Lokales „Sterbetafel. Am letzten Samstag nachmittag verſtarb hier unſer wohlachtbarer Mitbürger, Herr Schuhmachermeiſter Leonh. Knapp 2., Mannheimerſtraße 19, nach ganz kurzer Krankheit, im geſegneten Alter von 84 Jahren. Die Beerdigung findet heute Montag nachmittag ſtalt. R. J. P. *Der Polizeibericht der letzten Woche meldet kein Vergehen gegen Recht und Geſetz. „ Mitglieder⸗Verſammlung der NSDAP. Am kommenden Donnerstag findet, wie wir erfahren, im Gaſthaus„Zum Karpfen“ eine Mitgliederverſammlung ſtatt, zu der die geſammten Angehörigen der Partei und ihrer Unterformationen erſcheinen müſſen. Ver⸗ bunden mit dem Abend iſt der erſte Schulungs- abend über die innen- und außenpolitiſche Lage nach der Volksabſtimmung. Sympathieſierende und Anhänger der Bewegung find hierzu einge— laden. Wir weiſen deshalb heute ſchon darauf hin, damit ſich jeder dieſen Abend freihalten kann. * Die Bezirksſparkaſſe baut. Die Bezirksſparkaſſe Lorſch hat mit der Errichtung des Verwaltungsgebäͤudes für ihre hieſige Zweig⸗ ſtelle, welches in der Schulſtraße, gleich neben der Goetheſchule, erſtellt wird, begonnen. Die Bauleitung liegt in den Händen des Herrn Architekten Michael Kühlwein, die Bau⸗ ausführung geſchieht durch Herrn Maurermeiſter Johann Peter Alter. * Mit dem Holzfällen wurde be⸗ gonnen. Die Holzfällerarbeiten wurden heute Montag in Angriff genommen. Ein Teil der Beſchaͤftigten, ca. 115 Arbeiter, haben heute die Arbeit aufgenommen. Die übrigen werden am nächſten Montag beginnen, da dieſe mit dem Holzfällen an der Autoſtraße beſchäftigt werden und die Fluchtlinie hierzu erſt im Laufe dieſer Woche abgeſteckt wird. * Als 2. Wiegemeiſter wurde Herr Georg Kaufmann 1. für die Gemeinde- waage verpflichtet. g * Beitragserſtattung aus der Angeſtelltenverſicherung bei Heirat. Die Gerüchte, es beſtehe die Abſicht, die Vor⸗ ſchriften über die Beitragserſtattung aus der Angeſtelltenverſicherung an weibliche Verſicherte bei Heirat(8 62 des Angeſtelltenverſicherungs⸗ geſetzes) aufzuheben, entbehren jeder Grundlage. Die Beitragserſtattung nach§ 62 des Ange- ſtelltenverſicherungsgeſetzes iſt aber nur zuläſſig, wenn bei der Heirat die Wartezeit bereits er⸗ füllt iſt. Die Wartezeit beträgt 60 Beitrags⸗ monate. Sind aber weniger als 60 Beitrags- monate auf Grund der Verſicherungspflicht er- füllt, ſo beträgt die Wartezeit 120 Beitrags- monate. * Verkaufsſonntage vor Weih⸗ nachten. Wie das Staatsminiſterium mitteilt, können auch in dieſein Jahre die Ver⸗ kaufsſtellen an drei Sonntagen vor Weihnachten, das iſt am 10, 17. und 24. Dezember offen⸗ gehalten werden, wobei nach dem Geſetz vom 13. Dezember 1929 über den Ladenſchluß am 24. Dezember— Reichsgeſetzblatt S. 219— beſonders zu beachten iſt, daß am 24. Dezember bezw. am Heiligen Abend Lebensmittel-, Genuß ⸗ mittel⸗ und Blumengeſchäfte um 6 Uhr abends, alle übrigen Geſchäfte um 5 Uhr ſchließen müſſen. Für die Branchen Lebensmittel, Spirituoſen, Schokolade, Drogen, Blumen, Papier- u. Tabak⸗ waren darf jedoch auch ſtatt eines Sonntags vor Weihnachten der 31. Dezember laufenden Jahres zum Verkauf freigegeben werden. Mehr als drei Verkaufsſonntage dürfen im Dezember für keine Branche in Betracht kommen. Vom Sonntag. Der geſtrige letzte Sonntag im November ſagte uns eindringlich, daß es nun doch an der Zeit iſt, daß der geſtrenge Herr Winter Einkehr bei uns hält. Bereits in der Samstagnacht hatten wir Schneefall, der jedoch mit Regen gemiſcht einen richtigen Matſch auf der Straße erzeugte. Der geſtrige Sonntag ſelbſt war frei von Regen und Schnee und gegen Abend wurde es recht kalt, ſodaß man mit eintretendem Froſt rechnete. Doch, wie wir ſehen, gab es keinen Froſt, hierfür aber recht viel Schnee. Inner⸗ halb weniger Stunden waren wir heute Früh eingeſchneit, ſodaß unſer Ort eine typiſche Win⸗ terlandſchaft darſtellte. Auf dem Boden iſt der Schnee jedoch nicht von zu langer Dauer. Der Schnee wird zu Waſſer, wie ſo vieles im Leben, und auf den Straßen bilden ſich Dreckpfützen, die das paſſieren unangenehm machen. Gutes Schuhzeug iſt erforderlich, wenn man bei ſolchem Wetter unbeſchadet der Geſundheit auf die Straßen will. Vielen unſeren Volksgenoſſen iſt es lei⸗ der noch nicht möglich, ſich und ihre Angehörige mit gutem Schuhwerk und warmer Kleidung zu verſehen. Nach dem Wunſche des Führers darf in dieſem Winter niemand hungern und frieren. Deshalb ſeien alle auf das Winterhilfswerk ver⸗ wieſen. Alle, die ihr noch in der Lage ſeid, helft mit, ſpendet, unterſtützt eure notleidenden Volksgenoſſen! Zeigt den Sozialismus der Tat und bildet die wahre Volksgemeinſchaft, die brü⸗ derlich Not und Brot teilt.— In vielen deut⸗ ſchen Gauen wurde geſtern der Totenſonntag be⸗ gangen. Viernheim feierte das Feſt der Toten bereits früher. Aus dieſem Grunde waren in ganz Deutſchland alle Luſtbarkeiten und auch ſportliche Veranstaltungen verboten zu berichten wäre. auch hler geſtern keine Veranſtaltung über welche . Vereins⸗Anzeiger Unter dleſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit, glieder⸗ u. Generalverſammlungen u Singſtunden Turnverein von 1893. Turnerwehr. Heute Montag abend pünktlich um 8 Uhr antreten zum Pflichtturnen im Lokal. Trainingsanzug oder Sport iſt mitzubringen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet. Die Leitung. — Wochenplan der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09 e. V. Dienstag 7 Uhr: Hallentraining für alle aktiven Sportler, insbeſondere hat die 1. FJuß⸗ uud Handballmannſchft anzutreten. Donnerstag 7 Uhr: Hallentraining für der 1. und 2. Fußballmannſchaft. Freitag 4 Uhr: Hallentraining für ſämtliche Aktive. Wir erwarten, daß die Trainingsſtunden pünktlich und vollzählig beſucht werden. Der Vorſtand. Darlehen 222 200. bei 3 und 4% Zins werden gewährt gegen entſprechende Sicherheit. Auch landwirtſchaft⸗ liche Ent⸗ und Umſchuldung. Anfragen bitte Rückporto beifügen. Strengſte Diskretion. Angebote unter D 200 an den Verlag ds. Bl. ſas Frauen träumen“ — Dieser entzückende u. erfolgreiche Großtonfilm heute letztm. im Centtal. in den Hauptrollen: Nora Gregor, Gustav Fröhlich, Peter Lore, Otto Wallburg Auch Sie können noch heute sehen und hören„Was Frauen träumen“ Ang. Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem Heimgange unſeren lieben, nun in Gott ruhenden, unvergeßlichen Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Schwagers u Onkels, Herrn Franz Gg. Bauer i. ferner für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte, für die Kranz- und Blumenſpenden und den Stiftern von Seelenmeſſen ſagen wir innigſten Dank. Beſonderen Dank den ehrw. barmh. Schweſtern für ihre liebevolle, aufopfernde Pflege, der Hochw. Geiſtlichkeit ſür ihren troſtreichen Beiſtand ſowie allen anderen, die dem teuren Dahin— geſchiedenen die letzte Ehre erwieſen haben. Viernheim, den 27. November 1933. Die trauernd Hinterbliebenen. völlig unzureichend. Schuhe und Stiefel Rechnungs- formulare liefert ſchnellſtens der Verlag dieſes Blattes. Mundharmonika in allen Preislagen Saiten für Violine, Mandoline, Zither und Guittare in 1a Qualiät und konkur⸗ renzlos billig! Achann Schashzart Adolf Hitlerſtraße 16 wohl! Evisa Bekanntmachung betreffend Winterhilfswerk Nach einer Mitteilung des Kreisführers für das Winterhilfswerk müſſen im Kreis Heppen⸗ heim gemäß der Anbaufläche ca. 1900 Zentner Frucht aufgebracht werden. Die bisher von der Bauernſchaft aufgebrachten Getreideſpenden ſind Wir hieſige Bauernſchaft nochmals herzlich wie dringend bitten, gemäß ihrer Anbaufläche pro Morgen 10 Pfund Getreide zu ſpenden. in Abänderung des ſeitherigen Gebrauchs Gerſte und Hafer geſpendet werden. nicht die der Anbaufläche entſprechende Frucht zuſammen bekommen, haben wir keine Ausſicht für unſere notleidenden Kinder und Erwachſenen herein zu bekommen. Alſo friſch ans Werk! In den nächſten Tagen kommen neue Spendeliſten zu Euch ins Haus, laßt ſie nicht leer aus Eurem Hauſe gehen. Wohlzutun und mit zu teilen vergeſſet nicht, denn ſolche Opfer geſallen dem Herrn B. S. Volkswehlkahrt, Ortsgruppe Viernheim, Schöne 3- Zimmer- Wohnung mit Abſchluß evtl. mit Bad per ſofort oder ſpäter zu mieten ge- ſucht, Schriftl. Angebote unter F. 105 an den Verlag, des Blattes erbeten. 1933/34. müſſen darum die Arbeit und Wenn wir hier Verdienst 8 binden Sie durch An Ifeitigung v. 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Bekanntmachung. Betreffend: Ausſtellung von Wander-Gewerbe⸗ ſcheinen, Legitimationskarten und Legiti⸗ mationsſcheinen für 1934. Mit Ablauf des Jahres verlieren die für das Jahr 1933 erteilten gewerbl. Legitimationen (Legitimationskarten 88 44, 44a der Gewerbe⸗ ordnung, Wandergewerbeſcheine 8 55 der Gewerbe⸗ ordnung und Legitimationsſcheine zum Handel mit Druckſchriften nach 8 43 der Gewerbeordnung) ihre Gültigkeit. Es wird den in Betracht kommenden Gewerbetreibenden empfohlen, baldigſt die Erneuerung dieſer Scheine für das Kalender⸗ jahr 1934 bei uns zu beantragen, da bei der Häufung der Anträge um die Wende des Jahres Verzögerungen in der Erledigung der Geſuche un⸗ vermeidlich ſind. 1 Den Anträgen iſt ein Lichtbild aus neueſter Zeit beizufügen und von Perſonen, die bisher ſchon Wandergewerbeſcheine, Legitimationskarten und Legitimationsſcheine beſaßen, ſind die für das Jahr 1933 erteilten Legitimationen bei der Antragſtellung vorzulegen. Viernheim, den 28. November 1933. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 277 Kabineit Chautemps Frankreich hat eine neue Regie⸗ rung. Die Kriſe hat alſo nur ein paar Tage gedauert. Der neue Miniſterpräſident heißt Chautemps, im Miniſterium Sar— raut, das er abgelöſt hat, war er Innen⸗ miniſter. Außenminiſter iſt— wie bisher— Paul- Boncour, Kriegsminiſter— ebenfalls wie bisher— Daladier. Mari⸗ neminiſter iſt Sarraut, der bisherige Mi⸗ niſterpräſident; der Finanzminiſter Bon⸗ net iſt in ſeinem Amt geblieben. Auch ſonſt gleicht das neue Kabinett dem von der Kam⸗ mer geſtürzten wie ein Ei dem anderen. Es ſigzen dieſelben Männer darin wie in dem alten. Nur einige Reſſorts ſind vertauſcht. Es iſt ſomit zwar ein neues Miniſterium, aber es ſind die alten Männer. „Das hat in Frankreich bereits ſtark ent⸗ täuſcht. Miniſterpräſident Chautemps hat deshalb ſofort nach der Bildung ſeines Kabi— netts am Montag folgende Erklärung abge— geben: Einige Kreiſe werden finden, daß die neue Regierung keine neuen Perſönlich⸗ keiten aufweiſt. Ich für meinen Teil erachte es für ſehr nützlich, durch Beibehaltung der gleichen Perſönlichkeiten in Zeiten politiſcher Kriſen eine gewiſſe Stabilität zu wahren, In meinem Kabinett herrſcht das radikale Ele⸗ ment vor. Die Deviſe der neuen Regierung wird ſein, den nationalen Notwendigkeiten Rechnung zu tragen.“ 5 Soweik Chautemps. Ganz zutreffend iſt dieſe Erklärung nicht. Denn Herr Chautemps hat nicht nur deshalb die bisherigen Mini— ſter in das neue Kabinett übernommen, weil er das ſachlich für richtig hielt, ſondern hauptſächlich aus einem anderen Grunde: er hätte ſchon gerne neue Männer hereinge— nommen, aber der Verſuch, durch Beiziehung von Neuſozialiſten und Rechtsgruppen die parlamentariſche Baſis der Regierung zu er— weitern, iſt geſcheſtert So blieb nichts an⸗ deres übrig, als das Kabinett aus den Rei⸗ hen der Radikalen zu bilden, jener ſtarken linksbürgerlichen Gruppen, die auch die alte Regierung geſtellt hatte. Es ſitzen außerdem darin nur noch einige Mitglieder der mit den Radikalen faſt ſtets zuſammengehenden Nach⸗ barfraktionen.. Was wird nun werden? Die Wahrſchein⸗ lichkeit ſpricht dagegen, daß der neue Mini⸗ ſterpräſident Chautemps lange im Amte blei⸗ ben wird, denn die parlamentariſche Lage hat ſich nicht geklärt und die Baſis der neuen Kombination iſt noch ſchmaler als die der vorhergehenden Die neue Miniſterliſte wirkt wie eine Wiederholung des Experimentes, das Chautemps im Januar 1930 mit einer rein radikalen Regierung verſucht hat. Da⸗ mals wurde er bei ſeinem erſten Auftreten vor der Kammer geſtürzt; ſeit den Wahlen vorigen Jahres liegen die Verhältniſſe et⸗ was günſtiger, aber immerhin ſo, daß ent⸗ weder die Sozialiſten oder die rechts von den Radikalen ſtehenden Gruppen zur Mehrheits⸗ bildung notwendig ſind. Chautemps hat aber weder von der einen, noch von der anderen Seite Zuſagen erlangen können; nicht einmal e 50. Jahrgang Enthüllte Geheimniſſe Der große Brandſtifterprozez— Ein wichtiger Zeuge: Deutſchland ſtand ſchon unmittelbar vor dem Bürgerlrieg Leipzig, 28. November. Mit dem 45. Verhandlungstag begann am Montag im Reichstagsbrandſtif⸗ terprozeß der letzte Teil der Beweisauf— nahme, das heißt die Aufklärung der poli— tiſchen Zuſammenhänge. Der Ge— richtsvorſitzende erklärte darüber zu Beginn der Montagsverhandlung, daß ſich die Be— weisaufnahme jetzt der Frage zuwende, ob die kommuniſtiſche Partei in Deutſchland zur Zeit der Brandſtiftung einen bewaffnelen Aufſtand betrieben habe. Der Vorſitzende erſuchte Kriminalrat Helle r-Berlin, der für Mon— tag als einziger Zeuge geladen war, zu zu⸗ ſammenhängenden Ausführungen das Wort zu nehmen. Die Kampfmaßnahmen der KPD Kriminalrat Heller führte u. a. aus: Die Verſuche der Kommuniſten in den Jah— ren 1919, 1920, 1921 und 1923, auf gewalt⸗ ſamem Wege eine Aenderung der politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland herbeizuführen, endeten mit den Niederlagen des re⸗ volutionären Proletariats. Trotzdem hielt die KPD. weiter an ihren Be— ſtrebungen feſt, die Diktatur des Proleta— riats in Deutſchland aufzurichten. Als wichligſte Kampfmaßnahme wird in der kommuniſtiſchen Literakur und in den Beſchlüſſen der Parteiinſtanzen die Entwaffnung der Bourgeoiſie und die Bewaffnung des Prolelarials ſowie die Organiſierung von Maſſenorganiſatio- nen feſtgeſtellt. Schließlich ſoll dann der Generalſtreik entfacht werden, der ein⸗ mündet in den bewaffneken Aufſtand gegen die Staaksgewalk der Bourgeoiſie. Das Plenum des Vollzugsausſchuſſes der kommuniſtiſchen Internationale ſtellt aus— drücklich in ſeinen Beſchlüſſen feſt, daß mit der deutſchen Revolution das Schickſal der proletariſchen Revolution in Weſt- und Mit⸗ teleuropa entſchieden wird, und daß der Sieg der deutſchen Revolution den wichtigſten Schritt zur Welkrevolukion bedeuket. Als notwendige Maßnahme zur Vorberel— tung der revolutionären Auseinanderſetzung wird die proletariſche Einheitsfront in der Weiſe bezeichnet, daß der Verrat der ſozial⸗ demokratiſchen Führer entlarvt und ein Bündnis der kommuniſtiſchen Arbeiter her— geſtellt wird mit den Arbeitern, Angeſtellten, Bauern und Kleinbürgern, die jetzt noch nicht im kommuniſtiſchen Lager ſtehen. Der Zeu⸗ ge zitiert einen Artikel der„Prawda“ vom Oktober 1932, in dem dieſe ganze Taktik der die Neuſozialiſten find gewonnen worden. Seine drei Vorgänger auf dem Poſten des Miniſterpräſidenten, Paul-Voncour, Dala⸗ dier und Sarraut, hat Chautemps in den Fachminiſterien, die ſie bisher inne hatten, beibehalten. Wenn man nun daran denkt, daß die Regierung Sarraut über eine inner⸗ politiſche Frage— Herſtellung des Gleich- gewichtes im Staatshaushalt— geſtürzt worden iſt, ſo iſt nicht einzuſehen, wie eine neue Regierung, die aus denſelben Männern beſteht, dieſe Frage anders löſen ſoll. Aber auch außenpolitiſch geſehen, ergeben ſich keine neuen Möglichkeiten. Der Sturz des Kabinetts Sarraut hätte Anlaß ſein können, den neuen Mann auf den Schild zu erheben, der dringend nötig iſt, um rommunitiſchen Partet geſchildert wird, und weiſt auf die kommuniſtiſche Parteikonferenz in Berlin vom Oktober 1932 hin. In der in Berlin angenommenen Reſolution wird u. a. ausgeführt, daß wirtſchaftliche, politiſche und Proteſtſtreiks ausgelöſt und verbunden wer— den müßten mit Maſſendemonſtrationen und Kampfbewegungen der Erwerbsloſen. Es ſei eine Hauplaufgabe der Partei, durch die Erfahrungen der Tageskämp⸗ fe die Maſſen für den poliliſchen Gene⸗ ralſtreik vorzubereiten. Alle Maßnahmen müßten getroffen werden, um die revolutionären Maſſenorganiſatio— nen zur höchſten Schlagkräftigkeit zu bringen. Die kommuniſtiſche Zerſetzungsarbeit Der Zeuge Heller erklärt weiter, daß in den folgenden Monaten dann die Bezirk s— parteitage ſtattfanden, die ſich vorbehalt— los auf den Voden der Beſchlüſſe des fommu— niſtiſchen Plenums und der Parteikonferenz in Berlin ſtellten. Auf dem Bezirkstag in Hamburg wurde geſagt, der Kampf gehen die Hitlerpartei müſſe als ideologiſcher und wehrhafter Maſſenkampf geführt werden. Auf dem Bezirksparkeitkag Mittelrhein in Köln waren nach dem Polizeibericht unker Führung des Keichskagsabgeord- neten Torgler mehrere Vertreter des Jenkralkomitees der KPD. anweſend. Torgler ſagke in einem Referat, die Ar- beiter müßten ſich auf ein Verbok der KPD. vorbereiten. Er erinnerte dann an die auf der Partei— konferenz gefaßten Veſchlüſſe. Die Maſſen, die noch Unorganiſierten oder in anderen Parteien Organiſierten müßten für den Kampf um den Sturz der faſchiſtiſchen Dik— tatur und für den Kampf um eine deutſche Arbeiter- und Bauernrepublik vorbereitet werden. Nach Torglers Referat mußten die Gaſtdelegierten den Saal verlaſſen. Nur vor den eigentlichen Parkeidelegier- ken ſprach ein auswärtiger Kommuniſt, deſſen Name nicht genannk wurde, über die Zerſetzungsarbeit der Reichswehr, Schutzpolizei und Landfjägerei. Dabei müßten auch füngere Kommunt— ſtinnen eingeſetzt werden, die die Aufgabe haben, gegebenenfalls unter Preisgabe ihrer eigenen Perſon, Soldaten oder Poliziſten für den Kommunismus zu gewinnen und ſie zum Diebſtahl von Waffen und zum Verrat von Geheimniſſen zu verleiten. Die zwei Richtungen Kriminalrat Heller fährt dann ſort: In der kommuniſtiſchen Partei waren von ſeher zwei Richtungen zu erkennen. Eine 7115 ves das Problem der deutſch-franzöſiſchen Be— ziehungen einmal kräftig anzupacken und, unbeſchwert durch parlamentariſche und par— teipolitiſche Vorurteile und Hemmungen, zu löſen. Von deutſcher Seite iſt nach dieſer Richtung getan worden, was getan werden konnte: der Kanzler und Führer hat erſt in den letzten Tagen einem franzöſiſchen Jour: naliſten gegenüber die Bereitwilligkeit zu einer direkten Ausſprache mit Frankreich erklärt Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois-Poncet, hatte auch bereits eine Unterredung mit dem Reichskanzler. Wenn dieſe direkte Fühlungnahme aber von Paris her nicht anders gefördert wird, als daß man die alten verbrauchten Methoden der Außenpolitik auch weiterhin anwendet, ale, die nach außen hin mit parlamenka— riſchen Mitteln arbeitete, ſotvwie die illegea⸗ he. Für die Kenner der Vorhältniſſe ar es ſeit langem klar, daß ier Schwerpunkt der kommuniſtiſchen Betätigung auf dem Ge⸗ biete der illegalen Arbeit lag, deren zwangs⸗ läufige Auswirkung auch im Reichskags⸗ brand zu erkennen ſein würde. f Zeit hren verfolgt die kommuniſtiſche ei das Jiel der Vorbereikung des vaffneten Aufſtandes, deſſen Lehr- ziſtere in der Haupkſache Lenin gewe— ſen iſt. Unzählige Verfahren wegen der Vorberei— tung zum Hochverrat legen Zeugnis ab von der geradezu fieberhaften Tätigkeit der Tätigkeit der KPD., ein Sowſetdeutſchland, die Diktatur des Proletariats nach bekann⸗ tem Muſter zu errichten. Es wurden beſon⸗ dere Kurſe abgehalten, in denen u. a. auch der Straßenkampf, der Bau von Barrikaden, das Ueberrumpeln von Polizeiwachen eine beſondere Rolle ſpielte, erörtert wurde. Die einzelnen Phaſen des bewaffneten Aufſtan— des wurden id von Plänen und in praktiſchen gelehrt, ſo daß die KPD. bereit längerer Zeit für den Bürgerkrieg bereitete Kerntruppen beſaß. Worbereitung zum bewaffneten Nufſtand Nach der Novemberwah; 1932, bei der die KPD. etwa ſechs Millibnen Stim⸗ men gewinnen konnte, verſchärfteſ die KPD. die Vorbereitung des bewaffneten Aufſtan— des, indem ſie nicht nur die eigenen Wehr⸗ organiſationen, ſondern auch die Elemente des roten Maſſenſelbſtſchutzes mit Waffen verſehen ließ. In Kurſen würde zen Teilnehmern klar gemacht, daß der Zei— vunkt der bewaffneten Auseinanderſetzunz „ ner näher rückte. Im Januar 1933 wurde in Berlin ein bsvarliger Kurſus abgehalken, in dem tar ehemalige RKeichskagsabgeordnekz Graſſe ſagte, die 8 PD. würde Ende Fe⸗ ar 1933 in die bewaffnete Ausein- enderſetzung einkreten und das Zeichen den Aufſtandes würde allen Beteiligten dach ein weithin ſichtbares Zeichen ge⸗— geben werden. Wenn die Kommuniſtiſche Partei, bet mie der Zeuge, eine Zeitlang geglaubt hatte, mi dem von Heinz Neumann vertretenen Wor „Schlagt die Faſchiſten, wo ihr ſie trefft“ die nationale Welle niederwerfen zu können, ſo ſah ſie ſich getäuſcht. Abgeſehen davon, daß die nationalen Vorkämpfer ſich durch kei— nerlei Terrorakte von ihrer vaterländiſchen dann darf man anläßlich der Neubildung des franzöſiſchen Kabinetts wirklich fragen: Iſt das alles? So bedeutet das neue Kabi⸗ nett auch außenpolitiſch eine Enttäu⸗ ſchung. Die wirkliche Entſcheidung über die Orientierung der franzöſiſchen Politik innerhalb Europas iſt eben mit Rückſicht auf die drängenden Fi⸗ nanzprobleme wieder einmal vertagt wor den. Chautemps hat die Abſicht, nach dem Vorbilde Poincares vom Sommer 1926 ein Programm rückſichtsloſer Einſparungen durchzuführen. Es fragt ſich aber doch, ob er unter den gegenwärtigen Umſtänden 155 genug Zeit und Autorität verfügen wird. Propaganda abbringen ließen, mußte die KPD. die bittere Erfahrung machen, daß ſich große Teile der Vevölkerung von der kom⸗ muniſtiſchen Idee abwendeten. Es blieb der KPD. nichts anderes übrig, als dem terroti⸗ ſtiſchen Tun Einhalt zu gebieten und von Neumann offiziell abzurücken. Trotzdem gingen die Terroxakle weiler und forderten viele Opfer. Die Kommuniſtiſche Partei hat ſtets verſucht, die Verantwortung dafür abzuwälzen. Der Zeuge erwähnte dann eine Beſprechung, die etwa Mitte Dezember im Karl-Liebknecht— haus ſtattgefunden hat. Bei dieſer habe Torgler ausgeführk, daß die Partei zunächſt drei Kampfplütze habe: Berlin, das Ruhrgebiet und Mit⸗ keldeutſchland. Hier müſſe eingeſetzt werden und hier müſſe man die Maſſe zuerſt an den Kampf führen. Torgler erklärt dazu, daß er an dieſer Ver— ſammlung weder teilgenommen noch geſpro— chen habe. Kriminalrat Heller ſtellt demge— genüber feſt, daß es ſich bei dem Bericht über die Verſammlung um einen vertraulichen Bericht handele, der aus dem amtlichen Ma— terial ſtamme. Auf des Meſſers Schneide Sodann verlas Kriminalrat Heller aus dem Material des Geheimen Staatsponiz en- amtes eine große Zahn von Mitteilungen, die die Situation beleuchten, die zur Zeit des Reichstagsbrande: beſtand. Dieſe Angaben ſchildern nomentlich die Entwicklung dee von der KPD. getroffenen Vorbereitungen zur Auslöſung der Aktion und beweiſen, daß in ber ZJeit von Aunfang Januar bis Mitte Rär; 1933 der Ausbruch der pes. lekariſchen Revotulion unter Füheung der Kommuniſten auf des Meſſers Schneide ſtand. Am 1. Februar wurde ein illegales Rund— ſchreiben an alle Berliner Unterbezirke der Partei verbreitet, in dem es heißt: Verbot der Partei heißt Großalarm. Sofort ſeien durchzuführen Alarmierung der Betriebe, Vorbereitung des politiſchen Maſſenſtreiks und von Demonſtrationen. Sofort Beleg— ſchaftsverſammlungen, nicht proteſtieren, ſondern handeln! Ein Rundſchreiben der Be— zirksleitung Berlin-Brandenburg vom 9. Februar beſagt: wenn das Verbot kommt: Proletariſcher Maſſenſtreik! Jeder muß wiſſen, wir kreten dann in die Phaſe des Bürgerkrieges ein. Für den 5. März gilt es, den Marſch auf Berlin zu orga- niſieren, um, wenn nokwendig, das neue Parlament auseinanderzujagen. Vom 21. Februar liegen dem Berliner Poli— zeipräſidenten von privater Seite Briefe vor, die äußerlich den Charakter von Ge⸗ ſchäftsbriefen hatten, in Wirklichkeit aber getarnte Parteianweiſungen waren. Es heißt darin: Für alle Angeſtellten der Fabrik und die geſamte Kundſchaft! Bürgerkrieg un— vermeidlich, Sturz der Regierung nur auf revolutionärem Wege möglich. Alle großen Betriebe bearbeiten, bei Ueberfällen von Ar⸗ beitern ſofort Großalarm und Maſſenaktio— nen gegen Nazikaſernen und Ausräumung derſelben. Von Anfang März liegt eine Schrift des illegalen Rotfrontkämpferbundes ö vor, in der es heißt: Jetzt iſt es genug! Wir organiſieren den wehrhaften antifaſchiſtiſchen Maſſenkampf. Entwaffnet Hilfspolizei und Faſchiſten! Attentcte geplant Es gingen dann, fuhr Krimianlrat Heller fort, beim Berliner Polizeipräſidium ver— ſchiedene Meldungen ein über geplante An— ſchläge auf Elektrizitätswerke, Starkſtromanlagen, Umformer und andere lebenswichtige Betriebe. Die Ge— heime Staatspolizei hat bei der Durchſuchung der Gepäckaufbewahrungsſtelle am Görlitzer Bahnhof einen Koffer mit illegalem Mate- rial des kommuniſtiſchen Nachrichtendienſtes gefunden. Daraus ging hervor, daß die Kommuni- ſten über die Organiſation der politiſchen Polizei vollkommen im Bilde waren und auch über jeden einzelnen Beamlen, ſa ſogar über polikiſche Einſtellung der förtner in den Wohnungen der Beam- en, genaue Aufzeichnungen hallen. Die Kommuniſten häkten alſo im Falle einer Aklion mit leichter Mühe alle Machtmit⸗ tel des Staates lahmlegen können. Aus Pommern gibt der Zeuge Meldungen wieder, wonach in der Nacht vom 5. zum 6. März in Stettin die Gasanſtalten, das Elek⸗ trizitätswerk, die eiſerne Oderbrücke und der Funkſender durch Sprengſtoffanſchläge be⸗ ſchädigt werden ſollten. Infolge geeigneter Schutzmaßnahmen ſeien die Anſchläge nicht zur Ausführung gekommen. Die weitere Vernehmung des Kriminalrates Heller wird ſodann auf Dienstag vertagt. „Kraft durch Freude Die Fejerabendorganiſation erhält ihre Ver⸗ faſſung. Berlin, 28. November. Im kleinen Feſtſaal des Preußiſchen Staats⸗ rates fand am Montag nachmittag eine Zu⸗ ſammenkunft ſtatt, in der die Feierabend⸗ organiſation der Deutſchen A r⸗ beitsfront ihre Verfaſſung erhielt. Der Einladung, die von dem Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, in Verbindung mit Reichsminiſter Dr. Goebbels ergangen war, hatten zahlreiche Reichs- und Staatsminiſter, die Gauleiter und Amtswalter der Partei ſo⸗ wie die Mitglieder des Kleinen Arbeitskon⸗ vents Folge geleiſtet. Reichsminiſter Dr. Goebbels begrüßte die Gäſte im Namen der Deutſchen Arbeitsfront und des Reichs- miniſteriums für Volksaufklärung und Pro— paganda. Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, überbrachte der Verſamm⸗ lung die Grüße des Führers. Danach ſprach der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Der. Ley. Die Aufgaben der Felerabendorganiſation Dr. Ley führte u. a. aus: über der ganzen Arbeit der Feierabendorganiſation ſtehe das vom Führer geprägte Wort:„Wie erhalten wir dem Volk die Nerven in der Erkenntnis, daß man nur mit einem nervenſtarken Volk Politik treiben kann?“ Den Achtſtunden-Ar⸗ beitstag können und wollen wir, ſo fuhr Dr. Ley fort, nicht mehr zurückſchrauben. Deshalb wollen und müſſen wir dem ſchaffenden deut⸗ ſchen Menſchen in ſeiner Freizeit eine völlige Ausſpannung ſeines Körpers und ſeines Gei— ſtes geben. Wir müſſen eine Freizeitorgani⸗ ſation ſchaffen, in der alle Menſchen zu Hauſe ſein ſollen, vor allem auch der Unternehmer, der bei den italieniſchen Dopolavoro völlig fehlt. früheren Machthaber glaubten al— lein ein Volk mit vollen Mägen und Bäuchen glücklich zu machen. Der Weimarer Staat hat es nicht einmal vermocht, das Vorrecht der Beſitzenden auf die Kunſt- und Kultur⸗ güter unſeres Volkes zu brechen. Grundſatz muß auch jetzt ſein: Nicht der Beſitzende als ſolcher hat ein Anrecht auf den Genuß unſerer Kultur, ſondern nur der, der ein inneres Bedürf⸗ nis danach hat, ganz gleich ob ihn das Schickſal mit irdiſchen Gütern geſegnet hat. Die Freizeitorganiſation erkennt aber auch, daß neben der Nahrung der Seele und des Geiſtes auch eine geſunde Nah⸗ rung des Körpers geboten werden muß. Wie werden wir dieſe Ziele erreichen? Die Freizeitorganiſation„Kraft durch Freu⸗ de“ wird ganz analog dem Aufbau der Par- tei von unten nach oben vor ſich gehen. Ue— berall im Lande, wo wir früher im Kampf um die Partei ſtanden, werden Gemein⸗ ſchaftenn gebildet werden aus allen Schich⸗ ten und Klaſſen des Volkes, da die Arbeits⸗ front, im großen geſehen, die Zuſammen— faſſung aller ſchaffenden deutſchen Menſchen iſt. Gemeinſchaften des Dorfes, der Straßen oder Stadtteile, der Betriebe und Gemein— ſchaften, die beſondere Zweige der Kultur pflegen, wie Geſangvereine, Theatervereine, Vergnügungsvereine. Dieſe Vereine werden wir zur größeren Aktionsfähigkeit zuſammenfaſſen. In jeder größeren Stadt oder einem Be⸗ zirk wird der Mittelpunkt dieſes geſelligen Lebens das„Haus der Deutſchen Arbeit“ ſein. Dieſes Haus der Arbeit ſoll und muß das Zentrum des geſelligen und kulturellen Lebens werden, ein Haus, das alle Einrichtungen ent— halten muß, die zur Freude und zur Ausſpan⸗ nung der Menſchen dienen ſollen. Die Leitung der Organiſation„Kraft durch Freude“ inner⸗ halb der Deutſchen Arbeitsfront unterhält eine Reihe von Aemtern, die zum Teil von den entſprechenden Stellen des Reiches betreut wer⸗ den. Es werden Aemter gebildet für Kultur, Sport, Reiſen und Wandern, Selbſthilfe, Schönheit der Arbeit, Urlaub ſowie Unterricht und Ausbildung. Dieſe Aemter geben ihre Ziele bekannt und überwachen die Organiſa⸗ tonen im Lande, damit alles nach einer be— ſtimmten Richtung marſchiert. Die Organiſation wird nach dem Grund⸗ ſatz arbeiten, daß man dem Volle das Beſte vom Beſten bieten muß. Wir müſſen grundſätzlich mit der bürgerlichen Auffaſſung, daß für das gemeine Volk alles gut genug ſei, brechen. Wir müſſen dafür ſor⸗ gen, daß die Güter der Kultur, der körperlichen Ertüchtigung uſw. dem Volke auch materiell ermöglicht werden. Neben der Nahrung der Seele müſſen wir für die Ertüchtigung des Körpers Sorge tragen und zwar nicht nur bei der Jugend, ſondern auch bei den älteren Jahrgängen. Als drittes werden wir das Reiſen und Wandern organiſieren, wobei an billige Wochenend⸗ und Ferſenfahrten gedacht iſt. In dieſem Zuſammenhang ſteht auch die Organſſation des Urlaubs. Aber nicht nur die Naturſchönheiten müſſen wir dem Volke zeigen, ſondern wir müſſen in dieſer Organiſation auch die Schönheit des Arbeitsplatzes organiſieren. Dann wird dieſe Organiſation ihr Augenmerk auch auf die Die richten müſſen. Durch ein großzügiges Selbſr⸗ hilfewerk wollen wir dem arbeitenden Men⸗ ſchen geſunde Wohnungen chaffen. Hierfür ſind großzügige Pläne in ngriff genommen und es iſt zu hoffen, daß bereits zum 1. Mai 1934 die erſte Etappe von tau⸗ ſenden Arbeiterhäuſern in Angriff genom⸗ men werden kann. Als letztes großes Ziel, ſo erklärte Dr. Ley abſchließend, wird— ſo hoffen wir— aus der Freizeitbewegung die neue Gemeinſchaft, die neue Geſellſchaft des nationalſozialiſtiſchen Staates geboren werden und deshalb ſoll die⸗ ſes große gewaltige Werk im Hinblick auf das herrliche Ziel auch ſchon im Namen unſer Wollen zum Ausdruck bringen. Nicht„Freizeit“, nicht„Feierabend“, nicht „nach der Arbeit“— unſer Werk heißt: Natjonalſozialiſtiſche Gemeinſchaft„Kraſt durch Freude“. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Sch mitt ver⸗ las zunächſt einen Aufruf an alle ſchaffenden Deutſchen, den wir an anderer Stelle wieder⸗ geben. Das Schlußwort ſprach Miniſter Dr. Goebbels; mit einem Sieg⸗Heil auf Füh⸗ rer und Vaterland ſchloß er dann die bedeu⸗ tungsvolle Kundgebung. —— Deutſche Tagesſihau Hindenburg nimmt am Gedächtnisgoltes⸗ dienſt für die Gefallenen keil. ſidenten durch einen Offizier der Komman⸗— dantur am frühen Morgen der erſte Kranz am Ehrenmal Unter den Linden niederge— legt. Der Generalfeldmarſchall nahm ferner inmitten ſeiner alten Kameraden an dem Gedächtnisgottesdienſt für die im Weltkriege Gefallenen in der Neuen Garni— ſonkirche teil. Am Eingang wurde er von den Geiſtlichen und den Vertretern der am Gottesdienſt beteiligten alten Regimenter empfangen. Eine zahlreiche Menſchenmenge begrüßte den Reichspräſidenten bei der An⸗ und Abfahrt durch herzliche Zurufe. Stagtsalt auf dem Friedhof Die Beiſetzung des Reichswehrſchützen Schuh- macher.— Der Führer am Grabe. Nürnberg, 28. November. Ein ungeheurer Zuſtrom zum Weſtfried— hof ſetzte ein, wo die Beiſetzung des von öſterreichiſchen Grenzbeamten erſchoſſenen Reichswehrſchützen Schuhmacher als feier— licher Staatsakt begangen werden ſollte, Vom Bahnhof ab, wo der Führer mit dem Berliner Schnellzug in Begleitung des Reichswehrminiſters von Blomberg einkraf, bildeten SA-, 55. und Sk.⸗Einheiten Spa- lier. hinter ihnen harrten Tauſende und Aberkauſende des Führers. Vor der Halle des Nürnberger Kremato— riums, hatte die Kompagnie des Reichswehr— ſchützen Schuhmacher mit einem Muſikkorps und Spielmannszug Aufſtellung genommen. Ferner ſtanden dort die geſamten Offiziere des Standorts Nürnberg Fürth der Reichs⸗ wehr, der Landespolizei, die Vertreter der SA, der Partei, das Stahlhelms, der SS und der HJ. Links vom Eingang hatten die Chargierten ſtudentiſcher Organiſationen ihre Plätze. Um das Grab ſelbſt war eine Un⸗ zahl von Fahnenabordnungen. Geſenkten Hauptes ſchritt der Führer an der Ehren— kompagnie entlang zur Halle. Die Einſegnung In der Halle war der Sarg in der kleinen Apſis aufgebahrt, umgeben von rieſigen Kränzen der Reichswehr, der Partei und der SA. Cie Ehrenwache ſtand neben dem Sarg. Vor dem Sarg ſaßen die Angehöri⸗ gen des Toten, dahinter der Führer mit ſei⸗ ner Begleitung und die Offiziere. Nach dem Orgelvorſpiel ergriff der Militärgeiſtliche, Stadtvikar Helbig, das Wort zu einer kur⸗ zen Traueranſprache. Unter dem Geläute der Glocken und den feierlichen Klängen von Chorälen ſetzte ſich der Trauerzug zum Gra⸗ be in Bewegung voraus die Kranzabordnun⸗ gen der Reichswehr, der SA und die Geiſt⸗ lichkeit. Der Sarg wurde getragen von An- gehörigen der 6. Kompagnie. Dahinter ſchritten die Angehörigen, der Führer, links und rechts von ihm Reichswehrminiſter von Blomberg und General von Hammerſtein. Dann folgten die Offizerskorps der Reichs wehr und der Landespolizei ſowie die Spit⸗ zen der Behörden. Am Grabe hielt der Militärgeiſtliche eine Traueranſpra⸗ che, in der er u. d. ſagte: Das ganze deutſche Volk ſtehe erſchüttert vor dieſem Tod. Die feige Kugel hätte das ganze deutſche Volk getroffen, darum ſchreie auch das ganze Volk auf und klage an. Uns ſchmerze es beſop⸗ ten Brüdern über die Grenze gejagt wurde. Dieſe Kainstat zeige, wie gewaltig die Sün⸗ de ſein könne, wenn ſich der Haß offenbare. Der Geiſtliche zeichnete dann ein Bild von dem guten Kameraden, deſſen junges Leben Aus Berlin wird gemeldet: Am Toten⸗ ſonntag wurde im Auftrage des Reichsprä- ders, daß dieſe Kugel von ſtammesverwanv⸗ 21 0 In lurzen Worten: Reichspräſident von Hindenburg ließ am Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz niederlegen und nahm am Gefallenen⸗Ge⸗ dächtnisgottesdienſt in der Neuen Garniſon⸗ kirche teil. In einer großen Rede verkündete der Füh⸗ rer der Heulen Arbeitsfront, Dr. Ley, die umfangreiche Freizeit⸗Organiſation„Kraft durch Freude“, der Deutſchen Arbeitsfront. Im Reichstagsbrandſtifterpcrozeß begann am Montag der letzte Teil der Beweisauſ⸗ nahme, die Erörterung der Frage, ob die KPD. zur Zeit der Brandſtiftung einen be⸗ waffneten Aufſtand betrieben habe. Wegen Mißbrauchs der Kanzel wurde der Geiſtliche Dr. Karl Klinkhammer in Eſſen zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Von amtlicher Seite werden Einzelheiten über die Erſchießung des Schützen Schuh⸗ macher an der deutſch⸗öſterreichiſchen Gren⸗ ze gegeben, aus denen noch einmal hervor— geht, daß der Punkt, an dem Schuhmacher getroffen wurde, ſich einwandfrei auf deut— ſchem Gebiet befindet. Der amerikaniſche Generalſtab forderte in ſeinem Jahresbericht eine Verſtärkung der amerikaniſchen Armee von 120 000 auf 165 000 Mann, da bei der augenblicklichen Stärkung die Verteidigung des Landes ge— fährdet ſei. eine ruchloſe Kugel endete und ſprach ven Angehörigen Troſtesworte zu. Der Kranz des Reichspräſidenten Dann trat der Reichswehrminiſter an die Gruft, um im Namen der Reichswehr zu ſprechen: Ich trete an das Grab eines jungen Kameraden. Der eine Kranz iſt vom älteſten Soldaten der Armee, Generalfeldmarſchall von Hindenburg. Er weilt in ſeinem Geiſte an dieſem Grabe. Den anderen Kranz lege ich hier nieder als Befehlshaber der Wehr— macht. Wir treten in Trauer an dieſes Grab. Wir ſprechen den Eltern und Verwandten die dieſen jungen und hoffnungsvollen Sol— daten hingeben mußten, den Dank der Vor⸗ geſetzten aus, denn er war ein guter Soldat, den Dank der Kameraden, denn er war ein guter Kamerad. die Rede des Führers Nachdem Reichswehrminiſter von Blom— berg für die Wehrmacht des Reiches geſpro⸗ chen hatte, trat Reichskanzler Adolf Hitler als Vertreter des ganzen deutſchen Volkes an das offene Grab. Mit den Worten: Mein lieber, toter Kamerad! begann der Führer ſeine von einem tiefen Ernſt getragene An— ſprache, in der er u. a, ausführte:„Ich bin hierhergekommen als Vertreter jener 40 Millionen Deutſchen des 12. November. Ihr Geiſt, der Geiſt des deutſchen Volkes, ſteht heute hier an dieſem Grabe. Das deut— ſche Volk gibt mit dieſem Kranz ſeinem jun⸗ gen deutſchen Soldaten den letzten Gruß. Denn ſie alle haben ſich zu dem Ideal be— kannt, dem dieſer Soldat diente, und dem er ſein junges Leben hingeben mußte. Ich weiß, ſo führte der Kanzler weiler aus, daß in dieſen Tagen durch ganz Deutſchland eine Welle des Schmerzes und der Erbitterung geht. Ich weiß aber auch, daß wir gerade an der Bahre dieſes Opfers, dieſes koten ſungen deut⸗ ſchen Soldaten, überzeugt ſein dürfen, daß er nicht umſonſt gefallen iſt.“ Unter Hinweis auf die Worte des Reichs⸗ wehrminiſters erklärte der Kanzler:„Die Wehrmacht hat in dieſem Toten einen Blut⸗ zeugen des neuen Deutſchland. Das ganze deutſche Volk aber ſehe in ihm einen Mär⸗ tyrer für die deutſche Sache. Er glaube, daß aus dieſem Todesopfer das erwachen werde, was wir alle erſehnen. Mit erhobener Stim— me rief der Kanzler aus: „Die Mörder dieſes deutſchen Soldaten ſind nicht identiſch mit den Millionen unſerer Stammesbrüder jenſeits der Grenzen. Würden dieſe Stammesbrü⸗ der die Möglichkeit beſitzen, ihre Stim- me frei zu erheben, ſie würden ſich feier ⸗ lich losſagen von den Mördern und den Prinzipien, aus denen dieſe Blulſchuld erwuchs. f Ich bin überzeugt, daß das Bekenntnis auch drüben kein anderes ſein würde, als es hier im Reich heute bereits iſt, Deshalb aber dürfe o betonte dee Führer, für uns dieſer Opfertod nicht eine Quelle neuer Erbitterung ſondern müſſe für einen Zeugen des Glau— bens werden, zu einem Zeugen für dieſe neue deutſche Gemeinſchaft. Dieſen Kranz lege ich zugleich aber auch nieder im Namen der deutſchen Jugend, die in dieſem Toten nicht nur wieder ein Vor bild ſehen ſoll für ſich, ſondern zugleich auch eine ernſte Mahnung, was das Vaterland von dem Einzelnen fordert und was der Einzelne bereit ſein muß, dem Vaterland zl geben. Wenn die deutſche Jugend ſich z dem gleichen Geiſt bekennt, der in dem Opfe! dieſes toten Soldaten ſeine lebendige Ver körperung findet, dann kann und wird aus Leid und Schmerz, die uns heute bewegen, dereinſt wieder eine beſſere Zukunft für un⸗ Familien und das Heim des Arbeiters ſer Volk erwachſen. Venn du deinem Kinde zum Schulgang einen warmen Mantel anziehſt, mußt du wiſ⸗ ſen, daß vielen tauſend Kindern Kleidung und Schuhe fehlen! eeeeee eee Neuartige Futtermittel aus Holz Von fachkundiger Seite wird geſchrieben: Auf dieſem ſeit lange arb ee 1100 für die Viehernährung wichtigen Gebiet iſt Pro⸗ feſſor Dr. Schwalbe und ſeinen Mitarbeitern ein neuer Wurf gelungen. Sein Verfahren unterſcheidet ſich z. B. von dem Bergius⸗ ſchen in chemiſcher Beziehung prinzipiell da⸗ durch, daß es nicht auf die Herſtellung von mehr oder weniger reinem Zucker unter Be— ſeitigung der Nebenprodukte abzieht, ſon⸗ dern hauptſächlich eine gute Quellbarkeit des Faſermaterials anſtrebt. In techniſcher Hin— ſicht bedarf es keiner hochentwickelten Appa⸗ ratur, wie ſie Profeſſor Bergius nur nach mühevollen und koſtſpieligen Verſuchen ge— lang, ſondern es begnügt ſich mit ganz ein⸗ fachen Geräten, wie Hackmaſchine, Koller⸗ gang und dergleichen. Natürlich laſſen ſich mit ſolch einfachen Mitteln techniſcher und chemiſcher Art nicht ſo hochwertige Produkte herſtellen, wie ſie das Bergius'ſche Verfah⸗ ren liefern kann, ſondern nur Gemenge, die lediglich der Viehfütterung dienen, als ſolche aber ihren Zweck vollſtändig erfüllen. Es hat ſich bei Verſuchen an Hühnern ge⸗ zeigt, daß ſowohl Kiefernholz mit Rinde zu— ſammen wie Rotbuchenrinde für ſich allein verfüttert ſehr hohe Ausnutzungswerte ga⸗ ben. Die Verarbeitung des Holzes erfolgt folgendermaßen: Das durch die Hackmaſchine getriebene Material wird im Kollergang oder im Rollfaß mit Aetzkalk gemiſcht und über Nacht gelagert. Sodann erfolgt im Kol— lergang der Zuſatz von Zucker(durchſchnitt⸗ lich 3 Prozent vom Holzgewicht) als Quell⸗ mittel und ſchließlich nach ev. Milchläuregä⸗ rung, noch eine zweite mechaniſche Behand— lung. Das iſt das ganze Verfahren. Die Wirtſchaftlichkeitsberechnung des Er⸗ finders hat nach Angabe der Zeitſchrift„An— gewandte Chemie“ ergeben, daß man das Futter zu einem außerordentlich billigen Preiſe herſtellen kann, der unter dem Preiſe der in Bezug auf Rohfaſer gleichwertigen z uttermittel wie Heu, Stroh und dergleichen liegt. Die Verfütterung iſt nun ſo gedacht, daß dieſes Futtermittel nicht ſabrikmäßig in großen Mengen, ſondern ven den land— wirtſchaftlichen Betrieben ſelbſt nach Bedarf hergeſtellt wird—.— Wie man ſich bettet Die Schlafſtätten bei den verſchiedenen Völkern. Noch heute ſchläft der fache 9781 in Betten, 0 e agerſtätten. Dabei braucht m Auf an die Naturvölker in Amerika, 5 e Afrika und den Südſee⸗Inſeln zu in e auf Mooslagern, in Erdhöhlen eee e die Nacht ver⸗ . ineſen, die Japa-⸗ und ae Ae die Kütgane ker s rich⸗ 105 Aach ne ſiens kennen das rich— 75 Lappländer verkriechen ſich des größte Teil der ſondern auf ein— Nachts in einen Schlafſac, die Af umgeben ſich beim Schlafen mit 1 Schlafſack aus ganz leichten Stoffen, 05 20 gegen die Moskitos und andere indie geiſter gibt. Viele der Armen in Oſt⸗ 100 n G nicht einmal eine feſte Schlaf⸗ 5 e. Sie legen ſich mit ihrem Schlaffack im 1 hin, unter einen Baum, an eine 1 5 an den Rand einer Straße oder an 5 1185 eines Fluſſes. Der Japaner kennt ur die Matte als Schlafſtätte, ein Holzblos⸗ muß als Kopfkiſſen dienen. Aehnlich ſind die Schlafſtätten der Chineſen, nur daß dieſe bei Bei der öffentlichen Erörterung des Reichs⸗ Erbhofgeſetzes iſt vielfach die Würdigung der Tatſache etwas zu kurz gekommen, daß das Geſetz ſeine Anwendung ſelbſt in die Hände des Bauern. legt, um eine wirklichkeitsnahe, den bäuerlichen Lebensgewohnheiten ent— prechende Rechtſprechung zu ſichern. Dieſe Tatſache hat nicht nur grundſätzliche Bedeu— tung für den ſtändiſchen Aufbau des neuen Reiches, ſie iſt auch, was leider oft überſe— hen wird, ein Ausgleichsmittel, mit dem das Geſetz ſelbſt ſich in kluger Weiſe vor einem ſtarren Schematismus bewahrt. Bei richti— ger Erkenntnis dieſer Sachlage wäre wohl manches Mißverſtändnis unterblieben und manche Befürchtung als gegenſtandslos er— kannt worden. Das Kernproblem eines jeden Anerben— rechtes iſt die Abfindung der weichenden Er⸗ ben. Wir wiſſen, daß das Reichserbhofge⸗ ſetz mit aller Schärfe den Grundſatz der Un⸗ belaſtbarkeit des Hofes ſchlechthin, alſo auch zugunſten der weichenden Erben, vertritt. Die hinter den Anerben zurückgetretenen bürgerlicherechtlichen Erben ſind auf das erb— hoffreie Vermögen angewieſen. Sie haben aber, ſofern ſie Abkömmlinge des Erblaſſers ſind, Rechte auf Unterhalt, Erzie⸗ hung, Berufsausbildung und na⸗ mentlich, was man nie über ſehen ſollte, auch auf Gewährung einer Ausſtattung, ſoweit die Mittel des Hofes zulaſſen. Abkömmlinge und Eltern haben außerdem noch das Recht der Heimatzuflucht. Der überlebende Ehegatte kann ein lebenslängliches Altenteil . wodurch er hinreichend geſichert iſt. Von der richtigen Handhabung dieſer Be— ſtimmungen wird ſehr viel abhängen, ſowohl für den Bauern, der mit ſeinen Miterben in Eintracht leben will, wie die Miterben ſelbſt, für welche dieſe Veſtimmungen gera— dezu lebenswichtig ſind. Hier gewährt nun das Reichserbhofgeſetz dem Anerbengericht den weiteſten Spielraum. Das Anerbenge⸗ richt, in dem zwei Erbhofbauern ſitzen, kann die Lebensanſchauungen des Bauerntums voll zur Geltung bringen. Es hat dafür zu ſorgen, daß der Hof durch die Rechte der weichenden Erben nicht zu Schaden kommt, aber es hat auch dafür zu ſorgen, daß der Anerbe ſich nicht etwa ſeinen Verpflichtungen zum Nachteile der Miterben entzieht. So muß jeder, der es etwa für nötig befindet, in dieſem Punkt der Abfindung der weichenden Erben Bedenken geltend machen, ſich darüber klar ſein, daß er damit Bedenken an dem a ſunden Sinn des Bauernſtandes ſelbſt äußert eee Bewohner den Vornehmen ſchon 19 mit allerlei Zierat ausgeſchmückt ſind. eiter nördlich, in den kalten Gegenden Chinas, in Korea und in der Mandſchurei, iſt eine Art Lehm⸗ ofen als Lagerſtätte für die geſamte Familie hergerichtet. Dieſer Ofen wird auch des Nachts geheizt, und auf ihm lagern ſich die, Familienangehörigen. Im allgemeinen läßt ſich ſagen, daß das richtige Bett nur die Ruheſtätte des„weißen Mannes“ iſt, daß aber die farbigen Völker auf anderen Schlafſtätten ausruhen. Und dabei gibt es noch viele Ausnahmen. In den Der Bauer geſtaltet ſein Neiht Bestimmungen des Erbhofgeſetzes In dieſem Zuſammenhang iſt beſonders auf Paragraph 15 des Geſetzes hinzuweiſen, der dem Anerbengericht das Recht zur Ent— ziehung der Verwaltung und Nutznießung unter Umſtänden ſogar zur Entziehung des Eigentums am Erbhofe gewährt, wenn der Bauer ſeinen Schuldverpflichtungen nicht nach beſten Können nachkommt. Zu dieſen Schuldverpflichtungen gehören aber auch die Verpflichtungen gegenüber den weichenden Erben. Dieſe Verpflichtungen ſind nicht etwa bloße Ehren- und Anſtands— pflichten, ſondern vollgültige juriſti⸗ ſche Verbindlichkeiten. Der Bauer muß ſie erfüllen, ſo, wie ſie das Anerbenge— richt feſtgeſetzt hat. Tut er es nicht, ſo kann or in einem ſchnell und ſicher wirkenden Ver⸗ ſahren ſeiner Rechte am Hof für verluſtig er— zlärt werden. Ebenſo wie in dieſem erbrechtlichen Kardi— nalpunkt, ſo hütet ſich auch in ſeiner anderen Hauptbeſtimmung— nämlich der über die Unveräußerlichkeit und Unbelaſtbarkeit des Erbhofes— das Geſetz vor Starrheit und Enge. Auch hier ſchaltet es wieder die Le— bensanſchauung des Bauerntums als Regu— iator ein. Das Anerbenrecht iſt in der Lage, Ausnahmen non dem Verbot muten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dieſe Ausnahmen nicht zu einer Umgehung des Geſetzes benutz werden können. Andererſeits gibt es abe— doch manche Fälle, wo die anerbengerichtliche Genehmigung ausgleichend eingreifen kann. So können Belaſtungen zwecks Umwandlung kurzfriſtiger Schulden, zum Ausgleich von Unwetter- oder Seuchenkataſtrophen, evtl. auch zur Beſchaffſung von notwendigen Uebergangskrediten uſw. bewilligt, Grund— ſtücksverkäufe zu Zwecken der Entſchuldung, zur Abrundung, zum Austauſch gegen gün— ſtiger gelegenes Land uſw. genehmigt wer— den. Es ſchien angebracht, gerade dieſe zwei Hauptfragen des Erbhofgeſetzes hervorzuhe— ben, um zu zeigen, wie wenig das Erbhof⸗ geſetz von einem zentraliſtiſchen Geiſt beſeelt und wie ſehr es auf die lebendigen Anſchau⸗ ungen des Bauerntums eingeſtellt iſt. Es zeichnet klar und unabäünderlich die großen Richtlinien für das Bauernrecht der Zukunft auf, aber es gibt dem Bauern ſelbſt die Mög— lichkeit, ſeine Ausgeſtaltung im einzelnen in die Hand zu nehmen. An ſeinen Grundlinien kann nicht gerüttelt werden. Unzuträglichkei— ten, die aus der Anwendung dieſer Grund— linien im Einzelfall entſtehen könnten, wer— den dadurch vermieden, daß der Bauer als Anerbenrichter ſelbſt ihre Ausgeſtaltung in die Hand bekommen hat. In den großen Zeiten des Werdens und Wachſens wallen die Ereigniſſe wie Nebel. Es iſt nicht leicht zu er⸗ kennen, was an Geſtalt und Form ſie bergen. Der Einzelne iſt im Ganzen nicht mehr als ein Nebel⸗— tröpfchen. Er leidet und duldet. Er wird hin und her gezerrt, geht unter, kommt her— auf... Wie es der Zufall, die Beſtimmung will. „Jeder einzelne iſt, im Zuſtimmen und Ablehnen, Mit⸗ träger und Mitgeſtalter des Geſchehens. Er hilft zum Sieg, er führt mit zum Untergang. Nur wenigen iſt es vergönnt und möglich, bewußt und zielſetzend in den Lauf der Dinge einzugreifen. Man nennt ſie die Großen dieſer Welt. Mai 18121 0 Die Bataillone Napoleons ſammeln ſich aus aller Völter Länder. Sie ſtampfen über die Erde, zerſtampfen das Alte, ſollen Baumeiſter ſein an einem gigantiſchen Reich, das über Europa hinaus bis nach Indien reicht. „Noch drei Jahre!“ prophezeit kühn der Titan auf dem Exploſion führt, daß auch er abhängig iſt von den Ge- walten, die ihn emporgetragen. Die Welt duckt ſich unter dem Schritt ſeiner Bataillone. Aber dieſe Bataillone fangen an, widerwillig zu ziehen. Sie ſehen den Zweck nicht ein, weshalb noch mehr Blut fließen ſoll. leer. drückender. Ins Unermeßliche! grund. mehren ſich. lichen Leidens. franzöſiſchen Kaiſerton,„und ich beherrſche das Uni⸗* 4 verſum..“ Er hat in ſeine Rechnung nicht das eine eingeſtellt, aus dem ſich ſelbſt das Gewaltigſte zuſammenſetzt: den Atom der Geſchichte, den einzelnen. Machtlos an ſich, wird er der wahre Herr der Ge⸗ ſchichte, wenn er ſich mit ſeinesgleichen feſt verbindet zu klargewolltem Zweck. Kapoleon hat vergeſſen, daß allzu großer Druck zur 4 31 zweifelhaft geworden. Frankreich iſt der Herr der Erde. Was nützt es dem einzelnen? Die Säckel des Kaiſers ſind gefüllt, die des Steuer- und Militärlaſten werden von Tag zu Tag Um eines Volkes, einer Gemeinſchaft Freiheit Um Glanz und Ruhm für einen einzigen! Die unterdrückten Vielen heucheln noch Ergebenheit. Aber mit Haß folgt die Mehrzahl dem Panier, das grenzenloſer Ehrgeiz voraufträgt. Zu welchem Ziel?„ Der Kaiſer, ohne es ſelbſt zu ahnen, ſteht am Ab— Seine Inſtinkte haben ihn verlaſſen. Er fängt ernſtlich an, ſich für einen Halbgott zu halten und vernachläſſigt alſo manches unbedingt Notwendige. Stunden der Niedergeſchlagenheit kommen zwar, ja, Er weiſt ſie ab, glaubt ihnen nicht, hält ſie nicht für Stunden der Einſicht, ſondern für Folgen ſeines körper⸗ Durch ſeine Felder reitet Graf Thiel. Seine Stirn iſt umwölkt, ſeine Augen ſehen nicht die Umgebung. Sie ſchauen in die Zukunft. Der große und ſkrupelloſe Verehrer Napoleons iſt Napoleons rückſichtsloſe Verhandlungen mit Oeſter⸗ reich über die Abtretung Schleſiens an Oeſterreich, hat hängen. Staates willen? hauſes. der eigenhändig. ſetzend. *. fahrt und werden im ärmſten Gegenden Spaniens und Portugats, in den weiten Ebenen Südamerikas, iſt auch beim„weißen Mann“ das Bett noch nicht allgemein eingeführt. Jeſttagslarten der Reichsbahn Die Reichsbahn gibt zu Weihnachten und Neujahr wieder Feſttagsrückfahrkarten mit einer Fahrpreisermäßigung von 33.33 Pro⸗ zent aus. Die Karten gelten in der Zeit dom 22. Dezember 00.00 Uhr bis zum 2. Januar 24.00 an allen Tagen zur Hin- und Rück⸗ Reichsbahnverkehr in allen Verbindungen ausgegeben werden. In Verbindungen, für die fertig gedruckte Sonn⸗ tagsrückfahrkarten nicht aufliegen, müffen die Karten ſpäteſtens zwei Tage vor Antritt der Reiſe gelöſt oder beſtellt werden. Der Vorverkauf beginnt bereits am 12. Dezem Bei Benutzung von Eil⸗, Schnell⸗, Född⸗ und L-Zügen ſind die ifmäß Zuſchläge zu zahlen, Platzkarten für D-, FF /- und L⸗Züge können ebenfalls bi 10 Tagen vor dem Reiſetag gelöſt werden. Neben den Feſttagsrückfahrkarten ſtehen dem Reiſenden für längere Reiſen die neu⸗ eingeführten Winterurlaubskarten mit einer Preisermäßigung von 20 v. H. zur Verfü— gung. Die Geltungsdauer der* Rückfahrkarten wird gleichfalls zu Weih⸗ nachten verlängert. Sie können wie die Feft⸗ tagsrückfahrkarten vom 22. Dezember bis 2. Januar an allen Tagen zur Hin- und Rück⸗ fahrt benutzt werden. Arbe Verſchiedenes Ein Fiſch ohne Augen. In der Nähe gon der Inſel Madagaskar entdeckte eine wiſſen⸗ ſchaftliche Expedition einen Fiſch, der kei Augen hat. Es iſt ein Fiſch von ziemlich be⸗ trächtlicher Körperlänge, bei dem auch icht das geringſte Anzeichen von Sehvermöge feſtgeſtellt werden konnte. Trotzdem bethegt er ſich genau ſo ſicher im Waſſer, wie di anderen. Offenbar hat er einige noch bekannte Sinnesorgane, die ihm die Orientie— rung durch die jeweilige Waſſerbewegung er— möglichen. i Uſt⸗ Aus der Welt des Wiſſens Die Geldſtücke haben deswegen die runde und nicht die eckige Form, weil ſie den Geld⸗ beutel weniger abnützen und weil ſie ich leichter in Stapeln ordnen und zählen laiſen. . Beim Fliegen in großen Höhen entſtehen Erſcheinungen, die denen des Alkoholrauſches ganz ähnlich ſind: die von dem Höhenrauſch Befallenen ſind reizbar, ſtreitſüchtig, ava⸗ thiſch und ſchläfrig. f. In verſchiedenen Ländern hat man fetzt Münzen in Umlauf geſetzt, die aus einer Mi— ſchung von Nickel und, Chrom beſtehen. In dieſem Jahre wurden in Deutſchland 155 200 Obſtbäume gezählt, im Jahre 1 waren es(auf dem heutigen Gebiet) 176 241. 0 Die Kokospalme, das wichtigſte fettliefernd Gewächs der Welt, ſpielt eine große Rott auf dem Weltmarkt; die Kopra, die aus Früchten gewonnen wird, wird zur Seifen⸗ und Kerzenbereitung ſowie auch für Pflan⸗ zenfett zum Kochen und Backen verwendet; bis zum Jahr 10 14 war Hamburg der Haute Kopramarkt für Europa. 1 ihm viel Freundſchaft unter dem Adel gekoſter. Gern en klärte man ſich offen gegen ihn. Aber man iſt klug ge worden, überlegt und zögert. ei gute Schule der Diplomatie für die, die von ihm ab— Napoleons Glück iſt eine Noch ſteht Preußen im— erzwungenen!— Bündnis mit ihm; noch hofiert Oeſterreich den ſplendid verſprechen— den Schwiegerſohn. Allein man munkelt, man munkelt... Thiel lächelt grimmig, ſchüttelt den Kopf... Was für Zeiten! Drüben liegt Pickdorf. Er ſieht das Dach des Herren— Die Fürſtin Windiſchgrätz hat u es noch nicht wieder betreten, ſeit ſie ſich verheiratet hat. Man ſagt ihr nach, ſie ſei eine vorzügliche Mutter, hege und pflege mit faſt bürgerlicher Einfachheit ihre Kin— 55 Zwei kräftigen Söhnen hat die noch nicht Zwanzig— jährige das Leben gegeben und ihrer dritten Niederkunft ſieht ſie entgegen. Dennoch findet ſie Zeit zu wichtigeren Dingen. Seit ſie mit dem Freiherrn vom Stein, der ſelbſt als Verbannter nicht aufgehört hat, eine Macht zu ſein, in regelmäßigem brieflichen Verkehr ſteht, iſt Ignis eine andere geworden, ſtark und kühn ihren Willen durch⸗ Man weiß, daß der Schwiegervater ſie vergöttert. Ihr Gemahl? Sie gängelt ihn, duldet, aber Sorge trägt, über ſie alle Beſcheid zu wiſſen. 15 Ignis, die kleine Ignis, die ſo voller Unſchuld und Sauftmut war und ſo gern gehorchte... Wie die Zeiten die Menſchen verändern! Ueber Wien hinaus iſt jetzt ihr Name gedrungen. Man redet von ihr mit Bewunderung und Achtung. Was ſie getan hat, iſt die Kriegserklärung einer ent⸗ ſchloſſenen Frau an den Beherrſcher Europas. indem ſie alle ſeine Liebſchaften (Foriſetzung folgt.) 16. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Am Tage ſah die Welt ganz anders aus. Und wenn der Morgen gar ſo hell und ſtrahlend iſt, die Vögel ſingen und die Sonne ſcheint, dann hat ein jeder wieder Luſt und Mut zu dieſem Leben. Leben heißt kämpfen und ringen. Leben heißt: ſich nicht unterkriegen laſſen! Das hatte Karl Forſtner ja ſein Leben lang erfahren müſſen. Mit einem Ruck ſprang er von ſeinem Lager auf, zog ſeinen Rock aus, machte ſich die Bruſt frei und wuſch ſich unten am Brunnen. Ein Spatz ſah ihm neugierig zu, hielt ſein Köpfchen ſchief und blickte recht luſtig aus den Augen, als wunderte er ſich zum erſten Male auf dieſem Hofe. So etwas war doch hier ſeit Jahr und Tag nicht vorgekommen. Scheu und verängſtigt trat die Bäuerin an Karl heran, ihm Handtuch und Seife bringend. Karl Forſtner grüßte ſie freundlich und lachte ihr luſtig zu. Im Hauſe hatte die Bäuerin Ordnung geſchafft, hatte ein friſches Tuch über den Tiſch gebreitet und konnte dennoch ihrem Gaſt weder Brot noch Kaffee anbieten. Karl Forſtner ſteckte ihr eine Summe Geld zu, als Abſchlag für die lange Zeit, die er hierzubleiben gedachte, wie er lächelnd zu ihr ſagte, und blickte ihr gut und ermunternd in die dankerfüllten Augen. Da atmete ſie erleichtert auf, drückte ſcheu und haſtig ſeine Hand und eilte davon, ging ſchon wieder etwas ſorgloſer und ſelbſtbewußter über den Hof und zum Krämer hin⸗ üver. Dann ſaßen ſie am Kaffeetiſch. Karl Forſtner ließ ſich von der Frau erzählen, wie das alles gekommen war. Mit dem Verkauf des Sandberges fing es an. Es kam die In⸗ flation und entwertete das Geld, das der Bauer für den verkauften Boden bekommen hatte— die Inflation, die Menſchen und Höfe zugrunde richtete. Beim Hausbau hatte ſich der Bauer verſpekuliert, mußte auch den letzten Acker verkaufen, um den Neubau unter Dach und Fach zu bringen. Dann fing der Bauer das Handeln an, das er im Grunde genommen nicht verſtand, das ihn nur lieder— lich machte und noch ganz verkommen ließ. Es kam hinzu, daß er ſich auf einer Auktion die Feindſchaft und die Ver— achtung aller Bauern zuzog, und daß die Feuersbrunſt, die dieſem Bauernhaß entſprang, ihnen nun noch das Letzte nahm und den letzten Reſt des einſt ſo ſtolzen und reichen Sandbauernhofes einäſcherte. Das nahm dem Bauern jeden Halt und machte ihn zu dem, was er jetzt war: zu einem Nichtstuer und Liederjahn. Rauh und verbittert hatte die Bäuerin den Zerfall des Hofes und den eigenen Niedergang berichtet. Ihre Augen blickten wieder ſcheu und hoffnungslos, ein trockenes Schluchzen ſaß ihr in der Kehle. Sie konnte nicht weinen und nicht ſprechen und vergrub das Geſicht in ihren Händen. In dieſen ſchwieligen und zerſchundenen Frauenhänden, die eindringlich genug von Armut und von Sorge ſprachen. „Ich bleibe hier! Ich will euch helfen!“ Karl Forſtnuer legte beruhigend die Hand auf ihren Arm. Dieſe verhärmte und ſo ſchwergeprüfte Frau, die damals jung und ſelbſtbewußt und anſpruchsvoll geweſen mar, tat ihm unendlich leid. Karl Forſtner fühlte, daß er hier helfen mußte, wenn dieſe veiden Menſchen nicht zu— grunde gehen ſollten. Nur wie und wo er helfen ſollte, das wußte Karl Forſtner ſelbſt noch nicht. Der Bauer ſchlief nach ſeinem Rauſch. Als er erwachte, ſiand die Sonne ſchon hoch am Himmel. Wieder hatte er einen halben Tag verſchlafen. Er hatte ſogar vergeſſen und verſchlafen, daß der Bruder geſtern angekommen war. Dieſer Bruder, vor dem er einmal ausgeſpien hatte. Da prang er hoch und ſchämte ſich doch, ſchämte ſich zum erſten Male: ſeiner Faulheit, ſeines Liederlichſeins und ſeiner Werkommenheit. Und als er nach dem Bruder fragte, mußte er erfahren, daß er vor Stunden ſchon zum Grabe des Vaters ge— gangen war. 21:* Nach etlichen Tagen war es um den Sandbauernhof ſchon anders beſtellt. Karl Forſtner hatte von ſeinem er— zarten Geld all die vielen kleinen Schulden bezahlt, die beim Krämer und bei den Handwerkern, bei Nachbarn und aſtwirten gemacht waren und den Namen des Sand— vofbauern ſchwer belaſteten. Karl Forſtner hatte eine Kuh gekauft und Hühner auf den Hof gebracht. Mit dem Bruder zuſammen hatte er den Gemüſegarten mmgegraben und die Trümmer des Brandes nun endlich beſeitigt. Der verlotterte Sandhofbauer mußte ſich ſehr zu— ſammenreißen, wenn er ſich von dem Bruder nicht gar zu ehr beſchämen laſſen wollte. Im Bann des Heimgekehrten var der Bauer jetzt wie umgewandelt und arbeitete von zrüh bis ſpät. Auch die Nachbarn und die Bauern im Dorfe waren viel zugänglicher geworden. Der energiſche NAufbauwille und Ordnungsſinn des Heimgekehrten wurde anerkannt. Man ſah das Band der Rettungs— medaille in ſeinem Knopfloch, und die Geſchichte ſeiner Heldentat kam wieder in Erinnerung. So mancher fand ſſch mit oder ohne Grund auf dem Sandbauernhofe ein und wollte dies und das aus ſeinem Abenteuerleben wiſſen. Wie eine dankbare Schweſter war die Bäuerin zu ihm. Sie konnte nur wünſchen, daß er immer um den Bauern vliebe, denn unter ſeinem Einfluß konnte der Bauer wieder ein fleißiger und ordentlicher Menſch werden. Des Abends ſaßen die drei zuſammen und ſchmiedeten Zutunftspläue. Den alten Sandbauernhof wollten ſie aufs noue erſtehen laſſen. Aber zur Verwirklichung des Planes war vorläufig gar kein Weg zu finden, denn dem Bauern gehörte ja nichts mehr von dem Hofe. Der Sandberg, die Quelle zu einſtigem Wohlſtand, war nicht mehr zurückzu⸗ gewinnen. Ueber den Hof, von dem nur noch das Wohn⸗ haus ſtand, und über die übrigen Aecker des Hofes— hatte allein die Schindelwigh⸗Bäuerin zu verfügen. Daß ſie den Bauer bis jetzt noch auf dem Hofe gelaſſen, hatte er allein ihrer Nachſicht und ihrem Taktgefühl zu danken. Schon öfters hatte der Bauer Andeutungen gemacht, daß es ihm, dem Bruder, gar nicht ſchwer fallen könnte, von der Schindelwigh-Bäuerin den Hof in Pacht oder Kauf zu bekommen. Denn ſolange die Angelegenheit mit der Schindelwigh⸗Bäuerin noch nicht geregelt und be⸗ ſprochen ſei, wäre alles nutzlos und alles Pläneſchmieden ohne Sinn und Verſtand. Es würde ſonſt eines Tages der Fall eintreten, daß er vom Hofe gewieſen und⸗ gezwungen würde, ſich irgendwo ein anderes Unterkommen zu ſuchen. Das alles wußte Karl Forſtner ſelbſtverſtändlich auch. Das alles hatte er ſich ſchon hundertmal geſagt. Und wußte auch, daß er ganz allein imſtande war, die Schindel⸗ wigh-Bäuerin irgendwie zum Vorteil des Bruders zu be— einfluſſen. Er ganz allein. Und gerade das fiel ihm ſo ungeheuer ſchwer. Das war es, was er ſich an jedem Tage aufs neue vornahm und vor dem er ſich an jedem Tage aufs neue fürchtete. Bis jetzt hatte er noch nicht den Mut aufgebracht, der Schindelwigh-Bäuerin unter die Augen zu treten. 21 13 1. Und eines Tages ſtand er doch vor ihr. Er hatte, wie ſchon ſo oft, in lieber Gewohnheit einen Spaziergang um die Felder des einſtigen Sandbauernhofes gemacht, deren Garben von Frau Hedwigs Knechten und Mägden ge— ſchnitten und auch geerntet wurden. In einem Korbe hatte Frau Hedwig den Leuten das Veſperbrot gebracht. Karl Forſtner hatte ſie erſt erkannt, als ſie ſeinen Namen nannte. Da war er ſchnell an ſie herangetreten. „Du wollteſt wohl an mir vorübergehen?“ „Verzeih! Aber ich hab' nicht gewußt, daß du hier bei den Leuten biſt.“ Zwiſchen ſeine Finger hatte er ihre Hand genommen. Er drückte ſie ſcheu und doch vertraut. „An jedem Tage wollt' ich zu dir kommen.“ „Und weshalb kamſt du nicht?“ „Es hat ſich viel— es hat ſich gar ſo viel verändert, daß ich mich ſchämte und auch fürchtete.“ „Es hat ſich— gar— ſo— viel— verändert?“ Ein ſtummes Fragen wachte in ihren Augen auf. „Nicht bei mir! Der Bruder— der Hof— du weißt es ja.“ „Du dummer Jung'! mich warten läßt?“ „Es iſt ſo beſchämend— Sorgen.“ „Und— andere Sorgen haſt du nicht?“ Fragend ſah Frau Hedwig zu ihm auf. Aber ihr Geſicht war ruhig und ausgeglichen, und ihre Blicke waren nicht vorwurfs— voll.„Nun laß das alles! Darüber wollen wir an einem anderen Tage ſprechen. Ich möchte wiſſen, wie es dir ergangen iſt...“ Sie gingen durch die reifen Aehrenfelder. Das Korn wogte und wellte zu ihren Seiten wie das Meer. Karl Forſtner fing allmählich zu ſprechen an, zaghaft und ſcheu, von dem, was ihm in der Welt begegnet war und was ihn von der Heimat ferngehalten hatte. Frau Hedwig war der erſte Menſch, der teil an ſeinem Leben nahm, an dem, was ihn bewegte, was ihn erfüllte. Die anderen hatten ihm nur ihre Sorgen und ihren Kummer gebracht Ueber einige neugierige Fragen war ihre Teilnahme ſelten hinausgegangen. Der Bruder meinte Wunder, wie es ihm da draußen gut ergangen war, was er erlebt und von der Welt geſehen hatte. Zu beneiden ſei er um ein ſolches Leben. Auf einem Bauern— hofe ſei es nicht ſo intereſſant, und mühevoller ſei es auch auf jeden Fall. Karl Forſtner hätte dem Bruder ſchon manchmal ſagen mögen, daß ihm ſein Leben neu gegeben würde, wenn er ſich, wie er, auf einem Bauernhofe ein Leben lang ab— mühen und für alles ſorgen könnte. So hörte Frau Hedwig ſeine Not und ſeine Sehnſucht nach der Heimat aus ihm heraus. Sie durfte erfahren, wie er ſich zuſammengeriſſen und die Zähne zuſammen— gebiſſen hatte, um nicht unterzugehen und ſeinem Schickſal zu trotzen. Wie fremd und zuwider ihm das Leben und Treiben auf dem Fiſchfängerſchiff geweſen war. Und daß er endlich ein Stück Heimat bei Ols Olſen und ſeiner Tochter gefunden, jenen braven Menſchen, die ihn wie einen Sohn und Bruder aufgenommen und auf deren Hofe er endlich eine tiefe Ruhe und Befriedigung in einer Arbeit gefunden, die ihn ausgeheilt und auch mit ſeinem Leben ausgeſöhnt hatte. Bis er aufs neue aus Sehnſucht nach der Heimat krank und unglücklich geworden war. Frau Hedwig hatte ihn auch nicht einmal unterbrochen. Wie ein Bekenntnis hörte ſie ſeine Worte an. Endlich konnte er zu einem Menſchen ſprechen, der ihn verſtand, der mit ihm fühlte und mit ihm bangte. Seit Jahr und Tag hatte er ſein Leben in ſich verſchloſſen, niemanden hatte er ſein Herz ausſchütten, zu niemanden von ſeiner Not und ſeinen Wünſchen ſprechen können. Ihm war es, als ob er ſeiner Mutter beichte. Und alle Laſt fiel von ihm ab— alle Not und alle Laſt, die ihn manchmal zu erſticken und ſein Herz zu erdrücken drohten. Da legte Frau Hedwig ihre Hand auf ſeinen Arm. „Ein Gewitter zieht herauf! Ich muß ſofort die Ge⸗ ſpanne hinausſchicken und das Getreide hereinholen laſſen. Das Korn darf nicht im Regen draußen liegenbleiben!“ Am Horizont ſtand eine ſchwarze Wolkenwand. In ſchrägen Strahlen ſtach die Sonne auf das ausgedörrte Land. Sie braute irgendwo ein Gewitter zuſammen, das drohend näherkam und dann viel Regen brachte. „Du haſt doch keinen Knecht mehr auf dem Hofe?!“ „Das hab' ich nicht! Ich muß die Pferde ſelbſt an⸗ ſchirren und mit dem Geſpann aufs Feld hinausfahren. Das Korn muß trocken herein, denn der Regen ſchlägt ſonſt alle Körner aus.“ „Dann helf' ich dir! Mit Pferden weiß ich ja gut umzugehen.“ 6 8 Das alſo iſt der Grund, daß du und es macht mir Schnell liefen ſie dem Hofe zu. Die Pferde waren bald im Geſchirr. Zwei Geſpanne wurden eingeſpannt, denn Frau Hedwig wollte auch mit hinaus. Schon klapperten die großen Leiterwagen übers Pflaſter. Breitſpurig ſtand Karl Forſtner auf dem erſten Wagen, ſtraffte die Zügel in der Hand und ließ die Pferde tüchtig laufen. Frau Hedwig ſtand auch ihren Mann und fuhr wie das Donner⸗ wetter hinterdrein. ö Im Nu wurden die Garben aufgeladen. Knechte und Mägde mußten tüchtig helfen. Zu einem hohen Fuder wurde das Korn geſchichtet. Nun zuckten ſchon die erſten Blitze auf, und drohend rollte der Donner hinterdrein. Auf den Feldern wurde es überall lebendig. Aus allen Höfen jagten die großen Erntewagen heran. Nicht ſelten gingen die Pferde im Galopp. Menſchen und Tiere mußten alle Kraft anſpannen, und fieberhaft wurde überall verſucht, jede trockene Garbe vor dem hereinbrechenden Unwetter in den Schutz der Scheuern zu bringen. Schon fuhren Karl Forſtner und Frau Hedwig mit den erſten Fudern davon. Die Tore zu den Scheunen wurden aufgeriſſen, ſchwankend rollten die ſchweren Wagen auf die Tenne. Die Pferde wurden umgeſpannt, und noch einmal ging es hinaus. Die Tiere griffen mächtig aus; ſie ſchäumten und hatten naſſe Lenden. Und den Männern klebte vor Schweiß das Hemd am Rücken feſt. Die Sonne hatte ſich längſt verkrochen. Mit ſchweren, ſchwarzen Wolken war der Himmel behangen. Ein Wind ſprang auf, und Blitz und Donner folgten. Als die letzten Garben in hohem Bogen auf die Fuder flogen, fielen ſchon die erſten Tropfen. Jetzt ſetzte ein Wettlauf mit dem Wetter ein. Straff und ſicher führte Karl Forſtner die Zügel, ſchnalzte mit der Zunge und ließ die Peitſche luſtig knallen. Frau Hedwig ſaß jetzt hinter ihm, hoch oben auf dem ſchwankenden Garbenfuder, denn das zweite Geſpann wurde von dem Knecht geführt. Karl Forſtner blitzte die helle Freude aus den Augen. Heiho!— ſo hatte er lange fahren wollen. In vollem Trabe rollten die Wagen auf die Tenne. Da rauſchte auch ſchon der Regen hinterdrein: mit feinem Rauſchen und ſo dicht wie Schnüre. Die Pferde wurden ausgeſpannt, die großen Tore zugeſchlagen. Es blitzte und krachte, daß alle Scheiben in den Fenſtern klirrten. Frau Hedwig und die Mägde flüchteten in das Haus. Kar Forſtner und der Knecht, die noch die Pferde abſchirren mußten, wurden vom Regen tüchtig eingeweicht. Wie naſſe Pudel kamen ſie ins Haus. Doch immerhin: das Korn war trocken in der Scheuer! Sie lachten und ſie ſchüttelten ſich. Wie aus Kannen rauſchte der Regen auf die Erde nieder. Die Wolken ſenkten ſich, der Boden dampfte. In wilder Schönheit zuckten die Blitze und zerriſſen den Himmel, daß ihre Grelle die Augen blendete und die Menſchen furchtſam machte. Aengſtlich wichen ſie in die Tiefe der Stube zurück. Karl Forſtner ſtand allein am Fenſter, mit heißen Augen in das Chaos blickend. Wie wohl das tat! Wie raſend wohl! Alle Spannung wich von ihm! Und aller Zwang! Wie Nichtigkeit fiel alles von ihm ab! Er atmete frei und froh und tief! J Frau Hedwig holte ihn vom Fenſter hinweg. Mit einem rätſelhaften Leuchten in den großen Augen und einer heißen Freude im Geſicht. Als wollte ſie ihm etwas noch viel Schöneres zeigen. Dann rief ſie einen Namen in die andere Stube. Ein blondes Bürſchlein ſprang herein, blauäugig, mit offenen Zügen. „.. iſt— unſer— Junge, Karl!“ Erſchrocken forſchte er da in ihren Augen. Griff freudig, zu. Und lachte. „Unſer Junge?! Unſer Junge?!“ Draußen war das Gewitter vorüber. In weiter Ferne zuckten noch die Blitze, der Donner war nur ſchwach zu hören. In neuer Schönheit lag die Welt da. Die Regen— tropfen blitzten wie Kriſtalle. Es glitzerte auf den Dächern der Häuſer, in den vielen Pfützen, die der Regen reichlich hinterlaſſen hatte. Kinder ſprangen jauchzend auf die Straße. Gänſe und Enten ſchnatterten wie beſeſſen, und ein Hund ſchnappte rein vor Uebermut nach jedem Tropfen, der einzeln und verirrt zur Erde fiel. Irgendwo war auch die Sonne ſchon am Spiel. Und am Himmel riß eine Rieſenhand den grauen Regenmantel auseinander, daß ſich der goldene Schein in breiten Bächen über alle Welt ergoß. Karl Forſtner hielt den Jungen an der Hand, wies nach dem bunten Bogen, der ſich am weiten Himmel ſpannte. Der Junge klatſchte vor Freude in die kleinen Hände und jauchzte:„Dort baut der Herrgott eine Brücke zu den Menſchen auf die Erde herab!“ ö *. 1 115 Die Wünſche des Sandhofbauern waren erfüllt. Die Schindelwigh-Bäuerin hatte ihm den Sandbauernhof in Pacht gegeben, mit Acker und Wieſen, die ihn gut er⸗ nährten, und zu einem Zins, der wahrlich aufzubringen war. Stall und Scheune wurden aufgebaut. Vieh kam auf den Hof und ein Geſpann Pferde. Wagen und Acker⸗ geräte wurden auch noch geſtellt. 5 Das war unendlich viel mehr, als der Sandhofbauer und ſein Weib überhaupt erwarten konnten. Ihre Zukunft war geſichert. Und ſie konnten auf dem Sandbauernhoſe leben und wirtſchaften, bis der Junge der Schindelwigh⸗ Bäuerin einundzwanzig Jahre alt würde und den Hof dann übernahm. Aber auch dann war Fürſorge getroffen, daß der Sandhofbauer und ſein Weib auf dem Altenteil den Abend ihres Lebens geruhig und zufrieden beſchließen konnten.(Schluß folgt.) ind es nun Aufgabe der Regierung ſei, dar— ein geordnetes Staatsweſen zu ſchaffen. Virtſchaft einzugliedern. Es ſei Aufgabe des Wenn du am warmen Ofen ſitzt, vergiß nicht, daß Tauſende nicht Holz und Kohlen beſitzen, um zu heizen! Vergiß nicht das Winterhilfswerk! Aufruf an alle schaffenden Deutſchen! Die Wahl vom 12. November hat gezeigt, daß bis auf eine verſchwindende Minderheit alle ſchaffenden Deutſchen, ganz gleich, ob ſie als Unternehmer, als Arbeiter oder Ange⸗ ſtellte tätig ſind, ſich freudig hinter die von Adolf Hitler geführte Reichsregierung ſtel— len und am Aufbau des neuen Staates und der neuen Wirtſchaft mitzuarbeiten gewillt ſind. Das Bekenntnis zu unſerem Führer bedeutet für die ſchaffenden Menſchen eine Abſage an den marxiſtiſchen Grundſatz des Klaſſenkampfes, bedeutet ein Bekenntnis zum Geiſt der Volksgemeinſchaft und der ge— genſeitigen Achtung und Gleichberechtigung von Arbeitern und Unternehmern. Dieſe Tat zoll gelohnt werden. Die Zeit iſt reif, daß das Werk, das am 2. Mai durch die Uebernahme der alten Ge— werkſchaften in die Arbeitsfront begonnen worden iſt, nunmehr ſeine Krönung erhält. Die Deukſche Arbeitsfront iſt die Zuſammen⸗ ſaſſung aller im Arbeitsleben ſtehenden Menſchen ohne Unterſchied ihrer wirkſchaft. lichen und ſozialen Stellung. In ihr ſoll der Arbeiter neben dem Unkernehmer ſtehen, nicht mehr gekrennt durch Gruppen und Ber- bände, in der Wahrung beſonderer wirt ſchaftlicher oder ſozialer Schichtungen und Zutereſſen dienen. Der Wert der Perſönlich⸗ keit, einerlei, ob Arbeiter oder Unkernehmer, ſoll in der Deutſchen Arbeitsfronk den Aus- ſchlag geben. Verkrauen läßt ſich nur von Menſch zu Menſch, nicht aber von Verband zu Verband gewinnen. Nach dem Willen unſeres Führers Adolf Hitler iſt die Deutſche Arbeitsfront nicht die Stätte, wo die materiellen Fragen des täg— lichen Arbeitslebens entſchieden, die natür— lichen Unterſchiede der Intereſſen der einzel— nen Arbeitsmenſchen aufeinander abgeſtimmt werden. Für die Regelung der Arbeitsbe— dingungen werden in kurzer Zeit Formen geſchaffen werden, die dem Führer und der Gefolgſchaft eines Betriebes die Stellung zu— weiſen, die die nationalſozialiſtiſche Weltan— ſchauung vorſchreibt. Das hohe Ziel der Arbeiksfronk iſt die Er. ziehung aller im Arbeitsleben ſtehenden Deukſchen zum nationalſozialiſtiſchen Staat und zur nationalſozialiſtiſchen Geſinnung. Sie übernimmt insbeſondere die Schulung der Menſchen, die dazu berufen werden, im Bekrieb und in den Organen unſerer Sozial- verfaſſung, der Arbeilsgerichte und der So- zialverſicherung maßgebend mitzuwirken. Sie wird dafür ſorgen, daß die ſoziale Ehre des Bekriebsführers wie ſeiner Gefolgſchaft zu einer enkſcheidenden Triebkraft der neuen den c und Wirkſchaftsordnung Ber— den kann. Jo rufen wir heute alle deutſchen Arbei— ker der Stirn und der Fauſt auf, in die Deukſche Arbeitsfront einzukrelen, um in ihr alle träfte zum Gelingen des großen Wer- kes zu ſammeln. Heil Hitler! Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront gez. Dr. Ley der Reichsarbeitsminiſter: gez. Fr. Seldte. Der Keichswirtſchaftsminiſter: gez. Dr. Schmidt. r Beauftragte des Führers für Wirk; ſchafktsfragen: gez. Keppler. De — steuerermäßigung in Sitht Dr. Lüer über wirtſchaftliche Tagesfragen. Frankfurt a. M., 28. November. Vor der 2. SS⸗Standarte ſprach der Treu⸗ änder der Arbeit, Dr. Lüer, über das Thema der Geiſt der Revolution geſtaltet die Na⸗ 0 Er führte u. a. aus, daß das Dritte eich einen Trümmerhaufen übernommen habe Wolle man aus heißem Herzen das Alte zer⸗ böten, ſo müſſe der klare Kopf verſuchen, die zaraus noch vorhandenen Werte in die neue Lreuhänders der Arbeit, dafür zu ſorgen, daß das jetzige Lohnniveau unbedingt gehalten werde und die Preiſe nicht unverhältnis⸗ mäßig in die Höhe klettern würden. elne Steuerreform, die vorausſichtlich im Frühjahr ihre Verwirklichung erfahre, ſehe icht nur eine Verlagerung der Steuerkompe⸗ tenz, ſondern auch einen Abbau der Steuern auf das Arbeitsein⸗ kommen vor. Auch würde die Haus⸗ ziusſteuer giſenkt, was eine Mietſenkung . nach ſich ziehen werde. dem Bauern, dem Träger des Lebens, müſſe er Grund und Boden geſichert werden. Vor alem werde man für die Beſeitiaung der“ 1000 der ländlichen Verſchuldung zu ſorgen 1 Die Wirtſchaft brauche Formen, in 510 e wa beheic könne. Die Grundlage u ſei, daß die Arbeitsbeſchaffung reſtlos durchgeführt werde. e ee Keine Nellameſeindlichkeit 1 Nur Schutz des Landſchaftsbilds vor ſchädigen⸗ den Reklameſchildern. Das Stgatspreſſeamt teilt mit: Aus Anlaß 916 polizeilichen Vorgehens in Heſſen gegen 9 eklameſchilder, die in der freien Landſchaft ohne die vorgeſchriebene Genehmigung ange⸗ bracht wurden, ſind aus den Kreiſen der Kunſtdruck-, Metallwaren- und Plakatinduſtrie über angebliche Maßnahmen der heſſiſchen Re— gierung unwahre Behauptungen aufgeſtellt worden, die zum Teil zur Beunruhigung in den Wirtſchaftszweigen dieſer Intereſſen lührt haben, und die nach ihrer Art geeignet ſind, das esre rung 18.558 48.05. 121 ſen, 506 bendg zu ſchädigen. 1 handelt ſich bei dieſer angeblichen Ver⸗ lügung der heſſiſchen Landesregierung um eine durch Anordnung des heſſiſchen Miniſters Innern vom 16. Mai 1930 nach einheitlich en Muſter erlaſſene Polizefverordnung der Kreiſe.] bis Da dieſe Beſtimmungen nicht in allen Kreis⸗ bezirken gleichmäßig durchgeführt wurden und Schw immer noch unbefugt angebrachte Schilder vor⸗[e N handen waren, ja noch weiter unbefugte Schil⸗ 0 der angebracht wurden, mußten die Anordnun⸗ gen wiederholt und im Juli 1933 in Erinne⸗ klaſſe 26 0 1 Pfund Sterling 13.83, 100 holl. Gulden 169.03, 10 100 Danziger Gulden 81.57, 100 Lire 22.09, 100 dän. Kronen 61.74, 100 norw. Kronen 80 2 1 F* 3 e; 69.53, 100 franz. Francs 16.39, 100 Schwei— 100 Peſetas 34.22, 100 zer Franken 81.12, ſchwed. Kronen 71.30, Frankfurter Auftrieb: 15 Kälbe ge⸗Preiſe in Reich vicht: Anſehen der heſſiſchen Landesregie— c) 25 bis 27 Märkte und vom 27. (Ohne Gew Berliner Deviſe 2 Rinder, Bullen, 607 Ki „ 151 Schafe Färſen a) 7, d) 21 notiert; 27 bis n Mannheimer 0 Börſen 3 November 1933.“ dh r.) ukurſe. 0 öſterr. Schlachtnieh 11 Schlachtpjehmarlt. 0 darunter 365 o 4 the, 490 * 390 30 52 1 Dollar 2.68, 0 Belga 58.81, 1900 Schilling — Färſen, 50 Kilogramm rung gebracht werden. ohne weiteres zu erſehen, daß ſich die daril enthaltenen Verordnungen gegen Auswüchſe der Reklame richten. Es ſei noch beſonder Won hingewieſen, daß bei dieſer in Nena en getroffenen Regelung Reklame in der freien Landſchaft das geund— ſätzliche Verbot und die Möglichkeit der aus— nahmsweiſen Zulaſſung übereinſtimmt mit den von dem Deutſchen Bund Heimatſchutz bei dem Reichswirtſchaftsminiſter und Reichsinnen— miniſter durch Schreiben vom 17. Januar 1933 und 15. März 1933 vertretenen Grundſätzen über die Zuläſſigkeit der Außen reklame. Es kann alſo nicht, wie von Intereſſenten— kreiſen fälſchlicherweiſe behauptet wird, davon die Rede ſein, daß die heſſiſche Regierung neu— erdings ein allgemeines Verbot über Aus— hängen von Rellameſchildern erlaſſen habe und die ſofortige Entfernung ſämtlicher Reklame— plakate an allen Geſchäften, Gaſthäuſern uſw. unter Androhung von Zuchthausſtrafe for⸗ e. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Ver⸗ breiter ſolch böswilliger Gerüchte nach Recht und Geſetz zur Verantwortung gezogen wer⸗ den. eke. Berlin, 28. November. Aus dem dienſtlichen Bericht des Wehr— kreiskommandos 7, aus den Feſtſtellungen der deutſchen Gerichtskommiſſion und den Vernehmungen der beteiligten Perſonen wird über die Vorgänge der Erſchießung des Schützen Schuhmacher an der deutſch—⸗ öſterreichiſchen Grenze von amtlicher Seite folgendes mitgeteilt: Die Skimannſchaft der 6. Kompagnie des Infanterieregiments 21 aus Nürnberg unter Führung des Unter⸗ offiziers Gertner unternahm am 23. No— vember von der Hindenburg-Hütte bei Reit im Winkel eine Orientierungs⸗ übung. Die aus 23 Mann beſtehende Mannſchaft trug Zivil⸗Skianzüge ver⸗ ſchiedenſter Art, führte keine Waffen mit und marſchierte infolge der ſchlechten Schneever— hältniſſe ohne Schneeſchuhe. Die in drei Pa— trouillen eingeteilte Mannſchaft ſollte von verſchiedenen Seiten mit Hilfe von Marſch— kompaſſen den Eckalpenkogel erreichen Bor dem Abmarſch fand eine eingehende Unterweiſung in die Grenzverhällniſſe ſtatt. Um 15.30 Uhr war die ganze Abteilung auf dem Eckalpenkogel unmittelbar an der Gren— ze verſammelt. Hier fand durch den Unter— offizier Gertner eine erneute Gelände- orſentierung und Unterrichtung über den Grenzverlauf ſtatt. Keine Grenzüberſchreitungen Etwa 15.45 Uhr marſchierte die ganze Ab— teilung auf der deutſchen Seite einer neutra— Aus dem Inhalt der Polizeiverordnung iſt len Schneiſe weiter und bog nach 70 bis 80 Metern nach deutſchem Gebiet hin ab, Hier! erhielt die Abteilung plötzlich aus Richtung Scharwandkogel Feuer, und zwar zuerſt einen einzelnen Schuß, nach dem die Abtei— lung Deckung nahm, und nach wenigen Se— kunden vier weitere Schuß. Durch einen dieſer vier Schüſſe wurde der Schütze Schumacher lödlich getroffen. Der Schuß iſt zwiſchen linkem Auge und Ohr eingedrungen. Der Punkt, an dem Schuhmacher gekroffen wurde. befand ſich 95 Meler vom Grenzſtein auf dem Eckalpenkogel und 16 Meter von der Mitte der Grenzſchneiſe, alſo auf ein⸗ wandfrei deutſchem Gebiek. Offizielle Pr marktes für G Kilo waggonfrei 0. jez 1900 Tofinreie No,; 5 10 19.10, 16.75 bis 17, Feſtprei zirk 8 15.60, H inl. 18 bis 19, tergerſte 16.75, zen inl. 19.70 2 85 18.90, ), Roggen ſüdd. 311 Pfälzergerſte 1. 5 0 5 Mais mit Sack 19 bis Erdnußkuchen prompt 16.50 bis 16.75 ſchrot prompt 14.75, Rapskuch 13.75, Palmkuchen 15 bis 15.25, 1 5 0, Seſamkuchen 17, Leinkuchen 17, Biertre— ber 16.75, Trockenſchnitzel 9, Rohmelaſſe 8.50, Wieſenheu loſe 6 bis 6.20, Notkleeheu bis 6.60, Luzernekleeheun7 bis Noggen und Weizen 2, dito Hafe 1.80 bis 2, dito gebunden Roggen 1.40 bis 1.70, Hafer 6 1.40, Weizenmehl Spezial Null 6 zember 29.55, Januar 29.70, aus Inlands— weizen 27.90, Dezember 28.05, Januar 28.20 Roggenmehl nordd, 2 18 3.75, dito pfälziſches und ſüddeutſches Weizenkleie feine mit Sack dito grobe 10.75 bis 11, bis 10.75, Weizenfuttermeh Roggenfuttermehl nachmehl 15.25 bis 5.70 17.50 und N und Gerſte 1.2 50 10.50 bis Die Schüſſe aus Oeſtet Ein Blutzeuge für das Dritte Reich Dieſe Maße ſind durch die Gerichtskommiſ— ſion am 24. November feſtgeſtellt worden. Aus den im Schnee noch gut ſichtbaren Blut— und Fußſpuren wurde ferner einwandfrei feſtgeſtellt, daß ſich die ganze Abteilung im Augenblick der Feuereröffnung auf deut— ſcheemm Boden befand. Weiterhin konnte feſt— geſtellt werden, daß die Abteilung weder auf dem Wege zum Gipfel noch beim Abmarſch die Grenze überſchritten hatte. N Ein öſterreichiſcher Gendarmeriebeam— ker, der ſich der deukſchen Kommiſſion anſchloß, hat ebenfalls zugegeben, daß die deukſche Abkeilung die Grenze zu kei— nem Jeitpunkt überſchritten hat. Die weitere örtliche Prüfung ergab, daß zwi— ſchen dem Standpunkt der öſterreichiſchen Schützen und der deutſchen Abteilung eine Entfernung von etwa 900 Metern beſtand Bezirk die etwa eine Stunde nach dem Feuer- überfall auf dem Eckalpenkogel erſchie⸗ nen und zur deukſchen Abkeilung hin riefen:„Haben wir auch elwas gelrof— fen?“ Während des Abtransportes der Leiche er— ſchollen dann Rufe wie„Nieder mit der Hit— lerei! Heil Dollfuß! Es ſoll ſich ja keiner blik— kenlaſſen!“ Dannſangen ſie ein Lied:„Nie— der mit der Hitlerei! Nieder mit den Lan— desverrätern!“ Als Motiv der Tat kommt nach Anſichk der Unkerſuchungskommiſſion politiſche Verhetzung und perſönliche Roheit und Raufluſt in Frage. Beſondere Hervorhebung verdient demgegen— über das in allen Einzelheiten einwandfreie Verhalten der deutſchen Abteilung und ihres Führers. Die Stelle, an der Schütze Schuh— macher ti) getroffen wurde, iſt vorläufig durch ein ifaches Holzkreuz gekennzeichnet worden. ſchafft Arbeit Maßnahmen im Arbeits— gramm: Regulierung des Her— des Eiſenbaches in der Ge— mit 2074 Tagewerken; In— Bach- und Schindergrabens heim mit 750 Tagewer— ergelände in der Ge— elden mit 710 Tagewerken; der Gemeinde Reiskirchen verken; Dränierung von Grund— arlfeld mit 10 Tagewerken; von Ackergrundſtücken der hei mit 3100 renwi 5 meinde Haintche ſtandſetzung frand Hull 1 19 1040 Entwäſſe— rdränage in 8890 Tagomorfan— 80 Tagewerten, der Gemeinde wiedenm kartshain ſche Bürgermeifer . Darmſtadt, 28. Nov. Das Perſonalamt des heſſiſchen Staatsminiſteriums gibt bekannt: Die nachſtehenden Bürgermeiſter wurden kom— miſſariſch inn! 0 8 aundwirt Konrad r, Ain eb»geſetzt: Bösgeſäß: f anſtelle des ſeit— herigen Beigeordneten Schneider, jetzt kommiſ— ſariſcher Bürgermeiſter; Glashütten: Landwirt Albert Stöhr anſtelle des zurückgetretenen Bür— germeiſters Dinges; Lauterbach: Finanzbeam— ter Peter 2. ſeither 1. Beigeordneter, jetzt Bürgermeiſter; Marienborn: Mathias Frohn— weiler anſtelle des zurückgetretenen kommiſſa— riſchen Bürgermeiſters; Partenheim: Zellen— leiter Richard Wenzel anſtelle des geſtorbenen' F 1 Blockwart Schlegel Bürgermeiſters; d Salzhauſen: Otto Schulz anſtelle des geſtorbenen Bürger— meiſters. ö Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit- glieder- u. Generalberſammlungen u. Singſtunden Krieger⸗ u. Soldatenverein„Teutonia“. Mitt⸗ woch, 29. Nov., abends 8 Uhr im Lokal Uebungsſtunde für den Spielmannszug. Halb 9 Uhr Leibesübungen für die Jungſchützen. Gleichzeitig Gewehrübungen für die Schießab⸗ teilung(Ehrenſalve). Der Führer. Wochenplan der Sport⸗ Vereinigung Amieitia 09 e. V. und daß zwiſchen den beiden Standorten ein breites tiefes Tal mit ſteilen Felshängen hinzieht. Ein Wortwechſel oder ein Anruf ſeitens der Heſterreicher iſt weder erfolgt noch wäre en auf dieſe Entfernung möglich geweſen. Ausſlüchte „Die drei Heimwehrleute, die als Hilfspo— ligei dem Gendarmeriepoſten in Erpendorf zugeteilt ſind, ſuchten ihre Tat der Gerichts— kommiſſion gegenüber damit zu rechtfertigen, daß ſie die Abteilung für SA-Leute gehal— ten! mund daß, wenn ſie nicht das Feu⸗ er e. et hätten, dieſes von der deutſchen Abteilung eröffnet worden wäre. Dazu iſt feſtgeſtellt worden, daß die drei Heimwehr— leute am 23. November zum erſtenmal in das Gebiet gekommen waren und ohne Be— gleitung eines aktiven Gendarmeriebeamten auf Streife gegangen waren Ferner iſt feſt— geſtellt worden daß die deutſche Abteilung der erſte Ski⸗Lehrgang in dieſem Winter in dieſem Gebiet war, daß die Abteilung ſich am 23. November zum erſtenmal der Grenze genähert hatte, daß ſich außer dieſer dicht zu— ſammenmarſchierenden Abteilung von 23 Mann keine anderen Abteilungen in dieſem Gelände befanden, und daß in die— ſem Grenzgebiet bisher keinerlei Zwi⸗— ſchenfälle vorgekommen ſind. Umſo befremdender iſt das Verhalten der drei öſterreichiſchen Heimwehrleule, 5 Schwerathletikabteilung Mittwoch abend 8 Uhr Uebungsſtunde für alle Aktiven. „ Uebungsſtunde für die Schüler, Uebungsſtunde für alle Aktiven Trainingsſtunde für die N Schüler. Ich erinnere hiermit alle Schwerathleten, daß die Uebungsſtunden pünktlich beſucht werden. Vorſchan für Samstag: Rückkampf gegen den Kraftſportverein Rimbach. „ nachm. 5 Freitag abend nachm. 1910 Der Führer. ee Sie erhalten wenn Sie Ihre Beſtellung für Dezember ſofort aufgeben, unſere Zeitung bis Ende dieſen Monats koſtenlos!