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Darunter mußte auch das geſamte Wirtſchaftsleben und vor allem nicht minder die kulturelle Arbeit leiden, und wir haben es erlebt, daß ein Volk ohne Ehre ſeinen Cha⸗ rakter verliert und ſeine Raſſe an fremde Clemente preisgibt. Es iſt immer eine For— derung des Nationalſozialismus geweſen und unſer Führer Adolf Hitler hat es wie— derholt im vergangenen Jahrzehnt und ſchon vorher ausgeſprochen, daß die Vorausſet⸗ zung für den Wiederaufſtieg Deutſchlands die Wiederherſtellung der deutſchen Ehre in der Welt und damit der deutſchen Gleichbe— rechtigung iſt. Folgerichtig, wie die natio⸗ Innenpolitik Schritt für Vergangenheit beſeitigt und an ſeine Stelle Fundamente für ein neues Reich aufgebaut hat, wird nunmehr die Geltung Deutſchlands in der Welt als eine Aufgabe des deutſchen Volkes angefaßt. Deutſchland hat ſelbſt aus jenem unſeligen Verſailler Vertrage her ei⸗ nen Anſpruch darauf, daß es gleichbe⸗ rechtigt unter den Völkern der Welt le⸗ ben und arbeiten kann. Dieſes einzige Recht, das der Verſailler Vertrag unſerem Volke gibt, iſt uns vorenthalten worden. der Kampf unſerer Regierung und unſe⸗ res Volkskanzlers geht um dieſe Gleichberech— ligung und einen ehrlichen Frieden, die beiden Grundpfeiler für den Aufbau des neuen deutſchen Reiches auf nationalſoziali— ſtiſcher Weltanſchauung. Die Bedrohung des Friedens durch Millionenheere, ſtärker, als ſie je vor dem Weltkriege in Europa geſtan— den haben, durch Bombengeſchwader, Gift⸗ gaſe, Tanks, ſchweren Kanonen in Tauſenden von Stücken, wie ſieDdeutſchland nicht beſitzen darf, bringt über Deutſchland, über das gan⸗ ze Europa eine unerhörte Unſicherheit und gefährdet damit alle Aufbaupläne. Deutſchland ſelbſt will keinen Krieg, denn gerade unter volkspolitiſchen Geſichts⸗ punkten geſehen, würde ein ſolcher Krieg unſerem Volke wieder die beſten vaſſiſchen;, Kräfte rauben und den Aufbau der Nation und der Raſſe in höchſtem Maße gefährden. Deutſchland will allein Gleichberech⸗ tigung, Frieden, Arbeit und Brot. Es dürfte keine Forderungen geben, die unſere Frauen ſich in ſolch ſtarkem Ausma⸗ be zu eigen machen könnten wie gerade die⸗ e. Unſere and bauen in Treue und dieſes Deutſchland wird ſich, wenn Deutſch⸗ Jugend ſoll ein neues Mut und Opferbeceitſchaft, in Europa Frieden herrſcht, durch ſeine Ar⸗ beitſamkeit und Klugheit, durch ſeinen ein⸗ heitlichen, zielbewußten Willen durchzuletzen wiſſen. Niemals aber kann das geſchehen, wenn Deutſchland allein entwaffnet. wie vielfach in vergangenen Jahrhunderten, dauernd in Gefahr iſt, zum Kriegsſchauplatze er anderen Völker zu werden. Jede deutſche Mutter, die ihre Kinder lieb hat, und gerade gegenüber ihrer Nachkommenſchaft die heilige Pflicht, ſich zu dieſem Willen unſeres Führers zu bekennen. hebe deutſche Frau, die mit ihrer mütter⸗ lichen und fraulichen Liebe unſerem Volke und unſerer Jugend dienen will, die bereit t. im Dienſte der deutſchen Kultur und der Montag, den 6. mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzei i 5 5 zeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands 1 Aublene Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes vorſchriften bei Anzeigen werben ichlei t.— die Au an t vorgeſchriebenen Tagen E he Cr 2 eee e November 1933 Die Führer der neuen faſchiſtiſchen Partei Spaniens. In Madrid wurde die faſchiſtiſche Partei Spaniens gegrün⸗ det, die den Eſpanioliſta trägt. Unſer Bild zeigt die drei Führer(von links nach rechts:) Valdecaſas, Ruiz de Alda und den Sohn des verſtorbenen Diktators Don Joſé Antonis Primo de Rivera. deutſchen Arbeitsſamkeit ihre Kräfte einzu⸗ ſetzen, kann nichts anderes als ſich mit ihrer ganzen Liebe und Treue unſerem Führer zur Verfügung zu ſtellen. Darum, ihr deutſchen Frauen, zeigt, daß ihr mit eurem deutſchen Volke, mit eurem Führer verbunden ſeid, zeigt der Welt, daß es in Deutſchland zum erſten Male in einer zweitauſendjährigen Geſchichte nach Jahren der Not, Prüfung und Stählung wirklich einmal einen klaren, einheitlichen Willen gibt und kämpft mit, indem ihr alle eure Schweſtern ſammelt und am 12. Nove m⸗ ber zur Wahlurne bringt, damit ein mil⸗ lionenfaches innerliches und opferbereites „Ja“ unſerem Führer dargebracht und der Welt zur Kenntnis gegeben werde. In dieſem Sinne ein Sieg⸗Heil der deut⸗ ſchen Frauen unſerem Führer für Deutſch⸗ lands Zukunft und Deutſchlands Geltung und Deutſchlands Ehre unter den Völkern der Erde. — 1 Höhepunkt im Wahllampf Kanzlerrede am Freitag.— Betriebsruhe für eine Stunde. Berlin, 6. November. Am Freitag, den 10. November wird der Wahlkampf um Deutſchlands Ehre, Frer⸗— heit und Frieden ſeinen Höhepunkt durch ei— nen unmittelbaren Appell des Kanzlers an die geſamte deutſche Arbeiterſchaft erreichen. Adolf Hitler wird um 1 Uhr dieſes Tages in einem großen Berliner Werk ſprechen. Am zu ermöglichen, daß die geſamke werktälige Bevölkerung Deutſchlands die Rede Adolf Hitlers in dem Berliner Werk mit anhört, wird von 1 bis 2 Uhr die Arbeit in allen Belrieben des Rei- ches, mit Ausnahme der lebenswichtigen Beiriebe, ruhen. der Rundfunk über⸗ trägt die ganze Veranſtaltung, und zwar übermittelt er zuerſt um 1 Uhr das Si- renenzeichen des Berliner Werkes, das den Beginn der Kundgebung anzeigt. Alle Sirenen der Fabriken, der Schiffe, alle Alarminſtrumente in Deutſchland bekenntnis werden auf dieſes Zeichen hin ebenfalls ertönen. Die Belegschaften der Werke haben ſich zu⸗ ſammen um 1 Uhr mit ihren Arbeitgebern in den Betrieben vor den Lautſprechern zu ver— ſammeln, um hier die große Kundgebung mitzuerleben. Sie wird eingeleitet durch eine Anſprache des Reichsminiſters für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Dr. Göbbels, der einen Vericht von der ſchaffenden Arbeit gibt. Dann folgt die Rede Adolf Hitlers in dem Berliner Werk Mit Beginn der Kundgebung um 1 Uhr ſoll zugleich der geſamke Straßenverkehr in Deutſchland aller Fahrzeuge und Fußgänger für eine Minute ſtillgelegt werden, zum Jeichen dafür, daß das Volk geſchloſſen hinter der Politik ſei⸗ nes fianzlers ſtehl. Auch hierzu gibt das Geheul der Sirenen das Signal. Um jedem einzelnen Deutſchen die Teil- nahme an der Kanzlerrede möglich zu ma— chen, ſoll kein Rundfunkgerät in dieſer Stunde von 1 bis 2 Uhr ruhen. In den Schulen wird die Jugend in der Aula die. Rundfunkſendung anhören. Die Rundfunk⸗ geräte der Privatleute ſollen ſo aufgeſtellt werden, daß möglichſt viele Menſchen mit⸗ hören können. In den Villen ſoll ſich das Perſonal um den Rundfunkapparat zuſam— menfinden und in den Gaſthäuſer u wird ebenfalls die Rundfunkſendung über⸗ mittelt werden. Ganz Deutſchland ſoll teil⸗ nehmen können an dieſer einzigartigen Ver⸗ anſtaltung, an dieſer Rede des Kanzlers un— mittelbar zur Arbeiterſchaft. Während die Arbeitgeberſchaft in der Hauptſache die Laſten des 1. Mai getragen hat, ſo ſoll es diesmal die Arbeitneh⸗ merſchaft ſein, zu der der Kanzler kommt, um zu ihr zu ſprechen. Das kann durch Nachholen der Arbeit geſchehen. der Kamyf für den Frieden Appell des Führers an die Schleſier. Breslau, 6. November. In der Breslauer Jahrhunderthalle rief der Kanzler die Schleſier auf zum Treue— am 12. November. In ſeiner Volk die Rede brandmarkte er einleitend den Geiſt des Verſailler Vertrages, deſſen furchtbare Folgen das deutſche Volk 14 Jahre lang er⸗ lebt habe, von deſſen Wirkungen aber auch die Völker nicht verſchont geblieben ſeien. Man verſprach den Frieden der Welt und die Wohlfahrt der Völker, und Deutſchland ſoll— te als erſtes Land ſeine Waffen auf den Al⸗ tar der kommenden Gemeinſchaft legen, da⸗ mit die anderen Völker folgen könnten. Deukſchland habe den Verkrag erfüllt und ſeine Waffen zerſtört; aber die an⸗ deren dachten nicht daran zu folgen. Im Gegenkeil: ſie rüſtelen weiler auf. für, daß dieſer Tag einmal eingetragen wird in die Geſchichte unſeres Volkes als ein Tag der Rettung; daß es dann heißen wird: An einem 11. November hat das deulſche Volk einſt ſeine Ehre verloren, 15 Jahre ſpäker kam ein 12. November, und die Ehre hat das e ſelbſt wiedergege⸗ en.“ Die Maſſen in der Jahrhunderthalle be— reiten dem Führer eine ergreifende überwäl⸗— tigende Huldigung. der Führer an die 5A An die vor der Meſſehalle aufgeſtellten 6000 SA⸗Leute richtete der Kanzler eine kur⸗ ze Inſprache, die er mit den Worten ſchloß: Von Ihnen erwarte ich, daß Sie für den 12. November diejenigen belehren, die heute noch nicht den Weg zum einigen Vaterland gefunden haben. Die Welt muß ſehen, daß nicht der Reichskanzler, ſondern das deutſche Gleichberechtigung, die Ehre und den wahren Frieden fordert.“ Ueber allem ſteht die Ehre! Miniſterpräſident Göring in Frankfurk. Frankfurt a. M., 6. Nov. Nach einem ſtürmiſchen Empfang in der geſchmückten und überfüllten Feſthalle und nach Begrüßung durch den Oberbürgermei— ſter, Dr. Krebs, ſchilderte der preußiſche Miniſterpräſident Göring einleitend die au⸗ ßenpolitiſchen Vorgänge, die zu dem Aus⸗ tritt Deutſchlands aus dem Völkerbund führ— ten und den Führer zu einem erneuten Ap⸗ pell an das deutſche Volk veranlaßt haben. Es gelte jetzt zu beweiſen, ob wir die Ner⸗ ven hätten durchzuſtehen bei dieſer ſchwerſten Belaſtung, die uns von außen her auferlegt wurde. Es gelte, am 12. November zu zeigen, daß ein neues Geſchlecht erſtanden ſei, das bereit ſei neue Wege zu gehen, und das vor allem bereit ſei, ſeine Belange bis zum Aeußkerſten mit aller Kraft zu verkreken. Miniſterpräſident Göring gab dann einen Querſchnitt durch das parlamentariſche Le— ben, in dem ſeine Ausführungen über die Be— handlung außenpolitiſcher Fragen großes Intereſſe erregten. Durch dieſe Zu⸗ ſtände kam es. daß die Not im Volk tobte und die Menſchen zur Verzweiflung getrie— ben wurden. Das deutſche Volk iſt tapfer. iſt heroiſch, iſt arbeitstüchtig, es iſt ehrlich und liebt die Freiheit. An den Verhältniſſen der Vergangenheit war nicht das Volk ſchuld, ſondern die Führung. Das Volk hat den früheren Regierungen nicht übel genommen, daß ſie ihm ſchwere Laſten und Geſetze auf— erlegten. Es hat ihnen aber übelgenommen, daß dieſe Opfer nicht für die Freiheit des Volkes eingeſetzt wurden, ſondern im In⸗ tereſſe der Regierenden. All unſer Denken bei Tag und Nacht gilt dem Volke, um es wieder aufzurichten. Wie wir dafür ſorgten, daß das Volk im Innern wieder zu ſich ſelbſt fand, ſchloß ſich auch im Aeußeren der Ring. Wenn wir aus dem Völkerbund aukra⸗ ten, dann ging es nicht um einige Flug- zeuge oder Kanonen, nein, ausſchließlich um Deutſchlands Ehre, um Deutſchlands Gleichberechtigung als ſtolzes Volk unter den anderen Völkern der Welt. Und wie hat ſich der Führer Sorgen ge⸗ macht? Ich bin dabei geweſen, als der Füh⸗ rer den gewaltigen Entſchluß faßte und habe geſehen, wie er tagelang und wie er Abend für Abend gerungen hat und ſich die Frage vorlegte: Was ſind wir dem deutſchen Volk ſchuldig? Was machen die Franzoſen und was ſagen die Engländer, wenn wir aus dem Völkerbund austreten? Kann das deut⸗ ſche Volk ins Unglück geraten, wenn ich es tue, wenn ich es wage? Aber alle dieſe Be⸗ fürchtungen mußten zurückſtehen, und ſchließ⸗ lich mußte er ſagen: Der Führer widerlegte in zwingender Weiſe die Behauptung, die Welt habe deshalb nicht abrüſten können, weil die nationalſo— zialiſtiſche Bewegung in Deutſchland regiere. Sie regiere ja gerade deshalb, weil die an⸗ deren ſich ihren Verpflichtungen bisher ent⸗ zogen hätten, und was hat die nationalſozia— liſtiſche Regierung denn in den neun Mona— ten ihrer Herrſchaft der Welt getan? In dieſen neun Monalen hälten wir ge⸗ arbeitet und uns bemüht, ein Pro- gramm zu verwirklichen, das ſo groß und gewaltig iſt, daß es unſere ganze Kraft im Innern in Anſpruch nehme, und das zu erfüllen notwendig ſei, wenn nicht Deutſchland und letzten Endes ganz Europa an dem„Segen“ dieſes ſoge⸗ nannten Friedensverkrages zugrunde⸗ gehen ſollten. Der Führer entwickelte dann in eingehen— den Ausführungen die Grundſätze der natio— nalſozialiſtiſchen Bewegung, die Geſetze ihres inneren Aufbaues und den Prozeß der Um— ſchmelzung eines Volkes, das wir mit 0 großem Erfolg gewonnen haben. Deshalb konnte der 30. Januar für uns nicht der Tag der Erfüllung ſein, ſondern der Beginn der friedlichen Arbeit zur Durchführung unſeres rPogramms und unſerer Verſprechungen. Der Führer zeigte ſodann die ſchreienden Widerſprüche in den Beſchuldigungen unſe⸗ rer Gegner ſowie die Widerſinnigkeit der Forderungen auf, die ſie uns heute in Be⸗ zug auf unſer Armeeſyſtem ſtellten. „Das deuktſche 0 für den Frie⸗ en. Es hat nicht nötig, ſich mit Leuten herumzu⸗ ſtreiten, die meinen:„Ja, aber Sie haben doch früher auch einmal ſo geredet oder ſo gedacht.“ Wir haben früher ſogar einmal: Krieg gegeneinander geführt! Das deutſche Volk will den Frieden! Indem ich das heute ausſpreche, ſpreche ich nicht als ein Mann für mich, ſondern als Sprecher dieſes 65W— Millionenvolkes. Das deutſche Volk will Rühe für ſeine Arbeit, will die Verſtändigung und Verſöhnung mit ſeinen früheren Geg⸗ nern. Wenn bei uns in Deutſchland ein Mann nur ein Wort reden würde gegen den Frie⸗ den, dann wäre das auf einmal nicht das Wort eines Mannes, ſondern es wäre das ein Argument des Haſſes gegen Deutſchland. Wenn aber eine Regierung und wenn ein ganzes Volk für den Frieden ſpricht, dann ſoll es nur eine Erklärung ſein, die keinen Wert habe?“ And wenn man uns immer wieder mit neuen Verdächtigungen kommt. daan will ich das Lehte kun: Ich will das gan⸗ ze deutſche Volk zum Jeugen aufrufen, daß das, was ich vor der ganzen Welt als ſein Sprecher erklärte, daß das auch der Wunſch und der Wille des ganzen deutſchen Volkes iſt. Ich möchte mich zu denen bekennen. die auch in unſerer veutſchen Weſchichte erklärten, daß niemals das Unrecht und die Un wahrheit auf die Dauer Segen bringen können für ein Volk, ſondeen das, was man für den Augenblick erſchachert, in der Zu⸗ kunft bitter ſchwer zu bezahlen hat. Wenn ich heute vor Sie gimürete, dann nicht für mich, für eine Partei, ſon⸗ dern in einer ſchickſalsſchweren Stunde und beſchwöre Sie, erkennen Sie jetzt den ge⸗ ſchichtlichen Augenblick, vergeſſen Sie nicht, daß dieſe kommende Woche entſcheidend iſt für die fernere deutſche Zukunft. Ich bitte Sie, lun Sie am 12. November Ihre Pflicht, treten Sie ein Mann für Mann, Weib für Weib für dieſe Demonſtration des Willens des deulſchen Volkes zu ſeiner Frie- densbereitſchaft, aber auch ſeiner Ehre. Ich bin heute zu Ihnen gekommen und appelliere an Sie, meine Schleſier, ver⸗ geſſen Sie nicht, daß ein geſchichtliches Ver⸗ ſagen ein Volk um Vieles, wenn nicht um alles bringen kann, was die Vergangenheit geleiſtet und geopfert hat. Sorgen Sie da⸗ Ueber die Wohlfahrt und über dem Glück des ee allem ſteht ſeine re. So, Volksgenoſſen, traf der Führer mit ſtar⸗ kem Herzen, traf er aus ſeinem wunderba⸗ ren Glauben an Deutſchlands Zukunft ſeine Entſcheidung. And ſo ruft der Führer am 12. Novem- ber ſein Volk auf, und das Volk wird Mann für Mann und Frau für Frau erſcheinen und die Parole geben: Dir Führer verkrauen wir das Koſtbarſte an: Deutſchlands Erbe und die Zukunft unſerer Kinder. Minutenlanger toſender Beifall dankte dem Redner und brachte ihm zum Ausdruck, daß er reſtlos verſtanden worden iſt. Als die SoS⸗Kapelle das Deutſchlandlied anſtimmte, erloſchen die Bogenlampen und in den vie⸗ len Bogen der rieſigen Halle flammten gleichzeitig ungezählte Tauſende kleine Glüh⸗ birnen auf. Gaupropagandaleiter Müller⸗ Scheld ſchloß die Kundgebung mit einem be— geiſtert aufgenommenen Siegheil. Aebergabe des Ehrenſchwertes Vor der Kundgebung überreichte der Oberbürgermeiſter als Dank der Stadt Frankfurt dem Miniſterpräſidenten das Ehrenſchwert, auf dem die Worte„Eh⸗ re und Freiheit“ eingraviert ſind und verlas die Ehrenbürgerurkunde. Miniſter⸗ und betonte, daß er damit die Verpflichtung übernehme, dafür einzuſtehen. daß niemals mehr ein Fußbreit deutſchen Landes von frevleriſcher Hand hinweggeriſſen werde. Dieſes Schwert werde für ihn ſtets ein Mah— ner ſein, dafür zu ſorgen, daß das Reich er— halten bleibe. Er übernehme das Schwert gleichzeitig auch als ein Symbol des Frie- dens, denn ſolange das Schwert in ſeiner Hand ruhe, werde er auch der Hüter des Friedens für uns und alle Nationen Euro— pas ſein. Der Kanzler in Elbing Elbing, 6. November. In der gewaltigen Komnick⸗Halle und in einigen anderen Sälen lauſchten insgeſamt wohl an die hunderttauſend Menſchen den Worten des Führers. Weitere hunderttauſend hörten in ganz Oſtpreußen in nicht weniger als 1300 Verſammlungen die Rede des Kanz⸗ lers. In der Hauptverſammlung waren 500 Ehrenplätze in den vorderſten Reihen älteren Arbeitern aus oſtpreußiſchen Arbeitslagern ein— geräumt. Gauleiter Oberpräſident Koch über⸗ brachte dem Führer das Treuebekenntnis der oſtpreußiſchen Bevölkerung. Der Kanzler lei— tete ſeine Rede ein, indem er ſich zu den zwei Grundſätzen, die im Vordergrunde unſeres Kampfes um die Abrüſtung der anderen Na⸗ tionen ſtehen, erneut feierlich bekannte: „1. Das deutſche Volk hat ein Recht, auf die Erfüllung der Vertrüge zu beſtehen und damit ſeine Gleichberechtigung zu fordern. präſident Göring dankte für die Ehrengabe 2. Das deutſche Volk hat keinen anderen Wunſch, als in Frieden und Freundſchaft mit den anderen Natſonen zu leben“. ö Da die Welt weder das eine noch das andere anerkenne, und keine Berechtigung habe, die Geſinnung und das Wollen des heutigen Deutſchland irgendwie anzuzweifeln, ſei es not⸗ wendig, an das ganze deutſche Volk zu appel⸗ lieren, es aufzurufen, daß es nun in ſeiner Geſamtheit Zeugnis dafür ablege. Der Führer ſprach ſodann eingehend über die wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Folgen des Verſailler Vertrages, der das deutſche Volk in Lethargie und Verzweiflung geſtürzt, aber auch die Sie⸗ germächte in ſeinen verheerenden Auswirkun⸗ gen nicht verſchont habe. In den weiteren Ausführungen riefen ge⸗ rade die Stellen immer wieder den rauſchen⸗ den Beifall der Verſammlung hervor, in de⸗ nen die unbeugſame Entſchloſſenheit des Füh⸗ rers zum Ausdruck kam, das Problem der Erziehung zur völkiſchen Einheit über Jahrzehnte hinaus zu löſen. Mit Recht konnte der Führer die Frage aufwerfen, wie⸗ ſo dieſe Erziehungsarbeit für irgendeinen frem⸗ den Staat provozierend ſei. Der Beifall ſtei⸗ gerte ſich zum Orkan, als der Führer gegen Ende ſeiner Rede vor dieſer Grenzlandbevölke⸗ rung ſein Friedensbekenntnis mit der ſcharfen Zurückweiſung jeder unehrenhaften Zu⸗ mutung und jeder Einmiſchung in innere deut⸗ ſche Angelegenheiten verband. Anter langanhaltenden ſtürmiſchen Beifalls⸗ gebunen ſchloß der Führer mit der Erklärung, daß die Welt die Willenskundgebung eines 65⸗Millionen⸗Volkes nicht werde wegſtreiten können. Dr. Frick in Landau Der Sinn der Wahl und Abſtimmung. Landau, 6. November. Vor etwa 8000 Südpfälzern ſprach Reichs⸗ miniſter Dr. Frick in Landau über den Zweck der Abſtimmung und Wahl am 12. Novem⸗ ber. Nach Begrüßungsworten durch den Kreis⸗ leiter Klemann gab Dr. Frick einleitend einen Rückblick auf den Kampf der nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei in den letzten 15 Jahren. Der Miniſter zählte alsdann all die Taten auf, die die neue Regierung unter Adolf Hitler vollbrachte. Das Ziel der innerpolitiſchen Re⸗ formarbeit ſei aber noch nicht ganz vollendet. Deshalb ſei volle Geſchloſſenheit der deut⸗ ſchen Nation notwendig. Mit dem HGleichſchaltungsgeſetz und dem Reichsſtatthaltergeſetz, die die Einheitlichkeit zwiſchen Reich und Ländern ſicherſtellen, ſei die Entwicklung noch nicht abgeſchloſſen. Das Ziel müſſe ſein, daß es in Deutſchland keine inneren Gren⸗ zen mehr gibt, kein 0 und Bayern mehr. Es werde eine der nächſten Aufgaben des Reichstags ſein, auch auf dieſem Wege einen Schritt vorwärts zu tun. Das Ziel dieſer gro⸗ ßen innerpolitiſchen Reformarbeit müſſe ſein, daß wir alle unnötigen Reibungsflächen in Deutſchland ausſchalten und mit dem gering⸗ ſten Kraftaufwand die höchſten eLiſtungen er⸗ zielt werden. Er, der Miniſter, ſei überzeugt, daß zur Erneuerung Deutſchlands ein ſtarker reli— giöſer Glaube gehöre, und die Regierung ſei darauf bedacht, die religiöſen Kräfte in Deutſchland nach Möglichkeit zu ſtützen und den konfeſſionellen Frieden zu ſichern. Da⸗ rum ſei ein Konkordat abgeſchloſſen worden. Dr. Frick ging dann auf die außenpolitiſchen Geſchehniſſe ſeit Beendigung des Krieges ein. Er ſchilderte, wie durch die 14 Punkte Wil⸗ ſons Deutſchland zur Waffenniederlegung ver⸗ führt worden ſei und verwies auf den unheilvollen Einfluß der Kriegsſchuldlüge. Auch der Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund, habe die Stellung Deutſchlands dem Auland gegenüber nicht geändert. Die Deutſch⸗ land versprochene und bei Eröffnung der Ab⸗ CCC Die gefangenen kuba; niſchen Offiziere. Nach dem Sturm auf das Nationalhotel in Havanna wurden die dort gefangengenomme⸗ nen Offiziere der alten Regierung in die Fe⸗ ſtung Cabas gebracht, wo ſie angeblich erſchoſ⸗ ſen worden ſein ſollen. Daß dieſe Nachrichten unzutreffend ſind, zeigt unſer Bild. Wir ſehen einen Teil der Offiziere, die auf dem Feſtungs⸗ hof Beſuch empfangen dürfen. ſei niemals durchgeführk worden. Man behaupte heute, daß Deutſchland den Krieg wolle. Das ſei nicht wahr, Auf der Abrüſtungskonferenz habe un Deutſchland, das der Gläubiger dieſer Kon⸗ ferenz geweſen ſei, in die Rolle des Schuldi⸗ gen zu manövieren verſucht. Aber ſo er⸗ klärte der Miniſter unter dem ſtürmiſchen Jubel der Verſammlung. Deutſchland wird ſich an internationalen Konferenzen ſolange nicht mehr beteiligen, ſolange ſeine Anerkennung als gleichberech⸗ tigte Nation nicht wirklich erfolgt ſei. Eine Nichtanerkennung wäre eine Verletzung un⸗ ſere Ehre, und Adolf Hitler habe mit Recht erklärt, daß er alles über uns er⸗ gehen laſſen wolle, Not und Drangſal, aber unſere Ehre wollten wir uns von nie⸗ manden in der Welt angreifen laſſen. Am 12. November gehe es nicht um das Schickſal der Regierung Hitler, Dieſe Regizrung: ſtehe ſo feſt, daß ſie von dem Ergebnis des 12. November abſolut unberührt bleibe. An 12. November gehe es vielmehr um die Wahr⸗ hei, das Leben und Schickſal des geſamten deutſchen Volkes und jedes einzelnen Volksge⸗ noſſen. Das ſei der Sinn dieſes Tages. Des⸗ halb müſſe jeder deutſche Volksgenoſſe am 12, November mithelfen. Jeder Einzelne müſſe die Politik des Kanzlers und der Reichsregierung mit einem Ja beantworten. Das pfälzi⸗ Volk, das als Grenzvolk die Schwie⸗ rigkeiten unſerer Lage erkannt habe, müſſe mit beſonderer Geſchloſſenheit am 12. Novem⸗ ber an die Urne gehen. Es handle ſich darum, einen Strich unter die ganze Außenpolitif der letzten 15 Jahre zu ziehen, die immer darin beſtanden habe, nachzugeben und den Willen der anderen ſich zu fügen. Ich ſage es ausdrücklich und der Führer hat es in allen ſeinen Reden geſagt: Wir, das deutſche Volk, wollen unbedingt den Frieden, Wir wollen Verſtändigung mit jeder Macht, auch mit Frankreich, aber nur auf dem Boden der Gleichberechtigung und unſerer Ehre. Das deutſche Volt hat deine Neigung, einen Krieg vom Zaun zu brechen, ſondern es will nichts anderes, als durch ehrliche Arbeit Brot ſchaffen. Man habe vom Auslande her verſucht, einen Kiel zu treiben zwiſchen Regierung und Voll, auch dieſe Verſuche müßten am 12. November die richtige Antwort finden, denn Volk und Regierung ſeien eins und ließen ſich nich guseinanderbringen. Der Miniſter ſchloß mit dem ſtürmiſch bi jubelten Aufruf: Löſcht den Tag der Schandt som 9. November 1918 aus durch den Tog der Ehre vom 12. November 1933. Ein dreifaches, ſtürmiſch aufgenommenes Siegheil auf Reichspräſident, Volkskanzler und Vaterland beſchloß die Kundgebung. Darre in Vad Kreuznach Reden zu Bauern und Erwerbsloſen. Bad Kreuznach, 6. November: In 12 Lokalen hatten ſich etwa 16 000 Bauern aus der Umgebung von Bad Kreus nach eingefunden um ihren Führer, Reiche miniſter Darre, zu hören. Ein völkiſchet Staat, ſo führte er aus, könne nur auf den Bauerntum aufgebaut werden, Das Bau, erntum könne nicht durch die Getreidefabrt erfetzt werden. Das Bauerntum ſei als Blat, quelle des Volkes unentbehrlich. Wenn a frage, wo eigentlich die Wurzel 1 tums in der vergangenen Zeit geſeſſen habe ſo ſei in erſter Linie das Syſtem 0 jüdiſchen Börſe zu nennen. Deze ſeien zunächſt für das Getreide auf dieſen Gebiet Maßnahmen getroffen worden. Aber auch dem Weinbau werde in glel. cher Weiſe geholfen werden, denn 10 hier liege das Uebel beim unreellen Weinhandel. Weil wir, ſo fuhr der Miniſter fort, duch die Ausſchaltung des jüdiſchen Produklioe ſchiebers dem internationalen Mellin, tum das Konzept verdorben habe, ſetzte 0 beiſpielloſe Hetze des Judentums gegen u ein. ö, dee Abends ſprach Reichsbauernführer Ha in einer Ek werbsloſenku nden bung, um vor dieſen Volksgenoſſen Jen Politik zur Rettung de⸗ Bauerntums zu 10 wickeln, die erſt die Grundlage ſchafft, 10 auch dem letzten erwerbsloſen Volksgene wieder Arbeit und Brot zu geben. Deutſche Tänzerin und ein Zuder. Jeruſalem, 6. November. ö ähe des Am Fuße des Oelberges in der Nähe, Gärten ehem hat ein Mönch die a der 25 jährigen Neuyorker Tänzerin e Winter und des indiſchen VPeamiz 10 mani aus Haiderabad aufgefunden,. l herausſtellte, iſt Joan Winter deutscher 910 ſprungs und heißt in Wirklichkeit K 1110 von Niedergeſaß. Beide Perſeg ſind durch Schüſſe ermordet worden. feſtgeſtellt wurde, müſſen die Schüſſe nüchſter Nähe abgegeben worden 00 Inder hat anſcheinend noch mit dem fer oder den Angreifern gerungen. 11 Paar, das ſich wie man annimmt, in pet getroffen hat, iſt an Bord des Dar 9 1 „Wien“ in Jeruſalem angekommen, wo einem mittleren Hotel Aufenthalt nahm. rüſtungstonferenz f zugeſagte ö Glelchberech gung 30 war der Kommunismus! man dasſelbe Vernichtende Ankllagerede des Miniſterpräfldenten Göring— Auſſehenerregende Mit⸗ teilungen über die Vorbereitung des Bürgerkrieges Berlin, 5. November Aus Anlaß der Zeugenvernehmung des preußiſchen Miniſterpräſidenten Göring iſt die Kontrolle für den Zutritt zum Reichs⸗ tagsgebäude erheblich verſchärft wocden. Angeſichts der Bedeutung der Ausſage des Miniſterpräſidenten Göring für alle Prozeß⸗ beteiligten iſt der Angeklagte Dimitroff, der für drei Tage ausgeſchloſſen worden war, ausnahmsweiſe für dieſe Verhandlung wieder zugelaſſen worden. Unter den zahlreichen prominenten Zuhö— rern, die der Verhandlung beiwohnen, be⸗ inden ſich auch der amerikaniſche Botſchafter, Reichswirtſchaftsminiſter mitt, der preußiſche Juſtizminiſter Kerrl und ſein Staatsſekretär Dr. Freis⸗ ler, der Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, der preußiſche Kultusminiſter Ru ſt, Major Renzetti von der italieniſchen Bot⸗ ſchaft und weitere Vertreter der auslän- diſchen Miſſionen. Die Verhandlung beginnt mit erheblicher VLerſpätung. Miniſterpräſident Göring iſt im Saal noch nicht anweſend. Dem Ange⸗ klagten Dimitroff wird Kenntnis gegeben von den Vorgängen, die ſich in der letzten Sit⸗ zung nach ſeinem Ausſchluß noch abgeſpielt haben. Dimitroff wünſcht eine Er⸗ flärung abzugeben. Der Vorſitzende be⸗ ont, daß er an ſich das Recht der Erklärung N habe, er wolle ihn aber ſprechen laſſen. Dimitroff erklärt, er wolle unterſtrei⸗ chen, daß er ſchon in Leipzig geſagt habe, daß er niemals im Gebäude der Roten Hilfe geweſen ſei. In dieſem Augenblick erſcheint ſterpräſidenk Göring und der Vorſitzende erſucht Dimitroff, ſeine Erklärung ſpäter fortzuſetzen. Miniſterpräſi⸗ dent Göring erſcheint in einfacher brauner Uniform ohne jegliche Abzeichen. Er wird von den Prozeßbeteiligten und ſämtlichen i mit dem Deutſchen Gruß be— grüßt. Senatspräſident Bünger führt aus: Der Oberreichsanwalt hat Sie, Herr Miniſterprä⸗ ident, und den Herrn Reichsminiſter Dr. Göbbels als Zeugen geladene und hat dabei ausgefhrt, daß man Ihnen nicht das Recht verſagen könne, ſich über die Verdächti⸗ gungen und Verleumdungen, die von gewiſſer Seite im Auslande, ins⸗ beſondere im ſogenannten Braunbuch dies Sie mit Bezug auf den Gegenſtand dieſes Prozeſſes ausgeſprochen worden ſind, unter Eid zu äußern. Miniſterpräſident Gö⸗ ring leiſtet dann den Eid. Der Vorſitzende bittet den Miniſter⸗ präſidenten, ſich gleich in Zuſammenhang zu äußern. 2 1 Mini- Görings Auslagen Miniſterpräſident Göring führt aus: Ich möchte hier betonen, daß ich meine Zeu⸗ genvernehmung doch in erſter Linie nach zwei Geſichtspunkten auffaſſe. Zunächſt einmal betrachte ich mich als zeuge, der für die ganze Verhandlung der Prozeßfrage von äußerſter Wichtigkeil iſt, denn ſchließlich bin ich ein Zeuge geweſen. der am Takork zugegen war und auch in meiner Eigenſchaft als Reſchskagspräſident konnte mir doch letzten Endes das Anzün⸗ den des mir anverkraulen Hauſes nicht gleichgültig ſein. zweitens aber muß ich als Zeuge ver⸗ nommen werden in meiner Eigenſchaft als preußiſcher Miniſterpräſident und Innenmi⸗ niſter, dem es in erſter Linie obgelegen hat und auch in Zukunft obliegt, für die Si⸗ herheit des Reiches und des deutſchen Landes einzuſtehen mit ſeiner Perſon und der deshalb gezwungen war, in erſter Linie den Kampf gegen die Zerſtörung und Zer⸗ ſehung durch die kommuniſtiſche Bewegung zu führen. Das grotesle Braunbuch Soweit nun die Vorwürfe im Braunbuch in Frage kommen, ſo liegt es ſicherlich im Intereſſe Deutſchlands, daß dies und jenes genauer dargeſtellt wird, um es zurückzu⸗ weiſen. Ich perſönlich möchte aber be⸗ tonen, daß ich nicht den geringſten Wert darauf gelegt hätte, die Anwürfe zu⸗ rückzuweiſen, die im Braunbuch gesen mich erhoben ſind. Sie ſind derart grotesk, daß ich es faſt 0 überflüſſig halte, die Einzelheiten arüber vor dem Gericht noch darzu⸗ legen. in der glücklichen Lage, zu wiſ⸗ f ieſes Braunbuch ent⸗ Ne iſt. Ich weiß durch meine Ver⸗ rauensmänner, daß jeder rote Strolch, der etwas Geld brauchte, in jenen Ta⸗ 00 eine verhältnismäßig lukrative Beſchäf⸗ gung damit fand, wenn er irgendwelche behguptungen über Greuel oder über ven neichstragsprand, die mich als den Ver⸗ brecher darſtellten, im Auslande zu Papier bringen konnte. Wir wiſſen weiter, daß ſogar direkte Wer⸗ bebüros in Deukſchland funktionierten, daß Werber herumgingen in den Spelunken der Unterwelt, um die„hervorragenden Zeugen“ zuſammenzuſuchen, die dann in der geradezu grotesken Behandlung dieſes Falles in Lon⸗ don als„ſeriöſe Zeugen“ aufgetreten ſind. Ich muß es deshalb zurückweiſen, mich zu rechtfertigen gegenüber Ausſagen dieſes Ge; ſindels. Präſident Bünger: Ich darf einmal unterbrechen, Sie ſprechen ſoeben von„Ge— ſindel“. 5 Miniſterpräſident Göring: natürlich dieſe falſchen Zeugen einen Teil der Preſſe. Miniſterpräſident Göring fort: In großen Zügen wird im Braunbuch behauptet, daß mein Freund Göbbels mir dieſen Plan beigebracht halte, den Reichstag anzuzünden, und daß ich ihn dann freudig ausgeführt hätte. Es wird weiter behauptet, daß ich dieſem Brande zugeſehen hätte, ich glaube„in eine blauſeidene Toga gehüllt“ (Heiterkeit), es fehlt nur noch, daß man be— hauptet, ich hätte wie Nero beim Brande Roms, Laute geſpielt. Es wird im Braunbuch weiter behauptet, daß ich den Reichstag angezündet hätte, um damit die kommuniſtiſche Partei zu belaſten. Der Reichskagsbrand kam für mich eben. ſo überraſchend wie für jeden anderen anſtändig denkenden Meuſchen. Wenn wir ſelbſt auch gewiß den Parlamen⸗ tarismus bekämpften und dieſen Kampf ſah⸗ relang geführt haben, ſo hatten wir ihn doch vom Jahre 1924 in durchaus legaler Weiſe durchgeführt und niemals in Ab— Ich meine und auch fährt dann rede geſtellt, daß auch der nationalſozialiſti— ſche Staat durchaus Wert darauf lege, ein Gremium zu beſitzen, das aus dem Volke ſelbſt heraus und durch das Volk gewählt, die Regierung zu bera— ten habe. Es war alſo nicht für uns ſym⸗ bolhaft notwendig, zu zeigen, daß wir nun den parlamentariſchen Staat vernichtet hat⸗ ten, indem wir nun auch das äußere Haus noch vernichteten. Es war auch keinesfalls nolwendig, daß ich nun den Reichstag in Flammen aufgehen laſſen mußte, um die Unſchuldslämmmer non Kommuniſten irgendwie belaſten zu können, um gegen ſie vorzugehen. Als ich am 30. Januar von unſerem Füh⸗ rer berufen wurde, zunächſt als Wichtigſtes das preußiſche Innenminiſterium zu über— nehmen, da war mir die Aufgabe klar ge— ſtellt. Er hat an meine Energie appelliert. den Kommunismus zu verkichten, mit allen Mitteln. Denn der Kampf ging nach unſerer Auffaſ⸗ ſung in den letzten Jahren überhaupt nicht mehr zwiſchen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung und dem Novemberſtaat, ſondern ausſchließlich zwiſchen zwei Weltan⸗ ſchauungen. Das war die Weltanſchau⸗ ung des Aufſtieges, des Notionalſozia⸗ lismus, und die Weltanſchauung der Zer⸗ ſtörung, die Weltanſchauung des Kom⸗ 2 271 5 7 munismus. Das war für uns die Voraus⸗ ſetzung jedweder Aufbauarbeit, daß der Kommunismus vollſtändig zer⸗ ſtört werden mußte. Der Miniſterpräſident ſchildert dann ein⸗ gehend die ſchwierige und langwierige Er⸗ zlehungsarbeit an der Schutzpo⸗ 1%% der Kriminalpolizei und der politi⸗ ſchen Polizei, die, da ſie jahrelang unter marxiſtiſcher Herrſchaft und Einfluß geſtan⸗ den haben, zur Bekämpfung des Kommu⸗ nismus zunächſt vollkommen ungeeignet ſchien. Selbſtverſtändlich war mir klar, daß ich auf die Mitwirkung der SS und Sa nicht verzichten konnte. Es iſt unſere Se geweſen, nicht etwa der Staal des 9. November, die den Kommunismus nicht zur Macht kom⸗ men ließ. Sonſt ſäßen Sie, meine Herren Richter, nicht hier. Sonſt wären wir alle nicht hier, denn ich bilde mir nicht ein, daß das Revolu⸗ tionstribunat des Herrn Dimitroff mit uns ſo verfahren wäre, wie hier das höchſte deut⸗ ſche Gericht verfährt. In den Hinterhöfen der Berliner Miets⸗ kaſernen kämpften unſere Sc⸗ und SA⸗ Leute den Kampf gegen die roten Banditen. Dort wurden die Schlachten geſchlagen und unſere SA⸗Männer kannten auch die Geg⸗ ner. Das, was die politiſche Polizei des Herrn Grzeſinſki nicht wiſſen wollte, das wußten unſere SA⸗Männer. 60 bis 70 Pro⸗ ent der SA⸗Männer ſind ja Arbeiter, ie in jenen Quartieren wohnen. Die Kommunisten wurden am 30. Ja- nuar üverraſcht. Wir wiſſen aus ihren Schriften und Erlaſ⸗ ſen, daß ſie damit gerechnet haben, daß wir zurückgehen würden. Das Ringen mit dem Kommunismus Nun mußten die Kommuniſten ihre Tak⸗ tik umſtellen. Sie mußten jetzt irgendwie auch aktiv werden. Sie griffen jetzt zu ihrem Mittel des Streiks. Dazu gehörte die Bildung von illegalen Selbſtſchutzorganiſa⸗ tionen. Dieſe wurden bereits von der Po⸗ lizei im Dezember 1932 regiſtriert. Die Leu⸗ waren in den verbotenen Rotfrontkämp⸗ ſerbund eingegliedert. Das waren jene Selbſtſchutzorganiſationen, wie man ſie höh⸗ niſch nannte, die nichts andres zu tun hatten, als den Mord zu organiſieren. Sie richteten ihre Attentate immer gegen nationalſoziali— ſtiſche Arbeiter, die ihnen als beſonders ge— fährlich erſchienen. Sie erhöhten dieſe Terrorgruppen nach den Aufſtellungen der Polizei bis elwa zu 200 Mann. Dieſe Terrorgruppen waren nicht mehr dazu da, einen kleinen Mann zu überfallen, ſondern das war der erſte Kern jener Terrorgruppen, die bei dem Zerfall der ſtaaklichen Autorität und der kommenden Auseinanderſetzung die Skoßtrupps zu ſein hatten, die von Seiten des Kommunismus aktiv in Erſcheinung traten. Schon von der Machtergreifung ſetzten die Terrorakle der KPD. ein, die mit Uniformen und Auswei- ſen unſerer Leute ausgeführt wurden. Das hat ſpäter zu jenem ſehr klaren Geſetz ge⸗ führt, wonach ſolche Dinge mit dem Tod be⸗ ſtraft werden können. Dieſe Terrorakte, die die Kommuniſten ſelbſt ausgeführt haben, ſind zum Teil dieſel⸗ ben Terrorakte, die ſie im Braun buch dann als nationalſozialiſtiſche Do⸗ kumente bekanntgaben. Der größte Teil der dort genannten Terrorakte iſt von kommu⸗ niſtiſchen Spitzeln durchgeführt worden. Wir -haben damals einen ganzen Haufen mit falſchen Ausweiſen abführen können. Die Aktion dieſer Terrorgruppen war ja nicht unbedenklich, beſonders die Angriffe, die dieſe Gruppen zum Teil auf Ausländer ausgeführt haben. Im Rahmen dieſes Gedankenganges lag nun— und das war vielleicht noch gefähr— licher— auch jener gefälſchte S A⸗Be⸗ fehl über den Aufmarſch am 5. und 6. Hier⸗ bei ging der Gedankengang dahin, ſofort ei— ne Spaltung und Zerſplitterung in der ge⸗ ſamten nationalen Konzentration herbeizu— führen. Die gefälſchten Befehle Dieſe gefälſchten Befehle wurden deshalb in der Hauptſache auch dem Herrn Reichs⸗ präſidenten zugeſchickt, mit der liebenswürdigen Randbemerkung, daß damit offenbar er ſelbſt beſeitigt werden ſollte, ſie wurden Hugen⸗ berg und dem Stahlhelm zugeſchickt, der Reichswehr uſw. Ja, ſie wurden ſogar un⸗ verfrorenerweiſe mir ſelbſt zugeſchickt mit dem Bemerken, daß die SA jetzt vollſtändig die ganze Leitung übernehmen wolle, Polizei und das Junnenminiſterium zu beſei⸗ tigen wünſche. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Befehle zum Teil ſehr ungeſchickt angefertigt waren, zum Teil waren ſie aber auch ganz geſchickt gehalten. Jedenfalls waren ſie ein wichtiger Beſtandteil in der Vorbereitung des beabſich⸗ tigten Aufſtandes, denn ſie ſollten in erſter Linie dazu beitragen, den größten Wirr⸗ warr in die noch beſtehende Konzentration! der nationalen Kräfte hineinzubringen. Wenn man die einzelnen Maßnahmen für ſich be⸗ trachtet, mögen Zweifel aufſteigen, ob eine ſolche Sache wirklich in den Rahmen„Auf⸗ ſtand und Bürgerkrieg! paßt. Aber es handelt ſich hier um ein Moſaik, in dem viele hunderte und tauſende Steinchen, wenn man ſie richtig zuſammenſtellt, plötzlich blitz— artig das richtige Bild ergeben. Bewaffneter Auſſtand Nun das nächſte Moſaik! Damals beſtand noch nach der alten Organiſation die ſoge⸗ nannte waffentechniſche Verſuchs⸗ abteilung der Polizei. Dort befan⸗ den ſich einmal alle ſchweren Waffen der Polizei für den Straßenkampf, die uns ge— ſtattet waren, die Panzerwagen, die ſchweren Maſchinengewehre uſw., auch der geſamte Fahrpark für ſchnelle Streifen. Hier hatte ich nun ſofort meine zuverläſſigſten Poltzei⸗ offiziere hingeſchickt und ihnen ſchon in den erſten Februartagen dieſen wichtigſten Teil übergeben, an ihrer Spitze den damaligen Polizeimajor Wecke. Hier taucht nun plöhlich ein Befehl auf, daß am ſoundſoyſelten abends um ſound⸗ ſoviel Uhr die Panzerwag en, die Ktaft⸗ wagen mit den Maſchinengewehren, den SA⸗Leuten und der Untergenppe und dem Sturm ſoundſo zu übergeben wären. Wer dieſe SA⸗Leute geweſen find, brauche Wichtiger war ſchon der nächſte auch die ich nicht weiter zu erörtern. Ste haben zu früh den Braten gerochen und ſind nicht er⸗ ſchienen. Angenommen, der Befehl wäre aus⸗ geführt worden! Vielleicht wird Herr Torg⸗ ler nachher ſagen, die Kommuniſten wollten mit den Wagen ſpazieren fahren, einen Aus⸗ flug nach der Grenze machen(Heiterkeit). Ich glaube, es iſt nicht ſchwer feſtzuſtellen: auch dieſer Stein gehört in den Moſaik an eine beſtimmte Stelle und die heißt wieder: be⸗ waffneter Aufſtand. i Dann wurden ſchließlich Angriffs- pakte und Verteidigungspakte mit den verſchiedenen anderen Spießgeſellen gegen den faſchiſtiſchen Staat abgeſchloſſen. Wurde bisher nicht von Einheitsfront geredet, nun war ſie da! Die Kommuniſten ſuchten mit den Sozialdemokraten zuſam⸗ menzukommen und der vielgeſchäftige Herr Löbe verſuchte von Seiten der Sozialdemo⸗ kraten, das Ding zu arrangieren. Wenn die Sozialdemokratie dabei war, ſo war das aller⸗ dings nicht ſo ernſt zu nehmen(Heiterkeit). Stein, die Brückenſprengkolonnen, die Anweiſun⸗ gen zur Sprengung von Brücken und zu einer ganzen Anzahl von anderen Din⸗ gen hatten. Es waren Pläne da, die führenden Per⸗ 5 nlichkeiten ſofort durch Ueberfall Haft zu nehmen. Sie ſollten niedergeſchoſſen bezw. als Geiſeln genommen werden. Hier taucht zum erſtenmal auch die Erwähnung der Frauen und Kinder auf. And wenn ſich heute die kommuniſtiſche Par⸗ tei— wie geſagt, ſie iſt nur eine„geiſtige Partei“— hinſtellt und behauptet, daß ſie niemals beabſichtigt habe, Frauen und Ken⸗ der als Geiſeln zu nehmen, ſo möchte ich dem entgegentreten. Auch die Giftmordverſuche in Gemeinſchaftsküchen der SA und des Stahl⸗ helms ſind nicht etwa Erzählungen der Königin von Navarra, ſondern das ſind alles Tat⸗ ſachen. Sie liegen ſogar zum Teil zurück in einer Zeit, als wir noch nicht an der Macht waren. Da fühlte ſich ſogar einmal die Polizei dazu bewogen— Herr Severing war es— uns wiſſen zu laſſen, wir möchten etwas vor⸗ ſichtig ſein und Speiſen und Lebensmittel nur durch zuverläſſige Hände gehen laſſen. Ich glaube, das war nicht lediglich ein geiſtiges Ringen der Gehirnkräfte, ſondern hier kobte der Mord, dos Verbrechen in ſchlimmſter Form. Ich ſehe in den Kommu- niſten überhaupt nur die Henkersknechte und Büktel der verkommenſten, ſadiſtiſchen Auf⸗ faffung, die überhaupt in menſchlichen Hir⸗ nen Platz haben kann. Wir können ja die. nen mit Material darüber, wie beſtialiſch die Menſchen ermordet, hingerichtet, gefoltert, zu Toge gebracht haben. Und da will man mir plötzlich ſagen, dieſe Unſchuldslämmer ſeien nicht imſtande, einen Giftmord zu begehen? Nein, der Mord iſt für die Kommuniſten überhaupt die erſte Anweiſung, die ausgege⸗ ben wurde. Eine Bürgerkriegsanweiſung! Wenn alſo dieſe Pläne da waren, dann gab es ſchon auch eine Bürgerkriegsanwel⸗ ſung. Ich habe mir erlaubt, Auszüge au⸗ dieſer Bürgerkriegsanweiſung im Rundfunk dem deutſchen Volke vorzutragen, damit ſich überhaupt einmal das deutſche Volk über die Ausgeburt von Verbrechen und Niedertracht, deren eine kommuniſtiſche Staatsleitung fä— hig wäre, klar wurde. Dabei hielt ich es ſelbſtverſtändlich auch für zweckmäßig, wenn auch das Ausland ſeine Ohren aufge⸗ macht hätte. Das Ausland ſollte ſich nur nicht einbilden, daß der Kommunismus in anderen Ländern zarter beſaitet ſei. Es ſei überall dieſelbe verkommene Geſellſchaft, überall genau ſo von Verbrechern geführt. Der Miniſterpräſident ſich dann mit dem geplanten kommuniſtiſcher Generalſtreik. Er betonte, daß der Generalſtreik mit allen Mitteln inſzenieet werden ſollte. Aber ein Generalſtreik gelingt nicht ſo ſchnell, wenn ein Teil der Arbeiter⸗ ſchaft dem Staat treu ergeben iſt. Deshalb iſt der Generalſtreik nicht zur Ausführung gekommen. Ich ſage das alles jetzt, weil man ſich gewundert hat, daß in der Brard⸗ nacht ein von mir herausgegebener Befehl, die kommuniſtiſchen Funktionäre feſtzuneh— men, ſo prompt ausgeführt wurde. Man hat geſagt, der Schlaumeier habe das ſchon gewußt und ſei auf den Brand vor⸗ bereitet geweſen. Es war ſelbſtverſtänd⸗ lich für mich, nachdem ich am 30. nachts ein berühmtes Aktenſtück geſehen hatte, daß hier eine klare Ueberwachung eintreten mußte. Das Hineinkragen neuer Aktivität in die Maſſen war das Entſcheidende bei der KPD. und daraus erklärt ſich auch. daß dieſes haus in Flammen aufgegan gen iſt. Sie mußte irgendwie handeln, ſie mußte ihre tieferſchükterten Schäflein bei der Stange halten. a Warum nicht ſofort verboten? Nun kann gefragt werden, warum ich denn nicht am 1. Februar die KPD. ſchlank⸗ weg verbot. Ich ſage keine Geheimniſſe wenn ich feſtſtelle, daß Miniſter Hugenberg ſofort am er⸗ ten Tage leidenſchaftlich das Verbot ae ⸗ fordert har und daß der Juyrer und wir nalionalſozialiſtiſchen Miniſter uns ebenſo leidenſchafllich dagegen geſtemmt haben. Wir kennen den Rummel, wie ſich dann eine Partei tarnt. Wozu ſollte ich mir den Kampf dadurch erſchweren, daß ich die Partei ver⸗ bot? Wir wollten nicht das Verbot, ſondern die Partei total vernichten. Dieſer Kampf geht ununterbrochen weiter, bis er endlich beendet iſt. Meine Ausführungen zu dem eigentli⸗ chen Reichstagsbrand möchte ich da⸗ mit beginnen, daß ich mich mit dem Vorwurf beſchäftige, der häufig erhoben worden iſt, nämlich mit dem Vorwurf, ich hätte den Reichstag angezündet, um eine Wahlpropa⸗ ganda zu haben und um den Kommunis⸗ mus mit einer Schuld zu belaſten. Ich glaube, ich kann jetzt darüber hinweggehen, denn meine ganzen vorherigen Ausführun⸗ gen waren eine einzige Feſtſtellung in dem Sinne, daß der Reichstagsbrand für mich ganz belanglos geweſen iſt. Ich gehe einen Schritt weiter: Der Reichstagsbrand iſt mir ſogar un- bequem geweſen, äußerſt unbequem. Ich hatte mir vorgenommen, noch eine ge⸗ wiſſe Zeit den ganzen Aufbau um die kom⸗ muniſtiſche Partei herum weiter durchzu— rüfen. Keiner hätte mich von der Auffaſ⸗ 50 abbringen können, daß ſpäteſtens nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstages die Kommuniſten zu einem Angriff kommen mußten. Dieſen kommuniſtiſchen Angriff mußte ich abwarten. Rettung vor dem Galgen Ich erkläre hier vor der ganzen Welt, daß durch den Reichstagsbrand eine gewiſſe kom⸗ muniſtiſche Führung ſich vor dem Galgen gerettet hal. Es war meine feſte Abſicht, im erſten Moment der Aufſtandshandlung die kommuniſtiſche Führung zu zerſchmeltern. Das war mein Plan, den wollte ich durch- führen, um in dem Momenk, der mir gepaßt hälfte, zuzuſchlagen. Lediglich die Rückſicht auf die allgemeine Volksſtimmung hak mich bewogen, daß ich nicht damals in der erſten Brandnacht ſchon den erſten Angriff eröff⸗ nete. Inſofern paßte mir alſo der Reichs. tagsbrand ganz und gar nicht. Der Kampf muß jetzt andere Luechgeführt werden, aber er wird auch jetzt abſolut durchgeführt bis zur Entſcheidung. Am Brandabend Der Miniſterpräſident gab dann eine aus— führliche Schilderung der Ereigniſſe an dem Brandabend. Als er die erſte Nachricht er⸗ hielt, ſei er überhaupt nicht auf den Gedan⸗ ken gekommen, daß er angezündet wor⸗ den ſei. Erſt als er am Brandenburger Tor von irgendeinem Beamten das Wort „Brandſtiftung“ hörte, ſei es für ihn geweſen, als wenn mit einem Schlage der ganze Vorhang herunterfällt. In demAugen— blick habe er gewußt: Die Kommuniſtiſche Partei iſt die Schul⸗ dige am Reichskagsbrand. Der Miniſterpräſident fuhr fort: Ich habe ſo— fort angeordnet, daß dem Führer zu be⸗ richten ſei und daß der Polizeipräſident und alle die Herren anzurufen ſeien. Ich ging dann in mein Zimmer und traf dort den Herrn Reichskanzler mit Herrn von Papen. Er hatte genau das gleiche Emp— finden wie ich. Ich hatte ihn noch garnicht angeſprochen. Er gab gleich der Ueberzeu— gung Ausdruck: Hier hat die Kommune auch äußerlich das Fanal angezündet. Aus ſeinen Worten klang die unbedingte Ent⸗ ſchloſſenheit: ö Jetzt iſt es Schluß, dieſe Brandſtiftung iſt für mich die Beweisführung, daß man nicht mehr zögern darf. Darauf meldete ich dem Reichskanzler, daß ich nun als preußiſcher Innenminiſter die notwendigen Anordnungen treffen würde. Der Reichskanzler hieß meine Anordnungen gut. Wir waren uns öber eines ſehr klar, daß natürlich hier ſehr viele Brandſtifter tä⸗ tig geweſen ſein müſſen. Ich hörte dann, daß Lubbe feſtgenommen war und auf der Wache ſaß. Ich hatte vor, van der Lubbe in der Nacht ſofort aufzuhängen. Wenn ich es nicht getan habe, ſo nur aus dem Grunde, weil ich mir ſagte, wir haben nur einen, aber es muß eine ganze Schar geweſen ſein, vielleicht brauche ich den Mann noch als Zeugen. Als ich das Konterfei dieſes Burſchen ſah, wußte ich ſofort, warum nur dieſer ſtann gefaßt worden iſt. Die anderen haben ſich ausgekannt. der Ausländer hat den Ausgang nicht gekannt, er iſt umhergelau⸗ fen wie ein wilder Igel. Die anderen Beteiligten haben ſich im Reichstag ausgekannt. Während ſie wußten, wo ſie herauskamen, hat van der Lubbe den Ausgang nicht gefunden. Die anderen aber ſind die ſchlimmſten. Meiner Ueberzeugung nach haben ſie den Gang benugt. Gang führt Ich betone noch einmal, der mir hinaus, ſondern hinter nicht bei meinem Maſchinenhaus. Es iſt mit Leich⸗ tigkeit möglich, in der Dunkelheit an der Mauer die Spree entlang ſich dünne zu machen. So alaube ich. iſt es ge⸗ großen weſen. Weil ich dieſe Auffaſſung hatte, habe ich mich bereit erklärt, daß Lubbe zunächſt abgeführt würde. Wir mußten uns Rage wer als Nächſtbeteiligter in Frage kommt. Es wurde feſtgeſtellt, daß Torgler und Koe⸗ nen die letzten im Reichstag waren. Es war ſelbſtverſtändlich, daß ich daraufhin ſofort ihre Verhaftung anordnete. herr Torgler, das möchte ich ihm zum Troſt ſagen, wäre ſowieſo verhaftet worden, genau wie alle anderen kommuniſtiſchen Führer, deren ich habhaft werden konnte. Ich weiß geradezu hellſeheriſch, daß die ktommu⸗ niſten den Reichstag angezündet haben. Ohne den dankenswerten Einſatz der SA wäre überhaupt der koloſſale Erfolg dieſer Nacht, in der 4⸗ bis 5000 kommuniſtiſche Fühter hinter Schloß und Riegel gebracht werden mußten, nicht denkbar geweſen. Ich bin im Verlauf der nächſten Stunden hier im Haus geblieben, dann fuhr ich mit dem Reichskanzler und dem Vizekanz⸗ ler zurück ins Innenminiſterium, wo wir noch einmal die Lage beſprachen. Mir wurde Voll⸗ macht gegeben, alle notwendigen Anordnungen zu treffen. Am nächſten Vormittag fand eine Kabinettsſitzung ſtatt, in der ich über den ganzen Komplex der kommuniſtiſchen Ge⸗ fahr Vortrag hielt. Die weiteren Vorgänge ſind bekannt.. Erwähnen möchte ich— ſo ſchloß Miniſter⸗ präſident Göring ſeine zweiſt ündrgen nsführungen— daß ich perſönlich lei⸗ nen Zweifel habe und nicht in meiner Auf⸗ faſſung zu erſchüttern bin, daß der Reichstag von mehreren Leuten angeſteckt worden iſt. Ich möchte weiter betonen, daß, wenn das Gericht die Aufgabe hat, die Schuldigen feſt⸗ zuſtellen, daß es dann meine Aufgabe iſt, die Drahtzieher an der geſamten furchtbaren Verhetzung des Volkes feſtzuſtellen. Mag der Prozeß ausgehen, wie er will, die Schuldigen werde ich finden und ſie ihrer Strafe zuführen. Dimitroff abermals abgeführt Nach einer Reihe von Fragen, die zum Teil unſachlich und mit höhniſchen Bemerkungen verknüpft waren, und nach ſcharfen, erregten Antworten des Miniſter⸗ präſidenten Göring mußte der Angeklagte Dimitroff abgeführt werden, nachdem mehr⸗ fache Ermahnungen des Porſitzenden, nur ſach⸗ liche Fragen zu ſtellen, keinen Erfolg gehabt hatten. Die Frageſtellung begann nun. Dimitroff richtete an Miniſterpräſident Göring mehrere fachliche Fragen, die der Miniſterpräſident ſachlich beantwortet. Als dann Dimitroff bolſchewiſtiſche Ideen zur Sprache bringt und auf Rußland anſpielt, antwortet Miniſterpräſident Göring: Was man in Rußland macht, iſt mir gleichgültig. Ich habe es nur mit der Kommuniſtiſchen Partei in Deutſchland zu tun und mit den ausländiſchen Gaunern, die hierhergekom— men ſind, um den Reichstag anzuſtecken. Dimitroff: Dieſe bolſchewiſtiſche Welt— anſchauung regierte die Sowjetunion, das größte und beſte Land in der Welt.(Hei— terkeit.) Iſt das bekannt? Miniſterpräſident Göring: Ich will Ihnen ſagen, was im deukſchen Volk bekannt iſt. Bekannt iſt dem deukſchen Volk. daß Sie ſich Den Gefallenen vom 9. November 1923. Den Gefallenen des 9. November 1923 iſt das oben abge⸗ hrenmal gewidmet, das am 10. Jahrestag in der bildete Rer unverſchämt venehmen, daß ſie hierher ⸗ gelaufen ſind, um den Reichstag anzuſtecken. Sie ſind ein Gauner, der direkt an den Gal⸗ gen gehört. 0 N Auf eine Frage des Oberreichsanwaltes zum Oberfohren⸗Memorandum erklärte Mi⸗ niſterpräſident Göring: Das hat er ge⸗ ſchrieben, nachdem er tot war. Oberfohren hat ſich erſchoſſen aus einem Grunde, der nach gewiſſen Auffaſſungen, die von Ehre haben, eigentlich das vorausgeſetzt wir noch hat Miniſter Hugenberg führte die deutſch⸗ nationale Partei ſehr ſtark ſelbſtändig nach dem Führerprinzip. Sein Fraktionsführer gab ihm wohl in der Oeffentlichkeit recht. Aber hinter dem Rücken kämpfte er auf das ſchärfſte gegen ſeinen eigenen Führer. Er murde entlarvt und aus dieſer Tatſache deraus hat er ſich ſchließlich erſchoſſen. Torgler: Ich möchte erklären, daß ich mit der Reichstagsbrandſtiftung nicht das Allergeringſte zu tun habe, und überzeugt bin, daß auch meine Partei mit dieſem Brande nicht das Allergeringſte zu tun hat. Torgler weiſt auf den SA-Aufmarſch auf! dem Bülow⸗Platz am 23. Januar 1933 hin ung betont, die Tatſache, daß deswegen zurn erſten Male ein Kommuniſt zu einem amtie⸗ renden Reichskanzler gegangen iſt, ſei ein Beweis dafür, wie ſehr ſeiner Partei daran gelegen war, Terror oder Zuſammenſtöße oder ähnliches Blutvergießen zu verhindern. Miniſterpräſident Göring: Auf alles war ich gefaßt, aber daß mir letzt geſagt wird, die KPD. ſei durchglüht gewe⸗ ſen von dem Wunſche, kein Blut zu vergie⸗ ßen, dieſelbe Partei, die ſo viele Menſchen⸗ leben auf dem Gewiſſen hat, die aus dem Hinterhalt jeden Hitler-Jungen ermordet hat, deſſen ſie habhaft werden konnte, daß ein Verbrecher ſich hinſtellt und das ſagt, das iſt mir unfaßbar! Und wenn Sie,(zu Torgler) zu Schleicher gegangen ſind, ſo iſt der Grund der geweſen, daß die Kommuniſten Angſt hatten, wenn ſie dorthin kämen, würde ge— nügend Polizei eingeſetzt werden. Nein, dieſer Beſuch war eine ganz be⸗ abſichtigte Rückendeckung für die Ju⸗ kunft, falls ſich dort ekwas ereignete. Popoff: Ich erkläre ausdrücklich, daß ich nach Deutſchland gekommen bin, nur um für die bulgariſche Kommuniſtiſche Partei hier tätig zu ſein. Ich habe mich niemals in das politiſche Leben des Deutſchen Reiches eingemiſcht und habe abſolut nichts mit der Brandſtiftung des Reichstages zu tun. Miniſterpräſident Göring wird dann als Zeuge entlaſſen. Nächſte Verhandlung am Montag. Mordprozeß Stöcker Ein Racheakt eines enkerblen Sohnes? Darmſtadt, 5. Nov. Vor dem Schwurge⸗ richt findet die Verhandlung gegen den 33⸗ jährigen Handlungsgehilfen Andreas Stöcker aus Offenbach ſtatt. Der kleine un⸗ terſetzte Mann, von Geburt Bayer, iſt ange⸗ klagt wegen Mordes. Am 12. Juli abends erſchoß er ſeine ehemalige Braut, die, wie er in der Verhandlung behauptete, ihn entrech⸗ tet, enterbt und entehrt habe. Acht Stunden lang wurde der Angeklagte vernommen, und zwar lediglich über ſeinen Lebenslauf, der wild und abenteuerlich ge— nua verlief. Gleich aus der Schule mußte er W Geld verdienen und kam in das Geſchäft des Vaters, der in Offenbach eine gutgehende Holzhandlung und Flößerei beſaß. Doch die Verhältniſſe zuhauſe wurden mit der Zeit ſehr mißlich. Der Vater nahm ein Mädchen eben die Erſchoſſene, die die Bücher im Ge. ſchäft führte, mit ins Haus und das Ver⸗ hältnis wurde ſo, daß es nach vielen Jah⸗ ren der Unruhe und des ſteten Zankes in der Familie ſchließlich zur Scheidung der Eltern führte. Der Hauptſtreit drehte ſich um das Geld, das, wie der Angeklagte ſelbſt bekun⸗ det, aus Spitzbübereien herrührte, denn nur dadurch ſei ſein Vater ſo reich geworden. Einige Jahre war er ſelbſt mit dem Mäd⸗ hen, Franziska Schwab, verlobt. Er behaup⸗ tet heute, er habe ſie nie heiraten, ſondern nur gern auskundſchaften wollen, um ihr hinter ihr Treiben zu kommen. Und als das Mädchen es dann tatſächlich ſoweit brachte, daß es nach dem Tode des Vaters Haupt⸗ erbin wurde, verdichtete ſich ſein Haß gegen ſie derart, daß er die grauſige Tat beging. Die Verhandlung wird mindeſtens vier Tage in Anſpruch nehmen. Aus Heſſen und Naſſan Weinfaß explodiert Großfeuer.— Vater und Sohn ſchwer ver⸗ letzt. Birkenau i. O., 5. November. In dem Anweſen des Landwirts Jakob Kadel in Birkenau brach Feuer aus, durch das die Stallung und die Scheune mit der geſamten Ernte, ſowie wertvollen landwirt⸗ ſchaftlichen Maſchinen vollſtändig vernichtet wurden. Der Sohn des Beſitzers war mit Aus⸗ ſchwefem eines großen Apfelweinfaſſes beſchäf⸗ tigt und hatte gerade den Spund aufngeſetzt, als die im Faß vorhandenen Gaſe explo⸗ dierten und der Spund mit dem daranhän⸗ genden brennenden Schwefel in das in det Scheunenvorhalle aufgeſpeicherte Stroh ge⸗ ſchleudert wurde. Im Nu ſtanden die mit Erntevorräten vollgepfropfte Scheune und die Staligebände in Flammen. Mit Mühe und Not konnten Vater und Sohn das Vieh aus dem Stall retten. Dabei fiel der junge Kadel in einen drennenden Strohhaufen und trug ſchwere Brandverlet⸗ zungen davon. Auch der Beſitzer ſelbſt erlitt erhebliche Brandwunden am Kopf und im Geſicht. Die Feuerwehr mußte ſich auf die Rettung der benachbarten Hofreiten beſchrän⸗ ken. Der Schaden iſt ſehr groß und nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Der neue Handwerkskammer⸗Präſident. Darmſtadt, 5. Nov. In der Vollverſamm⸗ lung der Heſſiſchen Handwerkskammer wurde der bisherige kommiſſariſche Führer Metzger⸗ meiſter Fritz Müller-Mainz einſtimmig zum Präſidenten gewählt. Als weitere Vorſtands⸗ mitglieder wurden unter Verringerung des Vorſtandes auf drei Perſonen, Elektromeiſte: Gamer⸗Worms und Zimmermeiſter Neuman⸗ Schotten gewählt. Als Handwerkskammermit⸗ glieder würden neugewählt: Bäckermeiſter Bel ker⸗Gau⸗ Heppenheim, Wagnermeiſter Luft⸗ Iſenburg, Zimmermeiſter Neumann-⸗Schotten, Metzgermeiſter Müller-Mainz und Schreiner- meiſter Schott⸗Beerfelden. Der Saus lLalts⸗ Ein Wohltätigkeitsfeſt des Kyffhäuſer⸗Bundes. Die Berliner Kriegervereine des Kyffhäuſer⸗Bundes veran⸗ ohltätigkeitsfe Feldhernhalle in München eingeweiht wird. talteten fete ſehen wir Generalmajor a. D. Müller(links) zweiten Bundespräſidenten des Kyffhäuſer⸗Bundes Oberſt⸗ en der Kriegerwitwen und ⸗waiſen ein t im Konzerthaus Clou. Auf unſerem Bild und den leutnant a. D. Sichting. noch einige Zeit hinziehen. Hiernach bleiben derung wird rechtzeitig bekantgegeben. tern handelt es ſich um dieſelben Lausbuben, fuürter Hauptbahnhof aufgegriffen wurden. Einer von ſtädter narckſtraße wurde er gefaßt. wohner Schwindelbriefe aus Barcelona. In . 10 Bankerotts im Gefängnis ſitzenden Un⸗ bekannten zur Zurückziehung von anten zu verhelfen. Das Geld ſoll ſich in einem Koffer befinden, der auf einem fran⸗ zöſiſchen Bahnhof lagert. Die Empfänger der lan 1933 wurde genehmigt. Die Hand⸗ werkskammerbeiträge werden in feitheriger Höhe erhoben. Die Verſammlung ſtimmte der Beſeitigung der Handwerkskammernebenſtellen Darmſtadt und Friedberg und der Aufhebung der Zeitſchrift„Heſſiſches Handwerk und Ge⸗ werbe“ zu. Die amtlichen Veröffentlichungen erfolgen im„Deutſchen Mittelſtand“, der Deutſche Gruß auch von uniformierten Beamten anzuwenden. Darmſtadt, 5. Nov Staatspreſſeamt: Ei⸗ nem Rundſchreiben des Herrn Staatsmini⸗ ſters entnehmen wir, daß in Zukunft auch von uniformierten Beamten mit Kopfbedek⸗ kung der deutſche Gruß anzuwenden iſt. Verkehrspoſten grüßen nur durch Einneh— men der Grundſtellung, falls die Ausübung ihres Dienſtes überhaupt eine Grußerwei— ſung zuläßt. Heſſiſche Perſonalnachrichten. Darmſtadt, 5. Nov. In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Grund des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums der Studienrat an der Kunſt⸗ und Gewerbeſchule zu Mainz, Profeſſor Jakob Hubert Pinand. Auf Grund des 3. Geſetzes zur Aenderung des Geſetzes zur Wiederherſtellung des Berufs⸗ beamtentums wurde das Ruhegeld entzogen dem. Oberſtudiendirektor i. R. Dr. Hermann Stochauſen zu Offenbach; dem Rektor i. R. Wilhelm Pebler in Büdingen, dem Rektor . R. Johannes Wetzel in Pfungſtadt. Zu— gelaſſen wurde der Bürgermeiſter a. D. Franz Alexander in Gonſenheim zur Rechts— haft bei dem Amtsgericht Mainz und ig bei dem Landgericht der Provinz inheſſen in Mainz. Verſetzt wurde der Oberſtudienrat Jakob Beck in Dieburg an die Oberrealſchule am Stadthaus in Offenbach 12 Pfund. Neue Beitragsmarken für die Invaliden- verſicherung.— Frankfurt a. M., 5. Nov. Die Landesver— ſicherungsanſtalt Heſſen ſchreibt uns: Der Erlaß von Vorſchriften über die bisherige Lohnklaſſe 7 und eine neue Lohnklaſſe 8 wird ich nach inzwiſchen bekannt gewordener Mitteilung des Reichsverſicherungsamtes bis auf weiteres die bisherigen Lohnklaſſen und Beitragsſätze beſteyhen. Eine evtl. Aen— Jahnarzt . Darmſtadt, 5. Nov.(Lausbuben als Einbrecher.) Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, auch den Einbruchsdiebſtahl in der Frankfurterſtraße aufzuklären. Bei den Tä— köfet. die den Einbruch in das Metallwarengeſchäft in der Rheinſtraße verübten und im Frank— ihnen war auch in ein Darm— Waffengeſchäft eingehrochen und hatte dort einen Flobert mit Munition ge— ſtohlen. Beim Scharfſchießen in der Bis— Mainz, 5. Nov.(Schwindel briefe.) In den letzten Tagen erhalten zahlreiche Ein— den Briefen wird der Verſuch gemacht, einem 2— 1800 000 39 i„Du haſt an mir eine Freundin, Heleenee“, hatte zum Jöſchied„Tante Suſette“ in einer Anwandlung von natür— cher Menſchlichleit geſagt.„Mein Haus ſteht dir immer offen.“ i Ignis hatte gehofft, daß ſie niemals dieſes Angebot e annehmen müſſen, aber ſich doch— für den guten Fillen!— geziemend bedankt. 2 Auf Thiel war es freilich auch einſam für ſie geweſen. ildonie fehlte Und was an Ignis' warmem Herzen wie 00 Krantheit zehrte, das war der Gedanke an die„auf⸗ zühreriſchen“ Bauern, deren allzu harte Beſtrafung Stein welch gemildert, die aber dennoch im Gefängnis litten, W der alte Schmieder, wie ſie von Bertel wußte. 8 undram war gelaſſen, da er erfahren hatte, daß die Hornelius' für ſeine Familie ſorgten; Karr aber hatte den Alan gefaßt, nach Amerika auszuwandern— und Bertel bar bereit, mitzuziehen, ſobald er frei ſein würde. f Und nun war in das immerhin doch harmoniſche Zu⸗ ammenleben mit den Pflegeeltern ihre„Verfehlung“, 1— unerhörtes!— nächtliches Fortlaufen eingeſchlagen wie ein Blitz, ſpaltend und zerſtörend. Ignis ſchwieg. 5 5 1 Und vergeblich zerbrachen ſich die Aelteren den Kopf, das ſie zu dieſer unausdenkbar ſchlimmen Tat habe ver⸗ leiten können. Man ſchalt ſie nicht, man ſtrafte ſie nicht. 0 Man bat, man weinte, man befahl gelegentlich. Man zog den Herrn Geiſtlichen ins Vertrauen, der Ignis be— chte und ihr ins Gewiſſen redete. Romrod, 5. Briefe werden gewarnt, ſich auf das gegelne Anſinnen einzulaſſen, da ihnen dabei nur Scha— den entſtehen würde. Wolfsheim, 5. Nop.(Rieſenrübe.) In Wolfsheim wurde ein Rieſenexemplar von einer Rotrübe geerntet. Dieſe wog nicht weniger als Nov.(Beköſt gung von Wanderburſchen.) Um die Gemeindekaſſe zu ſchonen und die Bettelei zu gerhindern, hat die Gemeinde Romrod beſchloſſen, daß unter Kontrolle der g Wanderhurſchen von den Emwohnern abwech-] IA 15 ſelnd verköſtigt werden ſollen. i Auto ins Feld geſchleudert Zwei Inſaſſen getötet, zwei ſchwer verletz' Wiesbaden, 6. Nov. Auf der Chauſſee 7 nach Frankfurt ſtieß am Wandersmann ein hieſiger Kraftwagen mit dem Wagen eines Flörsheimer Jahnarzles ſo heftig zuſammen, daß er in das Feld geſchleuderk wurde und dort einen Maſt umriß. Bei dem menſtoß wurden der Jahrer des hieſigen Wagens, der Kaufmann Gruber, ſchwer verletzt. Jahnarztes und deren Mutter wurden ge— Bürgesmeiſter Sportnachrichten Die Bau 14(Baden): S Freiburg— Karlsruher FW 412 SV Waldhof— VfR Mannheim 1:0 Phönix Karlsruhe— VfB Mühlburg 2.1 Germania Brötzingen— Bf Neckarau 3:1 Gau 15(Württemberg): Almer FV 94— SW Feuerbach 14 Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Stutt— . gart 3:1 BfR Heilbronn— SC Stuttgart 211 i Gau 16(Bayern): durchreiſende] 1880 München— Jahn Regensburg 41 SV Nürnberg— Schwaben Augsburg 211 Sp.⸗Vgg. Fürth Wacker München 1:3 Ie München— 1. FC Nürnberg 12 Fir Schweinfurt 05— Bayern München 21 1. FCE Bayreuth— Würzburger FV 04 111 Unentſchieden in Magdeburg 2 Deutſchland Norwegen 2:2(2:0). an Der ſiebente Länderkampf der Fußball— mannſchaften von Deutſchland und Norwe— gen hatte in Magdeburg das Stadion mit 35 000 Zuſchauern gefüllt. Kurz nach 14.30 Uhr ſprangen die Norweger zuerſt auf das Spielfeld, ſtürmiſch begrüßt, dann kam die deutſche Mannſchaft, noch ſtärker bejubelt. Nach Abſpielen der norwegiſchen National— hymne, des Deutſchland- und Horſt-Weſſel⸗ und der Frau des Die erſte Reichsbahn⸗ fluglinie eröffnet. Im Berliner Flughafen Tempelhof wurde mit ei⸗ ner kleinen Feier die erſte Fluglinie der Reichsbahn, Berlin— Königsberg, eröffnet. Unſer Bild zeigt die Verladung der erſten Frachtſtücke. Oeulſchen hielt an und mit 2:0 Toren und 3:0 Ecken ging es in die Pauſe. Nach der Pauſe ſah man deutſcherſeits nicht mehr die Lei⸗ ſtungen der erſten Halbzeit, während Nor⸗ wegens Elf, mit großem Kräfteeinſatz, aber immer durchaus fair ſpielend, immer beſſer wurde. Der deutſche Sturm wurde voll⸗ kommen abgedeckt, ſo daß er ſich nicht mehr entfalten konnte. Bei Deutſchland kamen wohl Kobierſki und Albrecht des öfteren gut durch, ſchoſſen aber nicht und das Innentrio war bei Flanken meiſt zur Stelle oder wur⸗ de abgedrängt. Andererſeits wurden die Gäſte ſtark gefährlich und in der 19. Minu⸗ te ſchoß der Rechtsaußen Norwegens, A. Kvammen unhaltbar ein. Fünf Minuten ſpäter machte Buſch kurz vor dem Straf— raum Hände. Jörgen ging nach vorne und konnte wunderbar plaziert den Strafſtoß zum Ausgleich verwandeln. Deukſchland erhöhte das Eckenverhältnis auf 8:1, kam aber zur großen Enkkäuſchung der ZJuſchauer zu keinem Erfolg mehr. Das Spiel ließ auch nach, da die Norweger an- ſcheinend mit dem Anenkſchieden zufrieden 11150 während Deutſchlands Endſpurk aus- ieb. Das Geheimnis um Waltershausen Fußball im Reich In Piagdeburg. Deutſchland— Norwegen 2:2(2:0) Fußball in Süddeutſchland 7. Pflichtſpiele der Gauliga Gau 13(Südweſt): 1. FC. Kaiſerslautern— SV Wiesbaden 0:5 Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt 1:0 Frankfurt— Kickers FSV Mainz 05— Boruſſia Neunkirchen 2:1 Phönix Ludwigshafen— FK 03 Pirmaſens Sportfreunde Saarbrücken— AO Worms 213 975 35 See e Moorſel ſtand. Offenbach 22 0˙2 berg und der 1— 822212 5 ſche und krieleriſche 2 ²⁵ KKK... Wie ſchal, wie kahl kamen ihr ſeine Worte vor! Wie ſchal, wie kahl kamen ſie ihm ſelber vor gegenüber dieſem ernſten, gelaſſenen, ruhigen jungen Geſicht. „Meine Tochter, und was ſagen Sie auf alle dieſe verſchließen Vorſtellungen, denen Sie Ihr können?“ Herz nicht Ignis blickte zur Seite. Sie lächelte, ſeltſam ernſt, ſeltſam wiſſend. Dann ſah ſie ihn wieder an. füllt von einer ſicheren Ueberzeugung. „Man ſoll Gott mehr gehorchen als den Menſchen!“ „Und ſind Sie ſicher, meine Tochter, daß Sie nicht den eigenen Willen für den Willen Gottes verkennen?“ „Ganz ſicher!“ ſagte Ignis feſt. Man ließ ſie in Ruhe, behandelte ſie wie eine Kranke. Ganz zufällig, ganz plötzlich, Ende Januar, erfuhr man dann, wo ſie ſich in der fraglichen Nacht aufgehalten. Die Dienerin des Oberförſters, die Ignis gar nicht recht gekannt, doch richtig vermutet hatte, wer ſie ſei, hatte geplaudert. Und ſo hatte es die Paſtorin Cornelius er— fahren— und ſo hatte es die Gattin eines benachbarten Geiſtlichen erfahren— und ſo kam die Nachricht zu dem Paſtor, der die Patronatspfarre in Thiel verwaltete— und ſo, endlich, erfuhren es die Thiels. Man fragte Ignis— und Janis leugnete nicht. Man fragte nicht nach dem Warum. Man glaubte, es zu wiſſen. Und Ignis würde es niemals verraten haben. Man verſuchte durch Fragen, deren Sinn das junge Mädchen gar nicht verſtand, herauszubringen, was in jener Nacht„geſchehen“ ſei. Gerade weil ſie völlig harm— los war, antwortete ſie ſo, daß man eine fürchterliche Gewißheit haben zu müſſen glaubte. Thiel tobte, die Damen weinten. Ignis verſtand die Aelteren nicht. Aber ſie war ruhig. Cornelius würde ſie nicht verraten, und Stein, das hatte ſie erfahren, war ſicher in Prag. „Du wirſt dieſen Oberförſter Cornelius nie wieder— ſehen“, ſagte ſtreng die Gräfin. „Wozu auch?“ erwiderte Ignis, ein bißchen müde. Liedes, weihte der Reichsſportführer Magde— burger Fahnen und dann begann das Spiel. das unter der Leitung des Holländers van Deutſchland war gleich überlegen und die Mannſchaft gut in Schwung. Bereits in der Minute flankte Kobierſki zu dieſer gab an Albrecht und ſchon war das erſte Tor gefallen. Norwegen kam zwiſchendurch auch bei hohem Spiel etwas auf, im großen und ganzen aber war Deutſchland tonangebend. In der 35. Minute gab es ein genaues Zu⸗ der ſammenſpiel zwiſchen Wigold und Raſſeln— freiſtehende Hohmann zum zweiten Taeffer ein. Die techni⸗ Ueberlegenheit der Ihre Augen waren er- Schweinfurt, 6. November. Im Prozeß wegen des Mordes auf Schloß Waltershauſen iſt eine ſenſationelle Wen⸗ dung eingetreten. Der Verteidiger des in Unterſuchungshaft befindlichen Chauffeurs Liebig teilt mit: Nach dreivierteljähriger Ankerſuchungshaft wurde der Haftbefehl gegen den Chauffeur des Ehepaares Werther, Karl Liebig, plöhz⸗ lich aufgehoben. Karl Liebig war bezichtigt worden, in der Nacht zum 1. Dezember 1932 den Hauptmann a. D. Waldemar Werther im Schloß Waltershauſen durch einen Re- volverſchuß in den Kopf ermordet zu haben. Verteidiger bringt im kommenden Haupkverfahren 253 le den Bente ene Beweisanträge, durch die der Verdacht gegen den Chauffeur Liebig als unbegründet nach- gewieſen wird. Raſſelnberg, ſchoß „Liebſt du dieſen Bürgerlichen?“ „Lieben? Wieſo? Ich achte ihn ſehr hoch. übrigens verlobt!“ 3 „Das wußteſt dun“ „Er hat es mir damals geſagt!“ „Und dennoch gingſt du zu ihm?“ „Was hatte das damit zu tun?“ Mademoiſelle traf das Richtige:„Sie iſt ganz un⸗ ſchuldig. Man muß ſie in Ruhe laſſen!“ Aber niemand glaubte das; und niemand glaubte Mademoiſelle. Thiel tobte. „Der Oberförſter iſt ein Ehrloſer. Rechenſchaft ziehen!“ Er ritt hinaus. Allein. Solch eine Sache duldete keine Zeugen. Cornelius war nicht zu Hauſe. Thiel wartete. Es war ſchon Nacht, als Ernſt Cornelius zurückkam. Ueberraſcht begrüßte er den Grafen, überraſcht und harmlos. Welch ein Schauſpieler, dachte Thiel voller Verachtung. Stumm und ſtaunend ließ Cornelius die Flut von Vorwürfen über ſich ergehen, die Thiel für den Um— ſtänden entſprechend hielt. Er verſtand ſofort. Zorn erfaßte ihn. Aber er verſtand und begriff, daß nichts, aber auch nichts Ignis' Lage ſo erſchweren würde, als wenn man die Wahrheit erführe. „Ich gebe mein Ehrenwort, Graf Thiel“, ſagte er mit der Würde des guten Gewiſſens,„daß nichts, aber auch nichts geſchehen iſt, was der weiblichen Würde der Gräfin Montbillard zunahegetreten wäre!“ 5 „So ſagen Sie mir klar und offen, was die Gräfin von Ihnen wollte. Oder ich glaube Ihnen kein Wort!“ „Das halten Sie, wie Sie wollen, Graf Thiel. Um⸗ ſtände verpflichten mich, zu ſchweigen!“ „Damit beſtätigen Sie meinen Verdacht!“ „Mir zeigen Sie mit dieſem Verdacht, wie wenig Sie mich und die Gräfin kennen.“ Ich werde ihn zur (Fortſetzung folgt.) 1717... 18 Nachdruck verboten. Herr Bromer lachte über ſein ganzes dickes Geſicht und meinte dann: i „Donnerwetter, ſteht der Bär unter dem Pantoffelchen seiner kleinen Frau! Unglaublich! Das hätte ich dem nicht zugetraut. Na, lange wird es wohl nicht ſo bleiben. Das iſt immer im Anfang ſo.“ Man lachte; dann hörte man aber Herrn von Selle wieder zu. 5 Draußen nahm Wilſach Hut und Mantel in Empfang. Schnell ſchritt er die Treppe hinunter. b 135 Draußen wartete ein fremder Wagen. Dittrich Wilſach ſtutzte. Was ſollte das heißen? Ungeſtüm wandte er ſich an den Chauffeur. „Wer ſchickt Sie denn?“ i „Frau von Wilſach. Sie befindet ſich in Ihrem Jagd⸗ hauſe im Walde.“.. Der Mann ſagte es ruhig und ſachlich. Ein miß⸗ trauiſcher Blick Wilſachs ſtreifte ihn. Aber der Mann machte einen guten Eindruck. Alſo hatte er wohl die Wahrheit geſprochen. Was mochte denn da Urſel wieder angeſtellt haben? War ſie denn gleich nach dem Gewitter fortgegangen? Und weshalb? Und gerade ins Jagd⸗ haus? Das ſie nicht mochte, eben weil es ein Jagdhaus war? Was für ein Rätſel gab ihm denn da das ſüße Geſchöpfchen auf? Oder— 2 Dittrich Wilſach lachte in ſich hinein. Rackerchen!, dachte er. Dann ſagte er zu dem Chauf⸗ feur:„Fahren Sie alſo, was das Zeug hält, zu meinem Jagdhauſe!“ Dann lehnte er ſich zurück. Sein eigener Wagen ſtand in einer Garage, denn er liebte es nicht, den wertvollen Wagen viele Stunden auf der Straße warten zu laſſen. Und den Chauffeur dazu zu ſtellen, war auch nicht gerade ſehr menſchenfreundlich, wenn der dann von Nachmittag bis abends gegen zehn Uhr warten ſollte. Der Mann konnte ſich inzwiſchen einen Film im Kino anſehen. Ließ man den Wagen aber unbeaufſichtigt, dann mußte man damit rechnen, daß Bubenhände irgendeinen Schaden an⸗ richteten. Nun wußte er gar nicht, wo ſein Chauffeur weilte, denn er hatte ihn erſt dreiviertel zehn Uhr wieder vor das Hotel„Zum weißen Schwan“ beſtellt. So mußte er eben mit dem fremden Wagen fahren. Er war aber jetzt feſt überzeugt, daß Urſelchen ihn von der Stadt fort⸗ gelockt hatte, weil ſie es vor Sehnſucht nicht mehr aus⸗ hielt. Zudem mochte das Gewitter auf ſie gewirkt haben. Solch törichtes Frauerl! Na, er wollte ſie zur Strafe tüchtig abküſſen. Im Grunde genommen war er ſinnlos glücklich über dieſen Streich, an den er jetzt ganz feſt glaubte. Der Wagen fuhr ein ſehr ſchnelles Tempo. Dittrich hatte den Chauffeur erſt fragen wollen, woher er ſei. Aber dann war ihm das viel zu nebenſächlich. a Doch nach einer Weile packte ihn die Unruhe. Gleich darauf belächelte er ſie. Der Mann hatte geſagt, daß Frau von Wilſach ihn ſchicke. Alſo war ja alles gut. In irgendeiner Anwandlung hatte Urſel den Wagen ge⸗ nommen und war zum Jagdhauſe gefahren. Vielleicht wollte ſie ihm damit eine Freude machen, denn er war um ihretwillen ſehr lange nicht dort geweſen. Nach ſauſender Fahrt hielt der Wagen. Der Bär von Wilſach wandte ſich an den Chauffeur. „Was bekommen Sie?“ „Nichts! Ich habe den Auftrag, hier zu warten.“ „Es iſt nicht Urſel!“ durchzuckte es blitzſchnell den Bären von Wilſach. Er kümmerte ſich nicht mehr um den Mann; er ſtürmte die paar Stufen hinauf. Ungeſtüm riß er die Tür auf. Im ſelben Augenblick wurde der kleine intime Raum erhellt. Und ihm gegenüber ſtand— Margit von Alſen! Ein ungeheurer Zorn durchtobte den Mann. Was er⸗ laubte man ſich mit ihm? a 9 „Gnädiges Fräulein, was ſoll das heißen?“ fragte er ſchroff. a a 5 Margit ſetzte ſich auf die Chaiſelongue, die mitten im Raume ſtand. Sie verſchränkte die Arme hinter dem Kopfe und ſah mit einem betörenden Lächeln zu dem Manne auf. Aber dieſes Lächeln verfehlte ſeine Wirkung vollſtändig. Der Bär richtete ſich hoch auf, ſagte ver⸗ ächtlich: 4 1 Manöver war umſonſt. Ich bin viel zu glücklich in meiner Ehe, als daß es mir auch nur einfallen könnte, mich auf derartige Abenteuer einzulaſſen.“ Margit ließ die Arme ſinken, ſtand auf, taumelte auf ihn zu. a 0„Dittrich, dann biſt du ſchuld an dem, was geſchieht. Ich kann nicht leben ohne dich.“. Zum ſoundſo vielten Male bereute er, ſich jemals dieſem leidenſchaftlichen Mädchen genähert zu haben. Aber das ließ ſich nicht mehr ändern. Trotzdem, irgendein Recht beſaß ſie auf ihn nicht. f 71 8 e Frau! Was wollen Sie von mir?“ ſchaft. Dieſes unbedeutende Ding vermag niemals, den Bären von Wilſach auszufüllen.“ „Schweigen Sie! Meine Frau ſteht ſo hoch über allem Unedlen, daß ich nicht dulde, daß ihr Name hier auch nur genannt wird.“ „Und daß ich an der Liebe zu Ihnen zugrunde gehe, das ſtört Sie nicht?“ fragte ſie mit blaſſen Lippen. „Das iſt gewiß ein Unglück; aber meine Frau kann darunter nicht leiden“, ſagte er feſt. „Dieſe heutige Geſchichte war ebenſo unnötig wie überflüſſig. Ich begreife Sie nicht, Fräulein von Alſen“, meinte er nach einer Weile. Er ſuchte nach einem Ausweg, wie er die erregte Frau beruhigen konnte und ſtellte ſich an den hohen Gewehrſchrank, der Tür den Rücken zu⸗ kehrend. Und da kam Urſula! Er ſah ſie nicht. Aber Margits Augen leuchteten in wildem Triumph. Urſula ſchlich wieder hinaus. Und Margit, die ſich wieder geſetzt hatte, begann von neuem: „Ich bin zu allem entſchloſſen! Zum Aeußerſten! Wenn ich einen verzweifelten Schritt tue, wird er zuvor aber ein anderes Leben mit der Vernichtung überliefern. Ich haſſe dieſe kindliche Frau, der nun alles ſo mühelos zufällt und die das vielleicht— nein, ſicherlich nicht einmal zu ſchätzen weiß. Alſo wählen Sie, Dittrich von Wilſach!“ Statt einer Antwort ſagte er: „Wünſchen Sie, daß ich jetzt, ſofort mit Ihrem Vater ſpreche? Es dürfte angebracht ſein, Sie in ein Sana⸗ torium zu bringen. Ihre Nerven ſcheinen mir ſtark mit⸗ genommen.“ Da weinte Margit plötzlich laut auf. „Ich liebe dich, Dittrich! Sei doch nicht ſo grauſam!“ „Ich kann nicht treulos ſein. Meiner kleinen Urſel gegenüber nicht. Verſtehen Sie das doch!“ ſagte er und wandte den Kopf zur Seite. „Ich verſtehe nicht! Ich weiß nur, daß Sie grauſam ſind wie ein Teufel.“ Der Bär von Wilſach wandte ſich zum Gehen. Da ſtürzte Margit zu ihm. „Einmal hab' mich lieb— Finſternis kommen!“ und dann mag die Sie auf einige Zeit fort! Sie werden ſicherlich einem Wagen wartet draußen.“ ihr ſchönes Haar. Schloß Wilſach zu.— Urſula! hatte ſie ſich in ihrer Verzweiflung etwas angetan? Der Gedanke wirkte befreiend. unbedenklich leiſten konnte... werden. Nun um jeden Preis! ließ ſich bis nach Mengenfeld fahren, und murmelte: wohnte, der Geſchäft. Aber heute... Hm! heim.* 0* „Jeſſes, der gnädige Herr!“ „Du liebft ſie niche! Es iſt nur eine kleine Leiden⸗ „Nein! Es hätte keinen Zweck, noch mehr Schuld auf⸗ zuhäufen. Denken Sie an Ihre Eltern. Margit! Reiſen Manne begegnen, der Ihnen gefällt. Dann ſind Sie ohne Schuld, und das wird Sie freuen. Leben Sie wohl! Ihr Der Bär hatte den Raum verlaſſen. Margit raufte ſich Wenn doch jetzt noch ein Blitzſtrahl käme und ſie alle drei vernichtete: Urſula, den Bären und ſie! Wie gut das wäre! Wie gut! Sie ging zum Fenſter. Hoch und breit ſchritt Wilſach drüben über den Weg, Blaß wie der Tod hatte ſie an der Tür gelehnt. Viel⸗ leicht war ſie gar nicht nach Hauſe gegangen? Vielleicht Aber vielleicht war Urſula auch nach Hauſe gelaufen? Und es folgte jetzt eine Verſöhnung mit Küſſen und Schwüren, die der Bär ja Haß ſtieg auf, unbändiger Haß! Nun mochte das Un⸗ heil kommen. Wilſach ſollte ſie, Margit von Alſen, nicht umſonſt gedemütigt haben. Nun ſollte Urſula vernichtet Margit ſchritt hinaus, beſtieg draußen den Wagen, entlohnte den Chauffeur mehr als reichlich und ging dann den Weg hinauf, der zu ihres Vaters Hauſe führte. Der Chauffeur ſah ihr nach, beſah das Geld, kraute ſich hinter dem Ohr „Eine mehr als ſonderbare Fuhre war das heute. Hier ſtimmt etwas nicht. Aber na, wenn das gnädige Fräulein mir ſagt, ich ſoll den Herrn von Wilſach holen, ſeine Gemahlin ſei im Jagdhauſe, ſo habe ich das eben zu glauben. Aber ſonderbar war es, ſehr ſonderbar! Hm!“ Otto Einert fuhr ins Dorf zurück, wo ſein Großvater ihn zu ſich gerufen hatte, um Otto eine Exiſtenz zu ſchaffen, da er ſchon ſolange arbeitslos ge⸗ weſen war und in der großen Stadt, wo viele Tauſende auf Arbeit warteten, auch keine fand. Nun hatten ſie ſich hier mit Großvaters Sparpfenningen ein kleines Fuhr⸗ geſchäft eingerichtet, und ſie hatten auch ſchon allerlei Aufträge gehabt. Es ſchien ſich alſo einzurichten mit dem Noch ganz in Gedanken verſunken, fuhr der Chauffeur Die Kuhnerten wollte gerade mal im Teepavillon nachſehen, weil doch ihr gnädiges Frauchen ſchon lange 916 Er packte ſie bei beiden Schultern. 8 1 g „Kuhnerten, wo iſt meine Frau?“ 5 „Im Park. Ich wollte doch gerade mal nachſehen, daß gnädige Frau ſich nicht erkältet.“ Der Bär raſte in den Park, rief, ſuchte, rief wieder, betrat das Teehaus und hielt eine Viertelſtunde ſpäter wieder vor der Kuhnerten. „Meine Frau iſt nicht im Park, Kuhnerten. Was ſoll das heißen?“ f ö Die Kuhnerten ſah kalkig⸗weiß aus. „Gnädige Frau ſind wahr und wahrhaftig in den Park gegangen. Damit die Zeit ſchneller verginge bis zur Heimkehr des gnädigen Herrn.“ Die Kuhnerten ſtotterte es, und furchtſam ſah ſie in das verzerrte Geſicht des Bären. Dem ahnte jetzt ein Schurkenſtreich, und ſeine Hände ballten ſich in Wut und Zorn. g „Kuhnerten, ins Haus iſt meine Frau inzwiſchen nicht gegangen?“ „Beſtimmt nicht! Ich habe mich doch hier in die Halle geſetzt, um aufzupaſſen. Ich wollte nämlich gleich einen Pfefferminztee—“ „Schon gut, Kuhnerten! Benachrichtigen Sie Friedrich und Erich! Wir müſſen ſuchen. Es ſcheint da irgendein Schurkenſtreich vorzuliegen. Mich hat man dringend von der Sitzung weggeholt, weil meine Frau ſich im Jago⸗ hauſe befinde und dringend nach mir verlange. Hat meine Frau denn eine Botſchaft erhalten in den letzten Stunden?“ „Nein! Es kann doch niemand herein. Die gnädige Frau müßte vom Park aus— aber— da—“ „Es iſt keine Zeit zu verlieren.“ Der Bär von Wilſach ſtürzte wieder in den regen— feuchten Park hinaus. Die Kuhnerten aber alarmierte die beiden treuen, alten Diener. Die rannten hinter dem Herrn her. Nichts! Nach Stunden, nachdem man den Park, den Wals, jeden Winkel abgeſucht, kam der Bär von Wilſach mit den Dienern zurück. Wortlos ging er an der Kuhnerten vorüber. Die zitterte am ganzen Leibe. Nach einer weiteren halben Stunde ließ er den Teich abſuchen. Jetzt ſchon mit Hilſe der geſamten Dienerſchaft. Erfolglos! Als der Morgen dämmerte, ſchickte er die Dienerſchaft zu Bett. Er ſelbſt ſchritt durch den würzigen, friſchen Morgen nach der Oberförſterei hinüber. Die alten Herrſchaften waren entſetzt. Mit ver⸗ ſchlafenen Geſichtern ſchauten ſie auf den Bären. Im Hofe tobten wie beſeſſen die Hunde ob dieſes Beſuches zu ſo ungewohnter Stunde. Dann kam der Oberför ßer und ließ den Bären ein. „Mutterchen, koch ſchnell einen ſtarken Kaffee, ich gehe ſofort mit hinaus.“ Die alte Dame flog in ihre Küche, bereitete mit zitternden Händen den würzigen Trank. Dabei dachte ſie immerfort nur das eine: Um Gottes willen, was kann da nur paſſiert ſein? Die Herren tranken im Stehen eine Taſſe des ſtarken, duftenden Getränkes, dann ſchritten ſie ſchnell davon, die alte Dame in heller Aufregung und Angſt zurücklaſſeub. Mittags kehrte der Oberförſter heim. Er ſah ganz niedergeſchlagen aus. Er wußte auch nicht, was dieſer ganzen Geſchichte eigentlich zugrunde lag. Dittrich halle geſchwiegen. Er hatte nur angedeutet, daß es ſich um eine Dame der Geſellſchaft handle, und daß er noch immer hoffe, Urſula zu finden. Wenn nicht, dann müſſe er allerdings ſprechen. 3 Es duftete lecker, das vorzügliche Mittageſſen. Aber den alten Herrſchaften ſchmeckte es beiden nicht, und ſie ſtanden auf, während Trine beleidigt die guten Sachen wieder abräumte. Der Bär war zu den Verwandten ſeiner Frau ge— gangen. Sie wußten nichts von Urſula und ſtürzten über ihn her, wollten alles wiſſen. Aber vor ſeinem düſteren Geſicht machten ihre neugierigen Fragen endlich doch halt. Dittrich ging dann wieder, hatte aber zuvor noch eile kurze Unterredung mit dem Landgerichtsdirektor in deſſen Arbeitszimmer. Der erfuhr die ganze Wahrheit. Mußte ſie erfahren. Es ging wohl nicht anders. Ganz bekümmert ſah Herr Mellendorf ihn an. ſagte er: f „Ja, wo ſoll Urſula denn aber nur ſein?“ 1 „Ich warte bis morgen, dann mag die Behörde eln greifen, dann kann ich keine Rückſicht mehr nehmen. Ich komme dann zu Ihnen, lieber Onkel.“ 5 Die Herren verabſchiedeten ſich voneinander. Gitta und Sophie waren zu Tante Eugenie gelaufen, hatten berichtet, was ſich ereignet. Die ſchüttelte den Kop, dann ſagte ſie wegwerfend: 5. „Ach, ſie wird ſich ein bißchen ins Licht ſetzen wollen Hm! Es geht ihr zu gut. Viel zu gut. Der Bär vel“ wöhnt ſie über alle Maßen. Nun hat er was davon. Prügeln müßte er ſie, wenn er ſie erwiſcht. So 10 dummes Ding! Sie mag froh ſein, ſolch einen reichen Mann bekommen zu haben. Vielleicht läßt er ſich ſcheidong Mit ihm kann ſie nicht umſpringen, das hätte ſie. überlegen ſollen. Und ich könnte heulen, wenn ich be— denke, daß er euch verſchmähte. Ich war ſo ſlolz auf dieſe vornehme Verwandtſchaft. Geht heim! Ich komme am Nachmittag zum Kaffee. Habt ihr denn keine Ahnung, was eigentlich vorgefallen iſt?“ 5 Die beiden Mädels wußten nichts und bedauerten das ſelber am meiſten. 8 N Am Nachmittag kam Tante Eugenie, brachte ſelbſ gebackene Cremewickel mit und drang in ihren Bruder, die Wahrheit zu ſagen. Der dachte mit Entſetzen 1 0 was für ein Klatſch aus dieſer Wahrheit entſtehen wür 0 und ſchwieg beharrlich, was ſeine Schweſter n machte. Sie machte allerlei Anſpielungen, aber der Lan Daun im Park war, und weil ſie ſich doch drum kümmern mußte, gerichtsdirektor war nicht zum pier zu bringen. daß ſie nicht fror. Da ſtand auf einmal der Herr vor ihr.. (Nortſ. ſolat! ſchaft frei gemacht haben. Zur heute Abend ſtattfindenden 2. großen Wahl⸗ f kabel ubeben verpflichtet iſt, an dieſer Wahl⸗ 405 gebung teilnimmt, um aus dem Munde nes verdienten, altbewährten Vorkämpfers für e Stolz und dankbar werden ſpätere Ge⸗ nerationen an Dich denken deutſche Frau! Die Du in den Jahren der Not und Ausſichtsloſigkeit nie ben Glau⸗ ben und die Hoffnung verlorſt. Dein qa] war entſcheibend am 12. Novem⸗ ber 1933, dem Tage an dem Du die e bes deutſchen Volles mitbeſtimmte a. Der Führer verläßt ſich auf Dein 7 7 1 Lokales Gedenktage 6. November. 1672 Der Komponiſt Heinrich Schütz in Dres; den geſtorben. 1771 Alois Senefelder, Erfinder des Stein⸗ drucks, in Prag geboren. Sonnenaufg. 7,05. Sonnenunterg. 16,22. Mondaufg. 18,21. Mondunterg. 11,47. * Erſt wägen, dann wagen! * Vom Sonntag. Nach der langandauernden Regenperiode hat das Wetter nun glücklicherweiſe umgeſchlagen, der geſtrige Sonntag war ein ſelten ſchöner Herbſttag. Der Boden war ſchön abgetrocknet und die ſchön wärmenden Sonnenſtrahlen wurden angenehm begrüßt. Der Verkehr auf der Straße war deshalb ſehr rege.— In Anbetracht des letzten Sonntags vor Kirchweihe war es in den Gaſtſtätten ſehr ruhig. Alles ſpart zur Kirch- weihe.— Viernheim ſteht im Zeichen der Wahl. Die Propagandaleitung der NSDAP. verſteht es in hervorragender Weiſe die Werbetrommel zu rühren. Zahlreich ſind Plakate geklebt und die geſpannten Transparente mahnen die Wähler, am kommenden Sonntag ihre Pflicht zu tun. Geſtern abend zogen Sprechchöre durch den Ort, die in eindringlichen Worten die Wähler auf⸗ forderten für Deutſchland mit„Ja“ zu ſtimmen. Jeder deutſche Mann, jede deutſche Frau wird ic ihrer Pflicht bewußt ſein. Die über 77½½ Tauſend Wahlberechtigten unſerer Gemeinde werden am Sonntag reſtlos zur Wahlurne ſchreiten um mit einem kräftigen„Ja“ zu bekunden, daß ſie hinter unſerem Führer Adolf Hitler und zu ſeiner Politik ſtehen.— Der Kampf um das runde Leder erforderte wieder das Intereſſe ſämtlicher Sportfreunde. Vormittags wurde auf dem DIK.⸗ Stadion ein Handballverbandsſpiel gegen die Sportvereinigung ausgetragen. Das die beſſeren DiKler mit 613 für ſich entſchieden. Nachmittags war auf dem Waldſportplatz Phönix Mannheim zum fälligen Verbandsſpiel angetreten, das 2:2 endete. Die Viernheimer Mannſchaft konnte trotz großer Ueberlegenheit in der zweiten Halbzett das Spiel nicht für ſich entſcheiden. die„Grünen“ nehmen nun mit 3 Punkten Ab- ſtand die 2. Stelle in der Tabelle ein. Noch iſt nicht alles verloren, wenn ſich die Mannſchaft auf ihr Können beſinnt und den Gegnern ein Spiel liefert, wie es einſtmals war.— Auf dem Dgk⸗Stadion wurde ebenfalls heiß um die Punkte gerungen. Die zwei Favoriten Viern⸗ heim und Hemsbach ſtanden ſich gegenüber. Bievnheim ſiegte wiederum und zwar 2:0. So- mit dürfte ſich die DJK. den Weg zur Meiſter⸗ * 2. große Wahlkundgebung. kundgebung für das Ja am 12. November, für einen neuen deutſchen Reichstag! Miniſterial⸗ 10 Ringshauſen, Darmſtadt ſpricht heute Abend 900 Uhr in den Sälen„Freiſchütz, Gold. Engel, aiſerhof und Central- Theater“ an die Viern⸗ eimer Bevölkerung über„Adolf Hitlers ampf!“ Es darf erwartet werden, daß jeder ann, jede Frau, die am Sonntag ihre Stim⸗ die Allerheiligenmeſſe in vollem Betrieb. Da⸗ Deutſchlands Wiederaufrichtung erneut beſtätigt zu erhalten: es geht um nichts anderes als um Deutſchlands Ehre und Gleichberechtigung, um den Frieden mit der ganzen Welt, damit unſer Volk Ruhe erhält, damit es ſeiner Arbeit nach⸗ gehen kann, damit unſere Frauen und Kinder wieder ein frohes Geſicht und neuen Mut fürs Leben bekommen! Das will Adolf Hitler, das will ſeine Bewegung: damit Deutſchland frei ſei! Das wollen wir mit dem Ja am 12. Novbr.! Daher ganz Viernheim: auf in die heutige Wahlkundgebung! b »Die geſtrige Eintopfgerichtſamm⸗ lung erbrachte das Ergebnis von 494,55 Mk. I 672.— Mk. bei der Oktober⸗Samm⸗ ung. * Der Polizeibericht der letzten Woche meldet folgende Anzeigen: 1 wegen unerlaubten Milchhandel, 1 wegen Vergehen gegen die Gewerbe- ordnung, 1 wegen Verkauf von Milch mit zu wenig Fettgehalt, 1 wegen Ruheſtörung, 1 wegen Betrug, 1 wegen Körperverletzung und Mißhandlung u. 1 wegen Diebſtahl. * Die feſtgenommene Diebin eine Frau aus Rohrbach, welche hier 4 Anzüge ge— ſtohlen hatte, wurde zur Aburteilung nach Darm— ſtadt gebracht. Von den geſtohlenen Anzügen konnten drei wieder herbeigeſchafft werden, während der 4. verloren iſt. Die Anzüge waren im Mannheimer Leihhaus verpfändet. * Dienſtſtunden der Staatsbe⸗ hörden. Auf Anordnung des Heſſ. Staats- miniſteriums ſind die Dienſtſtunden für alle ſtaat⸗ lichen Behörden von 8—13 Uhr und 15—18 Uhr, Samstags von 8— 13 Uhr feſtgeſetzt worden. * Wahlkartei einſehen. Heute Mon- tag iſt der letzte Tag, an welchem die Wahlkar⸗ tei eingeſehen werden kann. Alle, die ſeit der letzten Wahl verzogen oder wahlberechtigt ge— worden ſind, müſſen die Kartei einſehen, damit ſie nicht fehlen. Keine Stimme darf fehlen, deshalb nochmals: Wahlkartei einſehen. „Achtung! Deutſchgeſinnte Kraft⸗ fahrer Viernheims! Es wird auf die Mitteilung der N. S. D. A. P. dieſen Betreffs auf⸗ merkſam gemacht. * Stenografenverein. Die Mitglie- der wollen die Anzeige im Vereinsregiſter be⸗ achten. * Reichstagsbrandprozeß. Den Bericht des Prozeſſes finden unſere Leſer im zweiten Blatt der heutigen Beilage. Worms im Zeichen der braunen Meſſe. Die feierliche Eröffnung der braunen Meſſe in Worms fand am Samstag, 11 Uhr Vormittags, ſtatt. Eine unvergleichliche Waren- und Muſterſchau, eine rieſig angelegte Verkaufs- meſſe in 7 Meſſehäuſern mit 450 Ausſtellſtän⸗ den zeigen in überwältigender Fülle den geſam⸗ ten Bedarf für Haus, Heim und Familie. Die einzelnen Ausſtellungsgruppen verteilen ſich wie folgt: Cornelianum: Ehrenhalle des Handels und Handwerks, Elektroſchau. Zwölf Apoſtel: Leder⸗, Textil-, Schreib- und Papierwaren. Mozartſaal: Bazar der NS. Frauenſchaft. Aus- ſchmückung von Heim und Haus. Johanniter hof: Gasſchau, Ernährung, Bekleidung. Haus des Handwerks: Möbelmeſſe, Baumeſſe. Ho- belsbergerhaus: Auto-, Motorrad- und Fahrrad- ſchau, landw. Maſchinen. Nibelungenhof: Neu⸗ heiten für Heim und Küche. Eintritt: alle 7 Meſſehäuſer zuſammen 30 Pfg. Daneben iſt zu gibts in den Gaſthäuſern die Gutſcheine „Pick⸗Pick— Gluck-⸗Gluck“. Der Sonntag brachte die Rekord⸗Beſuche aus der Umgebung und ganz Worms war auf den Beinen. Man ſieht, Worms hat ſeine große Woche. e(Reichsgarantien für Kredite an das Kleingewerbe. Das Reichsgericht veröffent⸗ licht ein Geſetz vom 31. Oktober, durch das der Reichsminiſter der Finanzen ermächtigt wird, namens des Reiches Garantien bis zum Betrage von 10 Millionen Rm. für Kredite zu übernehmen, die von gewerblichen Kre⸗ ditgenoſſenſchaften oder von Privatbankiers an Kleingewerbetreibende gegeben werden. e Preisſchleuderei iſt unlauterer Wettbe⸗ werb. Die ſogenannte Generalklausel des Ge⸗ ſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb ver⸗ wirft Wettbewerbshandlungen, die gegen die guten Sitten verſtoßen. Nach ſtändiger Recht⸗ ſprechung des von der Handwerkskammer zu Berlin gemeinſam mit der Induſtrie⸗ und Handelskammer errichteten Einigungsamtes für Wettbewerbsſtreitigkeiten verſtößt ein ſolches Preisangebot gegen die guten Sitten, das ünter dem Mindeſtpreis liegt, der nach der Preisberechnung eines ordentlichen Kaufmanns erforderlich iſt, um bei geordneter Wirtſchafts⸗ führung allen Verpflichtungen nachzukommen. Es iſt nun Aufgabe der Gewerbeverbände und Innungen, für alle Leiſtungen, wo dies über⸗ haupt möglich iſt, genaue Preisberechnungs⸗ unterlagen zu ſchaffen und ſtreng durchzuprü⸗ fen. Dieſe dann auf Grund allgemeiner An⸗ erkennung in dem betreffenden Wirtſchafts⸗ kreis orksüblichen Preiſe dienen als Richt⸗ Aus der General⸗OJersammlung der Karnevalsgesellschaft C. d. G. Am verfloſſenen Donnerstag fand im Lokal zum„Goldenen Anker“ eine Generalverfammlung der Karnevalsgeſellſchaft, mit dem Zweck der Gleichſchaltung, ſtatt. Im Beiſein der hieſigen Ortsgruppenleitung der NSDAP. wurde die Gleichſchaltung vorge⸗ nommen und genehmigt. Ogruf. Franzke geißelte in ſcharfen Worten das Gebahren verſchiedener, hieſiger, ehemaliger Geſelligkeits⸗ und Karnevalsvereinigungen und forderte die Karnevalsgeſellſchaft C.d. G., die ſich bisher ſchon in uneigennütziger Weiſe der hieſigen Bevölkerung zur Verfügung ſtellte und die es bisher vermied, wie andere Karnevalsvereine, die aus Veranſtaltungen erübrigten Gelder zu ver⸗ ſchlemmen, weiter den Gemeinnutz zu pflegen und den urdeutſchen Humor, der auch eine Lebens- bedingung des Volkes iſt, zu pflegen. Es ſoll, wie Pg. Franzke mitteilte, in Zu- kunft gegen den Aufbau derartiger Vergnügungs- klubs ſchärfſtens vorgegangen werden. Es ſprach ſodann weiter der ſeitherige Prä- ſident Winkler und führte der Ortsgruppen leitung der NSDAP. die Zwecke und Ziele der Karnevalsvereinigung vor. Das Hauptziel ſoll in erſter Linie die Pflege des deutſchen Humors ſein. Weiter ſoll die Karnevalsvereinigung die Trägerin des jährlich veranſtalteten Sommertags- zuges ſein. Auch ſoll durch guten ſatyriſchen Humor mitgeholfen werden an dem großen Er— ziehungs⸗ und Reformwerk, das zur Zeit eines der Hauptaufgaben der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung ſei, mitzuhelfen. Ein guter Witz oder ein guter humoriſtiſcher Vergleich wäre unter Umſtänden oft belehrender, als ganze Bücher mit aller Gelehrſamkeit und es ſtelle ſich die Karne⸗ valsgeſellſchaft der Regierung Adolf Hitlers gerne und opferfreudig zur Verfügung. Pg. Sax ſtreifte in kurzen Worten den Zweck des Nationalſozialismus und verwies dabei auf die der nationalſozialiſtiſchen Bewegung eigene Propaganda. Auch der C. d. G. möoͤge ſich dieſe Propagandaart aneignen und es wäre der Ver— einigung damit weitaus leichter, den geſetzten Zielen gerecht zu werden. Der neue Führer, Pg. Hans Kühlwein, dankte nach der ſtattgefundenen Wahl für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und verſprach, ſich der Geſellſchaft voll und ganz in uneigen⸗ nütziger Weiſe zur Verfügung zu ſtellen und vor allem auch die Karnevalsgeſellſchaft ſo zu führen, daß ſie im neuen Staat als würdiges, helfendes Glied der Volksgemeinſchaft anerkannt werden kann. b Mit dem Gelöbnis an den Kanzler und Reichspräſidenten, am Aufbau des neuen Staates mitzuhelfen, ſchloß die Verſammlung mit einem Sieg Heil! Wie wir weiter erfahren, plant die Karne⸗ valsgeſellſchaft eine Veranſtaltung für das Winter⸗ hilfswerk. Außerdem ſind verſchiedene Veran- ſtaltungen für die Faſtnachtszeit bereits in Arbeit und verſprechen, ein großer Erfolg zu werden, „ Zur 2. großen Wahlkundge⸗ bung am Montag Abend 7/9 Uhr in den im Inſerat angegebenen Sälen wird folgende Ein- teilung der Vereine, Parteimitglieder uſw. getroffen: 1. die Mitglieder der Partei und ihrer Unter- formationen erſcheinen pünktlich und pflicht⸗ gemäß im„Gold. Engel“(einſchl. die NS- Frauenſchaft); die Vereine verteilen ſich, ſoweit im„Frei— ſchütz“ kein Platz mehr vorhanden, auf die Säle„Gold. Engel“ und„Central⸗Theater“; 3. Die Geſangvereine werden zum Vortrag des Maſſenchors in den„Freiſchütz“ eingeteilt; NS ⸗Gewerkſchaften und ihre Angehör— igen im„Kaiſerhof“. 5. Der Kapellmeiſter der Vgt. Feuerwehrkapelle weiſt darauf hin, daß die Spieler ſich pünkt⸗ lich 8 Uhr im„Freiſchütz“ einzufinden haben. Heil Hitler! Der Propagandaleiter C. Brügel Winterhilfswerk 193334. An weiteren namhaften Spenden gingen ein: 1) Milchhändler Valt Hauf monatlich 20 ltr. Milch. Wann kommen die anderen Milch— händler nach? 2) Firma Alois Walter monatlich 40 Gut- ſcheine a 25 Pfg. 3) Metzger⸗Innung monatlich 20 Pfd. Fleiſch, 32 Pfd. Fett und 18 Pfund Wurſt. Ein Kolonialwarenhändler und Bauer hat ſich geweigert, für die Aermſten der Armen etwas zu opfern mit den Worten: ich gebe nichts und will nichts. Wir geben dem betr. Herrn dieſe Woche noch Zeit, ſeinen Standpunkt zu ändern, andernfalls ſein Name in der Zeitung veröfſent⸗ licht wird. Heil Hitler! ſchnur bei Bekämpfung des unlauteren Wett⸗ bewerbs in Form von Preisſchleuderei. NS.⸗Volkswohlfahrt, Jahre waren wir Menſchen ohne Zu⸗ kunft. Die gemeinſame Not hat uns zuſammengeſchweißt. Jo ſteht das deutſche Volk am 12. November 1933 einmütig in harter Schickſalsgemein⸗ ſchaft zu einem Führer, für Heutſch⸗ lanbs Ehre, Gleichberechtigung und für Frieden. Erkennſt Du die Bedeutung dieſer Stunde?* a“ der gühret verläßt ſich auf Dein/ 170 Vertrauen für Sarraut Mit 306 gegen 34 Stimmen.— 250 Enkhal⸗ kungen. Paris, 6. November. Die Kammer hat dem Kabinett Sarraut mit 320 gegen 34 Stimmen bei 250 Enkhal⸗ tungen das Vertrauen ausgeſprochen. Der größte Teil der Rechten, ein Teil der Mikte und die meiſten Sozialiſten enthiellen ſich der Stimme. In der vorausgegungenen Nachiſitzung der Kammer ſuchte Sarraut ſein bisheriges politiſches Verhalten, namentlich eine Juge⸗ hörigkeit zum Kabinett Pohncare, dem Kabinett der nationalen Einigung, zu recht⸗ fertigen und begründete auch, warum er nicht an die Mitarbeit der Sozialiſten appelliert habe. Dreimal ſeien die Sozia⸗ liſten vergeblich zum Eintritt in die Regie⸗ rung aufgefordert worden. Außerdem habe man die innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei berrſchende Kriſe berückſichtigen müſſen. Der Miniſterpräſident verkral den Skand⸗ punkt, daß jetzt oder nie die Mehrheit zu⸗ tandekommen müſſe, die die Regierung in ihren Aufgaben zu unkerſtützen habe, die vor allem von der Liebe zu Frankreich getragen ſein müſſe. Nach einem leidenſchaftlichen Glaubensbe⸗ kenntnis an Frankreich, dem er eine beſon⸗ dere Miſſion in der Welt zuſpricht, legte der Miniſterpräſident ein Treuebekenntnis zur Republik und zum Parlament als Ausfluß des nationalen Willens ab und ſchloß mit einem Appell an alle wahren Republikaner. Sport und Spiel Bezirksliga Unterbaden. Die Reſultate: Viernheim— Phönix Mannheim Friedrichsſeld— Altrip 07 Mannheim— Feudenheim Wallſtadt— Käfertal Die Tabelle: Spiele gew. unent, verl. Tore Pkt. Friedrichsfeld 6 O 20:6 11 Viernheim 6 19:11 8 08 Mannheim 5 10:6 Phönix Mannheim 6 12.8 Altrip 6 15:13 Sandhofen 5 14:11 Käfertal 6 10:13 Feudenheim 6 14:18 07 Mannheim 6 4.16 Wallſtadt 6 7:23 Vereine — — O— ———— 8 9 8 O S τ ο e N EN N 4 N Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 410 Stück Verkauft: 245 Stück Milchſchweine das Stück 6— 10 Mk. Läufer das Stück von 11—30 Mk. Marktverlauf mittel. Aildes Abführmiſte! Sem mch, SAAT Schweizerpillen Schachen IN AEN Abor EAR rr Ortsgruppe Viernheim In Anolheken: Schachtel& 1.28 und 9.84