5 p, 5 J Huf Allerheingen!? 5 1 0 kauft am Platze!“ Its Dallgeicn Dolhss dellcle r dulschbdet Ssch am 12. Hob. 1033] F geordneter Pg. Brüekmann spricht über das Thema: M uonen Hein bolg minderan ach eng am Donnerstag, den 26. Okt. abends ½9 Uhr im Saale des Gasthaus„Freischütz“ Halte meine reichhaltige Auswahl in fachmännisch gearbeſteten * Rränzen von der billigſten bis zur ſeinſten Aus⸗ führung zum Verkauf bereit und bitte um Vorbeſtellung. Viernheimer Anztiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand- kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger SS.-M.-Sturm 5 Oiernheim Am Sonntag, den 29. Oktober veranſtaltet der Muſikzug der 33. SS.⸗Standarte, Darmſtadt, hier im„Kea rpfenſaale“ nachmittags 3.30 Uhr ein Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger⸗ Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 1 5 * * * * 5 Die gesamte Kundgebung wird durch Radioanlage nach dem Nonzerf Saal des Gastnaus„Sold. Engel“ Übertragen. Die ganze Viernheimer Bevölkerung soll sich an dieser Saalkundgebung beteiligen und größten bisher dagewesenen ist herzlichst hierzu eingeladen. klntriit rel! Der Propagandaleiter: C. Brügel. Monk. Ortsgruppe Merhbelm unter Mitwirkung les Männer-Gesang-Vereins! Die Programmfolge weiſt eine Fülle der ſchönſten deutſchen Muſik⸗ ſtücke auf, weshalb hier ein beſonderer Kunſtgenuß zu erwarten iſt. Vormittags um 11 Uhr ſindet auf dem Marktplatz; und um ½12 Uhr am Rathaus Standzkonzeri᷑ ſtatt, wozu die geſamte Einwohnerſchaft freundlichſt eingeladen iſt. Behauntmachung. „Sämtliche Landwirte oder Grundbeſitzer, welche ſeither Landwirtſchaftskammerbeitrag be- zahlt haben und noch nicht der Heſſen⸗Naſſauiſchen Bauernſchaft beigetreten ſind, werden hiermit letztmalig aufgefordert, innerhalb von 3 Tagen ihren Beitritt zu vollziehen. Diejenigen, die ſich weigern, in dieſem Jahre der Heſſen⸗Naſſauiſchen Bauernſchaft freiwillig beizutreten, werden nach Inkrafttreten des Geſetzes über die Zwangsum⸗ und Küche, evtl. abzugeben. Tu mieten gesuent beſtehend aus 3 Zimmer ein kleines Haus zum alleinbewohnen. Ange⸗ bote ſind in der Ge— ſchäftsſtelle ds. Blattes Zu dem Konzert laden wir alle fördernde Mitglieder der SS., ſämtliche Parteigenoſſen, NSO⸗Mitglieder, ſowie alle Ange— hörigen der Unterformationen der NSDAP, Beamtenſchaft, Lehrer- ſchaft, Bauernſchaft, Handwerker, ſowie die titl. Vereine und alle Muſik⸗ und Geſangsfreunde und Gönner herzlich ein. Eintriſt: 30 5g. Der führer des 88.-M.- Sturm 11/33 m. d. F. b.: Beyer, SS⸗Scharführer. Karten ſind im Vorverkauf bei allen S. S.-Männern, B. d. M. und im„Karpfen“ zu haben. Sr———— 5 5 * 5 5 70 Blühende Pensees und Asten“ in verſchiedenen Ausführungen. 7 2 0 * 4 0 J. K. Kempf, Gartenbau 0 be N Waſſerſtraße 45 932 Jungen Spinat laufend abzugeben. ——— Kein Hass, kein Heid billig und gut verkaufen ist meine Reklame! Herrenanzüge 28.— 29.— 37.— hosen in grosser Auswahl Monteur Anzüge Drell 6,78.— Georg Martin Kiesſtraße Berufskleiderhaus Evisa Schöne * eee Nummer 249 ö g 5 Berlin, 26. Oktober. lage vorausſichtlich zur doppelten Zahlung der Beiträge herangezogen werden. Es liegt deshalb im Intereſſe eines jeden einzelnen, innerhalb dieſer letzten Friſt ſeinen Beitritt zu vollziehen. Nach Ablauf dieſer Friſt iſt eine Anmeldung nicht mehr möglich. Anmeldungen können bei LOF. Jean Roos 8., Mannheimerſtraße, ollzogen werden. 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Als uns die Revolution im Jahre An 1918 zur Ergebung zwang und wir dieſe Er⸗ N 5 gebung vollzogen im damaligen ſelbſtver— 9 ſtändlichen Vertrauen vieler Deutſcher auf die Zuſicherung eines Staatsmannes, des Präſidenten Wilſon, da hatte ein Kampf ſein Ende gefunden, der vom deutſchen Volke— wir müſſen das immer und immer wieder⸗ holen— nicht gewollt war. Wenn das deut⸗ ſche Volk und auch ſeine Regierung dieſen Kampf gewollt hätten, dann wäre er zu einer anderen Zeit unter anderen Vorausſetzungen abgelaufen.(Wiederholtes Bravo). Daß wir dann am Ende unterlegen ſind, iſt für uns ein großes Unglück geweſen. Unehre war es nicht. Wir wußten genau, daß man in der Weltgeſchichte ſelbſtverſtändlich das Recht, 110 Frieden zu beſtimmen. dem Sieger zu⸗ illigt Allein der Sieger kann nicht das Recht ſo auffaſſen, daß er damit einen mora⸗ liſchen Anſpruch beſitzt, das Volk, das das Unglück hatte, zu unterliegen. als zweitklaſſiges und damit ſelbſtverſtändlich auch zweitrechtliches für die Melt zu er klären, beſonders dann nicht, wenn der Beſiegte die Waffen nur niederlegke, weil man ihm feierliche Juſicherungen gab.(Stürmiſche Zuſtimmungen). Wir haben die Waffen geſtreckt in dem Au⸗ genblick, in dem die Gefahr beſtand, daß ganz Europa unter Umſtänden in den Bolſche⸗ wismus hineinglitt. der Schmachfrieden von Verſailles Bei Friedensſchluß hätte man wirklich er⸗ warten können, daß die andere Welt dieſe Gefahr berückſichtigen würde. Sie hat es nicht getan. Es iſt ein Frieden geſchloſſen worden, ohne Rückſicht auf die Wirklichkeit, ja ohne Rückſicht ſelbſt auf die primitivſte Vernunft, ein Frieden, bei dem nur ein ein⸗ ziger Gedanke Pate ſtand: Wie kann man den Geſchlagenen unterdrücken. Wie kann man den Geſchlagenen um jede Ehre bringen. Wie kann man ihn für alle Zeit als den Schuldigen feſinageln! Ein Frieden, der nicht Friede war, ſon⸗ dern der zur Verewigung des Haſſes der Völker führen mußte.(Wiederholte leb; hafte Zuſtimmung und Pfui-Rufe.) Vier- 8 undvierzig Paragraphen, von denen uns f die meiſten beim Leſen die Schamrötke 5 ins Geſicht treiben, ein Frieden. der nicht 1 zu vergleichen iſt mit ähnlichen Vorgän⸗ gen aus früherer Zeit. Ich darf darauf hinweiſen, daß im Jahre 1600 kein Menſch an der damaligen Kriegs⸗ urſache und damit an der Kriegsſchuld zwei · feln konnte. Was abel hat Deutſchland dem wir ſo machen unsere Mäntel So besonders kleidsam! Als erstes einen eleganten ſiutermautel o vornehm gemusterfem, schwerem Bouclé, ganz guf 5 Kunstseide geföttett m. modischem Revers-Pelz 237¹ 4 pesotz aus Biberette(Bild links) preis nur A. f Zweitens einen vornehmen Wintermantel qus gutem Na ftonalferde Kunstseide geföttert 67 4 mit eleg. Sedl-Elektric- Kragen(Bild Mitte).% 59 1 Drittens ein fescher Wintermantel aus schönem Creu f mit aparten, nevcrtigen Revers und Schultergarniſof vorzügliche Ppaſs form und gute Verarbeitung, 297 ganz gefüttert(gild rechts). für nur. 9 Ein flotter Wintermantel in sportlicher Note. Ein Monte f aus euglioclrartigem 5 in 1 97⁰ 8 Ausföhrong, ganz geföttert für nor 0 Einen modischen Wintermontel cus gutem, ormeg Velour 5 in reiner Wolle und ganz aut Konstseſde geföftert mit großem Bibefelte- 197 od. Seol-Flectric- Kronen erholten Sie für nur l.* MNN HEN N Die große Rede des Kanzlers auf de innen⸗ und auzenpolitiſches Programm Genoſſinnen!“ werfen, nicht um alte Wunden aufzureißen, Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim recher 117.— Telegramme: Anzeiter, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 t rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle 8 5 95 den 26. Oktober 1933 Dionnerstag, Der Führer ſpricht zu Volk und Welt r Nieſenkundgebung im Verliner Sportpalaſt— Des Führers — Dentſchlands Kampf um nationale Ehre und Freiheit Beſiegten aufgebürdet? Den Verluſt eines Gebietes, das einſt deutſchen Urſprungs war, eine finanzielle Laſt, die in keinem Verhält— nis ſtand zu dem Vermögen des damaligen Gegners zu ſeinem natürlichen Reichtum, eine Laſt, die in knapp drei Jahren vollſtän— dig abgedeckt war. Und im übrigen nicht eine einzige, die Ehre des Volkes kränkende Klauſel. Nach drei Jahren war Frankreich tatſächlich frei.(Sehr richtig!) Der letzte Frieden aber war überhaupt nicht mit dem Maßſtabe der Vernunft zu meſſen.(Wiederholte Juſtimmung.) Was hat es noch mit Vernunft zu kun, wenn auf der einen Seite die Tatſache eine 65 Millionen-Nation doch nicht aus der Welt ſchaffen kann und ihr auf der anderen Seite die Lebensmöglichkeit nimmk.(Pfui!) Dieſer Friedensvertrag fußt auf dem kapita⸗ len Irrtum, daß das Unglück des einen das Glück des anderen ſein müßte, auf dem Irr— tum, daß das wirtſchaftliche Unalück des einen Volkes das wirtſchaftliche Glück des anderen mit ſich bringen würde Heute hat ſich ja die Auffaſſung der Welt auch darüber etwas geändert, man hat geſehen, daß man nicht eine 65 Millionen-Nation einfach aus dem Gefüge der Weltwirtſchaft herausbrechen kann, ohne daß man ſelbſt davon betroffen wird. Das Motto:„Schädige ſoweit du dei— nen früheren Gegner ſchädigen kannſt“. hat ſich als ebenſo unfruchtbar in wirtſchaftlicher Hinſicht erwieſen, wie als unfruchtbar Zur wirklichen inneren Befriedung der Welt. Wann iſt jemals ein Frieden in der Welt ge— ſchloſſen worden, der nicht einmal eine Sum⸗ me ſeiner Schuld dem Gegner bekannt gibt, ſondern wo es einfach heißt: Dieſes Volk verpflichtet ſich zu bezahlen, was nachträalich feſtgeſetzt wird(Stürmiſchez Pfui.) Man kam bei dieſer Feſtſetzung niemals zu einem endgültigen Ergebnis Die Summen ſchwankten zwiſchen 100 und 200 Milliarden, Beträge, die natur- gemäß niemals überhaupt zu leiſten ſind. die aber genügken, um zu einer vollſtän⸗ digen Jerſtörung des ganzen wirkſchaft⸗ lichen Lebens der Welt zu führen. Das deutſche Volk mußte ſich ſofort auf den Weltmarkt ſtürzen, es mußte ſtärker produ— zieren. Die anderen Völker taten dank ihrer Schuld verpflichtung aus dem Kriege das⸗ ſelbe. So erlebten wir in 15 Jahren dieſen wahnſinnigen Kampf um den Weltmarkt. aber nicht etwa, um die Völker glücklicher zu machen, um ihnen das Leben zu ermöglichen, nein, um Reparationen und um Zinſen zu zahlen. Das Ende iſt dann, daß man außerdem noch den Währungskrieg beginnt und nun die Nationen ſich gegenſeikig um eines Phantoms willen zugrunde richlen. Wir haben dieſen Prozeß des langſamen Ru— ins der ganzen Weltwirtſchaft nun 14 Jahre hinter uns. Das Ergebnis ſehen wir. Millio⸗ nen⸗Armeen von Arbeitsloſen ſind die leben— den Zeugen für die Unvernunft derer, die dieſe Verträge gemacht haben.(Andauernder, ſtürmiſcher Beifall.) Es waltet hier eine hö⸗ here Gerechtigkeit, die dieſe Unvernunft nun an allen gerächt hat. Nicht nur an dem Be⸗ ſiegten, ſondern an den Siegern auch. Es gibt gar kein vernichkenderes Urteil über dieſen Friedensvertrag. als die Tat⸗ ſache, daß er nicht nur die Beſiegten ins maßloſe Unglück geſtürzt, ſondern auch den Siegern keinen Nutzen gebracht hal. (Sehr richtig.) Und ſo, wie man wirtſchaftlich ſinnlos handelte, handelte man auch vo⸗ Geſchaftsſtelle u. von ſämtlichen none- Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Neben bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kaun jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 50. Jahrgang litiſchſinnlos. Nur ein einziges Bei⸗ ſpiel: Zwiſchen Polen und Deutſch⸗ land wird der Korridor gelegt. Es hätte ſich damals eine andere Löfung finden laſſe Es gibt in Europa Deutſche, es gibt in Eu⸗ ropa Polen. Die heiden werden ſich daran gewöhnen müſſen nebeneinander und mit— einander zu leben und auszukommen(lebhaf⸗ ter Beifall). Weder können die Polen das deutſche Volk auf der europäiſchen Landkarte wegdenken, noch ſind wir unverſtändig ge— nug, um etwa die Polen wegdenken zu wol— len(ſehr richtig!),(Heiterkeitv). Warum legt man den beiden Mächten einen Zankap⸗ fel in ihr Leben hinein(lebhafte Zuſtim⸗ mung). Alles vermochten die Mächte damals, warum mußten ſie das tun? Nur um den Haß zu verewigen?(lebhafter Beifall), nur um Völker, die miteinander auskommen würden, in Zwietracht zu ſtürzen? Es wäre wirklich möglich geweſen, leicht einen ande⸗ ren Weg zu finden, um beiden Ländern Ge⸗ rechtigkeit widerfahren zu laſſen. Aber man wollte das ja nicht! Dieſer Frieden hat eben überall den Gedanken: Wie kann man den Anfrie⸗ den künſtlich für die Jukunft weiterer hallen? Es iſt klar, daß man ſo nicht etwa zu Befriedung der Welt und zu einer Abrü⸗ ſtung kommen wird, ſondern zu einem noch größeren Unfrieden und damit zu einer dauernden Steigerung der Rüſtungen(ſehr richtig!). Wir haben abgerüſtet— aber die anderen? Wir wiſſen, was man uns damals wegen der Abrüſtung verſprach. Man ſagte, die Welt iſt nur gerüſtet, weil die Deutſchen ge— rüſtet ſind(Heiterkeit). Daher müſſen die Deutſchen abrüſten, damit die Welt endlich auch ihre Rüſtungen ablegen kann(große Heiterkeit). Allerdings, w ir haben ab⸗ gerüſtet. Die anderen können das mit Drehen und Deuteln nicht wegbringen. Noch niemals hat ein Volk, ich möchte geradezu ſagen, ſelbſtmörderiſcher ſeine Waffen zer— ſtört und verſchrottet, als das deutſche Volk. Wir waren da, als ein ſtarkes Volk. hatten eine der ſtärkſten Armee und hatten abgerü⸗ ſtet, buchſtäblich bis zum Nichts. einer Die Welt hätte uns nachfolgen können, weun ſie nicht künſtlich die Abrüſtung verhindert hätte(lebhafter Beifall). Sie hätte das umſo leichter kun können, als ſie damals nicht ſagen konnte, in Deutſch⸗ land ſei ein kriegeriſcher Geiſt. 13 Jahre hatten ſie Zeit gehabt, ſich mit dem deutſchen Volk zu verſtändigen, in einer Zeit, da nicht wir regierten, ſondern unſere Anti⸗ poden(Heiterkeit), Männer ihres eigenen Geiſtes. Demokraten und Weltpazifiſten Warum hat man denn nicht abgerüſtet? Sie werden wohl nicht behaupten wollen, daß etwa vom damaligen Deutſchland der Welt eine Gefahr gedroht hätte.(Heiterkeit und lebhafter Beifall). Man kann den früheren Regierungen alles vorwerfen, eiwas kann man ihnen nicht vorwerfen: Daß ſie kriegslüſtern geweſen ſind.(Heiterkeit und ſtürmiſcher Beifall.) Nein, man hat erſt einen unver⸗ nünftigen Vertrag gemacht und hakte dann das Gefühl, daß zur Behütung die⸗ ſes monſtröſen Vertrages ungeheuere Armeen notwendig ſind. Es iſt ja nicht ſo, daß etwa all dieſe Staaten ſich ſo vor Deutſchland fürchteten— das wäre zuviel Ehre für uns.(Heiterkeit und dann fort: Wir haben verlſucht, Beifall.) Nein, ſie rüſten untereinander nicht ab. Aber es iſt angenehm zu ſagen: Wir würden alle ja abrüſten, ſo wie wir hochge⸗ rüſtet haben, wenn nicht dieſes Deutſchland wäre!(Heiterkeit.) Sie rüſten untereinander. nicht ab und ſind damit in das Wettrüſten erſt hineingekommen. Der Kanzler ſchilderte dann, wie dieſe Politik direkt in den Bo. ſchewismus hineingeführt hätte und fuhr das deutſche Volk von dieſem Abgrund wieder zurückzu- reißen. Es war keine ſeichte Arbeit, ſondern eine ſchwere. Das deutſche Volf ſüchte ſich das neue Syſtem, um domit ſeiner Not Herr zu werden. Die Leiſtungen des neuen Systems Als wir am 30. Januar mit der Bildung der Regierung betraut wurden, wußten wir alle, daß eine Zeit unerläßlicher Arbeit be⸗ gann. Man mußte wirklich mit einem uner⸗ hörten Mut herangehen und ein grenzenloſes Vertrauen beſitzen, um überhaupt dieſe Ar⸗ beit zu übernehmen(lebhafter Beifall). Wir haben uns ein großes Programm aufgeſtellt mit dem erſten Ziel: Kampf dem Marxis⸗ mus, Kampf dem Kommunismus. Der wei— tere Programmpunkt war der Kampf gegen den Klaſſenkampf. Wir haben weiter begonnen den Kampf für ein neues Recht. Wir wollten das Ver⸗ trauen in unſere Juſtiz wiederherſtellen. Und nicht minder haben wir aufgenommen den Kampf gegen die Zerſetzung unſerer Re⸗ ligion. Wir haben den Kampf gegen die Gottloſenbewegung nicht mit ein paar theo⸗ retiſchen Erklärungen aufgenommen, wir haben ſie ausgerottet(lebhafter Beifall). Und vor allem haben wir die Prieſter aus der Niederung des politiſchen Parteiſtreites her⸗ ausgeholt und wieder in die Kirche zurückge⸗ führt(ſtürmiſche Zuſtimmung). Und wir haben uns vor allem eine RKie⸗ ſenaufgabe geſtellt, den deutſchen Arbei⸗ ter in die deutſche Nation zurückzufüh⸗ ren(Bravo). Wenn in der Zukunft die Frage an uns ge— richtet wird:„Was ſchätzt Ihr denn als Eure größte Leiſtung ein?“ Dann kann ich mir ſagen, daß es uns gelungen iſt, den deut⸗ ſchen Arbeiter wieder in die Nation hinein- zuſtellen und ihm klarzumachen:„Die Nation iſt nicht ein Begriff, an dem Du keinen An⸗ teil haſt, ſondern Du ſelbſt biſt Träger der Nation, Du gehörſt zu ihr, Du kannſt Dich nicht von ihr trennen; Dein Leben iſt ge⸗ bunden an das Leben Deines ganzen Volkes: das iſt nicht nur die Wurzel auch für Deine Kraft, ſondern auch die Wurzel für Dein Leben“(Stürmiſche Rufe: Bravo!) Das macht uns ſtolz. Daß wir unzählige Millionen Menſchen, die ſeitwärks gin gen, zum Teil neiderfüllt, zum Teil mit Haß auf den Teil ſahen. der ſich als na; tional bezeichneie, nun wieder hinein⸗ führten in das Volk und damit zu Trä- gern des nationalen Gedankens machken. Wir haben ihnen die Nation geöffnet und haben ſie vereinigt mit all denen, die genau ſo wie ſie in ihrem Volke, in der Nation ein hohes und höchſtes Gut ſehen, das von allen verteidigt werden muß, weil es für alle zu⸗ gleich die Vorausſetzung des Lebens über⸗ haupt in ſich birgt. der Kampf um die deutsche Wirtſchaft Und dann kam unſer Kampf für die deut⸗ ſche Wirtſchaft Wir haben begonnen, Geſetze zu beſeitigen, die die Mirtſchaft hemmen. Wir haben begonnen Steuern en ſenken, die die Entwicklung der Wirtſchaft verhindern. Ein Rieſenſtraßennetz wird in Deutſchland ge⸗ haut, gedacht für kommende Jahrzehnte und Jahrhunderte. Die Waſſerſtraßen werden ge⸗ nau ſo ausgebaut, und das bisherige Stra⸗ zennetz wird ebenfalls in Ordnung gebracht. Wir haben den Kampf für die Sanierung unſerer Finanzen aufgenommen. Und wir haben dabei zugleich aber auch die Verwaltung geſäubert, haben die Korruption gepackt, und wo wir ſie fin⸗ den, wird ſie herausgezogen.(Bravo!) Wir haben damit zugleich begonnen, An⸗ recht auszugleichen, unverdiente, wahn⸗ ſinnige Gehälter überall abzubauen, den Beamtenkörper ſelbſt allgemein zu ſäubern. Wir haben ferner den Arbeitsdienſt als eine Säule der Bekämpfung der Arbeits- loſigkeit einerſeits und der Erziehung zur Volksgemeinſchaft andererſeits ausgebaut. Ein Rieſenhilfs werk iſt jetzt wieder organiſiert. Frauen und Mädchen bringen wir wieder in die Ehe und damit aus den Betrieben, um Männer an ihre Stelle treten zu laſſen. Wir haben die Volkserzie⸗ hung auf eine neue Grundlage geſtellt, für die Volksgeſundheit und den Sport einen Kampf von in Deutſchland nicht ge— kannten Ausmaßen eröffnet. Wenn wir die Arbeitsloſigkeit zum er ſten Mal um über 2,25 Millionen ver⸗ mindern konnten, ſo überſchätzen wir das auch nicht. Aber unſere Gegner ſol⸗ len es gefälligſt nicht unterſchäbhen. Was haben ſie denn ferkiggebracht? Unter beſ⸗ ſeren Verhälkniſſen haben ſie das deukſche Volk in die Arbeitsloſigkeit geſtürzt. (Sehr richtig!) Ich kann nur ſagen: Selbſt, wenn die eine oder andere Maßnahme nicht hilft, ſo wer⸗ Voliale Nachrichten Eingeſandt. den wir vor der Geſchichte wenigſtens ſagen können, daß wir nicht faul und nicht feige geweſen ſind, ſondern daß wir uns bemüh— ten.(Stürmiſche Zuſtimmung). Wir haben auch die Regierung liſiert. Es iſt bei uns nicht ſo, wie bei anderen Na— tionen, daß die Regierung heute abend nicht ſtabi- weiß, ob ſie den morgigen Tag noch erlebt.. weil die Parteien nicht könnten.(Heiterkeit mung.) And was tut die Welt? Und was tut die Welt? Sie hat in dieſen acht Monaten uns heruntergeſetzt. Was ha— ben wir der Welt getan? Warum läßt uns die Welt keine Ruhe?(Brauſende Zuſtim⸗ mung und Zurufe). Sie ſagen:„Ja, bei Euch geſchehen Greuel!“ Die größten Greuel ſind in Deutſchland geſchehen im Namen des Friedensver- trages von Verſailles.(Skürmiſcher Bei⸗ fall.) Durch den Friedensverkrag von Verſailles haben ſich jährlich in Deulſch⸗ land rund 20 000 Menſchen das Le- ben genommen.(Bewegung.) Wann iſt überhaupt je eine Revolution ſo ohne Greuel vollzogen worden, wie die un— ſere?(Zuſtimmung.) In den Tagen, da bei uns die Revolution war, war es bei uns geordneter als in vielen anderen Ländern, die keine Revolution hatten.(Brauſende Zu— ſtimmung.) Wieviele deutſche Hoheitszeichen ſind in der Zeit nicht von deutſchen Konſula— ten vom Pöbel heruntergeriſſen worden! Wo iſt der Staat, der ſagen kann, daß auch nur eine Fahne von ihnen von einem Konſulat bei uns heruntergeholt worden wäre?(Sehr wahr!) Wir haben ſelbſt die ſchlimmſten Ele— mente nur von der Nation abgeſondert. Leider nimmt ſie uns die andere Welt nicht ab; wir würden ſie ihnen gerne zur Verfü— gung ſtellen.(Große Heiterkeit.) In Eng⸗ land erklärt man, man habe offene Arme für alle Bedrängten, inſonderheit für die aus Deutſchland herausgehenden Juden. England kann das auch! England iſt groß und reich. Wir ſind klein, ſind übervölkert, ſind arm, haben keine Lebensmöalichkeit. Aber es würde noch ſchöner ſein, wenn dann England ſeine große Geſte nicht abhängig machen würde, von 1000 Pfund. Wenn auch wir erklärt häkten, nach Deulſchland könne man nur herein un- ter der Vorausſetzung, daß man 1000 Pfund mitbringt oder gar bezahlt, dann gäbe es bei uns überhaupt keine Ju- denfrage. Wir ſind jetzt noch ſo großzügig und geben dem jüdiſchen Volke einen viel höheren Prozentſatz als Anteil an Lebensmöglichkeit, als er uns ſelbſt zur Verfügung ſteht. Aller— dings vertreten wir neben dem Recht des auserwählten Volkes auch noch die Rechte des unterdrückten Volkes, nämlich des deut⸗ ſchen Volkes, denn dafür ſind wir letzten Endes da! einverſtanden ſein und lebhafte Zuſtim— die Emigranten Das einzige Unglück, das uns verfolgt, liegt außer uns: Es iſt dies der Haß un⸗ ſerer Gegner.(Sehr wahr!) Wir haben ohne Kampf natürlich nicht zur Macht kom⸗ men können. Allein wir haben dieſen Kampf ſo diſzipliniert geführt, wie das keine Revo⸗ lution vor uns außer der faſchiſtiſchen ge⸗ tan hat. Allerdings, es ſind die„Emigran⸗ ten“, die hier anderer Meinung ſind. Es iſt elwas ſchönes, ins Ausland gehen zu können mit dem Nimbus und der Gloriole des vom Tode Bedrohten, wäh⸗ rend in Wirklichkeit bloß der Staatsan- walt in Deulſchland hinker einem her iſt. (Erneuker ſtürmiſcher Beifall.) Es iſt aber bisher nicht üblich geweſen, daß der Abſchaum die öffentliche Meinung gro⸗ ßer Nationen beſtimmen und beeinfluſſen kann. Es iſt jetzt leider möglich geworden. (Sehr wahr!) Wenn es denkbar iſt, daß in der Welt ein Braunbuch erſcheint, in dem das ganze deutſche Volk in ſeiner Regierung auf das maßloſeſte beſchimpft und geſchmäht wird, ſo kann ich wirklich nur fragen: Was würden da wohl die Regierungen anderer Länder ſagen, wenn das etwa in Deutſchland geſchähe?(Sehr gut!) Man würde erklären:„Das dulden wir nichl!“ Wir haben genau dasſelbe Ehrgefühl und wollen uns auch nicht von dieſen Halunken ſo beſchimpfen laſſen.(Starker Beifall.) Am deutſche Ehre a und Gleichberechtigung Aber wie lange ſoll die Diskriminierung unſeres Volkes noch dauern? Entweder wir ſollen gleichberechtigt ſein, dann ſind wirs! Oder wir ſollen es nicht ſein, dann ſind wirs nicht!(Lebhafter Beifall.) Ans iſt die Ehre viel zu werkvoll, als daßz wir ſie ſo leichtſinnig preisgeben wollten. Wir vertrauten einſt den Zuſicherungen des Präſidenten Wilſon. Die Welt wird nicht be⸗ haupten. daß dieſe Zuſicherungen gehalten Eine Gemeinderatsſitzung findet morgen Freitag abend halb 7 Uhr mit folgen- der Tagesordnung ſtatt: „Wiederbeſetzung der Gemeinderechnerſtelle; Erhebung einer Filialſteuer in der Gemeinde Viernheim für 1933 Rj.; 3. Feſtſetzung der Allmendauflage für 1933; Aufnahme des Willi Jakob Platz in Neutzen- hof in den Heſſ. Staatsverband; 5. Ausſtände der Gemeinde und der ſparkaſſe Lorſch. » Herbſt⸗Schauturnen des Turn⸗ vereins. Wie alljährlich, hält der Turnverein von 1893 e. V. am 29. Oktober, abends 8½ Uhr, im Lokal zum Freiſchütz ſein Herbſtſchau— turnen ab. Es iſt bekannt, daß der Turnver— ein bei ſeinen Veranſtaltungen ſtets ein erſtklaſſiges Programm zur Schau bringt. Auch diesmal werden die Turner für Ueberraſchungen ſorgen. Anſchließend an die turneriſchen Uebungen findet ein Tänz'chen ſtatt, ſodaß wohl jede und jeder auf ſeine Rechnung kommen wird. Wir können daher nur empfehlen, das Herbſtſchauturnen des Vereins zu beſuchen. »Aufſtellung eines SA.⸗Reſerve⸗ Motorradſturms. Alle Leute, die im Be- ſitze eines Fahrzeuges oder eines Führerſcheins ſind(auch von ſteuerfreien Motorrädern), können ſich zum Eintritt in die Motor⸗SA.-Reſerve bei dem Scharführer Georg Friedrich Müller, Kies- ſtraße 4, 2/221 mündlich oder ſchriftlich bei dem mit der Aufſtellung beauftragten Truppführer Jean Strubel-Lampertheim, Friedrichſtraße 39, melden. Der Eintritt muß bis zum 5. November ds. Is. vollzogen ſein. SA.-Reſerve-Motor— ſturm 2/221. „S. A. R. Nationalgeſinnten Männern über 35 Jahren iſt jetzt die beſte Gelegenheit gegeben, dieſer Formation beizutreten Die Re— ſerveſtürme der SA. haben in unſeren Nachbar— gemeinden recht beträchtliche Stärken. Es müßten ſich auch in Viernheim, beſonders unter den alten Frontſoldaten recht viele ſinden, die es ſich zur Ehre anrechnen, dieſem nationalen Verband anzugehören. Es wird betont, daß nur für ganz kurze Zeit die Gelegenheit zum Eintritt gegeben iſt. Als Papiere ſind abzugeben: Lebenslauf mit Lichtbild, polizeiliches Leumundszeugnis und Militärpapiere, ſoweit vorhanden. Selbſtver⸗ ſtändlich können auch Männer eintreten, die früher nicht Soldat waren. Der derzeitige Sturmführer Lehrer Baldauf gibt bereitwilligſt Auskunft. Bezirks- § Rentenzahlungen. Die Militär- renten für den Monat November werden bereits am Samstag, den 28. Oktober, und die Inva⸗ liden⸗ und Unfallrenten am Dienstag, den 31. Oktober bei dem Poſtamt gezahlt werden. * Wohltätigkeits⸗ Konzert. Wie uns mitgeteilt wird veranſtaltet die Kapelle Schwarz Weiß in verſtärkter Aufſtellung am 10. Dezember 1933 im Einvernehmen mit der hieſigen Ortsgruppenleitung der N. S. D. A. P. ein Wohltägkeitskonzert deſſen Einnahmen 100% dem Winterhilfswerk zufließen. Wir bitten da⸗ von Kenntnis zu nehmen und dieſen Tag von Veranſtaltungen frei zu halten. 0 worden ſind. Wir haben dann vertraut den Verſprechungen im Friedensvertrag. Die Welt wird nicht behaupten, daß ſie gehalten worden ſind. Und wir haben wieder bei un⸗ ſerem Eintritt in den Völkerbund darauf vertraut, daß man uns als Gleichberechtigte behandeln werde. Und die Welt kann wie⸗ der nicht behaupten, daß das gehalten wor⸗ den iſt. Jedenfalls niemals durch die Tat. Ein Appell an Frankreich Wenn wir aber nun Erklärungen für den Frieden abgeben, dann ſagt man wieder: Dieſen Erklärungen iſt nicht zu trauen, wir verlangen Beweiſe. Wenn wir nach den Be⸗ weiſen fragen. dann ſagen ſie, Frankreich fühlt ſich bedroht! Gut! Vor dem ganzen Volk erkläre ich: Wir ſind bereif, den kranzöſiſchen Volk die Hand zur Heise en zu bieten!(Star⸗ ker Beifall.) Nun aber ſchreib: die Preſſe:„Sie wollen uns von England wegziehen!“(Heiterkeit); ſie ſchreibt weiter:„Eine neue Intrige wird geſponnen.“ Ja, was ſollen wir denn nun kun? Ich weiß es: Für unſere Ehre eintre⸗ ten und hart eintreten, und nicht von dieſer Ehre weichen(Toſender Beifall.) Wir wollen mit allen Frieden haben.(Stürmiſche Zu⸗ ſtimmung.) Wir wollen aber auch, daß die anderen daraus endlich die Konſequenzen ziehen, und zwar ganz klare Konſequenzen. Wir wiſſen, daß hinter uns die deulſche Nation ſteht! Ich für meine Perſon er- kläre, daß ich ſederzeit lieber ſterben würde, als daß ich etwas unkerſchriebe, was für das deutſche Volk meiner heilig⸗ den eberzeuaund nach nicht erträglich Mit Intereſſe haben wir in der Montag- ausgabe das„Eingeſandt“ der„Vereinigten Feuerwehrkapelle“ geleſen. Wir können jedoch nicht die Auslaſſungen des Einſenders ohne Widerſpruch hinnehmen, da ſie mit der Wahrheit nicht übereinſtimmt, und außerdem ehrabſchnei⸗ dende Angriffe gegen unſere Kapelle enthalten. Wenn z. B. der Einſender von Negermuſik, Indianergeheul, afrikaniſcher Kultur redet, ſo iſt das barer Unſinn. Der neue Muſikſtil iſt nun einmal da, und iſt mit Schlagworten dieſer Art nicht mehr aus der Welt zu ſchaffen. Ueber dieſen Punkt haben ſich ſchon Muſiker den Kopf zerbrochen ohne zu einem Reſultat zu kommen. Ein muſikaliſcher Laie ſollte die Finger von ſo einem heiklen Thema laſſen. Es hat ſchon öfter derartige Situationen in der Welt gegeben. Es darf in dieſem Zuſammenhang nur auf den Kampf des unſterblichen Richard Wagner hin- gewieſen werden, deſſen umwälzender Muſikſtil von den damaligen Kunſtkennern auch mit der⸗ artigen Schlagworten abgetan wurde. Sie brach- ten es aber nicht fertig. Heute würde es kei— nem Menſchen einfallen ein abſälliges Wort über Wagnermuſik auszuſprechen, er würde ſich unſterblich blamieren. Genau ſo wird es den Verurteilern der modernen Muſik gehen. Es darf in dieſem Falle an den Fuchs erinnert werden, dem die Trauben zu ſauer waren. Wo- mit nicht die Feuerwehrkapelle gemeint iſt, ſon- dern diejenigen, welche es angeht, die die eigent⸗ lichen Drahtzieher der ganzen Geſchichte ſind. Denn mit der Feuerwehrkapelle nicht konkurieren, ſie machen Blasmuſik und wir Streichmuſik. Wieſo wir dann an der Stagna⸗ tion der Feuerwehrkapelle ſchuld ſein ſollen, iſt uns ein Rätſel. Wenn der Einſender behauptet, daß(wörtlich) ihm zu verſtehen gegeben worden iſt,„es kämen zur Kirchweih nur Muſiker in Frage, die ſich auf Negermuſik verſtehen,“ ſo iſt dies eine dicke Lüge. In Wirklichkeit hat die Leitung der Feuerwehrkapelle mit keinem hieſigen Saalwirt zwecks Kirchweihmuſik verhan⸗ delt. Eine perſönliche Nachfrage von uns hat das ergeben. Wahrſcheinlich hat der Leiter der Feuerwehrkapelle das vergeſſen, während er nicht vergaß ſich für ſeine andere Kapelle zu Kirch⸗ weih einen guten Saal zu ſichern. Hätten wir eine ſo große Kapelle, hätten wir Sorge dafür getragen, daß ſie alle zu tun hätten. Unſeres Erachtens hat der Leiter einer Kapelle die hei⸗ ligſte Pflicht, ſür ſeine Leute zu ſorgen. Tut er dies nicht, dann weg mit ihm, Um auf die Negermuſik zurückzukommen, möge ſich der Einſender geſagt ſein laſſen, daß es ſeit dem Tage der nationalen Erhebung keine Negermuſik mehr gibt, da alle Noten durch die Zenſur gehen und alles anſtößige und undeutſche ausgeſchieden wird. Man ſollte alſo dieſen Un⸗ ſinn laſſen u. nicht die öffentliche Meinung vergiften. Was uns angeht, werden wir nach wie vor beſtrebt ſein nur gute, erſtklaſſige Konzert⸗ und Tanzmuſik pflegen, getreu unſerem Wahl⸗ ſpruch„Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“ Per aspera ad astra! Heil Hitler! Kapelle Schwarz Weiß J. A.: Konrad Wunder. können wir iſt(Stürmiſche heuruſen Ich bitte, daß das deutſche Volk ſich n lelbſt zu dieſer Auffaſſung bekennt. Es nge über mich urteilen. Das deutſche Volk wird hinter uns ſtehen denn ſeine Ehre iſt auch unſere Ehre, und unſere Ehre iſt ſeine Ehre. Zum 12. November Und ſo bitte ich Sie, dieſes Mal— wirklich zum erſten Male in meinem Leben]— ge⸗ ben Sie uns Ihre Stimmen. Holen Sie je⸗ den Volksgenoſſen hin zur Urne, auf daß er mit entſcheidet für die Zukunft ſeines Volkes. Zum erſten Male nach 14 Jahren bitte ich Sie jetzt, geben Sie dieſe Stimme für dieſes Ja der Gleichberechtigung, der Ehre und des wirklichen Friedens, und geben Sie damit zugleich die Skimme ab für den neuen Reichstag, der der Ga- rant dieſer Politik ſein wird. Denn auf die Dauer kann man auch wirt⸗ ſchaftlich ein Volk nicht retten, wenn es poli⸗ tiſch und moraliſch zugrunde geht. Wir ken⸗ nen nur ein Ziel auf der Welt: Nicht Haß anderen Völkern, ſondern Liebe zu der deut⸗ 910 Nation!(Andauernde, toſende Heil⸗ rufe). ScHWARZ KOPF dUbor 0 MT. Nag(arm. Marq lar, erleichert das FciSteren Aus der Heimat Gedenktage 26. Oktober 1757 Der Staatsmann Friedrich Karl Frei⸗ herr vom und zum Stein in Naſſau geboren. 1800 Graf Helmuth von Moltke in Parchim geboren. 1828 Der Landwirt Albrecht Thaer in Mög— lin geſtorben. 1929 Der Dichter Arno Holz in Berlin geſt Prot. Amandus— Kath.: Evariſtus. Sonnenaufg. 6.44 Sonnenunterg. 16.43 Mondaufg. 14.23 Mondunterg. 23.20 „Man ſoll nicht bloß handeln, ſondern es auch mit der Zuverſicht tun, als hänge der Erfolg lediglich von einem ſelbſt ab.“ Verlängerte Geſetze Der Vollſtreckungs- und pächterſchutz. Berlin, 26. Oktober. Das Reichskabinett hat in ſeiner Mittwoch⸗ Sitzung eine Reihe weiterer wichtiger wirt⸗ ſchaftspolitiſcher Geſetze verabſchiedet. Das Geſetz über den landwirtſchaft⸗ lichen Vollſtreckungsſchutz be⸗ ſtimmt, daß die in der Verordnung des Reichspräſidenten über den landwirtſchaftli⸗ chen Vollſtreckungsſchutz vom 14. Februar gegebenen Ausführungen bis zum 3 1. De⸗ zember in Kraft bleiben. In der Begründung zu dem Geſetz wird darauf hingewieſen, daß das Erb⸗ hofgeſetz noch zu kurze Zeit in Kraft iſt. um überſehen zu können, welche Höfe im einzelnen Erbhofeigenſchaft haben und da⸗ nach den Erbhoſpollſtreckungsſchutz genießen, und ferner daß die genauen Beſtimmungen über die Schuldenregelung für die Erbhöfe noch ausſtehen.. Eine Aufhebung des Vollſtreckungsſchut. zes würde im gegenwärkigen Zeitpunkt unter dieſen Umſtünden zu einer Anſi⸗ cherheit über die Rechtslage führen. die im Intereſſe der Wirtſchaft vermieden werden müſſe Es erſcheint daher angezeigt, den Vollſtreckungsſchutz in ſeinem bisherigen Umfang noch auf eine beſchränkte Friſt zu verlängern, Das zweite Geſetz zur Aenderung des Pächterſchutzes enthält eine Abände⸗ rung des beſtehenden Pächterſchutzgeſetze⸗ dergeſtalt, daß an die Stelle der in dem bisherigen Geſetz vorgeſehenen Termine der 30. Juni 1934 tritt. In dieſer Form soll das Geſetz entſprechend auch für die Pacht⸗ verhältniſſe gelten, die für einen zwiſchen dem 31. Dezember 1933 und dem 1. Juli 1934 liegenden Zeitpunkt gekündigt ſind, oder vor dem 1. Juli 1934 ablaufen. Es erſcheint notwendig, das beſtehende 15 terſchutzgeſetz zu verlängern, damit den ächtern eine Eniſchuldung in ähnlicher Weiſe ermöglicht wird wie den Eigenkümern, andernfalls würden die Pächter mit der Beendigung ihrer Pachtverträge zu einer Verſchleuderung ihres Invenkars gezwungen ſein, was eine Vernichtung großer wirtſchaft⸗ licher Werte bedeuten würde. Die tügliche gude ist fur unser Mohbefinden ron giosse Mohlig leit. Schnell bequem und billig berelist man sie aus f 991¹ Mass! Sur 7DUr fel für 2 Tellet nur 10 Ig. Augenſehlerund Fahrzeugunfälle Automobiliſt, Mokorradfahrer und Pilot müſſen fehlerfreie Augen haben. Faſt jeder Autofahrer hat es ſchon einmal erlebt, daß er an einem Platz zu parken ver. ſuchte, der für ſein Auto zu ſchmal war, daß er die Fahrſchnelligkeit eines vor ihm fahren⸗ den Wagens falſch berechnete und daß er eine Kurve kleiner oder größer nahm, als er be⸗ abſichtigt hatte. Nun glauben in ſolchen Fäl⸗ len die Fahrer gewöhnlich, daß ein⸗ ſach ihre Berechnung ſie getäuſcht hätte. Es liegt aber durchaus nicht immer nur daran, wenn dem Fahrer dergleichen kleine oder auch größere Unfälle zuſtoßen, denn ſehr oft ſſt die Urſache der ſcheinbar falſchen Berech⸗ nung nichts anderes als ein Augenfehler. Die Sicherheit des Fahrers, ob er nun ein Auto⸗ mobil oder ein Flugzeug lenkt, hängt immer und überall von der Leiſtungsfähigkeit ſei— ner Augen ab. Man muß aber vor allem auch wiſſen, was unter dieſer Leiſtungs⸗ braft eigentlich zu verſtehen iſt. Einen guten Begriff von den Anforderungen, denen das Auge des Fahrers genügen muß, geben nun die Augenprüfungen, die der amerikaniſche Luft⸗Augenarzt, Dr. H. Padden, allmonat⸗ lich an den im Luftdienſt der Vereinigten Staaten ſtehenden Piloten ausführt. Ehe ein Pilot überhaupt zur Flugprüfung zugelaſſen wird, muß er ſich auf ſeinen In- tellekt hin prüfen laſſen, was zunächſt darin beſteht, daß er dem Arzt ſeine ganze Lebens. eſchichte erzählt und alle ſeine bisherigen eon genau ſchildert, darunter be— onders die kleinen Unfälle und die Lehren, die er aus ihnen zog. Er muß ferner über ſeine Geſundheit berichten und auch ſa— en, ob er finanzielle oder andere Sargen hat, denn ein von Sorgen zergnälter Renſch ſſt gewöhnlich ein weniger ſicherer Fahrer als ein ſorgenfreier. Nun folgt erſt die Prüfung der Augen, die damit beginnt, daß der Prüfling auf ſeine Anfall führen. So etwa dann, wenn die Au⸗ unterſucht wird. Dann folgen Verſuche, um ſeſtzuſtellen, ob ſich die beiden Augäpfel ſchnell und ſicher bewegen können, das heißt, ob die Augenmuskeln richtig funktionieren, denn das kleinſte Verſagen eines Augenſus— fels kann unter Umſtänden ſchon zu einem Sehſchärfe und auf Farbenblindheit hin genmuskeln derart übermüdet ſind, daß da— Auge— dem Fahrer jedoch unbewußt— zu weit aus den äußeren Augenwinkeln heraus— ſieht, was zur Folge hat, daß er ein unmit⸗ lelbar vor ihm auftauchendes Hindernis ſelbſt am hellſten Tage im erſten Augenblick ein— ach nicht wahrnimmt. Im umgekehrten Fall, das heißt, wenn das Auge infolge einer Hebermüdung der Augenmuskeln mehr nach dem inneren Augenwinkel zu blickt, kann es dagegen vorkommen, daß der Fahrer mit ſei⸗ nem Wagen gegen einen anderen anfährt oder zu nahe an die Gehbahn herankommt. durch Uebermüdung der Augenmuskeln zann zeitweilig auch Doppeltſehen auftreten, wodurch hauptſächlich der Pilot zu Schaden kommen kann, weil er auf einmal zwei Flä⸗ chen unter ſich liegen ſieht. Ungemein wichtig iſt ferner, daß ſich das Auge blitzſchnell auf Rah- und Fernſehen einſtellen kann, wie es beiſpielsweiſe dann notwendig iſt, wenn der Fahrer faſt gleichzeitig, während er ſeine weite Fahrſtrecke überblickt, auch immer ſeine nahe vor den Augen befindlichen Inſtrumen⸗ te prüfen muß. Endlich muß der Fahrer auch nähere und weitere Entfernungen möglichſt genau mit den Augen abſchatzen konnen, was durch eine weitere Prüfung klargeſteilt wird Auch die Leiſtungsfähigkeit des Ge— hörs muß gut unterſucht werden. Eingefangenes Sonnenlicht Eine großartige Entdeckung. In Davos, dem berühmten Höhenluftkurort der Schweiz, hat man vor einigen Jahren die Entdeckung gemacht, daß ſich unter der Einwirkung der Höhenſonne, aber auch durch die Sonnenſtrahlen im Tieflande und an der See in unſerer Haut Vitamin D bildet, das⸗ ſelbe Vitamin, das in vielen wichtigen Nah⸗ rungsmitteln, wie z. B. Eidotter, Kuhmilch, Leber, Möhren, Spinat und auch im Leber⸗ tran iſt. Dieſes Sonnenvitamin iſt ein wich⸗ tiger Bauſtoff des menſchlichen Körpers, Weil es in ganz winzigen Mengen den Knochen— bau fördert. Zugleich iſt es aber auch ein her— vorragender Wächter unſerer Geſundheit. Wir haben gelernt, daß die Sonnenſtrahlen koſtbare Medizin ſind und daß ſie eine ſtarke und heilſame Wirkung auf unſeren Körper, vor allem aber auf unſere Haut ausüben. Run iſt der Sommer vorbei und nicht jeder . Johann Wie ihn berühmte Der im Muſikaliſchen ſtrenge und ſchwer— mütige Strauß gab ſeinerzeit wenig Gele— genheit zu Anekdoten. Die Leidenſchaft ſei— ner Muſikantennatur lenkte ſofort jede ver— ſuchte Stellungnahme zu ihr in die Ebene der Faſzination, die ſich am ſchönſten in Aeußerungen Richard Wagners und Hein— rich Laubes ſpiegelt. Richard Wagner hielt ſich 1882 kurze Zeit in Wien auf und ſchrie“ über ein Strauß⸗Konzert:„Unvergeßl“, blieb mir hierbei die für jede von Streß vorgegeigte Piece ſich gleichwillig erzeugende an Raſerei grenzende Begeiſterung des wunderlichen Volkes. Dieſer Dämon des wieneriſchen Volksgeiſtes erzitterte beim Beginn eines neuen Walzers wie eine Pythia auf dem Dreifuß, und ein wahres Wonnegewieher des wirklich mehr von ſeiner Muſik als von den genoſſenen Getränken berauſchten Audi— toriums trieb die Begeiſterung des zauberi— ſchen Vorgeigers auf eine für mich faſt be— ängſtigende Höhe.“ Im Jahre 1883 kam Heinrich Laube, der ſpäter Direktor des Burgtheaters wurde, vorübergehend nach Wien Die Eindrücke, die uns in anſchaulichſter Weiſe übermittelt wurden, gehören zu dem Intereſſanteſten und wohl auch Beſten, was wir über Johann Strauß erfahren haben. Von ganz beſonde— rer Lebhaftigkeit iſt ſein Bericht über einen Abend in dem beliebteſten Wiener Vergnü— gungslokal, dem„Sperl“; er ſei hier aus— zugsweiſe wiedergegeben: 5 Unter erleuchteten Bäumen und offenen Arkaden, welche an den Seiten herumlaufen. ſitzt Männlein und Weiblein an zahlloſen Tiſchen und ißt und trinkt und ſchwätzt und lacht und horcht. In der Mitte des Gartens nämlich iſt das Orcheſter, von welchem jene verführeriſchen Sirenentöne kommen, die neuen Walzer, der Aerger unſerer gelehrten Muſiker, die neuen Walzer, welche gleich dem Tarantelſtiche das junge Blut in Aufruhr An der Tür drehte Ignis eine Naſe zu dem Armſtuhl hinüber. Die alte Dame ſchlief ſchon wieder. Das Mädchen ſchlüpfte hinaus. Sie warf ein Tuch über, lief auf den Hof, der hinter dem Schloß lag, von den Stall⸗ und Scheuergebäuden umgeben. Bertel würde im Kuhſtall ſein... Eine Kaleſche fuhr in dieſem Augenblick auf den Hof, die Ignis kannte. Ihr Herz ſtockte. Sollte... Aber ſchon hielt der Wagen. Heinrich Cornelius ſprang heraus. Er ließ die Treppe herab und half der Mutter beim Ausſteigen. Ignis eilte hin, knickſte artig, begrüßte die Gäſte. Schnell überwand ſie die kleine Enttäuſchung, daß die beiden allein kamen. „Die gnädige Frau Tante ſchläft! Wenn die Herr- Ich werde verſuchen, ſie zu ſchaften eintreten wollen.. wecken.“ Aber der Verſuch mißlang. Eine Flaſche Burgunder kann ſtärkere Feſtungen nehmen. Tante Suſette knurrte zwar mißmutig, weiter. Ignis war's recht. Imbiß kommen. Heinrich Cornelius beobachtete ſie. Exzentriſch erſchien ihm das Mädchen nicht, dafür aber voller Schelmerei und Er ahnte nicht, daß ſie ſoeben einen Triumph erlebte, der ihr viel günſtige Ver⸗ unbekümmerter Fröhlichkeit. aber ſie ſchlief Sie bat die Gäſte, zu warten, placierte ſie in einem der anderen Zimmer und ließ einen ſtreichen. Cornelius dachte nach. Augen leuchteten auf. daten. zuſetzen!“ Heinrich verſtand nun ſ „Da ſei Gott Heinrich Cornelius. vor“, recht machen. heißungen für die Zukunft verſprach. Es gab manche Flaſche Burgunder im Keller von Pickdorf. Die Paſtorin fragte, weh- und mitleidig, nach ihren Erlebniſſen. Und Ignis, ahnungslos, wem letzten Endes ſie berichtete, ſchilderte das Geſchehene; unbewußt viel- leicht ein klein wenig zu günſtig für die Bauern. Aber deren Unrecht lag klar zutage, und Ignis ließ es ſich an— gelegen ſein, die Verfehlung der Adelskaſte zu unter— „Wenn“, ſchloß ſie trotzig,„der Herr Miniſter vom Stein nur einmal ſelbſt ſchauen könnte, wie ſie's machen!“ „Er wird es vielleicht erfahren“, ſagte er halblaut. Ignis verſtand. Mit einem Schlage erkannte ſie den Verbündeten, verſtand den Zweck des Beſuches. Ihre „Das franzöſiſche Militär— die Leute find nicht un⸗ recht, ich will ſie nicht ſchmähen, aber Soldaten find Sol- Sie quälen die Bauern. Es werden, das fremde Militär gegen die Hörigen an⸗ einerſeits. Er nickte. „Der Herr Onkel ſagt, der König werde den Freiherrn wiederum entlaſſen. Es täte mir leid!“ erwiderte mit Man mußte aufbrechen, ohne die alte Gräfin Suſette Thiel— ſie war unvermählt geblieben und hatte alle ihre Liebe dem Gelderwerb zugewandt— geſehen zu haben. Der Burgunder wirkte zu gründlich. Ignis lief noch zum Stall hinaus. Die immer ſaubere Bertel ſchaute verweint drein. Nicht nur des Vaters wegen. Man gab ihr die ſchmutzigſte Arbeit. Die Tante hatte es befohlen. Man ſchlug ſie auch. ie iſt Ein roter Striemen lief brennend über ihren Rücken. Zuweilen lief Ignis hinaus, durch den Park, zu dem „Die Obermagd“, ſagte ſie leiſe,„nichts kann ich ihr Als ob ſie mir feind wäre. Und ich tu, kann in den ſonnenarmen Wintermonaten in die Berge fahren, um die lichthungrige Haut mit Höhenſonne zu verſorgen. Vor kurzem iſt es der Wiſſenſchaft gelungen, das Sonnen⸗ vitamin auch im Wollfett der Schafe durch Höhenſonnenbeſtrahlung in ebenſo winzigen Mengen zu erzeugen, wie es ſich ſonſt durch die Sonnenbeſtrahlung in unſerer Haut bil⸗ det. Dadurch wurde es möglich, Salben und Hautcremes herzuſtellen, die beſtrahltes Woll⸗ fett enthalten und die durch ihren Gehalt an Sonnenvitamin eine beſonders anregende und wohltuende Wirkung auf die Haut und damit auch auf unſer Wohlbefinden ausüben. Deshalb empfehlen namhafte Hautärzte den Gebrauch vitaminhaltiger Hautcremes für Hautmaſſagen in der ſonnenarmen Jahreszeit vor allem in den Wintermonaten. Auch in Deutſchland werden neuerdings der— artige Vitamincremes hergeſtellt. Vor allem im Spätherbſt und im Winter unterſtützen Hautcremes, die durch Veſtrahlung Sonnen⸗ vitamin enthalten, die Haut wirtſam in ihrer Schutzfunktion, weil ſie ihr zur Belebung Sonnenvitamin zuführen. Die Erkenntnis der Vitaminbildung in der Haut iſt eine große Tat moderner wiſſenſchaftlicher Forſchung. Dr med. R Spuhl. Berlin. Strauß Zeitgenoſſen ſahen bringen. In der Mitte des Gartens. Oi le nem Orcheſter ſteht der moderne Held Deſter— reichs, Napoleon Autrichien— der Miiik⸗ direktor Johann Strauß. Was den Fran— ſen die napoleoniſchen Siege waren, das und den Wienern die Straußſchen Wazzer, und wenn ſie nur Kanonen hätten, ſie er— richteten ihm beim Sperl eine Vendomeſäu— le. Der Vater weiſt ihn ſeinem Kinde, die geliebte Wienerin ihrem fremden Geliebten der Gaſtfrund dem Reiſenden.—„Das iſt er!“—„Wer?—„Er!“ Wie die Franzosen ſagen:„Voici l'homme!“...— Der Mann iſt ganz ſchwarz wie ein Mohr; das Haar kraus; der Mund melodiös, unternehmend. aufgeworfen, die Naſe abgeſtumpft; man har nur zu bedauern, daß er ein weißes Geſicht hat, das wenigſtens mit größerem Rechte weiß genannt werden darf, ſonſt wäre er der komplette Mohrenkönig aus dem Moh⸗ renland... Echt afrikaniſch leitete er auch ſeine Tänze: die eigenen Gliedmaßen gehö— ren ihm nicht mehr, wenn ſein Walverdon— nerwetter losgegangen iſt, der Fiedelbogen tanzt mit dem Arme, und der Takt ſpringt mit dem Fuße herum, die Melodie ſchwenkt die Champagneraläſer in ſeinem Geſicht der ganze Vogel Strauß nimmt ſeinen Iſtür⸗ miſchen Anlauf zum Fliegen— der Teufel iſt los. Und dieſe leidenſchaftliche Prozedur meh⸗ men die Wiener mit beiſpielloſem Enthu⸗ ſiasmus auf, und ſie haben eine Aufmerk⸗ amkeit, ein Gedächtnis für ihren Heiden und ſeine Taten, das heißt: ſeine muſikali⸗ ſchen Gedanken, wie es dem deutſchen Pub— likum zu wünſchen wäre für manch andere Dinge. In einem Potpourri, das er auf⸗ führte, waren einzelne ſeiner Walzergedan— ken zerſtreut, und das größte gemiſchte Puv⸗ likum kannte das kleinſte Straußſche Wort heraus und begrüßte jeden Walzerrhythmus mit donnerndem Jubel... 5 Bunt wogt die Menge durcheinander, die Mädchen drängen ich warm und lachend ſie ſich das!“ müßte verboten empfand. Ueberzeugung durch die munteren Burſchen, ihr Atem ſpielte mir, dem fremden Säutenheili⸗ gen, wie ein ſüdlicher Blumenſtrauß um die Naſe, die Arme drängten mich mitten ins Getümmel— am Verzeihung bittet nie⸗ mand; beim Sperl will man keinen Pardon und gibt keinen... Charakteriſtiſch iſt der Anfang jedes Tan⸗ zes. Strauß beginnt ſeine zitternden. nach vollem Ausſtrömen lechzenden Präludien, ſie klingen tragiſch wie eine noch vom Schmerz der Geburt umklammerte Glückſengteit, der Wiener legt ſich ſein Mädchen tief in den Arm, ſie wiegen ſich auf das wunderlichſte in den Takt. Man hört noch eine ganze Wei⸗ le dieſe langgezogenen Bruſttöne der Nach tigall, mit denen ſie ihr Lied anhebt und die Nerven beſtrickt, bis plötzlich der ſchmettern⸗ de Triller hervorſprudelt, der eigentliche Tanz beginnt mit ſeiner ganzen toſenden Ge⸗ ſchwindigkeit, und hinein in den Strudel ſtürzt ſich das Paar.. 5 Ich habe nie Exzeſſe dort erlebt; das fa⸗ tale Zauberwort des Nordens, Branntwein, fehlt, dies Feuerwaſſer der Indianer, es fehlen die dumpf Trunkenen, die Sin Der leichte öſterreichiiche Wein macht nur der Sinne bewußt— und die Wiener haben große Magen, aber kleine Kehlen. Dieſe Orgien dauern bis gegen Morgen, za nimmt Oeſterreichs muſikaliſcher Held Jo⸗ hann Strauß. ſeine Geige und geht heim, um einige Stunden zu ſchlafen, um von neu⸗ en Schlachtplänen und Walzermotiven zu träumen für den nächſten Nachmittag in Hietzing. Die heißen Paare ſtürzen ſich in die warme Wiener Nachtluft hinaus, und das Koſen und Kichern verſchwindet nach allen Straßen.“ gteinzeilmenſchen aßen gern Karpfen neue Höhlenſunde im Schwäbiſchen Jura. Zei Tiergarten im Donautal, in der Nähe der Ruine Falkenſtein, ſind in letzter Zeit bei Ausgrabungen die bis jetzt reichſten und bedeutungsvollſten Höhlenfunde der mittle⸗ ren Steinzeit(8000 v. Chr.) nicht en auf deutſchem ſondern auf europäiſchem Boden gemacht worden. die in einer Tiefe 4,20 Meter unter dem Kiesboden angeſchnittene Kulturſchicht mit einer Mächtigkeit von 80 Zentimeter ergab überraſchende Aufſchlüſſe über die ſeither unbekannte Lebensweise und Umwelt dieſer Menſchen aus fernen Tagen. Zahlloſe Knochen von Karpfen beweiſen, daß ſie vorzugsweiſe von Fiſchen lebten. Ange⸗ brannte und zerſtückelte Reſte von Schädel⸗ knochen verraten einen gewiſſen To Es handelt ſich um Menichen der Cro⸗Mag⸗ non-Raſſe, die am Mittelmeer heimiſch war. Die Hunderte von Schneckenarten, die in etwa 100 000 Stück zutage traten, zeigen den Einfluß des damaligen Mittelmeerklimas in dieſer Gegend. An Feuerſteinen wurden et⸗ wa 10 000 Stück gefunden, darunter als ein⸗ zigartiger Fund ein angeſchliffenes Steinbeil als Uebergang zum geſchliffenen und durch⸗ bohrten Beil der Jungſteinzeit. Das große Fundmaterial kommt an das Geologiſche In⸗ ſtitut der Univerſität Freiburg i. B., weſent⸗ liche Stücke ſind auch für die fürſtlichen Sammlungen in Donaueſchingen geſichert. Die Höhle liegt auf fürſtlich Fürſtenbere ſchem Grund, aber auf hohenzolleriſchem Ze⸗ biet. vieles gut, verſöhnte mit manchem. „Frida“, ſagte ſie feſt,„in zwei Jahren werde ich mündig geſprochen und habe dann zu befehlen. Und ich werde befehlen. Die Bertel iſt meine Freundin. Merke Die Magd wollte erwidern. Aber Ignis winkte ab. „Ich weiß. Halte ſie das, wie es ihr gut ſcheint. Zwei Jahre vergehen bald. Sie wird behandelt werden, wie ſie andere behandelt!“ Da bückte ſich die vierſchrötige Perſon und küßte ge— horſam den Rockſaum der Gebieterin. Ignis aber winkte Bertel beiſeite. „Die Brüder Cornelius— verlaß dich darauf—, die werden tun, was zu tun mir noch nicht möglich iſt!“ „Gott ſegne ſie und meine liebe junge Gräfin“, ſagte Bertel, Tränen in der Stimme. d. * Und dann kam der Tag, an dem Ignis doch bittere Tränen weinte und ihre Verbannung mit heißem Schmerz In ihrem ſeidenen Staat, viele gute Ermahnungen zurücklaſſend, fuhr Tante Suſette zur Hochzeit nach Thiel. Und Ignis durfte nicht dabei ſein. Die Gräfin Thiel war ein paar Tage vorher noch ein⸗ mal in Pickdorf geweſen. „Sidonie weint ſich die Augen aus, weil du, Janis, ihr nicht Brautjungfer ſein kannſt. Tu's ihr zuliebe. Sag dem Onkel, daß du nicht meinſt, was du in der Aufregung geſprochen haſt!“ „Ich kann ihm ſagen, daß es mir leid tut, daß ich es ſo heftig und ſo wüſt geſagt habe. Aber recht war es und ich ſtehe dazu— und wenn ich ewig mit Tante Suſette alleinbleiben ſollte.“ „Kind, liebes Kind— macht ſie es ſehr ſchlimm?“ „Ach, gar nicht. Sie iſt ganz nett!“ kleinen Hügel, auf dem ein zierliches Tempelchen lag. Von dort aus ſah man ein Stückchen roten Ziegel⸗ was ich kann.“ Ignis rief die Magd herbei, ein knochiges daches. Es war die königliche Oberförſterei. Das machte Frauenzimmer mit tückiſchem Geſicht. (Fortſetzung folgt.) heißer nee e eee * 5 i 0 5 „Ja, Mama. Aber laß mich, ich kann nichts ſagen.“ Die Mutter ſchwieg. Aber ihr armer alter Kopf ſchmerzte. Was ſollte jetzt geſchehen? Kein Menſch hatte ihnen hier das Glück gegönnt. Wie ſie nun lachen, wie ſie ſcheinheilig tun würden! Oh, es war nicht zu ertragen. Aber vielleicht war es doch nur ein Zank? Vielleicht le Auf zur großen Wahlkundgebung! Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. nahm Geraldine es doch zu tragiſch? Vielleicht renkte es Vereins⸗Anzeiger. Betreffs der großen Kundgebung am Donners⸗ ahn N. i f 5 a tag, treffen ſich unſere Mitglieder nebſt Ange⸗ ſich doch wieder ein? 5 Katholiſche Jugend. Große öffentliche Ver⸗ hörigen um 8 Uhr im Lolal 1 6 11 Ein Blick in Geraldines Geſicht aber belehrte ſie, daß ſammlung im Freiſchütz. Wir bitten alle Mit⸗ 100 etwas Furchtbares geſchehen ſein mußte. glieder, an dieſer Kundgebung vollzählig teil- Deutſche Steuografenſchaft e. V.(Ortsgruppe Viernheim). Ich mache es allen Mitgliedern mit Angehörigen zur Pflicht die Wahlkundge⸗ bungen am Donnerstag abend(S. Aufruf der N. S. D. A. P.) vollzählig zu beſuchen. Radfahrer⸗Verein„Vorwärts“. Heute Abend Teilnahme an der Wahlkundgebung im Frei⸗ ſchütz. Reſtloſe Beteiligung wird erwartet. D ührer. ſchließend Abmarſch in den„Freiſchütz“. Voll⸗ e 91 Nachdruck verboten. Ja! Recht wäre es wohl, wenn die Männer auch mal auf ſolchen Widerſtand ſtoßen würden. Aber dazu gehörte ein große, allgemeine Lebensreform. Das würde, wenn überhaupt durchführbar, noch geraume Zeit dauern. Bis dahin mußte es eben bleiben, wie es war. Und bis dahin war die Frau eben die Benachteiligte. Hm! Es gab Männer, ſogar große Männer in Amt und Würden, die eine Frau mit einer Vergangenheit geheiratet hatten. Sie verlangten vom Tage ihrer Ehe an ſtrikte Treue der Frau, und damit war für ſie der andere Punkt erledigt! Das war eine Auffaſſung, der ſich nicht jeder anpaſſen konnte. Und der Bär von Wilſach ganz beſtimmt nicht. Aber er hatte doch ſchließlich gewußt, daß er ſich nicht mit einem jungen, unberührten Mädchen verlobt hatte. Daß es eine ſchöne, begehrte, junge Witwe war. Er würde ja nun ihre Lebensauffaſſung auch bereits kennen. Oder war ſie ſo klug geweſen, für ihn eine andere Lebensauffaſſung aufzuſtellen? Hatte der Dittrich ſich ſo irreführen laſſen? Wilſach lächelte plötzlich. Hart, grauſam war das Lächeln. ſagte er: „Können wir nach Wilſach hinausfahren? Und möchteſt du dich erſt noch von deinem Bekannten ver— abſchieden?“ i Bernhard Alten meinte er: „Das gehört ſich wohl, er hat mir ja nichts getan. Sicherlich hat er keine Ahnung von der ganzen Geſchichte. Ich werde ihm alſo ſchnell mal Lebewohl ſagen.“ „Ich warte hier.“ Wilſach ſtellte ſich aus Fenſter, ſah in den Garten hinunter. Und da ſah er bei den Lorbeerbüſchen einen eleganten Mann ſtehen, der ſich gelangweilt umſah. Das war er! Das war der Mann, der ältere Rechte an Geraldine Dalomuts hatte! Merkwürdig, er fühlte keinen Groll gegen den Mann. Denn was konnte der dafür? Geraldine! Die ſchöne Geraldine, die ſich ihm gegenüber ſo lange kühl und vornehm gezeigt, weil ſie ihn zu einer Heirat haben wollte. Darum alſo! Und er, er war wie ein Gimpel auf dieſe ſorgſam Aufgeſtellte, kühle Vornehmheit eingegangen. Wilſach trat ins Zimmer zurück, denn er ſah, wie vort unten eben Bernhard Alten den Franzoſen begrüßte. Der Bär von Wilſach lachte plötzlich laut auf. Bei— nahe wäre der ſchönen Geraldine das Spiel geglückt! Beinahe! Wie ſie frohlockt haben mochte, daß es noch Männer gab, die gleich an eine Heirat dachten. Wie lange übrigens Alten blieb! Der würde doch nicht etwa da unten dem Franzoſen gegenüber irgend etwas einrühren? Was ſollte denn das für einen Zweck haben? Er, der Bär war mit der Geſchichte fertig. Und zwar gründlich! Der Weg zu Geraldine war für den Franzoſen frei. Plötzlich durchzuckte ein Wilſachs. „Ich werde den Franzoſen zu Frau Dalomuts führen. Er iſt doch hier nicht bekannt.“ „Allerdings nicht. Ich wollte eigentlich—— aber du —— das geht doch nicht.“ „Oho, es geht! Sehr gut ſogar. So kann auf bequeme Art für mich die Sachlage gleich geklärt werden.“ Nach einigem Hin und Her ſetzte Wilſach ſeinen Willen durch. Der Franzoſe war ſehr erfreut, einen guten Be⸗ tannten Frau Dalomuts zu ſehen, und vertraute ſich ihm an. Im übrigen war er ein netter, gebildeter Menſch. „Melden Sie mich!“ Der Bär von Wilſach ſagte es kurz zu dem Mädchen. Dieſes machte große Angen, denn der Herr Verlobte war doch vorhin eben erſt weggegangen, und jetzt war er ſchon wieder da. Die Herren warteten im Salon. Das Mädchen kam zurück, ſagte: „Die gnädige Frau läßt Herrn von Wilſach bitten.“ Der erhob ſich, wandte ſich an ſeinen Begleiter: „Nur fünf Minuten, Herr Graf.“ Der Graf nickte, ſah etwas erſtaunt dem Bären von Wilſach nach. Dann lächelte er mokant. Er mochte denken, daß hier ſonderbare Sitten herrſchten. „Liebſter! Wie ſchön, du kommſt noch ein bißchen zu mir? Und was macht dein Freund? Ja, wie ſiehſt du denn aus? Was machſt du für furchtbare Augen? J— etwas— mit deinem— deinem Freund?“ „Mein Freund iſt wohlbehalten hier angekommen. Und mit ihm Graf Branker. Ich geſtatte mir, Ihnen Und ganz ruhig blickte ein bißchen ratlos. Dann neuer Gedanke das Hirn r. Halle(Saale) dieſen Ring zu Ihren ſchönen Füßen zu legen, Miß Dalomuts. Unſere Verlobung iſt gelöſt.“ Mit einer Ohnmacht mühſam kämpfend, ſah ſie ihn verzweifelt an. „Graf Branker? Dazu war er imſtande? So zerſtörte er mein Glück? So wenig iſt er Kavalier, daß er...!“ Sie ſchwieg entſetzt. Jetzt hatte ſie ein Geſtändnis ab⸗ gelegt, ohne daß es von ihr verlangt worden war. Hochaufgerichtet ſtand der Bär von Wilſach vor ihr, blickte mit grauſamem Lächeln auf ſie. „Graf Branker wartet im Salon. Geſtatteu Gnädigſte, daß ich mich empfehle.“ Eine leichte Verbeugung, der Mann wollte gehen. Da war Geraldine bei ihm, hing ſich an ihn, ächzte ver— zweifelt: „Verlaß mich nicht, ich liebe dich! Der Graf iſt mir nichts, nichts— ich ſchwöre es dir.“ „Bedaure, es intereſſiert mich gar nicht, was Sie fühlen und für wen Sie ſich nicht intereſſieren. Wir ſind fertig miteinander. Ich müßte doch immer denken, es tauchte eines Tages noch einer auf, der auch einmal Rechte an Sie hatte. Geben Sie den Weg frei, Geraldine!“ Da trat ſie zurück; eiſige Schauer rannen ihr über den Rücken. Das Herz ſchlug wie raſend. Langſam erſtarrten die Tränen an den Wimpern. „Es iſt vorbei! Meine Ahnung trog mich nicht, mein Glück wurde zerſtört.“ Sie wußte nicht, wie lange ſie ſo geſeſſen. Dann aber ſprang ſie auf, ging in den Salon hinüber. Der ſchlanke, elegante Mann erhob ſich erfreut. „Geraldine? Wie ich mich freue, Sie wiederzuſehen! Ich reiſe nach Nizza zurück. Der Winter iſt mir zu ver⸗ haßt. Wollen Sie mit? Viele Bekannte werden wir treffen. Es ſoll luſtig werden.“ „Ich hätte gern auf Ihren Beſuch verzichtet, Graf Branker. Was Sie eben ſagten, war gemein. Ich reiſe nicht mit Ihnen. Ich reiſe nur mit meinem Mann.“ Er ſtutzte einen Augenblick, dann hatte er begriffen. Ein überlegenes Lächeln ſtand um ſeinen Mund. „Ja, dann... Aber früher dachten Sie anders. Ver— zeihen Sie, wenn ich Sie daran erinnere. Ich konnte es ja nicht wiſſen, wie ſehr Sie Ihre Geſinnung geändert haben.“ „Hinaus, Graf Branker, und wagen Sie es nicht noch einmal, zu kommen!“ Es blitzte auf in den dunklen Augen des Mannes, das Geſicht wurde gelb. Aber dann hatte er ſich ſchon wieder in der Gewalt. Eine tiefe Verbeugung: „Leben Sie wohl, Madame.“ Geraldine blickte auf die Tür, die ſich hinter ihm ge— ſchloſſen. Regungslos ſtand ſie. Und dann griff ſie plötz⸗ lich an ihren Kopf, blickte mit irren Augen um ſich, ächzte: „Das kann doch alles nur ein Traum ſein. Ein ent⸗ ſetzlicher Traum! Welcher Teufel hat den Grafen Branker gerade jetzt hierhergeführt? Und nun kommt Dittrich nicht mehr? Ich ſoll ſeine Küſſe nicht mehr trinken dürfen? Ich ſoll ihn verlieren? Er wird eines Tages eine andere an ſein Herz nehmen? Wird mit ihr in dem alten, ſchönen Wilſach leben? Und ich? Ich ſoll aus⸗ geſtoßen ſein von allem Glück? Und nur, weil es dieſem Menſchen, dieſem Teufel, gefiel, ſich meiner zu erinnern? Das darf nicht ſein. Habe ich denn ſo viel getan, daß mir nicht verziehen werden kann?“ Geraldine ſchwieg, die Bilder der peinigten ſie, erſtanden im grellſten Licht. Nein! Ein Mann wie der Bär von Wilſach verzieh dieſe Vergangenheit nicht. Sie hätte in ewiges Dunkel gehüllt bleiben müſſen. Nun war dieſe Vergangenheit ans Licht gezerrt, nun mußte ſie die Folgen ihres Leicht— ſinns tragen. Mußte ſehen, wie ſie mit ihrer Wahnſinns⸗ ſehnſucht nach Dittrichs Liebe fertig wurde. Langſam ging die ſchöne Frau in ihr Wohnzimmer zurück. Am Boden lag der Ring, den der Bär von Wilſach vorhin dorthin gelegt. Geraldine bückte ſich, riß das goldene Kleinod an ſich, bedeckte es dann mit raſenden Küſſen. „Dittrich, ich liebe dich. Ich kann nicht von dir laſſen, ich kann es nicht.“ Nach einer ganzen Weile kam die Frau General ins Zimmer. „Das Mädchen ſagte mir, daß Dittrich noch einmal hier war. Hat ſich wegen morgen etwas geändert?“ fragte ſie. Dann aber ſetzte ſie ſich mit zitternden Knien. Was war hier geſchehen? Da wandte Geraldine den Kopf, blickte die Mutter mit leeren Augen an. Sagte tonlos: „Liebe Mama, meine Verlobung mit Dittrich iſt gelöſt. Bitte, frage nichts, ich kann dir nichts ſagen.“ Die alte Dame zitterte am ganzen Körper. „Kind, was ſprichſt du da? Geraldine, beſinn dich doch! Das kann doch nicht wahr ſein. Hängt das etwa mit dem Herrn zuſammen, mit dem du vorhin geſprochen haſt?“ Vergangenheit Die Frau General erhob ſich, verließ das Zimmer. Denn das ſah ſie ja, daß ſie ihre Tochter jetzt am beſten allein ließ. Dann ſaß ſie drüben in ihrem Zimmer, überlegte, daß ſie nun doch hier fort mußte, denn dieſe ſchadenfrohen Blicke und Fragen würde ſie nicht ertragen. Ja, jetzt wollte ſie fort— weit fort. Still ſaß die Frau General da; ihre Gedanken kreiſten um die Tochter. Hatte ſie ſich irgend etwas zuſchulden kommen laſſen? Etwas, das Dittrich nun veranlaſſen konnte, die Verlobung ſchroff und unerbittlich zu löſen? War es das? Dann trug Geraldine die alleinige Schuld. Der Mutter Gerechtigkeitsgefühl ſtellte ſich auf die Seite des Bären von Wilſach. Drüben aber lehnte Geraldine den Kopf müde gegen die Lehne. „Nur mit dir will ich leben, Dittrich, ſonſt hat dieſes Leben keinen Zweck mehr“, dachte ſie. Siebentes Kapitel. Einige Tage weilte Bernhard Alten nun ſchon in Wilſach. Aber zu einer reinen Freude war er noch nicht gekommen. Die eiſerne Ruhe des Freundes quälte ihn. Dittrich hatte ſeine Verlobung in aller Form gelöſt. Die Kuhnerten ging mit verklärtem Geſicht herum. Sie ſcheute ja jeden Skandal, aber die Löſung dieſer Ver⸗ lobung ſchien ihr doch ihr Gutes für ſich zu haben. Ihr hatte dieſe Braut nicht gefallen. Nein, gar nicht hatte ſie ihr gefallen! Freilich, der gnädige Herr hatte ſich ja ſehr verändert. Ihm ſchien die ganze Sache ſehr nahezugehen. Und wenn er nur wenigſtens mal wieder ſo laut und fröhlich lachen würde! Aber davon konnte ſie nichts ent— decken, ſo eifrig ſie auch ſpähte. Es war nur gut, daß der Freund des Herrn mit hier war. So war er doch wenigſtens nicht allein. Und ein bißchen Leben war auch immer da. Nur, wie geſagt, der Herr ſelbſt gefiel ihr nicht. Aber das würde ſich ſchon wieder geben. Er mußte eben wieder Geſellſchaften be— ſuchen, damit er eine andere lieben lernte. Das war das Beſte. Natürlich, der Tratſch und Klatſch jetzt in der ganzen Umgegend! Gut war es, daß man das nicht hörte, wie die Verlobungsgeſchichte, die doch den Bären nur ganz allein anging, in allen Tonarten durchgehechel: wurde. Aber die Jagd würden ſie doch wieder eröffnen, die beſorgten Mütter! Na ja, das war nun mal ſo. Das war auch ſchon immer ſo geweſen. Und gut war's auch, daß ſich die Mütter um dieſe Sache kümmerten. Denn dadurch war gewiß ſchon manche gute Ehe zuſtande gekommen. Die Kuhnerten ſah den beiden Herren nach, die mit— einander durch den Garten nach dem Wirtſchaftshof hinüberſchritten. Na, ſie wollte heute ein erſtklaſſiges Eſſen liefern. Ein Leibgericht des gnädigen Herrn. Und da hatte ſie noch alle Hände voll zu tun. Die Kuhnerten guckte noch einmal, dann ging ſie mit ihrem großen, ge— wichtigen Schritt in die Küche. * 5 7 „Ich möchte gern einige Briefe Bernhard Alten und lächelte. „Laß dich doch nicht abhalten, Bernhard! Ich werde mal in die Oberförſterei gehen.“ „Schön. Und beim Mittageſſen wieder.“ Die Herren verabſchiedeten ſich fröhlich voneinander. Der Wind pfiff um die Gebäude. Es war in den letzten Tagen kalt geworden. Der Winter war da, er behauptete ſeinen Platz. Der Bär vor Wilſach ſchlug den Kragen des Mantels hoch, und dann ſchritt er raſch den Weg entlang, der zum Walde hinüberführte. In ihm ſtürmte es. Noch immer war dieſe tolle Sehnſucht in ihm, wieder zu Geraldine zu gehen. Und doch wußte er, daß er ſie nun niemals mehr zu ſeiner Frau machen würde. Aber die Leidenſchaft, das leidenſchaftliche Begehren war noch in ihm. In wenigen Wochen hatte ſeine Hoch⸗ zeit ſein ſollen! Wilſach lachte hart heraus. Zwei Krähen flatterten erſchreckt davon. Der Bär blieb ſtehen. Drüben kam eine kleine, ſchlanke Geſtalt. Der Wind zauſte an ihren Kleidern. Die ſcharfen Augen Wilſachs erkannten das Mädchen. Und da ging er ihr auch ſchon entgegen. „Fräulein Bingen! Ich freue mich ſehr, Sie wieder⸗ zuſehen. Guten Tag!“ i Urſula wurde blaß. Die breiten Lider ſenkten ſich. Dann aber reichte ſie ihm ſchnell die Hand. „Guten Tag, Herr von Wilſach. Ich wollte noch ein⸗ mal in die Oberförſterei. Ich— reiſe fort.“ „Fort? Für immer?“ 5 Der Bär fühlte, daß ihm dieſe Abreiſe des Mädchens irgendwie im Innern nicht recht war, ihn irritierte. Er war ein wenig ratlos dem ſüßen, jungen Geſicht gegenüber. Er hätte dem Mädchen gern etwas Gutes getan. Das war natürlich auch lächerlich. Wenn ſie ab⸗ reiſte, brauchte ihn das nicht zu kümmern. Es war ihm aber, als ſei dies hier ein lieber kleiner Kamerad, der ihm wertvoll war. „Ich dachte, Sie würden immer hierbleiben im Hauſe Ihres Onkels, gnädiges Fräulein“, ſagte er ſchließlich, um nur irgend etwas zu ſagen. ſchreiben“, ſagte trefſen wir uns Fortſetzung ſolat.) * Mit Sportsgruß u. Hitler Heil! Wahlkundgebung. Erſcheinen iſt Ehrenſache. zunehmen. Die Leitung. Gvangeliſcher Verein. Diejenigen unſerer Mit⸗ glieder, die weder der N. S. D. A. P. noch einer Unterformation angehören, verſammeln ſich zwecks Teilnahme an der großen öffentlichen Kundgebung am Donnerstag, den 26. Okt., 19¾ Uhr, im Nebenzimmer des Freiſchütz. Vollzählige Beteiligung iſt Pflicht. Stockert, Vorſitzender. Deutſcher Werkmeiſter Verband(Ortsgruppe Viernheim). Heute Donnerstag abend be⸗ teiligen ſich unſere Mitglieder mit ihren Frauen an der Wahlkundgebung. Zuſammenkunft und Abmarſch pünktlich halb 8 Uhr im Lokal zur Vorſtadt. Kein Werkmeiſter darf an dieſer Kundgebung fehlen. Für den Ortsgruppenleiter: Neff. Klub der Gemütlichen. Heute Abend punkt s Uhr Abmarſch zur Wahlkundgebung. Näheres an der Vereinstafel im Lokal. Erſcheinen iſt Pflicht! Der Vorſitzende. Geſangverein„Liederkranz.“ Der Verein be⸗ teiligt ſich geſchloſſen an der Wahlkundgebung der NSDAP. Abmarſch punkt 8 Uhr am Lokal. Der Führer. Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer in der deutſchen Arbeitsfront(Ortsgruppe Viernheim) Anläßlich der am 12. Novbr. ſtattfindenden Reichstagswahl finden heute Abend in den Gaſthäuſern zum Engel, Freiſchütz u. Karpfen große Kundgebungen ſtatt. Unſere Mitglieder haben, ſoweit fie nicht durch Alter und Ge— brechen verhindert find, reſtlos zu erſcheinen. Der Vorſtand: Joſef Neff 1. uto- und Motorrad⸗Klub(Klublokal zum Pflug). Heute Abend halb 9 Uhr große Kundgebung in den Freiſchütz⸗ und Engel⸗ ſälen. Es iſt vaterländiſche Pflicht eines jeden Mitgliedes, mit all ſeinen Angehörigen, Bekannten u. Freunden zu erſcheinen. Siehe Aufruf der NS DAP. Sonntag, den 29. Oktober, vorm. halb 10 Uhr Abfahrt in das rheinheſſiſche Weingebiet zur Weinprobe. Bei ſchönem Wetter rechnen wir mit vollzähligem Erſcheinen vormittags halb 10 Uhr am Klublokal. Führer: Cornelius Mandel. Keiner wird zu bereuen haben, daß er mitgefahren iſt, deshalb fehle auch Keiner! Der V. Heute Donners- dag Abend beteiligt ſich unſer Verein an der Die Mitglieder mit ihren wahlberechtigten Familienangehörigen werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Zuſammen⸗ kunft und Abmarſch pünktlich /28 Uhr im Gaſthaus zur Vorſtadt. Erſcheinen iſt Pflicht. ö Der Führer. Dperetten⸗ u. Theatergeſellſchaft 1928 Viern⸗ heim. Ich mache es hiermit jedem Mitglied zur ernſten Pflicht, die am Donnerstag, den 286. ds. Mts. im Freiſchützſaale ſtattfindende Radfahrerverein Eintracht. N Wahlkundgebung zu beſuchen, ſoweit er nicht der NS DA oder irgend einer Unterorgani⸗ Amion derſelben angeſchloſſen iſt. Heil Hitler! Der Führer: Joſef Deutſch. Pdenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Die- jenigen unſerer Mitglieder, die weder der Nedelp noch einer Unterformation ange bören, ſammeln ſich am Donnerstag, den 26. Oktober, pünktlich 19¾ Uhr im Klublokal zum Löwen, zwecks gemeinſamen Beſuches der großen öffentlichen Kundgebung in den Freiſchützſälen. Vollzählige Beteiligung mit wahlberechtigten Familienmitgliedern iſt Pflicht. Frisch auf! Heil Hitler! Der Führer: Dr. Blaeß. dortvergg. Amicitia 09 EV. Viernheim. Wir fordern hiermit unſere geſamte Mitglied- ſchaft nebſt wahlberechtigten Angehörigen auf, ſch an der heute Donnerstag abend 9 Uhr im Freiſchützſaale ſtattfindenden Wahl- lundgebung reſtlos zu beteiligen. Unſere akt. Sportler, Fußballer, Handballer und Schwer- alhleten ſind zur Teilnahme verpflichtet. Wir leffen uns pünktlich 8 Uhr im Lokal zum gold. Stern zum gemeinſamen Abmarſch. Es geht am 12. Nov. nicht um das Wohl einer bartei, ſondern um eine Lebensfrage unſeres olkes. Der Führer. ſargelbauverein Viernheim. Die Mitglieder aben bei der Kundgebung am Donnerstag abend 8,30 Uhr reſtlos zu erſcheinen. Treff⸗ funkt eine halbe Stunde vor Beginn der dan mung im Wirtſchaftslokal zum Frei ⸗ b. Der Führer. zähligesErſcheinen wird erwartet. Der Führer. Turnverein von 1893 e. V. Sämtliche Mit⸗ glieder, aktive und paſſive, ſowie deren An- gehörigen beteiligen ſich an der am Donners- tag abend ſtattfindenden Wahlkundgebung. Mit- glieder, die der N. S. D. A. P. und einer Uuter⸗ formation angehören, verſammeln ſich im Engelſaale und alle übrigen Mitglieder treffen ſich im Lokal zum Freiſchütz. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung. Der Führer: J. Lamberth. Am Sonntag, den 29. Oktober 1933, vor- mittags halb 11 Uhr 2. Verbandsſpiel D. J. K. Viernheim 1.— Tv. Viernheim 1. Tv. Lindenhof 1. Jug.— Tv. Viernh. 1. Jug. Abfahrt der Jugend wird in der Verſamm— lung bekannt gegeben. Freitag abend halb 9 Uhr wichtige Hand— ballerverſammlung, wozu alle zu erſcheinen haben. Die Leitung. Verein der Hundefreuude. Die N. S. D. A. P. veranſtaltet heute Donnerstag, den 26. ds. Mts. abends 8 ¼ Uhr eine große Kundgebung in verſchiedenen Sälen. Die Mitglieder unſeres Vereins mit ihren wahlbe— rechtigten Familienmitglieder haben ſich reſt⸗ los an dieſer Kundgebung zu beteiligen. Un— ſer Verein nimmt an der Kundgebung im „Freiſchütz“ teil. Der Vorſitzende: gez. Engel. N. S. Kriegsopferverſorgung. N. S. Volkswohlfahrt. Freiwillige Feuerwehr. Viernheimer Geſangvereine. Münkel, Ortsgr. Leiter. Die Mitglieder beteiligen ſich reſtlos an der Wahlverſamm- lung im Freiſchütz. Am Donnerstag abend 8 Uhr. Kontrolle wird ausgeführt. Heil Hitler! Der Obmann: Hanf. Die Mitglieder der N. S. V. ſind verpflichtet, mit ihren wahlbe— rechtigten Angehörigen die am Donnerstag, den 26. Oktober abends 8 ¼ Uhr in den be— kannt gegebenen Sälen ſtattfindende Wahlkund— gebung zu beſuchen. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen. Zöller, Ortsgruppenwalter. Anläßlich der erſten großen Kundgebung am Donnerstag Abend nimmt die ganze Wehr an derſelben teil. An- treten am Spritzenhaus um 7,45 Uhr. Sämt— liche Mitglieder mit ihren Angehörigen. An- zug erſte Garnitur. Kempf, Kommandant. Am Donnerstag abend halb 9 Uhr findet im Freiſchütz und Engel eine Wahlkun dgebung ſtatt, wozu alle Geſangvereine mit ihren Angehörigen einge— laden ſind. Die Vereine verſammeln ſich um 8 Uhr in ihren Lokalen und marſchieren ge— ſchloſſen in den Verſammlungsſaal Freiſchütz bei Eröffnung wird gemeinſam geſungen. (Parteimitglieder und deren Unterformationen marſchieren in den Engel. J. A. Schloſſer. cs Deulschen Volles Sohlen Talscheldel Sich Am 12. Mob. 1032] eee e ee Landtagsabgeordneter Pg. Brückmann spricht über das Thema: „Ar uon Rein Bols minderen Rechts ein am Donnerstag, den 26. Okt. abends ½9 Uhr im Saale des Gasthaus„Freischütz“ Die gesamte Kundgebung wird durch Radioanlage nach dem Saal des Gasthaus „Gold. Engel“ übertragen. ist herzlichst hierzu eingeladen. Eintritt trel! Die ganze Viernheimer Bevölkerung soll sich an dieser größten bisher dagewesenen Saalkundgebung beteiligen und Noon. Ortsgrupbe Mernneim Der Pronagandaleiter: C. Brägel. Wir wollen kein Volk minderen Rechts ſein, das iſt das Thema zur heutigen großen öffentlichen Verſammlung in den Sälen des„Freiſchütz“ und„Gold. Engel“. Das ganze Viernheim muß es heute Abend ſein. So wie die Verſammlungen beſucht werden, ſo fallen die Wahlen aus. Jeder Volksgenoſſe ſei daher an ſeine moraliſche Pflicht zum Beſuche dieſer Kund— gebungen noch beſonders hingewieſen. In dieſen für die weitere Zukunft unſeres deutſchen Vater— landes ſo entſcheidungsvollen Stunden kann und darf es keine Klüfte in der deutſchen Volksge— meinſchaft geben. Adolf Hitler hat all ſeinen deutſchen Volksgenoſſen zur Verſöhnung die Hand gereicht. Jeder Deutſche muß ſich im Bewußt⸗ ſein der ungeheuren Tragweite der uns aufer— legten Entſcheidung hinter den Führer ſtellen, deſſen Worte uns mahnen:„Für mein Volk alles, für mich nichts!“ Wir wollen ſein ein einzig Volk von Brüdern! Nehmen wir in dieſen Tagen und damit für alle Zukunft dieſe Worte Schillers in uns auf und Deutſchland wird am 12. November ſeinen Widerſachern im Ausland zeigen, daß der deutſche Geiſt lebendig iſt in der großen, alle deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen erfaſſenden, umſchließenden Volksgemeinſchaft, für Arbeit und Brot, für Friede, Freiheit, Recht und Anerkennung in der ganzen Welt! An die Mitglieder der Katholiſchen Vereine! Zu der heute Abend im„Freiſchütz“ ſtattfindenden großen öffentlichen Wahlkundgebung laden wir hiermit unſere Mitglieder mit wahl⸗ berechtigten Familienangehörigen herzlichſt ein. Die Vorſitzenden. ſonderen Beachtung. Die Voranmeldungen zur Teilnahme an der heute Donnerstag abend ſtattfindenden Kundgebung ver— anlaſſen uns, wie folgt umzudisponieren: Sämt- liche Mitglieder der NSBO und die Angehöri- gen ſämtlicher Gewerkſchaften Saale Die ordentlichen Mitglieder der NSDAP verſammeln ſich nach Erfüllung ihrer Melde- pflichten im Saale des Gaſthauſes zum Engel. In dieſem Zuſammenhange ſei die Bevölkerung nocheinmal ausdrücklich darauf aufmerkſam ge— macht, daß ihr ſelbſtverſtändlich die Benützung des Karpfen⸗ bezw. Engelſaal geſtattet iſt, falls ſie im Freiſchützſaale keinen Platz mehr finden ſollte. wehrkapelle.. bekannt geben, deß die Spieler ſich pünktlich 20 Uhr im Freiſchützſaale einzufinden haben. * Für die Kundgebung zur be⸗ zahlreichen finden ſich im des Gaſthauſes„Zum Karpfen“ ein. * An die Mitglieder der Feuer⸗ Der Kapellmeiſter Hanf läßt . Dem Verbraucher von Viernheim zur Kenntnis, e Einzelhandel hiernneim [Gruppe lebensmittel) daß alle unſere Lebensmittel⸗ Geſchäfte Bezug ſcheine für die im November zur Ausgabe gelangende, verbilligte Baushal⸗ tungs⸗Margarine annehmen. ½ Pfund 19 Pfg. Einzelhandel Viernheim. Zur Aufklärung! Betr: Winterhilfswerk 1933 Der opferbereiten Bevölkerung Vieruheims zu Kenntnis, daß die ſ. Zt. von dem Feuer- wehrkorps aufgeſtellte Gabenliſte ungültig iſt. Die von der Ortsbauernſchaft beſtellten Land— wirte werden uns in den ſieben zuſammenge— ſtellten Straßenblocks zu je vier Mann die Naturalienſamm lung durchführen. Es hat ſich gezeigt, daß ſich die letzte Beſtimmung unſeres Landesbauernführers eine gewiſſe Härte gegenüber unſerer ackerbautreibenden Bevölkerung bedeutet. Dem gegenüber muß aber betont werden, daß an der Neufeſtſetzung der Abgabe von 1 Ztr. Kartoffeln pro Morgen und 5 Pfd. Korn oder Weizen pro Morgen an- gebauter Frucht, gleich welcher Art, feſtgehalten werden muß. Härten ſollen natürlich vermieden werden. Aber wir erwarten, daß ſich kein Volksgenoſſe beſchämen läßt. Im Falle abſo— luter Weigerung werden auch wir die nötigen Maßnahmen zu treffen wiſſen.— Die Sammeleinzeichnung beginnt am kom— menden Freitag und Samstag jeweils um 5 Uhr nachmittags und evtl. am Sonntag. Es iſt die einzig gültige Naturalienſammlung und wir bitten den jeweiligen Hausvater bei Ab— weſenheit entſprechende Weiſung an die Ange— hörigen zu erteilen, damit ſich eine ſchnelle und reibungsloſe Abwicklung der Liſteneinzeichnung vollzieht.— Denkt an die Nlahnung unſeres Führers: „Es ſoll in dieſem Winter keiner hungern und frieren!“ Heſſ. Bauernſchaft Ortsgr. Viernheim. Heſſ. Bauernſchaft Wir fordern unſere Mitglieder mit Angehörigen auf, ſich vollzählig und pünktlich an der Wahlkundgebung morgen Donnerstag Abend 9 Uhr im Frei— ſchütz zu beteiligen. Treffpunkt an der Zwölf Apoſtelkirche um ¼58 Uhr. Jean Noos, Führer. Achtung! N88 B O bewerkschaften! Sämtliche Mitglieder der NSBO und der Gewerkſchaften beteiligen ſich heute Abend an der großen Wahlkundgebung im Saale des gold. Karpfen. Familienangehörige und ſonſtige Gäſte beſuchen nach Möglichkeit die Verſammlung im Freiſchütz. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß eine genaue Kontrolle über den Beſuch der NS Mitglieder ſowie der Gewerkſchaften vorgenommen wird und haben ſich die Beteiligen- den bei ihrem zuſtändigen Blockwart bzw. Ver- bandskaſſier zu melden. Die Amtswalter der NS ſowie der Gewerkſchaften haften mir für die ſtrenge Durchführung dieſer Anordnung. Verſammlungsbeginn 8/ Uhr. Heil Hitler! gez. Sax Ortsgruppenbetriebswart lter Argber deren Mass. 1 Zu der heute Donnerstag Abend ½9 Uhr ſtattfindenden Verſammlung im Gaſthaus zum Freiſchütz, lade ich unſere werten Kameraden be⸗ 1 treffs Manlkundgehung herzlichſt ein und bitte ſtreng um vollzählige Beteiligung. Zuſammenkunft aller Kameraden im Lokal „Zur Sonne“ um 8 Uhr. Der Führer. N. B. Am kommenden Sonntag, den 29. Oktober nachmittags 3 Uhr, im Lokal„zur Sonne“ Mitglieder verſammlung Tagesordnung wird dortſelbſt bekanntgegeben. Um vollzählige Beteiligung wird ſtreng gebeten. Der Führer.