt den Tod gegeben, doch iſt der Grund zu dieſer Verzweiflungs— tat nicht bekannt. Schwerer Unfall auf der Landſtraßſe. Die Hilfsarbeiterin Berta Fürſt aus München kam auf der Bezirksſtraße Pframmern— Putzbrunn(Oberbayern) mit ihrem Fahrrad zu Fall, als ſie von einer Zugmaſchine mit Anhänger überholt wurde. Sie geriet unter das Vorderrad des Anhängers, das ihr beide Füße abdrückte. Mit lebensgefährlichen Ver— letzungen wurde die Bedauernswerte ins Krankenhaus München-Perlach verbracht. Vom Omnibus überfahren. Bei einer Kundgebung der Sanitäter in Wadern (Saar) ereignete ſich ein ſchwerer Unfau Aus einem von Neunkirchen kommenden Omnibus wurde in der ſcharfen Kurve be! Dagſtuhl ein Mitfahrer geſchleudert. Der Schwerverletzte wurde mit einem doppelten Schädelbruch ins Krankenhaus eingellefert, wo er nach einer Stunde verſtarb. Großfeuer in Berlin. Im Weſten der Stadt Berlin, in der Wittenberg-Allee, iſt ein Brand ausgebrochen, der ſchnell den Umfang eines Großfeuers angenommen hat. Der Brand wurde mit acht Rohren bekämpft. Trotz unermüdlicher Arbeit konnte nicht ver— hindert werden, daß die Decken zum vierten Stock durchbrannten. In dem Dachgeſchoß. das durch das Feuer zerſtört wurde, befan— den ſich Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch nichts bekannt. Von einem Ziegelſtein erſchlagen. Auf einem Neubau in der Scharrenſtraße in Berlin ereignete ſich ein tödlicher Unfall. Dem 3 jährigen Fahrſtuhlführer Alfred Sündermann, der in dem Schacht eines Baufahrſtuhles ſtand, fiel ein Ziegelſtein von der Höhe des Hauſes auf den Kopf. Der Mann brach zuſammen und mußte von ſei— nen Kollegen zur Rettungswache gebracht werden. Die Aerzte konnten nur noch den Tod feſtſtellen. Die verſpielte Untkerſtüzung. In Görlitz wurde ein Wohlfahrtsunterſtützungsempfän— ger in Haft genommen, weil er ſeine Unter— ſtützung für zwei Wochen in Höhe von 36 Mark ſofort nach Empfang in einem Gaſt— haus vertrunken und verſpielt hatte. Frau und Kinder hatten von der Unterſtützung noch nichts erhalten. Das Wohlfahrtsam: kündigt an, daß es künftig in ähnlichen Fällen mit gleicher Rigoroſität vorgehen werde, nicht zuletzt im Intereſſe der Fami— lie, die durch ſolche Verantwortungsloſigkeit ihrer Ernährer in große Not gebracht wer— den. der Kampf um Am Sonntag war Fußball Trumpf. Wäh— rend im Gau Bayern die Spiele abgeſetzt wur— den, ſtand in den übrigen Gauen der größte Teil der Mannſchaften im Kampf. Und wie— der einmal gab es eine große Zahl von Ueber— raſchungen, die allerdings bei der Ausgegli— chenheit der Mannſchaften ſchon faſt nicht mehr als ſolche anmuten. Da erlitt im Gau Ba— den der VfB. Mühlburg in Freiburg gegen SC. ſeine erſte iederlage, der FF. wurde in Broͤtzingen gar mit 6:1 geſchlagen und die Waldhöfer beſtätigten gegen 1. FC. Pforz⸗ heim mit einem 4:0⸗Sieg ihre aufſteigende Form, Phönix Karlsruhe ließ ſich zum Leid— weſen ſeiner zahlreichen Anhänger zu Hauſe von VfR. Mannheim 2:1 ſchlagen— Im Gau Südweſt überraſcht die ein⸗ wandfreie Niederlage der Frankfurter Eintracht mit 2:4 in Kaiſerslautern, wobei beachtlich iſt, daß erſt beim Stande von 4:0 die Gäſte zu ihren zwei Treffern kamen und überdies Kaiſerslautern noch eine Elfmeter-Chance aus⸗ ließ, während die Frankfurter eine ſolche Gele— genheit zu ihrem zweiten Treffer auswerten konnten. Die größte Ueberraſchung iſt hier der hohe 5:0 Sieg der Ludwigshafener Phönix in Wiesbaden; Phönir ſcheint die endgullig uverwunden und die alte Hochform wiedergefunden zu haben. Im Gau Württemberg gab es vier Spiele, die als wichtigſtes Ergebnis einen 42 Sieg der Feuerbacher über SSV. Ulm ſahen. Auch der andere Ulmer Verein, der FV. 94, erlitt eine Niederlage, und dies zudem noch auf eigenem Spielgrundo gegen die Stutt- garter Sportfreunde mit 0:1. Der„Ulmer Schrecken“ ſcheint damit in Württemberg end⸗ gültig überwunden. Auf ihrer Deutſchlandreiſe kamen die ita⸗ ueniſchen Ringer des Sportiva di Bo⸗ logna auch nach Ludwigshafen und Mann⸗ heim. Gegen eine Ludwigshafener Stadtſtaf— fel verloren die doch etwas ermüdeten Gäſte mit 10:9 Punkten, nachdem ſie in allen Klaſ— ſen den guten Ludwigshafenern harte Kämpfe geliefert hatten. Auch gegen Eiche Sand⸗ hofen boten die Italiener ausge eichnete Lei— ſtungen. Sie hatten ſich aber offenbar etwas zuviel zugemutet, denn die Staffel von Eiche Sandhofen gewann überlegen mit 13:5 Punk— ten. Das Mannheimer Grasbahn-Mo⸗ torradrennen, das die beſten deutſchen Grasbahnſpezialiſten am Start ſah, war in— folge des gleichzeitig durch Mannheim gehen— 1. FC. nur ſchwach beſucht. Die Unentwegten, die trotzdem gekommen waren, wurden durch erſt⸗ klaſſige, ſcharfe Rennen reichlich entſchädigt. Beſter Fahrer war der Oberhauſener Butler, der einen neuen Bahnrekord mit 92,3 Stkm. ſchuf. 5 8 Die Bezirksklaſſe in Unterbaden und Pfalz lieferte ſich auch am Sonntag wieder harte Treffen, denen auch das Publikumsinter⸗ eſſe nicht fehlte. In allen drei Bezirken bezw. Bezirksgruppen kriſtalliſieren ſich die Ausſichts⸗ reichen immer mehr heraus, wenn auch ihre Zahl z. T. noch recht groß iſt. Aber das er⸗ höht ja nur die Spannung und iſt ein Beweis für die Ausgeglichenheit der Mannſchaften. Gauliga⸗Vetbandsſpiele. Gauliga Baden: FV. Karlsruhe SV. Waldhof VfR. Mannheim Freiburger FC. VfB. Mühlburg Germania Brötzingen Phönix Karlsruhe VfL. Neckarau 1. FC. Pforzheim SC. Freiburg Gauliga Südweſt: G= + 2 0 n — = 2 —— o- n= 0 — — D n Sid&& ο 2 — S— — Kaiſerslautern F SV. Frankfurt Eintracht Frankfurt Wormatia Worms Kickers Offenbach Phönix Ludwigshafen Sſr. Saarbrücken SV. Wiesbaden Pirmaſens . 05 Mainz Boruſſig Neunkirchen A. O. Worms Gau Mittelrhein: Weſtmark Trier Köln⸗Sülz 07 Kölner CfR. Eintracht Trier VfR. Köln Bonner FV. Mülheimer SV. Rhenania Köln FV. Neuendorf Kölner SC. 99 Fortung Kottenheim Bau Nordheſſen: Hanau 893 VfB. Friedberg Kurheſſen Kaſſel SC. 03 Kaſſel Boruſſia Fulda Heſſen Hersfeld SᷣVg. Kaſſel Sport Kaſſel Kurheſſen Marburg Hermannia Kaſſel Gau Württemberg: Union Böckingen SWV. Feuerbach Sfr. Stuttgart Kickers Stuttgart Ulmer FV. 94 VfB. Stuttgart SSV. Ulm FC. Birkenfeld SC. Stuttgart a —— 2 — n O o o G H D D — 2— — do C —. D AFA S. O D S Y 85 0 802 — U O 000 — dr no 0 O ο= G O O) do o e D DO 4 — S O S 1 —— — O o= O Y D N — U E A N — A= 2 A 3— S ι⁴ D A V D o io A C Jünaling empfoblen werden. der den Termir Der junge Sylveſter jauchzte unterdrückt auf. „Sie lommen— helfen uns...“ 1 „Meinſt?“ ſagte bitter Schmieder.„Tiefer hinein ins Unglück ſtürzen ſie uns. Wenn die Herren und ſie halten zuſammen, dann kann uns kein König und kein Mi⸗ niſter.. Siehſt's ja. Wenn der gemeine Mann um ſein Recht kämpft, allemal ſchlägt's ihm zum Unglück aus. Der Allmächtige ſelbſt und wenn er eingriffe, würde doch nichts ausrichten. Wir.. die Armen.. ſtehen unterm Fluch . iſt gut gemeint, koſtet uns vielleicht die Spießruten, was ſie machen, die Gefährten...“ Wundram ſchwieg. 5 f Er war ein Stiller, der viel dachte und wenig ſagte. Jetzt ſchlug ſein Herz hart. b f Er dachte an die kranke Frau, die hungrigen Kinder... Warum hatte er ſich eingelaſſen in den Kampf um die Gerechtigkeit? Sie, ſie würden mit ihm zu büßen haben. Wär' ſchon beſſer geweſen, er hätte ſich, wie manch anderer, lieb Kind gemacht bei den Herren. Wenn man's nur könnte, gekonnt hätte. Aber da war das Herz im der Bruſt, wand ſich und ſchrie: Freiheit, Freiheit und Gerechtigkeit! 1% Er ſeufzte ſchwer. Und dieſer Seufzer legte ſich wie ein Alp auf die Bruſt auch der beiden anderen. g Es war dunkel in dem Gelaß, kühl, feucht und eine modrig⸗ſchimmelige Luft. Es war ein Gelaß, wie jedes Zeitalter ſie bereithält für Kämpfer um eine beſſere Zukunft. 3 3 bittere. 7:1. Niederlage in Kaiſerslautern nun Ignis, als ſie das ſchreiten. „Was kann das ſein, Bertel?“ Auch die horchte. „Weiß nicht.“ Und nach einigen Augenblicken, in denen die Mädchen ſchweigend weitergewandert waren— „Laſſen Sie uns umkehren, gnädige Gräfin. Bleiben Sie bei mir. Wenn und die Bauern wären vors Schloß gezogen, des Vaters und der anderen könnte bös werden für Euer gräfliche Gnaden.. iſt's ſtill— und Sie könnten heimkehren, ſobald der Weg wieder frei wäre...“ „Die Bauern? Was ſollten ſie mir tun? Ich ſtehe doch auf ihrer Seite. Und du biſt bei mir. Aber im Schloß? Wenn ſie merkten, wie ich ſie betrogen habe.. Es wäre nicht auszudenken. Nein, Bertel, ich muß zurück. So ſchnell wie möglich. Und durch den wird es ſowieſo keine Gefahr haben...“ Bertel ſchwieg. Eigentlich hatte die Gräfin ja recht. Bertels Herz war zwar ſorgenvoll und ſchwer. Aber das kam zuwegen ihres„Herrn Vaters“... Rings um Schloß Thiel, das vom Dorf eine Viertel⸗ ſtunde entfernt auf einem der Hügel lag, die als Aus⸗ läufer des Rieſengebirges ſich weit gen Oſten vorſchoben, zog ſich ein Wäldchen, von dem der Park nur durch einen einfachen Holzzaun getrennt war. In dieſem Wäldchen hatte ſich der Bauernhaufe geſammelt, faſt hundert Mann; von allen Herrſchaften der Umgegend waren ſie zu⸗ ſammengekommen. Schmieder war gefangen? Sie wollten ihn frei. Sie wollten ihr Recht. Sie wollten auch Wundram und Karr. Sie glaubten an Gerechtigkeit und fühlten ſich ſtark. Sie glaubten auch an den König und deſſen Miniſter, den Freiherrn vom Stein. Der, der ſie führte, war ein entſchloſſener und kluger Menſch. Bisher hatte er ſich zurückgehalten und um die Bauernfragen wenig gekümmert. Aber als er noch in den imposanten Handwerkerkeſtzuges Geſchrei hörte, ſtockte im Weiter- ihm der Zorn zu wegen.. Es Bei mir Gräfin die Augen wund. nach Kräften. leider VfR. Heilbronn der Nacht von der Gefangennahme der Führer gehört, war Kopf geſtiegen. „Jetzt, das wird gerächt“, hatte er geſagt. Die anderen fügten ſich ohne Widerrede. Maſſe ſuchte Führerſchaft. Sie waren zufrieden, daß ſich einer fand, der ſie, ihren Inſtinkten gemäß, leitete. „Nichts zerſchlagen. Wir müſſen's hernach doch be⸗ zahlen!“ hatte Geffert befohlen. Zwar zertraten ihre groben Holzſchuhe den gepflegten Raſen. Aber kein Zweiglein eines der ſeltſamen und fremden Bäume, von denen ſo manche Art im Park ſtand, wurde geknickt. Thiel dachte nicht daran, mit den Bauern zu ver— handeln. Die Holzläden vor den geſchloſſen. Drinnen, beim Licht der Wachskerzen, weinte ſich die Sabine unterſtützte ſie dabei Ohnmächtig vor Angſt lag Mademoiſelle auf ihren Knien und betete. Thiel, obwohl auch um die junge Nichte beſorgt, vermutete ſie dennoch irgendwo im Schloß, wo ſie vielleicht eingeſchlummert war, und woher ſie ſich ſchon wieder einfinden werde. Am innigſten ſorgte er ſich um ſeine Zedern. Der Tumult wuchs. Steine flogen. Die Dienerſchaft, verängſtigt, ſtand, vom Grafen zu⸗ ſammenbefohlen, in der großen Küchendiele beieinander. Man hatte auch die Knechte und Stallmägde herbei— gerufen. Die Dreſcher hielten die Flegel noch in der Hand. Die Angſt— mehr vor als um die da draußen, obwohl es Väter, Brüder und Gevattern waren— ſtand auf ihren Geſichtern. Gehorſamsgewohnt, empfanden ſie ſich mit der„Herr⸗ ſchaft“ ſolidariſch; kaum einer, der flüchtig dachte, daß die da draußen ja eigentlich die Seinigen waren. Der Sonnenſchein des Morgens hatte regneriſchem Wetter Platz gemacht.(Fortſetzung folgt.) breiten Fenſtern wurden 2 Nachdruck verboten. Die beiden Stadtväter ſprachen dann von anderen Dingen. Lena Peters, die einzige Tochter des Bankiers, war noch in Penſion. Sie wurde ſchleunigſt zurückgeholt. Das fehlte noch, daß man ſich tatenlos hinſetzte, wenn hier Jagd gemacht wurde. Die kleine blonde Ilſe von Korreck, eine der Töchter des Gutsbeſitzers von Korreck, meinte: „Wie ekelhaft das iſt! Ich mache das nicht mit. Und ihr werdet ja doch alle zuſammen eine rieſengroße Ent— täuſchung erleben.“ Empörte Ausrufe der Schweſtern. Aber Ilſe lächelte nur. Und bei ſich dachte ſie: Und ihr erlebt alle dieſe Enttäuſchung doch! Der Wilſach nimmt ſich etwas Be— ſonderes, Feines, Außergewöhnliches. Vielleicht wird ſie ſogar ganz arm ſein. Aber ſie wird anders ſein als ihr hier, ſoviel ſteht feſt. f Und Ilſe von Korreck beſah mit liebevollem Blick ihr weißes, ſeidenes Kleid, das ſchon einige Male getragen und gewaſchen worden war. Sie wollte kein neues Kleid wie die Schweſtern, aber die Mama würde darauf beſtehen. Nun, fügen mußte ſie ſich, doch Mühe würde ſie ſich beſtimmt nicht geben. Und ähnlich war es in allen Familien. Nichts als Haſten, Ueberlegen und Geldausgaben, die man ſonſt ängſtlich vermieden hätte. Gerade in dieſen Vorbereitungen war es, als der Landgerichtsdirektor Mellendorf ein Schreiben eines ihm völlig unbekannten Anwalts aus Budapeſt erhielt, worin dieſer ihm mitteilte, daß laut Teſtamentsbeſtimmung einer vor kurzem hier verſtorbenen deutſchen Dame der Land— gerichtsdirektor Richard Mellendorf zum Vormund über eine Urſula Bingen beſtimmt worden ſei. Ob er dieſes Amt übernehmen wolle? Urſula Bingen befinde ſich in Berlin-Charlottenburg in einem bekannten Penſionat und ſei achtzehn Jahre alt. Es werde für ſie eine monatliche Nente von zweihundert Mark gezahlt, ſolange ſie lebe. Ganz gleich, ob ſie ſich verheirate oder nicht. Urſula Bingen ſei die Tochter einer längſt verſtorbenen Freundin der Budapeſter Dame und weitläufig mit dem Land— gerichtsdirektor Mellendorf verwandt. Er, Anwalt Krycono, wäre dankbar für baldige Antwort, da die Angelegenheit umgehend geregelt werden müſſe. Sollte Mellendorf nicht geneigt ſein, die Waiſe bei ſich auf— zunehmen oder vielmehr die Vormundſchaft zu über— nehmen und den Aufenthalt des jungen Mädchens zu beſtimmen, dann gehe die Vormundſchaft an ihn, den Anwalt über. Beiliegender Brief gäbe Aufſchluß über die verwandtſchaftlichen Beziehungen zu der Waiſe. Unangenehm berührt hatte der Landgerichtsdirektor den Brief des Budapeſter Anwalts geleſen. Dann öffnete er den beiliegenden Brief. vier „Sehr geehrter Herr Landgerichtsdirektor! Urſula Bingen iſt die Tochter Ihrer Kuſine Hilda Mellendorf, die ſich vor neunzehn Jahren mit dem Sänger Bingen verheiratete. Hilda Mellendorf beſaß damals nur noch die Mutter, die in zweiter Ehe mit dem Arzt Nordmann verheiratet war. Es beſtanden ſchwere Differenzen zwiſchen Hilda und dem Stief— vater, und aus dieſem Grunde ging ſie fort und wurde Vorleſerin bei einer deutſchen Dame in Budapeſt. Dieſe Dame war meine Mutter. Wir ſind immer befreundet mit Hilda geblieben, auch als ſie ſich mit Ludwig Bingen verheiratete, der bei einer Gaſtſpielreiſe in Amerika tödlich verunglückte. Von da an lebte Hilda wieder bei uns. Meine Mutter ſtarb, und ich habe Hilda gepflegt. Sie hinterließ mir ihr Töchterchen Urſula als heiligſtes Vermächtnis. Hilda kränkelte ſeit dem Tode des geliebten Gatten und konnte ſich nicht wieder erholen. Ich ließ dann Urſula eine gute Er⸗ ziehung angedeihen, und ſeit zwei Jahren befindet ſie ſich in Deutſchland im Penſionat. Die näheren Angaben wird mein Anwalt geben. Ich fühle, daß es nicht mehr lange dauern wird mit mir, und deswegen ſchreibe ich an Sie. Hilda hat mir von Ihnen erzählt, und es war ihr Wunſch, daß Urſula unter Ihre Obhut kommt, wenn mir etwas zuſtoßen ſollte. Hilda beſaß nichts mehr, aber ich habe Urſula eine monatliche Rente hinterlaſſen. Es iſt nicht viel, aber es iſt immerhin ſo, daß Urſula niemandem zur Laſt fällt. Hochachtungsvoll Lydia Lebell.“ Lange ſaß der Landgerichtsdirektor und dachte nach. Ja, das ſtimmte alles bis ins kleinſte. Er konnte ſich der Verhältniſſe im Hauſe ſeiner Tante Malchen noch recht gut erinnern. Und er wußte auch, wie unglücklich ihre zweite Ehe geworden war. Hilda! Die ſchöne, kleine Kuſine! Ja, die war damals ins Ausland gegangen. Richtig! Und Tante Malchen hatte immer geweint, wenn von ihr die Rede war. Um ihr Töchterchen handelte es ſich alſo. Nun, für ihn gab es keinen Zweifel, er würde ſie zu ſich holen. Er las nochmals den Brief des Anwalts. Nächſtes Jahr zu Oſtern ſollte Urſula die Penſion verlaſſen. Gut ſo! Jetzt war es Hochſommer, und bis dahin würde ſich ja das„Wilſach-Fieber“ der Damen gelegt haben. Der Landgerichtsdirektor beſprach die Sache mit ſeiner Frau. Die war einverſtanden, und ſo ſchrieb er noch am ſelben Abend an den Anwalt in Budapeſt. Und damit war die Angelegenheit vorläufig erledigt. Zweites Kapitel. Der Bär von Wilſach ſchritt durch ſeinen Park. Wie das blühte und wucherte! Und wenn er auf die Felder und Wieſen hinausritt, dann lachte ihm auch das Herz im Leibe. Es war ein geſegnetes Stück Land, ſeine Heimat! Hoch und breit, blond und blauäugig war der Bär von Wilſach wie alle ſeine Vorfahren. Und im Geſicht hatte er ein Spottlächeln. Das galt den verzweifelten Bemühungen der Mütter, ihn für die Töchter einzufangen. Nein! Er wollte vorläufig noch lange nicht heiraten. Er wollte es ihnen beweiſen, daß er ſich nicht fangen ließ. Er würde eines Tages ſchon die Frau finden, die er liebte, die in ihrer ganzen Weſensart zu ihm paßte. Und vorläufig war es auch ſo ſehr ſchön. In den nächſten Wochen wollte Bernhard Alten zu ihm kommen. Der Freund, den er auf der letzten Reiſe kennengelernt und den er als wertvollen Menſchen erkannt hatte. Fremde Länder waren ſchön. Aber das Schönſte war eben doch die Heimat. Der Bär von Wilſach ſchritt weiter, begleitet von ſeinen fünf ſchönen Schäferhunden. Am japaniſchen Tee— haus blieb er ſtehen. Die Fenſter blitzten durch das dichte Grün, und weiße und rote Kletterroſen rankten ſich in die Höhe. Die beiden ſeltſamen Figuren waren ver— wittert. Wie lange mochten ſie wohl hier ſchon ſtehen? Das Teehaus war der Lieblingsaufenthalt ſeiner Mutter geweſen. Aus dieſem Gedanken heraus ſetzte der Bär von Wilſach den Fuß auf die ſchmalen Stufen, die hinauf— führten. Dann ſchritt er über die Schwelle des einzigen achteckigen großen Raumes. Alles wie einſt. Alles ſauber und ſchön. ſich auf ſeine Leute verlaſſen. Dittrich von Wilſach ſetzte ſich ein Weilchen in den ſeltſam geformten Seſſel, der mit ſchwarzer Seide bezogen war, deren Muſter ſilberne Tauben waren. Und die vielen koſtbaren Gegenſtände ringsum! Alles fremd und ſeltſam! Was hatte die Mutter einmal zu ihm geſagt? „Mein lieber Junge, laſſe dich nie von der Vernunft leiten, wenn es ſich um dein Herz handelt, um deine Ehe. Nur ein großes Glück kann ein ſeeliſches Erleben ſein.“ Kühl und wohlig war es im Raum. Die Mandarine ſaßen mit gelben Geſichtern und Schlitzaugen längs der Wand auf dem breiten Sims. Und die Pagoden nickten, wenn man über die Schnur ſtrich. Ein feines Klingen kam ab und zu herüber. Das mochte ein Luftzug ſein, der die kleinen Glocken ſtreifte, die im Gehäuſe der Uhr hingen, die dort auf dem kleinen Tiſch ſtand. Der Wand— ſchirm mit wunderbarer Malerei japaniſcher Kunſt, die bunten Gemälde, das feine, hauchdünne Porzellan. Schwarze Alben mit wundervollen Einbanddecken. Weiße Lilien auf Ebenholz. Wohin das Auge blickte, begegnete es Schönheit. Wilſach erhob ſich. Seltſam, es erging ihm wie ſtets, wenn er in dieſem Raume weilte. Er ſehnte ſich in dieſen Augenblicken nach einer Frau, die für immer zu ihm gehörte. Das ſpöttiſche Lächeln war weg von ſeinem Geſicht. Nur ein tiefes Nachdenken und edle Sehnſucht ſtanden darin. Der Bär von Wilſach ſchüttelte die weiche, ſehnſüchtige Stimmung ab, lachte leiſe auf. Das wäre eine vorzügliche Stimmung für die Wünſche beſorgter Mütter. Aber ſie würden ſich verrechnen. Der Bär von Wilſach ging wieder hinaus. Rechts und links der Stufen erhoben ſich ſeine Hunde. Er ſtreichelte ſie der Reihe nach. Und die großen, ſchönen Augen der Tiere ſahen ihn dankbar an. Drüben ſchwankten hochbeladene Erntewagen durch das breite Hoftor, und vom Dorf herüber läutete die Mittagsglocke. Die Leute kamen von den Wieſen herein, um ihr Mittagsmahl einzunehmen. Vor den Stufen, die zur Jagdhalle des Schloſſes emporführten, hielt die Kuhnerten Ausſchau nach dem Herrn, für den ſie heute ein Mittageſſen zuſammengeſtellt hatte, wie es ihr ſo leicht niemand nachmachte. Da ſah ſie ihn, ſah, daß er auf das Haus zukam, und befriedigt ging ſie in ihre Küche zurück, während Johann auf der Veranda deckte. Und die Kuhnerten ging im Geiſte alle jungen Damen noch einmal durch. Natürlich mußte er jetzt heiraten, ſonſt ging er bald genug wieder auf Reiſen, weil es ihm hier Er konnte würde das Schloß von ihm bewohnt. zu langweilig wurde. Es gab doch wirklich nette Mädels hier. Freilich, Krach würde es unter ihnen geben, denn der Bär von Wilſach konnte ſchließlich nur eine einzige von ihnen allen heiraten. Hml, ob er ſich ſchließlich überhaupt eine bürgerliche Frau nehmen würde? Zwar die Wilſacher hatten nie danach gefragt, ob eine Frau von Adel war, wenn ſie ihnen gefiel. Und ſo würde es wohl auch der Dittrich halten. So nannte ihn die Kuhnerten nämlich bei ſich. Die Kuhnerten ſtand jetzt wieder in der Küche und überprüfte nochmals mit ſcharfen kritiſchen Augen ihr Werk. Dabei dachte ſie aber ſchon wieder an ihre Heirats— ſorgen. Schloß Letteck hatte einen neuen Beſitzer erhalten. Man kannte ihn jedoch nicht. Es hieß aber, ab Oktober Der ſollte eine Tochter haben, dieſer Graf Bornhoff. Nun, es war natürlich nicht ausgeſchloſſen, und es wäre vielleicht auch paſſender. Sie würde ja ſehen. „Kuhnerten, ich habe eine Einladung meiſters.“ „Das hab' ich lange gewußt.“ „Ja, Sie wiſſen alles, Kuhnerten. wohl feſtlegen?“ „Nicht bloß dort. kommen.“ „Furchtbar! Wie ſoll ich den guten Leuten das bloß beibringen, daß ich keinen ihrer holden Sprößlinge zur Frau will. Ich kenne die jungen Damen doch alle von früher her, und ich wüßte nicht, welcher ich da den Vorzug geben ſollte. Und vorläufig denke ich auch nicht an eine Heirat; das hat noch Zeit.“ „Zeit? Hm! Gnädiger Herr ſind aber zweiunddreißig!“ „Eben darum. Was ſoll ich Jüngling mit einer Frau? Bis vierzig werde ich lieber warten“, ärgerte der Schloß— herr ſeine alte Getreue. Sie tat ihm auch den Gefallen und wurde kirſchrot vor Wut. „Vierzig? Dann laſſen der gnädige Herr es lieber ganz bleiben. Vierzig!“ „Na, dann eben in zwei, drei Jahren, eher beſtimmt nicht“, entſchied er ſich. „Die Familien haben ſich in ſinnloſe Ausgaben ge— ſtürzt. Da iſt an Kleidung angeſchafft worden, was nur erdenklich war. Manche haben wahrſcheinlich Schulden gemacht.“ „Direkter Blödſinn iſt ſo etwas. Ich werde meine Sachen packen und morgen früh wieder wegreiſen. Das iſt ja nicht zum Aushalten.“ Die Kuhnerten erſchrak und blickte angſtvoll in ſein braunes Geſicht. Er war imſtande und reiſte tatſächlich wieder ab. Hätte ſie doch nur um alles in der Welt nichts geſagt! Aber ſie hatte ihn doch ein bißchen vor— bereiten wollen. „Gnädiger Herr haben recht. Das ganze Getue iſt furchtbar albern, und wir haben das ja gar nicht nötig, uns ſo einfangen zu laſſen“, meinte ſie würdevoll. Der Bär von Wiſlſach lachte und ſtreichelte die harte, verarbeitete Hand der Alten. „Liebe Kuhnerten, ſehen Sie, jetzt werden Sie wieder vernünftig. Ich verſtehe Sie überhaupt nicht. Seien Sie doch froh, daß Sie hier das Regiment allein haben. Wer ſagt Ihnen denn, wie es wird, wenn ich heirate? Ob man nicht die Schwiegereltern mit auf den Hals bekommt, und die liebe Schwiegermama die Zügel hier feſt in die Hand nimmt? Wir haben doch hier recht friedlich mit— einander gelebt— meinen Sie das nicht auch?“ Ueber das dicke, rote Geſicht der Kuhnerten kugelten Tränen. Daran hatte ſie noch nie gedacht. Sie hatte ſich nur immer ausgemalt, daß eines Tages hier ein liebes, junges Frauchen wäre, das nicht viel vom Haus— halt verſtand, ſich verwöhnen und verhätſcheln ließ und den Bären glücklich machte. Und ſie, die alte Kuhnerten, ſchaffte um ſo emſiger für beide und freute ſich an dem Glück. Aber, mein Gott, der gnädige Herr hatte wirklich ganz recht! Es konnte auch anders kommen. Und was wurde dann aus ihr?. Der Bär von Wilſach lächelte. 0 Er wußte: Jetzt war die Kuhnerten bekehrt. würde ſie kein Wort mehr ſagen. Dem war auch ſo. Daheim hatte er jetzt Frieden. Aber ihm graute vor den Einladungen. Er mußte jedoch hin, und als Bekrönung der ganzen albernen Sache mußte er ſelber noch irgendeine Feſtlichkeit geben. Das hatten die Wilſacher immer ſo gehalten, daß die Honoratioren des Städtchens einmal im Jahre nach Wilſach gebeten wurden. Der derzeitige Herr war Patronatsherr, und da beſtanden eben gewiſſe Verpflichtungen. Davon wollte er ſich ja gewiß auch nicht ausſchließen; indes ſie ſollten ihn mit ihrer Jagd nach dem Manne zufrieden laſſen. Er war kein geeignetes Objekt für ihre Wünſche— und damit paſta! zu Bürger— Ich ſoll mich dort Es werden noch mehr Einladungen Jetzt *. 15* Der Abend bei Bürgermeiſters kam. Man drängte ſich in den feſtlich geſchmückten Räumen. Erwartungsvolle Unruhe lag auf den Geſichtern. Die jungen Mädchen muſterten ſich gegenſeitig mit feindlichen, eiferſüchtigen Augen, und die Mütter warfen ſich wahre Geierblicke zu. Ein ſtiller Beobachter konnte ſeine Studien machen. g Frau Bürgermeiſter Sander ging mit hochroten Wangen herum, ſagte hier und dort einige liebens⸗ würdige Worte. Dabei verging ſie innerlich faſt vor Angſt, daß der Bär von Wilſach womöglich nicht komme. Wenn er ihr dieſe Schmach antat? 8 Aber das war doch ganz ausgeſchloſſen. Das durfte er doch nicht. Und Olga? Ihre Einzige? Wie ſchön das Mädel heute ausſah, und die blaue, ſeidene Toilette ſah auch wundervoll aus. Es würde ſchon gelingen.(Fortſetzung folgt.) bankanteile Anlagepapier des N Einzelhandelsſchutzgeſetz dieses Geſetzes umfaßt ten Sitzung nach den Ferien men d ö der be Lette Nahriglten eichsbantbefugniſſe erweitert Beſchlüſſe des Reichskabineits. f Berlin, 18. Oktober. Das Reichskabinett verabſchiedete in ſei⸗ ner Sitzung ein Geſetz über die Aenderung des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924. Da⸗ nach ſoll Leitung der Reichsbank ſtatt bisher 915 Generalrat in Zukunft vom Reichs. präsidenten ernannt werden. j den Dawes⸗Plan zurückgehende In. 00 des Generalrates der Reichsbank wird beſeitigt. Die Reichsbank erhält weiter die Befugnis, feſtverzinsliche Werlpa⸗ piere zur Regulierung des Goldmarktes zu kaufen und zu verkaufen, durch nach Möglichkeit auch auf dem 04 955 Kapitalmarktes regulierend und fördernd eingreifen zu können. Sie ſoll die gekauften Wertpapiere und in gleicher Weiſe auch die Lombardforderungen als bankmä⸗ zige Notendeckung verwenden dürfen. Ferner ſollen die Vorſchriften für eine mechaniſche Erhöhung des Diskontſatzes in Verbindung mit einer Notenſteuer beſeitigt werden, da ſie ſich in der praktiſchen Erfah⸗ rung der letzten Jahre als undurchführbar erwieſen haben. Die Reichsbank wird weiterhin ermäch⸗ ligt, eine Abſchlagsdividende zu zahlen, die üblicherweiſe am 1. 10. eines jeden Jah⸗ res gezahlt werden ſoll, damit die Reichs⸗ wieder zu einem bevorzugten Sparers werden. Die Verkündung des Geſetzes wird nicht vor dem 28. ds. Mts. erfolgen. verlängert Weiterhin genehmigte das Kabinett eine Aenderung des Geſetzes zum Schutze des Einzelhandels dom 12. Mai 1933, das ein allgemeines Ver— bot der Errichtung neuer Verkaufsſtellen des Einzelhandels für die Zeit bis zum 1. 11. 1933 vorſah. Durch die beſchloſſene Aende— rung wird die Sperre bis zum 1. Juli 1034 verlängert. Das Reichskabinett verabſchiedete alsdann ein Geſetz über den vorläufigen Aufbau des deulſchen Handwerks wonach der Reichswirtſchaftsminiſter im 0 Einvernehmen mit dem Reichsarbeitsmini⸗ 4 ſter ermächtigt wird, über den Aufbau des deutſchen Handwerks eine vorläufige Rege— lung auf der Grundlage allgemeiner Pflicht— und des treffen. Das deutſche innungen Führergrundſatzes zu Handwerk im Sinne alle in der Handwerksrolle vertretenen Bekriebe, ſoweit ſie nicht zum Reichsnährſtande gehö— 1 ren. Hierüber treffen der Reichswirtſchafts⸗ miniſter und der Reichsernährungsminiſter gemeinſam nähere Veſtimmungen. Kredite für das Kleingewerbe. Auf Antrag des Reichswirtſchaftsmini⸗ ſters beſchloß das Reichskabinett den Reichs⸗ miniſter der Finanzen zu ermächtigen na⸗ mens des Reiches Garantien von ins⸗ geſamt zehn Millionen Mark für Kredite zu übernehmen, die von gewerblichen Kredit⸗ enoſſenſchaften oder von Privatbanken an leingewerbetreibende gegeben werden. Es handelt ſich hierbei um eine Maßnahme im 0 Zuge der Arbeitsbeſchaffung, die nur als 1 e Ausnahmevorgang zu bewerten Schließlich nahm das Reichskabinett ein Geſetz über die Eidesformel der Reichsminiſter und der Mitglieder der Lan⸗ esregierungen an, wonach die Eidesformel 15 ö mit dem kürzlich in einem preußiſchen Ge⸗ ſetz feſtgelegten Wortlaut in Uebereinſtim⸗ nung gebracht wird. Vertagung der außenpolikiſchen Debalte. a Paris, 18. Oktober. Die franzöſiſche Kammer trat zu ihrer er— 15 zuſammen. Miniſterpräſident Daladier begründete die Finanzierungs⸗ und Budget ⸗ eusgleichsgeſetzentwürfe. Die Kammer ſtimmte mik 470 gegen 120 Stim- em von ihm beantragten Verfahren ſchleuenigten Durchberatung zu. In der Begründung der Geſetzentwürfe erklärte der Miniſterpräſident u. a., 0 Auskritt Deutſchlands aus dem Völ⸗ erbund verpflichte Frankreich nur noch gebiekeriſcher, ſein Budget in Ordnung Dale zu bringen. aladier wandte ſich gegen jede Inflation und erklärte, die in Frankreich befindlichen ausländiſchen Gelder würden wieder in ihre Heimat zurückfließen, wenn dort die Wäh⸗ 0 ſtabiliſtert würden. Frankreich kön⸗ e in ſolchem Falle entſtehenden Speku⸗ feen efahr nur mit einem ausgeglichenen en Budget begegnen. * Nach einer Mitteilung der Havas⸗Agenkur ö haf Miniſterpraſident Valadier ſich mit den Interpellanten über die auswärtige Politik, namentlich die Ereigniſſe in Deutſchland da⸗ hin geeinigt, daß die Diskuſſion dieſer In 1 erſt am 27. Oktober ſtaltfin⸗ en ſoll. Vertagung auch im Senat Im Senat, der ebenfalls ſeine Sitzungen wieder aufnahm, wies Außenminiſter Paul⸗ Boncour darauf hin, daß er ſich mit dem Se⸗ nat über das Datum einer außenpolitiſchen Diskuſſion noch verſtändigen werde. Das einzige Wort, das er, Paul-Voncour, heute ausſprechen könne, ohne Gefahr zu laufen. die vorhandenen Beſorgniſſe im Senat zu verſchlimmern, ſei doch, daß Frankreichs Freundſchaften feſter ſtünden denn je. Der Senat hat ſich darauf auf den 24. Oktober vertagt. Der Anſchlag auf die Peterslirche Drei Antifaſchiſten als tatverdächtig ver⸗ haftet. Rom, 18. Okt. Die Polizei hat drei Italie⸗ ner, Renato und Aldo Cianca ſowie Leonar⸗ do Bucciglioni unter dem Verdacht, am 25. Juli 1933 den Bombenanſchlag auf die Peters⸗ kirche verübt zu haben, verhaftet. Ihre Ter⸗ rorakte übten ſie im Auftrage des in Paris lebenden antifaſchiſtiſchen Emigranten Alberto Cianca aus, der nach einem Geſtändnis Buccig⸗ lionis auch das für die Hollenmaſchine nötige Material und das notwendige Geld geliefert hat. Unter Entartung verſtehen wir nicht nur eine Vermiſchung mit anderen Völkern. Eine viel größere Gefahr für den Verfall eines Volkes liegt in der Anhäufung erblich beding⸗ ter Minderwertigkeit, d. h. alſo in der An⸗ häufung vererbbarer Krankheiten, körperlicher, ſeeliſcher und geiſtiger Art, die einen Volks- körper nach und nach in mehr oder weniger hohem Maße durchſetzen und ihn ſo unab— wendbar zum Untergang führen. Erbgeſunde Eltern haben höchſtens noch ein Kind, vielfach gar keines mehr. Die Minderwertigen pflan— zen ſich dagegen hemmungslos fort und fallen mit ihrem Nachwuchs der Allgemeinheit im⸗ mer ſtärker zur Laſt. r Eingliederung der Vauernkammer Uebernahme durch die Hauptabteilung 2 des Heſſen⸗Naſſauiſchen Bauernſtandes. Darmſtadt, 18. Oktober. In dem geſchmückten Sitzungszimmer der Heſſiſchen Bauernkammer fanden ſich ſämtliche Beamten und Angeſtellten zuſammen, um die Mitteilung entgegenzunehmen, daß die Ueber⸗ führung der Heſſiſchen Bauernkammer in die Hauptabteilung 2 der Landesbauernſchaft ſtatt⸗ findet. Als Vertreter des Landesbauernführers Dr. Wagner führte der Stabsleiter der Haupt— abteilung 2 und Mitarbeiter des Landes— bauernführers, Dr. Finger, Herrn Sauerbier Hof Georgental in ſein Amt als Hauptabtei⸗ lungsleiter ein. Bei ſeiner Ausführung wies er auf die durch die nationalſozialiſtiſche Machtergreifung bedingte Aenderung in der Führung der berufsſtändiſchen Organiſation der Landwirtſchaft und an Arbeitszielen hin. Für den landwirtſchaftlichen Berufsſtand ſind die Grenzen des Rhein⸗Main⸗Gebietes gefal⸗ len. Die Neuorganiſation wird ſich auf Grund des Neichsnäührſtandgeſetzes auf das geſamte Rhein⸗Main⸗Neckar⸗Gebiet erſtrecken, und die Vereinigung der Bauernkam ſtadt mit der Landwirtſchaftskammer Wiesbaden zu einer Hauptabteilung 2 zur Folge haben, die ihren Sitz im Haus des geeinten Bauern⸗ ſtandes in Frankfurt haben wird. Im Anſchluß daran gab Dr. Finger noch Kenntnis davon, daß der Landesbauernführer im Einvernehmen mit dem Herrn Staats- miniſter den langjährigen bewährten geſchäfts⸗ führenden Direktor der Landwirtſchafts⸗ und Bauernkammer, Generaldirektor Dr. Hamann, in die Miniſterialabteilung für Landwirtſchaft des Heſſiſchen Staatsminiſteriums als ſeinen Vertreter berufen hat. Er ſprach ihm aleich⸗ zeitig den Dank für ſeine bis jetzt für die hel⸗ ſiſche Tandwirtſchaft ſeit vielen Jahren ge⸗ leiſtete hervorragende Arbeit aus. Hauptabteilungsleiter Sauerbier übernahm alsdann die Geſchäfte der Hauptabteilung und begrüßte die Beamten und Angeſtellten als ſeine Mitarbeiter. Große Aufgaben im Sinne des Führers und Kanzlers Adolf Hitler ſeien zu erfüllen. Nue durch die Errettung des Bauern⸗ ſtandes iſt auch die Zukunft des deut⸗ ſchen Volkes ſicherzuſtellen. Die Aufgabe iſt nicht leicht. Er gedachte da⸗ bei ſeiner engeren Heimat Oberheſſen, wo die Verhältniſſe in den landwirtſchaftlichen Be⸗ trieben durch die Entwicklung der letzten Jahre ſehr ſchwierig geworden ſeien und viele Be⸗ triebe einen ſchweren Kampf um die Erhal— tung ihrer Scholle führen. Generaldirektor Hamann erinnerte daran, daß in dem ſeitherigen Haus der Landwirt⸗ ſchafts⸗ und Bauernkammer, das in einigen Wochen verlaſſen würde, um das Haus des nunmehr geeinten Bauernſtandes zu beziehen, doch jahrzehntelang eine umfangreiche und fruchtbringende Arbeit für die heſſiſche und deutſche Landwirtſchaft geleiſtet worden iſt. Erſt jetzt hat man der Landwirtſchaft das Erſtgeburtsrecht, die Anerkennung, daß ſie die Grundlage des Staates iſt, gewährt. Die ſeit⸗ her in der Landwirtſchafts- und Bauernkam⸗ mer geleiſtete Arbeit wird ſich in Zukunft vereinen mit den Richtlinien, dem neuen Geiſt, den nationalſozialiſtiſchen Zielen und Gedan— ken zur Förderung unſerer deutſchen Land— wirtſchaft. Hinweis auf das Handwerk in den Schulen Darmſtadt, 18. Okt. an die Heſſiſchen Schulen teilt Miniſterialrat Ringshauſen mit:„Es iſt die Aufgabe des nationalſozialiſtiſchen Staates, ſich dafür ein⸗ zuſetzen, daß die Arbeit deutſcher Hände wie— der zu Ehren kommt und der Geiſtesarbeit gleichgeachtet wird, damit die in der Vergan— genheit und leider auch heute noch zum größ— ten Teile dazwiſchenliegende verderbliche Kluft überbrückt wird, Standesdünkel und Klaſſen— kampfgedanken endgültig überwunden werden. Ein wertvoller Teil der Handarbeit liegt beim Handwerkerſtand. Er iſt am Aufbau deut⸗ ſchen Kultur- und Wirtſchaftslebens ein un⸗ entbehrliches, ja ſogar weſenhaftes und ſeine Eigenart kennzeichnendes Glied. Wir handeln darum in Erfüllung unſerer Pflicht dem deut— ſchen Volke gegenüber und in Erkenntnis der Bedeutung und Aufgabe der Reichswerbewoche des deutſchen Handwerks vom 15. bis 22. Oktober, wenn wir hiermit anordnen, daß in den Tagen der Werbewoche in allen Schul— klaſſen auf die vielſeitige kulturelle wie wirt⸗ ſchaftliche Bedeutung des deutſchen Handwerks hingewieſen wird, hierbei auch im Anſchluß an vergangene Zeiten, in denen die Hand⸗ werkerzünfte ein wichtiger Wirtſchafts- und Kulturfaktor deutſchen Staatslebens waren und das Wort noch ſeine Bedeutung hatte, daß das Handwerk einen goldenen Boden habe.“ a Tragiſcher Tod Den Gashahn richtig ſchließen! Mainz, 18. Oktober. In Budenheim wurde die 35 Jahre alte Witwe Jakob Schmitt und ihr g9jähriges Töch⸗ terchen Maria in ihren Betten durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Der 15jährige Sohn, der im oberen Stock— werk ſchlief, hatte in der Nacht ein Streichholz angeſteckt. Als ſich an der Decke größere Feuer— erſcheinungen zeigten, ſtand er auf. Er ging in die Küche und bemerkte Gasgeruch. Er ver— lor eine Zeitlang das Bewußtſein, erholte ſich jedoeh bald und ging in das Schlaf— zimmer der Mutter und Schweſter, wo er feſt⸗ ſtellte, daß beide ſchon tot waren. Die Mut⸗ ter hatte vergeſſen, den Haupthahn der Gas— leitung zu ſchließen. Ein Gasſchlauch, der die Verbindung zwiſchen dem Gasherd und der Leitung herſtellte, hatte ſich gelöſt, ſo daß das Gas entſtrömte. 2 V Lee, e. e, eee, ieee. ee. veel, die bei der In einer Verfügung 2302 Schweine, 4 Ziegen. Aus der Heimat Gedenklage 18. Oktober. 1777 Der Dichter Heinrich v. Kleiſt in Frank⸗ furt a. d. O. geboren. 1 1813 Völkerſchlacht bei Leipzig: Rückzug Na⸗ poleons in die Stadt. i 1831 Kaiſer Friedrich III. in Potsdam gebo⸗ ren. a 1914 Eröffnung der Univerſität Frankfurt a. M. Sonnenaufg. 6,30 Sonnenunterg. 17,00 Mondaufg. 5,28 Mondunterg. 16,14 Prot. und kath.: Lukas. Gott ſchütze ein ehrbares Handwerk, Meiſter und Geſellen. Fördert das deutſche Handwerk Der Herbſt iſt ins Land gezogen, und nä⸗ her rückt die Winterszeit, deren Krönung wir im Weihnachtsfeſt erblicken. Ein Freu⸗ denfeſt, nicht nur für die Kleinen, in nicht minderem Maße auch für die Großen. Denn die Feſtesfreude findet ihren Ausdruck nicht allein im Beſchenktwerden, ſondern auch im Schenken ſelbſt. Seit alters her iſt es Brauch geworden, daß man an dieſen Tagen auch der Aermſten der Armen gedenkt, die das Leben zuweilen recht hart angefaßt hat, und Verteilung der irdiſchen Güter immer ſtiefmütterlich behandelt wurden. Auch du, lieber Leſer, wirſt zu rechter Zeit im Geiſte Umſchau halten, um deinen Kindern, Angehörigen, Freunden eine Freu⸗ de zu bereiten und wirſt auch unter den Ar⸗ men nach einem Würdigen für deine Geber⸗ freude ſuchen. Erinnere dich bei dieſer Gele⸗ genheit, daß ſeit Jahren das Handwerk in ſtetem Niedergang begriffen iſt und daß du helfen und Freude in doppeltem Sinne be— reiten kannſt, wenn du bei Auswahl deiner Geſchenke dich an das gute deutſche Hand⸗ werk, eines unſerer Stiefkinder, wendeſt. Dieſe Bitte ſtellt keine größeren Anforde⸗ rungen an deinen Geldbeutel. Der deutſche Handwerker aber wird durch deinen Kauf beglückt ſein, ein Abglanz deiner Feſtesfreu⸗ de fällt auch auf ihn ab, und er wird ſich ſelbſt beſchenkt fühlen., 0 *r Kohlen können auf dem Vochenmarkk verkauft werden, Briketts nicht. Nach der Gewerbeordnung gehören zu den Gegen— ſtänden des Wochenmarktverkehrs„rohe Na— turerzeugniſſe“. Daß hierunter auch Brenn— holz, Holz-, Braun- und Steinkohlen fallen, wird vom preußiſchen Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit bejaht. Dagegen wer— den von ihm die Braunkohlenbriketts nicht mehr als herkömmliche Reinigung und Zu— richtung ſondern als die Schaffung eines be— ſonderen Fabrikates anzuſehen iſt. l Efn ſicherer Winterprophet. Ein zuver⸗ läſſiger Wetterverkünder für die rauhe Jah⸗ reszeit iſt unſere Haus- oder Winkel⸗ ſpinne. Hängt ſie ihre Gewebe im Spät⸗ herbſt gegen Süden aus, ſo iſt ſtets ſtrenge Kälte zu erwarten. Kehrt ſie dagegen ihre Netze nach Nord, Oſt oder Weſt, ſo iſt milde, wenn auch unbeſtändig feuchte Witterung im Anzug. Sehr kalte Tage treten ein, wenn ſich die Winkelſpinne in Backhäuſer, Backſtuben oder in die Nähe der Stubenöfen flüchtet. Als Anzeichen langſam anſteigender Kälte gilt, wenn das Spinnentier in der Mitte des fer⸗ tigen Spinngewebes den Beginn der kalten Tage erwartet. Bedeutende und anhaltende Kälte ſteht bevor, wenn die Spinnen mitten im Winter die alten Gewebe durch neue Fä⸗ den feſtigen und verſteifen. Kämpfende und ſtreitende Spinnen des Spätherbſtes werden als Vorboten beſonders ſtrengen Winters vom Landvolk gedeutet.„Wenn die Spinnen mit⸗ einander ſtreiten, kommen Schnee und Eis beizeiten.“ Märkte und Vörſen vom 17. Oktober 19933. a (Ohne Gewähr.) Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 199 Ochſen, 120 Bullen, 267 Kühe, 354 Färſen, 739 Kälber, 62 Schafe, Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Ochſen: 29 bis 32, 23 bis 26, 25 bis 28; Bullen: 26 bis 30, 24 bis 26, 22 bis 24; Kühe: 23 bis 26, 18 bis 21, 16 bis 18, 11 bis 13; Färſen: 30 bis 32, 27 bis 29, 24 bis 26; Kälber:—, 41 bis 43, 35 bis 39, 30 bis 34, 23 bis 27; Schafe: b) 20 bis 25; Schweine: 54 bis 56, 52 bis 55, 50 bis 5, 48 bis 2, —,—, 44 bis 48. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 41 Ochſen, 43 Bullen, 28 Kühe, 122 Färſen, 221 Kälber, 1035 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht: für Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 26, 22 bis 24, 20 bis 22, 19 bis 20, Bullen: 28 bis 29, 23 bis 28, 22 bis 23, 19 bis 223 Kühe: 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16; Fär⸗ ſen: 27 bis 33, 19 bis 25; Kälber: 37 bis 39, 34 bis 37, 30 bis 34; 18 bis 24; Schweine: 52 bis 55, 51 bis 54, 48 bis 52, 46 bis 48, 38 bis 40. Marktverlauf: beſte Qualität in Großvieh über Notiz bezahlt. Bei Großvieh und Schweinen langſam, geringer Ueberſtand; bei Kälbern mittelmäßig, geräumt.