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Speiſereis Pfund 14 Bruchreis Pfund 11„ Anolaus Fler Lebensmittel. . — Vereins ⸗Anzeiger. Krieger- und Soldatenverein Teutonia. Am Freitag abend 1/9 Uhr erſter Uebungsabend für die Jungſchützen im Winterhalbjahr. Freiübungen, Marſchlieder. Keiner fehle. Anſchließend Verſammlung ſämtlicher Schützen. Am kommenden Sonntag muß das vom Reichsverband angeſetzte Preisſchießen ſtatt⸗ ſinden, deſſen Ertrag der Spende zur För⸗ derung der nationalen Arbeit zugeſührt wird. Der Führer. Turnverein von 1893. Sonntag, den 22. Oktober, nachmittags 3 Uhr 1. Verbandsſpiel T. V. Viernheim 1.— T. V. Sandhofen 1. Freitag abend halb 9 Uhr Spielerverſamm⸗ lung der Handballer. Alles hat zu erſcheinen. Unſere Mitglieder, Freunde und Gönner wollen ſich zu dem am Sonntag ſtattfindenden Hand- ballſpiel einfinden. Die Leitung. Freiw. Feuerwehr Am Freitag, den 20. Okt. 1933, abends 7 Uhr findet NN im Hauſe des Komman⸗ t danten Rempf die Ver⸗ . teilung der neu ange⸗ ſchafften Helme, Gur⸗ ten und Wasmasken ſtatt. Reſtloſes Erſcheinen ſämtlicher aktiven Mannſchaften iſt Pflicht. Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando. dehlung Mlassg-ertreler! ich bin in Stadt und Land der flottgehendste zeitgemäße Artitcef der deutschen Schoko- laden- industrie, Mit mir ist Jaufend eine ein. an Provision zu verdienen. ſeh bin nichts für Stümpfer, für wirkliehe Meister. verkäufer aber die 50155 Sache, Herren, die mittels Auto ein größeres Feld bis ins klein- ste Dorf regelmäßig und systematisch durch- arbeſten, bevorzugt. Sofern sie langjähri bei Wirten, Kolonfal-Hidl., Bäckern ete. gu eingefünrt sind, ditte ich um ihre Bewerbun nebst Augabe ihrer Branche und Arbeitsfel⸗ des unter 1 1 III an die Exped. ds. Bl. ** Frisch von der See kablau., e 28e Benne e 20. 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Schuhmacher-innung Maurer- Innung Steinhauer Zimmerle ute Dachdecker Gipser und Stukateure Spielmannszug . Schreiner- Innung Glaser Wagner Schlosser-Innung Schmiede-Innung Spengler und Installateure Elektro- Installateure Braugewerbe Bäcker-Innung Spielmannszug Metzger- Innung Tüncher- Innung Buchbinder Sattler und Polsterer Buchdrucker Der Förderer des deutschen Handwerks. 0 Der Zug bewegt sich durch die 0 ö Ernst Ludwigstraße Blauehut-, Weinheimer, Mann- heimer-, Stein-, Adolf Hitler., Bürstädter-, Ludwig-, Lorscher- Adolf Hitlerstraße.— Auflösung am Marktplatz. Es wird gebeten, die Straßen 20 —flaggen und zu schmücken.— Heil! Hitler! 1 Dor Fuhrer des Wernheimer Handwerks — 3 Miſchkaffee Malzkaffee, loſe Mühlen-Frank Spezial Pfund 23 Pak. 15 1 Tee, feinſte Miſchung, loſe und in Pall Kakao Paket von 10 Pfg. M. Bratheringe 1 Ltr.⸗Doſe 60 Pf Marinierte Heringe Süßbücklinge Scharfbücklinge ff. Seelachs loſe ½ Pfund 25 Pfund 28 P, „ Morgen 7,00„ Alois Waltet g 5 brausgehen, Kaffee ¼ Pfund von 45 5 ½ Pfund 28. Pfeiffer& Dillers, große und kleine Pale Rollmops u. Bismarkheringe 1 Ltr. Doe 16 Stück 11 Viernheimer Anzeiger (Gierubeimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis 10 0 140 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie ei f kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchaftsſtell e Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 560 recher 117.— Telegramme: nie. Viernheim.— Poſtſcheckkunto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Dru u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernb. Volksblatt) b een Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 u r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann ſeboch eine Gew 15 e Nummer 244 Freitag, den 20. Oktober 1933 f 1 5 50. Jahrgang Die Wirtſchaftswoche Deutſche Aualitätsware— die Konkurrenz der Auslandskohle— War⸗ nung vor Preiserhöhungen— Die Entwilllung in der Landwirtſchaft Von einem einwandfreien und unverdäch— gen Zeugen, nämlich dem internationalen irbeitsamt in Genf, war in ſeinem jüngſt ſeröffentlichten Bericht über die Arbeits higkeit in der Welt feſtgeſtellt worden, aß Deutſchland in dem Feldzug gegen die rbeitsloſigkeit und im Tempo der Beſſe⸗ ung allen Staaten voraus iſt. Während ch im Auguſt die geſamte Weltproduk⸗ ion noch um 5 bis 6 Prozent verringerte, eigte ſich für Deutſchlan d eine Zunah— e um 22 Prozent. Die deutſche Qualitäts- bare, auf die man früher zu wenig Wert egte, die aber für den Export unerläßlich iſt, ihrt ſich wieder ſtärker im Auslande ein, pährend die billige Maſſen⸗ und Serienwa— le, wie ſie Amerika zunächſt erfolgreich auf en Markt warf, immer ſtärker nachgeben uß. Der Wettbewerbskampf zwiſchen Ruhrkohle nd der engliſchen ſowie der oberſchleſiſchen kohle führt ſo recht die Notwendigkeiten ei— ler Neuordnung der deutſchen 1 kohlenwirtſchaft vor Augen, die jetzt on der Reichsregierung durchgeführt wer— en ſoll. Am Berliner Markt haben ſich die Auswirkungen dieſes Konkurrenzkampfes in Per Richtung gezeigt, daß die Ruhrkohle mit hren Preiſen gegenüber der engliſchen und berſchleſiſchen Kohle ſtark ins Hintertreffen geraten iſt. Das Ferngasprojekt der Ruhr⸗ G., das geeignet erſcheint, dieſen Kampf⸗ reiſen entgegenzuwirken, findet ſeine Stütze 5 n dem Beſtreben der Reichsregierung, den Fand⸗ und Waſſerſtraßenbau ſowie die An⸗ age von Ueberlandleitungen und Ferngas⸗ 1 0 eitungen zu fördern. Der um 3,4 Prozent begenüber dem Vormonat geſteigerte Ruhr⸗ oßlenverſand mit der Eiſenbahn deutet auf hne ſtärkere Belebung des Kohlen⸗ insbeſon⸗ gere des Haushaltbrandgeſchäftes hin. 15 den letzten Wochen wird vielfach in 5 erbraucherkreiſen über eine unerwünſcht larke Preisentwicklung nach oben geklagt. ie der Konſumkraft des Volkes nicht ge⸗ pachſen iſt. Einer durchgreifenden Preis⸗ eſſerung müßte logiſcherweiſe zunächſt eine Aufwärtsbewegung der Löhne und Gehälter 6„ da andernfalls allzuleicht klockungen im Warenabſatz nicht ausbleiben. in dieſer Hinſicht wird nur nach den geſun⸗ en, von der Reichsregierung vorgezeichne— en Richtlinien eine Preisbeſſerung verant⸗ Portet werden können, wobei es ſich in er⸗ ler Linie um die Beſeitigung der die Wirt⸗ aft ſchädigenden Kampf⸗ und Schleuder⸗ 0 Wunderle. 1 A handelt. Eine 6 8 89—— 9 i e jeweils herrſchenden Sozial- und 0 eſunde Preisentwick⸗ die der Wirtſchaft und dem Kon⸗ m gerecht wird, kann nur nach mbh b irt⸗ Kaſtslage der Volksſchichten, nicht aber nach en von eng begrenzten intereſſier⸗ en Wirtſchaftskreiſen aufgeſtellten Nor⸗ len erfolgen. Ein Erlaß des Reichswirt⸗ haftsminiſters trägt dieſem Ziele Rechnung 1 gibt einen deutlichen Wink den Kartel⸗ le und ähnlichen Zuſammenſchlüſſen, gegen frühere Regierungen ohnmächtig waren. 115 der Landwirtſchaft war, nach den Be⸗ en Deutſcher Landesbauernſchaften Pondwirtſchaftskammer) die Witterung im erember für die Einbringung der 600 außerordentlich günſtig. Die Trok⸗ 5 fol hatte aber auch vielerlei Schäden im 18 Vor allem haben faſt überall Feld⸗ dert arke Schäden angerichtet Die zer bſtbeſtellung wurde auf ſchweren Ma erſchwert, iſt aber im Algemeinen gut 5 a b worden. Soweit es ſich über⸗ in äßt, iſt dem Programm der Reichsre⸗ nd nhentſprechend der Anbau von Ra pe 515 üben nicht unerheblich ausgedehnt diriſcha Die Preisgeſtaltung land⸗ hein fiber Erzeugnſſſe iſt immer noch leeseſte lich. Eine Aufwärtsbewegung bzw. Neil abilität iſt in erſter Linie bei Butter, „Eiern. Wolle und Schweinen feſtau⸗ ſtellen. Da für den Bauer das Verhaltnis der Preiſe für ſeine Erzeugniſſe zu den Prei— ſen der Bedarfs- und Erzeugungsmittel aus— ö 1 0 ö ſchlaggebend iſt, wird vor allem Klage ge- führt über zu hohe Kunſtdünger⸗ preiſe. Eine erfreuliche Bewegung iſt im allgemei⸗ nen innerhalb der Tierzucht feſtzuſtellen.. ere zur nationalen Befreiung und damit zur Vor allem hat die Nachfrage nach Arbeits— pferden und Fohlen bei guten Preiſen ange— halten. Auch in der Rindviehzucht beſteht mancherorts Nachfrage nach guten tieren. Die Schlachtviehpreiſe zeigen noch wartende Futterknappheit birgt die Gefahr eines verſtärkten Angebots. Fur Schweine— zucht war faſt überall ſtärkeres Intereſſe. Bedauerlich ſchlecht iſt überall die Honig— ernte ausgefallen. Der Ausfall der Obſternte iſt im gro⸗ ßen Durchſchnitt für Zwetſchgen gut, für Birnen mittel und für Aepfel unter mittel. Hebung der ſamlen gewerblichen Wiriſchaft zum Aus- druck, in Zukunft die Probleme der großen Wirtſchaftsſtände nicht mehr nach Art der e 5 5 N Sonderkorreſpondenten der ein außerordentliches Interview. Inkereſſen vertretungen, ſondern unter dem Geſichtspunkt der Volksgemeinſchaft zuſam⸗ men durchzuberaten und zu behandeln. Wahlaufruf der Arbeitsfront Alles für den Sieg. Berlin, 20. Oktober. Die Deutſche Arbeitsfront hat einen Auf⸗ ruf erlaſſen, in dem es u. a. heißt: Unbeirrbar geht der Führer den Weg der Lebenshaltung, aller deutſchen Volksgenoſſen führt. Unter der Führung der Zucht⸗ NSH. wird die größte Organiſation des a deutſchen Volkes, die Deutſche Arbeitsfront, kaum eine Aenderung. Die vielfach zu er- den anderen Kräften des deutſchen jenen den Wahlkampf führen, um gemeinſam mit Volkes Sieg zu erkämpfen, der der Welt durch ſein gewaltiges Ausmaß eindrucksvoll beweiſen wird, daß der Führer das ganze daa hinter ſich hat. Deshalb rufe ich der alle in Arbeitsfront organiſierten deutſchen Menſchen auf: Im nordweſtlichen Deutſchland iſt die Kern⸗ obſternte gut, während ſie im Oſten und Sü⸗ den merklich geringer ausgefallen iſt. Für 8 1 den Weinbau iſt die warme Witterung gün— e been ls beſonderes Anzeichen der beginnen— den Belebung iſt die regere Nachfrage nach Betriebsmitteln zu Neben Saatgut, Düngemitteln und Maſchi⸗ nen wurden auch Bauſtoffe gefragt infolge „Bom heutigen Tage bis zum 12. No- vomber gilt jeder Gedanke, jede freie Minute und jeder Pfennig nur der Vor- bereitung des Sieges am 12. Novemver. Es lebe der Kampf um die nationale und ſoziale Befreiung der deutſchen Nation und ſein 2 17 Wetten Adolf Hitler! der Reichszuſchüſſe zu Inſtandſetzungsarbei⸗ ten an Wohn- und Wirtſchaftsgebäuden. Gemeinschaft ſtatt Kampf Bedeukungsvolle Tagung der Spitzen⸗ verbände. Berlin, 20. Oktober. Wie der Deutſche Induſtrie⸗ und Handels— tag mitteilt, fand die erſte Sitzung des Aus⸗ ſchuſſes für Fragen des gemeinſamen Ge⸗ ſchäftsverkehrs zwiſchen Induſtrie- und Han- del ſtatt, um vor allem zu den Problemen der Konſumvereine, der Einkaufs⸗ enoſſenſchaften und der Waren äuſer Stellung zu nehmen. Dabei kam der einbeitliche Wille der ge- herrlicher Führer in dieſem Kampf Die erſte Wahlflugſchrift „Das Genfer Nein.“ Berlin, 20. Oktober. Die erſte für den Wahlkampf beſtimmte Flugſchrift wird bereits in den nächſten Ta⸗ gen erſcheinen. Mit ihr wird die Broſchüren⸗ propaganda im Wahlkampf eingeleitet. Sie trägt den Titel: Das Genfer„Nein“ Die Broſchüre gehört weyen ihrer klaren und überzeugenden Darſtellung und der Wichtigkeit der in ihr mitgeteilten Tatſachen in die Hand jedes Volksgenoſſen. Die Flug⸗ ſchrift wird in einer Auflage von rund 10 Millionen Stück am Dienstag. den 24 Okto— ber, erſcheinen. Der geringe e von 5 Pfennig macht es jedem Voltsgenoſſen lich, ſich dieſe grundlegende Schrift zu er— werben. mög⸗ „Billigſt Du, deutscher Mann. 2 Die Vollsabſtimmung am 12. November Berlin, 20. Oktober. teleinzelhandes e. B., Berlin, und der 5 1 Reichsbund der Kinderreichen. Ferner hat Am Donnerstag iſt im Reichsgeſetz⸗ der Leiter der NSBO., Walter Schuh⸗ bla t die Aenderungsverordnung zur Ver-. mann, den Reichskanzler in einem Tele- ordnung zur Durchführung der Volksab⸗ gramm unverbrüchlicher Treue und Gefolg⸗ ſtimmung über den Aufruf der Reichsregien; ſchaft verſichert. rung an das deutſche Volk erſchienen. Der Stimmzettel auf grünem Papier, der am 12. November bei der Volksabſtimmung abgege— ben wird, trägt entgegen der früheren Faſ— ſung folgenden Aufdruck: Billigſt Du, deutſcher Mann und Du, deulſche Frau, die Politik Deiner Reichs- regierung und biſt Du bereit, ſie als den Ausdruck deiner eigenen Auffaſſung und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen? Unter dieſem Aufdruck befinden ſich zwei quadratiſche Felder, von denen eins mit Ja, das andere mit Nein überſchrieben iſt. Kundgebungen an die Reichsregierung Folgende Organiſationen haben Kundge⸗ bungen der Reichsregiereung übermittelt, in denen ſie ſich hinter die politiſchen Maßnah⸗ men der Regierung ſtellen: Die Spitzenver⸗ tretung für den gewerblichen Kraftverkehr, der Reichsverband Deutſcher Kaufleute des Kolonialwaren⸗, Feinkoſt⸗ und Lebensmit⸗ Preſſepolitiſche Entſcheidung des Führers Eſſen, 20. Oktober. Bei der Gauleitertagung hat— wie die „National⸗Zeitung“ berichtet— der Füh⸗ rer eingehend über die Aufgaben der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Preſſe geſprochen und ge— legentlich dieſer Ausführungen dem Wunſche Ausdruck gegeben, daß die nationalſozialiſtiſchen Miniſter ihre offiziellen Beziehungen zu einzelnen nakionalſozialiſtiſchen Zeilungen löſen möchten. Miniſterpräſident Göring hat— wie die „National⸗Zeitung“ weiter ſchreibt— unter gleichzeitiger Ankündigung eines erläutern⸗— den Schreibens gebeten, vom heutigen Tage rakter der„National⸗Zeitung“ kennzeichnen⸗ den Kopfnote dem Wunſche des Führers Folge zu leiſten. ab durch Streichung der den amtlichen Cha- In kurzen Worten: Reichskanzler Adolf Hitler gewährte dem „Daily Mail Bei der Reichsregiereung ſind neue Zu⸗ ſtimmungskundgebungen Zu ihren politiſchen Maßnahmen aus allen Teilen des Reiches und der Bevölkerung eingelaufen. Der Text des Stimmzettels für die Volks⸗ abſtimmung am 12. November iſt im Reichs⸗ geſetzblatt veröffentlicht worden. Der Reichsarbeitsminiſter gibt die Richt⸗ tinſen bekannt für die Verteilung der Reichszuſchüſſe zu den Koſten der Hausrepa— raturen. Im Saargebiet wurde vom Landesführer der NSDAP., Staatsrat Spaniol, eine Stif⸗ tung für die Opfer der Arbeit errichtet. Letzte Nachrichten Kundgebung Kardinal Vertrams Fürſprache bei den leitenden Stellen. Breslau, 20. Oktober. a Erzbiſchof Kardinal Bertram richtet aus Anlaß ſeiner Rückkehr von einem Beſuch in Rom in der„Schleſiſchen Volkszeitung“ eine Kundgebung an die Diözeſanen, in der er u. a. ſagt: Noch eine weitere überaus ernſte und ſchwere Sorge drückt auf viele Tauſende treuer katholiſcher Chriſten, die Sorge um jene, die im früheren Parteiſtaat denſenigen Führern folgten, die aus religiöſem Pflicht⸗ gefühl die geiſtige Auseinanderſetzung gegen Marxismus und Bolſchewismus zu bewir⸗ ken ſuchten, indem ſie ſich dem früheren Staat anpaßten. Fern liegt uns das Anſin⸗ nen, wirklich ſtrafbare Handlungen einer un— beſtechlichen Gerechtigkeit zu entziehen. Un⸗ ſer teilnehmendes Hirtenwort bezieht ſich auf jene Männer und Frauen, die lauteren, be⸗ ſten und ſoyalen Willens waren und ſind. An die leikenden Skellen im Reich und Skaat richten wir die dringende Bitte, getroffene harre Maßnahmen einer ernſtlichen wohlwollenden und beſchſeu⸗ nigten Reviſion zu unkerziehen. Ich darf hinzufügen, daß ich in allem Oben⸗ geſagten mich vollkommen eins weiß mit den Oberhirten aller deutſchen Diözeſen. Biſchofs⸗Vereidigung. Berlin, 20. Okt. Miniſterpräſident Göring empfing am Donnerstagnachmittag in Aus⸗ übung der ihm von dem Reichskanzler über— tragenen Befugniſſe des Reichsſtatthalters den neuen Biſchof von Münſter, Clemens Auguſt Graf von Galen, um von dieſem den im Reichskonkordat feſtgelegten Treieid für das Reich und für das Land Preußen ent⸗ gegenzunehmen. Geſchäfksführung einwandfrei. Berlin, 20. Okt. Mit Rückſicht auf Preſſe⸗ angriffe, die gegen die Geſchäftsführung des Zentralverbandes Deutſcher Haus— und Grundbeſitzervereine e. V., der Deutſchen Hauptbank für Hypothekenſchuz und der Kreditbank deutſcher Haus- und Grundbe⸗ ſitzer AG. München gerichtet worden waren, hatte der Reichsarbeitsminiſter eine Nachprü⸗ fung durch die Deutſche Reviſions- und Treu⸗ handgeſellſchaft AG. veranlaßt. Die Nach⸗ prüfung hat die völlige Haltloſigkeit der Angriffe ergeben. d Politiſches Allerlei Berlin. Der Verein der Deutſchen Zucker- induſtrie in Berlin hat für das Winter⸗ hilfswerk 30000 Zentner Verbrauchs- zucker geſpendet. München. Wie der Völliſche Beobachter mel⸗ delt, hat ſich die Nachfrage nach Adolf Hit⸗ lers Werk„Mein Kampf“ ſo geſteigert, daß vorausſichtlich noch zur Jahreswende eine Geſamtauflage von eineinhalb Millionen Exemplaren erreicht ſein wird. Lokales Viernheim, 20. Oktober Lied der Schmiede Friſch, Meiſter und Geſellen, Ans Werk, die Eiſen glüh'n, Schlagt zu und laßt im hellen Klingklang die Funken ſprüh'n! Die Jeit iſt da! Laßt ſauſen Aus vollem Balg den Wind, Durch Deutſchland ſoll es brauſen, Daß wir gerüſtet ſind. Die Hämmer her, die Zangen, Längſt iſt das Eiſen gut, Laßt glühen Herz und Wangen Im Jugendübermut. Nun auf den Ambos! Helle Erklingt der neue Skahl, Nur friſch, junger Geſelle, Schlag zu vielhunderkmal! Jung Siegfried iſt erſtanden, Der ſchlug den Lindwurm kok. Weit über deutſchen Landen Erglüht das Morgenrok. Gedenkklage 2 0. Oktober. 1827 Sieg ber engliſch⸗franzöſiſch⸗ruſſiſchen Flotte über die ägyptiſch⸗türkiſche bei Navarino. 1892 Der Afrikaforſcher Emin Paſcha(Edu⸗ ard Schnitzer) wird bei Kibonge in Afrika ermordet. Sonnenaufg. 6.34 Sonnenunterg. 16.56 Mondaufg. 8.26 Mondunterg. 16.49 Prot. und kath.: Wendelin Ehre, deutſches Volk und hüte treulich deinen Handwerksſtand! Als das deutſche Handwerk blühte, blühte auch das deutſche Land! Seid dankbar! Warum ſind die Menſchen ſo undankbar? In frohen und trüben Tagen iſt der Hand⸗ werksmeiſter ihr Weggenoſſe. Schon am er⸗ ſten Lebenstage des kleinen Menſchenkindes kommt er gegangen. Er bringt ein kleines Bett, eine Wiege, oder, wenn es nicht weiter reicht, einen Wäſchekorb. Bäcker⸗ und Fleiſchermeiſter ſorgen für gute Ernährung der Mutter und damit für gutes Gedeihen des Kindes.— Iſt ein Jahr um, ſo muß der Schuhmachermei— ſter die erſten kleinen Rappen liefern, mit denen die größten Reitkünſte verſucht werden. Hat dann auch Meiſter Zwirn erſt ſeine Paten⸗ ſchaft bekundet, ſo dauert es nicht lange und dem kleinen Bürſchlein wird für einige Jahre eine kleine Laſt auf ſeine jungen Schultern ge⸗ ſchnallt.— Der Sattlermeiſter bringt als Weihnachtsgabe die verheißungsvolle, echt le⸗ derne Schulmappe und eine recht große Früh— ſtückstaſche. 5 Mit Rieſenſchritten ſtapft das Menſchlein nun vorwärts. Es kauft alle notwendigen Ge⸗ für den Umſatz von Getreide brauchsgegenſtände des täglichen Levens veim Handwerker. Sp manche ſchöne Truhe, wert⸗ volle Uhr und koſtbare handgearbeitete Paſe at ſich ſchon durch Generationen vererbt. elbſt wenn unter den Klängen des Orgel⸗ ſpiels der Menſch zur letzten 1 e ge⸗ tragen wird, ſo birgt ihn wie am erſten Tage ſeines Lebens die ſchlichte Arbeit des Tiſchler⸗ meiſters, der noch einmal zart den Hobel über die rauhen Bretter führte. Seid nicht undankbar gegen den ehrlichen, alten Weggenoſſen! Steht auch ihm zur Seite! Gebt ihm Arbeit und damit Gelegenheit, ſeine Kunſt zu zeigen. “*r Die Winkterhilfe. Die Reichsführung des Winterhilfswerkes teilt noch einmal mit, daß die Plakette zur Befreiung von weiteren Spenden in allen den Fällen aus⸗ gegeben wird, in denen ein freiwilliger Ab⸗ zug in Höhe von 20 Prozent der Lohnſteuer erfolgt. In allen Fällen, in denen zur Spende der Arbeit bereits ein Prozent des Bruttolohnes zum Abzug kommt, wird dieſe nicht voll angerechnet; vielmehr ſind in die⸗ ſem Falle nur noch 10 Prozent der Lohn⸗ ſteuer zu zahlen, jedoch keineswegs unter einer Reichsmark je Monat. r Handwerlkerſeſtſpiele vergnügungsſteuer⸗ frei. Der Reichsminiſter der Finanzen hat die Landesregierungen gebeten, die Gemeinden (Gemeindeverbände) anzuweiſen, Handwerker⸗ feſtſpiele von der Vergnügungsſteuer freizuſtel⸗ len, die im Rahmen der vom Reichsſtand des Deutſchen Handwerks in der Zeit vom 15. bis 21. Oktober d. J. geplanten Reichshand⸗ werkswoche ſtattfinden. Die Steuerfreiheit ſetzt voraus, daß die Handwerkerfeſtſpiele in der erwähnten Zeit von den örtlich zuſtändigen Organiſationen des Deutſchen Handwerks ver⸗ anſtaltet werden. In einem Erlaß des Innen⸗ und Finanzminiſteriums werden die Gemeinden angewieſen, Veranſtaltungen der genannten Art von der Vergnügungsſteuer freizuſtellen. Zur Reichstagswahl und Volksabſtim⸗ mung. In einem erſten Erlaß des Innenmini⸗ ſteriums an die Wahlbehörden über die Reichs⸗ tagswahl und Volksabſtimmung am 12. No⸗ vember 1933 werden die Gemeindebehörden angewieſen, mit den Vorbereitungen der Reichs⸗ tagswahl und Volksabſtimmung, insbeſondere mit der Anlegung der für die beiden Abſtim⸗ mungshandlungen gemeinſamen Stimmliſten (Stimmkarteien) unverzüglich zu beginnen. Wahlberechtigt bei der Reichstagswahl und ſtimmberechtigt bei der mit ihr verbundenen Volksabſtimmung iſt, wer am Wahl- und Ab⸗ ſtimmungstag(12. November 1933) Reichsan⸗ gehöriger und 20 Jahre alt oder älter iſt. Wer am 12. November 1913 geboren iſt, hat das vorgeſchriebene Mindeſtalter. * Wettervorherſage: Meiſt heiter und trocken, jedoch kühl. Landwirtſchaſtliche Vetriebe die von der Umſatzſteuerſenkung erfaßt werden. g Berlin, 20. Oktober. Das zweite Geſetz zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit ermäßigte die Umſatzſteuer auf 1 Prozent für den direkten Umſatz vom landwirtſchaftlichen Erzeugerbetrieb und ſah noch beſonders erleichterte Beſtimmungen Mehl und Schrot uſw. vor. Die neue Verordnung“ Ignis ſchwieg. Mit großen Blicken ſah ſie ihn und die an, die ihn begleiteten. Die jungen geſchickt. Vor Angſt. hier die Umſtände benutzen würden. Sie dachte an ihre Mutter. Es lag wie ein Fluch über den Frauen der Familie. Idee treu, ſtarben ſie für ſie— ſo oder ſo. ſchloßen und ſchweigend ſtand Ignis vor den Männern, die, nicht ohne Höflichkeit und Ehrfurcht in der Stimme, ſagten:„Sie gelten als unſere Gefangene!“ Man brachte Ignis in das Amtshaus, das man ja Ein paar ältere, ſtille Leute blieben als Still und die Hände im Schoß gefaltet, ſaß ſie in der einfachen Stube des Vogtes auf einem Stuhl. Sie hatte gebeten und gefleht, bei der Gräfin bleiben zu dürfen. Es war erlaubt Jetzt beriet Geffert mit den anderen, was zu Ei erobert hatte. Wache bei ihr. Bertel weinte herzzerbrechend. worden. tun ſei. Unterhandeln? Wieſo? Zeigen, daß die junge Gräfin in ihrer Gewalt war D und fordern. Jetzt konnte man fordern. „Die Gefangenen gegen die Gräfin!“ ſchlug Geffert nun vor. Aber den anderen war das nicht genue Burſchen hatte man unter Schelten fort⸗ dieſen Menſchen hier empfand ſie keine Aber ſie wußte, daß entſchloſſener als jene, dieſe ſuimmt nun, paß als andwirtſchaftlicher b rieb ein Betrieb anzusehen iſt, deſſen e auf die Landwirtschaft gerichtet Als Landwirtſchaft 111 insbeſendere der Acker-, Garken- Gemüſe, 1 105 und Weinbau, die Wieſen- und Weidewirtk⸗ aft, die Forſiwirkſchaft, die Binnen ⸗ ei und die Jiſchzuchf einſchließlich Teichwirtſchafk. Zum landwirſſchaft⸗ lichen Betrieb zählen auch die zu ihm gehörigen Nebenbetriebe. Als innerhalb eines landwirtſchaftlichen Betriebes erzeugt, ſind die in einem land⸗ wirtſchaftlichen Betrieb hergeſtellt oder ge⸗ wonnenen Gegenſtände und die darin ge⸗ üchteten oder F anzuſehen. Als Lie⸗ ſehlng auf die die Steuervergünſtigung An⸗ wendung findet, gilt auch der Eigen ver⸗ brauch. Der Werbeumzug des Viernheimer Handwerks! Im Rahmen der Handwerkerwoche, die vom hieſigen Handwerk, und das ſei ihm zur Ehre geſagt, beſonders großartig und wirkungs⸗ voll begangen wurde, fand geſtern Nachmittag ein Feſtzug durch verſchiedene Ortsſtraßen ſtatt, wobei das Handwerk nochmals in beſonders ein⸗ drucksvoller Weiſe für ſich warb.„Deine Hand dem Handwerk!“ laſſen wir dieſes Mahnwort nicht gleichgültig an uns vorübergleiten. Das Hand- werk wirbt. Verſtehen wir den Sinn der Reichs⸗ handwerkerwoche recht: Das Handwerk feiert kein Feſt. Die Not, die nackte unerbittliche Tatſache, daß das Handwerk brach liegt, daß die Handwerker ſchon jahrelang von ihrer Sub- ſtanz zehren, treibt ſie dazu, endlich einmal unter Führung des neuen Deutſchlands ihren Mit⸗ menſchen zuzurufen: Helft uns, gebt uns Arbeit, ſorgt dafür, daß unſere Betriebe wieder in Tätigkeit kommen. Wir wollen keine Almoſen, keine milden Gaben, wir wollen durch unſere Hände Werk uns unſer Brot verdienen. Ihr alle, du Bauer, du Arbeiter, du Beamter, du Geſchäftsmann, ihr alle habt es in der Hand über Sein oder Nichtſein des Handwerks zu be⸗ finden. Gebt uns Aufträge, jeder hat etwas anzufertigen, oder zu reparieren, vermeidet die Schwarzarbeit. Geht hin zum Handwerksmeiſter, der bürgt Euch auch für Qualität. Laſſet den dereinſt ſo lebenskräftigen Stamm des deutſchen Handwerks nicht zugrunde gehen, denn als das deutſche Handwerk blühte, blühte auch das deutſche Land. Die Feſtzugsaufſtellung erfolgte geſtern Nach- mittag um ½2 Uhr in der Verladeſtraße des Staatsbahnhofs. Bald nach 2 Uhr ſetzte ſich der ſtaitliche Werbeumzug, der alle Erwartungen übertraf, in Bewegung. Ueberall wurde der Umzug freudig begrüßt. Alle Handwerksarten warben in geeigneter Weiſe für ihren Beruf. Die Werbewagen waren alle wohlgelungen und die Inſchriften ſagten uns, was man zu tun und zu laſſen hat, um dem Handwerk zu helfen. Am Schluſſe des Zuges wurde eine überlebens⸗ große deutſchen Handwerks, des allverehrten Herrn Reichskanzlers Adolf Hitler mitgeführt. Es ſei feſtgeſtellt: das Viernheim Büſte des Führers und Förderers des dürfte ſich erüb ge a gebotenen 05 zelheiten„ nur das lh N ſheimer Handwerf 0 ſich durch ſeine herrliche Gewerbeſchau und a mehr durch ſeinen impoſanten Werbeumig Viernheim alle Einwohner zum Freund gent Es wird beſtimmt nicht mehr ſoviel ausn gekauft werden und die Wertarbeit des a werks wird in Hinkunſt in allen Familien g große Rolle ſpielen. Herrſchte doch in al Bevölkerungsſchichten das größte Erſtaunen 10 das, was das Viernheimer Handwerk anzufelt im Stande iſt. Nicht nur die gute Dult ſondern auch die recht zivilen Preiſe fanden Un ſchätzung und Anerkennung. s Acht Millionen Deutſche leben vom Hu werk. Acht Millionen Deutſche befinden nach den Elendsjahren des wirtſchaftlichen au gangs in Not. Acht Millionen Handweh werben um Arbeit. Wir können ihnen hel Arbeit geben, heißt Leben geben! Arbeit ſchafg kann je er, ſei es auch der kleinſte Auſt Alle Aufträge dem ſelbſtändigen Handel Schwarzarbeit und Pfuſchertum müſſen iu überwundene Sache ſein. Das Handwerk fl Wir wollen ihm helfen. Darum: Ehre deutſches Volk und hüte Treulich deinen Handwerksſtand, Als das deutſche Handwerk blühte, blühte auch das deutſche Land! Heil Hitler Viernheim und der franzöſiſch Feſtungsgürtel. Ueber dieſes Thema uc öffentlichen wir in vorliegender Ausgabe ein hochintereſſanten Artikel aus der Feder des em Gewerbelehrer Heim. Wir empfehlen, dien Artikel zu beachten. “ Zuckerrübenbauer! Heute dc 7/9 Uhr wichtige Verſammlung im„Ochſn! (Siehe Inſerat.) Die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſ Wir machen die hieſigen Metzger auf die kanntmachung bezüglich der Feſtlegung der Fleſch und Wurſtpreiſe in vorliegender Nummer h ſonders aufmerkſam. * Fahrpreisermäßigung zum N. ſuch des Nationaltheater. Die zun d; ſuch der Nationaltheaters in Mannheim von i Deutſchen Reichsbahn gewährte Fahrpreisermiß gung wird auch ab allen Stationen der Ohg, eingeräumt. * Das 5. Verbandsſpiel in San! hofen. Am nächſten Sonntag abſolviert h Sportvereinigung ein bedeutungs volles Verbaſſz ſpiel, das für Sandhofen ſelbſt ſehr ſernſt g nommen wird, denn auch dieſer alte Bezitl' ligaverein ſtrebt nach der Tabellenführung, i es für die Grünen von Beginn an eine Self verſtändlichkeit war. Bei den früheren Spill in Sandhofen iſt der Sieg nicht immer leit gefallen, denn der Sandhöfer Platz hat ſeine ſondere Tücken. Wir ſind aber der Anſicht, daß wenn jeder Spieler ſich vornimmt mit ala Energie ſich die 90 Minuten einzuſetzen, ein Enttäuſchung uns erſpart bleibt. Es wird. her von jedem Spieler erwartet, daß er ſich d. E die Gräfin!“ „Das tun ſie nimmer!“ ihres Haſſes. Förſter das weiße Tuch. Unterhandlung? So ſchnell? Ent⸗ Verrat? Aber man wies ihn ab. ſie die Gefahr. winziges Spielzeug. „Wenn und du läßt ſie frei— gleich ſind ſie hinter uns her, fangen die und uns noch einmal und werden ſchon achtgeben, daß uns ſolch fette Beute nicht noch einmal in das Netz geht. Die Gefangenen oder— die Gräfin wird gehenkt! Und iſt der Schmieder frei— unſer Recht gegen „Nimmer läßt der Graf die Komteſſe henken!“ „Wenn— ſie übertölpeln uns doch. Genug iſt das: die Gefangenen gegen die Gräfin!“ Geffert ſetzte ſich nicht durch. Der Machtrauſch machte die Bauern blind. Die ewig Geknechteten, wenn ſie einmal ſich gegen die Herren im Vorteil glauben, wähnen ſich unbeſiegbar. Eine neue Welt ihrer Freiheit würden ſie vielleicht bauen können. Im Gegenſpiel zu den Herren ſind ſie Sklaven Spähend durch einen Ritz der Läden, bemerkte der Noch war aller Vorteil auf Seiten der Herrſchaft! Auf alle Fälle ging er hin, es zu melden. Der Graf hieß ihn, den Unterhändler zu machen. Den Grafen ſelbſt wollte man ſprechen, ſonſt keinen. Jammernd bat die Gräfin, flehte Sidonie, ſchilderten „Deshalb?“ Thiel lächelte verachtungsvoll.„Aber ſie ſollen nicht denken, daß ſie mir befehlen könnten. Nein!“ Der Förſter ging— und kam zitternd wieder. „In ihrer Gewalt iſt die Gräfin Montbillard. Dem Herrn Grafen zur Kenntnis. Und wenn er noch nicht mit ihnen reden wolle, die Gräfin ſei gezwungen, zu ge⸗ horchen, wie die Bauern befehlen würden.“ Thiel packte den Förſter an beiden Schultern. Er ſchüttelte den ſtarken Mann, daß er flog wie ein fehlen hat!“ ſie aufatmen. ſich befanden. wortlos. Dann ſtieß er ihn von ſich, daß er faſt zu Boden flog, „Gut! Aber wenn ich die Gräfin wieder heil im Hauſe habe— dann wird es ſich zeigen, wer Herr iſt und zu be⸗ Die Frage, wie es möglich geweſen, daß Ignis den Leuten in die Hände gefallen, kam ihm in dieſem Augen blick noch nicht. Sie hatten Ignis geſchnappt? Vielleicht, daß ſie, damit zufrieden, die Zedern ge⸗ ſchont, dachte er flüchtig. Er befahl, den Damen nichts zu verraten. Deren Angſt um ſich ſelbſt hatte ſie eine Weile die Sorge um Ignis vergeſſen laſſen. Bei jedem Stein, der flog, ſchrien ſie entſetzt:„Sie kommen, ſie kommen!“ Die Pauſe, die ſcheinbar im Angriff eingetreten, ließ a Thiel, vom Förſter und Inſpektor begleitet, trat an eines der Fenſter, die in der Front über der Freitreppe „Was wollt ihr? Redet!“ „Die Gefangenen! Die Gefangenen! Oder die Gräfin Montbillard wird vor Eurer Gräflichen Gnaden Augen hier im Schloßhof gehenkt!“ „Die Gräfin Montbillard? Wie ſoll ich glauben, daß ſie in euren Händen iſt?“ 5 „Bringt ſie her!“ ſchrie es aus der Menge. Man ſah ein paar Leute ſpornſtreichs in die Richtung des Amtshauſes verſchwinden. „Was nun?“ fragte furchtvoll Bertel. Ignis, kalt und ruhig, folgte den Fordernden Sie glaubte, ſterben zu müſſen. Sie würde nicht weniger tapfer als ihre Mutter den letzten Gang tun. Sie lächelte Bertel zu. Nie im Leben vergaß das Mädchen den Ausdruck ſtolzer Ergebenheit und rührender Freundlichteit, der in dem Antlitz des Opfers ſie berührte wie etwas Heiliges. (Fortſetzung folgt.) der Führer über das neue eutſchlan 4 Unterredung eines englischen Preſſevertreters mit Reichskanzler Adolf Hitler— Die innen⸗ und außenpolitischen Ziele der Reichsregierung— Eine großangelegte Kundgebung des Führers und Kanzlers London, 20. Oktober. korreſpondent der„Daily 1 e wurde in Berlin 0 Reichskanzler Hitler empfangen. im„r darauffolgenden Unterredung ſagt e gorreſpondent: Es handele ſich um die „Kuh klichſte und direkteſte dar lung der 1% Haltung in der inter⸗ tionalen Politik, die der Reichskanzler ſe⸗ als gegeben habe. Bei Beginn der Unter⸗ dung äußerte Reichskanzler Hitler, welches nglücck es geweſen ſei, daß am 4. Auguſt 14 zwiſchen den beiden großen germani⸗ hen Nationen, die Hunderte von Jahren in rieden gelebt hatten, Krieg ausgebrochen . Er hoffe, daß die beiden ſtammverwand⸗ u Völker den Weg zurück zu ihren alten eundſchaftlichen Beziehungen finden wür⸗ n. Der Korreſpondent ſtellte dann eine eihe von Fragen. deutschland will keinen Krieg! Es könnte Ew. Exzellenz in⸗ daß Anzeichen in London dafür orhanden ſind, daß Ihre perſönliche Popu⸗ grität beim britiſchen Publekum ſeit letz⸗ n Samstag außerordentlich zugenommen at. Lord Rothermere, mit dem ich kelepho⸗ nierte, erzählle mir, daß, als Ihr Bild in der Wochenſchau der Londoner Kinemakographen⸗Thealer am Monkag abend gezeigt wurde, es mit lebhaftem Befall begrüßt wurde. s iſt indeſſen eine Tatſache, daß innerhalb kwiſſer Kreiſe der britiſchen Oeffentlichkeit nd Preſſe durch Deutſchlands plötzlichen stritt aus der Abrüſtungskonferenz er⸗ ebliches Mißtrauen und Beunruhigung ge— eckt worden iſt. Zunächſt möchte ich die ede des Unterſtaatsſekretärs im Kriegs ziniſterium, Duff Cooper, anführen, der igte, daß kein Volk in der Geſchichte der delt ſich jemals mit derartiger Begeiſterung ir den Krieg vorbereitet habe als das deut⸗ e Volk es zurzeit tue. Es wäre nutzlos zu ſtreiten, daß dieſe Anſicht in England weit— erbreitet iſt. Welche Antwort kann darauf teilt werden?— Antwort: Die alten zehauptungen, daß das deutſche Volk ſich zit Begeiſterung auf den Krieg vorbereite, t eine uns einfach unfaßbare Verkennung es Sinnes der deutſchen Revolution. Wir ührer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung nd faſt ohne Ausnahme Frontſolda⸗ Jen geweſen. Ich möchte den Frontſolda⸗ n ſehen, der mit Begeiſterung ſich für einen euen Krieg vorbereiket. Wir hängen in fa⸗ atiſcher Liebe an unſerem Volk, genau ſo, bie jeder anſtändige Engländer an ſeinem üngt. Bir erziehen die deutſche Jugend zum Kampf gegen die inneren Laſter und in erſter einie zum Kampf gegen die kom⸗ muniſtiſche Gefahr, von deren Größe man in England allerdings keine Dor ſtellung halle und wohl auch heule noch nicht beſitzt. unſere Revolukionslieder ind keine Lieder gegen die anderen Völker, ſondern Lieder für die Brüder⸗ lichkeit im Innern, gegen Klaſſenkampf 951“ Frage: reſſieren, 1 und Eigendünkel, für Arbeit und Brot b 115 und für nationale Ehre. Per beste Beweis dafür iſt, daß bis zu un⸗ rem„Regierungsantritt unſere ausſchließ⸗ ſch polſtiſche SA vom Staat auf das furcht⸗ rſte ßerfolgt war, ja, daß unſere Anhän⸗ er nicht nur nicht zum Heere genommen lurden, ſondern nicht einmal in einer Hee— pberkſtätte beſchäftigt wurden. Deutschland und Frankreich [Frage: Der Verdacht, daß Deutſchlands gte Ziele kriegeriſche ſind, beruht auf fol⸗ enden Erwägungen: Man glaubt, daß das utſche Volk von der nationalſozialiſtiſchen eglerung dazu erzogen worden iſt, daß es u tlefes und echtes Zerwürfnis mit Frank ich hat und daß dieſes nur durch einen Fuiſchen Sieg wiedergutgemacht werden inn.— Ankwort: die nationalſozigli⸗ ſiche Bewegung erzieht nicht das deutſche olk zu einem echten oder tiefen Zerwürfnis it Frankreich, ſondern einfach zur Liebe m eigenen Volk und zu einem Bekenntnis r die Begriffe von Ehre und Anſtändigkeit. Glauben Sie, daß wir unſere Jugend. die unſere ganze Zukunft iſt und an der wie alle hängen, nur erziehen, um ſie bann auf dem Schlachtfelde zuſammen⸗ ſchießen zu laſſen? 8 ch habe ſchon ſo oft betont, daß wir keinen ſrund haben, uns militäriſch der Leiſtungen kleres Volkes im Kriege zu ſchämen. Wir üben daher auch hier garnichts gut zu ma⸗ en. Das einzige, über das wir uns ſchä⸗ en, waren die Männer, die in der Zeit un⸗ er e Not das Wee ee juch gelaſſen hatten. Dieſe Perſonen ſin ſtlos beseitigt d riſche Ausbildung erfahren. Daß die deutſche Jugend wieder ein Ehrgefühl beſitzt, erfüllt mich mit Freu ⸗ de. Ich ſehe aber nicht ein, wieſo ein anderes Volk dadurch bedroht ſein ſoll. Und ich ſehe erſt recht nicht ein, wieſo eine ſonſt fair denkende Nation, wie die engliſche, uns dies innerlich verübeln könnte. Ich bin überzeugt, daß, wenn England dasſelbe Un⸗ glück betroffen hätte, das Deutſchland traf, eher noch mehr Engländer Nationalſoziali⸗ ſten wären, als dies bei uns der Fall iſt. Wir wollen mit Frankreich kein„Zerwürf— nis“, f ſondern eine aufrichtige Verſtändigung, allerdings auf der Baſis, die ein Volk von Ehrgefühl akzeptieren kann. Und außerdem wollen wir leben können. Arbeitsdienſt und 9A Frage: Ein großer Teil der deutſchen Jugend wird zurzeit in Arbeitslagern oder als Mitglieder der SA und anderer Formationen zu militäriſcher Disziplin er⸗ zogen. Selbſt wenn die deutſche Regierung nicht beabſichtigt, dieſe Ausbildung für den Kriegsfall durchzuführen, herrſcht in Frank— reich und zum Teil auch in England die Be— fürchtung, daß es die Entwicklung eines mi— litäriſchen Geiſtes unter den jungen Deut— ſchen zur Folge haben könnte, die eines Ta⸗ ges verlangen werden, daß die militäriſchen Kenntniſſe, die ſie jetzt erwerben, praktiſch ausgenutzt werden. Antwort: Die deut⸗ ſche Jugend wied weder in den Arbeitsla— gern, noch in der SA und den unterſtehen⸗ den Formationen mit militäriſchen Kennt⸗ niſſen verſehen, die ſie anreizen könnten, dieſe einſt auszunützen. Wieviel mehr könnte ſich demgegenüber Deutſchland beſchweren, daß in den anderen Ländern Jahr für Jahr Millionen an Rekruten eine wirklich militä— Unſer Arbeits— dienſt iſt eine ungeheure ſoziale Einrichtung, die zugleich klaſſenverſöhnend wirkt. Eine Armee von jungen Leuten, die früher auf den Landſtraßen verkommen ſind, haben wir zu nützlicher Arbeit zuſammengefaßt. Hunderktaͤuſend andere, die in den Großſtädten ſchon in jungen Jahren ver- dorben worden ſind, erziehen wir in un⸗ ſeren Jugend- und SA-Jormationen zu anſtändigen Mitgliedern der menſch⸗ lichen Geſellſchaft. Während vor uns die deutſchen Straßen und Plätze vom Kommunismus beherrſcht wor⸗ den ſind, das ganze Volk unter dem blutigen Terror dieſer Mordbrennerbande litt, haben wir jetzt die Sicherheit, Ruhe und Ordnung wiederhergeſtellt. Das iſt der Erfolg meiner SA. Das Märchen von 1 Deutſchlands geheimen Nüſtungen Auf die Frage, ob es richtig ſei, daß die deutſche Regierung in Schweden, Holland und anderen Ländern Munitionsſa⸗ briken erworben habe, erwiderte der Kanzler: Dieſe Anſichten ſind lächerlich. 1. Wo ſind denn die Fabriken in Schweden, Holland und anderen Ländern, die wir als Munitionsfabriken erworben haben ſollen? Unſere Feinde im Auslande bringen die ge⸗ naueſten, Nachrichten über alles, was in Deutſchland, wie ſie behaupten, geſchehen ſein ſoll. Es müßte ihnen doch eine Spiele— rei ſein, endlich einmal zu ſagen, welche Fa⸗ briken wir in Holland erworben haben und welche in Schweden. Meines Wiſſens regie⸗ ren in Schweden keine Nationalſozialiſten, ebenſowenig wie in Holland. Es würde doch den findigen Nachrichlen dienſten nicht ſchwer ſein, herauszube⸗ kommen, in welcher holländiſchen ader ſchwediſchen Fabrik für Deutſchland Ma- nition fabriziert und auf Lager gehal- ten wird, denn es müßten dann immer hin ziemlich umfangreiche Lager ſein. Wie groß ein gewöhnliches Munikions⸗ lager nur für ein Armeekorps iſt, weiß doch jeder gewöhnliche Soldat vom Kriege her. Und das alles bleibt den Augen der forſchenden Mitwelt verbor⸗ gen und außerdem ſollen wir vermut⸗ lich im Kriegsfall dieſe Runilion nachts auf dem Luftweg nach Deulſchland ſchaffen oder würde Frankreich unſeren Schiffen Geleitbriefe ausſtellen? Nein, das iſt ja alles zu lächerlich, aber lei⸗ der Gottes genügend, um ein Volk, das nichts will als ſein Recht, in einer Welt an⸗ zuſchwärzen, die tatſächlich überhaupt nur eine einzige Rüſtungsfabrik iſt.— Frag 11 Obwohl die Anwendung ſchwerer Feldartil⸗ lerie durch den Friedensvertrag verboten wurde, wird in Frankreich behauptet, daß Artilleriſten der Reichswehr in ſchwerer Ar⸗ tillerie an den deutſchen Küſtenbefeſtigungen ausgebildet worden ſind Dieſe Vorwürfe kanzler Hitler: ö 0 f. wie in der letzten Zeit immer mehr auswächſt werden möglichweiſe in den nächſten Wochen offiziell geltend gemacht werden, Ankwork: Glauben Sie wirklich, daßz wir uns den Luxus erlauben, von den 100 000 Mann unſerer Armee die Arkilleriſten an der ſchweren Arkillerie der Küſtenbefeſtigungen ausbilden laſ⸗ ſen zu können? Im übrigen hat die Armee leider nur eine ungenügende Feldartillerie, und wir bilden ſchon lieber die Leute an dem Geſchütz aus, an dem ſie kämpfen müßten, als an Geſchüt— zen, die wir garnicht haben. Der Weichſelkorridor Der engliſche Journaliſt ſchnitt dann die Frage des Weichſelkorridors an. Der Kanzler erklärte dazu: Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Menſchen, der die Löſung des Korridors als beſonders überwältigende Leiſtung der Friedenskonferenz bezeichnen könn⸗ te. Der Sinn dieſer Löſung könnte nur ſein, Deutſchland und Polen für ewige Zeiten zu verfeinden. Niemand von uns denkt daran, mit Polen wegen des Korridors einen Krieg zu be⸗ ginnen. Wir möchten aber alle hoffen, daß die beiden Nationen die ſie betreffen⸗ den Fragen dereinſt leidenſchaftslos beſpre⸗ chen und verhandeln werden. [Es kann dann der Zukunft überlaſſen bleiben, ob ſich nicht doch ein für beide Völker gang— barer Weg und eine für beide tragbare Löſung findet. „Volk ohne Naum“ Frage: Der Ausdruck„Volk ohne Raum“ haf gewiſſe Unſicherheit erregt. Auf welchem Wege erblickt der Herr Reichskanzler eine Mög— lichkeit für die räumliche Ausdehnung Deutſch— lands?— Antwort: Deutſchland hat zu viele Menſchen auf ſeiner Bodenfläche. Es liegt im Intereſſe der Welt, einer großen Nation die erforderlichen Lebensmöglichkeiten nicht vorzuenthalten. Die Frage der Zuteilung kolonialer Ge⸗ biete, ganz gleich wo, wird aber niemals für uns die Frage eines Krieges ſein. Wir ſind der Ueberzeugung, daß wir genau ſo fähig ſind, eine Kolonie zu verwalten und zu organiſieren, wie andere Völker. Staatsform und Verfaſſung Auf die Frage, ob die Reichsregierung die Macht der kaiſerlichen Familie wieder⸗ herſtellen wolle und wie ſich die Regierung zur Weimarer Verfaſſung ſtelle, erwiderte der Kanzler: Die Regierung, die heute in Deutſch⸗ land tätig iſt, arbeitet weder für die Monar⸗ chie noch für die Republik, ſondern ausſchließ— lich für das deutſche Volk. Wohin wir blicken, überall ſehen wir nur Not und Elend, Arbeitsloſigkeit, Verfall, und Zerſtörung. Dies zu beſeitigen, iſt die von uns gewählte Miſſion. Ich habe einſt erklärt, nur mit legalen Mit— teln kämpfen zu wollen. Ich habe dieſe Er— klärung auch gehalten. Die geſamte Umge⸗ ſtaltung Deutſchlands iſt auf verfaſſungsmäßig zuläſſigem Wege geſchehen. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich möglich und auch wahrſcheinlich, daß wir das Geſamtergebnis der ſich vollziehenden Umwälzung dereinſt als neue Verfaſſung dem deutſchen Volke zur Urabſtimmung vorlegen werden, wie ich denn äberhaupt betonen muß, daß es zurzeit keine Regierung gibt, die mit mehr Recht als die unſere behaupten könnte, von ihrem Volke beauftragt zu ſein. Um Deutſchlands Necht den Völkerbund ſagte Reichs⸗ Wenn der Völkerbund ſich ſo Ueber zu einer Intereſſengemeinſchaft beſtimmter Staaten gegen die Intereſſen anderer, dann glaube ich nicht an ſeine Zukunft. Deutſchland wird jedenfalls niemals mehr einer internationalen Vereinigung beitre⸗ ten oder ſich an einer ſolchen beteiligen, wenn es nicht als vollkommen gleichbe⸗ rechtigter Faktor anerkannt iſt. e Daß wir einen Krieg verloren haben, das wiſſen wir. Wir wiſſen aber auch, daß wir uns ſolange mutig und tapfer verteidigt haben, als es nur überhaupt ging. Wir ſind Männer genug, einzuſehen, daß man nach einem Krieg, den man verliert, man mag nun ſchuldig ſein oder nicht, ſelbſtverſtändlich die Folgen zu tragen hat. Wir haben ſie getragen. Daß wir aber nun als Volk von 65 Mil⸗ lionen Menſchen dauernd und immer wie⸗ der aufs Neue enehrt und gedemütigt werden ſollen, iſt für uns unerträglich. Dieſe ewige Diskriminierung ertragen wir nicht und ſolange ich lebe, werde ich niemals meine Unterſchrift als Staatsmann unter einen Ver⸗ trag ſetzen, den ich als Ehrenmann auch im privaten Leben niemals unterſchreiben würde und ſelbſt wenn ich darüber zugrunde ginge! Denn ich möchte auch nicht meine Unter⸗ ſchrift unter ein Dokument ſetzen mit oem ſtillen Hintergedanken es doch nicht zu halten! Was ich unterſchreibe, halte ich, was ich nicht halten kann, werde ich nie⸗ mals unterſchreiben! Frage: Hält Deutſchland ſich ſomit für befreit von den beſtehenden internationalen Verpflichtungen mit der Begründung, daß es nicht gleichberechtigt behandelt worden iſt?— Antwort: Was wir unterzeichnet haben, werden wir nach unſerer beſten Fähigkeit er— füllen. Gegen die Wirtſchaftsnot Der engliſche Journaliſt fragte ſodann nach den Plänen, die darauf abzielen, im kommenden Winter dem wirtſchaftlichen Elend in Deutſchland abzuhelfen. Der Kanzler er— widerte u. a.: Wir haben von etwas über 5 Millionen Arbeitsloſen in 8 Monaten über 2,5 Millionen in die Produktion zurückge— führt. Unſere Aufgabe iſt, wenn irgend möglich, zu verhindern, daß in dem Winter ein Abſinken eintritt. Im Frühjahr wollen wir dann mit dem neuen Generalangriff gegen die Arbeitsloſigkeit beginnen. Zu die⸗ ſem Zweck ſetzen wir eine Reihe von Maß— nahmen in Gang, von denen wir uns einen ausreichenden Erfolg verſprechen. Neben ei⸗ ner allgemeinen Entlaſtung der Wirtſchaft von unerträglichen Steuern, einer allgemei— nen Wiederherſtellung des Vertrauens, der Beſeitigung einer großen Anzahl mehr oder weniger marxiſtiſch inſpirierter wirtſchafts⸗ hemmender Geſetze läuft eine ſehr große Ar— beitsbeſchaffung. Da aber trotzdem die Not noch ſehr groß ſein wird, haben wir ein gi⸗ gantiſches Winterhilfswerk organiſiert, das beſonders unſere ländliche Bevölkerung bit— tet, mit Lebensmitteln der notleidenden ar— men Induſtrie- und Stadtbevölkerung zu helfen. Jedenfalls bemühen wir uns auf das Aeußerſte, dafür zu ſorgen, daß wenigſtens dem Hunger in der ſchlimmſten Auswirkung Einhalt geboten wird. Denn bisher war es dank des Verſail-⸗ ler Friedensverkrages ſo. daß ſich im Durchſchnikt in Deukſchland rund 20 000 Menſchen aus Not und Verzweiflung freiwillig das Leben nehmen mußlen. Sie werden verſtehen, daß eine Regierung und ein Volk, die vor ſolchen Aufgaben ſte— hen, gar keinen anderen Wunſch haben kön— nen als den, nach Ruhe und Frieden. Und damit endlich auch nach Gleichbe⸗ rechtigung. Gute Reiſeeindrütle „Der Nakionalſozialismus macht gute Arbeit.“ Berlin, 20. Oktober. Den Abſchluß einer großen Informations— reiſe, die 16 führende Vertreter von den fünf größten engliſchen Reiſebüros durch ganz Weſt- und Süddeutſchland ſo⸗ wie Sachſen auf Einladung der Reichs— bahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr unternahmen, bildete der Beſuch der Reichs— hauptſtadt und Potsdams. Ein deutſchſprechender Teilnehmer äußerte ſich heute mittag bei der Ankunft auf dem An⸗ halter Bahnhof ſehr zufrieden über 6 Fahrt. Deutſchlands Naturſchönheiten ſeie überwältigend und die Aufnahme der Frem— den ganz vorzüglich. Die Verhältniſſe in Deulſchland ſeien mu⸗ ö ſlergültig. Ganz beſonderen Eindruck habe aber der Enkhuſiasmus und die Arbeils⸗ freudigkeit der Benölkerung auf die Auslän- der gemachl. 2,5 Grad Froſt im Moſeltal Trier, 20. Okt. In der vergangenen Nacht ſank die Temperakur im Moſeltal und auf den Höhen bekrächtlich unker den Gefrier- punkt. In der Niederung wurde bis zu mi- nus ein Grad und in höher gelegenen Be— zirken bis zu 2,5 Grad Kälte gemeſſen. An einzelnen Skellen wurde ſogar Eisbildung auf Waſſerlachen an Siraßen und Wegen ſeſtgeſtellt. Die weiterhin drohende Froſtge⸗ fahr zwingt die Winzer nunmehr zu einer Beſchleunigung der Weinleſe, die an der ganzen Moſel im vollen Gange iſt. Furchtbare Mordiat Gleiwitz, 20. Oktober. In der Nacht wurde in Egau, Kreis Neu- ſtadt, die 68jährige Witwe Sturyl und ihre Tochler auf beſtialiſche Weiſe ermordet. Bei- den Frauen wurden— anſcheinend mit einem Schlachtmeſſer— die Kehlen bis auf die Wirbelſäute durchſchnikten. Als der Tat dringend verdächtig wurde der Bräufigam der Tochter, der Fandwirksſohn Konradin Suchy aus Egau, durch die Landjägerei feſt⸗ genommen. Appell an die Frauen „Der Wert der kleinen Dinge“. g Berlin, 20. Oktober. In den offiziellen Mitteilungen der NS. wird ein Appell an die deut⸗ ſchen Frauen gerichtet über den„Wert er kleinen Dinge“. Darin heißt es, daß die Umwälzung, die im deutſchen Volke in den vergangenen Monaten vor ſich ging, die Frau, auch wenn ſie nach keiner politi⸗ chen Richtung hin intereſſiert war, in ihrem mpfinden irgendwie miterlebte. Man darf nicht glauben, daß bei dem großen Geſche⸗ 10 es nicht auf die Haltung und das Han⸗ eln des Einzelnen ankomme,. Die Frauen könnten viel zum Aufſtieg oder Niedergang eines Volkes beitragen, auch in ihrer Ei— genſchaft als Käuferin. Die Hausfrau, die den Bedarf an Lebensmitteln uſw. für eine ganze Familie einzukaufen habe, müſſe ſich als Treuhänderin des deutſchen Volksvermö— gens fühlen. Wir wiſſen, daß Deukſchland den Bedarf, ſeiner Bevölkerung in Beeug auf Gemüſe. Kartoffeln, Fleiſch und Gekreide aus eigener Scholle decken könne. Jede deutſche Frau, die bei ihrem kläglichen Einkauf über das Urſprungsland der von ihr gewünſchken Wa⸗ re nachdenkt und aus Gleichgültigkeit frem⸗ de Erzeugniſſe kauft, verſündige ſich an ih⸗ rem Volke und verhindere ſo im Kleinen die Beſeitigung der wirkſchaftlichen Not. Steuer⸗ und Bevöllerungspolitit Sagan, 20. Oktober. In Sagan ſprach Staatsſekretär Rein⸗ hardt über wichtige Fragen der Steuerge— ſetzgebung der Gegenwart. Auf die Pläne für das kommende Jahr eingehend, hob der Redner hervor, daß im kommenden Jahre das große Stkeuerverein- fachungsgeſetz nach ſtreng bevölkerungspoli⸗ tiſchen Grundſätzen der Wirtſchaft bedeuten⸗ de Erleichterungen und vor allem eine kla⸗ rere Ueberſicht geben werde. Die Einkom- menſteuer werde für jedes Kind um 15 v. 9. und vom fünften Kinde ab um 30 v. 9. er- mäßigt. Zuchthaus für einen ungetreuen Poſtinſpeltor Berlin, 20. Okt. In dem Beſtechungspro- zeß gegen den Poſtinſpektor Fromm ver- urteilte das Gericht am Donnerskag den an- peter Poſtinſpektor Fromm wegen chwerer paſſiver Beſtechung zu zwei Jahren Juchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, au- ßerdem wurde auf Beſchlagnahme von 15 000 Mark Barzuwendungen und 28 000 Mark Geſchäftsankeilen erkannt. In der Urteilbegründung wies der Vor— ſitzende beſonders darauf hin, daß das Ge— richt über die Mindeſtſtrafe hinausgegangen ſei, weil der Angeklagte ſeine Pflicht als Be— amter beſonders grob verletzt habe. Der Angeklagte wurde ſofort in Haft genommen. Eiſenbahnunglütk Osnabrück, 20. Oktober. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich auf der Bahnſtrecke Osnabrück— Delm bei Schinkel. Die beiden bei einem Bauzug beſchäftigten Bahnunterhal— tungsarbeiter Iding und Hugo aus Qua— kenbrück befanden ſich auf dem Wege zur Arbeitsſtätte, als plötzlich ein Perſonenzug heranbrauſte. Beide wurden von der Ma— ſchine erfaßt und mitgeriſſen. Sie wurden ſchwer verletzt mit dem Perſonenzug zum Hauptbahnhof Osnabrück befördert und von hier dem Marienhoſpital zugeführt. Der Arbeiter Iding erlag bereits auf dem Transport zum Hoſpital ſeinen ſchweren inneren Verletzungen. Der Arbeiter Huga liegt mit ſchweren inneren Verletzungen be— denklich darnieder. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 20. Okt.(Die Funk⸗ ausſtellung verlängert.) Wegen des ſtarken Andranges zur„Erſten Südweſtdeut⸗ ſchen Funk⸗Ausſtellung“ hat ſich die Ausſtel⸗ lungsleitung entſchloſſen, die Ausſtellung bis Sonntag, den 22. Oktober, zu verlängern. Die Reichsbahn gibt aus dieſem Anlaß in erwei— tertem Umfange Sonntagskarten nach Frank— furt a. M. aus. ** Frankfurt a. M., 20. Okt.(In die Transmiſſion geraten.) In der Obernmühle in Niederurſel kam ein achtjähri⸗ ger Junge der ungenügend verkleideten Trans⸗ miſſion zu nahe, wurde von dieſer erfaßt, einige Male herumgeſchleudert und getötet. Frankfurt a. M., 20. Okt.(Drama im Raubtierkäfig.) Im hieſigen Zoologi⸗ ſchen Garten gerieten zwei Leoparden anein⸗ ander, die ſich ſeit Jahren immer gut ver⸗ tragen hatten. Im Verlauf des Streites tötete das Männchen durch einen Biß in den Hals das Weibchen. Solche Fälle ereignen ſich nur ſelten, laſſen ſich aber nicht vermeiden. * Frankfurt a. M., 20. Ott.(Verzicht auf Reviſion.) Die wegen Mordes bezw. Beihilfe zum Morde an der Hausangeſtellten Emma Buſſe(Stubenrauch-Prozeß) verurteil— ten Bäckerlehrlinge Arzt und Eich haben auf Reviſion verzichtet. Damit iſt das Urteil rechts— kräftig geworden. Frankfurt a. M., 20. Okt.(Die borx⸗ ſportkundige Dame.) Der Gärtner Wil⸗ helm Roth, aus Riga gebürtig, verſuchte eine Dame im Stadtwald zu überfallen. Die Dame ſetzte ſich mit aller Kraft zur Wehr und konnte ſich durch gut ſitzende Borhiebe des Unholdes erwehren. Durch Hilferufe wurde ein Feld— ſchütze herangeholt und konnte die Feſtnahme des Burſchen bewirken. Roth iſt bereits vor— beſtraft. ** Franlfurt a. M., 20. Okt.(Vor dem Sondergericht.) Ein junger Kaufmann trug unberechtigt das Abzeichen der NSBO und hatte deshalb einen polizeilichen Straf— befehl erhalten, der auf einen Monat Ge— fängnis lautete. Dieſe Strafe erſchien dem Kaufmann zu hoch und er legte Einſpruch ein. Er hatte damit aber keinen Erfolg, weil er vor Gericht alles leugnete und Unwahrheiten ſagte. Das Kleine Schöffengericht erhöhte die Strafe auf zwei Monate Gefängnis. Darmſtadt, 20. Okt.(Vorſicht, Hotel⸗ betrüger.) Dieſer Tage mietete ſich in einem Darmſtädter Hotel ein etwa 45jäh— riger ſchlanker gutgekleideter Herr, der mit ſeinen blauen Augen hinter der goldenen Brille geradezu vertrauenerweckend ausſah und ſich Bollmeyer aus Stuttgart nannte, für fünf Tage mit voller Penſion ein. Am ſechſten Tage verſchwand Herr Bollmeyer unter Zu— rücklaſſung eines neuen Koffers. Vorher hatte er noch unter der Vorgabe, daß ſein Geld noch nicht auf der Bank eingetroffen ſei, eine Kellnerin um 8 Mark geprellt. Darmſtadt, 20. Okt.(Ein gewiegter Schwindler.) Von der Großen Strafkam— mer wurde ein gewiegter Schwindler und Be— trüger, der über ein außerordentlich reichhal— tiges Vorſtrafenregiſter verfügt, zu dreiein— halb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehr— verluſt verurteilt. Der Mann hatte ſich in Darmſtadt und Umgebung als Diakon der Heilsarmee ausgegeben, wodurch ihm ſeine Be— trügereien ermöglicht wurden. Darmſtadt, 20. Okt.(Poſtſchaffner als Geldbriefmarder.) Ein Poſtſchaff— ner aus Offenbach erhielt ein Jahr Zuchthaus, weil er ſich an Briefe, die er dienſtlich zu be— handeln hatte, heranmachte, ſie auf ihren In— balt unterſuchte, und falls er Geld fand. die⸗ ſes unterſchlug. Es beſtand der Verdacht, daß der Angeklagte ſchon im Jahre 1932 ſein un⸗ ſauberes Handwerk betrieb, doch iſt ihm das nicht einwandfrei nachzuweiſen. Waldmichelbach, 20. Okt.(Jagdhütte niedergebrannt.) Das Blockhaus im Forſtdiſtrikt Heckmannsbill, ein beliebter Aus⸗ flugspunkt, wurde nachts durch Feuer ein⸗ geäſchert. Mitverbrannt iſt das Eigentum des Jagdpächters, der in einem Anbau einen Un⸗ terkunftsraum hatte. Mainz, 20. Okt.(Das neue Brücken⸗ geländer hält ſtand.) Das neue Ge— länder der erweiterten Straßenbrücke über den Rhein hatte ſeine erſte Probe zu beſtehen. Ein„Bulldogg“ mit einem Möbelwagen als Anhänger fuhr etwa 30 Meter vom Ende der Brücke mit voller Gewalt gegen das neue ſchmiedeeiſerne Geländer. Das alte gußeiſerne Geländer wäre ſicher gebrochen und der Wa— gen in den Rhein geſtürzt. So ging außer einer ſtarken Beſchädigung einiger Geländer— ſtäbe der Unfall noch glimpflich ab. Vermittlung von Lehrſteſſen * Frankfurt a. M., 20. Oktober. Beim Landesarbeitsamt Heſſen fand eine Beſprechung mit Vertretern der Deutſchen Ar- beitsfront und der Wirtſchaft über Fragen der Berufsberatung, Berufsausleſe und Lehr⸗ ſtellenvermittlung ſtatt. Die Verſammlung beſchloß, daß in Zu⸗ kunft grundſäßlich die geſamte Lehrſtel⸗ lenvermittlung durch die Berufsberatungs⸗ ſtellen der Arbeitsämter in enger Zuſam⸗ menarbeit mit den Vertretern der Wirt⸗ ſchaft erfolgen ſoll. Auf dieſe Weiſe wird vermieden, daß Jugendliche, die für einen Beruf nicht geeignet ſind, trotzdem in die Ausbildung zu einem ſolchen Beruf ein⸗ treten. Es ſollen ferner nur diejenigen Lehrſtellen be— ſetzt werden, die eine Gewähr für eine gute und ſachgemäße Ausbildung der Jugendlichen bieten. Die Berufsberatungsſtellen der Ar⸗ beitsämter werden eine genaue Feſtſtellung der Berufseignung der einzelnen Jugendlichen vornehmen und entſprechend die Zuteilung der— ſelben zu den verſchiedenen Berufszweigen durchführen. Richtlinien über die Handhabung der Arbeit im einzelnen ſind in Vorbereitung. 155 Millionen Obſtbäume Das Ergebnis der Obſtbaumzählung in Deutſchland Die große, nach einem zwanzigjährigen Zwi⸗ ſchenraum nun Ende 1932 und im Frühjahr 1933 wieder einmal durchgeführte Aktion der Obſtbaumzählung in Deutſchland iſt jetzt ſo weit abgeſchloſſen, daß von den zuſtändigen Stellen vom Statiſtiſchen Reichsamt das zif— fernnäßige Geſamtergebnis bekanntgegeben werden konnte. Teilergebniſſe über einzelne Städte waren ſchon vorher veröffentlicht wor⸗ den. Die Zählung hat ergeben, daß in Deutſch— land insgeſamt 155 Millionen Stück Obſt⸗ bäume vorhanden ſind, und zwar 40 Millio⸗ nen Stück heranwachſende und 115 Millionen Stück voll ertragfähige Bäume. 5 Gleichzeitig iſt die Verteilung der Obſt— bäume auf die einzelnen Reichsgebiete und ſelbſtverſtändlich auch auf die einzelnen Sor⸗ ten nachgeprüft worden. Was den Stand⸗ ort anlagt, ſo hatte, abgeſehen von den Stadt⸗ gebieten Berlin, Hamburg und Bremen, Württemberg mit 963 Obſtbäumen auf je 100 ha Geſamtfläche den dichteſten Obſt⸗ baumbeſtand. Es folgten Anhalt(653), Schaumburg⸗Lippe(646), Baden(769), Freiſtaat Sachſen(636), Heſſen(629). Am geringſten war gegenüber einem Reichsdurch⸗ ſchnitt von 332 Bäumen je 100 ha, der Be⸗ ſtand an Obſtbäumen in Mecklenburg Streu mit nur 77, in Oſtpreußen mit nur 89, in der Grenzmark Poſten⸗Weſtpreußen mit 105, in Meglenburg⸗Schwerin mit 131. Ober chle⸗ ſten 177, Schleswig-Holſtein 1/8 und Olden⸗ burg mit 187 Bäumen je 100 ha. Die erſte Stelle unter allen Obſtbaumarten nehmen die Apfelbäume in Deutſchland ein. Es exiſtieren allein 70 Millionen Stück Apfelbäume im Reichsgebiet. Beinahe die Hälfle aller Obſtbäume in Deutſchland ſind Apfel bäume. An Birnbäumen wurden 26,3 Millionen Stück gezählt, an Pflaumen⸗ und Zwetſchgenbäumen leinſchließlich Mirabellen und Reineclauden) 36,5 Millionen Stück, an Kirſchbäumen 18,6 Millionen, und zwar 9,6 Millionen Süßkirſch- und 9 Millionen Sauer⸗ kirſchbäume. Die Die Kirſchbäume machen zu— ſammen 12 Prozent des geſamten Obſtbaum⸗ beſtandes aus. An Aprikoſen- und Pfirſich⸗ bäumen wurden 2,55 Millionen Stück er⸗ mittelt, darunter allein 2,2 Millionen Pfir⸗ ſichbäume. Weiter wurden im Reichsgebiete 1,48 Millionen Walnußbäume feſtgeſtellt. Gegenüber der letzten allgemeinen Obſt— baumzählung vom Jahre 1913 haben die Obſtbeſtände bei Aepfeln und Kirſchen um etwa 1 v. H. zugenommen. Die Zahl der Pfirſichliebhaber iſt aber ſo gewaltig geſtie— gen, daß bei dieſer eine Zunahme um 23 v. H. ſich ergab. Im übrigen iſt ein teilweiſe nicht unerheblicher Rückgang feſtgeſtellt wor⸗ den, und zwar beſonders bei Pflaumen und Aprikoſen. Bei Walnüſſen iſt das Minderer⸗ gebnis mit 17 Prozent ermittelt worden. Heldenmal aus Steinkohle Ein Gefallenen⸗Ehren⸗ mal aus Steinkohle⸗ blöcken oberſchleſiſcher Gruben befindet ſich in der 400 Jahre alten Schrotholz⸗Kirche im Stadtpark zu Beuthen. Das Ehrenmal wurde vor kurzem feierlich ein⸗ geweiht. Sportvorſchan Deutſchland— Belgien in Duisburg.— Sil. berſchildſpiele Berlin— Norddeutſchland.— Weltmeiſterſchaftskampf Paolino— Carneta in Rom. In Umfang und Qualität kann das kom⸗ mende Sportwochenende wieder ſehr zufrieden⸗ ſtellen. Das Fußball-Länderſpiel, das unſere Vertretung mit der von Belgien in Duisburg zuſammenführt, das Länderſpiel Brandenburg — Norditalien in Berlin, dazu ein zahlreiches Meiſterſchaftsprogramm in den übrigen deut— ſchen Gauen, die Silberſchildſpiele zwiſchen Norddeutſchland und Berlin in Berlin und ſchließlich der Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Primo Carnera und Paolino Uczudum in Rom drücken dem kommenden Sonntag einen beſon deren Stempel auf. Voran wieder der Fußball, der mit dem vierten Länderſpiel Deutſchland — Belgien in dieſer Saiſon das erſte Ereig⸗ nis deutſchen Fußballs bringt. Alle bisher mit Belgien ausgetragenen Länderſpiele wur den von uns verloren(3:0, 2:1 und 6:2). Der Gau 3(Brandenburg) kämpft am Som tag an zwei Fronten. Einmal gegen eine norditalieniſche Auswahlmannſchaft, die ſich vornehmlich aus Spielern von Ambroſiana Mailand und Juventus Turin zuſammenſeht und das andere Mal gegen eine Stettiner Aus⸗ wahlmannſchaft. Beide Spiele ſteigen in Ber⸗ lin.— In Süddeutſchland werden auch an dieſem Sonntag wieder die Verbandsſpiele mit zahlreichen Treffen fortgeſetzt. Von dieſen nennen wir die intereſſanteſten: Kickers Offen⸗ bach— Eintracht Frankfurt, FK. Pirmaſen⸗ — FS. Frankfurt, Vfs. Neckarau— BfB. Mühlburg und SVg. Fürth— 1. FC. Nürn⸗ Cberg.— Aus dem Meiſterſchaftsprogramm der übrigen Gaue erwähnen wir: Breslauer SV. 02— Beuthen 09, STC. Görlitz— Hertha Breslau, Ratibor 03— Vorwärts RSV. Gleiwitz, Hamburger SV.— Holſtein Kiel, Göttingen O5— Arminia Hannover, Viktoria Recklinghauſen— FC. Schalke 0, Heſſen Hersfeld— FC. Hanau 93 und Vfg. Friedberg— Hermannia Kaſſel.— Im ſüd⸗ deutſchen Handball werden die Verbandsſpiele in allen Gauen fortgeſetzt. Als die wichtigſten Begegnungen nennen wir: TV. Frieſenheim— Vgt. Tſchft. Oggersheim im Gau Südweſt, SV. Wald- hof— TB. Durlach im Gau Baden und aus dem Gau Bayern 1. FC. Nürnberg— 7. 60 Fürth.— In der Leichtathletik geht es mehr und mehr abwärts. Als eim zige Veranſtaltungen an dieſem Wochenende ſind das internationale Meeting in Stockholm mit der Begegnung Szabo(Ungarn)— N (Schweden) über 1500 Meter und das intet⸗ nationale Kaſchauer(Marathonlauf) zu rege ſtrieren.— Im Schwimmen des SSV. Trier am Sonntag werden 1 Vereine mit über 130 Wettkämpfern al Luxemburg, Bonn, Köln, Koblenz, Saarbrül. ken, Kaiſerslautern, Limburg und Linz a den Start gehen.— Wenn es auch im Borſport an dieſem Sonntag verhältnismäßig ruhig it, ſo bildet doch der Schwergewichts Weltmaſe ſchaftslampf zwiſchen Primo Carnera(Die verteidiger) und Paolino Uczudum ein 50 nis beſonderer Art für das ganze Europa. 1 das Rahmenprogramm zu dieſem in Rom ſta findenden Titelkampf iſt erſtklaſſig.— Der Pferdeſport bringt in Karlshorſt, Krefeld und Leipzig Ga⸗ lopprennen. Beim Auſtria⸗Preis, der 5 Sonntag in Wien ausgetragen wird, 6075 deutſcherſeits unſer beſtes Meilenpferd, Laotſe. Durch Feuersnot. Von L. v. Dambrowſfti. Auf der Straße, die von Toonang nach Wilga führt, in der (auſtraliſchen n Viktoria, ritt an einem ſengend heißen Januartage ein einſamer Reiter dahin. Zwiſchen Buſchland und Plankagen, über Hügel und durch weite Ebenen wand ſich der Weg unter den glühenden Sonnenſtrahlen; dicke Schweiß⸗ perlen ſtanden auf der Stirn des Reiters, und die Gedanken hinter dieſer Stirn waren nicht alle erfreulicher Natur; denn er durchlebte im Geiſt wieder einmal die Geſchich ſeiner Ehe — die ganze Kette von Mißverſtehen, allmählicher Entfrem⸗ dung, törichten Handlungen und Unterlaſſungsfünden, deren Schlußakkord ein Riß geweſen, der unheilbar ſchien. Sie hatten ſich getrennt. Sein Weib behielt die Farm hinter den Kerrank⸗ hügeln; er ſelbſt erwarb einen anderen Beſitz und durch den⸗ ſelben ein Vermögen. Und wenn er jetzt in der eingeſchlagenen Richtung weiterritt, würde er dicht bei ſeinem früheren Heim vorüberkommen.—— Zur rechten Hand nahe dem Horizont hatte ſich ein leichter grauer Dunſt erhoben, den er anfangs kaum beachtet. Jetzt begann er ſeine Aufmerkſamkeit zu erregen, denn er konnte deütlich wahrnehmen, wie ſich die Wolke, oder was es war. weiterbewegte. Und nun wußte er auch: es war ein Buſch⸗ feuer. Der heiße Nordwind trieb es vor ſich her— eine ver⸗ heerende Flamme, die alles verzehrte, was auf ihrem Wege lag, ein raubgieriges Ungeheuer. Tod und Verderben im Gefolge. Dem einſamen Manne wurde es mit Schaudern klar: das Feuer war bereits den Kerrankhügeln ebenſo nahe wie er ſelber— und es eilte mit weit größerer Geſchwindigkeit darauf zu. Mit jähem Ruck parierte er ſein Pferd; der Gedanke an das, was unabwendbar ſchien, überfiel ihn wie eine Lähmung. Da ſah er, geradeaus auf der Landſtraße, einen Punkt auf⸗ tauchen, der raſch größer wurde und auf ihn zukam; und nun erkannte er einen Knaben, der auf einem Ackerpferde ſaß, die Zügel krampfhaft in der kleinen rauchgeſchwärzten Fauſt, wäh⸗ rend er mit der freien Hand dem Fremden aufgeregt winkte. „Feuer!“ ſchrie er.„Es kommt gerade auf unſer Haus los! Um Gottes willen, kommen Sie ſchnell und helfen Sie! Ich reite derweil zur nächſten Station und hole Leute.“ „Wo liegt euer Haus?“ fragte der andere, obwohl er wußte, wie die Antwort lauten würde. „Kerrank Riſe— Frau Simpſons Farm. Sie können gar nicht fehlen. Ich muß fort.“ „„Einen Augenblick, Kleiner!“ Sein verlangender Bkick um— faßte die ganze energiſche kleine Geſtalt.„Wer biſt du?“ „Ich? Na, natürlich Frau Simpſons Junge. Dumme Frage!“ war die patzige Entgegnung.„Machen Sie doch lieber, daß Sie zu meiner Alten kommen. Ich bin ſofort wieder da.“ Der Fremde hielt ſich nicht auf, dem Jungen nachzuſehen; er ſpornte ſein Pferd zur äußerſten Eile und ſah bald Kerrank Riſe vor ſich liegen. „Das alſo iſt mein Junge, mein Jenny! Er hat ganz die Art der Mutter an ſich, und ich dachte ihn mir immer als ein Baby, das kaum laufen kann.“ Jenſeits des Hügels angelangt, konnte er das Feuer in ſeiner ganzen Ausdehnung erkennen. Von drüben her kam es in raſendem Lauf, und mitten auf ſeinem Wege lag eine Gruppe eiſengedeckter Gebäude, deren Anblick Simpſon gar ſeltſam ans Herz griff. Schon hörte er das Rauſchen und Kniſtern der Flammen. Er ſprang vom Pferde und geſellte ſich den wenigen Farmarbeitern zu, die alle, mit großen grünen Zweigen bewaffnet, dem Feuer zu Leibe gingen. Mitten unter ihnen ſtand eine Frau mit hochgeſchürzten Röcken. Sie riefen ihr zu, es ſei ein Fremder gekommen, der mit Hand anlege. Ohne ſich umzuſehen, ſprach ſie ihn an:„Sie da, ſchlagen Sie dort, in der Mitte!“ Die herriſche Stimme berührte Simpſon als etwas Wohlvertrautes und erweckte in ihm nicht den Widerſpruch wie ſonſt. Er hatte wohl noch nie im Leben mit ſo glühendem Eifer gearbeitet. Und doch war der ſchwerſte Kampf nicht der gegen das verheerende Element, ſondern der, der in ſeinem Innern tobte. Halb fürchtete er, von ihr erkannt zu werden; halb zitterte er davor, daß ſie ihn gleichgültig, als einen Wildfremden wieder gehen ließ. Plötzlich ging ein Ruf der Erleichterung und Freude durch die Reihen der Arbeitenden:„Gott ſei Lob und Dank, der Wind ſpringt um!“ Die Letzte, die ſich nun Ruhe gönnte, war Frau Simpſon. Er fal ſie auf ſich zukommen, und ſein Herz pochte in wilden „Schlägen. N „Ich habe Ihnen zu danken...“, begann ſie— ſtutzte und trat erbleichend einen Schritt zurück. Sampſon aber deutete ihre Bewegung zu ſeinen Ungunſten. „Um Gottes willen, Mary— vergiß, was geſchehen iſt! Ich bin ſchwer genug geſtraft worden. Und wir können doch nicht vergeſſen, daß wir Mann und Frau ſind— oder haſt du es vergeſſen? Dennoch wäre ich nicht gekommen, wenn nicht...“ Sie ſchaute ihn an, und über ihre ſtrengen Züge zuckte plötz⸗ lich eine wunderbare Weichheit. Beide Hände ihm entgegen⸗ ſtreckend, brach ſie in die Worte aus: g 1 „Gott möge uns vergeben, Charles! Glaubſt du wirklich, ich hätte eine einzige frohe Stunde verlebt ohne dich?“ Wie der Eiſenkönig fiel. Von B. v. Valkenburg⸗Plantenga. Wie ein Sieger kam er in die Arena geritten, in einem tömiſchen Rennwagen, der von zwei feurigen Schimmeln gezogen wurde. Stürmiſch jubelte ihm das Publikum zu, der Zirkus erdröhnte unter den jauchzenden Rufen der erregten Menge. Der Eiſenkönig iſt gekommen, der Eiſenkönig mit ſeinem ſtarken, biegſamen Körper, der Mann, der Feſſeln aus Stahl und Eiſen mit ſeinen kräftigen Zähnen zerbrach und mit ſeinen nervigen Händen ſtarke Eiſenſtäbe verbog, Wie ein Triumphator entſtieg er dem Wagen, nickte grüßend zum Publikum hinüber und warf dann ſeinen roten Mantel ab. Jetzt erſt konnte man die ſehnige, von Kraft und Geſundheit ſtrotzende Geſtalt ſo recht bewundern. „Nur gehüllt in ein Tigerfell, das ſeine Lenden bedeckte, legte er ſich mit dem bloßen Rücken auf ein Holzbrett, aus dem zweihundert ſpitze Nägel ihm in den Rücken drangen. Dann legte man ihm einen Amboß auf die Bruſt, auf den drei Männer mit ſchweren Hämmern ſchlugen, ſo daß die Funken ſtoben. Fünf Minuten hielt der Eiſenkönig dies aus, dann 1. ler ein Zeichen zum Aufhören. Nachdem der ſchwere Ambo von ihm genommen war, ſprang er leicht wie eine Feder auf. Lächelnd zeigte er dem Publikum ſeinen breiten Rücken, auf dem zweihundert rote Fleckchen zu ſehen waren. Do hatte ihm die Prozedur keinen einzigen Tropfen Blut 1105 letz es war auch nicht die kleinſte Schramme auf ſeinem Rücken. Das Publitum klatſchte ihm Beifall zu und überſchüttete ihn mit Blumen. Und der Eiſenkönig zog ſich zurück, ſtolzer und ſiegesgewiſſer als je zuvor.—. 1 Es war Abend. Der Eiſenkönig wandelte durch die Ställe des Zirkus, ſtreichelte die Pferde, ſpielte mit den Hunden und fütterte die Affen mit Bananen. Gedantenlos warß er die Bananenſchalen zu Boden und achtete nicht auf die rbeiter, die mit allerlei Aufbaumaterſal an ihm vorbeikamen. „Geben Ste acht, Herr Michael“, warnte ihn eben einer der Männer,„damit Sie keine Kiſte auf den Kopf bekommen. Der Eſſentönig wandte ſich dem Sprecher zu, glitt im ſelben Augenblick auf einer Bananenſchale aus und feng zu Boden. Das Unglück wollte, daß er mit einem Knie in einen rostigen deter eß, der aus einer am Boden liegenden Holsplanke gate. b Sein Geſicht verzog ſich vor Schmerz. Nur mühevoll konnte er ſich erheben, wobei ihm ein Schmerzensſchrei entſuhr. Herr Michgel, machen Sie ſich fertig, in einigen Minuten müſſen Sie auftreten“, rief ihm jetzt der Direktor aus ſeinem Wagen zu. 8 „Ich bin verwundet“, gab der Eiſenkönig zurück.„Ich bin in einen Nagel gefallen.“ Der Direktor kam zu ihm.„Einen Nagel? Aber was hat das für Sie zu bedeuten, wo Sie ſich doch Tag für Tag zwei⸗ hundert Nägel in den Rücken drücken laſſen.“ 100 Der Verletzte verſuchte zu gehen, doch es ſiel ihm ſehr wer. ö „Laſſen Sie mich die Wunde einmal ſehen“, ſagte mißmutig der Direktor. Michael entblößte das verletzte Knie. Nur eine winzige Wunde, in einem blauſchwarzen Kreis, war zu ſehen. Ein kleiner Blutstropfen trat heraus. „Das iſt doch nichts“, meinte der Direktor.„Waſchen Sie die Wunde gut aus, kleben ein Pflaſter darauf. Und kleiden Sie ſich dann ſchnell um, das Publikum wartet nicht gern.“ Dann entfernte er ſich. Der Eiſenkönig tat, wie ihm be⸗ ſohlen, und nach kaum einer Viertelſtunde kam er auf ſeinem Triumphwagen in die Arena gefahren. Kein Siegerlächeln lag heute auf ſeinen Lippen, wie es ſonſt der Fall war. Starr, mit verzogenem Geſicht verrichtete er ſein Programm: Doch als er eine Stahlgliederkette mit dem Knie zerbrechen ſollte, verſagte er zum erſten Male. Am folgenden Abend. Wütend lief der Direktor hinter der Portiere hin und her, dann und wann einen Blick auf ſeine Armbanduhr werfend. „Er muß auftreten“, ſtieß er hervor.„Das Publikum will ihn ſehen, es hat ſein Geld dafür bezahlt.“ „Dann geben Sie den Leuten ihr Geld zurück“, klang es da plötzlich an ſein Ohr. Ein hochgewachſener Mann ſtand neben ihm. „Wer ſind Sie?“ fragte der Direktor herriſch. „Der Arzt! Und ich verbiete Ihnen, daß mein Patient das Bett verläßt. Es würde ſein Tod ſein!“ „Unſinn!“ erwiderte der Direktor ärgerlich.„Wer hat Sie überhaupt gerufen?“ N „Mitfühlende Angeſtellte von Ihnen. Sie aber ſollten ſich ſchämen, ſo hart zu ſein. Ich wiederhole Ihnen nochmals: Herr Michael darf heute abend nicht auftreten.“ iſt ja lächerlich, ein ö „Und er wird doch auftreten. Es ſolches Getue wegen der kleinen, unſcheinbaren Wunde. Ich bin nicht gewillt, Schaden wegen ſolcher Lappalie zu erleiden. Er wird in die Arena kommen und wenn ich ihn ſelber hin- bringen müßte.“ Der Arzt kam gegen den wütenden Mann nicht an. Kaum eine halbe Stunde danach zog der Eiſenkönig, wie gewohnt, mit ſeinem Wagen in die Arena. Aber ſein Antlitz war bleich und ſeine Hände umſpannten krampfhaft die Lehne am Wagen. Mühſam nur ſchleppte er ſich zu dem Holzbrett mit den Nägeln, und als er gewahrte, daß die Männer zögerten, den Amboß auf ihn zu legen, zog er ihn ſelbſt mit äußerſter Kraftanſtren⸗ gung heran. Auf ein Zeichen von ihm ſchwangen die Männer die Hämmer. Aber die Schläge fielen weniger hart aus wie ſonſt. Die Tränen, die der Verletzte in den Augen der harten Männer ſchimmern ſah, taten dem Eiſenkönig wohl, trotz der entſetzlichen Schmerzen und der brennenden Hitze, die das Fieber in ſeinem Körper hervorrief. Man mußte ihm helfen, als er ſich erhob. Zitternd ſtand er da; in der Höhe ſeines Knies zog ſich ein blutroter Streifen, der langſam weiterkroch. Ein dumpfes Stöhnen kam aus ſeiner Bruſt. Traurig und hilfeſuchend irrte ſein letzter Blick zu den Männern, die ihn ſtützen wollten, dann fiel er hin mit brechenden Augen. Da lag die ſtolze, ſtrotzende Geſtalt gefällt, im Sande der Arena. Der unverwüſtbar ſcheinende Körper dieſes Mannes, der Abend für Abend zweihundert ſpitzen Nägeln getrotzt hatte, lag jetzt da, beſiegt durch den Stich eines einzigen Nagels. Erlebniſſe von Richard von Schaukal. Daß mich die Leute, die man Bekannte nennt, weil ſie einem erſt einfallen, wenn man ihnen begegnet, wohlwollend⸗-gleich⸗ gültig fragen:„Schreiben Sie noch?“, etwa gar, wenn ich's grinſend bejahe, freundlich hinzufügen:„Sie könnten mir wirk⸗ lich einmal ein Buch leihen!“, muß man als einen jener Schickſalsſchläge hinzunehmen ſich entſchließen, denen der Menſch ſo wenig ausweichen kann wie dem Naßwerden. Aber es gibt Fälle, die ſelbſt im Leben des Schriftſtellers, der ſeinen Ruhm nicht auf das„Lokalblatt“ angewieſen glaubt, ver⸗ einzelt ſind, Fälle von Ahnungsloſigkeit und Unverfrorenheit, die man nicht für möglich hielte. Zwei ſolcher Abenteuer des armen Geiſtes ſind mir kurz nacheinander zugeſtoßen. Ich hatte im Rundfunk aus eigenen Schriften vorgeleſen. Ich betrete kurz darauf einen Tabakladen und muß folgendes über mich ergehen laſſen:„Herr von Schaukal, haben wir Sie nicht neulich im Radio gehört...?“ Ich, über dieſe ungewöhn⸗ liche Form einer überflüſſigen Feſtſtellung verdutzt:„Ja, das müſſen Sie aber wohl ſelbſt wiſſen.“ Darauf die liebens⸗ würdige Dame:„Es gibt doch ſo oft gleichklingende Namen...“ Und, womöglich noch reizender, eine andere Bekannte aus der tabakverſchleißenden Umwelt, mit lieblichem Augenaufſchlag beim Bedienen:„Sagen Sie, Herr von Schaukal, wer macht Ihnen eigentlich die ſchönen Gedichte, die man manchmal von Ihnen lieſt?“— Darauf bin ich noch heute die Antwort ſchuldig. „Gemeinnut geht vor Eigennutz Nachdem die politiſche Macht ſeh ſtabiliert hat, kommt es nun darauf an, der deutſchen Wirtſchaft neues Leben einzu⸗ hauchen. Das große Arbeitsbeſchaffungsprogramm dient dieſem Zweck ebenſoſehr wie die mannigfachen Bemühungen, abſeits der ſtaatlichen Aufträge das Räderwerk der Wirtſchaft wieder mehr in Gang zu ſetzen. Jeder einzelne kann dazu beitragen. Denn wenn jedes Ding ſeine zwei Seiten hat, ſo hat 915 Volkswirtſchaft ſogar ſo viele Seiten, als Einzel⸗ wirtſchaften ſie bilden. Der Familienhaushalt iſt ein der großen Fabrik mit Tauſenden von Arbeitern ebenbürtiger Be⸗ trieb; hier wie dort wird gewirtſchaftet nach durchaus dem⸗ ſelben Grundſatz, mit dem geringſten Aufwand den größt⸗ möglichen Nutzen zu erzielen. Die Summe der Bilanzen ergibt erſt das Ergebnis, aus dem ſich Erfolg oder Mißerfolg ab⸗ leſen läßt. „Gemein nutz ee vor Eigennutz“— dieſe Lehre, die die Grundlage des neuen Stagtes bildet, iſt nun keine wirtſchaſtliche, ſondern eine ſittliche Forderung, Wer zu Roggenbrot. Nutz und Frommen der Gemeinſchaft ſeine eigene Wirtſchaft Aebkoten mihi— und manchmal trifft man auf ſolche Auf. ſaſſung—, der handelt weder Fons nul noch ſittlich, ſondern ganz einfach dumm und unvernünftig. Das Intereſſe der Maligne deckt ſich überall mit dem Intereſſe der Volksgenoſſen; Staat und Volk bilden keinen Gegenſatz mehr, ſie ſind eins. Aus dieſem Grunde wäre es unangebracht, wenn nun mit einem Male„über die Verhältniſſe“ gelebt werden ſollte in der Meinung, durch unnötige Anſchaffungen die Wirt⸗ ſchaft ankurbeln zu können. Wohl iſt es wichtig, z. B. der Maſchineninduſtrie Aufträge zukommen zu laſſen. Wem aber nützt das ſchöne ſteuerfreie Auto, wenn es nicht unterhalten und gefahren Herden kann? Es wäre nur noch„totes Kapital“ in dieſem Falle. Was nützt der Hausfrau der Elettro⸗ oder der Gasherd in der Küche, wenn ſie durch ſeine Benutzung zwar etwas„Arbeit“ ſpart, auf der anderen Seite aber wieder gewiſſe Nachteile in Kauf nehmen muß? Iſt ſie tarſächlich ſo überlaſtet, daß ſie den Haushalt nicht allein verſehen kann, dann ſtelle ſie eine arbeitsloſe Haus⸗ angeſtellte an. Das iſt das geeignetſte Mittel, der all⸗ gemeinen Wohlfahrt zu dienen. Noch immer ſind mehr als vier Millionen Arbeitsloſe in der Wirtſchaft unterzubringen. Das Beiſpiel der Thüringer Glasinduſtrie, die Maſchinen über Maſchinen in Betrieb nahm und darüber die Sorge für den Menſchen vergaß, iſt anwendbar auch auf den Haushalt, deſſen voltswirtſchaftliche Rolle nur zu leicht verkannt wird Es iſt weder ſozial noch national gedacht, die Auſwartefrau abzu⸗ ſchaffen und ſich ſtatt ihrer einen Staubſauger zuzulegen. Der deutſche Bergarbeiter wird in Mitleidenſchaft gezogen, oder er iſt vielmehr der leidende Teil, wenn anſtatt der guten deutſchen Braunkohlenbritetts mit einem Male Strom von jenſeits der Grenze oder Gas aus engliſchen Kohlen in der Küche ver⸗ wendet wird. Es iſt viel zu wenig bekannt, daß der Haus⸗ brand nicht viel weniger Wärme verbraucht als die Induſtrie. Daraus läßt ſich erſehen, wie ſehr die Wohlfahrt der in unſeren Bergbaurevieren tätigen deutſchen Menſchen, des über das ganze Reich verteilten Brennſtoffhandels mit dem deutſchen Familienhaushalt verknüpft iſt. Es gibt der Beiſpiele noch mehr. Hingewieſen ſei auf den Ruf:„Kauft deutſche Waren!“, auf die Bedeutung des Wein⸗ baues und die Aktion zur Förderung des Ausbackens von jeberall iſt die Familie die Zelle, von der die belebenden Kräfte ausſtrahlen. R. J. Wie wenig Gehirn dazu gehört. Der alte Geheimrat C... war fachlich, klar und immer ernſt und konnte nicht leiden, wenn unter ſeiner Zuhörerſchaft, der er über Phyſiologie vorlas. Studenten ſich befanden, die bei jeder Kleinigkeit lächelten. Einmal zeigte er an einem eben enthaupteten Froſch das Funktionieren der Nervenzentren im Rückenmark, indem er den Bauch des kleinen Tieres mit Säure beſtrich. Unerwartet machte nun der kopfloſe Froſch einen Satz und fiel in das Auditorium hinunter. Die Folge war natürlich ein ſchallendes und nicht endenwollendes Gelächter. Als ſich die Studenten endlich beruhigt hatten, funkelte Geheimrat C.. beleidigt durch ſeine Brillengläſer hinunter: „Sie ſehen, meine Damen und Herren, wie wenig Gehirn dazu gehört, ein mediziniſches Auditorium zum Lachen zu bringen. Nicht wahr?“ Hanns Iekes-Marschall. Japanische Sprichwörter. Deutſch von Kurt Miethke. Die Seele des Samurai iſt das Schwert. 1 et Die Seete des Weibes iſt der Spiegel. „Der Tag, an dem wir einen Plan faſſen, iſt der beſte zur Ausführung des Planes. Der Jäger auf der Jagd ſieht weder Berg noch Tal, * Seitn den Zeiten der Götter haben ſich zwei Dinge noch nie geändert: das Fließen des Waſſers und die Art und Weiſe der Liebe. . Die Blume iſt am beſten, wenn ſie halb geöffnet iſt, der Wein iſt am beſten, wenn wir leicht gerötet ſind. a Wer für Gold lebt, ſieht alles gelb. * Wer den Bonzen haßt, haßt auch ſeinen Bonzenrock. 1. Ein kluger Falke verſteckt ſeine Klauen. * Nach dem Siege binde den Helm feſter. .. Wer einen Fehler nicht verbeſſert, begeht einen neuen Fehler. * Die Wand hat Ohren und ein Fetzchen Papier hat Augen. 21 Ein Knabe, der in der Nähe eines Tempels wohnt, lieſt die Weisheitsſprüche, ohne ſie zu lernen. 7. Nach dem Regen wird die Erde härter. Nach den Streit wird die Freundſchaft feſter. Der Weiſe haßt die Sünde, der Weiſe haßt nicht die Menſchen. E Der Staub ſtört den Ozean nicht. 1. Im erſten Glaſe trinkt der Menſch Wein, im zweiten trinkt Wein Wein, und im dritten Glaſe trinkt der Wein den Menſchen. Zwei Zirkusclomus machen Witze. „Kiek, Schorſch“, klopft einer einen anderen auf die Schulter, „ich habe dich eine Ewigkeit nicht geſehen Wo haſt du ſolange geſteckt?“ „Ich war in Amerika. Auf einer Gänſeſarm. Da haben wir Gänſe gezogen, ſo groß, daß eine einzige als Braten für zwanzig Perſonen reichte.“ „So!?“ „Wo warſt du denn die ganze Zeit?“ „Ich war auch in Amerika. In einer Meſſerſabrit. Da haben wir ein Meſſer gemacht, das war ſo 1 0 wie eine aus⸗ gewachſene Tanne, und wir haben mit ſechs Mann zwölf Tage lang daran geſchliffen.“ „Oh— wozu braucht ihr denn ſo ein großes Meſſer?“ „Damit wir deine große Gans ſchlachten konnten!“ 5 Walter Geimar. Nachdruck verboten. Geraldine Hußler⸗Dalomuts ſah ganz genau, welchen Sturm ihr heutiges Erſcheinen hier entfachte. Und ebenſo⸗ gut ſah es der Schloßherr. Aber er verſchwendete nicht großes Nachdenken an dieſe Sache. Ihm war es die Hauptſache, daß Geraldine gekommen war. Liebte er ſie? Er wußte es nicht. Er wußte nur, daß er froh war, ſehr froh, daß ſie gekommen war. Seit Wochen verbrachte er viele, viele Stunden bei ihr. Aber ſie war klug und vergab ſich nichts. Und nur ſo konnte es gelingen, einen Mann wie den Bär von Wilſach an ſich zu feſſeln. Dabei kannte und verfolgte ſie ein beſtimmtes Ziel, und um dieſes Zieles willen durfte ſie ſich ihm gegen⸗ über nichts vergeben. Geraldine atmete tief auf. Sie wollte Frau von Wilſach werden! Ein Ziel, das ihr im Anfang als unerreichbar erſchien, als ſie Herrn von Wilſach kennenlernte. Jetzt aber hatte ſie ſich dieſes Ziel geſteckt, und ſie hatte ihr ganzes Leben darauf zugeſchnitten. Es war gut, daß ſie noch nicht lange in dieſer Gegend war und ſehr zurückgezogen bei ihrer Mutter gelebt hatte. Eben weil ſie wußte, daß ſie daran denken mußte, für ihre Zukunft zu ſorgen. Noch hielten ihre Bekannten und Freunde ſie für reich. Niemand wußte, daß Henry Dalomuts faſt nichts mehr beſeſſen hatte, als er ſo plötzlich ſtarb. Und— es war ſehr gut, daß ſie die letzten Jahre in Paris zugebracht hatte. So durfte ſie hoffen, daß ſie an dieſe letzten zwei Jahre nicht erinnert werden konnte. Die dunklen Augen Geraldine Dalomuts folgten der hohen Geſtalt des Bären. Sie liebte ihn! Ja! Und ſie hatte es ja auch immer gewußt, daß in ihr bewegtes Leben noch einmal etwas Edles, Großes kommen mußte. Dieſes Edle, Große war jetzt da und war die Liebe zu dem blonden Rieſen. Geraldine ſah die Blicke der anderen Gäſte und lächelte darüber. Nicht eine dieſer jungen Damen konnte ihr ge— fährlich werden. Nicht eine einzige. Gefährlich war nur, wenn der Bär von Wilſach je etwas über die letzten zwei Jahre erfahren würde. Aber das würde ja nicht ſein. Die ſchöne Frau dachte nach. Ob es ihr möglich ſein würde, mit ihm hier in ſeiner ſchönen ländlichen Heimat zu ſein? Gewiß! Es würde möglich ſein, denn ſie liebte ihn, Liebte ihn, wie ſie nie einen Mann geliebt. Und wenn ſie noch nie⸗ mals eine Stunde ihres bisherigen Lebens bereut, jetzt hätte ſie viel darum gegeben, wenn ſie hätte rein und ſchuldlos dem Bären gegenüberſtehen können. Nun mußte ſie darauf bedacht ſein, daß die Vergangen⸗ heit tot blieb. Geraldine Dalomuts wurde von den Herren be— wundert, und die Blicke der Damen wurden darob nicht liebevoller. Die Stiftsdame von Langen aber dachte: Nanu?! Ich habe doch den Dittrich immer für ſehr vernünftig, wenn auch ziemlich toll gehalten, daß er aber jemals auf ſo etwas hereinfallen könnte wie auf dieſe gewiß recht ſchöne, intereſſante Frau, das hätte ich ihm — offen geſtanden— nie zugetraut. Ich will ihn vor meiner Abreiſe doch lieber noch mal auf den Zahn fühlen und eine kleine Warnung einfließen laſſen. Vorſicht iſt freilich am Platze, denn ſonſt erreicht man bei dieſem Dickkopf gerade das Gegenteil. Geraldine war bezaubernd! Davon waren nicht nur Dittrich, ſondern alle Herren überzeugt. Einige ältere Damen flüſterten miteinander. „Eine Erzkokette! Es iſt unerhört, uns dieſe Perſon zuzumuten. Denkt ſie vielleicht, durch ihre Heirat hat ſie ausgelöſcht, daß ſie einſt die Freundin des Prinzen Friedrich war? Und iſt Herr von Wilſach denn ganz und gar von Gott verlaſſen, daß er ſich mit dieſen Dame ins Gerede bringt?“ Das Feſt war zugleich als Gartenfeſt gedacht, und ſo begab man ſich dann hinaus. Es war ein wundervolles Feſt mit erſtklaſſiger Künſtlerkapelle und Feuerwerk. Und getanzt wurde auch bis gegen zwei Uhr nachts. Da der Bär von Wilſach die ſchöne Geraldine Dalomuts wohl auszeichnete, mit anderen Damen aber auch ſehr freund⸗ lich und ritterlich war, ſo ſah kein Menſch klar. Tante Eugenie, traurig über ihr Geld, das ſo gar keine Zinſen trug, flüſterte ihren Nichten zu: „Ihr ſeid unglaublich dumme Gänſe. Aber ſeht euch nun wenigſtens von dieſer raffinierten Perſon da drüben was ab!“ Dittrich von Wilſach tanzte mit Geraldine Dalomuts. Ihre dunklen Augen waren zu ihm aufgeſchlagen, das glänzende, glatte Haar war zu einer eigenartigen todernen Friſur geſchnitten. Und die ſchönen Schultern leuchteten in mattem Weiß. Dittrich beugte ſich zu der Frau. — Seine rieſige Figur überragte ſie noch ein ganzes Stück, trotzdem ſie doch ſelbſt ſehr groß war.. „Gnädige Frau, gefällt Ihnen mein beſcheidenes Feſt? Sie ſind freilich anderes gewöhnt. Und ich muß mir Be⸗ ſchränkungen auferlegen, weil ich ſonſt hier todſicher in den Ruf eines Verſchwenders käme.“ „Ach ja, ſehr angenehm ſind dieſe Leute hier nicht. Recht ſpießbürgerlich, aber nicht zu ändern. Ich bin ja auch nur gekommen, um Ihr ſchönes altes Schloß kennen⸗ zulernen, und davon bin ich allerdings reſtlos entzückt!“ „Ja?— Ich danke Ihnen, daß Sie mir dies ſagten, Geraldine.“ Seine Stimme klang heiß, und er nannte die ſchöne Frau zum erſten Male beim Vornamen. Und durch die Frau ging ein zitterndes Aufatmen. Geſiegt! Ich habe geſiegt!, dachte Geraldine Dalomuts. Sein Arm legte ſich feſter um die biegſame Geſtalt der ſchönen Frau. Aber er ſagte nichts mehr, denn er wußte, daß ſie ſich zur Schau ſtellten, daß jedes Wort, jeder Blick bekrittelt wurden, und plötzlich erfaßte ihn ob dieſer Tat⸗ ſache wilder Zorn. Warum hatte er dieſe Leute zu ſich eingeladen? Die ſich jetzt irgendwelches Urteil über ſein Tun anmaßten? Doch er war heute Gaſtgeber und hatte als ſolcher höflich zu ſein. Wenn ſeine Gäſte mit ihm trotzdem nicht zufrieden waren, ſo konnte ihm das ja egal ſein. „Werden Sie morgen kommen?“ Geraldine ſagte es leiſe, ſah ihn an mit den ſchönen, ſprechenden Augen. „Ich komme!“ Der Tanz war zu Ende. Wilſach führte Frau Dalo— muts auf ihren Platz zurück. Sie blickte auf ihre Uhr. Er ſah es, fragte: „Sie werden mein Feſt als erſte verlaſſen? Und wenn ich nun bitte, noch zu bleiben?“ „Ich werde alſo bleiben. Obwohl ich der Meinung bin, daß ſich Ihre werten Gäſte bereits mehr mit den Augen als mit den Füßen amüſiert haben.“ Er zuckte unmutig die Schultern. „Ja! Leider iſt man gebunden. Aber ich könnte mir denken...“ Von der Seite her war die Stiftsdame auf ihren Neffen zugetreten. Sie nickte Frau Geraldine Dalomuts ſehr liebenswürdig zu und ſagte dann irgend etwas leiſe zu ihrem Neffen. Der nickte. „Ich komme gleich!“ Die Stiftsdame ging wieder davon. Und Wilſach ver⸗ abſchiedete ſich bis auf ſpäter von der Frau, die ihn immer mehr bezauberte. Frau Michalea von Langen erwartete den Neffen. „Lieber Dittrich, möchteſt du jetzt die Bowle brauen? Im Nebenzimmer ſteht alles bereit. Und— bitte, gib unſeren Gäſten nicht noch mehr Urſache zum Staunen. Er fuhr auf. „Man hat dir irgendeinen Klatſch hinterbracht?“ „Das würde man kaum wagen, wenn ich auch nicht leugnen will, daß einige ältere Damen Andeutungen machten. Ich ſelbſt möchte dich dringend warnen, dir die Flügel nicht zu verbrennen.“ „Das iſt bereits geſchehen, Tante Michalea“, ſagte er, und ſeine blauen Augen blitzten. „Dann war das Wort umſonſt, Dittrich. Du biſt alt genug, um zu wiſſen, was du tuſt. Alſo, bitte, die Bowle!“ Er faßte nach ihrer Hand. 2 „Du biſt mir böſe, Tante Michalea?“ „Nein! Aber ich bin auch nicht einverſtanden.“ „Es iſt ja auch noch gar nicht ſo weit— ich meine, an eine Heirat habe ich bisher nicht gedacht.“ Kaum hatte er es geſagt, bereute er es. Denn ſah das etwa nicht aus, als wollte er Geraldine herabwürdigen? Tante Michalea aber ſagte: „Heirat? Das kommt dann von ſelbſt. Ich glaube es dir ohne weiteres, daß du bisher nichts erwogen haſt, ſondern nur den Zauber in dich aufnimmſt, der ohne allen Zweifel dieſer Frau eigen iſt.“ Da küßte der Neffe ihr die Hand und ſagte: „Du biſt doch eine wundervolle Frau, Tante Michalea, eine ganz wundervolle Frau biſt du!“——— Und nun war er allein! Es war drei Uhr nachts! Nachts? Schon graute der Tag; aber es war doch Nacht. Schlafen konnte er nicht. Er dachte nur immerfort an eine ſchlanke Frau, hörte die Worte: „Kommen Sie?“ Dittrich ſtrich haſtig über ſeine glühend heiße Stirn. Entſchied es ſich ſchon ſobald mit ihm? Der heutige Abend hatte ihm doch die Gewißheit ge⸗ geben, daß er Geraldine liebte. Dieſe Sehnſucht, dieſes Fieber in ihm war Liebe. Nichts als Liebe zu dieſer ſchönen, dunkelhaarigen Frau! Alſo würde er ſie heiraten! f Abe. ob ſie es wollte? Konnte und durfte er dieſe Frau hier in wilſach einſperren? Einſperren? Aber war Wilſach dene nicht ein Para⸗ Winter? Sankt Moritz, Garmiſch⸗Partenkirch Ach was, er konnte immer fort, hatte treue Menſchen hier, dies? Und er konnte doch alljährlic Aroſa und wie ſie alle hießen? Im Winter konnte er fort. die ihm ſein Hab und Gut verwalteten, als ſei er ſelbſt daheim. Von dieſer Seite aus brauchte er alſo nicht die geringſten Bedenken zu haben. Was alſo noch? Dittrich von Wilſach rauchte eine Zigarette nach der anderen, ſah in die Nacht hinaus und dachte nur an die berauſchende Frau, nach der ſeine Sinne ſchrien. . 1*. Frau von Rödern⸗Grelingen ſah die Tochter er⸗ wartungsvoll an. Sie befanden ſich noch im Salon, beide noch in derſelben großen Toilette, die ſie heute beim Feſt in Wilſach draußen getragen. Dittrich Wilſachs großer, ſchöner Wagen hatte ſie nach Hauſe gebracht. Nun hatten ſie eine ſehr angenehme Fahrt gehabt, denn immerhin hätten ſie doch mit dem Nachtzug fahren müſſen, der gut und gern bis in die Kreisſtadt ſeine Stunde brauchte. Das Heim der Frau General war geſchmackvoll, wenn auch nicht allzu groß. Sie wohnte nun ſchon jahrelang hier, weil es ihr hier ſehr gefiel. Und vielleicht blieb ſie auch hauptſächlich aus dieſem Grunde hier wohnen, weil ſich hier auf dem Friedhof das Grab des Gatten befand, den ſie ſehr geliebt und mit dem ſie eine ſelten glückliche Ehe geführt hatte. Henry Dalomuts hatte bei einem Manöver als junger engliſcher Offizier mit noch einigen Kameraden den Uebungen beigewohnt. Daher die Be⸗ kanntſchaft mit ihm. Der General hatte Frau und Tochter ins Manövergelände kommen laſſen, und ſo hatte man ſich eben kennengelernt. Zwei Söhne waren im Weltkrieg gefallen. Der General hatte ſich erſt vor kurzem mit ſeiner Tochter ausgeſöhnt, da ſie gegen ſeinen Willen zur Bühne gegangen war. Da aber die Schweſter ſeiner Frau auch eine große Schauſpielerin war, ſo unterließ er es, durch irgendwelche Bemerkungen ſeine Frau zu kränken. Sie brachte es eben dann auch zu jener Ausſöhnung. Und als der Engländer dann um Geraldines Hand anhielt, war der letzte Groll in dem alten Herrn gewichen. Der General war während des Krieges geſtorben— bald, nachdem ſeine Söhne gefallen waren. Und einige Jahre ſpäter erhielt die Mutter aus England Nachrichten, die ihr das Herz ſchwer machten. Geraldine war nicht glücklich. Und die Mutter, ſeit dem unglücklichen Kriege ohnehin ſchwer verbittert, ſchrieb der Tochter, ſie möge aushalten, ſie habe die Pflicht, bei ihrem Manne zu bleiben. Und wieder vergingen die Jahre. Da ſtarb Henry Dalomuts, und es ſtellte ſich heraus, daß er in wenigen Monaten ſein ganzes Vermögen in großen Spekulationen verloren hatte. Nur eine beſcheidene Summe hatte er Geraldine vermacht. Davon hatte ſie in den letzten Jahren gelebt. Zuletzt war ſie zwei Jahre in Paris geweſen, immer auf der Jagd nach irgendeinem reichen Manne. Aber ſie hatte einſehen müſſen, daß es faſt nur noch Kava⸗ liere gab, die ſich amüſieren wollten, daß ihnen aber der Gedanke an eine Heirat vollkommen fern lag. So kam es, daß die ſchöne Geraldine vor einer Zukunft ſtand, vor der ſie die Augen ſchloß. Und ſo reiſte ſie auf einige Zeit heim zu ihrer Mutter.„ Und lernte Dittrich Bär von Wilſach kennen. 8 Er war reich! Das war der erſte Gedanke. Er gefiel ihr; aber die Liebe ſtellte ſich doch erſt ein, nachdem ſie wußte, daß er ein reicher, unabhängiger Mann war. „Geraldine, Herr von Wilſach zeichnete dich heute ſehr aus. Wenn mich nicht alles täuſcht, liebt er dich“, ſagte die Frau General endlich, als die Tochter noch immer ſchwieg. 50 Geraldine hob den raſſigen Kopf. Und jauchzend klang ihre Stimme:„Ja, er liebt mich, Mama!“ „Und hat er— ich meine, biſt du ſicher, daß er ſich erklärt? Daß er dich zur Frau haben will?“ Unmutig zuckte Geraldine die ſchönen Schultern. „Ach ja, Mama, wir befinden uns in einer Stadt voller Spießer. Nun, Herr von Wilſach wird das wohl auch wiſſen. Ich denke ſchon, daß er mich heiraten wird.“ „Wie gut das doch wäre, Geraldine! Du brauchſt einen ſicheren Hafen. Ich ſorge mich oft genug um dich.“ Geraldine ſah an ihr vorüber, ſagte leiſe: „Einen ſicheren Hafen.. Ja, Mama, ein ſicherer Hafen iſt viel wert.“ i „Wann kommt Herr von Wilſach wieder?“ „Heute Abend. Ich habe ihn zum Tee gebeten.“ „Dann iſt wohl alles gut, mein Kind. Wollen wir nun zur Ruhe gehen?“ „Gewiß, Mama! Du biſt vielleicht ſehr müde. Ver⸗ zeihe, daß ich ſo rückſichtslos war, dich hier ſo lange feſt⸗ zuhalten! Gute Nacht, Mama, und ſchlafe gut!“ „Gute Nacht, Geraldine! Träume recht ſchön!“ Aber Geraldine ſchlief nicht. Sie ſtand am Fenſter ihres Zimmers und ſtarrte mit brennenden Augen in die Nacht hinaus. Nacht? Nein, der Morgen kam bereits herauf. Und grau und hoch erhoben ſich drüben die großen Fabriken. Rechts vor ihr befand ſich der Stadtpark. Und dahinter?— Weit, weit dahinter war Schloß Wilſach! Wie ſchön war der Park von Wilſach! Ob ſie dort bald die Herrin ſein würde? Sie mußte es! Sie wollte es! Und Dittrich von Wilſach liebte ſie. Alſo mußte ja alles in Erfüllung gehen, was ſie ſich ſo brennend wünſchte. N Weshalb war ſie nicht zufrieden mit dem, was ſie bis⸗ her erreicht hatte? f a Die Vergangenheit der letzten zwei Jahre! Wie ein Geſpenſt ſtand dieſe Vergangenheit neben ihr, wenn ſie an den Bären von Wilſach dachte. Sie wußte es genau, daß er zu den Männern gehörte, die einer Frau eine ſolche Vergangenheit, wie ſie die zwei Jahte in Paris für ſie bargen, niemals verzeihen, wür. g(Fortſetzung folgt.) Gohl möglich— aber nur dann, wenn er ſtillſtand, denn aller Stillſtand iſt Rückſchritt. So hat es auch den Anſchein, als ob ich der ruhige Strom des Familienlebens einen neuen Weg geſucht hat. Iſt es der richtige? Was geht hier vor? So fragen ſchon bald am Ziel.“ oper eine Neubauwohnung für die, die jetzt erſt die Ehe ſchloſſen. des vergangenen Jahrhunderts, ſo bemerkt man trotz allem anders Scheinenden doch einen erfreulichen Hang zur Gemüt— wieder, was einſt beliebt war. Die Vitrine iſt wieder erwacht und„modern“ geworden, man züchtet zwiſchen den Fenſtern wieder Tulpen oder Hyazinthen, liebt ein lauſchiges Eckchen im ein Wort für„gemütlich“, alſo auch dafür keinen Sinn! Die .* weder nach Schema P oder exzentriſch und Bluff! ziehungen von Perſon zu Perſon werden dadurch enger; man auf weite Sicht kalkulieren und disponieren zu können. Die chloſſen. Man pflegt wieder die Muſik, lieſt gute Bücher, und einem ſicheren Hafen, wo er Ausgleich und neue Kräfte findet.“ Verantwortungsbewußtſeins ſind die Gebote der Zeit, um eine amilienleben, heraufzubringen. So wird auch das Staats⸗ behuſſan. einde meiner Mutter. el ſie waren, dieſe Hände. Faſt älter als das liebe gute Groß⸗ mütze des treuen Lebensgefährten, geſtanden hatte. e meiſterlich das Leben zu meiſtern verſtanden, ſo zart und ehutſam ſein konnten. Vorſichtig nahm Großmutter das alte eifrig. eit haben!“ und Großmutter fuhr lächelnd fort. Taſſen und amit Frau und ihre Welt Fomilien⸗Kullut. Von Gertrud Reinſch. Die Umwertung aller Werte har eingeſetzt! Wir leben mitten un einer Zeit, die heute Neues bringt und morgen das Neue 946 Altes ſchon wieder ſtürzt. Man ſagt, wer ſich dagegen ſemme, würde beiſeite geſchoben werden und müſſe umkommen! hie einen— die anderen ſind auf dem neuen Wege ſchon weit voraus gelaufen und fragen nichts mehr, denn ſie glauben ſich Das Heim von heute iſt meiſtenteils ein möbliertes Zummer Vergleicht man dieſes Heim mit dem der letzten Jahrzehnte lichteit. Sind es auch nicht alte Biedermeiermöbel und Plüſch— joſas, Nippesſachen oder das ominöſe Kiſſen mit der Aufſchrift „Nur ein Viertelſtündchen!“, ſo findet man doch ſo manches mmer, wie in der Rokokozeit, und ſindet zum auten Kunſt— kodukt wieder zurück Handwerk und Kunſt ſind auf einem Tiefſtaud angekommen, der infolge der Imztationen kommen mußte. So galt es, ſich amzuſtellen und an Stelle der Prunkhaftigkeit Einfachheit und Schlichtheit zu bevorzugen. Dank dieſer Umſtellung wurde aber auch der Sinn für das Familienleben wieder geweckt. Die Ueberhaſt des Alltags, die ergnügungsſucht und das Ueberangebot von Flachheiten löſten en Gegenpol aus: die Verinnerlichung, die Sehnſucht nach zühe. Amerika war das Land, das Oberflächlichkeit und den zekordwahnſinn brachte. Man kennt drüben kein„Heim“, kein amilienleben in unſerem Sinne, und hat auch im Sprachſchatz zndividualität des einzelnen iſt gleich nichts— alles iſt ent— Die neuen Wohnungen ſind klein! Dafür kommen aber zaumgefühl und Farbenſinn um ſo mehr wieder zur Geltung. zür große Feſte iſt kein Platz, alſo bleiht man im engeren Freundes- oder Bekannten- oder Familienkreiſe! Die Be- ſummt ſich als Menſch näher und der Kontakt wird ſeſter ge- eder, der draußen einen harten Cxiſtenzkampf zu führen hat, zihlt ſich im gemütlichen Heim, im Kreiſe der Familie wie in Es iſt eigentlich überflüſſig, zu ſagen, daß der Familienſinn d das Gemeinſchaftsgefſiht wieder erwachen, und daß damit, e die Geſchichte Englands und beſonders der Hanſeatenſtädte ehren, ein kultiviertes Familienleben im Wiedererwachen iſt, d wie bei jenen zu höherer Entwicklung und Weltgeltung ? geſamten Volkes der erſte Schritt getan iſt! Die Locke⸗ igen, die nach übereinſtimmendem Urteil aller Kenner und chleute auf den Amerikanismus zurückzuführen ſind, weichen geiſtiger Kultur und neuer Verinnerlichung, ſobald das Streben dach Harmonie und Familienkultur zum Wollen aller geworden iſt, denn die Quelle jedes Wohlergehens eines Volkes iſt in em Kulturſtand der einzelnen Familien zu finden. Noch iſt dieſes Wollen nicht Allgemeinwollen geworden, noch pen unendlich viele blind im Sumpf der Flachheiten und lbheiten herum, berauſchen ſich an bluffenden Aeußerlich— ten und ſehen in den Beſinnlichen die„Mucker“! Nicht ſoll s Neue abgelehnt werden, nach dem die Jugend beſonders gterig haſcht— nein: jeder einzelne ſoll vollverantwortlich ſſen, was er tun darf und was nicht, er ſoll unterſcheiden men zwiſchen„Gut“ und„Böſe“, zwiſchen Schein und Wirk⸗ lichleit, alſo auch zwiſchen wahrer und Schein-Kultur. Es gibt ſehr viel Neues, das gut iſt. Darum gilt es erſt zu prüfen, ob es wertig iſt oder nicht. N Soviel iſt ſicher: die tiefſinnerliche Sehnſucht nach dem armoniſchen Familienleben im gemütlichen Heim iſt erwacht, nun gilt es für jeden einzelnen, dieſes Flämmchen zu zen! Einfachheit, Schlichtheit und Wiedererweckung des ne und wertvolle Kultur, geboren aus dem wiedererwachten ganze wieder geneſen, denn es beſteht aus einzelnen Zellen: den Familien— und wie kann das Ganze geſund ſein, wenn die Hellen krank ſind!? Es iſt Zeit— beſinnen wir uns ganz auf uns ſelbſt! 8 Ich ſtand neben Großmutter, als ſie den Glasſchrauk öffnete. a ſiel mein Blick auf ihre Hände. Ich kannte dieſe Hände lange ich denken konnte. Sie waren mir vertraut wie die Aber heute war mir, als ſähe ich ſie zum erſten Male. Wie üttergeſicht, das die weißen Scheitel ſo zierlich umrahmte. zie hatten ſie aber auch zufaſſen müſſen, dieſe beiden Frauen⸗ nde! Das Geſchick einer großen Familie hatte in ihnen ge⸗ gen, beſonders ſeit der Zeit, da Großmutter allein, ohne die Nun ſah ich ſtaunend zu, wie dieſe beiden Hände, die doch Porzellangeſchirr aus dem Familienſchrank. i f „Großmutter, darf ich dir nicht helfen?“ erbot ich mich 1 Doch Großmutter wehrte ab:„Weißt du, Kind, das tue ich leber ſelber. Ihr jungen Leute geht mir vamit nicht vorſichtig genug um. Bei euch muß alles möglichſt ſchnell gehen, damit Ur ſertig werdet. Wir Alten aber nehmen uns Zeit, vielleicht erade deshalb, weil wir nur mehr ſo wenig Zeit auf dieſer Feller herauszunehmen. i 7 0 haben ſie ſchon mehr als eine Generation überdauert“, ate Großmutter vor ſich hin;„aber das tun ſie nur, weil man umzugehen verſtand und ſie behutſam anfaßte.“ N Großmutter, die Menſchen von heute haben aber keine i mehr, behutſam zu ſein. Ich glaube ſogar, daß im Wort⸗ uus ſehinledernen Menſchheit das Wörtchen„behutſam' über⸗ bes das iſt ſehr ſchade, Kind! J b icht, ein 0 0 1 Ihr verſteht es eben nicht, eng beben miteinander umzugehen!“ a Bot ber Großmutter, wir ſind doch kein zerbrechliches 81 N 0 ſondern robuſte Menſchen, die ſchon einen tüchtigen toß aushalten können!“ „Ein wpenſg behutſamer dürftet ihr dennoch miteinander ee, Kind! ede ch, Großmutter, dann dürfte man ja nicht einfach drauflos „den, dann müßte man ſa vorher jedes Wort auf die Gold⸗ age legen. „Jedenfalls wäre es beſſer, wenn ihr jungen Menſchenkinder erſt ein wenig nachdenken wolltet, ehe ihr ſo ſchnell mit eurem Urteil bei der Hand ſeid. Wie leicht werden dadurch andere, oft in ihren beſten Gefühlen, gekränkt. Und wie ſehr ſchadet ſich der Menſch meiſt ſelbſt, der gedankenlos alles herausſagt, was ihm nur ſo durch den Kopf fährt!“ Während Großmutters alte Hände ſorgſam das feine Porzellan aus dem altersgebräunten Schrank herausnahmen, fuhr ſie ſort:„Kind, wieviel glücklicher wären Ehe und Familienleben, wenn die Menſchen einander nur etwas behut— ſamer behandeln wollten!“ Nun ſtanden Taſſen und Teller ſein nebeneinander auf dem Tiſch. Noch immer hielt Großmutter die letzte Taſſe in der Hand und betrachtete ſie ſaſt zärtlich:„Ihr jungen Menſchen haltet ja nicht viel von unſeren Sprichwörtern, die uns Alten oft ſo gute Dienſte geleiſtet haben. Aber es bleibt doch immer wahr, das Wort vom„Glück, und vom„Glas! Denn:„Glück und Glas, wie leich bricht das! Wer aber ſein Glück ſo behut— ſam anzufaſſen und zu behandeln verſteht wie etwa wertvolles Familienporzellan, der wird es ſich auch nicht ſo leicht zer— ſchlagen. Hat kes aber erſt einmal Sprünge oder iſt gar gekittet, dann iſt doch das Schönſte dahin!“ Dabei ſtrichen Großmutters Altfrauenhände liebkoſend über ihr liebes altes Porzellan. Da konnte man weder einen Sprung entdecken, noch war etwas gekittet. Alles war unverſehrt, trotz jahrelangen Gebrauchs. Genau wie auch Großmutters Leben, das ihre Hände ſtark, aber dennoch behutſam angefaßt hatten. J. Adams. Auf zu weite Sicht! Eine lehrreiche Geſchichte aus dem Leben. Eine neue Zeit gebiert auch neue Begriffe— bei neuen Begriffen darf es aber nicht ſein Bewenden haben, es muß auch neuartig und neugeiſtig gehandelt werden können! Heute ſind die jungen, berufausübenden Mädchen im Kurs der Heiratsbörſe ſtark geſunken und bei weitem nicht mehr ſo„gefragt“ wie ſeit der Nachkriegszeit. Der junge Mann unſerer Tage begeiſtert ſich wieder mehr für ein Mädchen, das flott in der Hauswirtſchaft, firm in der Säuglingspflege und friſch im Anpacken der täglichen Pflichten iſt. Alte An⸗ ſchauungen ſind über Bord geworfen, neue Anſichten ſordern Platz. Zu der Tüchtigkeit u einer Hausfrau gehört auch die Kunſt, Frau iſt aber zu bedauern, die gar zu weitſichtig iſt. Ein Fall aus der Praxis des täglichen Lebeus ſoll den Beweis für dieſe Behauptung erbringen. Da hat ſich ein junges Mädchen, das ſich in feſter Stellung befand und über ein ſaſt mehr als ausreichendes Einkommen verfügte, auf ſeine Art für die Zukunft vorbereitet. Es wußte, daß die Männer nicht ſcharenweiſe herumlaufen, die einmal ſeine Hand erwiſchen wollten, und hatte ſich ſo in klarer Er— kenntnis der möglichen Heiratsausſichten darauf eingeſtellt, das Kapital ſchon jetzt wertbeſtändig anzulegen. Nennen wir das junge Mädchen Lotte. Lotte, die im Rechnen eine erſtaunliche Fertigkeit beſaß, hatte ſich in allen Einzelheiten überſchlagen, was ſie einmal als verheiratete Frau an Ausſteuer mit in die Ehe bringen wollte. Es wurde ihr ſehr leicht gemacht, ihre Wünſche zu erfüllen; der Vertreter einer Wäſchefirma war entzückt, Poſten auf Poſten notieren zu dürfen. Wie ſo vielen anderen erging es auch ihr. Da ſie ja nicht ſofort die immerhin beträchtlich angeſchwollene Kaufſumme in bar erlegen konnte und es auch laut Verſicherung des proviſionslüſternen Vertreters nicht einmal brauchte, be— ſtellte ſie eben noch ein paar„Kleinigkeiten“ mehr, um den zungengewandten Herrn loszuwerden. Schneller als ſie gedacht hatte, fand ſie ihr Glück: ſie ſchied aus dem Beruf und heiratete! Und nun erfüllte ſich an ihr in tragiſcher Weiſe der Fluch des„Stotterns“! Ihr Gatte war ebenfalls in„feſter“ Stellung, als ſie ihren gemeinſamen Haushalt gründeten. Durch den Zuſammenbruch ſeiner Firma, den er ſicherlich nicht hatte vorausſehen können, verlor er plötzlich Lohn und Brot, und nun mußte er für die „Weitſichtigkeit“ ſeiner Frau mit ſeinem Beutel einſtehen! Zunächſt brachten ſie die erſten Raten mühſelig auf, dann aber blieb die erſte Rate aus, die erſte Mahnung folgte, und ſo nahm das Schickſal ſeinen Lauf. Das Ratenausbleiben brachte einen Rattenſchwanz von immer ſchärſeren Mahnungen, das Ende vom Lied waren Zahlungsbefehl, Nichtzahlenkönnen, Pfändung, Verſteigerung, Elend über Elend! Dieſer Einzelfall, der in ſeinen Auswirkungen nicht weiter verfolgt werden ſoll, hat das Betrübende an iich, eben nicht nur ein Einzelfall zu ſein! Junge Mädchen und junge Frauen dürfen nie dem Schickſal, das ſie niemals vorher kennen können, auch im ſeſteſten Glauben und Selbſtvertrauen mit der Binde vor den Augen entgegenlaufen. In Geldſachen, banal ge— ſprochen, hört die Gemütlichkeit auf, und dieſe Ungemütlichkeit im Falle ernſterer Vorkommniſſe hat ſchon namenloſes Unglück heraufbeſchworen. Hunger und Darben, Auseinanderleben, Eheſcheidung, Straffälligwerden, ja, Selbſtmord und Wahnſinn, das ſind die Stufen, auf denen ein gar zu weitſichtiger Menſch, gleichviel ob Mann oder Frau, geradeswegs in den Abgrund hinabſteigt.. Es kann deshalb allen denen, die einmal in eine ſolche Lage zu geraten drohen oder gar ſchon geraten ſind, nicht ernſt und dringend genug ein„Laßt ab!“ oder ein„Haltet ein!“ zugeruſen werden. Lieber Schritt für Schritt vorwärts, als in kühnen Sprüngen drei Schritte voran, um doch nur vier Schritte zurück⸗ geworfen zu werden! Das ſei die Lehre dieſer Geſchichte, die allen jungen Mädchen und Frauen zur Beherzigung und prak— tiſchen Anwendung empfohlen wird! Gustav Stange. Das Lüften unſerer Wohnräume im Winter. Zweifellos iſt der Aufenthalt in reiner, unverfälſchter Luft zuträglicher als in einer Zimmerluft, die ſtets folgende Bei⸗ mengungen enthält: Waſſerdampf, infolge der Ausatmung und Hautausdünſtung der anweſenden Menſchen. Staub, dem harm⸗ loſe Bakterien und Krankheitserreger anhaften, und kleine, ſchwebende Waſſerdampfbläschen, die von uns beim Sprechen, Nieſen und Huſten herausgeſchleudert werden und häufig die Träger von Anſteckungskeimen ſind. Nun findet in jedem Naum, ſchon infolge des Oeffnens der Türen, beſonders aber bei Temperaturunterſchieden gegenüber der Temperatur der Luft im Freien, alſo in geheizten Räumen, ein Luft⸗ wechſel ſtatt, indem Luft von außen durch die unvermeidlichen . 0 an Türen und Fenſtern eindringt und ebenſo auch Raumluft nach außen entweicht. Es iſt der ſogenannte natürliche Luftwechſel, deſſen Größe von der Zahl der Türen und Fenſter und von ihrer Lage zueinander abhängt, außerdem vom Winde ſtark beeinflußt wird. Dieſer natürliche Luftwechſel enügt nicht immer allein, um friſche Luft ins Zimmer zu be⸗ ommen. Eine Lufterneuerung muß auch durch das G he der Fenſter herbeigeführt werden. Es iſt aber in vieſem Falle völlig verkehrt, ein oder zwei Fenſter zu öffnen, um die friſche Luft„hereinzulaſſen“. Bevor dies erreicht iſt, werden die Wände kalt, ebenſo die Gegenſtände, und ein großer Teil der man zugleich auch das Oberfenſter öfjnen, damit die verbrauchte warme Luft, die ſich wegen ihrer Leichtigkeit in dem oberen Teil des Zimmers befindet, ſchnell abziehen kann, während unten die ſchwerere kalte Luft in das Zimmer ſtrömt. Auf dieſe Weiſe entſteht eine ſtändige Bewegung; dies iſt die Hauptſache, denn ſie allein verbürgt eine wirkliche Erneuerung der Zimmer⸗ luft. Eine wirkliche Durchlüftung kann in drei bis vier Minuten erfolgen, und wenn die Luft dabei ſich ſchnell erneuert, dann wird in den drei Minuten die Lüftung weit nachhaltiger ſein, als wenn man ein Fenſter nur lange Zeit offen läßt. Am beſten aber iſt künſtliche Erzeugung von Zugluft. Man fürchte ſich nicht vor Erkältung. Erkältung erſolgt nur, wenn ein und die— ſelbe Seite des Körpers längere Zeit der Abkühlung ausgeſetzt iſt. Man öffne alſo ein Fenſter in einem gegenüberliegenden Zimmer und erreicht, daß in wenigen Sekunden durch den Gegenzug die ganze verbrauchte Luft aus den Räumen gefegt und durch friſche Luft von draußen erſetzt wird. Viele Men⸗ ſchen haben geradezu eine Sucht, tagsüber, ſogar im Winter, be— ſonders die Fenſter gründlich zu lüften. Bekanntlich wird die Luft in einem geſchloſſenen Raume hauptſächlich durch die ſich darin aufhaltenden Menſchen infolge der Ausatmung und Aus- dünſtung verunreinigt. Gewiß muß zugegeben werden, daß faſt alle Gegenſtände in einem benutzten Raume, die Möbel, die Teppiche, der Fußboden und ſo weiter, da ſie organiſcher, das heißt pflanzlicher oder tieriſcher Herkunft ſind, der Zerſetzung unterliegen und ſo die Güte der Raumluft beeinfluſſen. In⸗ deſſen iſt dieſe Art der Luftverſchlechterung ſo geringfügig, daß ſie kaum von Einfluß iſt, ſofern nicht die Zerſetzung auf Schimmelbildung oder ähnlichen Vorgang, wie etwa Haus— ſchwamm, zurückgeht. Sonſt findet die Verunreinigung der Luft geſchloſſener Räume nur in den Atmungsprodukten und Ausdünſtungsſtoffen von Lebeweſen ihre Urſache. A. E. Vorſicht beim Oeffnen von Saft⸗ und Weinflaſchen. Von F. Boſchann, Werder a. H. Vor einiger Zeit ging durch die Preſſe die Nachricht von, folgendem Unglücksfall: Eine Hausfrau wollte eine Saftflaſche öffnen; der Saft war ſchon in Gärung übergegangen. Während des Einbohrens des Korkziehers flog die Hälfte des Flaſchen— halſes mit dem Korkzieher in die Luft. Der Flaſchenhals flog ſo unglücklich, daß er die Halsſchlagader der Frau aufſchnitt. 51 auf das Schreien der Frau Hilfe kam, war ſie ſchon ver— Utet. Aus dieſem Unglücksfall ſollen wir Hausfrauen lernen und müſſen auch hier das Wort beherzigen: Vorbeugen iſt leichter als heilen! Auf ſehr einfache Weiſe kann man ſich da ſchützen, indem man um die zu öffnende Flaſche ein Küchenhandtuch feſt herum— wickelt, ſo daß nur oben der Kork offen bleibt. Paſſiert mit der Flaſche dann wirklich etwas, dann hält das Tuch die Scherben und auch den etwa herumſpritzenden Saft auf. Außerdem ſollten wir in jeder Küche einen Patentkorkzieher haben, der es uns durch einfaches Einſchrauben ermöglicht, den Kork heraus— zubekommen, damit man nicht gezwungen iſt, die Flaſche zwiſchen die Knie zu klemmen und nun unter großer Kraft— anſtrengung den Kork herauszuziehen, was uns oft gar nicht einmal gelingt. Nehmen wir einen ſolchen Korkzieher, dann können wir die Flaſche, von der wir befürchten, daß der In— halt hochſpritzen könnte, in eine Schüſſel ſtellen, und es läuft nichts von dem Inhalt fort. Eigentlich ſollen wir in unſerem Vorrat ja keinen Saft oder Wein haben, bei dem wir ein Hochſpritzen befürchten müſſen, aber bei größeren Vorräten kommt mes doch immer ein— mal vor, daß einmal eine Flaſche verbraucht wurde, die ſchon einen etwas ſchadhaften oder gar geſprungenen Hals hatte. Darum iſt Vorſicht immer beſſer als Nachſicht! D. 0 ie unalatiochie Hauſsau. 1. Abgelegte Flor- und Seidenſtrümpfe zu verwenden. zerriſſenen Flor- und Seidenſtrümpfen kann man noch tadel tes Puppenſtrümpfe, Schlüpfer und ſo weiter für die Puppe an fertigen. Zum Geburts- oder Namenstag, wenn die Puppen neu eingekleidet werden, ſind ſolche Strumpfreſte oft noch recht wertvoll. f. Seide von Kunſtſeide zu unterſcheiden. Seide läßt ſich durch die Verbrennungsprobe von Kunſtſeide ſehr leicht unter— ſcheiden. Hält man eine Probe des zu prüfenden Stoffes über eine Flamme, ſo brennt reine Seide ſchneller ab und zieht ſich kraus zuſammen, die Aſche ſieht hellbräunlich aus; Kunſtſeide brennt dagegen allmählich ab und hinterläßt wenig Aſche von dunkelbrauner Farbe. Zerdrückt man die Aſche der reinen Seide, ſo zerſtäubt ſie, die der Kunſtſeide aber nicht. Kunſtſeide iſt auch glänzender als reine Seide. k. Enge Handſchuhe zu erweitern. Die zu engen Handſchuhe wickle man in ein feuchtes, weißes Tuch und läßt ſie mehrere Stunden darin liegen. Man wickle ſie am beſten ſo ein, daß zwiſchen jeden Handſchuh eine feuchte Stofflage kommt, ſo, daß er von beiden Seiten angefeuchtet wird. Das Tuch darf aller— dings nichr zu naß ſein, weil ſonſt die Farbe des Leders leiden könnte. Nimmt man die Handſchuhe nach mehreren Stunden heraus, ſo ſind ſie gut dehnbar geworden. t. Fett und Obſtflecke in Möbelbezügen. Auf einfache Weiſe kann man dieſem Uebel abhelfen. Man nimmt einige friſch— gebackene Semmeln, legt ſie in die Ofenröhre, bis ſie heiß ge— worden ſind, bricht ſie dann auseinander und reibt den Fleck mit den Krumen ſo lange, bis er verſchwunden iſt. k. Tannenduft im Zimmer. Man gießt in ein Gefäß ein Liter kochendes Waſſer, träufelt dann einen Teelöffel voll Ter— pentin und ebenſo viel Lavendelöl hinein, und wohlriechender Tannenduft wird das Zimmer durchſtrömen.— Dieſes Mittel macht außerdem jeden Anſteckungsſtoff unſchädlich. 25 4 Ni 2 t. Seuflartoffeln. In heißer Butter werden etwas Mehl und Zucker gebräunt, dann mit gleichen Teilen Waſſer und Weiß— wein(Apfelwein) löſchen und mit Seuf zum Sieden bringen. Gelochte und in Scheiben geſchnittene Kartoffeln werden etwa eine halbe Stunde lang darin gedünſtet. f. Aepfelküchlein. Geſchälte Aepfel werden in Scheiben ge— ſchnitten, das Kernhaus entfernt, in den vorbereiteten Teig getaucht, in ſchwimmendem Fett goldgelb gebacken, mit Zucker beſtreut und ſerviert. Teig: ein bis zwei Eßlöffel voll Mehl, etwas Milch. zwei bis drei Eier, nach Belieben Salz oder Zucker. k. Gebackene Fleiſchreſte mit Makkaroni. In etwa zwei bis vier Zentimeter lange Stücke zerteilt, in geſalzenem Waſſer nicht ganz gar gekochte Makkaroni oder Nudeln läßt man auf einem Durchſchlag ablaufen, vermiſcht ſie entweder mit einigen Löffeln geriebenem Käſe, mit Tomatenbrei oder mit Sardellen⸗ butter und gibt ſie lagenweiſe mit beliebigen Bratenreſten in eine vorbereitete Form, beſtreut das Gericht mit Butterflocken und Reibbrot und läßt es bei genügender Hitze eine Drei⸗ Ofenwärme wird völlig nutzlos verbraucht. Mindeſteus muß viertelſtunde lang im Rohr backen. C(C0(0ç ͤ II KaAN Db KEH. AUE Zan Es ist etzt Zelt sich in unserer Abteilg. Damen-Wäsche umzusehen. Warme Wäsche für Neicht u. 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Dieſes völkiſche Weſen geiſtiger und kör⸗ perlicher Art iſt aber an die vererbbaren Eigenſchaften, alſo an ſeine Raſſe, gebunden Nur das ſchrankenloſe Bekenntnis zur edelſten Raſſe kann dem zukünftigen Kunſt⸗ werk den Adel verleihen, der es würdig ma⸗ chen kann, einſt neben die großen german. ſchen Kunſtwerke des früheren Miltelalters und der Ankike zu kreten. Nur mit Grauen blicken wir heute auf das zurück, was uns die letzten 14 Jahre un— ter der Flagge von Kunſt aufſchwäten woll⸗ ten. Es muß jetzt endgültig Schluß gemacht werden mit dieſem Geiſt der Zerſetzung. Auch von den letzten Ueberreſten und all verſammelt haben, tagsfahrkarten. . dem, was ſich heute durch Hintertüren wie⸗ der eindrängen will, müſſen wir uns frei⸗ machen. Und ich bitte Sie, die Sie ſich hier als nationalſozialiſtiſche Künſtler und Lehrer mitzuhelfen und den Feind zu ſchlagen, wo Sie ihn treffen. Für die Hausreparaturen Die Richtlinien für die Verteilung der 500 5 Millionen. Berlin, 20. Oktober. Der Reichsarbeitsminiſter gibt die Rich t⸗ linien bekannt, nach denen die Gewäh⸗ rung eines Reichszuſchuſſes an einer Zinsvergütung für Inſtandſetzungs⸗ und Ergänzungsarbeiten im Rahmen der Ar⸗ beitsbeſchaffung erfolgen ſoll. Es handelt ſich dabei insbeſondere um den Betrag von 500 Millionen Mark. Die Richtlinien beto⸗ nen, daß die Arbeiten innerhalb einer kurz bemeſſenen Friſt begonnen werden müſſen, daß die für die Bewilligung zuſtändige Stelle dieſe Friſt beſtimmt und daß die Ar⸗ beiten ſpäteſtens am 31. März 1934 vollen⸗ det ſein müſſen. Als Inſtandſetzungsarbei⸗ ten gelten Arbeiten jeder Art, die der Be⸗ ſeitigung von Mängeln an Gebäuden dienen, z B. Ausbeſſerungen am Aeußeren und Inneren, Schönheitsreparaturen. Erneue— rung der Dachrinnen und Abflußrohre, Um⸗ decken des Daches, Erneuerung und Ausbeſ— ſerung von Fenſtern, Türen, Fußböden, Decken, Treppen, Treppengeländern, Be⸗ leuchtungs-, Heizungs-, Gas- und Waſſer— anlagen uſw. Ein Reichszuſchußß wird nur gewährt, wenn die Geſamkkoſten der Arbeiken minde- ſtens 100 Mark betragen. Der Keichszuſchuß beträgt ein Fünftel der Geſamkkoſten. Ar⸗ beiten, die in Schwarzarbeit ausgeführt ſind, dürfen nicht berückſichligt werden. Rechnun⸗ gen ſind nur anzuerkennen, wenn der Ge. werbebetrieb des Ausſtellers polizeilich an⸗ gemeldet und in die Handwerksrolle oder das Handelsregiſter en getragen iſt. Woche des neuen Weins. Bad Dürkheim, 20. Okt. Bad Dürkheim be⸗ reitet ſich zur Neuen⸗Wein⸗Woche vor, die vom 21. mit 29. Oktober im Einverſtändnis zwi⸗ ſchen Weingütern, Winzerorganiſationen und Gaſtſtätteninhabern abgehalten wird. Zum Ausſchank gelangen„Federweißer“(Süße: und Bitzler, dazu werden Kaſtanien gereicht. Die Gaſtſtätten ſelber werden entſprechenden Schmuck anlegen und im Stadtbild werden auf den öffentlichen Plätzen geſchmückte Win⸗ zerlotten Aufſtellung finden. An der Ver⸗ kehrszentrale beim Bahnhof wird eine Stange mit Weinlaubkranz und Bändern errichtet wer⸗ den. Man wird eine eifrige Werbung veran⸗ ſtalten und rechnet danach mit regem Frem⸗ denverkehr unter Ausnutzung aller Möglich⸗ keiten der verbilligten Mittwochs- und Sonn⸗ Ausbau des Fernſehens Das Programm der Deutſchen Reichspoſt. Im Reichspoſtminiſterium entwickelte Mini⸗ ſterialdireltor Gieß die Maßnahmen, die die Deutſche Neichspoſt zur Weiterentwicklung des Fernſehens plant. Es wurde Uebereinſtim⸗ mung erzielt, daß zur weiteren Verbeſſerung der Bildgüte die Verſuchsbilder in 180 ſtatt bisher in 90 Zeilen aufgeteilt werden ſollen. Die Wiederholung der Bilder, 25mal in der Sekunde, wird zunächſt beibehalten werden. Die Deutſche Reichspoſt wird den Ultrakurzwellen⸗ ſender mit Beſchleunigung für die neuen Nor⸗ men umbauen, was etwa zwei bis drei Mo⸗ nate in Anſpru chnehmen wird. Bis zu die⸗ ſem Zeitpunkt wird die Fernſehinduſtrie eine Reihe von Empfangsgeräten fertiggeſtellt ha⸗ ben, mit denen ſich dieſe Sendungen aufneh⸗ men laſſen. Die Deutſche Reichspoſt hat einen zweiten Ultrakurzwellenſender in Auftrag gegeben, um neben dem Bild auch gleichzeitig den Ton auf zwei getrennten Wellen von etwa 7 Meter Länge übertragen zu können. Dieſer Sender wird vorausſichtlich im April fertig werden. Dann können Tonfilme mit den Verſuchsemp⸗ fängern aufgenommen werden. Ferner be⸗ ſchafft die Deutſche Reichspost ein Fernſeh⸗ abtaſtgerät, damit neben Filmen auch Per⸗ ſonen und Szenen übertragen werden kön⸗ nen. Dadurch lafſen ſich die Verſuchspro⸗ gramme weſentlich bereichern. Auch die Er⸗ weiterung der Sendezeiten für Fernſehdar⸗ bietungen iſt vorgeſehen; vorausſichtlich wer⸗ den an mehreren Tagen der Woche dreima⸗ lige Verſuchſendungen ſtattfinden. Die Zwiſchenzeit wird die Deutſche Reichs⸗ poſt für Verſuche mit den verſchiedenen Emp⸗ fangs⸗ und Sendearten, über die Reichweite der Ultrakurzwellenſendungen, mit Uebertra⸗ gungen auf Kabelleitungen und mit Dezimeter⸗ und Zentimeterwellen ausnutzen. Sobald Zwi⸗ ſchenfilmſender und empfänger ſo weit ent⸗ wickelt ſein werden, daß damit eine einwand⸗ freie Uebertragung und Aufnahme von Frei⸗ lichtzenen gewährleiſtet erſcheint, wird die Deutſche Reichspoſt auch Apparate dieſer Art für die Weiterentwicklung des Fernſehens ein— ſetzen. Vumtes Allerlei Der Luftverbrauch des Menſchen. Ein ge⸗ ſunder Menſch braucht, wenn er ſitzt, 1250 Kubikzentimeter Luft in der Minute. Beim Gehen und Laufen erhöht ſich die Menge, weil wir dann ſchneller atmen, als wenn wir ſitzen. Bei mäßigem Gehen erhöht ſich die Menge auf 2000 Kubikzentimeter(2 Liter), bei ſchnellem Gehen(5—6 Kilometer in der Stunde) braucht man 4000 Kubikzentimeter in der Minute. Ein Schnelläufer atmet in der Minute 7500 Kubikzentimeter Luft ein, das iſt ſechsmal ſo viel wie jemand, der ſtillſitzt. Wo liegt der Bubikopfſee? Auf der Land⸗ karte, ſelbſt auf den Karten der Landesauf⸗ nahme, iſt er nicht zu finden. Und doch kennt ihn in Preußen faſt jedes Kind. Bubikopfſee iſt die ſcherzhafte Bezeichnung für den— Zoppkeſee. Der behagliche oſtpreußiſche Hu— mor hat, als von de und Mädchenköpfe ö len, die ſinngemäße B ſee“ aufgebracht. Da viele Frauen aber lebt wieder wachſen laſſen, was wächſt, kommt viel. leicht der alte Name Zoppkeſee wieder Ehren. Der Zoppkeſee iſt übrigens unter den rund zweitauſend Seen Oſtpreußens nicht ge. rade einer der größten und bedeutendſten. Er liegt in jenem feuchten Dreieck zwiſchen Elhin, und Allenſtein⸗Oſterode, in der Gegend der „Geneigten Ebenen“, des Bärtingſees und des Duzkanals(— und das iſt nicht etwa auch eine ſcherzhafte Volksmundbezeichnungl Der Kanal heißt wirklich Duzkanal) am Ober länder Kanal. 5 2— Luſtige Eike Der Lehrer verſuchte den Schüler den Begriff„Ausdauer und Beharrlichkeit“ zu veranſchaulichen:„Was iſt es, was den Men⸗ ſchen über ſteinige und ebene Wege hrt, ihn zu Höhen empor und ſteile Abhänge het niederträgt, durch Sumpf und reißende Ströme?“ Stillſchweigen.— Dann erhebt ſich det Sohn des Autohändlers:„Herr Schewiebus, ſo'n Wagen gibt's gar nicht!“ „Ich begreife nicht, wie du ſo fan eig kannſt, Erwin... für mich iſt die Arbeit das einzige Vergnügen!“ „Aber Vater, wir ſind doch nicht zue zu unſerem Vergnügen auf die Welt gekommene * „Wenn ich in der Welt zu ſagen hätte, daun müßte es 365 Feiertage im Jahre ge ben!“ „Biſt du verrückt, dann hätten wir za loch alle vier Jahre einen Arbeitstag.“ „Ich möchte gern die fälligen Steuern be— zahlen!“ „Nehmen Sie Platz! Sie ſind der dieſem Jahr!“ „Der erſte, der Steuern zahlt?“ „Nein, der erſte, der ſie gern zahlt! erſte in Studienrat:„Was verſteht man une maden?“ Schüler:„Nomaden ſind Menſchen, immer nur kurze Zeit an einem gewiſſe⸗ aufhalten.“ —— Aus der Welt des Wiſſenz Die durchſchnittliche Fluggeſchwind igen det Brieftauben beträgt 70 Kilometer in der Stunde, die Höchſtleiſtungen jedoch 10% Ki, meter, was einem Schnellzugstempo leich⸗ kommt. * Nicht weniger als 3 Millionen B. ſind jährlich in Deutſchland durch die Poſt un anbringbar, weil weder Abſender dach de Schrift überhaupt zu entziffern war. * Befindet man ſich in beſonders warmer Une gebung, ſo geht die Zahl der Herzſchlage ſo⸗ fort herunter. viernheim und der franzöſiſche FLeſtungsgürtel. Die Abrüſtungsfrage ſteht wieder einmal wie ſo oft vor aller Augen. Warum widerſetzt ſich Frankreich ſo hartnäckig dem amerikaniſchen Plan der Abſchaffung ſchwerer Waffen, den Großbritanien, Deutſchland und Italien unter- ſtützen? Warum ſträubt es ſich insbeſondere gegen die Ausmerzung der ſchweren Artillerie, dieſer Angriffswaffe im wahrſten Sinne des Wortes? Frankreich beteuert hartnäckig, daß die mächtigen Befeſtigungen, die es auf der ganzen Länge ſeiner Oſtgrenze errichtete nur der Ver⸗ teidigung diente. Die Annahme des amerika niſchen Planes der Abſchaffung der ſchweren Waffenarten würde jeder Frankreich freundlichen Macht die Möglichkeit rauben, die franzöſiſchen Feſtungen zu zerſchmettern. Warum weigert ſich Frankreich, dieſem Plan zuzuſtimmen? Obwohl Frankreich jede Abſicht von ſich weiſt, Deutſch⸗ land jemals angreifen zu wollen, iſt es ent⸗ ſchloſſen, falls Polen oder einer ſeiner öſtlichen Vaſallen Deutſchland überfällt, dieſes gleichfalls anzugreifen. Frankreichs neuer Feſtungsgürtel, den es als eine der Verteidigung dienende Waffe zu bezeichnen beliebt, iſt in Wahrheit dazu be⸗ ſtimmt, große Gebiete Deutſchlands in den Be⸗ reich ſeiner Geſchütze zu bringen, d. h. Gebiete, die faſt bis an München heranreichen, die Städte Ingolſtadt, Nürnberg, Bamberg, Bayreuth, Schweinfurt, Coburg, Meiningen, Eiſen ach und einen großen Teil der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie bis weit über Düſſeldorf hinaus zu⸗ ſammenzuſchleßen. Die Franzoſen haben über dieſe neue Geſchütze bisher unverbrüchliches Schweigen bewahrt. Aber es liegt heute im Bereich der Möglichkeiten, daß das Artillerie- weſen in der letzten Zeit mindeſtens ebenſoviel Fortſchritte gemacht hat wie in der Befeſtigungs — lehre gemacht worden ſind. Beim Abſchluß des Weltkrieges hatte die Reichweite der Geſchütze ſchon 120 Klm. betragen. Es bedarf weiter kei- uer großen Ueberlegung, denn belliſtiſch betrachtet ſind Reichweiten von 260 Klm heute durch⸗— aus möglich. Die Entfernung des franzöſiſchen Feſtungsgürtels von der deutſchen Grenze beträgt nirgends mehr als 12— 15 km. d. h. daß die franzöſiſchen Geſchütze ſtändig ein weites und wichtiges Gebiet deutſchen Bodens bedrohen. Große Städte, Fabriken, Induſtrieanlagen, Berg— werke und Eiſenbahnknoten punkte in Deutſchland können aus den franzöſiſchen Panzerſtellungen heraus ohne weiteres zerſtört werden. Dieſe Panzerungen bieten ein Höchſtmaß von Sicherheit und machen es unnötig, daß ein einziger franzö⸗ fiſcher Soldat einen Schritt tun muß, der ihn auch nur der geringſten Geſahr ausſetzen würde Der engl. Kriegswiſſenſchaftler Prof, Maurice Gerotwohl beſtätigt dies als diplomatiſcher Korrſpondent. Aber vielleicht iſt nötig dem Nichtfachmann noch ein anſchaulicheres Bild von der Wirkung dieſer totbringenden Waffen auszumalen, dieſer ca. 2000 Langrohrgeſchütze, die ihre Granaten auf jeden Punkt eines Raumes ſchleudern können, der bei ca. 450 Km. Breite eine über 200 Km. betragende Tiefe beſitzt. Alles Lebende und Lebloſe kann in dieſer Todeszone dem Erdboden gleichgemacht werden. Dazu kommt, daß vieler dieſer Langrohrgeſchützen auf Eiſenbahnwagen aufgebaut oder von Raupenſchleppern gezogen werden können, d. h. daß ſie beweglich find und infolgedeſſen das Feuer bald auf dieſen, bald auf jenen deutſchen Geländeabſchnitt zu richten vermögen. ö 5 Dem franzöſiſchen Feſtungsgürtel liegt ein großes, vollkommen ungeſchütztes deutſches Gebiet gegenüber. Auf Grund des Verſailler Schandver⸗ trages darf Deutſchland in einer Tiefe von 50 Km. öſtuich des Rheines nicht die allergeringſte bewaff⸗ n te Macht haben DieſeZwangsmaßnahme ſollte ein Teil der allgemeinen Abrüſtung ſein, die der Verſailler Vertrag vorſah. Aber da Frankreich ſeine eigene Grenzen nicht abrüſtet, ſondern ſie im Gegenteil in eine fortlaufende Angriffsſtellung verwandelte, hat ſich die Lage Deutſchlands vollſtändig ver⸗ ändert. Die deutſchen Grenzlande ſind ein ſchutzloſes Einfallgebiet der franzöſiſchen Kriegs- maſchine geworden. Den Abrüſtungsbefliſſenen und den Vertretern im Völkerbund ſei die Tatſache vor Augen geführt, daß der kriegeriſche Geiſt Frankreichs eine neue Ver⸗ wendungsart von Befeſtigungen in Verbin- dung mit ſchwerer Artillerie entdeckt hat, ein Verfahren, das dem Angreifer geſtattet, bei ge⸗ ringſter eigener Gefahr die höchſte Zerſtörungs⸗ form des Krieges in das angegriffene Land zu tragen. Prof M. Gerothwohl ſagt dann auch ganz richtig: Die Franzoſen bemühen ſich, in ihren öffentlichen Erklärungen die Grenzſeſtungen als reine Verteidigungswerke hinzuſtellen. Aber Feſtungen ſind an ſich ſchließlich nicht reinen friedfertigen Zwecken beſtimmt.[Sie er⸗ balten ihre Aufgabe erſt durch den Zweck dem ſie dienen. Im allgemeinen kann man feſtlegen, daß, je größer die Befeſtigung, je ſtärker ihre Artillerieausnutzung und je näher die Grenze iſt, deſto größer die Gefahr wird, daß ſie reinen Angriffszwecken dienen. Die Aufſtellung der franzöſiſchen Fernfeuer⸗ geſchütze in unmittelbare Nähe der deutſchen Grenze dient dem Zweck, den Krieg tief in die deutſchen Lande hineinzutragen, mit anderen Worten fried⸗ liche Nachbarn auf das Schwerſte zu bedrohen. Obwohl in den Vereinbarungen der fünf Haupt⸗ mächte vom 11. Dezember 1932 in aller Form Deutſchland die Gleichberechtigung zuerkannt wurde, darf Deutſchland nach dem Diktat von Verſailles nicht einmal Luftabwehrgeſchütze her⸗ ſtellen, von ſchweren Geſchützen ganz zu ſchwei⸗ gen. Frankreich nimmt für ſich das Recht in — Anſpruch, unbeſchränkt zu rüſten. Gleichwohl behauptet es, Deutſchland ſei ſtärker gerüſtet al Frankreich. Als Deutſchland nach dem Kriege ee Streitkräfte auf ein Nichts herabſetzen mußt, wurde die deutſche Abrüſtung endgültig als Ei leitung zu der allgemeinen Abrüſtung bezeichnet Deutſchland ſollte nicht ſtändig inmitten Hewaf⸗ neter Nationen gelaſſen werden. Das von del Allüierten gegebene Verſprechen iſt niemals el gehalten worden. Im Vergleich: die franzöſiſch Politik, die nach dem Kriege die Führung da Angelegenheiten Europas an ſich riß, bezwell unter Heranziehung ihrer ſchwerſtbe waffen Gefolgsſtaaten die ſtändige Einkreiſung Deulſch lands. Wie ſteht es nun mit Viernheim“ D. direkte Luftlinie(Geſchoßbahn) nach der ca Grenze beträgt 72 km. Rechnet man noch l. bis 15 km. bis zu den Geſchützſtänden zu, wäre die Flugweite des Geſchoſſes 1d. 36 in. Für die heutige Artillerie ein Kinderſpiel Na kann man ja entgegenhalten, daß wohl heim ſelbſt nicht beſchoſſen wird; aber nicht vergeſſen iſt das in der Flugbahn liegende go flächige Mannheim und Ludwigshafen; di wird im Falle einer politiſchen Verwicklung mi kriegsmäßigem Einſchlag der Franzoſe wol kaum ein anderes Ziel für reine Ferngeſchlk annehmen. Wird nun mit groß kalibtigt Gas. Granaten geſchoſſen, ſo iſt es ſelbſtverſtän, lich, daß auch Viernheim von den einſchlagendel Geſchoſſen und dem ausſtrömenden Gas in Mi. leidenſchaft gezogen werden wird. Es iſt deshal wichtig, vorzuſorgen, als dann erſt den Brun zuzudecken, wenn es zu ſpät iſt. Der Herr Reich präſident hat durch Verordnung vom 14. Ol. 1933 den deutſchen Reichstag aufgelöſt und Wahlen zum 12. November 1933 angeſeht 1 dem deutschen Volke Gelegenheit zu geben, f den Schickſalsfragen der Nation Stellung 10 nehmen. Das deutſche Volk muß wit all Entschiedenheit dafür eintreten, daß die von de Alliterten feierlich übernommenen Abrüſtungsdl“ pflichtungen erfüllt werden. Heim. nung„Bubikopf. Sänger⸗Einheit. Niem chülermannſchaft ſpielt am Samstag nachmittag die Spielweiſe zu Herzen egeiſterung die 1¼ Stun⸗ dem Spielfeld ſeinen Mann ſtellt. Unſere Mitglieder und Zuſchauer werden zur Begleitung herzlichſt eingeladen. J enampen der Hsoar 5* Heute Freitag Nachmittag um 6 Uhr haben ſich ſämtliche Mitglieder der neugegrün⸗ deten NS. Frauenſchaft im kleinen Saal des Freiſchütz einzufinden. Die Gau⸗-Frauen⸗ ſchaftsleiterin Pg. Bröchmann wird kommen und die Ortsgruppe beſichtigen Ich erwarte unbedingt pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen. gez. Franzke, Ogruf. NS. Volkswohlfahrt. Am Sonntag, den 22. d. Mts. werden durch den Bund deutſcher Mädchen die Beiträge für Monat Oktober, ſowie die Aufnahmegebühr für die N. S. V. erhoben. Wir machen die Mitglieder hierauf aufmerkſam und bitten, die Beträge bereit zu legen, damit die Einkaſſierung ſchnellſtens und reibungslos vonſtatten geht. ö Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwart. Vereins⸗Anzeiger nter dieſer Rubrik erſcheinen Norſtands-, He. glieder⸗ u. Gene ralgerſammlungen u Sinaſtunbe⸗ Krieger- und Soldatenverein Teutonia. Am Freitag abend 9 Uhr erſter Uebungsabend für die Jungſchützen im Winterhalbjahr. Freiübungen, Marſchlieder. Keiner fehle. Anſchließend Verſammlung ſämtlicher Schützen. Am kommenden Sonntag muß das vom Reichsverband angeſetzte Preisſchießen ſtatt⸗ finden, deſſen Ertrag der Spende zur För- derung der nationalen Arbeit zugeſührt wird. Der Führer. Turuverein von 1893. Sonntag, den 22. Oktober, nachmittags 3 Uhr 1. Verbandsſpiel T. V. Viernheim 1.— T. V. Sandhofen 1. Freitag abend halb 9 Uhr Spielerverſamm⸗ lung der Handballer. Alles hat zu erſcheinen. Unſere Mitglieder, Freunde und Gönner wollen ſich zu dem am Sonntag ſtattfindenden Hand- ballſpiel einfinden. Die Leitung. Heute Freitag abend nach der Turnſtunde wichtige Vorſtandsſitzung. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet Der Vereinsführer. Samstag abend 8½ Uhr Singſtunde. Nach dem günſtigen Verlauf des Konzertes beginnen nunmehr die Arbeiten für das neue Programm, wobei neue Chöre ein⸗ ſtudiert werden. Es iſt daher den ſeither ferngebliebenen Sängern die beſte Gelegen- heit gegeben, jetzt wieder die Singſtunden zu beſuchen. Auch für die jenigen, die dem Chor neu beitreten wollen, iſt die Gelegenheit günſtig, zumal eine Aufnahmegebühr nicht zu zahlen iſt. Pünktliches und reſtloſes Erſchei⸗ nen aller Sänger erwartet der Vereinsführer. Turnverein von 1893 e. V. Heute abend ½9 Uhr erſcheint die Turnerwehr im Lokal zum Hemdenempfang. Küchen⸗ Amtlicher Teil Verordnung. Betr.: Die Fleiſch- und Wurſtpreiſe. Auf Grund des 88 1 und 2 der Verord⸗ nung zur Preisüberwachung vom 8 Juli 1933 (Darmſtädter Zeitung vom 10. Juli 1933) beſtimme ich hiermit: 8 1. Preiserhöhungen für Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren dürfen nur vorgenommen werden, nach- dem ſie durch die Preisüberwachungsſtelle zuvor genehmigt worden ſind. Die Genehmigungspflicht gilt vorerſt ſolange, bis eine einheitliche Rege- lung über die Höhe der Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe durch die Pretsüberwachungsſtelle ergangen iſt. Die Beſtimmung des Abſ. I gilt nicht bei ſolchen 1% die als Feinkoſtware zu betrachten in 8 2. Preiserhöhungen, die bei Fleiſch⸗ und Wurſt⸗ waren ſeit dem 1. September 1933 vorgenommen worden ſind, bedürfen der nachträglichen Geneh⸗ migung durch die Preisüberwachungsſtelle. Die Genehmigung iſt innerhalb einer Woche nach⸗ zuholen. Dies gilt nicht für Wurſtwaren, die nach 8 1, Abſ. 2 als Feinkoſtware zu gelten haben. 8 8. 5 Die durch§ 3, Abſ. 1 der Ausführungs- verordnung vom 18. Juli 1933 ausgeſprochene Ausſetzung der Anwendung des§ 2 der Ver- ordnung zur Preisüberwachung vom 8 Juli 1933 gilt hiermit für Fleiſch⸗ und Wurſtwaren noch§ 1 dieſer Verordnung als aufgehoben S 4. Wer vorſätzlich oder fahrläſſig gegen die Vorſchriften der§§ 1 und 2 dieſer Verordnung verſtößt, macht ſich ſtrafbar nach 8 6 der Ver- ordnung zur Preisüberwachung vom 8. Juli 1933. 8 5. Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Veröffentlichung in der Darmſtädter Zeitung in Kraft. Darmſtadt, den 6. Oktober 1933. Der heſſiſche Staatsminiſter gez. Jung. Vorſtehende Verordnung bringen wir hier- mit zur allgemeinen Kenntnis und empfehlen allen in Betracht kommenden Gewerbetreibenden und insbeſondere den Metzgern, ſich hiernach bei Meidung von Strafanzeige zu bemeſſen. Viernheim, den 20. Oktober 1933. Heſſiſches Polizeiamt: J. V.: Kraus. 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Amtliche Preiſe per 100 Kilo waggonfrei Mannheim ohne Sack: Weizen inl. 19.60 bis 19.80, Feſtpreis Bezirk 9 18.80, Bezirk 10 19, Bezirk 11 19.30, Roggen ſüdd. 16.25 bis 16.50, Feſtpreis Bezirk 9 15.80, Bezirk 8 15.50, Hafer inl. 14.25, Sommergerſte inl. 18 bis 19.50, Pfälzergerſte 19 bis 20, Futter⸗ gerſte 16.50, Mais mit Sack 18.25 bis 18.50, Erdnußkuchen prompt 1,6 Soyaſchrot 14.50, Rapskuchen 12, Palmkuchen 14, Seſamkuchen 16, Leintuchen 16.75, Biertreber mit Sack 16 bis 16.50, Trockenſchnitzel ab Fabrik 8.75, Wieſenheu loſes 5.80 bis 6, Rotkleeheu 6, Luzernekleeheu 7.50 bis 8, Preßſtroh Roggen und Weizen 2, dito Hafer und Gerſte 1.80 bis 2, dito gebündelt Roggen und Weizen 1.40 bis 1.70, Hafer und Gerſte 4.20 bis 1.40, Weizen⸗ mehl Spezial Null mit Austauſchweizen 29.25, November 29.40, Dezember 29.55, Weizen⸗ mehl Spezial Null mit Inlandsweizen 27.75 November 27.90, Dezember 28.05, Roggen⸗ mehl nordd. 22 bis 23, pfälziſches und ſüd⸗ deutſches 22.75 bis 23.75, Weizenkleie feine mit Sad 9 bis 9.25, grobe mit Sack 9.50 bis 9.75, Roggenkleie 8.50 bis 9.50, Weizen⸗ futtermehl 10.40, Roggenfuttermehl 9.50 bis 11.50, Weizennachmehl 14 bis 15.50. Mannheimer Kleinviehmarkt. Zufuhr: 15 Kälber, 23 Schafe, 17 Schwei⸗ ne, 630 Ferkel und 168 Läufer. Kälber, Schafe und Schweine wurden nicht notiert; Ferkel bis ſechs Wochen 5 bis 8, dito über ſechs Wochen 9 bis 14, Läufer 14 bis 20 Mark pro Stück. Marktverlauf ruhig. Amicitia 09 E. V. V'heim. ö 0 9 Sportplatz im Wald mit N 5» Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 22. Oktober 1933 5. Verbandsſpiel gegen Sandhofen . in Sandhofen. 6 M. Beginn 3 Uhr, 2. M. 1 Uhr, 3. M. . Die 4. Mannſchaft ſpielt hier gegen Mannheim. Beginn 9 Uhr. Die 5 Uhr hier gegen Friedrichsfeld. e Handballer ſpielen ihr 2. Ver- iner piel gegen Turnverein Waldhof auf cem Plaz, Beginn uhr um e uhr iber n eegen 8. J a. 3. manch Alb. t Uhr per Rad ab Lokal. Die 1. und 155 annſchaft fährt um 12 Uhr per Auto ab rn Mannſchvfts⸗Aufſtellungen ab Samstag iger“ im Schaufenſter des„Viernheimer An- dean Die Spielführer der 1., 2., 3. u. 4. fut 1 7 ſich heute Abend 7 Uhr inzufinden. eſchäftszimmer auf dem Sportplatz Wir bit a g gebe durch regen Beſuch unſere M. 15 Auf dem Auto ſind noch einige Plätze 1155 die an mitfahrende Sportfreunde zu 1 ig pro Perſon vergeben werden. 1 Katarrh flieht. Jeder letzt Beutel 35 Pig. Dose 40 und 75 Pig. Zu haben bei: Apomene Woeltzel. sind seit vielen Jahren die beliebten Kaiser's Brust-Caramellen, denn Sie lösen den Schleim und halten di Schleimhäute Ihrer Al- mungsorgane gesund. Ihr lästiger Raucher- Lag ist für Sie Gewinn 1“ EN Der Führer. besonders dankbar! Dieser Strickschlüpfer aus reiner deutsche: Wolle ist ein besonders dankbares Wäsche: stück Er hält ausgezeichnet, schützt Sie vor Erkältung und trägt wenig auf. 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