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M.— Schriftleitung, Dru ragt 90h. Mach ee Wen e Nummer 284 die Reform der Fozial⸗Verſicherung (Von einem ſozialpolitiſchen Mitarbeiter.) Die neue Reform der Invalidenver⸗ ſicherung iſt von weittragender, ja ge⸗ ſchichtlicher Bedeutung. Die Invalidenver⸗ ſicherung iſt nun einmal das Kernſtück unſe⸗ rer Arbeitsverſicherung, deren Vorbild ſpäter die Angeſtelltenverſicherung gefolgt iſt, teil— weiſe die ältere Verſicherungsform ergän⸗ zend. Zahlen beweiſen ihre Bedeutung; im Jahre 1913 hatte die Invalidenverſicherung 1,1 Millionen Rentenempfänger, im Jahre 1927 waren es 3,3 Millionen. Die Auszah— lungen betrugen im Jahre 1929 rund 1,5 Milliarden Mark. Die Ausdehnung des Ver— ſicherungskreiſes ſpiegelt ein gut Teil der ſo⸗ ziologiſchen Umſchichtung wider, die in den ſetzten Jahrzehnten, in Deutſchland mehr als in anderen Ländern, vor ſich gegangen iſt; die Zunahme der Frauenarbeit, der Wegfall eines großen ſtehenden Heeres, das Abſinken weiter Teile des Mittelſtandes— alles das hat die Zahl derer, die unter die ſoziale Ge⸗ ſetzgebung fielen, gewaltig vermehrt und die Aufgaben der Invalidenverſicherung(beſon⸗ ders aber auch der Krankenkaſſen) vergrö-⸗ ßert. Wenn ſeit faſt 10 Jahren von einer Kriſe de Invalidenverſicherung geſprochen werden mußte, ſo hat das ganz beſondere Gründe. Dieſe Verſicherung iſt ihrem Weſen nach eine Rentenverſicherung, die ihre Leiſtungen ähn— lich wie die privaten Verſicherungen aus dem angeſammelten Kapital und ſeinen Zinſen ſchöpfen ſoll. Sie ſoll nicht auf einem Umla— geverfahren beruhen, das die notwendigen Rentenleiſtungen aus den laufenden Einnah⸗ men herausnimmt, ſondern ſie beruht auf dem„Anwartſchaftsdeckungsſyſtem“. Dieſe Grundlage hat ſich als tragbar erwieſen, ſo⸗ lange die Verſicherung einen großen Fonds als ihr Fundament beſaß. Dieſes Vermögen von 2 Milliarden Mark ging durch die In⸗ flation verloren. Seit 1924 bewegen ſich alle Verſuche der Sozialpolitik um das Problem, das Verſiche⸗ rungsinſtitut zu ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu⸗ rl. guffihren. Die Zeitumſtände erwieſen ſich dafür als denkbar ungünſtig. Wollte man unter den gegebenen Umſtänden und unter Aufrechterhaltung der Leiſtungen nach ver⸗ ſſcherungstechniſchen Grundſätzen den Fehl⸗ betrag der Invalidenverſicherung erfaſſen, o ergab ſich vor zwei Jahren ein Defizit von Aenderungen und Rentenkürzungen erfalße aber auch nach ihnen ergab ſich theoretiſch ein Fehlbetrag von 8 Milliarden. Um eine chere Grundlage für die Verpflichtungen herzuſtellen, würde eine Erhöhung der ſetzi⸗ 1 Beiträge um ein Drittel oder aber die Herabſetzung der bisherigen Leiſtungen um 0 Prozent erfolgen müſſen. b 0 Idenfalls mußte etwas geſchehen, um die Invalidenverſicherung aus ber unhaltbaren Lage zu befreien, in der ſie ſich ſeit langer Zeit befindet. Von den zur Verfügung ſte⸗ henden Hilfsmöglichkeiten— Erhöhung der Beiträge— iſt in ſehr vorſichtiger Weiſe Ge⸗ brauch gemacht worden. Der Reichs zuſchuß t von 186 Millionen Mark jährlich auf 200 Millionen Mark erhöht worden. Die Bedeu⸗ tung liegt aber weniger in der Ziffer ſelbſt, als in der Tatſache, daß es ſich nun um eine dauernde Verpflichtung des Rei ches handelt, nicht mehr um einen ſolchen feuſchuß. der einmal eingeſtellt werden könn⸗ Die r der Beiträge wird 10 auf etwa 15 Prozent des Arbeitslohnes ewegen(bisher betragen die Sätze 5 Pro- zent des Lohnes). Es wird aber ſo verfahren werden, geh dt Erhöhung mit der zu er⸗ wartenden Senkung der Arbeitsloſenverſiche⸗ dell zuſammenfällt, mit der man bei ſich weſter beſſernder Konjunktur ſicher rechnet. Damit wird ſich die ende rung der dien n in einer Weiſe vollziehen, die he. — ſernheimer Anzei Viernheimer Zeitung 88 mittags 8 U (Viernheimer Bürger⸗Zig. 4 Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. bei 1 7 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerat⸗. 5 und Notizen vor- r, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes e bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berück gt— Für die Aufnahme t eſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr ni Mittwoch, den 6. Dezember 1933 Leipzig, 6. Dezember. Am 51. Verhandlungstag des Reichstags— „randprozeſſes wird als erſter Zeuge der Ar⸗ beiter Hermann Felix aus dem Gerichtsge— fängnis Prenzlau vorgeführt. Der Zeuge wohnt in Bad Freienwalde und war dort Mitglied der KPD. Der Zeuge macht Bekun— dungen über Funktionärsſitzungen, die in Freienwalde und in Neuenhagen bei Freien⸗ walde am 28. Februar, alſo am Tage nach dem Reichstagsbrand, ſtattgefunden haben. An dem Tage kam ein gewiſſer Jeſſel, der ebenfalls als Zeuge geladen iſt, aus Berlin nach Freienwalde. Jeſſel war Verbindungs— mann der Partei und hatte die Waffenbe— ſchaffung zu betreuen. In einer Verſammlung habe Jeſſel ge⸗ ſagt, wenn am 5. März die Konkerrevo- lukion den Marſch auf das role Berlin mache und die Kommuniſten dem roten Berlin helfen wollten, dann ſei es nol⸗ wendig, im Rücken der Konterrevolution, genau wie 1917 das ruſſiſche Proletariat es gekan habe, Parkiſanenkämpfe zu führen. Ueber die Ausführungen Jeſſels bekundet der Zeuge weiter, Jeſſel habe geſagt. das Verbot der KPD. würde die erſte Phaſe des Bürger⸗ krieges herbeiführen. Dann wären Sabotage— akte gegen die ſtaatlichen Machthaber zu un⸗ ternehmen. Man müßte Gas-, Waſſer- und Elektrizitätswerke und andere lebenswichlige Bekriebe ſtill⸗ legen. Um den Vormarſch der Konterrevolution auf— zuhalten, müßten auch Eiſenbahnbrücken ge— ſprengt werden. Waffenverſteck im Erbbegräbnis Ueber einen Sprengſtoffdiehſtahl dekundet der Zeuge, daß der geſtohlene Sprengſtoff erſt im Walde verſteckt und dann chließlich in einem Erbbegräbnis unterge⸗ zracht worden iſt. Auch Waffen wurden in zem Erbbegräbnis verborgen. Der Oberreichsanwalt fragt, ob der Zeuge die Erklärungen Jeſſels ſo aufgefaßt habe, daß man auf dem Wege über die Be⸗ kämpfes des Marſches nach Berlin zur Auf⸗ richtung der Diktatur des Proletariats ge— langen würde. Der Zeuge erwidert, das ſei bſtverſtändlich und es ſei ſeine heutige Auf⸗ faſſung. Auf die weitere Frage, wer gege⸗ benenfalls den Befehl zum Ausbruch der Partiſanenkämpfe gegeben hätte, verweigert der Zeuge die Ausſage. weil er ſich ſelbſt da⸗ durch belaſten würde. gewiſſe Steigerungsſätze, die von der Höhe der eingezahlten Beiträge mitbeeinflußt ſind. Dieſe Steigerungsſätze werden eine gewiſſe Droſſelung erfahren. Ferner wird eine ein⸗ malige Erhebung darüber ergehen, ob unter den Rentenempfängern ſich ſolche befinden, die dieſe Leiſtungen zu Unrecht beziehen. Hier wird es ſich in erſter Linie um Nachprüfung des Invaliditätsanſpruches handeln. Wie man ſieht, ſind grundſätzliche Veränderungen im Aufbau der ſo⸗ zialen Verſicherung n icht eingetreten. Ins⸗ beſondere wird bei der Krankenkaſſe nichts geändert. Zwar ſind ähnliche Angleichungen bei der Angeſtelltenverſicherung und bei der knappſchaftlichen Penſionskaſſe eingeführt oder vorgeſehen. So erhält die Invaliden ⸗ verſicherung eine neue Lohnklaſſe für Arbei⸗ ter mit mehr als 42 Mark Wochenlohn, 0 die Einführung freiwilliger Lohnklaſſen iſt übernommen werden 50. Jahrgang Reichstagsbrandprozeß Aus dem Berliner Unterſuchungsgefängnis vorgeführt, erſcheint dann als Zeuge der kom— muniſtiſche Agitator Max Jeſſel, der Ende Februar etwa zehn Tage lang in den Dör⸗ fern um Freienwalde agitiert hat. Er gibt an, er habe ſich bei ſeinen Ausführungen en die Anweiſungen gehalten, die ihm von Berlin mitgegeben worden ſeien. Ihm zufolge ſollte der Weg über Kleinſtreiks zum Maſſen⸗ ſtreik und weiter zum Aufſtand und be⸗ waffneten Aufſtand als vorläufige Revo⸗ lukion führen. Die entſcheidende Vorausſetzung ſei die Sympathie der breiten Maſſen und die Einheitsfront der Arbeiter, ohne die ein be⸗ waffneter Aufſtand unmöglich ſei. Vor der Wahl im März ſei daran nicht zu denken ge— weſen. ö Die Anweiſungen der Frau Krüger Als der Vorſitzende dem Jeſſel die don Fe⸗ lix angegebenen Einzelheiten vorhält. agt der Zeuge, er habe dabei an die Abwehr von gegneriſchen Angriffen gedacht. Er habe ſeine Anweiſungen von einer Frau Krüger in Verlin bekommen, die ihrerſeits wieder mit der Parteizentrale in Verbindung ſtand. Jeſſel beſtreitet, daß die Beſchaffung von Waffen und Sprengſtoff ſeine ſpezielle Aufgabe geweſen ſei. Im Gegenſatz zu der Ausſage des Zeu⸗ gen Jelix beſtreitet Jeſſel, daß er aufge⸗ fordert habe, im Falle eines iakianal⸗ ſozialiſtiſchen Marſches nach Berlin einen Parkiſanenkampf zu enffeſſeln. Der nächſte Zeuge. Arbeiter Erich Han- nemann, der aus dem Gerichtsgefängnis Prenzlau vorgeführt wird, macht ebenfalls Bekundungen über die Sitzungen im freien Walde. Nach ſeiner Ausſage hat Jeſſel dort erklärt, daß die Revolution der KPD. kurz bevorſtehe und daß man jetzt deen übergehen müſſe, in den einzelnen Orten mit den ſozial⸗ demokratiſchen Funktionären und Arbeitern zuſammenzukommen um die Einheitsfront zu bilden, Streiks organiſieren und die Ar— beiter zu bewaffnen. Der Tag ſei gekommen, um die Regierung zu ſtürzen und die Kom⸗ muniſten an die Macht zu bringen. ü Nach der Mittagspauſe wird der Melker Seger, gleichfalls in Unterſuchungshaft, als Zeuge vernommen Er war Vorſitender der kommuniſtiſchen Ortsgruppe im Dorfe Neuenhagen und hat der Sitzung beigewohnt, in der Jeſſel ſprach. Er ſagt, bei ihm und ſei⸗ nen Genoſſen habe nach dem Bekanntwerden es zu der eigentlichen Rente(Grundrente) vorgeſehen. Damit ſoll dem Herausſtrömen ebl iſt, Härten zu vermeiden. Bisher gibt des Reichstaasbrandes die Meinung beſtan⸗ von der Invaliden⸗ zur Angeſtelltenverſiche— rung ein Anreiz genommen werden. Die Grenze der Verſicherung in der Angeſtell⸗ tenverſicherung iſt von 8400 Mark Jahresgehalt auf 7200 Mark herabgeſetzt worden. Hier ſpiegelt ſich der Rückgang der Einkommen wieder. Die knappſchaft⸗ liche Penſionsverſicherung, alſo die zuſätz⸗ liche Verſicherung der Bergleute, kann durch die Anwendung der neuen Grundfätze allein nicht ins Gleichgewicht gebracht werden. Wie der Staatsſekretär im Arbeitsminiſte⸗ rium, Dr. Krohn mitteilte, wird ſich an der Selbſtändigkeit der Verſicherungen unterein⸗ ander nichts ändern, wenigſtens jetzt noch nicht. Wohl aber iſt eine„Anlehnung“ der Nerſicherungen untereinander geplant. Wo⸗ In dieſe beſtehen wird, iſt nicht geſagt wor⸗ den. Man geht aber wohl nicht fehl, wenn dabei an gemeinſame Formen der Verwal⸗ tung gedacht wird, die zu einer Erſparnis auf dem Gebiete der Unkoſten führen muß. den, daß dieſer Brand nicht von Kommuni- ſten angelegt worden ſei. Seger gibt zu, daß er den größten Teil des geſtohlenen Sprengſtoffes auf dem Friedhof in Neuenhagen in einer Gruft in einem Jinkſarg verſteckt habe. Dimitroff macht dann noch längere Ausführungen die in einer Verteidigung der Dritten Internationale gipfeln. Schließlich ſchneidet ihm der Vorſitzende das Wort ab. „Torglers Kopf“ Als nächſter Jeuge wird Robert Okto aus Bad Nauheim vernommen. Der Zeuge war früher Funktionär der KPD. Von dem Au⸗ genblick des Reichskagsbrandes habe er ſich paſſiv eingeſtellt, weil, wie er erklärt, er dieſe Vorgänge nicht gutgeheißen habe. Etwa Mii⸗ te März, bekundet der Jeuge, ſei die frühere kommuniſtiſche Reichskagsabgeordnete Frau⸗ ziska Keſſel zu ihm gekommen und habe er⸗ klärt, es müßten Flugblätter gegen den Reichstagsbrand herausgegeben werden. Der Jeuge fragte, was das für Flugblätter ſein ſollen und ob ſie denn der Meinung ſei, daß die Kommuniſten den Keichsklag angeſteckt hälten. Daraufhin habe Frau Keſſel geſagt: Wir müſſen das unbedingt ſagen. Da iſt nichts dran zu machen, ſonſt koſtet es Torgler den Kopf. Der Zeuge erklärt, nachdem ihm das von Frau Keſſel geſagt worden ſei, habe er ſich grundſätzlich von dieſer Partei ge- trennt. Er habe gleich geäußert, das ſei doch eine Gemeinheit und Niederkracht, wenn der · arkiges von den kommunifliſchen Genoſſen gemacht worden ſei. Es wird feſtgeſtellt, daß Franziska Keſſel wegen Hochverrates in Darmſtadt zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden iſt. Sie ſollte auch zu der Ausſage des Zeugen Otto gehört werden, hat aber die Ausſage verwei— gert. Nach Verleſung des bisher feſtgeſtellten Unterſuchungsergebniſſes zu dem in der Ver⸗ handlung ſchon erwähnten furchtbaren Gift mordanſchlag der Kommuniſten in Düſſeldorf wird die Verhandlung geſchloſſen. Wann iſt zu flaggen? Nur bei beſonderen Anläſſen! Berlin. 6. Dezember. Das Reichsminiſterium für Volksaufklä— rung und Propaganda teilt mit: Es iſt zu beobachten, daß an Privathäuſern die natio⸗ nalen Flaggen vielfach ohne jeden be⸗ ſſonderen Anſaß gezeigt werden, daß ſie an Tagen, an denen eine allgeme ne Be⸗ flaggung ſtattfand, nachts nicht wieder ein⸗ gezogen werden und oft ſogar tage- und ws⸗ chenlang hängen bleiben. Am dieſer die Bedeutung der Flaggen und die Würde der nakionalen Symbole beeinträchtigenden Anſikte zu ſteuern, wird darauf hingewieſen, daßz Flaggen nur an den Tagen gezeigt werden dür⸗ fen, an denen aus beſonderen Anläſſen die Beflaggung von Privathäuſern von behördlicher Seite als angebracht und erwünſchk bezeichnet oder von parkeiamk⸗ licher Seite angeordnet worden iſt. Die Flaggen müſſen an dieſem Tage mög⸗ lichſt frühzeitig geſetzt werden und ſind mit Sonnenuntergang wieder einzuziehen. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß es nicht ſtatthaft iſt, die Hakenkreuzflagge und die ſchwarzweißrote Flagge, die beide neben⸗ einander beſtehen, in irgend einer Form zu vereinigen. Vom Streik zum Partiſanenkrieg Die Vürgerkriegspläne der Kommunisten— Neue Zenugenausſagen im 165 b Gauleiter Frauenfeld verhaſtet Wien, 6. Dezember. Der frühere Wiener Gauleiter der NS.⸗ DA P., Frauenfeld, iſt verhaftet worden. Wie die Wiener Polizei dazu meldet, wurde ein Mann feſtgenommen, der ein Paket mit Flugblättern trug. Aus einer ſchriftlichen An⸗ weiſung ſei zu entnehmen geweſen, daß es ſich um einen Aufruf des früheren Gaulei⸗ ters Frauenfeld handelt, worauf er verhaftet wurde. Nach Beendigung der polizeilichen Unterſuchung wird er, wie eine Verlautba⸗ rung mitteilt, im Einvernehmen mit der Staatsanwaltſchaft dem Landesgericht einge— liefert werden.. Frauenfeld erklärte bei der polizeilichen Vernehmung, daß ihm über die Verkeilung und die herſtellung der beſchlagnahmken Flugſchriften überhaupt nichts bekannt ſei und ſtellte auch jede Verbindung mit dem Bur. ſchen in Abrede, bei deſſen Verhaftung auf der Straße dieſe Flugblätter feſtgeſtellt wur⸗ den. * Hausſuchung mit tragiſchem Ausgang Immer wieder Papierböllerexploſion. Wien, 6. Dezember. Wie aus Schwarzbach gemeldet wird, iſt dort eine Hausſuchung bei dem Nationalo⸗ zialiſten Haag ſehr tragiſch verlaufen Die Suche nach politiſchem Material war voäſtän⸗ dig ergebnislos. Als die Gendarmeriebeaniten weggingen, erlitt die Frau Haag einen Herz⸗ ſchlag, dem ſie erlag. In der Univerſität Innsbruck ſind zwei Papierböller, explodiert, deren briſante La— dung Sachſchaden angerichtet hat. Fine An⸗ zahl als Nationalſozialiſten bekannte Stu⸗ denten wurde verhaftet. Auch in einigen Orten Kärntens kamen Böller zur Exploſion. In Wien wurden bei einem Konzert, dem u. a. Bundespräſident Miklas und Bundes— kanzler Dollfuß beiwohnten, Tränen ſasvrolen geworfen. Litwinows Nomreiſe Die Beziehungen Rußlands mit der Welt. Rom, 6. Dezember. Der ruſſiſche Außenkommiſſar Litwinow, der in Rom zu Verhandlungen weilt und nach einer Beſprechung mit Muſſolini auch von dem König empfangen worden iſt, hat bei einem Empfang der ausländiſchen Preſſe einen kurzen Bericht verleſen, der allerdings wenig über den Verlauf ſeiner Unterredung mit Muſſolini ſagt. a Sein Beſuch diene in erſter Linie dem Zweck, ſeiner Befriedigung über die gu⸗ len Beziehungen zwiſchen Ikalien und Rußland Ausdruck zu geben. In zweiter Linie habe es gegolten, die al!⸗ gemeine Lage von dem Standpunkt des Friedens aus mit Muſſolini durchzuſprechen. Im weiteren Verlauf des Berichts iſt viel von der Sicherung des Friedens(ſecurite de la Paix) die Rede. Litwinow ankworkele dann auf eine Frage bezüglich Deutlſchland, daß Rußland mit Deuiſchland genügend Verkräge habe, um einen ähnlichen Pakt, wie er mit Italien be⸗ ſchloſſen ſei, unnötig zu machen. In den Böl⸗ kert und werde Rußland nicht einkrelen. Rückreiſe über Berlin Auf einige Fragen antwortete Litwinow u. a., daß er noch keine endgültige Entſchei— dung über ſeinen Reiſeweg getroffen habe. Sollte er über Berlin fahren, ſo werde ſein Aufenthalt nur vorübergehend und ohne amtlichen Charakter ſein, auch wenn er einen Vertreter der Reichsregierung kreffen ſollte. Für das Scheitern der Abrüſtungskonferenz ſei von ihm in Neuyork weder Japan noch Deutſchland genannt oder gar verantwortlich gemacht worden Auslands⸗Nundſchau Die Vorfälle in Graudenz. Vier Perſonen, die in der Vorunterſuchung zugegeben hatten, an den blutigen Ausſchrei⸗ tungen gegen Deutſche in Graudenz beteiligt geweſen zu ſein, ſind in das Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert worden. Deutſchfeindlicher Hetzfilm in London ver⸗ boken! Ein antideutſcher Hetzfilm„Wohin Deutſch⸗ land?“, der vor Handelsintereſſenten in London aufgeführt werden ſollte, iſt von dem Lizenzausſchuß des Londoner Grafſchaftsrats verboten worden. Abnahme der Arbeitsloſigkeit in England. Die Arbeitsloſenziffer in England belief ſich am 20. November auf 2 280 017. Im Ver⸗ gleich zum 23. Oktober iſt ſie um 18 736 und im Vergleich zur Novemberziffer des Vorjah⸗ res um 519 789 geſunken. Japan will 43 Kriegsſchiffe bauen. Das japaniſche Marineminiſterium teilt mit, daß bis zum Jahre 1936 43 kleine und mittlere Kriegsſchiffe gebaut werden, die et⸗ 88 diefer Schiffe werde die japanische Flotte etwa 73 v. H. der amerikaniſchen Flotte er⸗ reichen. Deutſche Tagesschau Empfang bei Hindenburg. Reichspräſident von Hindenburg empfing den neuernannten Präſidenten des Deutſchen Roten Kreuzes, Herzog Carl Eduard von Sachſen⸗Coburg und Gotha— vorher. hatte der Reichspräſident den bisherigen Präſiden⸗ ten und nunmehrigen Ehrenpräſidenten des Deutſchen Roten⸗Kreuzes, Landesdirektor a. D. von Winterfeldt-Menkin, zur Verabſchie⸗ dung empfangen. der Führer beim„Völkiſchen Beobachter“. Reichskanzler Adolf Hitler beſuchte in Be⸗ gleitung des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich den„Völkiſchen Beobachter“. Sein Intereſſe galt vor allem dem großzügigen Um⸗ und Neubau des Gebäudekomplexes an der Schel⸗ lingſtraße. Der Führer, deſſen Erſcheinen überall Freude hervorrief, verweilte eine halbe Stunde beim„Völkiſchen Beobachter auch in der Schriftleitung, in der er ſelbſt während der Zeit des Kampfes gearbeitet hat. Kommunalpolitiſche Schulungswoche. Die vom kommunalwiſſenſchaftlichen In⸗ ſtitut an der Univerſität Berlin im Auftrage der Reichsleitung der NSDAP. vom 4. bis 9. Dezember veranſtaltete kommunalpolitiſche Schulungswoche wurde in Anweſenheit des Reichspropagandaminiſters eröffnet. Sonderbevollmächkigter für Lippe-Delmold. Der SA.⸗Gruppenführer und Polizeipräſi⸗ dent Schepmann⸗Dortmund wurde vom ober⸗ ſten SA.⸗Führer zum Sonderbevollmächtigten des oberſten SA.⸗Führers für den Freiſtaat Lippe⸗Detmold und Schaumburg ernannt. Schepmann war vor einigen Wochen in glei⸗ cher Eigenchaft für die Provinz Weſtfalen be⸗ ſtimmt worden. Das Arteil im Hippel⸗Prozeß Königsberg, 6. Dezember. In dem ſeit einigen Wochen vor der Königsberger Kor⸗ ruptions⸗Strafkammer verhandelten Prozeß gegen von Hippel und Genoſſen wurde das Urteil gefällt. Es wurden verurteilt der An⸗ geklagte von Hippel wegen Beamtenbe— ſtechung unter Berückſichtigung mildernder Umſtände zu einer Geldſtrafe von 200 Mark. der Angeklagte Hellmer wegen Untreue zu einer Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Die Angeklagten Grabe und Simons wurden freigeſprochen. Die gegen die Angeklagten von Hippel und Hellmer erkannten Strafen gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt, und zwar hei dem Angeklagten von Hippel mit der Maß— gabe, daß die erkannte Strafe als durch einen Monat der Unterſuchungshaft abgegolten qult. Gegenſtand der Verhandlung bildeten die im Jahre 1930 bis 1931 aufgeſtellten Be⸗ hauptungen in Königsberger Zeitungen nach denen Hippel durch die Grundſtücksunter— nehmer Simon und Grabe beſtochen ſein ſollte, damit der Generallandſchaftsd'xe'tor bei der Kredithergabe an Simon und Frabe ein Auge zudrücke. von Hippel hatte nämlich an Simon und Grabe zwei Parzellen eiges Königsberger Grundſtückes zu dem hohen Preis von 20 Mark je Quadratmeter ver— kauft. Andererſeits hat die ſpäter in Kon⸗ kurs gehende Firma Simon u. Grabe von der Bank der Landſchaft Kredite bekommen die aber durch Zwiſchenkredite auf dem Um⸗ wege über die Ladol. die Lebensverſicherung London, 6. Dezember. Die aus China kommenden Nachrichten liber den Bürgerkrieg in der Provinz Fu⸗ kien, die ſich von der Zentralregierung los— geſagt und ein kommuniſtiſches Regiment eingerichtet hat, lauten ſehr beunruhigend. Auf dem Wege über Tokio wird berichtet, daß ein engliſcher Zerſtörer und ein ameri⸗ kaniſches Kanonenboot in Futſchau zum Schutze der dortigen engliſchen und amerika⸗ niſchen Untertanen eingetroffen ſeien. Die Ankunft eines japaniſchen Kriegsſchiffes an der Küſte von Fukien wird erwartet. In der ganzen Provinz Fukien herrſcht unker der Bevölkerung eine große Erre⸗ gung und der Bürgerkrieg breitet ſich be · ängſtigend aus. Täglich kommt es zu blu⸗ tigen Juſammenſtößen, wobei es Tote und Verwundete gibt. Angeſichts der Nähe von Formoſa und der großen Intereſſen, die der ſapaniſche Handel unterhält, iſt man in Japan wegen der weiteren Entwicklung der Dinge aufs höchſte ma 431 Millionen Men koſten. Mit dem Bau beunrubiat. Wieder Bürgerkrieg in China Provinz Fukien ſagt ſich von Nanking los— Errichtung einer kommuniſtiſchen Regierung der Landſchaft, ſatzungswidrig gegeben mur⸗ den. Hippel iſt ſedoch wegen die er Kre⸗ dithergabe freigeſprochen worden, pührend b Syndikus Hellmer wegen Duldung faſſcher e zur Rechenſchaft gezogen worden iſt. Doppelmord in Glogau Glogau, 6. Dez. In Schwuſen bei Glogau wurde ein Doppelmord aufgedeckt. Nachbarn bemerkten Brandgeruch aus dem Haufe einer Frau Beyer, die mit Mutter und Sohn zu⸗ ſammen wohnt. Sie fanden bie etwa 70 Jahre alte Mutter der Frau Beyer und ihren etwa 16jährigen Sohn ermordet auf. Nach den erſten Feſtſtellungen wird vermutet, daß Frau Beyer ihre Mutter und ihren Sohn er⸗ mordet und dann verſucht hat, das Haus in Brand zu ſtecken. Frau Beyer iſt ſpurlos ver⸗ ſchwunden. der Aufbau des Handwerks Eine amtliche Begründung. Berlin, 6. Dezember. Zum Geſetz über den vorläufigen Aufbau des deutſchen Handwerks vom 29. November 1933 wird im Reichsanzeiger vom 5. De⸗ zember folgende Begründung des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums veröffentlicht: „Das Geſetz will der Regelung des ſtändi⸗ ſchen Aufbaues der Wirtſchaft nicht vorgrei⸗ fen, vielmehr lediglich die geſetzliche Grund⸗ lage ſchaffen, um das jetzt in Organiſationen mannigfacher Art zergliederte Handwerk or⸗ ganiſch zu formen und zu einem Verbande zuſammenzuſchweißen. Dieſe Neuordnung er— fordert die Uebertragung des bisher den Ländern obliegenden Vollzuges des Hand— werksrechtes auf die Reichsregierung. Die Zuſammenfaſſung des Handwerks muß unter Erſetzung des bisherigen demokrali⸗ ſchen Prinzips durch den Führergrundſatz und durch die Einführung allgemeiner Pflicht- erinnerungen zur organiſchen Erfaſſung aller ſelbſtändigen Handwerker verſtärkt und ver⸗ tieft werden. Auch in Oſterreich Keine Geiſtlichen mehr in der Politik. Wien, 6. Dezember. Die öſterreichiſche Biſchofskonferenz hal be⸗ ſchloſſen, den katholiſchen Geiſtlichen die Aus⸗ übung eines politiſchen Mandats oder einer ähnlichen politiſchen Tätigkeit zu verbieten. Von dem Verbot werden mehrere hundert Geiſtliche bekroffen. England und Irland Ablehnende Ankwork an de Valera. London, 6. Dezember. Der Staatsſekretär für die Dominions, Thomas, beantwortete im Unterhauſe die Mitteilung, die de Valera der engliſchen Re⸗ gierung in Erwiderung der Ausführungen hatte zukommen laſſen, die der Staatsſekre— tär am 14. November im Unterhaus ge— macht hatte. Thomas erklärte: Die britiſche Regierung könne nicht glau- ben, daß der Freiſtaat beabſichtige, ſeine aus dem Vertrage herrührenden Verpflichtungen endgültig aufzuheben. Die britiſche Regierung fühle ſich daher nicht veranlaßt, auseinander⸗ zuſetzen, welche 2 ſie unker Umſtänden einnehmen würde, die ihr rein hypokheliſcher Natur zu ſein ſchienen. g de Valera beabſichtigt bekanntlich, Irland aus dem britiſchen Reichsverband zu löſen und zur ſelbſtändigen Republik zu erklären. Die Zentralregierung in Nanking hat Aus der Heimat 5 Gedenktage 6. Dezember 1834 Adolf Freiherr von Lützow, Führer der Freiſchar 1812—13, in Berlin geſtorben 1849 Generalfeldmarſchall von Mackenſen in Hausleipnitz geboren. 1864 Der Schriftſteller Rudolf Stratz in Hei⸗ delberg geboren. 1869 Der Polarforſcher Otto Nordenſkjöld in Heſſelby geboren. Prot. und kath.: Nikolaus Sonnenaufg. 7.54 Sonnenunterg. 15.47 Mondunterg. 11.20 Mondaufg. 19.38 Geſteh dir's ſelbſt, wenn du gefehlt; Füg nicht, wenn Einſicht kam, Zum falſchen Weg, den du gewählt, Auch noch die falſche Scham. Grillparzer. 5 Etwas vom Schenken Das Weihnachtsfeſt ſteht vor der Tür, das Feſt der Schenkenden und Beſchenkten, das Feſt der Liebe, und Hunderttauſende deut⸗ ſcher Männer und Frauen beginnen jetzt lang⸗ ſam, ſich mit Einkaufen zu beſchäftigen. Aber es iſt merkwürdig und zugleich bezeichnend für unſere Auffaſſung vom Weihnachtsfeſt, alle dieſe vielen Käufer kaufen jetzt nichts für ſich, ſondern nur, um andere zu erfreuen. Dieſe wunderſchöne Sitte des Schenkens zu Weih⸗ nachten, die doch eigentlich noch nicht viel älter als 100 Jahre iſt, liegt wohl zum großen Teil auch im Zuge der Zeit, und es iſt zugleich wunderbar, wie ſich dieſer Brauch trotz aller Härten im wirtſchaftlichen Leben faſt reſtlos in allen Schichten der Bepölterung er⸗ halten konnte. Nicht nur erhalten konnte ſich der Brauch des Schenkens, ſo ſehr einfach wie er heute von weiten Kreiſen der deutſchen Bevölkerung auch ausgeübt werden mag, ſondern die Sitte hat immer größeren Amfang angenommen. Schwere wirtſchaftliche Not laſtet heute aller dings auf vielen Familien, und für viele wird es ſehr ſchwer, größere Geſchenke zu machen. Das ſoll uns aber nicht den Mut nehmen oder uns gar verſtimmen. Unſer Le⸗ ben braucht deswegen nicht freudearm zu ſein. Wir müſſen nur Wert darauf legen, mit dem Herzen zu ſchenken. Wir wollen bedenken, daß es gerade bei dem Kinde, das ja am Weihnachtsfeſt am meiſten der empfangende Teil iſt, gar nicht ſo ſehr auf ein möglichſt koſtbares Spielzeug ankommt, denn das Kind baut ſich mit Hilfe ſeiner noch grenzenlosen kindlichen Phantaſie auch den einfachſten Ge— genſtand ſelbſt zu etwas vollkommenem aus. * * Keine Benachteiligung der Warenhäuſet bei den Weihnachtsſonntagen. Der preußische Miniſter für Wirtſchaft und Arbeit hat die nachgeordneten Behörden davon unterrichtet, daß der Reichsverband der Mittel- und Groß⸗ betriebe des deutſchen Einzelhandels dem Reichsarbeitsminiſter eine Klage der Fachgrup⸗ pe Warenhaus unterbreitete, daß Polizeibe⸗ hörden die Offenhältung von Warenhäuſern die Offenhaltung ſämtlicher Geſchäfte zugela— ſen war. Der preußiſche Miniſter weiſt dem⸗ gegenüber darauf hin, daß es unzuläſſig ſei, dei der Freigabe von Sonntagen aufgrund des Paragraphen 105 b Abſ. 2 der Gewerbe ordnung, insbeſondere auch bei Freigabe der Verkaufsſonntage vor Weihnachten, die Wa⸗ renhäuſer anders zu behandeln, als die übli⸗ gen offenen Verkaufsſtellen. Das gleiche dürfte auch wohl für die anderen Länder gelten. e Nückſtände an Landesſteuern und Ge⸗ deſteuern zur Arbeitsbeſchaffung. Der Reichs, miniſter der Finanzen hat durch Runderlaß vom 28. November 1933 die Reichsſteuern, die aus der Zeit vor dem 1. Januar 1933 rü ſtändig ſind, für Aufträge auf Erſatzbeſchaffun gen an Maſchinen, Geräten, Werkzeugen, au Inſtandſetzungen, Ergänzungen uſw. in Bewe— gung geſezt. Er hak durch Schreiben an die auf die Steuern der Länder und der Gemein, den, wie beiſpielsweiſe Hauszinsſteuer, An, ſteuer, Gewerbeſteuer uſw. auszudehnen un die Blockade über die Provinz Jukien verhängt. Ein Kanonenboot hat ein Schiff der Auf⸗ ſtändiſchen mit einer Ladung von 800 Beweh⸗ ren beſchlagnahmt. Aus Futſchau wird ein tragiſcher Vorfall berichtet. Kadetten, die in den Vororten Schießübungen unternahmen, wurden verſe⸗ hentlich unter Feuer genommen. Zehn wur⸗ den getötet und 30 verwundet. Gefahr für die Europäer Nanking, 6. Dezeinber. Das chineſiſche Außenminiſterium hat den Vertretern der fremden Mächte empfohlen, ihre Landsleute zum Verlaſſen der Provinz a aufzufordern. Zum Schutze der die efahrenzone verlaſſenden Europäer und Amerikaner ſind ein britiſcher Zerſtörer und ein amerikaniſches Kanonenboot im Hafen vo. 1 70 eingetroffen. Truppen der Nan⸗ 5 egierung haben vier Städte im Innern Fukiens mit Artillerie beſchoſſen. Es handelt ſich jedoch um Städte, in denen außer Miſſio⸗ naren faft gar keine Europäer und Amer aka⸗ ner weilen. “ zu dem Zweck Anordnungen zu treffen, die den Runderlaß des Reichsminiſters der et entſprechen. Es iſt zu wünschen, daß all Länder und Gemeinden ſich ſofort in den nellen Reinhardt⸗Plan einfügen. Die Aktion muß zur Vergebung zahlreicher Aufträge im Mo- mat De zember führen. Fahrzeuge rechtzeitig beleuchten! B. Dunkelheit und bei ſtarkem Nebel werden 16 fällig viel m eg Kleinkrafträder und Fahrräder im Zwielicht unbeleuchtet angetroß fen. Dieſe Nachläſſigkeit kann die Urſache den bedenklichſten Verkehrsunfällen werden. Die Beſitzer derartiger Fahrzeuge werden 1600 gend ermahnt, frühzeitig genug die Fah 0 zeuge mit einer hellbrennenden Laterne 5 versehen, Eine Taſchenlampe in der 1105 genügt nicht, die Beleuchtung muß am Fe rad feſtgemacht ſein. Daneben wird w noch beobachtet, daß zahlrei Kleinkraf der und Fahrräder ohne Rückstrahler 0 wird deshalb erneut darauf ingewieſen, 1 Fahrräder und Kleinkrafträder, gleichgl 15 ob ſie gefahren oder geſchoben werden, 10 einem hinteren Leuchtzeichen verſehen enden ſen. Auch hier droht dem Zuwiderhandeln hohe Strafe. f an ſolchem Sonntag verhindert hätten, an dem umd 30 Fiſcher ſtürzten in die Sie und er⸗ Landesregierungen angeregt, die Aktion auh ulſch AJn lurzen Worten: Im Reichstagsbrandprozeß haben Jeneen Ausſagen über die tee tr n zer Kommuniſten zu Beginn des Jahres ge⸗ Das nunmehr vorliegende endgültige ſpa⸗ niſche Wahlergebnis beſtätigt 99 0 55 Erfolg der Rechtsparteien. Das Parlament 17 8. Dezember erſtmalig zuſammen⸗ eten. Die Blockade der aufſtändiſchen i Fukien durch die ee 1 an king iſt durch die Kaperung eines Waffen⸗ transportſchiffes der Aufſtändiſchen eröffnet worden. f An der portugieſiſchen Küſte kenterte ei Motorſchiff. Von den Inſaſſen de den 25 vermißt. Mit einem gefälichten Los der franzöſiſcher Skaatslotterie hat ein Schwindlef ehen ee wenn von einer Million Franken abgehoben. e Her Dank des Vaterlandes Neuregelung der Kriegsopferverſorgung. 9 Berlin, 6. Dezember. Im Reichsarbeitsminiſterium tagte zum er⸗ ſtenmal der neugebildete Neichsallsſchußz der Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebe— nenfürſorge. Der Reichsführer der Natjonal— ſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung Hanns Oberlindober ſagte, der größte Feind für eine beſſere Ver orgung ſei die Zerſplitte— 190 der Kriegsbeſchädigten geweſen. ine beſondere Aufgabe obliege dem Reichsausſchuß in der Mitarbeit bei der nuutnehr endgültigen Geſtaltung des i Kriegsopferrechtes. Das alte Recht habe mit keinem Satz den Dank der Nation an die Kriegsopfer euwähn und den zwei Millionen Toten des Weltkrie— es und ihren Angehörigen kein würdiges enkmal geſetzt. Nun gelte es. die Ehrenſtel— lung der deutſchen Frontſoldaten und Kriegsbeſchädigten wieder herzuſtellen und 0 befeſtigen. Alle Kriegsopfer müßten wie⸗ er zu den Arbeitsplätzen der Nation zurück— 9 werden, um hier die Zukunft ihrer inder ſicherzuſtellen. Die zweite Aufgabe ſei die Seßhaftmachung der alten Soldaten in der Siedlung. Letzte Nachrißhten Der evangeliſche Feldbiſchof Berlin, 6. Dezember. „Der Herr Reichspräſident hat dem evange⸗ liſchen Feldpropſt des Heeres und der Ma— rine D. Schlegel die Amtsbezeichnung „evangeliſcher Feldbiſchof der Wehrmacht“ verliehen. Die Verleihung der entſprechenden Amts⸗ bezeichnung an den katholiſchen Feldpropſt kommt zurzeit nicht in Frage da die Stelle des katholiſchen Feldpropſtes nicht be etzt iſt; 0 wird bis zur Regelung der katholiſchen Mllltärſeelſorge nach dem Reichskonkordat vom 20. Juli 1933 vom katholiſchen Wehr⸗ ee im Wehrkreis 3 wahrgenom— en. Katastrophe portugleſiſcher Fircher Liſſabon. 6. Dez. Das Motorſchiff„Conti— nental“ kenterte während eines heftigen Sturmes bei der Einfahrt in den vortugie— ſſchen Hafen Figueire da Foz. Die Be ogung tranken zum größten Teil 20 Menſchen wer⸗ den ledenfalls noch vermißt. Mehrere Leichen ind bereits geborgen worden. geebeben bei Meſſira war der Zigartenarbeiter Unwekterſchäden auf Sinlien. Rom, 6. Dez. Das anhaltende Unwetter. 70 dem in den detzten Tagen beſonders die üſte Siziliens heimge uch! vocben iſt, hat Sab rg Verwüſtungen in den Kahuren der üdfrüchte angerichtet. So wird der Scha⸗ en in Licata allein auf äper eine Million ingegeben In ganz Südfezenen ſind die Flüſ— über die Ufer getreten und haben meite krecken überſchwemmt Sſidli von Meſeina 1 665 ein Seebeben Schrecken und Sach⸗ n. In der Provinz Calabrien ſind durch Erd⸗ zahlreiche Häuſer eingeſtürzt. Ganze 10 0 von Straßen und Eilenbahnemien d beſchädigt. Jin zum Vier⸗Kinder⸗suſtem Als Normalzuſtand der deutſchen Familie. Berlin, 6 Dezember. Zu mancherlei Zweifeln über die Bevölke⸗ eee erklärt das bevölkerungspoliti⸗ 1 fAufklärungsamt, erſte und oberſte Vor⸗ mtb zur Bannung der Gefahr, als 607 erbendes Volk von volkreichen Nachbarn dunn zu werden, ſei die Steigerung der Auderzaht Wir müßten wieder auf den Famſazuſtand zurückkehren. bei dem jede milie mindeſtens vier Kinder habe. Ehepaare bei allem gu ⸗ craae ſieitten. wie ſie bilen 5., dieſes Ziel mi dem unzureichend 10 0 ermöglichen ſollten, 0 ſlehe fe ö daß der Skaaf ſich der heute noch eſtehenden Fe ee voll bewußt ei. Der Beſeitigung dieſer Schwierigkei a g 0 hwierigkeit W der Familienlaſtenausgleſch 16 15 0 em die zuſtändigen Stellen 3. Zt. arbeiteten 1100 der auch den wirtſchaftlich Schwachen ie Familiengründung und Kinderaufzucht ermöglichen werde Aber heute ſchon ſei es 15 jede Familie in gefeſtigten, guten Ein⸗ e und Geſundheitsverhältniſſen ſelbſtverſtändliche Pflicht und Ehre, wieder Kinder zu haben und von dem Kein⸗ oder 1 bis Zweikinder⸗Syſtem deutlich abzurük⸗ Aus den Nachbarländern Ludwig hafen, 6 Dez.(Raſch Ludwegshafen, 6. Dez. her Tod. 4 in der JG. Farbeainduſtrie beſchaftiger jähriger Tagner von Frankenthal dem Nachhauſeweg in der Nähe Hauptbahnhoſes baldigen Tod es hleſigen u oe en der ſeinen ö zur Folge hatte. Der Verſtor⸗ bene hinterläßt eine Frau und ſechs Ader Frankenthal, 6. Dez.(Ein Jahr Ge⸗ fängnis für Sittlichkeitsver bre⸗ chen.) In einer unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichleit durchgeführten Verhandlung hatte ſich vor der Großen Strafkammer der 1911 ge⸗ borene ledige Landwirt Julius Chriſtmann aus Kallſtadt zu verantworten, der beſchuldigt war, an einem Mädchen unter 14 Jahren wle⸗ derholt unſittliche Handlungen begangen zu Haben. Das Gericht erkannte gegen ihn unter ö Kinrechnung einer Gefängnisſtrafe von acht Monaten, die er am 11. September von der Strafkammer Franken hal wegen eines glei⸗ chen Verbrechens erhalten hatte, auf eine Ge⸗ ſamtſtraſe von einem Jahr Gefängnis. An der Strafe werden ſechs Wochen Unterſu⸗ chungshaft in Anrechnung gebracht. Frankenthal, 6. Dez.(Im Sitzungs⸗ ſaal verhaftet.) Wegen übler Nachrede Robert Henrich aus Speyer am 5. Oktober d. J. vom Amtsgericht Speyer zu vier Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte bekundet, der Fabrikarbeiter 85 8 e 2 5 Johann May ſei aktiv bei den Separatiſten geweſen. Auch in der Berufungsverhandlung erlitt auf darauf beſtehen, daß von Zeugen ergab ſich, daß Weiſe bel den Separatiſten tätig war. aus Speyer, der ebenfalls früher bei den Se⸗ wigshaſen auf dem Bezirksamt wie auch in Speyer im Regierungsgebäude bei den Sepa⸗ ratiſten tätig geweſen ſei. Der eidlich ver⸗ nommene Zeuge, von dem es ſchon im Ur⸗ teil des Speyerer Amtsgerichts hieß, er habe ſich des Me eneids verdächtig gemacht, ver⸗ wickelte ſich bei ſeinen Ausſagen derart in Widerſprüche, daß er unter dem dringenden Verdacht eines wiſſentlich geleiſteten Meineids vom Gerichtstiſch weg feſtgenommen und in Unterſuchungshaft abgeführk wurde. Die handlung wurde dann bis zur Entſcheidung diefer Meineidſe he ausgeſetzt. 0 Hauenſtein, 6. Dez.(Schwerer [kehrsunfall.) In der Kaltenbacherſtraße rannte ein Möbeltransportauto in vollem Tempo infolge Verſagens der Steuerung ge⸗ gen einen Baum, wobei die Vorderachſe des Wagens in Trümmer ging. Der Lenker des Autos und ſein Beifahrer kamen wie durch ein Wunder mit heiler Haut davon.. Großfeuer in Lorſch Lagerhaus niedergebrannt. Lorſch, 6. Dezember. Im Lagerhaus gegenüber der Bahn bra in der Nacht gegen 4 Uhr Großfeuer a Das Anweſen brannke bis auf die Grund- mauern nieder. 2000 Jentner Frucht und Mehl ſind ein Opfer des Jeuers geworden. Die Enkſtehungsurſache iſt noch nicht geklärt. Die Flammen des Brandes, der vom Büro im zweiten Stockwerk auszugehen ſchien, ſchlugen bis zu hundert Meter empor. Bis die Mannſchaft des Freiwilligen Ar- beitsdienſtes am Brandherd eintraf, ſtand das ganze Gebäude in hellen Flammen. „Der Verluſt an verbranntem Getreide be— ziffert ſich auf etwa 40 000 Mark. Die abge⸗ brannten Gebäulichkeiten hatten ebenfalls einen Wert von annähernd 40 000 Mark, ſo⸗ Mar. Ver⸗ daß insgeſamt ein Brandſchaden von 80 000 Mark entſtand. Die Totenfeier der Prohibition Nordamerita lehrt zum Alfohol zurück— Aufhebung des Antialtohol⸗ geſetzes— 20 von 48 Staaten wieder naß Waſhungkon é Dezember. Das amerikaniſche Proh'biſionsgeſetz iſt gefallen. Amerika iſt wieber„naß“. Unmittel— bar nach der Rückkehr von ſeinem Wochen⸗ en Warmſprings hatte Präſident Rooſe— beit im Weißen Haus eine Veſprechune mit, dem Landwirtſchaftsminiſter Wallace und dem Schatzſekretär Morgenthau, um über die letzten Maßnahmen für das Inkrafttreten der neuen Alkoholgeſetzgebung, die jetzt Wirkſam— keit erlangt hat, zu beraten. Das ganze Land wartete nun geſpannt auf den Dienstag aun dem Unterſtgatsſekretär Philips, ſobald er von der Nalifikation des verfaſſungsändernden Geſetzes durch den 36. Staat telegraphiſch benachrichtigt wird, mit einer Proklamation die Aufhebung des Al— koholverbots nach faſt vierzehnjähriger Trok— kenheit amtlich feſtgeſtellt hat. Doch bleiben von den 48 Einzelländern der Vereinigten Skagkten immer noch 28„krocken“, da ſie bisher noch keine Ge- ſetze über Wiederzulaſſung, Herſtellung oder Verkauf von alkoholiſchen Getränken in ihrem Gebiek beſchloſſen haben. Das Bubdgetgeſetz, das das Alkoholverbot auf— hebt, iſt rein negativ und behält die Rege— lung des Handels mit Alkohol den einzelnen Ländern vor. In den 20 Staaten aber, die die enkſpre— chenden Geſetze erlaſſen haben, kann Alkohol wieder ohne Straͤfgefahr verzehrt werden. Gleichzeitig fallen die geſetzlichen Schranken, die den fremden Schiffen auferlegten, inner— Erlaubnis zur Einfuhr alkoholhaltiger trönke in Höhe einer viermonatigen kriegseinfuhr. Dieie Genehmigung bildet Die Mengen der Bi nicht feſtgeſetzt, da Zoll und Steuer die Ein— halb der Zwolſmetlenzone ihre Altoholvor⸗ räte zu verſiegeln, was meiſtens in der Form geſchah, daß keine Alkoholika ausgeſchänkt wurden, ſolange der amerikaniiche Lotſe an Bord war. Inzwiſchen ſind ſowohl die Herſteller wie die Importeure von Spirikuoſen unker ein beſonderes Arbeitsgeſetz geſtellt wor⸗ den. Die Importeure erhalten auf Antrag die Ge⸗ Vor⸗ le⸗ diglich einen Notbehelf. um Amerika einige Monate long mit genügenden Mengen hoch— wertigen! ohols verſergen zu können. Wie vor der Kleinen Straftammer dued Denrich f May Separatiſt gewe⸗ ſen ſei und erbot ſich, den Wahrheitsbeweis zu führen. Aus den Bekundungen einer Reihe May in keiner 109 Da⸗ gegen erllärte der Zeuge Fuhrmann Hinkel paratiſten war, daß May ſowohl in Lud⸗ Ver- werden. 1*— 9 4 2 hat ein Schwindler mit einem tem Los der franzöſiſchen Heinen Gewinn von einer das Staatsdepartement erklärt, werden die Beſtimmungen der Han delsverträge wegen der Meiſtbegünſtigung dadurch nicht berührt. Im Januar werden endgültige Abma⸗ chungen mit fremden Ländern in Form gegenſeitiger Handesabkommen ausge- arbeitet, andernfalls iſt, ſoweit der Zoll- tarif in Frage kommt, ein Meiſtbegün⸗ ſtigungsrecht in die Genehmigung eines Alkohol-Einſuhrkontingentes nicht einge- ſchloſſen, da einſtweilen die Zölle unver- ändert bleiben. erernfuhr werden fuhr ſtark erſchweren und die Vorkriegsmen— gen kaum ausgenutzt werden dürften. In Neuyork ſind umfangreiche Vorberei— tungen getroffen worden, um die Totenfeier ſter des Warenhauſes Rudolf Lüneburg entſtand nachts durch eine Heiz⸗ wehr hatte bei der Kälte mit ver Proymition in würdiger Form zu vege⸗ hen. In den Hotels, Nachtklubs, Reſtauranks, in allen Kneipen und in den Privathäuſern wird zum erſtenmal ſeit faſt 14 Jahren dem Gott des Weines Bacchus wieder geopfert werden. Neuyork, das auch in der Zeit des Alkoholverbots eigentlich nicht mit Trinken aufgehört hat, wird den Wein, das Bier und die zahlloſen Cocktails und Mixed Drinks zum erſtenmal wieder mit gutem Gewiſſen zu ſich nehmen können. Es iſt auch Vorſorge getroffen, daß es an einer eindrucksvollen Kundgebung nicht fehll. Ein Mann namens Benjamin Decaſſers ghatz ſich vorgenommen, das erſte Glas Alkohol legal zu trinken. Vor dem Büro der großem amerikaniſchen Nachrichtenagentur United Preß wird ein beſonderes Kabel in ein gro- ßes Hotel gelegt, wo Benjamin Decaſſers auf die Nachricht wartet, daß der Staat Utah das neue Alkoholgeſetz ratifiziert hat. Sofort nach Eingang dieſes Telegramms wird De. caſſers das Glas Alkohol hinunterſtürzen und United Preß wird die geſamte amerikanische Preſſe eine Sekunde darauf von dieſem hoch⸗ bedeutſamen Ereignis unterrichten. Treibeis auf Moſel und Main Infolge der ſcharfen Kälte hat ſich hier ung da auf den Nebenflüſſen des Mains Treib- eis gebildet. So trieb der Main Treibeis bet Schweinfurt, Würzburg und Lohr. Durch das Niederlegen der Wehre iſt der Obermain auch plötzlich ſtark gefallen. Die Mainſchiffahrt iſt daher ſchon teilweiſe eingeſtellt worden. Auch für die Lahn und den Neckar be⸗ ſteht jetzt die Gefahr, daß ſie über Nacht Treibeis führen werden. Die vor ihrer endgültigen Vollendung ſte⸗ henden letzten Betonarbeiten an der neuen. Moſelbrücke in Koblenz können bei der emp⸗ findlichen Kälte nicht mehr weitergeführt Auch die Moſel führte leichtes Treibeis. An verſchiedenen von der Strö⸗ mung nicht ſtark erfaßten Stellen hat ſich be⸗ reits Saumeis feſtgeſetzt. An der Schyffs⸗ brücke wurden in den ſpäten Abendſtunden etwa ſieben Grad Kälte feſtgeſtellt. Von der Nahe ſ wird gemeldet, daß auch dort leichtes Treibeis beſteht. ibels eht. Von bem ſehr niedrigen Waſerſtand hat ſich auch dort ſchnell an bei⸗ den Fahrrinnen Saumeis gebildet In der Nähe der Druſus- Brücke bei Bingen iſt Saumeis ſoweit in den Fluß vorgedrungen, das daß nur noch eine ſchmale Waſſerrinne vor⸗ handen iſt. * Die Kältewelle in England hat bisher fü Todesopfer gefordert. Eine Million Francs erſchwindelt Paris, 6. Dez. Wie erſt jetzt bekannt wirg gefälſch⸗ Staatslot'erie el a.hen Milli Franken abgehoben der 5 ee entdeckt, als einige Stunden ipäter ein Los mit der gleichen Nummer vorgelegt wurde. Die Lotteriebeamten ſtellten zu ihrer größten Ueberra chung feſt daß der„Gewinner“, der zuerſt dageweſen war, die letzten beiden Zah⸗ len der Nummer fortradiert and durch ande⸗ re erſetzt hatte. Der rechtmäßige Gewinner erheelt jedoch ſeinen Gewinn ausgezohlt. Es dürfte der Polizei ſchwer fallen, den Betrü⸗ ger zu finden. da die Kaſſenbeamten gon den Abhehern der Gewinne keinen Ausweis über ihre Perſönlichkeit verlangen dürfen Grohſeuer bel Karſtadt in Lüneburg Die Innenräume ausgebrannt. Lüneburg, 6. Dez. In einem Schaufen⸗ Karſtadt in ſonne ein Brand, der raſch auf den Verkaufs⸗ raum übergriff Das Feuer fand ein den Klet— der⸗ und Stoffvorräten reiche Nahrung. Die Innenräume brannten völlig aus. Die Feuer⸗ behr i großen Schwie⸗ rigkeiten zu kämpfen. N Von der Sonneberger lzeugſchau. In Berlin findet gegen— wärtig eine große Aus— ſtellung der hervorra— genden Erzeugniſſe der Sonneberger Spielzeug— induſtrie ſtatt. Auf un⸗ ſerem Vild ſehen wir die„Thüringer Kirmes“ der Puppen. „Hktrr Aus Dx io,, or MARHAR ub HRO! * Drandſtiftung. Im ehemaligen Sippl⸗An⸗ weſen des 90 nbruch(Oberpfalz) brach Feuer aus. Innerhalb kurzer Zeit hatten die Flammen auch das Wohnhaus äſcher hieſes mit den Schweineſtällen und ſonſtigen Wirtſchaftsgebäuden vollſtändig Hetreide, ſämtliches Hausinventar und noch anderes Mach Lage der Dinge iſt Brandſtiftung anzu⸗ il om Arbeitskollegen angeſchoſſen. In München wurde witorlehrling von einem geſchoſſen. Bauchſchuß Eingeliefert. i Perurkeilter Mörder. Das Schwurgericht Traunſtein verurteilte den 27 Jahre al- den Artiſten Joſeph Mangſtl aus Schloßberg bei Roſenheim, der am 16. Juni ſeine Gelieb⸗ de, Anna ölf Jahren rverluſt. Tödlicher Sturz vom iaufrichten bei Schwabach ſtürzte ein Höhe von Bruch der Wirbelſäule. Der um Nürnberger ren Verletzungen erlegen. Tödlicher Verkehrsunfall. Als Obernburg(Unterfranken) ſtammendes ſonenauto durch Eiſenbach fuhr, wollte der 36 jährige Arbeiter ſeinem Fahrrad die wurde dabei von dem Stück mitgeſchleift. Dabei Schädelbruch und ſtarb nach kurzer Zeit. Großes Anweſen niedergebrannt. In dem Dorf Bollenbach bei Vernkaſtel brach in dem Anweſen eines Landwirtes ein Feuer aus, dem trotz aller Bemühungen der Feuer⸗ Wehr das Stallungen zum Opfer zielen. lichkeiten brannten bis auf die Grundmau⸗ ern nieder. Maſchinen, die geſamte Ernte und das Klein⸗ wieh verbrannten oder wurden Die Entſtehungsurſache iſt unbekannt. Schweres Unglück im Steinbruch. In dem Hunsrückdorf Beralicket löſte ſich in ei⸗ 85 ö Spenden ſur das deutſche Winterhilfswerk durch alle Banken. Sparkaſſen und Poſtanſtalten der Poſtſcheck konto: Winterhilfswerk Berlin 77 100 18 128 1 Saeffelen . 0 5 auf der Stelle tot. letzt. In der Neues aus aller Welt Landwirtes Neumeier in Geor⸗ 5. an. ergriffen und äſcherten tung ein. Das wurden ein Raub der Flammen. ein 13 Jahre alter Kon⸗ Konditorgehilfen an⸗ Der Lehrling wurde mit einem in das Krankenhaus Schwabing Zehlenmaier, erſtochen hatte, zu Zuchthaus und zehn Jahren Gerüſt. Beim Gerüſt⸗ Fabrikanbau in Maurer aus einer 3 Metern ab und erlitt einen Verunglückte iſt Krankenhaus ſeinen ſchwe⸗ einem aus Per⸗ ein Alois Marquard mit Straße kreuzen. Er Auto erfaßt und ein erlitt er einen Wohnhaus, die Scheune und die Alle Gebäu⸗ Sämtliche landwirtſchaftlichen vernichtet. errissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe 5 „In einer halben Stunde haben Sie es drüben, Fräu⸗ lein Donatus; ich mache es ganz ſchnell in der Mittags⸗ zeit. Ich bringe es Ihnen ſelbſt hinüber.“ „Aber das lohnt doch nicht, Herr Franzke, dieſe kleine Menge und ſoviel Mühe.“ „Fräulein Donatus, für Sie lohnt es immer.“ Herr Franzke ſagte es feierlich und begeiſtert. Aus ſeinen etwas vorquellenden, braunen Augen leuchtete eine ſo kindliche Verehrung, daß Gerda Donatus nichts er⸗ widern mochte. „Aber es eilt ja nicht, es eilt ja nicht“, wehrte Herr Franzte ab, als Gerda ihr Geldtäſchchen zog. Es war zum Verzweifeln. Warum hatte man auch ein Drogengeſchäft, in dem alle Einkäufe von einer Dame wie Fräulein Donatus in wenigen Minuten er⸗ ledigt waren? Hätte man ein Damenkonfektionsgeſchäft gerabt, wie Glaſowſty& Co. an der Ecke, ſtundenlang hätte man Fräulein Donatus Stoffe vorlegen können, Kleider, Bänder, Strümpfe; zu weiteren Details wagte ſich Herrn Franztes Phantaſie nicht emporzuſchwingen. Oder wäre man der Friſeur Röſel geweſen, man hätte— ach, es war nicht auszudenken, was man alles hätte tun können, hätte das Schickſal einem an einen anderen Platz geſtellt als hinter den Ladentiſch einer kleinen Drogerie. Krampfhaft überlegte Herr Franzke, was man tun konnte, um Fräu⸗ lein Donatus noch einige Augenblicke zu feſſeln. „Haben Sie ſchon gehört, Fräulein Donatus, es ſoll Unruhen geben— große Unruhen, Fräulein Donatus?“ „Aber warum denn!?“ Herr Franzke ſah wieder nach der Tür, ſtampfte hinter nem Steinbruch eine einen großen Stein gelegt hatte, ſo Stein ins Rutſchen konnten nicht mehr wurden ſehr ſchwer verletzt. Vater von 13 Kindern ködlich verunglückt. Auf der Landſtraße zwiſchen Hei lder und (Niederrhein) mit einem Fuhrwerk durch. Landwirt und Vater U unter den Wagen und wurde getötet. 5 SA-⸗Truppführer mit dem Motorrad töd⸗ lich verunglückt. Der 8 57 9 ter Engelke aus Gladbeck fuhr auf der N 8 N ſterſtraße im Stadtteil Buer gegen die ge⸗ geſchloſſene Schranke Süd. Er erlitt einen Mann Müller aus Gladbeck wurde leicht ver⸗ Aufdeckung einer Gemeinde (Rheinland) wurden bei Gelegenheit von 0 Ueberreſte antiker Bauwerke entdeckt. Die von dem Provinzialmuſeum Trier A e b e ch ü der Feſtſtellung, daß es ſi f anlage aus der römiſchen Zeit handelt. Die Grabungen dauern unter fachmänniſcher Lei⸗ Blindes Mädchen beſtohlen. In Val le n⸗ dar wurden einem blinden dem Schlafzimmer die Erſparniſſe Das Geld war zum ſtimmt, mit deren ſich ihren Lebensunterhalt dem Dieb fehlt jede Spur. In Gegenwart von etwa 35 000 lin der erſte Fußball⸗Länderkampf Polen ausgetragen. glichenen „Von! bis 2 Uhr geſchloſſen“ Sandvant, die ich um daß der kam. Zwei Arbeiter bei Seite ſpringen und mit ſeinem Segelflugzeug bemeſſenen Stelle landen. 12995 Maſchine ab und bohrte ging ein Pferd] walt in den Der Lenker, ein f 13 Kindern geriet von Leiche geborgen werden. ſchweren Stürmen im SA⸗Truppführer Wal⸗ Hor⸗ des Bahnhofs Buer⸗ he von Calais losgeriſſen Schädelbruch und war Sein Mitfahrer, der SA⸗ her: Gefahr für die etwa 9 Meilen von kern. Mörlenbach, 6. Dez. der Weſchnitz.) Die römiſchen Tempelanlage. Schleidweiler bereits vor einiger Zeit Feldbeſtellungsarbeſten Fürth, wie beſeitigen werden, aufwand von 55 000 Nm., Teil auf Arbeitslöhne entfallen. Mainz, 6. Dez. Rabenplage.) aufge⸗ führten zu um eine Tempel⸗ Mädchen aus geſtohlen. Ankauf von Wolle be⸗ Verarbeitung die Blinde verdiente. Von feldern anrichten. Raben angetroffen. Die von Giftködern zu ergreifen. Vom Fußball-Länderkampf Deukſchland— Polen. Zuſchauern wurde in Ber⸗ zwiſchen Deutſchland und der einen einwandfreien und ausge⸗ Verlauf nahm. Deutſchland kam in letzter Minute durch einen Treffer zu einem glücklichen 1: 0⸗Siege. mit einem Schwung an die gläſerne Tür und ſchloß ſie behutſam. „Wegen der Wahlen, Fräulein Donatus“, ſagte er dann gedämpft.„Man will Schwindel mit den Wahlliſten machen. Paſſen Sie einmal auf, was ich Ihnen ſage: Wenn der Wahltag herankommt, wird nur die Hälfte der deutſchen Stimmberechtigten in den Liſten zu finden ſein, und die, die zu finden ſein werden, werden es ſich noch zehnmal überlegen müſſen, ob ſie ihr Wahlrecht aus⸗ üben wollen. Die Menſchen leben doch zu gerne, Fräu⸗ lein Donatus.“ „Meinen Sie wirtlich, daß man die Wähler terrori⸗ ſieren wird?“ Gerda Donatus machte ein ernſtes Geſicht. Herr Franzke lächelte melancholiſch. „Ich meine es nicht nur, Fräulein Donatus, ich weiß es. Sehen Sie, jetzt im Frühjahr, da kommen doch aller⸗ hand Leute zu mir, Bauern aus den Dörfern— na, und daß ſie ſich bei Waldemar Franzke ausſprechen dürfen, das haben ſogar unſere dickſchädeligen Oberſchleſier kapiert. Da hört man allerlei, Fräulein Donatus. Und nichte Schönes. Vertrauensmänner von den polniſchen aufſtän⸗ diſchen Verbänden in jedem Dorfe. Spione unter dem Geſinde. Die deutſchen Gemeindevorſteher wiſſen vor Schikanen der polniſchen Behörden nicht mehr aus noch ein. Von einem Tag zum andern müſſen ſie fürchten, ab⸗ geſetzt zu werden. Und hier in der Stadt, du lieber Gott. man muß nur einmal herumhorchen. Nächſtens werden wir wohl noch den Beſuch des Woiwoden hierher be⸗ tommen. Na, auf den Rummel bin ich ſchon geſpannt Aber die Wahl, die Wahl, Fräulein Donatus—— wenn es nur bei ein paar blutigen Köpfen bleibt, will ich nicht mehr Waldemar Franzke heißen.“ a Und Herr Franzke begleitete humpelnd und kopf⸗ ſchüttelnd Gerda Donatus zur Tür. 1Eꝶꝶf4))C.“. ß ĩ˙ Die Uhr von der Nikodemuskirche ſchickte ſechs helle Schläge in die warme Abendluft. In den ſechſten Ton Tödlicher Abſlurz eines Segelfliegers. Bei Flugübungen auf dem Fluggelände in Nähe von Ferndor(Kreis Siegen) te der Flugſchüler Walter Jung aus auf einer zu kurz Hierbei ſtürzte die ſich mit großer Ge⸗ Boden. Die Machine wurde zer⸗ trümmert, der Segelflieger konnte nur als Sturm enkführt Kanalleuchtſchiff. Bei den Aermelkanal wurde das franzöſiſche Leucht echiff„Sandettie“ von feiner Verankerung in Sangatte in der Nä⸗ und trieb mehrere Stunden lang hilflos auf dem Kanal um⸗ Das treibende Schiff war Kanalſchiffahrt. gelang es einem engliſchen Schlepper dae Leuchtſchiff ins Schlepptau zu nehmen und Dover entfernt zu veran, (Regulierung Arbeiten zur Regulie⸗ rung der Weſchnitz zwiſchen Mörlenbach und die die Arbeitsloſigkeit dort ſo gut erfordern einen Koſten⸗ die zum größten (Bekämpfung In der Rhein⸗Mainebene klagen die Landwirke über großen Schaden, den Scharen von Raben in den Getreideſaat⸗ Beſonders im heſſiſchen Ried werden nach Hunderten ene Scharen von emeinden ſind ge⸗ nötigt, Vertilgungsmaßnahmen durch Auslegen Döggingen(Amt Donaueſchingen), 6. De Von Sandman welt) Bei Degbauarbeiten veungläckte der Arbeiter Jo⸗ dann N dadurch, daß eine gefrorene Gra⸗ ſenwand zich ſöste und Weiz unter ſig bee grub. Im Krankenhaus Donaueſchingen iſt 16 Verunglückte am nächſten Morgen geſtor⸗ EM ö f. Mönchwerler b. Villingen, 6. Dez.(Sei nes Amtes enthoben.) Dial daß Mi- niſterium des Innern wurde ſirgermeiſter Adrian Lehmann aufgrund des Paragraphen 6 zur Wiederherſtellung des Berufsbeamten⸗ tums zum 28. Februar 1934 ſeines Amtes enthoben. Nach einer Verlautbarung mit dem Gemeinderat ſcheidet dieſer jedoch ſchon zum 1. Dezember aus ſeinem Amte aus, unter Fortzahlung ſemes Gehalts auf ein Vierkel. jahr. Zu ſeinem vorläufigen Vertreter wurde Gemeinderat Ernſt Haas beſtellt. 0* es Keine Ergünzungsprüfung mehr Volksſchullehrer. Nachdem ſich der Aten der mit der Bekanntmachung des Minſſters des Kultus und Unterrichts vom 13. Februar 1920 eingeführten, als Reiſeprüfung gelten- den Ergänzungsprüfung zum vollen Studum an den Hochſchulen in beſchl Zeit Teilnehmer der woll⸗ Siegen eine große Schließlich für aus der Jahn der Volks 9 90 0 nicht mehr gemeldet haben und ſonach ein Bedhrfnis zur Abhaltung diefer Prüfung nicht mehr beſteht, werden die Beſtimmungen dieſer Bekanntma⸗ chung aufgehoben. der Winterhilſe und Arbeitsſpende Beſtimmungen und ſtenerliche Behandlung. Vom Reichsfinanzminiſterium find 05 die n über die ſteuerliche Be⸗ handlung der Spenden für das Winterhilfs⸗ werk in einem beſonderen Runderlaß zuſam⸗ mengeſtellt worden. Danach ſind die Bei⸗ träge für das Winterhilfswerk zwar von der Schenkungsſteuer befreit, unter⸗ liegen jedoch der Einkommensſteuer⸗ und Körperſchaftsſteuerpflicht Wer Spenden füt die Winterhilfe gibt, iſt alſo nicht berechtigt, dieſe Wohlfahrlsſpenden von ſeinem det Einkommen⸗ oder Lohn⸗ oder Körper chafts⸗ ſteuer unterliegenden Einkommen abzuzie⸗ hen und nur das um dieſe Spenden vermin⸗ derte Einkommen uſw. zu verſteuern. Dieſe Anweiſung ſtützt ſich auf grundlegen⸗ die Urteile des Reichsfinanzhofes, wonach Spenden an wohltätige und gemeinnüßige Vereine oder für wohltätige und gemein⸗ nützige Zwecke grundſätzlich keine Werbungs⸗ koſten darſtellen. Es kann, wie der Reichs⸗ finanzminiſter feſtſtellt, daher auch nicht in Frage kommen, aus Billigkeltsgründen den Abzug derartiger Spenden bei der Perech⸗ nung des ſteuerpflichtigen Einkommens zu⸗ zulaſſen. Eine ſolche Abzugsfähigkeit würde zur Folge haben, daß ein Tell der Spenden nicht aus eigenen Mitteln des Spenders, ſondern durch Verzicht des Reiches auf ſeine Steueranſprüche aufgebracht würde Die für die Spende zur nationalen Arbeit gegebenen Beträge ſind im Ge⸗ genſatz zur Regelung bei der Winterhilſe, von der Einkommen⸗ und Lohnſteuer befrel. Die Arbeitsſpende, die nicht wle das Winterhilfswerk allein der privaten Initia⸗ tive entſprang, ſondern vom Staat durch Ge⸗ ſetz gefördert wurde, erhielt gusdrücklich diefe steuerliche Ausnahmeſtellung. e die des Turms von Sankt Hedwig. Und bald ging es wie ein gleichmäßiges Rauſchen im Hell und Tief der Glocken über die Stadt. Gerda Donatus warf ſchnell den ſarbbefleckten weißen Kittel ab. Sie muſterte noch einmal ihr Werk, den An⸗ ſtrich des kleinen Sommerbalkons, der von ihrer Woh⸗ nung auf die Straße hinausging. Er ſtrahlte im ſchönſten Orange und Gelb. Herr Franzke hatte offenbar ſeine ganze Liebe in die leuchtende Farbmiſchung hineingelegt. Lila und weiße Petunien, dachte Gerda Donatus, etwas anderes war nicht möglich; Kreſſe natürlich könnte es auch ſein. Sie ſah förmlich die golden und zitronenfarben ge⸗ öffneten Kelche ſich in der heißen Sommerſonne über das Gitter des Balkons drängen. Sommer, wie würde er hier ſein, zum erſten Male wieder draußen. Denn dieſe kleine Stadt, wenn ſie auch Stadt war, ſie legte ſich eigentlich nur wie eine ſchüchterne Unterbrechung zwiſchen Wieſen und Felder. Und ſie würde überſchüttet ſein von Flieder und Goldregen. von Obſtbäumen und dem ſchweren Duft des Faulbaums, wie er auch in Gerdas heimatliches Zimmer der Kindhel hineingeweht. Der erſte Sommer nach ſchrecklichen Stadt jahren, engem Seminar, geduldetem Hinterzimmer be den Verwandten. Wie ſchwer es hier auch ſein mochte, man mußte endlich einmal wieder Wurzeln ſchlagen. Gerda Donatus ſah von ihrem kleinen bunten Sommergehäuſe auf die Straßen der kleinen Stadt. Menſchen gingen in Frühlahrskleidern unten spazieren: bunte Mützen der Gymnaſiaſten leuchteten neben hellen Mädchenköpfen, Arbeiterfrauen mit Kindern an den Händen ſtanden vor den Läden. Polniſche Bauersfraueß, die weiten Samtjacken mit den Spitzen über den bauſchten Röcken und der knitternd weißen Schürze, ſaßen auf kleinen Wagen, deutſche und polniſche Laute ſchwangen einträchtig durch die Luft. Und der Dlakon Bernitzka. eben aus dem Pfarrhauſe von Sankt Joſeph heraus quer über die Straße ging, hörte in Deutſch und miſchte ſich ſchon das tiefe Klingen der Abendglocken. Die dem Tiſch hervor zum Ladeneingang, hing das Schild Glocken der Joſephskirche über dem Fluß fielen ein, dann gleichen Gruß der Katholiten:„Gelobt fei Jeſus Chriſtus!“ 0(Fortſetzung ſolat h Der Herr Baron iſt herzleidend— wohl eine Folge ſeines Polniſch dar 4 Fortſetzung. Nachdruck verboten. „Sie ſind Arzt!“ rief der Mann, anſcheinend ein Diener 195 ae 220 großes Glück. Unſer gnädiges Fräulein 1 5 eiter geſtürzt und hat ſich wohl etwas ge⸗ Sofort ſprang Doktor Braumüller aus dem S gelnes Pferdes, deſſen Zügel Wolfram el Aer umd eilte mit dem Diener durch den Garten dem Hauſe zu. Er achtete nicht darauf, daß das Beſitztum einen recht verwahrloſten Eindruck machte, erſt recht nicht auf die ver⸗ hlichene Pracht der inneren Einrichtung des Hauſes ſon⸗ dern ließ ſich die Treppe emporgeleiten, wo eine ſehr vor⸗ nehm ausſehende, weißhaarige Dame ihnen entgegentrat und den jungen Mann in ein Zimmer führte, wo auf nem Diwan ein junges Mädchen lag— ohnmächtig aber voppelt ſchön in ſeiner rührenden Bläſſe, mit dem leiſen Schmerzenszug um die ſchwellenden Lippen. Johannes Braumüller ſtand betroffen da. Er meinte noch nie ein ſo ſchönes Weſen geſehen zu haben, und tam ert zu ſich, als die weißhaarige Dame ſagte:. ö „Sie ſcheinen noch ſehr jung zu ſein, mein Herr. Ich wei nicht, ob ich nicht doch lieber einen älteren Kollegen bitten müßte...“ oi gi Mu 1 5 5 e een den. ett g f derte Johannes Brau— mülker.„Selbſtverſtändlich entferne ich mich ſofort wieder wenn Sie es wünſchen. Indeſſen möchte ich wenigſtens um die Erlaubnis bitten, feſtſtellen zu dürfen, ob ſofortige Hülfe nötig iſt oder.. 5 Ein leiſes Stöhnen der Bewußtloſen ſchien die Be— benken der Dame zu beſeitigen. „Bitte, Herr Doktor!“ Da näherte ſich Johannes Braumüller der Verunglück— len. Er brauchte das weiße Kleid nicht erſt zu heben, denn das hatte wohl ſchon die Mutter getan. So ſah er, daß der linke Unterſchenkel gebrochen war. e Er beorderte raſch alles Nötige und tat ſeine Pflicht, lenau ſo, wie er ſie in jedem anderen Falle getan hätte. 5 Daß er ſich bemühte, der Aermſten Schmerzen ſoweit wie nur möglich zu erſparen, war für ihn ebenfalls ſelbſt— berftändlich, und nach kurzer Zeit ſchon hatte er das ge⸗ hrochene Bein eingerichtet, geſchient und in einen Gips⸗ verband gelegt. Nun allerdings mußte er die Unterſuchung auch auf etwa vorhandene innere Verletzungen ausdehnen. Und das konnte er nicht! Tief errötend und dann wieder erblaſſend ſtand er der alten Dame gegenüber und mußte ſich alle Mühe geben, ihr zu ſagen, was er ſagen mußte. ö Gnädige Frau hatten doch recht vorhin. Ich ſehe ſelbſt ein, daß ich in dieſem Falle kein Recht zur weiteren ünterſuchung habe— die nötigſte Hilfe iſt geleiſtet, und ich hoffe ſehr, daß die inneren Verletzungen, wenn über— haupt vorhanden, nicht gefährlich ſein werden. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich daher ſo raſch wie möglich nach der Siadt zurückreiten und Ihnen Profeſſor Weidlich ſchicken, eine anerkannte Größe—“ 0 Sie würden mich zu größtem Dank verpflichten, Herr Vöktor! Vor allem ehrt Ihre zarte RNückſichtnahme Sie in weinen Augen—“ Aber Johannes Braumüller verbeugte ſich ſchon und lte hinaus, ſchwang ſich aufs Pferd und ſprengte nach ver Stadt, als hinge ſein eigenes Leben davon ab. Die Fragen Wolfram Erkners beantwortete er nur teil⸗ weiſe und ruhte nicht, bis der Profeſſor in einem raſch berbeigeruſenen Auto nach der Villa hinausfuhr. 0 Daß er dann denſelben Weg nochmals einſchlug, war ſchleßlich verſtändlich, und ebenſo, daß der heimkehrende Profeſſor halten ließ, als ſie einander begegneten. e leichte Zerrung von Sehnen am Rücken, das iſt 11 Herr Kollege!“ ſagte er.„Wenn Ihnen daran liegt, Bie Behandlung zu übernehmen, wäre ich Ihnen nur dank⸗ har, nicht bloß, weil meine Zeit ſehr gemeſſen iſt, ſondern kuch, weil ich wohl niemals eine Bezahlung für meine Müte erhalten würde. 1 Sie ſehen mich verwundert an und meinen, daß ich als zt nicht nach ſolchen Dingen fragen dürfte. Lieber Kollege, Sie ſind ein reicher Herr, Sie brauchen danach allerdings nicht zu fragen, ich aber— du liebe Zeit— bei wir reicht es weder hinter noch vor— meine zahlreiche Familie, mein Leben—“ Er lächelte betrübt. -Menſchlichteit und Nächſtenliebe ſind gewiß Tugenden; voch üben darf ſie nur, wer nicht die Seinen dadurch schäbig.“ Da lächelte auch Johannes Braumüller. „Ich verſtehe Sie vollkommen, Herr Profeſſor“, ſagte 2,„und werde die junge Dame behandeln, falls die utter es erlaubt. Indes geſtatten Sie wohl die Frage—“ „Woher ich weiß, daß da draußen nichts zu holen iſt?“ unterbrach ihn Weidlich.„Nun, weil ich ſowohl wie ver⸗ chiedene Kollegen dort ſchon haben Federn laſſen müſſen. züheten Lebenswandels— und das iſt auch die Armutei, e dort herrſcht. Ja, ja, das arme junge Mädchen iſt zu halten, ihr einen Mann zu beſchaffen. Wir alle begreifen nich. wovon dieſe Menſchen leben. Sie behalten das natürlich für ſich? Ja? Dann iſt es Aut ud ich darf Ste wohl noch warnen— Sie verſtehen?“ Der Profeſſor lachte vielſagend und fuhr heim. durcheinanderirrender Gedanken, im Herzen aber Glück zuteil geworden. Und er hatte doch nur erfahren, daß die Leute in der ſie lebten. müßte und ſchließlich verwelken würde gleich einer Blume in ſtetem Schatten. ö lieber Vater mir getan hat— vielleicht kann ich ihr den Sounenſchein bringen, den ſie ſo dringend braucht.“ Seine Augen ſtrahlten, ſeine Pulſe jagten, und es war gut, daß ſein Freund Wolfram ihn nicht abermals be⸗ gleitete. Der Diener r 1 71 ö i 11 5. Diener, der ihn gefragt hatte, weilte zufällig wieder in der Nähe des Tores, als er dieſes erreichte, und nach dem Befinden der Kranken erkundigen. Johannes Braumüllers. 270 Auf dem Wege nach dem Hauſe fragte Johannes Brau— müller: 5 5 f„Wer iſt eigentlich Ihre Herrſchaft? Herrn Profeſſor Weidlich nur—“ 1„Schlechtes, Herr Doktor!“ murmelte der alte Diener. „Ich kann mir's denken—“ 8ch Race nach dem Namen!“ betonte Johannes. Der Diener ſchaute ihn groß an, faſt ungläubig, und ſagte: 5 ö„Wo Sie mit dem jungen Baron vor dem Tor vorbei— ritten?“ „Mit welchem jungen Baron?“ ſtieß der junge Arzt, nun ſeinerſeits verwundert, hervor. f d .„Aber, Herr! Ich ſah Sie doch beide, und Sie gaben ihm die Zügel Ihres Pferdes—“ „Herrn Erkner? Der iſt aber kein Baron!“ Gorr 7 1 1 z „Herr Doktor, wenn einer einen Baron zum Vater hat, dann iſt auch er ein Baron, und mein Herr iſt der Vater 85 Herrn, der bei Ihnen war— des Herrn Barons Wolfram von Erkner!“ ſagte da der Diener beinah un⸗ wirſch. Johannes Braumüller blieb ſtehen, ſo betroffen machte ihn dieſe Enthüllung, doch er beſann ſich alsbald und ſagte lächelnd: f „Da müſſen Sie meine Unkenntnis ſchon entſchuldigen, alter Freund, denn Wolfram Erkner hat ſich mir nicht als anreden hören—“ Titel wohl nicht mehr, aber gebühren tut er ihm— und nun wiſſen Sie. daß. meine Herrin die Baronin von Erkner iſt. Die gnädige Baroneſſe heißt Alix.“ 2Iſt recht! Danke ſchön! Und Sie, mein Freund, wie darf ich Sie nennen? Ich werde die Behandlung der jungen Dame iüibernehmen, da Profeſſor Weidlich wenig Zeit hat.“ f f „Und keine Luſt, unentgeltlich zu kurieren!“ ergänzte N 4 7 f f 1 Johannes Braumüller aber ritt weiter, den Kopf voll an N 5 ein merkwürdig frohes Empfinden, als ſei ihm eben ein großes einſamen Villa arm waren und niemand wußte, wovon 1 72 5 7 5 ꝛ* + N „Wenn s weiter nichts iſt!“ ſagte der junge Arzt halb⸗ laut vor ſich hin, und dabei ſah er die junge Dame vor ſich, wie er ſie geſehen hatte, und malte ſich aus, daß ſie arm war, daß ſie die herrliche Jugendzeit einſam vertrauern Was ich dazu lun lann, das zu verhüten, das will ich tun!“ gelobte er ſich.„Vielleicht kann ich ihr tun, was mein fand nichts dabei, als er abſtieg und ſagte, er wolle ſich* ö Vefind ter ſagen, daß ich ihn gern einmal geſprochen hätte?“ Von dieſer Stunde an erfüllte ſich das Geſchick Doktor + 15 22 1 Ich hörte von Studenten eher ein Hindernis iſt als ein Vorteil. Die alte, vornehme Danie trat ihm entgegen und hieß er zog ſie an die Lippen. „Meiner Tochter geht es den Umſtänden nach gut. Jetzt indeſſen einen Augenblick eintreten wollen? möchte Ihnen perſönlich danken—“ Sie öffnete ſelbſt die nächſte Tür, und Johannes Brau⸗ müller ſah am Fenſter in einem Lehnſtuhl einen weiß⸗ haarigen Herrn ſitzen, deſſen dunkle Augen nun prüfend auf ihm ruhten, und der ſich anſchickte, aufzuſtehen. „Bitte, bemühen Sie ſich nicht, Herr Baron!“ rief er, hineilend.„Von Dank kann ja kaum die Rede ſein. Ats Arzt war es meine Pflicht, zu helfen, und ich hoffe, daß der Bruch heilen wird, ohne irgendwelche unangenehmen Folgen zu hintertaſſen. Ich kam nur her, um zu fragen ob Sie mir die weitere Behandlung der Baroneſſe anver⸗ trauen wollen. Ich müßte dann um die Erlaubnis bitten in der erſten Zeit wenigſtens, täglich zweimal hier er⸗ ſcheinen zu dürfen.“. f„Und für dieſes freundliche Anerbieten ſoll ich Ihnen nicht danten dürfen, Doktor?“ erwiderte der Baron, deſſen von vielen Falten und Fältchen durchzogenes Geſicht auf den jungen Arzt freilich keinen angenehmen Eindruck machte. g Er erkannte, daß dieſer Mann, ſolange er dazu imſtande geweſen war, ſein Leben nach Kräften genoſſen hatte, ohne ſich groß um ſeine Familie zu kümmern, und daß er ſich insgeheim danach ſehnte, es noch einmal auf⸗ nehmen zu können— daß er ſeinem Leiden und ſeiner Armut fluchte und ſicher ſeiner Frau und ſeiner Tochter manche ſchwere Stunde bereitete. 1 Dann aver ſah Johannes Braumüller wieder die junge Dame vor ſich. hörte die Worte des alten Simon, und feſter, als ſich ziemte, drückte er die Hand des Barons. 8„Ich babe nicht einmal gewußt. daß mein einziger Freund Ihr Sohn iſt, Herr Baron!“ rief er.„Nun aber freut mich das—“ Er errötete, weil er merkte, daß er etwas Ungehöriges geſagt haute; aber der alte Herr ſchien das nicht zu emp⸗ finden, ſondern ſagte nur: f „Dürfte ich Sie dann bitten, Herr Doktor, Wolfram zu Mein Gatte Johannes Braumüller ſagte das zu und ſuchte, nach dem er das Pferd nach ſeiner Heimkehr im Stall unter⸗ gebracht hatte, tatſächlich ſoform ſeinen Freund auf. „Dein Vater wünſcht dich zu ſehen, Wolfram!“ ſagte er, dem anderen die Hand bietend. .„Doch warum guckſt du mich ſo ſeltſam an?“ fuhr er fort, als er den Blick gewahrte, mit dem der Freund ihn betrachtete.„Ich kenne den Grund nicht genau, der dich bewogen hat, dich mir als Wolfram Erkner vorzuſtellen und deinen Rang zu verſchweigen— ich kann mir aber ſehr wohl denken, daß ein Barontitel für einen armen en e Vor allem laß dir ſagen, daß ich dir das alſo nicht verdenke wohl aber, daß du nicht mehr mit deiner Familie in Ver⸗ bindung ſtehſt, daß du nicht für nötig hielteſt, ſelber nach deiner kranken Schweſter zu ſehen.“ 5 e wenn ich dir erwidern muß, daß ich nicht im⸗ 5 10 Mort 2 2 51 2 7 lfte ner Merkwürdigkeit zu erklären?“ fragte Dann werde ich dich nicht weiter mit Fragen ve⸗ läſtigen Deine Gründe kenne ich nicht, wohl aber dich— und. Wolfram, es klingt vielleicht nach Selbſtüberhebung iſt es indeſſen nicht— ich hätte dich nicht zum Freund Zinc 1 du mir nicht gefallen— in aller und jeder Hinſicht!— hätte ich di i 8 echte li Nenſchel Bunengene nicht als aufrechten, ehrlichen Hier, meine Hand! Wir bleiben die Alten!“ „Auch, wenn ich nicht mit dir hinausgehe zu meinen Eltern, zu meiner Schweſter?“ 0 Baron vorgeſtellt, noch habe ich ihn je mit dieſem Titel Tages ſelbſt den Grund, der dich davon abhält, vielleich f„ vielleicht „Na ja. na ja“, beſtätigte der Diener.„Er führt den der Diener rückſichtslos.„Das wiſſen wir genau, und des— halb müſſen wir es als großes Glück betrachten, daß Sie gerade vorüberkamen und auch Arzt waren. Es iſt ſchreck⸗ lich, Herr Doktor, wenn man in Not möchte und überall abgewieſen wird. Was die Menſchen da an Ausreden erſinnen können und ohne jedes Erbarmen vorbringen, es iſt erſtaunlich Herr! 5 0 „Aber nichts für ungut. Sie wollten meinen Namen wiſſen. Ich heiße Simon— der Familienname kommt ja nicht in Frage bei unſereinem.“ Doktor Braumüller ſchaute den alten Mann an, deſſen verſchoſſene Livreejacke ſchon deutlich die Armut des Hauſes verriet, dem er diente— und wieder ſtieg es ihm heiß vom Herzen auf. Dieſer Greis diente doch ſicher ſchon längſt ohne jeden Lohn— la, mehr noch! Er mühte ſich offenbar, alles zum Leben Nötige für ſeine Herrſchaft zuſammenzubringen, zu borgen, zu— betteln! i Und jetzt faßte der Greis, ſtehenbleibend, beide Hände des. und ſah ihn flehend an. „Herr Doktor, ich bitte Sie, bieten Sie r Kunſt auf, der gnädigen Baroneſſe zu helfen. 05 e es, und ſie muß doch wieder geſund werden, denn—“ Er vollendete nicht, und Doktor Braumüller kam weder dazu, ihn zu beruhigen, noch den unvollendeten Satz in auern. So ſchön die Baroneſſe iſt, ſo ſchwer wird es iſt, Hilfe holen Gedanken zu vollenden. „Auch dann. Wolfram! Vielleicht erkenne ich eines eröffneſt du ihn mir.“ 05 möge verhüten, daß ich das je nötig haben brd“ io 2 51: werde! ſtieß Wolfram Erkner, ſichtlich erſchrocken, hervor. Da freilich ſtutzte Johannes Braumüller. Was lag hier vor? 1 Er(eber, der ſich zeit ſeines Lebens nach Eltern ge⸗ ſehnt halte, der glücklich geweſen wäre, hätte er eine Schweſter gehabt, konnte und konnte nicht verſtehen, daß ein Menſch ſich von den Seinen loszuſagen, jede Gemein⸗ ſchaft mit ihnen aufzuheben vermochte. Aber er hatte auch gelernt, ſeine Neugier zu unter⸗ drücken, und ſo ſagte er bloß: „Genug, Wolfram! Ich ſehe, daß dieſes T ir 18 10 pie 8 115 und ſo will ich 115 905 mach lag aß ie Behandlung deiner S 8 habe und durchführen ſerde e 1 8 behagt auch das dir nicht?“ „Nein. Johannes!“ erwiderte der ander 9 ſeine Blicke nicht vor denen des Freundes. n mich jetzt nicht, und ich kann nur wiederholen, was ich vorhin ſagte: Gott möge es verhüten! Ich ſprach es in anderer Beziehung, aber, Johannes, wenn ich dich bitte dem Hauſe meines Vaters fernzubleiben, ſo wirſt du ohne daß ich es dir nochmals verſichere, wiſſen, daß da der Freund den Freund bittet, den er zu verlieren fürchtet— über deſſen Haupt er finſtere Wolken aufziehen ſieht. Johannes, ich kann, ich darf nicht mehr ſagen]! Ich bin der Sohn der beiden, der Bruder des Mädchens! Du haſt 155 ſchon erklärt, daß du die Behandlung übernehmen Lieber Freund, du weißt nicht, was ich durchgemacht habe, bis du zu mir kamſt. Ich muß dir 1 55 N und kann und kann mich doch nicht erklären. Denke dir daß ein Fluch auf meiner Familie laſtet, der auch allen denen verderblich werden muß, die mit ihr verkehren, und erſt recht denen, die ſich mit ihr verbinden! 0 ortſetzung folgt.) ihn willkommen, ihm die ſchmale, rechte Hand bietend, und „Sie ſind ſehr freundlich, Hert Doktor“, ſagte ſie. i ſchlummert ſie, und ich möchte ſie nicht ſtören. Wenn Sie 0 U Das Ausſchlachten durch Landwirte Die Miniſterialabteilung 3(Arbeit und Wirtſchaft) des Heſſiſchen Staatsmin'ſteriums t zu Nr. A. und W. 45 074 betr.: Das usſchlachten durch Landwirte, nachſtehende Laue an die Heſſiſchen Kreisämter erlaſ⸗ en: „Vorkommniſſe der letzten Zeit geben uns Veranlaſſung, auf das Ausſchreiben des Heſ⸗ ſiſchen erneut hinzuweiſen. l Es liegt nicht im Intereſſe eines berufsſtän⸗ diſchen Aufbaues der Wirtſchaft, wenn Erzeu⸗ ger ſelbſtgezogenes Vieh in der Abſicht lc Ihm hergeſtellte Wurſt ſelbſt zu verkaufen. Bei der Prüfung der Frage des gewerblichen Charak⸗ ters ſolcher Schlachtungen iſt davon auszu⸗ ten, das anfallende Fleiſch und aus gehen, daß in der Regel als gewerbsmäßig jede Schlachtung durch den Erzeuger anzuſehen iſt, die zum Zwecke des Verkaufs von Fleiſch und Wurſt und insbeſondere in der Abſicht ofterer Wiederholung erfolgt. Auch wo dieſe bſicht fehlt, iſt eine Durchbrechung des er⸗ wähnten Grundſatzes zur klaren Scheidung der den einzelnen Berufsſtänden im neuen Staat obliegenden Aufgaben nur inſoweit zu vertreten, als es die zur Zeit der Land⸗ wirtſchaft gegenüber gebotene Rſſckſicht in ein⸗ zelnen beſonders gelagerten Fällen erfordert. Im Einvernehmen mit dem Herrn Lan⸗ desbauernpräſidenlen empfehlen wir daher, nur dann ein Ausſchlachten durch Landwirte als nicht gewerbsmäßig zu behandeln, wenn 1. der Landwirt glaubhaft macht, daß er das zu ſchlachtende Tier nicht zu einem an⸗ gemeſſenen Preis abzuſetzen vermag, 1 irtſchaftli es Landwirts 27 7 2. die wirtſchaftliche Lage des Landwirt in Eiter zurückbilden. Es iſt zu hoffen, daß eine derartige Notmaßnahme rechtfertigt, 3. die Genehmigung nur ſolchen Perſonen erteilt wird, die im Hauptberuf Landwirte ſind und ihre Lebſucht vorwiegend aus ihrer eigenen Erzeugung beſtreiten, 4. es ſich um nicht mehr als ein Tier und; zwar ein Stück(Kleinvieh) im Kalenderjahr handelt, 5b. wenn ein Tier notgeſchlachtet werden muß. 8 95 8 Aus Heſſen und Naſſan Frankfurt a. M., 6. Dez.(Verfah⸗ ren Fey eingeſtellt.) Vor längerer Zeit ſchwebte gegen die früheren Lehrerin und ſpä— tere Kaffeehändlerin Margarete Karola Fey in Schwalbach(Taunus) ein Verfahren we⸗ gen Betrugs, das dann auch zu einer mehr⸗ kägigen Verhandlung vor dem hieſigen Ge— richt führte. Wie jetzt bekannt wird, hat jedoch das Gericht die Verurteilung der Ange⸗ klagten Fey nicht ausgeſprochen, ſondern nach Prüfung der Verhältniſſe auf Grund des Geſamtergebniſſes der Hauptverhandlung das Verfahren gegen ſie in vollem Umfange ein⸗ geſtellt, da die Angeklagte Fey ſeither unbe⸗ ſtraft und aus einer verzweifelten Notlage gehandelt hat. Darmſtadt, 6. Dez.(Warnung vor Schwätzereien.) In einem hieligen jüdi⸗ ſchen Kaufhaus unterhielten ſich die Ange⸗ ſtellten über die politiſchen Verhältniſſe und über Mitglieder der Reichsregierung in einer Art und Weiſe, daß die weibliche Angeſtellte Lina K. und der Angeſtellte Georg H. von der politiſchen Polizei für längere Zeit in Haft genommen werden mußten.. Darmſtadt, 6. Dez.(motorradfah⸗ rer fährt auf SA⸗ Kolonne.) In der Nacht fuhr bei den erſten Häuſern vor Ar⸗ heilgen, ans Richtung Darmſtadt kommend, ein Arheilger Motorradfahrer auf eine mit Katzenaugen geſicherte SA⸗Kolonne. Ein SA⸗ Mann aus Arheilgen erlitt einen Unter⸗ ſchenkelbruch und mußte in das Krankenhaus Lingeliefert werden. 8 Sückingen, 6. Dez.(Tot neben dem Motorrad aufgefunden.) Nachts wurde auf der Straße nach Oberſäckengen ein Mann neben einem Motorrad liegend aufgefunden. Ein Arzt konnte nur noch den Tod feſtſtellen, Es handelt ſich bei dem Toten um einen gewiſſen Gallmann, aus Oeflingen. Die Urſache des Unfalles iſt noch nicht er⸗ mittelt. Dögg'ngen(Amt Donaueſchingen), 6. Dez. (Von Sandmaſſen verſchüttet.) Bei Wegbauarbeiten verunglückte der Arbeiter Jo⸗ ann Weiß dadurch, daß eine gefrorene Gra⸗ enwand ſih löſte und Weiß unter ſich be⸗ grub. Im Krankenhaus Donaueſchingen iſt der Verunglückte am nächſten Morgen geſtor⸗ ben Ludwigshafen, 6. Dez.(Sechs Mona- te Gefängnis.) Der 20jährige Hermann Geis aus Mutlerſtadt war Ende Oktober in die Wohnung eines Landwirts von Mutter⸗ 10 0 eingeſtiegen und hat e aus einer Schu. l. de, ie er mit einem Dietrich öffnete, eine Damen⸗ uhr gestohlen. Das Amtsgericht en Goal ſen verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefäng⸗ einiſters für Arbeit und Wirtſchaft vom 23. Juni 1927 zu Nr. M. A. W. 88 16 genderzieher zu walten. wahren kann, iſt nicht wert, in der neuen Front me tzuwirken. Nur Treue und Glauben, Opfergelſt, Ehr nhalt gkeit. Pflichtbewu“ tlein immer schöne weiße Zähne die Gualitäts- Erzeugnisse Neue Krebsbehandlung Erſolg der italleniſch⸗deutſchen Zuſammenarbeit Auf dem Boden neuer experimenteller Er⸗ jenntniſſe iſt es dem bekannten italteniſchen Chirurgen und Krebsforſcher Kichhera gelun⸗ gen, eine neue Richtung in der Behandlung von Krebskranken zu entdecken, die bisweilen auch dann noch zum Erfolg führt, wenn das Meſſer des Chlrurgen oder die Röntgen- und Radiumſtrahlen nicht mehr den erhofften Er⸗ folg zeitigen. Er kam zu der neuen Erkennt⸗ nis aus den folgenden, kurz ſtizzierten Wegen. Pflanzte er Krebsgeſchwüte in verſchledene Organe, ſo ſah er, daß ſie in manchen Orga⸗ nen gut anwachſen, in anderen hingegen ſchlecht oder garnicht. Pflanzte er andererſeits die verſch'edenſten normalen Gewebe in krebs⸗ kranke Tiere ein, ſo zeigte ſich, daß einige dieter Organe das Krebswachstum förderten, andere hingegen es gar ganz verhinderten. Die Geſamtheit der Organe, die das Krebs⸗ wachstum hindern, nannte er antiplatiſtiſche, d. h. geſchwulſtfeindliche Gewebe. Es gelang ihm mit ſeinen Mitarbeitern, aus dieſen krebs⸗ feindlichen Organen Extracte herzuſtellen, die — den krebskranken Menſchen eingeſpritzt- das Tumorwachstum hemmen und in manchen Fällen ſogar ganz verhindern. Manchmal konnte er durch dieſe Maßnahmen allein ſogar in Fällen, die einer chirurgiſchen oder Strah⸗ lenbehandlung nicht mehr zugänglich waren, bösartige Geſchwulſte zur Rückbildung bringen. Im Alter und belonders bei geſchwulſtkran⸗ ken Menſchen fehlen dem Organ'smus Sub⸗ ſtanzen, die das Geſchwulſtwachstum hemmen, da dieienigen Organe, welche die gegen Ge⸗ ſchwulſte wirkſamen Subſtanzen erzeugen, ſich mit dem von Profeſſor Kichhera entdeckten Pré; zrat ſich noch in manchen Fällen mer⸗ den Erfolge erzielen laſſen. zeigt, daß dort stündlich 249 Kinder das Licht Vas Präparat ſoll nicht an die Stelle der bisher geübten erfolgreichen Behandlungsme⸗ thoden der Ch'rurgie und Beſtrahlung treten, ſondern es ſoll zuſätzlich zu dieſen Behand⸗ lungsarten angewendet werden, um die Heil⸗ ergebniſſe bei Krebs um einen weiteren nicht unerheblichen Prozentſatz zu erzielen. Prof. Kichhera beſchreitet damit bewußt einen ganz neuen Weg in der Krebstherapie. Er ſtellt neben die chirurgiſche und Strahlentherapie eine biologiſche Therapie. Durch Zufuhr der im gefunden Körper ſelbſt gebildeten ge⸗ ſchwulſtſeindlichen Subſtanzen ſucht er dem krebskranken Körper die ihm fehlenden Stoffe zuzuführen und ſeine geſchwächten Abwehror⸗ gane zu neuer Tätigkeit anzuregen. Deutſch⸗italieniſcher Zuſammenarbeit iſt es zu verdanken, daß das Kichhera'ſche Mittel —„Kichhera 356“ genannt— das wegen geringer Beſtändigkeit bisher nur in Italien angewandt werden konnte, nunmehr in eine haltbare allgemein verwendbare Form ge⸗ bracht und durch die JG. Farbeninduſtrie allen intereſſierten Aerzten zur Prüfung zu⸗ gänglich gemacht werden kann. Es wird na⸗ türlich Jahre dauern, ehe man in der Lage ſein wird, ein endgültiges Urteil abzugeben. Die letzte Bevölkerungsſtatiſtik in Japan b Mosvach, 8. 100 Guchtyhaus far aus Hirſchlanden un der Welt erblicken und dagegen nur 136 Per⸗ ſonen ſterben; die Hauptſtadt Tolio zählte im Jahre 1925 rund 2 Millionen Einwohner, heute ſind es mit Einbeziehung der Vorſtädte 4 Millionen; wenn die Stadt in dieſem Tempo weiter wächſt, wird ſie nach 40 Jahren nicht nur die größte Stadt Aſiens, ſondern auch der Welt ſein und London und Newyork an Einwohnerzahl übertreffen. ——— Einheitliche Erzleherfront Preuziſche und heſiiſche Erzleher reißen die Grenzpfähle ihrer Org an'ſation nieder. * Frankfurt a. M., 6. Dezember. In unſerem heſſiſch-naſſauiſchen Gaugebiet, in dem unter der friſchen und ſtraffen Füh⸗ rung des Gauleiters Sprenger bereits eine Reihe ſeither nach Ländern getrennte Berufs⸗ ſtände ſich zu einheitlichen Gruppen vereinig⸗ ten, haben auch die Erzieher aller Schul⸗ arten eine Einheitsgruppe im Nationalſozia⸗ liſtiſchen Lehrerbund gebildet. Die Ver⸗ ſchmelzung fand auf einer großen Amts⸗ waltertagung in Frankfurt a. M. ſtatt und wurde von dem Gauobmann Pg. Ringshau⸗ ſen, dem Führer im heſſiſchen Kultusmini⸗ ſterrum, geſchickt und tatkräftig durchgeführt. In herzerfriſchender Weiſe wies Pg. Ringshauſen auf die pirantwortungsvol⸗ len Aufgaben hin, die den Erziehern der deutſchen Jugend im Dritten Reich geſtellt ſind. Es gilt, Diſziplin zu wahren und in Treue und Hingabe an den Führer, au Volf und Vaterland ſein's Antes als Volks- und Ju⸗ Wer Diſziplin nicht und Disziplin bis zun änderten fühten zu den hohen Zielen, die der Fihter allen deutſchen Vollsgenoſſen gewieſen hat. Zu ihnen hat ſich das deutſche Volk am 12. November in einer in ſeiner leidvollen Ge⸗ ſchichte noch nie vorhandenen Einmütigkeit be— kannt. Auch die deutſchen Erzieher marſchieren im Nanonal'ozialiſtiſchen Lehrerbund in die— ſer Einheitsfront geſchloſſen mit und werden ihre Pflicht als Bauleute am Dritten Reich durch Erz'ehung der deutſchen Jugend nach dem Vorbilde unſeres Führers erfüllen. Mit diefer Amtswaltertagung iſt auch durch die Erz'eherſchaft unſeres Gaugebietes ein end⸗ gültiger Schlußſtrich under die unheilvolle Zerſplitterung der Vergandenheit ge⸗ ſetzt. Preußiſche und heſſiſche Erzieher, die dee zpä le ihrer Oſgenſa ion nieder ſegten, ſind ſtolz darauf, auch ihrerſeits einen Bau⸗ ſtein zur Neugliederung des Dritten Reiches geliefert zu haben. Angeſtörter Wirtſchafts'rieden Gegen unzuläſſege Werbung der Konſum⸗ vereine. Darmſtadt, 6. Dezember. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Verſchiedene Vorgänge der letzten Zeit veranlaſſen den Treuhänder der Arbeit, Dr. Lüer, darauf hin⸗ zuwelſen, daß nach den Verordnungen des Reichs beauftragten für das Genoſſenſchaftswe⸗ ſen, Schlöſſer, Werbetexte, die keine Rückſicht auf den Gedanken der Volksgemeinſchaft neh⸗ men, ſondern den Mittelſtand verletzen, ver⸗ boten ſind. Ebenſo macht er auf ſeine Ver⸗ oͤfſentlichung vom 17. November 1933, die Genoſſenſchaften betreffend, aufmerkſam, die ſelbſtrerſtändlich auch ſinngemäß für die Kon⸗ ſumvereene gilt. Der Treuhänder der Arbeit verlangt, daß die Konſumvereine künftig durch keinerlei Werbung, die verſteckt oder offen andere Beruf ſt einde verdichtgt oder herabſetzt, den Wittſchaftsftieden ſtöten. Ebenſo erwartet er, daß die Werbung nicht durch Kaffeekränzchen und ſonſt ge beſondere Veranſtaltungen über das Maß lauterer Wett⸗ vewerbsſitte hinausgeht, wie ſich auch die Lei⸗ ter und Angeſtellten der Konſumvereine jeg⸗ licher Angriffe gegen den Handel in Schrift und auch in Wort bei Verſammlungen uſw. zu enthalten haben, um nicht neue Gegenaktio⸗ nen der anderen Wirtſchaftsformen auszu⸗ löſen. 5 „Ich bin“, ſo heißt es zum Schluß ſeiner Anordnung,„als Treuhänder der Arbeit far den Wirtſchafts reden des rhein ⸗mainiſchen Wirtſchaft gebiets viran wor lich und werde jeden Verſuch, denſelben zu ſtören, auf das 4 ſchärfite verhindern“. Gegen den Nabatt Wiedereinführung unterblelbt, bis Geſetz geklärt. Frankfurt a. M., 6. Dezember. In einer Verſammlung des rhein-main'ſchen Einzelhandels, an der etwa 1000 Frankfurter Lebensmittelhändler und zahlreiche Ortsgrup⸗ penvertreter teilnahmen, wurde gegen die Wie⸗ dereinführung der Rabatte Stellung genom— men. Der Führer des Landesverbandes, Feickert, führte aus, daß ſich ſowohl die Parteiſtellen, wie insbeſondere der Treuhän⸗ der der Arbeit gegen die Wiedereinführung des Rabattes ausgeſprochen hätten. battga“e abzuſehen. bis reſtloſ: Klarheit über das Geſetz herrſcht und die ausdrücklich vor⸗ geſehenen Ausnahme nö⸗lichk iten geprüft und erwogen sind. Die Verhandlungen ſeien ab⸗ richtet. (Wiesbaden) betonte, die Zeiten, in denen der Staat zum Werkzeug einzelner ausgenutzt wurde, ſeien endgültig vorüber. Deshalb dürfe auch unter keinen Umſtänden der Rabatt wie⸗ derkehren. Die Abſchaffung im Abril ſei nicht erfolgt, um Einzelnen einen Sondervorteil zu verſchaſſen, ſondern um dem wahren und ehr⸗ lichen Preis zum Nutzen aller Volksgenoſſen zum Sieg zu verhelſen. Lampertheim, 6. Dez.(8 odenfor⸗ ſchung.) Die Beſitzer der Aecker in den Flu⸗ ren Deichelſeld, Hammesbett und Stelzen Läppchen in der Gemarkung Lampertheim wer⸗ den wegen der dort nächſtens unter ſtaatlicher Leitung ſtattfindenden geſchichtlichen Boden⸗ forſchung erſucht, zur Vermeidung unnötiger Arbeit vom Zackern dieſer Aecker einſtwei⸗ len abzuſehen. Lorch, 6. Dez.(Wertvoller Hochale tar vom Holzwurm angefreſſen.) Der aus dem Jahre 1430 ſtammende Hoch⸗ altar der Lorcher Kirche, ein prachtvolles Kunſtwerk, iſt in Gefahr, vernichtet zu werden. Der Hochaltar iſt in ſpätgotiſcher Kunſtform aus Holz geſchnitzt und ſteht in der Mannig⸗ faltigleit ſeines ornamenta en Schmucles ein⸗ zig da. Das 15 Meter hohe und mit den Seitenflügeln acht Meter breite Kunſtwerk hat im Laufe der Jahrhunderte ſtark gelitten. Be⸗ ſonders hat in den letzten Jahren der Holz⸗ wurm enormen Schaden angerichtet. Man hat jetzt Verſuche angeſtellt, die Holzwürmer mit⸗ tels eines beſonderen Vergaſungsverſahrens aus dem Altar zu entfernen. Ob dies jedoch möglich ſein wird, iſt noch eine Frage. Der Treuhünder habe eiſunt. von der Na⸗ zuwarten, über das Ergebnis werde noch be⸗ Der Gauamtsleiter der RS Hego Schmidt 1 Brandſtiftung.) Die Ehefrau Ling dug der Dienſtknecht Friediich Lutz erhielten vom Schwurgericht wegen vor⸗ ſätzlicher Brandſtiftung zwei Jahre drei Mo⸗ nate und ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Beiden wurden auf die Dauer von fünf Jah⸗ ren die hürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Karlsruhe, 6. Dez.(Das Eintopf ⸗Er⸗ gebnis.) Die Eintopfſammlung am Sonn⸗ tag erbrachte in der Landeshauptſtadt hei den Saushaltsſammlungen zirka 16000 Mark und bei den Straßenſammlungen fra 1200 Mark. 99 Karlsruhe, 6. Dez.(Nationale Say gerkundgebun g.) In Anbetracht der großen Bedeutung des deutſchen Liedes auf kulturellem Gebiet hat die Leitung des Karls⸗ ruher Sängergaues beſchloſſen, am 7. Januar in der Festhalle eine große nationale Kündge⸗ bung zu veranſtalten. Im Mittelpunkt dieſer Kundgebung ſteht die Feſtanſprache des Bun⸗ desführers des badiſchen Sängerbundes, Pro⸗ feſſor Dr. Rathmann⸗Freiburg. In den Maſ⸗ ſenchören werden annähernd 1000 Sänger mit⸗ wirlen. Das Wahlergebnis in Spanien Endgültig 473 Abgeordnete gewählt. Madrid, 6. Dezember. Der ſpaniſche Innenminiſter hat folgendes Ge amtergebnis der beiden Wahlgange vom 19. November und 3. Dezember ür die Zu⸗ ſammenſetzung des neuen Landtages ekannt⸗ gegeben. Danach beſitzen die verſchiedenen Rechts gruppen zuſammen 207 Mandate; ge Mitte umfaßt 167 Abgeordnete; die Linksgruppen zählen 99 Abgeordncke. Die Geſamtzahl der Abgeordneten in der neuen Kammer beträgt 473. Das Parlament, deſſen Vorſitz der frühere liberale Minister Santiaga Alba übernehmen dürfte, wird am 8 Dezember zuſammentreten. Die Lage in Barcelona wird durch neue Bombenexploſionen und Ueberfälle gekenn⸗ zeichnet. Die Polizei hat dort die Syndika⸗ liſtiſche Gewerkſchaft(CRT) aufgelöſt, ebenſe die vielfach im Ausland mit einer facchiſti⸗ ſchen Organiſation verwechſelten Stoßtrupps der Katalaniſchen Linken der Eſcamots. Madrid wurde der Streikausſchuß der Kell ner verhaftet wegen der überhandnehmenden Sabotageakte in der Hauptſtadt. Mürne nnd Mörſen Vom 5. Dezember. (Ohne Gewähr.) Berliner Devſſenkurſe 1 Pfund Sterling 13,79; 1 Dollar% 100 holl. Gulden 168,78; 100 Belga 58,2 100 Lire 22,09; 100 dän. Kronen 61,64; 100 norw. Kronen 69,38; 100 franz. Francs 160, 100 Schw. Franken 81,17; 100 ſchwed.(ir⸗ nen 71,83 100 öſterr. Schilling 48,05. Mannhelmer Schlachtviehmarlt. Auftrieb: 134 Ochſen, 112 Bullen, 119 Kühe, 341 Färſen, 694 Kälber, 67 Schafe. und 1879 Schweine. Preiſe in Rm. per 50 Kilo Lebendgewicht: Ochſen 28 bis 32, 4 bis 24, 24 bis 27; Bullen 27 bis 30, 2 bis 26, 21 bis 23; Kühe 26 bis 29, 21 bis 25, 16 bis 20, 10 bis 15; Färſen 30 bis 3 25 bis 28, 22 bis 24; Kälber—, 38 bi 41, 34 bis 38. 27 bis 33, 21 bis 26; Schaft 22 bis 27; Schweine—, 50 bis 53, 4%/ bie 52, 45 bis 51.— Marktverlauf: Grohvieh mittel, kleiner Ueberſtand; Kälber langſan, geräumt; Schweine mittel, kleiner Ueberſtand. Karlsruher Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 19 Ochten, 34 Bullen, 43 Ke, Kühe, 142 Färſen, 309 Kälber, 822 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Rm.: Ochſen 27 bis 31, 25 bis 27, 24 bis 20 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 bis 2 23 bis 26, 22 bis 23, 19 bis 22; Kue —, 22 bis 23, 16 bis 20, 11 bis 16, Färſen 27 bis 33, 24 bis 27, 22 bis 24, 19 bis 22; Kälber 36 bis 38, 33 bis 36, 29 bis 30 E Schweine—, 51 bis 54, 50 bis 5, 4 bis 51, 45 bis 47,—, 35 bis 39.— Ma verlauf: Großveh und Schweine langſam, ge ringer Ueberſtand; Kälber langſam, gerät Marktbericht der bad.⸗pfä z. Eierzentra, In den letzten Tagen wurden für deu Handelsllaſſeneier G 1 in Pfennig je o. erz elt: Im Kleinhandel S über 65 Gramm 14.75 bis 15.25; im Großhandel bezw. 116 liner Notierung vom 4. 12. 33: 14.50 1 14.75 bezw. 14.50; A 60 bis 65 Gram 14.50 bis 15; 14 bis 14.25 bezw. 14; bezw. 13.50; C 50 bis 55 Gramm 18 6 13.25; 12.50 bis 13 bezw. 12.25; 9. 15 bis 50 Gramm 11.25 bis 11.50; 10.5 6 11.25 bezw. 9.75. Ohne Koſten für Frac 3 Verbraucherpreiſe legen daher um 2 blen Pfennig je Stü höher als obige Klelhe delspre ſe. Tendenz: gleichbleibend.— 0 hoffle Produktionszunahme iſt durch den tritt des frühen Winters zurückgehalten wn den. Ist der ſtrenge Froſt von länge und die Preiſe werden ſich auf der Höhe halten. — bis 60 Gramm 13.75 bis 14; 13.50 bis 13. Ib. Verpadung, Umfatzſteuer und Handelsſpanſe. 7 Beſtand, ſo wird er die 9 5 he Migliederverſammlung der NSA, Ortsgruppe Viernheim. Fortſetzung. Nach den Ausführungen des Pg. Schwei⸗ gert über den geſchäftlichen Teil, die Stellung nahme der Ortsgruppenleitung zu den örtlichen Fragen trat eine kleine Pauſe ein. Hierauf referierte Pg. Schweigert über:„Innen- und Außenpolitiſche Fragen nach dem 12. Nov.“ Aa. wie folgt:. Seit dem 12. November iſt die NS DAP das deutſche Volk geworden, ſie wird der Staat überhaupt ſein(dies iſt kaum 2 Tage ſpäter durch Geſetz der Reichsregierung erfolgt), denn die NS DA hat den Staat erkämpft. Als vor kaum zehn Jahren, am 9. November in München an der Feldherrnhalle ſo wertvolles deutſches Blut floß, dachte noch kaum jemand daran, daß in ſo kurzer Zeitſpanne die Einig⸗ keit, Ehre und Freiheit des deutſchen Volkes er. reicht werden würde: ein Führer, ein Volk, ein Vaterland! Trotz des 12. November darf das Endziel nicht verloren gehen: der Endkampf um dieſe 2 Millionen Nein⸗Stimmen, nicht um dieſe 2 Millionen, ſondern um den anſtändigen Reſt, der darunter ſteckt. Unter den 42 Mill. Ja⸗Sagern gibt es ſo viele politiſch Ungeſchulte, die dieſe und jene Entſcheidung des Führers und der Bewegung nicht verſtehen, noch kritiſieren, weil ſie es nach ihrem früheren liberaliſtiſchen Denken von früher her noch nicht erfaſſen kön⸗ nen, den nationalen, den deutſchen Sozialismus. Sie müſſen darin eingefügt werdeu, ſie müſſen Nationalſozialismus lernen. Sie können ihn erlernen, wenn ſie zu verſtehen ſuchen, durch wen die Freiheit und Einigkeit des Volkes erkämpft wurde, durch den SA-Mann, der in ſchwerſter geit alles hergab, der den letzten Pfennig opferte für ſeinen Mitgliedsbeitrag, der dennoch nicht verzagte, als er wegen ſeiner Geſinnung ſchon vor vielen Jahren aus marxiſtiſch-zentrüm⸗ lich⸗liberaliſtiſchen Betrieben und Verwaltungen auf die Straße geworfen wurde: wegen ſeiner Geſinnung! Daran erkennt man die Größe einer Bewegung, an ihren Kämpfern. Nicht wie es heute der Fall iſt, daß, wenn ein Mann in Arbeit durch die Partei kommt, er ſofort er⸗ klaͤtt, er arbeite jetzt, er kann nicht mehr ſeine Funktion ausüben, nicht mehr zum Dienſt kom- men. In dieſem Geiſt wäre das 3. Reich nie erſtanden. Der Kampf iſt noch nicht beendet: nach einem Sieg, ſagt der Führer, heißt es, den Helm feſter binden! Jetzt heißt es, die großen Aufgaben zu erfüllen. Die Regierung wird da— ran gehen, die 16 verſchiedenen Erzberger— Brüningſchen Steuerzettel zu zerkleinern, dafür weniger Zettel zu ſchaffen, damit Jeder weiß, was er eigentlich zu bezahlen hat: eine wirt- ſchaftlich tragbare Steuer auf vernünftigen Grund— ſätzen. Man wird im Frühjahr daran gehen, eine neue deutſche Juſtizreform zu ſchaffen. Da— neben läuft in erſter Linie die Arbeitsbeſchaffung, hier das Projekt der Autobahn, woran wir in Viernheim ſehr intereſſiert ſind. Es wird An⸗ fang Januar werden, bis hier mit den Arbeiten begonnen wird. Die deutſche Jugenderziehung darf nur in einer Hand liegen, in Händen von Nationalſozialiſten, zur Erziehung der Jugend im deutſchen Staats bürgerlichen Sinne, damit ſie dereinſt Träger des Volkes werden. Heute zibt es noch ſo viele, die ſich bei Vorträgen be⸗ leidigt fühlen, wenn einmal über ihr Handwerk uſw. etwas geſagt wird, was nicht gerade an⸗ genehm iſt. Die Rede eines Nationalſozialiſten un ſolchen Dingen kommt aus ehrlichem Herzen und iſt an ehrliche, aufrichtige Menſchen gerich- tet. Sie ſoll bezwecken, daß Opferbereitſchaft und Gemeinſchaftsgefühl das deutſche Volk zu einer Familie hinbringen, im Intereſſe der Er⸗ ziehung eines jeden Einzelnen, wozu oft ein hartes, aber ehrlich gemeintes Wort notwendig iſt. Es geht um die Erhaltung des ganzen Volkes. Das Volk wird ewig unſerem Führer Adolf Hitler dankbar ſein, wenn er aus den Irrlehren des vergangenen Reichs zu einer höheren Idee ſein Volk empor führt. Er wird den Begriff von hohen Gewinnen bei lebens⸗ wichtigen Quellen wie Waſſer, Elektrizität uſw. ändern durch Sozialiſierung im Dienſt des Vol⸗ les. Denn es geht nur um das Volk, der Jährer kämpft um Deutſchland, daran müſſen wir alle mithelfen! In der Außenpolitik ſehen wir die erſten Anzeichen einer Beſſerung. Die Völker Europas werden unſeren Führer bald erkennen, daß ſeine Worte von heißer Friedensliebe erfüllt ſind, daß er Frieden will und braucht für ſein Deutſch⸗ lund. Die gelbe Gefahr aus dem Oſten ſieht Europa vor der Türe ſtehen. Wollte es von zort überrannt werden? Die Genfer Plattform kein Ort zu Verſtändigungen. Die großen Volker mit über 60 Millionen haben dem Völ⸗ lerbund den Rücken gekehrt. Die kleinen Völ⸗ ler ſizen in Genf. Unſer Führer hat das er⸗ kunnt. Wir können ihm dafür dankbar ſein dell Hitler! Ortsgr. Leiter Franzke kam noch⸗ Hals in längeren Ausführungen auf die in dem Vortrag gemachten Aus führungen zurück und fordert von der geſamten Einwohnerſchaft tätige Mithilfe auf der Grundlage vollkommenen Ver⸗ trauens. Er ſtreifte nochmals die akuten Fälle, die letzthin im Ort aufgetreten ſind, wo man u.a. die Partei ſelbſt der Schwarzarbeit bezich⸗ tigt hat, weil ihre Mitglieder völlig umſonſt das neue Parteiheim einrichten halfen. Dieſe Sorte von Handwerkern nennen ſich heute„über⸗ national, mehr als 100%“ aber deutſche So⸗ zialiſten werden es nie, denn ſie verſtehen nicht den Gemeinſchaftsgeiſt, der hier im Weſen des Nationalſozialismus liegt. So wegen der Be⸗ ſetzung von Beamtenſtellen. Die Oeffentlichkeit wird davon etwas hören, wenn eine Beſtätigung vorliegt. Denunziationen ſind nicht mehr am Platze. Wer angeben will, ſoll es ſchriftlich machen und ſeinen richtigen Namen darunter ſetzen. Die Ortsgruppenleitung iſt gerecht, ſie hört Jeden an, er ſolle aber nicht kommen, einen Anderen anzuſchwärzen, damit er dann Nutzen davon hat. Im 3. Reich kennt man dies nicht. Ich ſtehe und bleibe auf dem Poſten als Orts— gruppenleiter, ein Nationalſozialiſt legt kein Amt freiwillig nieber. Ein Nationalſozialiſt ſagt ſeine Meinung frei heraus, ob ſie dem Anderen paßt oder nicht. Und ſo wollen wir es auch hier in Viernheim halten. Wir wollen die Leute dar⸗ nach erziehen: ſo frei und ehrlich, überzeugt in ſeinem Tun, in ſeinen Reden zu ſein wie unſer Führer Adolf Hitler! Ihm und unſerem all— verehrten Reichspräſident dreifach„Sieg Heil“. Das„Horſt Weſſel⸗Lied“ ſchallt durch den Saal, erhoben die Hand zum Schwur: nach den Wor⸗ ten der beiden Redner, Pg. Franzke und Schwei⸗ gert wollen wir auch hier im Ort kämpfen für Ehre und Freiheit, für Gerechtigkeit, für eine deutſche Volks gemeinſchaft, ſo wie ſie unſer Föh⸗ rer Adolf Hitler für Volk und Vaterland ſchafft. Heil Dir, unſer Führer! die in wenigen Stunden, wie aus dem Boden * Sarraſani marſchiert! Wenn un⸗ ſere Leſer dieſe Zeilen zu Geſicht bekommen, dann befindet ſich Sarraſani, immer noch der größte und unbeſtritten ſchönſte Circus Europas, bereits auf ſeinem Marſche nach Mannheim, wo er, zu einem ganz kurzfriſtigen Gaſtſpiel Halt machen wird. Zwei Sonderzüge ſowie eine große Anzahl weiß⸗grüner Transportautos, die in goldenen Lettern den Namen„Sarraſani“ tragen, rollen heran. An und für ſich eine ganz nüchterne Feſtſtellung, dennoch aber eine ganz intereſſante Angelegenheit, wenn wir uns mit eigenen Augen davon überzeugen, welch eine Fülle von Koſtbarkeiten dieſe ungezählten Wagen zum Vorſchein bringen. Wie freuen ſich die Kinder, wenn ſie die gewaltige Herde der indi⸗ ſchen Elefanten im plumpen Gleichſchritt durch die Straßen der Stadt zum Circusplatz ziehen ſehen, wie ſtaunt Jung und Alt über die oſt⸗ afrikaniſchen Watuſſirinder, die, eine Seltenheit für Europa, mit ihren zwei Meter voneinander abſtehenden Hörnern in allen Städten das größte Aufſehen erregen. Aus anderen Wagen— dicht verſchloſſen— laſſen die Löwen ein verſtecktes Gebrüll, die Tiger ein leiſes Fauchen hörbar werden. Auf dem Circusplatz ſelbſt ſind hun— derte von fleißigen und geübten Händen tätig, geſtampft, die lockende Zelltſtadt entſtehen laſſen, eine Märchenſtadt, die phantaſtiſch hinausſtrahlt mit ihren 20000 Lampen in die Nacht. Und dann wickelt ſich im Innern dieſes ſchönſten aller Circuſſe, der durch drei rieſige moderne Heißluft⸗ maſchinen auf eine wohlige Zimmertemperatur erwärmt wird, ein Programm ab, das mit Recht den Circus Sarraſani immer wieder von neuem an die Spitze aller Circuſſe Europas ſtellt. Ein beſonderes Ereignis ſtellt das diesmalige Gaſtſpiel Sarraſanis aus dem Grunde dar, weil er uns dasjenige Programm zeigt, welches er 5 Das wllnommene Suan Ssrdcheng lle den Herren: Für gie Dame. Pullover Kübler⸗ und Westen Kleider größte Auswahl Kübler⸗ Hemden Hanna-Hose weiß und farbig, in 4 allen Preislagen Kunstseidene Damen- Hüte und Mutzen Wäsche Damen- neueste Formen Krawatten Strümpfe in Wolle u. 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Der ſchlechten Wirtſchaftslage des deut- ſchen Volkes trug Sarraſani durch möglichſte Senkung ſeiner Eintrittspreiſe Rechnung. So iſt es möglich, bereits für 0,50 Mk. den Cirkus des deutſchen Volkes beſuchen. Ein weiteres Entgegenkommen beſteht darin, daß Kinder und Erwachſene zu dem Nachmittagsvorſtellungen nur halbe Preiſe auf allen Plätzen zu zahlen brauchen. * Sonntagsrüchkſahrkarten zum Cireus Sarraſani. Anläßlich des Sarraſani⸗ Gaſtſpiels in Mannheim geben die Bahnhöfe im Umkreis von 35 km um Mannheim am 6, 7., 8., 9., 10., 11. und 12. Dezember Sonntags- rückfahrkarten nach allen Bahnhöfen in Mann- heim und nach Ludwigshafen(Rhein) aus. Gül⸗ tigkeitsdauer jeweils von 12— 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt), ſoweit ſie nicht ohnehin in die Gültigkeitsdauer der zum Feſte Mariä Empfängnis und zum darauffolgenden Sonntag ausgegebenen Sonntagsrückfahrkarten fällt. Dieſe verbilligten Karten ſind jedoch nur für den Circusbeſuch gedacht, weshalb Beſucher von aus— wärts dieſe Karten am Eingang des Circus Sarraſani mit einem Stempel verſehen laſſen wollen, wodurch ſie die Gültigkeit zur Rückfahrt erhalten. Schwerathletik. 8 Ladenburg(komb.)— Amicitia 1. M. 8:11 Am Sonntag trug die 1. Ringerſtaffel der Sportvereinigung„Amicitia“ gegen die komb. Ringerſtaffel des ASV. Ladenburg einen Freund⸗ ſchaftskampf aus. In der gutbeſetzten Turnhalle konnte man wirklich ſchöne Kämpfe ſehen. Viern⸗ heim die eine zuverläſſige Mannſchaft für die kommende Verbandsſaiſon auf die Matte ſchickten, konnten gut gefallen und wurden zuletzt auch verdienter Sieger. Die Mannſchaften ſtanden ſich wie folgt gegenüber. Bantamgewicht: Wiederholt L.— Bauer V. Der Ladenburger der gegen den techn. über— legenen Viernheimer nichts auszurichten hat unter— lag ſchon nach 2 Minuten durch eindrücken der Brücke. Federgewicht: Fiſcher L.— Winkenbach V. In dieſem Kampf kann der Viernheimer nichts ausrichten, er unterlag nach 2,10 Min. durch Hüftſchwung. Leichtgewicht: Lorenz, L.— Alex, B. Ueber dieſen Kampf iſt nicht viel zu ſchreiben, da Alex einen verdienten Punkteſieg abgeben mußte. Weltergewicht: Drill, L.— Merkel, V. Drill, der körperlich bevorſtand, wird nach 5 Min. Sieger. Der Viernheimer konnte in die- ſem Kampf nichts ausrichten. Leichtmittelgewicht: Schmich, L. Götz, V. In dieſem Kampfe hatte der Laden- burger gegen den techn. und kräftigen Götz rein gar nichts zu beſtellen. Sch. fiel in der 4. Min. einem von Götz ausgeführten Rückfaller zum Opfer. Halbſchwergewicht: Keßler, L.— Kempf, V. Hier konnte man einen 6 Minuten langen Standkampf ſehen, bis endlich das Los entſchied und Keßler in die Zwangshocke mußte. Jetzt hatte der Viernheimer es etwas leich⸗ ter und wird auch nach kurzer Zeit Sieger. Schwergewicht: Haedtgen, L.— Benz, V. Dieſer Kampf dürfte wohl der härteſte geweſen ſein. Benz, der wohl körperlich dem Laden⸗ burger weitaus nicht nahe ſtand, wird trotzdem Seidenbau, Schlssigen 22 Welnbünta, 8a. nach 15 Min. verdienter Punkteſieger. Ender⸗ gebnis 8:11. für Viernheim. Kraft Heil! *