Bekanntmachung. 6 4 tei von Allmendgrundſtücken nehlung l Her Munsch Aller Filmtreunde. Wei e ee e vorm. 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Dl e Ae Ieulage un 1 Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ auf vielseitig. Wunsch morgen Freitan d. schönste lich verſteigert: a 5 52 Oberlück j. Uta-Tonfülmschlager nochmals zur Aufführung n ö Oberlück 12. Gew. Nr. 5 Hur Freitag und Samstag. Gew. Nr. 1 Biernheimer Anzeige Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Alter Garten 1. Gew. Nr. 37 Am Kirſchenweg links Nr. 21 Kleinbruchfeld 1. Gew. Nr. 21 Großbruchfeld. Gew. Nr. 20 Kl. Neuenacker im Gr. Nr. 59 Allmen Nr. 134 Allmenfeld 2. Gew. Nr. 11 Rothfeld 1. Gew. Nr. 20 (Wertbetner Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Wie früher das Filmwerk„Nie Herrin der Welt“ vom Publikum immer wieder verlangt wurde, so ist es auch jetzt mit „Die Drei von der lanks telle.— Jeder möchte nochmals den schönsten aller Tonfilmschlager sehen. Daher geht morgen Freitag jeder Filmfreund in den Central-Film-Palast Dazu ein teichhaltiges und sehenswertes Beinronramm. Anfang 8 Uhr. Sonntag u. 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Nr. 56„ 1 Kleiner neuer Garten Nr. 5„ 5 Bauplatzgelände am Wieſenweg, 1 Schloth Nr. 111 Schloth Nr. 33 Am neuen Sand Nr. 5 2 0 ſofort anzutreten 7 0 5 Anſchliezend an die Grundſtücksverſteigerung werden 2 Loſe dürre Obſtbäume verſteigert. Viernheim, den 23. Nov. 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Bekanntmachung. Betr.: Generalverſammlung des Kreisobſt⸗ bauvereins. Nach Mitteilung des Kreisobſtbauvereins findet vor ſeiner Ueberführung in den Bezirks- obſtbauverein Heppenheim-Erbach ſeine letzte Hauptverſammlung am Sonntag, den 26. November 1933, nachmittags 2 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Birkenauer Tal(Geiß) in Birkenau ſtatt. Die Gemeinden, die Mitglieder ſind, und die Ortsgruppen werden gebeten, ihre Wünſche bezüglich der Abhaltung von Vorträgen, Kurſen, Beratungen und prakt. Unterweiſungen gelegent- lich der Hauptverſammlung vorzubringen. Mit Rückſicht darauf, daß wichtige Fragen, beſonders die der Neuorganiſation zu beraten und beſchließen ſind, empfehlen wir den Beſuch der Hauptverſammlung. Tagesordnung: Rechenſchaftsbericht Rechnungsablage 3. Wahl eines kommiſſariſchen Leiters Vortrag des Herrn Bürgermeiſters Dr. Meiſer, Weinheim über:„Den Anſchluß an den Obſtgroßmarkt Weinheim“ 5. Beſichtigungsfahrten in 1934 J. Anträge und Mitteilungen Verloſung von Stachelbeerhochſtämmen, Blumenknollen, Stauden, Alpenveilchen, Primeln und dergl. In Anbetracht der großen Bedeutung un— ſeres heimatlichen Obſt⸗, Garten- und Gemüſe— baues und mit Rückficht darauf, daß beim Ver- brauch deutſcher Erzeugniſſe die Ernten und Einnahmen aus ihm immer noch geſteigert wer— den können und der Verbrauch entbehrlicher Aus landserzeugniſſe immer noch weiter zurück gedrängt werden muß, wird eine rege Beteili- gung an der Verſammlung und dem Vortrag erwartet. Da der Vortrag auch den Frauen manches Neue und Intereſſante bringen dürfte iſt auch die Anweſenheit der Frauen ſehr erwünfſcht. Heppenheim, den 14. November 1933 Heſſiſches Kreisamt gez.: Nanz. J. Börner& Co. Das große deutsche Fachgeschäft MANNHEIM, E 3,! billig abzugeben. Von wem, ſagt der Verlag. 10—15 Zentner Futter⸗ kartoffel zu kaufen geſucht. Luisenstraſle 52. Moderne, hölzerne Ande- Dellssee in elfenbein lackiert billig abzugeben. Ludwigſtraße 15. Wei nrähen von einem Acker zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. Lu berhaulen. 1ubpenwagen Auer evtl. auch zu tauſchen. Wasserstranle 60 Jeinſter Bienen⸗ honig zu haben bei Georg Froschauer, Kühnerſtraße 8. 3 Zimmer u. Küche von jungem Ehepaar für Ende Dzb. geſucht. (Nähe Rathaus bevor- zugt.) Meldungen an den Verlag ds. Blattes. Limburger Käſe Deutſche Heringe Holl. Heringe Dürrfleiſch Sauerkraut Schafft Arbeit und Brot. Darlehen 222 200. bei 3 und 4% Zins werden gewährt gegen entſprechende Sicherheit. liche Ent⸗ und Umſchuldung. 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November 1933 50. Jahrgang Die Wirtſchaftswoche Leicht gebeſſerle Wirtſchaflslage.— Der Ein⸗ zelhandel.— Erneuerung und Reinigung.— Der Auftrieb in der Induſtrie. Die Beſſerung der Wirtſchaftslage in den meiſten Ländern der Welt ging auch im drit⸗ ten Vierteljahr 1933 in der Hauptſache von den Binnenmärkten aus. Die fort⸗ ſchreitende Produktionsbelebung machte ſich auch im internationalen Güteraustauſch nur ſchwach bemerkbar. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamts hat ſich der auf Goldbaſis berechnete Wert des Außenhandels von 52 Ländern vom zweiten zum dritten Vierteljahr 1933 um etwa 0,6 Prozent erhöht. Da ſich das Preisniveau in der Berichtszeit im ganzen kaum verändert hat, iſt anzuneh⸗ men, daß die ausgetauſchten Mengen auch in annähernd gleichem Maße zugenommen ha⸗ ben. Dieſe Zunahme entſpricht ungefähr wie⸗ der der vor der Weltwirtſchaftskriſe um dieſe geit üblichen Bewegung. Daß tatſächlich ein grundſätzlicher Wandel in der Entwicklung des Welthandels eingetreten iſt, zeigt ſich beſonders deutlich beim Vergleich mit dem Vorjahr: Noch im Jahre 1932 hatte der Welthandel vom zweiten zum dritten Viertelſahr wertmäßig um 12 Prozent und mengenmäßig um 7 Prozent abgenommen. da der Welthandel ſeitdem nicht mehr kon⸗ junkturell zurückgegangen iſt, ſteht er heute etwa auf dem gleichen Stande wie im dritten Vierteljahr 1932. Der deutſche Binnenhandel hatte in Braun⸗ ſchweig ſeinen großen Tag, an dem er dem Volke ſeine volkswirtſchaftliche zum Bewußtſein brachte. Beſonders der Ein⸗ zelhandel wurde ja oft unterſchätzt. Es hat ſeinen tiefen volkswirtſchaftlichen Sinn, daß die erdrückende Mehrheit des Einzelhan⸗ dels ſich aus mittelſtändiſchen Betrie⸗ ben zuſammenſetzt. Der geſunde wirtſchaftliche Sinn dieſer Zuſammenſetzung iſt erſt in Zei⸗ ten der Kriſe wieder in breiteren Kreiſen deutlich geworden. Denn es hat ſich gezeigt, daß mittlere und kleinere Betriebe im allge⸗ meinen ſich bei Rückſchlägen des Umſatzes als elaſtiſcher und widerſtandsfähiger erwieſen, als gerade die überkapitaliſtiſchen Rieſenbe⸗ triebe. Trotzdem zeichnet ſich in der Umſatz⸗ und Koſtenentwicklung des Einzelhandels deutlich ab, wie ſehr gerade dieſer Berufs⸗ ſtand unter der drückenden Kriſe der letzten Jahre gelitten hat. Die Umſätze ſind im Jahre 1932 geſunken. Die Koſten dagegen ſind in dem gleichen Zeitraum von 6,4 auf 6,5 Milliarden abſolut geſtiegen. Der An⸗ teil der Unkoſten des Einzelhandels auf den Umſatz iſt demnach von 20,8 Prozent im Jahre 1926 auf 30,2 Prozent im Jahre 1932 emporgeſchnellt. Hinter dieſen nüchternen Zif⸗ ſern ſtehen aber ungezählte Tage und Nächte voll Kummer, Sorge und Verzweiflung von tauſend fleißigen und redlichen Einzelhänd⸗ lern. Daß die Kriſe ſich gerade im Einzel⸗ handel ſo hart und unerbittlich auswirkte und zum Erliegen zahlreicher ſelbſtändiger Exi⸗ ſtenzen führte, hatte ſeine Urſache nicht zu⸗ 1 in einer Verwilderung der Wettbewerbs⸗ itten. Nunmehr erwächſt für den Einzelhan⸗ del die entſcheidende Aufgabe, durch eine ſyſtematiſche Erneuerung und Reini⸗ gung des Handelsgeiſtes, durch Fortbildung und Schulung und durch Ausſchaltung be⸗ rufsfremder und unlauterer Elemente den Begriff des ehrbaren, ſeine volkswirtſchaft⸗ liche Pflicht erfüllenden Kaufmanns zu einer ſelbſtändigen Regel im ganzen Einzelhandel zu machen. Dieſe entſcheidende Aufgabe aber iſt nur dann durchzuführen, wenn in allen Gruppen des Handels, wie ſie im Reichsſtand zuſammengeſchloſſen ſind, in gleicher Rich⸗ ng gearbeitet wird. Deshalb muß der deulſche Einzelhandel zu den eifrigſten Ver⸗ ern des Gedankens der Kaufmannsehre und der Wahrung der Selbſtändigkeit des Landelstaufmanns als Mittler zwiſchen dem Erzeuger und dem Verbraucher im ganzen Handefsſtand werden. Im Zuge der gegen⸗ Bedeutung Lubbe will Alleintäter ſein Neichstagsbrandſtifterprozeß wieder in Leipzig— Ein intereſſanter Verhandlungstag van der Lubbe wird nochmals ſcharf verhört Leipzig, 24. November. Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts iſt aus Berlin wieder nach Leipzig zurückgekehrt und hat am Don⸗ nerstag mit der letzten Phaſe des Reichs- tagsbrandſtifterprozeſſes begon⸗ nen. Der Andrang der Zuhörer iſt nach wie vor ſehr ſtark, die Karten ſind bereits für 14 Tage vergriffen. Die Angeklagten ſehen durchweg wohl aus. van der Lubbe ſieht faſt frei in den Saal hinein.— Die Zeu⸗ genvernehmung wird fortgeſetzt. Zu⸗ nächſt gibt der Reichstagsfahrſtuhlführer Düſterhöft über das Heraufbringen der Garderobe zu Torgler eine Darſtellung, die ſich mit den früheren Ausſagen im weſentli⸗ chen deckt. Nach ſeiner Anſicht iſt die Garde⸗ robe erſt kurz vor acht Uhr Torgler ins Zim- mer gebracht worden.— Der Zeuge Bügler Otto Barz, in deſſen Wohnung— nach der Ausſage des Zeugen Grothe— im Früh⸗ jahr 1933 eine kommuniſtiſche Sitzung ſtatt⸗ gefunden haben ſoll, ſagt aus, daß dies un⸗ richtig ſei. In ſeiner Wohnung ſei keine Konferenz abgehalten worden. van der Lubbe wird neugierig Es kommt nun zu einer ſenſationel⸗ len Wendung im Verhalten van der Lub⸗ bes. Er erhebt ſich nämlich plötzlich und rich⸗ 1 erſte ſelbſtändige Frage an das Ge⸗ richt: „Ich möchte wiſſen, wann das Urkeil ge⸗ ſprochen und vollſireckt wird.“— Vor- ſitzender:„Das kann ich heute noch nicht ſagen. Es liegt mit an Ihnen, wenn ſie mit der Sprache herauskommen, wer Ihre Miktäter ſind.“— van der Lubbe: „Das iſt doch aufgeklärt. Ich habe zu verſtehen gegeben, daß ich den Reichslag angeſteckt habe.“— Rechtsanwalt Dr. Seuffert fragt den Angeklagten: Hat Ihnen niemand geholfen?— van der Lubbe:„Die Enkwicklung des Prozeſſes wird zu umſtändlich. Ich verlange vom Präſidenten, daß das anders wird.“ Der Vorſitzende fragt Lubbe nochmals nach den Mittätern, worauf Lubbe erwidert: Die anderen Angeklagten beſtätigen doch ſelbſt, daß ſie nichts mit dem Prozeß zu tun und den Reichstag nicht angezündet haben und nicht dringeweſen ſind.— Vorſitzen⸗ der: Darüber aber gerade muß Beweis er— hoben werden. van der Lubbe antwortet laut und in großer Erregung, daß er mit der Entwicklung der letzten acht Monate garnicht einverſtanden ſei. ö „Das habe ich ganz allein gemacht“ Vorſitzender: Ich habe Ihnen ſchon wiederholt geſagt, daß das Gericht Ihre An⸗ gabe, daß Sie es allein gemacht haben, nicht glauben kann. Nun ſagen Sie uns doch mit wem Sie es gemacht haben und wer Sie da— bei unterſtützt hat. Aus der längeren Erwide— rung van der Lubbes überſetzt der Dolmet— ſcher: Ich kann immer wieder nur ſagen, daß ich den Reichstag ganz allein angeſteckt habe. Die anderen Angeklagten ſtehen zwar mit in dem Prozeß, aber ſie haben damit nichts zu tun. Das iſt mein Prozeß. Ich bin der Ange- klagte und ich will mein Urteil haben, da⸗ mit ich 20 Jahre Gefängnis bekomme oder den Tod, aber ich will jedenfalls, daß etwas geſchieht. Die ganze Entwick- lung iſt ſo geworden, weil man in den Reichstagsbrand den Symbolismus hin- eingebracht hat. Oberreichs anwalt: Was meint der Angeklagte mit dem Wort Symbolismus? Rechtsanwalt Dr. Seuffert: Er wendet ſich dagegen, daß der Reichstagsbrand die Bedeutung eines Symbols, eines Fanals ha— ben ſoll. van der Lubbe: Was iſt denn das für eine Tat, dieſe Reichstagsbrandſtif⸗ tung? Das iſt eine Tat von 10 Minuten oder höchſtens einer Viertelſtunde geweſen. Das habe ich ganz allein gemacht. Vorſitzender: Haben Sie denn die Aus⸗ ſagen der Sachverſtändigen verſtanden, die das für unmöglich erklärten? van der Lubbe: Ja. Die ſagen immer, es ſei aus— geſchloſſen, daß eine Perſon das gemacht hat. Das iſt der perſönliche Glaube der Sachver— ſtändigen. Ich habe es aber doch allein ge— macht. Ich habe mit meiner Jacke allein den Plenarſaal angeſteckt. Lubbe ſpricht auch weiterhin fließend und läßt den Dolmelſcher kaum zum Work kommen. Er ſpricht keilweiſe erregt und lauk und begleitet ſeine Ausführungen mit lebhaften Handbewegungen. Der Angeklagte Dimitroff erklärt, zu Lubbe gewendet: Nach meiner Meinung hat der Präſident recht, wenn er es als unglaub— haft bezeichnet, daß nur eine Perſon dieſen komplizierten Brand angelegt hat. van der Lubbe wendet ſich zu Dimitroff mit dem Einwurf: Der Brand iſt garnicht komplizierk. Er iſt ganz einfach zu erklären. Aber was drum rum geſchieht, iſt elwas anderes geweſen. Die Brandſtiftung ſelbſt iſt ſehr einfach. Der Vorſitzende legt ſchließlich eine Pauſe ein und erſucht den Angeklagten, ſich die Sa⸗ che noch einmal zu überlegen und ſich dann zu äußern, was er am letzten Tage vor dem Brande gemacht habe. Lubbe in scharfem Verhör Nach der Pauſe läßt der Vorſitzende den Angeklagten van der Lubbe vor den Rich⸗ tertiſch treten und erklärt. daß er ihn jetzt wärtigen Entwicklung liegt auch eine Neu⸗ ordnung auf dem Gebiete der Warenvertei⸗ lung, die ſicherſtellt, daß nicht jedermann Einzelhandelsgeſchäfte betreiben darf, der nach ſeiner ganzen Vorbildung Leder über zuverläſſiges Fachwiſſen noch über die genaue Kenntnis guter kaufmänniſcher Sitte verfügt. In der deutſchen Induſtrie iſt ein hervor⸗ be die G Merkmal, daß in beſonderem Ma⸗ e die Großinduſtrie in einzelnen Fäl⸗ len einen bemerkenswerten Auftrieb ge⸗ nommen hat, wie dies z. B. der Geſchäfts⸗ gang bei Neu⸗Eſſen zeigt, welches Werk aus eigener Kraft die Kriſe überwinden und 60 Prozent der Normalabſchreibung für 1932/33 ſchon aus den laufenden Geſchäften decken konnte. Die ſtarke Wagengeſtellung der nochmals gründlichſt über die Vorgänge vor dem Reichstagsbrand vernehmen wolle. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten in derſel⸗ ben Weiſe wie in den erſten Verhandlungs— tagen aus den verſchiedenen Protokollen die Ausſagen Lubbes über ſeine Geſpräche mit den Neuköllner Kommuniſten und die daraus folgenden Dinge vor. Zunächſt gibt Lubbe nur kurze Antworten. Das ändert ſich aber bald. Der Vorſitzende fragt dann, wann van der Lubbe den Plan gefaßt habe, den Reichs⸗ tag anzuſtecken. van der Lubbe: Ich kann mich daran erinnern, daß ich Samstag morgen den Entſchluß gefaßt habe. Darüber habe ich aber mit keinem geſprochen. Vor⸗ ſitzender: Warum nicht? van der Lubbe: Weil ich das als meine eigene An⸗ gelegenheit anſehe. Ich habe das doch alles ſchon angeführt. Wenn es ſo wichtig erſcheint, dann kann ich es ja wiederholen.— Auf wei⸗ tere Fragen erklärt Lubbe, als er den Ent⸗ ſchluß faßte, das Wohlfahrtsamt, das Schloß uſw. in Brand zu ſetzen, habe er an den Reichstag noch nicht gedacht. Dieſer Entſchluß ſei erſt am Montagmorgen gekommen. Auch in Henningsdorf habe er daran noch nicht ge⸗ dacht. Vorſitzender: Das iſt ſehr un- wahrſcheinlich und ich glaube Ihnen das nicht. van der Lubbe: Auf dem Wege von Hen⸗ ningsdorf nach Berlin kam mir morgens der Gedanke, ein Gebäude anzuſtecken und in der Müllerſtraße habe ich dann, nachdem ich überlegt hatte, welches Ge⸗ bäude in Frage kommt, mich enkſchloſſen, den Reichstag anzuzünden. Vorſitzender: Das wird Ihnen keiner glauben. Im übrigen haben die Gelehrten feſtgeſtellt und auch der geſunde Menſchen⸗ verſtand ſagt es, daß Sie den Reichstags⸗ brand nicht allein gemacht haben können.— van der Lubbe: Ich habe den Brand an⸗ gelegt und der Brand hat ſich ſelber ausge— breitet. van der Lubbe ſchildert nochmals kurz die Brandlegung im Reichstag und behaup— tet, im Plenarſaal habe er zuerſt die Gardine angeſteckt. Vorſitzender: Das ſtimmt al⸗ les nicht, denn die Sachverſtändigen ſagen, die Gardine brennt gar nicht oder doch ſehr ſchwer. Lubbe. Sie hat aber doch ge⸗ brannt. Vorſitzender: Wir glaubeg Ih⸗ nen das nicht, weil das Feuer, das nachher geſehen worden iſt, ganz anders ausſah, als das Sie nach der Art Ihrer Schilderung angeſteckt haben könnten. Es war auf dem Präſidium eine lange Flamme und auf den Stühlen waren einzelne Flammen ohne Zu⸗ ſammenhang miteinander. Wollen Sie be⸗ haupten, daß Sie auf jedem einzelnen Sitz die Flammen angeſteckt haben? Lubbe: Ich habe nicht behauptet, daß ich das gemacht ha⸗ be. Vorſitzender: Wer hat es denn ge⸗ macht. 8 Reichsbahn für Ruhrkohlentransporte legt weiterhin die Beſſerung der geſamten Wirt ⸗ ſchaftslage dar, die nicht nur ſaiſonmäßig be⸗ dingt iſt, ſondern auf verſtärkte Abrufe der induſtriellen Werke zurückzuführen iſt. Aus⸗ ſichten für einen geſteigerten Eiſenverbrauch im nächſten Jahre laſſen ſich aus Aufzeich- nungen des ſtatiſtiſchen Jahrbuches für die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie der Nord⸗Weſt⸗ Gruppe herleiten. von ausländiſchen Aufträgen iſt neuerdings der der Stra⸗ ßenbahn⸗Geſellſchaft in Stambul auf Lie⸗ ferung des geſamten Oberbaumaterials, Wa⸗ gen, elektriſcher Ausrüſtung uſw. zu nennen, der einer Reihe deutſcher Firmen gute Ver⸗ dienſtmöglichkeiten gewähren dürfte. Aus HKreiſen der weſtdeutſchen Großinduſtrie wer⸗ den die Aussichten der Rontan-Indu⸗ ſtrie optimiſtiſch beurteilt, da bei den äußerſt feſten Verhältniſſen die Aufwärtsent⸗ wicklung im langſamen Anwachſen begriffen iſt. Zur Beſtätigung dieſer Tatſache muß das Anſteigen der Löhne in den Hüttenbetrieben von März 1932 bis September 1933 von 591 000 auf 922 000 angeſehen werden. Die Blicke der deutſchen Induſtrie richten ſich im übrigen nach den drei Störungs⸗ faktoren Japan, den Vereinigten Staa⸗ ten und England, wobei namentlich bei einem ſtärkeren Hervortreten des japaniſchen Dum⸗ pings nach entſprechenden Gegenmaßnahmen Ausſchau gehalten werden müßte, die indeſ⸗ ſen von der europäiſchen Induſtrie gemein⸗ ſam zu treffen wären.. —— e eee — Lubbe: Ich habe nur geſagt, daß; ich den Vorhang angeſteckt habe. Vorſitzender: Wer hat das andere gemacht? Lubbe: Das kann ich nicht ſagen, das ſollen Vorſitzender: Was wollten Sie weiter ſa- gen. Der Angeklagte ſchweigt. Vorſitzender: Sie haben heute wieder dasſelbe geſagt wie früher. Zwei Punkte können wir Ihnen aber nicht glauben. Erſtens glauben wir nicht, daß Sie erſt am Montagmorgen den Entſchluß gefaßt haben, den Reichstag anzuſtecken, zweitens können wir Ihnen nicht glauben, daß Sie das allein gemacht haben. Wenn Sie nicht dazu beitragen, daß hier auf den Grund geſehen wird, dann muß ich das Verfahren noch länger hinziehen. Oberreichsanwalt: Hat der Angeklagte flüſſige Brandmittel gehabt? Lubbe: Ich habe als Brandmaterial nur die Kohlen ⸗ anzünder gehabt. Ich habe auch nichts auf die Kohlenanzünder aufgeſchüttet, ſondern ich habe Sie mit Skreichhölzern ungeſteckt. Der Oberreichsanwalt fragt, ob er ſich mit Abſicht im Reichstage habe feſtnehmen laſſen oder wie er ſich das Entkommen aus dem Reichstag gedacht habe. Lubbe erwidert, er habe abgewartet, bis die Sache zu Ende war. Oberreichsanwalt: Sie haben früher geſagt, daß Sie gar nicht flüchten wollten. Lubbe gibt das zu. Vorſitzender: Hat Ihnen jemand geſagt, daß Sie ſich feſtnehmen laſſen ſollten? Lubbe: Ich habe mit niemanden darüber ge— ſprochen.— Der Angeklagte Dimitroff meldet ſich zur Frageſtellung. Trotz der Er⸗ mahnung des Vorſitzenden, ſich auf Fragen zu beſchränken, gleitet Dimitroff wieder auf olitiſches Gebiet, ſo daß ſich der Vorſitzende ſchließlich gezwungen ſieht, Dimitroff das Work zu entziehen. Auf weitere Fragen des Vorſitzenden beſtä⸗ tigt van der Lubbe, daß er zuletzt bei der Brandlegung Stimmen gehört und gerade deswegen noch ſchnell im Umgang Feuer an⸗ gelegt habe. Er habe eben ſo viel wie möglich Brandſtellen anlegen wollen, ehe er gefaßt wurde. Er habe den Plenarſaal ſelbſt angeſteckt. Dimitroff: Ich glaube, daß van der Lub⸗ be perſönlich der Ueberzeugung geweſen iſt, daß er es allein war. Vielleicht hat er aber mit jemandem vorher darüber geſprochen und iſt ein mißbrauchtes Werkzeug geworden. Lubbe verneint dies zum wiederholten Male.— Nach weiteren Fragen wird die Verhandlung auf Freitag vertagt. Eine peinliche Verwechſlung Königsberg, 24. Nov. Der in dem großen Heilsberger Korrup— tionsprozeß zu fünf Jahren Zuchthaus verur⸗ teilte Stadtbaumeiſter Hämmerling war nach ſeiner erſten Flucht aus der Heilsberger Strafanſtalt am 14. November dieſes Jahres in Berlin feſtgenommen worden und ſollte gefeſſelt mittels Sammeltransportes wieder zurückgebracht werden. Mit Hämmerling zu— ſammen befand ſich in der Zelle ein eſtländi⸗ ſcher Seemann namens Dorbi, gegen den ein Ausweiſungsbefehl vorlag und der mit dem nächſten Dampfer nach Eſtland abgeſcho⸗ ben werden ſollte. Anſtelle des Dorbi iſt nun in Steltin Stadtbaumeiſter hämmerling auf dem Damp⸗ fer Nordland abgeſchoben worden, obwohl ein Paß mit Lichtbild vorlag. Dorbi dagegen wurde anſtelle hämmerlings mit dem Sam- melkransport nach Barkenſtein befördert, wo ſich ſofort der große„Irrkum“ herausſtellte. Der Dampfer Nordland war inzwiſchen in Reval gelandet, und befindet ſich zurzeit in Helſingfors.— Wo Hämmerling an Land gegangen iſt, hat bisher noch nicht feſigeſtellt werden können. r Deine tägliche Mahlzeit und dein warmes Bett haſt du erſt dann verdient, wenn du für den Kampf gegen Hunger und Kälte dein Opfer gegeben haſt! Vergiß nicht das Winterhilfswerk! Sr rr Winterhilſe und Weihnachten Wenn das Weihnachtsfeſt für das ganze deutſche Voll Bedeutung haben ſoll, muß an dieſem Tage jeder deutſche Menſch eine beſon⸗ dere Freude erfahren. Wir haben jene Weih⸗ nachtszeit nicht vergeſſen, wo Hunderttauſende von Volksgenoſſen am Feſttag der Freude nicht wußten, woher ſie das kleinſte Stück Brot nehmen ſollten. Hunderttauſende von Kin⸗ dern der Aermſten ſtarrten voll Sehnſucht auf die Lichterbäume der andern, hörten verbittert die Jubelrufe der andern,— ſie aber hatte niemand beſchert. Weihnacht 1933 ſoll ein Feſt des ganzen Volkes ſein. Kein deutſcher Volksgenoſſe darf vergeſſen werden, lein Kind mit leeren Hän⸗ den vor dem Weihnachtsbaum ſtehen, jeder ſoll bedacht werden. Auch du mußt helfen, daß dies gelingt. Kei⸗ net darf ſich ausſchlienen von dem aroßen Werk der Nächſtenlſebe. Hunderttauſend Hände müſſen ſich regen. Viele Kleidungsſtücke müſſen ausgebeſſert ſein bis zur Beſcherung, vikles Spielzeug muß in Ordnung gebracht ſein. Für Millionen Bedürftige muß das geheizte Zim⸗ mer und die hinreichende Nahrung des Weih⸗ nachtsfeſtes geſichert ſein. Jede Gabe, die das Winterhilfswerk er⸗ hält, iſt ein Beitrag im Kampf gegen Hunger und Kälte. Du meinſt, du habeſt ſchon genug geſpendet? Nein! Nur das Opfer gibt den Weg frei zur Linderung der Not. Das darbende Volk will nicht die Bro⸗ ſamen, die von dem Aeberfluß deines Tiſches abfallen. Volksgemeinſchaft will Opfer. Der 39 Deutſche zeigt ſich groß in einer großen Zeit! Erbhofgericht und Anerbengeritht Die Durchführung des Reichserbhofgeſetzes. Unter dem 20. November hat das heſſi⸗ ſche Staatsminiſterium folgende Verordnung erlaſſen: Paragraph 1: Bei jedem Amtsgericht wird für' deſſen Bezirk ein Anerbengericht gebildet. Paragraph 2. Die Vorſitzenden der An⸗ erbengerichte und ihre Stellvertreter werden von uns ernannt. Die Ernennung erfolgt re⸗ gelmäßig für die Dauer eines Kalenderjah⸗ res, erſtmalig bis zum 31. Dezember 1934 einſchließlich. Sie verlängert ſich jeweilig für das folgende Kalenderjahr, wenn nicht bis zum 1. Dezember dem Präſidenten des Land⸗ gerichts eine anderweitige Verfügung zugegan— gen iſt. Paragraph 3. Die Anerbengerichte gelten hinſichtlich der Dienſtaufſicht als ein Teil des Amtsgerichts bei dem ſie errichtet ſind. Paragraph 4. Bei dem Oberlandesgericht Darmſtadt wird das Erbhofgericht für das Gebiet des Volksſtaates Heſſen gebildet. Paragraph 5. Der Vorſitzende des Erbhof⸗ gerichts und ſein Stellvertreter werden von uns ernannt. Die Vorſchriften in Paragraph 2 Abſatz 2 gelten entſprechend mit der Maß⸗ gabe, daß an die Stelle des Präſidenten des Landgerichts hier der Präſident des Ober⸗ landesgerichts tritt. Paragraph 6. Das Erbhofgericht unterſteht der Dienſtaufſicht des Präſidenten des Ober⸗ landesgerichts. Niederschlagung von Strafverfahren Darmſtadt, 24. November. Auf Grund der Paragraphen 1 und 2 des vorläufigen Gleichſchaltungsgeſetzes vom 81. März 1933 hat die heſſiſche Landesregierung folgendes Geſetz beſchloſſen: 5 Die in Artikel 61 Abſatz 2 der hefffſchen Verfaſſung vorgeſchriebene Zuſtimmung des Landtags zur Niederſchlagung anhängiger Strafverfahren iſt nicht mehr einzuholen. Das Recht der Niederſchlagung von Strafverfahren in Einzelfällen wird von dem Reichsſtatthalter in Heſſen ausgeübt. Der Reichsſtatthalter kann die Ausübung dieſes Rechts teilweiſe der heſſiſchen Landesregierung übertragen, die zu weiterer Uebertragung berechtigt iſt. Die⸗ ſes Geſetz tritt am 23. November in Krakt. Kanſen tut not! Gemeinſamer Aufruf der Deutſchen Arbeitsfront, der N5⸗Hago und der N50 Berlin, 24. November. Die Deutſche Arbeitsfront hat im Ein⸗ vernehmen mit der NS-Hago und der NSBO folgenden Aufruf erlaſſen: Den Umſatz ſtei⸗ gern, heißt Arbeit ſchaffen. Arbeitsbeſchaffung iſt nach wie vor die zentrale Aufgabe alles Wirtſchaftens. Ein gutes, ja das beſte Mittel zur Erreichung großer Arbeitsbeſchaffung iſt die Verwirklichung der Parole: Kleine Preiſe! Großer Umſatzl! Denn: das Volk muß wie⸗ der kaufen können. Es war immer rich⸗ tig, die Wahrheit herauszuſtellen, die da lau⸗ tet: Wer zu kleinen Preiſen kauft, kann mehr kaufen. Kaufen iſt die Hauptaufgabe, weil: Wer jetzt kauft, am Aufbau hilft! Sofort kaufen tut not, denn wir wiſſen: Ein gutes Weihnachtsgeſchäft iſt die beſte Vorausſetzung für den Erfolg der Arbeits⸗ ſchlacht 1934. Alle müſſen mit ihrer Kaufkraft in das Rieſen⸗ aufbauwerl eingeſchglte werden, deshalb: Es zieht Alle zum Kaufen nach dem Grundſatz: Wenn aus dem Kaſten ſpringt die Mark, Wird Arbeit, Wirtſchaft, Umſatz ſtark! Soweit der 9 der Verbände, hinter denen das ganze ſchaffende Volk ſteht. Wir hoffen, daß er überall Beachtung findet. Keine Preisſteigerungen! Das Blatt„Der Deutſche“, bekanntlich das Organ der Deutſchen Arbeitsfront, wen⸗ det ſich in einem längeren Artikel gegen die in letzter Zeit verſchſedentlich auftauchenden Tendenzen zu einer Preisſteigerung. Das Blatt, das ſchon wiederholt ſehr ſcharf gegen derartige Beſtrebungen Stellung genommen hat, nennt es geradezu einen Skandal, die erſten wirtſchaftlichen Anzeichen dazu zu be⸗ nutzen, um dem Verbraucher erhöhte Preiſe zu diktieren. Dieſe Saboteure müßten aufs Schnellſte unſchädlich gemacht werden. größere Poſten abgeſchloſſen worden. N I die Weihnachtsbäume iind da! Frankfurt a. M., 24. Nov. Die Händ⸗ ler ſind gegenwärtig auf der Suche nach Bäu⸗ men. Hauptabnehmer im Taunusgebiet ſind die Händler aus den Städten Frankfurt ga. M., Wiesbaden, Mainz, Gießen, Marburg, Kob⸗ lenz, ferner das Ruhrgebiet. Es ſind bereits Durchſchnitt weden bezahlt für Weihnach bäume in der Größe von über zwei Meter 1.50 bis 1.60 Mark pro Stück, von ein bis zwei Meter 1 Mark, darunter 0.60 Mark. Hauerlohn und Transport verteuern die Bäu⸗ me natürlich no cherheblich. Die Staatsforſ verwaltung iſt im vergangenen Jahr dazu übergegangen, die Bäume im Diſtrikt zu ver⸗ kaufen; die Händler haben dann ſelbſt das Hauen und den Abtransport zu übernehmen, In dieſem Jahre erfolgt der Abtransport meiſt mit Laſtkraftwagen, mit denen man un⸗ mittelbar an die Hausſtellen heranfahren und die Bäume direkt in die Stadt zum Klein⸗ händler befördern kann. Dadurch iſt das frü⸗ her ſo umſtändliche und koſtſpielige öftere Um⸗ laden, das die Bäume bedeutend verteuerte, behoben. In erſter Linie nehmen die Gemein⸗ den die Durchforſtung der Fichtenkulturen in den Gemeindewaldungen nach Weihnachtsbäu⸗ men vor und erzielen damit nicht unerhebliche Einnahmen für die Gemeindekaſſen. Heſſiſches Staatsminiſterium, Miniſterialab⸗ teilung 1c, Juſtiz, Jung. Darmſtadt, 24. Nov.(Wegen Belei⸗ digung des Stahlhelms.) Vom Be⸗ zirksſchöffengericht wurde ein junger Mann aus Kelſterbach, der ſeit dem 4. November dieſes Jahres SA-Anwärter iſt, wegen Be⸗ leidigung des Stahlhelms zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein als Zeuge geladener SA⸗Anwärter erſchien nicht, weil er gegen ſeinen Kameraden nicht ausſagen wollte. We⸗ gen unerlaubten Fernbleibens nahm ihn das Gericht in eine Ordnungsſtrafe von 20 Mark. 2 Darmſtadt, 24. Nov.(Lehrauftrag für Pg. Trefz.) Das Staatspreſſeamt teilt mit: Dem Leiter der Reichspropaganda⸗ ſtelle Heſſen, Pg. Trefz, iſt durch das Staats⸗ miniſterium, Miniſterialabteilung für Bil⸗ dungsweſen, ein Lehrauftrag an der Techni⸗ ſchen Hochſchule zu Darmſtadt über:„Geſchichte und Weſen des Nationalſozialismus“ erteilt worden.— Bei dieſer Gelegenheit kann dar⸗ auf hingewieſen werden, daß Pg. Trefz der erſte Schulungsleiter war, der an höheren Lehranſtalten politiſche Schulungskurſe einge— richtet hat. Groß⸗Umſtadt, 24. Nov.(Bibliſches Alter.) Seinen 94. Geburtstag konnte der Landwirt H. Dörr, der älteſte Bürger von Groß⸗Umſtadt bei gutem Befinden begehen. Bis in die jüngſte Zeit hat er ſich noch bei landwirtſchaftlichen Arbeiten betätigt. Dieburg, 24. Nov.(Rö miſche Grab ⸗ ſtätte.) Eine römiſche Grabſtätte fand ver⸗ gangene Woche Gärtnereibeſitzer Ott in Die⸗ burg beim Graben auf ſeinem Acker an der Straße nach Münſter. Die Jolge höherer Preiſe kann nur die ſein, daß mengenmäßig die Umſätze nachlaſ⸗ ſen. Ais eine weilere zwangsläufige Jolge beſteht alsdann auch nicht mehr die Möglich- keit, neue Arbeitskräfte einzuſtellen. So wie die Löhne nicht herabgeſetzt werden dürfen, ſo darf auch keineswegs Preiserhöhungen das Wort geredet werden. Wir begrüßen es, ſo heißt es dann weiter, daß auch von ſeiten der Wirtſchaft ſelbſt ſo⸗ wie zahlreicher wirtſchaftlicher Inſtitutionen eine ſcharfe Frontſtellung gegen diejenigen eingenommen wird, die mit Preiserhöhungen und Lohnherabſetzungen operieren. In einem Aufruf der Induſtrie⸗, Handels- und Hand⸗ werkskammern im Bezirk des Treuhänders der Arbeit für Weſtfalen heißt es u. a.: Die Grundlinie der Politik der Reichsregierung zur Ueberwindung der Arbeitsloſigkeit geht dahin, durch Freimachen der Privatinitiative und durch öffentliche Aufträge den Beſchäfti⸗ gungsgrad der Wirtſchaft zunächſt mengen⸗ mäßig zu ſteigern. Dadurch wird es ver⸗ mehrte Kaufkraft und hieraus wiederum er⸗ neuten Wirtſchaftsaufſtieg geben. Wer ihr entgegenarbeitet, verlangſamt oder gefährdet den wirtſchaftlichen Geſundungsprozeß. Ein ſolches Entgegenarbeiten liegt in der in den letzten Monaten leider vielfach zu beobachten⸗ den Tendenz mehr oder minder ſtarker Preis⸗ ſteigerungen. Die Parole darf nur lauten: Preisſteigerungen darf es bis auf weite ⸗ res auf keinen Fall geben. Der„Deutſche“ ſchreiht zu dieſem Auf⸗ ruf: Der dringende Appell der vorgenann⸗ ten Induſtrie⸗, Handels- und Handwerkskam⸗ mer in allen Betrieben, Handel und Hand⸗ werk darf keinesfalls ungehört verhallen. An⸗ dernfalls machen ſie ſich, wie es in dem Auf⸗ ruf noch ſo paſſend heißt, zum Totengräber ihres eigenen und des deutſchen Schickſals. Lokales Viernheim 24. Nov. 9 N. S.⸗Volkswohlfahrt. Die hie⸗ ſige Ortsgruppe der N. S.⸗Volkswohlfahrt hat nunmehr die Mitgliederzahl von nahezu 700 erreicht. Mit beſonderer Freude ſtellten wir feſt, daß in dieſer Organiſation ſelbſt der ge⸗ ring bezahlte Arbeiter nicht fehlt, ein Zeichen dafür, daß auch in unſerer Gemeinde der rechte Geiſt und der Opferſinn, wie ihn unſer Führer verlangt, zum großen Teil vorhanden iſt. Lei⸗ der gibt es aber noch eine ganze Anzahl von Volksgenoſſen, die vermöge ihrer Vermögens- verhältniſſe und gutem Einkommen ſehr wohl in der Lage wären, dieſer hilfsbereiten Organi⸗ ſation beizutreten und heute noch fern ſtehen. An dieſe ergeht der dringende Mahnruf: Wollt ihr abſeits ſtehen, wenn es gilt armen von dem Schickſal der Arbeitsloſigkeit betroffenen Volks- genoſſen zu helfen! Volksgenoſſen, die ihr das Glück habt in feſtem Arbeitsverhältnis zu ſtehen und das Los dieſer armen Volksgenoſſen nicht teilen zu müſſen, wollt ihr wirklich nicht mithelfen, an dem großen Werk der Wohltätig keit. Der geforderte Beitrag von einer Mark monatlich bringt euch ſicher nicht um. Bedenkt, daß jede Mark, die ihr für dieſen Zweck gebt, notleidenden Menſchen Hilfe bringt. Der Winter ſteht vor der Tür und die Not iſt groß. Wäh⸗ rend ihr von eurem Arbeits verdienſt Kleider und und Wäſche kaufen könnt, ſehen dieſe armen, nicht durch eigene Schuld in Not geratenen Volks genoſſen mit bangem Herzen dem Winter ent⸗ gegen. Zögere daher nicht lange und ſtärket durch euren Beitritt zur N. S. V. dieſe Organi⸗ ſation, damit ſie auch eingedenk des Wortes un-. ſeres Führers„In dieſem Winter darf niemand hungern und frieren“ in reichlichem Maße helfen kann. * Kaninchen⸗ und Geflügelzucht⸗ verein 1916. Ein Bombenerfolg unſerer Ge⸗ flügelzüchter am 18. bis 19. November auf der großen Gauausſtellung in Butzbach. Unter mächtig ſchwerer Konkurrenz von 2000 Nr. Geflügel errangen folgende Züchter uuſeres Vereins Preiſe: Auguſt Jakob mit 1,2 Rheinländer(ſchwarz 2 mal„ſehr gut“ und 1 mal„ſehr gut 3“; Jakob Hanf mit 0,2 Hamsburger Schwarzlack 1 mal„ſehr gut 1“ und 1 mal„gut“; Jakob Weidner mit 0,3 Rebh. Italiener 3 mal„gut“, Valtin Kirchner mit 1,1 geſtr. Wyandotts 2 mal „gut“, mit 0,1 Hamburger Schwarzlack 1 mal „gut“; Alex Müller mit 0,1 Rheinländer (ſchwarz) 1 mal„gut“. Am Sonntag, den 3. Dezember beteiligt ſich unſere Geflügelabteilung auf der Kreisausſtellung in Birkenau. Die Kaninchenabteilung beteiligt ſich am Sonntag, den 3. Dezember mit 30 Nr. Kaninchen auf der großen Allgemeinen Kaninchenſchau in Weinheim. All unſeren Züchtern die herzlichſten Glückwünſche zu großen Erfolgen der beiden Schauen. Ein dreifach„Zucht Heil!“ * Der Kerweſieg auf dem Wald⸗ ſportplatz. Viernheim— Altrip 4.0. Das ſah in der erſten Halbzeit gar nicht ſo aus, als wenn das Spiel 4:0 gewinnen gehen könnte. Wohl muß man ſagen, es war wieder einmal ein einigermaßen flottes Spiel, mit einzelnen, gut durchdachten Aktionen, mit Zuſammenhang in den Reihen, dennoch: noch iſt der alte Schwung nicht drin. Man konnte aber mit den Leiſtungen zufrieden ſein, vor allem, wenn Tore fallen, iſt ja jeder zufrieden. Aber es hätte ſchon in der erſten Hälfte mit dem Sieg begonnen werden können, wenn man endlich einmal ſich merken würde, daß die Flügel, die beide ſchnell ſind, bedient werden, um deren blitzſchnelle, ſaubere Flanken im Innenſturm zu verwerten. Wenn der junge Weiß in der Mitte ſchneller geweſen wäre, wäre das Reſultat beſſer geworden. Ihm muß das noch bis zum nächſten Spiel in 14 Tagen beigebracht werden. Wer ſpielen kann, muß laufen gelernt, und wer laufen kann, muß ſpielen gelernt werden. Mit der Leiſtung der Hintermannſchaft kann man zufrieden ſein. Sie kommt allmählich wieder auf die alte Höhe, Dabei ſei der Läuferreihe nur eins zu empfehlen, von ſich aus direkt die Flügel durch Steilvor⸗ lagen einzuſetzen, wenn der Innenſturm den Ball nicht ſchnell genug abgibt. Der ganze Innen. ſturm muß mehr Schnelligkeit bekommen und die Mannſchaft wird, nachdem ſie nur mit einem Punkt weniger vorn ſteht, in den Schlußkämpfen denoch die Meiſterſchaft erringen. Damals ſtand Viernheim 8 Punkten hinter Phönix Mannheim und im Endkampf blieben die„Grünen“ Sieger. Nachmachen heißt es, aber zuerſt: alle Mann ins Training und von jetzt ab nur noch den einen Willen: es muß erkämpft werden. „ Florettkampf. Mannheimer Fecht elub 1884 Junioren— DaK.⸗Fechtergilde 88. Obige Mannſchaften trafen ſich am Sonntag zum fälligen Rückkampf im Mannſchaftsflorettfechten. Die Viernheimer Fechter, die beſtrebt waren, die im Vorkampf erlittene ehrenvolle Niederlage wett zu machen, legten ſich gleich von Anfang an mächtig ins Zeug. Doch die erprobten Fechter 1 2 SA u N! a ä 8 Lag. der Wörmespender mit der gendhten Voche- ſedersohle. Oorch die stärkere Sohſe und die verdeckte Naht ist der Kkonsumos“ ganz besonders dove haft. laschenschuhe aus Wolle mit Baumwolle, genähte Voll-Ledersohlen ond Wärmenden Filzzwischensohlen Stöße 43-48 125 dieselben Gr. 36-42 VUmschiagschuhe aus Wolle mit BUmwolle, genähte Voll-Ledersoblen dad fůilzzyischen- scohlen,„Marke Lonsumos-BIqu“ 9 Größe 36-42 Umschlogschuhe aus Wolle mit Baumwolle, mit Kappen und Absqatzfleck Marke Lonsumos- Blau“ .. Größe 36-42 omschiogschuhe aus rein Kkamelhaor vo. 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So werde ein Gegengewicht geſchaffen ge · gen die völlig unerklärliche Initiative des „petit Pariſien“, der Dokumenle veröffenk⸗ licht, deren Echtheit nicht bewieſen worden ſei und auch nicht bewieſen werden könne und die nur eines bezwecken, die einzige Löſung zu verzögern, wenn nicht zu verhindern, die die een deulſch-franzöſiſche Annähe⸗ rung ſichern könne. Andere Pariſer Blätter äußern ſich ähnlich, Dagegen nehmen„Echo de Paris“,„Figaro“ und„Populaire“ das Interview lediglich zum Anlaß, um erneut gegen eine deutſch⸗ franzöſiſche Verſtändigung zu hetzen. Starkes Intereſſe in England London, 24. November. Faſt alle Blätter veröffentlichen ausführ⸗ liche Berichte über das Kanzlerinterview. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Dai— iy Telegraph“ führt aus, daß der Intervie— wer Fernand de Brinon nicht nur ein her⸗ vorragender Journaliſt ſei, ſondern auch in einem beſonderen Verhältnis zur politiſchen und amtlichen Welt Frankreichs ſtehe. Der Korreſpondent meint, in dieſem Licht bekrachtet, könnte ſich der Beſuch de Brinons bei dem Reichskanzler als elwas mehr als eine rein journaliſtiſche Sendung erweiſen. Soviel ſtehe feſt, daß ſeine Eindrücke und An⸗ ſichten die Aufmerkſamkeit der poliliſchen Führer finden werde. Die neue Arbeitsoſſenſive Der Reichsarbeitsminiſter über bisherige Er- folge und künftige Pläne. Berlin, 24. November. Reichsarbeitsminiſter Seld te erklärte ge— genüber einem Preſſevertreter, daß von den 2,15 Millionen, um die ſich die Arbeitsloſig— keit bei der Arbeiterſchaft vermindert habe, rund 230 000 auf Land- und Forſtwirtſchaft. der Reſt auf Induſtrie. Handwerk und Han— del entfielen. Seit dem Frühjahr 1932 habe das Reich für die öffentliche Arbeitsbeſchaf— fung über 3,75 Milliarden Reichsmark zur Verfügung geſtellt, zu denen noch gegen 650 Millionen Reichsmark der Reichseiſenbahn und der Reichspoſt hinzukämen. Im Rahmen der Arbeitsbeſchaffung werde auch im nächſten Jahr die landwirtſchaftliche Siedlung mit allem Nachdruck gefördert wer den, da die Regierung ſich bewußt ſei, daß eine ſtarke Umſtellung des deutſchen Volkes von gewerblicher und induſtrieller Tätigkeit auf die Bewirtſchaftung des heimiſchen Bo⸗ dens für eine Geſundung des Arbeiksmarkles unerläßlich ſei. Die Arbeitsloſigkeit war Ende Oktober im Vergleich zum Vorjahr um 26,7 Prozent ge⸗ ringer, während die Geſamtbeſchäftigung En⸗ de September um 8,5 Prozent und die Indu— ſtriebeſchäftigung im gleichen Monat um 19 Prozent höher waren, während die Induſtrie— produktion im Auguſt im Vergleich zum Vor— jahre um 22 Prozent zugenommen hatte. pPeeſtterreich Die Verfolgung der Nationalſozialiſten. Wien, 24. November. Die Verfolgungen der öſterreichiſchen Na— tionalſozialiſten durch die Behörden nehmen ihren Fortgang. In Krems an der Donau wurde Oberſtleutnant Chriſtian, der ſich im Weltkriege als Flieger beſonders ausgezeich— net hat, wegen angeblicher Betätigung für die NSDAP. mit Arreſt beſtraft. In Vor⸗ 3 ſeit dem 1. Auguſt dieſes Jahres 113 Perſo⸗ Arreſtſtrafen und Geldbußen beſtraft wor— den. Hierbei handelt es ſich faſt ohne Ausna— me um Nationalſozialiſten. Das amtliche Ergebnis der Volksab⸗ ſtimmung und der Reichstagswa hl liegt nunmehr endgültig vor. Bereits nach elf Tagen konnte der Reichswahlaus ch uß zuſammentreten und das endgültige amtliche Ergebnis öffentlich verkünden. Reichswahl⸗ leiter Miniſterialdirektor Dr. Rei chhardt, der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamtes, ſtellte in Gegenwart der Beiſitzer und des Vertreters des Reichsinnenminiſterkums, Oberregierungsrat Dr. Fabric ius, fol⸗ gendes feſt: Stimmbere chtigt waren am 12. November 45 176 713 Perſonen, da⸗ von haben aufgrund von Stimmſchei⸗ nen abgeſtimmt: 1231905. Reichstagswahl Das endgültige Ergebnis für die Reichs⸗ tags wahl enthält 43 053 616 abgegebene Stimmen, von denen 3 398 404 ungültig wa— ren. Auf den Kreiswahlvorſchlag entfielen 39 655 212 gültige Stimmen. Die Jahl der auf den freiswahlvorſchlag gewählten Abgeordnelen betirägt dem⸗ tranionslager Wenersdorf wurde ein Natio- nalſozialiſt erſchoſſen. Deulſche Tagesſchan Steuerbefreiung für Wohnungsneubauten. Zum Ausgleich von Härten und im Inter⸗ eſſe der Arbeitsbeſchaffung während des Win⸗ ters hat der Reichsminiſter der Fi⸗ nanzen u. a. beſtimmt, daß für Wohnge— bäude, die bis zum 31. Mai 1934 bezugsfer⸗ tig werden, die Steuerbefre jung nach den neuen Vorſchriften— ſofern die übrigen Vorausſetzungen vorliegen— auch dann ge— währt werden kann, wenn die nutzbare Wohn⸗ fläche 170 Quadratmeter(ſtatt 150 Quadrat- meter) nicht überſchreitet. Dazu treten je 15 Quadratmeter für das vierte und ſedes weitere Kind des Eigentümers. Wenn der Neubau auch die erhöhten Grenzen überſchreitet, kann eine Befreiung nur nach den bisherigen Vor— ſchriften in Betracht kommen. Danach ſind Wohngebäude, die in der Zeit vom 1. April bis 31. Mai 1934 bezugsfertig werden, nur dann befreit, wenn der Rohbau bis zum 31. Dezember 1933 vollendet wird. Nichtariſche Aerzte in Großſtädten nicht mehr zugelaſſen. Eine ſoeben erlaſſene Verordnung des Reichsarbeitsminiſters über die Zulaſſung von Aerzten, Zahnärzten und Jahntechnikern zur Tätigkeit bei den Kran⸗ kenkaſſen trifft neue für Krankenkaſſen und Aerzte bedeutſame Beſtimmungen. Hiernach werden bis auf weiteres in Städten mit mehr 0 als 100 000 Einwohnern Aerzte nichtariſcher rſchl 0 0 1— Heime Waſſerverdrängung von 10000 Tonne nichtariſcher Abſtammung ſind, zur Tätigkeit Abſtammung ſowie Aerzte, deren Ehegatten bei den reichsgeſetzlichen Kran⸗ kenkaſſen nicht zugelaſſen. Dieſe Rege⸗ lung war notwendig geworden, weil gerade in den Großſtädten noch ein großes Mißver— hältnis zwiſchen ariſchen und nichtariſchen Kaſſenärzten beſteht. Politiſches Allerlei Berlin. Dder Führer ſtattete am Don⸗ nerstag Miniſterpräſident Hermann Göring an deſſen Krankenlager einen Beſuch ab. Die Geneſung des Miniſterpräſidenten macht langſam weitere Fortſchritte. Berlin. Reichsinnenminiſter Dr. Frick hat in einem Erlaß an die Unterrichtsmini- ſter der Länder erſucht, daß den Schülern al⸗ ler Schulen die Schickſalsbedeutung des 12. November klar vor Augen geführt und ver— ſtändlich gemacht wird. Auslands⸗Nundſchau Um die ausländiſchen Juden in Frankreich. Wie aus Paris gemeldet wird, richtete der Abgeordnete Jougere an den Miniſter— präſidenten die Frage, welche Maßnahmen er zu ergreifen gedenke, um die Tätigkeit ge— wiſſer jüdiſcher Kreiſe oder Verbände, die zum großen Teil aus aus lä ndiſchen Elementen beſtänden, zu unterbinden. Dieſe Kreiſe bemühten ſich, ſo heißt es in der An— frage, entgegen den Intereſſen des Landes und des Friedens die Leitung der franzöſi⸗ ſchen Außenpolitik zu beeinfluſſen und die Oeffentlichkeit durch ihre Propaganda— und Preſſefeldzüge zu beunruhigen. Bolſchewiſten-Invaſion in Schweden. Ein Stockholmer Blatt bringt in großer Aufmachung die Nachricht, daß eine gefähr— arlberg ſind nach einer amtlichen Statiſtik nen wegen parteipolitiſcher Betätigung mit Bei einem Fluchlverſuch aus den Konzen- Endgültiges amtliches W Das gewaltige Bekenntnis des deulſchen Volkes zu ſeinem Führer nach 645. liche Bolſchewiſteninvaſion in Schweden be⸗ vorſtehe. Es handele ſich um nicht weniger als 75 Kommuniſten, die vor der deutſchen Revo⸗ lution Führerſtellen in den Rot⸗Front⸗Orga⸗ niſationen in Berlin, Hamburg, Köln, Stet⸗ tin, München und im Ruhrgebiet innege⸗ habt hätten. Bei einer Konferenz der Inter— nationalen Roten Hilfe in Paris ſei ein PMetraa non 75000 Kranen zur Verfügung geſtellt worden, um dieſe deutſchen Bolſche? wiſten nach Schweden zu überführen. Up i. J In Mokohama iſt das erſte Mutterſchiff für Unterſeeboote erbaut worden, das eine Waſſerverdrängung von 10600 Tonnen hat und mit vier Fliegerabwehrgeſchützen und ſieben zwölfzölligen Geſchützen ausgerüftet iſt. Das Schiff iſt in ſieben Monaten erbaut worden und ſoll das modernſte Kriegs⸗ ſchiff der japaniſchen Marine ſein. In kurzen Worten: Der Reichswahlausſchuß ſtellte am Don⸗ nerstag die amtlichen endgültigen Geſamter gebniſſe der Volksabſtimmung und der Reichstagswahl vom 12. November feſt, die nur ganz geringfügig von den zuletzt bekannt⸗ gegebenen vorläufigen Ergebniſſen abwei⸗ einem ahlergebnis Es verblieb ein Reſt bei der Teilung durch 60 000 der einzelnen Kreiswahlvorſchläge von 955 212, ſo daß auf den Reichswahlvorſchlag 16 Sitze entfallen. Die Geſamlzahl der Abgeordnelen iſt nunmehr endgüllig auf 661 ſeſigeſetzt worden. Dieſe amtlichen Zahlen beſtätigen das vor— läufige Ergebnis: das deutſche Volk hat ein ungemein eindrucksvolles Bekenntnis zu ſei⸗ nem Führer abgelegt. Das Gleiche gilt für die Zahlen zur Volksäbſtimmung Zur Volksabſtimmung ſind 43 491575 Stimmen abgegeben worden, wobei 757 756 als ungültig erklärt werden mußten. Als gültige Ja-Stimmen wurden ſeſtge⸗ ſtellt 40 632 628; gegen den Volksenk⸗ ſcheid ſtimmken 2 101191 Wähler. In Prozenten errechnet wurden für Ja 95,1 Prozent, für Nein 4.9 Prozent der Stimmen abgegeben. chen. Reichsarbeitsminiſter Seldte äußerte ſich Preſſevertreter gegenüber zu der neuen Offenſive gegen die Arbeitsloſigkeit. Im Reichstagsbrandſtifterprozeß machte am Donnerstag der Angeklagte van der Lübbe bemerkenswerte Ausſagen. Die Unterredung des Reichskanzlers mit einem franzöſiſchen Preſſevertreter findet in der franzöſiſchen und der engliſchen Preſſe ſtarke Beachtung. Die japaniſche Regierung hat das er Mutterſchiff für Unterſeeboote gebaut, 8 te as n hat. — Gefahr ür den Frieden Die Hetze des„Petit Pariſien“ geht weiter! Berlin, 24. November. Seit einiger Zeit unternimmt es der„Pe— tit Pariſien“ in ungehöriger Weiſe ſyſtema— tiſch die franzöſiſche Bevölkerung gegen Deutſchland aufzuputſchen. Unter der Behaup— tung, daß ihm zahlreiche Dokumente zur Verfügung ſtünden, die den Nachweis dafür erbrächten, daß Deutſchland aufrüſte, ver— ſucht das Blatt aus unerklärlichen Gründen, die ſich an pinnende deutſch-franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung zu hintertreiben. Die deutſche Regierung hat ſich deshalb bereits vor einigen Tagen veranlaßt geſehen, in einer Demarche die franzöſiſche Re⸗ gierung auf die friedenſtörenden Wirkungen des Treibens dieſes Blattes hinzuweiſen und im Namen des deutſchen Volkes gegen ein ſolches Verhalten des franzöſiſchen Blattes ganz entſchieden zu proteſtieren. Trotz dieſes amtlichen deutſchen Schrittes und der wiederholten Erklärungen von zuſtändiger deutſcher Stelle ſetzt dieſes Lügenblatt ſeine unverantwortliche Hetze fort. Es iſt nicht zu erkennen, welche Abſicht da⸗ mit verfolgk werden ſoll, wenn man nicht an⸗ nehmen will, daß hinter dieſer Hetze einfluß⸗ reiche und kapitalkräflige Kreiſe ſtehen, die bewußt das franzöſiſche Volk in einen Krieg hineinzutreiben ſich bemühen. In dieſem Jalle muß man fragen: Welche Kreiſe haben an einem franzö⸗ ſiſch-beulſchen Krieg Intereſſe und welche Kreiſe hoffen aus einem ſolchen Krieg Vorkeile zu ziehen? Man wird weiter fragen müſſen: Liegt es im Inlereſſe der franzöſiſchen Mütter, der franzöſiſchen Fronkkämpfer oder der franzöſiſchen Jugend, wenn Deulſchland und Frankreich ſich in einen neuen Krieg auf Leben und Tod ver- nichten laſſen? Es iſt jedenfalls das frivolſſe Spiel, das bisher mit dem Frieden Europas getrieben worden iſt. Wenn der„Pelit Pariſien“ behauptet, daß ihm„Dokumente“ als Unterlagen für ſeine Veröffenklichungen zur Verfügung ſtän⸗ den, dann wird es ſich dazu bequemen müſ⸗ en, dieſe„Dokumente“ in fokografiſcher Wie ergabe der Oeffentlichkeit preiszugeben, jo⸗ ſern er ſich nicht der Gefahr ausſetzen will, das er als gemeiner Fälſcher und ver⸗ antworkungsloſer Lump angeſehen wird. Si⸗ cher iſt, daß dieſes Blatt für ſeine Veröffent- lichungen ungeheure Summen erhält, daß es ſich alſo kaufen l ieß von Kriegskreibern, die ſich im Hintergrund halten. Wenn es der franzöſiſchen Regierung nicht gelingen ſollte, das Blafk an der Weiterverfolgung einer jol · chen gefährlichen Politik zu hindern, dann wird man leider zu der Annahme berechtigt ſein, daß es beſonders einflußreiche Kreiſe ſind, die dieſe Kriegshetze finanzieren. Wir ſind gewiß, daß das franzöſiſche Volk und auch die jetzige franzöſiſche Regierung mit dieſen Kriegskreibern nichts zu lun haben wollen. Umſo notwendiger iſt es, daß die Schuldigen zur ſchärfſten Verankworkung herangezogen werden. Gefahr iſt im Verzug. Gefahr für den Frieden— durch einen Lum ven, Jälſcher und Verleumder! Roman von Fritz Hermann Gläſer Zw ei Söh ne und ei n 9 13. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Es war eine laute und drohende Verſammlung, die Lann im„Kretſcham“ abgehalten wurde. Die Bauern des ganzen Dorfes und der weiteren Umgebung waren er⸗ ſchienen, alle empört und aufgebracht und nicht wenige zum Aeußerſten bereit. Man hatte es endlich ſatt, ſich weiterhin ausplündern und auspowern zu laſſen. Die Ernte ſtand vor der Tür und das Geld war knapp. Der Bauer hatte jetzt wenig zu verkaufen, und die geringen Einnahmen reichten kaum für das Nötigſte des Lebens aus. Der Reinert-Bauer war erſtaunt, als die vielen Men⸗ ſchen zu der angeſetzten Pfändung kamen. Der Gerichts⸗ vollzieher auch nicht minder.„Das wird nicht lange dauern“, dachte er da bei ſich.„Bei ſo viel Käufern werden bald Gebote kommen.“ „Niemand darf bieten! Niemand darf bieten! Wehe dem, der ein Gebot abgibt!“ ging die Geheimparole der Bauern inzwiſchen von Mund zu Mund. Nun wurde ein Rind zur Pfändung aus dem Stalle gezogen. Schnarrend klang jetzt des Gerichtsvollziehers Stimme, und unternehmungsluſtig ſchwang er ſeinen Hammer. „Im Auftrage des Steuerfiskus, wird dem Guts⸗ beſitzer Reinert für unbezahlte Steuerſchuld ein Rind ge⸗ pfändet. Wer bietet auf das Pfändungsſtück? Was wird für dieſes Rind geboten?“ Ein Hohngelächter brach aus allen Kehlen. Fäuſte drohten in die Luft. „Nicht einen Pfennig ſetzen wir! Nicht einen Pfennig ſoll der Steuerfiskus von uns haben! Wehe dem, der ein Gebot abgibt!“ Noch ſchnarrender Stimme: „Wer bietet auf das Pfändungsſtück! Was wird für dieſes Rind geboten?“ Und wieder dröhnte das Lachen los. luſtigt über dies erfolgloſe Beginnen. „Mit hundert Mark ſetz' ich das Rind in die Verſteige— rung ein! Mit hundert Mark! Wer bietet auf das Rind?“ Hundert Mark? Das Rind war für das Geld geſchenkt! Wenn nun einem dieſes Staatstier für den Schleuderpreis zugeſchlagen würde?! Und manchem juckte es in der Kehle, auf das Tier die hundert Mark zu ſetzen. „Mit fünfzig Mark ſetz' ich das Rind in die Verſteige⸗ rung ein! Wer bietet auf das Pfändungsſtück?“ Fünfzig Mark?! Fünfzig Mark?! Es war eine ganz abſcheuliche Verſuchung. „Fünfzig Mark!“ krächzte plötzlich eine Stimme. Man merkte dabei, daß ſie vor Aufregung ganz heiſer klang. Totenſtille folgte darauf. „Fünfzig Mark zum erſten! Fünfzig Mark zum zweiten! Und— fünfzig Mark— zum dritten!“ Dröhnend ſchlug der kleine Hammer auf. Ein Wutgeheul brach allenthalben an. Das Rind für fünfzig Mark ſolch einem Schurken zuzuſchlagen. „Der Sandhof-Forſtner hatte geboten! Der Schuft! Der wortbrüchige Lump!“ Verwünſchungen und Flüche praſſelten auf ihn nieder. Verbiſſen ſtierte er vor ſich hin. Sie drangen alle auf ihn ein. Sie drohten ihm. „Rührt mich nicht an! Ich rat' es euch! Rührt mich nicht an!“ Und jeder ahnte, daß er zum Aeußerſten ent— ſchloſſen war. „Haſt du denn gar kein Ehrgefühl? Willſt du denn mit zum Henker an uns Bauern werden?“ „Habt ihr vielleicht danach gefragt? Habt ihr nicht auch bei mir geboten? Ihr habt mir Pferd und Vieh und Wagen abgenommen. Nun hab' ich mir ein Stück davon zurückgeholt!“ „Ein Sandhofbauer, und ein Lump! Dein Vater hätte das erleben müſſen!“ „Sag's nicht noch einmal, rat' ich dir! Fragt ihr danach, daß mir das Waſſer bis zur Kehle ſteht? Ich hab' nicht ein Stück Vieh im Stall! Das Rind iſt öffentlich verſteigert worden, und ehrlich hab' ich es erſtanden. Und nun macht Platz. Ich hab' mit keinem was zu ſchaffen!“ „Wir haben aber noch mit dir zu reden! Das ſoll dir nicht vergeſſen werden!“ Der Sandhofbauer bezahlte das gekaufte Rind. Man wußte nicht, wo er das Geld dazu hergenommen hatte; er faßte das Tier dann feſt am Strick an. Man ſchrie noch immer auf ihn ein, rief ihm Schmäh⸗ und Schimpfworte zu, ſpie vor ihm aus und war erboſt. Mit Stöcken ſchlug man nach dem Tier. a „Da, Sandhofbauer, ein jeder Schlag ſei dir beſtimmt und zugedacht! So müßte man dich verprügeln!“ Beängſtigend wurde das Gedränge, als ſich der Forſt— ner jetzt von dannen machte. Mit Schimpf und Schande zog er von dem Hofe. Mit Angſt und Bangen, denn das Tier, das von allen Seiten geſtoßen und geſchlagen wurde, zerrte ungebärdig an dem Strick, ſchlug aus und wollte ſich nicht bezwingen laſſen. Schlimmer, als wenn er das Rind geſtohlen hätte, ver— folgt und verwünſcht, jagte er durch das ganze Dorf. Hinter ihm die ſchreiende Meute der Verfolger, die ihn beſchimpften und verfluchten. Steine flogen ihm um den Kopf, Hunde wurden auf ihn und auf das Tier los⸗ gelaſſen. Ohnmächtiger Haß lag auf des Forſtners bleichen Zügen. Schweiß klebte ihm an allen Gliedern. Zwecklos war es, ſich zu wehren und zu verteidigen. Seine Stimme, rauh und heiſer, wurde übertönt und totgeſchrien. Schweißgebader erreichte er den Sandbauernhof. Das Tor ſtand auf. Er warf es krachend hinter ſich ins Schloß, zerrte das Tier zum Stall und brach erſchöpft zuſammen. Ein Höllenlauf war dieſer Gang; er wollte ihn nicht zum zweiten Male machen. Draußen aber erklangen Flüche und Verwünſchungen der Verfolger gegen ihn, und Steine praſſelten noch lange wurde des Gerichtsvollziehers Man war be— Des Nachts wurde er dann aus dem Schlafe auf⸗ geſcheucht. Feuerſchein brach durch die Fenſter. Ein Praſſeln und ein wildes Schreien erklang. Ahnend lief der Forſtner vor das Haus. Scheune und Stallung ſtanden in hellen Flammen und eine Rauchſäule ſtieg zum Himmel empor. Er riß die Tür zum Stall auf und wollte das Un⸗ glücksrind wenigſtens retten.— Zu ſpät! Das war in Rauch und Flammen umgekommen. Ohnmächtig ſtand er vor der Feuersbrunſt. Gebäude und Inventar waren nicht zu retten. Der Wind drängte das Feuer zum Glück von dem Wohnhaus ab, es wäre ihm ſonſt auch zum Opfer gefallen. Ein Feuerhorn gellte durch das Dorf; man hatte es mit dem Helfen diesmal nicht eilig. Da ſteckte auch der Forſtner die Hände in die Taſchen, in Haß und Trotz, und ſtarrte nur immer in die Glut, die ihm das Letzte in Trümmer legte. Die Feuerwehr kam angefahren. Nachbarn und Gaffer hinterdrein. Der Forſtner ſtand da und rührte ſich nicht. Nicht das Hoftor machte er auf. Am liebſten wollte er den Hund auf dieſe Menſchen hetzen. Er hatte an dieſem Tage Verrat an der Bauernſchaft geübt und Rache hatte man jetzt an ihm genommen. Noch niemals war ein Forſtner ſo beſchimpft, noch niemals ein Verrat ſo ſchwer und ſchnell gerächt worden! Hohnlachend ſtand er in dem Hofe, ſataniſch leuchteten ſeine Blicke. Die Menſchen ſollten ihn nicht klein und ängſtlich ſehen; die meiſten wichen ihm ſcheu aus, als fühlten ſie ſich ſchuldbewußt, und wußten, daß der Rache und dem Haß zu breiter Raum gegeben wurde. „Brandſtifter!“, ſchrie er ihnen zu,„ihr habt mir Stall und Scheune angezündet! Seht zu, wie ihr die Flammen löſcht!“ Ein Praſſeln übertönte die Worte. Krachend ſtürzte das Dach zuſammen. Die Flammen ſchlugen bis zum Himmel hinan— und ſchlugen doch nicht hoch genug, den Haß des Sandhofbauern zu überflügeln. 21. 15* Ols Olſen hatte viel neue Pläne, war ſtolz auf ſeinen Schwiegerſohn. Solch einen hatte er ſich gewünſcht. Nach Geld und Gut fragte dieſer da nicht. Sein Kind war vor— her reich genug. Doch gut und tüchtig mußte er ſein, treu und brav und auch charakterſeſt. Nun war er mit der Wahl des Kindes ſehr zufrieden. Schon längſt hatte er den deut⸗ ſchen Seemann in ſein Herz geſchloſſen. Am liebſten wollte er ſchon gleich den beiden Kindern die Hochzeit herrichten. Sein Eidam ſollte die Schafzucht übernehmen. Die Herden ſollten verdoppelt und verdreifacht, Vorland ein⸗ gedeicht und neues Weideland gewonnen werden. Da gab es alle Hände voll zu tun. Er ſelbſt wollte nur den Kutter führen, und wenn die Herden von der Weide waren, dann ſollte der Schwieger— ſohn auch mit hinaus. Wenn's nach des Olſens Plänen ging, würde bald ein zweiter Dampfer angeſchafft, der ſollte die Viehtransporte übernehmen und das Schlacht- vieh dann zum Markt nach Hamburg bringen. Karl Forſtner wurde mit angeſteckt von ſolch einem Schaffen und von ſolchem Pläneſchmieden. Sein Leben lang hatte er es ſich ſo gewünſcht. Eigenen Boden unter den Füßen... Herden, die er pflegen und hegen ſollte, das Meer, mit dem er täglich ringen, mit dem er ſeine Kräfte meſſen, dem er noch täglich Boden abgewinnen konnte. Ein guter und fruchtbarer Grund, auf dem er endlich Wurzeln ſchlagen und ein zufriedenes Leben führen konnte, ein Leben der Harmonie und Schaffensfreude. Und doch war etwas in ſeiner Bruſt, das da nicht ſchweigen und zur Ruhe kommen wollte: Stets mußte er an die Heimat denken, an ſeinen Vater, an den Hof, an Frau Hedwig und an ſeinen Bruder. Wie ſich ihr Leben wohl geſtalten würde? Ob ſie wohl öfters an ihn denken würden und manchmal von ihm ſprachen? Oftmals wollte er an ſie ſchreiben, ſie recht innig bitten, ihm doch ein gutes Wort, ein Lebenszeichen oder einen Gruß zu ſenden, und konnte dann doch zu keinem Briefe kommen. Die Hand, die da die Feder führen ſollte, wurde ſchwer und ſteif und ungefügig. Sein Stolz bäumte ſich noch immer in ihm auf. Sie hatten ihn davongeſchickt, ſich ſeiner geſchämt, ihn einen Lump und Taugenichts geſchimpft, der ihnen Schande, Schmach und Schmerz ge— bracht! So konnte er nicht zu ihnen gehen und ſich aufs neue in ihr Leben drängen. Alle Briefe, die er ſchreiben wollte, die blieben vorläufig noch ungeſchrieben. Zu ihnen gehen? Am liebſten hätte er das ſchon getan. Am liebſten ſetzte er ſich gleich auf die Bahn, um Tag und Nacht zu fahren und jene Menſchen, denen er durch Fleiſch und Blut verbunden, die Heimat, die er nie vergeſſen konnte, endlich wiederzuſehen! Dann würde es auch wieder ruhig in ihm werden! Die letzten Wünſche fänden dann Erfüllung! Endlich würde dann alles wieder gut... Greta Olſen hatte es ihm ſchon lange angemerkt, daß etwas Unerfülltes in ihm war. Sie ahnte den Grund und wollte ihm helfen, denn ein Menſch, der ſeine Heimat ver— leugnen oder meiden mußte, konnte niemals froh und zu— frieden werden. N Als er dann eines Abends wieder nicht zur rechten Zeit vom Vorland kam, ging ſie hinaus und wollte das endlich einmal mit ihm in Ordnung bringen. Sie überraſchte ihn, wie er in Gedanken verſunken auf dem Deiche ſtand, die Blicke unverwandt nach Süden gerichtet, als ſuchten ſie in grenzenloſer Ferne ein verſunkenes Land, ein Land der Sehnſucht und Erinnerung. Er merkte es nicht, daß ſie an ihn herangetreten war. Die Herden, ſatt und müde, lagen dicht zuſammengedrängt hinter dem ſchützenden Deich. In ſchillernden Farben lag das Watt da. Das Meer leuchtete am Horizont wie ein feiner Silberſtreifen. Und eine Stille erfüllte die Welt, die of P 55 Karl Forſtner ſchrat zuſammen, als ſich eine Hand auf ſeine Schulter legte. „Ich komme, Greta! Ich komme ſchon!“ „Denkſt du an zu Hauſe, Karl? Du biſt mit deinen Wünſchen und Gedanken weit von hier.“ „Ich habe kein Zuhauſe mehr! Ich kann mich nur noch nicht daran gewöhnen.“ „Belüge dich nicht ſelbſt! Vor lauter Heimweh biſt du krank, mein Junge! Noch nie haſt du von deinem Vater und deiner Mutter zu mir geſprochen. Ich will nichl drängen, aber manchmal wird es einem leichter, wenn, man einem anderen Menſchen ſein Herz ausſchütten kann. Oder, was noch beſſer iſt: Setze dich auf die Bahn und fahre nach Hauſe! Das wird dir gut tun und wird dich zu— frieden machen.“ „Greta! Das ſagſt du zu mir?“ „Geſund und ruhig ſollſt du werden! Sollſt fröhlich ſein und wieder lachen können! Und wenn du wieder kommſt— dann ſoll die Hochzeit ſein...“ Denn Greta Olſen ahnte, daß dieſer ſtille und ernſte Menſch, von dem ſie nicht viel mehr wußte, als daß er atmete und arbeitete, daß er ein großes Erleben und eine ſchwere Krankheit hinter ſich hatte und außerdem ein ſchweres Leid in ſeinem Herzen trug, daß dieſer wortkarge Menſch doch nicht umſonſt von Heimat und Familie da⸗ vongegangen war. Und wenn einmal das großes Leid, der Reſt von Schwermut und von Schweigſamkeit von ihm genommen waren, dann würde es ſich prächtig mit ihm leben laſſen, ein ganzes Leben lang. „Greta, du biſt gut zu mir! Du haſt erraten, was mich beherrſcht und was mich unruhig macht! Mich zehrt die Sehnſucht nach der Heimat auf! Ein jeder Tag, der mich hier trifft, mahnt mich an zu Hauſe, jeder Gedanke, den ich faſſe, wird von einem anderen ſchon durchkreuzt: Was tuſt du hier, wo alles richtig eingeteilt und alles gut geordnet iſt? Komm doch nach Hauſe! Du wirſt in deiner Heimat noch viel mehr gebraucht!“ Da wuchs des Mädels Bangigkeit, die ſie um dieſen Mann ſeit vielen Wochen in ſich trug, zu heller Angſt in ihrem Herzen auf. Sie wehrte den Tränen, die ihr locker in den Augen ſaßen. Aber ihre Hand, die noch auf ſeinen Arm ruhte, wurde ſchwer wie Blei und zitterte leiſe. „Du darfſt nicht weinen, Greta! Du darfſſt nicht traurig ſein! Ich weiß ja ſelbſt: es iſt ein Widerſpruch in mir! Ich will in dieſem Lande bleiben und an deiner Seite redlich ſchaffen! Ich will das Meer bezwingen und dem Meere Boden abgewinnen... Und wiederum: Ich muß nach Hauſe! Muß einmal ſehen, wie es allen geht, die mir naheſtehen und mit mir verbunden ſind! Ob ſie noch leben!? Ob auch das Korn noch wellt, wellt wie das teer, auf den heimatlichen Fluren. Und ob der Hof auch noch beſteht, der mich genährt und aufgezogen hat.“ „Du mußt dich ſchnell entſcheiden, hörſt du, denn es darf nicht allzulange dauern, daß du mich zu deiner Frau machſt!“ wollte ſie ihm aus der Tiefe ihrer eigenen Not verraten. Aber das Geheimnis durfte ſie ihm nicht offen— baren, denn ſie wußte, daß er dann in ſeiner unbedingten Treue zu ihr ſtehen und ſie nicht mehr verlaſſen würde, und wenn er ſelbſt dabei zugrunde ging. Sie zwang ein Lächeln in ihr Geſicht: mußt noch heute fahren! Die Heimat ruft dich und die Heimat braucht dich! Bleibe ſo lange, wie du willſt! Ich werde ſtill und ruhig warten!“ „Ich komme wieder, Greta! Komme ganz gewiß!“ Seine Stimme klang voll Hoffnungsfreude, ſeine Augen blitzten. Er ſchlang die Arme feſt um ſie, ſah ihr ſtrahlend ins Geſicht. „Sputen werde ich mich in der Heimat müſſen! Dort werde ich die Sehnſucht nach dir im Herzen tragen!“ Das ſagte ct, da er ihr gern eine Freude machen wollte. Herz und Mund liefen ihm über. Er, der noch nie ein Wort von ſeiner Heimat zu ihr geſprochen, ließ dieſe Heimat jetzt in allen Einzelheiten vor ihr erſtehen. En zeichnete ihr die Menſchen und das Land, erzählte Er lebniſſe und ſchilderte Epiſoden. Er war wie umgewandelt von dem Augenblick an. Sie ſtanden noch immer auf dem Deich. Tief und ſchwer zogen die Wolken über ſie dahin und gingen den Dunkelheit voraus. Am Fuße des Deiches rauſchte die Flut. Ein Land der Schwermut und der Traurigkeit. Karl Forſtner malte ihr ſeine Heimat vor. Hell, ſonnig und mit hohem Himmel. Mit Bergen, die ſich nach den Licht reckten. Mit bunten Wieſen und mit reichen Feldern Mit ſtillen Wäldern, die vertraute Märchen rauſchten. Greta Olſen lauſchte gutgläubig wie ein Kind. Wenn er doch ſagen wollte, daß ſie mit ihm gehen und bei ihm bleiben ſollte. Jauchzend würde ſie es ihm danken! Sie würde mit ihm ziehen in jedes Land! Wo er ſich heimiſch fühlte, dort wollte ſie auch ihre Heimat wiſſen! Karl Forſtner ahnte ihr Sehnen nicht. Und ihre Wünſche wurden ſtill. Sie mahnte ihn an den Aufbruch und an ſeine Reiſe. Sie half ihm bei den letzten Vor— bereitungen. Wie eine Mutter ſorgte ſie noch für ihn. Verbarg ihr Traurigſein und ihre Hoffnungsloſigkeit und zwang ein letztes Lächeln auf ihr ſtilles Angeſicht. „Ich komme wieder!“ rief er ihr am anderen Tage in der Abſchiedsſtunde zu.„Ich komme ganz gewiß!“ Sie wandte ſich ab, ſchüttelte traurig ihren Kopf. Er ſah es und er ahnte es nicht. Er konnte nur noch einen Gedanken faſſen: Es geht nach Hauſe! Geht nach Hauſel Und ratternd eilte der Zug davon. eee — „Du *. 4 15 Wie es nun einmal Menſchen gibt, die die Feiertage nicht vertragen können, ſo gibt es auch ſolche, die es ge de umgekehrt halten. Sie gehen der Arbeit aus dem ge, wo ſie nur können, und wiſſen nichts von der inneren Befriedigung derer, die ſich nur dann glücklich fühlen, gegen das Tor und die Mauern des Sandbauernhofes. wunſchlos und auch traurig machte. wenn ſie arbeiten und ſchaffen können.(Nortſ. folat. Saden⸗Württemberg des Reichsminiſteriums chen Fragen gehiete einheitlich durchzuführen. Der Führer beſucht Göring. Berlin, 24. Nov. Das preußiſche smi⸗ niſterium teilt mit: Der eee e nerstag nachmittag Miniſterpräſident Göring an deſſen Krankenlager einen Beſuch ab. Die Heneſung des Miniſterpräſidenten macht langſam weitere Fortſchritte. Sein Befinden iſt den Umſtänden entſprechend befriedigend. Bayerns Arbeitsbeſchaſſung Vor dem Abſchluß des Programms. n München, 24. November. Amtlich wird mitgeteilt: Der Haupkleil des bayeriſchen Arbeitsbe— ſchufungsprogramms, die Förderung wirk⸗ ſchufllich werkvoller Arbeiten in Städten Bezirken und Gemeinden durch ſtaatliche Dar. ehen, reift der Entſcheidung enkgegen. Die Gemeinden und Bezirke, die in den letzten Monaken hierzu dem Miniſterpräſidenten ihre Froſekte angemeldet haben, ſind Anfangs dieſes Monaks aufgefordert worden, ihre Meldungen nach der Dringlichkeit vom Skandpunkt möglichſt wirkſamer Arbeiksbe— ſchaffung erneut zu ordnen und mit den für die Enkſcheidung erforderlichen Ankerlagen binnen 14 Tagen vorzulegen. Die Meldungen ſtehen zum großen Teil loch aus. An alle in Betracht kommenden Stellen ergeht hiermit die Aufforderung, die noch fehlenden Belege bis ſpäteſtens Ende des Monats November einzureichen, da mit der abſchließenden Prüfung nicht länger zu— gewartet werden kann. N Verlehrsverband südweſtdeutſchland Arbeiksgemeinſchaft Baden— Württemberg Karlsruhe, 24. November. Die Landesſtelle Baden-Württemberg des Zeichsminiſteriums für Volksaufklärung und ropaganda teilt mit: 0 Am Donnerstag fand in Karlsruhe eine Beſprechung über die Gründung einer Ver— ehrsarbeitsgemeinſchaft Südweſtdeutſchland ſt Es zeigte ſich die einmütige Ueberzeu— gung aller Anweſenden, daß die Zeit endgül— ig vorbei ſein müſſe, wo Ländergrenzen un⸗ verwindliche Hinderniſſe auch in verkehrspo— ziſcher Beziehung waren. Das Problem der 8 dung einer Verkehrsarbeitsgemeinſchaft Sidwefſtdeutſchland, das ſchon ſeit Jahrzehn— en als notwendig erkannt, aber nie zur eife geführt werden konnte, war in wenigen Stunden in beſtem nationalſozialiſtiſchem Gemeinſchaftsgefühl erſchöpfend gelöſt. Es wurde beſchloſſen, daß der Verkehrsver⸗ dand Würktemberg⸗ Hohenzollern und der Badiſche Verkehrsverband ſich mit ſofortiger „Die Dei pon der Tanhflele“ Das ſchönſte Ufa⸗Tonfilmwerk aller Zeiten kommt Freitag und Samstag nochmals in den Central⸗Film⸗Palaſt! Auf vielſeitigen Wunſch, alles aerlangt noch- mals den unvergeßlichen Ufa⸗Tonfilmſchlager Die Drei von der Tankſtelle“ zu ſehen. Es iſt fürwahr eines der allerſchönſten Tonfilmwerke der Weltproduktion. Immer und immer wieder kann man ſich dieſen Film anſehen und immer hat man wieder ſeine helle Freude daran. Mit 5 Die Drei von der Tankſtelle“ iſt es wie früher mit„Die Herrin der Welt“ der drei mal in Abſtänden von zwei Jahren immer wieder mit dem allergrößten Erfolg gezeigt werden konnte. Die meiſten Leute haben ſich„Die Herrin der Welt“ 3 und 4 mal angeſehen, ſo geht es auch mit„Die Drei von der Tankſtelle“. Iſt es doch das luſtigſte, herzerfriſchenſte, und bezaubernſte Jungenstrio das je auf die Welt losgelaſſen wurde. Es tollt und wirbelt, tanzt und ſchwingt ſingt und klingt in faſzinierenden Rhythmen und Melodien, es liebt, ſcherzt und überſchlägt ſich vor lauter Uebermut in dieſer köſtlichen Tonfilm⸗ Operette. Dazu das reichhaltige Beiprogramm. Auf zu„Die Drei von der Tankſtelle“. Niemand verſäume dieſen ſchönſten Tonfilmſchlager der Welt. — Karlsruhe, 25. Nov.(Geriſſener Schwindler.) Wegen Betrugs im Rückfall verurteilte das Karlsruher Schöffengericht den 35jährigen wiederholt vorbeſtraften Techniker Karl! Weghorn aus Fürth zu einer Zucht— hausſtrafe von eineinhalb Jahren unter Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Der Angeklagte hatte in gewiſſenloſer Weiſe auf die Vertrau— ensſeligkeit und Hilfsbereitſchaft ſeiner Mit— menſchen ſpekuliert. Er hatte ſich einem Land— wirt in Mittelſchefflenz als ein mit dem Motorrad verunglückter Sohn reicher Eltern ausgegeben. Er erreichte dadurch, daß ihm mit 50 Mark ausgeholfen wurde. Zu den Marlen b. Kehl, 24. Nov.(Rehbock ſpringt ins Auto.) Auf der Landſtraße durch den Gottswald ſprang ein ſtarker Reh— bock direkt in voller Flucht in das Auto eines Kehler Geſchäftsführers. Der Rehbock fand bei ſeiner Attacke den Tod und wurde vom fei. beim Bürgermeiſteramt abgelie— ert. f Aus den Nachbarländern Mirkung und mit Juſtimmung ihrer Regie tungen zu einer„Verkehrsarbeitsgemein⸗ ſchafk Südwefkdeukſchland“ zuſammenſchlie— zen. Vorſitzender iſt der Leiter der Landesſtelle zur Volksaufklärung und Propaganda, Franz toraller⸗Karlsruhe. Die Arbeits⸗ emeinſchaft iſt verpflichtet, die gemeinſchaft— der Verkehrswerbung und örderung in Württemberg und Baden für as Verkehrsgebiet Südweſtdeutſchland n Einklang zu bringen und insbeſondere die Verbung für die gemeinſchaftlichen Grenz— Ignis, gut ſie konnte, den Zuſtand zu lindern. die an ſeinem Lager ſaß, half dem Arzt, ſo „Germersheim, 24. Nov.(Verhafteter Flugblattverteiler.) Im hieſigen Bahnhof wurde der Ludwigshafener Rechts— anwalt Schulz von der Polizei feſtgenommen. Der Verhaftete hat hier Flugblätter des Lu— dendorff⸗Verlages mit der Aufſchrift„Freie Deutſche“ verteilt. Schulz wurde der Gen— darmerie übergeben, die die übrigen noch in ſeinem Beſitz befindlichen Flugblätter ſowie Bücher des gleichen Verlags beſchlagnahmte. St. Martin, 24. Nov.(Tödlicher Sturz von der Leiter.) Der 57 Jahre alte Winzer Georg Moll fiel ſo unglücklich von der Speicherleiter, daß er einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch davontrug, an deſſen Fol— gen er nach wenigen Stunden verſchied. Opfern ſeiner Schwindeleien zählen ferner ein Geiſtlicher und ein Schreinermeiſter in Ba⸗ den⸗Baden, wo es ihm glückte, 10 Mark her⸗ auszuſchwindeln. Karlsruhe, 24. Nov.(Betrug und Ur⸗ kundenfälſchung.) Das Schöffengericht verurteilte den Kaufmann Eugen Reiling aus Pforzheim wegen fortgeſetzten Betrugs und er— ſchwerter Urkundenfälſchung zu einem Jahre einem Monat Gefängnis und wegen Nichtan— meldung eines Walzenrevolvers zu 30 Mark Geldſtrafe. Der Angeklagte hatte einer gan⸗ zen Reihe Darlehensſuchern vorgemacht, er 1 5 ihnen Darlehen vermitteln und ſich ö Be⸗ beitungsgebühren“ im Geſamtbetrage 5 1000 Mark bezahlen laſſen. A daß Beko; genen Hoffnung zu machen, daß die Darlehens— auszahlung in Kürze bevorſtände, zeigte er ihnen gefälſchte Briefe und Telegramme vor. Letzte Nachrichten Regierungsvorlagen abgelehnt. f Saarbrücken, 24. November. Im Landes- rat des Saargebietes wurden die von der Regierungskommiſſion in der letzten Zeit für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ord⸗ nung. erlaſſenen ſechs Geſetzesvorlagen von der Deutſchen Front und den Kommuniſten endgültig abgelehnt, wogegen die Sozialde— mokraten den Geſetzentwürfen zuſtimmten. Der dreifachen Kindeskökung angeklagt. Eſſen, 24. November. Vor dem Schwur⸗ gericht hat am Donnerstag die Verhandlung gegen. die 27 Jahre alte Ehefrau Konzylia aus Gladbeck begonnen, die am 9. Dezember al be e drei Kinder in den Ka— al bei Eſſen-Alteneſſen borfer 1 Kinder ſind gien n Familiendrama Caudhammer, 24. November. Ein 35jähri⸗ ger Kutſcher brachte mit einem Beil ſeiner Ehefrau und ſeinen beiden Kindern lebens— gefährliche Verletzungen bei. Die Ehefrau iſt im Krankenhaus geſtorben. Der Mann er— hängte ſich nach der Tat. 18 700 Meter! Der amerikaniſche Skrakoſphärenflug. Waſhington, 24. November. Die Nachprüfung der Inſtrumenke hat er- geben, daß der amerikaniſche Skrakoſphären- ballon Seitles, der am Monkag morgen ge— ſtartet und am gleichen Abend gelandet war, eine höhe von 18 677 Meter erreicht hat. Man hatte zunächſt nur 17 500 Meter ge⸗ ſchätzt. Das Ergebnis Piccards iſt damit zwar beträchtlich übertroffen, das des ruſſi⸗ ſchen Skratoſphärenfluges(über 19 000 Me- ker) jedoch nicht erreicht. Ein Selbſtmordflug Neuyork, 24. November. Die in den Mil— lionärsbädern Floridas ſehr bekannte Frau Louiſe Stanton beging aus Gram über den kürzlichen Tod ihres Gatten Selbſtmord. Sie lieh ſich auf dem Flughafen eine Maſchine, flog damit auf das Meer hinaus bis der letz⸗ ke Tropfen Benzin verbraucht war und ließ die Maſchine dann in die Fluten ſtürzen. Von der Lebensmüden iſt keine Spur gefun- den worden. Einem Brief von ihr lag ein Scheck bei, der den Verluſt der Maſchine für U.-T.-Tonfilmschau Zur Aufführung des Metro ⸗Goldwin⸗Mayer⸗ Tonfilms Emma— Die Perle Der Leidensweg einer Stiefmutter, die den Un⸗ dank der Kinder mit Treue und Güte lohnt. Von Marie dreßler. Wenn ich Kinder hätte, wäre das wichtigſte Wort, das ich ihnen fürs Leben mitgeben könnte: „Lernt auf euren eigenen Füßen zu ſtehen und habt keine Angſt, Fehler zu machen.“ Es iſt eine undankbare Sache, jemand Rat- ſchläge zu geben. Aber wenn ich einen Sohn oder eine Tochter hätte, würde ich alles ver— ſuchen, ſie vor allem zur Unabhängigkeit zu er⸗ ziehen, damit ſie ſich nicht an die Familie ge- kettet fühlen und ihren eigenen Weg gehen können. Die Eltern und Verwandten mit den beſten Abſichten der Welt ziehen ihre Jungen und Mädchen am Schürzenzipfel hinter ſich her, und auf dieſe Weiſe lernen die Kinder niemals, ſelbſt für etwas die Verantwortung zu übernehmen. Ein Wort, das Eltern ſehr oft und gern gebrauchen, haße ich am meiſten:„Mein Kind ſoll niemals das durchmachen müſſen, was ich ertragen mußte“. Zweifellos glauben ſie, damit etwas Gutes zu ſagen. In Wirklichkeit fügen ſie ihrem Kinde aber das größte Unrecht zu, deſſen ſie überhaupt fähig ſind. Der Selbſter⸗ haltungs betrieb iſt das wichtigſte Naturgeſetz. Wir wiſſen alle, daß, wenn man für ſich kämpfen muß, man es auch kann. Und es iſt ſo furcht- bar leicht, ſich an Mutters Schürzenzipfel zu hängen und von jemand anders abhängig zu ſein. Nach einer Weile wird zur Gewohnheit und dann iſt man verloren. Glauben Sie, daß aus mir jemals etwas geworden wäre, wenn ich eint Familie gehabt hätte, die mich vor Kämpfen und Schwierigkeiten ſchützt, mir ſchöne Sachen kaufte, damit ich mit Nachbars Kindern Schritt halten konnte? Ich mußte fort N und mir meinen eigenen Weg bahnen. Niemand anders konnte es für mich tun. Und an jedem Tag meines Lebens bin ich dankbar dafür geweſen, daß es ſo war. Kommen Sie, überzeugen Sie ſich über die Schauſpielkunſt von Marie Dreßler, der größten Mutterdarſtellerin des Tonfilms! leberall der größte Erfolg. Welt und Wiſſen Ein weiblicher Rinaldo Rinaldini. Aus einem Gefängnis in Liſſabon iſt die junge und ſchöne Anführerin einer Räuberbande, Marge⸗ rida ausgebrochen. Sie hatte es verſtanden, ſich den Arbeitsanzug eines Bauarbeiters, der im Gefängnis eine Reparatur durchzuführen hatte, zu verſchaffen. Die Bande, die unter Margeridas Führung ſtand, hat über ein Jahr lang eine Provinz des nördlichen Portugal in Angſt und Schrecken verſetzt. Die Brigan⸗ ten hatten hoch oben in den Bergen ein ver⸗ ſtecktes Lager. Von dort aus unternahmen ſie ihre Raubzüge auf einſam gelegene Güter und Landhäuſer. Das Gelingen ihrer Unter- nehmungen pflegten ſie ſtets durch ein großes Bankett zu feiern. Bei einer ſolchen Veran⸗ ſtaltung wurden die Räuber von einer Po⸗ lizeiſtreife überraſcht und verhaftet. Man be⸗ den Beſitzer deckt. keit ſtieg in ihm auf. zeugt. O 0 „5— nelius. wunden, halte den Adel ihrer Seele deutlicher als je zuvor auf ihr junges Antlitz geſchrieben. Eine warme Dankbar- „Frau Fürſtin, Sie ſind eine Heilige“, ſagte er über- Ignis lächelte ein weiſes a„Nichts weniger als das. Aber, lieber Cornelius, ſeien Ne wenigen Tagen iſt Ihre Braut hier. Mein Brauch; 90 ſt unterwegs. Er holt ſie ab.“ ſie kommen wird?“ fragte verzagt Ernſt Cor⸗ No 1—+ 11 7— 2 81— 82 1 Wenn die Fürſtin Windiſchgrätz befiehlt, kommt eee ſchreibt von Lächeln. 9 * 19 9 da ſie ihre eigene Ehre in ſich ſelbſt viel zu hoch hält. Wenn was dran iſt, an dem Geſchwätz— der Arzt fürchtet jetzt, daß Margerida eine neue Bande zuſammenzuſtellen verſucht. 2 den ſchweren Wunden, der beginnenden Sterbensnot— gönn ihr das bißchen Glück. Hernach muß ſie ihr ganzes 0 junges Leben mit dir verbringen.“ „Einerlei, mein Recht, als Gatte... Ich fahre hin.“ „Blamier' dich, Sepperl— warum nicht? Haſt's im damit du's nicht verlernſt... Blamier' dich— und bring dich um den letzten Kredit bei deiner Frau.“ In tiefſten Grunde neidete der junge Fürſt ſeiner Frau ihre reine und unantaſtbare Perſönlichkeit. .„Gnäbigſte Frau Fürſtin, Sie ſchaden ſich“, flüſterte der beſorgt. Sie ſchüttelte abweiſend den Kopf. „Ich bin keine Memme. Und der da leidet...“ „Der erſte Anfall von Todesnot“, erklärte ihr ſpäter der Arzt.„Binnen kurzem iſt es vorbei!“ 5 In der folgenden Nacht kämpfte Ignis ſchwerſten Kampf ihres ganzen Lebens. Ich kann nicht, ich kann nicht, fieberte ihre Seele. 1 Aber ihr reiner Wille zwang Eigenſucht und Eiferſucht. Am anderen Morgen, bleich, lieblicher als je, gab ſie den Befehl, ihren Reiſewagen nach Breslau zu ſchicken, wo, 955 ſie wußte, Ernſt Cornelius' Braut ſeit einigen Monaten bei Verwandten weilte. Sie ſelbſt ſchrieb einige venige mahnende Worte. „Ihr Herr Bräutigam ſtirbt. Laſſen Sie nicht das widrige Geſchwätz niedriger Seelen den entgelten, den Niedrigkeit nie berührt hat. Wie glauben Sie einſt vor Gott beſtehen zu können, wenn Sie einem Sterbenden ſeine letzte Bitte verweigern— und dieſer Sterbende hat niemals eine andere als Sie geliebt...“ Aus ſeinem ſchweren Schlaf am Mittag erſt erwachend, ah Ernſt Cornelius die junge Fürſtin an ſeinem Bette ſitzen. a Nie war ihm ihr Antlitz ſo ſanft, ſo hold, ſo erhaben erſchienen. Die große Entſagung, zu der ſie ſich über⸗ mit ſich den nelius, ſie kommt.“ 5 24: Fürſt Joſeph Windiſchgrätz tobte. „Zum Narren hält mich das Weib, zum Narren. Tut ſich wie ein Lämmchen, das kein Wäſſerchen trüben kann — und lebt zuſammen mit ihrem Geliebten auf dem Gut das ͤch ihr als Morgengabe eingebracht...“ f Der alte Fürſt lächelte ruhig in das ſorcierterregte Geſicht ſeines Sohnes. 8 „Der Mann liegt im Sterbe ie der Arzt ſchrei Wenn ſchon an den Gene was dran wat 0 wil eit 0 0 8 8 a 5 will ein todkranker Mann! Und wenn ſie ihn lieber hat als dich... Wunder wär's freilich nicht. So ein verlogener, un— aufrichtiger Nichtsnutz wie du— und dagege wein ſtolzer aufrichtiger Kerl, der was wagt und gewagt hat. Glaubſt ſelbſt nicht, Sepperl, daß der Fürſtentitel den Adel Spfetzt„ ſchon das Fräulein von Eſtorff!, dachte Ignis. Aber ſie ſagte nur:„Verlaſſen Sie ſich darauf, Oberförſter Cor Die Ehre ſores N 3 f 1 schi „Die Ehre unſeres Namens will ich ſchützen“, ſchau- ſpielerte Sepperl weiter. i Der alte Fürſt klopfte dem Tobenden freundſchaftlich auf die Schulter. 0 —„ 1 r. 1 7— f „Sollt mir eine Freude ſein, Sepperl, wenn du damit endlich aufingſt. Bei dir, bitte, Sepperl, bei dir. Die Helene, die hann gar nicht Schande über unſeren Namen 2 Sie brauchte ſich nur zu geben, wie ſie eben war, und jeder beugte ſich vor ihr. Vor ihrem Geiſt? Ihrem Herzen? Ihrem Charakter? Wer wollte das ſagen? Vor Neidern bewahrte ſie ihre Ehe mit ihm. N Niemand, der ihn kannte, mißgönnte ſeiner jungen Frau ein Glück, einen Vorzug. In ſpäteren Jahren erſt erlernte Windiſchgrätz die Kunſt der Heuchelei, als er verſuchte, in der öffentlichen Meinung ſeine Frau aus⸗ zuſtechen und zu übertrumpfen. Nie konnte er werden was ſie war; aber es gelang ihm in reiferen Jahren vorzutäuſchen, was er hätte ſein mögen. Viele gewann er, viele freilich durchſchauten ihn auch. Auch Ignis ge⸗ hörte zu dieſen. Das empfand er, und deshalb ſuchte er ſie zu quälen, wo er vermochte. Aber ſie ſtand zu hoch über ihm, war ihm unerreichbar. Und es gelang ihr, aus ce Kindern, von denen manche in der Geſchichte ihres Landes eine Rolle ſpielten, das Erbteil des Vaters faſt 11 5 herauszuerziehen. Es war einer der erſten wirklich herbſtli T gegen Ende Oktober, als auf der Eule ee ee von verſchiedenen Richtungen kommend, zwei Reiſewagen dem Windiſchgrätzſchen Landgut zuſtrebten. In dem einen ſaß allein und fröſtelnd in ſich ſelbſt zuſammengeſunken ein junges Mädchen von ungefähr dreiundzwanzig Jahren— einfach gekleidet, aber mit einem allerliebſten, weichen und puppenhaften Kinder- geſicht, ſchwarzhaarig und blauäugig, mit Farben wie Milch und Blut.(Fortſetzung folgt.) Wenn ſchon die Hühner Es gab eine ze 1 lautet heute die Parole in Anzeigen mi atzen und Namen vor die v ſind alſo nicht Sleichzeitig ſiche heit der Ware. ern ver⸗ t genau über ſtellen ſieh are. Anzeig en der 7. nur einf Jagespreſſe 1 0 ache Angebote, ſie ſind gen für die reelle Beſchaffen⸗ 8 20 N U 8 W 9 4 . 4 77 2 2EITUNGS-NNZ EIGEN helfen kaufen und v erkaufen betreffend Winterhilfswerk . Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Turnverein von 1893. aninchen⸗ des Clubs ließen ſich nicht verblüffen, boten ihr ganzes, vom Fechtmeiſter Angelini, Italien er⸗ lerntes Können auf und ſicherten ſich durch ihre ſchöne Fechtweiſe machen Sieg. Nach der Pauſe machte ſich jedoch eine leichte Ueberlegenheit der Viernheimer geltend, die zu großer Form aufliefen. Infolge Gleichwertigkeit der Partner wurden die Schlußkämpfe immer ſpannender, ſo daß jeder gechter ſein ganzes Können einſetzen mußte. Auf beiden Seiten ſetzte man alles aufs Spiel, doch dem Viernheimer Schlußmann gelang es noch einen Sieg zu landen und damit ein Un— entſchieden von 8:8 Siegen herzuſtellen. Das beſſere Trefferverhältnis iſt jedoch auf Seiten der Junioren des Fechtelubs. Auf dieſes Un⸗ entſchieden können die Fechter der D. J K. ſtolz' ſein, bewieſen ſie doch wiederum, daß ſie bei etwas mehr Kampferfahrung und weiterem Trai— ning noch manches leiſten werden. Beſter Einzel— fechter war: J. Müller, Viernheim. 2. und 3. Sieger Luibrand u. K. Müller, beide Mannheim. Malzhaffee— von einem Deut⸗ ſchen erfunden! Getränke aus einfach ge⸗ brannter roher Gerſte hat man immer getrunken, ſeit Olims Zeiten. Aber merkwürdiger Weiſe ſcheint im Laufe der Jahrhunderte niemand da— rauf gekommen zu ſein, daß man, wenn auch mit einiger Mühe, aus demſelben Rohſtoff etwas viel Beſſeres machen könne— richtigen Malz— laffee nämlich. Der iſt erſt vor etwa vierzig Jahren erfunden worden und zwar von einem Deutſchen, von Sebaſtian Kneipp, der davon täumte, daß eines Tages das ganze deutſche Volk ſeinen geſunden und billigen Malzkaffe, den „Kathrainer“ trinken ſollte.... Heute trinkt man ihn überall— dieſen Kneipp-Malzkaffee, der aus deutſchem Malz, von deutſchen Arbeitern, auf deutſchen Maſchinen gemacht wird. Wie würde ſich der Vater Kneipp freuen, wenn er das noch erlebt hätte... Einziehung der Jehnmarkſcheine. Das Reichsbankdirektorium gibt bekannt, daß die Reichsbanknoten zu zehn Mark mit dem Anfertig— ungsdatum vom 11. Oktober 1924 eingezogen werden. Mit Ablauf des 31. Januar 1934 verlieren ſie ihre Eigenſchaft als geſetzliches Zahl— ungsmittel. Bis zum 28. Februar 1934 werden ie bei allen Kaſſen der Reichsbank zum Um— nauſch angenommen. Bekanntmaahung 1933/34. Die Kolonialwarenhändler empfangen die für November und Dezember gezeichneten Gut— ſceine morgen Samstag, den 25. November, achmittags von 2—6 Uhr in der Wohnung unſeres Geſchäftsſührers Stockert, Bismarckſtr. 70. Die Gutſcheine ſind mit dem Firmenſtem—⸗ vel zu verſehen und ſpäteſtens bis Montag, den 27. November wieder an den Geſchäftsführer abzugeben. Heil Hitler! .S. Volkswehlfahrt, Ortsgruppe Viernheim. Vereins⸗Anzeiger Freitag abend 8 Uhr Turnſtunde der Geräteturner. In Anbetracht des bevorſtehenden Geräte-Mannſchaftskampfes iſt vollzähliges Erſcheinen unbedingt erforderlich. Die Turnleitung. Handballabteilung. Freitag abend 8 Uhr Training ſämtlicher Handballer im Lokal unter Leitung Auguſt Helfrich. Reſtloſes Erſcheinen erwartet. Die Leitung. und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß am Sonn- tag, 26. Nov. im„Fürſt Alexander“ eine große Geflügelſchau unſeres hieſigen Bruder⸗ vereins ſtattfindet. Ich bitte die Mitglieder, dieſe Schau recht zahlreich zu beſuchen.— Am gleichen Tag hält auch unſer Nachbar- verein Heddesheim im„Bad. Hof“ eine lokale Kaninchenſchau ab. Die Mitglieder wollen auch dieſe Schau beſuchen. Treffpunkt 1 Uhr am Anker. Der Führer. Sünger⸗ Einheit. Samstag abend 8½ Uhr Singſtunde Reſtloſes und pünktliches Er- ſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Männergeſangverein 1846. Samstag Abend um ¼9 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er- ſcheinen iſt Pflicht. Der Führer. Trauer kleidung Trauerhüte— Trauerschleler stets in großer Auswahl Fischer-iege! MANNHEIM— Paradeplatz 1 Geht zur Winterhilfe! Gedenktage 2 4. November 1632 Der Philoſoph Baruch Spinoza in Am⸗ ſterdam geboren. 1801 Der Dichter Ludwig Bechſtein in Wei⸗ mar geboren. Prot. und kath.: Chryſogonus Sonnenaufg. 7.36 Sonnenunterg. 15.57 Mondaufg. 12.59 Mondunterg. 23.57 Ueber Wetter- und Herrenlaunen Runzle niemals die Augenbraunen. * Mazinthen treiwen auf Gias Der Blumenfreund kann ſich den ganzen Winter hindurch Blumenſchmuck verſchaffen, wenn er nach und nach einige Dutzend Hyazin— thenzwiebeln am Fenſter treibt. Es gibt eigens für dieſen Zweck hergeſtellte Gläſer. Sie wer⸗ den ſo weit mit Waſſer gefüllt, daß die Wurzelſcheibe der Hyazinthenknolle den Waſ— ſerſpiegel eben berührt. Die Gläſer werden am beſten umhüllt und die Zwiebel mit einer Tüte bedeckt; denn Licht iſt dem Wachstum, das ſonſt in der dunkelſten Erde vor ſich geht, nicht zuträglich. Es genügen 5 bis 10 Grad Celſius. Das Waſſer wird regelmäßig mit Vorſicht ergänzt. die Gläſer wärmer geſtellt. Die Tüten bleiben ſo lange darauf, bis ſich der Schaft entwik⸗ kelt. Mitunter erſcheinen faule Stellen. Man kann dieſe Zwiebeln noch dadurch retten, daß! die durch Fäulnis weich gewordene Stelle ab- gerieben und mit Jodoformpulver beſtreut wird. Wenn die Blumen aufblühen, werden ſie kalt geſtellt, damit ſie ſich länger halten. *. ** Winterfütterung unſerer Standvögel. Die Fütterung unſerer befiederten Lieblinge wird erſt bei ſtarkem Schneefall, bei Rauhreif und Glatteis notwendig. Es iſt aber angezeigt, daß wir unſeren Standvögeln jetzt ſchon etwas Futter an die Futterſtellen bringen, damit ſie in den Tagen der Not die Plätze kennen, wo ihnen das Futter gereicht wird. Bevor— zugt werden von unſeren Vögeln ölhaltige Sämereien wie Hanf, Mohn, Sonnenblumen— kerne und Leinſamen; Rübſamen wird meiſt verſchmäht. Auch geriebene Semmeln, Nuß— kerne. Ameiſeneier. Roſinen, Fleiſch⸗- und un⸗ geſalzene Speckſtückchen und Talg werden gern verzehrt. Vor Fütterung von Schwarzbrot muß unbedingt gewarnt werden, weil dieſes bei Hinzutritt von Feuchtigkeit in ſaure Gä— rung übergeht und geſundheitsſchädlich und ſogar tödlich wirken kann. n Einlieferung von Poſtpaketen an Sonn⸗ und Feiertagen. Der Reichspoſtminiſter hat die Oberpoſtdirektionen ermächtigt, in Land— orten an Sonn- und Feiertagen zwiſchen 8 und 13 Uhr gewöhnliche Pakete ohne Erhe— bung einer beſonderen Einlieferungsgebühr an— nehmen zu laſſen, wenn hierfür ein Verkehrs— bedürfnis beſteht und die Pakete ſpäteſtens am nächſten Vormittag abbefördert werden können. Maſſenauflieferungen ſind ausgeſchloſ— ſen. Die bereits ſeit April ds. Is. verſuchs— weiſe zugelaſſene Annahme gewöhnlicher Pa— kete ohne Einlieferungsgebühr an Sonn- und Feiertagen bei Bahnhofspoſtanſtalten mit un— unterbrochenem Paketannahmedienſt hat ſich bewährt. Die Einrichtung wird dauernd bei— behalten. Haben die Zwiebeln etwa 5 Zentimeter lang ausgetrieben, dann werden Prozeß Moufang Der frühere Leiter der preußiſchen Porzel⸗ lanmanufakkur vor Gericht. Berlin, 24. November. Vor der 16. Großen Strafkammer des Ver— liner Landgerichtes begann der auf mehrere Tage berechnete Prozeß gegen den früheren Leiter der Staatlichen Porzellan-Manufaktur in Berlin Dr. Nicola Moufang. Der Angeklagte war von Januar 1925 bis Dezem— ber 1928 Direktor der Staatlichen Porzellan— Manufaktur und bezog ein Einkommen, das ſelbſt für die damaligen Verhältniſſe als überaus reichlich zu bezeichnen iſt. Zu ſei— ner plötzlichen Entlaſſung führte die Aufdek— kung mehrerer Unregelmäßigkeiten, die aber ſeinerzeit bezeichnenderweiſe nicht ſtrafrecht— lich verfolgt wurden. Dr. Moufang hat ſich in mehreren Fällen ſtrafbare Handlungen zu— ſchulden kommen laſſen, die jedoch, bis auf eine, inzwiſchen verjährt ſind. In dieſem Fall hat der Angeklagte nach den Ergebniſſen der Ermittlungen einen Be— krag von ekwa 50 000 Mark aus den Mitteln der Porzellan-Manufaktur dazu verwendet, ein in eigenem Namen und auf eigene Rech⸗ nung im Februar 1927 herausgebrachtes Buch„Alt-Berlin in Porzellan“ zu finan- zieren. Der Betrug wird darin erblickt, daß Dr. Moufang die Geltendmachung eines ſtaallichen Erſatzanſpruches durch Vorſpiege⸗ lung falſcher Tatſachen verhindert habe. Zwei Hochſtapler vor Gericht. Freiburg, 24. Nov. Vor dem Schöffenge— richt hatten ſich der Bildhauer Otto Philipp aus Odenheim wegen Unterſchlagung und Be— trugs im Rückfalle ſowie der Architekt Zyrill Nolte aus Straßburg wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu verantworten. Beide An— geklagte ſind wiederholt vorbeſtraft. Der An— geklagte Philipp hat einer Köchin 650 Mark unter der Vorſpiegelung abgeſchwindelt, daß er ſie heiraten wolle, wobei er dieſer angab, daß er in guten finanziellen Verhältniſſen ſteht, im Beſitze eines Patentes im Werte von 10 000 Mark ſei, eine gute Stelle bei einer Berliner Firma in Ausſicht habe und Grund— ſtücke in Freiburg im Werte von 15000 Mark beſitze. Weiter verſprach Philipp einem Arbei— ter eine geſicherte Stellung, falls er eine Kaution von 250 Mark ſtelle, welcher Betrag in die Taſchen von Philipp floß. Einem Kriegs— blinden ſchwindelte Philipp den Betrag von 130 Mark ab unter der Vorgabe, er könne ihm zu einer Kapitalabfindung beim Verſon gungsamt verhelfen. Ende Juli 1933 legte Philipp zuſammen mit dem Angeklagten Nolte einem gewiſſen R. ein angebliches Schreiben des Verſorgungsamtes vor, wonach R. eine Abfindung für ſeine Rente erhalten könne, wenn er binnen eines Tages den Betrag von 1000 Rm. im Verſorgungsamt hinterlege. Das Schreiben hatte Nolte angefertigt und es mit einem aus einem anderen Schreiben herausge— ſchnittenen Stempel des Verſorgungsamtes durch Aufkleben verſehen. R. ließ ſich durch dieſe Fälſchung täuſchen und beſorgte die von ihm verlangte Summe, die die beiden Ange— klagten unter ſich verteilten. Das Urteil lau— tete gegen Philipp auf eine Zuchthausſtrafe von vier Jahren ſowie auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Nolte erhielt ein Jahr Gefäng— nis abzüglich zwei Monaten Unterſuchungshaft. 8 28 5 Mocuttet lan, * Are Nes dospecke; 5 ubeheret y hun 40* + 1 turttco? „ Naefe Wi 5 obpertiot et w. EIN EAT 0 Aae ite 49 , u,, üs 2 LSE UBERALL ZU HABEN Hausarbeit an kalten Tagen. Jede Hausfrau macht ihre Hausarbeit gern, ſo ſchwer ſie ihr auch mitunter fällt, aber das un⸗ angenehme bei dieſer Arbeit iſt das häufige Waſchen der Hände. Mitten in einer Arbeit heißt es Kohlen auflegen, da müſſen natürlich die Hände gewaſchen werden. Kaum ſind ſie trocken, müſſen ſie ſchon wieder gewaſchen werden. Sauberkeit im Haushalt, ja, aber das viele Waſchen der Hände, beſonders in der kalten Jahreszeit, iſt die Haut nicht zuträglich. Da wird, wenn nicht vorgebeugt wird, die geſchmei— digſte Haut mit der Zeit ſpröde und riſſig. Die armen Hände müſſen im Winter beſonders gut gepflegt werden. Reiben Sie daher nach erledigter Arbeit, mindeſtens aber am Abend, mit etwas Leokrem ein! Das ſchützt die Haut: ſie bleibt ſtets ſammetweich und zart und kann nicht rauh und riſſig werden. Leokrem, ein vorzügliches Erzeugnis der bekannten Chlorodont-Fabrik, ent⸗ hält Sonnenvitamin, das für die Haut ſehr wichtig iſt.— Neues aus aller Welt Durch Spirikusexploſion ködlich verletzt. Der Dentiſt Spieß in München arbeitete nit der Lötlampe, die mit Spiritus gefüllt war. Plötzlich explodierte der Spiritus. Spieß erlitt ſo ſchwere Verbrennungen am Kopf, an der Bruſt und an den Händen, daß er im Krankenhaus geſtorben iſt. Eine Woche Gefängnis wegen einer Mark. Der 37 Jahre alte Hilfsarbeiter Kirmeier in Kempten war beauftragt, eine Rechnung bei einer Lederhandlung zu bezahlen. Kir— meier machte auf der Quittung eine Mar? mehr daraus, die in die Taſche des Ange— klagten wanderte. Als der Betrug aufkam, zahlte Kirmeier zwar die Mark zurück, doch erfolgte Anzeige wegen ſchwerer Urkunden— fälſchung und Betrugs. Das Schöffengericht verurteilte den bereits vorbeſtraften Ange— klagten zu einer Woche Gefängnis. Kein Hakenkreuz im Stadtwappen. Vom Stadtrat in Wunſiedel wurde bei der bayeriſchen Regierung um die Erlaubnis nachgeſucht, in einem Felde des Stadtwap— pens ein Hakenkreuz führen zu dürfen. Nach einem Schreiben des Staatsminiſteriums des Innern kann eine ſolche Genehmigung nicht erteilt werden. Märkte und Bör Vom 23. November. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 13,75; 1 Dollar 2,55; 100 holl. Gulden 168,88; 100 Belga 58,33; 100 Danziger Gulden 81,75; 100 Lire 22,13; 100 Dinar 5,30; 100 dän. Kronen 61,39; 100 norw. Kronen 69,08; 100 franz. Francs 16,40; 100 tſchech. Kronen 12,43; 100 Schw. Franken 81,17; 100 Peſetas 34,22; 100 ſchwed. Kronen 70,93; 100 öſterr. Schilling 48,05. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 77 Ninder, 666 Kälber, 211 Schafe, 764 Schweine. Preiſe: Kälber— 36 bis 38, 31 bis 35, 26 bis 30, 22 bi 25; Schafe 23 bis 26, 19 bis 22, 14 bis 18; Schweine—, 46 bis 48, 46 bis 48. Mannheimer Kleinviehmarkt. Auftrieb: 17 Kälber, 20 Schafe und 84 Schweine; eine amtliche Notierung wurde nicht feſtgeſezt.— Der Schweinemarkt war mit 430 Ferkeln und 270 Läufern befahren. Es erzielten Ferkel bis ſechs Wochen 7 bis g, über ſechs Wochen 14 bis 20 und Läufer 20 bis 21 Rm. pro Stück. Mannheimer Produlktenbörſe. Offizielle Preiſe per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim in Rm.: Weizen inl. 19,60 bis 19,80, Feſtpr. Bez. 9 18,90, Bez. 10 19,10, Bez. 11 19,40; Roggen 16,75 bis 17, Feſtpr. Bez. 9 15,90, Bez. 8 15,60; Hafer inl. 14,25; Sommergerſte inl. 18 bis 19; Futtergerſte 16,75 bis 17; Mais m. S. 19; Erdnußkuchen 16,50 bis 16,75; Soyaſchrot 14,75; Raps— kuchen 13,25 bis 13,75; Palmkuchen 15 bis 15,25; Kokoskuchen 17,50; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17; Biertreber m. S. 16,75; Trok⸗ kenſchnitzel 9 Rohmelaſſe 8,50; Wieſenh au loſes 6 bis 6,20; Rotkleeheu 6,20 bis 6, 60; Luzernekleehen 7 bis 7,20; Weizen- und Rog⸗ genſtroh gepr. 2, geb. 1,40 bis 1,70; Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1,40; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 29,40, Dez. 29,55, Jan. 29,70, aus Inl. 27,90, Dez. 28,05, Jan. 28,20; Roggenmehl nordd. 22,25 bis 22,75, ſüdd. und pfälz. 23,25 bis 24,25; Weizenkleie feine m. S. 10,25 bis 10,50, grobe 10,75 bis 11; Roggenkleie 9,75 bis 10,75; Weizenfuttermehl 11,80 bis 11,75; NRoggenfuttermehl 10,50 bis 12,75; Weizen⸗ nachmehl 15,25 bis 16,25. a gehlecht Wetter droht! Jetzt, wo ſchneidende Kälte und naßkaltes Wetter mit⸗ einander abwechſeln, braucht die Haut beſondere Pflege, ſoll ſie nicht riſſig und ſpröde werden. Bei dem Hinaus⸗ gehen findet die Haut in Leokrem, der tief in die Haut eindringt, einen idealen Schutz gegen alle Witterungs⸗ einflüſſe. Durch ſeinen Gehalt an naturechtem Sonnen⸗ Vitamin fördert Leokrem zugleich den Aufbau der Haut. Machen Sie noch heute einen Verſuch! Doſen zu 90, 50, 22, 15 Pfg. in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen erhältlich.