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Sie ſoll und wird das erſte Mal das ganze deutſche Volk in einer noch nie Juß iſt. Das iſt der Sinn Ubolf Hitler ſich bei ſeinem Werk ſtets Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Fare 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt nkfurt a. M.— Schriftleitung, Dru Nummer 262 Warum Neichstagswahl? ine Unterredung mit Keichspropaganda⸗— miniſter Dr. Göbbels. Reichsminiſter Dr. Göbbels ge⸗ währte einem Vertreter des Wolff⸗ ſchen Telegraphen-Büros folgendes Interview über das Thema:„Wa— rum Reichstagswahl?“ Frage: Was hat nach der Beſeitigung und der Ueberwindung des Antwort: die Wahl eines neuen Reichstages iſt genau ſo wie die Volksab⸗ ſtimmung eine bedeutende außenpoli⸗ tiſche Entſcheidung des ganzen deutſchen Volkes. Dem Ausland wird durch dieſe Be— kundung des Volkswillens bewieſen, daß das deutſche Volk die Männer als ſeine Ver⸗ treter anerkennt, die die Politik Adolf Hit— lers bejahen. g Frage: Das geſchieht doch ſchon durch die Volksabſtimmung. Warum muß dafür ein neuer Reichstag zuſammentreten? Alle Stimmberechtigten gehen am Sonntag zur Wahl und ſtimmen für Adolf Hitler und ſeine Gekreuen! SFE T Antwort: Dieſer Reichstag hat eine weitergehende Bedeutur. In den acht Mo⸗ naten ihres Beſtehens hat die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung weit mehr geſchafft als ſämtliche Regierungen der letzten 14 Jahre guſammen. Und doch iſt das bisher Erreich— ie nur ein Anfang des großen Reformwer⸗ tes Adolf Hitlers. Durch die Taten des Füh⸗ rers ſind die Grundlagen gelegt, der Ausbau beginnt jetzt erſt. Stunden kommen, da der Führer des Rei⸗ ches einer Verkörperung des ganzen Volkes bedarf, vor die er hinkreten wird, um der Welt die Einheit von Volk und Staat zu be⸗ wveiſen. Dieſer hiſtoriſchen Aufgabe ber vergangene Reichstag nicht mehr gewach⸗ en. Er war noch im Zeichen des Parla⸗ mentarismus NMoſaik von Parteien, darunter eine Menge g Marxiſten und war zum Schluß nur noch ein RKumpfparlament. aber war gewählt, umſchloß noch ein 1 Mit ihm war keine Politik mehr zu machen. Es genügt da⸗ um auch nicht, nur einmal zu wählen, wie man es gelegentlich hört. Jeder, der in der Volksabſtimmung mit„Ja“ ſtimmt, muß auch der Liſte Adolf Hitlers ſein Kreuz ge— ben, oder er entwertet ſeine abgabe. eigene Stimm— Frage Wenn es aber außer der natio⸗ nalſozialiſtiſchen keine Parteien mehr gibt, weichen Zweck hat dann die Stimmabgabe? Antwort: Dieſe Reichstagswahl iſt in der deutſchen bageweſenen Einheitsfront zeigen. Der 12. November wird ein Markſtein der deutſchen Geſchichte werden. Wir werden endlich ein⸗ mal einen Reichstag haben, der aus einem 5 der von Adolf Ziler geführten Einheiteliſte, die auch eine eihe beſter deutſcher Männer von einwand⸗ eier nationaler und ſozialer, Geſinnung ohne Rückſicht auf ihre frühere Liſte enthält. chan die Zuſammenſetzung dieſer Liſte iſt 1155 dem hohen Gedanken der Verſöhnung ind Zuſammenarbeit getragen, von al eiten laſſen. Stimmt das deutſche Volk die⸗ . Liſte einheitlich und geſchloſſen zu, dann 10 endlich die unſelige Zwietracht und Par⸗ eizerſplitterung der deutſchen Vergangen⸗ überwunden. Darum auch die hohe erantwortung, die auf jedem Wähler am „November ruht. u. Verlag: Joh. Martin, Geſchaftsſtelle Freitag, den 10. November 1933 Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes nt 5 bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Frage: Rechnet man im 2 usland mit einer ſtarken Oppoſition? Antwort: Das iſt genau das, worauf das Ausland ſpekuliert. Jahrzehnte- und jahrhundertelang hat es mit der deutſchen Uneinigkeit ſeine politiſchen Geſchäfte gemacht. Waren es in früheren Jahrhunder— ten die zahlloſen kleinen Souveräne, die, ſtets auf ihre Selbſtändigkeit bedacht, dem Auslande erwünſchte Mächtegruppierungen vorſtellen konnten, ſo war es im Reiche Bis⸗ marcks die Zwietracht der Parteien, der ſo⸗ ziale Gegenſatz zwiſchen Beſitzenden und Nicht⸗ beſitzenden ſowie der religiöſe Gegenſatz, die das Einigungswerk des großen Kanzlers nicht zur Vollendung kommen ließen. Dazu kam die Zügelloſigkeit und Undiſzipliniert— heit der Preſſe und der parlamentariſchen Oppoſition, die dem Ausland leicht die wirk⸗ ſamſten Waffen für die Propaganda gegen das deutſche Volk lieferten. Eine Oppoſition im Reichstag iſt nunmehr ausgeſchaltet. Umſo größer iſt die Pflicht jedes einzelnen Deutſchen, in der Volksabſtimmung und bei der Reichstagswahl hinter Adolf Hitler zu treten mit einem unumwundenen„Ja Dann wird die Zeit der billigen Siege des Auslandes über ein uneiniges und in ſich zerriſſenes deutſches Volk endgültig vorben ſein. Frage: Welche Au gaben wird nun der neue Reichstag als Volksvertretung haben? Antwort: Keine Regierung iſt ſo un— mittelbar mit dem Volke verwachſen wie die Reaterung des nationalſozialiſtiſchen Staa— tes. Sie hat ein Herz fur das Volk, fur den Arbeiter wie den Bauern, den Handwerker wie für den Angeſtellten, weil ſie ſelbſt aus dem Volke ſtammt. Aber der Reichstag wird auch in Zukunft in den wichtigen Fra- gen des Staates gehört werden. Auch der einfache Mann kann in die neuen Volksver— treter das Vertrauen ſetzen, daß ſie das Wohl des Volkes kennen und wahren. Denn dieſes Mal geht es nicht um die Intereſſen von Einzelnen oder Gruppen. Das unterſchei- det den neuen Staat von der Intereſſenwirt— ſchaft des alten. Im nationalſozialiſtiſchen Staate herrſcht das Gemeinwohl. Frage: Damit wäre alſo die Reichs— tagswahl eine Probe auf den geſunden Sinn und die innere Diſziplin des deutſchen Wäh— lers? Antwort: Allerdings. In der Reichs- tagswahl wird das deutſche Volk vor eine Entſcheidung von größter Tragweite geſteilt. Geht es bei der Volksabſtimmung um die Zuſtimmung zu den außenpolitiſchen Ent— ſcheidungen der Regierung, dann geht es bei der Reichstagswahl um nicht mehr und nicht weniger als die klare Entſcheidung zum Geſamtwerk Adolf Hitlers Vier⸗ zehn Jahre hindurch iſt dieſer Mann unbeirrt durch Widerſtände und Verlockungen den Weg ſeiner Ueberzeugung gegangen, bis er das Volk für ſeine Idee gewonnen har. Nie bewahrte ein Politiker mehr Charaktergröße als Adolf Hitler. Gerade die Reichstagswahl gibt jedem deutſchen Volksgenoſſen die Mög⸗ lichkeit, dem Führer und Retter der Nation das perſönliche Vertrauen zu bekunden. Fahnen heraus! die große Abſtimmung am 12. November Berlin, 10. November. Der heutige Freitag bringt nochmals einen Höhepunkt der Wahlbewegung: der Führer ſpricht zur deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft und zum geſamten deutſchen Volk. Die Kundgebung, die auf alle deutſchen Sender und auf alle deutſchen Betriebe übertragen werden ſoll, findet, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, im Dy⸗ namo⸗Werk der Siemens⸗Schuckert⸗Werke in Berlin ſtatt. Wie bereits bekannt, beginnt die Kund⸗ gebung mittags 12 Uhr 50 Minuten. Um zu ermöglichen, daß die geſamte Bevölkerung Deutſchlands die Rede des Reichskanzlers in dem Berliner Werk mitanhört, wird von 1 bis 2 Uhr die Arbeit in allen Betrieben des Reiches mit Ausnahme der lebenswichtigen Betriebe ruhen. Im Hinblick auf die bedeut⸗ ſame Anſprache des Reichskanzlers an das deutſche Volk hat der Reichsminiſter des In⸗ nern angeordnet, daß die Reichsdienſtgebäude von Freitag, den 10. November, mittags 12 Uhr ab, bis einſchließlich Sonntag, den 12. November 1933 zu flaggen haben. Die Lan⸗ desregierungen wurden gebeten, für die Dienſt⸗ gebäude der Länder und der Gemeinden eine gleiche Anordnung zu treffen. Gleichzeitig fordert die Reichsregierung das ganze deutſche Volk auf, ſich dem Vorgehen der Behörden anzuſchließen. Um der Verbundenheit zwiſchen Volk und Kirche Ausdruck zu geben, hat die Reichs⸗ kirchenregierung angeordnet, daß aus Anlaß der Volksabſtimmung auch die Kirchen und kirchlichen Gebäude von Freitag bis Sonntag Flaggenſchmuck anzulegen haben. Wegen des Luther⸗Gedenktages wird die Beflag⸗ gung der Kirchen bereits in der Frühe des 10. November beginnen. Die Schulen hören die Rede des Führers Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat die Un⸗ terrichtsminiſterien der Länder aufgefordert, die Schuljugend an der be zeutungsvollen Stun. de der Nafion. in der der Führer in einem großen Berliner nehmen zu laſſen. Die Jugend ſoll in allen Altersſtufen geſchloſſen in die Aula geführt werden, um dort die Rede des Führers vor den Lautſprecher mitanzubören. Ferner ſoll in den letzten Tagen vor der Abſtimmung in allen Schulen auf die Be⸗ deutung des 12. Novembers hingewieſen wer— den. Die Bedeutung des 12. November Der Führer und Kanzler hielt am Vorabend der Münchener Gedenkfeier im hiſtoriſchen Bür⸗ gerbäukeller zu München eine bedeutſame Rede, in der er auch über die Bedeutung der Abſtim⸗ mung vom 12. November ſprach. Der Füh— rer ſagte dazu: Wir ſtehen nun wieder in einem ſchweren Kampf. Am 12. November muß die de: ion antreten vor der ganzen Welt und eindeutig Stellung nehmen zu Fragen, ob ſie die Ehre bewahren, ob ſie in Zukunft Verträge nicht mehr unterſchrei— ben wird, die nicht gehalten werden können, ob ſie den Frieden will, aber auch die Ehre nicht preiszugeben beabſichtigt. Dazu muß unſer deutſches Volk am 12. November feierlich vor der Welt Stellung nehmen. Ich will der Welt die Möglichkeit nehmen, zu behaupten, daß nur ein Staatsmann den Mut beſitzt, einmal ein„Nein“ zu ſa⸗ gen, daß nur ein Staatsmann allein den Frieden will; ich will der Welt zeigen, daß das ganze deutſche Voll ſo denkt!(Stür⸗ miſcher Beifall, und Bravorufe). Unſer Entſchluß iſt feſt und unerſchütterlich. Nicht um die Stimmabgabe handelt es ſich, ſondern um ein Bekenntnis, um ein ein⸗ deutiges und ganz klares Bekenntnis, nicht nur für die Gegenwart, ſondern auch für die deutſche Zukunft. Es iſt auf die Dauer keiner Staatsführung möglich, große politiſche Er— folge zu erzielen, wenn nicht das Volk ſelbſt hinter ſeinem Willen ſteht. Das Volk ſelbſt muß vor der Welt dokumentieren, der Staats- mann kann nur der Sprecher, der Führer des Volkes, die Kraft muß im Volk ſelbſt verankert ſein, und an dieſe Kraft des deut⸗ ſchen Volkes. die ſich in Jahrtauſenden be⸗ Werk ſprechen wird, keir⸗ tilleriefeuer abgeſchlagen und Die Verbindungen mit 50. Jahrgang währt hat, appellieren. Der Fuhrer wies mit aller Entſchiedenheit die Beſchuldigungen der Gegner und der berufsmäßigen Hetzer zurück und fuhr dann im Hinblick auf das Jahr 1923 fort: Damals waren wir ein zerriſſenes Volk— heute ſind wir eine feſt zuſammen⸗ geſchloſſene Nation. Damals waren es ſchwache Regierungen, heute iſt es ein unerſchütterliches Regiment. N Damals, da konnte man Deutſchland zum Prügelknaben und Schuldigen der Welt degradieren. Heute iſt das unmög⸗ lich. Wenn dieſe Welt ihrer Differenzen nicht Herr wird, dann ſoll ſie nicht glau⸗ ben, daß ſie die Schuld auf Deutſch⸗ land abladen kann.(Starker Beifall). Ans zur Unterſchrift unter ein Diktat zu zwingen, wird ihnen nicht mehr gelingen. (Toſender Beifall). Hier wird die deutſche Regierung in aller Zukunft immer nur einen Standpunkt ein⸗ nehmen: Anter Konferenzen verſtehen wir Zu— ſammenkünfte gleichberechtigter Nationen (Bravorufe) und unter Beſchlüſſen von Kon— ferenzen verſtehen wir Beſchlüſſe freier und gleichberechtigter Nationen.(Lebhafte Zurefe: Sehr gut!) Der Völkerbund ſieht uns nicht eher wieder, als bis die letzte Diskriminie⸗ rung unſeres Volles beſeitigt ift.(Be⸗ ſonders ſtarker Beifall). Das deutſche Volk will keinen Krieg. Das deutſche Volk will Ruhe, es will arbeiten, nach ſeiner Facon ſelig werden.(Langan⸗ haltender ſtürmiſcher Beifall). f Die Wahlpropaganda der Reichsbahn Ludwigshafen, 10. November. Der Beauftragte des Führerſtabes der Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Freikag, den 10. und Samskag, den 11. November läßt die zeichsbahndirektion Ludwigshafen über alle Strecken im Bezirk der Reichsbahndirektion Ludwigshafen einen Wahlpropagandaſonderzug verkehren, der das Pfälzer Volk in eindringlicher Weiſe auffordert bei dem am Sonntag, den 12. November ſtattfindenden Volksbekennknis unſerem Führer Adolf Hitler ſeine Stimme zu geben. Jeder deutſche Mann, jede deuk⸗ ſche Frau ſtimmt mit Ja. Heil Hiller. Gauleiter Bürckel im Wahlpropagandazug Am Samstag, den 11. November, nehmen Gauleiter Bürckel, Brigadeführer Schwitz— gebel und Standartenführer Röhrig an der Fahrt des Wahlpropaganda— Sonderzuges teil. Gauleiter Bürckel ſpricht über Groß— lautſprecher zu den Nordpfälzern. Der ge— naue Fahrplan wird noch bekanntgegeben. Terror in Havanna Schwere Kämpfe.— Eine Schreckensnacht. Berlin, 10. November. Der Präſident hat den Kriegs zuſta nd über ganz Kuba erklärt. In Havanna dauerten die Skraßenkämpfe die ganze Nacht über an. Es wurden Toke und 250 Verwundete gezählt. 400 Auf- ſtändiſche ſind gefangen genommen worden. Die Aufſtändiſchen ſetzen ſich zuſammen aus meuternden Soldalen und Polißziſten. Sie halten drei Forts in der Umgebung der Stadt beſetzt. Die Kanonenbooke„Patria“ und„Kuba“ unterſtützten den Angriff von der Seeſeite her, wurden ſedoch durch Ar ⸗ 1 mufßzten ſich mit mehreren Treffern aus dem Feuerbe⸗ reich zurückziehen. Amerikaniſche Jerſtörer dampften gleichfalls mit Volldampf aus der Feuerlinie. Havanna machte eine wahre Schreckensnacht durch. Allenkhalben kraten Dachſchützen auf. Vielfach ereignelen ſich Ex⸗ ploſtionen. Ueberall knatterken Maſchinenge⸗ wehre, während Panzerkraftwagen mit Scheinwerfern durch die Straßen fuhren. dem Innern des Landes ſind unkerbrochen. In kurzen Worten: Die Reichsregierung fordert die Bevölke⸗ rung auf, ab Freitag mittag 1 Uhr bis Sonntag abend die Häuſer zu beflaggen. Auch ſämtliche Staatsgebäude und die Kir⸗ chen flaggen. Zu Ehren der Toten von 1923 wurden am Donnerstag in der bayeriſchen Haupt⸗ ſtadt eindrucksvolle Kundgebungen veranſtal⸗ tet. Der Führer weihte in einer ergreifenden er das Mahnmal für die 16 Blut⸗ opfer. Die Reichsregierung hat zu Gunſten der minderbemittelten Bevölkerung bedeutſame Maßnahmen getroffen, durch die die Feti⸗ verſorgung der Verbraucher fühlbar erleich— tert wird. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt im vergan⸗ genen Monat um etwa 100 000 zurückgegan⸗ gen. Sie betrug am 31. Oktober nur noch 3 746 000. Das Büro der Abrüſtungskonferenz hat am Donnerstag ſeine Verhandlungen wieder aufgenommen. Ueber ganz Kuba iſt der Kriegszuſtand verhängt worden. Bisher wurden 70 Tote und 250 Verwundete gezählt. 400 Aufſtän⸗ diſche ſind gefangen genommen worden. Einer Meldung aus Kalkutta zufolge glaubt man, daß der Mörder des afghani⸗ ſchen Königs Nadir Khan ein vertrauter Freund des Königs war. Aus Baden Mannheims Arbeitsbeſchaffung. Mannheim, 10. Nov. In einer Sitzung des Bürgerausſchuſſes, zu deren Beginn Ober⸗ bürgermeiſter Renninger der Toten des 9. November 1923 gedachte, wurden alle Vor— lagen ohne Ausſprache einſtimmig angenom— men. Zum Zweck der Arbeitsbeſchaffung kann danach die Stadt Anlehen bis zum Betrag von 4 Millionen Mark aufnehmen. Die Vereinbarung zwiſchen der Regierung und der Stadt über die Verlegung der Handels⸗ hochſchule von Mannheim nach Heidelberg wird gebilligt. Im Käfertaler Wald ſoll eine Fläche von 99 Hektar ausgeſtockt und zu einer Nebenerwerbsſiedlung anſtelle der bei Friedrichsfeld geplanten Siedlung zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Im Anſchluß an die Tagesordnung machte Oberbürgermeiſte«n Renninger noch Ausführungen über die Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen der Stadt Mannheim. Seit Frühjahr wurden bereits Arbeiten in Angriff genommen im Umfang von 30 000 Tagewerken mit einem Geſamt— aufwand von 800 000 Mark, wodurch mehr als 200 Mann in Verdienſt gekommen find. Eine Reihe wichtiger Arbeiten werden im kommenden Winter ausgeführt, u. a. Kana⸗ liſationsarbeiten in verſchiedenen Vororten. Die im Sandtorfer Bruch durch den Frei⸗ willigen Arbeitsdienſt begonnene Meliora⸗ tion wird mit 500 Mann fortgeführt. Für alle geplanten Arbeiten ſind 4,5 Millionen Mark notwendig. Einſchließlich des Arbeits⸗ dienſtes werden insgeſamt 520 000 Tage⸗ werke bereitgeſtellt, womit für 2500 Mann Arbeitsmöglichkeit gegeben iſt. Die Bau⸗ arbeiten für die Reichsautobahn werden in allernächſter Zeit begonnen. Zum Frühjahr erwartet man eine merkliche Entlaſtung des Arbeitsmarktes in Mannheim. Wie wähle ich? Bei dieſer Wahl erhält jeder Wahlberechtigte einen grünen und einen weißen Stimmzettel. Der grüne Wahlzettel iſt für die Volksabſtimmung und der weiße für die Reichstagswahl beſtimmt. Der Wähler hat bei der Volksabſtimmung auf dem grünen Stimmzettel in den Kreis unter dem vorgedruckten„J a“ ſein Kreuz einzuſetzen. Der Kreis unter„Nein“ bleibt frei. Auf dem Stimmzettel für die Reichstagswahl wird in den Kreis hinter dem Namen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei ein Kreuz eingezeichnet. Beide Stimntzettel werden in einem Umſchlag abgegeben. So ſehen die Stimmzettel aus, wenn du richtig gewählt haſt! 8 Billigſt Du, deufſcher Mann, und Du, deutſche Frau, dieſe Politik Deiner Neichsregierung, und biſt Du bereit, ſie als den Ausdruck Deiner eigenen Auffaſſung und Deines eigenen Willens zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen? Nein Stimmzettel in gruner Farde Neichstagswahl Wahlkreis Imam Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung) Adolf Hitler de. Joſeph Goebbels, Eruſt N ö h m. Rudolf Heß. Dr. Wilhelm Frick, Hermann Göring, R. Walther Darr é, ö Franz Seldte, Franz non Papen, Alfred Hugenberg. Bohnenkaffee ſeinſte Feſttagsmiſchung/ Pfd. von 45% an Miſchkaffee ½ Pfund 28 Pfg. Malzkaffee, loſe Pfund 23 Pfg. Gemüſenudeln u. Maccaroni Pfd. von 30 an div. Sorten Hart- und Weichkäſe ff. 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November, wird folgende Regelung wirkſam: Die Margarinepreiſe werden herabge⸗ ſetzt und feſtgelegt. 2. Größere Marga. rinemengen werden bereilgeſtellt. 3. Der Kreis der zum Bezuge von Haushalls- margarine Berechtigten wird bedeutend erweitert. Die Margarine wird ab Dienstag, den 14. November, zu folgenden Preiſen verkauft: 50 Prozent von der Geſamterzeugung als ſteuerfreie Haushaltsmargarine zu 38 Pfen⸗ nig je Pfund, 25 Prozent als Konſumware zu 66 Pfennig je Pfund; außerdem ſind noch zwei Klaſſen für kaufkräftigere Verbraucher⸗ ſchichten zum Preiſe von 98 Pfennig und 1.10 Mark je Pfund für je 12,5 Prozent der Erzeugung zugelaſſen. Zur Verſorgung der Minderbemittelten dient wie bisher, ſedoch für einen erweiterten Verbraucherkreis, die Haushaltsmargarine, die nur an Bezugsbe— rechtigte abgegeben werden darf. Darüber hinaus wird nunmehr für die übrigen Bevölkerungsſchichten in aus⸗ reichendem Umfange eine beſonders ge⸗ kennzeichnele„kHonſumware“ zum Prei⸗ ſe von 66 Pfennig zur Verfügung ſte⸗ hen, während bisher dieſe Ware zu ei. nem Preis von etwa 80 Pfennig, oft auch noch leurer, norknujt und in unn. reichendem Umfange in den Verkehr ge⸗ bracht wurde. Mit Rückſicht auf den größeren Fettbedarf in den Wintermonaten, der durch die erhöhte Kaufkraft infolge des Rückgangs der Ar⸗ beitsloſigkeit noch verſtärkt wird, hat der Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft der Margarineinduſtrie Zuſatzkon⸗ tingente in beträchtlichem Ausmaß gewährt. Mit ſofortiger Wirkung wird ferner die Jeltverbilligungsaktion über den bishe⸗ rigen Rahmen hinaus ausgedehnt. Die mit der Durchführung betrauten Stel⸗ len ſind angewieſen worden, bei der Einbe⸗ ziehung von Perſonen, deren Lohn und ſon⸗ ſtiges Einkommen den Richtſatz der öffent⸗ lichen Fürſorge nicht weſentlich überſteigt, weitherzig zu verfahren. Im Hinblick auf die. beſondere Bedeutung der kinderreichen Fa⸗ milien für die Erhaltung des Volkstums iſt ferner ihre weitgehende Berückſichtigung bei der Fettverbilligung vorgeſehen. Es iſt angeordnet, daß auch Jamilien mit drei und Witwen mit zwei Kindern Bezugsſcheine auf Haushaltsmargarine erhalfen, während bisher nur Familien mit vier und Witwen mit drei Kindern berückſichtigt wurden. Auch die dem Mittelſtand zuzurechnenden familien mit mäßigem Einkommen ſollen ünftig an dieſer Verbilligung Durch dieſe Maßnahme wird die Fettverſor⸗ gung der Verbraucher fühlbar erleichtert, ohne daß das Ziel der nationalen Fettwirt⸗ ſchaft irgendwie gefährdet wird. teilhaben. 5 Denkt an das Schillerwort:„Nichtswürdig ſtt die Nation, die nicht ihr Alles freudig ſetzt an. ihre Ehre!“ Das„Ja“ bei der Volksabſtim⸗ mung iſt ein Eintreten für die deutſche Ehre! Aus der Heimat Gedenklage 10. November. 1483 Martin Luther in Eisleben geboren. 1759 Friedrich von Schiller in Marbach geb. 1810 Der erſte Reichsgerichtspräſident Edu⸗ ard von Simſon geboren. Prot.: Martin Luther— Kath.: A. Avellin. Sonnenaufg. 7.12 Sonnenunterg. 16.15 Mondunterg. 13.22 Mondaufg. 23.06 Lies nicht im Bett Viele Menſchen haben die Angewohnheit, abends vor dem Einſchlafen im Bett zu leſen. In den meiſten Fällen, wenn es ſich nicht ge⸗ rade um eine dafür beſonders beſtimmte Lampe handelt, iſt das Augenlicht beim Leſen im Bett durch mangelhafte Beleuchtung gefährdet. Aber nicht die Augen allein bedürfen abends der Ruhe und ſollen durch Lichtverhältniſſe und unnötige Anſtrengung nicht geſchädigt wer⸗ den. Der ganze Körper ſoll ſich beim Ruhen im Bett entſpannen und nicht durch eine krampfhafte und unnatürliche Haltung, wie ſie beim Leſen im Bett unvermeidlich iſt, im Ausruhen gehindert werden. Mancher lieſt vor dem Einſchlafen gern„ſpannende Geſchichten“ oder glaubt, nicht einſchlafen zu können, ohne vorher geleſen zu haben, das heißt mit den Nerven ſchlecht umgehen. Unſere Leiſtungs⸗ fähigkeit iſt dann am folgenden Tage weſent⸗ lich geringer. * * Wahllokale in Bahnhöfen. Wer wegen einer Reiſe am Abſtimmungstag— Sonntag, den 12. November— innerhalb der gewöhn⸗ lichen Abſtimmungszeit nicht an ſeinem Wohn⸗ ſitz oder Aufenthaltsort ſein kann, hat die Möglichkeit, ſeine Stimme in beſonderen Ab⸗ ſtimmungsräumen auf verſchiedenen Bahnhöfen abzugeben. Vorausſetzung iſt, daß die Rei⸗ ſenden im Beſitz eines Stimmſcheines ſind. Auch das Fahrperſonal der Reichsbahn kann, wenn es im Beſitz eines Stimmſcheines iſt, in dieſen Wahllokalen abſtimmen. Rauhe Haut: Penaten-Creme 2. in Apoth. u. Drog.. 30,- 60,. 20 ** Monatskarte für den ganzen Reichs bahn⸗ bereich. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft wird am 15. November zum erſtenmal eine Monatskarte ausgeben, die für alle Reichs⸗ bahnſtrecken gültig iſt. Die Preiſe betragen in der 3. Klaſſe 250 Mark, in der 2. Klaſſe 325 und in der 1. Klaſſe 400 Mark. In Zukunft wird es auch Netzkarten für die 1. Klaſſe und zwar zum Preiſe von 150 Mark geben. Im Bezirk Oſtpreußen koſtet die Netz⸗ karte 1. Klaſſe nur 100 Mark. Wettervorherſage: Vorwiegend trocken, doch vielfach unbeſtän— dig. Fahnen heraus! Zu Ehren unſeres Führers, zu Ehren der nationalen Erhebung! Für Frieden u. Gleichberechtigung, Deine Stimme dem Führer, Deine Stimme heißt„Ja“ und darum ſchon heute Dein Bekenntnis, ſchon heute Fahnen heraus und ganz beſonders die des jungen Deutſchland. Fahnen heraus! 8 Paul Hörbiger— Fritz Kampers Schnell! Schnell“ Wir werden im Central- Theater erwar- tet. Das Publikum will wieder einmal von Her- zen lachen. Ueber Fritz Kampers u. Paul Hö. biger in dem urkomischen Aafa-Militursch wan „Zwei gute Kameraden“ 55 Een eruſter Gedenktag Deuutſchland ehrt das Andenken der gefallenen Freiheitskämpfer des Jahres 1923 6 Die Weihe des Münchener Mahnmals— Führerrorte München, 10. November. Am Donnerstag jährte ſich zum zehnten Male der Tag des Blutopfers der 16 deutſchen Freiheitskämpfer an der Feldherrnhalle zu München. Der Tag wurde in würdiger Weiſe begangen. Der Führer ſelber gab ihm durch ſeine Teil⸗ nahme eine beſondere Weihe. Von den frü⸗ hen Morgenſtunden an herrſchte in der Stadt eine fieberhafte Bewegung, die alles in den Schatten ſtellte, was die Geburtsſtadt der Bewegung Adolf Hitlers je erlebt hat. Nachdem über 60 Sonderzüge Zehntauſende und Aberzehntauſende nach München ge⸗ bracht haben, mußten die fahrplanmäßigen Züge aus der näheren Umgebung teils dop⸗ pelt gefahren werden, teils wieſen die Trieb⸗ wagenzüge des Nahverkehrs die vierfache Wagenſtärke auf. Zu den Straßen, durch die der Zug der Kämpfer von 1923, geführt von Adolf Hitler wie an jenem Novembertage des Blutopfers ſeinen Weg nahm, hatte eine wahre Wallfahrt eingeſetzt. Am hiſtoriſchen Bürgerbränteller Die Verbände ſtellten ſich vormittags 10 Uhr am Münchener r g derſelben Weiſe auf wie ſeinerzeit am 9. November 1923. Der Stellvertreter des Füh⸗ rers, Rudolf Heß, ſchreitet die Front der aufgeſtellten Verbände ab. Seine ehemalige Kompagnie war geſchloſſen erſchienen und brachte ein dreifaches Sieg⸗Heil auf ihren Führer aus. Der Weg des 9. November war von flammenden Pylonen eingerahmt. Eine ungeheure Menſchenmenge umſäumte alle Straßen. Alle Fenſter, alle Dächer waren be— ſetzt. der Vorbeimarſch der alten Kämpfer Der hiſtoriſche Marſch begann. Es ging durch dichte Menſchenmauern. In der erſlen Reihe marſchierte enk⸗ blößften Hüupkes der Führer in grauer Windjacke, wie er am 9. November 1923 marſchiert war. In ſeiner Seite Mini⸗ ſterpräſident Göring und Oberleulnank Kniebel. Es folgten dann die 6, Kompagnie unter Oberleutnant Berchtold, die Infanterieſchule, das Reiterkorps Wrede und die Freikorps, ſomie der Bund Oberland. Die Menge grüß⸗ te in ehrfurchtsvollem Schweigen die alten Blutfahnen, die im Zuge mitgetragen wur— den. Dumpfer Trommelwirbel ſetzte ein, als ſich die Spitze des Zuges der hiſtoriſchen Stätte an der Feldherrnhalle näherte. In der Jeldherrnhalle Ein Trommelwirbel. Völlerſchüſſe deöh— nen durch die Stille, die augenblicklich ein⸗ ſetzte. Ganz München erhält durch diese Schüſſe das Zeichen, eine Minute in ehr⸗ fürchtigem Schweigen zu verharren. Kurze Kommandos ſchallen über den Platz, die Ar⸗ me recken ſich zum Deutſchen Gruß empor. Ueber das eben noch brodelnde Meer der Menſchenmaſſen ſenkt ſich liefes Schweigen. Gleichzeitig gibt der Rund funk über alle deutſchen Zender die Na⸗ men der erſten 16 Gefallenen bekannt. Ganz Deulſchland gedenkt in einer Mi⸗ nute der Token, als deren Opfer die Saat des 30. Januar 1933 enkſproſſen iſt. Dann wieder ein Böller ſchuß. Abermals Trommelwirbel. Und während ſich erneur Schweigen über die Zehntauſende ſenkt, die geugen dieſer denkwürdigen Kar dgebung ind, erreicht die Spitze des Zuges der Kämp⸗ fer vom 9. November 1923 die Stätte, an der 16 ihr Leben gelaſſen haben. Lodernde Fackeln ſäumen den Weg, den der Zug der Kämpfer nimmt. Vorbeimarſch vor dem Führer An der Feldherrnhalle mmm der Führer den Vorbeimarſch ger Kämpfel ab, die bar⸗ haupt nun das weite Rund füllen das für ſie noch angeſichts der Halle freigehalten wurde. Jede Sturmfahne wird von den Ze e mit dem Deutſchen Gruß ge⸗ 21 grüßt. Tieſſte Ergriffenheit liegt über allen, an denen die Feldzeichen des kampfes vor 8700 Jahren, zerſchliſſen uied in den Far⸗ n verblaßt, dennoch gleichſam heute leuchtend. nun in unüberſehbarer Jahl vorüberziehen, an ihrer Spitze die Blut- ahne vom 9. November. Gleichzeitig trifft eine Abordnung der Lan⸗ espollzei ein, die den gefallenen Kameraden er SA. und ihren eigenen Kameraden rie⸗ ſige Lorbeerkrände weihen Weihealt des Mahnmals Ueber eine halbe Stunde dauert unter andauerndem e e der Einmarſch 1 getreuen Kämpfet 2 u 10 ann erſt ſchreitet der Führer die Sku⸗ en der Balle binan. aus nun erſt nach * Bürgerbräukeller in ö dem feierlichen Gedenken an die Toten, nach der in ihrer Stille doppelt eindring⸗ lichen Ehrung der Kämpfer des 9. No⸗ vember, brandel der Jubel der Jehnkau⸗ ſende auf, den Führer zu grüßen, der vom 9. November 1923 ſeine Kämpfer zu der ſieghaften Kundgebung dieſes Tages führen konnke. Minuten und wie⸗ der Minuten dauern die Kundgebungen für den Führer. Dann erſt kann Staatsminiſter Wagner den Weiheakt für das Mahnmal an die Ge— fallenen eröffnet. Hierauf tritt Miniſterprä— ſident Siebert an das Mikrophon. Er ent⸗ bietet dem Führer den Deutſchen Gruß Am Schluß ſeiner Rede übergibt der bayeriſche Miniſterpräſident dem Führer die Ehren— urkunde. Ergriffen dankt der Führer dem Miniſterpräſidenten. Dann tritt Hermann Göring vor das Mikrophon und dankte mit leidenſchaftlichen Worten im Namen der al— ten Garde dem Führer, daß er die braunen [Kämpfer zu Ruhm und Freiheit geführt habe. Nach dem preußiſchen Miniſterpräſi— dent ergreift der S d Stabschef Röhm das Wort, um dem Führer das Treuegelöbnis ſeiner braunen Soldaten an dieſer hiſtori— ſchen Stätte noch einmal darzubringen. Hier— auf betritt der Führer unter den jubelnden Heilrufen der Menge das Rednerpult. „ iir eee er Führer ſpricht Der Führer hielt folgende Rede:„Männer der deutſchen Revolution, meine alte Garde! [Als wir im Jahre 1919 in den politiſchen Kampf eintraten, taten wir es noch als Sol⸗ daten. Wir alle haben ehrenhaft erſt für Deutſchland unſere Pflicht erfüllt. Erſt als die Heimat verſagte und die politiſche Füh⸗ rung jammervoll preisgab, was Millionen Menſchen mit ihrem Blute erkauft hatten, da entſchloſſen wir uns einzutreten in den Kampf der Heimat ſelbſt, ausgehend von der Ueberzeugung, daß das Opfer der Soldaten vergeblich ſein muß, wenn die politiſche Füh⸗ rung ſchwach wird. Da die Revolution des November 1918 die Geſetze von einſt gebro— chen hat, konnte ſie nicht von uns erwarten, daß wir ſie als legalen Rechtszuſtand aner⸗ kennen würden. Wir haben ihr damals als Männer und politiſche Soldaten den Krieg angeſagt, entſchloſſen, die Verantwortlichen des 9. November zu ſtürzen, ſo oder ſo, frü— her oder ſpäter zur Rechenſchaft zu ziehen. So ſind wir denn auch im November 1923 marſchiert, erfüllt von dem Glau- ben, es könnte gelingen. die Schuldigen des November 1918 zu beſeitigen, die Männer zu vernichten, die Schuld wa⸗ ren an dem namenloſen Unglück unſeres Volkes. Das Schickſal hat damals anders enkſchieden. Heute nach 10 Jahren beur- teilen wir die Zeit leidenſchaftslos. Wir wiſſen, daß wir wohl alle damals unler dieſem Befehl des Schickſals flanden, und daß wir wohl alle Werkzeuge einer höheren Macht waren. Es ſollte nicht gelingen; die Zeit war noch nicht reif dafür. Das, was uns damals am meiſten ſchmerzte, war der Zwieſpalt, der entſtand zwiſchen den Kräften, die auch uns einſt in ihren Reihen hatten. und den Kräften die die Nation brauchte, um frei zu werden. Der Riß tat damals weh. und wir hatten nur eine Hoffnung, daß die Zeit dieſe innere Wunde wieder heile. daß aus den da— mals feindlichen Brüdern, die doch alle nur für ein Deutſchland am Ende ſtreiten woll— ten, einſt wieder die Gemeinſchaft erwüchſe. die wir viereinhalb Jahre lang erlebt hatten. Jehn Jahre ſind jetzt vergangen, und es iſt für mich an dieſem Tage das höchſle Glück, daß nunmehr die Hoffnung von einſt in Erfüllung gegangen iſt, daß wir nun zuſammengehen: die Repräſenkan⸗ ken unſeres Heeres und die Verkreter unſeres Volkes, daß wir wieder eins geworden ſind, und daß; dieſe Einheit niemals mehr in Deutſchland zerbrochen wird. Damit hat erſt dieſes Blutopfer ſeinen Sinn erhalten und iſt nicht vergeblich geweſen. Denn wofür wir ſchon damals marſchierten, das war das, was jetzt Wirklichkeit geworden iſt. Würden unſere Toten des 9 November heute auferſtehen— ſie würden weinen vor Glück, daß nunmehr die deutſche Armee und das erwachende deutſche Volk ſich zu einer Einheit gefunden haben. Deshalb können wir heute mit Recht die Erinnerung an dieſe damalige Zeit pfle⸗ gen und können mit Recht heute das Denkmal dieſer Zeit enthüllen. Wir aber, die uns das Schickſal leben ließ, wir wollen den Dank für die Kameraden von damals verbinden mit dem Dank an die Ka⸗ meraden der vier Jahre vorher, damit wir ſelbſt nun das Sehnen und die Hoffnung die⸗ ſer Zeit erfüllen durch die Erfüllung unſerer macht in den neuen Staat ten nunmehr ihre ewige Ruhe, eigenen Pflicht. Uns hat das Schickſal den Weg gezeichnet. den wir niemals verlaſſen wollen. In dieſer Stunde, da wir wieder antkre- ken für unſer Volk, wollen wir uns er⸗ neut bekennen zu dieſem deutſchen Volk, zu ſeiner Ehre, zu ſeinem gleichen Recht, aber auch zum Bekenntnis ſeines Frie- denswillens und ſeiner Friedensliebe. Es iſt ſchmerzlich, die Beſlen ſeines Vol- kes zu verlieren. Stets und immer ha⸗ ben die Beſten ihre Bruſt dem Jeinde bieten müſſen. So wollen wir denn auch am heutigen Tage uns wieder aus kief⸗ ſter Ueberzeugung bekennen zu dem Ge- danken des Friedens, wollen uns klar⸗ machen, wie ſchwer die Opfer ſind, die der Kampf erfordert, wollen aber auch dieſe Friedensliebe erneut verbinden mit unſerem Beſchluß, für die Ehre der Na- kion, für Freiheit der Nation und für ihr gleiches Recht jederzeit mutig einzu- ktrelen. Indem wir dieſes Denkmal enthüllen, will ich noch einmal allen denen danken, die in dieſen langen Jahren treu für die deutſche Wiederauferſtehung gekämpft haben, jeder an ſeinem Platz, will danken den Zehn- und Hunderttauſenden von Kameraden der Bewe— gung, will danken den Männern der ande— ren Verbände, die, auf anderem Wege mar— ſchierend, am Ende doch zu uns geſtoßen ſind und will auch denen danken, die die Wehr— hineinführten. Indem wir heute die ganze Kraft der Na— tion zuſammenſchließen, geben wir den To— denn dafür haben ſie gekämpft, dafür ſind ſie gefallen! Und in dieſem tiefſten Sinne wollen wir das Denkmal jetzt enthüllen! Als der Führer geendet hatte, erheben ſich ſchweigend alle Arme. Unter Trommelwir— bel ſchreitet der Führer, gefolgt von den al— ten Kameraden von 1923. die Freitreppe der Feldherrnhalle herab und tritt mit ihnen vor das Mahnmal. In tiefer Ergriffenheit ſingt die Menge das Horſt-Weſſel-Lied. Die Hülle des Mahnmals fiel Ernſt ſteht der Führer vor dem Mahnmal. Noch einmal verharrt er einige Minuten ſchweigend, dann drückt er vielen Kämpfern ergriffen die Hand und grüßt das rieſige Holzkreuz. das an der Blutſtätte ge- genüber dem Mahnmal errichtet worden iſt. Lan⸗ Reichswehrofſiziere und Offiziere der despolizei legen Rieſenlorbeerkränze am Mahnmal nieder. Noch einmal ſenken ſich die Fahnen. Dann reicht der Jüh S A.⸗FJüh⸗ rer von 1923, hermann Göring, der ſelbſt an dieſer 31 verwundet Als dann kurz darauf der Führer, in ſeine Wagen ſtehend— neben ihm hatten auch Reichsſtatthalter Ritter von b, Miniſt präſident Göring und Stabs Röhm Plat genommen— in langſamer Fahrt durch die Ludwigſtraße fuhr, brauſte neuer ſchreiblicher Jubel der unüberſehbaren Men— ge über den weiten Platz und die lange brei⸗ te Ludwiaſtraße. Es dauert Stunden bis die unüberſehbaren Maſſen, die die Straßen an der Feldherrnhalle Kopf an Kopf füllten, langſam auseinandergehen. Auch dann noch beherrſchten die Uniformen der Verbände das Straßenbild vollkommen. 9 4374 7075 ö 339 N N 90 7 ed 2 Der große Vrandſtifterprozeß Jortſetzung der Jeugenvernehmung. l Berlin, 10. November. Der Reichstagsbrandſtifterprozeß wurde am Donnerstag fortgeſetzt. Zu Beginn ber Verhandlung teilt der Rechtsanwalt Dr. Teichert mit, daß der Kommuniſt Kämp⸗ ſer, in deſſen Wohnung Dimitroff verkehrt haben ſoll, nicht ins Ausland geſlohen, ſondern in Brandenburg wohne, eine Frau in Berlin. Er bitte, beide zu laden. Sodann wird die Zeugenvernehmung weitergeführt. Zeuge Major a. D. Schrö⸗ der bekundet, daß der Jeuge Helmer, Kell⸗ ner im„Bayernhof“, ihm geſagt habe, daß verdächtige Ausländer im„Bayernhof“ ver⸗ kehrten. Major Schröder habe daraufhin zu Helmer geſagt, er ſolle dieſe Beobachtung un⸗ bedingt der Polizei mitteilen, Der Herr Schaaſsma Die nächſte Zeugin, Frau Anna Schrei⸗ ber, war von 1927 bis 1929 Aufwartefrau bei einer Sekretärin Fanny Kaſpelzer, bei der Dimitroff gewohnt hat Frau Schreiber ſaat aus, daß Dimitroff den Namen Schgats⸗ zuſammen mit Dimitroff alten unbe⸗ mänja oder ſo ähnlich gefährt habe. Er hahe ihr gegenüber erklärt, er ſtamme aus Ruß⸗ land, ein anderes Mal hat er geſagt, er wäre aus der Schweiz und dann wieder aus Holland. Die Zeugin hat ihn für einen Schriftſteller gehalten, der ſich viel mit Nackt⸗ kultur befaßt habe. Einmal ſei ein Herr bei ihm geweſen, dem vorn einige Zähne fehl⸗ ten. f Aus dem Handbuch des preußiſchen Landtags, das der Jeugin vom Vorſit. zenden vorgelegt wird, bezeichnet ſie ſehr ſchnell dieſen Mann: es handelt ſich um den früheren kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neken Eberlein. ö Auf die Frage des Vorſitzenden, weshalb ſie von Fräulein Kaſpeizer weggegangen ſei, erwidert die Zeugin, weil Herr Dimitroff ſie vergewaltigen wollte. Dimitroff bezeichnet dieſe Aeußerung als eine Frechheit, worauf ihm der Vorſitzende mit erhobener Stimme zuruft:„Schweigen Sie! Haben Sie noch eine Frage zu ſtellen?“ Dimitroff:„Eine Frage an dieſe Zeugin zu ſtellen, iſt unter meiner Würde.“ Der Vorſitzende rügt dieſe Bemer⸗ kung. Dimitroff erklärt, er habe bei Fräu⸗ lein Kaſpeizer von der zweiten Hälfte 1930 bis November 1931 unter dem Namen Dr. Schaafsma, Schriftſteller, gewohnt. Eberlein habe er in dieſer Zeit niemals in der Woh⸗ nung geſehen, ſondern erſt im Dezember 1931 in Moskau kennen gelernt. Als Dimi⸗ troff wieder eine unverſchämte Bemerkung macht, entzieht ihm der Vorſitzende das Wort. Die Zeugin Frau Schreiber macht noch darauf aufmerkſam, daß eine Mitbe⸗ wohnerin ihres Hauſes eine Aeußerung des Fräulein Kaſpeizer wiedergeben könne, wo⸗ nach Dimitroff bei. Nacht und Nebel ver⸗ ſchwinden mußte. Im Schlafmagen Die nächſte Zeugin iſt Fräulein Rösler. die in der Nacht vom 27. zum 28. Februar im Schlafwagen von München nach Berlin gefahren iſt. Er ſtellte ſich, wie die Zeugin ausſagte, als Dr. Hediger vor. Er wäre Schriftſteller und hätte den Auftrag, über Fortſchritt und Rückgang der deutſchen Kultur ein Buch zu ſchreiben. Wir verabredeten uns für den⸗ ſelben Abend in Berlin in ein Kaffee. Dann ind wir auseinandergegangen. Ich habe dann Dimitroff nicht mehr wiedergeſehen. Dann erklärt die Zeugin weiter: Am ande⸗ ren Morgen kamen wir an einem großen Bahnhof vorbei, auf dem Zeitungen ausge⸗ rufen wurden: Der Reichstag in Flammen! Ich habe das anfänglich nicht geglaubt und auch keine Zeitung gekauft. Inzwiſchen hat⸗ ten Mitreiſende eine Zeitung mitgebracht und unterhielten ſich über den Reichstags⸗ brand. Auch Dimitroff kam zum Kaffee und ſah die Jeitung. Er hal nur mit dem Kopf geſchültelt, aber abends im Kafſee hat er geſagt, er glaube nicht, daß es die Kommuniſten gemacht hätten. Dimitroff: Ich habe geſagt, es müß⸗ ten politiſche Provokateure geweien dem. Dieſe klaſſiſchen Zeugen der klaſſiſchen An⸗ klageſchrift haben wir hier ja auch auftr ſehen. Der Vorſitzende unterbricht Dimilroff erregt und ruft ihm zu: Dimitroff, wenn Sie noch eine Sekunde ſo forkfahren. wird die gewöhnliche Strafe gegen Sie verhängt. aber in derſtärklem Ausmaße. Fräulein Baumgart. die im Ufa⸗Pa⸗ villon am Nollendorf-Platz angeſtellt iſt, hat die Angeklagten Popoff und Taneff am Abend des Brandes nicht im Kino geſehen. Der Kontrolleur Henrich vom Ufa⸗Pa⸗ villon erklärt, daß er das Gefühl habe, Po⸗ poff geſehen zu haben er könne es aber nur unbeſtimmt ſagen. Eine gute Freundin Dann wird als Jeugin Frau Anni Krüger vernommen. Sie wird vom Vor⸗ ſizenden darauf hingewieſen, daß ſich in den Akten eine gedruckte Verlobungsanzeige be⸗ indet mit dem Text:„Als Verlobte empfeh⸗ en ſich Anni Krüger und Dr. Jan Schaafs⸗ ma⸗Schmidt.“ Die Zeugin erklärt dazu. dieſe Karten habe ich drucken laſſen, um den Leu⸗ ten den Mund zu ſtopfen, die über meine Be⸗ ziehungen zu Herrn Dimitroff klatſchten. Di⸗ mitroff hat dieſe Karten nie geſehen. Er hat auch nicht gewußt, daß ich ſie drucken ließ Vorſitzender: Was wurde denn über Sie geredet? Zeugin: Ueber meine Bezie⸗ hungen zu Dimitroff Ich bin deswegen ja auch von meinem Mann geſchieden worden. Als der Angeklagte Dimitroff wieder ver— ſüucht, ausfallend zu werden, ſpringt der Vor ſitzende auf, entzieht dem Angeklagten das Wort und ſchließt unmittelbar darauf de Sitzung. Der Freitag bleibt ſitzungsfrei. Am Samstag wird die Verhandlung fortgeſetzr ö 1 1 N Hinrichtung Hannovet, 10. November. Der 1909 geborene Melker Herbert Funk aus Handelsloh iſt am Donnerstag, im Ho des hieſigen Gerichtsgefängniſſes hingerichte worden. Er war durch rechtskräftiges Urteil des Schwurgerichts Hannover im Juni wegen Mordes an einem Rentner zum Tode ver⸗ urteilt worden. ö Erfolg der Arbeitsſchlacht Abnahme der Zahl der Arbeitsloſen im Monat Ortober um über 11 600. Frankfurt a. M., 10. November. Die Preſſeſtelle des Landesarbeitsamts Heſ⸗ en teilt mit: Im Monat Oktober ging die Zahl der Arbeitsloſen im Bezirk des Lan⸗ desarbeitsamts Heſſen noch um weitere 11671 oder 5,0 v. H. des Standes von Ende Sep⸗ zember zurück, während im gleichen Berichts⸗ zeitraum des Vorjahres die Arbeitsloſen be⸗ reiis um rund 4200 zugenommen hatten. Ins⸗ geſamt wurden Ende Oktober d. J. 181636 männliche und 40 630 weibliche, zuſammen 222 27/2 Arbeitsloſe gezählt. Gegenüber dem winterlichen Höchſtſtand am 15. Januar d. J.(333 231 Arbeitsloſe) iſt ſomit ein Rück⸗ gang der Arbeitsloſenziffer um rund 111000 oder 33,3 v. H. zu verzeichnen; gegenüber dem Tiefſtand des Vorjahres, der bereits Ende September mit 297 976 Arbeitsloſen er⸗ reicht wurde, liegt die Zahl der Arbeitsloſen am 31. Oktober d. J. um rund 75 700 oder 25, v. H. niedriger. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän— ger in der Arbeitsloſenverſicherung ſtieg von Anfang bis Ende Oktober um 841, in der Kriſenunterſtützung ging ſie im gleichen Zeit— raum um 1009 zurück. In beiden Unterſtüt⸗ zungseinrichtungen wurden Ende Oktober 76 450 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt. Bei Maßnahmen der wertſchaffenden Ar— beitsloſenfürſorge, die von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenver— ſicherung ganz oder teilweiſe finanziert wer— den, waren 15 509 Perſonen beſchäftigt, das find 5500 oder 39,4 v. H. mehr als Ende September.— Im Arbeitsdienſt waren 15 700 Arbeitsdienſtwillige tätig. Von der öffentlichen Fürſorge wurden nach dem vorläufigen Ergebnis der Zählung der Arbeitsämter am 31. Oktober rund 87300 anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe unterſtützt, davon waren 10579 Frauen. Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen iſt alſo gegenüber dem Höchſtſtand von Ende Februar 1933(138 244) um rund 50 900 oder 36,9 v. H. zurückgegangen. Ueber 7600 anerkannte Wohlfahrtserwerbsloſe waren am 31. Oktober bei Notſtandsarbeiten beſchäftigt, für die die Reichsanſtalt die Grundförderung übernommen hat. Der Fürſorgeetat der Gemeinden hat alſo ſeit Februar d. J. eine ganz erhebliche Entlaſtung erfahren. i der Werbeſeldzug iſt beendet Der Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Willi Becker dankt den rhein⸗mainiſchen Un⸗ ternehmern und Arbeitern. Frankfurt a. M., 10. November. Gaubetriebszellenleiter und Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Willi Becker teilt mit: „Der offizielle Werbefeldzug der Deutſchen Arbeitsfront„Wir gehen in die Betriebe“ iſt nunmehr beendet. Ich benutze dieſe Gelegen— Veit, um unſeren rhein-mainiſchen Unterneh— mern zu danken für die herzliche Aufnahme und Gaſtfreundſchaft, die ich überall fand und für ihre Bereitwilligkeit, mir die mannigfachen Eigenarten unſerer Wirtſchaft vor Augen zu führen. Und ich danke unſeren rhein-maini⸗ ſchen Arheitern für die vielen Beweiſe von Vertrauen und Juneigung. Der Zweck meiner ſechswöchigen Fahrt durch die Betriebe dürfte erreicht ſein, nämlich die Hand des Arbeiters in die des Unterneh⸗ mers zu legen und beiden verſtändlich zu machen, daß einer von dem anderen abhängig iſt und ſie gemeinſam am Wiederaufſtieg un⸗ 1 Wirtſchaft zu ihrem und unſerer aller utzen arbeiten müſſen. 1 Ich blicke voller Vertrauen in die Zukunft, denn ich habe wirkliche Wirtſchaftsführer und deren treue hochbegabte und hochqualifizierte Arbeitskameraden kennen gelernt. Ich habe die feſte Zuverſicht, daß dieſe beiden Schick⸗ ſalsgenoſſen im Betrieb— Unternehmer und Arbeiter— auch in unſerem Bezirk in nicht zu langer Zeit Gründer und Teilhaber einer blühenden Wirtſchaft werden, für die ſie heute noch kämpfen. Vorwärts mit vereinter Kraft für eine beſ⸗ ſere Zukunft!“ Pünktliche Steuer⸗ u. Amlagezahlung Darmſtadt, 10. November. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Im Intereſſe einer geordneten Staatsfüh⸗ rung iſt es unerläßlich, daß Steuern und ſonſtige öffentliche Abgaben unbedingt zu den vorgeſchriebenen Terminen bezahlt wer⸗ den. Sowohl der Reichsminiſter der Finanzen, als die heſſiſche Staatsregierung und der heſ⸗ ſiſche Landesbauernführer haben daher ſchon durch verſchiedene Aufrufe wiederholt auf die Dringlichkeit und Notwendigkeit der pünktlichen Steuerzahlung hingewieſen. Was hier im allgemeinen geſagt wurde, gilt im beſonderen auch für Zahlungen an die heſſiſche Bauernkammer bezw. heſſiſche Landwirtſchaftskammer. Es ſollte ſich daher heute jeder Bauer, nachdem der neue Staat alles darangeſetzt, um ihn lebensfähig zu machen, mehr denn je, auch ſeiner Zahlungs- pflicht gegenüber ſeiner geſetzlichen Berufsver— tretung bewußt ſein. Hier kommen ſowohl die Ausſtände für unmittelbare Leiſtungen der Landwirtſchaftskammer bezw. der Bauernkam— mer, als auch die Umlage zur Bauernkammer in Frage. Nicht nur Pflicht, ſondern Ehrenſache eines jeden Bauern ſollte es ſein, ſeiner geſetzlichen Berufsvertretung diejenigen Beiträge zukom⸗ men zu laſſen, die von ihm verlangt werden. Jede Verzögerung der Umlagezahlung ver— ſchlechtert und erſchwert den Betrieb der Bau— ernkammer. Es liegt dabei im ureigenſten Intereſſe eines jeden Verbandsangehörigen, die im Vergleich zu anderen Steuern und Abgaben verhältnismäßig niedere Umlage zu zahlen; macht doch die Umlage durchſchnittlich nur 2,5 Prozent aller Steuern und Laſten aus, die die Landwirtſchaft heute tragen muß. Wenn auch hier Opfer gefordert werden müſ⸗ ſen, dann ſoll und muß es unter der Einſicht geſchehen, daß nur unter Einſetzung der gan⸗ zen Kraft auf allen Gebieten der Aufbau des Staates und hier auch der geſetzlichen Berufs⸗ vertretung des Bauernſtandes für die Folge gewährleiſtet werden kann. Daher ergeht erneut der Appell an den heſſiſchen Bauer, dafür Sorge zu tragen, daß er ſowohl die Ausſtände für unmittelbare Lei⸗ ſtungen der Bauernkammer, als auch die rück⸗ ſtändigen und fälligen Zahlungen der Amlage auf dem ſchnellſten Wege erledigt. Erzbischof Gröber zum 12. November Freiburg, 10. Nov. Erzbiſchof Dr. Konrad Gröber erläßt folgenden Aufruf zur Wahl am 12. November: Die deutſche Regierung hat den Völkerbund verlaſſen, weil er die Gleichberechtigung un— ſerem Volke vorenthielt. Sie wendet ſich nun⸗ mehr an das geſamte deutſche Volk, damit es am 12. November ſein klares Urteil über dieſen bedeutſamen Schritt ſeiner Regierung fällt. Die Volksſtimme will aber noch weiter mehr ſein, als eine Deckung des Regierungs- beſchluſſes. Das deutſche Volk ſoll damit als ganzes zu den übrigen Völkern eindrucksvoll reden und Gleichberechtigung, Frieden und Ar⸗ beit in machtvoller Geſchloſſenheit fordern. Es erſtrebt damit drei Ziele, die ſowohl der na⸗ tionalen Ehre als dem chriſtlichen Sittengeſetz und Völkerrechte entſprechen. Es ergibt ſich deswegen als vaterländiſche Pflicht, dem deut⸗ ſchen Vaterland und Volk wie bisher ſo auch in der gegenwärtigen Schickſalsſtunde die Lieb: und Treue zu wahren und am 12. November die Einmütigkeit mit den übrigen Volksgenoſ⸗ ſen zu beweiſen. Dabei vertrauen wir auf des Herrn Reichskanzlers Wort, daß nun unter die für ſoviele treue Staatsbürger ſchmerz⸗ liche Vergangenheit ein Strich gezogen iſt und das Friedenswerk des Konkordats uns Katho⸗ liken unter Ausſchluß von Abſtrichen, Am⸗ deutungen und Uebergriffen geſichert bleibe. Konrad Gröber, Erzbiſchof. Adolf Hitler glaubt an das deutſche Volk Von Wilhelm Müller⸗Scheld. Noch niemals hat ein Revolutionär, der im Beſitz der geſamten Macht war, acht Monate nach ſeiner Machtergreifung es gewagt, ſein Volk aufzufordern, in einer geheimen Abſtim⸗ mung darüber zu entſcheiden, ob es mit ſeiner Politik einverſtanden ſei oder nicht. Es iſt eine menſchliche Selbſtverſtändlichkeit, daß, wenn eine neue Weltanſchauung ſich nach langem ſchweren Ringen und nach Ueberwindung der unerhörteſten Widerſtände endlich ſiegreich durchgeſetzt hat und in dem geſamten öffent— lichen Leben vorgedrungen iſt, es ſehr viele gibt, die einen ſolchen Sieg ſchwer empfin⸗ den, vor allen Dingen die, die früher Geg— ner waren. Es iſt ferner eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit, die jeder einfachſte Arbeiter begrei— fen wird, daß man in acht oder neun Mona⸗ ten moch nicht überſehen kann, wie Arbeiten, die eingeleitet worden ſind, ſich einmal auswir— ken werden. Jeder Politiker würde in ſol— chen Fällen verlangen, daß im Laufe einer be— ſtimmten Zeit darüber überhaupt nicht geſpro— chen werden darf. Man ſtelle ſich einmal vor, daß die Kommuniſten in Rußland neun Mo— nate nach ihrer Machtergreifung darüber hät— ten abſtimmen laſſen, ob das ruſſiſche Volk mit den Vorkommniſſen und mit den Maßnah- men der Sowjet-Regierung einverſtanden ſei. Dies iſt nicht nur nicht vorſtellbar, ſondern mutet von vornherein ſo abſurd an, daß man jeden für verrückt erklären würde, der eine ſolche Frage ernſthaft auch nur in die Dis— kuſſion zu werfen verſuchte. Adolf Hitler, der wahrhaftig früher Feinde genug hatte und gegen den große Teile des deutſchen Volkes jahrelang in der unerhörteſten Weiſe aufgehetzt wurden, hat das anſchei— nend Undenkbare und Unglaubliche gewagt. Er hat das deutſche Volk aufgefordert, am 12. Nopember„Ja“ oder Nein“ zu feiner Politik zu ſagen. Er hat darüber hinaus aber auch das deutſche Volk aufgefordert, ſeine Organiſation, die NSDAP., zu wählen und dadurch vor der ganzen Welt anzuerkennen. Er hat es getan, weil er ein gutes Gewiſſen hat. Er hat ſo gehandelt, weil er davon überzeugt iſt, auf dem allein richtigen Weg zu ſein. Er hat dieſen Schritt, den vor ihm noch nkemals ein Staatsmann wagen konnte, getan, weil er an das deutſche Volk glaubt! Auch Die Volksgenoſſen, die früher mit der K Pd. SPD., mit den Demokraten, dem Zen⸗ trum und mit anderen Parteien marſchier— ten, lönnen davon überzeugt ſein, daß ſie mene 115 f 196 0 beſſeren Freund haben den, als ſie ihn heute in unſere ührer A. if Hitler 1 been er Entſchluß Hitlers, es am 12. Novem— ber zu einer geheimen Wahlabſtimmung kom— men Zu laſſen, iſt der unerhörteſte Beweis eee Auf zur gewaltigſten Friedensdemonſtration am 12. November mit Adolf Hitler! des Vertrauens, das jemals einem Volte ent- gegengebracht worden iſt. f Alle deutſchen Wählerinnen und Wähler ha⸗ ben am 12. November zu beweiſen, ob ſie es uberhaupt wert ſind, daß noch jemand an ihre Vernunft, an ihre Einſicht und an ihre Bedeutung glaubt. 5 Aber es genügt auch nicht, daß man zu Adolf Hitler„Ja“ ſagt und die von ihm geſchaffene Organiſation, die NS DA., ab⸗ lehnt, denn ohne die NSDAP. kann Hitler ſein Werl nicht vollenden. Die NS DA. und ihren Führer nicht wählen, wäre ein Verbrechen vor Gott und der Zukunft des ganzen deutſchen Volkes. Eine ſolche Haltung wie ſie Adolf Hitler durch ſeinen Entſchluß dem deutſchen Volk gegenüber gezeigt hat kann man nicht überſehen. 5 i Nur der verworfenſte Abſchaum in Deutſch⸗ land kann dieſen geradezu göttlichen Glauben Adolf Hitlers an ſein Volk mißachten! Eiſte Viernheimer Tonfilmſchan Ein Bomben⸗Tonfilm⸗Kirchweih⸗ Programm auch dieſes Jahr wieder im Central⸗Film⸗Palaſt Zwei gute Kameraden. Wie alle Jahre, ſo iſt es Herrn Fieger auch diesmal gelungen, ganz ausgezeichnete Kirchweihprogramme zu bringen. Im übrigen weiß auch ſchon das hieſige Publikum, daß es jedes Jahr auf Kirchweih ein ausgeſuchtes Ton- filmprogramm vorgeſetzt bekommt.„Zwei gute Kameraden“ betitelt ſich das auserwählte Kirch- weihprogramm und Jung und Alt, beſonders die Frauen und Mädchen haben ihre größten Freuden daran. Es wurde Wert darauf gelegt, daß es jedem Beſucher gut gefällt und auf Nachkirchweih beſtimmt wieder kommt. Paul Hörbiger und Fritz Kampers und noch andere Filmgrößen werden Sie aufs köſtlichſte unterhal- ten. Ja man hört, daß ſo noch nie gelacht wurde wie in dem Kirchweihſchlager„Zwei gute Kameraden“, der Kirchweih⸗Sonntag,-Montag und»Dienstag vom Stapel läuft. Niemand laſſe ſich das diesjährige Kirchweihprogramm entgehen, es iſt für Jeden das ſchönſte und billigſte Vergnügen.— Achtung, heute Freitag und morgen Samstag kommt der große ſenſa⸗ tionelle Tonfilmſchlager„Ein ſteinreicher Mann“ wie ſich viele junge Mädchen einen wünſchen. In den Hauptrollen: Dolly Haas, Curt Bois, Adele Sandrock, Paul Hörbiger und Herm. Picha. Kurz ein Tonfilmreißer 1 Ranges. Im Bei⸗ programm Tom Minz in ſeinem neueſten Aben⸗ teuer Tonfilm„Goldfieber“.— So iſt auch die Freitags⸗ und Samstags⸗Vorſtellung ein beſon⸗ deres Kirchweihprogramm und ein Beſuch heute oder morgen lohnt ſich beſtimmt. Parole: Ueber Kirchweih einmal i. denCentral⸗Film⸗Palaſt. Neues aus aller Welt Mordverſuch im Straßenbahnwagen. Ein 23 Jahre alter Student in München, brachte einer gleichalterigen Studentin, ver⸗ mutlich aus gekränktem Ehrgefühl, in einem Straßenbahnwagen mit einem feſtſtehenden Meſſer eine Stichverletzung in die Bruſt in mörderiſcher Abſicht bei. Die Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Der Täter wur⸗ de feſtgenommen. eee eee Baumwoll- Tweed angeradhte Kleiderquolitäöt in sehr hübschen 0 0 A8 99 7 4 Meter nur 90 Kleider-Velour gedeckte, dunkle Frauen- muster, solide Qualitäten 65 5 Meter nur 5 Sport- Flanell ndanthren, strapazierfähig. Qualität för Arbeitshemden 5 5 dunkle Muster. Meter nur 2 23*** bamen-Spangenschuhe strapazierfähig Paar Herren- Unterhose 0 mit an ges chnittenem Lack oder braun Boxcalt Kragen, leicht ongerobhi 1 4 par nur 95 e 7 Damen- Heindschuhe 75 e 5 durchgeföfttert. Stöcke nur Damenstrümpfe Wolle plattiert, sehr 125 Herrensportstrumpf besonders kräftige Quglität mit Elasfic- 78 rand. Paar nur 1 vollgemischt. Qudſität 98, Iporthemden 2a8 Berufs-Oberhemd ANDE AN in modernen Farben 2 mit Kragen Stöck 95 ——— — denlſche Herzen Tauſend klare Flüſſe fließen VBauͤurch das ſchöne Vaterland. Ayertauſend Herzen gießen ſreudeflammend in den Sand weutſches Blut für deutſche Ehre zu der Heimat Schutz und Wehre. Tauſend Bergesgipfel ragen hoch hinauf ins Himmelblau, Abertauſend Herzen ſchlagen, wenn von weiter Höhenſchau heimatſtolze Blicke ſchweifen and ihr deutſches Land begreifen! Tauſend ſtille Täler ſchweigen. Leoben birgt ihr heil'ger Schoß. Abertauſend Herzen ſteigen über dumpfen Daſeins Los; klopfen heiß dem Tag entgegen; Licht liegt auf der Sucher Wegen. Tauſend ſtille Herzen blühen, neben heiß ihr deutſches Land. Abertauſend Herzen glühen Nacht und Tag in ſtetem Brand Brennt miteinander, brennt mit⸗— ſammen, laut're, reine Opferflammen!— N Werner Lenz. 8 r Der Virnbaum In Sage und Geſchichte. „Der kann mehr als Virnen braten“— autet eine alte Redensart. Sie deutet auf Zauberkraft und erinnert zugleich an die ie Zeit, in der die Holzbirnen am Feuer izßbar gemacht wurden. Wildes Obſt, nja auch im Mittelalter in bäuerlichen en eine beſondere Rolle ein. Gern wur— den die kleinen Birnen gleich den Miſpeln überreif gegeſſen. Sowohl in Norddeutſch— and als weit bis nach dem Süden Europas, wo noch deutſche Laute erklingen, kennt mon für dies Ueberreifſein den Ausdruck„mulſch, mob oder moulet“, was aber nur ausſchließ— lich von der Birne geſagt wird. Ueberall mo die Birne zerſtreut auf den Feldern, in oder an den Wäldern vorkam, erfreute ſie ſich ei— nes beſonderen Schutzes.„In die Holzbirnen gehen“, bedeutet ſterben. Hugo von Trim— berg beſtätigt uns das, wenn er im„Ren— ner“ ſagt: „Seht, als müſſen wir von hinnen alle. ihneiden nach der Birnen Falle. Der Baum liegt, wie er fällt..“ Kein anderer Obſtbaum ſpielt im deut— chen Volksglauben eine ſo auffallende Rolle. Aber die Erzählungen vom Birnbaum er— ſtrecken ſich auch auf andere Jänder und Völker. Kain ſoll ſeinen Bruder Abel mit einem Knüppel Feldbirnenholz erſchlagen ha— den. Eine Templerſage berichtet daß das kreuz Chriſti daraus verfertigt worden ſei. Nach dem Tode des Herrn habe das Holz zel geſchlagen und der neu erſtandene um bei der Zerſtörung Jeruſalems zuerſt züchte getragen. Und es gibt eine ſeltſame üßfrüchtige Art des Feidbirnbaums m't wötlſchem Safte. die den Namen GErlöſerbaum trägt. Die deutſchen Ordensritter wußten um das Geheimnis des Erlöſerbaumes und ver⸗ ſamntelten ſich unter ſeinen Zweigen zu wichtigen Beſprechungen. Rotgerippte Blät⸗ ter kennzeichnen äußerlich dieſen ſeltenen Baum. Auch die Griechen verehrten ihn als den Baum der Helena. Der Meſſenerkönig Ariſtomenes wurde vor einem wilden Birn⸗ baum in der Ebene gewarnt. So umkteiden dieſen Baum Gedanken an das Leben und Sterben ſowohl des Einzelnen als auch ganzer Volksſtämme. . Der Totengräber arbeitet Am Rain liegt ein totes Mäuschen. Die Hitze tut ein Uebriges. Aasfliegen ſammeln ſich um das verweſende Tier. Das Dunkel der Dämmerung und der Nacht lockt die Toten⸗ gräber herbei, jene ſeltſamen Käfer, deren Lebensaufgabe die Beſtattung kleiner Säu⸗ getier- und Vogelleichen iſt. Geſchäftig wüh⸗ len ſie das Erdreich unter der kleinen Leiche auf. Immer tiefer ſinkt das tote Mäuschen Schon bildet ſich um den Kadaver ein kleiner Erdwall. Aber Hindernis um Hindernis wird unterwühlt. Im ſandigen Boden glei— tet der tote Tierleib erdwärts. Die von oben nachrutſchenden Erdwälle und Sandkörner decken ihn allmählich zu. Bis zu 30 Zentimeter tief verſcharren ſie ſo die Beute ihres Nachwuchſes. Ehe näm— lich die fleißigen Grabkäfer den Tierkadaver unter der Erde wieder verlaſſen, legen die weiblichen Käfer Eier in den Leichnam. Aus dieſen entwickeln ſich nach etwa 14 Tagen ſchmutzig-weiße Larven, deren Nahrung Verweſungsprodukte ſind. Ausgewachſene Totengräberpuppen gehen tiefer ins Erdreich und überwintern im ſelbſtgegrabenen Pup— penkämmerchen. Als Geſundheitspolizei in Wald und Flur ſind die Totengräber von wichtiger Bedeutung. Unſere deutſche Heimat kennt neben dem gemeinen Totengräber, leicht kenntlich an dem goldgelb behaarten Hals— ſchild und den zwei orangefarbenen Quer— binden den ſchwarzen Totengräber mit gel— ber Fühlerkeule, den deutſchen Totengräber mit rötlichem, breitem Seitenrande und den ſuchenden Totengräber mit gelblich-grauer Unterleibsſpitze und rotgelben Binden auf den Flügeldecken. Alle Totengräber ſind überaus nützliche Tiere. 2 e Woher ſtammen unſere Namen? Die Entſtehung der deutſchen Namen läßt ſich bis in die urgermaniſche Zeit zurückver— folgen. Urſprünglich erhielt jeder Menſch nur einen Namen(den heutigen Vornamen), zu dem ſpäter noch ein zweiter, der Familien— name, hinzugeſetzt wurde. Beiſpielsweiſe nannte ſich der Sohn des Paul: Paulſen; oder latiniſiert: Pauli(zu ergänzen: filius) uſw. Vielfach wurde auch der Geburtsna— me des Vaters von den Nachkommen als Familienname benützt(Heinrich, Eberhardt,) oder es wurde die Verkleinerungsform des Vaternamens geführt, z. B. Bayerle. Sehr alt ſind auch die Stammesnamen als Familiennamen, wie Frank. Baier, Sachs, jünger die Ortsbezeichnungen, die zu⸗ erſt im Nibelungenlied zu finden ſind(Ort⸗ win von Metz). Häufig ſind auch die Namen Aber aus dem Fenſter der koſtbaren Chaiſe beugte ſich mit Herkunftsbezeichnungen wie Hofer, Tie- fenbach, ferner ſolche mit präpoſitiongler Vorſilbe, wie Ambach, Amberg; andere ſind auf Hauszeichen zurückzuführen(Engei, Ochs üſw.). Eine beſondere Gruppe bilden die Namen, die von körperlichen oder Cha⸗ raktereigenſchaften abzuleiten ſind, wie Stark, Fröhlich u. a., oder die ſich an den Beruf oder das Gewerbe des Trägers anleh⸗ nen: Schneider, Schmied, Meier(gleich Ver⸗ walter eines Meier-⸗ oder Bauernhofes) uſw. Andere Namen ſind aus fremden Spra⸗ chen übernommen(Simon) oder werden ins Lateiniſche oder Griechiſche übertragen(Mo⸗ litor, Melanchton). f g Die hauptſächlichſten männlichen Taufna⸗ men ſind bis über die Zeit der Völkerwan⸗ derung hinaus zurückzuverfolgen. Im we⸗ ſentlichen liefert der mittelalterliche Beſtand auch in der Gegenwart noch die häufigſten Taufnamen. Buntes Allerlei Aerzte ſtimmen für vollſchlank. Die Ab⸗ tehr der Mode von der ſchlanken Linie iſt von einem Gynäkologenkongreß mit lebhafter Zuſtimmung begrüßt worden. Frauen, die Iden übertriebenen Schlankheitsfimmel nicht mitgemacht haben, werden viel beſſere Müt⸗ ter abgeben als die Anhängerinnen der ſchlan⸗ ken Linie. Eine führende Autorität hat er⸗ klärt: die unnatürlich ſchlanken Frauen der letz⸗ ten Jahren haben häufig den Unfug getrie— ben, daß ſie Hungerkuren durchgemacht haben, die ihrer Geſundheit ſehr abträglich waren, und eine Frau, die geſunde Kinder haben will, muß zunächſt einmal ſelber geſund ſein. Zehntauſend Schafe für ein Buch. Vor kurzem hat man in der Normandie 10 000 Schafe geſchlachtet, um aus deren Säuten Pergament für eines der koſtbarſten Werke der Welt herzuſtellen. In dieſen ſchlechten Zeiten gibt es Kreiſe in Frankreich, die noch genügend Geld für eine ſolche Prachtauflage haben, die aus Homer's Odyſſee in vier Bänden beſtehen und ganz auf Pergament ge— druckt werden ſoll; nur 100 nummerierte Exem⸗ plare ſollen davon herauskommen. Die Häute der erſten 10 Schafe reichten jedoch nur für den erſten und zweiten Band. Band drei und vier weidete noch auf Nordfrankreichs Wieſen. Die Prachtauflage iſt beſtellt von der Geſell— ſchaft der Buchfreunde innerhalb des fran⸗ zöſiſchen Automobilklubs. Die Herſtellungs⸗ koſten belaufen ſich auf beinahe eine halbe Million Mark. Jedes Exemplar der vier Bände des Werkes wird alſo 5000 Mark koſten. Trotzdem dieſer enormen Preiſe ſind alle 100 Bände im voraus verkauft. Da dieſer Gedanke ſo guten Anklang gefunden, beabſichtigt die Geſellſchaft jetzt jährlich. ein ſolches Werk herauszugeben. Das bedeutet, daß in Zukunft 10000 Schafe jedes Jahr von den Wieſen in die Bibliothek wandern. Böſe Weiber. In dem aus dem dreizehnten Jahrhundert ſtammenden Dortmunder Stadt— recht lieſt man folgende Verordnung:„Wenn ſich zwei Weiber ſchlagen oder ſtreiten oder einander unehrenhafte Reden ins Geſicht ſchleu⸗ dern, ſo ſollen ſie zwei Steine, die zuſammen hundert Pfund wiegen, durch die Straßen der Stadt tragen. Die eine ſoll die Steine von dem öſtlichen Tor zum weſtlichen tragen, während die andere ſie mit einem Stock an⸗ treibe; dann ſoll dieſe die Steine zurücktragen, während jene ſie antreibe.“ Das Dortmunder Stadtrecht steht mit dieſer ſonderbaren Ver⸗— lich-ſüßes Band zwiſchen ihr und dieſem— ja, ſie fragte nicht, was er ihr denn eigentlich bedeutete. ordnung durchaus nicht allein; in den mer⸗ ſten Geſetzesverſammlungen aus jener Zeit be⸗ finden ſich ähnlich ftrenge Maßnahmen feſtge⸗ ſetzt für Ehrabſchneiderinnen und Verleum⸗ derinnen. Luſtige Eike „Sie ſehen entzückend aus, digſte!“ „Das würden Sie auch ſagen, wenn Sie gar nicht davon überzeugt wären!“ „Und Sie wären auch davon überzeugt, wenn ich es gar nicht ſagen würde!“ (Politiken). meine Gnd⸗ „Aber Frau Meier, Sie haben inſeriert, daß Sie ein ruhiges Zimmer zu vermieten hätten, in welchem man ungeſtört ſein würde, und jetzt kommen Sie ſchon zum dritten Mal in dieſer Woche herein und verlangen die Miete!“(Svenſka Dagbladet). 1 „Ich lebe halt ſo billig, ſeitdem ich ver- heiratet bin!“ 0 „So, dann würde ich dir raten, noch eine Frau zu nehmen— dann lebſt du ja ganz umonſt!“(Söndagsniſſe). „Zuerſt habe ich Waſſer mit Whisky ge⸗ trunken— dann trank ich Whisky mit Waſ⸗ ſer— ſpäter nahm ich Whisky ohne Waſſer — und jetzt trinke ich Whisky wie Waſſer!“ (Siemmet)., Wiffen die das? Im Jahre 1788 gab es ſage und ſchreibe 5 Pferde in ganz Auſtralien; heute ſind dort nicht weniger als 2,25 Millionen vorhanden. 2 Die Handwerkswirtſchaft in Deutſchland er⸗ nährt beinahe 12 Prozent der deutſchen Be⸗ völkerung, d. h. faſt ebenſo viele Menſchen wie dei Bauernwirtſchaft; auch heute noch iſt jeder zweite Handwerker auch Hausbeſitzer. * In Holland ſind heute 3 Millionen Fahr⸗ räder in Gebrauch, was einer Verbreitung von einem Fahrrad auf jeden dritten Ein⸗ wohner entſpricht. HEFT AUS DER NO, SER * Spenden fur das deutſche Winterhilfswerk durch alle Banken, Sparkaſſen und Poſtanſtalten N oder Poſtſcheckkonto: Winterhilfswerk Berlin 77100 Ein Stückchen Ne Ned ee — Content be Martin Fer“ Nachdenklich ſah der Offizier vor ſich nieder. „Es gab nichts Rührenderes und Lieblicheres als dies apfere Kind in jener verhängnisvollen Nacht. Aber— ich öunte ſie nicht anders wie als Schweſter lieben. Da ſind — auf dieſem Gebiet— Geheimniſſe, die man nicht er— lären kann. Ich könnte Ignis Montbillard nicht bie ben. Bielleicht— lache nicht!— achte ich ſie zu hoch!“ Heinrich nickte zufrieden. „Und jetzt iſt ſie Fürſtin Windiſchgrätz...“ „Ja!“ ſagte Ernſt mit verhaltenem Zorn.„Dies edle Mädchen iſt die Frau jenes Buben, der in ſeinem Regi— ment nicht nur als übelſter Schürzenjäger bekannt iſt, Jondern der ſich, mehr als einmal, gerühmt hat, daß ſeine Frau noch niemals ſeine Frau geweſen— und daß ſie, Höhe der Lächerlichkeit!, ſo unſchuldig ſei, daß ſie das nicht einmal wiſſe!“ „Die junge Fürſtin iſt noch nicht ſiebzehn Jahre. 0 „Ein geopfertes Kind!“ erwiderte Ernſt Cornelius traurig. „Ach— und wofür geopfert...“ Der adelige Wagen kam die Allee heruntergefahren, das Coupé mit reichlicher Vergoldung, breiten Fenſtern, die kriſtalliſch funkelten, der Diener in reicher Uniform hinter dem geſchloſſenen Abteil, der Kutſcher auf dem hohen Bock. Vier prachtvolle Schimmel mit reichem Ge⸗ ſchirr, gebändigt durch die ſtraffe Haltung der Zügel, trabten graziös und leicht. Die Brüder achteten nicht darauf. Der Prater war reich an ſolch vornehmen Gefährten. ein zierlicher Kopf, ein junges Geſicht wandte ſich nach den beiden um, ein Blutſtrom ſchoß heiß in ſchmalgewordene, Wangen. Ein Traum! Ich ſehe Geſpenſter!, dachte Ignis. Sie merkte ſich die Uniform. Geſpenſter— am hellichten Prater? Sie würde ſich erkundigen. Maientag im Wer weiß? „War das nicht das Windiſchgrätzſche Wappen?“ fragte Heinrich Cornelius den Bruder. Der ſah ſich halb um. „Kann ſein! Ich habe nicht darauf geachtet. Seine Stimme klang zerſtreut. Und Heinrich, erregt:„Wer weiß! uns vorübergefahren wäre?“ „Sie?— Wer?“ „Die junge Fürſtin! Ignis Montbillard!“ Ernſt Cornelius zuckte die u. tet „Wenn ſchon!? Zwiſchen ihr und uns 7 auch nicht einmal hinüber.“ Heinrich nickte. „Beſſer, man ſchaut auch nicht einmal hinüber“, ſagte er halblaut. Seine Stimme klang ſeltſam. Ernſt, mit eigenen Gedanken beſchäftigt, beachtete es nicht. Ignis Windiſchgrätz zog Erkundigungen ein. So erfuhr ſie, daß ſie ſich nicht getäuſcht habe. Es gab in dem Regiment einen Leutnant Cornelius, der als Freiwilliger von den Preußen herübergekommen ſei. In einem Gefecht verwundet, habe er ſich in Wien ausgeheilt und ſei vor zwei oder drei Tagen wieder ins Feld gerückt. Ignis bat, daß man ihr über das Geſchick dieſes jungen Leutnants von Zeit zu Zeit berichte. Sie habe Intereſſe an ihm, er habe ihr einmal einen großen Dienſt erwieſen. Man ſicherte ihr zu, daß das geſchehen werde. Mit einem kleinen, beſcheidenen Glück im Herzen ging Ignis ihren Beſchäftigungen nach. Da gab es nun ein Band, ein heim⸗ Wiener Wenn ſie nun an liegen Ab⸗ gründe. Die ſind nicht zu überbrücken. Beſſer, man ſchaut Heimat? Einen zarten Jugendtraum? Der junge Fürſt, ihr Gemahl, ſtand im Felde. Wenn er zurückkäme, ſagte ihr der gute alte Schwieger— vater, ſolle ſie, Ignis, ihn feſt an die Kandare nehmen. Wieſo? Sie verſtand es nicht, nahm es als Scherz, vergaß es. Sie dachte kaum an den Prinzen. Sie hatte andere und liebere Gedanken. Harmlos ſchrieb ſie an Sidonie: Der Oberförſter Cornelius, nach dem ſie gefragt— übrigens habe Sidonie vergeſſen zu antworten—, ſtehe in einem öſterreichiſchen Regiment. Zufällig habe ſie ihn und ſeinen Bruder ein⸗ mal von weitem geſehen. Er kämpfte alſo gegen Napoleon. Heinrich Cornelius hatte dafür geſorgt, daß niemand Ernſts Aufenthalt erfahre. Nicht einmal die Mutter wußte die Wahrheit. ſamkeit. Nun kam es auf dieſe ungeahnte Weiſe Thiel zur Kenntnis. Sidonie berichtete lachend und mit einem Ge⸗ ſicht, als wiſſe ſie pikante Dinge. Der Graf ſchäumte inner⸗ lich vor Wut. Gehäſſigkeit und Rachſucht kreiſchten mit ihren gellen Stimmen alles Beſinnen, jede Menſchlichkeit in ihm tot. Er ſchrieb noch an demſelben Tage einem be— freundeten öſterreichiſchen General. Der gab die Auskunft weiter an den Kommandanten des Regiments, in dem Ernſt Cornelius ſtand.„Ein feiger, hinterhältiger Ge⸗ ſelle, ohne Ehre, ohne Aufrichtigkeit, von lumpiger Ge⸗ ſinnung. Es wäre wünſchenswert, daß er nicht aus dem Kriege zurückkehre.“ Der Vorgeſetzte wunderte ſich zwar über dieſen Bericht. Er hatte Cornelius als zuverläſſig, nüchtern und ent⸗ ſchloſſen kennengelernt. Aber er verſtand, daß es galt, einflußreichen Kreiſen einen Gefallen zu tun. Er ſelbſt ge⸗ hörte dieſen Kreiſen an. Man verpflichtete ſich gern unter⸗ einander auf gegenſeitiges Händewaſchen, man war einem Standesgenoſſen auch ſo gern gefällig. Was gilt ſchon im Kriege ein Menſchenleben?!(Fortſetzung folgt.) Man fürchtete ihre unzähmbare Mitteil⸗ eee Zwei Söhne und ein Hof 1. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Dann fuhr die Bäuerin mit dem notdürftig zuſammen⸗ geflickten Unglückswagen und dem alten Klepper allein nach Hauſe; den Schimmel hatte ſie hinten an den Wagen angebunden. Der junge Forſtner wollte mit ihr fahren, aber er war mit dem Fuhrwerk in der Stadt; doch um den Schimmel wollte er ſich bekümmern. Er hatte ſich vor⸗ genommen, am anderen Tage nach dem Schindelwighhofe zu gehen und dem Tier die wunden Feſſeln aufs neue zu verbinden. Die Bäuerin bat ihn auch darum. Deren Bitte wirkte auf den e Forſtner ſeltſam ige . Die Bauern und die Händler ſaßen an dieſem Tage noch lange in der Wirtsſtube zuſammen. Sie hatten reich— lich Stoff zum Diskutieren; ſie ließen das Erlebnis dieſes Tages immer wieder neu erſtehen. Der junge Sand— bauernſohn war zum Helden des Tages geworden. Ja, ja— er war ein ſorſcher Kerl, Bauer. Der Junge würde dem alten Forſtner noch viel Sorgen bereiten... 5 Auch die Frau des Schindelwighs dachte an ihn, hatte ihn ſtändig vor ihren Augen: Wie er dem Schimmel in die Zügel fiel, wie er dann mit- und umgeriſſen wurde, ſchnell wieder hochſprang und das wildgewordene Tier zum Stehen brachte. Daß ſie noch lebte, hatte ſie ihm zu verdanken. So grub ſich dieſer Mann in ihre Seele ein. So ſtand er imponierend immer noch vor ihren Augen. Wenn ſie ihn mit ihrem Manne verglich, der feige vom Wagen herunterſprang, ſie dem wildgewordenen Pferde und ihrem Schickſal überlaſſend, dann ſtieg der Schindel— wigh wahrhaftig nicht in ihrer Achtung. Ein feiger Schwächling war er ſtets geweſen. Das Innere der Frau war unruhig und aufgewühlt. So war es zu verſtehen, daß ſie noch vor der Heimfahrt zum beſten Sattler in der Stadt ging und für den Schim⸗ mel ein Sattelzeug kaufte, wie es ſich für einen Grafen ge— hören möchte. Sie wollte dem jungen Forſtner eine Freude machen. Sie konnte es ſich vorſtellen, daß er gut zu Pferde ſaß— und wie der Schimmel ſeinem Schenkeldruck ge— e müßte. So wollte ſie ihm die kühne Tat entgelten. Später vielleicht, ſpäter, da würde 8 ihm den Schimmel und den Sattel einmal e 72. 1 Mit der Schi delwinhunlerin war ſeit jenem Markt⸗ tage eine merkwürdige Veränderung vorgegangen. Ein verſchloſſener Charakter war ſie ſchon immer geweſen. So fiel es kaum auf, daß ſie über das Unglück mit dem Pferd und über den Unfall ihres Mannes wenig Worte machte. lagen war noch nie ihre Sache geweſen. Aber es erweckte doch Befremden, daß die Frau ſich ſorgfältiger ais je kleidete, ihr Haar anders machte und ſo manches tat, was ſie in den Augen der Männer nur noch begehrenswerter erſcheinen ließ. Sie war das anſehnlichſte Weibsbild aus dem ganzen Orte und ſtach noch jede jüngere aus. Ihre hohe Geſtalt, die volle und ebenmäßige Figur, die dunklen Augen und das ſchwarze Haar ver— fehlten ihre Wirkung nicht. Ihre beiden Mädels, zehn- und zwölfjährig, hatten die Schönheit der Mutter nicht geerbt. Sie hatten mehr Aehnlichkeit mit ihrem Vater, dem Schindelwigh, vor allem auch ſeine unſympathiſche Art und ſein unſympathi⸗ ſches Weſen. Allein die dunklen Augen und das Schwarze der beiden ließen ſie als die Kinder dieſer Frau erkennen. Die Bäuerin war von einer ſeltſamen Unraſt und Er— regung ergriffen. Das hielt an jedem Tage ſo lange an, bis der junge Forſtner durch das Hoftor trat, ihr durch das Fenſter einen Gruß zuwinkte und dann zum Stall hin⸗ überſchritt, wo er ſich mit Liebe und Intereſſe des Schim⸗ mels annahm, ihn hegte und pflegte, als wäre es ſein eigenes Tier. Die Knechte redeten viel darüber und machten ſich ihre eigenen Gedanken. Sie wurden aus der ganzen Pferde— geſchichte nicht recht klug. Und das Kleinmädel machte ein Geſicht, ſo pfiffig und neugierig zugleich, als hätte ſie über die Herrin ſchon einen ganzen Roman erfahren. Die Bäuerin hörte ausnahmsweiſe auf den Klatſch, den ihr die Butterfrau ins Haus und vor die Ohren brachte. Ihr Unglück mit dem wildgewordenen Pferd, der Beinbruch ihres Mannes und die Kühnheit des Sandhof— bauernſohnes wurden gegenwärtig viel beſprochen. All das hörte ſie ſich ganz intereſſelos mit an. Erſt als die Frau erzählte, der junge Forſtner würde ſicherlich noch einmal eine gute Heirat machen, denn alle Bauerntöchter verdrehten ſich die Köpfe nach ihm— er könnte auf jeden Hof einheiraten, auf den er immer wollte, da horchte ſie doch geſpannter hin und wurde ein wenig heiß in dem verſchloſſenen Geſicht. Sie hätte wohl noch dieſes oder jenes gern gefragt, brach aber plötzlich ab und ließ die Frau allein auf dem Vorplatz ſtehen.. Der Schindelwighhof war der größte am Orte, hatte den beſten Boden und nährte immer ſeinen Beſitzer. Er lag am ſüdlichen Ausgang des Dorfes, am Rande der ſo überaus fruchtbaren Ebene, die ſich zwiſchen Eule und Zobten ausbreitete. Reiche Bauerndörfer mit zahlreichen Höfen, mit breiten Gebäuden und roten Ziegeldächern lagen behäbig und langgeſtreckt in der anmutigen Land⸗ ſchaft. Im Weſten türmte ſich ein kuppen⸗ und waldreiches Gebirge auf, gen Oſten hielt der Zobten treue Wacht. Am Fuße des Eulengebirges lag das Sandhofbauern⸗ gut, mit viel Boden und wenig Ertrag. Mühſam und mit knapper Not wurde hier ein ſpärlicher Hafer gezogen, der halbwegs die knochigen Gäule p ernährte, die Tag um Tag die ſchweren Kieswagen ſchleppten. Kies und Sand lieferten noch die veſten Erträge, die der Bauer ſeinem Gut und den alten Bergrücken abrang. Das gab ein knappes und mühſames Brot, beſonders bei einer viel⸗ ktöpfigen Familie, wie ſie nun einmal die der Sandhof⸗ 5 16 ſtets geweſen war. Die Bauern in der Ebene hatten es leichter und beſſer, aber der 1 war ſtets aber leider kein guter Nun hatte der Alte ſeinen Hof an den Sohn abgetreten, denn ſein Rücken war müde und krumm, die Beine waren ſo ſchwer und die Hände recht zittrig geworden. Dieſe müden und zernarbten Hände, die ein ganzes Menſchen⸗ alter hindurch die Kiesſchaufel ſchwangen, bei jedem Wind und Wetter das Fuhrwerk führten und nun nichts weiter als ruhten, noch ein paar ſtille Wochen lang ausruhen möchten. Lange würde es nicht mehr dauern, das fühlte der Alte ganz gewiß, bis daß der große Feierabend kam. Acht⸗ zig lange Lebensjahre drückten. Ja, Feierabend!—, den hatte der Alte ſich ſo ſehnlichſt oft gewünſcht. Es war bei Gott kein leichtes Schickſal, als Sandhofbauer eine ſtarke Familie ſchlecht und recht durchs Leben zu bringen. Da konnten nur die beiden Fäuſte und ein feſter Wille helfen— nur dies beides ganz allein; ſonſt glitt einem das Leben wie Sand durch die loſen Hände. Ob dieſen Fleiß und dieſe Ausdauer nun auch ſein Sohn haben würde?, ſein Sohn Franz Forſtner, der den Sandbauernhof übernommen hatte? Dem Alten kamen keine Zweifel, denn dieſer Sohn war unter ſeinen Augen groß geworden, hatte mit ihm gearbeitet und mit ihm die Sorgen getragen und würde den Sandbauernhof ver— walten, wie er es ſelbſt beinah ein Menſchenalter hindurch getan. Anders war es mit ſeinem jüngſten Sohne Karl, der ganz anders veranlagt und geartet war. Der Junge würde nie ein Bauer und hatte auch leinen Hof. Er müßte eigent— lich gut einheiraten, ſollte eine Bauerntochter freien, die ihm ihr väterliches Gut als Mitgift in die Ehe bringen mußte. Von ſolchen Bauerntöchtern gab es jetzt genug. Sein Sohn Karl hätte das Zeug dazu; aber der Junge war nicht zu dieſer Einſicht zu bringen. Und doch blieb ihm kaum eine andere Wahl, denn zwei Herren konnte der Sandhof nicht ernähren. Der Krieg hatte dieſen Sohn aus ſeiner Karriere ge— riſſen. Der Krieg, dem er auch noch zwei andere Söhne opfern mußte. Derſelbe Krieg hatte ſeines Sohnes Studium unterbrochen. Der Junge lief damals von Haus und Schule weg. Ein Jüngling, mit dem erſten Flaum auf der Oberlippe, ſtellte er ſich freiwillig. Er wurde ein ſchmucker Kavalleriſt, ein Draufgänger, ein ganzer Kerl. Kam als Wachtmeiſter, mit Auszeichnungen, ein paar Narben, aber mit heilen Gliedern, wieder. Damit konnte er ſehr zufrieden ſein, und war es auch. Aber er hatte keine Luſt zum weiteren Studium. Und der Vater hatte obendrein kein Geld dazu. Der Junge war Soldat mit Leib und Seele, und litt unendlich, als ſein Traum vom Glück zuſammenbrechen mußte. Fand ſich im bürgerlichen Leben nicht ſo leicht wieder zurecht. Fand überhaupt keinen Beruf, der ihm zuſprach oder je zuſprechen würde. Es blieben allenfalls die Pferde. Die waren ihm ans Herz gewachſen. Das waren die Sorgen, die der alte Forſtner hatte. Den jungen Karl Forſtner mußte man lieb gewinnen. War gut gewachſen und ſo biegſam wie ein Baum. Der kluge Kopf ſaß auf dem feſten Nacken, die Züge ſeines Geſichts waren offenherzig und ſympathiſch. Die Augen blickten ernſt und ſpiegelten viel Erfahrung. Er war ein Jüngling mit dem Weſen eines reifen Mannes. Der Krieg hatte dieſen Menſchen ganz und gar ge— formt. Hatte ihn mutig, eee und h ein wenig und gegen ſich ſelbſt. Das Leben da hee 11 ihm viel ſchuldig geblieben. Hatte ihn um die glücklichen, törichten Jahre der Jugend gebracht und ihn hungrig auf Liebe und Frauen gemacht. Als ob es da draußen keine Frauen gegeben hätte! Frauen? Weiber, in ſchlechteſtem Sinne des Wortes, allerhöchſt. Er dachte an Wilna und an Polen, an ein Weihnachten in Kurland zurück. Mit Gleichaltrigen lag er auf einem Poſten, von der Truppe entfernt und auf ſich ſelbſt an⸗ gewieſen. Man hatte Schnaps und Wein aus einer Kantine erſtanden. Wollte feiern und lüſtig ſein. Und wollte ein Mädel im Arme halten. Da ſpannten ſie die Gäule vor den Schlitten. Fuhren nach dem nächſten Panjedorf und holten ſich die Liebchen ſozuſagen aus den Betten. So viel ſie greifen und ſo viel der Schlitten faſſen konnte. Es waren junge und alte darunter, hübſche und noch mehr häßliche. Fuhren im Galopp mit dieſer Beute dann zurück und führten ſie in das fein ſauber hergerichtete Quartier. Ein Lichterbaum ſtand mitten in der Stube, eine ungewohnte Helle aus— ſtrahlend. Die ſchmuckloſen Wände waren mit Tannen⸗ grün bekleidet und ſelbſt der Fußboden mit friſchem Grün bedeckt. Eine Tafel, mit Tiſchzeug, das wer weiß woher genommen war, lud freundlich ein. Das alles war ganz traut und heimiſch. Und der Koch hielt die Mahlzeit bereit. Es wurde geſtaunt, gelacht und— gefeiert. Und wie wurde gefeiert! Es wurde gegeſſen und reichlich getrunken, geſungen und manchmal ein Mädel an die Bruſt gedrückt. Aber dazu war wenig Zeit Wie Wölfe ſtürzten ſich die Weiber über Speiſen und Getränke her. Das war für ſie ein freudiges und willkommenes Ereignis. Man ſah es an ihrem Mienenſpiel und konnte es auch aus dem Tonfall ihres Geſchnatters leicht erraten. Es war erſtaunlich, was die Hungrigen vertilgen konnten. Was dabei für die Liebe übrigblieb? Man war heilfroh, als man dieſer Ge⸗ ſellſchaft endlich wieder ledig wurde. Sie lagen bald ſchmierig und betrunken im Raum, ſchnarchten und rochen wie das Vieh. Ganz wenige, die nüchtern blieben. Die reizten kaum zu Tändelei und Liebesſpiel. Die Kameraden waren zwar auch nicht beſſer. Hockten herum und ſaßen mit den Weibern da, eng verſchlungen Karl Forſtner jagte es den Ekel in die Kehle. Trieb ihn ins Freie, in die klare Luft. Er wurde erſchreckend nüchtern und beſann ſich auf ſein armſeliges Menſchentum. Ging zu den Pferden, ſeinen 5 ſtreichelte ſie und Die Pferde waren ihm lieber als Menſchen, die ex be⸗ trunken in der Panjebude wußte. Und konnte ſich der Sehnſucht nach Liebe und Heimat nicht erwehren— jener Sehnſucht, die zuweilen wie ein wunder Schmerz in ſeinem Herzen lag. So ähnlich war es ihm noch oft ergangen. Eket und Scham bewahrten ihn ſtets vor dem letzten. Was ſich da gab und anbot, war ihm viel zu ſchmutzig. Und was er hätte zwingen oder erringen müſſen, war ihm zu ſtolz und wertvoll, als daß er es in den Kot des Krieges hätte ziehen mögen. Für eine ſolche Liebe war er doch zu gut. Nach ſeines Bruders und fach ſeines Vaters Wunſch ſollte er ſich nun verheiraten. Sollte eine möglichſt reiche Bauerntochter freien, damit er verſorgt und untergebracht wurde. Was ſollte aus ihm auch weiter werden?, an ihm, der ſchon mit fünfundzwanzig Jahren Wachtmeiſten geworden? Für ſolche Leute hatte man jetzt am wenigſte, Verwendung.. So eilig hatte es der Forſtner mit dem Heiraten nic Er wäre wirklich da und dort auf Bauernhöfen ein win kommener Eidam. So manches Mädel nickte ihm ern ternd zu, aber er konnte ſich nicht ſo ſchnell entſch Die jungen Mädels waren ſo ganz, ganz anders, wie ſich ſeine Liebſte erträumte. Die meiſten waren für nur eitle Gänſe, andere konnten ſein Blut wahrhaftig niche in Wallung bringen. Doch halt— da war vor kurzem eine, die ihn ſchan mehr beſchäftigte! Sie war hochgewachſen, hatte dunkte Augen, die ihm ein ganzes Paradies verraten konnte Das aber war ja Wahnwitz, war ja purer Unſinn! konnte er nur an dieſes Weibsbild denken!? Die war Bäuerin auf einem großen Hofe, Gattin und Mutter, würde ſich für ſein Intereſſe recht ſehr bedanken... Von dem Schimmel hatte er ſeinem Vater doch erzählt, hatte ihm das Tier angeprieſen und geſagt, dan der Schindelwigh das Pferd zum halben Preiſe angeboten habe. Es ſei ein Staatstier und ſei für das Geld halb ze ſchenkt. Der Alte und der Bruder hatten nur gelacht. ſollte wohl ein Reitpferd auf dem Sandhof nützen! lenzer ſeien da nicht zu gebrauchen, weder bei den 9 ſchen noch unter den Tieren. Da ſchwieg der Jüngere natürlich. Es ſtieg zum erſte— Male bitter in ihm auf, daß er jetzt gar ſo unſelbſtände war. Er, der im Felde nur zu kommandieren hatte... Nun ging er deſto öfter auf den Schindelwighhof. Bäuerin hatte das Pferd ganz und gar ſeiner Pflege! laſſen. Die Wunden waren nun bald geheilt— un; war dann auch auf dieſem Hofe überflüſſig. Dann fand er den Schimmel eines Tages gezäumt ung geſattelt. Dem Schimmel ſtand das funkelnagelnene Riemenzeug. Da war der Forſtner doch ſehr überraſch— Er ahnte wohl, daß das Pferd ſür ihn geſattelt wi aber er ſtand noch unſchlüſſig davor. Da brachte ihm! ein Knecht die Nachricht, daß er den Schimmel tüchti wegen möge, ſonſt würde er ſtockſteif im Stalle. 6 Bäuerin ſei nicht zu Hauſe, ſei bei den Mägden auf den Felde. Nun zögerte er natürlich nicht. Im Augenblick ſaß im Sattel; der Schimmel fühlte den Schenkeldruck und die Kandare, und war im Nu ſo folgſam wie ein Kind. Dann ließ er ihm die Zügel locker. Der Schimmel griff gewalt aus und ging als Reitpferd wirklich prächtig. Der Forſtner ahnte natürlich nicht, daß die Bäue ei am Fenſter ſtand und ihre Freude an dem Tier und ſeinen Reiter hatte. Ihre Augen glühten heiß und rätſelhaft Der junge Forſtner kam jetzt jeden Tag. Stets fande den Schimmel gezäumt und geſattelt vor. Den Schimmel und ſeinen Reiter kannte man in der ganzen Gegend. Man ſprach nicht wenig über ihn— und noch viel mehr üben die Bäuerin. Die Leute klatſchten mehr als nötig war. Sie trugen dieſen Klatſch ſogar dem Schindelwigh ins Kran kenhaus zu. Der alte Sandhofbauer ſchimpfte und war empört üben das Gerede, das ſeinen Sohn mit der Schindelwighbäuscin zuſammenbrachte. Karl Forſtner lachte nur noch darüber. Es war alles Unſinn! Kein Wort war davon wahr, was da die Leute wiſſen wollten. Aber er blieb doch dieſen oder jenen Tag dem Schindelwighhofe fern. Trotzdem er ahnte, daß der Schimmel geſattelt für ihn bereitſtand. Eines Tages trat die Bäuerin zu ihm auf den Hof, ſprach dieſes und jenes zu ihm und ließ ihre Hände lieh koſend über die Lenden des Tieres gleiten. „Schade, daß der Schimmel nicht im leichten Zuge geh Er müßte ſich ganz prächtig vor der Droſchke machen.“ „Der Schimmel muß behutſam eingefahren werden. „Wenn das gelänge! Ich möchte viel darum geben!“ Rätſelhaft ſah die Bäuerin dem Manne in die Augen, Das ſtachelte ſeinen Ehrgeiz an. Den Schimmel an den leichten Zug gewöhnen—, wahrhaftig, das wäre eine Sache! „Das Tier muß in die richtige Lehre kommen. Ihn anzulernen, wird viel Zeit und auch Geduld erfordern. Aber um dieſen Schimmel lohnt ſich's ſchon!“ „Karl Forſtner— Sie! Sie könnten ihn darau ge wöhnen!“ Und plötzlich fühlte er ihre Hand, die, wie die ſeine, über das ſeidige Fell des Tieres ſtrich, und blieb lieh 1. koſend auf der ſeinen haften— nur einen Augenblick. Doch dieſer Augenblick genügte, um 1 0 ihren Wünſchen folg⸗ ſam zu machen. „Ich möchte es wohl ſchon. Eine heimliche Freude jagte 166 das Blut heiß ins Geſicht. „Karl Forſtner— kommen Sie doch jeden Tag! Ich werde Sielen und Riemenzeug beſorgen laſſen.“ Es war etwas in ihrer Stimme, das den jungen Mann bezwang. 3 Sie es Wale ſo will ich mit dem Lohn nicht Lokales Viernheim, 10. Nov. * Straßenſammlung. Kommenden Sonntag findet zu Gunſten des Winterhilfswer⸗ kes ein Straßenſammlung ſtatt. Der Bund deutſcher Mädels, die N. S. Frauenſchaft, S. A. und S. S. werden Anſtecknadeln zum Preiſe von 10 Pfg. verkaufen. Es iſt Pflicht jedes deutſch fühlenden und national denkenden Volksgenoſſen am Sonntag dieſes Abzeichen zu tragen. Für die Abſtimmung auf den Stimmzetteln iſt unbedingt folgendes zu beach⸗ ten: es iſt die falſche Meinung aufgetreten— ſie wird, wie uns berichtet wird, von unlauteren Elementen verbreitet— daß in dem grünen Stimmſchein(Volksabſtimmung) das Nein zu N wäre! Das iſt falſch!l Nur wer s Kreuz in das Ja macht, gibt eine alle Stimme für die Reichsregierung ab: für Friede, Recht und Gleichberechtigung! Kath. Jugend Viernheim. Die Mitglieder der Kath. Jugendorganiſationen wer- den gebeten das heutige Inſerat zu beachten. * Rechtsauskunft. Am Freitag, den 10. November 1933 findet nachmittags von 5—7 Uhr in der Harmonie Rechtsauskunft ſtatt. Die Auskunft geſchieht an Jedermann ſoſtenlos, die notwendigen Schriftſätze werden hergeſtellt. * Stand der Erwerbsloſigkeit in Viernheim. Am 1. November wurden hier insgeſumt 1036 Unterſtützungsempfänger gezählt und zwar 41 männliche und 10 weibliche Alu, 214 männliche und 45 weibliche Kru, und 710 männliche u. 16 weibliche Wolu⸗Eiapfänger. Am 1. Oktober wurden insgeſamt 1037 Unter- ſtützungsempfänger gezählt. * Deine Hand dem Handwerk. Das Metzgerhandwerk veröffentlicht in vorliegender Ausgabe einen Aufruf, deſſen Beachtung wir der ganzen Einwohnerſchaft beſtens empfehlen. Auch der Berufsſtand der Metzger ringt ſchwer um ſeine Exiſtenz, weshalb es dringend erforder⸗ lich iſt, daß alle Kreiſe die wohlberechtigten Forderungen der Metzger erfüllt, zumal das Metzgerhandwerk einer der größten Steuerzahler in unſerer Gemeinde darſtellt. Bei der Aus- ſtellung haben wir erſehen, was die Metzger bieten können, deshalb nochmals:„Deine Hand dem Handwerk“. Dringende Bitte! Nochmals bitten wir, alle Berichte und Inserate, die für die morgige Ausgabe unserer Zeitung bestimmt sind, bis spätestens heute Freitag abend aufzugeben. „ Mernheimer Unzeiger »Die letzte große Wahlkundge⸗ bung: Samstag Abend 5/9 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ und für Bauernſchaft und Land⸗ volk im„Engel“. Die geſamte Bevölkerung ſei nochmals auf die letzten Wahlkundgebungen hin- gewieſen. Es iſt gewiß, daß jeder Volksgenoſſe jetzt weiß, daß er unbedingt abſtimmen muß, mit ſeinem Kreuz in das Ja für die Reichs- regierung und für einen neuen Reichstag, aber dennoch wird es niemand ſchaden, wenn er noch— mals den Ausführungen des Referenten Pg. Schwebel-Worms zühört und dann am Wahltage nochmals ſelbſt Gelegenheit nimmt, dafür zu ſorgen, daß auch der letzte Volksge— noſſe zur Wahlurne geht. Es geht um keine Parteien bei dieſer Wahl, es geht um das Schickſal des ganzen Volkes für alle Zukunft. Das deutſche Volk muß ſich in treuer und hun⸗ dertprozentiger Geſchloſſenheit hinter ſeine Regier- ung und damit hinter ſeinen Volkskanzler und Führer Adolf Hitler ſtellen. Wir ſind es uns ſelbſt und unſeren Kindern ſchuldig! Es wird gleichfalls erwartet, daß ſich die wahlberechtigten Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen an dem Demonſtrationszug nach den Verſammlungen ge- ſchloſſen beteiligen. Gegen propaganda zur Reichs⸗ tagswahl durch Kettenbriefe. Der Unfug des Kettenbriefſchreibens wird von politiſchen Gegnern jetzt dazu benutzt, um Propaganda gegen die Wahl und Volksabſtimmung am 12. November 1933 zu machen. Folgender Brief iſt an einen Mainzer Einwohner aus Schleiz geſchickt worden: „Kettenbrief! Wahl⸗Parole zum 12. November. Unſere Loſung ſei: Nein! Nein! Nein! Was darüber ſteht, iſt von Uebel!(Altes Bibelwort). Am 12. November ſtimmt jeder friedliebende Wähler auf dem grünen Stimm- zettel mit Nein! Jeder antifaſchiſtiſche Wähler lehnt Hitlers Wahlvorſchlag ab, indem er den weißen Stimmzettel zerreißt und in die Taſche ſteckt. Drei antifaſchiſtiſche, aus dem Konzentrationslager„S“ entflohene Volks- genoſſen begannen dieſen Brief! Jeder Em- pfänger ſchreibt ſofort den Brief bis zum Schluß auf beiden Seiten Zmal ab und ver— ſchickt per Poſt mit falſchem Abſender: Ein Brief an einen Bekannten im Ort; Ein Brief an einen Bekannten im Reich; Ein Brief an einen Bekannten im Land. Für 32 Pfg. Wahl- beitrag in Porto wird der Brief in 14 Tagen 14 Millionen mal abgeſchrieben ſein. Falſchen Abſender angeben. Die Bevölkerung wird auf dieſen Unfug auf— merkſam gemacht und aufgefordert, etwa eingehende Briefe nicht weiter zu befördern, ſondern, ſofort zwecks Meidung von Strafen der Polizeibehörde abzuliefern. * Volksabſtimmung. Durch die Schüler wird folgende Anordnung des Unter— richtsminiſteriums zuhauſe bekannt gegeben. In ihrer klaren Stellungnahme ruft ſie jeden Deut— ſchen zur Pflichterfüllung am nächſten Sonntag auf.„Seit 15 Jahren wird das deutſche Volk von ſeinen ehemaligen Gegnern geknechtet. Die Welt ſtarrt in Waffen, nur Deutſchland iſt ohne Wehr. Die andern wollen ihr Verſprechen, auch abzurüſten, nicht halten. Das bedeutet Knecht— ſchaft auch für Euch und alle ſpätere Zeit und geht gegen deutſche Freitheit und Ehre.„Aber nichtswürdig iſt die Nation, die nicht ihr Alles freudig ſetzt an ihre Ehre“ Darum hat unſer Führer Adolf Hitler die deutſche Abordnung von Genf abgerufen. Deutſchland wird dann wieder an den Verhandlungen teilnehmen, wenn ſeine Gleichberechtigung anerkannt iſt. Dazu ſagt jeder Deutſche am Sonntag, den 12. November ſtolz und freudig:„Ja!“ und ſtimmt für Adolf Hitler. Auch Eure Eltern werden in Einigkeit mit dem ganzen deutſchen Volk ſo handeln, weil ſie ſich der Verantwortung bewußt ſind, die ſie mit dem Führer für unſere und Eure Zukunft haben. Dann könnt Ihr immer wieder ſingen: „Die Knechtſchaft dauert nur noch kurze Zeit.“ Bekanntmachung. Betreffend: Ausgabe von Kohlenbezugſcheinen. Die reſtlichen Kohlenbezugſcheine werden am Samstag, den 11. November 1933, vormittags von 8— 10 Uhr an Bezugsberechtigte mit 3 Kinder im Sitzungsſaale des Rathauſes ausgegeben. Es kommen nur Perſonen in Frage die ſich zur Winterhilfe gemeldet haben. Kontrollkarte u Ausweiſe ſind mitzubringen. Betreffend: Stromverſorgung; hier Einführung von Sperrzeiten für die Kraftſtromabnehmer. Mit Rückſicht auf den nunmehr eintretenden erhöhten Lichtbedarf in den Abendſtunden ſind wir gezwungen, die Sperrzeiten für die Kraft- ſtromabnehmer ab ſofort wieder einzuführen. Die Kraftſtromabnehmer ſind verpflichtet, bei Eintritt der Dunkelheit bis 9 Uhr abends die Motoren abzuſchalten. Dieſe Maßnahme iſt dringend notwendig, um einerſeits eine ſtörungs- freie Stromverſorgung zu gewährleiſten u. andern- ſeits eine Verteuerung des Strombezuges zu vermeiden. Wir werden die Einhaltung der Sperr- zeiten anhand unſeres regiſtrierenden Wattmeters überwachen laſſen und bei Zuwiderhandlungen geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen. Auch hat der Zuwiderhandelnde zu gewärtigen, für die durch ihn hervorgerufene Verteuerung der Strom koſten einen Zuſchlag auf ſeinen Strompreis zahlen zu müſſen.. Betreffend: Feldbereinigung. Das Fahren von Grenzſteinen innerhalb der Gemarkung ſoll auf dem Submniſſionswege vergeben werden. Verſchloſſene Angebote mit der Angabe des geforderten Stundenlohnes ſind bis Dienstag, den 14. November 1933 zwiſchen 9-10 Uhr bei uns, Zimmer 18, abzugeben. Viernheim, den 10. November 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung Bechtel. Letzte öffentliche Wahlkundgebung der PSD AP. Redner Ober bürgermeister Pg. Schwebel- Worms. Ortsgruppe Viernheim Samstag abend/ 9 Uhr im„Freischütz“ Thema.„Der Mampf um Fare und aleichherechligung des beusschen voles“. Eintritt frei! Die gesamte Einwohnerschaft ist dazu herzlich eingeladen.— Die Vereinsführer, Innungen usw. veranlassen die vollzählige Teil- nahme ihrer Mitglieder.— Für die Parteigenossen und Unterformationen ist die Teilnahme Pflicht. Mach Schluß der Versammlung: Aufstellen zum Demonstrationszug. Der Propagandaleiter: SGBrüge F Tum goldenen Stern Ueber die Kirchweihe gaſtiert der Hahne⸗Schorſch mit ſeiner Truppe und dnmunbs-avele bei uns. Wir laden hierzu recht freundlichſt ein Der Schorsch und der Wirt. 3 Das Aufbauwerk unſeres Führers zu ſtützen und zu fördern iſt die Vorausſetzung für eine Leſſerung unſerer ſozialen Lage Die innere Lage kann nur gefeſtigt und geſtärkt werden, wenn wir uns auch dem Ausland gegenüber einig ſind. Helfe jeder einzelne mit, dem Aus- land zu dokumentieren, daß wir le b en wollen — daß wir ein Recht haben zu leben, indem wir am Sonntag unſer„Ja“ in die Urne wer⸗ fen. Es iſt die Schickſalswende der Nation und damit auch Deine Schickſalswende! Denk daran, deutſcher Bauer deutſche Bäuerin. Aus dieſem Anlaß findet am Samstag, den 11ten November abends 8½ Uhr im Engel⸗ ſaal die groge Bauernkundgebung ſtatt, in welcher der Landesgeſchäftsführer der deſſ,„Naſſ Bauernſchaft Herr Dümas-⸗Darmſtadt, ſowie unſer Kreisbauernführer Reinheimer den Bevölkerung, Der geſamten ackerbautreiben— unſeren Mitgliedern ſowie deren Frauen machen wir es zur Ehren- ſprechen werden. pflicht, ſich an dieſer Kundgebung reſtlos zu beteiligen. Dem Symbol des„erwachenden Deutſch— lands“, unſerer Bauernfahne, die Treue! Das ſei unſere Loſung am Samstag abend. Wir wollen unſerem Kreisbauernſührer be— weiſen, daß wir die Zeichen der Zeit verſtehen, daß wir marſchieren im Zeichen der jungen Re— volution. Heil Hitler! Der Ortsbauernführer. Marine⸗Kameradſchaft B'heim. Wieder taucht am Horizont eine Schickſals- ſtunde des deutſchen Volkes anf und zwar geht es diesmal um die Ehre, um Sein oder Nicht— ſein, um Gleichberechtung und die allernotwen— digſte Lebensmöglichkeit der deutſchen Nation Wie Ihr alle wißt hat unſer Reichsſchiff zu ſtarken Kurs nach Backbord genommen und nur unſerem Führer haben wir es zu verdanken, daß er das Ruder mit feſter Hand faßte und hart Steuerbord den Kurs nahm und ſo den Unter- gang des Reichsſchiffes verhinderte, das an den „roten Klippen“ zu zerſchellen drohte. Kameraden, denken wir an unſere Helden, die draußen auf hoher See und in den Kolo- nien weit, fern von der Heimat ihr Beſtes, ja ſogar das Leben geopfert ha aben. Dieſe 36 000 Marineſoldaten, ſowie auch alle Kriegsopfer des Weltkrieges rufen uns heute Alle zu: Seid einig und getreu und tut Eure Pflicht als ehemalige Soldaten und ſtellt Euch geſchloſſen hinter das Ruder und die Regierung Adolf Hitlers, nm unſere ehemaligen Gegner zu zeigen, daß wir eins ſind mit unſerem Führer, zu kämpfen für unſere Ehre, Frieden und Gleichberechtigung zu Waſſer und zu Lande. Darum Kameraden fordere ich Euch, ſowie Euere Angehörigen auf, dem Rufe unſeres großen Steuermannes zu folgen. „Alle Mann an Bord— Volldampf voraus— klar Schiff zum Gefecht“ und ſt i mmt am Wahlſonntag mit„Ja“. Heil Hitler! See Heil! ö 0 Der Führer: Hans Brückmann. Zur Nirclimoilic 751 neuen 8 Ane 8 ode Nantel Ae funaannm uud vom groſbten Gpegialhaü Jadlons umd der fal Mannheim all. Archenchor„Cäblg Heute Abend 8 ¼ Uhr findet die Singſtunde umſtändehalber im„Löwen“ ſtatt. Vereins⸗Anzeiger. Männergeſaugverein 1846. Samstag Abend 8 ½ Uhr Singſtunde. Um reſtloſes und pünkt⸗ liches Erſcheinen aller Sänger wird dringend gebeten. Der Führer. Bekanntmachung der N. S. D. A. P. Ich gebe hiermit bekannt, daß Beſtellungen für die N. S. D. A. P. nur Gültigkeit haben, wenn ſie von dem Ortsgruppenleiter oder von mir unterſchrieben ſind. gez. Schweigert, Ad Kirchweihlage empfehle: Auszugsmehl(Auslands- 20%, 00 Pfd. 22, GBämtliche Backartikel in beſter Qualität ſtellvertr. Orgruf. 6 Feinſtes ſüdd 60 weizen) 0 pd Margarine 63% das Pfd., Teuta, Cocosfett, Cleverſtolz, Nußmark, Palwin la, friſch gebrannter Kaffee / Pfd. 50, 65, 70, 80, 90 u. 1.— Obſt⸗ und Gemüſe⸗Konſerven in großer Auswahl. Große Ausw. in Tee, Kakao, Schokolade Echter Schweizerkäſe, Camembert Deſſertkäſe uſw. 3⸗Glocken-Nudeln Eierſchnittnudeln(Gold) Makkaroni, Spaghetti uſw. Tafeläpfel, Zitronen, Feigen uſw. Jahob Winbenbach Lorſcherſtraße 10 Telefon 83.