OENTRAL-FILM-PALAS Zum Auftakt der Mirchweihe kommt Freitag und Samstag ein sensatlonelles Sonder- Programm zur Huffünrung. Ein steinreicher Mann Ein entzückender Tonfilm mit Dolly Haas, Curt Bois Adele Sand⸗ rock u. Paul Hörbiger. Abenteuerlich u.ſenſationell v. Anf. bis Ende nazu: Tom Mix in Gold fieber Der ſtärkſte Tom Mix⸗Tonfilm, der je da war. f Acnlung! Hirchweln-Sonntag, Montag u. Olenstag Ein hombiges Hirchweihfest. Programm. Das Schönste und Lusligste, das le. na Mat. Eine Spitzenleistung des Humors. leder Mitz ein Volltreffer. Das Ionfilmwerk, das ie ganze Einwohnerschalt sehen will t AN PAUL HORBIGER/ FRIUHTZ KAMPERS ESSIE VMHROG MAROOT WALTER SFENTA SONELAND/HCOGO FSCHER.TU 0 KOPPE/ H. HFRMAHNN-SCHAU FUSS REGIE: MAX OBAl. 22 Ohne unseren lonlilmschlager besucht zu haben, keine Uirch- 1 weihstimmung, üherhaunt keine Nirchweihfreude. Es iſt das ſchönſte und luſtigſte Soldatenſtück, das je da war. 100% beſſer und ſchöner als„Reſerve hat Ruh“. Das Beste von dem Besten.— llazu das übliche und reich- haltige Beinrogramm und die neueste Uia- Ionwochenschau. Jeden Tag Anfang? Uhr und ab ¼ 10 Uhr zweite Vorſtellung. Wie jedes Jahr, ſo iſt auch diesmal ein Beſuch des Cefipas das ſchönſte und billigſte Kirchweih-Vergnügen.— Hirchwein-Sonn- tag, Montag und Dienstag: Drei Hinger- Vorstellungen. Tag ein ganz neues Programm. Jeden Zu verkaufen: 2 gebrauchte Hüchenschranze 2 gebrauchte eraenfanpräder und einen gebrauchten Heider Schrang Lorſcherſtraße 38 1 Zimmer und Küche und Zubehör ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt der 7 Geinοnie DA Cll. in Berlin ereilt den försten der diebe des Schickscl. Er wird verhaftet und zu zwei Jahren Geföngnis verurteilt. Aber er entflieht und taucht kurze Zeit in Wien auf, um einen neuen coup zu machen. Diese tiucht dus Plötzensee ist einer der vielen Nöhepunkte in dem neben kuropo- Film„Monolescu, der Fürst der Diebe“„ dor u heute Im Union-Film-Palast SS Tu Sehen ist. Erklärung! Die Zeit, wo ziemlich Privat geſchlachtet wird, iſt wieder eingetroffen. Die unterzeichnete Innung hat gegen dieſe Hausſchlachtungen, welche für den eigenen Gebrauch vorgeſehen ſind, nicht das Geringſte einzuwenden. Es gibt aber die ſogenannten Aus hacker. Das Vorgehen dieſer Herrſchaften können wir auf keinen Fall gutheißen, denn 1. ſchädigen ſie das Metzgerhandwerk und machen wieder einige Geſellen Teigwaren arbeitslos, welches doch nicht der Idee unſeres Führers entſpricht. Schnitknudeln Pfd. 48, 36 und 29 2. Die Metzger-Innung verkauft zum Teil ihre Fleiſch- und Wurſtwaren e 799 1570 0 e N billiger und der Käufer wird fachmänniſcher bedient. Eierſchnietnudein, Pabearpſit Spaghetti 3. Die Schlachtung wird bei den Metzgern in vorſchriftsmäßigen Räumen f vorgenommen. Auch die Verarbeitung geſchieht in beſonderen Keſſeln Suppenteig bezw. Eimern uſw. und nicht in Waſchkeſſeln 8; . 8 1*** 4. Jede Schlachtung ſteht unter ſtrenger Kontrolle des Herrn Dr. Seigel. Fee; 10 0 Die Metzger-Innung gibt nachſtehend ihre Verkaufspreiſe, welche ſie trotz erhöhtem Einkauf innehält, bekannt: Rindfleiſch, 1. Qualitw ea Schweinefleiſch, auch Kottelett u. Kammſtück Kalbfleiſch, alle Stücke e Pfund 80„ Bratwurſt, per Stück 20 Pfg... Pfund 1.— Mk. Fleiſchwurſt, Leberwurſt und Griebenwurſt ſowie roter und weißer Schwartenmagen Pfund 80 Pfg. 5 Wir denken, daß die hier angeführten Gründe vom kaufenden Publikum gewürdigt werden und es veranlaßt, künftig ihren Bedarf nur in den ortsanſäſſigen Metzgereien zu decken. „Deine Band dem Handwerk“ Metzger⸗Innung Viernheim. die Kirehweitage empfehle ich prima Weine zu 95, 85 und 75 Vfg. ſowie Bohnen Kaffee riſch gebrannt aus eigener Röſterei 20% ͤ Bohnenkaffee ½%½ Pfd. 34 1 5 dun 70 56. Dikolaus Effler Pfund 80„ Lebensmittel iner Wald U lug Zur Kirchweihe „ pe Weinwein„ on 78. Rotwein. on 70 Pie Malaga Flasche f. 30 Mk. MHognak Flsche 2. 30 Mk. Sowie Qualitäts-Flaschenweine in verschiedenen Preislagen! 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Sonne, 10 Uhr, bei Kam. Peter Buſalt einfindet, um gemeinſam und geſchloſ⸗ ſen zur Wahlurne zu ziehen. Dieſes iſt Bezirksbe⸗ fehl des Bezirksführers Findling. Ich hoffe, daß dieſer Befehl genau und ſtreng eingehalten wird und bitte um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Kameraden. Knapp, Führer. 3 Gänſe Speiſe⸗ Gelberüben zu verkaufen Peter Belz Louiſenſtraße 56 Buchdruckerei Piernh. Anzeiger Telefon 117 neuer Wein und ſüßer Moſt zu je 68 Pfg. das Liter.— Alles ohne Glas. Frſedrich Reuter Steinſtraße 7 . ̃ Weinverkaufsstelle bei Holzstraße 26. Zwei Oefen und ein Herd billig abzugeben. Von wem, ſagt der Verlag. Wiſſen Sie ſchon, daß Sie den eleganten und doch billigen Keyrweschuh nur im Schuhvertrieb Schindler finden? Bedenke.das Eine immerzu, Den letzten Schliff gibt Dir der Schuh! 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Sie tun es Unter dem ſtarken Eindruck, den des Führers letzter Appell am Freitag auf das ganze deutſche Volk machte, unter dem Eindruck dieſes geradezu erſchüt⸗ ternden Bekenntniſſes Adolf Hitlers zu ſeinem Volk und ſeinem Land. Es wird zweifellos eine Rekordwahlbeteiligung geben, wie ſie Deutſchland noch nie geſehen. Das hat die le⸗ bendige Anteilnahme des ganzen deutſchen Volkes an der Wahlbewegung gezeigt. Und das verheißen auch die Fahnen und Fähnchen, die Bänder, Plakate und Trans⸗ parente, die überall in Stadt und Land die Häuſer ſchmücken. Die Paläſte ſo gut wie die hütten: das ganze Volk weiß, um was es geht, das ganze Volk iſt bereit, ſeinem Füh⸗ rer zu folgen. Daß niemand es vergeſſe: es handelt ſich morgen um zwei Abſtimmungen. Die eine iſt die zur Reichstagswahl. Der Reichs⸗ tag, der am 5. März dieſes Jahres. gewählt wurde, iſt aufgelöſt. Es war mit ihm, wie Reichsminiſter Dr. Göbbels dieſer Tage ſagte, keine Politik mehr zu machen, weil er noch eine Vielheit von Parteien umfaßte und zum Schluß nur noch ein Rumpfparlament war. Bei ſeiner Auflöſung am 14. Oktober bot der Reichstag folgendes Bild: Nationalſozialiſten 289, Hoſpitanten der NSDAP. 15, Zentrum 71, Deutſchnationale 48, Bayeriſche Volks⸗ partei 16, Parteiloſe 2. Die 120 ſozialdemo⸗ kratiſchen und die 5 ſtaatsparteilichen Man⸗ date ſind für ungültig erklärt worden. Dieſe Zuſammenſetzung entſprach auch nicht mehr der Stimmung der Wählerſchaft, die ſich längſt in eine Einheitsfront hinter den Führer geſtellt hat. So erleben wir es nun zum erſten Male, daß es bei einer Wahl nur einen einzigen Kandidatenwahlvor⸗ ſchlag geben wird: den der NSDAP. In Deutſchland, dem klaſſiſchen Lande der Par⸗ keienzerſplitterung nur eine einzige Vor⸗ ſchlagsliſte zur Reichstagswahl— wer hätte 17 noch vor einem Jahr für möglich ge— halten? * Zum zweiten iſt morgen Val ks ab ſti m⸗ mung. Es geht dabei um die Zuſtimmung zur Politik, vor allem der Außenpolitik des Führers. Das deutſche Volk ſoll der Welt zei⸗ gen, daß es mit ſeinem Kanzler den auf ab⸗ ſolute Gleichberechtigung aller Nationen und Staaten gegründeten Frieden will und nur dieſen. Daß es nicht geſonnen iſt, ſich weiter⸗ hin als Volk minderen Rechts behandeln zu laſſen. In zahlloſen Kundgebungen iſt die Be⸗ deutung dieſer Volksabſtimmung der Wähler⸗ ſchaft eingehämmert worden, ſo daß es gir⸗ gendwo noch jemand gibt, der ſich des Ern⸗ ſtes der Stunde etwa nicht bewußt wäre! * Wie wird abgeſtimmt? Jeder Wähler erhält beim Betreten des Wahllokals zwei Stimmzettel. Auf dem Zettel für die Reſchstagswahl ſind die erſten Namen des Wahlvorſchlags abgedruckt, der von Reichskanzler Ad olf Hitler geführt wird. Der Wähler zeichnet in den Kreis neben die⸗ ſem Wahlvorſchlag ein Kreuz. Der zweite Stimmzettel enthält die Frage, ob der Wäh⸗ ler die Politik ſeiner Reichsregierung billigt, Der Wähler beantwortet dieſe Frage mit rt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Viernheimer Zeitung zeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e eee „Ja“, indem er in den Kreis unter dem auf dem Zettel aufgedruckten Wörtchen„Ja ein Kreuz einzeichnet. Dann legt er beide Zettel in den Umſchlag und gibt ihn dem Wahlvor⸗ ſteher ab. Die Stimmabgabe iſt geh em. Das Märchen, die Abſtimmung werde koy⸗ trolliert, gehört zu den Tendenzlügen, die das deutſchfeindliche Ausland erdichtet hat. Ge⸗ wählt wird am Sonntag, 12. November von 9 Uhr bis 18 Uhr. Noch einmal ein Wort über die politi⸗ ſche Bedeutung der Wahl: Wir ſte⸗ hen in neuen Auseinanderſetzungen mit ſe⸗ nen Mächten, die in Verſailles ihr Diktat über Deutſchland verhängt haben. Dieſe Erörte⸗ rungen tragen einen ganz beſonderen Cha⸗ rakterzug inſofern, als die deutſchen Anſchau⸗ ungen und Forderungen frei und laut vor aller Welt vertreten, durch den Lautſprecher in alle Hauptſtädte hineinklngen. Hinter die⸗ ſen Anſchauungen über die deutſche Ehre und Gleichberechtigung, ebenſo wie über den Frie⸗ denswillen unſeres Volkes, ſteht heute ganz Deutſchland. Keine Oppoſition ſtört dieſe Po⸗ litik, aber auch kein ängſtlicher Pazifismus, der ſeinen Urſprung in der Ehrloſigkeit der Novembertage von 1918 zu ſuchen hatte. Nach dem Willen des Kanzlers Adolf Hitler oll dieſe neue deutſche Politik in einer Verſöh— nung aller innerpolitiſchen Kräfte, die der au⸗ ßenpolitiſchen Linie der Regierung folgen, ihre Vollendung finden. Das iſt der Sinn des 12. November 1933. So muß der Wahltag ein Markſtein auf dieſem Wege ſein: ür Frieden, Ehre And innere Vier; ſöhnung. Ein einiges Deutſchland wird der Welt zeigen könen, daß die Schlacken des 9. November ausgetilgt ſind und daß die deutſche Nation ihren gleichberechtigten Platz unter den Weltvölkern zielbewußt anſtrebt. Das iſt der Weg vom düſteren 9. November 1918, zu den Aufgaben der nächſten Zeit, der Weg vom Bürgerkrieg zur Volks⸗ gemeinſchaft. —— Macdonald an Deutſchland Der engliſche Miniſterpräſident will uns wie der dabei haben. London, 11. November. Der engliſche Miniſterpräſident Macdo⸗ nald erklärte in einer Rede auf dem Ban⸗ kett in der Guildhalle u. a., England habe ſeine Streitkräfte bis zu dem Punkt vermin⸗ dert, wo nicht ein einziges Pfund ausgege— ben werde, das nicht ehrlich notwendig ſei für die Verteidigung im Lichte der augenblick⸗ lichen Umſtände. Gerade in dem Augenblick, wo ein neuer Verſuch habe gemacht werden ſoklen, um den deutſchen Anſprüchen entge⸗ genzukommen, ſei Deutſchland nicht nur aus der Abrüſtungskonferenz ausgetreten, ſon⸗ dern habe es auch ſeinen Austritt aus dem Völkerbund angekündigt. Nachdem Macdo⸗ nald angeführt hatte, was die britiſche Re⸗ gierung getan habe, um Deutſchland zu hel⸗ fen, erklärte er, die britiſche Regierung ei nur zu ſehr beſtrebt, dieſe Arbeit fortzuſet⸗ zen, wenn Deutſchland ihr geſtatte dies zu tun. Bei einer Abrüſtungskonvention, die be⸗ frieden ſolle, müſſe Deutſchland unkerſchrei⸗ ben. Was ſolle Deukſchland hindern, ogar jetzt noch vorzukreten und uns ſeinen Stand- punkt vorzulegen? Deutſchland würde ſich an ein Tribunal von Männern wenden, die den Frieden wollten und die bereit ſeien, Deutſch⸗ ſand in jeder Weiſe enkgegenzukommen. Die gegenwärtige Politik der britiſchen Regierung ſei, das Juſammenwirken mit Frankreich, Italien und die Vereinigten Skaaten auf⸗ rechtzuerhalten und alles zu kun, um Deutſch⸗ land zu den Verhandlungen zurückzubrin⸗ gen. Freiherr von Neurath habe vor zwei Ta⸗ gen zum Ausdruck gebracht, daß ſeine Regie⸗ rung Vorſchläge zu machen habe. Die britiſche Regierung mochte dieſe Vorſchläge gern ha⸗ ben. Sie würden die günſtigſte und unpar⸗ teiiſche Erwägung finden. Bankbote beraubt Uberfall aus einem Auto— Die Täter entlommen Karlsruhe, 11. November. m Freitag vormittag gegen 11 Uhr wurde a e Banlboten, der bei der Reichsbank Geld abhob, in der Ständehausſtraße ein Ueberfall verübt. Aus einem Kraftwagen ſprang ein Maun heraus, gab auf den Boten drei Schüſſe ab und entriß ihm die Geldmappe. Einer der Schüſſe traf auf den mit Silbergeld gefüllten Geldſack, den der Angeſchoſſene in ſeinem Schrecken fallen ließ. Daraufhin rollten die Silbergeldſtücke auf die Straße. Der Räuber ſprang in den Wagen, in dem noch zwei andere Männer ſaßen, zurück und flüchtete. Folgende Beträge ſind den Räubern in die Hände gefallen: 20 Dollar, für 1000 Mark Sprozentige Frankfurker Hypothekenbank⸗Gold⸗ pfandbriefe(Reihe 15) und Zinsſcheine per 1. 1. 1934 ff und zwar ein Pfandbrief mit 500 D 27 62, 5 Stück a 100 F 1103, 1265, 1266, 1267 und 2340 und außerdem eine 20⸗Dollar-Note.. 5 ö Als Täter kommen drei Perſonen in blauer Buiklimouſine in Frage. Kennzeichen des Wa⸗ gens III 32 308. Der Bankbote iſt durch einen Steckſchuß am Bein verletzt. Sprengſtoffanſchlag Ratibor, 11. November. Auf den in der Nähe von Ratibor auf pol⸗ niſchem Gebiet ſtehenden Bismarckturm iſt in der vergangenen Nacht ein Sprengſtoffanſchlag verübt worden. Durch die Exploſion wurden allerdings nur die Tür und das Treppenhaus beſchädigt. Polniſches Militär hat das Ge⸗ lände, auf dem ſich der 1913 errichtete Turm befindet, abgeſperrt. Ueber die Täter iſt bis jetzt nichts bekannt geworden. Eiſenbahnunglütk Sk. Goarshauſen, 11. Nov. Auf der Strecke zwiſchen Keſtert und Kamp ereigneten ſich in der letzten Nacht zwei Eiſenbahnunfälle. Etwa gegen 23.30 Uhr paſſierte ein Eilgüterzug den Bahnhof Keſtert in Richtung Niederlahnſtein. Infol⸗ ge Achſenbruches entgleiſte die Maſchine. Ge⸗ gen 3.00 Uhr entgleiſte unweit der Unfall⸗ ſtelle des Eilgüterzuges die Maſchine des D⸗ Zuges„D 55“. Der Vorderteil der Maſchine kippte um, ohne daß hierbei der Führer und der Heizer verletzt worden ſind. Es gab bierhei vier Leichtverletzte. Mit Adolf Hitler für Ehre und Morgen iſt Vollsabſtimmung!— Jeder deutſche Mann. Alles kimmt für Adolf Hitler und ſeine Politil! —— jede deutſche Frau Deutſcher Vollsgenoſſe! Deines Vaterlandes Schickſal iſt Dein eigenes Schitlſal, die Ehre Deines Volkes Deine eigene Ehre! Darum gibt es für Dich am 12. November nur das eine: Ein freudiges Ja für Adolf Hitler und ſeine Politit! 90 verlangt es Deine vaterländiſche Pflicht; denn es gilt zu streiten für Deutſchlands Ehre und Freiheit, für Arbeit und Brot und darüber hinaus für den Frieden der ganzen Welt! In kurzen Worten: Reichspräſident von Hindenburg empfing den deutſchen Botſchafter Nadolny, der ſich in den nächſten Tagen auf ſeinen neuen Po—⸗ ſten nach Moskau begibt. In den Simens-Werken in Berlin richtete der Kanzler einen letzten Appell an die deut⸗ ſche Arbeiterſchaft, der auf alle deutſchen Sen⸗ der übertragen wurde, ſodaß er von etwa 15 Millionen Arbeitern gehört wurde. Die engliſche Arbeiterpartei hat einen Mißtrauensantrag gegen die engliſche Regie⸗ rung eingebracht, der umfaſſende Abrü⸗ ſtungsvorſchläge enthält. Die Herrſchaft des jungen Königs von Afg⸗ haniſtan iſt vorläufig noch ſtark umſtritten, da viele Thronanwärter vorhanden ſind. In Karlsruhe wurde ein Bankbote von einem Räuber, der in einem Auto ſaß, über⸗ fallen und beraubt. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem großen Laſtkraftwagen und einem Arbeiter⸗ transportwagen in der Nähe von Metz wurden 9 Perſonen getötet und 18 verletzt. Ein folgenſchweres Schadenfeuer in einem Pariſer Reſtaurant forderte ein Todesopfer und vier Schwerverletzte. England hört Hitler Die erſten Preſſeäußerungen. London, 11. November. Die engliſche Preſſe gibt in den Nachmi⸗ tagsausgaben bereits die Rede des Kanzlers wieder und hebt die Stellen hervor, in denen Hiller den Friedenswillen des deutſchen Vol⸗ kes bekont und Angriffe gegen den Vertrag von Verſailles richtet. „Evening Standard“ ſpricht von„bitteren Angriffen“ des Reichskanzlers.„Evening News“ bringt in Fettdruck die Stellen, in denen Hitler erklärt, daß er den Krieg aus eigener Erfahrung kenne, während die„in⸗ ternationale Clique“ niemals den Mut ha⸗ ben würde, ſich einer Kugel auszuſetzen. DDr Nur Euch.. „Ich habe nur Euch, meine Vollsgenoſ⸗ ſen. Mit Euch muß ich dieſes Recht für Deutſchland erkämpfen.— Wir lönnen den Kampf nur führen, wenn wir eine einige Mannſchaft find.“ Reichskanzler Adolf Hitler am 29. Dl⸗ tober 1933. Doale Socher Sonntagsgedanken Es gibt ſo viele, die immer nur an ſich denken und für ſich ſorgen; unzählige, die ſo eingeſponnen ſind in ihrer Selbſtſucht, daß lie gar nicht herauskönnen. Um ihr eigenes Wohl und Wehe muß ſich alles drehen. Was kümmern ſie die anderen, wenn es ihnen gut geht? Ehe ſie nicht ihre Selbſtſucht zerbre⸗ chen, ehe ſie ſich nicht ſelber überwinden, ehe ſie nicht die Kunſt beſitzen, die das frem⸗ de Leben zum eigenen macht, die Freude des anderen zur eigenen Freude, ſein Leid zum eigenen Leid, ſolange verſtehen ſie das Wort nicht: alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun ſollen, das tut er ihnen auch! Natüclich nicht etwa ſo, daß wir den anderen Gutes tun, damit uns von ihnen das Gute wiedervergolten werde, das wäre niche im Sinne des Herrn, der niemals etwas mit Berechnung getan hat, und der ſeine Jün⸗ ger lauter und ohne Falſch haben will. Und vorher hat der Herr das Geſetz aus— gelegt und dabei immer wieder die ſelbſt⸗ loſe Liebe gepredigt. So iſt es das Gebot der Nächſtenliebe, das uns in unſe⸗ rem Heilandswort gegeben wird. Wenn doch dieſe Liebe, die der Herr hier fordert, unſer Verhalten zu einander beſtimmen würde, im Haus, im Beruf, im Verkehr, ſieghaft be— ſtimmen wollte in der Volksgemeinſchaft im Kampf wider alle Sorgen und Nöte des Winters.— Wir klagen ſo oft über das, was uns von anderen widerfährt. Laßt uns nicht klagen, ſondern handeln, nicht warten auf das, was die anderen tun werden, ſondern mit gutem Beiſpiel vorangehen. Einſt wird uns Gott nicht fragen: was haben dir die anderen Unrecht getan, ſondern er wird uns nach dem richten, was wir den anderen Gutes getan haben. —— »Kirchweihe, wer denkt da nicht zu⸗ rück in die alten Zeiten, wo die Kirchweihe zum erſtenmal gefeiert wurde. Zurück in die Zeiten wo die„Alte Kirche“ eingeweiht wurde. Das iſt ja die Kirchweihe einſt geweſen und ſoll ſie heute noch ſein. Der jährlich wiederkehrende Tag der Weihe der Kirche. Sie iſt wieder in neuem Gewande erſtanden dieſe„Alte Kirche“ in der die Vorfahren gebetet haben, mit der die Ge— ſchichte der Gemeinde ſo innig verwachſen iſt. Aber trotz ihrer wiedererſtandenen Schönheit kann ſie ſich nicht wohlfühlen, denn ihr Schmuck iſt noch nicht bezahlt. Die Gläubiger fordern Abſchlagszahlung und Zins. Außerdem brauchte ſie auch noch einen neuen Mantel—Außenver⸗ putz— neue Glocken und eine neue Uhr, damit auch das Oberdorf auf die Kirchenuhr ſehen kann und den Stundenſchlag der Glocke hört. Aber daran iſt ja vorläufig nicht zu denken. Erſt müſſen die alten Schulden bezahlt ſein. Gebe morgen jeder nach ſeinem Können. Es werden keine Hausſammlungen mehr gehalten zu Gunſten der Marienkirche. Gebe jeder das morgen was er ſonſt bei den Hausſammlungen zuſammengenommen gegeben hätte. Hier können uns die Kinder ein Beiſpiel ſein. Sie haben mit der Pfennigſammlung im Kindergottesdienſt bereits 348 RM. für den Teppich am Hoch- altar zuſammengebracht. Und bis die Weihnachts- glocken läuten wird er vielleicht bezahlt ſein. Außerdem haben es zwei Mädchenklaſſen fertig- gebracht zwei Kinderbänke zu ſtiften. Sie gaben im letzten Jahre einen Teil ihres„Kerwegeldes Sie wollen es dieſes Jahr wieder tun. Wollen wir Erwachſenen uns von den Kindern beſchämen laſſen? Rein! Was die können, können wir noch viel beſſer. Deshalb gibt an Kerwe jeder gern ein Opfer zu Gunſten unſerer Marienkirche. N»Der Juxplatz zur Kirchweihe. Zur diesjährigen Kirchweihe hat ſich auf dem Marktplatz wieder eine reichhaltige Aus wahl von Vergnügungsſtätten niedergelaſſen. Vorweg das beliebte Karuſell und Schiffſchaukel des be⸗ kannten Unternehmers Schmitt, Mannheim. Hier wird wieder Jung und Alt ſeine Freude haben. — Als neue Attraktion iſt„Die Wand des Todes“ oder„Der tollkühnſte Motorradfahrer“ zu bewundern. Sporifreude wird dieſe ſport⸗ lich hochſtehende Senſation beſonders intereſſieren. — Das Spielwarengeſchäft unſeres alten Be⸗ kannten, Herrn Martin aus Mannheim, iſt auch wieder hier. In dieſem Jahre hat Herr Mar⸗ tin ſeine Sporthalle mitgebracht, welche einen beſonderen Anziehungspunkt abgeben wird. Un⸗ ter den vielen Zuckerbuden uſw. ſehen wir wie⸗ der die beliebte Konditorei Reitz, die wie all⸗ jährlich mit 2 Ständen gleich Anfangs des Marktes vertreten iſt. Wir ſehen alſo, es iſt wieder reichlich Gelegenheit geboten, ſich auf dem Markt⸗ platze zu amüſieren und ſo wünſchen wir Jung und Alt recht viel Vergnügen. Eine 70⸗Jährige. Morgen Sonntag feiert unſere geſchätzte Mitbürgerin Frau Chr. Blaeß Witw., Weinheimerſtraße 15, ihren Eine 80⸗jährige. Unſere wohlacht⸗ bare Mitbürgerin, Frau Michael Winkenbach 7. Wiw., Barbara geb. Effler, Weinheimerſtraße 6, feiert am Dienstag, den 14. November die Vollendung ihres 80ſten Lebensjahres. Die greiſe Jubilarin iſt ſchon ſeit 1900 Witwe und kann auf ein arbeitsreiches Leben zurückſchauen. Zu ihrem EChrentage auch unſere herzlichſten Glückwünſche und alles Gute zu einem freud vollem geruhſamen Lebensabend. 50 jährige 1933. Wir treffen uns am Kirchweihdienstag 2 Uhr Nachmittags bei Altersgenoſſin Knapp in der Germania. Silberhochzeit. Heute begehen die Eheleute Herr Adam Lantz 2. und Frau, Maria geb. Rampp, das ſilberne Hochzeitfeſt. Dem Silberpaare unſern herzlichen Glückwunſch. Im Silberkranze. Morgen Sonn- tag, den 12. November feiern die Eheleute Herr Michael Huckele und Frau Barbara geb. Faltermann, Weinheimerſtraße 72 das Feſt der Silbernen Hochzeit. Wir gratulieren. Glückauf zur Goldenen! Die offenen Verkaufsſtellen dür⸗ fen aus Anlaß der Kirchweihe morgen Sonntag von 1—6 Uhr ihre Ladengeſchäfte offen halten und verkaufen. Wir machen hierauf beſonders aufmerkſam. Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am kommenden Sonntag,(Wahlſonntag) verſieht bei Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Bütt⸗ ner den ärztlichen Sonntagsdienſt. Von 1 Uhr ab bis zum Schluß der Wahlzeit iſt Herr Büttner beim Wahlſchleppdienſt und in der Schillerſchule zu erreichen. Ein feſcher Junge“. Denke zu⸗ rück an die ſchöne Zeit des bunten Rockes und wenn Du dich nicht mehr erinnern kannſt, ſo gehe am Kirchweih Dienstag in den „Kaiſerhof“ Eintritt 30 Pfg. Vorverkauf Friſeur Hans Froſchauer, Bismarkſtr., Friſeur Georg Lang, Waſſerſtr., Kaiſerhof, ſowie bei den Mit⸗ gliedern. Alles lacht Tränen!(Siehe heutiges Inſerat.) Cabarett⸗Abend im„Löwen“ am Kirchweih⸗Dienstag. Zum Abſchluß des Kirchweihfeſtes haben ſich verſchiedene Viern⸗ heimer Kräfte aus der hieſigen Sängerſchaft be⸗ reit erklärt, einen Cabarett-Abend im kleinen Saal des Löwen zu arrangieren. Zum Vor- trag kommen außer Kunſtgeſang auch humoriſti— ſche Soloſcenen, Duette und Terzette. Wer einen wirklich gemütlichen, urkomiſchen Stimm⸗ ungsabend miterleben will, der komme am Diens—- tagabend in den„Löwen.“ Die offizielle Wahlplakette dient als Wahlausweis! Wer ſeine Wahlpflicht getan hat, erhält eine Wahlplakette. Solche iſt öffentlich zu tragen. Der Preis beträgt 5 Pfg. Der eingehende Betrag wird zu wohltätigen Zwecken verwendet. Es iſt Ehrenpflicht jeden Wählers, die Plakette anzuſtecken. Für die Parteimitglieder, Unterformationen der Partei wird die Abnahme zur Pflicht gemacht. 1 Die Zahl der Wahlberechtigten in den einzelnen Wahlbezirken: Bezirk 1097 Wahlberechtigte 1143 1012 1190 1090 1005 1094 Gemeinderats⸗Sitzung am Freitag, den 10. November 1933 Pünktlich um 6 Uhr war der Rat be⸗ ſchlußfähig. Den Vorſitz führte Herr Bürger⸗ meiſter Bechtel, das Protokoll Herr Verw.⸗ Inſp. Alter. beſetzt. Punkt 1. Den Vie rnheimer Waldrezeß vertrag; hier Abſchluß einer Vereinbarung mit dem heſſiſchen Fiskus. Nach Verhandlungen mit dem Miniſterium wurde der von der Gemeinde früher angeſtrengte Prozeß um volle Auszahlung der anfgewerteten Rezeß⸗ bauholzvergütung im Geſamtbetrage von 10400 Ml. welche vom Fiskus für Rückſtände der Ge⸗ meinde einbehalten wurde, abgeblaſen. Es wurde eine Vereinbarung für die Jahre 1932 bis 1986 getroffen, die vorſieht, daß die 1932er und 1933er Rezeßbauholzrate voll ausbezahlt wird und ab 1934 bis 1936 bis 4000.— Mk. jährlich für Rückſtände der Gemeinde einbehalten werden. Dieſer Vorſchlag findet nach eingehen; der Erörterung durch die Ratsmitglieder die Zu⸗ ſtimmung des Rates.(Hierzu iſt zu bemerken, daß die Rezeßbauholzvergütung, die jetzt in Höhe von 10400.— Mk. anerkannt iſt, reſtlos an die Ortsbürger für Neubauten und Reparaturen zu fließen hat. Die politiſche Gemeinde hat alſo die Verpflichtung, die eingehaltenen Beträge aus Gemeindemitteln aufzubringen und den Orts⸗ bürgern zur Verfügung zu halten. Die Red.) Punkt 2. Verminderung der Steuerrückſt ände. Um eine reſtloſe Beitreibung der Steuerrückſtände zu ermöglichen wurde vom Heſſ. Miniſterium die Verfügung erlaſſen, daß mit den Steuerſchuldnern Verhand⸗ lungen zu pflegen ſind und mit denſelben ein Zahlungsplan feſtzulegen iſt. Bei wirtſchaftlich in Not geratenen Steuerſchuldnern können die Steuerrückſtände aus 1930 und früher bis zur Hälfte, aus 1931 bis zu einem Drittel und aus 1932 bis zu einem Viertel erlaſſen werden, wenn der feſtzulegende Zahlungsplan pünktlich eingehalten und die neu fällig werdenden Steuern pünktlich entrichtet werden. Der Gemeinde wird nahegelegt mit ihren Steuerſchuldnern das Gleiche zu tun. Der Rat beſchließt, den Herrn Bürger⸗ meiſter mit dieſen Verhandlungen zu beauftragen und die Ergebniſſe dem Rate zur entgültigen Genehmigung vorzulegen. Die Stenerrückſtände der Gemeinde betragen aus 1930 9233.— Mk. aus 1931 8834.40 Mk, aus 1932 5839.21 Mk. und aus 1933 24671.72 Mk. Unter Punkt„Verſchiedenes“ wurde noch die Frage der Beſchaffung von Zuchttieren beſprochen. Die Gemeinde war genötig nachträglich für den Faſelſtall noch 3 Ziegenböcke anzuſchaffen. Dieſer Mißſtand iſt darauf zurückzuführen, daß die Beſitzer von Ziegen bei der ſtattgehabten Zäh⸗ lung dieſelben nicht ordnungsmäßig angegeben haben, ſodaß die aufgeſtellte Berechnung nicht ſtimmte. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß in Hinkunft um derartige Vorkommniſſe zu verhindern, ſolche Viehbeſitzer, die ihre Tiere nicht ordnungsmäßig angegeben haben, mit ihren Tieren in Hinkunft nicht mehr zum Faſelſtall zugelaſſen werden. Hiermit war die öffentliche Sitzung beendet. Anſchließend nichtöffentliche Sitzung. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 12. Nov. 1933. 22. S. n. Tr. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein u. Mädchenbund. Mittwoch, den 15. November 1933. Abends 8 Uhr: Turn- und Spielabend. Zuſammen: 7631 Donnerstag, den 16. November 1933. Abendss ½ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. 18,15 22,51 17,42 22,20 Richtung Mannheim: Richtung Weinheim: 70ſten Geburtstag. Auch unſeren herzlichſten Glückwunſch! 1 9 0 Fuhrplan zur Kirchweihe in Biernheim. Abfahrt der Züge Am Sonntag, den 12. November 1933 19,15 23,15 18,42 22,42 5 Am Montag, den 13. November 1938. Richtung Mannheim: 17,48 18,31 19,45 20,50 21,58 22,45 24,00 1,00 Richtung Weinheim: 17,58 18,42 19,12 19,54 21,12 22,12 23,27 0,12 Am Montag werden auf der OCG. Sonntagsrückfahrkarten nach Vieruheim verausgabt. 19,35 20,35 21,15 22,15 24,00 19,42 23,17 20,20 1,00 20,02 23,42 20,42 21,02 21,44 0,42 Der Zuhörerraum war ſchwach Gedichtet von K arl Be vt ſche, Viernheim, Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Denn der Feinde liſt'ge Schar Will dich immer weiter knechten ü Will rauben dir Ehr und Rechten. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Die Stund iſt ernſt, o nimms nicht leicht Nie darfſt du deiner Kinderleben In die Hand deiner Feinde geben. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Kummer, Sorgen, überall Keiner gab dir in der Not Nicht einmal das nöt'ge Brot. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Erheb die Stimm fürs Menſchenrecht Nicht länger darfs ſo weiter gehn Soll s'deutſche Volk nicht untergehn. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Steh zu deim Führer, der für dich ſtreit Und ruft hinaus in alle Welt Wir fordern jetzt Gerechtigkeit. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Nimmer ſollſt du länger leiden Dein Führer, der iſt treu und wahr Will für dich kämpfen, für dich ſtreiten Lügen müſſen unterliegen Und die Wahrheit, ſie wird ſiegen. Volk ſteh auf, dir droht Gefahr Gib dem Führer heut dein Ja Er will vor die Welt hintreten Will mit allen Völkern reden Will reichen hin die Friedenshand Für dich, und s'deutſche Vaterland. Gottesdienst- Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 23. Sonntag nach Pfingſten. KRirchweihfeſt. Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Verſammlung der Marian. Jüng⸗ lingsſodalitat. Da in allen Vereinen Spielverbot iſt, können al le kommen. 2 Uhr Veſper. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ½8 Uhr hl. Meſſe. 8 Uhr Requiem für alle 5 der Pfarrei. Dienstag: ¼7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S. A. i für das Schulkind Anna Maria Grammig. Mittwoch: ¼7 Uhr 3. S.⸗A. für das! Schul- kind Anna Maria Grammig. 78 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Neff geb. Mandel, Söhne Joh. und Jak., Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Donnerstag: 5/7 beſt. E.⸗A. für Adam Weid⸗ ner 4, Enkel Karl u. Walter Schweikart u. Angeh. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Matthäus Babylon. 8 Uhr beſt. E-⸗A. für Kirchenrechner Jos. Martin 3., Ehefrau Kath. geb Winkenbach, beiderſeitige Großeltern und Geſchwiſter. Freitag: ¼ 7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Neu- dörfer, Eltern Michael Neudörfer, Ehefrau Kath. geb. Hoock, Schwiegereltern Adam Buſalt und Ehefrau Kath. geb. Bugert. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Phil. Babylon und Phil. Buſalt. 7/8 Uhr beſt. Amt für ledig 5 Geſchwiſter⸗ Peter und Cäcilie Roos, Großeltern u. Angeh. Samstag: ⅝ö7 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Lammer, Ehefrau Anna Maria geb. Schnei- der, Sohn Joh., Schwiegerſohn Jak. Lammer und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johann Hof— mann 4. und Franz Winkler 3. 8 Uhr beſt. Amt für Maria Rudershauſen geb. Beyer, Sohn Karl u. beiderſeit. Großeltern. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um ¼7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag u. Freitag iſt in der Marien- kirche um ¾7 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Kinder Lehrer Lipp und Mandel, Frl. König und Eckert. Am nächſten Sonntag, 19. November, iſt Delegiertentag der kath. Männer⸗ und Arbeiter- vereine in Heppenheim. Morgens 9 Uhr iſt Kirchgang, darauf Sitzung der Delegierten. Nachmittags 3 Uhr Feſtverſammlung für alle Mitglieder, wozu auch die Mitglieder des hieſi⸗ gen Am 0 a eingeladen 5 um Kirchweihfeſt iſt in allen Gottesdienſten. 8 für die Roſtauration unſerer Marienkirche. Die Kollekte an den Kirchentüren iſt für den Martinusverein. e 45 Kummer 263 1 2. Blatt zum Viernheimer Anzeiger: : Samstag. den 11. November 1933 50. Jahrgang Mit Adolf Hitler für Ehre und Frieden Morgen ilt Reichstagswahl!— Morgen iſt Volksabſtimmung!— Jeder deutſche Mann, jede deutſche Fran geht zur Wahlurne!— Alles ſtimmt für Adolf Hitler und ſeine Politik! gung, daß nur die gleiche Berechtigung aller Kamerad unter Kameraden der klanzler im Berliner Siemenswerk.— pes Führers Schlußappell an Arbeilerſchaft und Volk. Berlin, 11. November. Im Dynamo⸗Werk der Siemens ⸗Schuckert⸗ Fabrik in Berlin⸗Siemensſtadt ſprach am Freitag mittag der Führer zur Arbeiterſchaft des Werks. Und die Aether⸗ wellen trugen ſeine Worte in jedes deutſche 8, in ſeden deutſchen Betrieb und weit darüber hinaus über zahlreiche Auslandsſen⸗ der in alle Welt. In der größten Halle des namo⸗Werks wird gerade ein Generator baut mit einem Durchmeſſer von fünf Me⸗ ker. Von dieſem Generator aus richtete der Führer ſeine Worte an die Belegſchaft und darüber hinaus an das deutſche Volk. Eine fahrbare Werktreppe, die ſonſt die Monteure bei der Durchführung ihrer Arbeit benußen, ſt herangeſchoben worden, um dem Führer die Möglichkeit zu geben, auf den Anker hin⸗ auf zu gelangen. Als Rednerpult ſtand ein einfaches Werkzeugſpind da. Die Hallen ſelbſt haben keinen Schmuck erhalten, ſondern ſind ſo belaſſen worden wie an anderen Arbeits⸗ tagen. Der Führer wurde um 12.45 Uhr von Dr. Göbbels in der Reichskanzlei abgeholt. Als der Wagen mit dem Führer und ſei⸗ ner Begleitung durch das Portal fuhr, kaunte der Jubel der dort verſammelten Menge keine Grenzen mehr. Immer wie. der ertönten laule Heilruſe, für die der Führer im Wagen ſtehend mit erhobe⸗ ner Hand dankte, und nur in langſamer Fahrt konnte ſich der Wagen ſeinen Weg durch die anſtürmende Menge bahnen. Auf der ganzen Fahrt war der Führer Gegenſtand der begeiſterten Huldigung Tau⸗ ſender von Menſchen. Das Straßenbild war vollkommen verändert. Vor allem auf dem Wege, den der Führer nahm, ſtanden die Menſchen Kopf an Kopf. Schulkinder, Hitler⸗ jugend und die Formationen der SA., SS., des Stahlhelms und der vaterländiſchen Ver⸗ eine bildeten Spalier. In Siemensſtadt ſelbſt war neben den Fahnen und Spruchſchildern der Eingang zum Stadtteil durch eine Tri⸗ umphpforte geſchmückt. Viele Häuſer trugen Blumen und Girlanden An den Stätten der Arbeit ſelbſt war alles unverändert. Man gewann den Eindruck, als ſeien die Techniker in ihren weißen, die Arbeiler in ihren blauen Killeln nur für einen Augenblick von der Skäkke ihres Wir- kens forkgegangen. Die drei gewaltigen, 200 Meter langen und 100 Meter breiten Hallen waren Kopf an Kopf von der Arbeiterſchaft beſetzt. Nur ein kleiner Teil war für die Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe reſerviert. „Alle Räder ſtehen still.“ Punkt 13 Uhr Sirenengeheul. Die Maſchi⸗ nen ſchweigen. Auf allen Straßen und Plät⸗ zen, in allen Betrieben und Kontoren, in den öffentlichen Gebäuden und in den Privathäu⸗ ern, in den Gaſtſtätten und überall wo deut⸗ ſche Menſchen leben, ſetzt die Minute feier⸗ lichen Schweigens ein. Der Gedanke, daß in dieſem großen Au⸗ genblick alle Räder im ganzen deuk⸗ 18 Reich ſtillſtehen, auf allen Skraßen e Menſchen ihren Schritten Einhalt kun, und ſich kein Gefährk bewegk, daß in der Tat das ganze deutſche Volk eine Minule von dem Gedanken an ſein Schickſal und an ſeine Zukunft und den Lenker ſeiner Geſchicke erfüllt iſt, iſt erſchükternd. Wenige Minuten nach 1 Uhr betrat der Füh⸗ rer das Siemenswerk. Toſende Heilrufe be⸗ grüßten ihn. Leuchtenden Auges ſchritt der Führer durch eine ſchmale Gaſſe und dankt immer wieder für den jubelnden Empfang. Dann dankte ihm Dr. Göbbels, daß er in dieſer für Deutſchland entſcheidenden Stunde gekommen iſt, um zum deutſchen Volk zu ſprechen. Das ganze deutſche Volk ſtehe in dieſer Stunde hinter ihm, komme was kommen mag. Als die Heilrufe nicht abbrechen wollen, zeigt r Führer lächelnd auf ſeine Uhr und deu⸗ tet auf das Mikrophon. Er erhebt noch einmal den Arm und dann tritt lautloſe Stille ein. Und der Führer beginnt! Die Rede des Führers Deutſche Volksgenoſſen und Genoſſinnen! Meine deutſchen Arbeiter! halb Jahren Krieg mitten unter Euch gewe— Millionen anderer deunſcher Arvener und Ar⸗ beiterinnen ſpreche, dann habe ich mehr Recht dazu, als irgend ein anderer. Ich bin aus Euch ſelbſt herausgewachſen, habe einſt ſelbſt unter Euch geſtanden, bin in vierein— ſen und ſpreche nun zu Euch, zu denen ich ſelbſt gehöre und mit denen ich mich noch heute verbunden fühle und für die ich letzten Endes auch kämpfte. Denn um meinetwillen wäre der Kampf nicht notwendig. Ich würde ihn auch nicht führen für eine Klaſſe oder für eine beſondere Geſellſchaftsſchicht. Ich führe den Kampf für die Millionen- maſſen unseres braven, arbeilenden, flei⸗ ßigen, ſchaffenden Volkes(Bravo). Ich wende mich in einer geſchichtlichen Stun— de an Euch. Einmal hat das deutſche Volk in einer ſolchen Stunde verſagt; die Folgen ſind furchtbar geweſen. Ich möchte nicht, daß zum zweiten Mal das deutſche Volk in den⸗ ſelben Fehler verfällt Die Folgen würden! wieder für viele viele Jahre troſtlos ſein. Als ich nach dem Kriege in das politiſche Leben eintrat, tat ich es in der Ueberzeugung, daß unſer Volk von ſeiner politiſchen Führung ſchlecht beraten war, in der Ueberzeugung, daß das deutſche Volk als Ergebnis dieſer ſchlechten Führung eine grauenhafte Zukunft vor ſich ſah. Ich tat es damals mit inner— ſter Berechtigung, weil ich ja nicht zu denen gehörte, die irgendwie verantwortlich für den Krieg waren. Als der Krieg zu Ende war, nahm ich mir als Frontſoldat das Recht, das was ich als richtig erkannt hatte, nunmehr auch zu vertreten. Ich habe vorher nicht ge— redet und habe mich vorher nicht in ͤrgend— einer parlamentariſchen Tätigkeit bewegt. Erſt als ich nach Kriegsende ſah, daß die polikiſche Führung nicht hielt, was ſie der Nation verſprochen halte, ſondern, daß das Gegenteil kam, da ging ich in das Volk hinein und habe mit ſechs anderen ganz kleinen Arbeitern gewirkt, und eine Bewegung gegründet aus der eigenen Ueberzeugung heraus, daß die Meinung, man könne durch den Kampf der Klaſſen untereinander das Schickſal auch nur einer Klaſſe beſſern, ein Irrkum iſt. Wir haben dieſen Irrtum im Großen geſe— hen, auch in der ganzen Welt erlebt, am deutlichſten im Friedensvertrag von Verſailles. der Wahnſinn von Verſailles Dieſer Vertrag baut ſich auf zwei grund⸗ falſchen Theſen auf. Erſtens: der Ausgang eines Krieges, in dem es natürlich immer Sieger und Beſiegte geben muß, könne für ewige Zeit nun die geltende Rechtsnorm im Völkerleben ſein, das heißt es könne für im⸗ mer der Sieger im Recht ſein und der Be⸗ ſiegte der Rechtloſe. Das iſt eine unmögliche Theſe, auf die man keine Völkergemeiaſchaft aufbauen kann Die zweite Theſe, die eben— ſo falſch iſt, iſt d», zu glauben, es gehe emem Volke umſo beſſer, je ſchlechter es den anderen geht. Ein ungeheurer Irrtum! Dieſe beiden Theſen, die dem Vertrage von Verſailles zugrunde gelegt worden ſind, haben ſich in einer verheerenden Weiſe ausgewirkt. nicht nur für das deulſche, ſondern auch für die anderen Völker. Die Welt iſt nicht befriedet worden, wie man damals erklärte die Welt iſt im Gegenteil in immer neue Händel und immer neuen Hader geſtürzt worden. Wir haben dann zuch er⸗ lebt, daß Deutſchland, um ſeine wirlſchaft— lichen Verpflichtungen zu erfüllen, gezwungen war, ſich unter allen Bedingungen auf den Exportmarkt zu werfen und daß der ſchärfſte internationale Konkurrenzkampf be⸗ gann. Wir haben dann erlebt, wie die Ra⸗ flonaliſierung kam, wie man Millianen gon Menſchen einſparte, immer nur getrieben von dem einen Gedanken: Wir müſſen epor⸗ tieren um jeden Preis, um Deviſen zu de⸗ ſchaffen. Der Binnenmarkt, iſt dadurch allmäh⸗ lich zerſtört worden und die Millionenarmee der Erwerbsloſen entſtanden Aber auch Klaſſenkampfiſt Wahnwitz! 1 Ich hatte erkannt, daß wir aus dieſem Wahnſinn nicht mehr herauskommen wür⸗ den, ſolange wir denſelben Wahnſinn im In⸗ neren auch unter uns dulden Was m Gro⸗ ßen vertreten wurde zweierlei Recht 5 der Nationen, die Theorie, daß es einem Wolke wirtſchaftlich ſchlecht gehen muß, damit das andere leben kann dieſe Theorie haben wir ja unter uns genau ſo gepredigt. Was iſt denn für ein Unterſchied zwiſchen einer Klaſſe ronnie es veſſer gehen, wenn es der anderen ſchlechter geht. Ich war damals im Jahre 1919 überzeugl, daß über alle Klaſſen hinweg das Volk ſich ſelbſt wieder zuſammenfinden muß. Es war natürlich, daß ſich dagegen viele In— tereſſenten wenden würden; es war verſtänd⸗ lich, daß die Organiſationen, die die Klaſſen bildeten, ſich dagegen ſträuben würden. Man kann aber nicht das Volk zugrundegehen laſſen, weil dieſe Organiſationen leben wol— len. Für Heimat und Volk Und heute erleben wir, daß auch der Völ— kerſtreit untereinander gepilegt wird von ganz beſtimmten Intereſſenen. Es iſt eine wurzelloſe internationale Clique, die die Völ⸗ ker gegeneinander hetzt. Es ſind das die Men⸗ ſchen, die überall und nirgendwo zuhauſe! ſind, die nirgends einen Boden haben, auf dem ſie gewachſen ſind, ſondern die heute in Berlin leben, morgen in Brüſſel ſein können, übermorgen in Paris und dann wi er in Prag oder in Wien oder in London, und die ſich überall zuhauſe fühlen. Sie können überall ihre Geſchäfte käti⸗ gen, aber das Volk kann ihnen ſa nicht nachfolgen, das Volk iſt ja gekettet an ſeinen Boden, iſt gebunden an ſeine hei⸗ mat, iſt gebunden an die Lebensmöglich⸗ keiten ſeines Staates, der Nalion. Was heißt heute internationale Solidarität der Klaſſen? Das ſind blaſſe Theorien in einer Zeit, in der überall die Not ſchreit und die Völker ſchwer zu kämpfen haben um ihr; Daſein. Die Kraft von uns allen, ſie liegt nicht in dieſen internationalen Phankomen, ſie liegt hier in unſerer Heimat. Dieſe Kraft zu wecken und zu ſtärken war im— mer mein Ziel. Ich ſchuf daher eine ganz neue Bewegung, die von vornherein über alle Er⸗ ſcheinungen des Verfalls hinweg eine neue Gemeinſchaft aufzubauen hatte. Alles iſt ver⸗ gänglich, es iſt unbedeutend, an der Dauer— exiſtenz des Volkes gemeſſen. Das Volk als ſolches iſt die Juelle und der ewige Brunnen, der immer wieder neues Leben gibt. Und dieſe Quelle muß geſunderhaͤlten werden. Nationalismus und Sozialismus Was gilt mir eine Theorie, wenn ich ſieben Millionen Erwerbsloſe ſehe? Ich muß ver— ſuchen, ihnen zunächſt wieder Brot und Ar⸗ beit zu geben. Ich wußte, dieſe Aufgabe kann man nur löſen, wenn man die ganze Kraft des Volkes für dieſe Ziele zuſammenfaſſen kann. Es war klar, daß ein ſolches Programm, in dem ſich der National'smus mit dem Sozialismus verbinden muß, nicht in we nigen Jahren verwirklicht wird, daß eine große Erziehung nolwendig iſt und daß dieſer zukünftige Staal die Men⸗ ſchen ſich ſelbſt erziehen muß. Mit ſechs oder ſieben Mann habe ich begon⸗ nen. Heute iſt es die größte beutſche Bewe— gung, nicht durch Zufall Ind nicht. weil mir der Weg leicht gemacht wurde, ſondern weil die Ideen auf die ſie ſich baute richtig ſind. Nicht die Intellektuellenſchichten haben mir den Mut gegeben, dieſes g'gantiſche Werk zu beginnen, ſondern den Mut habe ich mir ge— faßt, weil ich ſelbſt den deutſchen Arbeiter and den deulſchen Bauern kannte. Ich wußte, daß dieſe beiden Schich— ten einſt die Tragenden des neuen Reiches werden, und daß ſich dann von ſelbſt mit ihnen verbinden werde auch die Schicht der geiſtigen Arbeiter. Und ots ich am 30. Ja⸗ nuar nach 14jährigem erbitterten Kampf ge— rufen wurde, da hatte ich nur den einen 1 Wunſch, dieſe große Aufgabe zu erfüllen. Was heißt für mich ein Titel? Ich brauche keinen Titel! Mein Name, den ich mir aus eigener Kraft erwarb, iſt mein Titel. Ich möchte nur, daß die Nachwelt mir einmal beſtätigt, daß ich anſtändig und ehrlich mein Programm zu verwirklichen mich bemüht habe. Wir haben in dieſen neun Monaten gearbei— tet und Großes erreicht Vielleicht wird man— cher unter Ihnen ſein, der es mir nicht ver⸗ zeihen kann, daß ich die marxiſtiſ chen Parteien vernichtete Ihnen ſage ich: Ich habe die anderen Parteien genau ſo vernichtet. Ich habe nicht die Vertretung der Arbeiterſchaft beſeiſgt, nein, ich habe die Vertretung aller Klaſſen beſeitigt. Ich habe nie geſagt, in dieſem neuen Staat darf der Arbeiter keine Vertretung mehr be— einen erträglichen Zuſtand für alle ſchaffen kann. a Als ich kam, hatte Deutſchland über 6.2 Millionen Erwerbsloſe. Und jetzt ſind es 3 170 000. Es iſt das für neun Monate eine Leiſtung, die ſich ſehen laſſen kann. Wir haben die Hände nicht in den Schoß ge⸗ legt, ſondern uns abgemüht Tag für Tag. Der Kanzler erklärte, daß ſeine nächſte Aluf⸗ gabe ſei, die Konſumkraft zu ſteigen. Dem deutſchen Bürger müſſe er ſagen: Denke ja nicht, daß es Dein Intereſſe iſt, wenn es dem Arbeiter ſchlecht geht. Im Gegenteil. Je mehr er ſelbſt an Konſumkraft beſitzt, umſo beſſer wird es Dir auch gehen. Es iſt nicht ſo, daß das Unglück des einen das Glück des anderen bedeutet. Im Gegenteil. Man hebe die Kraft eine⸗ Volkes insgeſamt und ſie kommt allen wieder unmiklelbar zuguke. Eine ungeheure Arbeit iſt zu leiſten. Und wenn links und rechts Verbohrte daſtehen und ſagen: aber uns bekommt Ihr nie, dann ſage ich, das iſt uns gleichgültig, aber die Kinder bekommen wir dann! Deutſchland will den Frieden Wenn ich aber dem deutſchen Volke wieder Arbeit und Brot erſchließen, wenn ich es wieder in Ordnung bringen will, dann kann ich das nur tun, wenn es Ruhe und Frieden beſitzt. Man jollte mir nicht zumuten, daß ich ſo wahnſianig ſei, einen Krieg zu wollen. Ich weiß nicht, wieviele von den fremden Staatsmännern den Krieg überhaupt als Soldaten mitgemacht haben. Ich habe ihn mitgemacht! Von denen aber, die heute gegen Deutſchland hetzen und das deutſche Volk verleumden— das weiß ich— von denen hat keiner jemals auch nur eine Ku⸗ gel pfeifen hören. Ich habe in dieſen neun Monaten nicht eine Maßnahme getroffen, die irgendeinen Staatsmann beleidigen oder ein Volk ver⸗ letzen konnte. Im Gegenteil, in dieſen neun Monaten erklärte ich immer wieder: die Völ⸗ ker müßten wieder vernünftig werden und ſich nicht von einer kleinen Clique internationaler Menſchen gegeneinander verhetzen laſſen. Ich erklärte, das deutſche Volk hat nur den einen Wunſch, nach ſeiner Faſſon ſelig werden zu können, man ſolle uns in Ruhr laſſen. Wir miſchen uns nicht in die An⸗ gelegenheiten anderer ein und ſie ſollen ſich nicht in unſere einmiſchen. Wenn überhaupt jemand auf der Welt ſich bedroht fühlen kann, dann ſind das doch nur wir allein. Wir wollen den Frieden und Ver⸗ ſtändigung, nichts anderes! Wir wollen unſeren früheren Gegnern die Hand geben! Es muß wieder ein Strich gezogen werden unter die traurigſte Zeit der Weltgeſchichte. Aher es will auch ſeine Ehre Der Kanzler betonte in dieſem Zuſammen— hange, daß Deutſchland aber auch Gleich be— rechtigung verlange. Wie im Wirtſchafts⸗ prozeß jeder Partner dem anderen gleichbe⸗ rechtigt ſein muß, ſo iſt es im Völkerleben. Es geht nicht an, daß ein Volk alle Rechte hat und das andere Volk hat überhaupt kein Recht. Das geht nicht.(Stürmiſcher anhal— tender Beifall.) Ehre heißt in dieſem Falle gleiches Recht, und gleiches Recht heißt die Möglichkeit, auch ſeine Intereſſen vor den an deren vertreten zu können. Wenn die Welt diktieren will, dann ohne meine Anterſchrift. And wenn die Welt ſagt: Ja, wir ſind dazu deshalb gezwun⸗ gen, weil wir Euch nicht trauen können. So ſo? Wann hat das deutſche Volk je⸗ mals ſein Wort gebrochen? Es hat leider meiſtens ſein Wort zu hartnäckig und all⸗ zutreu gehalten. Hätten wir im Weltkriege nicht ſo ſtur und ſo treu zu unſerem Verbündeten geſtanden, dann wäre vielleicht Deutſchland beſſer ge— fahren. Wir proteſtieren dagegen, daß man den Charakter eines Volkes nach ſeinen Emi⸗ granten beurteilen will. Wir beurteilen auch nicht die anderen Völker nach denen, die bei uns über ihren Staat ſchimpfen. Deutſchland iſt einig Viele Jahrhunderte hindurch hat das Aus— land damit gerechnet, in Deutſchland Verbün⸗ dete zu haben. Erſt waren es charakterloſe Fürſten, die eiskalt ihre Völker verrieten, dann ſind es Parteien geweſen, Weltanſchau⸗ ungen. Immer haben ſie Verbündete gehabt. Jetzt will ich den Gegnern zeigen, daß ſie heute keine Verbündete mehr in Deutſchſand haben. Was heute ſich ver. der 19 8 des flaſſenkampfes und der Theorie des Völkerkampfes? Es iſt das Wen ich heute zu Ihnen und damit zu ſelbe! Derſelbe Wabnwik. zu meinen. 5 ſitzen. Im Gegenteil ich hin der Ueherzen⸗ bunden füblt. iſt das deulſche Volk ſelbſt. Jahrhundertelang hat es ſein Schickſal verſucht, in Uneinigkeit und hat grauen hafte Erlebniſſe geerntet. Ich denke, daß wir ſetzt das Fee in Einig⸗ eit. Ich bin dafür in Deutſchland der Garant, daß dieſe Gemeinſchaft nicht zu Gunſten einer Seite unſeres Volkes ausſchlägt. Ihr könnt mich als den Mann anſehen, der keiner Klaſſe angehört, der keinem Stande angehört, der über alle dem ſteht— ich habe nichts als die Verbindung zum deutſchen Volk! die Bedeutung des 12. November Und dieſes einige deutſche Volk will ich am 12. November der Welt vorführen, ſo wie es iſt. Sie ſoll ſehen, daß das, was ich erkläre, nicht die Sprache eines Einzelnen iſt, ſondern daß das ganze Volk wie ein Mann dahinter ſteht. Und genau ſo bitte ich Sie auch: tre⸗ ken Sie ein für diefen Begriff des gleichen Rechtes, ſo wie Sie ſelbſt kämpfen mußten und gekämpft haben für das eigene Recht als deutſche Arbeiter. Daher müſſen Sie meinen Entſchluß ver⸗ ſtehen, wenn ich den hohen inkernakiona⸗ len Mächten nun erkläre; Wir ſind gerne bereit, an jeder Konferenz mitzuwirken, wir ſind gerne bereit, an ſedem interna- kionalen Vertrag mitzuwirken— aber immer nur als Gleichberechtigte. Heute hat das Schickſal mir mehr Macht ge⸗ geben, als ſie viele Jahrzehnte vorher ein Kanzler in Deutſchland beſaß. Ich kann nicht preisgeben, wofür ich viele Jahre gekämpft habe. Und wenn ich Euch auffordere, am 12. November einzutreten Mann für Mann, für mich zu ſtimmen. für dieſen Entſchluß, für diefen Reichstag, ſo könnt Ihr nicht ſagen: das brauchſt Du. Ich brauche das perſönlich wirklich nicht. Ich könnte darauf Verzicht lei— ſten. Ich habe noch für dreieinhalb Jahre Ge— neralvollmacht. Ich brauche es— das deut— ſche Volk braucht es. Ihr werdet jetzt vor die Welt treten mit mir und hinter mir und fei— erlich erklären: Wir ollen nichts anderes als Frieden. Wir wollen nichts anderes als Ruhe, wir wollen nichts anderes als uns unſe⸗ ren Aufgaben zu widmen. Wir wollen unſer gleiches Recht und laſſen uns nicht unſere Ehre von irgendjemand nehmen. Wenn wir das am 12. November tun und wenn die ganze Nation hier ihre Pflicht er— füllt, dann wird damit zum erſtenmal viel— leicht in der deutſchen Geſchichte der ganzen Welt klar, daß ſie nun anders mit un- ver— kehren muß, daß ſie nicht mehr hoffen kann auf unſere Uneinigkeit und Zerſplitterung, daß ſie ſich abfinden muß mit dem, was iſt, nämlich mit dem deutſchen Volk(langan— dauernde Beifallsſtürme). Vegeiſterte Aufnahme Mit unbeſchreiblichem Jubelſturm die Arbeiterſchaft dem Kanzler. Als der Kanzler erklärte, ich habe nichts als die Verbundenheit zum deutſchen Volke, dem ich gehöre, ſchlug eine Woge der Zuſtimmung über ihm zuſammen. Alle fühlten, daß hier nicht der Kanzler, ſon— dern der Volksgenoſſe zu ihnen ſprach. Wie ein feierliches Gelöbnis ſtieg das Horſt-Weſ— ſel⸗Lied auf, das Heil auf den Führer ließ die rieſigen Hallen erbeben. Schwielige Hän— de reckten ſich ibm zum Gruße empor und dankte auf dem ganzen Wege durch Siemensſtadt war des Jubelns, Freude kein Ende. Die Rückfahrt des Führers von Sie⸗ mensſtadt zur Reichskanzlei geſtaltete ſich zu einer Triumphfahrt, wie Berlin ſie noch nicht erlebt hat. f Die ganze Fahrt auf dem wohl mehr als 12 Kilometer langen Wege konnte nur im Schritt⸗Tempo vor ſich gehen. Alle Straßen warten reſtlos verſtopft. Die geſamte werk⸗ tätige Bevölkerung Berlins wat auf den Straßen und bereitete dem Führer Huldi⸗ gungen von unerhörtem Ausmaße. Heute ſpricht Hindenburg Heute, Samskag, 11. November, abends 19 Ahr wird Reichspräſident v. Hindenburg 0 Die Rede wird um 21.45 Uhr wie⸗ rholt. Standarte Adolf gitler Feierliche Vereidigung. München, 11. November. Im Anſchluß an die Gedenkfeier an den 9. November 1923 fand vor der Feldherrnhalle die Vereidigung der Leibſtandarte Adolſ Hitler ſtatt, ebenſo die Vereidigung des SA⸗Sturmbann Hermann Göring. Bei dieſer Gelegenheit weihte der Führer mit der Blutfahne 42 neue Sturmfahnen. Der Füh⸗ rer hielt dabei eine kurze Anſprache, in der er der SS für die Treue in all den Jahren dankte und ſie aufforderte, dieſe Treue auch in Zukunft zu bewahren. Dann legten die SA⸗ und SS-Männer durch Berühren der Blutfahne den Eid auf die nationalſozialiſtiſche Bewegung„ den Führer ab. Mit dem Choral„Nun danket alle Gott“ ſchloß die er— hebende Feier. Unter den Klängen des Prä— ſentiermarſches ſchritt der Führer dann die Front der ein; nen Stürme ab. Ein Vorbei⸗— marſch in der Ludwigſtraße bildete den Ab— ſchluß der Veranſtaltung. Zur Aufllärung an alle Katholiken! Die Gauleitung der Pfalz der NSDAP. teilt mit: Nach erneuter Rückſprache beim Biſchof von Speyer beſteht Klarheit über die Fragen, welche Volksabſtimmung und Reichstagswahl betreffen. Nach dem Konkor— dat iſt es nicht möglich, daß die deutſchen Bi⸗ ſchöfe einen eigenen Wahlaufruf herausbrin— gen. Die Rückſprachen mit den kirchlichen Be— hörden haben aber ergeben, daß Einmütig— keit in der Auffaſſung über die ſchickſalhafte Bedeutung der Volksabſtimmung und zer Reichstagswahl vom 12. November 1933 be— ſteht. Die Worke der Biſchöfe ermahnen alle Ra- tholiken zu vaterländiſcher Pflichterfüllung und appellieren an das Gewiſſen der Wahl- berechtigten. Dies iſt bindend für alle katholi⸗ ſchen Männer und Frauen, ſodaß ſich ſeder der Brpflichtung zur Volksabſtimmung und zur Einzeichnung eines Kreuzes auf dem Reichstagsſtimmzettel klar ſein muß. Das⸗ ſelbe gilt für die katholiſchen Vereine, die ebenfalls nach dem Konkordat als Archliche Organiſationen keine eigenen Wahlaufrufe herausbringen können, aber in ihren füh- renden Stellen des Willens ſind. daß die Au- des Winkens und der n Vereine 9 0 zur Volksabſtim⸗ mung als auch zur Re hege a 90 liv ihre Pflicht tun. Der außenpolitiſche Führer iſt der gleiche wi der innenpolitiſche. Bei Volksabſtimmung und Reichstagswahl führt Reichskanzler Adolf Hitler. Kirche und Staat haben ſich durch das Reichskonkordat verbündet. Die katholiſchen wahlberechtigten Männer und Fraten be⸗ zeugen am 12. November durch ihre Volks⸗ abſtimmung und Reichstagswahl ihre Ver⸗ bundenheit mit der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft, die gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten bringt. Abrüſtungsvorſchläge im englischen Parlament In ihrem Mißtrauensantrag ge⸗ gen die engliſche Regierung, der im Unter⸗ haus eingebracht wird, macht die Arbeiter⸗ partei folgende Abrüſtungsvorſchläge: Vollſtändige Abſchaffung des Luftbombar⸗ demenks; Allgemeine Abſchaffung aller Waf⸗ fen, die Deukſchland durch den Verſailler Vertrag verbolen ſind; Internalionale Kon- trolle der Zivilluftfahrt; Soforkige Herabſet⸗ zung der KRüſtungsausgaben aller Staaten; Abſchaffung der privaken Waffenherſtellung und des Waffenhandels: Inkernakionale Waffeninſpektion und Konkrolle in allen Staaten; Schaffung einer Inkernakionalen Polizeimacht. Die Nobelpreiſe Stockholm, 11. November. Die ſchwediſche Akademie hat den Nobel— preis für Literatur für das Jahr 1933 dem ruſſiſchen Schriftſteller Jwan Bunin zugeſprochen. Der Nobelpreis für Chemie gelangt in dieſem Jahre nicht zur Vertei⸗ lung und wird für das nächſte Jahr zurück— geſtellt. Profeſſor Werner heiſenberg-Leipzig hat den Nabelpreis für Phyſik für das Jahr 1932 erhalten. Der Nobelpreis für Phyſik für das Jahr 1933 wird unter Schrögeer⸗-Oeſterreich und Dirak-England geteilt. Bübdchen will kaine Milch trinken? Doch-mit Kafhreiner schmeckt sie ihm! Amneſtie in Baden Karlsruhe 11. Nov. Der Reichsſtatthalter in Baden, Robert Wagner, hat in einem Er— laß die Landesregierung ermächtigt, für Straftaten, die ſeit dem Inkrafttreten der Verordnung über Gewährung von Straf— freiheit vom 21. März 1933 bis einſchließlich 31. Oktober 1933 zur Durchſetzung des natio— nalſozialiſtiſchen Staates aus politiſcher Ueberzeugung und nicht aus Eigennutz oder ſonſtigen niedrigen Beweggründen begangen ſind, Straffreiheit zu gewähren. 8 15 en der männlichen und weibll hen ra. 0 0 J e ee, Die Dornierwerke werden ihren Fried. richshafener Betrieb, die Flugzeugwerfi, nach Wismar in Mecklenburg derlegen, wo außer der Werft ein See. und ein Vandflugplaz enkſtehen wird. Für Wismar bedeutet diele Verlegung eine außerordentliche Belebung des Arbeits marktes, denn die Stadt Wismar hat eine der prozentual höchſten Arbeitsloſenzahlen in Deutſchland aufzuweiſen. Die Verlegung iſt insbeſondere auf die Bemühungen des Reichsſtatthalters von Mecklenburg und Lü beck, Hildebrandt, zurückzuführen. Grubenbrand Auf der 520 Meker⸗Sohle der„Carolus Magnus“. Köln, 11. November. Ader Jeche„Carolus Magnus“ an der hollü teen Grenze iſt auf der 520. Meiler. Sohle ein Brand ausgebrochen. Da die in Brand geratene Strecke eingedämmt iſt, kann über die Urſachen des Brandes Näheres noch nicht geſagt werden. Eine ernſtere Gefahr dürfte nicht mehr heſtehen. Wie wir von zu ndiger preußiſcher Stelle erfahren ſind die Staagtspolizeiſtelle Aachen und die Bergpolizeibehörde mit der Unterſu— chung der Brandurſache beſchäftigt. Dampfrohr explodiert Jünf Tote auf hoher See. London, 11. November. Eine ſchwere Dampfrohrexploſion ereig⸗ nete ſich auf dem nach Bombey unterwegs befindlichen engliſchen 8000⸗Tonnen⸗Damp⸗ fer„City of Cairo“ im Mittelmeer. Jünf Mann der Beſatzung— vier Einge⸗ borene-Makroſen und ein engliſcher Inge. nieur— wurden getötet. Der zweite Inge. nieur und vier Eingeborene⸗Matroſen wur. den ſchwer verletzt. Die Toten wurden auf hoher See beige⸗ ſetzt. Die Verletzten wurden in Port Said au Land gebracht. Unſerer heutigen Geſamtauflage liegt ein Werbeproſpekt des bekannten Schuhhauſes Earlsritz & Cie, Mannheim Hl, Breiteſtraße bei, deſſen Beachtung wir unſeren geſchätzten Leſern beſonders empfehlen. unübertroffen bei Rheumed Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschufi und Erhal- tungskranlcheiten. Starke harn- säurelösend.bakterlentotend Ab- solut unschädlichl Ein Versuch Köberzeugtl Eragen Sie Ihren LI nach längerer Pauſe wieder in Bewegung. Die Kinder nicht ruhen konnte, ſeine Gedanken in die Zukunft wan⸗ Ernſt Cornelius war ſo Urteilt. Er ahnte es nicht. Noch weniger Ignis. Sie hoffte, daß das Intereſſe, das ſie für den jungen Offizier ge— zeigt, ihm eine Art Schutz ſein würde. Sie galt doch etwas in der Wiener Geſellſchaft— um ihres Namens, ihrer Herkunft und ihres Geldes willen. Auch nannte die Kaiſerin ſie ihre kleine Freundin. Sie träumte wieder ihre ſüßen, harmloſen, noch ſo mädchenhaften Träume von ihm und wurde weicher, lieblicher und hinreißender von Tag zu Tag. Sie ſahen es alle und deuteten es ſich anders. gut wie zum Tode ver— 21.* 5 21* Die Kinder hatten Blumen gepflückt, rote Feldnelken, Skabioſen und blaue Glockenblumen. Sie hielten mächtige Sträuße in den Händen, ſtanden nun ſtill und ſahen ſich nach den Erwachſenen um. „Vater iſt böſe“, meinte das jüngere der kleinen Mädchen, elfjährig. „Nicht böſe, traurig. Es ſchmerzt ihn, daß er hier leben muß, nur mit der Mutter und uns beiden. Er ge⸗ hört doch der ganzen Welt. Und niemand will etwas von ihm wiſſen!“ erklärte die ältere, ein ſaſt dreizehnjähriges, verſtändiges kleines Fräulein, das ſchon ein bißchen die Manieren einer Dame hatte. Die drei Erwachſenen kamen langſam nach, zuweilen blieben ſie ſtehen, biskutierten lebhaft 97 ſetzten ſich erſt langweilten ſich. Sie gingen den Wieſenpfad weiter. Der Himmel war ſo blau, die Ernte reifte ſchon. Friede— Friede ringsum. Er ſchien das Städtchen da vor ihnen, Troppau, wie in einen weiten Mantel eingehüllt zu haben. Dächer, Kirchturm— die Zinnen des Schlößchens, alles dehnte ſich im Licht des Julinachmittags mit ſo inniger Selbſtverſtändlichkeit, als ob es keine ringenden Herzen, keine brachliegenden Kräfte, die nach Verwendung ſchrien, keine verlorenen Schlachten, keine ſtöhnenden Verwundeten — keinen Krieg und keine Diplomatie gäbe. Die drei, die durch dieſe idylliſche Landſchaft auf Wieſenwegen wanderten, ſahen nichts von all der Lieb— lichkeit und Sommerſeligkeit. Unruhe beherrſchte ſie, Not zehrte an ihnen, Haß und Ohnmacht erfüllten ſie mit Bitternis. Grundverſchieden in der Erſcheinung, in ihrer Ab— ſtammung, ſelbſt in ihren Anſichten und ſicher in ihren Temperamenten einte ſie alle drei— der unbändige und rüttelnde Zorn gegen den Unterdrücker der Welt, gegen Napoleon. 1 Die Gräfin Lanskoronska, unter weißem Haar glühende Polinnenaugen, mit jenem Ausdruck begeiſterter Opfer⸗ willigkeit, der immer hinreißt, ſtützte ſich im Gehen auf zwei Stöcke. Sie litt an Gicht. Doch Willensſtärke und Kampfesmut verliehen ihr etwas untilgbar Jugendliches. Sie wetteiferte im Temperament mit Pozzo di Borgo, dem Korſen, Napoleons Landsmann und Jugendfreund— jetzt ſein erbitterter Feind. Er haßte mit dem Haß der enttäuſchten und zertretenen Liebe, blind und ungerecht. Arm und vertrieben, war er bereit, jedem Herrn zu dienen, der ihn gegen Napoleon zu führen verſprach. Dieſe beiden Menſchen waren der liebſte Verkehr des Freiherrn vom Stein, ſeit er aus Brünn, wohin ihn Stadion gewieſen, vor den franzöſiſchen Truppen hatte fliehen müſſen. Der älteſte und geklärteſte zwiſchen den dreien, verſuchte er, ihre Glut in Fruchtbarkeit zu wandeln, ihre verziſchenden Gefühle auf feſte Ziele und Möglichkeiten zu lenken. Zur Untätigkeit verdammt, ließ Stein, deſſen Geiſt dern, baute er, da er es mit der Tat nicht mehr konnte, mit der Phantaſie ein freies Europa auf. Sein Zorn ruhte auf Preußen. Seiner Meinung nach hätte es ſich tatkräftig und ent ſchloſſen auf Oeſterreichs Seite ſtellen müſſen. Freilich hatte ihn auch Oeſterreich enttäuſcht. Die geſtaute Kraft in ihm riß ihn zu Ausfälligkeiten und Ungerechtigkeiten hin. Es quälte ihn, daß er mit ſo klarer Einſicht in das Nötige und Notwendige verdammt war, zur Seite zu ſtehen. Jetzt hatte der Sieg des Korſen bei Wagram die drei Geflüchteten und Verbannten un eine große Hoffnung betrogen. „Mein Leben zerrinnt“, ſagte bitter Stein in dieſem Augenblick.„Es zerfließt im Sande, weil es aus ſeinem Bett geworfen iſt, in dem es fruchtbar ſtrömte. Und der Block, der mir die Auswege meiner Kraft verſperrt, dieſer Korſe, wächſt von Tag zu Tag. Er nimmt zu— ich muß untergehen in dieſem fürchterlichen Müßiggang, in dem das Denken ſelbſt wie eine alberne Ueberflüſſigkeit er ſcheint. Und rings die Fürſten und Völker ſcheinen ſich dieſem Orkan der Sinnloſigkeit, der über Europa hin⸗ brauſt, mehr und mehr zu beugen— ihn um ſo gelaſſenei als Selbſtverſtändlichkeit zu dulden, je ſinnloſer, je ge⸗— waltiger er wird. Man hält das Uebel einfach für un⸗ bezwingbar. Und ich ſehe ſo klar, wie Mannesmut und entſchloſſene Neuordnung veralteter Zuſtände alles zum Beſſeren wenden würden. Wie gern“, ſagte Stein, ſtill⸗ ſtehend, und ſeine Augen blitzten die Begleiter an,„würde ich Leib und Leben laſſen, in größter Armut meine Tage verbringen, alles Ueble ohne Klage ertragen, wenn nur meine Einſichten und Erkenntniſſe, wie ich ſie mir in ſchwerer Schule errungen, der Allgemeinheit dienſtbar ge⸗ macht werden könnten. Aber das, ſcheint mir, iſt die ver- hängnisvolle Signatur unſerer Zeit: man will die Wahrheit nicht hören und verbannt ihre Träger. Man dient der Lüge, als ſei ſie die legale Herrſcherin der Welt!“ g N (Fortſetzung folgt) 6. Spital Nummer 263 3. Blatt zum Viernheimer Anzeiger Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Reichstagswahl und Volksabſtimm⸗ ung am 12. November 1933. Die Reichstagswahl und Volksabſtimmung ſindet am Sonntag, den 12. November 1933 pon vormittags 9 Uhr bis nachmittags 6 Uhr ſtatt. Die Abgrenzung der Wahlbezirke und die Lage der Wahllokale iſt aus nachſtehender Auf- ſtellung erſichtlich. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Stimmzettel amtlich hergeſtellt ſind. Die Stimm⸗ abgabe zur Volksabſtimmung erfolgt in der Weiſe, daß der Stimmberechtigte, der die zur Abſtimmung geſtellte Frage bejahen will, unter zem vorgedruckten Worte„Ja“, der Stimmbe⸗ rechtigte, der ſie verneinen will, unter dem vorgedruckten Worte„Nein“ in den dafür vor⸗ geſehenen Kreis ein Kreuz ſetzt. Bei der Reichs⸗ tagswahl hat der Stimmberechtigte, der dem auf dem Stiumzettel bezeichneten Wahlvorſchlage feine Stimme geben will, ein Kreuz in den hierfür vorgeſehenen Kreis zu machen. Stimmzettel, die dieſen Beſtimmungen nicht entſprechen, find ungültig. Viernheim, den 9. November 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Wahlbezirke. 1. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Franzke Stellvertreter:* Martin Wahllokal: Sitzungsſaal des Rathanſes. „Friedrichſtraße „Ernſt Ludwigſtraße 3. Luiſenſtraße von Lorſcher⸗ bis Blauehutſtr. Ludwigſtraße von Lorſcher⸗ bis Waſſerſtr. 5. Adolf Hitlerſtraße links und rechts vom Rat⸗ Waldſtraße[haus bis Waſſerſtr. 2. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Sax Stellvertreter: 5 Selinger Wahllokal: Schillerſchule rechts. Alexanderſtraße Alicenſtraße Bertholdus⸗Pfenningſtraße Bürſtädterſtraße Kirſchenſtraße Kühnerſtraße Ludwigſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. Luiſenſtraße von Bürſtädter⸗ bis Lorſcherſtr. 9. Nibelungenſtraße „Verlängerte Alexanderſtraße. 3. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Bläß Stellvertreter: 0 Winkenbach Wahllokal: Goetheſchule links. Am Frohnberg Horſt Weſſelſtraße 3. Hügelſtraße Lorſcherſtraße 5. Hindenburgring „ Schulſtraße 7. Weinheimerſtraße 5. Zeppengaſſe. a 4. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Riehl Stellvertreter: 1 Müller Wahllokal: Goetheſchule mitte. Bismarckſtraße von Weinheimer⸗ bis Adolf⸗ Eulerſtraße[Hitlerſtraße Heddesheimerſtraße Holzſtraße Kiesſtraße Mannheimerſiraße „Neubauſtraße Adolf Hitlerſtraße links vom Rathaus bis Steinſtraße. lans Ende 5. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Neff Stellvertreter: 5 Lamberth Wahllokal: Schillerſchule rechts. Annaſtraße „Bismarckſtraße von Adolf Hitlerſtraße bis Goetheſtraße[Kreuzſtraße „Kreuzſtraße Lampertheimerſtraße Molitorſtraße „Römergartenſtraße Schillerſtraße Seegartenſtraße. 6. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Kempf Stellvertreter:„ Ditſch Wahllokal: Schillerſchnle rechts. Jahnstraße „Jagerſtraße »Moltkeſtraße „Neuh äuſerſtraße 5 Adolf Hitlerſtraße rechts vom Nathaus bis aße ans Ende S N S 8— S e S S — 7. Sandſtraße 8. Wilhelmſtraße 9. Am Königsacker 10. Am Tivoli 11. Albert Leo Schlageterſtraße 12. Moltkeſtraße— Tivoli— 13. Adolf Hitlerſtraße— Tivoli— 7. Wahlbezirk. Vorſteher: Ratsmitglied Reis Stellvertreter: 5 Reinhard Wahllokal: Goetheſchule rechts. Außerhalbliegende Gebäude Blauehutſtraße . Eliſabethenſtraße Hansſtraße Hofmannſtraße . Pandurengaſſe Repsgaſſe . Waſſerſtraße . Weihgartenſtraße Wieſenſtraße. — D S n N S Bekanntmachung. Betreffend: Stromverſorgung; hier Einführung von Sperrzeiten für die Kraftſtromabnehmer. Mit Rückſicht auf den nunmehr eintretenden erhöhten Lichtbedarf in den Abendſtunden ſind wir gezwungen, die Sperrzeiten für die Kraft- ſtromabnehmer ab ſoſort wieder einzuführen. Die Kraftſtromabnehmer ſind verpflichtet, bei Eintritt der Dunkelheit bis 9 Uhr abends die Motoren abzuſchalten. Dieſe Maßnahme iſt dringend notwendig, um einerſeits eine ſtörungs— freie Stromverſorgung zu gewährleiſten u. andern⸗ ſeits eine Verteuerung des Strombezuges zu vermeiden. Wir werden die Einhaltung der Sperr- zeiten anhand unſeres regiſtrierenden Wattmeters überwachen laſſen und bei Zuwiderhandlungen geeignete Maßnahmen zur Abhilfe ergreifen. Auch hat der Zuwiderhandelnde zu gewärtigen, für die durch ihn hervorgerufene Verteuerung der Strom- koſten einen Zuſchlag auf ſeinen Strompreis zahlen zu müſſen. 47 „ Betreffend: Feldbereinigung. Das Fahren von Grenzſteinen innerhalb der Gemarkung ſoll auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Verſchloſſene Angebote mit der Angabe des geforderten Stundenlohnes ſind bis Dienstag, den 14. November 1933 zwiſchen 9—10 Uhr bei uns, Zimmer 18, abzugeben. Viernheim, den 10. November 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung Bechtel. Bekanntmachung der N. S. D. A. P. Ich gebe hiermit bekannt, daß Beſtellungen für die N. S. D. A. P. nur Gültigkeit haben, wenn ſie von dem Ortsgruppenleiter oder von mir unterſchrieben ſind. gez. Schweigert, ſtellvertr. Orgruf. item T e Das Aufbauwerk unſeres Führers zu ſtützen und zu fördern iſt die Vorausſetzung für eine Beſſerung unſerer ſozialen Lage. Die innere Lage kann nur gefeſtigt und geſtärkt werden, wenn wir uns auch dem Ausland gegenüber einig ſind. Helfe jeder einzelne mit, dem Aus- land zu dokumentieren, daß wir leben wollen — daß wir ein Recht haben zu leben, indem wir am Sonntag unſer„Ja“ in die Urne wer⸗ fen. Es iſt die Schickſalswende der Nation und damit auch Dein e Schickſalswende! Denk daran, deutſcher Bauer deutſche Bäuerin. Aus dieſem Anlaß findet am Samstag, den 11ten November abends 8½, Uhr im Engel ſaal die große Bauernkundgebung ſtatt, in welcher der Landesgeſchäftsführer der Heſſ.⸗Naſſ. Bauernſchaft Herr Dümas⸗Darmſtadt, ſowie unſer Kreisbauernführer Reinheimer ſprechen werden. Der geſamten ackerbautreiben⸗ Wie wähle ich? und einen weißen Stimmzettel. 1 Der grüne Wahlzettel iſt für die Volksabſtimmung und der weiße für die Reichstagswahl beſtimmt. Der Wähler hat bei der Volksabſtimmung auf dem grünen Stimmzettel in den Kreis unter dem vorgedruckten„J a ſein Kreuz einzuſetzen. Der Kreis unter„Nein bleibt frei. Auf dem Stimmzettel für die Reichstagswahl wird in den Kreis hinter dem Namen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei ein Kreuz eingezeichnet. 5 Beide Stimmzettel werden in einem Umſchlag abgegeben. So ſehen die Stimmzettel aus, wenn du richtig gewählt haſt! Bei dieſer Wahl erhält jeder Wahlberechtigte einen grünen Billigſt Du, deulſcher Mann, und Du, deutſche Frau, dieſe Politik Deiner Reichsregierung, und biſt Du bereit, ſie als den Ausdruck Deiner eigenen Auffaſſung und Deines eigenen Willens Zu erklären und Dich feierlich zu ihr zu bekennen? Ja Nein Stimmzettel in grüner Farve ——— NRNeichstagswahl Wahlkreis Imam Nationalſozialiſtiſche Deulſche Arbeiterpartei (Sitlerbewegung) Adolf Bier 6 Rudolf He B,. Dr. Wilhelm Frick, Hermann Göring. Dr. Joſeph Goebbels, Etuſt& ö bm. RN. Walther Darré. Franz Seldte, Frau von Babes, Ulfred duge nber. 4 Samstag, den 11. November 1933 50. Jahrgang den Bevölkerung, unſeren Mitgliedern ſowie deren Frauen machen wir es zur Ehren- pflicht, ſich an dieſer Kundgebung reſtlos zu beteiligen. Dem Symbol des„erwachenden Deutſch⸗ lands“, unſerer Bauernfahne, die Treue! Das ſei unſere Loſung am Sämstag abend. Wir wollen unſerem Kreisbauernführer be⸗ weiſen, daß wir die Zeichen der Zeit verſteben, daß wir marſchieren im Zeichen der jungen Re- volution. Heil Hitler! Der Ortsbauernführer. Marine⸗Komeradſchaft B'heim. Wieder taucht am Horizont eine Schickſals⸗ ſtunde des deutſchen Volkes anf und zwar geht es diesmal um die Ehre, um Sein oder Nicht⸗ ſein, um Gleichberechtung und die allernotwen⸗ digſte Lebensmöglichkeit der deutſchen Nation, Wie Ihr alle wißt hat unſer Reichsſchiff zu ſtarken Kurs nach Backbord genommen und nur unſerem Führer haben wir es zu verdanken, daß er das Ruder mit feſter Hand faßte und hart Steuerbord den Kurs nahm und ſo den Unter- gang des Reichsſchiffes verhinderte, das an den „roten Klippen“ zu zerſchellen drohte. Kameraden, denken wir an unſere Helden, die draußen auf hoher See und in den Kolo- nien weit, fern von der Heimat ihr Beſtes, ja ſogar das Leben geopfert haben. Dieſe 36 000 Marineſoldaten, ſowie auch alle Kriegsopfer des Weltkrieges rufen uns heute Alle zu: Seid einig und getreu und tut Eure Pflicht als ehemalige Soldaten und ſtellt Euch geſchloſſen hinter das Ruder und die Regierung Adolf Hitlers, nm unſere ehemaligen Gegner zu zeigen, daß wir eins ſind mit unſerem Führer, zu kämpfen für unſere Ehre, Frieden und Gleichberechtigung zu Waſſer und zu Lande. Darum Kameraden fordere ich Euch, ſowie Euere Angehörigen auf, dem Rufe unſeres großen Steuermannes zu folgen. „Alle Mann an Bord— Volldampf voraus— klar Schiff zum Gefecht“ und ſt i mmt am Wahlſonntag mit„Ja“. Heil Hitler! See Heil! Der Führer: Hans Brückmann. Lokales Viernheim, 11. Nov. * Straßenſammlung. Kommenden Sonntag findet zu Gunſten des Winterhilfswer⸗ kes ein Straßenſammlung ſtatt. Der Bund deutſcher Mädels, die N. S. Frauenſchaft, S. A. und S. S. werden Anſtecknadeln zum Preiſe von 10 Pfg. verkaufen. Es iſt Pflicht jedes deutſch fühlenden und national denkenden Volksgenoſſen am Sonntag dieſes Abzeichen zu tragen. Für die Abſtimmung auf den Stimmzetteln iſt unbedingt folgendes zu beach⸗ ten: es iſt die falſche Meinung aufgetreten— ſie wird, wie uns berichtet wird, von unlauteren Elementen verbreitet— daß in dem grüuen Stimmſchein(Volksabſtimmung) das Nein zu durchſtreichen wäre! Das iſt falſch! Nur wer das Kreuz in das Ja macht, gibt eine gültige Stimme für die Reichsregierung ab: für Friede, Recht und Gleichberechtigung! * Deine Hand dem Handwerk. Das Metzgerhandwerk veröffentlicht in vorliegender Ausgabe einen Aufruf, deſſen Beachtung wir der ganzen Einwohnerſchaft beſtens empfehlen. Auch der Berufsſtand der Metzger ringt ſchwer um ſeine Exiſtenz, weshalb es dringend erforder- lich iſt, daß alle Kreiſe die wohlberechtigten Forderungen der Metzger erfüllt, zumal das Metzgerhandwerk einer der größten Steuerzahler in unſerer Gemeinde darſtellt. Bei der Aus- ſtellung haben wir erſehen, was die Metzger bieten können, deshalb nochmals:„Deine Hand dem Handwerk“. »Die letzte große Wahlkundge⸗ bung: Samstag Abend ½9 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ und für Bauernſchaft und Land⸗ volk im„Engel“. Die geſamte Bevölkerung ſei nochmals auf die letzten Wahlkundgebungen hin⸗ gewieſen. Es iſt gewiß, daß jeder Volksgenoſſe jetzt weiß, daß er unbedingt abſtimmen muß, mit ſeinem Kreuz in das Ja für die Reichs⸗ regierung und für einen neuen Reichstag, aber dennoch wird es niemand ſchaden, wenn er noch⸗ mals den Ausführungen des Referenten Pg. Schwebel⸗Worms zuhört und dann am Wahltage nochmals ſelbſt Gelegenheit nimmt, dafür zu ſorgen, daß auch der letzte Volksge⸗ noſſe zur Wahlurne geht. Es geht um keine Parteien bei dieſer Wahl, es geht um das Schickſal des ganzen Volkes für alle Zukunft. Das deutſche Volk muß ſich in treuer und hun⸗ dertprozentiger Geſchloſſenheit hinter ſeine Regier⸗ ung und damit hinter ſeinen Volkskanzler und Führer Adolf Hitler ſtellen. Wir ſind es uns ſelbſt und unſeren Kindern ſchuldig! Es wird gleichfalls erwartet, daß ſich die wahlberechtigten Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen an dem Demonſtrations zug nach den Verſammlungen ge⸗ ſchloſſen beteiligen. Tränen! Musik: Alles lacht Rot-Weiß. Auf zum Merwe-Schlager am Herw-e- Dienstag im»laiserhote Ein Blick in die Zeit des bunten Rockes Eintritt 30 Pfg. Es ladet freundlicht ein „Ein fescher Jung bie Operetten- und Theatergesellschaft. Wie wird am 12. Nov. gewählt? Dein Kreuz in das„Ja“ für die Volksab⸗ ſtimmung(Stimmſcheine aus grünem Papier). 2. Dein Kreuz in den Kreis für die Wahl zum neuen Reichstag(Wahlzettel aus weißem Papier). „Jeder Volksgenoſſe wählt un bedingt am Vormittag bis 12 Uhr. Wer gewählt hat, iſt verpflicht, die ihm aus- ausgehändigte Wahlplakette ſichtbar zu tragen. Jeder Volksgenoſſe ermahnt den anderen am Sonntag morgen, daß er, falls noch nicht geſchehen, ſofort zur Wahlurne geht. Ganz Viernheim muß ſich an der Wahl beteiligen! Rein Hass, kein Heid billig und gut verkaufen ist meine Reklame! Herrenanzüge 28.— 29.— 37.— hosen in grosser Auswahl Monteur Anzüge Drell 6.75.— eorg Martin, Berufskleiderhaus 7 Achtung! A Empfehle meinen damen- U. Herrensalan Keisſtraße ** Dauerwellen ſowie ſonſtige Bedienung Erſtklaſſige Aushilfe. Kein langes Warten. — ½ Jahr Garantie! in vollendeter Aus- Salon d. weggter A N S 8 Wasser wellen 0, 5 führung! dolf Hitlerſtraße 35 fuhlfäſſer Fleiſchſtänder Krautſtänder ſowie in ſämtlichen Küferarbelten u Reparaturen empfiehlt ſich Küferei Wilh. Wörner Den modernen Herren-Mantel verarbeitet als Ulster- Paletot ganz auf Sold gefͤttert, in den neuen grauen Shetlands-Artikel, Preisl. 45.- 39.- 35. als Ulster mit Rückengurt brelt gestepptes Revers, moderne graus Dessins, Preisl. 42. 37. 29. 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Magda aber liebte, wie Frauen lieben, nämlich gleich das höchſte, was es in ihrem Umkreis gab: ihren Chef. Hoffnungsloſe Liebe! Dieſer Chef war zwar immer freundlich zu ihr, aber er war ja zu jedem freundlich— ach. ein herrlicher Mann! Schließlich aber kann man nicht ſeine Sonn⸗ tage zu Hauſe verſitzen und flennen. Zumal, wo es Frühling war, und blendendes Wetter, und Max ein ausgeſprochener Naturfreund. Alſo nahm ihn Magda an die Leine und dampfte mit ihm ab. Ab an die Havel. Max war ſelig; wälzte ſich, vier Beine in den himm⸗ liſch blauen Himmel geſtreckt, im Graſe und bettelte alle Vorübergehenden an, ihm Stein⸗ chen zu werfen, damit er ſich nach ihnen die Zunge aus dem Halſe jagen könnte. Denn Magda warf ihm keine Steinchen. Trübe, unerfreut ging ſie an all dem Farben⸗ glanz vorüber, freute ſich nicht einmal an Max Freude, für den ſie doch arbeitete, täglich acht Stunden, um ihn ſtandesgemäß zu erhalten. Mit der Zeit wuchs in Max die Empörung über ihr Benehmen. Wozu begleitete er ſie eigentlich; hä? Nicht ein Steinchen den ganzen Weg, das undankbare Gemüt! 47 Und Max verſchwand. Verſchwand um eine Wegbiegung und wurde nicht mehr geſehen. In Magdas ſchwarz umflortes Herz flammte plotzlich grell die Erkenntnis hinein: Max ver⸗ ſchwunden! a Nun auch das noch! Die Welt war nichts als Bitternis. Sie fing an zu rennen, planlos. Max blieb verkrümelt. „Ja!“ ſchluckte ſie dunkelrot. „Fabelhaft. Wiſſen Sie, das beſte iſt, ich ſchicke heute nachmittag mein Auto zu Ihnen, und Sie fahren mit dem Hund nach unſerer Wohnung. Meine Schweſter wird da ſein und wird ſich ſehr freuen.“ „Ja!“ ſagte ſie wieder. „Gut.“ Strich er ganz leiſe über ihren Arm? Vielleicht war es auch Täuſchung. Nun mußte Max alſo fortgegeben werden. Kleiner Freund, der er doch immer geweſen war, trotz aller Frechheit.— Max' Begrüßung zu Hauſe wax ſo ſtürmiſch wie ſonſt. Hui, klopfte ſein Schwanz den Boden. Armes Tier! Ahnte ja nichts von der Untreue ſeiner Herrin. „Größte Sinnloſigkeit, die je dageweſen war!“ wußte War aber Magda. nun ſprochen worden. Neffen und Nichten“, ſo kann ich nur dank Max fraß unſchuldig aus ſeinem Napf. Mit der Ruhe desjenigen, der nimmt, was ihm zu⸗ kommt.— Aber was hatte ſie denn! Raſchelte da, ſtatt Mittag zu eſſen, am Kleiderſchrank und! ver- allein. Bewegung und friſcher Luft angeſpornt, konnte 2 1 ch mich— noch dazu als Dritte in einem am. zarten Bunde— doch wirklich glücklich ſchätzen! Die Rückſicht auf mein Wohlbefinden brauchte Ruder⸗ und abriet, die konnte.„Tantel, da haſt du's deinem ſchönen Balkon beſſer. ſtrengt dich ja viel zu ſehr an!“ 6nd Hahl Von Frida Schanz. Wenn mir geſagt wird:„S Sie haben doch ſo viele entzückende Ja, ich habe ſie, ſie allen Arten und Altersſtufen, echte und un⸗ echte, von denen der herzlichſten Geſinnung nach 2 ja natürlich nicht bis zum äußerſten zu gehen. AN Es gab Partien, die nicht mit Abendbrot auf 7 8 N Terraſſen verbunden waren, zum Beiſpiel 5 2 de N Segeltouren, von denen man mir 4 17 2 N nicht zumuten Ne netter Neffen, die fanden, ich l mehr unter Menſchen, bin ich— wie auch Balltante geweſen. . Möbel auf Bällen noch ſo ſtrikt Sie ſind doch nicht war wie bn man mir wirklich zu! zu Hauſe auf So eine Tour Durch die Liebheit reizender Nichtchen und ich müſſe unbedingt oft!— als ſo ein erforderlich das neue Paar langer weißer Hand⸗ Damals tanzten Muttis und Tanten früher, ſchuhe. l 5 bar noch nicht— gleichaltrig wie die Töchter an⸗ lachend zuſtimmen. getan— eifrig mit. habe ſie immer gehabt, von raſte auf atemloſer Jagd von Saal zu Saal Man ſaß da oder man den tanzenden Schützlingen nach, wenn man gegen Morgen das Sitzen wirklich nicht mehr aushalten konnte.. Fing an zu rufen: Max, Märchen, hallo, Mae Dazu war ſie mit ihm herausgefahren! Un⸗ dankbares Vieh! 9 9 Wenn er geſtohlen war? Sein braunſeidenes Fell unter knochigen Gerberhänden ſtanden viſionär vor ihren Augen. „Märchen! Märchen!“ a Märchen kam nicht. Wohl aber ſchickte er ſein klangvolles Organ herüber, ſonor, tönend, friſch; manch Opernſänger hätte lernen können. Und Magda freute ſich über ſeine Stimme wie noch nie. Rannte quer zwiſchen den Kiefern über ruppigen Waldboden, ungeachtet der neuen Seidenſtrümpfe. 5 Da ſaß er. Saß und machte Männchen, ſein ſchönſtes Männchen, ein wahres Sonntags⸗ männchen. Und vor ihm ein großer, ſchwarz⸗ lockiger Herr mit verführeriſch geſchwenkter Wurſtpelle. Ein Herr— allmächtiges Schickſal — ihr Chef! Und zur Rechten des eine junge, gut ausſehende, ſchmerzlich Geliebten bebubiköpfte Dame. „Max!“ rief Magda, die Stimme ſcharf vor Weh. f Max blinzelte mißvergnügt. Beim Eſſen läßt man ſich nicht gern ſtören. Trottete dann aber heran, weil ihm da, als feinhöriger Frauenkenner, irgendwas nicht geheuer ſchien. Und wurde auch gleich am Kragen gepackt und auf die Arme ſeiner Dame gehoben, während der freundliche Herr mit der delikaten Wurſt einen überraſchten Ausruf ausſtieß. Sie aber drehte ſich mit kurzem Nickgruß kurzerhand um und lief fort, und er mußte ſich auf ihren Armen von dieſer verrückten Ren⸗ nerei ſo durchrütteln laſſen, daß er keinen klaren Gedanken faſſen konnte. Infolgedeſſen blieb ihm ein Rätſel, woher bei heiterem Him⸗ mel die Tropfen kamen, die fortwährend auf ſeine Ohren niederfielen.— „Magda ſaß verweint im Büro; und tippte. Schräg tanzten Sonnenſtäubchen vom Fenſter bis zu ihrem braunen Haar. Das war nun in Gold getaucht. Sie wußte nicht, wie hübſch es ausſah. Der Chef aber, der eben hereinkam, wußte es; hatte es ſchon immer gewußt, daß Magda ein goldiges Mädchen war. War ihm eben etwas eingefallen, ihr näherzukommen. „Liebes Fräulein“, ſagte er und legte den Arm vor 110 um die „Liebes Fräulein, ich hätte eine Aber, nicht wahr, wenn es iſt, werden Sie 2 tten f nd. Auch meiner S ſo 19 50 Wilden eine Schweſter! nieder, nahm ihr Lehne ihres Stuhles. Bitte an Sie. Ihnen nicht recht ch nicht ſcheuen, es zu ſagen?! a geſtern einen entzückenden eſter har er Sie ihn mir verkaufen?“ Glück wuchtete jäh auf ſie jeden anderen Gedanken. Wut wechſelte mit fees ö Rheinzauber. zog ſich ihr Blauſeidenes au. Rief ihn daun mit einem zärtlichen„Märchen“ an ihre Seite und knüpfte ihm eine weiße Schleife aus Hals⸗ zum Donnerwetter! Zum Ueberfluß. auch noch Leine und Maulkorb. Und dann ging es die Treppe hinunter. Unten ſtand ein Auto. Davor, ach, nicht möglich, der geſtrige Wurſtpellenherr. Sie ſchien ſehr überraſcht zu ſein, wenigſtens zuckte ſie heftig an der Leine. 0 g Dann hinein ins Auto und los. Ganz amm ſante Geſchichte das. Links der Herr, rechts die Dame, Max als Hauptperſon in der Mitte. Ihre Hand ruhte auf Max' Kopf, liebkoſend, Rur elſvas warm auf die Dauer. Ach, aber wie wurde ihm— da legte ſich eine andere Hand von links auf die ihre. Dürfte er alſo beide Hände tragen.. Max ſaß in dieſem unerquicklichen Zuſtand ſo lange, wie es irgend ging. Man war ja kein Spielverderber. Endlich ei er 0 0 je Hände ließen ihn los. Siehe, es ging alſo 118 7105 Max. In die Höhe blickend, ſah er wel Köpfe aneinander gelehnt: den ſchwarz⸗ ſockigen des Herrn, den braunen ſeiner Dame, mit dem unzweifelhaſten Ausdruck der Einig⸗ keit aneinander gelehnt. Max ſtreckte ſich behaglich; was ihn betraf: er würde ſich nie binden. band. Was ſollte der Unſinn? Das Ding ſtörte, f Da hieß es aber auch einmal:„Diesmal, Tantel, wird's für dich intereſſant, da können auch ältere Damen mittun.“— Ein Feſt in der Wüſte, ein Künſtlerball war das, zu dem zwei künſtleriſch veranlagte Nichtchen mich not⸗ wendig als Begleiterſcheinung brauchten. Mit meinen ſchönſten ſeidenen Tiſchdecken und Sofa⸗ ſchonern drapiert, gereichten mir die ſchönen Mädel zu hohem Schmuck.„Fur dich genügt's ja, Tantel, wenn du dir einen langen Schleier um deinen Panamahut machſt— als feine Reiſende. Unter den Arm nimmſt du da das kleine Stoffkamel, das du für deinen Paten- jungen gekauft haſt. Du kommſt billig weg.“ Daß dies„billig“ für den ganzen Feſtabend voll lieber Tantenpflichten gegolten hätte, will ich nicht ſagen. Aber das kleine nette Kamel, das ich unter dem Arm trug, ſoll mir bei der großen Polonäſe gutgeſtanden haben.. Ich habe, da ich mich mit Neffen und Nichten doch ſo gut zu vertragen wußte, von einem be⸗ ſonders herzlichen Ferienneffen, der von fin⸗ ſterer Schüchternheit zu holdeſter Vertrautheit auftaute, ſogar einmal die ehrenvolle Ein⸗ ladung erhalten, ihn in Altona, wo der junge Ueberſeer in ſtrenger Penſion war, zu beſuchen. Ich ſollte„Elſe ſehen“. Elſe war des ſchwarz⸗ äugigen, drolligen, ſchlanken Bengels Schwarm. Elſe und er ſpielten mit vielen anderen Kin⸗ dern auf der ſtillen Vorſtadtſtraße abends „Zeck“. Elſe trug meiſt Hans' Schülermütze, und Hans trug die ihre. Elſe und Hans ſpa— zierten an ſchönen Nachmittagen miteinander Tages Orig.-Zeichnung von Kurt Flemig— die unechten eigentlich immer die echteſten waren. Viel Glück, viel Lachen habe ich von ihnen gehabt, viel rührendes Um⸗mich⸗beſorgt⸗ ein. Wenn ich bloß bedenke, wieviel liebreizende Nichtchen und galante Neffen ſich darum ge⸗ riſſen haben, mir bei Ausflügen Mantel und Regenſchirm, von denen ich mich von jeher immer nur ängſtlich trenne, zu tragen. Kein beſcheidener Einwand durfte da gelten. Mit der Beute dann natürlich über Stock und Stein, im frohen Rudel leichtbeſchwingter Genoſſen! Die arme Tante hatte, wenn ein Regenbruch niederging, natürlich nie ihr treues Wetterdach, wenn's auf einem Ausſichtspunkt zog, niemals ihren guten alten Wettermantel. b „Tantel“, pflegte mich eine blütenſchöne junge Nichte, die einmal lange bei mir zu Be⸗ ſuch war, zu mahnen,„komm doch heute ein bißchen mit an die friſche Luft. Es wird dir gut tun. Wir gehen im Wald ſpazieren und eſſen dann auf der Wannſeeterraſſe Abendbrot. Gerd geht mit“— der Tanzſtundenfreund aus der Heimat, Hauptanziehungspunkt des mein liebes Nichichen ſtark anziehenden Berlin—; „du nimmſt doch auch deinen ſchönen Schal mit für die Abendluft, Tanteli? Du haſt doch auch den Hausſchlüſſel? Du haſt doch auch dein Portemonnaie nicht vergeſſen?“ Derartig treu beaufſichtigt und zu Genuß von am Strand. Solches alles wurde mir an⸗ vertraut.„Da müßteſt du einmal dabei ſein!“ Ich fand auf meinem Schreibtiſch eines eine große aufgeſchlagene Eiſenbahn— karte, den Weg von Berlin nach Altona vom ſinnigen Hanſel mit roſa Roſenblättern belegt. „Es wird zu fein, Tantel, wenn du dann ſo mitkommſt.'s iſt ein bißchen weit von uns zum Strand, aber weißt du, wir fahren— du nimmſt dann eben eine Droſchke. Herrlich, ſag' ich dir! Und wenn dann ſo einer nach dem anderen verduftet. Tantel— du zuerſt!!“— Ich habe die verlockende Reiſe leider nicht mitmachen können. Es kam anders. Mit dem entzückenden, putzigen Kerlchen iſt es im Leben auch alles ſo ganz anders gekommen, als man damals dachte.— Die Lebensläufe meiner Neffen und Nichten das gäbe ein eigenartiges, frohes, aber auch oft tief wehmütiges Buch. Hunger im Abteil. Eeiſenbahnabteil dritter Klaſſe. Küſtrin und Stettin. Ein dicker Herr. nette junge Dame. „Geſtatten, daß ich rauche“, macht der dicke Herr ſelige Augen. 8 „Bitte.“ 5 „Darf ich Ihnen etwas zu leſen anbieten?“ „Danke.“ 915 „Fahren Sie lieber rechts vorwärts?“ Die Dame gibt keine Antwort. „Welches iſt Ihre liebſte Reiſelektüre“, läßt der Dicke nicht locker,„wenn Sie vormittags elf Uhr rechts rückwärts fahren.“ Die Dame ſieht zum Fenſter hinaus. „So jung und ſchon taubſtumm“, zieht ſich der dicke Herr in ſeinen Börſenteil zurück. 5 „Verzeihen Sie“, wendet ſich nach zehn Mi⸗ nuten die Dame an den ſchlanken Herrn,„mir iſt nicht recht wohl. Haben Sie zufällig etwas zu eſſen bei ſich.“. „Bedaure ſehr, gnädiges Fräulein, aber ich nehme leider nie etwas mit.“ „Ich danke Ihnen. Mir war die Frage ſehr peinlich, aber ich bin ſeit früh im Zuge und hatte keine Gelegenheit, etwas zu kaufen.“ Nach einer halben Stunde läuft der Zug auf einer Station ein. Die junge Dame ſteigt aus. In dieſem Augenblick öffnet aber auch ſchon der dicke Herr ſeinen Koffer und verſchlingt haſtig Braten, Brot, Obſt und eine Flaſche Rot⸗ wein. „Erlauben Sie!“ empört ſich der ſchlanke Herr.„Die Dame hatte Hunger, und Sie.“ „Was wollen Sie?“ ſtopft der Dicke ruhig weiter.„Ich bin viel zu gut erzogen, um mich in fremder Leute Geſpräch zu miſchen⸗ Jo Hanns Rösler. Zwiſchen Ein ſchlanker Herr. Eine links rückwärts oder . ——— Eine arme Frau hatte drei Söhne, davon waren zwei klug und der dritte dumm. Der Dumme war der Mutter Lieblings- ſohn. Weil daheim nichts zu verdienen war, mußten die Söhne auf die Wanderſchaft gehen. Die Klugen gingen vorher zu den Leuten Abſchied nehmen; da bekamen ſie vielerlei Dinge, die der Menſch auf der Reiſe brauchen kann. Der Dumme mochte von ſolcher Schnorrerei nichts wiſſen; und eines Tages ſah er ſeine Brüder wohlausgerüſtet fortziehen. Weil er nicht hinter ihnen zurückſtehen wollte, hob er die Stalltür aus, nahm ſie wie ein Felleiſen auf den Rücken und wanderte fort. Die Leute wunderten ſich über das Gepäck. das er trug, und lachten ihn aus. Deshalb nahm er nun ſeinen Weg durch einen tiefen Wald. Eines Abends übernachtete er unter einer Fichte und ſah drei Räuber des Weges kommen. In der Angſt hing er die Stall- tür auf den Rücken und kletterte auf den Baum. Weil es im Walde ſchon finſter geworden war, konnten ihn die Räuber nicht erkennen, ſetzten ſich unter die Fichte und erzählten ſich vor dem Einſchlafen ihre Schelmenſtreiche. Jeder von ihnen hatte an dem betreffenden Tage ein Säcklein Silber oder Dukaten geraubt.„Ich habe einen guten Fang getan“, ſagte der erſte,„aber morgen ſoll mir noch ein beſſerer gelingen. Es läuft ein Wanderburſche im Walde herum, den will ich fangen und ihm ſeine Taler abnehmen.“ „Ach?“ ſagte der zweite Räuber.„Den kriegen wir ſchon; ſein Felleiſen war ſo ſchwer, daß er es kaum ſchleppen konnte.“ Und der dritte ſprach: „Er iſt mir heute ſchon zweimal entwiſcht; wenn er mir in den Weg läuft ſoll er hängen!“ Der Dumme, der das hörte, meinte, es gälte ihm, und fing an zu zittern, daß der Baum wackelte. Das merkte der erſte Räuber und ſagte: „Der ganze Wald iſt mäuschenſtill, nur die Fichte zittert, als wäre die Säge an ihr!“ „Pah!“, lachte der zweite,„ich habe heute einem Steuer— ſammler ſein Geld abgenommen; er hat mir dabei den Teufel an den Hals gewünſcht. Vielleicht geht ſein Wunſch in diefer Nacht in Erfüllung.“ Als der Dumme das vernahm, wuchs ſeine Angſt immer mehr. Der Schweiß trat ihm auf die Stirn und tröpfelte als ſachter Regen aus dem Baume. „Merkt ihr was?“ ſagte der dritte Räuber.„Ringsumher iſt die Welt trocken wie Zunder, und hier fängt es an zu regnen.“ Darüber machten ſich nun die anderen beiden luſtig, und der dritte Räuber erzählte ſodann, was ihm am Tage be— gegnet ſei: „Ich bin in ein Schloß eingebrochen, habe ein Säcklein Dukaten geſtohlen, und die Schloßfrau hat auch mir den Teufel an den Hals gewünſcht. Beinah iſt mir, als ſollte er kommen!“ Bei dieſer Geſchichte flog dem Dummen das graue Elend an. Er konnte die Stalltür nicht mehr halten, und mit Krachen und Poltern ſtürzte ſie von Aſt zu Aſt und fiel auf die drei Räuber. Die meinten nicht anderes als: der Böſe wäre nun leibhaftig erſchienen und führe auf ſie hernieder. Da ließen ſie alles im Stich und liefen, was die Beine hielten. Als die Luft wieder rein war, ſtieg der Dumme vom Baume und ſah die drei Säcke Geld. Da ließ er die Stalltür liegen, nahm das Geld und machte ſich aus dem Staube. Die Furcht lieh ihm raſche Füße. Und wenn er unter der Laſt müde werden. wollte, ſtellte er ſich vor: die Räuber kämen und legten ihm eine Schlinge um den Hals. Das half. Als es Tag wurde, gelangte er in die Hütte ſeiner Mutter, ſchüttete all ſein Geld auf den Tiſch, und die Dukaten kollerten in der Stube herum wie altes Eiſen. Nach Jahr und Tag kamen auch die beiden Brüder nach Hauſe; aber ſie kamen ärmer als zuvor. Da teilte der dritte ſeinen Reichtum redlich mit ihnen— und von der Stunde an nannten ſie ihn nicht mehr den Dummen, ſondern ſie riefen ihn bei ſeinem richtigen Namen Stoffel. L. B. Es war einmal ein alter Mann, der ging ſo armſelig an— gezogen, daß ihm die Leute auf der Straße oft eine Gabe reichten. Die nahm er auch, obgleich er das nicht nötig hatte, denn er beſaß mehr Geld, als er zum Leben brauchte. Und er kleidete ſich nur ſo armſelig, weil er zu geizig war, ſich einen neuen Anzug zu kaufen. In ſeiner Dachſtube, in die er nie einen Menſchen hineinließ, hatte er ein Rundfunkgerät auf⸗ geſtellt.„Was mag den alten Geizkragen dazu bewogen haben, zwanzig Mark für einen einfachen Radioapparat auszugeben?“ hatte der Händler zu ſeiner Frau geſagt, als der Alte zur Ladentür hinausgegangen war. Freude an der Muſik oder ein reger Sinn für Vorträge waren es nicht geweſen, die ihn zu dem Kauf verleitet hatten, ſondern nur der Gedanke, daß er jeden Tag die Börſenberichte rechtzeitig hören konnte. Dadurch war es ihm möglich, immer im richtigen Augenblick etliche von ſeinen Papieren zu verkaufen oder neue einzukaufen. So hoffte der alte Mann mit Hilfe des Rundfunks ſeine Schätze zu vergrößern. Wenn nur für den Geizkragen nicht das Ge⸗ ſpenſt der monatlichen Abgabe, die die Poſt von jedem Rund⸗ funkteilnehmer einkaſſiert, dahintergeſtanden hätte! Dieſe Aus⸗ gabe wollte er auf jeden Fall erſparen. Dem Händler hatte er aus Vorſicht erzählt, er wolle den Apparat einem Neffen ſchenken, was der Verkäufer ihm freilich nicht glaubte. Und ſo ſagte ſich der alte Mann: Du wirſt dein Funkgerät bei der Poſt nicht anmelden; einen Lautſprecher, der dich verrät, haſt du ja nicht, und bei dir altem, armſelig gekleidetem Manne ſucht kein Menſch eine Radioanlage. Alſo unterließ er die An⸗ meldung und drehte ſchmunzelnd das Zwei⸗Mark⸗Stück, das er für die erſte Rate hätte zahlen müſſen, zwiſchen den dürren Fingern hin und her, um es dann in den Strumpf, der hinter ſeinem Bett hing, zu ſtecken. Aber der Geizhals hatte die Rechnung ohne die Radiogeiſterchen, die ſeit ein paar Jahren in aller Welt die Luft durchſchwirren, gemacht. Die hatten gar bald den Schwarzhörer herausgefunden. Und als der Alte am dritten Tage mit gierigen Blicken zur Börſenſtunde vor ſeinem Kaſten ſaß, den Hörer über den Kopf geſtülpt, ging es: knackl, knack!l, in ſeinem Apparat. Der Geizige ſchüttelte mit dem Kopfe. Was war das? Steht vielleicht ein Gewitter am Himmel?, dachte er, ging ans Fenſter und ſah hinaus. Aber ringsum war heller Sonnenſchein. Er ſetzte ſich wieder an den Tiſch, nahm den Hörer von neuem über den Kopf. Knackl, knack, knack! Das war alles, was er hörte. Unſichtbar ſaßen die Geiſterchen auf dem Draht und kicherten. Mit einem Male war das Knacken zu Ende und er hörte eine Schallplatte, von der ein Kinderchor das Lied ſang:„Was frag' ich viel nach Geld und Gut, wenn ich zufrieden bin...“—„Dummheit!“ brummte der Alte.„Was kümmert mich die Muſik! Daß auch gerade zur Börſenſtunde die Störung kommen mußte! Wer weiß, welch gutes Geſchäft mir dadurch entgangen iſt?!“ Am nächſten Tage prüfte er ſeinen Apparat, wenige Minuten bevor der Börſenbericht kam.„Na, heute iſt alles wieder in Ordnung“, ſagte er, als er vom Anſager ganz deut⸗ lich die letzten Worte des Wetterberichts verſtanden hatte. So⸗ wie aber die erſten Zahlen des Börſenberichts kamen, fing das verteufelte Knacken wieder an. Der Geizhals ſchlug wütend mit der Fauſt auf den Tiſch und ſchimpfte wie ein Rohr⸗ ſperling auf den Händler, der ihn nach ſeiner Meinung be⸗ trogen habe. Die Radiogeiſterchen knackten ſo laut, daß er das Klopfen an der Tür überhörte. Die Tür öffnete ſich, und herein traten zwei Poſtbeamte. „Mein Herr“, ſagte der eine,„Sie haben Ihr Rundfunk⸗ gerät nicht angemeldet. Sie wiſſen doch, daß das Schwarz⸗ hören verboten und ſtrafbar iſt. Der Apparat wird Ihnen weg⸗ genommen. Außerdem werden Sie eine hohe Geldſtrafe be⸗ zahlen.“ Der andere Poſtbeamte nahm Kaſten und Hörer an ſich—, dann ſtiegen die beiden Männer die Treppe hinab. Die Radiogeiſterchen huſchten eilends auf dem Draht zur Dach⸗ wohnung hinaus und flogen durch die Luft zu einem blinden Mütterchen. Dem erzählten ſie, daß es heute noch einen Rund⸗ funkapparat, auf dem es eden Tag ſchöne Lieder hören könnte, ganz umſonſt bekäme. Der Geizkragen aber zählte die ganze Nacht die Silberſtücke, die in ſeinem Strumpfe ſteckten, ob ſie wohl zur Bezahlung der Geldſtrafe reichten, damit er ja nicht ins Gefängnis käme und ihm andere einſtweilen ſeine ge⸗ ſammelten Schätze raubten. W. B. Denkſport⸗Aufgabe. Welche Lieder ſind hier illuſtriert worden? Seht nur genau hin. Ihr habt ſie ſchon oft geſungen. e 8 ei 6 N g ungen ee e bee ee ee die ind jgoch zope load uobufd 39 last eu une une n ue W Vunloln zz Da, wo die Landſtraße mit noch einer anderen Landſtraße zuſammentraf, gerade an der Ecke auf der Wieſe, ſtand ein Wegweiſer. Er ſtreckte ſeine beiden hölzernen Arme aus; der eine zeigte auf die eine, der andere auf die andere Landſtraße, und auf jedem der beiden Arme ſtand geſchrieben, wohin die Landſtraße führte und wie weit der Weg bis dahin noch ſei. Nach Finkenbach drei Kilometer. Nach Walddorf fünf Kilo— meter. Es war gut, daß der Wegweiſer da ſtand. Denn wer hätte den Leuten, die auf der Landſtraße daherkamen und nicht wußten, ob ſie geradeaus oder rechts gehen ſollten, den Weg zeigen ſollen? Um den Wegweiſer herum, auf der Wieſe, ſtanden die wunderſchönſten Blumen. Im Frühling Himmels⸗ ſchlüſſelchen, im Sommer Vergißmeinnicht, Butterblumen und weiße Margueriten. Durch die Wieſe floß ein kleiner Bach, über den Blumen flatterten gelbe, braune und blaue Schmetterlinge, und die kamen auch zum Wegweiſer und ſetzten ſich auf ſeine Arme. Aber denen allen brauchte der Wegweiſer den Weg nicht zu zeigen; ſie wußten ihn ſchon von ganz allein. Auch den Vögelchen nicht, die ihn beſuchten.„Tſchip, tſchip!, was ſtehen Sie eigentlich hier immerzu wie ein Storch auf einem Bein, mit ausgebreiteten Flügeln?“ fragte ihn einmal ein frecher Spatz.„Haben Sie kein Neſt und keine Jungen, die Sie füttern müſſen?“—„Ich zeige den Menſchen den richtigen Weg“, ſagte der Wegweiſer.„Tſchip, tſchip, tſchip!— richtigen Weg zeigen! Müſſen die Menſchen dumm ſein! Ich finde ihn immer“, ſagte der Spatz. Der Wegweiſer antwortete nichts. Er dachte ſich ſein Teil. Er unterhielt ſich lieber mit den Sonnenſtrahlen, mit dem Mond und den glitzernden Stern⸗ lein, die des Abends über ihm ſtanden. Still ſtanden ſie wie er und zeigten auch den Leuten den richtigen Weg. Und der Mondſchein, der warf ihm einen ſilbernen Mantel um; nun ſehe er aus wie ein Märchenprinz, und erzählte ihm Geſchichten von ſeinen Reiſen.„Ja— ohne den Mondſchein ſtünde ich doch hier recht einſam“, dachte der Wegweiſer. Aber er hielt tapfer aus. Manchmal taten ihm ſeine Arme ein bißchen weh von dem ewigen Steifhalten. Aber: Nach Finkenbach drei Kilo⸗ meter. Nach Walddorf fünf Kilometer... Tag für Tag ſagte er es den Leuten, die vor ihm ſtehen blieben und ihn nach dem Wege fragten. Tag für Tag ſtand er da, in der glühenden Hitze, beim ſchlimmſten Regenwetter, und wenn es kalt war, daß von den Menſchen aus den Tüchern und Kapuzen kaum die Naſenſpitze herausguckte. Manchmal rüttelten und ſchüttelten die Herbſt⸗ und Winterſtürme an ihm. Sie packten ihn mit aller Gewalt und wollten ihn durchaus auf die Erde werfen. Aber feſt blieb der Wegweiſer mit ſeinem einen Bein in der Erde ſtehen.„Nein— ich darf nicht umfallen. Ich muß ſtehen⸗ bleiben und den Menſchen den richtigen Weg zeigen. Das iſt meine Arbeit auf dieſer Welt“, ſagte er.— Eines Morgens tanzten weiße Schneeflocken um ihn herum. Die woben— ganz heimlich und leiſe— aus tauſend winzigen Glitzerſtern— chen ein Krönlein und ſetzten es dem Wegweiſer auf. Niemand auf der Erde merkte, daß es eine Krone war. Aber der Mond und die Sterne— die wußten es. EB Vexierbild. Wo befindet ſich der fünfte Zwerg? Sen eee ⸗ſunvgz mu n edu Gone un ee dungen Ein Schwur von Ludwig Waldau. Vor einigen Tagen ſah ich bei meinem ſiebentbeſten Freunde ein Buch. Auf dem knallgelben Einband ſtand groß und dick: „Schule der Graphologie“.—„Du. darüber mußt du dich mal hermachen! Iſt das intereſſant und lehrreich!— Hier, nimm's mal mit!“ Gehorſam zog ich mit der Schwarte los; außerdem bin ich von Natur aus neugierig wie ein junges Hundel. Am gleichen Abend noch hockte ich über der„Schule der Graphologie“. nach deren Abſolvierung man laut Vorwort aus leder Schrift den Charakter des Schreibers erkennen können olle. Das war tatſächlich hochintereſſant! Fieberhaft, mit ge⸗ blähten Nüſtern verſchlang ich Seite auf Seite— Da ſtieß ich auf einmal auf den Satz:„Der angehende Graphologe muß vor allem Handſchriften ſtudieren, deren Urheber er kennt.“ Das leuchtete mir glatt ein. und ſofort kramte ich nach alten Briefen. Hatte mir Tante Selma, der Geizkragen, nichr erſt kürzlich geſchrieben?— Ach, was— am einfachſten war's doch, ich analyſierte gleich mal meine eigene, liebe Handſchrift; mich ſelber kannte ich doch ſchließlich am beſten! Und ſchon lag mein kürzlich angefangenes Roman⸗Manufkript vor mir, und ich vertiefte mich mit Feuereifer in die Schriftzüge meiner„Gräfin mit der blonden Wimper“ Hm!— das Fehlen von Querſtrichen war zum Beiſpiel in meiner Handſchrift offenbar gar nicht zu leugnen— alſo: ⸗Mangel an Gründlichkeit und Ordnung.“ So, ſo! Tante Selma hatte zwar ſchon immer behauptet, ich ſei das lieder⸗ lichſte Mannsbild auf dieſer ſchönen Erde; aber geglaubt hatte ich s nie ſo recht Und jetzt fand ich's in der„Schule der Grapho⸗ logie“! Na, ſo was! Man kann doch ſchließlich mal einen lumpigen Querſtrich vergeſſen in der Eile! Iſt denn das ſo ſchlimm?— Zu tief geſetzte Interpunktionszeichen“— hatt ich die?— Richtig, dort das Komma war wirklich'in biſſel ſehr tief gerutſcht! Und bedeutet?—„Leichte Ermüdbarkeit.“ Hml, auch nicht ſchlecht: Tante Selma würde das ſicher mit„Faulheit“ überſetzen. Ein ſauberes Buch, dieſe Graphologieſchule, das war nicht zu leugnen!— Na, aber weiter: ſchließlich mußten ja doch irgendwie auch meine zahlreichen guten Eigenſchaften in meiner Schrift zum Ausdruck kommen. Zum Beiſpiel: meine ſo keck nach links zurückgebogenen Züge; die zeigten ſicher was ſehr Nettes an Aha, hier] Seite hundertſechs!— Waas??— „In allen links zurückgebogenen Zügen erkennen wir— Egois⸗ mus!“— Na, ſo eine Frechheit! Gerade auf die forſchen Links— haken in meiner Schrift hatte ich mir bisher allerhand ein⸗ gebildet! So was Dummes!— Nun aber ſchnell was anderes. So, hier— Seite ſiebenundſiebzig: zugeſpitzte Querſtriche. Hatt' ich die?— Fawoll— und wie! Feine Sache ſicher!— Doch was ſtland da wieder?—„Eine recht empfindliche Perſon, die raſch in Afſekt gerät und der größten Schärfe fähig iſt!“— Ich traute bald meinen Augen nichmob dieſes ſchnöden Urteils! Und nun packte mich die Angſt, eine gräßliche Angſt: war ich denn wirk- lich ſo ein minderwertiges Subjekt, nur mit ſchlechten Eigen⸗ ſchaften ausgeſtattet?— Und ich wälzte, verglich, notierte, bis der Morgen graute. Was ich jedoch bis dahin zuſammen— geſtell, mühſelig exzerpiert hatte. erfüllte mich mit ſolch maß⸗ loſer Abſcheu vor mir, daß ich meine ſämtlichen Bleiſtifte und Federhalter zuſammenhäufte, oben drauf die„Schule der Graphologie“ ſchmiß und dieſen Scheiterhaufen angokelte. Erſt als die Flammen loderten, wurde mir langſam wohler. Und jetzt ſchreib' ich keinen Buchſtaben mehr. Ich tippe alles nur noch mit der Schreihmaſchine: ich habe nicht Luſt, mich zäglich vor mir ſelber zu ſchämen. Von Jo Hanns Rösler. Peter iſt ein böſer Bengel Allerhand dumme Angewohnheiten hat er. Neuerdings zeigt ter auf alle Menſchen mit dem Finger. „Das darfſt du nicht, Peter“, belehrt ihn die Mutter.„Das gehört ſich nicht.“ Macht Peter ganz große Augen und fragt: „Aber warum heißt denn dann der Finger Zeigefinger?“ 32 Peter patſcht gern in Pfützen. Je tiefer, deſto lieber. Daheim ſetzt es dafür Senge. „Geſtern ging Peter mit Papa ſpazieren. Regen war ge— fallen und große Pfützen ſtanden auf der Straße. Blieb Peter ſtehen und fragte: 1 „Papa, warum latſchſt du nicht einmal richtig in eine Pfütze? Dir kann es doch kein Menſch verbieten.“ Peter mag ſeine Suppe nicht. Alles andere, nur nicht Suppe. Tadelt der Vater: 5 „Als ich noch ſo klein war wie du, wäre ich froh geweſen, jeden Abend eine warme Suppe zu bekommen.“ Lacht Peter: 5 0 „Gelt, Papa, da biſt du froh, daß du jetzt bei uns biſt?“ *. Als Peter noch ſehr klein war, weinte er viel. Und ſedesmal bekam er zum Troſt Schokolade. 11 Eines Tages machten die Eltern mit ihm eine kleine Reiſe. Sagte Peter: f — zu Hauſe— iſt's ſten; es iſt bloß ſchwierig — hup— hin zu kommen!“ e „Iſt denn der Hund auch wachſam?“ „Worauf Sie ſich verlaſſen können, Herr Doktor, wenn der nicht jeden Abend ſeine Morphiumſpritze kriegt, ſchläft er iiberhaupt nicht!“ Später tam Peter in die Schule. Gab der Lehrer ein tägliches Beiſpiel: „Ihr ſeid zehn Kinder und unter euch werden zwanzig Aepfel, fünfzig Pflaumen, zehn Birnen und hundertfünfzig Stachelbeeren verteilt. Was hat dann jeder?“ ö Meldet ſich Peter und rief: „Leibweh, Herr Lehrer!“ Spüße. Erzählt von Hans Bethge. Logil. Ein junger Burſche aus Köln kam in ſein Vaterhaus zurück, nachdem er eine Zeitlang auf Reiſen geweſen war. „Was haſt du unterwegs gelernt, mein Sohn?“ fragte der Vater.„Ich hoffe, du haſt mein Geld nicht umſonſt ausgegeben.“ „Ich habe Logik ſtudiert, Vater“, war die Antwort. „Logik?“ fragte voll Erſtaunen der Vater, der gerade am Eßtiſch ſaß und eine Schüſſel mit drei Püffelchen vor ſich hatte. „Ja“, entgegnete der Sohn,„das iſt eine ſehr geſcheite Wiſſenſchaft.“ „Erkläre ſie mir.“ 8 „Sieh, du haſt da eine Schüſſel vor dir, in der ſich fünf Püffelchen befinden.“ „Nein“. entgegnete der Vater,„es ſind drei.“ „Gut, es ſind drei. Wer aber drei Püffelchen hat, der har auch zwei, daran iſt nicht zu rütteln. Nach den Regeln der Logit nun ſind drei plus zwei gleich fünf, alſo haſt du fünf Püffelchen in deiner Schüſſel.“ „Fabelhaft“, ſagte der Vater,„deine Wiſſenſchaft gefällt mir. Ich bin überzeugt, daß ich tatſächlich fünf Püffelchen in meiner Schüſſel habe. Drei davon werde ich jetzt verzehren, denn ich bin hungrig; die anderen zwei überlaſſe ich dir. Du haſt ſie dir mit den Regeln deiner Logik wohl verdient.“ 1. Auf der Suche. „Du, Mutti, nimm Schokolade mit, falls ich unterwegs weinen muß!“ * Im achtzehnten Jahrhundert kam ein damals berühmter Gelehrter von Halle nach Potsdam. In der Torwache der Stadt fragte ihn der dort poſtierte Soldat, wer er ſei und woher er 15 doch— a— am ſchön⸗ komme. Der Gelehrte nannte ſeinen Namen und ſagte, daß er Magister legens in Halle ſei. Der Soldat meldete dies dem dienſthabenden Offizier, und dieſer ließ den Gelehrten in die Wachſtube kommen. „Alſo Ihr ſeid ſo ein gelehrtes Haus“, ſagte der reichlich hochfahrende Leutnant, nachdem er die Perſonalien des An⸗ kömmlings aufgenommen hatte,„da könnt Ihr ſchnell einmal einen geiſtreichen Witz machen.“ Der Gelehrte war empört über dieſe Zumutung und über das ganze reſpektloſe Benehmen des jungen Leutnants. ſah ſich im Zimmer um, bückte ſich, ſchaute in alle Ecken und Winkel und ſchwieg. „Soll das etwa Euer Witz ſein?“ fragte der Leutnant. 110 nein“, ſagte der Gelehrte,„ich ſuche nur jemand, der ihn verſteht!“ 215 Das Denkmal. Ein Engländer kam zur Winterszeim nach Berlin. Er wollte das Goethedenkmal u ſehen, von dem er viel gehört hatte, und nahm ſich einen Dienſtmann als Führer. Auf dem Wege zum Denkmal fiel dem braven Dienſtmann ein, daß ja im Winter ein Holzbau um das Monument ge⸗ uimmert uiſt. um den empfindlichen Marmor vor Witterungs— einflüſſen zu ſchützen. Er überlegte ſchnell, was zu tun ſei, bog mit dem Engländer ab und führie ihn ſchnurſtracks zum Luſt⸗ garten, wo ſich das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. vor dem Alten Muſeum erhebt. Dort angekommen, wies er mit Aroßartiger Gebärde auf das Monument und ſagte:„Joethe!“ Der Engländer betrachtete das Denkmal vor Ehrfurcht, fand es ſchön: aber es ſchien ihm merkwürdig. daß man Goethe zu Iferde dargeſtellt hat, was ſa bei Dichtern ſonſt gar nicht üblich iſt Er fragte den Dieuſtmann: „Seltſam— wie iſt es nur gekommen, daß man ihn hoch zu Roß verewigt hat?“ das iſt janz einfach“, ſagte der Dienſtmann, der ſich nicht verblüffen ließ,„das Denkmal wurde damals errichtet, als Joethe jrade ſein Johr als Freiwilliger bei der Kavallerie abdiente!“ Der Dieb. Ein Dorfpfarrer bemerkte unter ſeinen Zuhörern in der Kirche einen Burſchen, der früher mehrfach wegen Diebereien beſtraft worden war. Der Pfarrer freute ſich, daß der junge Menſch offenbar Reue empfand, und trat nach dem Gottesdienſt auf ihn zu. „Ich bin glücklich, daß du wieder die Kirche beſuchſt“, ſagte er zu dem Burſchen— und dann eindringlich, mit erhobenem Finger: „Haſt du auch keine Gans wieder geſtohlen?“ „O nein, Herr Pfarrer!“ „Auch kein Huhn?“ „Gewiß nicht, Herr Pfarrer!“ „das iſt brav“, ſagte der Geiſtliche und verabſchiedete ſich mit einem Händedruck. ö Als er weg war, ſagte der Burſche zu ſeinem Freund, der neben ihm ſtand: 5 „Gottlob, daß er nicht nach den Enten gefragt hat.“ * Der Jubilar. Als der bekannte und beliebte Neurologe Heim in Berlin die Feier ſeines fünfzigjährigen Doktorjubiläums beging, be— grüßte ihn einer ſeiner Verehrer mim einem Gedicht, in dem er die Verdienſte des Jubilars rühmend hervorhob. Als das Gedicht zu Ende geſprochen war, erhob ſich Heim und ſagte: „Das ſind beſonders ſchöne Verſe, die Sie mir da gewidmen haben; ich bin ſehr gerührt und danke Ihnen. Nun müſſen Sie mir aber auch verſprechen, bald mal ein lüchtiges Nerven— fieber zu bekommen, damit ich mich revanchieren kann.“ e Zwanzig Pfennig Kaſſe bloß, Dideldum, dideldum! Ja, die Konkurrenz iſt groß. Dideldideldum! Sehr oft wirft man Hoſenknöpfe, Dideldum, dideldum! Wird es ſchlimm, ſind's Blumentöpfe. Dideldideldum! Jedes Fenſter bleibt geſchloſſen. Dideldum, dideldum! Dennoch ſpiel' ich unverdroſſen. Dideldideldum! Beharrlichkeit führt auch zum Ziel. Dideldum, dideldum! Deun manchen quält mein Flötenſpiel, Dideldideldum! Dann gibt auch ein Geizhals gerne. Dideldum, dideldum! Nur damit ich mich entferne. Dideldideldum! Habt Dank! Mein Liedchen iſt nun aus. Dideldum, dideldum! Jetzt gehtſes in ein andres Haus. Dideldideldum! Wenn man auf Abzahlung kauft. 1 Was viele nicht wiſſen. Infolge der ſchlechten Wirtſchaftsverhältniſſe it heutzutage der größte Teil unſerer Volks⸗ genoſſen gezwungen, die notwendigen Gegen⸗ ſtände des täglichen Lebens, wie Möbel, An⸗ eine Erleichterung in finanzieller Hinſicht zu haben. Run werden aber bei Abzahlungs⸗ käufen die meiſt wirtſchaftlich ſchwachen Käufer m dies nach Möglichkeit zu vermeiden, hat der Gee 10 115 eſogenannte Reichsgeſetz 115 treffend die Abzahlungsgeſchäfte ebe er dadurch eine Reihe von. zwingenden fete ſchriften aufgeſtellt, 10 jedoch den meiſten äufern unbekannt ſind.. 190001 der Beſprechung der außerordentlicg wichtigen Beſtimmungen dieſes Geſetzes ſo nun erſt einmal ein Blick auf den e e Eigentumsvorbehalt geworſen werden. 10905 findet in den Geſchäftsbedingungen fast je 1 Firma die Klauſel:„Die Waren bleiben 168 zur vollſtändigen Bezahlung des Gleufpreſe Eigentum des Verkäufers.“ Dieſer Eigentums⸗ vorbehalt bezweckt alſo, den Verkäufer dagegen zu ſchützen, daß der Käufer die Sache vor Be⸗ zahlung des Kaufpreiſes anderweitig ver⸗ äußert. Der Verkäufer eines Grundſtücks kann ſich aber bei der Erfüllung des Kaufvertrags nicht das Eigentum vorbehalten. Er ont jedoch dadurch ſchützen, daß er ſich von 70 Käufer für den Fall. der Nichtzahlung 115 Kaufpreiſes die Rückübertragung des Grund⸗ ſtücks verſprechen und dieſen Anſpruch durch Eintragung einer Vormerkung in das Grund⸗ 0 ichern läßt. 5 ae 13 den Geſtimmungen des Abzahlungs⸗ geſetzes. Dieſes Geſetz gilt für die eigentlichen Abzahlungsgeſchäfte, d. h. für Kaufverträge über bewegliche Sachen, bei denen die Sache ſofort übergeben wird und der Kaufpreis in Raten zu zahlen iſt. Eine Näherin kauft ſich zum Beiſpiel eine Vähmaſchine zum Preiſe von 200 Mark, die in monatlichen Raten von zehn Mark zu zahlen ſind, und erhält die 9995 maſchine ſofort geliefert. Weiterhin gilt s genannte Geſetz für verhüllte Abzahlungez geſchäfte, d. h. für Verträge, die den Zweck des Abzahlungsgeſchäftes in einer anderen Rechts⸗ form erreichen wollen, insbeſondere durch 1 00 weiſe Ueberlaſſung einer Sache. Gleichgültig is dabei, ob dem Empfänger das Recht des ſpäteren Eigentumserwerbs eingeräumt wird. Ein Beiſpiel möge auch dies erläutern: Ein Möbelhändler„leiht“, d. h. vermietet, einem Arbeiter eine Kücheneinrichtung im Werte von Arbeit bleibt dann oft 8 2200 bis 2600 Kalo⸗ itender Menſch mit g im allgemeinen r die Arbeit be⸗ abak aus dem Wege ch den Genuß übrigens die gten Zuckers chemiſchen Raffi⸗ und ſchlägt Zucker durch natür⸗ ßes Obſt, Honig, zu lich nicht vergeſſen lich verfälſcht, da⸗ d. Die Verdauung eren Fällen durch Genuß brot(ſtatt Weißbrot und als durch Abführ⸗ verbraucht, und für die nicht viel übrig. rien braucht ein ge mäßiger körperlicher cht. Wer einer Anregun darf und Alkohol ſowie gehen will, findet eine von Zucker. J Bekömmlichkeſt des k hin, die durch den nierungsprozeß bedingt w vor, den künſtlich e liche Süßigkeiten, erſetzen, wobei i Honig nicht nur len außerordent durch erſt recht ungeſun Ein Rind liefert höch Fleiſchextrakt. ſtens fünf Kilogramm Die Abfälle beim Schleifen des Diamanten 80 000 Frank. Der Wellenbrecher von Cherbourg iſt 34 ünſtlich erzeu Kilometer lang. Goldmünzen) verlieren 0 0 15 Fa ene pn 0,21 Tauſendſtel line Stoffe üſw., auf Abzahlung zu laufen, jährlich durch Abnutzung nur un bu 1 Zahlung des Kaufpreiſes an Gewicht. uwei ches Obdach herzu⸗ Aue t, ſich ein kü e hlenbewohner. und aus Sie waren Hö zahlreichen Hö geſchichtliche F Dieſe 0 Reſte von Höhlenbären, vo vom Höhlenpant Nashorn uſw. menſchen waren. noch ni f drückende Bedingungen geſchädigt. dae. a von grobem Schwarz Semmeln) beſſer Höhlenhyäne, Mammut, Urochſen, Kunde von den des Altſtein⸗ beſonders bei Beziehung der Menſchen, bei denen, chlaf von genügender üblichen hygieniſchen Dauer nicht zu erzielen ßen, bis zwölf Uhr mal noch länger z Eine andere wichtige Frage, 9 90 9268 8 Schlaf. Es gi 5 ſie geſund ſind d Tiefe durch n auf die D iſt, ſo daß ſie ſich nachts und manch und gaben Zeitgenoſſen Die Kohlenlager Nordamerikas ſind 20mal ſo groß als die Englands. 300 Mark, der ſich verpflichtet, einen monat⸗ lichen Mietzins von 20 Mark bis zum Betrage von 400 Mark zu zahlen. Bei pünktlicher Zah⸗ lung des vereinbarten Mietzinſes verzichtet dann der Möbelhändler auf das Rückforde⸗ rungsrecht,: 10 w Felche Rechtswirkungen hat nun ein, Nüg⸗ tritt vom Vertrage durch den Verkäufer? Tritt dieſer nach Vertrag(63. B. auf Grund der oben zitierten Klauſel beim Eigentumsvorbehalt) vom Kaufvertrag zurück, ſo ſind die empfange⸗ nen Leiſtungen von jedem Vertragsteil Zug um Zug zurückzugewähren. Der Verkäufer muß alſo— das wiſſen die wenigſten Käufer und Verkäufer— die empfangenen Teilzahlungen Die größte Gefahr für ein Voll iſt, wenn es gute Politiker hat, die ſchlechte Patrioten ſind. * Ein Feind weniger bedeutet oft nichts anderes, als ein Laſter mehr. *. Was unſere Nächſten uns oft bitter übel nehmen: Wenn wir halten, was ſie verſprochen haben. al Wie viel Großmut und Heroismus offenbaren die Frauen, wenn es gilt, die Schwächen des ſtarken Geſchlechts zu verbergen und zu er⸗ tragen. So unbedeutend iſt ſelten ein Menſch, daß nicht ſein Wohl⸗ oder Uebelwollen in irgend- einer Waagſchale ein volles Gewicht erhielte. * Beſſer eine Hütte allein, als einen Palaſt geteilt mit einem Fremden. zi: Der Philiſter will dafür gelobt ſein, daß er ſich nie ein Bein gebrochen hat und ein gutes Leumundszeugnis beſitzt. Mise Eenle Silbenrätſel. Aus den Silben: ae— ar— au— ban— bar— be T ber— bert— bi— bin— bu eee e, e— e ger— ha- ki— le— ma— man — mat— me— met— na— nal— ni— ni— ni— nich— nord— o— on— pa— ra r ki it rd; d id een ſche— ſe— ſon— ſti— ter ther— ti— ur us— ve— ze— zi, ſind 20 Wörter zu bilden, deren Anfangsbuchſtaben, von oben nach unten geleſen, und deren Endbuchſtaben, von unten nach oben geleſen, ein Sprichwort ergeben. Die Wörter bedeuten folgendes: 1. Schlafmittel, 2. humoriſtiſcher moderner Schriftſteller, 3. öſterreichiſcher Staatsmann. J. Baum, 5. berühmter Roman, 6. Selbſtmocd. 7. Mathematiker, 8. Hauptperſon eines großen Prozeſſes, 9. Frauenbewegung, 10. Schriftſteller, 11. Stadt in Böhmen, 12. Teil des Rades, 13. türkiſcher Frauenname, 14. männlicher Vor name, 15. röm. Konſul, 16. Schulbuch, 17, luft! leerer Raum, 18. Aomponiſt, 19. Präſident, 20. Sprengſtoff. „ina 5 uſd anu i udp ene egen e angang 0e a0 0 auian ze 8 nee e enen e e -c c van b zug c ogves Koh bd of uanvcheuvuc) 6 pute See e übe n cee e ice ee f eee eee e gung c gpugzeß! 1811 priusg 18 88 dungen 21. Eine rätſelhafte Speiſekarte. Was kocht dieſe Perſon? Gar. reelle Pilzerli. Reſſe kauft an Reis. N. Wenzel iſt reich. joguch e zdudigs 5 Roman ben. Fritz Hermann Gläſer— Zw ei Söhn e und ei n 9 of oprricht ba Martin Feuchtwanger, Halle 1931 ee 2. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Das Tier wurde unruhig und drängte. Die drei: der Schimmel, die Bäuerin und der junge Forſtner ſtanden jetzt ſo dicht zuſammen, daß der junge Mann erſchauernd den ſchlanken Leib des Weibes fühlte. Das Blut ſchoß ihm wie Feuerlohe durch den Leib oder auch wie gärender Wein, der ihn berauſchte und willenlos machte. Wie oft hatte er nach einer weichen Frau verlangt! Wie raſend und oft. Er mußte ſich auf den Schimmel ſchwingen, wenn er bei Sinnen bleiben wollte. Gleich darauf jagte er ziellos aus dem Hofe. Die Frau ſah ihm noch lange nach und lächelte fein und rätſelhaft. g 5 5 Das Gerede der Leute drehte ſich ſeit Wochen nur noch um die Schindelwighbäuerin und um den jungen Forſt⸗ nerſohn. Die Hochachtung bor dem forſchen Bauernſohn, der nun keine anderen Pflichten zu kennen ſchien, als den kollerigen Schimmel einzureiten und einzufahren, war ſchon lange zu einem hämiſchen Geſpött geworden. Man übertrieb und log hinzu. Der kranke Bauer fluchte und ſchimpfte; er wünſchte den Tag herbei, an dem er nach Hauſe und die Bäuerin ſowie ihren Galan zur Rechen⸗ ſchaft ziehen konnte. Hal, er wollte es dem Weibe und dem jungen Bürſchchen zeigen. Den Unglücksſchimmel wollte er ſelbſtverſtändlich gleich vom Hofe bringen! Die Bäuerin und der Forſtner wußten anſcheinend am wenigſten davon. Die Bäuerin wohl ſchon, denn man lonnte es nicht unterlaſſen, ihr dieſes oder jenes ſpitze Wort zu ſagen. 8 Das änderte aber alles nichts; dem jungen Schindel— wigh ſagte ſie nichts davon. Der konnte es ſich natürlich denken; aber die Bäuerin wußte ſeine Einwände ſtets zu zerſtreuen. Und außerdem: Was war geſchehen? Was hatte er ſich zuſchulden kommen laſſen? Gewiß— er ſtand im Banne dieſer Frau! Er mußte ſie ſehen, ihre Nähe verſpüren! Er mußte ſich hüten, ſie nicht an ſich zu reißen, um ihren letzten und betörenden Widerſtand zu brechen— um ſie jauchzend zu bezwingen. Etwa ſo, wie er das Pferd bezwang. Gewiß, ſo ſtand es ſchon um ihn! Doch immerhin: noch hatte er ſich in der Gewalt!, noch war er ſich auch nicht der kleinſten Schuld bewußt! Alſo: die Leute ſollten ruhig reden...! Der alte Forſtner machte ſeinem Sohne Karl ernſte Vorhaltungen: Das Gerede der Leute, die Schindelwigh— bäuerin ſei in ihn ganz verſchoſſen, könnte nicht ganz un⸗ begründet ſein. Die Geſchichte mit dem Schimmel ſei doch nur ein Vorwand. Solche Wachtmeiſterallüren ſeien für einen Sandhofbauernſohn nur lächerlich. Es ſei jetzt aller⸗ höchſte Zeit, daß er ſich für einen Beruf entſcheide, denn der Sandbauernhof habe nicht ſolchen Boden, daß er außer dem Bauern auch noch einen Nichtstuer durchs Leben bringe. Zumindeſt müſſe er auf dem Hofe mit helfen; Arbeit ſei genug vorhanden. Es ſeien ſo viel Sand— fuhren zu erledigen, daß ſein Bruder Franz mitunter nicht wiſſe, wo zuerſt zu beginnen ſei, während er, dem der Wachtmeiſter noch gar zu ſehr im Kopfe ſtecke, ſich um nichts bekümmere und nur wie ein Graf in der Welt herum— Herrlich, herrlich müßte dieſes Leben ſein! Aber nicht als geduldeter Sohn unter ſeines Bruders Vor— mundſchaft, der, ein wenig kleinlich und ſehr ſelbſtbewußt, bei jeder Gelegenheit den Herrn und Hofbeſitzer heraus⸗ kehren mußte. Dann die Geſchichte mit der Bäuerin... Ganz recht, auch dieſe Sache mußte ein Ende finden! So oder ſo! Nur tat da irgend etwas in ſeiner Bruſt weh— irgend etwas! Er wußte nicht, wie er damit fertig werden ſollte. Die Schindelwighbäuerin dachte anders über dieſe Sache. Vielmehr: ſie dachte gar nicht darüber nach. Ihre Augen waren, ſo ſchien es, noch größer, dunkler und noch glänzender geworden. Ihre Geſtalt, ſo ſchlank und rank wie die eines jungen Mädchens, entbehrte manch frau— lichen Reizes nicht. Sie ſah in den Spiegel— und war zufrieden. Was die Leute dachten und was der kranke Bauer— ſagte...? Die Leute! Pah! Die mußten ſtets etwas zu reden haben! Und der Bauer, der im Krankenhauſe lag? Nun, dem geſchah es ſchon recht! Der hatte auch nicht nach ihr gefragt, wenn er ſein Geld und ſeine Zeit mit Kellnerinnen und mit liederlichen Frauenzimmern ver— brachte. Er war ſtets Stammgaſt in den Kneipen, die mit Hilfe einer roten Laterne und immer neuer Kellnerinnen ihre alte und bekannte Kundſchaft an ſich feſſeln. Da ging es wahrhaftig nicht ſittſam zu. Und das betrieb er ſchon ſeit Jahren ſo; gar nicht zu reden von den widerlichen Magdgeſchichten, die ihr noch jetzt den Ekel in die Kehle trieben. Es hatte ſchon ſeinen Grund, daß auf dem Schin⸗ delwighhof nur Männer und nur alte Frauen in Dienſt geſtellt werden konnten. So war ihr jetziges Verhalten allerhöchſt ein Stück Vergeltung, das ſie dem Bauer lange zugeſchworen hatte... Und war doch wiederum noch etwas mehr, war über— haupt etwas ganz anderes, war mit Worten gar nicht zu beſchreiben. Es war vielleicht das letzte Lied in ihrem Frauenfrühling, das letzte Glück, das ihre Wangen ſtreifte. Das fühlte ſie inſtinktiv und ahnte es zitternd. Dieſes letzte Stücklein Glück, das wollte ſie ſich nicht neh⸗ men laſſen *. 5* Der Forſtner hatte der Bäuerin einmal verſprochen, ſie weit ins Land und durch die grünen Felder zu fahren— ſie ganz allein. Das konnte ſie nicht vergeſſen, das mußte er halten. Sie freute ſich wie ein Kind darauf. Und das ſollte an dieſem Tage geſchehen. Als er am Morgen zu dem Schimmel kam, wortkarg und bedrückt, da ſtand ſie plötzlich in einem hellen, feinen Kleide vor ihm. „Die Kirſchen blühen... Ich möchte heute ſo gern hinaus in die ſchöne Welt, und unter frohe Menſchen!“ Ihre dunklen Augen baten und die Hände zitterten leiſe. „Dem Schimmel iſt noch nicht zu trauen...“ „Ich fürchte mich nicht! Ich werde ruhig hinten im Wagen ſitzen...“ „Man wird darüber reden!“ Der Schimmel— Sapperment!, das war ein Pferd! — Den hätte mancher gern in ſeinem Stall ge— habt. Die junge Frau lachte allen zu. Die Menſchen ſollten ſich an ihrem Glück freuen. Die ſchönen Blumen in den Händen, die hatte ſie längſt den kleinen Mädchen zu⸗ geworfen. Jungens riſſen ihre Mützen vom Kopfe, und manche Mädels machten Knixe. Im Freien fuhr der Forſtner Schritt. Die Frau im Wagen merkte es kaum. Die beiden hatten noch kein Wort gewechſelt. Als der Forſtner nun den Kopf zur Seite wandte, hörte er ſie leiſe und doch fröhlich ſingen. Da knallte er laut und luſtig mit der Peitſche. Sie lachte und legte ihre Hand auf ſeinen Arm: „Fahr' zu, Hans Glück, fahr' immer zu! Die Fahrt ſoll heut' kein Ende nehmen!“ Nun waren ſie ja auch bald am Ziel. Der Zobten ragte vor ihnen auf, Költſchen- und Geiersberg waren ſeine Trabanten. Romantiſch lag ein breites Tal dazwiſchen, mit Dörfern und Gärten und fruchtbaren Ackerſtreifen, die ſich noch am Fuße der Berge ausdehnten. Der Zobten iſt der höchſte der drei Kegel, der, ohne Vorgebirge aus der Ebene ſteigend, über ſiebenhundert Meter in den Aether ragt. Ein Kirchlein, der Jungfrau Maria geweiht, iſt ſeine Krone; der Wald, dunkel und ſchweigſam, webt ihm ſein wunderſames Keid. Das junge Grün prangte an den Bäumen, die ſtolz und feierlich am Wege ſtanden. Und hier lag auch Roſalienthal. Radler und Fuß— gänger erfüllten die Wege, Autos und Landauer haſteten vorüber. Von Breslau und Schweidnitz, aus Dörfern und Städten, von nah und fern ſtrömte alles zuſammen. Tiſche und Bänke waren unter blühenden Bäumen in einem Wirtshausgarten aufgeſchlagen, und die Weiſen einer Muſikkapelle klangen fröhlich herüber. Stadt- und Land— bevölkerung gab ſich ein Stelldichein. Man huldigte dem Frühling und feierte ein Feſt. Karl Forſtner und Frau Hedwig gingen durch den Garten, mit federnden Schritten und leicht beſchwingt. Zwei junge, ſchöne und auch frohe Menſchen, auf denen manches Auge wohlgefällig ruhte. Es herrſchte ein buntes und frohes Treiben. Die Frauen, zahlreich vertreten, waren feſtlich gekleidet, und gute, fröhliche Kinder ſprangen herum. Man ſaß um die Tiſche herum bei Kaffee und Kuchen, begrüßte Bekannte und beäugte die Fremden. Unermüdlich ſpielte die Muſik. Man ging ſpazieren, auf und ab; im Saal tanzte die Jugend. Frau Hedwig hatte ſeit Jahren nicht mehr getanzt. Gar zu gern hätte ſie tanzen mögen... Da las ihr Karl Forſtner die Wünſche ſchon vom Geſicht ab. „Wollen wir einen Walzer tanzen?“ fragte er fröhlich. „Ach ja, Hans Glück!, das wollen wir!“ Lachend drängten ſie ſich zwiſchen die jungen Menſchen hindurch. Seltſam erregt legte er den Arm um ſie. Sie ſchmiegte ſich zögernd und dann innig an ihn. Zitternd empfand er ihres Herzens Schläge, berauſchend fühlte er ihren jungen Körper, betörend lockte die Melodie. Sie tanzten und drehten ſich unermüdlich. „Laß doch die Leute...!“ Frau Hedwig blitzte die Freude aus den Augen. Sie Es war das erſte Mal, daß der alte Forſtner in dieſem Sie ſprach zum erſten Male ſo vertraut zu ihm, und fühlte ſich jung, ſo ſündhaft jung. Auch Karl Forſtner war 0% 5 g Ton mit ſeinem Sohn ſprach. Es war deutlich genug und doch klang es ſelbſtverſtändlich und bezwingend. wie umgewandelt, war ausgelaſſen, luſtig und übermütig. den un ie under die mafolge hes 0 da ſie aus Erfahrung wiſſen, daß ſte vor dieſer„oled s ue ier ed dungzln)e öffnete ihm gehörig die Augen.„Wir fahren weit, ganz weit! Wo uns die Menſchen Er drehte ſie herum, daß ihr faſt die Sinne ſchwanden. Und zwar kann er für di olg 53 5 0 e folge des ſie aus b. 8 n N 9 5 5 i ier überflüſſig bin...“ nicht kennen und wo die Welt ſo hell und ſchön...“ Er war ſo jung und ſtark und trug ſie ſchier auf ſeinen 0 8. ſdhafte Be⸗ Do 5 cht einſchlafen. Von ihnen zu 5 5„Das heißt, daß ich hier überflüſſ 9 5 5 1:. 5 1 0 i 5. 2 8 8 1 ſehlpigung pet Kaſeche nid är die neben 0— Hege e e 110 ſün get zu ſchlafen, in Der Hoppellte dumpo„Ueberflüſſig!? Ueberflüſſig!?— Seit deiner Rück⸗„Dann fahren wir nach Roſalienthal!?“ Armen. Einmal ſchwang er ſie beim Tanz hoch, hielt ſie ſaffung des Gebrauchs oder der Benutzung der⸗ ö ſchen Abendbrot 8 Uhr) und Früg⸗ 5 1 ö 0 1 0 8 i eite ö 1 allblue) reite. b ne j ränktem—. a 1 0 5 a fie: Der enſch 1219 l 10184458 Maße eite ergntanng Pear and pee von Relativitätstheorie. Schnauzel ſtudiert das komiſche Kapitel:„Der Menſch via 8 2 5 N U ieſe V e len, ist echaus kehr aus dem Felde lebſt du in den blauen Tag hinein,„So weit!? So herrlich weit!?“ einen Augenblick in dieſer Stellung, drehte ſie wieder ng i ach em he a0 det d beſt iſtig fie uch och Leute ſolen uihig um 10 Uhr i denkſt anſcheinend nicht daran, dich für irgendeinen Beruf Ihre Stimme zitterte jetzt vor Freude. herum im Kreiſe und ließ ſie dann ſanft zu Boden gleiten. uunga nale nach aner Berechtigung der et Wie erhält man ſich am beſten geiſtig ziwechles ches e e ö zu che den dit eine Eiiſtenz auf. Dort iſt Muſik und Tanz— Kirſchblütenfeſt!“ Die Mädels en i iſtert zu, die Burſ: 0 a iter runden Dach en bes g arbelissahige abends noch etwas eſſen, wenn ſie Appetit hier⸗ zu entſcheiden, dir eine Exiſtenz aufzubauen, dich ſeßhaft„ f f. f 3 ſch feſ ie Mädels lachten ihm begeiſtert zu, die Burſchen dachten getretenen Wertminderung der Sache, zu be⸗ 1 1 707 für verſpüren. Das gleiche gilt aber auch für 1 ee— einzuheiraten oder dein Studium abzu⸗„Ja, ja! e m 19 jetzt gene ee 17 3 Nene Sun Ve eee ich an dee für dechnen. Werden andere, den oben genannten Die wichtigſten Bedingungen für geiſtige 115 jene, die, ohne abends geiſtig zu arbeiten, durch ſchließen...“„Der Schimmel ſchafft es gut. Wir ſind, wenn wir jetzt lich an ihn. Sie war ſo gücklich und ſo willenlos.. Vorſchriften zuwiderlauſende Vereinten beit.— Die Rolle 9105 Fee. des Unterhaltungen eee ach 12 5 N f„Einzuheiraten oder mein Studium abzuſchließen.— fahren, beim erſten Geigenſtrich zur Stelle.“ Dann hatte ſie genug vom Tanzen. Hand in Hand getroffen, ſo find dieſe. eie een b See ſtige 10. a lege i e o 1000 8e butch 9 Nach deiner Meinung die beiden Möglichkeiten, um mich„Und bleiben dann den ganzen Tag!— Wie fein!, wie gingen ſie jetzt in den Garten, der voller Sonne, Duft und Hertener verjallen den decken, und de Ver⸗ Eeggaheen mute g cee Veruf gebunden ſind und übethaupt erſt abends recht und ſchlecht unterzubringen. Du haſt nicht ganz un herrlich fein!“ Blüten war. Das Lachen und das Schwatzen all der vielen 7 Feet nenen Nera Weiter- der Körper und 4 bege F 5 8 0 9 1 ird 5 7.— g 0.. 8 1 e N 1 o Ro 5 Dor Schi 1.; ane fee e Sie 5 15 8 e 7 einbarung einer höheren e eee e zueinander ſtanden— richtiger geſagt: in der für ſich ee Bere e d N 25 recht, Vater! Aber, um es vorweg zu ſagen: weder das Da gal 1 0 Beſinnen mehr. Der Schimmel ſtand im Mensch ſtörte ſie. Sie wollten ja nur ſich, wollten die hin iſt die Abrede, daß beim Ausblei lig von ein Gegenſatz zwiſchen ihnen künſtlich geſchaſſen übrigens von. eiſ e Ber leldliche Ait 55 a eine noch das andere wird ſich verwirklichen laſſen, denn] Nu im Riemenzeug. Die beiden ſtiegen ein. Karl Forſt⸗ ganze Welt vergeſſen. Teilzahlungen, ane enn de fe 50 und künſtlich verſchärft wurde. Es 11 15 115 er dee Betriebs“ das geiſtige Ar⸗— ſehlt es mir ſchon zu beidem an Luſt, ſo habe ich zum ner auf dem Kutſcherbock, die Bäuerin, wie ſich's gehörte, Da draußen lockte der dunkle Wald; der ſtand ſo ſtill J.„ 8* 1101„r skeſe 91 5 2 E eres 1 4 170** 97 2 2 7 7— 3 62 5 2 1172 7 2 0 1 0 1701 14* 2 br 5 i 18 falteene wel auſeinanderfolgenden Teil- Zeit der Askeſc, vie den Körper Ich ee Peſten während des Tages außerordentlich 5 Studieren kein Geld und zum Einheiraten weder Talent fein ſittſam auf dem Rückſitz des Wagens. Der Schimmel und feierlich da. Dort mußte es wunderſam und heimlich zahlungen ganz oder teilweiſe im Verzug iſt, ebe gu te 9 5800 daß Geſundheit erſchwert. i 2 noch Gelegenheit.“ trabte ſchon los. Der leichte Wagen raſſelte über das ſein. 0 6 n N 12 der. Sil An inf iſti eber⸗* ö f f N flaſ Tor hi 2 i Straß 5 i 7 ſtalt f. irſ und wenn der Betrag, mit dem er in Penzieg der Seele und damit geiſtige Arbeitsfähigkeit Nicht ſelten e ie n 0„Talent und Gelegenheit! Noch jeden Tag kannſt du Pflaſter, zum Tor hinaus, die Straße entlang. Der Eine dunkle Geſtalt ſtand hart am Wege, unwirſch, e e ein Zehntel des Kauſpreiſes abhängt von der Geſundheit des aide Blaſfe Appetttloſtgteit ſchiüdigteit, Schläfrig⸗ in den erſtbeſten Bauernhof einheiraten, denn ſtattliche] Schimmel ging im Stechſchritt, und ſein Herr ließ ihm die drohend und verbiſſen. Ein Vagabund, ein Landſtreicher A In, Fieſem Zuſammenhang ſei auch noch 15 Nane anten Schnupfen de dich keit, Wallungen zum Kopfe, Augenflimmern, Burſchen ſind knapp und der verwaiſten Höfe gibt es vollen Zügel. Bevor die Frauen an die Fenſter liefen, oder ein Weltverächter, der die Menſchen und die Freude Wuff hingewief Abz sgeſchäfte Und n 1163 N 5 l Rei ei deres. Dann e We dich z etwas bemü i i änne Bli en Pfe 4 darauf hügewieſad⸗Jugaberpohſeren mil Wie Zahnſchmerzen die Luſt zur geiſtigen. Arbeit engt e f A e Kein f Aung genug. Wenn du dich bloß etwas bemühen und endlich bevor 16 1 0 den die en ie Pferd 15 Hane f a f 5 f in Lotterieloſen iu Ab hlungsgeſchäfte, die während der„Krankheits“zeit gründlich ver⸗ e nnen, am beſten eine Zeitlang ganz aus dieſe dumme Geſchichte mit der Schindelwighbäuerin auf; Wagen brachten, war die Teufelskutſche ſchon um die Frau Hedwig ſchrak zuſammen; das Blut wich aus wei 5 zuwiderlaufen find von born- loren hat, wird den obigen ee e 005 Umgehung heraus, ſonſt kann es geſchehen, geben wollteſt! Da iſt der Driſchnerbauer, der heilfroh nächſte Ecke. Sie konnten nun wirklich nicht ſagen, ob nur ihrem Geſicht, ihre Hände zitterten. bereift nichtig. i liche nde benen per Heſſt kart gell wor Im daß die Opfer, die zur Herſtellung der Geſund⸗ wäre, endlich eines ſeinet ſechs Mädel an den Mann zu der junge Forſtner oder ſonſt noch jemand in dem Wagen„Die leibhaftige Nemeſis!“ lachte Karl an ihrer Seite 0 geben,„Das iſt einer von den Menſchen, die nie jung 1 ntheit des Körpers boch bel aröher werden, Als ſie fag g ae bringen. Er gibt der erſten, die heiratet, den Schauben⸗ ſaß. Klaſchweiber wollten freilich wiſſen: ein junges Weib auf. e e ee e leisten Aber das noch viel e endes fen g 0 hof in Niederdorf. Dann iſt die Bäuerin vom Neunlinden-Win einem hellen Kleide wäre dabei geweſen... waren und niemals froh in ihrem Leben werden. Wie waren Genies, und Genies ſind eben 1 die Faller it durch Ueberarbeitung ſelbſt Geiſtes⸗ 5 5 hof; der Mann iſt gefallen und ſie braucht einen Bauern Der Schimmel ging ſchnell wie der Wind. Das Tier arm ſind ſie und wie zu bedauern ſind diejenigen, die mit A gig gelte ee e gean 91 krankheit ausgelöſt worden. e. f b für den Hof.“ 5 a i ö hatte ſich ganz prächtig eingerichtet. Dem Forſtner war ihnen durchs Leben gehen müſſen.“ 1 5 Körpers, und vor allem müſſen zwei Be⸗ 9185 und n u geliſpergadlich eignet ſich 0„Braucht einen Mann, der ihr die verlotterte Wirt es vom Geſicht zu leſen, wie ſtolz er auf den Schimmel„Laſſen wir das!“ unterbrach ihn Frau Hedwig ſchroff. Als die englischen druppen nach ſonele a dend neemt cen, d Erfüllung nch ſede Maßregel für jeden Fall: Individua⸗ 99375 ſchaft in Ordnung bringt und ihr die ungezogenen fünf war. Er hielt die Zügel ſtraff geſpannt, lenkte ihn mit Als ſie ſein Befremden bemerkte:„Das paßt in dieſen Fele b Jia ane laren jo iets an pseſer beben unerlaſlchen d werungen wird liſterung iſt gerade bei der Behandlung kranker Ne Kinder erziehen hilft...“ leichtem Zug und Zungenſchnalzen. Sonntag nicht hinein! Heute wollen wir froh ſein— nur f bee ae da gelten a 0„Der Hof iſt ertragfähig und hat den beſten Boden!“ Die Frau im Wagen lächelte fein. Anmutig lehnte ſie fröhlich und jung!“ Klima, daß ſie den Ort Golgatha nannten. N ligen Arbeit dadurch er⸗ Geiſtesarbeiter befonders nötig. b i ä e ale n de„Bei dieſer Zugabe, der Frau mit den Kindern, will] ſich auf den Sitz zurück, dem Manne halbſchräg zu⸗„Ja!, das wollen wir! Was das Morgen auch bringt f ſchwert, daß ſie meiſt fitzend erledigt wird. Alſo 0 Schon Peritles hat den Gedanken eines Par⸗ müſſen wir von Zeik zu Zeit W Be⸗ Lebensweisheiten.. ich ihn nicht geſchenkt haben! Bemühe dich nicht weiter, gewandt, damit ſie ſein Profil noch eben vor ſich hatte.— heut' iſt ja noch heut'!“ Er jubelte es förmlich in die laments, und zwar eines allgemeinen griecht wegungen machen— ſei es c e Von Dr. S. Baer⸗Oberdorf. 5 Vater, dieſe Pläne werden ſich beſtimmt nicht verwirk⸗ Das Köpfchen war vor Freude und Erregung leicht ge- Welt hinaus. . 1 Sie esſäute ſteht etwas ſchief. ſteng aufſteden und zn dlrbelts raum herum. Alle Männer erwarten vom Weibe das lichen.“ 10 1 1 rötet, die i een e eee ie We und das Leben ſind ja ſo ſchön!“ Die Be Sieg gehen, eventuell herumlaufen. Erſetzt man den Gleiche— alle Frouen vom Manne das„Dann wirſt du Knecht ſein müſſen, wenn dir das Solch eine Fahrt!, ſolch eine wunderfeine Fahrt! Karl Forſtner reckte die Arme, als wollte er das Leben 1 1 1 Sci Schreibtiſch durch ein Schreibpull, an dem Beſondere. 1 Herrenſpielen ſo unbequem iſt.“ Gerade Chauſſeen durchzogen die grünen Felder. Kirſch⸗“und die ganze Welt umfaſſen. Sie blieben ſtehen und lach⸗ Neger haben meiſt 1 e Schädel. tteehend gearbeitet 1 1 Fee duch f a„Werd's überlegen, Vater! Werd' mir's überlegen![bäume blühten zu beiden Seiten, blühten ſo feſtlich und ſo ß ten ſich an. An den Händen faßten ſie ſich und rannten Die Käferſammlung des Naturhiſtoriſchen be itte ebe, Verfettung e 0 1 Gerneinde In Aber dein Rat hat wenig Verlockendes für mich!“ überreich, ſtreuten Tauſende von weißen Blütenblättern. davon. Sie wollten die eilenden Schatten und die Sonne Muſeums in Wien umfaßt zirka eine Million hindern viele Geiſtesarbeiter an langem, un- Lumpen und Spitzbuben. Der Alte knurrte noch lange vor ſich hin. Sein Junge Die Sonne hielt die Welt umſpannt. Häuſer leuchteten auf fangen. So lange ging die wilde Jagd, bis ihnen der Atem Stück. 1 a unterbrochenem Stehen.* ging ihm aus dem Wege; er konnte dem Vater nicht ganz mit hellen Giebeln und mit roten Ziegeldächern. Kinder fehlte. Dann blieben ſie beide ſtehen und lachten ſich an... Ludwig XIV., der prunkliebendſte Fürſt aler Ein zweiter abet, Fehler, 100 00 Wo uns das Wort verrät, kann uns die Unrecht geben. Der Vater hatte natürlich die Wahrheit ſtanden in ihrem Sonntagsſtaat da, die Erwachſenen ſteif Nun waren ſie im Walde. Da verſtummten ſie beide. Aon 0 be ande Fra a Fe e aden wech Flteiſh und andere ernſte Tat kaum retten. 4 0 geſprochen: er mußte ſich eine Exiſtenz ſchaffen und einen und feierlich, gingen plaudernd durch den Ort und zur Lautlos glitten ihre Füße über den weichen Boden. So verbrenne hinterher alle Rechnungen. vom Tier ſtammende, ſtar elßhallige Nah⸗ N N 5 Geheimnis des Er⸗ 5 1 Wirkungskreis. Am liebſten möchte er Bauer werden! Ge⸗ Kirche. 3 i lautlos war ihr Schreiten, wie des Waldes große Ein— 4 rungsmittel(Eier, a meg fei von den Man ſpricht nuf vom meer wiß, das möchte er! Sein eigener Herr auf ſeinem eigenen Durch die Dörfer fuhr der Forſtner flott. Die Leute ſamkeit. Grund und Boden ſein; Stall und Weideland voll ge⸗ ſprangen raſch zur Seite. Frauen blickten neugierig auf Frau Hedwig blieb ſtehen und faltete die Hände über Eine blonde oder brünette Dame trägt durch⸗ ſonſtigen ee die e aden 0 815 1 210. muß alle E r alete Tel b 1 f ſunden Viehes haben, den Boden beſtellen und— Pferde das junge Paar. Die Männer ſchnalzten öfters mit der die Bruſt. Ihre Augen waren andächtig in das Gewirr züchten N Zunge. der grünen Zweige gerichtet.(Fortſetzung folgt.) Kopfe. 4 der größte Teil Energie für die erdauung 75 Letzte öffentliche Wahlkundgebung der HSD Nl Thema.„Der Mampf um Ehre Und Glsionbeppehligung des Doulschen bolnes“. Redner: Oberbürgermeister Pg. Sohwebel- Worms. * 7 Ortsgruppe Viernheim 15 „Samstag abeng ½ Uhr im„Freischütz Eintritt frei! Die gesamte Einwohnerschaft ist dazu herzlich eingeladen.— Die Vereinsführer, Innungen usw. veranlassen die Vollzählige Teil. nahme ihrer Mitglieder— Für die Parteigenossen und Unterformationen ist die Teilnahme Pflicht. Kufstellen zum Demonstrationszug. i Mach Schluß der Versammlung: Der Propagandaleiter: C. Brügel. — OCENTRAL.-FILM-FALAST Zum Auftakt der Hirchweihe Komm eue Samstag ein sensationelles Sonder Programm zur Kuffünrung. Ein stein reicher Mann Ein entzückender Tonfilm mit Dolly Haas, Curt Bois, Adele Sand⸗ rock u. Paul Hörbiger. Abenteuerlich u.ſenſationell v. Anf, bis Ende nazu: Tom Mix in Goldfieber Der ſtärkſte Tom Mix⸗Tonfilm, der je da war. Hcnlunp! Hirchtweln-sonnlag. Momag u. Dienstag Ein hombiges Hirrhwelhfest. Pronramm, Das Schänste und lustigste, das le da war. Eine Spitzenleistung des Humors. leder Mitz ein Volltrefter. Las Ionfilmwerk, das die ganze Einwohnerschalt sehen ill W PAUL HORBICER/ FRITZ KAM PERS IESSIE MH ROG MARGOT WALTER SENTA SONFLANDP/HCOGO FHSCHER. K OpPE/ H. HERMANN SCHAUFOSS 3 5 95 REOIE: MAN OBAl. 0 Inne unseren Ionfilmschlager besucht zu haben, keine Mirch- weihstimmung, überhaupt keine Hirchwelhfreutle. Es iſt das ſchönſte und luſtigſte Soldatenſtück, das je da war. 100% beſſer und ſchöner als„Reſerve hat Ruh“. Das Beste von dem Besten.— Llazu das ühliche und reich- haltige Beinrogramm und die neueste Ulia- Jonwochenschau. Jeden Tag Anfang? Uhr und ab ¼ 10 Uhr zweite Vorſtellung. Wie jedes Jahr, ſo iſt auch diesmal ein Beſuch des Cefipas das ſchönſte und billigſte Kirchweih⸗-Vergnügen.— Hirchwelh-Sonn⸗ tag, Montag und Dienstag: Drei Rinder-Vorstellungen. Jeden Tag ein ganz neues Programm. 285 N Echtes Pfälzer Roggenbrot empfiehlt Bäckerei Kühner. Zimmer und Nüche und Zubehör ſofort zu vermieten. Von wem, ſagt der pFIFFIG ch verdiene wieder viel mehr an meinen Hennen, seitdem ich nur Original- Muskator in zugenähten packungen kaufe. Hos Gef ge fef ie ce, ee Bergisches Kräfffüffer werb G. fl. b. H Dösseldorf-Hafen Kath. Jugend Viernheim b Miächſten Sonntag 1 Uhr kirchliche Verſammlung der Mar. Jünglingſodalität. Voll⸗ zähliges Erſcheinen iſt Ehrenſache. Es iſt Spielverbot für alle Ver- eine. Die Mitglieder unſerer Organiſationen ſind freundlichſt gebeten ihrer Wahlpflicht möglichſt am Sonntagvormittag zu genügen. Es darf nach der Wahl keiner von uns in den Liſten gefun— den werden, der nicht gewählt hätte. Weil, Kaplan. 515825 7 3 7066 Mianör-Hrieger- Verein„88 a N Am Samstag, den 11. Nopbr., ö abends halb 9 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum Freiſchütz lie 3. Wapſgundgebung ſtatt. Die Kameraden werden ſtreng — darauf hingewieſen, vollzählig zu erſcheinen. Am Sonntag, den 11. Nov. wird auf⸗ gefordert, daß ſich der ganze Verein nebſt Familien⸗ Angehörigen im Lokal z. Sonne, 10 Uhr, bei Kam. Peter Buſalt einfindet, um gemeinſam und geſchloſ— ſen zur Wahlurne zu ziehen. Dieſes iſt Bezirksbe⸗ fehl des Bezirksführers Findling. Ich hoffe, daß dieſer Befehl genau und ſtreng eingehalten wird und bitte um vollzähliges Erſcheinen ſämtlicher Kameraden. Knapp, Führer. fir die HChlbembachere Weizenmehl, ſchönes helles Pfund 17 Pfg Weizenmehl, blütenweißes 6 0 Weizenmehl, allerfſt. Bisquitmehl„ 21 Margarine Pfund 58 u. 63 Landbutter ½ Pfund 70 Fſt. Süßrahmtafelbutter ¼ Pfund 75 ſchöne friſche Eier Stück 11, 12 u. 13 Hefe— Vanillzucker— Backpulver Sultaninen J Pfd. von 7 Pfg. an Roſinen, Korinthen J Pfd. 10 Pfg. Mandeln und Haſelnußkerne, neue Ernte 1 Weckmehl— Zwiebackmehl— Stärkemehl Guſtin, Mondamin, Maizena Staubzucker, Streuſchokolade, Kakao Cocosflocken— Citronen— Backöle Für Kuchenbelag: Reines Pflaumenmus Pfund 37 Pfg. Vierfruchtmarmelade Pfund 40 Pfg. Pflaumen— Dampfäpfel Alois Walter Erklärung! Die Zeit, wo ziemlich Privat geſchlachtet wird, iſt wieder eingetroffen. Die unterzeichnete Innung hat gegen dieſe Hausſchlachtungen, welche für den eigenen Gebrauch vorgeſehen ſind, nicht das Geringſte einzuwenden. Es gibt aber die ſogenannten Aus hacker. Das Vorgehen dieſer Herrſchaften können wir auf keinen Fall gutheißen, denn 1. ſchädigen ſie das Metzgerhandwerk und machen wieder einige Geſellen arbeitslos, welches doch nicht der Idee unſeres Führers entſpricht. 2. Die Metzger⸗Innung verkauft zum Teil ihre Fleiſch- und Wurſtwaren billiger und der Käufer wird fachmänniſcher bedient. 3. Die Schlachtung wird bei den Metzgern in vorſchriftsmäßigen Räumen vorgenommen. Auch die Verarbeitung geſchieht in beſonderen Keſſeln bezw. Eimern uſw. und nicht in Waſchkeſſeln. 4. Jede Schlachtung ſteht unter ſtrenger Kontrolle des Herrn Dr. Seigel. Die Metzger ⸗Innung gibt nachſtehend ihre Verkaufspreiſe, welche ſie trotz erhöhtem Einkauf innehält, bekannt: Rindfleiſch, 1.%% Schweinefleiſch, auch Kottelett u. Kammſtück Kalbfleiſch, alle Stücke 9 9 Bratwurſt, per Stück 20 Pfg. Qualitävétet Pfund 70 Pfg. Pfund 80 Pfund 80„ Pfund 1.— Mk. 7 Fleiſchwurſt, Leberwurſt und Griebenwurſt ſowie roter und weißer Schwartenmagen Pfund 80 Pfg. Wir denken, daß die hier angeführten Gründe vom kaufenden Publikum gewürdigt werden und es veranlaßt, künftig ihren Bedarf nur in den ortsanſäſſigen Metzgereien zu decken. „Deine Band dem Handwerk“ Metzger⸗Innung Viernheim. „ Neabf“ Bestes deutschesFabrikat 2. Mähen, Sticken, Stopfen Günstige Zahlungsbedingungen Wochenraten von Ak. 2.50 an Unverbindliche Besichtigung erbeten Harun Becher G. m. b. H. Mannheim,. N 2, 12 b Desser und eindrucksvoller wirkt von allen Werbearten die Tollungs-Anzeige Tausende haben es mit Erfolg erprobt in diesem Falle auf dem Wege zum Schlacht- ſesl. Hier, wo es gilt, Wannen, Kessel. Eimer, überhaupt alle Geräte und Gefäße von be- sonders starker Fenlverschmutaunq zu reiniqen, wird(ei) als tüchfiqer Helfer„glänzen“. Und „glänzen“ wie neu werden alle Gegen- stände, die dus der M-Reinigung vor- gehen, gleichgültig. ob qus Metall, Hola, Steinquf oder Porzellan. Deshalb: zum Aufwaeschen, Spülen, Reinigen für Geschirr und alles Hausqerätl Hergestellt in den Persilwerken. Lackhesatzstiefel warm gefüttert Gr. 18/22 damen bpm Hrapenslel arme öchune für nasse und Kalte Tage * * 8⁰⁰ 80. Letlerkragenstiefel mit mollig warmem Futter Schwarz u. braun Gr. 27/35 5.90 JJ) gefüttert Gr. 36/43 Warme Hausschuhe mit Garantiesohle Gr. 36/41 35, Gr. 25/30 Warme Hamelhaarschuhe jedoch allerbilligst. Schuhmarkt Inh. Arnold Bernauer farkiptatzeene Mannneim k 1, 14 * 20 Jahre jünger! Nachdem ich ſeit Jahren ſchwer gelitten habe, fühle ich mich nach Gebrauch von Zinſſefr⸗ Knoblauchſaft mit meinen 73 Jahren um 20 Jahre jünger und werde Ihren Knob lauchſaft ſtets weiterempfehlen. a H. Beckert, Bergkamen in Weſtf. Sinſſer⸗Unoblauchſaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm⸗, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatismus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeitigen Alters⸗ erſcheinungen gute Dienſte. Außerdem hebt er das Allgemeinbefinden. Flaſche Mk 3.—, Verſuchs⸗ flaſche nur 1—. In Apothe⸗ ken und Drogerien zu haben, beſtimmt dort, wo eine Pak⸗ kung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. b. Bellkräuter- Cees Leipzig F 11 90 000 Anerkennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel(notariell beglaubigt.) u berſteckten Boykokt derts Letzte Nachrichten Flugzeugunglück. Porkland(Oregon), 10. November. Ein Verkehrsflugzeug iſt in der vergangenen Nacht in dichtem Nebel abgeſtürzt. Vier Per⸗ gen wurden getötet, vier ſchwer ver⸗ (ht. Tote bei einem Kraftwagenunglü Paris, 11. Nov. Ein Zuſammenſtoß zw. ſchen einem großen Laſtikraftwagen und einem Arbeitertransportwagen, auf dem ſich zahlre. che Arbeiter zu den Befeſtigungsanlagen begaben, ſorderte unwejt von Metz neun Tote ung 18 Verletzte. Der Zuſammenſtoß erfolgte in einer ubſchüſſigen Kurve, nachdem der Führer des Laftlraftwagens die Gewalt über ſeinen Wa⸗ gen vetloren hatte. Der Laſtkraftwagen fuhr kutten in den Arbeitertransportwagen hinein. Hinrichtung Verden, 11. November. Der 20 Jahre alte Gutsknecht Wilhelm ſriedrich Stöwer aus Soershauſen wurde am Freilag früh hingerichtet. Er hatte ſei⸗ ne Baſe, die 18 jährige Sofie Hennecke, er⸗ mordel, nachdem er zuvor verſucht hatte, ſich em ihr zu vergehen. * Todesurteil . Hamburg, 11. November. Das Schwurgericht verurteilte am Frei⸗ ag den 21jährigen Kochmaaten Oczko wit wegen Ermordung einer Mutter zum Tode. Das„naſſe Amerita“ 15 Waſhington, 11. November. Präsident Rooſevelt hat die Ermächtigung meiner teilweiſen Aufhebung des Einfuhr— erbotes für alkoholiſche Getränke ab ſofort eis zum 5. Dezember erteilt. Dieſe Maßnah- me dient der Auffüllung der Vorräte an mediziniſchen Getränken.() Eir⸗ e beſtimmte Menge für dieſe Einfuhr iſt bisher nicht feſtgeſetzt doch ſpricht man von ener viertel Million Gallonen. Nach der Aufhebung der Prohibition wird Präſident Rooſevelt lediglich eine mäßige innere Ab— gabe auf alkoholiſche Getränke fordern, um zem geſetzwidrigen Haadel damit nach Mög— chkeit vorzubeugen. b Ein Tendenzbericht Die Saarregierung an den Völkerbund. Genf. 11. November, Der Völkerbund veröffentlicht den Viertel— ahresbericht der Regierungskommiſ— don des Saargebiets, Der Bericht jede Objektivität vermiſſen. Er macht tinfach die nationalſozialiſtiſthe Jaflei für die gegenwärtigen unbefriedi— genden Zuſtände verantwortlich. 1 Anſtalf dieſer Bewegung als Ausdruck des Bolkswillens objekkiv gegenüber zu kreten, erhebl die Regierungskommiſſion eine Reihe. von Beſchuldigungen, die die jüngſten Ver. zronungen rechtferligen ſollen. Die Nalional- zialiſten hätten den Willen, eine tatſächliche Macht an die Stelle der beſtehenden Regie- züng zu ſetzen, und verliehen zu dieſem Zweck „er Bekäligung der Bevölkerung auf allen Hebieken eine politiſche Färbung. Durch Drohungen. Denunziationen und . a gegen Andersdenkende aben ſie im Saargebiet eine Atmoſphäre der höchſten Erregung geſchaffen, die andere dolitiſche Parteien zu Gegenaktionen veran⸗ aßt habe. Die Folge davon ſei das Umſich⸗ greifen von Gewalt und Terrorakten gewe— en. Eine beſondere Gefahr bilde die Beein⸗ uſſung der Beamten. Mit der Begründung, len Einwohnern des Saargebietes ohne Un⸗ aſchied Schutz gewähren zu müſſen, erklärt die Regierungskommiſſion daß ſie ſich in die Lage verſetzt ſähe, Ausnohmemaß⸗ zahmen zu ergreifen. Wiffen sie das? Gemeſſen an den modernen Schiffen der zutigen Zeit waren die des 16. Jahrhun⸗ derts ſehr klein; die drei Karavellen, mit en Kolumbus 1492 nach Amerika ausfuhr, Atten einen Inhalt von 280, 140 und 100 Zonnen; die Schiffe, in denen der Portugieſe Lartolomed Diaz die Südſpitze Afrikas um⸗ 8 besaßen je 50 Tonnen Rauminhalt; die 00 Oſtindienfahrt der Portugieſen unter Jasco da Gama wurde ausgeführt in zwei eimaſtern zu 120 und 100 Tonnen; die ate Weltumſeglungsfahrt trat Magalhaes 519 mit fünf Schiffen an, von denen die ünadad 100, die Antonio 120, die Concep⸗ zen 90, die Victoria 85, die San Jago 75 önnen aufwies. fiel die Jahrhundertwende zählte Bukareſt, wol daupfſtadt Rumäniens, knapp 200 000 Ein⸗ dene im Jahre 1924 hatte ſich die Ein⸗ at mia ſchon vervierfacht, heute iſt Buka⸗ 0 mit nicht weniger als 1 Million Einwohner Volante und wichtigſte Stadt des ganzen D. 8 Puünion-FLM.-PaLAST(e Die grödte Sensation zum Alchweihlest ds. lahres hel uns! Eurohs Film zelt Iten Kolessalen Snltzenfilm ersten flanges Samsas Airchwelk- Sonntag— Hirchweln-Moniag— 3 fage. * George Manolesku Olivia 1 Maria Freyenberg Max Krauſe Jan Hendriks Marion Lamond Der Kellner Der Nachtportier. Darſteller: Fvan Petrowich Ellen Richter Mady Chriſtians Fritz Kampers Alfred Abel Hilde Hildebrand Hubert v Meyerink Kurt Lilien Weiter wirken mit: Alberk Paulig, Julius Falkenſtein, Bruno Ziener, Wilhelm Bendow, Emil Rameau, Kurt Mainzer, Emilia Unda. St. Moritz.— — Die Handlung ſpielt: in Paris, Brüſſel, Berlin, Wien Manolesku war der genialſte Hochſtapler aller Zeiten, jeder weiß es.— Ueberall ausverkaufte Häuser. Massenandrang. wie es noch nie war. Die größten Lachſalven bringt unſer Ker weſchlager: * Der MordimKohlenkeller Eine richtige Lachkanone, da gibt es Kerweſtimmung. Micky Maus als Kavalier Bei uns iſt's luſtig und fidel— Spannung, Abenteuer, Humor Dle Hauptsache weng Geld u. ein Bombenn rogramm, das ſodem gsfätlt Anfang je 7 Uhr. Ab 9¼ Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntag, montag, Dienstag je große KInder- vorstellung. f behtung! Eren chn-Dienstad: Marry Piel! Aus der Heimat Gedenktage 11. November 1852 Der öſterreichiſch⸗ungariſche General Franz Graf Conrad von Hötzendorf in Penzing geboren. 1 N 1869 Viktor Emanuel III., König von Italien in Neapel geboren. Prot. und kath.: Martin(Biſchof) Sonnenaufg. 7.14 Sonnenunterg. 16.14 Mondunterg. 13.45 Mondaufg.—.— 12. November 1755 Der General Gerhard von Scharnhorſt in Bordenau in Hannover geboren. 1861 Der Aegyptologe Georg Steindorff in Deſſau geboren. Prot.: Jonas— Kath.: Martin(Papſt) Sannenaufg. 7.16 Sonnenunterg. 16.12 Geſundheit und ein froher Mut Iſt beſſer als viel Geld und Gut. Nebelung Es iſt nicht ungefähr, daß unſere Vor⸗ fahren in ihrer bildhaften Sprache, den Mo⸗ nat November den„Nebelmonat“ benaan— ten. Zwar iſt es keineswegs ſein alleiniges 0 weiches, 5 liches Nebelkleid um— immerhin leiſtet gerade der November auf die em Gebiet ein erkleck— und das tritt dann um ſo mehr in cheinung, als er dem erſte der nebeireichen Monate zu ſein pflegt Ein lebensfeindlicher der Nebel; beſonders dann ungewiſſes zuhängen Abe ja, das iſt wenn er es recht Ge ſelle, „gut“, recht gründlich mit uns meint. So ein ganz leichter Nebelſchſeier zur Abendzer ärgert uns im allgemeinen nicht allzu ſehr.! und beſonders nicht in zer Stadt, deun da zaubert er um all die vielen Lichter gar lu ſtig anzuſehende, große, opaliſierende Strah— lenkronen, richtige„Höfe“ legt er um jede einzelne Gaslaterne oder Bogenlampe. Aber wenn es dann einmal eine richtige, hand feſte Nebelſuppe gibt, wo man kaum auf ein oder zwei Schritte ſehen kann, da vergeht uns dann ſehr ſchnell der Spaß an dieſer Art der Abwechflungen denn dann iſt's aus, auf einmal aus mit dem ſo vielgerühmten und vielbeſchrienen„Tempo unſerer Zeit“— da nützt kein Zetern und kein Schelten. Und Geduld— das iſt nun einmal leider bei dem Stadtmenſchen eine gar ſeltene Wa⸗ re! Aber vielleicht, wenn's einmal ſo recht, recht nebelig iſt, ſo daß nichts, aber auch wirklich rein gar nichts ausgerichtet werden kann. daß tatſächſjch jedes Normärtskom⸗ N — Deutſchland will Frieden— Deutſchland hat abgerüſtet! men zur Unmöglichkeit wird? Freilich, das wäre eine ſehr„unangenehme“ Sache— aber da lerate am Ende ſelbſt ein ganz„hun⸗ dertprozentiger“ Großſtädter, ſich auf eine Weile zu gedulden und zu beſcheiden? Das wäre ja dann, mein ich, garnicht einmal„ſo ohne“! * Die Zahl der Nunbfunkteilnehmer iſt im Oktober um 10894 geſtiegen und betrug am 1. November 1933 4635 537 * Dje Steenſchnuppenfälle im November. Im November, beſonders zu Monatsmitte, pflegen beſonders viele Sternſchnuppen zu fal⸗ len, deren Bahnen anſcheinend vom Sternbild des Löwen(Leo) ausgehen, weshalb man in der Wiſſenſchaft dieſen Sternſchnuppen⸗ ſchwarm die„Leoniden“ zu nennen pflegt. Der Schwarm iſt nicht an allen Stellen der Bahn gleich dicht beſetzt. Nun hatten wir allerdings einen unerwarteten überaus reichen Sternſchnuppenfall am Abend des 9. Oktober bieſes Jahres. Jedenfalls lohnt es ſich für den Sternfreund vom 13. bis zum 18. Novem⸗ ber, nach Sternſchnuppen Ausschau zu halten. Für die Hausfrau Ein guter Heringsſalat Von ſechs Heringen kann eine Schüſſel Sa⸗ lat für 12 Perſonen hergeſtellt werden. Die Heringe werden ausgenommen, gewaſchen und le nach ihrem Salzgehalt gewäſſert. Sehr empfehlenswert iſt es, ſie in Magermilch zu legen. Dadurch werden ſie ganz beſonders mild. Dann werden ſie von Haut und Grä— ten befreit und in feine Würfel geſchnitten. Zu einem feinen Heringsſalat, wie er ſich zu Feierlichkeiten eignet, nimmt man noch 500 g. Kalbsbraten, 500 g Kartoffeln in der Schale, 50⁰ g ſäuerliche mürbe Aepfel, 500 g Gur⸗ ken am beſten von ſauren, Pfeffer⸗, Senf⸗ und Zudergurken je etwas, und zwei Zwie⸗ beln. Dieſe Zutaten werden ebenfalls in feine Würfel geſchnitten. Uebrigens kann man bei den Zutaten nach dem Vorhandenſein etwaiger Vorräte und nach eigenem Geſchmack verfahren. Man kann rote Rüben, einge⸗ machte Pflaumen, rohen Schinken, hartgekochte Eier, Kapern und marinierte Neunaugen da⸗ zwiſchenmengen. Wünſcht man den Salat be⸗ ſonders gut, läßt man die Kartoffeln weg und nimmt dafür die doppelte Menge Fleiſch. Alles wird mit einer gut gerührten Soße aus Tafelöl, Eſſig, weißem Pfeffer und Salz, auch nach Belieben etwas Senf, vermengt. Die Zwiebeln wiegt man ſehr fein und ver⸗ miſcht ſie mit der Soße. Ebenſogut kann man auch die Heringsmilch ſehr fein wiegen, mit Eſſig durch ein Sieb abrühren und mit der Soße vermiſchen. Man kann den Salat auch ſehr gut am vorhergehenden Tage bereiten. Man läßt ihn dann über Nacht in einem porzellanenem Geſchirr ſtehen, rührt ihn vor dem Gebrauche nochmals durch, richtet ihn an und verziert ihn etwas. An ſich iſt es natürlich nicht nötig, zu einem ſo an Nährſtoffen reichen Salat noch Fleiſch⸗ beigaben zu reichen. Wer es dennoch tut. wird ſich an Bratwürſte, Beefſteaks oder Kote⸗ letts halten. Warme Würſtchen eignen ſich ganz beſonders dazu. * Kochrezepte Fleiſchſuppe von Haſen- und Kaninchen- reſten. Eine Fleiſchſuppe, die man aus reſt⸗ lichem Haſen- oder Kaninchenfleiſch bereitet, gibt eine ſelbſtändige, kräftige und wohl— ſchmeckende Mittagsmahlzeit ab. Zur Ha- ſenſuppe wird das Fleiſch fein gehackt und folgendes dazu gegeben: zwei kleine, in Waſſer eingeweichte und ausgedrückte Weiß⸗ brötchen, zwei Eier, friſche Butter, Muskat und Salz. Hiervon werden kleine Klößchen aufgerollt, von denen man erſt ein Klößchen in der Suppe aufkochen läßt, um zu ehen, ob ſie locker werden. Vorher hat man zwei bis drei Zwiebeln, eine Peterſilienwurzel, ein wenig Sellerie und Möhren, in Scheiben geſchnitten, nebſt zwei bis drei Löffeln Mehl und Waſſer braun werden laſſen, läßt nun das Fleiſch nebſt den Haſenknochen darin röſten und gibt ſchließlich zwei Liter kochen⸗ des Waſſer hinzu. Iſt noch Soße vom Bra⸗ ten übriggeblieben, ſo kommt dieſe auch hin⸗ zu. Iſt das Fleiſch ausgekocht, und das urzelwerk weich, ſtreicht man die Suppe durch ein Sieb, bringt ſie wieder zum Ko⸗ chen, würzt ſie mit Salz, kocht die Klöße da⸗ rin gar und richtet ſie an. Hat man nur we⸗ nig Haſenbraten übrigbehalten, ſo bereitet man ſtatt der Fleiſchklößchen Semmel- oder Schwemmklößchen. Ganz ähnlich wird auch die Kaninchenſuppe bereitet. Da aber be⸗ kanntlich Kaninchenfleiſch nicht ſo herzhaft wie Haſe iſt, muß man beim Würzen hierauf Rückſicht nehmen. Beim Anſchmoren des Fleiſches läßt man ein Lorbeerblatt und mehrere Pfefferkörner mitſchmoren, und zu den Klößchen fügt man ein wenig Muskat⸗ blüte. Will man ein ganzes Kaninchen ver⸗ wenden, ſo reicht ein ſolches zu einer Suppe für ſechs bis acht Perſonen Wenn man die ee Leber mit verwendet, ſo macht das die Suppe beſonders fein Viele lieben es, ſechs bis acht Eßlöffel Se in der Brü⸗ be weichzukochen. 5 U.-T.-Tonfilmschau Die größte Senſation auf Kirchweih! Heute Samstag bis Kirchweihmontag im Union⸗Palaſt. Lichtbildbühne. Der Abenteuererfilm! In dieſem immer bewährten Filmreſſort iſt Dr. Willi Wolff lang⸗ jähriger Meiſter, was er in dieſem Film aufs neue beweiſt. In ſehr reizvollen, oft ſehr ſpan⸗ nenden, immer geſchmackvollen Bildern ſehen wir das abenteuerliche Leben Manolescus, des Fürſten der Diebe und Lieblings der Frauen, das durch die Brennpunkte der großen Welt führt, nach Wer obige Ueberſchrift ließt, kann daraus verſchiedene Auffaſſungen ableiten. Die nächſt liegende iſt dabei natürlich, das„Genfer Ja“ und das„Ja zur Reichstagswahl“ als ein un⸗ lösbares Ganzes zu betrachten. Tatſächlich gibt es jedoch unter denen, welche die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung noch am wenigſten kennen, eine Auffaſſung, nach der man in der Ueberſchrift Ji und Reichstagswahl von Bonifacius. liſten nun die Gegnerſchaft über ihren Sieg * hinaus verlängert? Haben ſie den Sieg in blutigem Racherauſch errungen, getreu dem hiſtor⸗ riſchen Vorbilde aller ſeitherigen Revolutionen. Haben nicht alle nationalſozialiſtiſchen Bürger⸗ meiſter und Landräte ſeit Monaten ihren größten Ehrgeiz darin geſetzt, ihr Gebiet vböllig frei werden zu laſſen von Arbeitsloſen, ganz gleich⸗ Paris und Berlin, nach Nizza und Monte Carlo. Doch die Liebe, die Manolescu oſt virtuos zu ſeinem Vorteil dirigierte, wirb ihm zum Schluß zum Verhängnis: ſie verleitet ihn zu Unvor⸗ ſichtigkeiten, die ihn der Polizei in die Hände liefern. Das Publikum applaudierte anhaltend und heftig; der Film kann im Reiche der gleichen begeiſterten Aufnahme ſicher ſein. Ein Erfolg! Starker Beifall! Das 12-Uhr⸗Abendblatt. Und das iſt das große Plus des Films: er packt uns da, wo uns dieſe Schmöker packen, er iſt verkitſcht, aber er iſt nicht langweilig, ſein„Held“ iſt nicht charakterwahr, aber er rührt an die Vorſtellungen, die wir uns von einem Gauner-Ritter gern machen, und er iſt — was heute ſchon etwas heißen will— hu- morvoll. f Jvan Petrovich— ein Apoll im Vergleich zu ſeinem Vorbild— macht uns den Hochſtapler⸗ König durch angenehme Zurückhaltung geradezu liebens⸗ und nachahmenswert. Mady Chriſtians, Ellen Richter und Hilde Hildebraud, die drei Frauen um ſeine Majeſtät den Dieb, hübſch und intereſſant. Abel, Kampers und von Meyerinck milieu-echt u. Falkenſtein wieder mal Sonderklaſſe. Willi Wolff führte die flotte ſpannungsvolle Regie. „Das Publikum unterhielt ſich großartig, Hatſchte laut mittendrein und ſtürmiſch am Schluß.“ B. Z. am Mittag. „Großer Publikumserfolg.“ Berliner Börſen⸗Zeitung. „Das Parkett unterhielt ſich gut u. dankte am Ende mit lautem Beifall.“ Berliner Tageblatt, 18. 3. 33. 7 3 Cisitkarten in ſchönſter Auswahl, mit modernem Schriftaufdruck, liefert ſchnell, ſauber und billigſt Druckerei Uiernheimer Anzeiger Adolf Hitlerſtraße 36 Telefon 117 1 * FFF Hustenqual lindert: Emeucal Menthol Eucalyptus-Bonbon Beutel 25 und 50 Pfg. Flus sig Alalz-Bonbons mit Lecithin Beutel 300 Fehl Bayr. Dlochmalz Baulel 30. Aar. reiner lencnnong 126 Kleine Gläser von Iuä ringer frusög r. 20! A0. gültig, ob dieſe Arbeitsloſen früher in der Mehr⸗ zahl Kommuniſten und Sozialdemokraten waren? Geben ſie nicht allen Arbeit? Hat nicht der Führer des Nationalſozialismus ein Konkordat geſchloſſen, welches die maßloſe und gefährliche Erbitterung mancher Anhänger der N. S. D. A. P. gegen alle Führer der Zentrumspartei einfach unterdrückte, beſonders zu Gunſten der geiſtlichen Mitglieder des Zentrums? Sind die Konſum⸗ vereine, Warenhäuſer, Filialbetriebe und nicht- ariſchen Geſchäfte einfach vernichtet worden, wie wir es alle noch von einen Sieg des National- ſozialismus erwartet hätten? Statt deſſen auch in der Wirtſchaft weiſe Mäßigung und ſichtliches Bemuͤhen alles Alte nur dann zu beſeitigen, wenn das Neue tatſächlich beſſer iſt. Es ſoll ſtatt des„und“ lieber ein„Aber“ ſehen möchte. Wie weit dieſe Auffaſſung von gewiſſen Stellen verſtärkt worden iſt, ſoll hier garnicht unterſucht werden. Wir wollen hier nur in nüchternſter Sachlichkeit und mit dem Recht der freien Meinung einmal unterſuchen, ob ſich das„Und“ oder das „Aber“ verantworten läßt. Zunächſt das„Aber“. Hat es nicht eine Berechtigung für alle die, welche ſich noch vor einem Jahr von der N. S. D. A. P. heftig bekämpft ſahen? Die politiſch in ſchärfſter Gegenſätzlichkeit einander gegenüber⸗ ſtanden? 5 i So die Frage! Und die Antwort? Wir wollen ſie am Verhalten der N. S D. A. P. finden. Daß ihr Sieg eine gewaltige Revolution war, iſt klar und bekannt. Haben die Nationalſozia⸗ FF ͤ Demonstratjonszug heute Abend nach den Wahlkundgebungen! hach Schluss der heutigen Wahlkundgebung treten die Ceilnehmer zum Demonstrationszug durch die Ortsstrassen an. Die Teilnehmer der Freischütz⸗ Versammlung mit Spitze Schulstrasse— Rathaus— Marktplatz. Die Jer⸗ sammlung„Engel“ schliesst sich an. Sonntag morgen 7 Uhr weckt die h. J. und Jungvolk die Uiernheimer Revier zur Wahl.— Der Posaunenchor der Oereinigten Feuerwehr Kapelle kündet durch Signal den Beginn des Wahltages! Uolksgenossen! Geht unbedingt Morgens zur Wahlurne! Für die Bewohner am Tiooli steht ab% 1 Uhr ein Omnibus der 066. jim pendelverkehr zur Verfügung und fährt die Wähler zu ihrem Wahlbezirk. ranke und Bettlägerige, die gemeldet sind, dass sſe zur Wahl ge⸗ ide werden wollen, wollen sich für die Abholung am Vormittag bereit halten. Wer bis Mittags Uhr noch nicht abgeholt ist wird gebeten, dureh Angehörige dies bei der Zentrale in der Schillerschule(links) zu melden. Volkgenossen! Oolksgenossinnen! In letzter Stunde wollen wir Euch nochmals ermahnen: Tut alle Eure Pflicht! Es geht um die Ehre Deutschlands! Der Führer fordert Euer„Ja“ für Frieden und Gleichberechtigung, für den neuen Reichstag! ſich nicht in Einzelheiten verloren werden, den klaren Menſchenverſtand müßte obige Tatſachen. reihe ſchon vollauf genügen, ſein negatives„Abe zu entkräften. f Und doch, das parlamentariſche Syte, liegt noch zu kurz hinter uns, um ſchon allge⸗ mein verſtehen zu laſſen, daß ein Parlamen auch durch eine Liſte gebildet, größte Erfolg, für alle bringen könnte. Für die machtyol⸗ N. S. D. A. P. wäre es doch in der Tat Leichtes geweſen, irgend eine kleine Oppoſitionz. partei zu dulden. Auch dieſe Meinung wie einfach beſchämt. Die Nationalſozialiſten ſcheue ſich nicht ehemalige Gegner bis zu ehemalkgan Abgeordneten der Zentrumspartei auf ire ven Liſte zu ſtellen. Ohne Zwang„als freier Bauen auf freier Scholle“ wie ein bekannter nichtnationgl. ſozialiſtiſcherReichstagskandidat öffentlich feſtſtellt, Was ſoll es alſo mit dem lächerlichen „Aber“? Daß nicht jede Partei ſoviel haben kann wie früher, iſt ſelbſtverſtändlich, weil ahn, Spähne nicht gehobelt werden kann, daß Erfolge für Alle gewaltig größer ſind, als Nac. teile für Einzelne, das iſt doch allein entſcheideng Wenn wir ſehen, wie eng ſich die Partei Ado Hitlers in Volk und Staat eingebaut hat, daun müſſen wir auch zugeſtehen, daß eine Trennun vom Genfer„Ja“ und Reichstagswahl. durch gefährlichen Unverſtand in Erwägung ze zogen werden kann. Der Klügere war inne der Gläubiger. Drum zweifeln auch in der Tat zur Wahl nur die Menſchen, die ſelbſt bis heut noch nicht begriffen haben, daß ſie zu dumm ge. weſen ſind mit ihrer Partei das zu erreichen was Hitler in der N S. D. A. P. gegen al erreicht hat. Was aber wird der Nationalſozialis ang erreichen können, wenn er nicht mehr gegen ale ſondern mit allen arbeiten darf, wo er für alle arbeiten will, wie zu erkennen iſt. Wenn Hitler mit der Ausſchreibung der Wahl dem ganzen Volk vertraut, wer will ſoviel Vertrauen un kleinlichem Mißtrauen begegnen? Außerdem gilt am 12. November das Work „Was Du tust, das tue ganz MHrieger- uni Soldaten. Verein„eutonia“. Zum 12. November 1933. Kameraden zeigt, daß ihr geſchloſſen gu ter unſerem Führer Adolf Hitler und der Reich regierung ſteht. Der Kyffhäuserbund kämpft fir Gleichbereehngung, Frieden un Arbeit. Ich erachte es als ſelbſtverſtändliche Ehrenpf ich daß jedes Mitglied mit ſeinen Angehörigen am Wahltag ſeine Pflicht tut. v. Oidimann 1. Führer des Reichskriegerbundes Kyffhäute. Landesverband Heſſen⸗Darmſtadt. Obige Kundgebung des 1. Führers bringe ich zur Kenntnis und erwarte reſtloſe. folgung. Der Führer Vereins⸗Anzeiger. Krieger⸗ u Soldatenverein„Teutonia“ Die Mitglieder werden gebeten unſeren Aufruf in Anzeigenteil zu beachten. Am Sonntag it der Schießſtand anl. der Wahl geſchloſſen Kirchweihdienstag ab 4 Uhr gemütliches Bel ſammenſein im Lokal. Der Führer Geſangverein„Liederkranz.“ Heute Abeno Teilnahme an der Wahlkundgebung im Fre ſchütz. Morgen Sonntag abend 8 Uhr au ſammenkunft zwecks Darbringung eines Stän chens. Der Führer Sünger⸗Einheit. Heute Abend findet ſelbſtue. ſtändlich, wie ſchon vorangekündigt, kein Singſtunde ſtatt. Dafür erwarte ich alle Sänger und ſonſtige Mitglieder samt Angehörigen bei der letzten großen Wahlkundgebung im Freiſchütz. An Sonntag wählt alle möglicht vor 1 Uhr und wirkt auf eure Angehörigen in dieſem Sinne Ich hoffe keinen meiner„Einheitler“ bei del Wahlfaulen anzutreffen, die Kontrolle if mir ja möglich.— Kirchweih-Montag erf ſich der Verein abends im Lokal Freiſchüh Heil Hitler! Böller, Vorſ. Turnverein von 1893. Sämtliche Mitglieder und deren Angehörigen fordere ich hiermit auf, am kommenden Sonntag vor 12 Uhr ihre Wahlpflicht zu genügen. Jeder deuſſch Turner muß mithelfen am Aufbau unſereß ſeinen Angehörigen unbeding für„Ja“, bel FP 15 * 8 * F 5 % D Hlles aus eigener Schlachtung! 8 ieee Muri s Gpielwaren⸗Geſchäſt Um geneigten Zuſpruch bittet — geliebten deutſchen Vaterlandes, und muß mil Ss, Merlobſfe grußben Hiesel Cyppel ans Mfenning Mrcbweiße 1933 ern hein, d. 15 Auf nun ihr Brüder, Und Schweſtern herbei. Wir wollen beweiſen Dem Kanzler die Treu'. Die Welt ſoll es auch ſehen, Wie einig wir jetzt ſind: 7 Statt Karten! Marie Rohrbacher Willi Matecki grühen als Verlobte Viernheim Kirchweihe 1933 Hüttenfeld Ob Bauer, Handwerker, Ob Gelehrte und Kind. Man wollt' uns nicht geben Die Gleichheit, das Recht. Wir ſollten noch bleiben, Der Anderen Knecht. Wir lieben die Freiheit, Wollen ebenbürtig ſein: Denn ſo nur kann Frieden Und Wohlfahrt gedeih'n. Wohlan jetzt auch Alle, Die ihr deutſch ſeid im Land. Ueber Kirchweihe empfehlen wir unſer gemütliches Lokal den Verwandten, Freunden und Gönnern. Gleichzeitig halten wir unſere Vack— und Konditoreiwaren beſtens empfohlen. Familie K. Brechte! Konditorei— Cafe— Bäckerei N Wir wollen ja ſtützen Der Regierung die Hand. Der Führer ſoll ſehen, Wie treu wir zu ihm ſteh'n. Dann kann er uns führen, In lichtere Höh'n. A. T. Auf nun ihr Brüder Nach der Melodie:„Der Mai iſt gekommen.“ Heute 4 Blätter 16 Seiten. 2 — Seeed gasthaus zum grünen Haus Ueberdie Kirchweihtage halte ich mein Lokal allen werten Verwandten, Freunden u. Gönnern zum Beſuche beſtens empfohlen. Für la. Speisen u. Getränke ſowie Unterhaltung iſt Sorge getragen Es ladet freundlichſt ein August Merkel ersten ee eee 9 — N .— ketten wir uns über die 8 Kirchweihe und Rachkirchweihe! Im Gasthaus Mum halte 2.— 5 1 Für vorzügliche Speiſen und Getränke iſt beſtens geſorgt 15 a Wo N 0 5 16 Spezialität: Hausmacher Bratwurst m. Rippehen u. Kraut 12 N Es ladet freundlichſt ein 9 2 3 Reinhold Kühner u. Frau e 5 und Sporthalle iſt zur diesjährigen Kirchweihe wieder eingetroffen. Der Beſitzer. Aae nauohier VMernheimer Brauhaus 7 Ueber die drei Hrehwelntage, ab d Uhr . N Ronzert ter Kapelle Walter Lay 0. rige 1083 Wir treffen uns am Kirchweihdienstag 2 Uhr nachmittags bei Alters genoſſin Knapp in der„Germania“. Ich bitte um reſtloſes Erſcheinen. Im Auftrage: Klee. Ein Bomben⸗Tonfilm⸗Kirchweih⸗ Programm auch dieſes Jahr wieder im Central⸗ Film⸗Palaſt Zwei gute Kameraden. auch diesmal gelungen, ganz ausgezeichnete Kirchweihprogramme zu bringen. Im übrigen weiß auch ſchon das hieſige Publikum, daß es jedes Jahr auf Kirchweih ein ausgeſuchtes Ton— filmprogramm vorgeſetzt bekommt. Kameraden“ betitelt ſich das auserwählte Kirch- weihprogramm und Jung und Alt, beſonders die Frauen und Mädchen haben ihre größten Freuden daran. Es wurde Wert darauf gelegt, daß es jedem Beſucher gut gefällt und auf Nachkirchweih beſtimmt wieder kommt. Paul Hörbiger und Fritz Kampers und noch andere Filmgrößen werden Sie aufs köſtlichſte unterhal— ten. Ja man hört, daß ſo noch nie gelocht wurde wie in dem Kirchweihſchlager„Zwei gute Kameraden“, der Kirchweih⸗Sonntag, Montag und Dienstag vom Stapel läuft. Niemand laſſe ſich das diesjährige Kirchweihprogramm entgehen, es iſt für Jeden das ſchönſte und billigſte Vergnügen.— Achtung, heute Freitag und morgen Samstag kommt der große ſenſa— tionelle Tonfilmſchlager„Ein ſteinreicher Mann“ wie ſich viele junge Mädchen einen wünſchen. In den Hauptrollen: Dolly Haas, Curt Bois, Adele Sandrock, Paul Hörbiger und Herm. Picha. Kurz ein Tonfilmreißer 1 Ranges. Im Bei⸗ programm Tom Mirx in ſeinem neueſten Aben— teuer⸗Tonfilm„Goldfieber“.— So iſt auch die Freitags- und Samstags-Vorſtellung ein beſon⸗ deres Kirchweihprogramm und ein Beſuch heute oder morgen lohnt ſich beſtimmt. Parole: Ueber Kirchweih einmal i. denCentral⸗Film⸗Palaſt. Vereins⸗Anzeiger Ureter dieſer Mubrik eyſcheinen Wunſtanos⸗, M. glieder u. Generolverſammlungen u. Singſtnaben N. S. Kriegsopferverſorgung. Heute abend 8½ Uhr Wahlkundgebung im Freiſchütz.— Erſte Viernheimer Tonfilm chan Wie alle Jahre, ſo iſt es Herrn Fieger „Zwei gute Zu verkaufen: 2 gebrauchte Hucnenschränze 2 gebrauchte errenfamrpader und einen gebrauchten Nieiger schrank Lorſcherſtraße 38 1 Dauer vertrelar geſ. Keine Eintagsfliege 25 u. 50 Pfg. Schlager. Tagesgeld Rm. 4,50.— Angebote unter f. p. 760 e Viernheimer Anzeiger ee eee. e e e e e e 2 5 5 » Zum Löwen„ Kirchweihſonntag u. Montag 8 Rirehweih⸗Canz im großen und kleinen Saal. 3 Muſik S. A. Kapelle Whm.(Brockenauer) 2 Vorzügliche Küche, Welde-Bräu, reine 5 a Weine. Kirchweihmontag . e Frühſchoppenkonzert. 85 Kirchweihdienstag abend 8 Uhr im kleinen Saal 5 91 Cabarett erſter gräfte von ier. Es ladet recht freundlichſt ein. Bernhard Brückmann u. Frau machen darauf aufmerkſam, daß unſere Zeitung an Kirchweih Montag erſcheint. Inſerate für dieſe Nummer werden bis längſtens Vormittags 9 Uhr erbeten. — N I N 5 ee ee 2 0 15 eee e eee eee E e ee 8 eee eee E Kirchweih ⸗ Sonntag, Montag und Dienstag gutbeſetzte Tanzmuſik Kapelle! Schwarz ⸗ Wee Viernheim Vorzügliche Küche! Gepflegte Weine! Es ladet recht freundlichſt ein. chim und Frau. 2 9008800 Zur Starkenburg 5 Wir empfehlen während den Kirchweihtagen unser Lokal nebst neuhe gerichteter OCafè- und Weinstube 6 a zum gemütlichen Aufenthalt. 5 Stimmungs-Konzerte! Gute Küche! d. Getränke! Es ladet freundlichst ein Familie Jakob B SAN en dees 666606 Am Kirchweih-Dienstag, ab 8 Uhr, findet in . unserem Saal einn Bunter Abend 55 statt. Es wirken erstklassige, ein- heimische Kräfte mit, sodaß der Abend für jeden Besucher eine angenehme Ueber- raschung bedeuten wird. Elnlegesohlen empflehlt Rathaus- Drogerie Peter Moskopp wozu höflichſt einladen PFrau Ehrhard und Tochter. lonlag Frün 10 Unr RHpgcneg mu Kraut der Reichstagswahl für Adolf Hitler(Hitler Bewegung) ſtimmen. Ich möchte nicht hören daß Mitglieder nicht an der Wahlurne er. erſchienen find. Der Führer: J. Lambert. Die Mitglieder der Organiſation haben bis ſpäteſtens 11 Uhr ihre Wahlpflicht zu genügen. NB. Die Mitglieder treffen ſich am Dienstag abend zur gemütlichen Unterhaltung bei Kam. Mandel im Deutſchen Kaiſer. Der Obmann: Hanf. Es ladet frul. ein Philipp Sax und Frau. e Keen Dulboselele Tanzmnush Ausgelührt von der napelle Gürtner-Mempl. AB. Mh Ehrentag der NS Dü. Adolf Hitler begrüßt die älteſten Parteigenoſſen im Münchener Sternecker