Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem überaus ſchmerzlichen Verluſte meiner lieben Frau, unſerer herzensguten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante, rau Barbara Träger geb. Bugert ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir hier durch innigſten Dank... Beſonders herzlichen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebevolle aufopfernde Pflege ſowie den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, Newark U. S. A., den 2. Dezember 1933. Die fieftrauernden Hinterbliebenen. e Geschäftsübernahme und Empfehlung. emenmunumnmuanmummunumnnnumummamumannumunnnnaamutannanlnnmanaannandalgtannnütatalndtnt Der geehrten Einwohnerſchaft, zur gefälligen Kenntnis, daß ich die von meinem Vater ſeither betriebene Bau⸗ und Möbelſchreinerei ab 1. dieſes Monats ſelbſt übernommen habe. Bei Zuſicherung fachmänniſcher und reeller Bedienung, halte ich mich bei allen vor— kommenden Arbeiten beſtens empfohlen. Heinrich Jöſt 3. Ecke Bismarck- u. Seegartenſtraße. A N. B. Vin zur Annahme von Bedarfsdeckungsſcheine für Eheſtands⸗ darlehen zugelaſſen. Bezugnehmend auf obige Empfehlung, danke ich für das mir bis jetzt entgegengebrachte Vertrauen und bitte dasſelbe auch meinem Sohne entgegenbringen zu wollen. Hochachtungsvoll Heinrich Jöſt 15 J;³˙ 60 bet⸗Verein gung Mehlebertran hält Schweine ge— . und und mäſtet Schwerathletik⸗Abtellung. Umſtändehalber muß der Rückkampf gegen 0 Liter 70 Pig. den Kraſtſportverein 1910 Rimbach sfallen. 1 f Die 15 Ringerſtaffel ſtartet dae um konnen Nalnaus⸗rogerie den Sonntag gegen die komb. Ringerſtaffel des Peter Moskopp. A. S. V. Ladenburg. Abfahrt Sonntag abend ¼7 Uhr ab Lokal zum Goldenen Stern. Kraft Heil. N. B. In dem Auto nach Ladenburg ſind noch einige Plätze frei. Die Fahrt koſtet 30 Pfg. Wir bitten daher einen jeden Freund des Kraft— ſportes die 1. Ringerſtaffel nach Ladenburg zahlreich zu begleiten. Der Führer. Fußball⸗Abteilung. Die 1. Jugendmannſchaft ſpielt morgen Sonntag, um 12 Uhr, gegen die 1. Jugendmannſchaft von Fortuna Heddesheim. famnammnummnmmmmnummummumnnunmammnmnnmnnnumnnmnnnnanemdndadanagdulnnenunn dadundaante Amtlich zugelassene Verkaufsstelle von deln gegen Bedarfs- deckungsscheine Fehlalzimmer Eiche uud poliert nur neuest. Modelle in gedjegenster Ausführung von RM. 328.— an jochen in naturlas. und elfenbein von RM. 100.— an Speisezimmer Büfetts, Schreib- tische, Chaiselon- gues, Couchs, Woll- matratzen, Kapok- matratzen, Deck- betten, Kissen, Sessel, Klub- und Rauchtische usw. Zahlungserleichtg. werd. evtl. gewährt Möbelhaus Am Markt Friess& Sturm 57 9 85 bei krältungen empfehle: Gummi-Wärmflaschen v. 1.45 an Matzenfelle von 1.90 an Emeucal Menthol-Eucalyptus-Bonbon Beutel 25, 45, 50 Pfg. Fehl Bayr. Blochmalz Beutel 30. Inüringer Brustigg 7 20 U. A0. 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Wir machen ausdrücklich darauf auf— merkſam, daß nur bedürftige Perſonen in Frage kommen. Ferner erhalten die Wohlfahrtsempfänger mit 2 Kindern, ſoweit der Vorrat an Kohlen- ſcheinen reicht, diesmal den 2. Kohlenſchein. Alu- und Kru-Empfänger die die Winterzulage erhalten, kommen für dieſen 2. Kohlenſchein nicht in Betracht. Viernheim, den 2. Dezember 1933. RS.⸗Volkswohlfahrt Winterhilfswerk 1933/34 8 7. Gew. 13. Gew. 2. Gew. Söſsallons prese! 5 ſchöne Modelle Damenspangen sw. Fumpsschuhe braun und Wildleder 5 Herrenhalhschuhe 5 d Lack 3.95 an Hinderstiefel ſchwarz, braun und Lackbeſatz 85 ſchwarz und braun, Gr. 27.35 4.50 an Arheiterschuke 3.45 zu erſtaunlich billigen Preiſen. 5 Schubvertrieb 9 Molitorstrage l. 9 6 Betr.: Verſteigerung von Allmendgrundſtücken. Am Dienstag, den 5. Dezember 1933, Rathauſes nachſtehende Allmendgrundſtücke öffent⸗ lich verſteigert: Oberlück Nr. Alter Garten Nr. Sandgaben 1 62 Kleinbruchfeld 1. Gew. Kl. Neuenacker im Gr. 133 Allmenfeld 1. Gew. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Montag, den 4. Dezember 1933 50. Jahrgang Auf ewig ungeteilt Das Reichskabinett hat ein Geſetz beſchloſ— en, das mehr iſt, als die acht Paragraphen in Worten zum Ausdruck bringen. Das„Ge⸗ etz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ iſt die höchſte Anerkennung, die einer Partei je zuteil wurde, es iſt ein Sym⸗ bol von tiefſter Bedeutung. Reich und NS.⸗ DAP. ſind eins, ſie waren es ſeit der ſiegrei— chen Revolution von 1933 ſchon in Wirklich- keit, nun iſt dieſe Einheit auch geſetzlich feſt— gelegt. Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Ar— beiterpartei und der Staat gehören auf im— mer zuſammen, das alte Schleswig-Hol⸗ ſtein'ſche Wort„Up ewig ungedeelt“ hat einen neuen, ſtolzen Sinn für Deutſchland gewonnen. Durch das Geſetz, das der Nationalſoziali— ſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei die Stellung einer Körperſchaft des öffentli⸗ chen Rechtes gibt, iſt nunmehr die Partei, ähnlich wie in Italien, in den Staat einge— baut worden. Sie hat öffentliche und geſetz— liche Funktionen erhalten. Die Verleihung einer eigenen Gerichtsbarkeit ſchon gibt der Partei eine Stellung im Staate, wie ſie eine ähnliche Organiſation noch nie gehabt hat. Die Entwicklung in Deutſchland drängte ſchon lange zu dieſem Schritt, wie ja bereits der Einbau der NSB0O. als Kern in die Deut⸗ ſche Arbeitsfront ſchon als Vorbild oder ähn⸗ licher Vorgang zu bewerten iſt. Die Natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei hat in einem faſt beiſpielloſen Ringen in zwölf Jahren unter ungeheuren Anſtrengungen und beiſpielloſen Opfern an Blut und Arbeit dieſen Staat erkämpft, ſie hat einen Anſpruch darauf, als Hauptträgerin des Staates nun auch organiſatoriſch zu ihm zu gehören und nicht ein Eigenleben in der Form zu führen, wie es etwa einer parla⸗ fan Partei im früheren Staate zu— and. In der Begründung zu dem Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat heißt es:„Durch das Geſetz gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 iſt feſtgeſtellt, daß in Deutſchland als einzige politiſche Partei die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei beſteht. Es erſcheint geboten, nunmehr dieſe beſondere Stellung der NSDAP. im deutſchen Staat auch recht⸗ lich in einer Weiſe zu verankern, die die un⸗ lösliche Verbundenheit von Partei und Staat ſichtbar in Erſcheinung treten läßt. Das vor⸗ verfaſ⸗ ſungsrechtlichen Einbau der Partei in den Staat. Er ſtellt zunächſt programmatiſch feſt, daß die NSDAP. die alleinige Trägerin des deutſchen Staatsgedankens und mit dem Staat unlöslich verbunden iſt. Zur Erkennung ihrer Aufgaben im Staatsleben bedarf die NSDAP. einer feſten Rechtsform. Sie ſoll daher die Eigenſchaft einer Körper⸗ ſchaft des öffentlichen Rechts erhalten. Um engſte Zuſammenarbeit zwiſchen Partei und Staat zu gewährleiſten, muß ſichergeſtellt werden, daß die politiſche Organiſation der Partei und die SA. als die beiden Grund⸗ pfeiler der RS DAP. in der Perſonihrer Leiter maßgebend an den Beſchlüſſen der Reichsregierung mitwirken. Der Reichspräſi⸗ dent hat dieſem Erfordernis durch Ernen! nung des Stellvertreters des Führers und des Chefs des Stabes der SA. zu Reichsmi⸗ niſtern ohne Geſchäftsbereich Rechnung ge— tragen, worauf der Paragraph 2 des Geſetzes hinweiſt. Aus den beſonderen Aufgaben der NS. DAP. und der SA. im deutſchen Staate er⸗ geben ſich für ihre Mitglieder erhöhte Pflichten gegenüber dem Ganzen. Nur wer dieſe Pflichten getreulich erfüllt, darf der Ehre teilhaftig bleiben, dieſen Organiſa⸗ jonen anzugehören. Wer dagegen dieſe Pflichten verletzt, ſoll einer beſonderen öf⸗ ſentlich⸗rechtlichen Gerichtsbarkeit unterwor⸗ en werden, die von Gerichten der Partei und der SA. ausgeübt wird. Das Geſeß ſieht da⸗ von ab, die Pflichten, deren Verletzung zu einem dienſtſtrafgerichtlichen Verfahren führen Berlin, 3. Dezember. Das von der Reichsregierung beſchloſſene und ſofort verkündete„Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat“ hat fol— genden Wortlaut: 81 Nach dem Siege der nationalſozialiſtiſchen Revolution iſt die Nationalſozialiſtiſche Deut- ſche Arbeilerparlei die Trägerin des Staats- gedankens und mit dem Staate unlöslich ver⸗ bunden. Sie iſt eine Körperſchaft des öffenk⸗ lichen Rechtes. Ihre Satzung beſtimmk der Führer. 8 2. Zur Gewährleiſtung engſter Zuſammenar— beit der Dienſtſtellen der Partei und der SA. mit den öffentlichen Behörden werden der Stellvertreter des Führers und der Chef des Stabes der SA. Mitglieder der Reichs— regierung. 8 3. Den Mitgliedern der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei und der SA. lein⸗ ſchließlich der unkerſtellten Gliederungen) als der führenden und bewegenden Kraft des nationalſozialiſtiſchen Staates obliegen er⸗ höhte Pflichten gegenüber Führer, Volk und Staat. ö Sie unterſtehen wegen Verletzung dieſer Pflichten einer beſonderen Partei- und SA. Gerichtsbarkeit. Der Führer kann dieſe Beſtimmung die Mitglieder anderer Organiſationen ſtrecken. 8 4. Als Pflichtverletzung gilt jede Handlung oder Unterlaſſung, die den Beſtand, die Or— ganiſation, die Tätigkeit oder das Anſehen der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗ partei angreift oder gefährdet, bei Mitglie⸗ dern der SA.(einſchließlich SS. und Stahl— helm) insbeſondere jeder Verſtoß gegen Zucht und Ordnung. 8 5. Außer den ſonſt üblichen Dienſtſtrafen kön⸗ nen auch Haft und Arreſt verhängt werden. 8 6. Die öffentlichen Behörden haben im Rah⸗ men ihrer Zuſtändigkeit den mit der Aus⸗ übung der Partei⸗ und SA.⸗Gerichtsbarkeit betreten Dienſtſtellen der Partei und Sl. Amts⸗ und Rechtshilfe zu leiſten. ene auf er⸗ kann, im Einzelnen au Aehn⸗ lich wie Paragraph 10 des eanten— geſetzes begnügt er ſich vielmeh, mit einer allgemeinen Umgrenzung, die das Weſent⸗ liche deſſen enthält, das von dem Verhalten jedes Mitgliedes der NSDAP. und der SA. gefordert werden muß. Im übrigen ſtellen die Vorſchriften des Entwurfs über die Gerichts— barkeit Rahmenvorſchriften dar, die ihren lebendigen Inhalt durch Anordnungen des Reichskanzlers als Führer der NSDAP. und als oberſten SA.⸗Führer erhalten ſol⸗ len. In dieſen Anordnungen des Reichskanz⸗ lers werden insbeſondere Aufbau und Verfahren der Gerichtsbarkeit der Par⸗ tei und der SA. im Einzelnen geregelt wer— den. da ſich die Notwendigkeit ergeben. kann, auch die Mitglieder anderer Or ganiſationen den gleichen Beſtimmun⸗ gen zu unterwerfen; ſtellt der Entwurf dies ausdrücklich in das Ermeſſen des Führers. Um klarzuſtellen, welche der im Verfahren vor den bürgerlichen und militäriſchen Strafgerichten zuläſſigen Strafen im Ge⸗ richtsverfahren der Partei und der SA.— abgeſehen von den eigentlichen Dienſtſtrafen, wie Verweis, Aberkennung des Dienſtgra⸗ des, Ausſchluß aus der Partei u. a.— ver⸗ den Staat — Das Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat S 7. Das Geſetz, betreffend die Dienſtſtrafge⸗ walt über die Mitglieder der SA. und SS. vom 28. April 1933(Reichsgeſetzblatt 1 Seite 230) tritt außer Kraft. 88. Der Reichskanzler erläßt als Führer der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpar— tei und als Oberſter SA.⸗Führer die zur Durchführung und Ergänzung dieſes Geſet⸗ zes erforderlichen Vorſchriften, insbeſondere über Aufbau und Verfahren der Partei- und SA.⸗Gerichtsbarkeit. Er beſtimmt den Zeit⸗ punkt des Inkrafttretens der Vorſchriften über dieſe Gerichtsbarkeit. Eine tendenziöſe Auslegung Paris zu dem neuen Geſetz. Paris, 3. Dezember. Die bedeutſamen innerpolitiſchen Maßnah- men, die in Berlin beſchloſſen worden ſind, haben in der Pariſer Preſſe größte Beach⸗ tung gefunden. Das„Journal“ ſchreibt, ſeit Freitag vertrete die NSDAP allein das Reich, mit dem ſie völlig verſchmolzen ſei. Der Grundſatz der völligen Verſchmelzung ſei von Hitler ohne Einſchränkungen angebahnt worden und man müßte unkerſtreichen, daß die SA durch die neue Verordnung ein effek⸗ kiver Beſtandteil des Reiches werde, ge⸗ nau wie die Polizei oder die Reichswehr. Nach dem„Echo de Paris“ waren die Na⸗ tionalſozialiſtiſche Partei und der Staat ſchon ſeit dem 12. November eins. Um dieſe Ein⸗ heit zu verwirklichen, ſei es notwendig ge⸗— worden, eine enge Zuſammenarbeit der Par— teileitung und der oberſten SA-Führung mit den ſtaatlichen Behörden ſicherzuſtellen. Die Erhebung Hauptmann Röhms zum Reichs— miniſter laſſe, wie das Blatt ſchreibt, darauf ſchließen, daß die Braune Armee aufhöre, nur ein Inſtrument des Führers der Partei zu ſein, ſondern eine ſtaatliche Miliz werde. * Man durchſchaut die Abſicht der franzöſi⸗ ſchen Preſſe, die SA nun als ſtaatliche Ein⸗ richtung wie Reichswehr und Polizei zu be⸗ trachten, ja ſie als ſtaatliche Miliz zu bezeich⸗ nen. Man wollte ja in Paris ſchon lange die Braune Armee in die Heeresſtärke eingerech— net wiſſen. Daß davon keine Rede ſein kann, hängt werden dürften, beſtimmt Paragraph 5, daß als Dienſtſtrafen auch Geldſtrafe, Haft— und Arreſtſtrafe zuläſſig ſind. Der geſetzlichen Feſtlegung bedürfte auch die Verpflichtung der öffentlichen Behörden zur Amts- und Rechtshilfe. Durch die Vorſchriften dieſes Geſetzes wird eine Durchführung des Geſetzes betreffend die Dienſtſtrafgewalt über die Mitglieder der SA. und SS. vom 28. April 1933 entbehr— lich. Paragraph 7 ſieht daher die Aufhebung dieſes Geſetzes vor.“ Eine Folge der neuen Maßnahmen iſt ſelbſtverſtändlich die weitere Durchdringung aller Organiſationen des Reiches und der Länder mit dem kämpferiſchen Geiſt des Nationalſozialismus und dem harten und energiſchen Wollen der SA., die nun auch äußerlich ſichtbar von dem Staat Beſitz ergriffen hat, der ſchon ſeit dem 30. Januar auf ihren Schultern ruhte. Mit dem Einbau des Parteiapparates in den Staat, ſo ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“, krönt die NSDAP. ihr Werk der Neuorganiſation des deutſchen Volkes. Die Früchte dieſer b planvollen Reform an Haupt und Gliedern! des Reichs wird dereinſt das deutſche Volk! ſelbſt ernten können. verſteht ſich von ſelbſt, und die Auslegung der franzöſiſchen Preſſe iſt durchaus ſchief und tendenziös. Reichsminiſter Rudolf Heß Rudolf Heß, der Stellvertreter des Füh⸗ rers und neue Reichsminiſter, iſt nicht nur einer der älteſten Angehörigen der Partei, ſondern er iſt auch in beſonderem Maße ſeit jeher der Vertraute des Führers geweſen. Heß iſt als Auslandsdeutſcher am 26. April 1894 in Ale⸗ kandrien in Aegypten geboren, wo er bis zu ſeinem 14. Lebensjahre blieb. Von dort kam er dann in das Pädagogium Godesberg am Rhein. Eine kaufmänniſche Lehrzeit und Dienſt im 1. bayeriſchen Infanterieregiment ſchloſſen ſich an. Im Kriege hat er mehrfach Verwun— dungen erlitten, vor allem einen ſchweren Lun⸗ genſchuß. Trotz dieſer ſehr ernſten Verwun— dung meldete er ſich, kaum geneſen, zu den Fliegern und kam noch im Herbſt des Jahres 1918 mit der Jagdſtaffel 35 an die Weſtfront. Nach dem Kriege lebte er vor allem in Mün⸗ chen, wo er nur durch einen glücklichen Zufall dem grauſigen Geiſelmord entging. Seit Juli 1920 gehört Rudolf Heß der NSDAP. an. Auch bei Gründung der SA trat er ihr ſofort bei. Infolge ſeiner engen Verbundenheit mit dem Führer ſtand er inmitten der Ereig— niſſe des 9. November 1923 in München. So hat er die Feſtungshaft in Landsberg mit ſei⸗ nem Führer geteilt. Der breiteren Oeffentlich⸗ keit iſt Rudolf Heß erſt bekannt geworden, als er vom Führer zu ſeinem Stellvertreter ernannt wurde. Reichsminiſter Nöhm Mit der Ernennung des Stabschefs der SA Ernſt Röhm zum Reichsminiſter ohne Ge— ſchäftsbereich iſt dem unermüdlichen Vorkämp— fer für das Dritte Reich die Würdigung wider— fahren, die Ernſt Röhm in unermüdlichem Fleiß und ſolidariſcher Pflichterfüllung verdient hat. Der frühere Berufsoffizier, der drei Mal im feindlichen Feuer während des Weltkriegs verwundet wurde und ſpäter als Generalſtabs— offizier beim Freikorps Epp die Reichskriegs⸗ flagge hütete, iſt nun auch in die politiſche Führung des Staates eingerückt, für den er die Braune Armee geſchaffen hat. Nach der Er⸗ oberung der Macht, die ohne Röhm und ſeine braunen Bataillone nicht möglich geweſen wäre, hat der Stabschef mit ſtarker und zielſiche rer Hand die politiſche Volkserziehung, insbeſon— dere die körperliche Ertüchtigung des deutſchen Volkes, ſich zur Aufgabe geſetzt, die allein zur kämpferiſchen Leiſtung und damit zum voll— wertigen Menſchen befähigt. Stabschef Nöhm an die 5A Der Chef des Stabes, Reichsminiſter Röhm, hat folgenden Erlaß an die SA u ge— richtet: „Auf Vorſchlag des Führers hat mich der Herr Reichspräſident zum Reichsminiſter er— nannt. Mein Dienſtverhältnis als Chef des Stabes der SA wird dadurch nicht berührt. Ich wünſche auch in Zukunft von allen Füh⸗ rern und Männern der mir unterſtellten Gliederungen mit„Stabschef“ angeſpro— chen zu werden.“ Röhms Aufgaben als RNeichsminiſter Aus Anlaß der Ernennung des Stabschefs Röhm zum Reichsminiſter ſtellte der Chef vom Dienſt des„Völkiſchen Beobachters“ an den Stabschef einige Fragen, die er wie folgt beantwortete: Frage: Iſt mit der Ernennung zum Reichsminiſter ein neuer Geſchäftsbe⸗ reich verbunden? Oder wird das alle bengebiet mit demjenigen der oberſten SA. Führung verſchmolzen? Antwort: Die Aufgaben meines neuen Miniſteramtes und ſein Aufgabengebiet wer⸗ den die gleichen bleiben, wie diejenigen der obersten SA.⸗Führung. Die oberſte SA.⸗ Füh ung wird in meiner Perſon in den Staatsapparat eingebaut. Welcher weitere Aufgabenkreis allenfalls noch dazu kommt, wird einer ſpäteren Entwicklung vorbehalten bleiben. Frage: Welche organiſatoriſche Gliede⸗ rung wird das neue Amt erhalten? Antwort: An der bisherigen Zuſam- menſetzung der oberſten e und an ihrer Untergliederung wird ſich nichts än— dern. Frage: Wo wird der neue Reichsmini⸗ ſter ſeinen Sitz erhalten? Antwort: Ich werde mit der oberſten SA.⸗Führung in München bleiben. Frage: Welche Organiſationen und Glie⸗ derungen ſind dem Stabschef als Reichsmi⸗ niſter unterſtellt? Antwort: Meinem Amtsbereich ſind unterſtellt: Die eigentliche SA., die SS., die SA.⸗Reſerve 1 und 2 ſowie das NS KK. Keine Proteltorate mehr Die Teilnahme von Miniſtern an Veran- ſtaltungen. Berlin, 3. Dezember. Das Reichskabinett hat beſchloſſen, daß von den Mitgliedern des Kabinetts Schirm⸗ herrſchaften und Protektorate in Zukunft grundſätzlich abgelehnt werden ſollen und die bereits übernommenen vom 1. Januar 1934 an als erloſchen zu betrachten ſind. Dieſer Beſchluß erfolgte, weil in der letzten Zeit An⸗ träge auf Uebernahme von Ehrenprotektora⸗ ten in übertriebenem Maße geſtellt worden ſind. Auf einen weiteren, beſonderen Beſchluß des Reichskabinetts hin wird bekanntgegeben, daß die Mitglieder des Kabinetts in den letz⸗ ten Wochen mit Einladungen geradezu über⸗ ſchüttet worden ſind, ſo daß hier eine uner⸗ trägliche und unnötige Belaſtung des Ge— ſchäftsganges eingetreten iſt. Die Mitglieder des Reichskabinetts werden in Zukunft nur noch an Veranſtaltungen keil nehmen, wenn dies aus ſtaakspolitiſchen Gründen unbedingt erforderlich iſt. Alle Ein- ladungen, bei denen dies nicht zukrifft. wer⸗ den in Zukunft unbeankworket gelaſſen. Es ergeht daher an alle Bevölkerungskreiſe das Erſuchen, bei allen Einladungen an Mit— glieder des Reichskabinetts vorher zu prüfen. ob die Veranſtaltungen, zu denen die Einla— dungen ergehen, den oben gekennzeichneten Vorausſetzungen entſprechen. Die neuen Eidesformeln Die in der Kabinettsſitzung feſtgelegten neuen Eidesformeln haben folgenden Wort— laut: Für die öffentlichen Beamten: „Ich ſchwöre: Ich werde Volk und Vater⸗ land Treue halten, Verfaſſung und Geſetze beachten und meine Amtspflichten gewiſſen⸗ haft erfüllen. So wahr mir Gott helfe!“ Für die Soldaten der Wehrmacht: „Ich ſchwöre bei Gott dieſen heiligen Eid, daß ich meinem Volk und Vaterland allezeit treu und redlich dienen und als tapferer und gehorſamer Soldat bereit ſein will, jederzeit für dieſen Eid mein Leben einzuſetzen.“ Politiſches Allerlei Warſchau. Das deutſch-polniſche Zollpro⸗ viſorium, nach dem für die Dauer der deutſch⸗ polniſchen Wirtſchaftsverhandlungen die nied⸗ rigeren Sätze des neuen polniſchen Zolltarifes auf deutſche Waren Anwendung finden, wurde zum 3. Male und zwar bis zum 15. Dezem— ber 1933, verlängert. Niga. Die letzte Sitzung des Rigaer Stadt⸗ parlaments hat einen von kommuniſtiſcher Seite begründeten Antrag angenommen, der auf eine Enteignung des bisher in deutſchem Beſitz und Verwaltung befindlichen Alters- heims, des ſogenannten Georg-Hoſpitals, ab- zielt. Aeber 100000 Gheſtands darlehen Die Wirkungen auf den Arbeitsmarkt. Berlin, 3. Dezember. Im zeitungsfachlichen Fortbildungskurs des Deutſchen Inſtituts für Zeitungskunde hielt Staatsſekretär Reinhardt vom Reichsfi⸗ nanzminiſterium ein intereſſantes Referat über die Frage der Arbeitsmarktentlaſtung, insbe⸗ ſondere im Hinblick auf die Ergebniſſe der Eheſtandsdarlehen. Er erklärte, daß ſich die Ausgabe der Eheſtandsdarlehen als außerordentlich neue Durchführungsbeſtimmung für die Aus⸗ gabe der Eheſtandsdarlehen erlaſſen wird, wong) nur noch ſolche Ehepagte Ehe⸗ ſtandsdarlehen erhalten ſollen, die nach dem ee Geſetzes geheiratet aben. In Zukunft ſollen nach ſeinen Ausführungen monatlich nur noch etwa 20 000 Anträge auf Eheſtandsdarlehen bewilligt werden. Deutſche Tagesschau Die Auflöſung der Arbeitgeber⸗Verbände. Der Leiter des Organiſationsausſchuſſes der Deutſchen Arbeitsfront, Selzner, hat eine An⸗ ordnung erlaſſen, in der den Dienſtſtellen der NSBO. und damit der DAF. unterſagt wird, in irgend einer Weiſe in den Liquidationspro⸗ zeß der Arbeitgeber-Verbände einzugreifen. 0 Neuorgan'ſation der SPD. entdeckt. Der Dresdener Politiſchen Polizei iſt es auch in den letzten Monaten wieder gelungen, illgeal weiterarbeitenden kommuniſtiſchen und ſozialdemokratiſchen Organ'ſationen das Hand⸗ wert zu legen. Leider iſt gerade in Dresden infolge der nahen Neichsgrenze zur Tſchecho⸗ ſtowakei der Boden für illegale Weiterarbeit der marxiſtiſchen Parteien und Verbände be⸗ ti Verbreitung des in ö ſHehblalte⸗„Neuer Vorwärts“ in die Wege zu Leipzig, 3. Dezember. Am Samstag wurden die Zeugenverneh— mungen über die Aufſtandsvorbereitunger im ſächſiſchen Erzgebirge fortgeſetzt. Die Ver⸗ nehmungen erregen zum Teil Heiterkeit, ale ein Zeuge, der ſchon am Vortage aus dem Gefängnis vorgeführt worden war, e 8. der Richtige zu ſein ſcheint“ wie Senatspräſident Dr. Bünger bemerkte Tatſächlich iſt auch der Bruder eines als Zeu⸗ gen vorgeſehenen Gefangenen aus Irr— tum vorgeführt worden. 5 Der als Zeuge vorgeführte Strafgefangene Zimmermann aus Wieſa gibt zu, daß der Kampfbund gegen den Faſchismus und der getarnte RF B. in Wieſa Felddienſt⸗ übungen veranſtaltet hätten. Die Mitglie⸗ der ſeien aufgefordert worden, Waffen ge⸗ gen Zahlung zu beſchaffen. Auch Schießübun⸗ gen ſeien abgehalten worden. Die Parteilei⸗ tung hätte die Bewaffnung gewünſcht. Die Partei wolle, wenn es Zeit ſei,„zu einem Aufſtand aufrufen“. Als nach Beendigung der Ausſage dee Zeugen Zimmermann Dimitroff wieder einige Fragen ſtellen wollte, wird er vom Vorſitzenden darauf hingewieſen, daß er von Anfang der Verhandlungen an ſein Frage⸗ recht in ungehörigſter Weiſe mißbraucht habe Auf Fragen des Angeklagten Dimitroff antwortete der Zeuge: Nach der Wahl ſeien keine weiteren Vorbereitungen zu einem be— waffneten Aufſtand getroffen worden. Den Reichstagsbrand habe er nicht als Signal zum Aufſtand betrachtet. Der nächſte Zeuge, Lorenz, nimmt die Erklärungen zurück, die er bei ſeinen frühe— ren Vernehmungen über die Aufſtandsvor— bereitungen gemacht hat. Er beſtreitet jetzt, da“ die Waffenbeſchaffung der Revolution dienen ſollte und behauptet, der Zweck ſei lediglich der Selbſtſchutz der Arbeiterſchaft geweſen. Als der Vorſitzende ihm ſeine früheren Ausſagen vorhält, die ganz anders lauteten, meint Lorenz, er habe ſich damals vielleicht nicht richtig ausgedrückt. Der Vorſitzende ruft Lorenz zu: Machen Sie uns doch nichts vor! Sie haben hier in Ihrer Ausſage die Wahr- heit wee baben uns ange- ogen! Der Vorſitzende läßt nun den Unterſuchungs⸗ richter Landgerichtsrat Dr. Löſche noch⸗ mals vortreten, um ihn über die früheren Bekundungen des Zeugen Lorenz zu ver⸗ nehmen. Der Unterſuchungsrichter bekundet, daß der Zeuge die Dinge ſo geſchildert habe, wie ſie im Protokoll ſtehen. Der Zeuge habe auch Angaben über Brückenſprengun⸗ gen gemacht, wovon man nicht ſprechen könne, wenn man ſich nur wehren wolle. Auf einen Einwand des Angeklagten Torgler erklärt der Unterſuchungsrichter, Torgler tut immer ſo, als ob die illegalen Waffenſchiebungen Einzelfälle wären. Das wirkſam zur Belebung des Arbeitsmarktes erwieſen habe und daß ſeit dem Zeitpunkt des Inkrafttretens dieſes Geſetzes, alſo vom 1. Auguſt dieſes Jahres bis zum 26. November, bisher ins⸗ geſamt 103 435 Eheſtandsdarlehen ausgegeben worden ſeien, davon allein im November über 33 000. Insgeſamt ſeien an dieſe 103 435 Ehepaare 70 101345 Mark an Eheſtandsdar⸗ lehen ausgegeben worden, das heißt, durch⸗ ſchnittlich etwa 670 Mark. Bemerkenswert war in dieſem Zuſammen⸗ hang die Ausführung des Staatsſekretärs Reinhardt. daß in den nächſten Tagen eine iſt eine ganz irrige Auffaſſung. 0 An der ganzen Grenze enklang hat eine Beſchaffung von Waffen zum großen Teil aus der e eee ſtalkgefun⸗ en. Die Zeugenvernehmungen werden dann mit der Vernehmung des Kurt Löſer fort⸗ geſetzt, der Bekundungen über die Funktio⸗ närſitzung in Buchholz im Erzgebirge macht, bei der zur Waffenbeſchaffung aufgeforder wurde. Der Zeuge erklärt, daß er der Transport der Waffenkäufe übernommer hatte und insgeſamt 30 Revolver mit Muni⸗ tion abgeholt hat. ſonders gunſt'g. Man iſt jetzt hier einer oußer⸗ ordent ech winfangreichen Neuorbaniſation der SPT. auf die Spur gekommen. Die enſeits der Reichsgrenze ſitzenden„Führer“ der S. P. D. haben mit den hier zurückgebliebenen e fleineren Funktionären die Verbin⸗ ung wieder aufgenommen und haben in An⸗ lehnung an die 0 ee ee arteiorganiſation zun eine ganz ſyſtema⸗ 0 155 5 Karlsbad gedruckten leiten vermocht. Zur Tarnung wurde aus Geldmitteln von jenſeits der Grenze hier in Dresden eine Tabakgroßhandlung eingerich⸗ tet, in der die neue illegale Dresdner SPD.⸗ Leitung untergebracht war. Auslands⸗Nundſchau Die Wahlen in Nordirland. Das Ergebnis der Parlamentswahlen in Nordirland iſt zugunſten der Unioniſtenpartei ausgefallen, die ſeit zwölfeinhalb Jahren im Beſitz der Regierungsmacht iſt. Von 52 Abge⸗ ordnetenſitzen hat dieſe Partei 33 erobert, ſie beſitzt alſo die abſolute Mehrheit in der Kammer. Als einziges Mitglied ſeiner Partei wurde de Valera gewählt. Der gewählte Re⸗ publikaner ſowie de Valera werden an der Sitzung der neuen Kammer nicht teilnehmen. Die Bewaffnung der KPD Waffenſchmuggel aus der Iſchethoſlowalei— Ein falſcher Zeuge Die nächſten Zeugen, Märten aus Anna⸗ berg, Becher und Schmalfuß aus Falkenſtein, beſtätigen im weſentlichen die Bekundungen der vorher vernommenen Zeugen, daß in kommuniſtiſchen Kreiſen der Plan politiſcher Maſſenſtreiks zu Anfang des Jahres 1933 al gemein erörtert worden ſei. Das Ziel einer ſolchen Aktion wäre die politiſche Machter⸗ greifung durch die Kommuniſten geweſen. Die Waffenbeſchaffung ſei notwendig gewe— ſen, weil man mit einem Widerſtand der ſtaatlichen Machtorgane habe rechnen müſſen. Höchſte Alarmbereitſchaft Der Maurer Puchs auf Köpenick war Mit⸗ glied des RF B. von 1926 bis 1933, wie er ſelbſt zugibt, alſo auch in der illegalen Zeit. Er ſagt u. a. aus: Vom 30. Januar d. J. ab befanden wir uns im allgemeinen Alarmzuſtand. Vom 4. Februar ab ſchon war höchſte Alarmbereitſchaft befohlen. Das hieß für uns: Keiner durfte ſein Quartier verlaſ⸗ ſen. Man ſagte uns, es nähere ſich die Zeit des bewaffneten Aufſtandes, die Zeit des allgemeinen Losſchlagens. Dann gibt der Zeuge folgende beſonders bemerkenswerte Darlegungen: „Im ganzen Reiche, wenn am 4. März die Fackelzüge gingen, ſollten erſt Spezialtrupps aus Leuten mit Handgranaten gegen die Fak⸗ kelzüge vorgehen. Die anderen Spezialtrupps ſollten ſinngemäß ſich anſchließen und ihre Sonderkampfaufgaben erfüllen. Es waren überall Kuriere angeſetzt. Jede für uns ſtra⸗ tegiſch wichtige Stelle war beſetzt. Der Ku⸗ rierdienſt war in vollem Gange. Unſere Züge waren ſchon bereitgeſtellt zum Eingreifen. Am 4. März verſagte plötzlich der Kurierdienſt. Wir fühlten uns verlaſſen und in der Luft hängend. Anſere Führer konnten uns keine näheren Erklärungen und Erläuterungen über die Lage geben und man ſah ſchließlich die ganze Geſchichte als verlorenes Ziel an. Wir wollten nicht mehr mitmachen und haben dann die Tätigkeit am 4. März eingeſtellt.“ Dimitroff formuliert eine Reihe von Fra⸗ gen an alle Zeugen. U. a. möchte er ſogar wiſſen, warum der Zeuge Puchs als Rotfront⸗ bann⸗Mann, der ſolche Sachen gemacht habe, nicht verhaftet worden ſei, worauf der Ober⸗ reichsanwalt antwortet: Da können die Leute find ſein, daß Sie nicht Oberreichsanwalt in* übereinſtimmend aus: Die Richtlinien blieben bis zum letzten Tage bindend. Dann ſcheitert noch ein Verſuch Dimitroffs, die Agitations⸗ fragen auch dem Unterſuchungsrichter vorzu⸗ legen und Zweifel an der Stichhaltigkeit ſei⸗ ner Ausſagen aufkommen zu lassen. Damit ſchließt die Samstagsverhandlung. Amtliches ſpaniſches Wahlergebnis. Der ſpaniſche Innenminiſter gab das Er⸗ ebnis des erſten Wahlganges der Cortes⸗ hlen bekannt. Danach ſind gewählt wor⸗ den: 78 Radikale, 14 konſervakive Republi⸗ kaner, 5 Mitglieder der Republikaniſchen Aktion, 1 Radikalſozialiſt, 2 unabhängige Radikalſozialiſten, 1 Mitglied der Sozialiſti⸗ ſchen Unlon Kataloniens, 1 Föderallſt, 23 Mitglieder der kataloniſchen Linken. 27 Mi. glieder der Kataloniſchen Liga, 6 galieiſche Republikaner, 9 liberale Demokraten, 1 Fort: ſchrittler, 12 unabhängige Republikaner, 27 Sozialiſten, 67 Abgeordnete der Volksaktion. 80 Agrarier, 11 baskiſche Nationaliſten, 11 Traditionaliſten und Monarchiſten. 2 Unab⸗ hängige, insgeſamt 378 Abgeordnete. Im zweften Wahlgang bleiben 95 Abgeordnete zu wählen. Die Zeugen Becher und Schmalfuß ſagen Aus der Heimat Gedenktage 4. Dezember 1409 Gründung der Univerſität Leipzig. 1679 Der engliſche Philoſoph Thomas Hob⸗ bes in Hardwick geſtorben. 1798 Der italieniſche Naturforſcher Luigi Galvani in Bologna geſtorben. 1870 Die Deutſchen erobern Orleans. 1875 Der Dichter Rainer Maria Rilke in Prag geboren. 5 1900 Der Maler Wilhelm Leibl in Würzburg geſtorben. i 5 Prot. und kath.: Barbara Sonnenaufg. 7.51 Sonnenunterg. 15.48 Mondunterg. 10.25 Mondaufg. 17.14 Von Arbeit ſtirbt kein Menſch. Abar von Ledig⸗ und Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben. der erſte Arbeitstag der Wolhe Montag, der erſte Arbeitstag der Woche, iſt zweifellos der ſchönſte Tag aller übrigen Werktage. Mit friſch geſammelten Kräften geht es an die Arbeit und mit neuem Mut und guter Hoffnung beginnt das ausgeruhte Werk. Ganz zu Unrecht hat man dieſem Tage die minderwertige Bedeutung des ſogenann⸗ ten„Blaumontags“ unterſchoben. Für den wirklichen Arbeitsmann der Fauſt und den Stirn gibt es keinen„Blaumontag“, denn dieſe Bezeichnung paßt nur für eine gewiſſe Schicht von Leuten, die weder des Sonn— tags Würde gelten laſſen, noch den tieſen Ernſt der Arbeit kennen. Gerade der Montag iſt es, der der ganzen kommenden Arbeit der Werkwoche Auftak: und Kraft gibt und alſo dem Schaffenden Freude, Luſt und Liebe geben muß. Allein der Anblick iſt erquicklich, wenn am Montag- morgen ausgeruhte, friſche Menſchen mit blanken Augen und frohem Geſicht zur Stätte ihres Werks eilen, um mit ſtarken Händen und mit leichtem Kopfe neu da zu beginnen, wo ſie am letzten Werktage müde und abgeſpannt den letzten Griff vollendeten, den letzten konzentrierten Gedanken faßten. Mit fröhlichem Mut und freudiger Hun gabe das Wochenwerk beginnen, iſt der tiefe Sinn, der im erſten Arbeitstage der Woche ruht. Barbara Am 4. Dezember iſt Barbaratag. Wie die Legende erzählt, wurde die Heilige um 206 als Märtyrerin unter Kaiſer Maximin in Ni. codemia in Bethynien eingerichtet und zwar ſoll ſie vom eigenen Vater Dioſcurus enthaup⸗ tet worden ſein. Dioſcurus iſt darauf von Blitz erſchlagen worden. Vielleicht rührt der Brauch, die heilige Barbara bei Gewittern anzurufen, aus dieſer Begebenheit. Von alters her wird St. Barbara als Schutzpatro⸗ nin der Artillerie verehrt. Viele Ge⸗ ſchütze namentlich des Mittelalters tragen ihren Namen, die Pulverkammern der franzöſiſchen Schiffe wurden nach ihr Saint Barbe genannt. Die Artilleriſten begehen den Barbara tag mit beſonderen Feſtlichkeiten. In der Kuuſt wird die Heilige immer mit dem Attribut der Geſchützrohre dargeſtellt. An den Barbaratag knüpft ſich auch die Sitte der Barbarazweige. Es werden Zweige abgebrochen und an dieſem Tage in ein Waſ⸗ ſergefäß geſteckt. Nach vierzehn Tagen ſchon treiben die Zweige Blättchen heraus und wenn man Glück hat, kann man bis Weihnachten oder ſpäteſtens Neujahr, alſo mitten im 1 ter, blühende Zweige im Heim haben. An wenn die Zweige blühen, ſo bedeutet das ein glückliches Vorzeichen ſowohl dem Haus wie haf. *r Die Dezember- Heiligen. Im Volks mund ſpielen die Dezember⸗Heiligen eine be⸗ ſondere Rolle. So nimmt vom St. Nikolaus Tag als dem erſten Heiligengedenktag im De⸗ ember der Volksmund vielfach Notiz. Es heißt von ihm u. d.:„Der Nikolaus geht um und macht die Kinder ſtumm.“ St. Lucia(43 Dezember)„ſtutzt“ den Tag, ſie macht die längſte Nacht. Der Tag der St. Lucia ſolt für die Wetterbeobachtung von Wert ſein. Von ö St. Lucia bis zur heiligen Nacht wächſt der Tag um einen Hohnenſchrei. Nach einer an deren Volksmeinung gilt dies vom Thomas tag(21. Dezember) bis zum Chriſtabend. 10 der Thomasnacht rufen heiratsluſtige Mäd- chen beim 19 St. Thomas an un fragen ihn, wer ihr Herzallerliebſter werden mag. Am 27. Dezember, dem Tag des Evan, eliſten Johannes, muß man„St.⸗Johannes egen“ trinken. Silveſter, der das alte Jah. abſchließt, darf nicht mit Nachtfroſt a Morgenſonne kommen, ſonſt verdirbt er 1 Hoffnung auf guten Wein. Beherzigenswe, iſt der Spruch:„Zum Silpeſter ein gute Gewiſſen, iſt beſſer als Punſch und Lecker⸗ biſſen“. i e Neue Poſttarifſätze. Wie von amtlicher Seite itgeteil wird, beträgt mit Wirkung vom 1. Dezember 1933 an das Porto 0 einen Brief im Ortsverkehr im Gewichte 2 20 bis 250 Gramm 16 Pfennig, im Fern verkehr von 20 bis 250 Gramm 24 ao Die Druckſachengebühr bis 20 Gramm iſt an 0 0 3 Pfennig feſtgeſetz. Die Gebühr für Dru fee e bis 20 Gramm 1 Pfg. Die Beſetzung der Aemier der Organiſation. auch dem, der die Barbakazweige gebrochen eſormber S ezin verätherung erhöhte Inſchüſſe zur JB.— Beitragserhö⸗ hung.— Neue Rentenberechnung. Berlin, 4. Dezember. von der Reichsregierung beſchloſſene 1 zur Erhaltung der Leiſtungsfähigleit der Invaliden⸗, der Angeſtellten⸗ und der dane ab daf Verſicherung ſoll die dauernde Leiſtungsfähigkeit der mit großen finanziellen Schwierigkeiten ringenden ee und der ebenfalls ner⸗ ſſcherungstechniſch nicht völlig ausgeglichenen Angeſtelltenverſicherung ſicherſtellen. Die Ren⸗ tenverſicherung muß eine ſichere Dauereinrich⸗ tung ſein, damit alle Beteiligten mit Ver⸗ trauen ihrer weiteren Entwicklung entgegen⸗ ſehen können. Um dieſes Ziel zu erreichen, iſt eine Rückkehr zu dem in der Vorkriegszeit angewendeten Finanzſyſtem nämlich des Prä⸗ miendeckungs⸗ oder Anwartſchaftsdeckungsver⸗ fahrens notwendig. Zur Herbeiführung der Sanierung das Geſetz folgende Maßnahmen vor: Reichshilfe für die Invalideuverſicherung. Nach geltendem Recht trägt das Reich zur Invalidenverſicherung außer den zur Dek⸗ kung der Reichszuſchüſſe erforderlichen Beträ⸗ gen noch beſtimmte Reichsmittel bei, die ſich Jauch auf 186 Mill. Nm. jährlich belaufen. ach dem Geſetz ſollen dieſe Reichsmittel auf 200 Mill. Rm. erhöht und dauernd gewährt werden. Beitragsübertragung auf die Invaliden⸗ und die Angeſtelltenverſicherung. Nach geltendem Recht ſind die Beiträge zur Invalidenverſicherung auf 5 v. H. des End⸗ betrages jeder Lohnklaſſe, diejenigen zur An⸗ geſtelltenverſicherung auf 4 v. H. des Endbe⸗ trages jeder Gehaltsklaſſe feſtgeſetzt. Es iſt be⸗ abſichtigt, eine Beitragserhöhung von höchſtens 1,5 v. H. des Endbetrages jeder Klaſſe vorzunehmen, aber erſt dann, wenn die Aufwendungen für die Arbeitsloſenhilfe in⸗ folge Rückganges der Arbeitsloſigkeit entſpre⸗ chend ſinken. Aufſtockung von Lohn⸗ und Beitragsklaſſen. Zurzeit werden die Verſicherten nur inſoweit voll verſichert, als ſie nicht mehr als 42 Rm. wöchentlich verdienen. Die höheren Wochenver— dlenſte wirken ſich ſowohl bei der Beitrags- entwicklung als auch bei der Bemeſſung der Rente nicht voll aus. Das Geſetz beſeitigt dieſe Unterverſicherung durch Aufſtockung einer neuen Lohnklaſſe und zwe ter Beitragsklaſſen für die frewillige Höherverſicherung. Aenderung der Rentenberechnung. Um das Anſteigen der Rentenausgaben in der Zukunft abzuſchwächen, ſieht das Geſetz eine Aenderung in der Berechnung der künf⸗ tig feſtzuetzenden Renten vor. Die beim In⸗ krafttreten des Geſetzes fälligen Renten ſollen umberührt bleiben. Eine mäßige Milderung der neu feſtzuſetzenden Renten iſt jedoch trag⸗ bar, weil die zukünftigen Renten noch ſcharf ſteigende Tendenz haben. Der Rentenbeſtand ſoll daraufhin nachgeprüft werden, ob und in welchem Umfange Renten zu Unrecht bewil⸗ ligt worden ſind. Der Entwurf enthält weiter die Vorſchrift, daß während der Arbeitsloſig⸗ leſt eine Verſicherungsanwartſchaft nicht mehr erlöſchen kann. „Krnlt durch Frend⸗ gegründet ſieht Verlin, 4. Dezember. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront und Stabsle ler der Politiſchen Organiſation der NSDAP., Dr. Ley, und ſtellvertretender ASBO.⸗Leiter Klaus Selzuer erlaſſen an die Bezirksleiter der DAF. folgende Anordnung: Die nation alſofialiſt ſhe Gem inſcheft„Krat durch Freude“ wird mit Wirkung vom 27. Ropember 1933 gegründet. Der Leiter iſt der ter dee DAF. und Stabslelter der PO., „ Dr. N. Leh. Sitz der Organiſation iſt Berlin, vol ufiges Verweltungsgebände der Da., Mfrtiſches Ufer 34. Es werden mit ſofortiger Wirkung ſieben Aemter innerhalb der Organiſation„Kraft durch 1 errichtet: a 1. Organiſationsamt: Pg. Klaus Gelzner, 2. Kulturamt:(wird vom Reichsmini⸗ ter Dr. Göbbels vorgeſchlagen), 910 Sportamt: Pg. von Tſchammer⸗ n * 4. Amt für Reiſe n, Wandern un d Urlaub: Pg. Dr. Brauweiler, ö 5. Amt für Selbſthilfe und Sied⸗ lung: Pg. Bankdirektor Müller, 6. Amt für die Schönheit der Ar- beit: Pg. Prof. Sperr, 7. Amt 15 Ausbildung: Pg. Boh⸗ des, Reichsſchulungsleiter. Freiheit der Arbeit Meſenkundgebung der DAF. in Frankfurt. Frankfurt a. M., 4. Dezember. . Anwefenheit des Gauleiters Sprenger in der Feſthalle in Frankfurt eine Rie⸗ kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront tt. In kurzen Worten gab Gauleiter prenger einen Rückblick und bezeichnete die Gründung der Organiſation„Kraft durch der Geſtaltung der Voltsgemeinſchaft 1 Ne ie Gelände Filde n Name* 0 1 nen„Haus der Ar ürmiſch begrüßt, gab dann Staatsra Schuhmann, der Gründer der NSBO., 0 Bild von der Entwicklung der deutſchen Arbei⸗ terbewegung. Vor dem Kriege hätten die Ar⸗ beiter die Ueberinduſtriealiſierung zu ſpüren bekommen. Der Landarbeiter wurde in die Stadt hineingezogen und es bildete ſich das ſogenannte Proletariat. Die Anfänge der Ar⸗ beiterbewegung waren aus der Sehnſucht ge⸗ boren, keine Menſchen zweiter Klaſſe zu ſein. Der Unternehmer und der Arbeiter entfrem⸗ deten ſich immer mehr. Dieſe Gegenſätze müß⸗ ſen wir jezt ausrotten. Wenn Unternehneer und Arbeiter zuſammenhalten, dann werden wir Werte hervorbringen, vor denen die ird Welt mit Staunen den Hut ziehen Auch in der Wirtſchaft gibt es eine Führung und eine Gefolgſchaft. Es geht nicht an, daß in einem Betrieb 100 Maun leiten, ſondern der Betrieb muß geleitet werden von einem einzigen Mann, und dieſer Mann trügt dafür auch die Verant⸗ wortung für ſein Werk. Dieſe enge Schick⸗ ſalsverbundenheit müſſen wir in unſer Volk weiter hineintragen. Wir ſind alle ſchaffende Menſchen, es gibt keinen Unterſchied. Wenn wir arbeiten, dann ſtehen wir an dem Platz, an den das Schick⸗ ſal uns geſtellt hatte, aber wenn wir Feier- abend haben, dann ſind alle Menſchen gleich. Die Bildung der Deutſchen Arbeitsfront iſt ein Unternehmen, wie es noch kein Bei— ſpiel in der Welt gegeben hat. Wenn wir in der Deutſchen Arbeitsfront gemeinſam zu⸗ ſammenſitzen und arbeiten, wenn die deut⸗ ſchen Unternehmer zuſammenſitzen mit den deutſchen Arbeitern und Angeſtellten und ſie ſich dort kennen lernen, dann werden ſie ſich auch gegenſeitig wieder achten lernen, und aus die er Achtung wird entſprießen ein neuer Geiſt. Dann wird in Deutſchland das anbre⸗ chen, wofür Millionen geblutet und ihr Leben gelaſſen haben: die Freiheit der deut— ſchen Arbeit. 5 [Der Treuhänder der Arbeit, Dr. L üer, erklärte u. a.: Die Organiſation des natio— nalſozialiſtiſchen Staates hätte eine Lücke, wenn ſie nicht die alles umfaſſende Kraft un— ſeres Volkes ſchaffen würde, die ſich ausdrückt in der deutſchen Arbeit. Dieſe Organiſation iſt eben die Deutſche Arbeitsfront. Dieſer neuen Organiſation iſt ein gigantiſches Ar⸗ beitsfeld gegeben. Das Ziel dieſer Arbeit kann nur erreicht werden, wenn das ganze Volk an einem Strange zieht, und wenn man ain arbeitenden deutſchen Menſchen ſein Recht gibt. Schließlich ſprach noch der Organiſationslei— ler der Deutſchen Arbeitsfront, Claus Selzner, der den Kameradſchaftsgedanken in den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtellte. Erſt unſer Führer habe die Sehnſucht zur Ka— meradſchaft zur Verwirklichung gebracht. Wenn wir in wenigen Wochen 20 Millionen Volks⸗ genoſſen in die Deutſche Arbeitsfront aufge— nommen haben, dann iſt die Volksgemein— ſchaft zur Tatſache geworden in unſerer Or— ganiſation„Kraft durch Freude“. In uuſerer Arbeitsfront ſehen wir eigent⸗ lich nur ein einziges grozes Ziel, das Ziel, den Beſitzloſen zum materiellen und geiſt'gen Beſizer zu machen. Wir müſſen erreichen, daß ein Arbeiter, der ohne ma⸗ terielſen Beſitz iſt, ein Eigenheim erwer⸗ ben kann. Der Redner ſchloß: Wenn im ganzen Volk eine nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts geſin⸗ nung vorhanden iſt, dann wird auch einſt eine nationalſozialiſtiſche Wirtſchafts or d⸗ nung vorhanden ſein. Es iſt deshalb die Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront, die Men⸗ ſchen zum nationalſozialiſtiſchen Denken zu er⸗ ziehen, denn wenn dieſes Denken Allgemeingut geworden iſt, dann iſt die ſoziale Frage über— haupt gelöſt. Gaubetriebszellenleiter Willi Becker ſchloß die Kundgebung mit dem Gelöbnis, bis Litwinow bei Muſſolini Empfang des ruſſiſchen Außenminiſters. Nom, 4. Dezember. Stefani meldet: Der Regierungschef emp⸗ ing im Palazzo Venezia den Volkskommſſ⸗ ſar für Auswärtige Angelegenheiten, Litwi⸗ now, und hatte int ihm eine längere hetzliche Unterredung. Muſſolini und Litwinow erör⸗ terten gemeinſam die Fragen der internatlo⸗ nalen Politik und im beſonderen diejenigen, die beide Länder unmittelbar berühren. Sie erwogen weiterhin die Möglichkeit einer Beſ⸗ ſerung der allgemeinen politiſchen Lage un Geiſte des kürzlich geſchloſſenen italieniſch⸗ſow⸗ etruſſiſchen Freundſchaftsvertrages und be⸗ ſchloſſen, möglichſt bald den Austauſch der Natſfikationsurkunden vornehmen zu(eſſen. Litwinow wird wahrſcheinlich auch vom Kö— nig von Italien empfangen werden. Die Wei⸗ fett. nach Moskau iſt auf Dienstag feſtge⸗ E —— 73 Chautemps Kamwerſiog Politiſche Interpellation zurücgeſtellt. Paris, 4. Dezember. Die franzöſiſche Kammer hat mit 391 ge⸗ gen 19 Stimmen beſchloſſen, die Interpella⸗ tion über die allgemeine Politik der Regie⸗ rung bis nach Verabſchiedung der Finanz⸗ ſanierungsgeſetze zu vertagen. Die Regierung Erregung zum Tode treu zu Adolf Hitler zu ſtehen. keude“ als die einſchneidenſte Maßnahme in Chautemps hatte für dieſen Antrag die Ver⸗ trauensfrage eingeſetzt. Der Antrag. der Regierung, für Beratung der Finanzſaniecungsgeſetze das beſchleunigte Dringlichkeitsverfahren zur Anwendung zu bringen(wofür Zweidrittelmehrheit notwen⸗ dig iſt), wurde von der Kammer mit 569 ge⸗ gen 11 S. on angenmmen. In der Regierungserklärung des Kabinetts Chautemps heißt es: Die Regierungs⸗Unſtabi⸗ lität hat. im Lande eine lebhaft berechtigte E. wachgerufen. Das Anſehen des Staates wird dadurch beeinträchtigt. Das beſte Mittel, das Negime zu vertei⸗ digen, beſteht darin, das regelmüßlge Funktionteren dieſes Regimes zu ſichern und dem Volke zu zeigen, daß das Reg eme in der Lage iſt, allen Pflichten gegenüber dem Volke nachzu ommen. Die Regierung fordert das Vertrauen der Kammer, um die Finanzen wieder in Ordnung zu brin⸗ gen und um das Regine zu verteldigen. Zur Außenpolitik ſagt die Erklärung: Wir ſetzen in vollem Einvernehmen mit den parlamentariſchen Ausſchüſſen und mit dem Parlament übechaupt die traditionelle Au, ſen⸗ friedlichen politik des republikaniſchen und Frankreichs fort. Wir ſind bereit, nach nor⸗ malen Verfahren der Kanzleen die Beſſerung unſerer Beziehungen mit allen Mächten zu verfolgen. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß Sonderaumachungen nur inſoweit dem Frieden dienen könnten, wenn ſie utſerer eigenen Sicherheit nicht Abbruch tun und wenn ſe die internationalen Ver⸗ pflichtungen ach len, durch die alle Völker ſeit dem Kriege gemeinſam ihre Rechte zu garantteren geſucht huben. Aber alle dieſe großen und ſehr dring⸗ lichen Aufgaben werden von der vorherigen Wied. Ferſtellung der Staatsfinanzen ſtimmt. be⸗ „der Sieg des Glaubens“ Der Film des Reichsparteitages. Berlin, 3. Dezember. Die Reichspropagandaleitung gibt laut NSK. bekannt: An alle Ortsgruppen der NSDAP]! Das gewaltige Filmwerk„Der Sieg des Giau— bens“ tritt in dieſen Tagen ſeinen Zag durch Deutſchland en Nur einigen hunderttauſend Parteigenoſen SA- und SS Kameraden war es vergönnt, die Tage des Reichspartei— tages in Nürnberg mitzuerleben Jetzt ver— mittelt der Film den vielen Millionen deut⸗ Arteil. ſcher Volksgenoſſen Ton und Bild dieſes ge ßen Ereigniſſes. ö 255 Die Ortsgruppen der NS DA p. werden du⸗ her angewleſen. am jeweiligen Tage der Auf führung dieſes gewaltigen Jiſmwerkes in nerhalb ihres Orksgruppenbereiches keine en deren dienſtlichen Veranſtaltungen durchzu⸗ führen, um der Parteigenoſſenſchaft und de Bevölkerung Gelegenheit zu geben, durch ih ren Beſuch die Aufführung des Reichsparteſ⸗ lagfilms zu einer machtvollen Kundgebung zu geftalten. Feierliche Araufführung Im Ufa⸗Palaſt am Zoo fand in Anweſen⸗ heit des Führers und zahlreicher Miniſter ſo⸗ wie höherer Führer der NSDAP. die feier⸗ liche Uraufführung des Filmes vom Reichs⸗ parteitag in Nürnberg ſtatt, der unter dem Titel„Der Sieg des Glaubens“ von der Re. spropagandaleitung der NSDAP. her⸗ geſtellt worden iſt. In der großen Mittellage bemerkte man Leni Riefenſtahl, die die Leitung des Parteitagsfilmes innehatte. Sia hat es verſtanden, aus dem ungeheuren Bild⸗ material, das dieſer Reichsparteſtag lieferte, einen Film zuſammenzuſtellen, der von einer künſtleriſchen Qualität iſt. Neue Brunnenvergiſtung Kein Kuhhandel um die Saar. Berlin, 3. Dezember. In der„Action francaiſe“ unterſtellt Jac⸗ ques Bainzille, Vizekanzler von Papen wolle mit Hilfe franzöſiſcher Verbindungen zur Re⸗ gelung der Saarfrage einen Handel in der Art vorſchlagen, daß als Gegenleiſtung ge⸗ gen Verzicht auf Volksabſtimmung und Ve. zahlung der Kohlengruben deutſcherſeits dre Grenze von 1814, die Frankreich vor⸗ übergehend bis 1815 Saarbrücken und Sagr⸗ louis belaſſen hatte, zugeſtanden würde. . Gegenüber dieſer neuen franzöſiſchen (Brunnenvergiftung bedarf es kaum des Hin⸗ weiſes, daß für den deutſchen Vizekanzler und Saarbevollmächtigten wie für ſeden an⸗ deren Deutſchen keine andere 80 Löſung der Saarfrage als die reſtloſe Wiederherſtel⸗ lung der deutſchen Souveränität über das geſamte deutſche Saargebiet in Frage kommt. Es iſt nie und mit niemanden über irgend elne andere Löſung verhandelt worden. Die Behauptung von Jacques Bainville ſtelll alſo eine in ihren Zielen durchſichlige Ber ſeumdung dar. ß 4——+——2———·—ͤ2——— Der Mädchenmord von Lebenhan Elf Jahre Zuchthaus für den Kloſterpförtner Schweinfurt, 3. Dezember Nach zehnſtündiger Verhandlung verkün⸗ dete das Schwurgericht im Prozeß wegen des Mädchenmordes im Kloſter Lebenhan gas Der Angeklagte Auguſt Gaul wurde wegen Reines Verbrechens des Totſchlages in Takein⸗ heit mit verfuchter Nolzucht und einem Silt⸗ lichkeitsverbrechen zu einer Geſamtzuchthaus⸗ Ii von elf Jahren vier Monaten verur Gaul, der als Laienbruder Pförtnerdienfte im Kloſter Lebenhan tat, iſt kaum 20 Jahre alt; ſeit ſeinem 15. Lebensſahr iſt er im Kla⸗ ſter. Er hat ein Schulmädchen, das im Klo⸗ ſter für den Pfarrer ſeines Ortes Hoſtien ho⸗ len ſollte, im Empfangszimmer vergewaltigt, gewürgt und dann erſchoſſen. 5 r Wildweſt als Vorbild Briefe von der„Schwarzen hand“. München, 3. Dezember, ein Brief zugeſtellt, Wie der Polizeibericht meldet, wurde dein Direktor einer Aktiengeſellſchaft in München in lt, in dem er von der Schwarzen Hand“ unter Drohungen mit dem Tode aufgefordert wurde, um 24 Uhr ſich allein an einer beſtimmten Stelle bei Groß⸗ heſſelohe zu einer Beſprechung einzufinden und 250 Mark bereitzuhalten. Die Erpreſſer wurden von der Polizei an der bezeichneten Stelle feſtaenommen. Es handelt ſich nabr Der Fabrikbrand in Speyer. Im Lagergebäude einer Zelluloidfabrik in Speyer brach ein Brand aus, dem ſieben Arbei⸗ ter zum Opfer fielen. Unſer Bild zeigt das In⸗ nere des ausgebrannten Lagergebäudes. ei 18 Jahre alte Werkzeugmacher und um men 19 Jahre alten ae ämtlich uus München. Der Anführer war mit einem nichtgeladenen Trommelrevolver und einer ſeiner Begleiter mit einer geladenen Schreckſchußpiſtole ausgerüſtet. Der Haupltäter gab an, er ſei trotz ſeiner öſteren Vorſprechungen wegen einer Anſtel⸗ ung nie zum Direktor Wan worden, . 2 15 habe er ſein Jiel 101 dieſe Weiſe zu erreichen verſuchl. Den Inhalt des Expreſſer. briefes habe er einem„Wildweſt⸗Roman“ enknommen. Tragödie eines Schuldireltors Mit der Familie in den Tod. Bielefeld, 3. Dezember. Der Direktor der hieſigen Gewerblichen Berufsſchule, Brinkmann, ſeine Frau und 110 Kind ſind in ihrer Wohnung kot aufge- unden worden. Wie die Ermittlunger er aben, iſt die Jamilie durch Einaklmen von 5 90 freiwillig aus dem Leben geſchie⸗ en. Brinkmann war vor acht Tagen auf 1 nen Antrag beurlaubt worden, da ſich im in⸗ neren Schulbetrieb ſtarke Spannungen erge⸗ ben hatten. Ferner ſoll Brinkmann ſeine Befugnis zur Verwendung von Geldern mehrfach überſchritten haben. Familiendrama Der Baler und zwei Söhne mit Gas vergiftet N Freiburg, 4. Dezember. Am Sonnlag wurden in der Glümerſtraßze ein 49jähriger Bankprokuriſt und ſeine bei⸗ den ſieben und achtjährigen Kinder in der Wohnung kot aufgefunden. Die 36jährige Ehefrau gab noch Lebenszeichen von ſich und wurde ins Krankenhaus gebracht. Nach hinterlaſſenen Briefen haben ſich die Eheleute entſchloſſen, gemeinſam mit ihren Kindern aus dem Leben zu ſcheiden. Vermut⸗ lich haben ſie am Abend erhebliche Mengen Schlafmittel genommen und dann nach Ab⸗ dichten der Türen und Fenſter in dem dane⸗ benliegenden Bad den Gashahn des Bade⸗ ofens geöffnet. Gegen Morgen bemerkten die Bewohner der darüberliegenden Wohnung Gasgeruch und verſtändigten die Polizei. Was die Eheleute zu der Tat veranlaßte iſt unbe⸗ Frage Wirtſchaftliche Notlage kommt nicht in Frage. Die Not der Pfalz Abſchluß des Beſuches des Skaatsſekretärs N Stocker. Ludwigshafen, 4. Dezember. Staatsſekretär Stocker beſchloß ſeine Pfalz⸗ reiſe in Stickſffwerk Nach einer Beſichti⸗ gung der Stickſtoffwerke in Oppau, der Walz⸗ mühle und der Chemiſchen Betriebe der Ge— brüder Giulini 90 eine Beſprechung mit Vertretern von Induſtrie, Handel und Ge⸗ werbe im Rathaus ſtatt, wobei Oberbürger⸗ meiſter Dr. Ecarius darlegte, in welchem Maß die Pfalz und beſonders Ludwigshafen durch die allgemeine Wirtſchaftsnot gelitten haben. Er glaube, ſagen zu dürfen, daß Lud⸗ wigshafen die notleidendſte Stadt von ganz Bayern ſei. Nachdem die Wirtſchaftsvertreter Wünſche und Anregungen dargelegt hatten, ſchilderte Staatsſekretär Stocker ſeine Eindrücke. Die bayeriſche Staatsregierung werde der Pfalz ihre beſondere ee widmen. Dieſe Fürſorge werde auch ihre guten Wirkungen auf die Saarbevölkerung nicht verfehlen. Sport vom sonntag Länderſpfel: Deutſchland— Polen 10 Gauliga⸗Verbandsſpiele. Gau 13(Südweſt): Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 0:2 Phönir Whafen— Kickers Offenbach 1:2 FSV. 05 Mainz— SV. Wiesbaden 3:2 AO. Worms— Wormatia Worms 012 Gau 14(Baden): BfR. Mannheim— Sc. Freiburg 710 BfB. Mühlburg— Germania Brötzingen 312 1. FC. Pforzheim— Freiburger FC. 41 Gau 16(Bayern): b Bayern München— 60 München 10 Schwaben Augsburg— Wacker München 2:5 1. FC. Nürnberg— Fc. 05 Schweinfurt 2:1 1. Fc. Bayreuth— ASV. Nürnberg 2:3 Würzburger FB. 04— FC. München 2:1 Geſellſchaftsſpiele. Gau 13(Südweſt): SV. 98 Darmſtadt— Karlsruher FV. 3:1 FK. 03 Pirmaſens— Phönix Karlsruhe 212 Deutſchland— Polen 1.0 Zwei Minuten vor Schluß fällt das Sieges⸗ tor.— Gleichwertige Gegner. Berlin, 4. Dezember. Bei Sonnenſchein und leichtem Wind kam zum Austrag. J Im Poſtſtadion hatten 50 ber 35 000 uc er eingefunden, unter i nen man hohe Staatsvertreter des Deutſchen Reiches, u. a. e ee Dr. Göbbels ſowie 1 05 andere deutſche Prominente der Politik und des Sports ſah. Beide Mannſchaften betraten in vorgeſehener Aufſtellung das Stadion, und nach den Begrü⸗ zungen und dem Abſpielen der Nationalhymnen begann das Spiel unter Leitung des ſchwe⸗ diſchen Schiedsrichters Ohlſon, bei dem Deutſchland— gegen den Wind ſpielend— Anſtoß hatte. Das Spiel 80 Zunächſt haben die Deutſchen einige Chan⸗ 100 die be vergeben werden, doch ſpielen die Polen beſſer zuſammen und ſind während der anzen erſten Halbzeit ganz leicht überlegen. n der 8. Minute ſchießt Lachner übers Tor, in der 15. Minute iſt Hohmann geſtürzt und Lachners Schuß wird gehalten. Einen weiteren Kopfball des polniſchen Mittelſtürmers lenkt Jakob, der deutſche Torhüter, zur erſten Ecke der Gäſte ab. Dann itt Deutſchland etwas im Angriff, doch können die polniſchen Ver⸗ teidiger klären. Albanfſki, der polniſche Tor⸗ hüter, hält einen Lachnerſchuß im Fallen, wäh⸗ rend Jakob einen Schuß des Linksaußen der Gäſte abfängt. In der 34. Minute erhält Deutſchland die erſte Ecke, Albanſki hält den Kobierſkiſchuß. Bei einer ſchönen deutſchen Kombination ſchießt Hohmann wieder einma darüber. Deutſchlands zweiter Eckball kann wegen Pauſenpfiff nicht ausgeführt werden. Nach dem Wechſe! iſt Deutſchland zu⸗ nächſt beſſer, dann machen ſich die Polen frei, Jakob kann Urban nur mit Mühe ſtoppen, und dieſer ſchießt dann aus drei Meter dane⸗ ben. In der 37. Minute führt Lachner den erſten richtigen deutſchen Torſchuß aus, Al. banſti hält aber. Kurz vor Schluß wird Deutſchland beſſe⸗ und zwei Minuten vor dem Ende kann Raſſelnberg nach Zu⸗ ammenſpiel mit Hohmann das einzige Tor ſchlehen, das Deutſchland einen nicht ganz un⸗ verdienten, aber doch recht glücklichen Sieg bringt. Bei Deutſchland waren Jakob und Ha⸗ ringer ſehr gut, Krauſe dagegen ſehr ſchwach. Der beſte Läufer war Janes. Im Sturm war der rechte Flügel Lehner⸗Lachner beſſer als die linke Seite. Hohmann war zu aufgeregt und vergab viele Chancen. Raſſelnberg ge⸗ nügte, während Kobierſki nicht immer gefal⸗ len konnte. Polens Torwart Albanfſki und der Verteidiger Martyna waren die beſten Leute hinten. Im Sturm war der Oberſchle⸗ ſier Urban der beſte Mann. Die Polen zeig⸗ ten großen Kampfgeiſt, doch hätte man dem ganzen Spiel mehr Tempo gewünſcht. Bilanz des Weltlriegez Deutſchlands Bevölkerungsverluſt 13 Millionen Menſchen. ‚ Der Direktor im Statiſtiſchen Neichsamt, riedrich Burgdörfer, weiſt an Hand der jüng⸗ ſten deutſchen Volkszählung vom 16. Juni d. J. darauf hin, daß Deutſchland durch den Krleg rund ſechs Millionen Menſchen verloren habe, nämlich zwei Millionen Gefallene, drei⸗ vierte Millionen Blockadeopfer und drei bis dreieinhalb Millionen Geburtenausfall; wei⸗ tere ſechseinhalb Millionen Einwohner des al⸗ ten Reiches ſeien trotz ihres überwiegenden Deutſchtums vom Reichsgebiet abgetrennt wor⸗ den, ſo daß die geſamte Bilanz des Weltkrie⸗ es und des Verſailler Diktates für das eutſche Reich mit einem Bevölkerungsver⸗ luſt von 13 Millionen abſchließe. Trotzdem ſei das Deutſche Reich auch heute noch, nach Ruß⸗ land, der volksreichſte Staat Europas, der auf ſich rund 13 Prozent der europäiſchen Be⸗ völkerung vereinige. Im ganzen gebe es auf der Erde rund 100 Millionen Volksdeutſche. Geſtützt auf dieſe Ergebniſſe ſchildert Burg⸗ dörfer dann den Bevölkerungsrückgang in Deutſchland. Während wir 1931 ſechs deutſche Großſtädte hatten, in denen kein Geburten- üͤberſchuß, ſondern ein Sterbefallüberſchuß be⸗ ſtand, ſeien es 1932 bereits 12 und im erſten Halbjahr 1933 ſogar 18 geweſen, nämlich Berlin, Breslau, Magdeburg, Halle, Altona, Hannover, Frankfurt a. M., Wiesbaden, Wup⸗ pertal, Krefeld, Solingen, München, Nürn⸗ berg, Leipzig, Dresden, Plauen, Hamburg und Braunſchweig. Nach der von Burgdör⸗ fer aufgeſtellten„bereinigten Berechnungsme⸗ thode“ habe nur noch die Landbevöl⸗ kerung ein bereinigtes Geburtenplus von 13 Prozent aufzuweiſen. Dieſer letzte Aktiv⸗ Poſten der deutſchen Lebensbilanz reiche aber nicht mehr aus, um den gewaltigen Gebur⸗ tenfehlbetrag der Städte auszugleichen. Für das Reich im ganzen ergebe ſich nach dem Stande der letzten Jahres bereits ein Gebur⸗ tenfehlbetrag von 30 Prozent. Weiter be⸗ richtet der Sachverſtändige von der Zunahme der Verſtädterung; faſt jeder dritte Reichs⸗ deutſche lebe jetzt in einer Großſtadt. Beſonders inſtruktiv und mahnend iſt noch ſeine Feſtſtellung von der Tatſache, daß mit einer Zunahme der Haushaltungen in Deutſchland parallel ging die Abnahme der zu einer Haushaltung gehörenden Perſonen, wobei dieſe Abnahme erheblich ſtärker iſt. Heute entfalle auf eine Haushaltung rund eine Perſon weniger als in den 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Während in den ländlichen Gemeinden auf eine Haushal⸗ Ohlſon(Schweden) leitete das faire Spiel zufriedenſtellend. e Berlin, 3. Wie die Staatspreſſeſtelle mitteilt, werden gegenwärtig von der Staatsanwal'ſchaft Er⸗ mittlungen gegen frühere leitende Angeſtellte der Minimax⸗AG. und gegen eine große An⸗ zahl ehemals leitender Perſönlichkeiten ſtädti⸗ ſcher Feuerwehren und anderer Verwal⸗ tungen durchgeführt. Es handelt ſich um einen umfangreichen und aufſehenerregenden Beſte⸗ chungs⸗ und Korruptionskomplexr. Zwei der am ſchwerſten belaſteten Beamten haben ſich der Strafverfolgung durch Selbſtmord entzogen. Bei dem Vorgehen der Staatsanwalt⸗ ſchaft zeigt ſich, wie hier die verſchieden⸗ ſten Beſtechungsmethoden angewand! wur⸗ den. So a die Minimax⸗AG. in ihrer früheren Zuſammenſetzung eine Fachzeitſchrift „Feuer und gate Für dieſe gingen außer durchaus wertvollen Beiträgen auch Artikel ver⸗ chiedener Perſönlichkeiten ein, durch die ſich ie Schreiber ganz offenſichtlich Nebeneinnah⸗ men verſchafften. die in keinem Verhältnis Dezember. 8 am Sonntag das erſte Länderſpiel der Fuß⸗ paller Deutſchlands und Polens in Berlin men, ſind es infolge des„Einkinderſyſtems“ in Berlin nur noch 2.92. i „Feuer und Waſſer“ Ein Veſtechungsſtandal um Feuerlöſcher— Einträgliche„Artikel“ zu dem Wert des gelieferten Materials ſtan— den. Schon Artikel von wenigen Zeilen brachten dem Einſender je nach ſeiner Stellung und ſeinem Einfluß Beträge von 100 bis 200 Nm. ein. Als„Gegenleiſtung“ für die ſo leicht zu verdienenden Gelder wurde von den Artikelſchreibern bei Beſtellungen und Empfeh⸗ lungen die Minimax⸗Geſellſchaft bevorzugt. Noch deutlicher kommt der Tatbeſtand der Beſtechung zum Ausdruck bei der Ueberrei⸗ chung wertvoller Präſent⸗ und Ge ⸗ ſchenkkörbe, bei der Zubilligung größerer zinsfreier„Darlehen“, die ſpäter we⸗ der zurückgezahlt noch zurückgefordert wur⸗ den, und bei der Zubilligung recht erheblicher Proviſionen für die mit Hilfe der beſto⸗ chenen Beamten getätigten Verkäufe. Die aufgedeckten n fallen aus⸗ nahmslos in die Zeit vor dem 1. April 1932. Durch die im Frühling vorigen Jah⸗ res erfolgte Umſtellung des geſamten Vor⸗ nahmen iſt die Garantie für eine einwandfreie Fortführung des geſamten Betriebes gegeben. ſtandes und durch umfangreiche Kontrollmaß⸗ tung noch durchſchnittlich 4,13 Perſonen kom. Mannheimer National⸗Theater Im Nationaltheater: Montag, 4. Dezember, Miete E 10, Son- denten E 5: Luther(Die Nachtigall von Wittenberg). Deutſche Historie von A. Strindberg. Anfang 19,30, Ende 22 Uhr. Dienstag, 5. Dezember, Miete A 10, Son⸗ dermiete A 57 Das Huhn auf der Grenze. Volksſtüuck von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. N Mittw l Dezember, Miete M 10, Son- dermiete 5: Martha. Oper von Fr. Flotow. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 7. Dezember, Miete D 10: Maria Stuart. Trauerſpiel von Schil. ler. Anfang 19.30, Ende nach 22.30 Uhr. Freitag, 8. Dezember, Miete F 11, Son. dermlete F 6: Arabella, Oper von R. Strauß. Anfang 19.30, Ende gegen 22.45 Uhr. Sa 9. Dezember, Nachmittags Schü⸗ ler⸗Vorſtellung für die Schüler der höheren Lehranstalten— ohne Kartenverkauf— Maria Stuart. Trauerſpiel von Schil⸗ ler. Anfang 14.30, Ende nach 17.30 Uhr, — Abends Miete C11, In neuer Inſzenie⸗ rung: Der Barbier von Sevilla. Komiſche Oper von G. Roſſini. Hierauf: Zum erſten Male: Der Zauberladen. Ballett von G. Aan in der Bearbeitung von Reſpighi. Anfang 19.30, Ende etwa 22.80 Uhr... Sonntag, 10. Dezember, Nachmittags, 9. Vorſtellung für Erwerbsloſe— ohne Kar⸗ tenverkauf—: Heimat. Schauſpiel von Hermann Sudermann. Anfang 14.30, Ende gegen 17.15 Uhr.— Abends Miete H 11, Sondermiete H 6: Gaſtſpiel Kammerſän⸗ gerin Nanny Larſen⸗Tordſen: Triſtan und Iſolde von Richard Wagner.(Ein⸗ tauſch von Gutſcheinen aufgehoben). An, fang 18.30, Ende gegen 23 Uhr. Im Neuen Theater G(oſengarken); Freitag, 8. Dezember, Für die Deutlche Bühne, Ortsgruppe Mannheim, Abtlg. 79 bis 81, 121 bis 123, 130 bis 138, 153 bis 155, 176 bis 183, 309 bis 310, 319 bis 320, 359, 379, 381 bis 303 und Gruppe D: Das Huhn auf der Grenze. Volksſtück von Heinz Lorenz. Anfang 20, Ende gegen 22.15 Uhr. Sonntag, 10. Dezember: Zum erſten Male: Die Metzelſuppe. Komödie von A. Hinrichs. Anfang 20, Ende etwa 22.30 Uhr. * Ludwigshafener Theaterſchau: Im Pfalzbau: Donnerstag, 7. Dezember, Für die Deut⸗ ſche Bühne, Ortsgruppe Ludwigshafen, Abt. 431, 432 bis 436, 601 bis 618, 907 und Deutſche Jugendbühne, Ortsgruppe Lud⸗ wigshafen, ferner Deutſche Bühne, Orks⸗ gruppe Mannheim, Abt. 21 bis 24, 31 bis 36, 49 bis 51, 384 bis 388: Caval⸗ leria ruſticana von Pietro Mascagnie. Hierauf: Der Bajazzo von Ruggiero Leoncavallo. Anfang 20, Ende gegen 22.45 Uhr. Wiſſen Sie das? Die Koſten der erſten 6500 Km. Autoſtraße in Deutſchland werden auf 2 Milliarden M. geſchätzt, alſo pro Km. rund 300 000 Mark. Auf 100 jüdiſche Ehen kommen 169 Kin⸗ der; dagegen auf 100 evangeliſche Ehen 195 und auf 100 katholiſche Ehen 275 Kinder. Im Etatsjahr 1929/30 wurden in Deutſch⸗ land 32,9 Milliarden Zigaretten verſteuert und 1931/32 nur 28 Milliarden. Zu der im Jahre 1937 in Paris ſtattfin⸗ denden Weltausſtellung ſoll ein neuer Rle⸗ ſenturm, wie 1889 der 300 Meter hohe Gl. felturm, erbaut werden, für den 2 Proſekle vorliegen, eines für eine Höhe von 750 Meter und ein anderes gar für die Höhe von 1200 Meter. Der vierte Teil aller von der Reichsbahn transportierten Güter ſind Steinkohlen. Die Landung des amerſ⸗ kaniſchen Stratoſphären⸗ ballons. Unſer Bild zeigt den amerikaniſchen Strato⸗ ſphärenballon des Kom⸗ mandeurs T. G. 1 Settle kurz nach der Landung. Settle über⸗ gibt gerade einem Be⸗ amten des amerikani⸗ en Luftfahrtverbandes en Höhenmeſſer, der eine Höhe von Metern anzeigte. Herr Knätschrich beim Einkauf. „Na, Fräulein, wenn ich meiner Alten At den Paketen durch den Winter helfe. i! das nicht Winterhilfe gcuugke Welt und Wiſſen Umſere Kriegsorden. Die Frage, wieviel lerne Kreuze im Weltkrieg verteilt worden nd, wird oft aufgeworfen; eine genaue Antwort darauf wird aber nicht erfolgen küännen. Dagegen w (lernen Kreuze aus den früheren Kriegen, in denen mit Ausge e wirtſchaftet wurde. In den Jahren 1813 bis 1845 wurden 8542 Eiserne Kreuze 2. Klaſſe und 635 1. Klaſſe und 374 am weiß⸗ſchwar⸗ zn Bande verliehen Im Kriege 1870—71 war prozentual die Zahl der Verleihungen nicht größer als in den Freiheitskriegen. Es würden verliehen 43 243 Eiſerne Kreuze 2. Klaſſe, 1318 1. Klaſſe, 4013 am weiß⸗ſchwar⸗ en Bande und 7 Großkreuze für die Armee⸗ führer. Den Stern zum Großkreuz haben nur zwei Feldherrn tragen dürfen: Blücher unb Hindenburg. In welchem Monat wächſt der Menſch am ſchteliſten? Zwei norwegiſche Forſcher haben in den letzten Jahren den Einfluß der Jah⸗ keözeſt auf das Wachstum des menſchlichen Körpers unterſucht. Sie befaßten ſich vor al⸗ lem mit dem gegenſeitigen Verhältnis von Längenwachstum und Gewichtsvermehrung. An einem großen Zahlenmaterial konnten ſie feſt⸗ ſtellen, daß im März und im Frühherbſt die cbewichtszunahme überwiegt, das Längenwachs— um dagegen zurücktritt, während es ſich in den dazwiſchen liegenden Zeiten gerade umge— kehrt verhält. Wir wachſen alſo im Som⸗ er und Winter verhältnismäßig am ſchnell⸗ ten. Worauf dieſe eigenartige Tatſache im einzelnen beruht, läßt ſich noch nicht ſagen, ſicherlich ſpielen neben äußeren Faktoren(Son⸗ genſtrahlung, Wetter uſw.) auch innere jah⸗ keszeitliche Veränderungen(periodiſche Tätig⸗ leſt verſchiedener Hormondrüſen) dabei eine große Rolle. Das höchſtgelegene Telefon Europas. Vom Jungfraujoch, der höchſten Bahnſtation Eu⸗ kopag, kann man heute telefoniſch mit der ganzen Welt verkehren. Es handelt ſich um en gutomatiſches Telefon, das in ſeiner Art tinzig iſt. Die Leitungen befinden ſich ganz In Boden, ſo daß ihnen weder Schneelawi⸗ en noch Steinſchlag gefährlich 8 werden nnen. 800 Jahre„Bergischer Dom“ Aus der Geſchichte von Abtei und dom Altenberg— Ein Mauſoleum bergiſcher Herrſcher RV. Umgeben von einem Kranze hoch⸗ ſtämmiger Buchen und den Höhenrücken des enggeſchachtelten Dhünntales, deſſen Name altgermaniſchen Urſprungs iſt und die Erin⸗ nerung wachruft an Gott Odin und ſein wei⸗ ßes Roß, liegt Altenberg mit ſeinem„Ber⸗ giſchen Dom“. Abſeits vom deutſchsſten aller Ströme, vom Rhein, in deſſen Wellen ſich die ſteiner— nen Zeichen ſeiner Geſchichte, die dome von Speyer und Worms, Mainz und Köln und Kanten ſpiegeln, ſteht der bergiſche Dom in ſeinem ſtillen Waldtal als„großartigſtes Werk, ſeines Zeitalters nächſt dem Kölner Ran wie der Kunſthiſtoriker Dehio ihn nennt. Von welcher Seite man ſich auch Alten— berg und ſeinem Dom nähert, ob mit dem Auto oder zu Fuß, es iſt ſtets ein tefes Er— lebnis, wenn aus den Dhünnwäldern wie aus Kuliſſen das leuchtende Steingebilde des Domes auftaucht, wenn Sonnengold über die glatten maſſigen Flächen fließt, und der Anblick des gewaltig hochſtrebenden Längs— Ia den Schritt in Andacht verweilen äßt. 8 9 5—— 5 Der Dom zu Altenberg im Vergiſchen Land Tritt man dann durch das kleine Portal un— ker dem mächtigen Glasfenſter der Weſtfront in das Innere, in die mit tauiend Lichtern erfüllte weite Halle, ſo ſieht man die Gewöl— be 35 Meter hochſtreben, getragen von 30 ſchlichten Rundſäulen. Aus 74 Fenſtern ſtrömt das Licht, ſilbrig getöat, in das hohe Längsſchiff, in den Chorumgang mit ſeinen ſieben Chorkapellen, in die Settenſchiffe. Anders hier die Stimmuna als im hoßen Von ein Brand Abtei und Dom. Dome zu Köln. Hier iſt kaum etwas ge⸗ dämpft, keine ſatten und rauſchenden Töne, kein Feuer und kein Gluten, wie ſie den bunten Glasfenſtern des Kölner Domes er trömen! Erſt im großen Fenſter der Weſt⸗ ront ſetzt das Gleiſen und Funkeln ein, ſanft und ruhig ausklingend in der vorneh⸗ men Griſſaillettechnik— einer Schwarzlot⸗ malerei auf hellgrünem Antikglas— der ſil⸗ bergrau gehaltenen Fenſter, die bis zum Chore führen. Zu verſchiedener Zeit ang⸗⸗ bracht, zeigen die wertvollen Fenſter, die zum Teil getreu den alten Vorbildern er⸗ ſetzt werden mußten, ein reiches Bild orna⸗ mentaler Glasmalerei und ihre Entwicklung durch ein volles Jahrhundert, von etwa 1255 bis 1388. Fünfhundert Jahre bergiſche Geſchichte klingen im Herzogenchor des Nordarmes auf, in jenem Raum, der die Gräber der bergi— ſchen Fürſten birgt. Da iſt das Grab der beiden Kloſtergründer Adolf und Eper ⸗ hard, des Kreuzfahrers Konrad(I., des Kölner Erzbiſchofs Bruno von Berg, hier liegt das Herz Engelberts des Hei— ligen von Berg, ſteht die reichgegliederte Tumba Adolf l. und Gerhards l., lie⸗ gen Grafen und Fürſten, Erzbiſchöfe und Aebte aus der Zeit von 1152 bis 1511, da der letzte Landesherr von Berg in Altenberg beigeſetzt wurde. Dann wurden St. Lamber— tus und St. Andreas in Düſſeldorf die Gruft der Landesfürſten. * Es war im Anfang des 12. Jahrhunderts, da zwei Brüder aus dem Geſcchlechte Grafen von Berg, Adolf und Everhard, in den Orden der Ciſterzienſer eintraten und nach dem Vorbilde der in Oſtfrankreit gele— genen Abtei Morimund„Stiel der Welt“, verſuchten, in den bergiſchen Wäldern ein gleiches Kloſter, fern der Straßen, weitab— geſchieden, zu gründen. 1133. nachdem das neue Schloß der Grafen von Berg, Schloß Burg an der Wupper, vollendet war, wurde die bisherige, im Dhünntale liegende„alte Burg“, auch„alten Berge“ genannt, zu ei⸗ nem Kloſter umgewandelt. 1255 begann man den Bau der Abteikirche, nachdem ſchon vorher das Kloſter von der alten Burg in das Tal verlegt war. Meiſter Walter von der Kölner Dombauhütte entwarf den Plan, der als Reduktion des Kölner Domes gilt. 1227 wurde der Dom geweiht, doch erlitt er 1348 durch ein Erdbeben manche Zerſtörung. neuem begann der Aufbau. Der Truchſeſſiſche und der Dreißigjährige Krieg brachten neue Zerſtörungen; die frommen Mönche mußten fliehen, und Brandſchatzung ſetzten ein. 1803 wurde die Abtei aufgelöſt; die wertvolle Bibliothek kam zum Teil nach Düſſeldorf, die kirchlichen Schätze verloren ſich in Muſeen und Archive oder fielen zum Teil in private Hände D Gebäude wurden vom Staat an einen Köl— ner Kaufmann veräußert, der in der Abtei eine Fabrik einrichten ließ. 1815 verwüſtete der ſchen Gewäſſer 1904 ein beſonders Heringsjahr, was in der Zeit von 1907 bis Ein Retter er⸗ wuchs dem ruinierten Bauwerk in dem künſtfreundlichen Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen, der 1833 die Ruine beſuchte und Staatsmittel zum Wiederauf⸗ bau zur Verfügung ſtellte. Aber erſt die Arbeit des von der feinſinnigen Frau Maria Zanders gegründeten Altenberger Dombau⸗ vereins vollendete das Werk. Nach und nach erhielten die Altäre wieder ihren Schmuck, der Kranz der Chorkapellen wurde ausge⸗ baut, die Glasfenſter ſinngemäß erneuert. * In den letzten Jahren nahm ſich der ka⸗ tholiſche Jung⸗Männerverband der Abtei und des Domes beſonders an. Der Kloſier⸗ leil wurde erneuert und von Kardinalerz⸗ biſchof Dr. Schulte in Köln zu einem Erho⸗ lungs⸗ und Exerzitienhaus für die katholiſch⸗ Jugend Deutſchlands zur Verfügung geſtellt. Der Vorſitzende des Verbandes, General- präſes Moſterts, Düſſeldorf, hatte dieſe Stät⸗ te übernommen und ihren Welterausbau zielbewußt gefördert. Moſteris Nachfolger, Generalpräſes Wolker, ſetzte das Werk fort und ſchuf den anliegenden Priorshof als 1 für die geſamte deutſche Jun gend. Hans Steinbach⸗Düſſeldorf. Jahresringe bei Tieren Daß man das Alter eines Baumes ermit- teln kann, indem man 0 einem Querſchnitt durch den Stamm die Zahl der Jahresringe ede iſt jedem geläufig. Ganz ähnliches ſt aber auch bei Tieren möglich. Bisher ken⸗ nen wir allerdings Jahresringe bei Tieren nur von Fiſchen. Auch bei ihnen beruht wie bei den Bäumen ihre Entſtehung darauf, daß das Wachstum im Sommer raſcher als im Win⸗ ter erfolgt, ja im Winter ganz aufhören kann. Die ſogenannten Gehörſteinchen aus dem ume⸗ ren Oyr der Fiche zeigen auf einem Quer⸗ ſchnitt Zonen, die den Vergleich mit Jah⸗ resringen herausfordern. Daß es wirklich Jahresringe ſind, konnte an Karpfen feſtge⸗ ſtellt werden, deren Alter man— da ſie aus⸗ geſetzt waren— genau kannte. Noch viel bequemer zu unterſuchen ſind aber die Jahresringe der Schuppen. Jeder Hering . B. trägt in ſeinen Schuppen ein Dokument, aus dem nicht nur zu erſehen iſt, wie alt er iſt, ſondern auch wie lang er in jedem Lebens ⸗ jahr war; wie 210 alſo der Zuwachs der ein⸗ zelnen Jahre geweſen iſt. Ein beſonders ſchma⸗ ler Jahresring deutet ebenſo wie bei einem Baum auf ſchlechte Lebensbedingungen in je⸗ nem Jahr. So konnte man an Heringen von der norwegiſchen Küſte nach vielen Jahren noch feſtſtellen, daß das Jahr 1900 beſon⸗ ders ungünſtig für das Wachstum der Heringe war, ihm entſprach ein ganz ſchmaler Jah. resring. Andererſeits war für die norwege⸗ reiches 1914 auch durch die Jahresringe nachgewieſen werden konnte. fſtauensmä Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe 5 7 alle(Saale) 3 Ein mageres Geſicht, die Unterpartie ſpitz vor— ſchießend, eine niedrige, fliehende Stirn und etwas von Feigheit in den Augen. Während er in der Haltung eines Rellners, der die Beſtellungen des Gaſtes entgegennimmt, (iwas gekrümmt verharrte, gingen ſeine Augen unabläſſig durch das Zimmer hin und her. Es war ein Blick, der mmer auf der Flucht war, der auch jetzt den eleganten, bunkelhaarigen Mann nicht anblicken konnte. Der Herr am Schreibtiſch warf ein paar Zeilen auf en Blatt Papier. „Hier häben Sie“, ſagte er,„arbeiten Sie gut! Ihre erſte Aufgabe iſt nicht ſchwer. Ich denke, Sie werden uns ſchon in wenigen Wochen über die Stimmung in den Grenzdörfern berichten können. Hier und hier und hier“, er tippte mit dem Bleiſtift auf eine Karte,„ſind die Ort⸗ ſchaften, in denen der deutſche Widerſtand gegen die Polo⸗ hiſierung beſonders ſtark iſt. Sie werden von Ihrem Heimatdorfe aus leicht Verbindung mit unſeren Ver⸗ en in den verſchiedenen Ortſchaften an— knüpfen können. Beſonders in Ihrem Dorf ſind einige änſichere Kantoniſten, darüber werden Ihre Angehörigen Ihnen ſicherlich gutes Material geben können. Es muß von irgendeiner Stelle aus ein Nachrichtendienſt hinüber zu den Deutſchen gehen. Zwei unſerer beſten Leute ſind uns wieder geſchnappt worden. Herauszubekommen, wo der Verrat ſitzt, wäre Ihre erſte Aufgabe. Die zweite iſt ſchon ſchwieriger. Noch ehe bei uns die Wahlen zum ober⸗ ſchleſiſchen Seim beginnen, müſſen wir folgendes feſt⸗ geſtellt haben: 5 Beſteht auf der anderen Seite die Abſicht, einen Grenz⸗ chutz einzurichten, ſofern Unruhen von hier aus hinüber⸗ greifen ſollten? Weiter: Wie iſt die derzeitige Stärke der Garniſon zu O.? Iſt eine Vergrößerung beabſichtigt? Und für wann? Was für neue Gewehrmodelle ſind kürzlich von der Militärbehörde aus der Verſuchsanſtalt nach O. überwieſen worden? Hier haben Sie einen genauen Fragebogen über dies und verſchiedenes andere. Ich hoffe, daß es Ihnen gelingen wird, Einblicke in dieſe Dinge zu bekommen. Dann werden auch unſere Zahlungen an Sie bald wieder aufgenommen werden können.“ „Einen kleinen Vorſchuß, Pan, darum werde ich doch bitten müſſen. Wenn ich im Dorf etwas erſahren ſoll, werde ich die Bauern traktieren müſſen. Und auch die Weiber werden nicht reden, wenn man ihnen nicht manch- mal ein Kopftuch ſchenkt oder eine Kette. Manchmal er— fährt man mehr von den Weibern als von den Männern.“ Der Herr am Schreibtiſch zog ein paar Geldnoten aus der Brieftaſche: „Das iſt aber das letzte, was ich Ihnen bewillige, ehe Sie mir neue Nachrichten bringen. Für Ihre privaten Vergnügungen beſolden wir Sie nicht.“ Er beugte ſich wieder über ſeine Papiere und ließ die devote Verbeugung dieſes windhundgeſichtigen Menſchen, der hinausging, unbeachtet. Zum Beſitzer Szibulla, der die Wirtſchaft neben dem Fährwirtshaus des Pikorez hatte, war Beſuch gekommen. Das ganze Dorf war voll davon, daß der jüngere Szibulla, der Joſef, zurückgekommen war. Bei Kriegsbeginn war er ausgeriſſen, der Joſef, um nicht zur Rekrutierung zu müſſen. Es war nicht ſchade geweſen um dieſen Soldaten, hatten die Leute im Dorfe gemeint, um dieſen Tunichtgut, um den herum immer Krakeel, Weibergeſchichten, Lotterwirtſchaft und Schulden waren. Und der immer ausriß und die anderen in der Patſche ließ, wenn man die Bande ſeiner Genoſſen einmal faſſen wollte. Nach der Revolution beim Polenaufſtand war plötzlich auch der Joſef Szibulla wieder aufgetaucht, mitten unter den Horden, die über das Land hereinbrachen. Damals hatte er plötzlich Geld gehabt, der Joſef, freilich nur die polniſchen Zlotys, die noch viel ſchlechter waren als das entwertete deutſche Geld. Dann war der Joſef wieder verſchwunden. Der Bruder wußte auch nicht, wohln. Aber konnte man ihm trauen, dem Bauern Szibulla— Polenfreund, der er ſchon vor dem Kriege heimlich geweſen war? Auch Briefe und Geldſendungen waren manchmal an den Bauern Szibulla gekommen, und er hatte ein paar drückende Hypotheken— ſchulden ablöſen können, während alle anderen deutſchen Beſitzer unter der ſchweren Zeit ſtöhnten. Der alte Pikorcz, der Wirtshausbeſitzer an der Fähre, mochte ſchon recht haben mit dem, was er einmal im Krug geäußert hatte: Man mußte ſich mit den Szibullas vor⸗ ſehen, mit dem Aelteren wie mit dem Jüngeren, dem Taugenichts. Und nun war dieſer Taugenichts wieder da. Spazierte auf der Dorfſtraße, angeputzt wie ein Herr aus großen Stadt: gelbe Schuhe, Stöckchen, blitzblanker Kragen, Ringe an den Fingern, Anzug wie eine Puppe aus dem Mode⸗ haus von Glogowſky und Co. in der Kreisſtadt. Die polniſchen Mädels verrenkten ſich beinahe den Kopf, als er am Sonntagmorgen zum erſten Male die Dorfſtraße entlangſpazierte. Sogar die alte Pikorcz ſetzte ihre Milcheimer hin und glotzte, bis der alte Pikorcz ſie grob an die Arbeit ſcheuchte. „Wirrrſt dem Rrrumtrreiber noch Ehre antun, hin⸗ zuſehen. Daßß Weiberr doch nie können werrden verrrr⸗ nünftig. Was haſt du zu gaffen! Wirrrd auch nicht ge⸗ worrrden ſein beſſerrr, der Joſef. Zutrrräger ſind ſie alle, die Szibulllas. Nimm dich in acht, Mutterrr. Laß dich nicht ein, zu rreden. Du weißt, der Gendarm ſitzt immerrr zuſammen mit Joſef. Halt du's Maul, laß dich nicht aus⸗ frragen. Mach deine Arbeit.“ a Die alte Pikorez hatte einen großen Reſpekt vor del Klugheit ihres Mannes wie auch vor ſeinen Fäuſten. Und als der Joſef Szibulla ihr am nächſten Tage be⸗ gegnete, als ſie vom Krämer heimkam, als er ein Geſpräch mit ihr anfangen wollte, da antwortete ſie gar nicht, ſon⸗ dern rannte ſchnell in ihr Gehöft zurück.(Fortſ. folgt.) 1 „2. Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Nanu!“ ſagte der Doktor.„Was haben die Damen?“ „Wir ſind etwas verſtimmt durch eine Nachricht, die uns eben üÜberbracht wurde, Herr Bezirksarzt“, erwiderte Frau von Berka.„Ich hoffe indeſſen zuverſichtlich, daß ſich alles als Irrtum oder Mißverſtändnis berausſtellen wird.“ f „Und zwar was?“ fragte Braumüller ſtirnrunzelnd. „Ihre Wirtſchafterin Frau Vorwergk war eben bei uns. Die brave Frau hielt es für ihre Pflicht, uns von einem Vorhaben in Kenntnks zu ſetzen...“ Der Dottor ſtieß einen leiſen Pfiff aus. „Und weiter, meine Dame?“ fragte er. „Die Frau behauptete, Sie wollten einen fremden, ver— wahrloſten Jungen als eigen zu ſich nehmen!“ a f „Jawohl! Das will ich! Und weiter will ich meine Braut eben herzlich bitten, ſich des armen Kerls anzu⸗ nehmen und mir zu helfen, ihn zu einem aufrechten, braven Menſchen zu erziehen“, bekannte der Arzt. Frau Baurat hob den Kopf und ſah ihn an, als hätte ſie nicht recht gehört. „Iſt das Ihr Ernſt, Herr Doktor?“ „Selbſtverſtändlich!“ verſicherte er. „Und in welchem Verhältnis ſteht dieſer Junge zu Ihnen? Ich meine, haben Sie dringenden Anlaß zu dieſer...“ Die Rätin ſtutzte einen Augenblick. Ihre Tochter aber ſchaute immer noch nicht auf. 5 „Ich bedaure, Herr Doktor, in Gegenwart meiner Tochter die Sache nicht mit den Worten ausſprechen zu können, die für ſie wohl am Platze wären.“ „So will ich ſie gebrauchen, denn ich rieche nun ſchon den Braten!“ rief Braumüller.„Ich habe Frau Vor— wergt die Tür gewieſen, weil ſie die Dreiſtigkeit hatte, mir einen Beweggrund für mein Handeln unterzuſchieben, von dem nicht die Rede ſein kann. Ich hoffe nicht, daß Sie ſich dieſen Verdacht zu eigen machen..“ „Wir müßten Sie zumindeſt bitten, die Herkunft des fremden Jungen durch Beibringung unanfechtbarer Nach⸗ weiſe über ſeine Eltern einwandfrei zu klären. Aber auch dann noch müßte ich Sie dringend erſuchen, ihn auf keinen Fall länger als unbedingt nötig im Hauſe zu behalten— ich meine, ſo lange, bis Sie ein anderes Unterkommen für ihn gefunden haben, Herr Doktor.“ Da ſie ihn, während ſie das ſagte, unverwandt muſterte, ſah ſie wohl, wie ſein Geſicht ſich rötete und ſeine Augen in Zorn blitzten. Rechtzeitig beſann ſie ſich, daß dieſer Doktor zwar ein etwas ungehobelter Geſelle, aber doch ſehr reich war, ſie ſelber aber faſt arm, und ſo beſchloß ie, einzulenken. a „Ich verkenne nicht, daß das, was Sie für dieſen armen Jungen tun wollen, Sie ehrt, Herr Doktor. Indeſſen...“ „So? Alſo dieſes Zeugnis ſtellen Sie mir gnädigſt aus? Nun, das iſt immerhin ſchon etwas!“ erwiderte Doktor Braumüller grimmig. „Was aber fangen wir denn da an, da ich den Hannes unter allen Umſtänden bei mir behalten will und werde? Klotilde!“ wandte er ſich an ſeine Braut.„Du haſt noch teine Meinung geäußert. Willſt du das jetzt tun?“ Die junge Dame errötete tief, blickte jedoch noch nicht auf und erwiderte leiſe: a „Du weißt, daß ich mich ſtets und in allem meiner lieben Mutter unterordne.“ „Und Sie, meine Dame? Sie bleiben alſo dabei, daß ich den Jungen anderweit unterbringen ſoll?“ „Wenn Ihnen daran liegt, mein Schwiegerſohn zu werden?“ Da lachte Doktor Braumüller herzlich auf. „Ich weiß nicht, mir kommt es vor, als wäre es bei mir nicht mehr ganz richtig im Oberſtübchen. Ich habe bisher immer geglaubt, daß es ein gutes Werk ſei, wenn man ſich eines armen, verlaſſenen und mißhandelten Kindes nach beſter Kraft annimmt und ihm im Leben vorwärts hilft. Jetzt aber... Genug!— Werte Frau Rat!. Ich bin feſt entſchloſſen, dieſen Hannes, deſſen Familiennamen ich noch nicht einmal kenne, in meinem Hauſe zu behalten. Sie wünſchen das nicht. Fräulein Klothilde beugt ſich Ihrem Willen. Nun, dann erkläre ich ſchlank heraus, auch auf die Gefahr hin, mir Ihr Wohl⸗ wollen für immer zu verſcherzen, daß ich beſagten Hannes nicht nur in meinem Hauſe behalten, ſondern ihn, falls Ar die Genehmigung dazu erteilt wird, als meinen Sohn adoptieren werde. Als meinen Sohn, der er nicht iſt, Frau Rat! Und da eine Adoption unmöglich wäre, wenn ich eine Ehe ſchließen würde und eine junge Frau nähme, ſo muß ich auf beides verzichten. Womit wohl alles geſagt wäre, was zu ſagen war! Ich empfehle mich den Damen!“ g Er verbeugte ſich und hatte die Tür ſchon von draußen Auge macht, ehe die beiden damen ſich von ihrem Schrecken auch nut einigermaßen zu erholen vermochten. So tam es, daß Doktor Georg Braumüller an dieſem Lage einen fremden Jungen beimbrachte und darüber in dem Städtchen zu der Anſicht gelangte, es könnte wirk⸗ lich bei dem Doktor nicht mehr ganz richtig im Oberſtüb⸗ chen ſein, was aber nicht hinderte, daß man ſich von ihm behandeln ließ, und daß ſogar die eine oder die andere Mutter ihn trotz allem noch als Schwiegerſohn zu kapern ſuchte. 9 1 5 Der junge Student ſchaute nicht auf, als nach kurzem Klopfen ſeine Wirtin eintrat. Sie wiederum wagte nicht, ihn zu ſtören, da ſie wußte, daß er das durchaus nicht liebte, und ſo verging ſaſt eine Minute, ehe er den Kopf hob und den Brief ſah, den ſie ihm hinhielt. „Danke, Frau Berger!“ ſagte er, nahm den Brief und wollte ihn gleichgültig neben ſich hinlegen. „Nein, den werden Sie gleich leſen müſſen, Herr“, ſprach jedoch die Frau.„Es iſt ein Eilbrief! Und von daheim!“ Nun erſt gewahrte Johannes Braumüller das rote Zeichen auf dem Umſchlag. Er ſtutzte, zog ein Meſſer aus der Weſtentaſche und ſchnitt ihn auf. Da merkte er, daß Frau Berger noch neben ihm ſtand und ihn voll Neugier beobachtete. „Es iſt gut“, ſagte er.„Sie können gehen.“ f „Und wenn es was iſt, daß ich gebraucht würde?“ fragte ſie vorwurfsvoll. a „Dann werden Sie es immer noch rechtzeitig er⸗ fahren.“ Nun ging die Frau hinaus. Der junge Mann zog den Briefbogen heraus. Er erblaßte— die Hand. die das Blatt hielt, bebte leicht, aber er las bis zu Ende, um dann noch einmal von vorn zu beginnen, als könnte er ſich doch getäuſcht haben, als müßte etwas anderes in dem Briefe ſtehen, als er eben geleſen hatte. f Doch die Worte blieben— es waren nicht einmal viele. Lieber Junge!. Daß jedem Menſchenleben ein Ziel geſetzt iſt, iſt eine ſolche Binſenwahrheit, daß ich mich ſchämen müßte, ſie niederzuſchreiben. Indeſſen und dieweil— alſo, das meine iſt nahe, und da verſchiedene Gründe vorliegen, ſo möchte ich Dich noch einmal ſehen und Dir einiges ſagen, ehe ich abfahre. Der rote Zettel auf dem Um⸗ ſchlag ſagt Dir das Nötige, und ſo werde ich Dich mit nächſter Gelegenheit bei mir erwarten. i Sollteſt Du mich aber nicht mehr am Leben oder bei Bewußtſein vorfinden, ſo wiſſe, daß ich alles, was Dir zu wiſſen not tut, niedergeſchrieben und beim Notar Mildner hinterlegt habe, der Dir ja bereits bekannt iſt. Im übrigen ſorge Dich nicht unnütz, mein Junge! So weit ich meinen Zuſtand zu beurteilen vermag, wird er uns das gewünſchte Wiederſehen noch erlauben. Ich grüße Dich, mein Hannes, Vater! Das war der Inhalt des Briefes, der den jungen Mann aber nur für Minuten zu erſchrecken vermocht hatte. Er ſchien Selbſtbeherrſchung gründlich gelernt zu haben. Die auf ſein Klingeln herbeieilende Wirtin hörte ſeiner Stimme und merkte ſeinem Benehmen nicht die geringſte Aenderung an, als er ſie bat, ein Auto zu beſorgen; aber ſie erhielt auch keine Antwort auf ihre Frage, ob der Herr Vater ernſtlich erkrankt ſei. Zehn Minuten ſpäter ſchon war Johannes Brau⸗ müller auf der Fahrt in die Heimat. Er ſaß anſcheinend unbewegt in der Ecke des flinken Wagens, ſchaute auch auf die vorüberſlitzende Landſchaft hinaus, ſah aber nichts von ihrer Schönheit, ſah nicht den ſtrahlenden Sonnenſchein. hörte nicht den Geſang der Vögel, ſondern wiederholte ſich ſtändig die Worte: „Sollteſt du mich aber nicht mehr am Leben oder bei Bewußtſein finden...“ Und eine Stimme war in ihm, die rief immer wieder heftig: eig, nein! Ich muß ihn noch ſprechen, ein letztes gutes Wort von ihm hören und ihm danken können!“ Trotz aller Eile lief das Auto ihm viel zu langſam. Immer wieder ſchaute er nach vorn, ob nicht endlich der ſeltſam geſtaltete Turm aufauchte, der die Häuſer ſeines Heimatortes überragte. Nach faſt zwei Stunden war es ſo weit. Er ſah den Turm, ſah die Häuſer und merkte an den Stößen des Wagens, daß er dem Ziele nahe war. Durch das Städtchen hindurch ging es bis vor das hölzerne Tor in der Steinmauer. 5 „Wir ſind da! Halten Sie!“ rief Johannes Brau⸗ müller dem Fahrer zu. „Nein, nicht hupen! Im Hauſe liegt ein Kranker!“ fuhr er fort.„Fahren Sie nach dem Gaſthof„Zum Schützen“, laſſen Sie ſich dort zu eſſen und zu trinken geben und warten Sie. Ich weiß nicht, ob ich mit Ihnen zurückfahren werde. Jedenfalls werde ich Sie benach⸗ richtigen.“ Er ſprang aus dem Wagen, dachte daran, daß der Fahrer ihn nicht kannte und er kein Recht hatte, beſon⸗ deres Vertrauen von ihm zu verlangen, reichte ihm daher einen Geldſchein, den er der Brieftaſche entnahm, und Da ſchaltete der Mann den Motor wieder ein und faht fort, während Johannes Braumüller auf den nun ganz weißhaarigen Hausdiener Johann zuging, der ſeln Kommen bemerkt hatte und aus der Tür trat. Mit beiden Händen faßte der junge Mann die des Greiſes und ſah ihm ſcharf forſchend in die Augen. Er atmete auf. i „Vater lebt noch?“ Ein Nicken war die Antwort. Reden konnte der Alte nicht— vor Erregung. „Kann ich gleich zu ihm?“ fragte Johannes Brau⸗ müller weiter.„Ich meine, wird mein Erſcheinen ihn aum nicht zu ſehr erregen? „Wo er in einem ſort nach der Tür guckt!“ erwidern der Greis heiſer. Da ſtürmte der Jüngling an ihm vorbei, die Hatz treppe hinauf, deren Stufen er als Junge ſo gern her untergerutſcht war, ſtand vor der Tür, hinter der er einen Sterbenden finden ſollte, preßte ſeine Hand auf die Brut und— verſchwunden war aus ſeinem Geſicht jedes Zeichen der Erregung, der Sorge. 5 Vorſichtig drückte er die Klinke nieder, gerade in den Moment, als von drinnen eine Stimme ertönte: N „Komm nur rein, Junge! Ich weiß ja, daß du ge— kommen biſt!“ Da trat er ein und näherte ſich dem Bett, in dem der Kranke lag. Er ſtürzte nicht vor ihm nieder, blieb aufrecht ſtehen und die Hände der beiden Männer fanden ſich zu einem feſten Druck— die Blicke begegneten ſich. Doch als der Heimgekehrte nun nach dem Pulſe des anderen taſten wollte, ſagte dieſer lächelnd: „Spare dir die Mühe, mein Hannes! Und wenn de Tod dein Pate wäre, mich würde er dir nicht frei geben.“ „Willſt du mir nicht wenigſtens ſagen, woran au leideſt? Die Medizin iſt weit vorgeſchritten, Vater. Vie leicht gibt es doch eine Möglichkeit...“ „Und wäre das wirklich der Fall, ſo würde ich ſie ver ſchmähen“, erwiderte Doktor Georg Braumüller.„Du kannſt dir vielleicht nicht vorſtellen, daß ein Menſch gebn ſcheidet aus dem Leben, indeſſen wirſt du nicht ſo ſelhſſ⸗ ſüchtig ſein, mir die Erfüllung dieſes meines letzten Wunſches zu erſchweren. 5 Und damit genug von dieſer Sache! Hole dir eigen Stuhl, ſetz' dich zu mir und hör' das Wenige an, was ich dir gern noch geſagt hätte und nun wirklich ſagen dark.“ Da erwiderte Johannes Braumüller nichts mehr, tal, wie ihm geheißen worden war, ſetzte ſich und hielt mit ſeinen beiden jugendfriſchen Händen die leicht zitternden des Vaters. „So, mein Hannes, ſo gefällſt du mir! Du biſt, wie 90 ſo vor mir biſt, der beſte Beweis dafür, daß ich dich richtla, erzogen habe, und ſo brauche ich dich nicht zu bitten, mich mit Dankesbezeugungen und ähnlichem zu verſchonen. Alſo hör' zu! Du kennſt deine eigene Geſchichte ua, weißt, daß du nicht mein Fleiſch und Blut biſt, aber trotz dem mein Sohn, den ich allezeit als ſolchen geliebt habe. Leider kann ich dir auch jetzt noch nicht verraten, wer eigentlich dein Vater war, wer deine Mutter. Ob mie oder ohne Abſicht haben die beiden trefflich verſtandeg, das Geheimnis deiner Geburt zu wahren. Aber ich dene, das wird dir keine großen Sorgen machen. Ich hoffe be. gar, daß du den Vater wenigſtens zum Teil wiedergefu den haſt.— Still, Junge!— Und das, weswegen ich dich ſo eilig hergeſprengt habe, betrifft eine andere Sache, die du bisher nicht kannteſt. Damals, als ich dich den beiden Beſtien entriß und a mein Haus nahm, habe ich zwei Opfer bringen müſſen— eins, das nichts weiter bedeutete als das Aufgeben eller liebgewordenen Gewohnheit— ich mußte meiner Haus hälterin, die zehn Jahre bei mir geweſen war, die Tür weiſen und ſie Knall und Fall entlaſſen.. i Das andere dünkte mich ſchwerer. Ich war damals verliebt, mein Junge! Lache nicht darüber! Auch alten Eſeln kann dergleichen geſchehen.— Kurzum, ich wollte heiraten und hoffte ſogar, dir eine Mutter geben zi können. f Leider hoffte ich vergebens, denn die junge Dame halt keine andere Meinung als ihre Mutter, und dieſe— nut ſie hatte mich im Verdacht, daß ich unter dem Vorwand eines guten Werkes meinen eigenen Baſtard in mein Hau und unter die Fittiche ihres Töchterleins ſchmuggel wollte. f Da zog ich auch unter dieſen Traum einen Strich, uu daß ich ſpäter manchmal darunter gelitten habe, das wal menſchlich, aber töricht. Immerhin, mein Junge, habe 100 mir Vorwürfe machen müſſen, weil ich dich in ſolcher Eil ſamteit heranwachſen ließ— die alte Frau Herberg, d meine Wirtſchafterin wurde, kam ja nicht in Frage „Sie war ſehr gut zu mir, Vater— wie eine Mutte“ ſchaltete der junge Mann ein. 5 „Ganz recht, mein Junge, und dieſe Worte ehren dich. Jedoch ebenſo richtig iſt, daß dieſe brave Frau nicht alle ihrer Haut und ſich nicht eine Bildung nachträglich au! eignen konnte, die ſie wirklich zu deiner Mutter häle machen können.. Laſſen wir das! Ich will dir jetzt geſtehen, daß ich dich ungern von mir ließ, als du ſo weit warſt, daß ich dich dem Gymnaſium übergeben mußte. Ich wußte ja, welche Rolle im Leben eines Jünglings hübſche Mädchen ſpiclel. und ich zitterte immer wieder in Furcht, daß du dich ve“ plempern könnteſt, obwohl ich mir alle Mühe gegeben hatte, die Frauen und Mädchen in deinen Augen als Ge ſchöpfe zweiter Ordnung hinzuſtellen. 6 Ja, mein Hannes, ich habe manche Stunde ſorgenvol verbracht, damals, und mich königlich gefreut, als 0 merkte, daß du für das langzöpfige Geſchlecht nichts übrig hatteſt, daß es auch bis heute keine Rolle in deinem Leben ielt. 5. 10 Nein, verteidige dich nicht, Junge, denn gerade dadurg würdeſt du unbewußt dem widerſprechen, was ich dir nu eine Wireſchafterin und ſeine Braut verlor, und daß man ſagte: „Zu Ihrer Sicherheit!“. noch ſagen muß!(Fortſetzung folgt. entſtanden war. Aus Heſſen und Naſſau Die C ektro⸗Gas⸗Front greift an! Helft allel Vergebt Aufträge an die Gas⸗ 100 Heid Statateurel FEET Die Elektro⸗Gas⸗Front Reichs zuſchüſſe für Inſtandſetzungsarbeiten. ** Frankfurt a. M., 3. Dezember. Der Treuhänder der Arbeit Dr. Lüer hatte die Elektro⸗Gas⸗Front zuſammengerufen, um die Grundzüge der kommenden Arbeit darzu⸗ legen. Er ging zuerſt auf die bisher geleiſtete Arbeit der Reichsregierung im Kampfe ge⸗ gen die Arbeitsloſigkeit ein. Dr. Lüer ging dann auf die künftige Ent⸗ wicklung der Rhein⸗Mainiſchen Wirtſchaft unter dem Einfluß der verſchiedenen Ar— beitsbeſchaffungsmaßnahmen ein und er⸗ ſäuterte die Aufgaben der Elektro-Gas⸗ Front, in der Elektrizitätswerke, Gaswerke, die Innungen des Elektro- und Gasinſtalla⸗ teürgewerbes, der Fachhandel, die Induſtrie⸗ und Handelskammern ſich mit dem Treu— händer der Arbeit verbunden hätten. Die Elektro-Gas-Front habe ſich zum Ziel geſetzt, die Arbeitsloſigkeit reſtlos zu beſeitigen. Jeder auch noch ſo kleine Auftrag helfe bei dieſer Aufgabe. Die Skädkiſchen Elektrizitäts- werke ſeien bereit, alle größeren Aufträge im Wege der Kreditgewährung zu finanzie⸗ ren, daneben werden vom Reich Barzuſchüſſe und Zinsvergükungsſcheine zur Verfügung geſtellt, die einen Geſamkbetrag von kund 35 Prozent des Rechnungswerkes ausmachken. Der Ausſchuß für Arbeitsbeſchaffung habe erreicht, daß in der Provinz Heſſen— Naſſau und dem Volksſtaat Heſſen Ve— ſtelungen, die vom Fachhandel und den In— ſtallateuren geſammelt und von dieſen an die zuſtändigen Stellen weitergeleitet wür— den, bereits von 32 Mark an bezuſchußt wür— den. Weitergehende Erleichterungen ſeien angekündigt. 5 Der Treuhänder der Arbeit richtete an alle Beteiligten, ſowohl an den Hausbeſitz als guch an das Inſtallateurgewerbe und den Elektrohandel die dringende Aufforderung. alles zu tun, um möglichſt viele Aufträge un— terzubringen. Er warnte jedoch vor dem Verſuch, die Preiſe zu erhöhen, da dies die Arbeit der Regierung ſabotiere. Elektro-Gemeinſchaft Oberheſſen. Friedberg, 3. Dez. In dieſen Tagen iſt für das Stromverſorgungsgebiet des Ueber— landwerks Oberheſſen eine Elektro-Gemein— ſchaft zwiſchen dem Ueberlandwerk, den Elek— tro⸗Inſtallationsfirmen und dem Elektro- Fachhandel gegründet worden. Die Elektro— hemeinſchaft hat ſich die Aufgabe geſtellt, die Arbeitsloſigkeit für das Elektrogewerbe reſt— los auszurotten. Im Verlauf der erſten Ver⸗ ſammlung der Elektro-Gemeinſchaft nahmen u a. das Wort Direktor v. Stadtler vom leberlandwerk Oberheſſen und Elektromei⸗ ſter Rühling⸗Friedberg, die insbeſondere zum Ausdruck brachten, mit allen Mitteln auch im Elektrogewerbe Arbeit zu beſchaffen. Als Vertreter des Treuhänders der Arbeit im Wirtſchaftsgebiet Heſſen wohnte Dr. bend Fett a. M. der Verſammlung ei. Kürzung der Vürgermeiſtergehälter Darmſtadt, 3. Dez. Auf Grund der von der heſſiſchen Staatsregierung herausgege— benen Richtlinien über die Beſoldung der Zürgermeiſter und Kommunalbeamten in kleineren und mittleren Landgemeinden iſt letzt eine Kürzung der Bürgermeiſtergehäl— er in Landgemeinden erfolgt, in denen die Pürgermeiſter nicht voll beſchäftigt ſind. ebenſo wurden die Gehälter der Kommunal— beamten entſprechend gekürzt. Bürgermeiſte— wien kleiner Landgemeinden, die in der Rähe größerer Orte liegen, werden von den Zürgermeiſtern der letzteren kommiſſariſch mitverwaltet. In größeren Landgemeinden wird eine Gleichſchaltung der kommunalen Beamtenbeſoldungen mit der Beſoldung der kaatsbeamten gleicher Vorbildungs- und Rangſtufe vorgenommen, ſodaß z. B. ein mittlerer Kommunalbeamter nicht mit frü⸗ herem Beſoldungsdſenſtalter gehaltlich beför⸗ dert werden darf, als ein gleichaltriger taatsbeamter derſelben Rangſtufe. Die kaßnahmen dienen der Beſeitigung von Mißſtänden, die durch die früher erlaſſene eſoldungsordnung für Kommunalbeamte Stellungnahme der Deutſchen Chriſten in Heſſen. Darmſtadt, 3. Dez. Folgendes Telegramm wurde an Reichsbiſchof Müller Berlin gerich⸗ lt„die Glaubensbewegung„Deutſche Chri— ſten“ in Groß⸗Heſſen stellt ſich in einer in dern am 27. November e ammlung ihrer Führer geſchloſſen hin⸗ ter den Herr Mich dische als den Schirm errn der Glaubensbewegung. Um des Zu— zfmenhaltens der großen Bewegung willen öſt ſie ſich von der Reichsleitung in Berlin und fordert ſofortigen Rücktritt des Reichs, leftors und grundlegende Umgeſtaltung der Reichsleitung. chleichzeuig ve ö f 0 ö rſichert die Glaubensbewegung„deutſche Chriſten“ Groß⸗Heſſen den Herrn Reichsbiſchof der treueſten Ergebenheit und des Dankes für ſein mannhaftes Eintreten für Bibel und Be⸗ kenntnis. gez. Landesleiter Probſt.“ Dem Reichsleiter der Glaubensbewegung, Herrn Biſchof Hoſſenfelder, wurde der Wort⸗ laut des an den Herrn Reichsbiſchof gerich⸗ teten Telegramms telegraphiſch mitgeteilt. An alle Chorleiter im Gebiet des Heſſiſchen Sängerbundes. Darmſtadt, 3. Dez. Der Heſſiſche Chordiri— gentenverband teilt mit: Die Verhandlungen zwiſchen dem ſtellvertretenden Landesleiter der Reichsmuſikkammer, Landesleitung Heſſen, und dem Heſſiſchen Sängerbund bezw. Heſſiſchen Chordirigentenverband ſind zum Abſchluß ge⸗ kommen. Danach wird beſtimmt, daß die Ue⸗ berführung der heſſiſchen Chorleiter(Haupt⸗ und Nebenberufler) in die Reichsmuſikkammer durch den Heſſiſchen Chordirigentenverband er— folgt. Die Herren Chorleiter werden deshalb erſucht, weitere Anweiſung, die im Laufe der nächſten Woche ergeht, abzuwarten. An die Gaue Vogelsberg-Nord und Süd, Weſchnitz und Neckartal wird durch die Herren Gauvor— ſizer des Heſſiſchen Sängerbundes beſondere Anweiſung ergehen. Schiedsſtelle für Gemeindeumſchuldung. Darmſtadl, 3. Dez. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Bei der Miniſterialabtebung 15 (Innere Verwaltung) des Heſſiſchen Staats— miniſtercums iſt eine Schiedsſtelle für Ge— meindeumſchuldung(Paragraph 5 Abs. 5 des Gemeindeumſchulduanasgeſetzes oom 21. September 1933) gebildet worden. Anträge ſind ihr in vierfache Ausfertigung unter fal⸗ gender Anſchrift vorzulegen An die Schieds— ſtelle für Gemeindeumſchaldung bei der Mi— niſterialabteilung 1b(Innere Verwaltung) des Heſſiſchen Staatsminiſteriums, Darmſtadt Adolf⸗-Hitler-Platz 2. Juſammenſchluß im Korbmacherhandwerk 4 Groß- Umſtadt, 3. Dez. Vom Reichsverband des deutſchen Korbmachergewerbes murde für Heſſen, Heſſen-Naſſau, Baden, Württemberg und Hohenzollern der Pg. Joſef Wiesner, Groß⸗Umſtadt, Adolf⸗Hitler-Straße 17 mi: der Organiſierung des geſamten Korbmacher— gewerbes beauftragt, ſämtliche Korbmacher und Korbmachermeiſter in den Reichsverband des deutſchen Korbmachergewerbes aufzuneh— men. Nach dieſer Durchorganiſierung wer— den die Landesverbände und Innungen de— rufen bezw. gebildet. Frankfurt a. M., 3. Dez.(Für Poſt⸗ ſachen nach N en be G1 5 gebühr.) In der Sitzung des Verwaltungs⸗ rats der Deutſchen Reichspoſt machte der Reichspoſtmmiſter u. a. auch Mitteilungen über die beabſichtigten Gebührenſenkungen. Dabei erwähnte er, daß im Poſtverkehr Frankfurt Neu-Iſenburg die Ortsgebühr zugelaſſen worden iſt. Darmſtadt, 3. Dez.(Schweres Scha— denf euer in Rodau.) Morgens brach aus bisher unbekannter Urſache in der Scheune des Landwirts Philipp Schmidt in Rodau Feuer aus, das auch auf die angren— zende Scheune des Landwirts Jakob Maul übergriff. Die Ortsfeuerwehr war gegenuber der Feuersbrunſt machtlos und es wurden die benachbarten Wehren aus Asbach, Groß⸗ Bieberau, die Fabrikfeuerwehr der Röhr— werke aus Oberramſtadt und die Freiwlui⸗ gen Wehren in Klein-Bieberau und Rohrbach herbeigerufen. Dem gemeinſamen Eingreifen der Wehren gelang es ſchließlich, ein weiteres Uebergreifen des Feuers auf die angrenzen— den landwirtſchaftlichen Hofreiten zu ver— hindern. Erſt in den erſten Nachmittagsſtun— den war das Feuer auf ſeinen Herd be⸗ ſchränkt. Der Schaden iſt ſehr bedeutend und nur zum Teil durch Verſicherung gedeckt. Das Anweſen des Landwirts Schmidt mit Scheune und allen Nebengebäuden iſt voll⸗ ſtändig niedergebrannt, ebenſo die Scheune und Stallungen des Landwirts Maul. Darmſtadt, 3. Dez.(Evangeliſch⸗ kirchliche Nachrichten.) Durch die Kirchenregierung wurde dem Pfarrer Ctto Chriſt zu Kirtorf die evangeliſche Pfarrſtelle zu Stockſtadt, Dekanat Eberſtadt, und dem Pfarrverwalter Theodor Knodt zu Oberklin— gen die evangeliſche Pfarrſtelle zu Oberklin— gen, Dekanat Reinheim, übertragen. Mannheim, 3. Dez.(Uraufführung „Metzelſuppe“.) Intendant Branden⸗— burg hat das Luſtſpiel„Die Metzelſuppe“ von Auguſt Hinrichs(dem Verfaſſer von„Freie Bahn dem Tüchtigen“) erworben. Die Mannheimer Erſtaufführung erfolgt am Sonntag, 10. Dezember im Neuen Theater. Heidelberg, 3. Dez.(Ein ſauberes Ehepaar.) Der 26 Jahre alte Mechaniker Eduard Renſch hatte ſich wegen Kuppelei und Zuhälterei von der Strafkammer zu verant⸗ worten. Der Angeklagte war ſchon ſieben Mal in pfſychiatriſchen Anſtalten unterge⸗ bracht. Die Anklage wirft ihm vor, daß er ſeit ſeiner Entlaſſung im Februar ſeine mitange⸗ klagte 26jährige Frau Elly Renſch bei Aus⸗ übung ihres unſittlichen Gewerbes unterſtützt hat. Außerdem haben ſich beide der Zuhälte⸗ rei ſchuldig gemacht. Der Mann erhielt we⸗ gen Kuppelel und Zuhälterei ein Jahr ſechs Monate Gefängnis, die Frau wegen Kup pelei fünf Monate Gefängnis. . außerordentlich grimmige Kälte. Der Polizeibericht der letzten Woche hat wiederum keine Anzeige zu melden. *Die Eintopfgerichtſammlung. Die geſtrige Eintopfgerichtſammlung wurde nicht ganz zu Ende geführt. Das vorläufige Ergeb- nis wird mit ca. 300.— Mk. beziffert. Am nächſten Sonntag wird die Sammlung beendet. Ein 85⸗jähriger. Heute Montag, den 4. Dezember, feiert unſer hochachtbarer Mit⸗ bürger, Herr Valentin Stumpf 1., Lampert⸗- heimerſtr. 4 die Vollendung ſeines Söſten Le— bensjahres. Das greiſe Geburtstagskind iſt noch einer der wenigen Altveteranen von 1870/ 71 und erfreut ſich noch geiſtig und körperlich beſter Geſundheit. Zum Wiegenfeſte unſere herzlichſten Glückwünſche und alles Gute zu einem freudvollen, geruhſamen Lebensabend. Schutz der Waſſerleitung. Ueber- raſchend ſchnell iſt ſtrenger Froſt eingetreten. Wir verweiſen deshalb ausdrücklich darauf, daß die Waſſerleitungsrohre, insbeſonders auch die Waſſer— meſſer ausreichend gegen die Kälte geſchützt wer— den, damit Schaden vermieden wird, zumal die Hausbeſitzer der Gemeinde gegenüber für die Er- haltung der Waſſermeſſer verantwortlich ſind. * Auszahlung der Dienſtbezüge ſchon vor Weihnachten! Mit Rückſicht auf Weih⸗ nachten hat der Herr Finanz- und Wirt— ſchaftsminiſter angeordnet, daß die Bezüge der Beamten, Angeſtellten, Ruhegehalts— empfänger, Beamtenhinterbliebenen Beam— ten im Vorbereitungs- und Probedienſt ſo— wie der ſtändigen Arbeiter, ſoweit mit ihnen monatliche Lohnzahlung vereinbart iſt, für den Monat Dezember 1933 zur Hälfte ſchon am 20. Dezember bezahlt werden. Monats— beträge bis zu 50 Mark einſchließlich werden am 20. Dezember an die Empfangsberech— tigten in einer Summe bezahlt. Dadurch wird das Weihnachtsgeſchäft eine für alle Beteiligten erfreuliche Anregung erhalten. Es iſt zu hoffen, daß die Gemeinden und Körperſchaften in ähnlicher Weiſe verfahren. Vom Sonntag. Ueberraſchend ſchnell iſt ſie gekommen, dieſe Ueber Nacht hat der geſtrenge Herr Winter ſeinen Einzug ge— halten. So war der geſtrige erſte Dezember⸗ Sonntag ein überaus kalter Tag. Ein heftiger kalter Wind tat ſein Uebriges, ſodaß der Auf- enthalt im Freien wirklich nicht angenehm war. Der warme Ofen, das behagliche Zimmer, wurde entſchieden dem üblichen Sonntagsſpaziergang vor- gezogen. Infolge des trockenen kalten Wetters iſt der Tabak, der noch in der Scheune hängt, gut geworden, ſodaß die Landwirte jetzt eifrig mit dem Abhängen dieſes edlen Gutes beſchäftigt ſind.— Die Mitglieder der N. S. D. A. P. ſowie ihrer ſämtlichen Unterformationen hatten ſich am Vormittag zum Beſuche des Pflichtgottesdienſtes am Kaiſerhof eingefunden, von wo geſchloſſen der Abmarſch in die kathol. und evangeliſche Kirche erfolgte.— Von dem Winterhilfswerk wurde geſtern die dritte Ein— topfgerichtsſammlung durchgeführt. Den ganzen Tag über ſah man die Mitglieder der Freiw. Sanitätskolonne unverdroſſen trotz der grimmigen Kälte, von Haus zu Haus gehen, um warm⸗ herzig ihr Samariterwerk auszuüben. Der Er- folg der geſtrigen Sammlung betrug ca. 300%. Den Sammlern ſei hier im Namen der Aerm— ſten der Armen herzlichen Dank geſagt.— Im Zeichenſaale der Schillerſchule wurde durch die Völkiſche Buchhandlung Mannheim eine Werbe— ſchau für das nationalſozialiſtiſche Gedankengut durchgeführt. Es waren gute Bücher ausgeſtellt, die im Sinne des Nationalſozialismus geſchaffen, das deutſche Volk geiſtig für die hohe Idee des Führers erfaſſen. Daneben ſah man noch prächtige Bilder vom Führer, dem Herrn Reichs- präſidenten und ſonſtigen Köpfen der Bewegung. Die Ausſtellung fand ſehr reges Intereſſe und auch der Erfolg dürfte ein guter ſein.— Am Nachmittag ließen ſich einige hundert Freunde des runden Leders nicht nehmen, trotz Kälte und Wind, ihre„Grünen“ nach Käfertal zu be- gleiten. Hier erlebten ſie leider eine Enttaͤu⸗ ſchung. Die„Grünen“ konnten trotz ihrem beſſeren Spiel nicht gewinnen und mußten knapp 2:1 die ſo notwendigen Punkte in Käfertal laſ— ſen. Vormittags ſtanden ſich auf dem Wald- ſportplatz die Handballer der Amicitia und des Turnvereins gegenüber, wobei der Turnverein 5:7 ſiegte. Auch hier hatten ſich die Zuſchauer zahlreich eingefunden.— Die DiK⸗Fußballer ſpielten gegen den Turnverein„Jahn“ und ſieg— ten erwartungsgemäß und zwar 3:2. Die DK Handballer gaſtierten in Sandhofen und konnten dort einen unerwartet hohen 3:22 Sieg erzielen — Für die Winterhilfe wurden am Abend 2 Veranſtaltungen durchgeführt. Der Turnvereiu von 1893 veranſtaltete im„Freiſchütz“ einen Gerätemannſchaftskampf, zwiſchen Birkenau, Wein⸗ Lokale Nachrichten heim und Viernheim, der eine recht beachtliche Zahl von Intereſſenten fand. Die gezeigten Kämpfe waren ſehr intereſſant. Als Sieger ging Viernheim hervor.— Im Karpfenſaale ſtellte ſich der Club der Gemütlichen mit ſeinen und großen Kanonen ebenfalls in den Dienſt der Winterhilfe. Die Freiwillige Feuerwehr⸗ kapelle hat ſich ebenfalls in anerkennenswerter Weiſe an dem Abend beteiligt, der unter der Bezeichnung„Bunter Abend“ durchgeführt wurde. Es war aber auch wirklich bunt, was hier alles geboten wurde, und hätte gut gereicht, zwei ſolcher Abende auszufüllen. Der Club der Ge— mütlichen hat ſeinem anerkannten Talent, ſolche Abende ſchön und wirkungsvoll aufzuziehen, wieder Ehre gemacht. Die zahlreich erſchienenen Beſucher unterhielten ſich ſehr gut und ſpendeten reichen Beifall.— Der Club der Geflügelzüchter 1926 hatte im„Fürſt Alexander“ eine große Geflügelſchau, die in Züchterkreiſen großes In— tereſſe erregte. Die Schau war ſehr ſchön aus— geführt und bot ein überſichtliches Bild, von all dem Guten und Nützlichen, was in dem rühri— gen Verein geleiſtet wird Auch an dem Preis- kegeln wurde regen Anteil genommen, und die glücklichen Gewinner nahmen erfreut ihre er- rungenen Preiſe entgegen. rale Uerheme lösen heute Montag letzter Tag. „Salon Dora Green“,„Seemanns⸗ liebchen“ im Central⸗Film⸗Palaſt. Dieſe Woche zeigt das Central ſeinen Be— ſuchern wieder eine ganz außergewöhnliche Ton— film Darbietung. Man tut gut daran, die Schul- ſtraße aufzuſuchen. Das Spitzen-Tonfilmwerk „Salon Dora Green“ aus der diplomatiſchen Unterwelt ſoll was ganz Beſonderes ſein, oben- drein nachweislich von wahren Begebenheiten. Dieſes Filmwerk ſoll alles in ſich haben: Liebe, Haß, Spionage, Kriminal, Abenteuer, Senſation, Spannung, Humor und Tragik. Mädy Chriſtians, Paul Hartmann und Alfred Abel in der Haupt- rolle. Im 2. Teil bringt man ebenfalls was Schönes und heißt„Seemannsliebchen“. Was da alles in dieſem Film zu ſehen iſt, das zeigt ihnen das Central. Jedenfalls iſt dieſe Woche ein Beſuch beſonders zu empfehlen. Die ſchön— ſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man hier im Central-Film⸗Palaſt. Ein Beſuch überzeugt. heute montag letzter Tag. Steuerterminkalender für den Monat Dezember 1933 5. Lohnſteuer und Eheſtandshilfe der Lohn- und Gehaltsempfänger für die Zeit vom 16.— 30. 11., ſowie Abgabe der Beſcheinigung über die Geſamtſum— me der im Monat November einbehal— tenen Lohnſteuerbeträge, Eheſtandshilfe und Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe der nicht pflichtverſicherten Perſonen. Keine Schonfriſt. Sport und Spiel Fußball: Käfertal— Viernheim 2:1 Ph. Mannheim— 07 Mannheim 172 Altrip— 08 Mannheim 2:1 Friedrichsfeld— Wallſtadt 6.0 Feudenheim— Sandhofen 1:0 Die Tabelle: Vereine Spiele gew. unent. verl. Friedrichsfeld 8 Viernheim 8 08 Mannheim 7 Phönix Mannheim 8 Altrip Sandhofen Käfertal Feudenheim 07 Mannheim Wallſtadt Am Tore Pkt. 25:7 13 25:14 10 15:10 9 14:10 9 17:18 18:13 13:13 18:23 8:18 8:33 Verbandsſpiel: Amicitia 1.— Turnverein 1. Freundſchaftsſpiele: Turnverein 1893 2.— D. J. K. 2. 5 Schüler—„Schüler 5:7(3:1) 5-4 9.1 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 319 Stück Verkauft: 245 Stück Milchſchweine das Stück 4—9 Mk. Läufer das Stück von 12— 35 Mk. Marktverlauf mittel.