Bekanntmachung. Betr.: Veranſtaltung für das Winterhilfswerk. Die heute Abend im U.⸗T.⸗Lichtſpieltheater ſtattfindende Kinoveranſtaltung wird zu gunſten des Winterhilfswerks abgehalten. Da der Er⸗ los für einen guten Zweck beſtimmt iſt, empfehlen wir den Beſuch dieſer Veranſtaltung. Viernheim, den 2. November 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Bekanntmachung. Betr.: Erhebung einer Filialſteuer in der Ge⸗ Das gewaltigste und stärkste Tonkülmwerk das ſe dſe Welt er⸗ lebte und erschütterte heute Donnerstag letztmals im Central⸗Film⸗Palaſt Ein Tonfilm der zur Zeit in der ganzen zivilisſerten Welt grosses Aufsehen erregt. u Gunsten des Winterpülkswerks ünion-Film⸗Falast Heute Abend große Vorſtellung. Die Rasseneinnahme wird der 5S.-Uolkswohltahrt überwiesen. Möge jeder Viernheimer ſich an dieſem Werk beteiligen und den heutigen Abend beſuchen. Ein herrliches Spitzenfilmwerk der Terra. Conrad DUeidt— heinrich George— Trude von molo— in jernheimer Anzeiger Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feierta 18 g t täg onn⸗ ge.— Bezugspreis monatl. 1.40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte ternheimer Tageblatt— Vie er 9 i [Eiern 9 Viernheimer Nachrichten)(Viernbeimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., cod VeElbre 4 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ Die wahren und aufwühlenden Erlebniſſe eines entflohenen Ket⸗ tenſträflings, Robert Burns, der in Amerika wegen eines gering⸗ fügigen Vergehens zu zehnjähriger Zwangsarbeit im Ketten⸗ lager verurteilt wurde und an deſſen Schickſal noch heute eine Welt leidenſchaftlich Anteil nimmt. Es iſt der Film des ſtarken Gefühls und Spannungserfolges, der einen Schwachen zum Umkippen und einen Starken auf eine harte Probe ſtellt. 4 Ein Jonfilmwerk wWie noch keines da war Dazu das übliche und reichhaltige Beiprogramm. 1 Niemand lasse sich den gewaltigsten aller Ton- filme entgehen! Wird ein großer Erfolg.— Man ſichere ſich rechtzeitig Plätze. beute Donnerstag letzter Tag, Anfang 8 Uhr ab 9 Uhr nochmals. Als nächſtes Groß-Tonfilmwerk kommt noch ab dieſe Woche: der gewaltige Mäuchenhändler-Jonfilm der Ula „Der Stern von Ualencia“ Morgen Freitag und Samstag 1a. hausgemachte c , — ur siü fssen und 1 7 8 Mannhefimerstrage 28. (neben Anker). Preiswerte Lobenaanidle Neue Linsen pfd. 36, 32, 28, 244 Welle Bohnen fd 16 u. 14 Machtelbhohnen Pfd. 20 Erbsen halhe gelh. pfb 34 u 28 Freitag von 4 Uhr Samstag von 8 Uhr ab la hausgemachte meinde Viernheim für 1933 Ri. In unſerer Gemeinde iſt die Erhebung einer Filialſteuer in Höhe von 200 v. H. der allgemeinen Gewerbeſteuer beſchloſſen. Der Ent⸗ wurf der Ortsſatzung liegt vom 3. ds. Mts. ab eine Woche langſbei uns zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Ein⸗ wendungen offen. Viernheim, den 2. November 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung Bechtel. Aufruf! Alle Leute, die im Beſitze eines Motorfahr⸗ zeuges oder eines Führerſcheines ſind, auch ſolche, die als Beifahrer in den S. A.⸗Reſerve⸗Motor⸗ Sturm eintreten wollen, im Gaſthaus zum„Pflug“ zu erſcheinen. Der Führer des werden erſucht, am Samstag, den 4. November, abends 8.30 Uhr S. A.⸗Reſerve⸗Motor⸗Sturm 50/2 Dankſagung. Unfallbeſchädigter die Summe von Viernheim, 2. November 1933. Hochtachtend Landwirt, Waldſtraße 8 Von der Haftpflicht⸗Verſicherung„Winter⸗ thur“ zu Frankfurt am Main wurde mir als 1350 Mark zur Deckung der Krankenhausunkoſten ausbezahlt. Allen meinen Mitbürgern, inſonderheit meinen Berufskollegen kann ich den Beitritt zur obigen Verſicherungs-Geſellſchaft nurwärmſtens empfehlen. Philipp Helbig 5. LL Ihre 00 0 6 BEI. kaufen Sie auf Ehestands-Darlehen Heute abend nur, eine Parole: Seht euch dieſen wuchtigen i en SFEOR GE ö 8 von MS ing dem 4 MON GERNUAR OTT Fihrg, 5 N e Die 3 Filmgrößen haben hier ein Glanzleiſtung vollbracht und müſſen Ihnen ſagen, daß dies ein ganz außergewöhnlicher Groß⸗ film ſein muß. 10 ö Film an. Wunderbares Vorprogramm! „Der mann der den Mord beging“ ist bon der Bildstelle als „Künstlerisch“ anerkannt. Kaſſeneröffnung 7 Uhr, Anfang halb 8 Uhr, ab 9 ¼ Uhr zweite Vorſtellung. Ab Freitag! Der neue Großtonfilm auf den alle warten. LILIIII Wohnung 3 Zimmer u. Küche zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag. nur im MöELHAUuS Mannheim PE R. Bachmann Qu 2, 9 Pg. u. SS-Mann Herrenanzüge 28.— 29.— 37.—. hosen in grosser Auswahl Monteur Anzüge Drell 6,78.— Georg Martin Keisſtraße— Kein Hass, kein Beid billig und gut verkaufen ist meine Reklame! Berufskleiderhaus Empfehle: 19 2 1 89 zu verkaufen. 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M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin. Geſchäftsſtelle 70 Nummer 256 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslte Freitag, den 3. November 1933. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plaßtzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Die Wirtſchaftswoche Vom Getreidemarkt.— Die Kredithilfe für das Handwerk.— Der Tabakbau 1933.— Zunahme der Spareinlagen.— Steigerung des Golgbeſtandes. Daß die Maßnahmen der Reichsregierung, die nicht nur der Entlaſtung des Arbeits⸗ marktes von Kriſenopfern dienen, ſondern auch in anderem Zuſammenhang geſun⸗ de Grundlagen der Wirtſchaft herzuſtellen ſuchen, überlegt und erfolgreich ſind, läßt ſich auch an der Entwicklung des internationalen Getreidemarktes feſtſtellen. Während in Deutſchland die Getreidepreiſe auf lange Sicht gebunden und feſtgeſetzt ſind, hat ſich auf den internationa- len Getreidemärkten abermals eine wilde Spekulation entfaltet. So ſind in Chicago die Preiſe für beſten Weizen für den Doppelzentner auf nicht weniger als 4 Mark geſunken, ſo daß die Farmer nicht einmal entfernt die Sabſtkoſten vergütet erhalten. Die Stetigkeit der Preispolitik für Brotge— treide ſoll auch ein Schutz dafür ſein, daß die Lebensmittelpreiſe nicht hinaufge⸗ trieben werden. Wenn die Maßnahmen der Reichsregierung zur Arbeitsbeſchaffung ge— lingen ſollen, ſo dürfen Störungen von der Preisſeite her nicht erfolgen, weil ſonſt auch Einkommen und Löhne ſofort in Bewegung geſetzt werden. Das iſt für die Wirtſchafts⸗ politik nicht tragbar, umſoweniger, als die Reichsregierung mit allen Mitteln danach trachtet, kapitalſchwache Wirtſchaftsgruppen zu unterſtützen. Dies iſt auch gegenüber dem Reichs⸗ ſtand des Handwerks geſchehen, das durch die Kredithilfe des Reichs nunmehr in⸗ ſtandgeſetzt wird, öffentliche Arbeiten in gro— ßem Umfang zu unternehmen. Dies iſt bis— her vielfach daran geſcheitert, daß dem Hand— werk die finanziellen Mittel fehlten, um gro— ße Aufträge übernehmen und durchführen zu können. Das deutſche Handwerk hat gerade im früheren Staat unter einer Wirtſchafts— und Sozialpolitik zu leiden gehabt, die ſich ausgeſprochen gegen den Mittelſtand richtete. Es zeugt für die Lebensfähigkeit des deut⸗— ſchen Handwerks, daß es ſelbſt dieſe Kriſe überwunden hat. In der deutſchen Land⸗ wirtſchaft finden rund 17 Millionen Ar⸗ beit und Brot, im deutſchen Handwerk mit Einſchluß der Familien rund 8 Millio⸗ nen. Insgeſamt ſind das 25 Millionen Menſchen, alſo mehr als ein Drittel der Ge— ſamtbevölkerung, die damit eine ſtarke Mit⸗ telſtandsſäule bilden, die auch Gewähr da⸗ für iſt, daß die Reichsregierung ihre weite⸗ 10 Maßnahmen erfolgreich durchführen ann. Die Bedeutung des 12. November— Der Führer im Wahlkampf— Aufrufe zum Tag der Abſtim Berlin, 3. November. Der 12. November, der Tag der Reichs- tagswahl und der Abſtimmung über die Friedenspolitik der Reichsre⸗ gierung rückt näher. In allen Reichstei— len finden große Kundgebungen ſtatt, in de— nen die Bevölkerung ſich zum Führer und Kanzler bekennt. Der Führer ſelbſt wird überall, wo er ſpricht, mit Jubel begrüßt und mit Begeiſterung angehört. Seine Fahrt durch deutſche Städte gleicht einem Triumphzug. So wurden ihm am Donnerstag in Weimar, wo er am Abend zuvor geſprochen hatte, ſtürmiſche Ovationen bereitet, als er ſich im Kraftwagen nach dem Erfurter Flugplatz begab. Von dort begab er ſich im Flugzeug nach Eſſen. In der Weimarer Führerrede iſt beſonders bemer— kenswert die Stelle, die auf die Bedeutung des 12. November als Schickſalskag der deulſchen Nakion hin- weiſt. Der Kanzler führte darüber aus:„Ich bin nicht Reichskanzler geworden, um anders zu handeln, als ich 14 Jahre lang gepredigt ha— be. Wir bekennen uns zu denen, die nur ein Wort beſitzen.“ Deurſchland habe abgerü— ein Volk auf dieſer Welt das Recht habe, ſich bedroht zu fühlen, dann ſeien wir es. Nie— mals werde er ſich vor einer Drohung beu— gen.„Ich habe es nicht getan in den 14 Jahren, in denen wir um die Macht kämpf⸗ ten, und tue es auch heute nicht.“ Dieſe Wahl ſoll der Welt beweiſen, daß das ganze deutſche Volk hinker dem Wunſche nach Frieden genau ſo ſtehe wie vor ſeiner Ehre.„Dieſer Appell wird der Welt zeigen, wer mehr Recht hat, im Namen eines Volkes zu reden: Die die glauben, unſerem Volke die Eh- re nehmen zu dürfen, oder wir, die wir die Ehre, das Recht und die Freiheit un⸗ ſeres Volkes vertreten und verteidigen. Was ich noch niemals tat, das tue ich heute: Ich bitte das deutſche Volk: Komm zu mir, erhebe dich, tritt ein für dich ſelbſt in einer Stunde, in der dein Schickſal ſich entſcheidet! Am 12. November treten wir vor dieſe Welt hin als ein Volk, ein Wille, ein Entſchluß Der zündende Appell des Kanzlers fand ſtürmiſchen Beifall, der nicht enden wollte und ſich immer wieder in brauſenden Heil⸗ rufen ausdrückte.— Nachdem die Arbeiten an der Zuſammenſtellung der Wählerliſten beendet ſind, greift übrigens aus Reichsmi⸗ niſter Dr. Frick in den Wahlkampf ein. Er ſpricht am 3. November in Kaſſel, am 4. in Landau in der Pfalz, am 9. in Karlhs— ruhe, am 10. in Weimar und am 11. in Augsburg. De Reichsminiſter Dr. Göb⸗ bels und Göring ſind ſchon ſeit einigen Tagen eifrig in der Wahlbewegung tätig; auch ihre Verſammlungen ſind durchweg machtvolle Kundgebungen für die Reichsre— gierung. Der Reichsarbeitsminiſter an die Kriegsopfer Reichsarbeitsminiſter Seldte hat zum 12. November einen Aufruf an die Krie gs⸗ opfer gerichtet. Es heißt darin u. a.: Es iſt unſere Beſtimmung als Frontgeneration von 1914, unſere Soldatenpflicht und unſer Soldatenſchickſal, daß wir unſeren deutſchen Kampf ſtandhaft bis zum Ende führen, um den Kindern und Kindeskindern unſeres Volkes die Zukunft zu erhalten. ſtet. Nun mögen die anderen folgen. Wenn Die alten Fronkkämpfer und gerade die, die als Kriegsopfer am eigenen Leibe ſchwer bekroffen ſind, werden daher in nationaler Pflichterfüllung dein Aufrufe der Reichsregierung folgen und am 12. November ihre Stimme für unſere ge⸗ rechte Sache abgeben. Mit unſerem Volkskanzler ſind ſie dabei der Zuver⸗ ſicht, daß Jeder, der mukig ſein gukes Recht vertritt, am Ende auch Recht be⸗ kommen muß. Die Millionen unſerer Kriegsteilnehmer mit ihren Frauen und Kindern, unſere Kriegs— eltern, Kriegswitwen und Kriegswaiſen— nahezu die Hälfte unſeres Volkes— ſind empört, daß man an dem aufrichtigen Frie— denswillen des deutſchen Volkes und feiner Regierung zweifelt. Wer Leid und Not die— ſer Millionen kennt, deren Opfer keine Macht und keine Zeit jemals heilen kann, der weiß, daß es ihnen ernſt iſt mit dem Wunſche ehr— lichen Friedens und Ausgleiches. Wenn jemand, ſo ſtehen die Millionen der hat einen — Gegen Auertreibereien Aufruf des Neihsſtandez des deutſchen Handwerks Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks Aufruf zum 12. Novem- ber erlaſſen, in dem es u. a. heißt:„Das deutſche Handwerk bekennt ſich am 12. No⸗ vember geſchloſſen zur Politik des Führers und Volkskanzlers Adolf Hitler. Es hat den Schritt der Reichsregierung mit aufrichtiger Zuſtimmung und ungeteilter Befriedigung begrüßt. 7 Mit dem Volkskanzler und mit allen deulſchen Bolksgenoſſen will es eine Po- litik des Friedens und der inkernakiona⸗ len Verſtändigung, aber nur unter der Vorausſetzung, daß ein dauerhafker Friede auf echler Grundlage die Ehre der deutſchen Nation und ihre Gleichbe⸗ rechtigung unter den Völkern wahrk. In dieſem Zuſammenhang ſei erwähnt, daß ber Reichsregierung dauernd Zuſtimmungs— und Ergebenheitskundgebungen aus den berſchiedenſten Berufsorganiſationen zuge— hen. Pegen gewiſſenloſe Brunnenvergiftung Die Reichspropagandaleitung teilt mit: Gewiſſenloſe Brunnenvergifter verſuchen in falſcher Auslegung des Titels der Broſchüre„Das Genfer Nein“ die Mei⸗ nung zu verbreiten, man müſſe bei der Volksabſtimmung am 12. November mit „Nein“ ſtimmen, wenn man für die Poli⸗ ik der Regierung eintreten wolle. Kein deutſcher Volksgenoſſe wird auf eine derar⸗ tige dumme Spekulation hereinfallen. Es weiß jeder, daß man mit dem Titel des „Genfer Nein“ das Nein der deutſchen Re— zierung in Genf meint, gegenüber dem Ver— ſuch, Deutſchland einen Vertrag aufzudrän— gen, der mit der deutſchen Ehre nicht verein— har war. Das deukſche Volk wird der Regierung ihre Frage, ob es die Außenpolitik der Regierung billigt, und ſich freudig zu ihr bekennen will, geſchloſſen mit einem — Waursdü Fleisch zu haben bei Johann Mandel Ludwigſtr. 8 und damit auch eine Tat. Es wird einſt die Jeikt kommen, da man neben den ſchickſalhaften Tag des No- vember 1918 einen anderen ſchickſalhaf⸗ ten Tag ſetzen wird: Den 12. November 1933; auf den Novemberlag der deuk⸗ ſchen Schande einen zweiten November⸗ lag der deutſchen Ehre!“ Feinſte Süßrahmtafelbutter J Pfd. 75. K Margarine— Cocosfett— Schweineſchmalz Heddesheim Stangenkäſe/ Pfd. 9 Pfg. 3 Unterdorfſtraße 48 Stangenkäſe ohne Rinde J Pfd. 25 7 5 Schweizerkäſe mit und ohne Rinde Viehlebertran Seelachs in Scheiben% Pfd. 25, hält Schweine ge⸗ ſund und mäſtet „Die jetzt vorliegende Statiſtik über den Tabakanbau 1933 im Deutſchen Reich zeigt eine Geſamtzahl von 63 329 Tabak⸗ pflanzern gegenüber nur 55 748 im Vorjahr. Während die geſetzlich zuläſſige Anbaufläche 1210 608 Ar(im Vorjahr 1091 830 Ar) be⸗ trägt, wurden tatſächlich nur 1196 480 Ar (im Vorjahr 1082 032 Ar) bebaut. Es iſt Kriegsopfer, Frontkämpfer und aller ihrer Angehörigen geſchloſſen hinter der Reichs— regierung, der ſie auf dem von ihr beſchrit— tenen Weg im Kampfe für den Frieden, für die Ehre und die Gleichberechtigung in un— % Vertrauen folgen. In Treue e Erbsen grüne, seschälte Pfb. 34 Sauerkraut Pfd. 11. von großtr ſtatt. Da dieſer Belehrungsabend 11 15 Wichtigkeit und für jeden einzelnen schr reich iſt, hoffen wir, daß ſich alles fle teiligt. Das Kommande — Ja beankworken. Soweit die Mitteilung der Reichspropa— gandaleitung. Der 12. November wird er⸗ weiſen, daß das deutſche Volk hinter ſeiner Regierung ſteht, auch wenn ſich die Gegner noch ſo fragwürdiger Kampfmittel bedienen! 22—— Eingetroffen große Sendungen Neue Nonserven Gemüse- u. Obst-Nonserven Zwieback Paket 10 Feiner Keks loſe J¼ Pfund nur 20 aber Dürrfleisch b. Nipnen Pfd. 1.22 Vorderschinken gek., Pfd. 31.9 Frankfurter Würstehen Heines Würstchen Suder Aplelmost Lier 20 Weinbrand Mirschwasser Zwetschgenwasser verschiedene Branntweine in flaschen und rügen Reife zu verkaufen. Philipp Hoock Blauehutſtraße 35. Klavier- Unterricht auf theoretiſcher Grund- „ lage lis gl Hätten langjährige Lehrerin an ber Hochschule für Muſik. Stundenhonorar 4 1,50 Schokolade Tafel von 10 an Bonbons in großer Auswahl Neue Feigen Kranz 15 Pfg. 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Im Landesfinanzamtsbezirk arlsruhe, dem größten tabakbauenden Bezirk, haben 36 092 Pflanzer(31 110 im Vorjahre) 578 189 Ar mit Tabak bepflanzt, das ſind faſt 3000 Ar mehr als die geſetzlich Rüiglige Fläche. Dieſer Ueberanbau hat den deichsſinanzminiſter veranlaßt, vor kurzem en Zollbehörden Richtlinien zu geben, wo⸗ nach auch geringfügige Ueberſchreitungen der Anbaufläche keinen Grund zur Nach⸗ ſicht mehr geben, es ſei denn, daß Unkennt⸗ nis der Beſtimmungen oder ganz beſondere banſtände nachgewieſen werden. Weiter wird Umm, daß eine Einziehung der im leberanbau gewonnenen Tabake nur dann in Frage kommt, wenn er ohne Aufwendun⸗ en des Reiches verwertet werden kann. enn dies nicht möglich iſt, iſt der Tabak zu vernichten. Bisher war es möalich, daß die Pflanzer den eingezogenen Tabak ſelbſt zu⸗ rückkaufen konnten, und zwar im letzten Jahr zu 20 Mark je Zentner. Man will mit den verſchärften Anordnungen verhindern, daß die gerade im Intereſſe der Tabakpflanzer getroffenen Kontingentierungen mißachtet werden. Die Einlageentwicklung der deutſchen Sparkaſſen zeigt im September eine aufwärts gerichtete Bewegung. Die Einzahlungen waren um 13,2 Millionen hö⸗ her als die Auszahlungen. Einſchließlich der Zinsgutſchriften(0,8 Millionen) und der Aufwertungsgutſchriften(4,7 Millionen) ha⸗ ben ſich die Spareinlagen der deutſchen Sparkaſſen im September um 18.7 Millio⸗ nen auf 10 561,10 Millionen Mark erhöht. Gegenüber dem Vormonat hat ſich das Tem⸗ vo der. Aufwärtsbewegung aus jahreszeit⸗ lichen Grunden verlangsamt, insbeſondere ſcheinen die in dieſem Jahre zum 1. Oktober erfolgten außerordentlich zahlreichen Woh⸗ nungsumzüge Rückgriffe auf die Sparkaſſen⸗ einlagen notwendig gemacht zu haben. Dies ergibt ſich auch daraus, daß, wie vielfach beobachtet, die Auszahlungen im letzten Mo⸗ natsdrittel größer waren als die Einzahlun— gen. Der Reichsbankausweis für die letzte Oktoberwoche zeigt, was die Deckungs⸗ beſtände anbelangt, ein ähnliches Bild wie in den letzten Wochen; Rückgang des Be⸗ ſtandes an deckungsfähigen Deviſen einer⸗ ſeits und Steigerung des Goldbeſtandes in etwas größerem Umfange andererſeits, ſo daß der Geſamtbeſtand an Deckungs⸗ mitteln weiter um 1 Million geſtiegen iſt. Der Zuwachs an Gold um rund 6.3 Millio⸗ nen iſt faſt gänzlich im Depot der Bank von Frankreich geblieben. Der Zuwachs an Dek— kungsmitteln wäre größer geweſen, wenn nicht in der vergangenen Woche einige Mil— lionen für den Dienſt der Dawes-Anleihe hätten bereitgeſtellt werden müſſen. Die Inanſpruchnahme der Kapitalanlage mit 277,8 Millionen iſt verhältnismäßig gerinz, Der Notenumlauf nahm um 244,9 auf 3571,4 Millionen zu, während andererſeits 91,6 Millionen Scheidemünzen in den Ver⸗ kehr floſſen. Das Deckungsverhältnis des Notenumlaufes ging von 12,4 auf 11,6 v. H. zurück. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf betrug 5635 Millionen. Er liegt um etwa 100 Millionen unter demjenigen des Vor⸗ monats. g — die Arbeitsbeſchaffung Erweiterung des Winterprogramms für den allgemeinen Straßenbau auf 80 Millionen Mark. Berlin, 2. November. Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. ing. Todt, hat in einer Beſprechung mit den beteiligten Stellen am 1. November die Bauvorbereitung der Reichsautobahn Köl n—dDüſſeldor f Duisburg— Dortmund freigegeben. Mit dieſer Maßnahme entſteht für das In⸗ duſtriegebiet ein Arbeitsvorhaben von bis 80 Millionen Mark. das Tauſe nden von Arbeitern für zwei bis drei Jahre Beſchäftigung bringt. Damit ſind insgeſamt 560 Kilometer Reichsaulobahnen vom Generalinſpek · tor für das deulſche Straßenweſen für den Bau freigegeben und zwar: Frankfurt⸗Mannheim⸗- Heidelberg 100 km München⸗-Reichenhall 120 km Berlin ⸗Stettin 120 km Elbing-Königsberg 100 km Köln-Düſſeldorf⸗Duisburg⸗ Dortmund 120 km Auch für den allgemeinen Straßen⸗ bau und den Bau von Zubringerſtraßen iſt in Zuſammenarbeit zwiſchen dem Reichs⸗ finanzminiſterium und dem Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen das Winter⸗ programm von 50 auf 80 Millionen Mark erweitert worden. Reichsbahn ſtellt techniſche Dienſtanfänger ein Die Reichsbahn beruft zum 1. Januar 1400 techniſche Dienſtanfänger für den bautechniſchen und maſchinentechni⸗ ſchen Dienſt ein. War ſonſt der Einſtellungs⸗ termin der 1. Mai, ſo iſt diesmal der um vier Monate früher liegende Zeitpunkt beſtimmt worden, um dieſer Maßnahme erhöhte Wir⸗ kung zur Entlaſtung des Arbeitsmarktes zu verleihen. Neben dieſen 1400 techniſchen Dienſtanfängern der Beamtenlaufbahn für den gehobenen mittleren Dienſt und den Aſſiſtentendienſt ſollen noch etwa 100 jünge⸗ re Landmeſſer im Angeſtelltenverhält⸗ nis eingeſtellt werden. Schaffung einer deutſchen Mode Los von der ausländiſchen Modedikkatur! Berlin, 3. November. einer Berliner Textilfach⸗ gruppenveranſtaltung des Deutſchen Han⸗ delsgehilfenverbandes ſprach Pg. Richard Dillenz vom Reichsinſtitut für deutſche Mode. Er erklärte u a., das große Ziel ſei die Schaffung einer ſelb⸗ ſtändigen deutſchen Mode. Wir müßten uns von der ausländiſchen Mode⸗ diktatur freimachen. Vorbedingung für die Schaffung der deutſchen Mode ſel die geiſtige, moraliſche und künſtleriſche Auswertung der Mode. Die Bildner der öffentlichen Meinung hätten hier eine große Aufgabe. Die Mode, die heute noch vollſtändig vom Auslande be⸗ ſtimmt werde, ſtelle eine gewaltige Kultur⸗ und Wirtſchaftsmacht dar. Frankreich ſei das klaſſiſche Land der Mode. Der Grund dafür liege in der unerhörten wirtſchaftlichen und nationalen Solidarität aller Modegrup⸗ pen, die Modellhäuſer einerſeits Preſſe, Ge⸗ ſellſchaft und Regierung andererſeits. Dieſer Zuſtand werde in Deutſchland an⸗ geſtrebt durch die Schaffung der Inſtitution der deuiſchen Mode. Gute Vorarbeiten ſeien ſchon geleiſtet. Wir hätten in Deukſchland gute Kenner und Kräfte, die in der Schule der Modellſchöpfer beſonders ſorgfältig be⸗ treut werden. Es werde uns gelingen, jeden falls die Alleinherrschaft der franzöſiſchn Da⸗ men- und der englischen herrenmode zu bre⸗ chen. Wahlen in Englund Großer Erfolg der Arbeiterpartei. London, 3. Im Rahmen November. Einen eindrucksvollen Erfolg der Arb ei⸗ terpartei zeigen die engliſchen Kommu- engliſchen — außer London— ſtatt⸗ etwa 115 Stadtgemeinden zeigen, daß die Arbeiterpar⸗ tei bisher 206 gewonnen und 9 verloren Die meiſten Sitze wurden den Kon⸗ die 142 Verluſte nalwahlen, die in über 300 Stadtgemeinden fanden. Die Wahlergebniſſe von hat. ſervativen abgenommen, und nur 11 Gewinne aufzuweiſen haben. Nach den bisher vorliegenden Ergebniſſen hat die Arbeiterpartei außer den 15 Gemein⸗ den, in denen ſie bereits die Mehrheit hatte, in zehn weiteren Stadtgemeinden unnmehr die Mehrheit gewonnen, darunter in Chef field, Leeds, Swanſea und Norwich. Di Liberalen haben 5 Gewinne und 33 Verluſte und die Unabhängigen 10 Gewinne und 52 Verluſte. Die Wahlbeteiligung war teilweſſe ſogar unter 30 v. H. Unter den geſchlagenen Anwärtern befindet Gattin des engliſchen Außen miniſters Simon, die in Mancheſter für die Liberale ſich die Partei kandidierte. . . Nachwuchs ohne Unterbrechung ſortgeſegt werden kann, ſondern gleichzeitig auch den Der Arbeitsdienſt im Winter Eltern dieſer Jugendlichen weiterhin weſent⸗ Bei Froſt Schulunterricht. 5 Berlin, 3. November. lich geholfen wird.. Der Freiwillige Arbeitsdienſt. N Hilfsſond für den Sport wird im Intereſſe der von ihm betreuten Jugendlichen auch während des Winters in keiner Weiſe unterbrochen werden. Wenn die Aufruf des Reichsſportführers. Wintertemperatur, insbeſondere das A ben f g ten von Froſt, Wo ene oer der 100 en⸗ Berlin, 3. November. arbeiten an der Bodenverbeſſerung uſwo. un⸗ 5 1 5 möglich macht, dann werden die jungen Reichsſportführer von 19 1 dien Männer im Freiwilligen Arbeitsdienſt da⸗ Ae e in Ae 95 f e durch keine Langeweile haben; es iſt für die⸗ 91 0 05 ung 80 12 10 Dean 95 ſe Zeit bzw. dieſe Stunden die Durchfüh⸗ eutſchen p d fie rung von Ausbeſſerungsarbeiten im i een de des F e 91125 der Unterkünfte Lorgeſeten. ue, gule ide dem neuen Hilfsfond im verſtärktem Maße Ueberholung der Lager, der Werkzeuge uſw. Mittel zutomnmen laſſen. Ferner ſoll der Hilfsfond durch die Erhebung eines ſoge⸗ nannten„Sportgroſchens“ geſpeiſt werden, der von allen Beſuchern von Sport⸗ vor allem aber auch eine Vertiefung der ſtaatspolitiſchen Schulung. Weiter wird in veranſtaltungen in Höhe von ungefähr 5 v. H. des Eintrittsgeldes erhoben werden ſoll. geeigneten Innenräumen ſowie nach Mög⸗ lichkeit auch im Freien die ſportliche Ertüch⸗ Die dem Hilfsfond für den deutſchen Sport zufließenden Sportgroſchen kommen aus⸗ tigung des Freiwilligen Arbeitsdienſtes während der Wintermonate fortgeführt. ſchließlich der deutſchen Sport⸗ und Turn⸗ Bewegung zugute, ſo z. B. der Vorberei⸗ Der Entſchluß der zuſtändigen Slellen, das belisdlenſtes 190 des Ih a 10 eitsdienſtes im Winter nicht zu unkerbre. 5 J chen, iſt außerordentlich zu begrüßen, zumal tung der Olympiſchen Spiele e Un⸗ dadurch nicht nur die Erziehungsarbeit am terſtützung bei ſchweren Sportunfällen. 8. Nitlers aufrichtige Meinung Ein engliſcher Journaliſt für den Kanzler und für Dentſchland dern man könne ſich auch darauf verlaſſen, daß er ſeine gegenwärtige Herrſchaft über 999 deutſche 1 00 Wade und 991 ſeine 05;; 3 egierung andauern werde, da der Zug der kanzler vor kurzem ein Interview gewährt Zeit ihn unterſtütze. Er glaube auch nicht, atte, beantwortet in ei ö ik 5 5 a N f e. mit einer uneingeſchränkten Bejahung. Ward 1 1 5 Price ſchreibt u. a.:„Ich habe dieſe Frage Er ſei völlig bereit, der Behauptung der zum Gegenſtand des Nachdenkens und vie⸗ Nationalſozialiſten beizuſtimmen, daß len Nachforſchens während meines Beſuches die große Maſſe der deutſchen Nation in Deutſchland gemacht. Der Schluß, zu dem hinter der neuen Regierung ſteht. ich gekommen bin, iſt, daß Hitler es ehrlich Die Frage, was mit den 14 Millionen So⸗ meint. zialiſten und Kommuniſten geworden ſei, die Ich glaube, daß er, wie Muſſolini, er⸗ im vergangenen März noch gegen Hitler tens von der ungeheuren Aufgabe des ſtimmten, beantwortet Ward Price im Sin⸗ inneren Wiederaufbaues beſeſſen iſt, der ne der von führenden Nationalſozialiſten ge⸗ in Deutſchland erforderlich iſt, und zwei ⸗ gebenen Erwiderungen, daß drei Viertel tens die Abneigungen eines Fronkkämp⸗ von ihnen auf die Seite der neuen Regie⸗ fers gegen die Uebel eines Krieges hal. rung übergetreten ſind. Ein Land kann weder im Frieden noch im Abſchließend ſagt der Verfaſſer: Was die Kriege leiſtungsfähig ſein, bevor es nicht Abſicht des Führers ſelbſt gegenüber dem durch und durch geordnet iſt. Ich glaube da⸗ übrigen Europa betrifft, bin ich der Mei⸗ her, daß Hitler es aufrichtig meint mit ſeiner nung, wir können uns darauf verlaſſen, daß Abſicht, die ganze Begeiſterung und Energie hitler ein Wächler des inkernakionalen 5 ele Jugend, 4 65 er Rice Friedens auf innere Ziele zu lenken. Er hat eine Stel⸗ i z die 10 j 1% mifitg ri 11 155 4 iſt. Es iſt die moraliſche, nicht die militäri⸗ ee ß,, 5 5 er ſich beſchäftigt. Sein gegenwärtiges Ziel Er hat Bismarck übertroffen, aber er iſt, die große Nation aufzubauen, raſſenmä⸗ wird nicht Napoleon nacheifern. ßig einheitlich, ſozial diſzipliniert und poli⸗ Ward Price erklärte dann, man könne tiſch gefeſtigt. Hitler nicht nur verſönlich vertrauen. ſon⸗ London, 3. November. Der Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“, Ward Price, dem der Reichs⸗ Fouür jeden gezahlten Sporkg ein Halse er b eines auf dem Gütſchein bezeichneten Sporl⸗ bildes berechtigt. a i lung dieſer Sportbilder wird den Beſuch der Olympiſchen Spiele im Jahre 1936 in der Weiſe erleichtern, daß der Sammler 40 v. 9. des für die Bilder rückerſtattet erhält. folgende Anordnung von Dr. kommt immer wieder vor, daß ſich Parteige⸗ noſſen, die ein Amt oder eine Abteilung bei der Reichsleitung innehaben, ſich„Reichslei⸗ ter“ oder Amtes bzw Abteilung nennen. Ich mache darauf aufmerkſam, daß niemand berechtigt iſt, ſich„Reichsleiter“ oder zu nennen, ausdrücklich ernannten Parteigenoſſen. Das⸗ ſelbe gilt ſinnentſprechend für die Bezeich⸗ nung„Gauleiter“ bzw.„Gauführer“. g am Schnitt. qr am Stoffe, f q an der ganzen Verarbeitung, dass ee ee 777 G SO 4 dellos Sitzen Herren-Mäntel Der flotte Paletot, Ulstet- pöletot u. Ulster, hewof. tragend in Qualität und prelswyürdigkeit 20.- 36. 45.58. 75. 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Selbſtverſtänd⸗ lich wird die herſtellende Firma, wenn ſie dieſe Richtlinien bei der Umarbeitung des Fil⸗ mes berückſichtigt hat, den Film erneut der Zenſur vorlegen müſſen. In turzen Wotten: Reichskanzler Hitler und Vizekanzler von Papen ſprachen am Donnerstag in Eſſen. Der Reichsbankausweis vom 31. Oktober zeigt eine Notendeckung von 11.6 Prozent gegen 12,4 Prozent in der Vorwoche. Der Reichsminiſter für Luftfahrt Göring hat aus Anlaß der Dreiecksfahrt und der 50. Ozeanüberquerung des Luftſchiffes„Graf Zeppelin“ dem Führer Dr. Eckener und allen Mitgliedern der Beſatzung Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Der engliſche Journaliſt Panter iſt Don⸗ nerstagmorgen aus der Haft entlaſſen wor⸗ den, mit der Maßgabe, innerhalb 48 Stun⸗ den Deutſchland zu verlaſſen. 2. große Wahlkundgebung der N. S. D. A. P. Ortsgruppe Viernheim am Montag, 6. November, abends 9 Uhr in den Sälen„Freiſchütz“,„Engel“,„Kaiſerhof“ und„Central⸗Kino“(Schulſtraße.) Zur zweiten großen Wahlung für Deutſch⸗ lands Ehre und Gleichberechtigung, für das Ja zur Volksabſtimmung und die Wahl des neuen Reichtages am 12. November hat die hieſige Ortsgruppe die geſamte hieſige Bevölkerung be— reits eingeladen. Es iſt ihr gelungen, einen alten Kämpfer der Bewegung in der Perſon des Pg. Miniſterialrat Rings hauſen⸗ Dar m⸗ ſtadt zu dieſer Verſammlung als Referenten zu erhalten, was ſicherlich zu einem noch größeren Beſuch, dem Beſuch aller wahlberechtigten Männer und Frauen beitragen wird. Pg. Ringshauſen ſprach vor 3 Jahren als einer der erſten Redner in unſerer Gemeinde. Seine Betätigung für die Idee Adolf Hitler's brachte ihm ſeine Entlaſſung aus dem heſſiſchen Schuldienſt durch die Syſtem⸗ Parteien aber dennoch ließ er ſich ſeinen Geiſt nicht knebeln und kämpfte unentwegt weiter. Nach dem Siege am 5. März wurde Pg. Rings⸗ hauſen in die Heſſ. Regierung berufen und ihm das Amt als Miniſterialrat für Kultus und Bildungsweſen übertragen. Wir freuen uns, daß Pg. Ringshauſen die Zuſage zu einem Re- ferat in dieſer Kundgebung gegeben hat. Die Einteilung für die einzelnen Säle wird noch be⸗ ſonders bekannt gegeben. — Bekanntmachung. Laut Beſchluß des Fürſorgeausſchuſſes vom 17. 10. 33. ſollen Peſonen, die eine Meldung, daß ſie außer ihrer Unterſtützung noch weſentlich anrechnungsfähiges Einkommen haben, in den hieſigen Zeitungen veröffentlich werden: Zur Anzeige wurde gebracht: „Frau Georg Baureis 5. geb. am 22. 3. 1889, Kiesſtraße 15, wegen unberechtigtem Bezuge von Unterſtützung.“ Viernheim, den 2. November 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: ö Bechtel. 1 Dr. Len bei den Nuhrarbeitern eldorf, 3. November. Der Führer der 1 0 n Arbeitsfront, Dr. Ley, traf am bonnerskagmitta bei ſeiner Beſichligungs⸗ durch die Werkſtätten deulſchen Arbei⸗ ms in Huckingen ein, wo er den Man- nesmann-Bekrieben einen Beſuch abſtaltete. In ſeiner 5 leitung befanden ſich die Füh⸗ ter der Arbe terſchaft an Rhein und Kuhr. Mit beſonderem Intereſſe beſichtkigte Dr. Ley die roduktionsanlagen und Hütten. Von der Terkbelegſchaft wurde er herzlich be⸗ grüßt. Anſchließend verſammelke Dr. Ley dann in einer großen Fabrikhalle die Beleg ſt um ſich und richkete Worke an ſie, die den nationalen Sozialismus in den herzen der Arbeiter verſenkten und vertieften. Hier⸗ auf fuhr Dr. Ley nach Krefeld, um einige Jabtiken der Seideninduſtrie zu beſichligen. Am ſpäten Nachmiltag begab ſich der Jüh⸗ ter der Deutſchen Arbeitsfront nach Godes⸗. berg, um der dortigen Jührerſchule einen Zeſuch abzuſtakten. Ein Geſchenk an den Führer. Weimar, 3. Nov. Der Führer ſtattete am Donnerstag dem Nietzſche⸗Archiv in Weimar ſeinen Beſuch ab. Die Schweſter Metzſches überreichte dem Führer einen Degen⸗ ſtock des Philoſophen, den dieſer mit Rüh⸗ tung annahm. Alsdann wurde ihm das„Pro memoria“ des Mannes von Frau Förſter⸗ Metzſche des bekannten Antiſemitenführers För⸗ ſter vorgetragen, das dieſer 1879 an Bis⸗ marck gerichtet hat und das ſich gegen die lleberfremdung Deutſchlands durch den jüdi⸗ ſchen Geiſt richtete. Mit Nietzſches Stock be— gab ſich dann der Führer durch die heilrufende Menge, die ſich mittlerweile in großer Zahl angeſammelt hatte, in ſeinen Kraftwagen. Von der Invalidenverſicherung Neue Wege. Berlin, 3. November. Nach ausführlichen Reſſortverhandlungen ſind nunmehr die Vorſchläge der zu⸗ ſtändigen Stellen des Reiches für die Sanie⸗ rung der Invalidenverſicherung fertiggeſtellt worden. Eine Entſcheidung über dieſen Re— ſormentwurf kann aber erſt fallen, wenn der Führer ſelbſt die Genehmigung dazu er⸗ teilt haben wird. In unterrichteten Kxeiſen der Deutſchen Arbeitsfront wird darauf hin⸗ gewieſen, daß zwar die ſegensreichen Aus⸗ wirkungen der Arbeitsbeſchaffung auch der Invalidenverſicherung zugute kommen, die ſch in den ſteigenden Beitragseinnahmen zeige(51,5 Millionen Mark im Januar 1033 gegen 61,3 Millionen Mark im Sep⸗ tember), daß man aber nicht erwarten kön⸗ ne, daß eine endgültige Sanierung der In⸗ validenverſicherung allein aus dem durch die Arbeitsbeſchaffung erhöhten Beitragsein⸗ gang möglich ſein werde. Bei den Etatsbe⸗ kratungen habe man ja im Reichsarbeits⸗ miniſterium beiſpielsweiſe mit einem Fehl⸗ betrag von 115 Millionen Mark für 1932 ge⸗ rechnet, wenn an dem jetzigen Rechtszuſtand nichtsgeändert werde Unter den möglichen Wegen für die Sa⸗ nierung ſeien vor allem die Erhöhung des Reichsbeitrages, der 1932 163 Millionen Mark betrug, ſowie eine Erhöhung des Bei lragsſatzes unker gleichzeitiger Senkung der Beiträge für die Arbeitsloſenverſicherung er örtert werden. Es zeige ſich hier, wie aus⸗ ſchlaggebend die Erfolge der Arbeitsbeſchaf⸗ jung für die Entwicklung der geſamten so. zzalverſicherung ſeien. Gedacht ſei weiter an eine Beſeitigung der jetzt beſtehenden Unler⸗ versicherung in der Invalidenverſicherung, in er zurzeit die Löhne nur bis zu 42 Mark wöchentlich vom Beitrag erfaßt werden. Außerdem ſolle die Berechnung der künftig anfallenden Renten nach einfachen und ge- techlen Methoden und unter ſtärkerer Be⸗ tückſichigung der vom Einzelnen gezahlten Beiträge erfolgen. der Stahlbelm“ zum 12. November ant Frankfurt a. M, 3. Nov. Das Lauder 95 9915 Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, andesverband Groß⸗Heſſen, erläßt einen Auf⸗ ruf, in dem es u. a. heißt: Die deutſche Regierung mit Adolf Hitler, uſerem Führer, an der Spitze, hat mit ihrem aren„Nein“ den verblendeten, ehemaligen Feindſtaaten gegenüber das getan, wonach ſich eder ehrliebende. aufrechte Deutſche ſeit lan⸗ — gen Jahren unter ſchwachlichen, unfähigen Re⸗ gierungen vergeblich ſehnte! So hat auch die von ihm angeordnete Volksabſtimmung zwei⸗ fellos nur ſymboliſchen Charakter, um dem geſamten Auslande zu zeigen und zu beweiſen, in welch einmütiger Geſchloſſenheit und Treue das deutſche Volk mit ſeinem Kanzler durch Dick und Dünn geht! Der 12. November muß ein überwältigendes Zeugnis ſein, in ſeinem Ergebnis zu einem geiſtigen Bollwerk werden, an dem aller Haß und alle Heuchelei unſerer früheren Gegner zerſchellen muß! N Kein deutſcher Mann und keine deutſche Frau darf am Wahltage fehlen! Wer nicht wählt oder gar ſich der Stimme enthält, treibt Verrat am Volke und ſtellt ſich außer— halb unſerer Volksgemeinſchaft. Eintopfgericht am 5. November Durch ſoziale Gerechtigkeit zur äußeren Freiheit. „Die Begriffe national und ſozial haben ſich im neuen Staat zur unlöslichen Einheit ver⸗ ſchmolzen. Keiner darf ſich national nennen der nicht den feſten Willen aufbringt, dem un⸗ glücklichen Volksgenoſſen durch die Tat zu helfen. Und keiner wird wahrhaft ſozial ſein, wenn die Not des Vaterlandes nicht ſeine eigene Not iſt. Dieſe Geſinnung ſoll ſich am nächſten Sonn— tag bewähren: Am 5. November wird in ganz Deutſchland das Eintopfgericht gehalten, weil Millionen hungern. Der Volksgenoſſe, der noch etwas beſitzt, verzichtet zu Gunſten des Darbenden auf einen Genuß, ſtellt auch äußerlich durch die⸗ ſen Verzicht die Schickſalsgemeinſchaft her. So wird das Eintopfgericht Sinnbild der in⸗ neren Geſchloſſenheit, die notwendig iſt, wenn der Kampf für die Ehre Deutſchlands nach außen hin ſiegreich durchgeführt werden ſoll. Wer das kleine Opfer des Eintopfgerichts am nächſten Sonntag bringt, zeigt, daß er mithelfen will an dem großen Werk unſeres Führers. Der rettente Blitz Von Luiſe Küchler. Verfaſſerin des Romans„Wider Meer und Menſchen“. Der Wind peitſcht die Segel, das ſchmucke Schiff treibt voran. Sonnenſchein ſpielt auf den ſtürmenden Wogen, läßt Schaumkronen und Wellen blinken und blitzen. Tebbe Meentzen hält das Tau. Der Alte am Steuer ruft: „Tebb Meentzen wohin?“— ur Vogel- inſel! Brauche Einſamkeit“, kommt es kurz aus des Schiffers Mund.„Hm, hm“, denkt der Alte,„die Meta iſt's. Wird ſich ſchon be— ſinnen“. Tebbe Meentzen ſieht nichts von Sonnenſchein und Wolkenglanz. Das Mäd— chen hat ihn abgewieſen. liebt mehr den leichfertigen Heino Lübben. Gut. Tebbes Frieſenſtolz iſt erwacht, er lacht trotzig der Schmerzen der Liebe. Wildes, herrliches Meeresrauſchen gibt Kraft, Geſundheit. Der blonde Heino Lübben ſagt zu dem Mädchen, das ihn liebt: „Wirſt morgen allein zum Tanz gehen müſſen, Meta. Muß mit dem Geſpann in die Heide, komm' ſo früh nicht zurück.“ Das Mädchen lacht ihn an:„Bleib' da⸗ heim. Ohne dich gehe ich nicht“. Setzt neckend hinzu:„Ja, wär' Tebbe Meentzen hier!“ Drauf küßt der Burſch den lachenden Mund.„Gut, daß ich den Tebbe weit weiß. Müßt' ſonſt fürchten, meine Maid würde mir untreu.“ Gewitterſchwer liegt der Nachmittag. Me⸗ ta Klaſen eilt durch den dunkelnden Wald dem Dorf zu. Schon bricht das Unwetter los, ein Blitzſtrahl zuckt, ein Donner rollt, ſchwer praſſeln die Tropfen auf das Blätter⸗ gewirr. In Sprüngen eilt Meta über den freien Platz der Waldschenke zu. Ein ſcheu⸗ er Blick auf die Rieſeneiche, ein ſchwerer Blick zum Himmel, da hat ſie die Schenke er— reicht, ſteht atemſchöpfend auf der Veranda. Furchtbar rollt der Donner, zornig jagt der Wind den Regen.— Meta öffnet die Tür, tritt in den dunklen Raum— bleibt wie ge⸗ lähmt ſtehen und ſtarrt. Im Schein eines Blitzes hat ſie Heinos Geſicht erkannt. Heino Lübben, der ein anderes Mädchen in den Armen hält. Ein Schrei löſt ſich von ihren Lippen, dann ein trotziges Auflachen: „Das alſo nennt dn in die Heide fahren“. Ver Burſch ſteyt ertapye, will entgegnen, das Wort erſtirbt ihm im fürchterlichen Ge⸗ töſe des Donners, der zugleich mit dem grel⸗ len Blitz beginnt. Dann ein ohrenbetäuben⸗ des Krachen: Die Rieſeneiche iſt getroffen, ſtürzt ſchwer auf das Dach der kleinen Wald⸗ chenke. Meta Klaſen, von dem zwiefachen Schrek⸗ ken ihrer klaren Sinne beraubt, raſt in pa⸗ niſcher Angſt davon, durch Blitze und Re⸗ gen. Fort, ſort von dem Grauen. Tebbe Meentzen hat gelaſſen das Unwet⸗ ter kommen ſehen. Ihn freut der wilde Auf⸗ ruhr der Elemente.„Ha, Meta Klaſen, lache du nur! Willſt du mich nicht, brauch ich dich nicht. Herrliches Meer, du biſt mir Le⸗— ben und Liebe!“ Er ſteht im Oelzeug, will das Unwetter genießen. Hinter ihm der Alte, ſein treuer Begleiter. Plötzlich ſchreit Tebbe Meentzen auf. „Meta!“ ruft er wild,„Meta!“ und ſchaut ſtarren Auges dem faſt unſichtbaren Lande zu. Dann eilt er zum Boot, ſpringt hinein. Beſtürzt folgt ihm der Alte. Sie ſtoßen ab, treiben frei. Auf und nieder, hin und her ſchießt das Boot. Aber ſicher führen es die Beiden. Wieder der Alte:„Wohin, Tebbe Meen— tzen?“—„Tranhörn zu!“ ruft es zurück, und dann:„Hab, Meta im Watt geſehen. Geht 7 ums Leben! * Meta Klaſen irrt durch das Unwetter, auf— gejagt von jedem Schlag„In der Heide— in der Heide—“ lallt ſie vor ſich hin und läuft durch den Wald über die Straße in die Marſch, weiter dem Wattenmeer zu. Ueber dem Wattenmeer ſteht das Wetter, mit der Flut zurück. Die Priele füllen ſich. Das Mädchen läuft vorwärts, zurück, im Kreis— findet nicht heraus. Das Waſſer ſteigt— das Wetter dröhnt— Dem Wattenmeer zu ſteuert ein Boot, die Segel eingezogen, den Maſt umgelegt, ſchießt es von kräftigen Ruderſtößen getrieben her— an. Tebbe Meentzen ſieht die irrende Ge— ſtalt, wie er ſie auf der Inſel im Geiſte ſah. Meta Klaſen iſt von der Krankheit gene— ſen, nicht von dem Schreck. Teilnahmslos gegen alles geht ſie umher, lallt zuweilen ſtill vor ſich hin:„In die Heide—“. Tebbe Meentzen, der ſtarke, trotzige, umgibt ſie mit rührender Sorge. Bietet ſeine ganze Liebe auf, das Mädchen dem Leben zurückzuge— winnen. Umſonſt. Da faßt er einen kühnen Entſchluß. Hat der Schreck ſie verwirrt, muß der Schreck ſie heilen. Er fährt mit ihr zur Vogelinſel. Luſtig ſpielt der Wind in den Segeln, munter tanzt das Schiff auf den Wellen. Keine Sonne ſcheint. Graue Wolken jagen über das Meer, Vorboten eines Unwetters. Tebbe ſchaut in das nahende Wetter, dann auf das teil— nahmsloſe Mädchen. Leiſes Lächeln liegt auf ſeinem entſchloſſenen Geſicht, lachender Mut in den blauen Augen:„Kleine Meta, ſollſt dich heute meiner freuen! Wir ſind jung, wollen leben und lieben!“ Knirſchend ſtößt der Bootskiel auf. Tebbe führt Meta über die Inſel hindurch durch die kreiſchenden Waſſervögel. Im Brauſen des Sturmes bemerkt Meta das Nahen des Ge— witters nicht. Jäh iſt es da. Sie beginnt zu zittern, Tebbe legt den Arm um ſie, führt ſie ruhigen Schrittes weiter. In die Nähe der Stelle, wo mit faſt tödlicher Sicherheit bei jedem Wetter ein Blitz in die Erde ſchlägt. Alle Kenner der Vogelinſel wiſſen darum. Es muß auch geute ſo ſein. Tebbe ſetzt ſein Vertrauen darein.— Da zuckt der Blitz— knattert der Donner— Meta ver⸗ ſucht ſich loszureißen. Tebbe hält ſie feſt, ſpricht leiſe, zärtliche Worte. Wimmernd ſinkt ſie zuſammen. Ein zweiter Schlag— ein zweiter Schrei— ſie ſtemmt ſich gegen den Beſchützer— dann ein Erkennen, auf⸗ ſtrahlend, erlöſend:„Tebbe— Tebbe!“ „Meta, liebe Meta!“ Schweiß perlt ihm auf der Stirn, aber ſein Antlitz trägt ein Leuchten, ſein Lachen iſt ein trotziges, ſtar⸗ kes. „Tebbe—? Ich habe geſchlafen—? So lange, ſo ſchwer—“ Das Wetter grollt weiter. Tebbe Meen⸗ tzen bringt ſein Mädchen zur ſchützenden Barke:„Sag' mir nur eins, Meta: Haſt du mich lieb?“ „Ich glaube, Tebbe Meentzen, nmer und immer ſchon!“ d. Aus Heſſen und Naſſan Heſſiſche Provinzial⸗Feuerwehrtage 1934. Darmſtadt, 3. Nov. Provinzial⸗Feuerwehrtag 1934 findet in den Tagen vom 7. bis 8. Juli 1934 in Alzey ſtatt. Der nächſtjährige Provinzial-Feuerwehr⸗ tag für die Provinz Starkenburg wird am 14., 15. und 16. Juli in Rüſſelsheim und der ade Oberheſſiſche Provinzialſeuerwehr⸗ ag heim abgehalten. Der Rheinheſſiſche am 4., 5. und 6. Auguſt in Bad Nau⸗ * * Frankfurt a. M., 3. Nov.(Darle⸗ hensſchwindler verurteilt.) Der 25⸗ jährige Darlehensvermittler Karl Faigle hat ſich bei geben. an ihn cherheiten beibringen, und ſchließlich ibnen mitaeteilt. ſie könnten aus beſonde ren Gründen kein Geld vetommen. In keit waren zahlreiche Geſuche überhaupt nicht bearbeitet. Es war Faigle nur um die Provi⸗ ſion zu tun. Die Bedingungen für Darlel waren insgeſamt 32 und Proviſion zu zahlen gehabt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu neun Monaten Geſe * Franlfurt a. M., 3. ins ſal der beiden Kinder. die im Sommer aus dem Armenhaus ihres oberöſterreichiſchen Hei⸗ matdorfes entlaufen und in faſt dreimonatiger Wanderſchaft bis nach Frankfurt am Main ge⸗ kommen waren, iſt jetzt entſchieden. den ins Armenhaus zurückgebracht; die Mut⸗ or 1er, Geldſuchenden als Selbſtgeber ausge⸗ Zuerſt mußten die Darlehensſuchen den eine Gebühr zahlen, dann allerlei Si⸗ wurde Wir tuch⸗ ehen geſalzen, die Schuldner hätten Prozent Zinſen, Riſikoprämie recht ignis. Nov. zurück.) (Wieder Armenhaus Das Schick⸗ Sie wer⸗ die den Kindern oft den Rat gegeben hatte, als unnütze Eſſer ihr Bündel zu packen und in die Welt hinauszugehen, wünſcht es ſo. eines Züricher Gaſtwirts, die Kleinen an Kin⸗ desſtatt anzunehmen, gehen der Bezirkshaupt⸗ mannſchaft Gmunden dung auf Koſten einer Wiesbadener Dame durch das öſterreichiſche Generalkonſulat beſchafft worden ſind, bringt ein Fürſorgebeamter dieſer Tage die beiden ſchen Grenze zurück. * Wiesbaden, 3. Nov. nis erhängt.) In der vergangenen hat Kommerzienrat Edelmeyer, gegen den u. auch eine Unterſuchung wegen betrügeri— Die Geſuche einer Stuttgarter Dame und ö zu. Mit warmer Klei⸗ und Anterwäſche verſehen, die ihnen Weltbummler bis zur öſterreichi⸗ (Im Gefäng⸗ Nacht ſcher Manipzlstionen eingeleitet war, im Po⸗ lizeigefängnis ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende gemacht. Darmſtadt, 3. Nov. einem Anfang ſer und aus Düſſeldorf mit ſeinem Zweiſitzer⸗Over⸗ land⸗Cabriolett 1 Y 13334 umher, um Buch„Unſer Kampf“ zu vertreiben. D. unberechtigterweiſe SS⸗Aniform und hat oiel⸗ fach auch auf Rechnung der Kreis- und Gau⸗ propagandaleitung Düſſeldorf Benzin erſchwin⸗ delt. b lle unter allerlei Vorſpiegelungen ben. el wegen begangener Straftaten geſucht. Vor dem Betrüger nem Auftauchen iſt ſofort die Polizei zu ver⸗ ſtändigen. Ober⸗RNamſtadt, 3. Alter.) älteſte Friedrich Schuchmann 5., bei gutem Befinden begehen. Arheilgen, 3. Nov.(Ehrungen.) heilgen wurde nach einer Feuerwehrinſpektion durch 8 Oberbrandmeiſter Gimbel für 40jähri dem Feuerwehrmann Möhler für Dienſt das Staatsehrenzeichen überreicht. Pfungſtadt, 3. ſpritze.) Eine neue Motorſpritze, die zum Teil aus Induſtrieſtiftungen anläßlich des 50. Jubiläums der Pfungſtädter Feuerwehr be⸗ ſchafft wurde, wird in einer Uebung vorge— führt. Seligenſtadt, 3. Nov.(Verſetzt.) Kaplan Gleich, der ſechs Jahre in i war, wurde zum 1. November als Af an das Prieſterſeminar in Mainz verſetzt. Rüſſelsheim, 3. b ten beſchlagnahmt.) Die Polizei in Rüſ⸗ ſelsheim hat alle ſogenannten Geſchicklichkeits⸗ automaten, geſtellt waren, auf beſondere Verfügung hin beſchlagnahmt⸗. (Warnung reien den Betrüger), Oktober reiſt der 28jährige S Geſchäftsreiſende Auguſt Deger Od trägt Auch ließ er ſich in mehreren Fa Darlehen verſchiedenen Behd en D. wird von wird dringend gewarnt. 2 7 1 Bei ſei⸗ Nov.(Bibliſches Den 90. Geburtstag konnte der Einwohner Ober-Ramſtadts, Herr In Ar⸗ den Vertreter des Kreisamts Herrn ind rigen Nov.(Neue Motor⸗ Seligenſtadt Nov. (Spielautoma⸗ die zumeiſt in Wirtſchaften auf⸗ fumps W²˖d. oder Loc Eclel, prokctischer 10 uh för Straßde nd Seselſschaoft, 90 Seſſobsoſz 3 L XV. Absdtz Widleder- Spengen- Schuh moderne Verzierungen und 8 5 N 1 8 Kinder- Halbschuhe e ge Ge Wei edoppelt Größe ä 317— 33 Abb, 27 30 50 inder-Stiefel kräftige Ausführung in schwòWarz oder braun, Sröße 35 2326. 4.45. 23— 24 70 Herren- Sportstiefel, aus kröffigem Rindbox, wasserdichtes Futter mit Zwischensohle 9 0 oder braun, die gute Strapaziefqualitöt schlanke orm duda leldae ech beim Schu bie Angebote unserer Schuh- Abteilung sind eine Leistung in Bezug quf Qualität und Preis. nerren- Hei bschoh in schwarz 95 50 ahnen, Nachdruck verboten. „Na, mein Alterchen, was willſt du denn? Du willſt doch etwas?“ „Ja. Ich komme mir blöd vor. Hier ſcheinen alle Gäſte irgend was zu wiſſen, bloß ich nicht. Kannſt du mir nicht ſagen, was los iſt, damit ich endlich mein Magendrücken los werde?“ „Ja, das iſt ſo eine Sache. Margit hat doch mit dem Bären ſtark geflirtet. Und manche Leute haben da ſchon allerhand gemunkelt. Und nun ſieht doch das heute ſtark nach Verſöhnung in Wilſach aus— nicht? Denn ſo ſchlimm wird die Krankheit ſchon nicht ſein, und er hätte ruhig kommen können, obwohl ich es perſönlich wunder— voll finde, daß Herr von Wilſach bei dem kleinen Frauchen blieb. Aber ſo denkt eben ganz beſtimmt unſer ſchönes Geburtstagskind nicht. Und daher die Freude der andern. Kapiert, mein gutes Alterchen?“ „Ja! Ach, ſo war das“, meinte Herr von Korreck lang— gedehnt und blickte bedauernd auf die guten Sachen, die jetzt abgetragen wurden. Aber zu ſeiner großen Erleichte— rung ſah er drüben ein kaltes Büfett ſtehen mit allerlei Köſtlichem. Da wollte er ſich ſpäter noch ſchadlos halten. Dann dachte er wieder an die Wilſacher und an die ſchöne Margit. Soſo?! Alſo der Bär hatte beinahe ver— geſſen, was für ein reizendes Frauchen er beſaß. Hm! Die Margit von Alſen. Nee! Den Tauſch hätte er nicht gemacht, wenn er der Bär von Wilſach wäre. Aber ſo borniert waren eben die Männer. Margit aber war ausgelaſſen luſtig, bevorzugte ganz offenſichtlich den Freund ihres Bruders, den Doktor von Brendter, der aus Berlin gekommen war. Nun war man wieder ratlos, aber Ottilie Niederhammer meinte: „Mache natürlich! Poſe! Komödie! Sie platzt bei— nahe vor Wut, daß der Wilſach ihr nicht ins Garn geht.“ Margit ſtand einmal einen Augenblick allein. Vom Fenſter aus konnte ſie Schloß Wilſach ſehen. Dort weilte der Bär, den ſie ſchon errungen zu haben geglaubt. Sie liebte ihn! Liebte ihn beſinnungslos, bis zur Raſerei. Ihre alten, ehrenwerten Eltern waren vergeſſen, der Bruder auch. Nur der grenzenloſe Haß war da, der ſich nicht mehr eindämmen ließ, und der Dittrich Wilſachs junger, blaſſer Frau galt. . Noch wußte Margit von Alſen nicht, wie dieſer Haß ſich entladen würde, aber ſo viel war ihr jetzt ſchon klar, daß ſie Urſulas Frieden ſtören würde. Und wenn ſie glücklich geworden war, dann wollte ſie ihr dieſes Glück fortnehmen. Margit von Alſen tanzte wieder, lachte, plauderte. Und in ihrem Herzen war doch dieſer unſelige Plan, Urſula Wilſach zu vernichten, bereits eine feſtſtehende Tatſache. Elftes Kapitel. „Na, Urſelchen? Du biſt ſchon auf?“ Dittrich Wilſach kam zum zweiten Frühſtück gegen neun Uhr nach Hauſe. Er freute ſich, Urſula im Speiſe⸗ zimmer vorzufinden. Seine ganze Perſönlichkeit atmete Glück und Geſundheit aus. Er küßte ſeine Frau und nahm ſie dann ohne weiteres auf den Schoß, wie er es gern tat, wenn ſie frühſtückten oder zu Abend aßen. „Ich möchte gern mit dir hinaus, Dittrich. Könnte ich nicht auch ein Pferd bekommen?“ fragte Urſula nach einer Weile. Er ſah ſie lächelnd an. Dann meinte er: „Solche verwegenen Wünſche haſt du? Ja, da muß ich dir wohl ein gutes Reitpferd beſchaffen. Aber vor- läufig lohnte es ſich nicht. Erſt reiſen wir. Nach unſerer Rückkehr wird die Geſchichte ſofort in Angriff genommen.“ „Wie gut du zu mir biſt, Dittrich“, ſagte Urſula zärt⸗ lich und ſtrich über das blonde Haar des Gatten. „Willſt du jetzt mit? Ich reite dann nicht, ſondern nehme den leichten Jagdwagen. Du darfſt ſogar kut⸗ ſchieren, Urſelchen.“ N „Ja, das wird ſchön. Und durch den Wald fahren wir auch ein Stückchen?“ „Ganz wie du willſt, Urſel. Befiehl nur ruhig dem Bären! Er tanzt dann.“ Urſula ſah ihn ſcheu⸗ſelig an. „Dittrich, ich habe dich ſo lieb, daß ich es heute nicht mehr ertrüge, von dir getrennt zu werden“, ſagte ſie und küßte ihn, ſog ſich feſt an ihm mit dieſem Kuß. Da ſie ſonſt ſehr ſcheu war, beglückte ihn dieſer Kuß ungemein. „Urſelchen, was haſt du denn? Was fürchteſt du? Du biſt mein, und ich gehöre dir für Zeit und Ewigkeit. Uns trennt nur der Tod! Hörſt du es, Urſel?“ „Ja, Dittrich. Nur der Tod trennt uns.“ Urſula flüſterte es und ſah ihn dabei ſo ſonderbar an. Da küßte er ſie ſtürmiſch. „Urſel, du biſt mein Glück. kleines Glück.“— Sie fuhren miteinander im Wagen davon. Urſula ſaß bei ihrem Mann auf dem Kutſchſitz, und er hatte den Mein großes, großes heuchtwanger, H einen Arm um ſie gelegt. Mit der Linken lenkte er die zwei ſchönen, ſchwarzen Pferde. Und ſie fuhren dann, nachdem Dittrich ſeine Leute ermuntert, ein paar freund⸗ liche Worte mit ihnen gewechſelt hatte, weiter. Und die Leute blickten ihnen nach, lachten, ſchafften dann weiter. „Die kleine Gnädige hat den Herrn ganz verwandelt. Er fährt jetzt nimmer allein aus. Na, ſo iſt es auch nur richtig“, meinte Vater Goll. Er war ſchon ein Menſchen⸗ alter hindurch auf dem Wilſacher Beſitz tätig. Der alte, ſchöne Wald nahm das Ehepaar auf. Dittrich wählte einen ſchmalen Weg, an dem junge Birken rechts und links ſtanden und mit ihrem hellen Grün eine wirkſame Folie bildeten für den dunklen Hintergrund der dicht beieinander ſtehenden Tannen. „Dittrich, ſtill!“ Urſula ſchmiegte ſich an den Gatten, deutete mit der Hand auf ein Rudel Rehe, die auf der Lichtung ſtanden. Wilſach hielt den Wagen an. Er ſah mit Entzücken in Urſulas ſchönes, roſiges Geſicht. Ihre großen Augen glänzten wie Sonnen. Und der Mann fühlte mit Dank— barkeit ſein großes ſchönes Glück. Eines der Pferde wieherte laut. Und droben ſtob das Rudel davon. Ein unvergleichlicher Duft durchzog den Wald. Urſula atmete hoch auf. „Dittrich, wozu wollen wir fort? Ich fühle mich hier ſo glücklich, und unſere Heimat iſt ſo herrlich, daß kein noch ſo ſchöner fremder Ort ſie mir erſetzen könnte.“ „Recht haſt du, Urſel. Ich werde nochmal mit dem Doktor reden. Ihm werden wir uns fügen.“ Ein kurzer Ruf, und die Pferde nahmen eine lang— ſame Gangart an, als wollten ſie auch die Schönheit des Waldes noch ein wenig genießen. Da— ein heller Zuruf aus dem Walde links. Sie wollten gerade die breite Landſtraße, die den Wald durch— ſchnitt, paſſieren. Da ſahen ſie einen kleinen, hellroten Rennwagen ſtehen. Und— Margit von Alſen war dort und lachte ihnen entgegen. Aber in ihren Augen flackerte es gefährlich. Dittrich ſah es, und ſein Arm legte ſich noch feſter, ſchützend um die kleine, ſchlanke Geſtalt an ſeiner Seite. Begrüßung! Einige höfliche Worte. Margits lag unter dem Wagen. „Ich habe eine Panne. Wird aber gleich beſeitigt ſein. Doch würden Sie den Motor einmal nachſehen, Herr von Wilſach? Ich bin ſeit Tagen gar nicht mehr zufrieden.“ Dittrich konnte nicht gut anders und ſprang vom Wagen herab, um ihren Wunſch zu erfüllen. Er beugte ſich über den Motor. Margit war dicht neben ihm, und ihr blondes Haar, von dem ſie die Mütze abgenommen, ſpielte bis zu ihm hinüber, koſte um ſeine Stirn. Urſula ſah es. Und ſie wandte ſich ab vor der ſcham— loſen Koketterie dieſes Mädchens. „Dittrich, warum ſind Sie nicht an meinem Geburts— tag gekommen? Ihre Gattin iſt nicht ſo krank geweſen, daß Sie mir meinen Feſttag derart verderben mußten.“ Leiſe hatte Margit es geſagt, und ihre Hand berührte die braune des Mannes, die ſuchend über den Motor ſtrich. Der Bär von Wilſach zog ſeine Hand zurück. Schroff, deutlich, in nicht mißzuverſtehender Weiſe. Margit ziſchte: „Ein Spiel ſollte es nur ſein? acht, Dittrich!“ Der Bär lächelte nur. Frauenrache fürchtete er nicht, er belächelte ſie höchſtens. Er zog den Hut. „Mein gnädiges Fräulein, der Motor ſcheint doch in Ordnung zu ſein. Da ich mich aber für Rennwagen bisher nicht allzuſehr intereſſiert habe, ſo iſt es doch viel⸗ leicht beſſer, Sie fragen einen Spezialiſten. Mit Autos iſt es wie mit einer menſchlichen Krankheit. Man ſoll ſie nicht von einem Laien behandeln laſſen. Und nun, mein gnädiges Fräulein, geſtatten Sie, daß wir uns ver⸗ abſchieden. Darf ich bitten, allerherzlichſte Grüße von meiner Frau und mir daheim zu beſtellen? Auf Wieder⸗ ſehen, mein gnädiges Fräulein.“ Eine tadelloſe Verbeugung, dann ſprang Wilſach wieder auf ſeinen Wagen. Urſula nickte Margit zu, und dann fuhren ſie davon. Urſulas vorhin ſo ſtrahlende Sonnenaugen blickten jetzt matt, wie erloſchen. Dittrich Wilſach beugte ſich zu ſeiner Frau: „Und wir fahren doch auf vier Wochen fort, mein Urſelchen. Das iſt ja einfach zu albern, die ganze Ge⸗ ſchichte.“ „Ich habe doch nichts dagegen, wenn du freundſchaft⸗ lich mit den Alſens verkehrſt, Dittrich.“ Und dabei ſah Urſula doch wieder, wie die Locken Margits um die Stirn Dittrichs ſpielten. Vorbei war ihr großes Vertrauen. Sie fühlte ſich elend, grenzenlos elend. Schweigſam legten ſie die Fahrt zurück, und Urſula dachte: Wie oft mögen ſie ſich wohl ſchon ſo getroffen haben?— Der Chauffeur Nehmen Sie ſich in Jetzt war nicht mehr ſtille Reſignation in ihr wie früher, als ſie Dittrich noch fremd gegenüberſtand, trotz. dem ſie doch ſeine Frau war. Jetzt bohrte ſich ihr wilde Eiferſucht wie ein glühender Pfeil ins Hirn. Jetzt lerne ſie die furchtbaren Qualen kennen, die einem Menſchen beſchieden ſind, der wehrlos zuſehen muß, wie man ihm ſein Höchſtes nimmt. Dittrich wußte, was in ihr vorging und er war doppelt gut und zärtlich. Aber voll Zorn und Trauer bemerkte er, wie Urſula ſich immer mehr von ihm zurückzog. In den nächſten Tagen ſprach er mit Doktor Bauer Der kam, unterſuchte die junge Frau noch einmal gründ⸗ lich und zuckte dann die Schultern. „Dringend nötig iſt die Reiſe nicht. Frau von Wilſach iſt nicht mehr ſo blutarm. Und wenn ſie nicht ſelbſt fort, verlangt, ſo liegt gar kein Grund vor, ihr vom ärztlichen Standpunkt aus eine Reiſe diktieren zu wollen.“ „Ich danke Ihnen, Doktor.“ Dittrich von Wilſach nagte an der Unterlippe. Alſo auch das nicht. Und nun würde Urſula eben ſo bleiben gegen ihn. Dieſe faſt wilde Abwehr gegen ſeine Zärtlich— keiten! Und alles nur wegen dieſer Margit, die ihm nichts galt! Aber ſchuldlos war er nicht. Das mußte er ſich ſagen. Und nun durfte er ſich nicht wundern, wenn Urſula litt. Sie liebte ihn zu ſehr, um auch nur verſtehen zu künnen, daß er die einfachſten Formen der Höflichkeit wahren mußte der Tochter des Gutsnachbarn gegenüber. Beim Mittageſſen ſagte er noch einmal: „Wollen wir fort, Urſel?“ Urſula ſah ihn traurig an, ſagte jedoch nichts. da ſprang er auf, kam um den Tiſch herum, riß ſie an ſich, „Urſel, ſag, waren wir nicht glücklich in dieſer wunder— vollen Zeit? Wie können Schatten dich beängſtigen?! Denn es ſind nur Schatten. Weſenlos, wie ſie nicht weſenloſer ſein könnten.“ Urſula dachte, daß die ſchöne Margit kein Schatten ſei. O nein! Sie machte Rechte geltend, die Dittrich ihr zu— geſtanden hatte. Dittrichs Stimme war voll zornigen Schmerzes: „Du wirſt dein Benehmen mir gegenüber ändern müſſen, Urſula. Ich warne dich. Auch meine Geduld hat ein Ende.“ Urſula zuckte empor, achtung an. „Fräulein von Alſen läßt es ſich deutlich merken, daß ſie ein Recht auf dich hat. Und ich kann dies nicht immer mitanſehen. Ich kann es nicht. Ich verſtehe dieſe geſell⸗ ſchaftliche Höflichkeit auch nicht, die mich zwingt, gegen eine ſolche Frau noch freundlich und höflich zu ſein. Ihr müßte man die Tür weiſen dürfen, vor allen Leuten, wenn ſie kommt. Denn ſie iſt ja wie eine Diebin. Eine ganz gemeine Diebin!“ Die Worte entzückten den Bären. Sie bewieſen ihm klar, wie lauter und rein Urſula über eine Ehe dachte. Und ſie verlangte dieſe Anſicht auch von anderen. Das war aber ſchwer, ihr beizubringen, daß nicht alle Frauen dachten wie ſie. Und daran war auch nicht zu denken, daß er den geſellſchaftlichen Verkehr mit der ganzen Nachbarſchaft abbrechen konnte. Urſula war ſeiner Treue ſicher. Er war ihr verfallen mit Leib und Seele, der kleinen ſüßen Frau. Wenn ſie wüßte, wie abſtoßend ihn Margits Künſte anmuteten. Er hatte dieſes Mädchen ja auch niemals geliebt. Aber er hatte mit ihr geflirtet, um ſeine kleine Frau aufmerkſam zu machen, daß ſie endlich ſpürte, daß ſie ihn zu verlieren hatte, wenn ſie ſich ihm weiter kindiſch entzog und ihre Ehe mit ihm naiv ignorierte. Das war alles geweſen. Daß Margit von Alſen aus der Sache für ſich ernſte Schlüſſe zog, war ihre eigene Schuld. Auf einen ver⸗ heirateten Mann macht man ſich eben keine Hoffnungen. Seine Schuld ſah er einzig Urſula gegenüber, weil die nun eiferſüchtig war und ſich und ihn um köſtliche Stunden brachte. Das einzig buchte er nun als ſeine Schuld. Sonſt nichts. Urſula ſtand abgewandt. Und ſchon wollte Dittrich ſich wieder ſetzen, um wütend ſein Mittagsmahl zu ver— ſchlingen und dann ſo ſchnell als möglich fortzukommen aus Urſulas Nähe; ſonſt würde er ihr vielleicht noch böſe Worte ſagen, dem kleinen, trotzigen Geſchöpf. Doch da gewann die Güte, der Grundzug im Daſein dieſes lebensfrohen Mannes, noch einmal die Oberhand. „Urſelchen, mir gilt Fräulein von Alſen nichts. Ich ſchwöre es dir. Ich liebe dich allein. Es iſt aber das letztemal, daß ich dir das verſichere. Denn wenn du init nicht glaubſt, dann nützen alle weiteren Beteuerungen auch nichts. Ich bin auch kein Freund davon, meiner Frau immer wieder zu ſchwören, daß ich ihr treu bin. Ich bin unſagbar glücklich mit dir, mein Urſelchen, das muß die genügen.“ Ein ſchluchzender Atemzug, dann flüſterte Urſula: „Dittrich— lieber, lieber Dittrich!“ 1 1 4 1.— Nun war das Glück wieder da. Das große, grobe Glück. Und Urſula lachte und ſang, und Dittrich kam mit heißen, ſehnſüchtigen Autzen nach Hauſe, hob ſeine Frau empor, die ihn immer ſchon erwartete. Und die Kuhnerten ſchüttelte den Kopf, aber ſie lächelte glücklich und zu⸗ frieden. Einmal fand der Bär ſeine Frau nicht. Ueberall ſuchte er ſie. Und ſie war dann im japaniſchen Pavillon. Im Teehaus! In einem weiten, geblümten Gewande ſaß ſie im Stuhl der Mutter und blickte dem Manne entgegen, der zu ihr eilte. „Urſel, das Zimmer gefällt dir?“ „Ja! Von jetzt an iſt dies mein Lieblingsraum.“ Da wußte er, daß ſie in ihrer ganzen Weſensart det Mutter immer ähnlicher wurde. Er konnte auch ſonſt alle möglichen Züge feſtſtellen, die Urſel mit ſeiner geliebten, unvergeſſenen Mutter gemein hatte.(Fortſetzung folgt.) ſah ihn voll trauriger Ver— t. Hubertustag „Hubertus ritt mit Speer und Hund, Zu jagen Hirſch und Reh, Die Wälder aus, die Wälder ein, Zum ſpiegelhellen See.“ em Klang der Kinderzeit och, wenn wir dieſe erſte Gedichtes„Der weiße Hirſch“ Potei hören. Hier wird die wird in uns Strophe des von Franz Legende von dem wilden Jäger im Ardenner Wald er⸗ zählt, der am heiligen Karfreitag der Jagd oblag und durch das Bild des Kreuzes, das ihn im Geweih des Hirſches erſchien, bekehrt wurde. Was die wirkliche Geſchichte von dem Jä— getheiligen weiß, iſt nicht viel. St. Huber— ius entſtammte einem fürſtlichen Geſchlecht Ind lebte in der zweiten Hälfte des 7. Jahr- hunderts am Hofe des Königs Theoderich . von Neuſtrien ſowie im Dienſte des ikiſchen Reichsverweſers Pippin von He— l. Hugobert, wie ſein altfränkiſcher ne zuerſt lautete, war ein rechter Welt— mom und trotz des milden Sinnes ſeiner rommen Gattin der Jagd mit Leidenſchaft (geben. Kurz nach dem Tode ſeiner Gattin zog er ſich zurück aus der Welt und tat auf den Rat und mit dem Segen des heiligen Siſchofs Lambert von Maaſtricht ſieben Jahre als Einſiedler in einer Waldklauſe Suße. Papſt Sergius ernannte ihn zum Nachfolger des im Jahre 708 ermordeten Eſchofs Lambertus, und nur aus Gehorſam nahm der Pilgrim die Würde an. Er über— tung die Reliquien ſeines biſchöflichen Leh— 01s an die Stelle, an der Lambertus den D gefunden, erbaute eine Kirche darüber, vetlegte auch ſeinen eigenen Biſchofsſitz hier— zer und legte ſo den Grundſtein zu der heu— ligen belgiſchen Stadt Lüttich. Zwanzig Jahre hat er in Eifer und Treue ſein hohes Ant verwaltet und iſt auf einem zur Bi— ſchofkirche gehörigen Landgut im Jahre 727 oltorben. Andenken und Verehrung bes Heili— gen ſind bis auf den heutigeff Tag unver— andert lebendig und ſtark geslieben. Noch heute heißt er der Apoſtel der Arden nen. In den ganzen Niederlanden, am hein und in Weſtfalen iſt ſeine rein kirch— ſſche Verehrung ſehr groß. Das Eifelkloſter Jrüm hatte zeitweilig mit der Hubertusab— % in den Ardennen denſelben Abt, und die— bezog vom Hubertusaltar in der Lauren— auskirche zu Trier den Opferpfennig.„Hu— brtuspfennige“ wurden noch vor 150 Jah— „ in die Grundſteine von Eifelkirchen ein— gemauert. Zu Rommersheim im Kreiſe um wurde noch im Jahre 1827 mehrmals Anbertusbrot und-Wein, auch Salz geſeg— 110 Als Beſchützer gegen Hunds- und Wolfs— „gegen Tollwut und Waſſerſcheu wird Hübertus angerufen. Mit einem Hund zu: Seite oder mit der Stola als Patron ge— gen die Tollwut, wird Hubertus oft darge— it, mitunter in der Biſchofstracht, mei— eins aber im Jägerkleid, neben oder vor ie den Hirſch mit dem Kreuz im Geweih. Als Schutzpatron der Jäger und Förſter gilt der Einſiedler aus dem Ardennenwald alenthalben, und es trifft ſich gut, daß ſein gefttag in den Hauptjagdmonat November alt. In Weſtfalen und auch in Süddeutſch— galt Hubertus als der Patron der ad— gen Herren, denen die Jagd das ritterliche Hergnügen bedeutete. Dieſe adlige Schutz— heurſchaft färbte auf emporſtrebende * Ein paar Knechte waren in den Ställen tätig. a Die Mamſell und einige Mägde hantierten in der großen und hellen Milchſtube des Wirtſchaftsgebäudes. gerfamilien ab, die ihr dadurch Ausdruck. verliehen, daß ſie ihren Söhnen den hl. Hu⸗ bertus als zweiten Schutzpatron in der Taufe gaben; Töchtern fügte man den weni⸗ ger ſchönen Namen Hubertina bei. Mit Vorliebe benannte man dem Jägerheiligen zu Ehren ſchöne Walodplätze, Bergkuppen und Schlöſſer mit ſeinem N men. So z. B. das bekannte brandenbur— giſche Jagdſchloß„Hubertusſtock“, den Lieb— lingsaufenthalt unſeres Reichspräſidenten. Auch Ritterorden und Schützengilden nah— men ſich von dem Jägerpatron Vorbild und Bezeichnung und vielleicht beſteht heute noch ber ſchöne Brauch, die„Huberkusjagd“ mit dem Beſuch der heiligen Meſſe zu beginnen. Die Eifelſage weiß manches Stücklein zu be— richten, in welchem dort, wo das nicht ge— ſchah, die Jagd kein gutes Ende nahm und der„wilde Jäger“ furchtbar den Wald durchbrauſte. Sternenhimmel im November Bald nach Untergang der Sonne meldet ſich am hellen Abendhimmel als Abendſtern die Venus. Bisher weniger auffällig, wächſt ihr Glanz während des Monats im— mer mehr. Auch die Dauer ihrer Sichtbar— keit nimmt zu. Anfang des Monats geht ſie zwei Stunden, zu Ende erſt drei Stunden nach der Sonne unter. Mit einiger Mühe kann noch der Mars als roter Punkt knapp über dem weſtlichen Horizont geſehen wer— den. Er taucht etwa anderthalb Stunden nach der Sonne unter. Im Südweſten, er— kenntlich durch ſein ruhiges, bleiches Licht, zieht Saturn im Sternbild des Steinbocks ſeine Bahn. Der erſte aufſteigende Fixſtern iſt die Ka— ella im Nordoſten. Ihr folgen boch im Gaſthäuſer. Weſten die Wega, im Nordweſten kurz vor dem Untergang Arktur, dann Atair im Süd⸗ weſten. Daneben nahe dem Zenit und tief im Süden Fomalhaut, links neben Saturn. Bei zunehmender Dunkelheit gewahren wir einen zarten Schleier, der ſich vom Oſten hoch über das Firmament nach Weſten er— ſtreckt: die Milchſtraße. Folgen wir mit dem Auge ihrem Pfade! Gleich im Oſten zu ihrer Linken erhebt ſich das Kaſtor und Pollux, zur Rechten der präch— tige Orion. Zenitwärts treffen wir auf den Fuhrmann(mit Kapella), über den Zwillingen, und über dem Orion leuchtet der Stier. Nicht zu vergeſſen iſt das zierliche Siebengeſtirn(die Plejaden). Um den Zenit gruppieren ſich die W-förmige Kaſſiopeia und die Andromeda mit dem gerade noch erkenntlichen Spiralnebel, dem Zeugen ei— nes fernen(800 000 Lichtjahre) Sternſyſtems. An die Andromeda ſchließt ſich das Viereck des Pegaſus an, ſüdlich darunter ſtehen die Fiſche und das ausgedehnte Bild des Wal— fiſches. Darunter im Nordweſten ſtrahlt die Wega in der Leier Der nördliche Teil des Firmaments wird erfüllt von den beiden Bärengeſtirnen, zwiſchen welchen der Drache in mehreren Schlingen ſeinen Leib durchwindet. Ein kleines Viereck zwiſchen Wega und dem Klei— nen Bären bezeichnete den Kopf des Dra— chen. Von dorther ſtrömte am Abend des 9 Oktober der reiche Sternſchnuppen⸗ ſchwarm, der in vielen Orten der Erde ſo große Bewunderung erregte. Er bewegte ſich in der Bahn des 1900 entdeckten Kome— ten Giocobini-Zinner, der eine Umlaufzeit von etwas mehr als 6,5 Jahren hat. Auch für dieſen Monat erwarten wir um den 10. bis 13. November einen größeren Stern— ſchnuppenfall aus dem Bilde des Lö— Zwillingspaar wen(„Leoniden“). Die Meteore dieſes Schwarmes laufen in der Bahn des Tempel⸗ ſchen Kometen von 1866. Alle 33 bis 36 Jah⸗ re ereignen ſich ſtärkere Fälle. Da dies für die Jahre 1799, 1833, 1866(nur 1899 nicht) zutraf, ſo werden wir in dieſem Jahr wieder mit einem gehäuften Auftreten der Novem— bermeteore rechnen können. Nach Mitternacht entfaltet ſich die Pracht der Winterbilder. Jupiter hat die Rolle des Morgenſterns übernommen. Ende des Mo⸗ nats geſellt ſich zu ihm Merkur.— Mond⸗ phaſen: 2. November Vollmond, 10. Novem⸗ ber Letztes Viertel, 13, November Neumond. 24. November Erſtes Viertel. Ein ſicherer Wetterprophet Ich ſah der Spinne zu, Es ward ihr Netz zerriſſen; Sie webte ohne Ruh Ein neues klugbefliſſen. (L. A. Franke.) Wenn wir frei von dem Widerwillen, den die meiſten Menſchen vor Spinnen empfin⸗ den, einmal eingehend das Leben dieſer für die Vertilgung ſchädlicher Inſekten ſo nütz⸗ lichen Tiere beobachten, dann wird uns vor allem das Kunſtwerk ihres Netzes mit ſtau⸗ nender Bewunderung erfüllen, und die ganz unbegründete Abneigung gegen dieſe flei— ßigen Webkünſtler wird verſchwinden. Auch das alte Sprichwort„Spinne am Abend, er— quickend und labend, Spinne am Morgen: Kummer und Sorgen“ wird niemand mehr dazu verleiten, dem harmloſen Tier ſofort ärgerlich den Garaus zu machen, wenn es ihm unglücklicherweiſe gerade in den Früh⸗ ſtunden des Tages zu Geſicht kommt. Als zuverläſſiger Wetterverkünder namentlich für die rauhe Jahreszeit gilt die Hausſpinne Bür⸗ Ein wirkungsvolles Werbeplakat für die IV. Olympiſchen Winterſpiele 1936 nach einem Entwurf des Münchener Plakatkünſtlers Profeſſor Hohlwein. „Er iſt doch nicht ſchon wieder abgereiſt?“ fragte er— ſcheid! Oberförſter Cornelius!“ Reden beſann ſich. Er reichte Cornelius die Hand. „Verzeihen Sie! „Mein Bruder und ich— ja! Aber nicht komme ich.“ geteilt. Cornelius winkte einem der Knechte, gab ihm ſein„Halten Sie ſolche Pläne für möglich, für wahrſchein— Pferd und wies ihn an, es abzureiben, zu bedecken und erſt nach einer längeren Zeit mit Futter zu verſehen. Das überanſtrengte Tier zitterte und ſchnob aus geblähten Nüſtern. Seine Augen flackerten erregt. Der Oberförſter lich? Ich kann es nicht glauben! Die junge Dame, will mir ſcheinen, hat in die Worte mehr hineingelegt, als ſie meinten!“ ſchloß er. Reden ſah nachdenklich vor ſich nieder. klopfte freundſchaftlich das Tier, das ihm ſo brav geholfen,„Hoffen wir, daß es ſo iſt!“ ſagte er endlich.„Wir ſeine Miſſion zu erfüllen. wollen nicht forſchen, wir wollen nicht fragen. Aber, ſo regt der Oberförſter.„Ich muß ihn ſehen und ſprechen. Nennen Sie ihm meinen Namen, und er weiß ſofort Be- 55 f Exzellenz unausſprechlich dankbar. Der Adel...“ Er Jeh habe Ihren Namen nicht ver ſtanden. Jetzt weiß ich wohl. Er redete von Ihnen. Sie haben ihm über die ſchleſiſchen Verhältniſſe berichtet.“ deshalb Und er erzählte, was ihm Ignis Montbillard mit⸗ Er fragte nach dem Hausherrn. Als er erfuhr, daß die Herrſchaften noch ſchliefen, es ſei— ſpät in der Nacht 75 ein unerwarteter Gaſt gekommen, fühlte er Zufriedenheit. Man wies ihm ein einfaches Zimmer an, in dem er ſich waſchen und zurechtmachen, auch ein bißchen ausruhen konnte und wohin ihm die alte Beſchließerin eigenhändig ein ausgiebiges Frühſtück brachte. f Ihn aber verſchonte der Hunger. Appetitlos aß er ein paar Brocken. Ungeduld zehrte an ihm. Er ſehnte ſich danach, Stein zu ſprechen. Gegen zehn Uhr regte es ſich in den Zimmern der Herrſchaft. Und dann ließ ſich Cornelius bei dem Hausherrn melden. Reden empfing ihn verwundert, nicht ohne Mißtrauen, zurückhaltend und mit kühler Muſterung. a Ernſt Cornelius fragte nach dem Freiherrn vom Stein. Reden ſchüttelte den Kopf. „Er iſt nicht hier. Wie kommen Sie darauf?“ wie ich über die Stimmung in den Adelskreiſen unter— richtet bin, iſt es nur zu möglich. Es iſt jedenfalls ein Glück, daß Sie gekommen ſind!“ Sie gingen miteinander in das große Frühſtücks— zimmer, in dem, mit der Redenſchen Familie, Geßler und Stein am Tiſche ſaßen. Erfreut und überraſcht begrüßte Stein den jungen Oberförſter. „Welch eine gute Gelegenheit, mich durch Sie über einige Dinge unterrichten zu laſſen, die ich zwar nicht mehr beeinfluſſen kann, die mich nichtsdeſtoweniger aufs leb— hafteſte intereſſieren“, ſagte er in ſeiner raſchen und herriſchen Art, die ihm ſo viele Feinde eintrug.„Erzählen Sie mir, wie meine Maßnahmen in dem Prozeß gegen die Thielſchen und Pickdorfer Bauern eingeſchlagen haben!“ „Sehr anders, als Eure Exzellenz vorausſetzen werden“, ſagte Cornelius, nachdem alle Begrüßungs- und Vorſtellungsformalitäten beendet waren.„Die Bauern, denen durch das Eingreifen des Herrn Miniſters Spieß⸗ namentlich auf dem Lande. Hängt ſie ihre Gewebe im Spätherbſt gegen Süden aus, ſo iſt ſtets ſtrenge Kälte zu erwarten. Kehrt ſie dagegen ihre Netze nach Norden, Oſten oder Weſten, iſt milde, wenn auch unbeſtän⸗ dige, feuchte Witterung im Anzug. Sehr kalte Tage künden ſich dadurch an, daß ſich die Winkelſpinnne in Backhäuſer, Backſtuben oder in die Nähe der Stubenöfen flüchtet. Als Anzeichen langſam anſteigender Kälte gilt es, wenn die Spinne in der Mitte ihres Gewebes dem Beginn der kalten Tage entgegenharrt. Strenge und anhaltende Kälte ſteht bevor, wenn ſie mitten im Win⸗ ter die alten Gewebe durch neue Fäden fe— ſtigt und verſteift. Kämpfende und ſtreitende Spinnen zur Zeit des Spätherbſtes werden als Vorboten beſonders ſtrengen Winters ge— deutet, denn eine alte Vauernregel beſagt: „Wenn die Spinnen miteinander streiten, kommen Schnee und Eis beizeiten.“ Märkte und Börsen Vom 1. November. (Ohne Gewähr.) Frankfurter Produktenbörſe. Man notierte: Weizen 19,30; Roggen 16,10 bis 16,20; Sommergerſte 18,10 bis 18935; Hafer 13,75 bis 14; Weizenmehl m. Aust. 28,75 bis 29,65, ohne Aust. 27,25 bis 28,15; Roggenmehl 22,50 bis 23, ſüdd. 23,50; Wei— zenkleie 9,50 bis 9,60; Roggenkleie 9. Ten— denz: ruhig. Karlsruher Produktenbörſe. Des Allerheiligentags wegen fand keine Produktenbörſe ſtatt. rutenlaufen und Stockſchläge in Gefängnisſtrafen, und, wenn man die Verhältniſſe recht beſieht, in beträcht⸗ biche Gefängnisſtrafen umgewandelt wurden, ſind Eurer ſeufzte leicht auf.„Der gelinde Tadel, die einfache Mah— nung zur Milde und Gerechtigkeit hat ihn berührt wie ein Peitſchenhieb. In ſeinen Rechten noch nicht einmal ge— ſchmälert, nur ein wenig vermahnt, fühlt er ſich ge— knechtet und bedrückt. Wir, mein Bruder und ich, haben die härteſten Worte über Eure Exzellenz zu hören Ge— legenheit gehabt. Es wurde uns ſchwer, zu ſchweigen, wie Eure Exzellenz gebeten und gewünſcht hatten. Lieber hätten wir uns frei und offen zu Ihren Freunden be— kannt!“ „Beſſer, Sie dienten durch Ihr Schweigen der Sache, als dadurch, daß Sie mich verteidigten, meiner ſogenannten Ehre, die nicht in der Hand dieſer rebelliſchen und un⸗ deutſch gewordenen Männer liegt. Ich verachte dieſe Menſchen aufs tiefſte, und ſie entgelten mir dieſen Haß durch ihre unerbittliche Feindſchaft. Am beſten hebe man den Adelsſtand ganz auf. Die wahre Ariſtokratie würde dadurch nicht geſchmälert werden; ſie iſt nicht an den adeligen Namen gebunden, ſondern ein unveräußerlicher Beſtandteil der menſchlichen Natur.“ 5 Und als nun Cornelius den Zweck ſeines Kommens mitteilte, erging ſich der temperamentvolle Miniſter in ſo heftigen und ausfallenden Reden gegen den Adel und die preußiſche Nation, daß die Damen, erſchreckt und ver⸗ wundert, aufſtanden und ſich entfernten. Stein beachtete es gar nicht. Der Furor teutonicus hatte ihn ergriffen. Die Bitterkeit, die ſein Herz erfüllte, brach hervor. Tröſtend und ſchonend verſuchten die Freunde hier und da ſein Urteil zu mildern; aber ſie ſtießen auf hartnäckigen Haß und unverſöhnliche Feind⸗ ſchaft gegen ſeine deutſchen und franzöſiſchen Widerſacher. Da fiel Cornelius die kleine Komteſſe Montbillard ein. Er erzählte von ihr und ihrer Tapferkeit— und wie ſie naß und vor Froſt und Erregung zitternd an ſeinem Ofen geſeſſen.(Fortſetzung folgt.) Nun ziehen Nebel Nun ziehen Nebel, falbe Blälter fallen, Oed' alle Stellen, die uns oft entzückel! Und noch einmal tief Rührung uns beglücket, Wie aus der FJlucht die Abſchiedslieder ſchallen. Wohl manchem blüht aus ſolchen Tod Ge⸗ fallen: Daß er nun eng ans blühnde Herz gedrücket. Bon roten Lippen holdre Sträuße pflückel Als Lenz je beut mit Wäldern, Vieſen allen. Mir ſagte niemals ihrer Augen Bläue: „Ruh' auch aus! Willſt du ewig ſinnen?“ Und einſam ſah ich ſo den Sommer fahren. So will ich kief des Lenzes Blüte wahren, Und mit Erinnern zaubriſch mich umſpinnen, Bis ich nach langem Traum e im die. Eichendorff. So eo eo e e 0 giedlerarbeiten im November Die Pflege in Garten und Hof. Bald wird der Winter einziehen und des Siedlers Arbeit mehr ins Haus verlegen. Doch die Ruhe der Natur bedeutet keines⸗ wegs, daß auch die Arbeit draußen nun ganz ruhen müßte. Die Hauptarbeit dient jedoch den Vorbereitungs- und Schutzmaßnahmen für den nahenden Winter. Der Froſt iſt be⸗ kanntlich beſonders bei ſchweren Böden ein Mehrer der Fruchtbarkeit. Er iſt die Haupt⸗ kraft für die Verwitterung der mineraliſchen Bodenbeſtandteile; denn indem Waſſer in die feinen Geſteinsporen eindringt und zu Eis erſtarrt, dehnt es ſich die Geſteinteilchen in noch kleinere Stücke. Da⸗ durch werden neue Nährſtoffe erſchloſſen und durch die Zerkleinerung der Bodenteilchen wird die waſſererhaltende Kraft des Bodens er⸗ böht. Ferner werden beſondere Stoffe im Bo⸗ den, die Kolloide, durch Froſt zerſtört, und mit dem Fortfall ihrer Bindekraft wird der Boden lockerer, die Bodengare wird eſteigert. Die Herbſtbearbeitung des Bo⸗ ens muß daher darauf abzielen, dem Froſt das Eindringen in die Tiefe zu erleichtern, vamit ſeine ſegensvolle Wirkung möglichſt weit⸗ reichend ſein kann. Das wird erreicht, wenn m den Garten rauh umgräbt, alſo die Oberfläche nicht glättet nach dem Graben. Der Stalldünger muß dabei möglichſt flach und gleichmäßig mit untergebracht werden. Früh umgegrabenes Land nimmt auch die Winterfeuchtigkeit beſſer auf und iſt dem Un⸗ geziefer abträglich. Man kann noch graben, wenn auch der Froſt ſchon eine harte Kruſte geſchaffen hat. Auch zum Rigolen iſt jetzt ſchöne Zeit. Im Obſtgarten macht der Froſt dem Pflanzen neuer Bäume und Sträucher ein Ende. Es iſt an die Herbſtdüngung zu den— ken, wobei die Baumſcheiben umgegraben wer— den. Spaliere werden von allen Laubreſten befreit, mit einem Kalkanſtrich überzogen und dann gegraben. Wo Paradies- und Quit⸗ tenunterlage verwendet worden iſt, wird eine Düngerdecke gegeben, um die Wurzeln und die Veredelungsſtelle vor Froſt zu ſchützen. Die Leimringe müſſen klebefähig erhalten blei— ben. Im Gemüſegarten wird das Winter⸗ gemüſe bis Mitte des Monats belaſſen. Am 20. November ſollte es aber in ſicherem Ver⸗ wahr ſein. Auf den Spargelbeeten wird das Laub geſchnitten und gegraben. Laub wird ſo viel geſammelt wie möglich. Entweder legt man damit Laubhaufen an, um Laub⸗ erde für die Miſtbeete zu gewinnen, oder man vermehrt damit den Kompoſthaufen. Mitte des Monats werden die Roſen nie⸗ dergelegt. Im Geflügelhof herrſcht im allgemei⸗ nen Ruhe. Das iſt umſo leidiger, als jetzt für Trinkeier die beſten Preiſe zu erzielen find. Daher ſucht man die Legetätig⸗ keit anzureizen. Künſtliche Mittel, die auf den Eierſtock einwirken, ſind dabei zu vermei⸗ den, weil ſie ſchädigend auf den Organis⸗ mus wirken. Zarter Kopfſalat, Keimhafer, Buttermilch, Quark(Weichkäſe), ſind geeig⸗ nete Mittel. Die Frühbruten beginnen ohne⸗ hin bald zu legen. Der Spätherbſt iſt auch die Zeit der Maſt. Bis zu ſechs Tiere wer⸗ den in einen verhängten Käfig geſperrt und zwei⸗ bis dreimal täglich mit einem Weich⸗ futter gefüttert, das zu gleichen Teilen aus Maisſchrot, Haferſchrot, Buchweizengrütze und Fleiſchmehl, mit Buttermilch angerührt, be⸗ ſteht. Dazu bietet man etwas Kies dar.— Schließlich erfordert der Spätherbſt auch die Vorbereitungsarbeiten für den Winter. Rit⸗ zen, Löcher und Türen müſſen mit Stroh⸗ abgedichtet und geſchützt werden. Auch das Dach iſt zu dichten, denn nichts ſchadet den Hühnern mehr als Zugluft und Feuchtigkeit. Doch auf gute Lüftung muß geachtet werden; ſchlechte und feuchte Luft begünſtigt viele Krankheiten. Beim Imker iſt die Einwinterung beendet und kann Ordnung gemacht werden in der Bienenkammer. Die Waben werden ſortiert, fehlende Stüdle efngeſetzt. ſchlechte ausgeſchnit⸗ aus und zerſprengt 1 ten und eingeſchmolzen. Vor dem Wegpar⸗ ken muß 100 die Waben a Der Aufbewahrungsplatz muß mäuſe⸗ und mot⸗ tenſicher ſein. Die Geräte werden gereinigt, das Bienenhaus wird inſtandgeſetzt und vor allem das Dach nachgeſehen. Sportvorſchau Zum 7. Male gegen Norwegen.— Feſt der Sportpreſſe in Berlin.— Hellas Magdeburg in Saarbrücken.— Olympia⸗Nachwuchslehr⸗ gang der Eisſportler.— Domgörgen— Bölck. Internat. Reitturnſer in Genf mit Deutſchen. Ein quantitativ ſehr mageres, aber hinſicht⸗ lich der Qualität hochſtehendes Sportpro⸗ programm ſteht am 1. November-Sonntag zur Erledigung. Das Hauptereignis dieſes Sonntags iſt der zweite Fußball⸗Län⸗ derkampf dieſer Saiſon gegen Norwegen in Magdeburg. Die übrigen Veranſtaltungen, wie da der Start von Hellas Magdeburg in Saarbrücken, das Berliner Sportpreſſefeſt, der Olympia⸗Nachwuchskurſus der Eisſportler in Berlin, der Kampf um die deutſche Mittelge⸗ wichtsmeiſterſchaft zwiſchen Hein Domgörgen und Fred Bölck, das Mannſchaftsrennen 1 Nacht“ in der Dortmunder Weſtfalen⸗Halle und ſchließlich das internationale Reitturnier in Genf mit deutſcher Beteiligung ſind, ſtehen natürlich im Schatten dieſes Länderſpiels. Zäh⸗ len wir alſo auf. Im Fußball der Fußball-Länderkampf Deutſchland—Nor⸗ wegen, der in Magdeburg zum Austrag kommt und von der gleichen Mannſchaft be⸗ ſtritten wird, die vor 14 Tagen in Duisburg den grandioſen 8:1⸗Sieg gegen, die Belgier errang. Von den bisher ausgetragenen ſechs Begegnungen beider Nationen gewannen wir die erſten vier, die beiden letzten gingen Un⸗ entſchieden(1:1 und 2:2) aus. Schiedsrichter iſt der Holländer van Mooſel. Die deutſche Mannſchaft ſteht in dieſem Spiel vor einer weſentlich ſchwereren Aufgabe als in Duis⸗ burg. In den deutſchen Gauen, die nicht durch das Länderſpiel geſtört werden, geht der Meiſterſchaftsreigen in vollem Umfang weiter. In Süddeutſchlan d haben die Spitzenmannſchaften bis auf 60 München und 1. FC. Kaiſerslautern am Sonntag ſchwere Spiele auszutragen. Die günſtigen Tabellen⸗ poſitionen von Karlsrußee FV. und SV. Feuerbach ſind ſtark gefährdet. Der KF V. muß nach Freiburg zum dortigen SC. und Feuerbach zum Almer FV. 94. Schwere Spiele haben ſonſt noch Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach, VfR. Mannheim und Schwaben Augsburg auszutragen.— Aus dem Reich ſind die wichtigſten Zegegzungen Hertha Berlin— Berliner SV. 92, T. ⸗B. Viktoria 98 Berlin. Schalke 04* DS. Hagen, Weſtmark Trier— Bonner F., VfR. Köln— Eintracht Trier und Kurheſſen Kaſſel— VfB. Friedberg. Im Handball werden die Verbandsſpiele in Süddeutſchland fortgeſetzt, von denen folgende die wichtigſten find: SB. Wiesbaden— Polizei Darmſtadt, TG. Offenvoch— TSV. Herrnsheim, VT. Oggersheim— Pfalz Ludwigshafen, 08 Mannheim— VfR. Mannheim, TG. Eß⸗ lingen— T. Stuttgart, TV. Altenſtadt — Ulmer FV. 94, TV. Milbertshilfen— 60 München und TV. Leonhard⸗Sündersbühl — SVg. Fürth. Das Hockey bringt in Süddeutſchland ein umfangreiches Spielprogramm. In Frankfurt trifft der dor⸗ tige SC. 80 auf den TV. 46 Mannheim. In der Leichtathletik verdient die Begegnung Syring, Gebhardt, Kohn, Göhrt, Bree, Boltze anläßlich des tra⸗ ditionellen Feſtes der Sportpreſſe im Sport⸗ palaſt Erwähnung. Im Schwimmen wird ſich an dieſem Wochenende nicht viel ereignen. Zu berichten iſt hier über die Gaſtſpiele des deutſchen Waſſerballmeiſters Hellas Magdeburg in Saarbrücken am Sams⸗ tag und Sonntag. Das Turnen bringt eine Veranſtaltung in Landau, an der ſich Eſchwei(Pforzheim), Frey(Kreuznach), Frei(Stuttgart) und Lüttinger(Frieſenheim) U. a. beteiligen. Der Borſport hat die Meiſterſchaft der deutſchen Mittelge⸗ wichtsklaſſe zwiſchen dem Hamburger Fred Bölck und dem Kölner Hein Domgörgen auf dem Programm. Der Kampf ſteigt im Ring des Hamburger Punchings. Im Rahmenpro⸗ 1 trifft Gibſy Trolmann auf Guſtaf Eybel. Alte deutſche Monatsnamen Der Deutſche Sprachverein teilt mit:„Einige Verbände, Zeitungen und Zeitſchriften ver⸗ wenden neuerdings ſtatt der bisher gebräuch⸗ lichen lateiniſchen Monatsnamen ſolche, die ſie als alte germaniſche bezeichnen. Meiſt werden die folgenden angewendet: 1. Hartung, 2. Hornung, 3. Lenzing, 4. Oſtermond, 5. Won⸗ nemond. 6. Brachet. 7. Heuert, 8. Ernting, 9. Schelding, 10. Gilbhart, 11, Nebelung, 12. Julmond. Die gute Abſicht iſt gewiß zu be⸗ grüßen. Die genannte Reihe enthält aber 0 10. Irrtümer. Da iſt zunächſt der ſo„wonniglich“ flingende Wonnemond. Die alte deutſche Form lautet Winne⸗ oder Wunnemonat. Das hat aber mit„Wonne“ gar nichts zu tun, ſondern bedeutet Weidemonat, das heißt die Zeit, zu der das Vieh auf die Weide, die Koppel ge⸗ trieben wird, wo es den Sommer über bleibt. Ferner ſind Scheiding und Gilbhart durchaus nicht„altgermaniſch“, ja nicht einmal alt⸗ deutſch. Sie ſind vielmehr erſt in neueſter Zeit im Kreiſe der ſogenannten Germanen⸗ dünde frei erfunden worden, in einer Zeit, in der der„altdeutſche Stil“(Anrichte mit Butzenſcheiben, geſchnitzte Ofenbank, Hellebarde an der Wand) Mode war. An wirklich deut⸗ ſchen Monatsnamen gibt es etwa 200, jedoch iſt darunter nicht eine Reihe, die in ganz Deutſchland einheitlich in Gebrauch geweſen wäre. Dazu kommen dann noch die verſchie⸗ denen in neuer Zeit frei erfundenen Namen Um den Wirrwarr zu beſeitigen, haben ſich im Jahre 1923 einige große Verbände(Deut⸗ ſcher Sprachverein, Deutſche Turnerſchaft, Aka⸗ demiſcher Turnbund, Deutſcher Turnecdund in Oeſterreich, Deutſcher Turnverband in der Tſchechoſlowalel, Deutſcher Schulverband Süd⸗ mark), hinter denen rund 2„illi waen Mit⸗ glieder ſtehen, auf eine Reihe geeinigt, die nur altes deutſches Volksgut, keine Fantaſienamen enthält. Es ſind folgende Namen: 1. Eismond, 2. Hornung, 3. Lenzmond, 4. Oſtermond, 5. Maj, 6. Brachet, 7. Heuet, 8. Erntemond, 9. Herbſtmond, 10. Weinmond, 11. Nebelmond, 12. Julmond. Ob ⸗-mond oder ⸗monat ge⸗ braucht wird, iſt dabei freigeſtellt worden. Buntes Allerlei Die Buche als Welterprophek. Die Buche war von jeher der Lieblingsbaum des Land⸗ volkes. Das erſte Frühlingsgrün des Bu⸗ chenlaubes und das Vergilben der Buchen⸗ wälder bedeuten wichtige Vorzeichen für die Jahreszeit. Fällt das Buchenlaub bald, ſo ſagt man:„Wird der Winter nicht kalt“, oder„Hält die Buche die Blätter lange, ſo macht ein ſpäter Winter bange“. Eine der älteſten Prophezeiungen auf den Winter lautet:„Ob der Winter kalt oder warm ſoll ſein, ſo geht beizeit in den Wald hinein“. „Schlag einen Span; wenn er trucken, ſo wird ein warmer Winter herrucken“. 860 Sprachen auf der Welt. Eine ſtati⸗ ſtiſche Ueberſicht aus letzter Zeit hat feſtge⸗ ſtellt, daß gegenwärtig auf der ganzen Erde 860 verſchiedene Sprachen geſprochen werden. Allein in Europa ſprechen die Menſchen in 89 Sprachen miteinander. Aſien unterhält ſich in 123 Sprachen, während die Amerikaner 117 und die Eingeborenen der Inſeln des Pazifi⸗ ſchen und Indiſchen Ozeans nicht weniger als 417 Sprachen ſprechen. Außer den Sprachen gibt es aber auch noch 5000 Dialekte der einzelnen Sprachen. Da ſich aber noch heute unerforſchte Gebiete auf der Erde befinden— man denke nur an die rieſigen Urwaldgebiete am Amazonas— läßt ſich annehmen, daß die Zahl der auf der Erde geſprochenen Sprachen noch größer iſt. — — 1 Lustige Eſe „Sie geben alſo zu, die Uhr aus dem Schaukaſten geſtohlen zu haben?“ „Ja, ſehen Sie, Herr Gerichtsrat, es war ſo ſchönes Wetter, ich ging und ging, und da bekam ich die Uhr zu ſehen, die auch ging, und da meinte ich, wir könnten doch zu⸗ ſammen gehen...“ (Sp. Dagbl.) * „Ihr Schienbein iſt verletzt! Spielen Sie denn Fußball?“ Nein, Herr Dolnor Bridge— aber meine Frau gibt mir manchmal leiſe Winke unter dem Tiſch...“ 1(Vart Hem.) „.. Indem wir Sie im Beſitz unſerer Sendung vom 12. d. M. hoffen, geſtatten wir uns, Sie mit 700 Kg. Kupferdraht, 2000 Kg. Blei und 3000 Kg. Eiſenſtangen zu belaſten...“ 1(All. Famil. Dourn.) „Du willſt alſo Herrn Witzmaier heiraten? Glaubſt du denn auch, daß er eine Familie unterhalten kann?“ „Freilich, er iſt doch Humoriſt!“ 2— Aus der Welt des Wiſſens Von den Größen dieſer Welt ſtammen aus kinderreichen Familien u. a. Dürer, Rembrandt, Mozart, Bach, Schubert, Richard Wagner, Kant, Friedrich der Große, Blücher, Freiherr vom Stein, Bismarck, Hindenburg. Die Häute der Reptilien werden heutzutage ſo vielfältig verwendet, daß im vorigen Jahre mehr als 2,5 Millionen Eidechſen, Krokodile und Rieſenſchlangen allein aus Indien aus⸗ geführt wurden. Die erſten Aerzte waren die Weiſen des Volkes, die Prieſter; deshalb ſteht die Heil⸗ kunde bei allen Völkern des grauen Alter⸗ tums ſowie bei denen, die ſich noch 6 im e beobachten laſſen, in der innig⸗ ſten Verbindung mit dem keligiöſen Kultus. 3. November. 1500 Der italieniſche Goldſchmied und Bild⸗ hauer Benvenuto in Florenz geboren. 1760 Sieg Friedrichs des Großen über die Oeſterreicher bei Torgau. 1801 Der Buchhändler Karl Baedecker in Eſſen geboren. Prot.: Gottlieb— Kath.: Hubertus Sonnenaufg. 6.59 Sonnenunterg. 1627 Mondunterg. 8.36 Mondaufg. 16.17 Laß Neid und Mißgunſt ſich verzehren, Das Gute werden ſie nicht wehren. Joh. W. von Goethe. * Frohes Lachen Das Lachen iſt nichts anderes als ein wetterleuchtendes Aufblitzen der Lebens⸗ freude, ein Aufzucken des Lichtes nach draußen, ſowie es innen ſtraht. Dante. Ein herzliches, frohes Lachen als Ausdruck einer ſeeliſchen Einſtellung, die die Welt be⸗ jaht, ſich von allem Schweren und den man⸗ cherlei Enttäuſchungen, die das Leben fedem bereitet, nicht unterkriegen läßt, wirkt wie Sonnenſchein, der plötzlich aus düſteren Wol⸗ ken hervorbricht und das Land in ſeinen Glanz taucht, erlöſend und befreiend. Daher zieht ein innerlich froher Menſch auch ſtets andere in ſeinen Bann, ſie fühlen ſich wohl in ſeiner Nähe, in der die Brücke ihres Daſeins mit einem Male leichter tragbar erſcheint. Wie richtig das Volk den Wert eines ſolchen La⸗ chens erkannt hat, zeigen Worte wie Ein Lachen iſt oft ſehr viel mehr wert als ein Sack Dukaten“. Was gibt es Schöneres, als ein jubelndes Kinderlachen. Und iſt es kein lautes Lachen, ein Lächeln genügt, um wunderbar ein He⸗ ſicht zu verſchönern. So ſagt Jean Paul ein⸗ mal: Man lächle, wie man will, die Ge— liebte lächelt ſchöner, aber doch niemand ſo ſchön, als ein einjähriges Kind. Der Wider⸗ ſchein des Glücks. der darin leuchtet, ſtrahlt eine wunderbare Kraft aus. Es liegt eine tiefe Wahrheit in dem Wort: Wenn der Ar⸗ menſch das Lachen gekannt hätte, würde die ganze Weltgeſchichte einen anderen Gang ge— nommen haben. d Raupengürtel anlegen. Alle Obftoaume (Aepfel, Birnen, Pflaumen, Kirſchen, Ffir ſich uſw.) ſollten jetzt ſchon mit Raupengür⸗ teln verſehen werden. Den Leim dirett auf die Rinde zu ſtreichen, iſt für den Baus icht gut. Feſtes Pergamentspapier wird am Stamme befeſtigt, daß ein Durchſchſapfen zwiſchen Papier und Stamm auch f die kleinſten Inſekten unmöglich iſt. Rauhe Borke muß entſprechend geglättet werden. Der auf dem Papiergürtel aufgetragene Raupenleim muß während der nächſten Monate ständig klebfähig gehalten werden. Sind Stü z zahle vorhanden, ſo müſſen auch ſie Leim gin be— kommen. e Lutherpoſtkarten. Am 4. Nove nden be ginnen die Poſtanſtalten mit dem Verkauf einer zur 450. Wiederkehr des Gebuctstags Dr. Martin Luthers ausgegebenen Ges poſtkarte. Die Karte trägt auf dem Teil der Vorderſeite in Schwarzdruc Bildnis Luthers; der Freimarkenſtempe! Rpf. mit dem Kopfbild des Reichspräftdent iſt in der Farbe des Lutherbildes gedran Märkte und Pörſen Vom 2. November. (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Markt waren 38 Kälber, 13 und 18 Schweine zugefahren; eine a Notiz wurde nicht vorgenommen. De kelmarkt war mit 730 Ferkeln und 174 lan fer beſchickt. Es erzielten: Ferkel bis ec Wochen 5 bis 8, über ſechs Wochen 10 bis 15 und Läufer 16 bis 21 Rm. pro Mannheimer Produktenbörſe. Offizielle Preiſe per 100 Kilo, waggoufte Mannheim in Rm.: Weizen inl. 19,50 bis 19,70, Feſtpr. Bez. 9 18,90, Bez. 10 10,10, Bez. 11 19,40; Roggen ſüdd. 16,40 bis 16,0, Beſtpr. Bez. 9 15,90, Bez. 8 15,60; Hafer inl. 14; Sommergerſte 18 bis 19; Pfälzer Gerſte 18,50 bis 19,505 Futtergerſte 16,50 bis 17; Mais m. S. 18,50; Erdnußkuchen 16,25 bis 16,50; Soyaſchrot 14,50 bis 14,5 Rapskuchen 12; Palmkuchen 14,25; Kokos⸗ kuchen 17; Seſamkuchen 16,50; Leinkuchen 175 Biertreber m. S. 16,50; Trocklenſchnitze. 375 bis 9; Rohmelaſſe 8,25 bis 8,50; Wieſenhen loſes 5,40 bis 5,70; Rotkleeheu 5,70 bis 6) Luzernekleehen 7; Weizen⸗ und Roggenſtrol gepr. 2, geb. 1,40 bis 1,70; Hafer⸗ und Gerſte⸗ ſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1.40, Weizenmehl m. Aust. 29,40, Dez. 29,55, Jan. 29,70, aus Inl. 27,90, Dez. 28,05, Jan. 28,0 Roggenmehd nordd. 21,50 bis 22,50, ſüdd. und pfälz. 22,75 bis 23,75; Weizenkleie feine m. S. 9,50 bis 9,75, grobe 10 bis 10,25, Roggenkleie 8,75 bis 9 90 Weizenfutternieh 10.75: Roggenfuttermehl 10,25 bis 12.50, Schafe 241 4 fü. 19 Dog. 30 60.. 0 1 daube Haut: penaten. Creme Hohes Alter. Unſer achtbarer Mit- ger, Herr Michael Pfenning 3. Maurer⸗ ſer i. R., Kirſchenſtraße 17, feiert morgen en 79. Geburtstag. Dem greiſen Geburts- lind, das noch geiſtig und körperlich gerüſtet unſeren herzlichſten Glückwunſch! Im Silberkranze. Herr Heinrich ühres und Ehefrau Eliſabeth geb. Wie⸗ 1d, Friedrichſtraße 50, feiern morgen Sams- das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gtulieren! Evang. Gemeinde. Die Reichs ⸗ herfeier findet in unſerer Gemeinde am 5 vember, abends 8 Uhr, in der Kirche ſtatt. u Mittelpunkt der Feier ſteht ein Filmſtreifen⸗ trag über Luthers Leben und Wirken. Dieſer prtrag wird umrahmt von paſſenden Lieder⸗ trägen des Kirchenchors und veranſchaulicht ach Geſänge des Kirchenchors. Die Evange⸗ chen ſind zu dieſem Abend herzlichſt eingeladen. Leichtſinniger Autofahrer. Von em Augenzeugen wird uns berichtet: Geſtern end um 23,22 Uhr ereignete ſich an dem ahnübergang Käfertal ein eigenartiger Unfall. e Schranken waren bereits geſchloſſen, da in ker Zeit ein Zug den Uebergang paſſierte. a näherte ſich von Mannheim ein größerer ferwagen mit äußerſter Geſchwindigkeit. Der ihrer hielt jedoch nicht, ſondern er durchfuhr e geſchloſſenen Schranken, welche wie Streich- zer zur Seite flogen. Als der Wagen die zei Schranken zerbrach, fuhr im ſelben Augen- ick der Zug vorbei. Das Auto wurde jedoch cht erfaßt, ſondern fuhr, obwohl ſtark beſchä⸗ gt, in Richtung Käfertal weiter. Die Nummer unte feſtgeſtellt werden, das Auto konnte je⸗ ſch noch nicht gefunden werden. Nach Aus- gen der Augenzeugen konnte es nicht mehr it kommen. Bei dieſem Unfall ſtanden fünf erſonen in Gefahr. Stehe ich in der Wahlkartei? Vitte nachſehen! Bei der Auslegung ir Stimmkarteien hat jeder Wahlberechtigte e Gelegenheit, ſich von der Richtigkeit und Voll⸗ ündigkeit zu überzeugen. Beſonders die jungen zähler, die jetzt erſt das Wahlalter erreicht üben, müſſen die Kartei einſehen. Auch die⸗ ligen, die ſeit der letzten Wahl hier zuge⸗ gen oder innerhalb des Ortes umgezogen ſind, üſſen ſich vergewiſſern, ob ſie in dem richtigen ö Lokale Nachrichten Bezirk in die Kartei aufgenommen ſind. Am Wahltage wird es bei dem zu erwartenden An⸗ drang keine Gelegenheit geben, die Wahlkartei durchzuſtöbern, ob der Wahlberechtigte in dem oder jenem Bezirk aufgenommen iſt. Da nützt es auch nichts mehr, daß man auf die Unvoll⸗ ſtändigkeit der Wahlkartei ſchimpft. Gelegenheit zur Einſichtnahme in die Kartei iſt bis ein- ſchließlich Montag, den 6. November gegeben. Alſo bitte nachſehen! f Zum 12. November 1933 Von SA⸗Mann Bertſche, Viernheim. O Deutſchland, Du mein Vaterland, wie warſt Du einſt ſo ſchön, Du wurdeſt groß durch fleiß'ge Hand und inneres Verſteh'n. Du ſtand'ſt als Vorbild in der Welt mit Deinem Schöpfergeiſt, in Dir war Arbeit, Brot und Geld, wer ſtand Dir, Deutſchland gleich? Doch ach, der andern Haß und Neid, die konnten das nicht ſeh'n und rüſteten zum großen Streit: Deutſchland muß untergeh'n! Da ſtand ein Mann auf aus dem Volk, der Deutſchland mehr liebt als ſein Leben und ruft all' die Getreuen auf, die Häupter zu erheben. Was uns entriſſen, ſchaffen wir doch eins darf uns nicht fehlen: die Ehre, die jed' einzelnen ziert darf Deutſchland nicht preisgeben! Drum hör' des Führers rufend Wort am 12. November und ſchreit dem Feinde ins Geſicht: die Ehr' wird nicht verpfändet! Auch für Euch kommt mal einſt der Tag, wo Gott wird mit Euch richten, Es iſt zu viel des Leio's, der Plag, die Ihr habt angerichtet! Steh zu Dei'm Führer, deutſches Volk gib ihm Dein Ja, die Hände! Der ſtarke Gott, der alles lenkt, wird unſer Schickſal wenden. Heil Hitler! „Grundſtücks⸗Verſteigerungen. Heute Freitag 6 Uhr werden auf dem Rathauſe dahier die Hofreiten des Adam Martin 7. in der Weinheimerſtraße und die der Moos ſchen Erben in der Mannheimerſtraße auf freiwilligen Antrag auf dem hieſigen Ortsgericht verſteigert. *Schwerathletikabteilung der Sport⸗ vereinigung Amicitia 09 e.V. Wir erinnern hier⸗ mit alle Kraftſportler, daß derjenige der im Be⸗ ſitze eines Trikot iſt, heute abend in der Uebungs⸗ ſtunde abzuliefern, dieſelben werden nur im ſauberen Zuſtande abgenommen. Der Führer. Erſte Viernheimer Tonfilmſchan Die größte Senſation Viernheims „Der Stern von Valencia“ Ein großer Wurf iſt geglückt! Ab heute läuft im Cefipa der neueſte Ufa⸗Großtonfilm „Achtung! Mädchenhandel“ oder:„Der Stern von Valencia“. Ueber dieſes einzigartige und aufſeheuerregende Spitzenfilmwerk gibt es keine Worte zu ſchreiben, denn ſo ein Filmwerk wird ſich jedermann anſehen, auch die Mütter und Töchter. Ganz Viernheim ſpricht ſchon von dieſem Tonfiſm. Es iſt ein Film der traurigen Wirk- lichkeit. Eine Mahnung und viel Wiſſenswertes für Jung und Alt. Senſationen und Abenteuer zu Waſſer und zu Land. Ein Tonfilm voll Spannung und Tempo, voll Liebe und Haß, voll Freundſchaft und Feindſchaft, voll Leid und Freud. So ſtellt ſich denn auch die Ufa in den Dienſt der gefährdeten menſchlichen Geſellſchaft und ſchuf mit dieſem Film ohne falſche Senti— mentalität oder verlockende Romantik einen be⸗ redten Warner: Achtung! Mädchenhandel. Ueber⸗ all große Begeiſterung. Ueberall größter An- drang. Ueberall das Tagesgeſpräch vom„Stern von Valencia“. Phönir Mannheim auf dem Waldſportplatz! Wer denkt nicht noch an die früheren Kämpfe zwiſchen den beiden Vereinen, die abwechſelnd bei den Meiſterſchaftskämpfen in der Kreisliga Jahr um Jahr ſich die heißeſten, aber auch in- tereſſanteſten Platzkämpfe um Meiſter oder Zweit- placierten lieferten. Da iſt jenes denkwürdige Spiel, das eine Minute vor Spielende den Grünen einen glücklich erkämpften Sieg einbrachte, wodurch die Meiſterfchaft erreicht wurde. Phönix Mannheim hat heute eine ſehr ſpielſtarke Mann ⸗ ſchaft, aus früheren Waldhofsſpielern beſtehend zur Stelle und lieferte bisher den alten Bezirks ligavereinen härteſte Spiele. Die Viernheimer werden ſich alſo in jeder Weiſe vorſehen müſſen, ſie müſſen ſich anſtrengen, mehr als bisher, noch mehr Eifer und Wille zeigen. Ihr müßt Euch am Sonntag ſchon die Zufriedenheit für die Kerwe ſichern, Ihr elf Spieler. Alſo mit Mut und Energie in dieſem Verbandskampf. Ein Lie gent um de wel So betitelt ſich das Film⸗Ereignis, das ſich heute, morgen und am Sonntag im Union⸗Film⸗Palaſt abſpielt. Joſeph Schmidt ſingt: Ein Lied geht um die Welt! Ein Lied, das euch gefällt! Die Melodie erreicht die Sterne, Jeder von uns hört ſie ſo gerne! Von Liebe ſingt das Lied, Von Treue ſingt das Lied, Und es wird nie verklingen. Man wird ewig fingen, Flieht auch die Zeit, Das Lied bleibt in Ewigkeit. Einige Urteile der Preſſe: „Neue Preuß. Kreuzzeitung“, Berlin. Der erſte Verſuch, den bekannten Rund- funk-Tenor Joſeph Schmidt einen ganzen Film mit Handlung und allem, was ſonſt dazu ge⸗ hört, tragen zu laſſen, iſt durchaus geglückt; wieder ein Beweis dafür, daß echte, unverbildete Kunſt ſich doch durchſetzt. Der Beifall des Pub⸗ likums, unter ihm Reichsminiſter Dr. Goebels, nahm ſtürmiſche Formen an. Nicht mit Unrecht. „Berliner Volkszeitung.“ Ueberhaupt war die Begeiſterung über den von Richard Oswald inszenierten Film groß. Seit dem Kiepura-Film hat die Ufa einen der- artigen Beifall in den Mauern ihrer Theater nicht gehört. „Berliner Herold.“ Eine Filmromanze, faſt möchte man von einem„Konzertfilm“ ſprechen. Schmidt ſpielt ſich in dieſem Film gewiſſermaßen ſelbſt. Alle Zeitungen zum Brot einwickeln und Tapezieren zu haben in der Druckerei dieſes Blattes. wer von Abſtimmung u. Wahl fernbleibt, der ſchädigt volk und Staat! zuungs⸗Verſteigerung. Die untenſtehend bezeichneten Grundſtücke, le zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs- ermerks auf den Namen des Zahaun Mandel des Sechzehnten und ſeiner Ehefrau Franziska geb. Kunz in Viernheim zu ſe%½ u Grundbuch eingetragen waren, ſollen Freitag, den 24. November 1933, ö nachmittags 2½ Uhr urch das unterzeichnete Gericht auf dem Rat⸗ aus in Viernheim verſteigert werden. Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Fwangsvollſtreckung. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 8. Auguſt 9g in das Grundbuch eingetragen worden. Lampertheim, den 2. Oktober 1933. Heſſiſches Amtsgericht. ezeichnung der Grundſtücke hrundbuch für Viernheim, Band V, Blatt 362 1 IV, Nr. 3881/00, Hofreite (Sandſtraße Nr. 15, Gaſtwirtſchaft gu den vier Jahreszeiten“, der neue Sand am Friedhof, 3. Gew. 273 qm., Betrag der Schätzung Mk. 11300 Flur IV, Nr. 3385/00, Grabgarten daſelbſt, 127 qm., Schätzung. „Flur IV, Nr. 343 2/100, Grabgarten daſelbſt, 264 qm., Schätzung..„ Einheitswert: 17300 RM. 200 500 ———— eue Drucksache liefert Ihnen ſchnell, geſchmackvoll u. billig die Druckerei des ſembeimer Anzeiger 7 4 1 Flaschenqualiſüt ist fein: Für alle Gegenstan- de aus Holæ, Metall, Clas, Emaille, Mar- mor, Stein us Ata grob und Ata fein müssen stets im Hause Sein!“ puſit und reinigt alles ergestelſt in den petsi werten ut Herd u. Ofen » rob- puffs all bfifzblank AA aberim haltet icfadle gabe dualitit Für den Ferd. u. Ofen- pute u. alle groben Ver. unreinigungen: Ruß. Nost, Schmier usw. Heute Freitag und Samstag 14. hausgemachte 1* 2 9 5 Wursüu. 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Pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen erwartet Der Führer. Männergeſangverein 1846. Samstag Abend 8 ¼ Uhr vollzählige Singſtunde. Da die Singſtunden nunmehr wieder Samstags ſtatt⸗ finden, wird vollzähliges und reſtloſes Er- ſcheinen ſämtlicher früheren und jetzigen Sänger erwartet. Der Führer. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 4. Nov, abends 8 Uhr, im Vereinslokal„Kaiſerhof“ Monatsverſammlung. Die Mitglieder werden(betr. lokaler Schau! gebeten, vollzählig zu erſcheinen. Tiere zur Tiſchbewertung mitbringen. Der Führer. Bald ist NHirchweihe! EEC ˙. A Die jugend zählt schon die Lage. in 8 Tagen sind wir schon nahe dabei. Früher Einkauf all der Sachen die zu diesem Fest gebraucht werden ist im eigenen Interesse zu empfehlen. Beachten Sie den An- zeigenteil, decken Sie frühzeitig hren Bedarf, Wer dies befolgt, kauft gut und erspart sich