Un oN- FILM PALAST eistung der Europa- Film auf Machkirchwelh, ein ganz großer Wurf! 22 Wieder eine Glanz! N 1 8 5 6 980 Die e ee eee 0 Ranges. 1 n. a a artha Egger— Herm i 1 i FFF 5 0 5 8 8 N Unser Bomhen-Tontilm-Frogramm zur Machkirchw-ein ah heute Freitag! jernheimer Anzeiger (Viernheimer Tageblatt—WViernheimer Nachrichten) Viernheimer Zeitung e N N 98 N (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 P nzeigen 0 7 5 zeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen bor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 1,40 Mk frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan 10 5 nen Wanb⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſcheint täglich mit lere, der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. i Hans Albers in dem gewaltigsten Ufa-Spitzen- film ds. Is. Das Ufa-Tonfilmwerk des allergrönten Erfolges. —— Der größte, snannenste u. gawaltigste fans Hlhers-Ianlilm. Dieses Uia-Spltzen-Tonliimuerk dart liber Mackkirehwelh Lein. Elm. ſreund versäumen.- Wir bieten Ihnen Uher Nachkitehwelh den graddiosesten Rans Ulbers-Jonlilm wie noch keiner da War. 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Handballelf iſt ſpielfrei. Samstag, 18. Nov., auf unſerem Stadion: Da. Schüler— Fußballv. Weinheim Schüler Anfang ¼4 Uhr(nicht 4 Uhr) Ich bitte um zahlreichen Beſuch obiger Spiele, beſonders bei dem Spiel in Hemsbach. Bei Erkältungen empfehle: Gummi-Wärmflaschen v. 1.45 an Hatzenfelle von 1.90 an Emeucal Menthol- Eucalyptus-Bonbon Beutel 25, 45, 50 Pfg. Echt Bayr. Bockmalz Beulel 30. Tnuringer Brusdieg 5. 20 U. A0, dar. Feiner dlenennong 923 o an Alle anderen Linderungsmittel hei Husten und Heiserkeit in großer Auswahl. Rathaus- Drogerie so sagt mancher. Gehö- ren Jie zu den Klugen! Nehmen Sie sofort Kaiser's Brust-Caramellen. Sie schützen vor Husten, Heiserkeit, Katarrh und sind ürztlidi empfohlen. Kaufen Sie Ihrer Ge- sundheit wegen sofort! Haiser's A 5 E mit den 5 Jan nien Jetzt Beutel 35. Fig. bose 40 und 75 15 Zu haben bei: Anoinelke Wentzel, Ralnaus-Drogerle Pater 2 Und 0 Plakate slchtbar. Wohlſtand bringt das Zeitungs- vViernhe ihre begleichen zu wollen. Kalhol. Kirchen i m. Die Pächter der Kirchen. und Pfarräcker werden hiermit aufgefordert Pacht für 1933 Viernheim, den 16. November 1933. Hofmann, Kirchenrechner, durch eine kleine Spende zu beteiligen. helfen ſich ſelbſt. Peter Moskopp Der Sportleiter. Inſerat. Freitu. Sanläalskolonne an folen rede Am Fonntag, den 19. November findet zu Gunſten des Gas- und Luftſchutzes, ſowie eines Sanitäts.Autos eine. Rol-Kreuz-Sammlung ſtatt. Wir bitten die Einwohnerſchaft, ſich reſtlos an dieſer edlen Sache Sie helfen nicht allein dem Roten Kreuz, ſondern am Aufbau unſeres deutſchen Vaterlandes un eil Hitler Die Führung · ſe Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim er 117.— Fel i Anzei jernheim.— 8 Fee ee dee e d daran dn ut Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Plagvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 269 Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Von Argus. Die Welt ſteht unter dem überwältigenden Eindruck der deutſchen Abſtim⸗ mungsergebniſſe vom 12. No⸗ vember. Niemals und nirgends hat eine Regierung ein derartiges Vertrauensvotum erhalten wie die Reichsregierung unter der Führung Adolf Hitlers: 45 Millionen deut⸗ ſche Männer und Frauen waren ſtimmberech⸗ tigt, 43 Millionen— das ſind 96 Prozent— haben abgeſtimmt, über 40,5 Millionen Stimmen wurden für die Politik des Reichs⸗ kabinetts abgegeben und über 39,5 Millio⸗ nen Stimmen für den nationalſozialiſtiſchen Wahlvorſchlag. Das ſind ſo impoſante Zah⸗ len, daß man ihnen keine langen Kommen⸗ dare mehr mit auf den Weg zu geben braucht. Sie gewinnen noch an Bedeutung, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß ein ſolches Ergebnis ausgerechnet in Deutſchland möglich war, in Deutſchland, das noch vor ganz kurzer Zeit das geradezu klaſſiſche Land der Parteien⸗ zerſplitterung war und das bei Reichstags⸗ wahlen über zwei Dutzend Wahlvorſchläge hatte. Das alles gehört nun der Vergangen⸗ heit an. Das Wunder der deutſchen Einigung iſt geſchehen. Ein Ereignis von weltgeſchicht⸗ licher Bedeutung, das 8 S DDr Eure Kinder lämpfen gegen Hunger und Külte. Steht nicht abſeits! S Dr nen⸗ wie für die Außenpolitik auswirken wird. So viel ſteht heute ſchon feſt: die Welt hat geſehen, daß das ganze deutſche Volk ſich zu ſeinem Führer und ſeiner Politik bekennt, alſo zu einer auf Gleichberechtigung aller Völker und Staaten begründeten Politik des Friedens. Unter dem Eindruck des Wahlergebniſſes haben noch am Sonntag Angehörige der Hitlerjugend da und dort Grenzpfähle zwi⸗ ſchen deutſchen Ländern entfernt und auf die⸗ ſe draſtiſche Weiſe für den deutſchen Einheitsſtagat demonſtriert. Wenn nun auch die Frage der ſtaatsrechtlichen Neuge⸗ ſtaltung des Reiches nicht ganz ſo einfach zu löſen ſein wird, wie jugendlicher Gefühls⸗ überſchwang ſich das wohl vorſtecllen mag— ſicher iſt jedenfalls, daß der 12. November uns der völligen Einheit des Reiches einen großen Schritt näher gebracht hat. Es iſt ja überhaupt das große Verdienſt Adolf Hit⸗ lers, daß er ſofort nach der Machtübernahme den kleinſtaatlichen Partikularismus mit Stumpf und Stiel ausgerottet hat. Seit Be⸗ ginn dieſes Jahres gibt es nur noch eine Reichspolitik, und ſie kaun nicht mehr von den Ländern her ſabotiert werden. Welche Konſequenzen ſtaatsrechtlicher Art der Führer nun aus dem Votum des deut⸗ ſchen Volkes vom letzten Sonntag ziehen wird, dürfen wir getroſt ihm überlaſſen. Das geſamte Volk wird ihm beiſtimmen wenn er in der Richtung auf den deutſchen Einheits⸗ ſtaat weitermarſchiert. Auch die ſpontanen Handlungen der Hitlerjugend dom letzten Sonntag zeigten wieder einmal, daß das deutſche Volk längſt kein Verſtändnis mehr hat für partikulariſtiſche Eigenbröteleien, daß es vielmehr auf dem Standpunkt ſteht: „Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!“ 8 Auch in der Außenpolitik zeigen ſich bereits die Auswirkungen der deutſchen Volksabſtimmung. Die Pariſer Blätter be⸗ gleiteten die Meldungen darüber zwar noch mit einigen gehäſſigen Bemerkungen, mein⸗ ten aber doch, daß die franzöſiſche Regie⸗ rung ſich jetzt nicht mehr 10 gegen direk⸗ te Verhandlungen mit Deutſchland ſträuhen dürfe. Das 0 gegenüber der Zeit vor der Wahl ein großer Fortſchritt. Auch die große außenpolitiſche Rede, die der neue franzöſi⸗ ſche Miniſterpräſtdent Sarraut vor der Ab⸗ geordnetenkammer hielt war auf einen ver⸗ ch ſowohl füt die In⸗ Samstag, den 18. November 1933 ſöhnlichen Ton geſtimmt. Allerdings ſang Herr Sarraut noch einmal das alte Lied, daß Frankreich an den Verträgen, am Völker— bund uſw. feſthalten müſſe, aber auch er wird auf die Dauer ſich nicht gegen neue po— litiſche Notwendigkeitenſ perren können. Na⸗ mentlich dann nicht, wenn ein erheblicher Teil der öffentlichen Meinung den neuen po— litiſche Notwendigkeiten ſperren können. Na⸗ lung zuſtimmt, die vom deutſchen Reichs- kanzler angeregt worden ſind. Aus der De— batte in der franzöſiſchen Kammer verdient noch hervorgehoben zu werden, daß der franzöſiſche Außenminiſter Paul-Boncour einen allgemeinen Abrüſtungsplan befür— wortete, ohne dieſes Mal mit dem berüchtig— ten Kontrollartikel zu drohen, der ſich prak— tiſch nur gegen Deutſchland richten würde. Damit ſind wir wieder einmal bei dem Kapitel Abrüſtung angelangt, über das ſchon Ströme von Tinte und Druckerſchwärze vergeudet wurden und zu dem ſchon unzäh— lige Reden in aller Herren Länder gehalten worden ſind, ohne daß etwas Poſitives da— bei herausgekommen wäre— abgeſehen na— türliche von der völligen Abrüſtung und Entwaffnung Deutſchlands. Auch in der Ab— rüſtungsfrage beginnt die klare Politik Deutſchlands ihre Früchte zu tragen. Es iſt nun aus mit den heuchleriſchen Reden und mit dem Hin und Her hinter den Kuliſſen. Die Abrüſtungskonferenz in Genf iſt, nach⸗ dem ſich Deutſchland von ihr zurückgezogen hat, in eine offene Kriſe geraten. Ihr Prä⸗ ſident, der frühere engliſche Außenminiſter Henderſon, hat die an der Konferenz betei— ligten Mächte auf den Ernſt der Lage hin⸗ ewieſen, und ſogar ſeinen Rücktritt in Aus⸗ icht geſtellt, für den Fall, daß die Abrü⸗ ſtungskonferenz nicht irgendwie wieder ak— tiviert wird. Die engliſche Regierung hat daraufhin beſchloſſen, den Außenminiſter Sir John Simon nach Genf zu entſenden, um Wiederbelebungsverſuche einzuleiten. Ob ſie Erfolg haben werden, läßt ſich heute noch nicht ſagen. Möglicherweiſe werden die Engländer auch zunächſt einmal die Unter⸗ zeichner des oft genannten Viermächtepak— tes, der Deutſchland theoretiſch die Gleichbe— rechtigung zuerkannte, zu einer Vorkonfe— renz zuſammenrufen. Das wäre alſo eine deutſch⸗italieniſch-engliſch⸗franzöſiſche Zu⸗ fammenkunft. Was nun auch geſchehen mö— ge, Deutſchland hat in der Abrüſtungsfrage ein gutes Gewiſſen und einen guten Stand— punkt. Es kann abwarten. Die Initiative aber liegt bei den anderen. Am Donnerstag hat der neue polniſche Geſandte in Berlin den deutſchen Reichs— kanzler beſucht. Nach dieſer Unterredung iſt eine amtliche Mitteilung veröffentlicht wor— den, die die Welt mit großer Ueberroſchung aufgenommen hat. Es war nämlich darin geſagt, daß der Beſuch die Bahn freigemacht habe zu Verhandlungen über die zwiſchen Deutſchland und Polen ſchwebenden Streitfragen und daß beide Mächte bereit ſeien, zur Regelung dieſer Fragen auf jede Gewaltanwendung zu verzichten. Wenn man bedenkt, daß die deutſch-polniſchen Be. ziehungen von allergrößter Wichtigkeit für den Frieden Europas ſind, und daß bis jetzt immer wieder vergeblich verſucht wurde die— ſe Beziehungen zu bereinigen, wird die Be— deutung der deutſch-polniſchen Fühlung— nahme ohne weiteres klar. Es iſt indes ſehr bezeichnend, daß von Paris aus ſchon wieder ein Störungsfeuer einſetzt. Wenn die Po— len gut beraten ſind, achten ſie aber darauf nicht, denn ein gutes Verhältnis zwiſchen Deutſchland und Polen liegt nicht nur im Intereſſe eines der beiden Partner. Waſhington— Moskau Beziehungen aufgenommen.— ſymboliſches Telefongeſpräch. Waſhingkon, 18. November. Außenkommiſſar Litwinow eröffnete am Freitag vom Weißen Hauſe aus die erſtma⸗ lig aufgenommene transatlantiſche fern⸗ mündliche Verbindung zwiſchen Waſhington und Moskau. In dem Eröffnungsgeſpräch unterhielt ſich Litwinow mit ſeiner Frau und ſeinem Sohn in Moskau. Darauf ſetzte der Außenkommiſſar ſeine Verhandlungen mit dem Präſidenten Rooſevelt fort. Freitag abend wurde ein gemeinſames Kommuni— que herausgegeben. Durch das Telefongeſpräch vom Weißen Haus nach Moskau ſowie durch das gemein- fame Kommunique iſt die Anerkennung der Sowjekregierung und die Aufnahme diplo⸗ makiſcher Beziehungen zwiſchen beiden Re- gierungen de facko erfolgt. Es verlautet, daß die de jure-Anerkennung Sowjekrußlands durch die Vereinigten Staaten noch vor Roo⸗ ſevells Abreiſe Samskagmorgen wenigſtens inoffiziell bekanntgegeben werden wird. In der letzten Nacht wurden aus dem leer— ſtehenden ruſſiſchen Botſchaftsge— bäude durch amerikaniſche Beamte viele Kiſten mit Dokumenten auf Armeelaſt— Die Ein wagen fortgeſchafft. Man brinat dieſes in Gegen Pariſer Legenden Amtliche Zurückweiſung franzöſiſcher Lügenmeldungen Berlin, 18. Noveniber. Ein Pariſer Blatt, der„Petit Pariſien“, hatte„Enthüllungen“ veröffentlicht über an— gebliche Geherminſtruktionen, die von Berlin aus an die deutſchen Bot ſchaf⸗ ter und Geſandten erteilt worden ſei⸗ en. Es ſollten darin die Richtlinien für die künftige deutſche Auslandspolitik niedergelegt geweſen ſein. Die„Enthüllung“ des Blattes wurde von deutſcher Seite ſofort als dur ch⸗ aus unwahr bezeichnet. Was den„Petit Pariſien“ aber nicht abhält, ſein übles Ma⸗ növer fortzuſetzen. Dazu wird nun amt⸗ lich mitgeteilt: Trotz des amtlichen Demen⸗ tis zu der unerhörten Pariſer Lügenmeldung über angebliche Inſtruktionen an die aus⸗ ländiſchen diplomatiſchen Vertreter Deutſch⸗ lands ſeitens des Reichspropagandaminiſte⸗ riums ſetzt der„Petit Pariſien“ ſeine Ver⸗ öffentlichungen fort. Dieſe verleumderiſchen Behauptungen haben ſogar unbegreiflicher⸗ weiſe in der engliſchen Preſſe hier und da Eingang gefunden. der Reichsminiſter f ü r Volksaufflärung und Pro⸗ paganda ſieht ſich daher veranlaßt, fol⸗ gendes zu erklären: Die Veröffentlichungen des„Petit Pariſien“ über angebliche Ge⸗ heiminſtruktionen für die deutſche Außenpo⸗ litik tragen den Stempel der Unwahrhaf⸗ tiakeft an der Stirn und ſtellen eine bös⸗ iokllige Erfindung dar mit dem olf⸗ fenſichtlichen Zweck, die deutſche Außenpoli— tik zu diskreditieren und die Friedenspolitik der deutſchen Reichsregierung zu ſtören. Die Behaupkungen der Pariſer Zeitung ſtellen ſich ſchon deshalb als freie Erfin- dung dar, weil das Propagandamini⸗ ſterium ktechniſch garnicht in der Lage iſt, Anweiſungen an die deutſchen diploma⸗ kiſchen Auslandsverkrekungen zu erteilen oder Propagandaſtellen im Auslande mit Weiſungen zu verſehen, da es ſolche Stellen in der ganzen Well nicht gibt. Aus dem in der franzöſiſchen Preſſe ver— öffentlichten Elaborat geht deutlich hervor, daß es ſich hierbei um eine Zuſammenſtel— lung von Sätzen aus Reden und Schriften handelt, die viele Jahre zurückliegen, in der böswilligen Abſicht, mit dieſer Veröffent⸗ lichung die deutſche Außenpolitik in Mißkre⸗ dit zu bringen und Deutſchland zu ſchaden. Der Herausgeber dieſer Lügenmeldun⸗ gen iſt entweder einer böswilligen Täu⸗ ſchung zum Opfer gefallen oder ſelbſt ein Verleumder. Es iſt traurig, wenn durch ſolche Brunnen⸗ vergiftung die ehrliche Friedenspolitik Deutſchlands ſabotiert wird. 50. Jahrgang In kurzen Wotten: Im Reichstagsbrandſtifterprozeß machte am Freitag der ehemalige Kommuniſtenfüh— rer Grothe bemerkenswerte Ausſagen, die den Angeklagten Torgler und die Bulgaren ſchwer belaſteten. Die Aufnahmeſperre beim Arbeitsdienſt iſt aufgehoben worden. Junge Männer zwi— ſchen 18 und 25 Jahren können ſich bei den Arbeitsämtern zur Einſtellung melden. Die ſächſiſche Regierung hat aus Anlaß des Wahlergebniſſes vom 12. November zahl- reiche Schutzhäftlinge entlaſſen. Die Notendeckung der Reichsbank betrug am 15. November 12 Prozent gegen 12,1 Prozent am 1. November. Drei Nationalſozialiſten aus Steyr ſind als Geiſeln in das öſterreichiſche Konzentra— tionslager Wöllersdorf gebracht worden. Der polniſche Außenminiſter Beck äußerte ſich ſehr hoffnungsvoll über die Ausſichten der ſoeben eingeleiteten deulſch-polniſchen Beſprechungen. Der engliſche Außenminiſter Sic John Si— mon und Unterſtaatsſekretär Eden ſind nach Genf abgereiſt. Zusammenhang mit der baldigen Uebernah— me des Botſchaftergebäudes durch die Sow— jets. Heute Dollſuß⸗Prozeß Der Anſchlag auf den Bundeskanzler. Wien, 18. November. Vor dem Wiener Landesgericht beginnt heute der Prozeß gegen Rudolf Tertil, der am 3. Oktober in der Vorhalle des Parla— ments zwei Schüſſe auf den öſterreichiſchen Bundeskanzler Dr. Dollfuß abgegeben hat, durch die Dollfuß am Arm leicht verletzt wur— de. Das Verfahren gegen die Stiefeltern des Angeklagten, Dr. Raimund Günther und Frau ſowie mehrere Freunde des Angeklag— ten iſt abgetrennt worden. Als Zeugen zu der Verhandlung ſind Dr. Dollfuß und Handelsminiſter Skockin⸗ er, der Terkil die Waffe aus der Hand ſchaug, ſowie Kriminalinſpektor Baumann und ein weikerer Polizeibeamter geladen. In der Anklageſchrift gegen Terkil wird ihm zür Laſt gelegt, daß er die Abſicht gehabt 99160 den Bundeskanzler zu köken, der Mord ſei nur durch Zufall unkerblieben. In der Begründung der Anklage, die auf verſuchten Mord lautet, führt die Staats- anwaltſchaft zunächſt den bekannten Tatbe⸗ ſtand an. Es wird weiter darauf hingewie⸗ ſen, daß Tertil durch den Anſchlag die Auf— merkſamkeit der Oeffentlichkeit nach ſeinen Angaben auf ſeinen Stief⸗ vater Dr. Günther lenken wollte, der nach Anſicht Terkils allein imſtande wäre Oeſterreich in eine beſſere Zukunft zu führen. Tertil habe zweifellos die Tötungsab— ſicht gehabt. Daß dieſe nicht verwirklicht werden konnte, ſei nur dem glücklichen Zu— fall zu verdanken, daß der weiche Stoff der Kleidung und des Ueberrockes den Geſchoſ⸗ ſen die Durchſchlagskraft raubte. Die Waffe, ein Trommelrevolver älteren Syſtems bel— giſcher Erzeugung, ſei wohl geeignet gewe— ſen, eine tödliche Wirkung hervorzurufen. Schweres Autounglüik Lützen, 18. November. Ein Perſonenkraftwagen ſtieß mit einem nber 05 vakeiſenbahn der Cützener Zucker- abrik zufſammen. Der Benzintank explodier⸗ ke. Das Auko brannte vollſtändig aus. Jwei J auen kamen in den Flammen ums Leben, vier und der Sohn einer der geköteten Frau- en erlitten ſchwere Brandwunden. Der Jüh⸗ rer des ehr ſchnell fahrenden Kraftwagens 4 die Warnungsſignale des Jugperſo⸗ onals falſch verſtanden. Lokales Diözeſan⸗ und Delegiertentag der katholiſchen Männer- und Arbeitervereine. Am Sonntag, den 19. November 1933 wird in Heppenheim a. d. B der diesjährige Dibzeſan⸗ Delegiertentag der katholiſchen Männer⸗ und Arbeitervereine abgehalten. Mit dieſer Tagung verbindet der Hepp. katholiſche Männerverein ſein 40.jähriges Stiftungsfeſt. Um 9,30 Uhr iſt Feſtgottesdienſt in Dom der Bergſtraße, an⸗ ſchließend ziehen die Delegierten mit ihren Fah⸗ nen in das katholiſche Vereinshaus, woſelbſt ſo⸗ fort die Delegiertenbeſprechung beginnt. Nach⸗ mittags um 3 Uhr findet im Saalbau Kärchner eine große religiöſe Kundgebung ſtatt. * K. K. V. In unſerm Vortragsabend am Donnerstag, den 23. ds. Mts. wird Herr Profeſſor Dörner von Weinheim ſprechen. Wir bitten unſere Mitglieder nebſt Familien⸗Ange⸗ hörigen recht zahlreich erſcheinen zu wollen. Auch alle Schüler des Redners, mit werten Eltern ſind hierzu freundlich eingeladen. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am kommenden Sonntag, 19. November verſieht bei Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Bläß den ärztlichen Dienſt. *Die D. J. K. ladet ſeine Mitglieder und Familienangehörigen zur Nachkirchweih— Unterhaltung ein. *„Die Jugend hat das Reich erobert“, ſo ſagte vor Wochen Dr. Goebbels in einer ſeiner großen Reden. Die Jugend hat das Reich erobert, jawohl, das ſtimmt, aber dieſes Reich muß auch erhalten werden und zwar von niemand anders, als auch wieder von der Jugend. Der Jugend gehört die Zukunft; die Zukunft des deutſchen Volkes liegt in den Händen der deutſchen Jugend. Die deutſche Jugend iſt die Hitler Jugend und keine andere Jugendbe⸗ wegung, denn dieſe Jugend wird deutſch, national- ſozialiſtiſch erzogen. Als Träger des kommenden Staates muß dieſe Jugend etwas leiſten können. Und was ſie leiſtet, das ſehen Sie heute Sams— tag abend im Saale zum„Kaiſerhof“, wo unſere Viernheimer Hitler-Jugend zuſammen mit den „Odonen“, der bekannten Spielſchar des Bannes Odenwald der H.-J., einen großen Werbeabend veranſtaltet.(Näheres ſiehe Inſerat). Aus dem Gerichtsſaal. Die Straf- kammer in Darnmſtadt verurteilte zwei Lorſcher Arbeiter, einer von ihnen war Funktionär der K. P. D., weil ſie einen Karabiner nicht als Heeresgut abgeliefert hatten, zu drei und einem Monat Gefängnis. Ein Dritter wurde freige- ſprochen, da ſein Vergehen unter die Amneſtie fällt. * Weil ſie am Sonntag nicht ge⸗ wählt haben, demonſtrierte in Bens heim g früheren eine Menſchenmenge vor den Wohnungen des Krankenkaſſengeſchäftsführers Franz Fertig und des Arbeiters Ettling, ſodaß beide in Schutzhaft genommen werden mußten. Bekanntmachung. Betr.: Ortsbauplan Viernheim. Der Plan über die Feſtſetzung der Straßen- und Baufluchtlinie an der Südſeite der Lorſcher⸗ ſtraße jeſeits des Bahnkörpers liegt vom 20. ds. Mts. ab 14 Tage lang bei uns zur Ein- ſicht der Intereſſenten nud Enzgegennahme etwaiger Einwendungen offen. Viernheim, den 18. November 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim In komm. Vertretung: Bechtel. Bekanntmachung. Betr.: Kohlenbezugſcheine. Wir machen die Kohlenhändler darauf auf⸗ merkſam, daß die Kohlenbezugſcheine in den nächſten Tagen bei dem Ortsgruppenwalter der R. S. V. abzuliefern ſind Die Bezugſcheine ſind auf der Rückſeite mit dem Stempel des betreffenden Kohlenhändlers zu verſehen und getrennt noch Kohlen- und Bri⸗ kettſcheinen zu ordnen. Der Termin der Ab- lieferung wird am Montag bekanntgegeben. Viernheim, den 18. November 1933. N. S. Volkswohlfahrt Ortsgruppe Viernheim. Zöller. Vereins⸗Anzeiger Unter bieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit glieder- u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnverein von 1893 e.V. Am Sonntag, den 19. November 1933, nachmittags 3 Uhr Verbandsſpiel in Käfertal Tv. Käfertal 1.— Tv. Viernheim 1. Tv. Viernheim Jug.— D. J K. Grünweiß; Beginn 3 Uhr. Zu allen Spielen laden wir unſere Turnfreunde herzlichſt ein. Abfahrt der 1. Handballelf uach Käfertal punkt ½2 Uhr. Treffpunkt am Tivoli. Die Leitung. Männergeſaugverein 1846. Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Krieger⸗ u. Soldatenverein„Teutonia“. Mor- iger Witterung Uebungsſchießen. Der Führer. Geſangverein„Liederkranz.“ Heute Sams- tag abend Singſtunde. Ich bitte alle Sänger, die nicht dem Namen nach, ſondern in der Tat treue Sänger ſind, vollzählig anweſend zu ſein. Der Vorſitzende. ö gen Sonntag von 10 bis 12 Uhr bei günſt⸗ Cottesdienst⸗Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 24. Sonntag nach Pfingſten. Apoſtelkirche: ½7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Sakramentaliſche Bruderſchafts⸗ andacht, danach Verſammlung des chriſtl. Müttervereins. Marienkirche: ½9 Uhr hl. Meſſe. 7½11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 8 Uhr beſt. Amt für Kaſpar Niebler, Ehefrau Marg. geb. Gutperle, Sohn Joh. und Schwiegertochter Kath. geehl. Illert und Angehörige. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Joh. Bapt. Kempf und Familie Joh. Kempf. 38 Uhr beſt. Amt für Valentin Müller 1. und beiderſeitige Eltern. Dienstag: ¼68 Uhr beſt. Amt für Joh. Bu⸗ gert 8., Ehefrau Marg. geb. Schmitt, beider⸗ ſeitige Eltern und Angehörige. 38 Uhr beſt. Amt für das 1 Schulkind Anna Maria Grammig, beſt. von ihren Schul— kameradinnen. Mittwoch: 8 Uhr beſt. Amt für Jakob Weidner 4., Ehefrau Apollonia geb. Mandel, Kinder, beiderſeitige Eltern und Schwieger— ſohn Valentin Englert. d 58 Uhr beſt. Amt für Johann Haas 11, Ehefrau Maria Magd. geb. Hanf und Kath. geb. Weidner und Angehörige. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. E⸗A. für Franz Bähr, Ehefrau Anna Maria gebor. Buſalt, Sohn Georg und Angehörige. 38 beſt. E. A. für Anna Maria Kempf geb. Fleiſchmann, ledig 7 Sohn Philipp, Eltern, Schwiegereltern und Anverwandte. Freitag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Gg. Weidner, beide Söhne: Valentin und Jakob und bei derſeitige Großeltern. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jakob Lammer und Matthäus Kamuff. 3/8 Uhr beſt. Amt für Adam Hoock, Ehefrau Sabina geb. Bugert, Schwiegerſohn J Krieger Georg Babylon und deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. Hoock. Samstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Lehrer Peter Joachim Kalt, Ehefrau Eliſabeth geb. Elzer und ledige Tochter Maria Magdalena. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Adam Wunderle, Nik. Bugert 3. und Anna Maria dringend gebeten, die erſten 10 Bänke ganz für die Kinder frei zu laſſen. b Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Dienstag u. Freitag iſt in der Marien⸗ kirche um 1/8 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Samstag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion der Erſtkommunikanten. Die Knaben beichten Freitag 5, Mädchen 6 Uhr. Am nächſten Sonntag empfangen die chriſten⸗ lehrpflichtigen Jungfrauen ihre Adventskommu⸗ nion; zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schülerinnen des Herrn Lehrer Schmuck, Frl. Hofmann und Penſel. Beicht für die Kin⸗ der am Samstag um 2 Uhr. In dieſer Woche findet die alljährliche Haus⸗Sammlung der Barmherzigen Schweſtern ſtatt; dieſe Sammlung iſt gerade in dieſem Jahr umſo notwendiger, weil das Kranken. haus ſehr ſchwach belegt iſt; die Aerzte ſind von der Ortskrankenkaſſe Heppenheim dringend erſucht worden, Kranke nur in den äußerſten Fällen dem Krankenhaus zu überweiſen, Kranken- Operationen werden meiſtens nach Mannheim überwieſen und unſer Krankenhaus ſteht leer; trotzdem haben wir die Zahl der Schweſtern vermehrt, damit 8 Schweſtern ganz die Kranken⸗ pflege in den Häuſern verſehen können. Aus dieſen Gründen bitten wir recht herzlich um ein kleines Almoſen für den Unterhalt der Schwe— ſtern. Wer ſelbſt in Not iſt, dem werden es die Schweſtern nicht verübeln, wenn er nichts geben kann. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 19. Nov. 1933. 23. S. n. Tr. Reichslutherfeier. Vorm. 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwir⸗ kung des Kirchenchors. Kollekte für Verbreitung der Luther⸗ bibel im In- und Auslande. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 20. November 1933. Abendss/ Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. Mittwoch, den 22 November 1933. Abends 8 Uhr: Turn- und Spielabend. I Alunpen sda Hb Die evangeliſchen Mitglieder der Orts⸗ gruppe u allerUnterformationen haben am Sonn- tag Pflicht⸗Kirchgang. Treffpunkt(ſo. weit möglich Dienſtanzug!) OᷣEG⸗Bahnhof punkt 9 Uhr 45 Minuten. gez. Schweigert, ſtellv. Ogruf. Knapp. 3/8 Uhr Singmeſſe mit Segen. Während der hl. Meſſe gemeinſchaftliche hl. Kommunion der diesjährigen Erſtkommunikanten. Es wird — Anmeldungen zum Nähkurs werden wieder angenommen! Bei genügender Beteiligung ermäßigter Preis. Math. Müller N Schneidermelsterin Kirschenstrasse 9 — Freiw. Feuerwehr. Einladung! Zu der am Samstag, den 18. November, abends 8 Uhr, im Saale „Zum grünen Laub“ ſtattfindenden Mitglieder⸗Verſammlung laden wir alle aktiven Mitglieder, ſowie Muſik und Spielleute freundlichſt ein. Das Kommando. Anzug: 1. Garnitur. Seltene Gelegenheit! Schlalzimmer von 165. RM an Herrenzimmer Von 199. RM an Speisezimmer„von 250. RM an Ztür. Spiegelschränke sowie 1-u 2türige Schränke u. Einzelmöbel in gr. Auswahl Möbelnaus Gunner meannam ud ö. l hem werden in Taniung genommen! Heute 3 Blätter 12 Seiten. Gp. Vog. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sport-Verein It rin Amicitia 09 E. V. V'heim. Sportplatz im Wald mit Sonntag, den 19. November, Verbandsſpiel gegen auf dem Waldſportplatz. Spielbeginn: 1. M. um ½3 Uhr, 2. Mannſchaft um ¼1 Uhr. Die 3. und 4. Mannſchaft ſpielt in Neckarau in Neckarau. Beginn 11 bezw. 9 Uhr. Ab- fahrt per Auto 8 Uhr am Lokal. Am Samstag nachmittag halb 4 Uhr Schüler⸗ ſpiel auf dem Waldſportplatz gegen Heddes⸗ heim. Wir empfehlen den Beſuch dieſes Spieles und bitten zur Unterſtützung der Schüler einen kleinen Unkoſtenbeitrag von 10 Pfg. zu leiſten. Die geſchätzten Sportfreunde von Viernheim laden wir zu dieſen Spielen freundlichſt ein und erwarten zur Unterſtützung unſerer Mannſchaften zahlreiches Erſcheinen. Die Führer. Einer sagt Zum andern Du bekommſt 1a Qualität Wein. And Rolwelne e e eee fglaga, ermuln-kůein Iöre U. Branglweine billigſt bei Ludwig Theobald Telefon 59 Hügelſtraße 22 Weinflaschen(Langhals) kaufe Bekanntmachung. Nächſten Montag, den 20. November 1933, nachmittags 6 Uhr werden die Liegenſchaſten des verſtorbenen Adam Martin 7. und zwar: Flur! Nr. 471 Hofreite Weinheimerſtr. 750 qm 1 472 Grabgarten hinter dem Haus 725 qm. VI„ 114 Acker hinter den Zäunen 1. Gew. 1631 qm. 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Dann ſiedelt der Strafſenat wieder nach Leipzig über. Die Freitagsverhand⸗ lung begann mit Vernehmung des Zeugen O. Grohte, Maurer aus Bernau bei Ber⸗ lin, der außerordentlich bedeutſame Angaben feat Grothe iſt 42 Jahre alt und unbe— raft, Ein belehrter Kommuniſt Der Zeuge Grohte erklärt, daß er Kame⸗ radſchaftsführer im Rotfrontkämpfer⸗ Bund war. Er wolle zunächſt die Gründe angeben, die ihn zu ſeiner freimütigen Zeu⸗ genausſage veranlaßt haben. Er ſei Funk⸗ tionär in der Kommuniſtiſchen Partei gewe⸗ ſen, der er ſeit 10. Oktober 1921 angehörte, um dem Proletariat mit ſeiner ganzen Kraft zu helfen. Die Jahre hätten aber bewieſen, daß dieſe Partei einen unverſchämten Schwindel trieb. Deshalb habe er ſich bon dieſer Partei abgewandt. Der zweite Grund: ſei, daß im Volksmunde immer geſagt wor⸗ den ſei, Hitler und die Nationatlozialiſten hätten den Reichstag angeſteckt. Als deutſcher Arbeiter habe er nicht zu⸗ geben wollen, daß ſolche Angriffe gegen dieſen Skaaksmann erhoben würden, denn heute nach neun Monaten ſei be⸗ wieſen, daß in der heuligen Führung wirkliche Staatsmänner ſind. Deshalb habe er ſeine vertraulichen Mittei⸗ mac dem Kriminalkommiſſar Heiſig ge— macht. Ende Februar war„Hochalarm“ Der Zeuge äußert ſich dann ausführlich über die Organiſation des Roten Front⸗ kämpferbundes, in dem er ſelbſt Ka⸗ meradſchaftsführer war. In der letzten Zeit habe jeder Mann ſeine Waffe gehabt. Bei einzelnen Mitgliedern, die beſonders zuver⸗ läſſig waren, ſeien in den Wohnungen die Waffen für vier oder fünf Kameraden aufbewahrt worden, In ſolchen Wohnungen habe dauernder Alarm beſtanden. Am 22. Februar kam die vertrauliche Nachricht an uns Spitzenfunktionäre, daß am 23. offiziell die Waffen verteilt werden ſollen, was auch zum Teil geſchehen iſt.— Vor⸗ itzender: Wie kennzeichnete ſich ſo ein Alarmzuſtand? Zeuge: Praktiſch kann man ihn ſo kennzeichnen, daß man vorher nicht ſo viel Dienſt gemacht hat und von Ja⸗ nuar ab wurde immer aufgefordert, daß man immer im Dienſt ſein müſſe, daß jetzt die Spielerei endlich aufgehört habe und daß jetzt für uns eine ernſte Zeit beginne. Vorſitzender: Haben Sie angenommen, daß eines Tages der Befehl zum Los- ſchlagen kommen würde? Zeuge: Ja- wohl, in den letzten Tagen, am 24. oder 25. Februar wurde Hochalarm angeſagk. Der Zeuge erklärt weiter, mit der Parole „Schlagt die Faſchiſten uſw.“, ſei es o, daß an verſchiedenen Stellen geſchloſſene Abteilungen poſtiert wurden, um den Natio⸗ nalſozialiſten aufzulauern und ihnen eine Abfuhr zu geben. Reichstagsbrand und KPD Vorſitzender: Welche Wahrneh⸗ mungen haben Sie nach dem Reichstags⸗ brande gemacht? Sie haben bei Ihrer Ver⸗ nehmung über eine Beſprechung etwas ge⸗ lagt, wobei der Singer eine Rolle geſpielt hat ſowie die Funktionäre Kempner und Bierbrauer.— Ueber den Kommuni⸗ ſen Singer ſagt Grothe u. a. aus: Ich kenne Singer von meiner Vetriebszelle, in der er als Leiter gearbeitet hat. Er iſt ein großer Aufſchneider, ein Schwindler erſter Klaſſe. Vorſitzender: Bei welcher Ge⸗ legenheit haben Sie Singer nun nach der Reichstagsbrandſtiftung geſehen? Zeuge Grothe: Ich wollte ſeit März mit der Partei an ſich nichts mehr zu tun haben. Zu⸗ letzt war ich noch Kartothek-Obmann und hatte noch einige Gelder abzurechnen. Ich bin deshalb am Sonntag, den 3. April nach⸗ mittags, zu einer Sitzung. Dort hat Singer erklärt, es hätten ja alle geſündigt. Wir ſprachen auch über den Reichstagsbrand und es wurde geäußert, daß die Nationalſozia⸗ liſten den Reichstag angeſteckt hätten. Sin⸗ ger machte dabei einen bezeichnende Bewe⸗ gung und ſagte: Hört mal, ſo leicht kann man doch nicht mit der Sache herumwerfen. Als man ihn dann fragte, wie er denn dazu käme, es abzulehnen, daß die Na. lionalſozialiſten den Reichs la angeſteckt 14 meinte er: Ich will nichts weiter agen, aber ich war an dem Tage der Kurier der Zentrale, der die Verbindung mit dem Reichstagsbrand halte. Dieſe ſenſationelle Mitteilung des wird im Saal mit lautloſer Stille aufge⸗ nommen.— Vorſitzender: Sie haben früher auch geſagt, Singer hätte erklärt, der Reichstagsbrand hätte das Signal zum Los⸗ ſchlagen ſein ſollen? Zeuge: Jawohl, das kann ſo ſtimmen. Ich entſinne mich jetzt auch Er ſagte, der Reichstagsbrand ſei das Sig⸗ nal zum Losſchlagen geweſen. Ein Beweis dafür war ja auch. daß am 23. Februar Waffen verteilt worden ſind. Gegen Torgler und die anderen Angeklagten Im weiteren Verlaufe ſeiner Vernehmung gibt der Zeuge Geſpräche wieder, die er mit dem Kaufmann Moritz Kempner, eben⸗ alls einem kommuniſtiſchen Funktionär, ge— habt hat, der ſpäter noch als Zeuge vernom— men werden wird. Dieſer Kempner hat an— ſcheinend eine ganz beſondere Vertrauens⸗ tellung in der Partei bekleidet. Der Zeuge hat ihn bereits 1924 kennen gelernt und ihn ünfvierteljſahrelang in ſeiner Wohnung be— herbergt. Er ſchilderte den Kempner als ei— nen verſchloſſenen Menſchen, dem von der Partei beſondere Aufgaben zugewieſen wor⸗ den ſeien. Einige Zeit nach dem Brande hat der Zeuge dieſen Kempner getroffen und hat eine Unterhaltung über den Reichstagsbrand begonnen. Bei dieſer Gelegenheit äußerte Kempner: Wenn er gewußt hätte, daß die Sache ſpäter zum Fiasko der Partei würde. ſo hätte er ſeine Hand niemals dazu hergege— ben als Mitarbeiter zu wirken. Der Zeuge hat ktempner dann gefragt, ob er ſelbſt bei der Brandſtiflung gewe⸗ ſen ſei. Kempner erwiderke: Jawohl, ich war derjenige, der das Brandmake⸗ rial nach dem Reichstag befördert hat. Ich habe es in meiner Keiſekaſche am Brandporkal abgegeben. Bei dieſer Un- terhalkung ſoll Kempner weiter geſagt haben, Torgler und Könen hälten die Brandſtifler in den Reichskag hereinge⸗ laſſen und hätten ſie gedeckt. Weiter machte der Zeuge die ſenſationelle Mitteilung, am 23. Februar habe nach der Mitteilung von Kempner eine Beſprechung mit den Brandſtiftern ſtattgefunden. Der Tag der Brandſtiftung ſei damals noch nicht genau feſtgelegt worden. Es ſei aber verabredet worden, daß die Brandſtiftung ſelbſt in händen von Torgler liege und daß am Brandtage abends um 7.30 Uhr der Brand vollſtän⸗ dig angelegt ſein ſolle. Unmittelbar vor der Brandſtiftung ſelbſt ha— be eine Beſprechung am Großen Stern mit van der Lubbe und den Bulgaren ſtattgefunden. Kempner habe ferner u. a. van der Lubbe und Popoff genannt und Plage daß Popoff die Leitung haben ſollte. orgler und Könen ſollten Popoff mit Brand material verſorgen. Auch ein bulgariſcher Name etwa Gorgeff oder Dro— geff oder ſo ähnlich habe eine Rolle geſpielt. Vorſitzender: Iſt bei einer der Unter⸗ redungen zwiſchen Ihnen und Kempner auch davon geſprochen worden, daß Auslän- der vorgeſchickt werden müßten? Zeuge: Kempner hat wörtlich geſagt:„Zu ſolchen Aktionen ſind ſpeziell nur Ausländer angenommen worden, um die deutſche Partei nicht in dieſen ſchweren Verdacht zu brin— gen.“ Im Kreuzfeuer von Fragen Auf Fragen, aus welchen Gründen er die Anzeige gemacht hat, erklärt Grothe, Kemp⸗ ner hatte ihm das alles ſo vertraulich und ſo getreu erzählt, daß er nicht zweifeln konnte, daß alles tatſächlich der Wahrheit entſprach. Ich wollte mich nicht als Mitwiſſer ſtrafbar machen. Weiter erklärt der Zeuge, er habe den Angeklagten Popoff zweſmal in der Ro⸗ ken Hilfe geſehen. Er gibt auch eine Be. ſchreibung des Angeklagten Popoff und erklärt, als Popoff ſich erheben mußz, daß er ihn beſlimmt wiedererkenne. Der Angeklagte Po poff ruft dem Zeugen in großer Erregung das Wort:„Schuft“ zu. Der Vorſitzende rügt dielen Ausdruck ener— Nach Der Zeuge erklärt, daß er weder mit empner noch mit dem ebenfalls noch zu ver⸗ nehmenden Singer verfeindet ſei. Weiter erklärt der Zeuge dann noch daß die bereits erwähnte Sitzung im Karl-Liebknecht⸗-Haus vor dem Brande, an der der frühere kommu⸗ niſtiſche Parteiführer Thälmann teilgenom⸗ men haben ſoll, am 22. oder 23. Februar ſtattgefunden habe— In einer eingehenden Befragung durch den Vorſitzenden, durch Torglers Verteidiger, Rechtsanwalt Dr. Sack und auch durch den Verteidiger Po⸗ poffs, Rechtsanwalt Dr. Teichert. wird auf verſchiedene Unvollſtändigkeiten in der jetzi⸗ gen Ausſage Grothes e den frühe⸗ e eeben und auf Abweichungen hinge⸗ mieſen. Zeugen Offenbar hat Grothe eine Reihe von Einzelangaben bei der polizeilichen Ver- nehmung am 3. April nicht gemacht, weil er damals noch Funktionär war und ſich angeſichts der Parleigenoſſen davor ſcheute, gewiſſe Dinge ans Tageslicht zu bringen. Vorſitzender: Sie haben heute z. B. nichts davon geſagt, daß am 27. Februar um 11 Uhr abends die nationalſozialiſtiſchen Lo⸗ kale und die Polizeireviere geſtürmt werden ſollten. Woher wußten Sie das damals? Grothe: Ich hatte das als Funktionär von zwei Seiten gehört, u. a. auch von Kempner. Vorſitzender: Sie haben auch früher geſagt, doß etwa 4000 Schußwaffen verteilt werden ſollten. Zeuge: Das wuß⸗ te ich aus vertraulichen Beſprechungen. Alle Einzelheiten konnte ich hier noch nicht vor⸗ bringen. Dr. Sack: Damals ſagten Sie auch: Nachdem die gelegten Stellen ange— zündet waren hatte Popoff geglaubt, daß van der Lubbe bereits den Rückzug angetre— ten hätte, und er hat es deshalb nicht für nö— tig gehalten, ſich nach van der Lubbe umzu⸗ ſehen. Aus dieſem Grunde wurde van der Lubbe feſtgenommen. Außerdem haben Sie damals geſagt daß, wenn die Revolution in Deultſch⸗ land gelungen wäre, Popoff auch in Warſchau und in Prag ähnliche Brand- ſtiftungen vornehmen ſollte. Dr. Sack frägt weiter: Sie wußten al'o aus eigener Erkenntnis, daß der Reichstag— brand gemacht werden ſollte, Sie wußten ge— nau die Brandlegung und die Verteilung der Rollen! Verabredungsgemäß hätten um 18.45 Uhr Torgler, Popoff, van der Lubbe und zwei weitere Perſonen, ſowie ein gewiſ— ſer Gorgeff den Reichstag betreten. Popoff habe die Anweiſung zur Anlegung des Bran— des gegeben und hatte den Auftrag, den Rückzug zu decken. Popoff habe ſich dann in dem Glauben befunden, daß auch van der Lubbe ſchon den Rückzug angetreten hatte, und aus dieſem Grunde ſei Lubbe feſtge— nommen worden. Vorſitzender: Sind das alles Mitteilungen von Singer? Zeu⸗ 32 Nein. Vorſitzender: Von Ihnen? Zeuge: Ja, das habe ich ſo zuſammenge⸗ ſtellt von dem, was Kempner geſagt hatte und aus den Ausführungen von Singer. Der Angeklagte Popoff erklärt, er halte es nicht für nötig, an dieſen Zeugen irgend— eine Frage zu richten. Er habe Grothe bis zu dieſer Verhandlung niemals geſehen. Er ſei auch niemals in der Roten Hie geweſen und habe überhaupt nichts mu dieſer Orga— niſation zu tun Alles was der Zeuge Grohte von ihm erzählt, ſei n eine ungeheure Unwahrheit.— der Overreichsen⸗ walt äußert ſich dann zu einer langen Rei⸗ he weiterer ſchriftlich dem Gericht zugegange— ner Beweisanträge der Verteidigung. Darin beankragt Rechtsanwalt Dr. Sack die eadung don wicht als Je weikeren Jeugen. Er beantragt auch die Herbeiſchaffung des Konzepts zu dem in der Verhandlung wie— derholt erwähnten Artikel des Angeklagten Torgler im„Roten Wähler“ Der Veſchluß über die Beweisanträge der Verteidigung und einige Anträge Dimitroffs wird erſt am heutigen Samstag veikündet. der Mann, der von nichts weiß Sodann wird der Kraftfahrer Singer aus der Unterſuchungshaft vorgeführt, der in Agram geboren und ſpäter in Budapeſt die Handelshochſchule beſucht hat. Er iſt 1925 nach Berlin gekommen und hat ſich hier der kommuniſtiſchen Bewegung als Mitglied ange— ſchloſſen. Singer beſtreitet ſo gut wie alle Beſchuldigungen des Zeugen Grothe. Er be⸗ hauptet, daß er von Terrorgruppen nichts wiſſe und damit auch nichts zu tun hätte. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob auch in an⸗ deren Städten, in Prag und Warſchau, Brände, wie der Reichstagsbrand, angelegt werden ſollten, antwortet Singer: Wir haben vom Reichstagsbrand überhaupt nicht geſpro⸗ chen. Daß ſo etwas gemacht werden ſollte, iſt eine unwahre Behauptung. Singer ſtellt in ſeinen Ausſagen ſich ſelbſt und die Kom⸗ muniſtiſche Partei als vollkommene Unſchulds— lämmer hin. Der Zeuge Singer wird dann dem Zeugen goegenübergeſtellt. Beide Zeueen überhäufen ſich mit Vorwür⸗ fen und Singer erklärt ſchließlich, Grothe habe in der Partei überhaupt keine Führerſtellung inne gehabt, ſondern die niedrigſte Funktion, die es gebe: Kaſſierer einer Gruppe von weni⸗ gen Perſonen. Der O!»ereichsanwalt weiſt. darauf hin, daß Grothe Kameradſchaftsführer beim Roten Frontkämpferbund geweſen ſei, worauf Singer zugibt, die Organiſa⸗ tion des Rotfrontfämpferbundes nicht zu kennen. Auf eine Frage des Angeklagten Dimi⸗ troff ertläll Singer, es ſei ausgeſchloſſen. daß in den Konferenzen der unteren Paxtei⸗ organe über den Reichstagsbrand und geplante ähnliche Aktionen in Warſchau del Prag in der Weiſe geſprochen worden ſei, wie es Grothe dargeſtellt habe.— Die Verband wird dann auf Samstag vertagt, Deutſche Tagesſchan Die ſchwebenden Schulden des Reiches. Am 31. Oktober 1933 betrug die Summe der ſchwebenden Schuld des Deutſchen Reiches 2005 Mill. Rm. gegenüber 1972, Mill. Rm. am 30. September d. J. Die im Umlauf befindlichen Steuergutſchein⸗ beliefen ſich auf 1072,7(987,8) Mill. Rm.) der Reichsbank waren für Zwecke der öffent⸗ lichen Arbeitsbeſchaffung als Sicherheit 500 (600) Mill. Rm. Steuergutſcheine überlaſſen. Aufnahmeſperre beim Arbeitsdienſt aufge⸗ hoben. Von der Reichsleitung des Arbeitsdienſtes wird mitgeteilt: Die vor einiger Zeit angeord⸗ nete Sperre der Einſtellung in den Ar⸗ beitsdienſt iſt aufgehoben. Junge Män⸗ ner zwiſchen 18 und 25 Jahren, die in den Arbeitsdienſt eingeſtellt werden wollen, kön⸗ nen ſich bei den Arbeitsämtern zur Einſtellung melden. ee Bibel und Velenntnis Der Einheitsgrund der Kirche. Berlin, 18. November. Im Anſchluß an die Erklärung des Reichs⸗ biſchofs, mit der er die von dem Berliner Gauleiter der Deutſchen Chriſten vertretenen Irrlehren und Angriffe auf das Bekenntnis der Kirche abgewieſen hat, hat er eine weitere Verfügung erlaſſen, in der es heißt:„Die Deutſche Evangeliſche Kirche, verfaſſungsmäßig geeint, muß aus den Wirren der Gegenwart der inneren Einigung entſchloſſen zugeführt werden. Das kann nur von Bibel und Be⸗ kenntnis her geſchehen. Deshalb erwarte und verlange ich, 1. daß alle kirchlichen Vereine und Organi⸗ ſationen ihre Mitglieder ausdrücklich auf die Heilige Schrift und das Bekenntnis ißter Kirche verpflichten; 2. daß alle Vereine und Verbände ihr Da⸗ ſein, ihre Arbeit und ihren ganzen Einſatz nur dem Dienſt an der Gemeinde und der Kirche widmen. Kein Verband darf ſich kirchenregimentliche Befugniſſe anmaßen. Die Verbände haben geſchloſſen hinter ihrer Kirchenführung zu ſtehen. Insbeſondere haben ſie ſich der volks⸗ miſſionariſchen Aufgabe zu widmen. Ihre ge⸗ ſamte Tätigkeit dient dieſer Aufgabe, nicht aber dem kirchenpolitiſchen Kampf.“ Politiſches Allerlei Berlin. Am Freitag trat in Berlin der Kleine Arbeitskonvent unter Vorſitz Leys zuſammen. Die Tagung befaßte ſich mit dem Entwurf einer neuen Arbeusord⸗ nung ſowie mit Fragen des Arbeitsrechtes und des Arbeitsſchutzes. Bochum. Der Beginn des Beſtechungs⸗ prozeſſes, in den der ehemalige preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer und drei weitere Angeklagte verwickelt ſind, iſt auf den 20. Dezember 1933 vor der Großen Straf— kammer des Landgerichts Bochum angeſetzt worden. Dresden. Nachdem durch die am 12. Novem⸗ ber ſtattgehabte Wahr auch die ſächſiſche Be⸗ völkerung in hervorragender Weiſe ein ein⸗ mütiges Bekenntnis zum Führer abgelegt hatte, iſt vom Geheimen Staatspolizeiamt die Ent⸗ lafſung zahlreicher Schutzhäftlin ge bei der Regierung angeregt und von diefer verfügt worden. — Regelung der Kirchenverwaltung Ein neues Keichskirchengeſeßz. Berlin, 18. November. Am 16. November hat das geiſtliche Mini⸗ ſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche einſtimmig folgendes Geſetz mit sofortiger Wirkung beſchloſſen: Bis zum Erlaß eines deutſchen evangeli⸗ ſchen Kirchengeſetzes über die Rechtsverhält⸗ niſſe der Geiſtlichen und der Beamten der allgemeinen kirchlichen Verwalkung bleibt die Durchführung der von den deutſchen evangeliſchen Landeskirchen über den glei. chen Gegenſtand ſeit dem 1. Januar 1933 ergangenen Geſetze ausgeſehk. Die Rechtsgültigkeit einzelner Maßnahmen auf Grund der landeskirchlichen Geſetze wird hierdurch nicht berührt. Zu dieſem Geſetz ſchreibt der„Evangelische Preſſedienſt“ u. a.! Mit dem Geſetz greift die Reichskirchenregierung in die Auseinander- ſetzung über die Angleichung der kirchlichen Geſetzgebung an das ſtaatliche Geſetz zur Wiederherſtellung des Berufsbeamtentums ein. In dieſem für alle Landeskirchen der⸗ bindlichen Geſetz kommt der Wille des Reichsbiſchofs und des geiſtlichen Miniſte⸗ iums zum Ausdruck auch auf dieſem Gebiet des kirchlichen Rechtslebens die Geſamt⸗ kirche unter eine einheitliche Füh⸗ rung zu ſtellen. 8. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Der Mälzer lachte— der Forſtner ſchüttelte mit dem Kopfe. Ganz wächſern war der alte Mann in letzter Zeit geworden, ſo durchſichtig und bleich, als ob er gar kein Blut mehr in ſeinem Körper hätte. Er gönnte ſich kaum das notwendigſte Eſſen, das ihm ſein Sohn jeden Tag ſchickte. Wenn ſchon ein Ei fünf⸗ tauſend Mark koſten ſollte, dann durfte man wohl jetzt überhaupt nichts eſſen. Man könnte ja vielleicht die Butter, die der Sohn noch immer ſchickte, dem Mälzer ver⸗ kaufen und das Geld.., denn auf dem Sandbauernhofe ſtimmte doch etwas nicht... Sein Sohn ließ ſich nicht bei ihm blicken. Der Alte wußte, weshalb der Sohn nicht zu ihm kam. Er wollte dem Vater nicht die Wahrheit ſagen, die Wahrheit um den Neubau und um den Hof. Er hätte ja auch zu dem Sohne hingehen können, ihn fragen, damit das Grübeln, dieſes fürchterliche Grübeln, das jede Stunde und jede Nacht ausfüllte und ihn noch um den Verſtand bringen mußte, endlich einmal ein Ende hätte. Das heißt: er hätte zu dem Sohn gehen können... Jetzt konnte er es nicht mehr, jetzt nicht! Die alten Knochen waren zu ſteif und er war viel zu ſchwach dazu geworden. Es war genug, wenn er ſich bis hierher in die Sonne ſchleppte. „Und nur mit deinem Sohne geht's nicht vorwärts. Der bat ſich mit dem Bau verkalkuliert. Die Maurer laufen ihm ſchon davon, bevor die Zimmerleute angefangen haben. Das gute Kaufgeld iſt zu Ende. Mit dem hat er mit knapper Not den Grund zum Hauſe ausſchachten können. Für die zweite Rate, die er ſich für den Sand⸗ verg ausbezahlen ließ, kann er ſich jetzt nicht eine Fuhre Kies aus ſeiner früheren Sandgrube kaufen.“ Der Alte ſtarrte geradeaus, ſo hilflos und verängſtigt, als ob ſein Herz verſagen wollte. Das peinigte ihn ſo unbarmherzig, daß er am ganzen Körper zitterte. Um den Verſtand würde ihn noch dieſe Sorge bringen. Der Hof, der Sandberg und— der Bau! Der Hof war zer— riſſen, der Sandberg verkauft, und der Bau wurde nicht unter Dach und Fach gebracht. Hätte er doch die ſchlimme Zeit nicht mehr miterleben müſſen! „Die Bauern werden alle reich. Wer am wenigſten verkauft, der hat am meiſten. Sie brauchen nicht mehr auf den Markt zu fahren. Für Geld und Handkuß holen ihnen die Stadtleute jede Rübe und jede alte Kartoffel aus dem Hauſe. Und wer ſein Geld dann richtig anzulegen weiß, der kann ſich wie einer kleiner Graf einrichten. In Möllendorf hat einer ſchon ein Auto, und in Schlaupitz hat ſich eine Bäuerin allein für ihr Buttergeld ein elek⸗ triſches Klavier gekauft.“ „Hat denn— der Sandhofbauer— gar nichts zu ver— kaufen?“ „Das iſt les ja, der hat den ganzen Hof ſchon leer ver⸗ kauft!— Des Baues wegen hat er immer ein Stück Vieh nach dem anderen losgeſchlagen, Als es endlich dann ans Bauen ging, haue das Geld zur Hälfte ſeinen Wert ver⸗ loren und die Ställe waren noch immer leer. Faſt jeden Tag mußte er jetzt höhere Löhne bezahlen, das Baumaterial tieg jede Stunde... Bei der Bäuerin iſt ſchon lange nichts mehr zu holen: die hat nicht ein einziges Huhn auf dem Hofe! Und was ſie von den zwei oder drei Kühen an Butter hat, braucht ſie für den eigenen Bedarf. Das Federvieh machte ihe zu viel Arbeit, deshalb hat ſie es abgeſchafft.“ g „Machen es die anderen Bauern denn auch ſo?“ „Gott bewahre!, dann wären ſie ſchon längſt bankrott! Die laſſen das Korn auf dem Boden liegen und die Kar— ioffeln im Keller. Die verkaufen erſt, wenn ſie unbedingt Geld brauchen oder das Geld ſofort in andere Ware um— ſetzen können. Das iſt ihnen auch nicht zu verdenken, denn in ein paar Tagen iſt mit dem vielen Geld nichts mehr anzufangen. Vieh geben ſie ſchon gar nicht aus dem Stalle. Faſt jedes Schlachttier wird von Gendarmen her— ausgeholt. Wer heute verkauft, verkauft ſich arm. Dein Sohn hat viel zu früh und viel zu viel verkauft. Jetzt hat er nichts auf ſeinem Hofe und möchte ſich das eigene Saatgetreide kaufen!“ f „Ja, wird denn gar nicht eingeſchritten?! Das iſt doch keine Ordnung und iſt doch kein Leben mehr! Das alles iſt ja Wahnſinn, iſt Verbrechen!“ „Pah! Der Staat iſt ſchuld an allem! Und dann der verlorene Krieg! Der Staat hat die Inflation gewollt und hat das alles angefangen. Der Staat ſtreute das Geld mit vollen Händen aus! Dieſes wertloſe Geld, das nur noch Papier und überhaupt kein Geld mehr iſt! Jetzt iſt ihm ſein eigenes Laſter über den Kopf gewachſen! Mit Geſetzen und Verordnungen iſt nichts mehr zu machen! Die helfen ſoviel wie der Strohhalm dem Ertrinkenden, dem das Waſſer ſchon bis an die Kehle geht!“ 8 „Und weißt du ſonſt nichts weiter vom— Sandhof— bauern?“ „Die Leute erzählen, er ſei entweder auf der Jagd oder er ſäße im Wirtshaus. Er ſpielt und hofft vielleicht, auf dieſe Art viel Geld zu verdienen. Ueberall, wo Bauern, Jäger und Händler zuſammenkommen, da iſt dein Sohn zu finden. Es wird jetzt viel und wird um große Summen geſpielt. Das Spielen liegt den Männern noch im Blute, denn draußen im Felde wurde immer und überall geſpielt. Zeit haben die Bauern jetzt auch genug, denn die meiſten haben überhaupt keine Luſt, ihre Felder noch weiter zu be⸗— ſtellen. Sie meinen, es hätte ja doch keinen Zweck. Für wertloſes Geld will keiner was tun.“ „Was iſt denn aus dem Sandberg jetzt geworden?“ „der alte Berg erlebt noch mal ſein blaues Wunder und iſt zu Wert und Anſehen gekommen. Dort wird jetzt eine Zementwarenfabrik eingerichtet. Die jetzigen Be⸗ ſitzer verſtehen die alte Lehne auszunutzen und werden ſicher reiche Leute, denn der Sand iſt gut und die Nach⸗ frage ſoll groß ſein. Wahrſcheinlich wird dein Sohn den Bauſand und die Dachpfannen dort für teures Geld kaufen, nachdem er den Berg ſo aut wie verſchenkt hat.“ Der alte Forſtner ſtarrte noch immer vor ſich hin. Ganz weiß und durchſichtig war ſein Geſicht. Der Mund war zuſammengekniffen und blutleer waren die welken Lippen. Nur das Zittern der Hände verriet, daß überhaupt noch Leben in dem morſchen Körper war. Dieſe knochigen und verarbeiteten Hände, die ſich ein Leben lang abgemüht, geſorgt und ihre Pflicht getan hatten. Aber ſein Geiſt war rege, war ruhelos. Gedanken und Pläne ſchoſſen ihm durch den Kopf, wie er den Sand⸗ hof retten und alles wieder in Ordnung bringen könnte. „Wenn ich noch einmal nach dem Sandhof käme!— Ein einziges Mal...!“ Dieſer Gedanke wurde zur fixen Idee bei ihm. Er meinte, es müßte alles anders, alles beſſer werden, wenn er nur auf dem Hofe wäre. Er machte ſich Vorwürfe, daß er damals davongelaufen war. Sich lieber als Tage— löhner behandeln, ſich lieber jeden Tag von jenem Weibe ſchelten und auch prügeln laſſen, als wie den Hof im Stiche zu laſſen, der ihm von jeher lieber als Weib und Kinder geweſen! Jenes Stück Erde, das er wie ſein Pfand betrachtete, das er zu betreuen und zu verwalten hatte, und darüber er noch einmal Rechenſchaft ablegen mußte! Menſchen, Tiere und Pflanzen, die ſtarben! Das war Schickſal und war Menſchenlos! Aber es gab Höfe, die überlebten die Menſchen und die Bäume, die auf ihnen lebten und auf ihrem Boden ſtanden! Solch ein Hof ſollte der Sandhof werden! Das war von jeher Wilhelm Forſtners tiefſter Wunſch und Wille geweſen. Forſtners ſollten darauf leben und ſterben und immer wieder neu geboren werden. Kinder, Enkel und Urenkel ſollten es ihm noch einmal danken, daß er ihnen dieſen Hof erhalten... Zu allem kam noch die andere Angſt hinzu. Er wollte auf ſeinem Grund und Boden ſterben, denn ſeine Tage waren gezählt. Es konnte ja doch nicht mehr allzulange dauern. „Denn, ſieh doch, Mälzer, ich hab' ja ſchon die Him— melsſchuhe an!, die dicken Füße, die gar ſo kalt und gar ſo unbeholfen ſind. Die ſind ſchon für die letzte Reiſe aus⸗ geſtattet. Ich fürchte mich nicht! Ausruhen iſt ſchön! Ausruhen in der kühlen, weichen Erde! Wie meinen eige— nen Körper habe ich die Erde lieb gehabt! Im Frühjahr, wenn der Ackerboden wie ein junger Menſchenkörper duf— tet und im Sommer voll, reif und fruchtbar wird, wie ein ſchwellender Frauenleib, und ſchwer, welk und müde dann im Herbſt, faſt wie ein alter Mann, der ſich zu ſeinem letzten Gange vorbereitet..., und doch dann nach dem Froſt und nach der Winterruhe immer wieder neu und jung, Früchte tragend, auferſteht... Ich habe dieſe Erde lieb gehabt!— Ich habe keine Angſt; ich habe keine Mag es doch endlich bei mir Winter werden! Mögen die alten Knochen ruhig modern! Ich habe ſie nicht mehr als wie die Erde ſelbſt geliebt! Nun mögen ſie auch ruhig wieder zu Erde werden...!“ „Du redeſt heute ein ſonderbares Zeug zuſammen, Sandhofbauer! Du wirſt wohl ſchon rein wunderlich?!“ Ganz fein und leiſe lächelte da der Forſtner vor ſich hin. Es war gut, daß jetzt der Mälzer endlich ging. Er wollte noch etwas in der Sonne ſitzen, ganz allein, wollte ſich ſeine Sorgen nicht von ihm vergrößern oder ver— kleinern laſſen. Die Sonne meinte es noch einmal gut mit ihm... In der Nacht bekam er wieder jene Angſt. Die wühlte und mahnte und trieb ihn vom Lager. Er mußte noch am ſelben Tage nach dem Hof— er mußte! Wer wußte, ob es nicht morgen ſchon zu ſpät war... So ſchlich er ſich denn aus dem Hauſe, kroch wie ein Schatten ſeinen Weg. Die alten Knochen wollten nicht mehr recht gehorchen. Zu jedem Schritt mußte er ſich müh— ſam zwingen. Kalter Schweiß bedeckte den Körper, er fror und zitterte, aber er ließ nicht ocker. Mußte unterwegs ſich des öfteren ausruhen und ſetzte ſich dann auf einen Straßenſtein. Es war gut, daß alles ſchlief! Was wohl die Leute reden würden? Was gingen ihn die Leute an! Er mußte nach ſeinem Hof, wollte den Hof noch einmal wiederſehen, die Erde und den Boden, die er betreut und die er gut verwaltet hatte, in deſſen Krume er die Saat geſtreut. Jetzt wollte er auf dieſem Hofe ſterben... Stunden brauchte er zu dieſem Weg. Es wurde ſchon Tag, als er dem Ziele näher kam. Da lag der Hof... noch ein paar Schritte... Zärtlich umfaßte ſein Blick jetzt das Anweſen: das große Tor und die zwei mächtigen Lindenbäume, Scheuer und Stallungen im Hintergrunde, davor die Ständer für das Milchgeſchirr, zur linken Hand der große Schuppen, in dem die ſchweren Sandwagen geſtanden hatten. Nur das alte Wohnhaus fehlte. Halbfertig reckten ſich des Neubaus rohe Mauern empor, von Schutt und Sand und Ziegelſteinen rings umgeben. Zitternd legte der Alte ſeine Hände auf die ſchwere Klinke. Das Tor ſprang auf. Ein Hund ſchlug an. „Karo! Ich bin's! Kennſt du mich nicht? Ich komme wieder! Karo, ſtill!“ i Das treue Tier kannte ihn ſehr gut; es winſelte freudig und leckte ihm zärtlich die Hände, die Hände, die von Tränen naß geworden waren.. Dann mußte er ſich erſt einmal ſetzen, auf einen Holz⸗ ſtoß, der am Wege ſtand. „Daheim!— Gott ſei gedankt!— Ich bin daheim!“ e Dann wurde er müde und mußte die Augen ſchließen. Was machte dies ſchon! Jetzt war er ja auf ſeinem Hofe! — Auf ſeinem Hofe!— Er lächelte leiſe vor ſich hin. Die Sonne ging jetzt golden auf, hell und zärtlich war ihr Strahlen. Liebkoſend hüllte ſie alles ein, wärmte und weckte Millionen Schläfer auf. Nur jenen nicht, der gar ſo arm und kalt und ſterbens⸗ müde. Er war auf ſeinem Hofe eingeſchlafen— ganz ſtill und ſanft und völlig zufrieden. Zärtlich ſtreichelte ihm die Sonne das Geſicht, den müden Körper und die Hände. Der Hund hielt bei ihm die Totenwache— bis ihn ſein Sohn am frühen Morgen fand.— Zur ſelben Stunde hatte die Bäuerin auf dem Schin⸗ delwighhof ihre ſchwere Stunde überſtanden. Sie war glücklich und lächelte ſelig. Sie drückte den Neugeborenen an ihre Bruſt, den ſie Hans Glück in ihrem Herzen nennen wollte... *. 1. Die„Helga“ befand ſich auf großem Fang. Das heißt, ſie kreuzte nordweſtlich der ſkandinaviſchen Halbinſel, unweit der norwegiſchen Küſte, wo der Heringsfang jetzt gar ſo lohnend war. Das Wetter war zwar ganz und gar nicht günſtig, doch deſto beſſer war der Fang. Die ſchweren Herbſtwinde hatten eingeſetzt; das Meer war wild und aufgewühlt. Ein Spielball war die„Helga“ für die Wellen. Sie warfen den Kutter hin und her und ſtürzten ſich mit voller Wucht auf ihn. Er knirſchte und ächzte in allen Planken und bebte unter dem Stampfen der ſchweren Maſchine. i Die„Helga“ hätte längſt im Hafen ſein müſſen, denn dieſen Stürmen war ſie nicht gewachſen. Aber der Kapitän war geldhungrig und beutegierig. Die Fänge ſtanden hoch im Preiſe, denn die meiſten Fiſchlutter wagten ſich ja nicht hinaus. Die Netze füllten ſich von ſelbſt. Er war der reinſte Teufelskerl! Er bot der Mannſchaft die doppelte Heuer und ſetzte die„Helga“ immer wieder von neuem aufs Spiel. Er ſelbſt ſchien Nerven von Stahl zu haben. Es war bewundernswert, wie ſicher und wie geiſtesgegenwärtig er die„Helga“ ſteuerte, wie er immer wieder den Bug des Schiffes den anſtürmenden Wellen kampfbereit entgegenwarf. In Sturm und Regen und iu den langen Nächten war er am Steuer, ließ ſich am Tage auf ein paar Stunden vom Steuermann vertreten und war ſofort zur Stelle, wenn der Sturm kam und die Wellen tanzten. Der Mannſchaft ging es nicht viel beſſer. Die vielen Fiſche und das aufgewühlte Waſſer vermochten ſie kaum zu bezwingen. Wie wilde Katzen ſprangen die Wellen gegen ſie an. Oftmals holte das Meer ſich ſeinen Fang zurück, bevor er im Rumpf des Schiffes geborgen werden konnte. Die Männer banden ſich mit Tauen feſt, weil ſie befürchten mußten, mit über Bord geriſſen zu werden. Sie ſtanden im Oelzeug, mit hohen Stiefeln und Süd— weſter da, hatten dennoch keinen trockenen Faden am Leibe. An Ruhe und Ablöſung war wenig zu denken, deun bei dieſem Wetter hatten ſie alle Mann nötig und alle Hände voll zu tun, den Fang in das Innere des Schiffes zu bergen. Sie wärmten ſich wohl ab und zu unten im Maſchinenraum, agen wie Heringe auf den Roſten und ließen ſich ihre Kleider von der heißen Luft am Körper trocknen. Sie aßen gut und reichlich, denn an Lebensmitteln war ja kein Mangel, aber ſie lebten wie Tiere und tranken den Rum wie klares Waſſer. Das war kein Leben auf die Dauer und konnte vou kleinem durchgehalten werden. Aber ſie waren jung und wollten alle viel Geld verdienen. Noch einmal wollten ſie den Dampfer füllen und dann in einen Haſen einlaufen. Es ſollte jedoch ganz anders kommen... Die„Helga“ lief im Sturme auf, lief auf ein Riff mit voller Kraft, daß alles durcheinander ſtürzte. Der Anprall war ganz fürchterlich! Das knirſchte und ſplitterte, und die ſtarken Planken brachen. Der Kapitän und noch zwei Mann wurden über Bord geſchleudert; das Heck des Schiffes ſank ſoſort. Ein Teil der Mannſchaft ſprang ſchon in das aufgewühlte Meer, denn es konnte nur wenige Minuten dauern, bis das Waſſer in den Maſchinenraum eindrang, die Keſſel platzten und die„Helga“ unrettbar verſank. Manche lagen noch wie betäubt da, die anderen ſtürzten kopfüber an Bord. Verſtört, unſchlüſſig und verängſtigt ſtanden ſie da. Der Sprung ins Waſſer war der Tod, denn dieſen Wellen war niemand gewachſen. Die andere Wahl war auch nicht beſſer. In jedem Augenblick mußte... Der Hinterteil des Schiffes wurde ſchon überſpült. Gurgelnd drang das Waſſer in den zerriſſenen Schiffs⸗ rumpf ein, brachten die toten Fiſche wieder an die Ober— fläche, die mit ihren weißen Leibern wie Irrlichter über den Wellen tanzten. Wie eine ſchwarze Kuppel war die Nacht über das Meer geſtülpt, mit jagenden Wolken und ein paar fahlen, hoffnungsloſen Lichtern. Ein Schatten brütete in die Nacht. Vielleicht ein Riff, Phänomen— oder eine Sinnes- täuſchung... Ins Waſſer, um zu verſuchen, dieſen dunk⸗ len Schatten zu erreichen... Ins Waſſer!— In den Tod! Der Sturm heulte, die Wellen rollten, das Wrack wurde hin und her geſchleudert. Bis an die Hüften ſtan⸗ den die Männer jetzt im Waſſer. Das Vorderteil des Schiffes ragte ſteil in die Höhe. Vielleicht würde es ſich über Waſſer halten können... Karl Forſtner ſchlang ſich eine Leine um den Leib und riß die ſchweren Stiefel von den Füßen. Er ſprang in das gurgelnde Waſſer hinein, verſank, kam wieder hoch, und wurde von Waſſerbergen immer wieder überſchüttet, kam wieder hoch. Die Lungen waren zum Berſten angeſpanut. Er holte Luft, holte ganz tief Luft, rang und kämpfte ſich an den dunklen Schatten heran... Ein Riff, das aus dem Meere ragte, ein Felſen, wie es an dieſer Küſte viele Felſen gab. Mitunter war er ihm ſchon nahe..., da ſchleuderten ihn die Wellen weit zurück oder das Tau, das er durch das Waſſer ſchleppte, ſpannte ſich und hinderte ihn am Vor⸗ wärtsdringen... Von dieſem Tau hätte er ſich leicht be⸗ freien können... Die Schlinge hatte er vorn am Leibe gebunden. Aber er wußte, weshalb er dieſes Tau durch das Waſſer mitſchleppte, denn an dies Tau klammerten ſich andere Hände, Hände, die ſchon ſteif, verkrampft und nicht ſo ſtark wie ſeine Hände waren.(Fortſetzung folgt.) 1 An dler Weiche. Erædhlung bon Hannamarid Batscheiusfri. Im kleinen Saal der„Goldenen Traube“ herrſcht fröhliches Treiben. Eine ſtattliche An⸗ zahl Herren ſitzt an den runden Eichentiſchen und läßt die Gläſer unter Lachen und Scherzen aneinander klingen. Der im ganzen Orte bei alt und jung beliebte Stationsvorſteher Reifke hat am geſtrigen Tage ſeinen fünfzigſten Ge⸗ burtstag und gleichzeitig das 25jährige Dienſt⸗ jubiläum als Stationsleiter gefeiert. Nun wollen die Herren heute unter ſich in der „Traube“ eine kleine Nachfeier halten. Der Jubilar, ein ſtattlicher Mann, mit wohl⸗ wollenden Geſichtszügen, trinkt lächelnd allen guten Wünſchen Beſcheid. Heitere Geſpräche werden geführt, alte Erinnerungen aufgefriſcht. „Ja, meine Herren“, ſagt Reifke,„wir ſind hier alle ſo froh beiſammen, und doch hat vor langer Zeit meine Karriere an einem Faden gehangen— ein mutiges Mädchen wurde da— mals meine Retterin.“ „Erzählen, lieber Reifke— erzählen, wie das kam!“ tönt es nun von allen Seiten. Der Vor⸗ ſteher nickt freundlich.„Wenn es Sie inter— eſſiert, gern. Meine erſte eigene Station hieß Blönsdorf. An und für ſich ein trauriges Neſt, ohne Zer⸗ treuung. Ein guter Poſten für Anfänger, die nur an den Dienſt denken ſollten. Die Station war zwanzig Minuten vom Orte entfernt; im Winter konnte man bei hohem Schnee nur die Kirchturmſpitze des Dorfes ſehen. Dem Bahn⸗ gof gegenüber ſtieg das Gelände leicht an. Oben ſtand ein einſames Gehöft. Als noch keine Eiſenbahn Blönsdorf berührte, war es eine Schenke geweſen, zu meiner Zeit ein Bauern— gut. Acht Minuten Bahnfahrt entfernt lag die Zuckerfabrik, deren Gleis in den Bahnhof mündete. Einſam genug war es alſo— und mein Weichenſteller, der überreichlich Indianer⸗ geſchichten las, fuhr manchmal erſchreckt auf, wenn abends ein Raubvogel vom fernen Wald herüberkam und krächzend über die Station trich. Blönsdorf war Durchgangsſtation für Schnellzüge, weshalb man mir noch einen Tele- graphiſten beigegeben hatte. Ein Tag des Dienſtes verging wie der andere in ſteter Gleichförmigkeit. Die Schnellzüge paſſierten in ſauſender Eile die Station; die wenigen Per⸗ ſonen- und Güterzüge fertigte ich ab, und wäh⸗ rend der Rübenkampagne kam alle Tage drei⸗ mal eine Lokomotive von der nächſten größeren Station, um das Fabrikgleis zu bedienen. Ich wohnte im Dorfe und ging regelmäßig um zehn Uhr abends nach Hauſe. Mit den Einwohnern vertrug ich mich ausgezeichnet. Nur einen Menſchen gab es, den man meinen Feind nennen konnte. Auguſt Filtrop überall als ein heimtückiſcher und jähzorniger Charakter bekannt. Ich hatte ihn einmal wegen Fahrkartenhinterziehung bei meiner Behörde anzeigen müſſen, weil er ſich weigerte, das vor— geſchriebene Strafgeld zu zahlen. Von da ab verfolgte er mich mit glühendem Haß. Offen geſagt, obwohl oft von wohlmeinenden Leuten gewarnt, ſo allein am ſpäten Abend auf der Chauſſee nach Hauſe zu gehen, habe ich auf dieſe Vorſichtsrufe nie etwas gegeben. Eine Zeitlang verſchwand Filtrop dann aus Blönsdorf, um in einer thüringiſchen Porzellanfabrik zu arbeiten. Der Winter war hart und kalt. Jeder wartete auf den Frühling und freute ſich, als er ſeine erſten Boten ins Land ſchickte. In dem Bauern⸗ haus gegenüber fing Anfang März ein Reine⸗ machen ſondergleichen an. Tag um Tag ſah ich die Haustochter am Fenſter mit Staubwedel und Wiſchlappen. Wenn ich dann manchmal zufällig aus der Tür trat und aufſah, flog ein Gruß herüber und hinüber. Mir geſiel das leißige Mädchen da drüben; aber eigentlich näher kamen wir einander nicht. Filtrop war im Herbſt aus Blönsdorf fort⸗ gegangen, zum Frühjahr aber kam er wieder, verwilderter denn je, und trieb ſich jeden Tag in der Nähe des Bahnhofs umher. Solange er ſich außerhalb des Stationsgebiets hielt, ließ ich ihn laufen. Als er aber anfing, das Gleis an verbotenen Stellen zu betreten, mußte ich einſchreiten. Er wurde jedesmal heftig. Einmal kam es ſogar zu einem lauten Auf⸗ lritt, der drüben die Menſchen ans Fenſter lockte. Mit geballten Fäuſten und drohender Miene ging Filtrop ab. Mehrere Tage lang ließ er ſich nicht ſehen. Dann ging es von vorn los. Eines Abends im Dämmern ſchien es mir ogar, als hantiere er an einer entfernten Weiche. Bei ſchärferem Nachſehen war jedoch niemand mehr zu erblicken. Ich begann nun doch endlich, vorſichtig zu werden. Nach einer Reihe ſchöner warmer Frühlings⸗ tage lam Ende März der Winter noch einmal mit Schnee und Eis. Eines Abends gegen acht Uhr ſetzte heftiger Schneeſturm ein, der keinen Ausblick auf entferntere Gegenſtände geſtattete. Um zehn Uhr mußte ein Schnellzug die Station paſſieren, fünf Minuten ſpäter ſollte der Per⸗ ſonenzug aus entgegengeſetzter Richtung ein⸗ laufen. Der Telegraphiſt ging ausnahmsweiſe gegen halb neun Uhr nach Hauſe zu ſeiner ſchwerkranken Frau. Der Dienſt des Weichen⸗ ſtellers endete um neun Uhr. So war ich denn nach dieſer Zeit allein im ganzen Hauſe. Ich zog meinen Mantel an, revidierte die Weichen und Signale draußen und ging dann ins Büro zurück. Alles war in Ordnung. war des Dienſtzimmers abends offen zu laſſen, um ſofort von meinem Schreibtiſch aus den Bahn⸗ ſteig überſehen zu können. An jenem Abend ins Zimmer zurückgekehrt, nahm ich eine Zei⸗ tung zur Hand und begann zu leſen; auf dem Nebentiſch tickte der Morſeapparat. Beim Ueberfliegen der Zeilen fiel mir der Name Auguſt Filtrop in die Augen. In Meſſer⸗ ſtecherei geweſen. Alſo daher wieder zu Hauſe, dachte ich und bog den Kopf unwillkürlich zum Der Waldſee. Blaßſchlanke Kiefernſtämme recken ſich hoch zum Reich des Unendlichen. Scheinen ſich wie mit Geiſterhänden an den Zweigen zu faſſen, ſäumen und träumen ihren See ein. Durch die Wolken weitet ſich letztes rotgelbes Blinzeln eines ſchönen Tages. Da bauen ſich Wolkenburgen mit Bergfrieden auf. Schwarze Mauern maſſig. ö Und der Waldſee ſchweigt. Schweigt...! Ich wage nicht laut aufzutreten. Ueber mir ſchwarze Kiefernkronen. Stehe am Ufer, Schilf— blätter hängen tagmüde. Verblaſſendes Leuchten zwiſchen den Halmen. ſteilen lagern allerletzter Sonne Nun faßt graueſtes Dämmern die Ufer ein. Fenſter hin, um erſchreckt zuſammenzufahren. Ohne Zweifel, das Geſicht, das an den Scheiben wie eine Geiſtererſcheinung auftauchte und ver— ſchwand, war das Filtrops. Ich ging hinaus— kein Menſch war zu ſehen. Nur der Wind ſauſte um die Hausecken und trieb den Schnee in großen Flocken zur Erde. Ich trat ins Büro zurück und nahm den Schnellzug von der nächſten Station an, ebenſo den Perſonenzug; aber meine Gedanten weilten draußen bei Filtrop. Was will der jetzt?, war immerfort meine Frage. Meine Piſtole lag ſchußbereit in der Lade. Ich ſchloß auf und nahm ſie heraus. Den Barkaſſenbeſtand trug ich bei mir. „Ich war noch nie furchtſam; aber in jenen Minuten abſoluter Ungewißheit ſtieg mir doch ein ſeltſames Gefühl auf— nicht direkt Angſt, ganz gewiß aber auch kein Mut. Ich zog die Gardinen feſt zu, ſchloß die Tür nach draußen ab und wartete auf die Züge. Hilfe hatte ich Es war meine Angewohnheit, die Gardinen PPP CCCCCCCPPPPPPPPPPCCCCCCCTCTCTCT0TCTC0CTCTTT nicht zu erwarten. Der Beſitzer der Wirtſchaft 5 2 — drüben war am Morgen mit ſeiner Frau ver⸗ reiſt, die Tochter und das Gefinde ſchliefen viel⸗ leicht längſt in den hinteren Räumen und würden Rufe ſchwerlich gehört haben. Zwei Minuten vor zehn Uhr zog ich mich an, ſetzte die rote Mütze auf, griff zur Waffe und Laterne und ſchloß auf. Es mag zaghaft genug ausgeſehen haben, als ich mit vorſichtigen Schritten und ſuchendem Blick hinaustrat. Die Bahnſteiglaternen waren zum Teil vom Winde ausgelöſcht, und die wenigen brennenden leuch⸗ teten auch nicht ſehr weit. Fernes Brauſen kündete das Näherkommen des Zuges. Das Originalzeichnung von Kurt Flemig. Ein Vogelſchlagen klingt über dem Waldſee. Ein Vogelruf ſchilpt darüber... Kleine Wellchen rühren ſich auf dem Waſſer. Gott hat ſeine ſegnende Hand über die Glätte gebreitet. Jetzt werden in den fernen Städten die Züge rollen, die Lichter werden millionenfach auf— leuchten. Hier iſt Ewigkeit! das Schweigen des ſtumm die Seele. Tauchte nicht eben eine Geſtalt aus dem Waſſer auf, die ſich erſchreckt umſah. Doch kein Wellenkreis nähert ſich dem Lande. Vielleicht das Märchen vom Seegrund. Viel⸗ leicht wird drunten Feſtefeiern ſein. Vielleicht? Das Dunkeln treibt mich heim... Hier iſt Gott! Unendlichen. Hier iſt Hier betet Schneegeſtöber hatte bedeutend nachgelaſſen; aber die Luft war ſchwer und undurchſichtig. Schon ſah man einen matten Schein der Loko— motiv⸗Laternen oben an der Kurve im Felde, als ich durch den trüben Dunſt gewahrte, daß die Weiche nach dem dritten Gleis falſch ſtehen mußte. Es war nicht genau zu erkennen, weil der Schnee die etwa hundertachtzig Meter ent⸗ fernte Weiche verweht hatte; aber ich ſah in jenem Moment mit tauſend Augen. Im dritten Gleis ſtanden zehn beladene Wagen, die am nächſten Morgen abgeholt werden ſollten. Wie ein Blitz trat die Szene vor meine Seele. Fil⸗ trop hatte auf irgendeine Weiſe die Weiche auf⸗ geſchloſſen und verſtellt; der Schnellzug fuhr auf die zehn Wagen und... Ich rannte den Bahnſteig entlang. In der nächſten Sekunde trat eine dunkle Geſtalt vor die Weiche. Der Schnee fiel ab, der Hebel wurde herumgeriſſen, 3 S — — — . — eee Laie —. eee eee e 3 8 3 eee eee 8 —— ſchreckend ſchnell. Ich war betäubt, an Händen und Füßen wie gelähmt. War der Zug glück⸗ lich fort— oder lag er drüben in Trümmern? Als ich wieder klar denken konnte, lag die Weiche ſtill und ruhig in richtiger Stellung. Hinüberlaufen hatte keinen Zweck mehr, da der Perſonenzug gleich darauf ankam. Ihm ent⸗ ſtiegen die Leute von drüben. Sie ſchienen jemand zu ſuchen, als der Zug ſchon wieder abgefahren war. Ich fragte und erfuhr, daß die Tochter mit der Magd ſie hatte abholen wollen. Gleich darauf kam das junge Mädchen allein um die Ecke. Ihr ganzer Körper bebte, die Zähne klirrten gegeneinander. „Mädchen,. Anna, was iſt dir? ſchrie ihre Mutter auf. Nichts weiter— ich möchte Waſſer trinken. Ich führte alle drei ins Dienſtzimmer, reichte der gänzlich Faſſungsloſen ein Glas Waſſer und meldete die Züge zurück. Anna griff nach meiner Hand.„Gott ſei Dank, der Zug iſt durch— Sie ſind gerettet! Ein Gedanke durchzuckte mich. Die dunkle Geſtalt des Retters an der Weiche, ſollte ſie... Die Eltern ſtarrten die Tochter verwundert an. Sie wußten ja von nichts— ich ahnte nur dunkel. Anna trank langſam Schluck um Schluck; endlich ſetzte ſie das Glas ab und be— gann zu erzählen. Den ganzen Tag über war ſie ein Gefühl der Unſicherheit nicht losgeworden, das ſich gerade am Abend bei Einſetzen des Schneeſturms ge— radezu in Furcht verwandelte. Sie dachte dabei immer an ihre Eltern, denen vielleicht unter— wegs etwas zuſtieß, und ſehnte mit Ungeduld die Ankunft des Zuges herbei. Als ſie mit der Lampe aus der Küche in das Vorderzimmer ging, ſchlug draußen der Hofhund mit wüten— dem Gebell an. Ein grenzenloſer Schreck durch— zuckte Anna. So bellte ‚Rappo' nur, wenn Fil⸗ trop in der Nähe war. Als nämlich der Hund eines Tages heimlich vom Hof gelaufen war. hatte Filtrop ihn getroffen und in ſeiner rohen Weiſe mit Steinen beworfen, ſo daß das Tier noch lange Zeit danach ein ſchlimmes Bein hatte. Rappo' geriet jedesmal in die größte Wut, wenn er die Nähe ſeines Feindes merkte. Anna trug die Lampe in die Küche zurück und trat wieder ins Zimmer. Sie ſah durch das Schneegeſtöber eine dunkle Geſtalt ſich flüchtig am erleuchteten Fenſter der gegenüber— liegenden Station aufrichten und wieder ver— ſchwinden. Sie wußte, daß ich ganz allein war; die Magd hatte den Telegraphiſten fortgehen ſehen. Heiße Angſt um mein Leben erfaßte das brave Mädchen. Ohne Beſinnen riß ſie ein Tuch aus dem Schranke, nahm ihres Vaters Revolver an ſich und eilte hinaus, den ſchmalen Fußweg entlang, der ſich am Fuße des Abhanges hinzog. Die wollte auf dieſem kürzeſten Wege über die Gleiſe ſpringen, um mir in Not zu helfen. Der gewöhnliche Weg vom Wohnhauſe nach der Station lag auf der anderen Seite und war bedeutend länger. Hinter den im Anſchlußgleis ſtehenden Wagen vorkommend, ſah Anna, wie Filtrop vor der Weiche kniete, aufſchloß und den Hebel um— legte. Sie ſtand unbeweglich, um ſich nicht zu verraten, bis er aufſprang und davonging. Aus Furcht, er könne ſie noch ſehen und über fallen, wartete ſie einige Augenblicke. Da kam ſchon der Zug— es galt kein Beſinnen mehr. An einem Griff hing das Leben vieler Men⸗ ſchen. Weiche herum! Mit aller Kraft zog ſie den Hebel zurück— im nächſten Augenblick brauſte der Schnellzug mit ſeinen ahnungs⸗ loſen, lachenden und ſchwatzenden Paſſagieren vorüber... Sie werden ermeſſen, welchen un— endlichen Dank ich dieſem mutigen Mädchen ſchuldete. Heute, wo die Zeiten längſt vorbei ſind, denke ich mit Grauen und Freude zugleich an jenen Märzabend—“ 5 „Was iſt aus Filtrop einer der Gäſte. „Man ſuchte ihn nach jenem Abend überall: endlich wurde er auf dem Heuboden eines Tagelöhners erhängt aufgefunden. Er hatte ſich auf irgendeine Weiſe einen paſſenden Weichenſchlüſſel verſchafft und damit die Tat vollführt.“ „Und Ihre Retterin? Wiſſen Sie, wo ſie ge— blieben iſt?“ N Reifke lachte.„Ja, Sie haben ſie geſtern an meiner Seite ſitzen ſehen.“ „Ihre Frau?! Ihre Frau!?“ tönte es von allen Seiten. Einer der Luſtigſten hob das Glas.„Proſit! Freund, Ihre mutige Gattin ſoll leben! Ihr die Ehre dieſes Tages!“ Hell klangen die Gläſer aneinander. geworden?“ fragte Lehensibeisheiten. Nur die kleinen Keuntniſſe machen geſchäftig und gewandt; dem großen Meiſter wird ſein Wiſſen Religion, die ihm hundert Zügel und Zäume anlegt. 9 Nicht Wiſſen, ſondern Glauben erweitert die Grenzen der Welt. Selbſtloſigkeit iſt eine Tugend Reichen, Starken und Edlen; das macht daraus eine Notwehr. 45 nur bei Geſindel der Menſch ſprang zurück, und einen Herzſchlag ſpäter ſauſte der Schnellzug durch. Es ging er⸗ Sich ſelbſt belohnen, heißt gewöhnlich: ſeine gute Tat beſchmutzen oder: zurücknehmen. Es lebte einſt ein Mann, der hatte in ſeiner Kindheit von der Mutter den Koſenamen„Käfer“ erhalten. haftete ihm noch an, als er längſt erwachſen immer er anfing, die Leute ſprachen:„Ach, — Und ſchon lachte alles. zu verſchaffen. Er entwendete einer Leinen und verſteckte es im Stroh der einen ganzen Tag lang verzweifelt danach, Bäuer Tenne. „Du, Nachbarin, dein Leinen ſteckt?“ 5 1 Wie ſollteſt du es wiſſen?“ rief die Fra Ee „Ich weiß alles!“ beteuerte der Käfer.„Ich bin nämlich allwiſſend.“ Die Bäuerin ſchlug die Hände zuſammen „Du— allwiſſend, Käferchen?“ Was du n „Nun, dann ſieh weiter zu, wie du deine wenn du mir nicht glaubſt!“ erwiderte das Leinen findeſt.“ Der„Käfer“ ſah einen Augenblick lang gedankenvoll in die Ferne. Dann ſprach er langſam: „Deine Leinwand liegt unter dem Stroh Immer noch lachend ging die Gutsherrn in den Wald und band es an Nachdem die Suche begonnen hatte, verſprach von zwanzig Rubel zu offenbaren, wo es ſi Anſehen wuchs nach dieſem zweiten und immer mehr Menſchen begannen an ſein glauben. Da begab es ſich, daß auf den Gedanken, dem König vom„Käfer“ Allwiſſende wurde ſofort herbeigerufen, und ihn nach dem Verbleib des Ringes. mit der Angſt zu tun bekam, erwiderte: „Das iſt eine verwickelte Sache! Gib mir „Gut! ich dich reich belohnen. Weißt du es aber nicht, ſo biſt du ein elender Betrüger und mi Man brachte den armen„Käfer“ in ein ſetzte ihm ein üppiges Mahl vor und ließ er nun— Reue und ſeinen Leichtſinn und ſeine angebliche Allwiſſenheit. war ihm gewiß. An allen Gliedern ſchlotte Zähnen klappernd, verbrachte er ſchlaflos die Den Ehering des Königs aber hatten deſ und Diener gemeinſam beiſeite gebracht. keinen Schlaf finden. „Wenn der Menſch allwiſſend Da ſchlug der Diener vor:„Wißt ihr was an die Tür des Allwiſſenden ſchleichen und am Schlüſſelloch horchen, ob er vielleicht mit ſich ſelbſt redet. entnehmen ſein, Geſagt, getan, preßte ſein Ohr ans Schlüſſelloch. erklang der erſte Hahnenſchrei. „Gottlob!“ ſeufzte der„Käfer“ auf.„Das war der erſte— 0 anderen beiden zu erwarten!“ Beſtürzt floh der Diener zu ſeinen Mittätern und ſtammelte: nun gilt es noch die „Er hat mich auf der Stelle erkannt. K Ohr ans an die Tür. mir nur noch der letzte.“ Schreckensbleich ſtürzte der Koch zu ſeinen Genoſſen. Freunde, laßt uns zu alles!“ rief er.„Kommt, ihm hingehen und um Gnade bitten.“ „Ja, ja!“ ſtimmten die anderen ihm bei, ſie zum„Käfer“. Als der Hahn zum dr ſtöhnte der Gefangene laut auf: „Das war der letzte! Nun wird es iſt gekommen!“ In Entſetzen und außen verriegelte Tür. „Er weiß Todesangſt ſtemmte er Da gab ſie nach, und er in den Armen der drei Uebeltäter, die ihn aufgefangen hatten und weinend flehten, ſie doch nicht dem König zu ver⸗ raten.— Der Allwiſſende begriff ſchnell, daß die Sache ſich zu Großmütig verſprach er den ſeinem Gunſten gewendet hatte. Dieben, Gnade für Recht ergehen zu laſſen, Ring auf der Stelle ausliefern würden. Das machten ſie nur zu gern. Der„Käſe Brett der Diele auf und verbarg den der König mit ſeinem Gefolge ankam und fragte, ob er jetzt ſagen könne, wo der Da beſchloß er, ſich im Volke Achtung ohne es zu finden. Abends kam der„Käfer“ an ihrem Gartenzaun vorbeigeſchlen⸗ dert, guckte dem Gehaben der Frau eine Weile zu und fragte: was bekomme ich, wenn ich dir verrate, wo l l der Käfer mit Würde. „Nein, nein! Bleib!“ bat die Frau einlenkend.„Ich ver⸗ ſpreche dir fünf Pfund Butter und einen Sack Frau hin, fand den pries mit lauter Stimme des„Käfers“ Allwiſſenheit. Als Butter und Mehl verzehrt waren und der Hunger den „Käfer“ wieder arg plagte, führte er heimlich ein Füllen des Wunder dem König des Landes der Ehering abhanden kam. Schloß, Part, umliegende Waldungen wurden durchſtöbert, jedoch erfolglos. Endlich kam ein Höfling Der Allwiſſende, der es Ich ſetze dir eine Friſt bis morgen früh“, ſagte der König.„Weißt du es bis zum dritten Hahnenſchrei, ſo will l ihn allein. D Verzweiflung im Herzen, und verwünſchte . 0 iſt“, meinte der Diener, „und uns morgen anzeigt, ſo wird es uns jämmerlich ergehen.“ ob wir wirklich verloren ſind.“ Der Diener ſchlich ſich behutſam 1 In demſelben Augenblick Schlüſſelloch, als er ſchon ſagte:: Das war der erſte — nun gilt es noch die anderen beiden zu erwarten.“ „Ob er mich auch erkennt?“ meinte der Koch, und begab ſich Da krähte der Hahn zum zweiten „Das iſt der zweite“, ſprach der Allwiſſende. Tag und meine Stunde Ring darunter. Dieſer Name war. Was auch ſolch ein Käfer!“ in ſelbſtgewebtes Die Frau ſuchte 1. und lachte laut: icht ſagſt!“ Leinwand findeſt, Mehl, wenn du der Tenne.“ Ballen und einen Baum feſt. er, für den Lohn ch befindet. Sein ganz ungeheuer, e Allwiſſeaheit zu zu berichten. Der der König fragte Bedenkzeit!“ dann noch immer ißt ſterben.“ einſames Gemach, Da ſaß Der Tod rnd und mit den Nacht. ſen Kutſcher, Koch Auch ſie konnten 2 Ich werde mich Daraus wird zu hin und aum legte ich das Male. „Jetzt fehlt und eilends liefen itten Male ſchrie, ſich gegen die von höchſt erſtaunt lag wenn ſie ihm den r“ hob ein lockeres Als Anſichtskarten aus der Sommerfriſche. Wo werden ſie aufbewahrt?— Wie baſteln wir uns Sammelbüchſen? Sicher haben viele von uns in den Sommerferien eine ſchöne Reiſe gemacht und Anſichtskarten geſammelt. In einer Schachtel finden wir vielleicht auch noch etliche vom Vorjahre. Es iſt ſchade um die ſchönen Anſichten, wenn ſie ſo unſach⸗ gemäß aufbewahrt werden und bald in Vergeſſenheit geraten. Auch ſo manche Karte aus der Sommerfriſche unſerer Freunde wäre es wert, aufgehoben zu werden, ſo daß bald viele Bilder aus allen deutſchen Gauen beieinander ſein werden. Un⸗ 9 0 erfüllen ſie ſchlecht ihren Zweck und verſtauben ſehr bald. Deshalb beſorgen wir uns ein paar feſte Pappdeckel und ſchneiden ſie ſo zu, daß ſie auf jeder der vier Seiten unſere Poſtkarten noch um etwa zwei Zentimeter überragen Nun beſorgen wir uns etwa zwei Zentimeter breites, weißes, feſtes oder buntes Band. Dann legen wir auf jeden der Pappdeckel eine Poſtkarte und ritzen rechts und links oben und rechts und links unten den Deckel mit einem ſcharfem Meſſer in Band⸗ breite ein. Alsdann wird der Ritz durchgeſtochen und die Oeff⸗ nung geglättet. Iſt dies geſchehen, legen wir zwei der eingeritzten Papp⸗ deckel vor uns hin. Wichtig iſt, daß die vier Ritzen der Deckel ſich in gleicher Höhe miteinander befinden. Nun nehmen wir ein Bandende und fädeln es durch den linken oberſten Ritz von unten her hindurch, laſſen es auf der Innenfläche des Pappdeckels entlang und durch den rechten Ritz wieder nach unten gehen. Beim danebenliegenden rechten Pappdeckel wird es wieder von unten her eingeführt und durch den rechten, äußerſten und oberen Ritz wieder nach unten. Links und rechts ſteht je ein Bandende von etwa acht Zentimetern noch über. Durch die unteren vier Ritze ziehen wir ein zweites Band in gleicher Weiſe. So haben wir einen Buchdeckel erhalten, in den die Karten je nach Ort, Gegend oder dem Jahre geordnet hineingelegt werden. Die überſtehenden Bandenden werden nun zu einem Schleiſchen gebunden und durch den Rücken ein Schildchen ge⸗ ſteckt, das über den Jnhalt Auskunft gibt. Auch Photos können ſo aufbewahrt werden. Die verſchiedenen Sammel⸗ bücher ſtellen wir nun in unſer Bücherregal oder in den Bücher⸗ ſchrank. H. G. F. ocnze adoagvl unge a u Sa Zwei Geſichter in einem. Das iſt Herr Kulicke.— Dreh das Bild um.. Vielmals ſchnell hintereinander zu ſprechen, doch nicht dabei die Zunge zerbrechen! Fleißige Finger fingen flink Fliegen. Der Poſtkutſcher putzt den Poſtkutſchlaſten. Schneiderin Charlotte Scharſchwindt ſchneidet ſchnell ſieben ſchwarzſeidene Schürzenſchleifen. Wir Waſchweiber wollten wohl Wolle waſchen, wenn wir wüßten, wo warmes, weiches Weichſelwaſſer wäre. Konrad konnte keine krummen Krebſe kriegen. Holde Hanne, hole heute hurtig Hobelſpäne herab. Fritz fraß friſche Fiſche. Es war einmal ein kleiner Junge namens Konrad, der hatte von ſeinem Onkel eine Mark geſchenkt erhalten, mit dem ausdrücklichen Wunſche des Spenders, das Geld diesmal nicht in die Sparbüchſe zu ſtecken, ſondern es für einen nützlichen Zweck auszugeben.“ Nützlich iſt, dachte Kourad, daß ich in den Zoologiſchen Garten gehe, dann können ſich die Herren dort ein neues Tier für die Mark kaufen oder den bereits vorhandenen vielen Tieren einmal etwas beſonders Gutes zum Freſſen kaufen. Und als die Nachmittagsſchule zu Ende war, lief Konrad ſchnell zum Zoologiſchen Garten, kaufte ſich eine Ein⸗ trittskarte und bat den Mann am Eingang, doch die reſtlichen fünfzig Pfennige zu behalten und irgendein neues, hübſches Tier dafür anzuſchaffen. Aber der Mann lachte nur und gab Konrad das Geld zurück mit dem Bemerken, er möge ſich Schokolade kaufen, denn die Tiere bekämen genug zu freſſen, und für fünfzig Pfennige gäbe es kein Tier, höchſtens einen Laubfroſch. Und Laubſröſche hüpften genug im Graſe herum. Konrad kaufte ſich alſo Schokolade und ſpazierte im Zoo herum. Er kannte von früheren Beſuchen mit den Eltern her ſchon alle Tiere und begrüßte ſie erfreut. Sie nickten ihm zu und ſchienen ſich auch zu freuen, daß ſie Konrad wiederſahen. Es war aber ſehr heiß; Konrad wurde müde. Abſeits der Wege ſetzte ſich der Junge auf eine Bank und ſchlief ein. Schlief und ſchlief. Plötzlich aber wachte er auf und erſchrak. Es war finſter ge worden. Alle Beſucher waren verſchwunden. „Nun habe ich hier das Läuten der Glocke im Schlafe über— hörk!“ ging es Konrad durch den Sinn. Ringsherum hatte ſich dazu der Himmel mit Wolken bedeckt. und am Horizont ſah Konrad Wetterleuchten. Umſonſt rief der Junge weinend nach einem Wärter. Niemand hörte ihn. Sich nach Hauſe ſehnend, lief Konrad weinend durch die Anlagen dem Ausgangstor zu. Plötzlich horchte er auf. Aus dem Affenkäfig drangen Stimmen. „War das wieder eine ungezogene Kindergeſellſchaft heute im Zoo!“ klang eine tiefe Stimme.„Klara hat ſich an einem zerbrochenen Spiegel die Finger zerſchnitten! Und was ſollen wir armen Affen mit Bonbons machen? Und mit Fettbroten? Suſi hat ſich kürzlich den Magen verdorben!“ Konrad guckte raſch in den Käfig. Vier Affen ſaßen da und kratzten ſich bei ihrer Unterhaltung. „Und wenn ich alle die Worte, die mir die Kinder vor— ſprechen, nachſagen würde“, ſchnarrte nebenan ein grüner Papagei in ſeinem Käfig,„dann würde mich der Direktor morgen aus dem Zoo hinauswerfen. Heute war ein kleiner Bengel mit ſeiner Schweſter an meinem Käfig, der verlangte, ich ſolle zu ſeiner Schweſter ſagen, ſie ſei furchtbar dumm. Iſt das nicht unerhört?“ „Mir brachte geſtern jemand eine Leberwurſt und eine ſaure heit mit!“ knurrte gegenüber ein Tiger.„So eine Frecht— eit! „Das iſt gar nichts!“ brüllte neben dem Tiger ein Löwe. „Eine rote Rübe wurde mir hereingeworfen. Man wollte mich zum beſten halten! Ich ſollte denken. es ſei ein Stück Fleiſch!“ Aus allen Käfigen heraus hörte Konrad Klagen laut werden über die Unvernunft der Menſchen, die ſich doch vernünftig nennen. Als aber Konrad an dem Käfig vorbeirannte, in dem die Krokodile liegen, ſprang ein Krokodil hoch und faßte ihn Kleine Kinder können keine glatten Kürbiskerne knacken. Heulend Geläute! Bäume, Gemäuer, Zäune und Scheuer Leuchten im Feuer. Leute, ſchleppt Schläuche, Schiebt Spritzen herbei! Tante Flora. Bilderrätſel. den Allwiſſenden Ring ſich befände,% der„Käfer“ ſich in die Bruſt und fragte ſeinerſeits: „ünd welchen Lohn ſoll ich erhalten!“ „Wähle ſelbſt!“ antwortete der König. Da verlangte der Allwiſſende, zum Kanz nannt zu werden und den bisherigen Kutſcher, Diener des Königs zugeteilt zu erhalten. Dies bewilligte der König ihm. Nun h das Brett auf und händigte dem Ehering ein. Das Volk jubelte ihm ler des Reiches er⸗ Koch und ob der Allwiſſende König den wiedergefundenen zu. Er wurde Kanzler des Reiches. Der Ruf ſeiner Allwiſſenheit drang weit über die Grenzen des Landes. Aber was die Hauptſache war: mehr, ihn noch„Käfer“ zu nennen. niemand wagte es Onkel Heinrich. mit den ſcharfen Zähnen am Arm. „Ha!, Burſche!“ ſchrie das Krokodil.„Du haſt mir heute ein Stück Schokolade zugeworfen und ich habe Zahnweh be kommen!“ Konrad ſchrie auf und— erwachte. Ein Wärter des Zoo ſtand vor ihm und ſchüttelte ihn an der Schulter: „Der Garten wird geſchloſſen!“ rief er.„Nun aber hinaus mit dir, mein Junge!“ Konrad rieb ſich die Augen und mußte lachen. Er hatte alles geträumt. Als er aber am Affenkäfig vorbeikam, da hopſten die Affen herum wie toll, der Tiger gegenüber gähnte, der Löwe leckte ſich das Fell und der Papagei rief Konrad nach:„Mach's gut! Mach's gut!“ Das Krokodil aber warf Konrad einen böſen Blick nach. Das Stück Schokolade, das der Junge in den Käfig geworfen hatte, lag noch neben dem Tier. Und Konrad war froh, daß es die Schokolade nicht gefreſſen hatte. i Ki-⸗Ki. Schreibſpiel: Verſemachen. Man verteilt an alle Mitſpieler Zettel von etwa 6 Zenti⸗ meter Breite und 20 Zentimeter Länge und Bleiſtifte. Jeder ſchreibt quer über die Schmalſeite oben eine Zeile, knifft um, ſo die Schrift verdeckend, und ſchreibt das letzte Wort obenauf. Dann weitergeben! Jeder muß nun eine neue Zeile ſchreiben, deren letztes Wort ſich auf das der vorigen Zeile reimt.— Man kann nun entweder das ganze Gedicht auf denſelben Reim abfaſſen laſſen, wozu dann wieder bas letzte Wort auf den neuen Kniff geſchrieben wird— oder nach ſedem Reim wird eine neue Verszeile mit anderem Reim verfaßt. Dies kann fortgeſetzt werden, ſolange der Raum es erlaubt, natür⸗ lich, nachdem wieder der Reim für eine neue Zeile gefunden wurde. Dann werden alle Zettel in die Mitte des Tiſches gelegt; jeder zieht ſich einen Zettel und lieſt dieſen laut vor. Es ergeben ſich meiſt luſtig-verwirrte Verſe, die große Heiter⸗ keit erwecken, Von Kurt Miethke. Emil. wäre geſtorben und du müßteſt zur Beerdigung. kannst du diesmal nicht wieder behaupten.“ e ee ee fragte Emil mit ſehr erſtaunter „Meine Großmutter hat inzwiſchen wieder geheiratet.“ Die Käuferin wühlte ſtundenlar ö Stoff Die in w ig in den Stoffen herum. Endlich kaufte ſie etwas: 1 de Bli den Meter zu ſechzig Pfennig. Seufzend ſprach der Chef, als die Kundin den Laden ver— a laſſen hatte: „Lerne zu kleiden, ohne zu klagen.“ Minna erhielt, von der Gnädigen ein Kinobillett geſchenkt. „Nun, Minna“, fragte am nächſten Tage die Gnädige,„wie hat es Ihnen im Tonfilm gefallen?“ Clünzend. Beſonders die eine Stelle im dritten Akt, wo das Dienſtmädchen ſeiner Gnädigen den Grießpudding ins Geſicht ſchmeißt.“ Die Auſwartung, waltig zugenommen. Nur noch ſchnaufend und puſtend konnte ſie ihrer Arbeit obliegen. Schön zuge e Si f f f „Schön zugenommen haben Sie!“ ſagte ihre Brotgeberin eines Tages zu ihr. V* 2 „Ja“, gab Frau Schnabel zurück,„ich bin kräftig geworde 7 1— 2 4— 72 75 2 5 8 orden. Wenn ich daran denke, was ich früher für eine dürre Ziege ge— weſen bin! Genau ſo wie Sie!“ N „Herr Bürovorſteher, ich brauche Urlaub.“ „Wieſo?“ „Ich fühle mich nicht wohl. Und Sie ſehen ja ſelbſt, i i 1 60 i g 1 5 ja ſelbſt, ich bin überarbeitet und habe eine ausgeſprochen graue Geſichtsfarbe. „Urlaub können Sie nicht haben. Aber ein Stückchen Seife will ich Ihnen ſpendieren...“ . Der Chef donnerte den Verkäufer an: „Sie haben der Kundin eben zwei Pfennig zurückgegeben ſtatt einen!“ „Nun ja“, ſagte der Verkäufer,„es war ein Verſehen. Es iſt ja auch nur ein kleiner Verluſt.“ „Kleiner Verluſt? Na, hören Sie! kleinen Verluſt?“ * Der Portokaſſenjüngling wurde gefragt: „Haben Sie ſich da Geld'rausgenommen?“ „Jawohl, Herr Direktor.“ f „Wieviel?“ „Mein Fahrgeld nach Hauſe.“ „Wo wohnen Sie denn? In Hongkong?“ Ich ſpiele nicht mehr Kavalier! Ein Entſchluß von Ludwig Waldau. Und wenn mich die geſamte holde Weiblichkeit für das flegelhafteſte Ungeheuer des Erdballs hält: ich ſpiele nicht mehr Kavalier! Mir iſt es das letzte Mal zu ſchlecht bekommen!“ Lande ich da eines ſchönen Sommertages im Abſchluß einer geſchäftlichen Reiſe in dem Gebirgskurörtchen— na, nennen wir's Mückendorf. Ein paar Tage Ausſpannen werden dix gut tun, dente. ich und quartiere mich ſtillvergnügt im„Oberen Gaſthof“ ein. Man war dort ſehr gut aufgehoben, und ſchon am zweiten Tage ſchrieb ich meiner Frau, ich hätte hier ein entzückendes Buen Retiro gefunden: Wald, Berge, Ruhe uſw. e 19 15 ſchleunigſt nachkommen.. N Am dritten Tage ſagte die Dame, die jeden Mitta Nebentiſche einſam wie ich ihr Menü gergehrte bein Ed beerkompott zu mir:„Hach, es iſt doch zu troſtlos, wenn man nur auf ſich angewieſen iſt! Mein Mann kommt erſt über⸗ morgen und ich wäre heut' ſo gern mal nach der Hochwald⸗ baude'rauf; aber allein— nein, das wage ich doch nicht, ſo mutterſeelenallein ſtundenlang durch den Wald!“— Was Wollte ich machen? Schließlich war man doch Kavalier; die Dame ungefähr in meinem Alter, augenſcheinlich den beſten Kreiſen angehörig, verheiratet wie ich. Und ſo ſah uns der frühe Nachmittag auf dem Wege zur Hochwaldbaude.— Ich muß ſagen: ich brauchte es nicht zu bereuen, der Dame meine Begleitung angeboten zu haben. Sie plauderte entzückend, mit nefem Verſtändnis für Natur und Menſchen, war eine gute Vergſteigerin und als wir dann endlich in Bergeshöhe die Baude erreicht hatten, bedauerte ich beinah, daß unſer Zuzweit⸗ ſein nunmehr zu Ende war, denn die Baude war faſt überfüllt faden mußten noch froh ſein, noch ein leidliches Eckchen zu den. „Der beſtellte Kaffee duftete gerade verlockend vor uns, als plötzlich eine Stimme mit freudigem„Hallo!“ das Stimmen⸗ gewirr um uns überſchmetterte. Und wenige Augenblicke ſpäter drängte ſich eine kurze, dicke Geſtalt durch die Tiſchreihen— und vor mir ſtand, mit allen Zeichen herzlicher Ueberraſchung, mein ehemaliger Klaſſenbruder Paul Schmidt, den ich eine halbe Ewigkeit nicht mehr geſehen hatte. 1„Ja, Junge! Ludwig! Iſt denn das möglich!? Famos, daß wir uns mal wiederſehen! Na, wie geht's denn ſo!— Ach, Verzeihung,..!“ unterbrach er ſich und wandte den Blick meiner Begleiterin zu,„doch deine liebe Gattin?“ Ehe ich ver⸗ neinen, erklären konnte, ſprudelte er auch ſchon weiter:„Bin außerordentlich erfreut, Gnädigſte endlich mal kennenzulernen! Grüß Gott, gnädige Frau! Schmidt iſt mein Name— Paul Schmidt. Ehemaliger Schulkamerad Ihres Gatten. Sehr er⸗ freut!— Ach...“, jetzt drehte er ſich herum, winkte:„Alma, „Na“, ſagte der Chef,„morgen iſt wieder ein Pferderennen, Das vorige Mal haſt du behauptet, dein Großvater Dasſelbe Miene. Zwei Meter Stoff für eine Bluſe, Frau Schnabel, hatte an Gewicht ge— . 5 5 25. 1 Sie geben der Dame hundert Prozent zuviel heraus— und das nennen Sie einen Gekränkt. wie das hier nicht ab.“ ſo erhaben zu tun. es nicht abdrucken will „An der Mutter ſollt( ihr ſie erkennen. Er weiß Beſcheid feur!“ „Aber ich komme tigkeit rektor.“ durch, Di Herr hat meine Frau Führerſchein erhalten.“ a= NN Er will nicht. „Ich begreife gar nicht, weshalb Sie ſich ein Auto halten!?“ „Wieſo?“ Na, Sie fahren der f 5 „Na, art langſam, daß man be 5 faken könnte ß man bequem nebenher „Ja, zum Laufen bin ich aber zu faul.“ ehe wir wieder auch nur irgend etwas ente e ii 2 nur irgend gegnen konnten, drück— ten uns auch Frau Schmidt und Tochter freudig die Hand. Un⸗ Aurcklicherweiſe wurde eben zufällig auch noch Platz an unſerem Tiſch, und ſchon ſaßen Schmidts fröhlich um uns herum! en ale en e wir nun auch mal deine liebe Gattin en! Na, und was ihr n i ſo i re den 5 as macht ihr denn immer ſo in 80 4 a g Ich raffte alle meine Energie zuſammen. Je es: „Ach, entſchulvige, lieber Paul, erſt müſſen beit al e per dringende Anſichtskarten ſchreiben! Liebling, komm“, ſagte ich zu U Begleiterin,„hilf mir doch bitte mit ausſuchen!“ Gott ſei Dank! Die Dame verſtand mich und f e mi 4001 5 Die D olgte mir Tränen der Verzweiflung in den Augen. 90 ö 0 Gott, was machen wir?— Ich, Ihre Frau!?“ b In fliegender Haſt ſetzte ich ihr nun auf dem Wege zum Poſtkartenſtand auseinander, daß es doch nun nicht mehr ie ginge, wir müßten eben nun die kurze Zeit, in der wir mit Schmidts noch zuſammen wären, als Eheleute gelten, Baer nach Ke e und gab ihr kurz im Fluge alle Daten„unſerer“ Ehe i Schmidts Mißtrauen z ante ſerer he, um nicht noch Schmidts Mißtrauen zu „Was ſoll ich ſagen? Als wir zwei, einigermaßen im Bilde, wieder bei Schmidts ankamen, triumphierte Schmidt Paul: „Denke dir, ich habe für euch noch ein Zimmer für dieſe Nacht kriegen können! Gleich neben unſerem! Ihr wolltet doch ſowieſo hier übernachten— nicht?“ 5 Haren Zuſammentreffen mit Schmidts endete damit, daß meine Dame die ganze Nacht in„unſerem“ Zimmer völlig angekleidet auf dem Bettrande ſitzend haltlos vor ſich hinſchluchzte und ich frierend wie ein junges Hundel auf dem winzigen Balkon zubrachte, der„unſerem“ Zimmer angeklebt war. Bei Morgen- grauen aber flüchteten wir beide, während Schmidts nebenan noch ſchnarchten, eilends talwärts. 5 Nun fehlt bloß noch, daß Schmidts„uns“— wie hoch und heilig verſprochen!— mal daheim in Dresden beſuchen und ſo meine— echte Frau kennenlernen! g Evel, raſch kommt mal ran! Liebe Bekannte getroffen!“ Und Ich ſpiele nicht mehr Kavalier! „Wir drucken ſo'n Zeug „Na, Sie brauchen nicht ſo erhe tun. Sie ſind nicht der einzige, der 44 „Wir werden den Ein— gang zur Garage erwei— tern laſſen müſſen, Chauf— g doch mit dem Wagen mit Leich-⸗ „ „Allerdings! Aber heute den Von Jo Hanns Rösler. Im Haus Eintracht 16 wohnen drei Parteien. 10 In! Parterre wohnen Bubſens. Im erſten Stock wohnen Babſens. Im zweiten Stock wohnen Emanuelkauts. Nun können Bubſens Babſens nicht riechen und Babſens nicht Bubſens. N Und Emanuelkants ſind ſowohl Bubſens wie Babſens ein Dorn im Auge. Kurz, wenn ſich die Familien auf der Treppe begegnen, iſt die Treppe zu eng. Eines Tages tant eine offene Poſtkarte. 1 „Liebe Freunde“, ſtand darauf,„wie wir es verabredet haben, habe ich mich bemüht, über die beiden anderen Fami— lien in Euerm Hauſe etwas in Erfahrung zu bringen. Es iſt mir gelungen. Ich kann Euch Dinge mitteilen— Ihr werdet ſtaunen! Jetzt habt Ihr endlich die ſchon lange gewünſchte Möglichkeit, dieſen Leuten etwas auszuwiſchen. Kommt heute abend acht Uhr in das Café Tratſchnerhof', ich werde Euch alles erzählen. Euer treuer Freund..“ Die Unterſchrift war unleſerlich. Desgleichen die Adreſſe. Deutlich las man nur Eintracht 16, der Name des Emp⸗ fängers aber war durch einen dicken Tintenklecks völlig ver⸗ ſchmiert, ſo daß er ſowohl Bubſens, wie Babſens, wie Emanuelkants heißen konnte. Dem Briefträger blieb nichts anderes übrig, als alle Parteien zu befragen, ob die Karte für ſie beſtimmt ſei. Er begann im Parterre bei Bubſens. Bruno Bubs las die Karte aufmerkſam, dann ſagte er: „Die Karte iſt natürlich nicht für mich. Gehen Sie damit zu Babſens hinauf oder noch eine Treppe höher. Das iſt die richtige Adreſſe. Dieſen Leuten traue ich ſo etwas zu. Das ſind alle Verbrecher. Und mit ſo etwas muß man zuſammen „wohnen. Als ob ich nicht allein ſchon genug über meine Haus⸗ genoſſen wüßte! Jeden Tag höre ich etwas Neues. Aber ich kümmere mich gar nicht um dieſe Menſchen, dazu ſind ſie mir viel zu dumm. Ich wohne im Parterre, zahle die höchſte Miete, man kann mir den Buckel lang rutſchen. Nein, nein, die Karte iſt nicht für mich.“ Der Briefträger nickte und ſtieg einen Stock höher. Bruno Babs aber ſagte zu ſeiner Frau: „Erich hat geſchrieben. Er will uns heute bewußten Angelegenheit treffen.“ abend in der 4 Der Briefträger ſtieg einen Stock höher und klingelte bei Babſens. Berta Babs öffnete. 5 „Poſt für uns?“ fragte ſie. Der Briefträger zeigte ihr beſtimmten Adreſſe. „Iſt dieſe Karte für Sie?“ Berta Babs holte ihren ſtudierte die Karte. „Was glauben Sie denn?“ brach ſie dann los.„Was denken Sie denn von uns? So eine Schandkarte ſoll für uns ſein? Ja, wer denken Sie denn, wer wir ſind? Eine Schande, daß ſolche Karten überhaupt ins Haus kommen. Ich weiß ſchon. für wen ſie iſt! Schämen ſollten ſich die Menſchen, ausſpucken müßte man vor ihnen! Fragen Sie doch bei Bubſens und Emanuuelkants. Das ſind Leute, die ſolche Karten bekommen! Das ſind ſolche Stänkerer, die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben, als ſich den Mund zu zerreißen über anſtändige Menſchen. Aber denen werde ich ſchön heimgeigen. Bubſens ſollten lieber erſt mal beim Bäcker ihre Semmeln bezahlen, ehe die Frau ſich ſchon wieder einen neuen Hut kauft, in dem ſie geht wie eine gerupfte Ziege! Und Emanuelkants werden auch ſchon wiſſen, warum ſie jeden Morgen bis zehn Uhr in den den liegenbleiben müſſen! Ich kümmere mich um keinen Menſchen hier im Hauſe, aber jetzt ſollen mich die Leute kennen— lernen! Feine Freunde haben ſie, das muß man ſagen! Nein nein, Herr Poſtrat, tragen Sie das Zeug nur hin, wo es hin⸗ gehört. Wir haben Gott ſei Dank mit ſolchen Sachen nichts zu lun.“ „Damit warf ſie die Tür wütend zu und ſagte zu ihrem Manne: N „Otto hat geſchrieben. Er will bewußten Angelegenheit treffen.“ die Poſtkarte mit der un— Klemmer aus der Küche und uns heute abend in der Emannuelkants warteten ſchon an der Tür, als der Brief träger kam. Sie laſen intereſſiert die Karte und erklärten: „Danke. Nicht für uns. Wir ſind viel zu vornehme Men— ſchen, um uns mit dem Pack im Hauſe einzulaſſen. Die Karte iſt ſicher für eine der unteren Parteien beſtimmt. Leider ſind wir gezwungen, hier zu wohnen, unſere ganzen Bekannten bedauern uns ſchon. Mein Freund, der Baron, ſagte erſt neu lich zu mir...“ f : Punkt acht Uhr öffnete ſich die Tür zu dem Café„Tratſchner— hof“. Emanuelkants traten ein. „Adolar iſt noch nicht hier?“ ſagte Emanuelkant. „Seltſam. Er wollte doch Punkt acht Uhr kommen, wie er uns in ſeiner offenen Poſtkarte ſchrieb.“ N Aber Adolax war nicht da. Auch nicht Otto. Noch Erich. Nur zwei Tiſche waren beſetzt. An dem einen warteten Babſens. An dem anderen warteten Bubſens. Das hatten wir natürlich nie gewollt und das„wunder- Die Inſtanz. „Ein Geſuch einreichen? Solange 4 kann ich nicht varten. Ich muß den Herrn Landwirtſchaftsminiſter ſo⸗ fort ſprechen, ſonſt geht er mir ein.“ „Wer?“ „Mein Kaktus. Die Blät⸗ ter ſind ſchon ganz gelb.“ Entlaſtung der Vormünderin. Eine Vormünderin kann von der Vor⸗ mundſchaft entlaſſen werden, wenn der Ehe— mann ſeine Zuſtimmung verſagt oder ein be⸗ rechtigter Antrag auf Entlaſſung vorliegt. * Das Wahlrecht. Das Recht, zu wählen, beginnt mit der Vollendung des 20. Lebensjahres. Mit 21 Jah⸗ ren kann man zum Kirchenvorſtand wählen. In den Reichstag, Landtag, Propinziallandtag und in die Gemeindeparlamente kann man mit Vollendung des 24. Lebensjahres gewählt werden. Der Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte ſchließt unter anderen auch das aktive und paſſive Wahlrecht aus. 8 Aufbewahrungsfriſt. Eine im Handelsregiſter eingetragene Firma — alſo nicht Handwerker und Kleingewerbe⸗ treibende— iſt verpflichtet, ihre Geſchäfts⸗ bücher, Inventuren, Bilanzen und die Ge⸗ ſchäftskorreſpondenz zehn Jahre lang, vom Tage der letzten Eintragung an gerechnet, auf— zubewahren. 25 Der Tatbeſtand des Betruges. Betrug muß den Vorſatz einer rechtswidrigen, gewinnſüchtigen Abſicht erfüllen. Einfache Täuſchungshandlung und das argliſtige Ver— ſchweigen eines Mangels reichen nicht immer zur ſtrafrechtlichen Begründung einer Betrugs-, anzeige aus. *. Rückgabe des Schuldſcheins. Iſt über ein Darlehen ein Schuldſchein aus— geſtellt worden, darf der Schuldner nach Be⸗ zahlung die Rückgabe verlangen. Verweigert der Gläubiger die Rückgabe, iſt der Schuldner berechtigt, ein öffentlich beglaubigtes An⸗ erkenntnis zu fordern, daß die Schuld be— glichen iſt. Schadenerſatz bei Kauf. Hat ein Verkäufer argliſtig einen Fehler ver⸗ ſchwiegen oder fehlt dem verkauften Gegenſtand eine angeprieſene Eigenſchaft, ſo hat der Käufer einen Schadenerſatzanſpruch. Er darf ver— langen, ſo geſtellt zu werden, als ob er einen fehlerfreien Gegenſtand erworben hätte. 1 ö Die Benennung des Verſolgten. In einem Strafverfahren heißt der Verfolgte bis zur Erhebung der öffentlichen Klage; Be- ſchuldigter, von der Erhebung der öffentlichen Klage bis zur Eröffnung des Hauptverfahrens: Angeſchuldigter, nach der Eröffnung des Hauptverfahrens: Angeklagter. Erlöſchen der Mitgliedſchaft. Nichtbezahlung des Mitgliedsbeitrages iſt nicht der Austrittserklärung aus einem Verein 1 Dionne Dor Mi„ io Morei 8 ohharig— gleichzuſetzen. Der Wille, die Vereinszugehörig— keit aufzugeben, muß für die Vereinsleitung klar erſichtlich ſein. Die Beiträge wären ſogar einklagbar. * Der verlorengegangene Wechſel. Geht ein akzeptierter kangenommener) Wechſel verloren, muß beim zuſtändigen Amtsgericht Ungültigkeitserklärung beantragt werden. (Oeffentliche Aufforderung mit Meldefriſt— beſtimmung.) Schon nach Einleitung des Auf— gebotsverfahrens darf der Antragſteller vom Akzeptanten des Wechſels Zahlung gegen Duplikat fordern, wenn er Sicherheit leiſtet. Andernfalls iſt der Akzeptant verpflichtet, den Wechſelbetrag zu hinterlegen. Dur Die gefürchtete Zahnlockerung iſt jetzt heilbar! Neue Erfolge der Höhenſonnenbeſtrahlung in der Zahnheillunde. Eine der gefürchtetſten Zahnerkrankungen iſt das plötzliche Lockerwerden entweder völlig ge— ſunder Zähne oder ſolcher Zähne, deren Zahn⸗ fleiſch gleichzeitig unter Entzündungserſcheinun— gen erkrankt. Bisher gab es ſo gut wie gar kein Mittel dagegen. Die Zähne mußten meiſtens entfernt und durch künſtliche erſetzt werden; mitunter gelang ein mühſames Ausheilen der Ent— zündungserſcheinungen, wobei dann manchmal die Zähne erhalten, bleiben konnten durch Stützung mittels künſtlicher Schienen oder Brücken uſw. Es iſt daher ein Segen für die leidende Menſchheit, daß ſeit einiger Zeit ſich die Berichte in der zahnärztlichen Preſſe mehren, daß es gelungen iſt, durch Ultraviolett⸗ beſtrahlung des Zahnfleiſches mit der künſt⸗ lichen Höhenſonne die Zahnfleiſchentzündungen ſchnell zur Heilung zu bringen. Das Ver⸗ Der behandelte Patient ſtellte ſich einige Jahre ſpäter mit völlig geſundem Gebiß ſeinem Erretter vor, und zum Beweis ſeiner guten Zähne knackte er vor den Augen des erſtaunten Arztes harte Paranuüſſe. Naturgemäß ſind die Zahnärzte, die in Deutſchland mit Höhenſonne Zahnlockerung behandeln, noch wenig zahlreich; aber es iſt anzunehmen und zu hoffen, daß die ſegensreiche Kunde ſich wie ein Lauffeuer unter den notleidenden Kranken verbreiten und dann dazu beitragen wird, die Hanauer Dental⸗ Höhenſonne zum Allgemeingut in der Zahn⸗ heilkunde werden zu laſſen. Außer bei der Jahnlockerung wird auch bei Zahnkaries(Zahnfäulnis) mit beſtem Erfolg die Höhenſonne angewandt, hier allerdings vorzugsweiſe prophhlaktiſch in Form von Körperbeſtrahlungen zur Vorbeuge und Ver⸗ hütung. Die wiſſenſchaftliche Begründung dafür iſt recht klar: Man weiß, daß es bei Rachitis, Knochenweiche heutzutage überhaupt kein zu⸗ verläſſigeres, ſo gut wie unfehlbares Heilmittel gibt als Ultraviolettbeſtrahlung. Ultraviolettes Quarzlicht bewirkt geſunden Kalk⸗ und Phos⸗ phorſtoffwechſel des Knochengerüſtes, ſchützt vor Verfall der Knochenſubſtanz an jeder Stelle, ſo auch an den Zähnen, die aus gleichem Stoff wie die Knochen weſentlich aus Kalk und Phos⸗ phorſäure in edelſter Form beſtehen. Die Theorie ſieht noch weitere Kreiſe, und die Praxis beſtätigt die weiteren Folgerungen in vollem Ausmaße. Die höchſten Anſprüche an Kalk und Phosphor ſtellt naturgemäß das werdende Kind für ſein Knochengerüſt an ſeine künftige Mutter. Ein Arzt kleidete darin die ſehr zutreffenden Worte:„Das Kind nimmt ſich rückſichtslos, was es braucht.“ Nur kern⸗ geſunde Frauen vertragen dieſen Angriff. Die Seinen guten Ruf verdankt mancher dunkle Chrenmann nur dem ſchlechten Gewiſſen ſeiner Umgebung. 1 Die Erinnerungen ind unverlierbar, aber nicht immer gegenwärtig. 8 Die Menſchen ſind feig und ſchlecht; deshalb vertragen ſie ſich im allgemeinen ſo gut mit⸗ einander. 5 Die Rechte der Jugend werden am wenigſten anerkannt von ſolchen, die ihre eigene Jugend am meiſten mißbraucht haben. Eee Von Ludwig Waldau. Enkelkinder ſind ein wahrer Segen. Kochs über uns haben auch eins. Wir beneiden ſie darum. Die alten Leute ſind wieder jung ge⸗ worden durch ihr Enkelkind! Erſtaunlich, wie lange Opapa Koch„ganz wildes Pferdchen“ ſpielen kann; ſtundenlang hören wir ihn dumpf⸗ donnernd über uns herumtraben! Bewunderns⸗ wert, wie hoch Omama Koch hopſen kann; von unſerer Decke iſt ſchon bald der ganze Putz runter, ſo bumſt es, wenn Omama Koch mit ihrem Enkel um die Wette ſpringt! Seit etwa acht Tagen aber trabt und bumſt es über uns etwas ſeltener: Kochs ſchenkten nämlich ihrem Enkelſöhnchen zum vierten Ge⸗ burtstage eine Trommel! Eine ſchöne, ſtand⸗ hafte Trommel, mit grün und weiß lackiertem Rand. Weiſt iſt die Unſchuld, grün die Hoff⸗ nung. Und ſo trommelt und pumpert der kleine Kinder ſpielen. meiſten von ihnen verarmen an Kalk und altern vorzeitig. Auch das Stillen des Kindes fällt ihnen ſchwer. und Phosphor, ſie verlieren Zähne, werden hinfällig nachherige Auch hier erwies ſich als natürlichſtes, wirkſamſtes Gegenmittel die rechtzeitige vorbeugende Be⸗ Photomontage: H. Ziegler. Ernſt über uns in ſeiner Unſchuld drauflos, daß unſere Wanduhr ſtottert und unſere Goldfiſche die Farbe wechſeln. Er trommelt im Bett, früh⸗ morgens, wenn die Hähne kräh'n, er trommelt den ganzen Vormittag, und nur der geliebte ſüße Milchreis kann ihm mittags den Trommel⸗ ſtrahlung des Körpers mit Ultraviolettſtrahlen. Die Nahrung gibt es dem Körper immer ſchon ohne Zugabe genügend Kalk und Phosphor, jedoch nur bei Beſonnung— wo es angeht mit Naturſonne, ſonſt mit der viel ſchneller arbeiten— den künſtlichen Höhenſonne— wird der dem Körper dargebotene Kalk-Phosphor aſſinilier⸗ bar, das heißt aufgeſchloſſen von den Körper⸗ ſäften aufnehmbar, verwertbar, anbaufähig. Man muß der vorbeugenden Höhenſonnen— beſtrahlung mit ultraviolettem Quarzlicht nicht nur in den hier kurz beleuchteten Fällen, ſondern in vielen anderen auch allgemein eine weit höhere Bedeutung zuerkennen, als ihr bisher wohl zuerkannt wurde. Sslanensbller. Wie traurig, daß manch ehrliche, offene Warnung nichts anderes zeitigt als eine ge— heime Herausforderung. 2 Die ſcharfen Spitzen unſeres Rechts verletzen die Menſchen empfindlicher als die groben Kanten unſeres Unrechts. Auch daran kenne das Geſindel: Es braucht Zeugen und Hilfe, um dir etwas zu verübeln. 25 blüffende iſt, daß locker gewordene Zähne in⸗ folge der Höhenſonnenbeſtrahlung wieder kau⸗ feſt ſind. Die erſten Nachrichten über dieſe neueren bedeutſamen Erfolge der Quarzlampenbehand⸗ lung kamen von Amerika, dem Lande, wo man den Wert und die Schönheit guter Zähne am vöchſten einſchätzt, d. h. richtig einſchätzt. Pro⸗ ſeſſor Sampſon berichtete einen ganz troſtloſen Fall von Zahnlockerung(Parandentoſe), wo jedes Kauen ſchon unmöglich war, wo alle Zähne ſchon für verloren galten. Mit energiſcher Quarzlampenbeſtrahlung gelang es ihm, die ſchwere Parandentoſe vollkommen 0 auszuheilen. Nur Spitzbuben warnen voreinander, an⸗ ſtändige Menſchen taſten auch fremden Verruf nicht an. a Wer ſeinem Gott begegnen will, muß mit⸗ unter verbotene Wege gehen. . Die von der Kunſt leben, werden leichter ſatt als die für die Kunſt leben. A: Tugendhaft ſcheinen iſt aufreibend und koſt⸗ ſpielig, daß jedermann mit viel geringerem Und wenn Omama und Opapa Zeit haben— ſchlägel aus dem emſigen Fäuſtchen winden. ſie haben immer Zeit!—, müſſen ſie nach un⸗ gedämpftem Trommelklang marſchieren. Fabel⸗ haft, wie lange die alten Leute das aushalten! Wir haben berechnet, daß ſie geſtern zum Bei⸗ ſpiel mindeſtens ſechzehn Kilometer marſchiert ſind, immer von der Küche durch den Vorſaal ins Wohnzimmer, vom Wohnzimmer durch den Vorſaal ins Schlafzimmer, vom Schlafzimmer durch den Vorſaal wieder in die Küche und ſo fort. Links— zwei, drei, vier! Links— zwei, drei, vier! Und immer dazu: Bumberum, bumberum! Wir hoffen nun— auch grün iſt der Rand der Trommel!—, wir hoffen mit aller Kraft unſerer Seele, daß uns der Himmel recht bald ebenfalls Enkelkinder beſchert. Enkel ſind ein wahrer Segen! Und Lehmanns unter uns— die Bande!— ſollen auch mal wiſſen, was es heißt, wenn oben drüber Enkel hauſen! Kleiner Irrtum. f Allerlei Wissenswertes. Die höchſten menſchlichen Siedlungen Abe in Weſttibet 4864 Meter über dem Meer. Hirten, Herden und Hunde gehen bis 5000 Meter hin⸗ duf. Noch höher aber leben in Hochaſien andere Säugetiere. Wildſchafe und Steinböcke ſteigen bis 5800 Meter empor. Wölfe gegen 5600 Meter, Haſen bis 5500 Meter. Für fliegende Raub⸗ vögel, Adler und Geier werden 7000 Meter als äußerſte Höhe angegeben. In größeren Höhen überfällt auch die Tiere, wenigſtens Säugetiere, eine Art„Bergkrankheit“, die mit der Ver⸗ minderung des Luftdrucks, alſo Sauerſtoff⸗ mangel, zuſammenhängt. Die höchſte Höhe, die von Bergſteigern ohne Sauerſtoffapparate er⸗ reicht wurde, beträgt 6789 Meter, die mit Sauer⸗ ſtoffapparaten erreichte(am Mount Evereſt) 8320 Meter. 1 Es iſt bekannt, daß die Kolibris faltergleich um die Blüten ſchwirren, weil deren ſüße Honigſäfte einen Hauptbeſtandteil ihrer Nah⸗ rung bilden. Es gibt aber auch Papageienarten, große farbenprächtige Vögel, die ſich von Blüten⸗ honig nähren, vor allem die auſtraliſchen Loris. Sie haben dicke, fleiſchige Zungen, die in ihrem vorderen Teil pinſelförmig geſtaltet ſind. Mit dieſem ſeltfamen Zungenpinſel bürſten die Vögel den Blütenſtaub ab und lecken den Pflanzen⸗ honig auf. Die Uhr an einer Kirche in Rouen ſtammt aus dem Jahre 1389; ihr Pendel wurde 1714 er⸗ neuert. Sie geht noch immer tadellos. 5 1 Verlobungsringe ſind bibliſchen Urſprungs. Die menſchliche Zunge hat elf Muskeln. In Neuvork werden Geburtsſcheine mit dem Fingerabdruck des Kindes verſehen. Palmbäume haben keine Rinde. Spinnen haben ſechs bis acht Augen. Der Kehlkopf der Wale iſt ſo eingerichtet, daß ſie zugleich freſſen und atmen können. Der Kaffeebaum bringt jährlich ein Pfund Bohnen hervor. 13 Der berühmte Cello-Virtuoſe Profeſſor Alfred Grünfeld beſitzt eine Sammlung von ſechs⸗ tauſend Speiſekarten, die er alle abgegeſſen hat. NatselKele ieee eee Praktiſche Geſchäftskarten. D. R. P. w. a. IL. O. Wenniko Laar 7 Ch. X. Wäster Kiel 0 Was 7 will der einzelne Reiſende verkaufen? P'. Idelka Essen F. Miscandi Haren W. Raden Leer neavaladdeg g usavunvuuchs ueee; oc is Jena e eau : Bun lgjin d. Die kleinen Zwillingsbrüder. Mitten im Meer ſind wir verſteckt, Wir wurden ſchon im Entree entdeckt. Ganze Armeen, ſie ſchließen uns an, Doch auch ſchon die Flaſche Stachelbeerwein Gefahren teilen wir mit der Chauſſee, Und ſind auch in jedem Komitee. Mit der Fee im Wald ſind wir verwandt, Schneewittchen war uns immer bekannt. Ohne uns gibt es nirgends eine Idee——— Ja, wir haben nun einmal das Renommee! od ugqoilpngß 91 : Bunſlgjln zs 215 Kreuzrätſel. Buch a U Folgende ſtaben: a— less „%% tu-u- u w— z, ſind an die Stelle der Punkte und Kreuze ſo einzutragen, daß die waagrechten Reihen nennen: 1. Handwerkszeug, 2. heiliger Vogel, 3. ein weiblichen Name, 4. Eigenſchaft großer Männer, 5. Soldaten⸗Attribut, 6. Schlacht⸗ ort 1870, 7. Gebirgsland⸗Bewohner, 8. koſt⸗ barer Saft, 9. tägliche Nahrung, 10. römiſches Kleidungsſtück. Sind die Wörter richtig gefunden, ſo nennen die an die Stelle der Kreuze getretenen Buch⸗ ſtaben, abwärts geleſen, einen bekannten ſchen Namen, das Vorbild treuer Pflicht⸗ erfüllung. „Bangusquſch“ a 0 Jon 6 ini 8 Aufwand dafür tugendhaft ſein könnte. kommt das Kind auf keine Dummheiten.“ „Für Bodo iſt der Garten direkt ideal! Hier A0ban gelbe, banque 48 l 9 Durden e eie e ee e eee f g: D una nus heſſen und Nassau Wie das heſſiſche Staatsminiſterium mitteilt, Frahne geſteuerte Auto um. Der 56 jährige Verkaufsſonutage vor Weihnachten. konten auch in dieſem Jahre die Verkaufs- ſtellen an drei Sonntagen vor Weihnachten das iſt am 10., 17. und 24. Dezember, offen⸗ gehalten werden, wobei nach dem Geſetz vom 19. Dezember 1929 über den Ladenſchluß am 24. Dezember— Reichsgeſetzblatt S. 219— besonders zu beachten iſt, daß am 24. De⸗ zeinber bezw. am Heiligen Abend Lebensmit⸗ tel, Genußmittel und Blumengeſchäfte um 6 Uhr abends, alle übrigen Geſchäfte um 5 Uhr ſchließen müſſen. Für die Branchen Le⸗ bes mittel, Spirituoſen, Schokolade, Drogen Bluffen, Papier⸗ und Tabakwaren darf jedoch auch, tatt eines Sonntags vor Weihnachten, ber 31. Dezember laufenden Jahres zum Ver⸗ 100 ana en Deen als drei Ver⸗ kaufsjonntage dürfen im Dezember für kei Branche in Betracht 1 e *—— Auf jeden Raffpetiſdi Rathreiner- auch auf Deinen! Letzte Nachrichten Im Aulo erſtickt. Londshuk, 18. Nov. Der langjährige Ge⸗ nergldirektor der Schleſiſchen Textilwerke Meihner und Frahne AG. Landshut, Dr. Haus Heinrich Frahne, iſt auf der Fahrt lach ſeinem Jagdhaus in der Nähe von Schönberg tödlich verunglückt. In⸗ ſolge der vereiſten Straße ſchlug das von Dr. Frahne erſtickte und wurde erſt Frei— tah als Leiche aufgefunden. Amtlich zugelassene Verkaufsstelle von gegen Bedarfs- deckungsscheine Sehlatzimmer Eiche uud poliert nur neuest. 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Sinſſer⸗Unoblauchſaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte 15 leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen- Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatismus, ee und vorzeitigen Alters⸗ rſcheinungen gute Dienſte. Außerden er das Allgemeinbefinden. 5 Flaſche Mk 3.—, Verſuchs⸗ flaſche nur 1.—. In Apothe⸗ ken und Drogerien zu haben, beſtimmt dort, wo eine Pak- kung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. 9 n. hHeilkräuter-⸗Tees Leipzig F 44. 90 000 Anerkennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel(notariell beglaubigt.) Aus der Welt des Wiſſens Ein ſehr ſeltenes Tier iſt die Gürtelmaus, die nur in Argentinien vorkommt, wo ſie ſich auf den Hochebenen aufhält, in deren ſandigen Boden ſie ihre Gänge gräbt; bis zum Jahre 1824 war die Gürtelmaus völlig unbekannt, weil ſie ſich am Tage nie ſehen läßt, ſondern ſich immer im Boden verſteckt aufhält; erſt bei Nacht, beſonders beim Mondſchein, läuft ſie umher, um Nahrung zu ſuchen. In den letzten Jahren kamen in Deutſchland durchſchnittlich auf 1000 lebende Menſchen 11,2 Todesfälle, dagegen in Griechenland 16,2, in europäiſch Rußland 18,9, in aſiatiſch Ruß⸗ land 22,2 und in Britiſch⸗Indien ſogar 26. Die Bevölkerung der ganzen Erde iſt vom Jahr 1800 bis 1930 von 600 Millionen auf rund 2000 Millionen, die Bevölkerung Euro⸗ Maunheimerſtr. 44 pas in der gleichen Zeit von rund 170 auf 500 Millionen geſtiegen. 6 nvermeiòbar ſins Alter und Tod. Lebensverſicherung iſt daher nötiger als irgendeine an⸗ dere Verſicherung. Die volle Summe wird ſofort bei vorzeitigem Tode ausge⸗ zahlt— ſpäteſtens aber im vereinbarten Alter. Lebensverſicherung iſt der beſte amilienſchutz, den jeder nehmen ſollte und den kein Gewiſſenhaſter aufgibt! Semeinſchaſt zur pflege des Lebensverſicherungsgeoͤankens Copvright be Mertin teuet ae Halle Saaſe) 50 „Fort?“ fragte traurig Bertel, die doppelt— da der gater im Gefängnis geſtorben und der Verlobte noch ehr als ein Jahr in Unfreiheit zuzubringen hatte— hren ganzen Troſt aus der Nähe der Herrin ſchöpfte. Ignis nickte. „Du mußt eine Reiſe tun in meinem Dienſt. Ich habe in Troppau ein Landgut. Fahre hin, laß das Haus uſtand ſetzen! Und wenn es zugerichtet iſt— Bertel, der Oberförſter Cornelius iſt ſchwerverwundet in Troppau. Mein Haus ſtehe ihm offen. Sprich mit den Steins. Ich gebe dir Empfehlungsbriefe. Er lebt in engem Quartier, and ſeine Tage ſind gezählt. Sonne, Liebe, Freude und Schönheit ſollen ſeine letzten Tage umgeben. Eile dich! Liebe, reiſe ſchon morgen früh. Und ſag ihm Grüße von mir e Nicht zu herzlich, Bertel. Beſcheidene, ruhige Wrüße. Weil er für die Freiheit der Welt vom Joch des Korſen gekämpft, deshalb bäte ich ihn, mein Haus das ſeine ſein zu laſſen. Verſtehſt du? Deshalb...“ Bertel ſah in das junge, leuchtende Geſicht vor ihr. Viel hatte ſie gelernt in den letzten Monaten. Viel zerſtand ſie aus eigenem Leiden und Sehnen heraus. Sie ſah alle Geheimniſſe dieſer kindlichen Seele. 01„Du bleibſt bei ihm, Bertel— willſt du? Er und ſein Iruder, ſie haben ſo viel für euch alle zu tun verſucht... Daß es nicht ſo recht gelang? Wenn ſchon Stein nicht durchdrang, wie könnten dann ſie...“ Bertel verſprach, ihr Möglichſtes zu tun. 5„Ich werde dich vermiſſen, Bertel. Aber ich weiß dich dennoch lieber dort, bei ihm, als...“ f Die Zofe trat leiſe ein. „Der Herr Fürſt wünſcht die Frau Fürſtin zu ſuchen“, meldete ſie mit unbeweglichem Geſicht. „Mein Schwiegervater?“ fragte Ignis, die an ihren Gemahl gar nicht einmal dachte. g ö be⸗ „Der Herr Fürſt Joſepeh Windiſchgrätz“, meldete die Zofe ausdrucksvoller als vorher. „Sofort mag er kommen“, gewährte Ignis daß du dich noch verabſchiedeſt. Und grüße ihn von mir!“ Aufſtehend, daß die ſtarre Seide ihres überreichen Kleides rauſchte und kniſterte, wandte ſie ſich, dem Gemahl höflichkeitshalber entgegenzugehen. Noch einmal, über die Schulter, ſah ſie zurück. Aus ihren großen Augen leuchtete ein ſeltſames, entſagendes, überirdiſches Glück. Mehr als vier Jahrzehnte ſpäter noch, als Bertel längſt eine reiche und angeſehene Frau in der damals aufblühenden Stadt Brooklyn war, wohin ſie mit ihrem Gatten nach ſeiner Entlaſſung aus dem Gefängnis mit Hilfe Heinrich Cornelius' ausgewandert, mehr als vier Jahrzehnte ſpäter noch erzählte ſie ihren Enkeln von der holden und unglücklichen jungen Fürſtin Windiſchgrätz — und wie ſie an jenem Abend lieblich, hinreißend und bedauernswert geweſen. Die Oktoberſonne ſchien noch warm. Sie fiel auf zwei bleiche, blutleere Hände, die auf einer blauen Sammetdecke lagen, und verſuchte, ſie zu wärmen. Heinrich Cornelius, der am Lager des Bruders ſaß— er war erſt geſtern eingetroffen, die Schwierigkeiten wegen des Paſſes hatten die Reiſe bisher unmöglich ge⸗ macht; die Mutter, durch einen Gichtanfall gehindert, war ſowieſo daheim geblieben— Heinrich Cornelius ſah die krankhafte Zartheit dieſer matten Hände. Sein Herz krampfte ſich zuſammen. Was war aus ſeinem Bruder, ſeinem ſtarken, ſchönen, kraftvollen Bruder geworden? „Ja, ſiehſt du, Heinrich“, ſagte der mit der un⸗ geduldigen Stimme der Leidenden,„ſo geht es zu in der 0 l f gehorſam — und zu Bertel:„Laß dir von meinem Hausmeiſter a 1 5* 4— 2** 5— Geld und Wagen geben. Reiſe früh. Es iſt nicht nötig, Welt. Die Großen machen Geſchichte— und wir müſſen's ausbaden!“ „Werde geſund, Ernſt. Du biſt noch jung. Du kannſt noch viel vom Daſein haben!“ f „Ach, lüg mir doch nicht! Ehe der Herbſtſturm ſo richtig einſetzt, liege ich unter der Erde. Warum auch nicht! In der Schlacht erſt merkt man, wie wenig der Einzelne iſt. Ich hänge nicht am Leben. Bin doch ſo verlaſſen und allein... Du kannſt nicht lange bleiben, der Freiherr rüſtet zur Abreiſe, will nach Prag, wenn's ihm der Metternich geſtattet. Dann habe ich keinen mehr als die Bertel, die treue Seele. Lohn's ihr, Heinrich, wenn ihre Dienſte bei mir unnötig geworden ſind.“ „So gut ich kann. Ach, Ernſt, daß ich dich mitnehmen könnte! Im Streunitzer Schloß, im Park— du glaubſt nicht, wie herrlich das Laub der Buchen jetzt it Und Mutter...“ 5 Ernſt runzelte leicht die blaſſe Stirn.„Die Mutter — mit ihrem Geſchwätz iſt auch an vielem ſchuld...“ „Zürne ihr nicht, Ernſt!“ f„Wozu einem Menſchen zürnen? Sterbende haben vieles überwunden, auch innerlich. Aber ich— ich glaube, ich könnte längſt den ewigen Frieden gefunden haben, wenn Irene... Haſt du ihr noch einmal geſchrieben?“ a„Gewiß, Ernſt. Und ich werde ihr von hier aus noch einmal deinen Wunſch, ſie möge kommen, übermitteln. Ach, aber Ernſt— ſie ſcheint mir eine harte und kalte Seele. Ihre Antworten ſind ſo ſchal. Haſt du ſie denn ſo lieb, Ernſt?“ Der Kranke ſchwieg, ſchloß die Augen. Eine Träne ſtahl ſich unter ſeinen Wimpern hervor.“ *„Heinrich, wenn ich in der ehrlichen Feldſchlacht, vorm! Feind die Wunden erhalten, das ließe mich leichter alles ertragen. Aber was noch nicht über meine Lippen ge— kommen iſt, das ſollſt du jetzt hören. Niemand darf es wiſſen. Nicht einmal der Freiherr. Heinrich, ich glaube, ſie haben mich gemeuchelt!“ g „Ernſt! Gemeuchelt? 0 ö ö Die Franzoſen? Du gingſt ** 3 9 1%— 2 2 Patrouille!(Fortſetzung folgt.) Laohales 5 Gedenklage N . 18. November. 1682 wird Lörrach in Baden zur Stadt er- hoben. 1832 Der Polarforſcher Adolf Erik Norden⸗ ſtjöld in Helſingfors geboren. 1863 Der Dichter Richard Dehmel in Wen⸗ diſch⸗Hermsdorf geboren. Sonnenaufg. 7.26 Sonnenunterg. 16.04 Mondaufg. 8.58 Mondunterg. 15.52 Prot.: Gelaſius. Kath.: Otto, Eugen. 19. November. 1231 Die Heilige Eliſabeth von Thüringen in Marburg a. d. Lahn geſtorben. 1770 Der Bildhauer Bertel Thorwaldſen auf See, zwiſchen Island und Dänemark ge⸗ boren. 1805 Ferdinand Vicomte de Leſſeps, Erbauer des Suez⸗Kanals, in Verſailles geboren. 1828 Der Komponiſt Franz Schubert in Wien geſtorben. Sonnenaufg. 7.28 Sonnenunterg. 16.03 Mondaufg. 10.19 Mondunterg. 16.49 Prot. und kath. Eliſabeth. Wer gegen ſich ſelbſt und andere mehr iſt und bleibt, beſitzt die ſchönſte Eigenſchaft der größten Talente. Goethe. gonntagsgedanlen Der Heiland hat uns darüber nicht im Zweifel gelaſſen, wie das Gebet beſchaffen ſein muß, das wir in ſeinem Namen ver⸗— richten ſollen. Im Vaterunſer lehrt er uns, Gott zu bitten, daß ſein Name geheiligt werde, ſein Reich komme und ſein Wille ge⸗ ſchehe. Um dieſe übernatürlichen Güter zu er— langen und zu mehren. ſollen wir auch das tägliche Brot, das zum Leben Notwen— dige, erflehen. Weil wir uns aber infolge der Schwachheit und Verderbtheit der menſch⸗ lichen Natur immer wieder von Gott ab⸗ wenden, müſſen wir ihn in bußfertiger Ge⸗ ſinn eng ſtets aufs neue bitten, er möge uns vergeben, wie wir dem Nächſten verzeihen, der ſich an uns verſündigt hat. Um aber die Gnade nicht wieder zu verlieren, wolle er uns nicht in Verſuchung führen, ſondern vom Uebel, dem Böſen, erlöſen. So hatte die Menſchheit mit Gott niemals verkehrt, bevor Chriſtus auf die Erde kam. Befolgen wir darum die Aufforderung des göttlichen Heilandes und beten wir in ſeinem Namen, erflehen wir eine Gnade, damit ſein Geiſt und Wille in uns herrſche, und ſo un⸗ ſere Freude ſelbſt im tiefſten irdiſchen Leib vollkommen werde! gt. Elilabeth Am 19. November iſt der kirchliche Ge⸗ denktag der Heiligen Eliſabeth. Sie ſteht vor uns als Vorbild, als Verkörperung der chriſt⸗ lichen Caritas. Dieſe Frau, deren Leben im Leiden und Helfen beſtand, iſt im tiefſten, deutſchen Sinne zeitnah, denn auch heute be⸗ darf es des Geiſtes von ihrem Geiſt: hundert⸗ 855 und tauſendfach ertönt aus der Not un⸗ erer Tage der Ruf nach Hilfe und nach 1 mherzigleit, nach Erbarmen und Mildtätig⸗ eit. Legenden haben ſich um das Leben der Heiligen gewoben. Sie iſt eine der ſchönſten deutſchen Frauengeſtalten, die wir kennen. Sie findet ihr Glück im Wohltun und im frommen Gebet, Brot, den Armen zugedacht, verwan⸗ delte ſich in ihrem Korbe in blühende Rosen, damit ihr Gemahl nicht erfahre, daß Eliſabeth in den Hütten der Armen Leid und Kummer ſtillen wollte. Nach dem Tode ihres Gat⸗ ten wurde die edle Frau von Haus und Hof vertrieben. 24 Jahre alt, iſt ſie geſtorben. So ſchlicht und fromm dieſes Frauenleben war, es genügte dank ſeiner Güte und Opfer⸗ bereitſchaft, niemals der Vergeſſenheit anheim zu fallen. Das gläubige Volk bringt der gro⸗ ßen Heiligen eine tiefe und andachtsvolle Ver⸗ ehrung enigegen. Die Kranken, Siechen und Hilfsbedürftigen wenden ſich in ihrer Bedräng⸗ nis vertrauensvoll an die Fürſtin der Armut. Was liegt näher, als gerade am Tage der Heiligen Eliſabeth uns ganz beſonders unſerer Pflicht zu erinnern, die wir gegenüber unſeren nokleidenden Volksgenoſſen zu erfüllen haben. * % Winters Anfang. Der aſtronomiſche Winter hat am 5. November begonnen, der botaniſche Winter ſetzte am 15. November ein und der meteorologiſche Winter beginnt am 1. Dezember. Der 22. Dezember iſt die Mitte des aſtronomiſchen Winters, nämlich der kürzeſte Tag. Folglich dauert der aſtronomiſche Winter, die Zeit der langen Nächte, vom 5. November bis 5. Februar. Aber dieſe Ab⸗ nahme des Sonnenlichtes wirkt ſich erſt etwas 4 0 aus in Temperatur- und Pflanzenwelt, shalb rechnen die Meteorologen den klima⸗ tiſchen Winter vom 1. Dezember bis 1. März, die Botaniker die kalte Zeit vom 15. No⸗ vember bis 15. März. Der botaniſche Win⸗ ter dauert alſo vier Monate, am 15. Novem- ber 0 das letzte Grün verſchwunden, am 15. März beginnen die erſten Frühlingsblumen zu keimen. Wettervorherſage: von dem großen Ziel des Wiederaufbaues der Für Einfachheit und Sparſamkeit. Vor wenigen Tagen hat bekanntlich der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, eine hochbedeutſame Anordnung herausgehen laſſen, die mit Rückſicht auf die ungeheure Not, die noch im deutſchen Volke herrſcht, und im Hinblick auf die Notwendigkeit, alle Kräfte in den Dienſt des Aufbauwerkes zu ſtellen, dringend nahegelegt, jede unnütze Feier zu unterlaſſen und in allen Dingen größte Einfachheit und Schlichtheit im Auftreten und in der Lebensführung walten zu laſſen. Dieſe knappen Worte von berufener Seite unterſtreichen, das ſich jedermann lediglich deutſchen Wirtſchaft und der Eingliederung der arbeitsloſen Volksgenoſſen in das Heer der Arbeit leiten laſſen ſoll. Wem kommt beim Leſen dieſes kurzen, aber eindringlichen Erlaſſes nicht die Er innerung an die berühmten Worte, nach denen Preußen durch Sparſamkeit groß geworden, nach denen Preußen ſich gleichſam groß gehungert hat. Nichts anderes als dieſe Wahrheit wünſcht die Anordnung von Rudolf Heß den dafür verant- wortlichen Männern in allen deutſchen Gauen erneut vor Augen zu führen. Ein Volk, das den Sinn unermüdlicher treuer und zukunfts⸗ weiſender Arbeit unter Verzicht auf nutzloſe Auf⸗ wendungen nicht erkannt hat, iſt in der Welt⸗ geſchichte ſeit jeher zugrunde gegangen und Stär⸗ keren zum Opfer gefallen. Was Rudolf Heß will iſt nur dies, daß niemand ſeine Kräfte ver⸗ tun ſoll für Dinge, die im Endergebnis keine pſychiſche Bereicherung des Volksganzen oder tat; ſächliche Förderung der Wohlfahrt Aller darſtellen. Die Werbung für den geſunden, aufbauen⸗ den Spargedanken, wie ſie z. B. mit ſo großem Erfolg von den Sparkaſſen betrieben worden iſt, iſt alſo, wie die Anordnung des Stell⸗ vertreters des Führers erneut zeigt, wahrhafter Dienſt am deutſchen Volk. Der von den Spar⸗ kaſſen ſeit nunmehr anderthalb Jahrhunderten vertretene und der Bevölkerung immer wieder vor Augen geſtellte Grundſatz läuft im Grunde auf dasſelbe hinaus: Einfachheit und Schlicht⸗ heit in allen Dingen des äußeren Lebens, Ver⸗ zicht auf überflüſſigen Aufwand. Alle dieſe Dinge dienen, wenn im Uebermaß betrieben, nur dazu, ſoziale Gegenſätze zu ſchaffen, die Abhän- gigkeit des einzelnen, bei Schickſalsſchlägen umſo ſchärfer hervortreten zu laſſen und nicht zuletzt die heimiſche Kapitalbildung zu erſchweren. Heute, da der Geſichtspunkt der Eutproletariſie⸗ rung, der Befreiung des deutſchen Arbeits- menſchen vom Fluch der Beſitz, und Heimatloſig keit im Vordergrund ſteht, gelten die Anordnun. gen von Rudolf Heß doppelt. Ueberall muß daran mitgewirkt werden, das große Ziel des Führers zu verwirklichen, ein freies deutſches Volk auf freiem Boden. „Wiſſen Sie ſchon: In jedem Kath⸗ reiner⸗Körnchen ſteckt innen ein dicker kaffeebrauner Kern aus glitzerndem Röſtmalzzucker— der Röſt⸗ malzkern. Und dieſer Röſtmalzzucker löſt ſich im Waſſer auf, wenn der„Kathreiner“ richtig— volle 3 Minuten lang!— durchgekocht wird. Das gibt dann das Volle, das Vollmundige, das ſich ſo gut mit den andern feinbittern Aroma⸗ ſtoffen des Kathreiner verbindet. Das gibt dann den guten Geſchmack. Der Röſtmalzkern, der macht's... der Gehalt macht's! Altrip Viernheim Sonntag mittag /8 Uhr auf dem Waldſportpatz! Es wird wieder ein intereſſanter Fußball- kampf werden, ein raſſiger Kampf zwiſchen den guten ſpielſtarken Pfälzer Gäſten und den „Grünen“ Heſſen, die ſich in erſter Linie anzu— ſtrengen haben, damit endlich einmal wieder 2 Punkte unter Dach und Fach gebracht werden. Das Viernheimer Sportpublikum wird ſich dieſen Kampf nicht entgehen laſſen und ihre„grüne Jungens“ einmal in einem begeiſterten Kampf gewinnen ſehen. Alſo: zur Nachkerwe Sonntag mittag ¼3 Uhr auf zum Waldſportpatz! Ueber Nachkirchweih empfiehlt ſich ein Veſuch des Central. Film-Palaſtes. Zans Albers größtes iſt was für mich. Und in der Tat, es handelt ſich hier um ein ganz außergewöhnliches Ton⸗ filmwerk, das überall große Begeiſterung fand. Zu dieſem Tonfilm, weil er beſonders chön iſt möchte man alle Filmfreunde zum Beſuch beſon⸗ ders einladen. Man möge auch möglichſt ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen beſuchen und mög⸗ lichſt am Samstag 7 Uhr da ſein, damit zur 2. Vorſtellung 10 Uhr etwas Platz gibt. Ein Beſuch iſt das ſchönſte und billigſte Nach⸗ kirchweihvergnügen.(Siehe Inſerat.) CCC ò ͤ 1Vüb000bbbTTTP0T0T0TGT0T0T0T0TbTWT0TTTWTWTbTbTTTTb Die Luther⸗Roſe Zum 19. November. Am morgigen Sonntag, 1 9. Novem⸗ der feiert das neue Deutſchland den 450. Zeburtstag Martin Luthers, der ei⸗ gentliche Geburtstag war zwar bereits am 10. November, doch hat man bekanntlich die feſtliche Begehung des Tages mit Rück⸗ ſicht auf Reichstagswahl und Volksabſtim⸗ mung auf den kommenden Sonntag zerlegt. Der Geburtstag Martin Luthers ſteht geoß und würdig in der Reihe der gewaltigen Er⸗ eigniſſe dieſes Jahres des Aufbruches der deutſchen Nation. Das Deutſchland des Drit⸗ ten Reiches hat auch die hohe und hehre Ge⸗ ſtalt des Reformators in ein neues Licht ge⸗ ſtellt. Martin Luther iſt uns wieder das, was er ſeinerzeit war: der gro ße Deut⸗ ſche und Chriſt. Der Reichsarbeitsausſchuß für den Deut⸗ ſchen Luthertag 1933 hat aus Anlaß dieſes Gedenktages eine Feſtplakette heraus⸗ gegeben. Sie iſt für alle Träger das Wahr⸗ zeichen der Volksverbundenheit in deutſchem Luthergeiſte, denn es iſt das Zeichen, das Martin Luther zum Sinnbild ſeines Weſens und Werkes erkoren hat, das Ro ſenwap⸗ pen. Zum perſönlichen Zeichen ſchuf er ſich die Roſe dadurch, daß er ihr Herz und Kreuz einfügte und über den darum gelegten Kreis das„M. L.“ ſetzte. Dieſes Wappen zeigt ſchon der älteſte uns erhaltene Siegel⸗ brief aus dem Jahre 1516. Auch das Augs⸗ burger Bekenntnis trägt dieſes Roſenſiegel. Für Luther hatte dieſes Zeichen tiefinnere Bedeutung. Herz und Kreuz ſind für ihn in⸗ nig im Glauben verſchmolzen. E Glockenläuten zur Feier des Luthertages Der Reichsbiſchof hat angeordnet, daß zur Feier des Luthertages am Sonntag, 19. November, in allen Kirchen ein beſonderes Geläute ſtattfindet, und zwar je ein viertel⸗ ſtündiges Geläut Samstag 8 Uhr abends, ſowie am Sonntag um 13 und um 6 Uhr. Der Reichsbiſchof weiſt darauf hin, daß er das öffentliche Marſchieren von Fra u⸗ en nicht für ſtatthaft halte und ordnet daher an, daß Aufmarſchpläne des Luthertages, in denen die Beteiligung der örtlichen Frauen⸗ verbände an dem Feſtzuge vorgeſehen iſt, dem⸗ entſprechend abgeändert werden. Das Opferwerk der Jugend Helft der Jugend im Kampf gegen Hunger und Kälte. Der deutſchen Jugend iſt im Nahmen des Kampfes gegen Hunger und Kälte ein Ar⸗ beitsgebiet uc eg worden, das in Ver⸗ bindung mit der Größe der ſittlichen Idee des Winterhilfswerks die Einſatzbereitſchaft der Jugend in ganz großem Ausmaße fordert. Es liegt ein tieſer Sinn darin, daß jeder deutſche Junge und jedes deutſche Mädchen es ſich zur Ehre anrechnen wird, in dem Wappenſchild der Hitlerjugend ihren Nagel zu wiſſen, der einen Teil der Not der Bedürftigen beſeitigen hilft. und wenn die Wappenſchilder ihren Ehrenplatz in der Aula der Schule gefunden haben werden, dann wird dieſes Zeugnis einer Schickſalsgemeinſchaft auch den kommenden Ge⸗ nerationen künden, daß der Kampf gegen Hunger und Kälte eine Kraftprobe des gan⸗ zen deutſchen Volkes war. In dieſem Be⸗ weis finden wir alle Quellen der Opferbereit⸗ ſchaft, die an der kleinſten Spende nicht vor⸗ viele Wenig ein Viel ergeben. Unerhörte An⸗ forderungen ſind notwendig, damit das Werk gelingen kann. In den vergangenen Jahren bedeutete Winterszeit Notzeit. In dieſem Jahre wird die Winterszeit Zeit der Opfer⸗ und gewaltigſtes Filmwerk „Der weiße Dämon“ über Nachkirchweihe in Viernheim. Der ſpannendſte und grandioſeſte„Hans Albers“ Tonfilmſchlager iſt und bleibt„Der weiße Dämon.“ Kein Tonfilm wird vom Pub; litum ſo begehrt wie dieſer Hans Albers film. In dieſem Tonfilmwerk vollbringt er ſeine beſten Leiſtungen. Atemraubende Senſationen, waghalſige Abenteuer, ſpannend, packend, feſſelnd bis ans Ende. Alle Filmfreunde wollen dieſen Ufa⸗Tonfilm⸗Schlager beſtimmt ſehen, denn wer könnte ſich dieſen beſten aller Hans Albers Ton, nalſt bedeckt und unbeſtändig. fülm entgehen laſſen. Ein jeder ſagt: Aul das dereitſchaft bedeuten. Die Bereitſchaft, mitzu⸗ helfen an dem großen Werk der Erfüllung iſt als Zeichen der Liebe, der Verehrung und der Treue zum Führer zu bewerten. Unabläſ⸗ ſig muß über Monate hinweg der Kampf gegen Hunger und Kälte immer erneuten Ein⸗ ſatz fordern. Erſt wenn das Zeichen zur Be⸗ endigung dieſes Kampfes gegeben ſein wird, darf der Wunſch und Wille, helfen zu dür⸗ 0 den Schlußſtein unter die Einſatzbereit⸗ chaft des ganzen deutſchen Volkes einſchließ⸗ lich der deutſchen Jugend ſetzen. Darum ſei an alle Volksgenoſſen die Mahnung gerichtet: Die Jugend ruft Dich zum Kampf! Opfert am 19. November gegen Hunger und Kälte! übergeht und damit unter Beweis ſtellt, da Onkel pfIEFI SpRICHY 28 b Moskator natörlich! Den bei Köchenabfällen on rung Eier legen 6 Fefgſsches fefffüftefwer Gl büösselgoltegelen ö as eff celffe, N Achgel, CSG De 5 9 d einseitiger Körner Fföte, Kann es nor Wenige 5 im Union⸗Palaſt Kraum von Schönbru Es gibt etliche Verwechslungsſz als Prinzeßchen. munter und hat Gelegenheit, ihre Stimme lieren zu laſſen, ſo einem netten Lied Hermann Thimig ſolche Rollen, wie die Inkognito⸗Bräutigams ſpielt, braucht nich ſonders hervorgehoben zu werden. Das fall. Der Monte ling, konnte ſich geſtern abend oft einem baren Auditorium zeigen.. Der Film Ein luſtiges, friſches Kind, ſchnippig, erft ungezogen. Auch geſanglich vortrefflich Skarken Lacherfolg erntete Ernſt Junker in einer von ihm oft„gegebenen“ Rolle Kalbsköpfigen Oberhofsmeiſters. des geſamten Enſembles außerordentliches ſtändnis für das Naturell der einzelnen. E mant, wie die Eggerth als Trotzkopf und ſie ſich nicht im geringſten verpflichtet folg dieſes Films. ander her: Es klingt temparamentvolles flüſſiges Zuſammenſpiel auf. ſpielt verſchmitzt dieſen Märchenprinzen, verbreitet. Beifallſtürme des Publikums Wien— Prinzeſſin— Glück: wie ſollt⸗ „Traum von Schönbrunn“ andere als Kaſſen bringen? Der Fi brunn“ begeiſtert. Berliner Tagebl bietung. Union⸗Palaſt. Wollene Sachen N wenn ſie richtig gepflegt werden. löffel voll. leicht durch, und im Nu ſind ſie ſauber, friſch und ſchön. ſchöne Wiener Aufnahmen, Epiſoden im Wurſtel⸗ prater und ein komiſches Hofchargenpaar, ſo daß viel gelacht wurde. Sehr hübſch Martha Eggerth Sie ſieht reizend aus, iſt Johannes Mayer entfaltet auch in der Fül 0 1 U.-T.-Tonfilmschau Der große Wurf auf Nachkirchtweih 1* Auszüge der Preſſe über dieſe Tonfilmoperettt euen, hril⸗ Das Artur Guttmann komponiert hat. Wie sympathisch des t be⸗ Pub⸗ likum, vergnügt geſtimmt, ſpendet lebhaften Bei⸗ A0. Martha Eggerth— Hermann Thimtig Auth Eggel, bie erte Publikanteuch⸗ bank⸗ zeigt Martha Eggerth von der reizendeſten Seſte. eülich mann nes? Lichtbildbühne Martha Eggerth ſpielt völlig ungezwungen hrung Ver⸗ ar Fraß, mit bezwingender Natürlichkeit das Publikuſ gewinnt: wie ſie zu Lachſalven hinreißt, obgleich fühl, komiſch zu ſein. Die Schauſpieler ſind der U Sie gehen nicht nebenei ulld Hermann Thimiz aller immer gelaſſener die Eggerth wird; trelbt in Strom einer Spiellaune, die immer gut Wel Film⸗Kurtek. „ det olle lm. Das Pulikum war von„Traum von Schoch att. Beſucht über Nachkirchweih unſere Pracht⸗ Dat halten doppelt ſo lange, Einfach a nend und billig iſt das Waſchen mit Peil Auf je 2 Liter kaltes Waſſer 1 gehäuften kf Darin drücken Sie die Wollſach Huf Hitler-Jugend, Schar iepnneim Aanttaadaangagantgcetgantatten tna Am Samskay, den 16. November 1993, abends halb 9 uhr, im Saale, zum„Kaiſerhof“ veranſtaltet die Viern⸗ heimer Hitler-Jugend, zuſammen mit der Spiel- ſchar des Bannes Odenwald der H.-J., „Die Odonen““ einen großen Werbe⸗-dbend a Jeder deutſche Junge, der noch nicht bei uns iſt, alle deutſch Väter und Mütter müſſen ſich die Leiſtungen, das Leben und Tr ben der H.⸗J. anſehen. en ei⸗ Wir laden Euch alle ein, Väter und Mütter, deutſche Jungens, Ihr werdet einen ſchönen und unterhaltenden Abend erleben. Schar Viernheim, der H.-J. NB. Eintrittspreiſe: Erwachſene: Vorverkauf: 30 Pfg, Abendkaſſe: 55 35 Pfg, Schüler bis zu 18 Jahren 20 Pfg. dem Vorverkauf regen Gebrauch zu machen. N— Wir bitten, von ſtatt. durch eln. Sangatshelonme an oten Kreuz Am Sonntag, den 19. November findet zu Gunſten des „und Luftſchutzes, ſowie eines Sanitäts⸗Autos eine Rot⸗Kreuz⸗Sammlung Wir bitten die Einwohnerſchaft, ſich reſtlos an dieſer edlen eine kleine Spende zu beteiligen. Sie helfen nicht allein Sache dem Roten Kreuz, ſondern am Aufbau unſeres deutſchen Vaterlandes und helfen ſich ſelbſt. Heil Hitler! Die Führung. Kathol. Kirchenkaſ ihre Viernheim. Die Pächter der Kirchen- und Pfarräcker werden hiermit aufgefordert, Pacht für 1933 begleichen zu wollen. Viernheim, den 16. November 1933. Hofmann, Kirchenrech ner. 28 TTTT7CTCCCCCCCCCCCCC Bei eintretendem Bedarf empfehle mich zur Anfertigung. von Polsterwaren aller Art — Matratzen, Chaiselongue 8 0 0 U 0 U 8 in einfachster his zur felnsten Ausführung! Tapezieren, Legen von Linoleum und Teppichen, Anfertigung von Innendekorationen, Markisen, so- wie sämtlicher ins Fach schlagenden Innenarbeiten. Bettfedern Möbel Friedrichstraße 10 Inlett's! Tapezier- u. 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P AI AS T 9920 9 „Bist du mein Freund“ Leutnant liebt und einen Fürſten heiraten ſoll. Wiener Prater— Spannung— charmante Muſik— erſtklaſſige Darſteller, alles iſt Der Nachkerweſchlager zum Lachen iſt knorke. Fidel!“ Zur Machkirchweih wenig. Geld und wietler ein Spitzenpragramm das allen gefällt. 1 Auf, es geht los! 5 Demnächst: Ganz Viernheim wartet ſchon auf Mari Anfang je 7 Uhr, ab 9 zweite Vorſtellung. Plätze ſichern. Sonntag nachmittag grofle Jugend- und Kindervorstellung. Dreßler— Emma die Perle Der Leidensweg einer Stiefmutter E. V. Viernheim Sonntag, 19. Nov. 6. Verbandsſpiel in Hemsbach Da. Hemsbach I.- Daf. Vlernneim. Beginn 3 Uhr Vorher um 1 Uhr die 2. M. Abfahrt beider Mannſchaften mit Begleiter punkt 12 Uhr mit dem Omnibus ab Drehſcheibe. Wir bitten, daß recht viele Freunde unſere Spieler begleiten, zumal der Fahrpreis von 60 Pfg. in einem geſchloſſenen Omnibus ſehr niedrig iſt Einige Fahrkarten ſind noch bei Franz Hofmann an der Drehſcheibe zu haben. In Viernheim vormittags 11 Uhr: 2. Handballelf— 08 Mannheim 3. Mannſch. Nachmittags 3 Uhr großes Fußballtreffen unſerer Alte Herren⸗Mannſchaft Die 1. Handballelf iſt ſpielfrei. Samstag, 18. Nov, auf unſerem Stadion: Da. Schüler— Fußballv. Weinheim Schüler Anfang 1/4 Uhr(nicht 4 Uhr) Ich bitte um zahlreichen Beſuch obiger Spiele, beſonders bei dem Spiel in Hemsbach. Der Sportleiter. Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr Fecht⸗ 55 9 0 9 9 9 92 2 i wettkämpfe gegen Fechtklub Mannheim. Eine Raute Miſt, Dickrüben und Stroh jedes Quantum zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Rechnungs- formulare fertigt ſchnellſtens der Verlag dieſes Blattes. kusschneien! aan, Mäntel J erhalt. Anzüge, Kittel, Hosen, Schuhe, 8 Lederjacken Smoking, Hoch- zeitsanzüge (auch leihweise) Feldstecher, Uhren, Musik- instrumente Koffer An- u. Verkauf 11, 20 Mannheim Eck wirtſchaft mit großem Nebenzimmer als Vereinslokal ſofort zu ver— pachten. Näheres unter Nr. l. 6. 405 an den Verlag ds. 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