EEC C ˙· 1» Taninchan- u. Aelloorhnehosrein 1s Einladung zu unſerer am Sonntag, den 10. Dez. 1933 im Saale„Zum Kaiſerhof“ ſtattfindenden großen Maninchen- ung Produnlenschau laden wir die hieſige Einwohnerſchaft, ſowie Freunde und Gönner höflichſt zum Beſuche ein. Der Vorſtand. Keg⸗ Ufreunde machen wir auf das Preiskegeln aufmerkſam. 9 Zwolts⸗ Berſeigenng Morgen Freitag, den 8. Dez. 1933 verſteigere ich in Viernheim, teilweiſe im Ver⸗ ſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle, öffentlich, zwangsweiſe, meiſtbietend gegen Bar · zahlung: Mobilien, Einrichtungs⸗ und Gebrauchs⸗ gegenſtände aller Art, darunter insbeſondere 1 Kleiderſchrank, 1 Büffet, 1 Kredenz, 1 Aus⸗ ziehtiſch, 4 Stühle, 1 Standuhr, 1 Bild, 1 Sofa, 1 Chaiſelongne, 1 Schreibmaſchine, 1 Nähmaſchine, 1 Ladentheke, 1 Kaſſen⸗ ſchrank, 1 Radioanlage, 1 Partie Damen⸗ ſchuhe, Laſchenſchuhe, Leder⸗ und Filzpan⸗ toffel, 2 Schweine n. a. 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Callei Neubauſtraße 12 Kein Einfrieren des Kühl⸗ waſſers mehr! Von dem bitterkalten Winter 1916/1917 können e die Soldaten, die als Kraftfahrer im Felde ſtanden, ein ſogenannte Garagen, d. h. baufällige An heizbare Räume wagte niemand mußten auf offener Straße oder auf Nur die wenigſten hatten Scheunen zur Verfügung. zu denken. Die meiſten ied ſingen. dem Felde parken. Daß das Kühlwaſſer nachts hätte abgelaſſen werden müſſen, um einen Bruch des Zylindergehäuſes und des Kühlers zu verhindern, wäre ſelbſtverſtändlich geweſen, wenn man die Möglichkeit gehabt hätte, am nächſten Tage wieder aufzufüllen. Leider waren die Brunnen aber auch eingefroren. Es mußte alſo der Fahrer nächtelang alle halbe Stunde den Wagen andrehen, damit das Kühlwaſſer warm bliebe. Eigentlich ein Widerſinn! Am wieviel beſſer haben es die heutigen Kraft- fahrer. Sie brauchen dieſe Sorge nicht mehr zu haben, wenn ſie das bekannte Dixol der A.-G. Henkel& Cie. in ODüſſeldorf benutzen. Dieſes Präparat iſt ein glyzerinhaltiges Gefrierſchutz mittel, das das Waſſer ſebſt bei 30 Grad Kälte nicht gefrieren läßt. Auch bei noch tieferen Temperaturen wird ein richtig her e Dixol⸗Waſſergemiſch nicht zu einer erſtarrten Maſſe, ondern höchſtens breiartig. Wichtig iſt nur, füllung dieſes Gemiſches das Waſſer abgelaſſen, daß vor ver Ein die geſamte Kühlvorrichtung mit friſchem Waſſer ausgeſpült werden muß und Schellen ſowie werden. Da Oixol nicht verdampft, üllung für den Winter. Die waſſerſteinlöſende Wirkun Schlauchverbindungsſtücke feſt angezogen enügt eine einmalige des ixols läßt es zweckmäig erſcheinen, hin und wieder die geſamte f Kühlwaſſerlöſung in Ge ſich dann am Boden ab und das klare Dixolgemiſch äße abzulaſſenz die Fremdteilchen ſetzen iſt wieder vollkommen gebrauchsfertig. Es muß darauf geachtet werden, daß die Dixollöſung nicht höher als acht bis zehn Zentimeter unter dem Stutzen ein efüllt wird, da es ſich bei der Erwärmung ausdehnt und bei zu hohem Stand aus dem Aberlaufsrohr ab · fließen würde. Sollte die Kühler vorrichtung ſehr ſtark verun. reinigt ſein, empfiehlt ſich eine vorherige Auswaſchung mit oder 3, da hierdurch die die Abkühlung hemmenden, meiſt ſtark ſetthaltigen Verſchmutzungen bereits gelöſt werden. Sofern der Kraftfahrer nur dieſe wenigen Punkte beachtet, kann er die un ⸗ bedingte Gewißheit haben, auch während der Wintermonate über einen jederzeit betriebsbereiten Kraftwagen 8 verfügen. Diplomlandwirt ehrend. Evisa 8 Nermutwein]? Appetitanregend Verdauungsfördernd Liter 95 Pig. ſollte in keinem Haushalt fehlen Ralhaus- Aro vert Peter Moskopp Sonntag, den 10. Dezember „Kupferner Sonntag“ Heute u. morgen Freitag ſeefriſcher Kabliau u. 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Volksblatt) 1 een Die einſpaltige en koſtet 25 Pfg., die Retlamezeile 60 Pfg., bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— nnahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands urt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Nummer 286 Die Wirtſchaftswoche die Preisbewegung.— Der Baukoſtenindex. das Volkseinkommen.— Starker Rückgang der Iwangsverſteigerungen.— Mehr Geld bei der Reichsbank. Die verſchiedenen Warnungen vor unbe⸗ techtigten Preiserhöhungen, vor al⸗ lem der Erlaß des Reichswirtſchaftsminiſters, haben die Aufmerkſamkeit auf dieſes Ge⸗ biet gelenkt. Da iſt es intereſſant, vom In⸗ ſtitut für Konjunkturforſchung die Feſtſtel⸗ lung zu hören, daß die Preisſteigerungen der lezten Monate im allgemeinen kleiner geblie⸗ ben ſeien, als vielfach befürchtet wurde. Auf vielen Gebieten blieben die Verſuche in ihren Anfängen ſtecken, weil die Kaufkraft noch nicht ſo gefeſtigt iſt, daß größere Preiserhö⸗ hungen ohne Gefährdung der Arbeitsbeſchaf⸗ ſung tragbar wären. Eine umfaſſende Preis⸗ hauſſe würde jetzt noch zuſammenbrechen müſſen, ehe ſie den Unternehmungen genützt hat. Die verhältnismäßig ſtärkſte Steige⸗ rung der Preiſe ergab ſich in der Gruppe der Agrarſtoffe. In den übrigen Gruppen waren die Preiserhöhungen vergleichsweiſe vlel kleiner. Bei den Produktionsmitteln ver⸗ harrten die Preſſe ſogar noch auf ihrem tief⸗ en Stand. Wenn die Preiſe der landwirt⸗ chaftlichen Erzeugniſſe ſo raſch geſtiegen ſind, b ſie in den letzten neun Monaten bereits mehr als ein Fünftel des Rückganges aus echs Jahren(1927 bis 1932) aufholen konn⸗ ien, ſo iſt das auf die Maßnahmen der Re⸗ gierung zum Neuaufbau des Bau⸗ erntums zurückzuführen. Auf den Märk⸗ ten der Induſtrieerzeugung ſind dagegen f e e teilweiſe durch den Ein⸗ luß der Regierung verhindert oder vielfach auf einen unumgänglich notwendigen Um⸗ ſang beſchränkt worden. Die Indexziffer der Bauſtoffpreiſe lag Anfang 1933 um etwa 35 Prozent unter dem höchſten Stand in der Nachkriegszeit, der im Jahre 1928 erreicht worden war. Sie halte im Februar 1933 mit 162,7(1913 gleich 100) ihren tieſſten Stand zu verzeichnen. Seitdem iſt ſie mit der Zunahme der Bautä⸗ igkeit, die im Zuſammenhang mit der fort⸗ Konſolidierung und der Bereitſtellung öffentlicher Mittel ein⸗ 1 iſt, leicht geſtiegen. Sie erreichte mit bſchluß der Bauperiode 1933 einen Stand von 104.9(Oktober), liegt damit aber noch etwas unter dem Stand des Vorjahres(Ok⸗ tober 1932: 105.6). Die Kriſenwende kam da⸗ bei in den meiſten Bauſtoffgruppen ziemlich gleichzeitig zum Ausdruck, wenn auch ſeitdem mitunter noch Preisrückgänge eingetreten iind. Die verbandliche Preisregelung, die in der Bauſtoffwirtſchaft ſchon ſeit längerem von größerer Bedeutung war, hat in dieſem Jahr weitere Fortſchritte gemacht. Die Bindungen beschränken ſich bei den Bauſtoffen meiſt auf keilgebiete(Schwergüter). Die Preiſe für auerſteine lagen zu Beginn der Bau⸗ periode 1933 im Durchſchnitt tiefer als im herbſt des Vorjahrs. Sie ſind im Anſteigen Süddeutſchen Zementverbandes die Preiſe lellweiſe herabgeſetzt worden, in anderen Fällen ſind ſie geblieben. Die Indexziffer der Baukoſten, die gegen Ende der vorjähri⸗ gen Bauperiode auf etwa 126(1913 gleich 100) lag, ging bis April 1933 auf 124,5 zu⸗ kück und erreichte im September wieder einen Stand von 126.6. Der bereits im Fe⸗ bruar beginnende Anſtieg, der nur durch eine leichte Senkung der Tariflöhne für verſchie⸗ dene Gebiete Anfang April unterbrochen worden war, iſt mit Abſchluß der Bauſaiſon ganzen vorerſt zum Stillſtand gekommen. ach dem Ausweis des Statiſtiſchen Reichsamtes betrug das deutſche Volks⸗ einkommen 1932 16.5 Milliarden Reichs ⸗ mark. Es hat ſich alſo gegenüber dem Vor⸗ lahr um 10,6 Milliarden oder 18,6 Prozent Die Intenſität des Rückganges etwa die gleiche wie 1931. Entſcheidend r die Beurtellung der Einkommensbelebung die Schrumpfung des Realeinkommens, Freitag, den 8. Dezember 1933 Paris, 8. Dezember. Der Auswärtige Ausſchuß der franzöſiſchen Abgeordnetenkammer hat ſich über die außenpolitiſche Lage un⸗ terhalten, aber man kann nicht behaupten, daß dabei irgendetwas herausgekommen wäre. Zunächſt faßte der Abgeordnete Fri⸗ bourg die Stellungnahme des Ausſchuſſes über das Saarproblem folgendermaßen zuſammen: Keine direkten Verhandlungen mit Deutſchland über die Saarfrage, Durch- führung der Volksabſtimmung im Jahre 1935 gemäß den Beſtimmungen des Ver- ſailler Vertrages, Schutz der Saarländer gegen„Gewalktätigkeiten“ ſeitens der nakionalſozialiſtiſchen Partei, Sicherung der Freiheit und der geheimen Stimm- abgabe bei der Volksabſtimmung. Der Abgeordnete Guernut nahm ſo— dann Stellung zur Abrüſtungskonfe⸗ renz. Er verlangte vor allem genauen Auf⸗ ſchluß über die Erklärungen, die der engliſche Außenminiſter bei ſeiner Begegnung mit Da— ladier über die Probezeit abgegeben habe. Im Verlaufe der Ausſprache wurde vom Ausſchuß eingehend über die mit der Reichs⸗ regierung aufzunehmende direkte Beſpre— chungen diskutiert. Hierbei äußerte der Ab⸗ geordnete Guernut den Wunſch, über die Beſprechungen des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin mit dem Reichskanzler genau un— terrichtet zu werden. Der Abgeordnete Ybarnegaray von der Gruppe Marin vertrat den Standpunkt, daß der Völkerbund nicht mehr dieſelbe Autorität beſitze wie frü⸗ her, da Deutſchland, die Vereinigten Staa⸗ ten, Japan und Sowjetrußland in ihm nicht vertreten ſeien und Italien nur noch aus Höf⸗ lichkeit in ihm bleibe. Wegen des Rücktritts Deutſchlands ſcheine es unmöglich zu ſein, Verhandlungen im Rahmen des Völkerbun— des aufzunehmen. Der Redner ſprach ſich für direkte Beſprechungen mit Deutſchland unter beſtimmten Bedingungen aus: der franzöſiſche Unterhändler müßte durch eine Regierung der nationalen Einigung unterſtützt werden, die die not⸗ wendige Aukorikät beſitze und Verkreker aller Parteien umfaſſe. Außerdem müß⸗ ten das Preſtige und die Stärke des franzöſiſchen Heeres wiederberageſtellt 11,8 Prozent im Vorjahr. Nominal hält ſich das Volkseinkommen 1932 noch etwas über der Vorkriegshöhe. Im Re⸗ alwert liegt die Summe dagegen um ein Sechſtel niedriger. Am 1. Dezember 1933 blieb das Volkseinkommen nominal noch annähernd um eine halbe Milliarde hin— ter dem entſprechenden Vorjahrsbetrage zu⸗ rück, dagegen ergibt ſich real bereits eine Zunahme um faſt 2 Prozent. Unter dem erreichten Vollſtreckungsſchutz für die deutſche Landwirtſchaft hat die Zahl der Zwangsverſteigerungen land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke im 2. Vierteljahr 1933 ſtark abgenommen. Einge⸗ leitet wurden im 2. Vierteljahr im Deutſchen Reich mehr als 1386 Zwangsverſteigerungen land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grundſtücke mit einer Fläche von zuſammen mehr als 22 300 Hektar. Gegenüber dem vergleichbaren Geſamtergebnis der Statiſtik für das 2. Vier⸗ teljahr des Vorjahres haben bei den Grund⸗ ſtücken mit einer Fläche von mehr als 2 Hek⸗ tar die Zahl der eingeleiteten Verfahren ſo⸗ wie die davon betroffene Fläche ziemlich Ni Age um rund 75 v. H. abgenommen. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes A bei Anzeigen werden nach Moglichkeit berückſichtigt.— Fur die Auſnathme an beſtimmt vorgeschriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden 50. Jahrgang werden. Ferner ſelen die Bande zwi⸗ ſchen Frankreich, Polen und der Kleinen Entente enger zu knüpfen. Der Ausſchußvorſitzende Herriot er⸗ klärte, die Zeit werde eine Annäherung mit Deutſchland erleichtern, doch müßten die An⸗ hänger direkter Beſprechungen bedenken, daß ſolche Verhandlungen die Kleine Entente ver⸗ ſtimmen könnten. Jedesmal wenn die fran⸗ zöſiſche Regierung, ſo behauptete Herriot, friedliche Verſicherungen von der Reichsre⸗ gierung erhalten habe, ſeien die Zuſagen durch die Tatſachen widerlegt wor— den. Wenn man in Frankreich eine Annähe— rung mit Deutſchland wünſche, ſo dürfe man doch nicht den Völkerbund aus dem Auge verlieren, der der Sache des Friedens ſchon viele Dienſte geleiſtet habe und der fort⸗ beſtehen müſſe, um ſein Werk zu vollenden. Veſchlüſſe Der auswärtige Kammerausſchuß hat ſei⸗ nen Vorſitzenden Herriot beauftragt, Besprechungen zu erſuchen, die der franzö— ſiſche Botſchafter in Berlin mit Reichskanzler Hitler gehabt hat.— Der Kammeraus— cchuß hat weiter beſchloſſen, die Regierung darauf aufmerkſam zu machen, daß beim Völkerbund alles unternommen werden müſſe, um der Saarbevölkerung„die Rechte und die Sicherheiten, die ihr vertraglich zu— ſtünden“, zu garantieren. Nur immer langſam voran Die Ausſprache im Ausſchuß der franzöſi— ſchen Kammer zeigte wieder einmal deutlich, wie ſchwierig es iſt, die franzöſiſche Außen— politik in Bewegung zu bringen. Gegen jede neue Idee iſt man mißtrauiſch, immer wie— der hört man die alten Weiſen und niemand getraut ſich, neue Methoden auch nur zu emp— fehlen.„Nur immer langſam vor⸗ an. liegt natürlich in den unſicheren par⸗ lamentariſchen Verhältniſſen. Die gegenwärkige franzöſiſche Regie- rung iſt vielleicht die ſchwächſte von al⸗ len, die in den letzten Mongken auf- einander gefolgt ſind. Ihre weſentliche Sorge iſt der neue Fi— je Zahl der im 2. Vierteliabr 1933 im Deut⸗ Hereinnabme nanzplan. der noch in dieſer ſchen Reich durchgeführten Zwangsverſteige— rungen land⸗ und forſtwirtſchaftlicher Grund— tücke beträgt nur noch 330 mit einer Ge— amtfläche von 5388 Hektar gegenüber 1784 Verfahren mit 41290 Hektar im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der durch— geführten Zwangsverſteigerungen hat alſo um 81,5 v. H. abgenommen und die betrof— fene Fläche um 87,0 v. H. Zum November⸗Ultimd ſind an die Reichsbank größere Anſprüche geſtellt worden. Sie waren etwas höher als zum Ok— tober⸗Ultimo, aber geringer als in derſelben Zeit des Vorjahres. Die Wechſeleinreichun— gen waren in der vierten Novemberwoche umfangreicher als 1932, was mit der erhöh— ten Kreditbeanſpruchung durch Arbeitsbe⸗ ſchaffungswechſel zuſammenhängen dürfte. Der deckungsfähige Wertpapierbeſtand hat nach dem Rückgang in der Vorwoche wieder eine Zunahme erfahren und damit die Gren⸗ ze von 200 Millionen Mark nahezu erreicht. Der Goldbeſtand konnte ſich weiter kräf⸗ tigen und hat damit erſtmals wieder den Betrag von 400 Millionen Mark überſchrit⸗ ten. In der Hauptſache dürfte es ſich um die von Rufſengold bandeln. gegebenen den; Außenminiſter um nähere Auskunft über die ..“ Der Grund für dieſe Stagnation Moche ſo Deutſchland und Frankreich Debatte im franzöſiſchen Kammerausſchuß für Auswärtiges— Am das Jaargebiet Parlamentarismus als Hemmſchuh für die Außenpolitik oder ſo erledigt werden ſoll. Bisher haben ſich aber nur die Radikalen für die Regierung ausgeſprochen. Das Schickſal des Kabinetts liegt, wie bei all ſeinen Vorgängern, wieder— um in der Hand der Sozialiſten, vor al⸗ lem der Neuſozialiſten. Es iſt unter dieſen Umſtänden kein Wunder, daß die Re⸗ gierung in der auswärtigen Politik alles vermeidet, was ihre Bemühungen um eine parlamentariſche Mehrheit ſtören könnte. Sie hat deshalb nichts gegen den Be- ſchluß des Kammerausſchuſſes einzuwen⸗ den gewagt, daß in der Saarfrage keine unmittelbaren Verhandlungen mit Deukſchland ſtattfinden und die Dinge roh aller für das deutſch⸗-franzöſiſche Verhältnis unerwünſchtken Rückwirkun⸗ gen ihren im Verſailler Vertrag vorgeſe⸗ henen Verlauf nehmen ſollen. Ebenſo wie der Verſailler Vertrag bildet der Völkerbund eine weſentliche Stütze der gegenwärtigen Regierung und der hinter ihr ſtehenden Linksparteien. Es iſt bezeich⸗ nend, daß der rechtsſtehende Abgeord⸗ nete Pbarnegaray die g Anmöglichkeit hervorheben mußte, im Rahmen des Völkerbundes Verhandlun⸗ gen mit Deukſchland aufzunehmen, während der Ausſchußvorſitzende Herriot auch bei dieſer Gelegenheit ſeine Völker— bundsorthodoxie betonte. Herriots Unver⸗ ſtändnis für die Notwendigkeiten eines Ge— dankenaustauſches auf diplomatiſchem Wege zeigte auch der linksſtehende Abgeordnete Guernut von der Liga für Menſchenrechte. der über die Verhandlungen des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin ſchon jetzt genau un— terrichtet ſein wollte. g Zweimetall⸗öIyſtem? Neuyork, 8. Dezember. „Neuyork Herald“ meldet aus Waſhingion Senalor James Hamilton Eeiys, der in Be⸗ gleitung des Schatzamtsſekretärs Woodin ir El Paſo(Texas) eingetroffen ſei, habe er. klärt, Frankreich werde innerhalb der näch ſten zwei Wochen den Goldſtandard aufge⸗ ben und zum Jweimekall-Syſtem(Gold- und Silher-Deckung) übergehen. Gleichzeitig dürften Leviſen in Gold umge⸗ wandelt worden ſein, da die Reichsbank in der gegenwärtigen Zeit der ſtark ſchwanken— den Deviſenkurſe beſtrebt iſt, ihren Devi⸗ ſenbeſtand zu vermindern; er beträgt jetzt nur noch 3 Millionen Mark. Der geſamte Zahlungsmittelumlaufiiſt auf 5484 Millionen Mark geſtiegen gegen 5339 Mark in der Vorwoche und 5605 Millionen Mark im Vorjahr. — Entlaſſungen aus Schutzhaft München, 8. Dezember. Die bayeriſche politiſche Poli⸗ zei teilt mit: Aus Anlaß des überwältigen— den Sieges des Nationalſozialismus am 12. November und des herannahenden Weih⸗ nachtsfriedens hat der politiſche Polizei⸗ kommandeur Bayerns die Catlaſſung von über 500 in Schutzhaft befindlichen Per'onen in ganz Bayern verfügt. Grundſätzlich wer⸗ den nur ſolche Perſonen entlaſſen, de ſich bis⸗ her einwandfrei geführt haben und von denen auch zu erwarten iſt, daß ſie ſich wizder als nützliche Mitglieder der Volksgemeinſchaft er⸗ weilen werden. Keine Sthirmherrſchaften! Reichsregierung iſt Regierung der prak- tiſchen Arbeit. Berlin, 8. Dezember. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda teilt mit: Das Reichs ⸗ tabinett hat beſchloſſen, Schirmherrſchaß⸗ ten und Protektorate in Zukunft grund ſätzlich abzulehnen. Dieſer Beſchluß war angeſichts der erdrückenden Fülle von Einladungen zu Wohltätigkeitsveranſtaltun— gen, Empfängen und Tees, zur Uebernahme von Protektoraten für Ausſtellungen und zum Eintritt in Ehrenausſchüſſe und von Bitten um Geleitworte und Beiträge für die verſchiedenſten Zeitungen, Zeitſchriften und Bücher unumgänglich. So begreiflich an ſich der Wunſch der Volksgenoſſen nach Mit⸗ wirkung der Reichsregierung und ihrer Mit⸗ glieder an ſolchen Veranſtaltungen und Kundgebungen des öffentlichen Lebens iſt, ſo bedrohlich wurde dieſer Zuſtand auf die Dau⸗ er für die Arbeitskraft der Reichsregierung und den Geſchäftsgang der Behörden Dieſe Reichsregierung iſt eine Regierung der praktiſchen Arbeit und der poſitiven Lei- ſtung, wie keine Regierung es bisher gewe- ſen iſt. Sie kann die gewalkigen Aufgaben der Wiederaufrichtung von Volk, Skaat und Wirtſchaft nur löſen, wenn ſie ſich mit aller Kraft auf dieſe Arbeit konzentriert Aus die⸗ ſem Grunde bedeuten alle die geſchilderten Anliegen, ſo gut gemeint ſie auch ſind und ſo ſehr in ihnen das Gefühl der Berbunden- heit zwiſchen Volk und Regierung zum Ausdruck kommt, eine Ablenkung der Reichs- regierung von der großen Aufgabe, die ihr geſtellt iſt. Ich appelliere aus dieſem Grun- de an die Selbſtdiſßziplin aller Volksgenoſſen und bitte ſie, in Zukunft grundſätzlich von dem Vorbringen derartiger Wünſche an die Keichsregierung und ihre Mitglieder abzuſe⸗ hen, bis auf die Einzelfälle, in denen es ſich um Ereigniſſe von ſtaatspolitiſcher Bedeu- tung handelt. ——— Die Auslandsgläubiger Eine Mitteilung der Reichsbank. Berlin, 8. Dezember. Die Reichsbank gibt bekannt: ländiſchen Gläubiger lang- und mittelfriſti— ger Forderungen ſind in Berlin zum ſchluß gelangt. Die Gläubiger wurden über die Deviſenlage unterrichtet. Transfer zuſammenhängenden teilt und mit ihnen durchgeſprochen. Die Reichsbank wird vor Ablauf des Monats Dezember bekanntgeben, ob ſie ſich in der Lage glaubt, die Transferierung der in Frage kommenden Zinsbeträge auf der bisherigen Höhe zu halten oder nicht. gergruppen angeregt, es möge dem Gläubi— gerkomitee im Intereſſe der tung der zwiſchen ihm und der Reichsbank beſtehenden Beziehungen Gelegenheit zur Stellungnahme zu etwaigen von der deut— ſchen Regierung einzugehenden Sonder— abmachungen auf dem Gebiete des Zahlungsverkehrs gegeben werden, durch welche die Intereſſen der Gläubiger berührt werden könnten Der Reichswirlſchaftsminiſter hat erklärt, daß er im Falle des Abſchluſſes von ſolchen Sonderabmachungen den Reichs- bankpräſidenten ſo rechtzeitig über den Inhalt dieſer Abmachungen unkerrichten werde, daß dem Gläubigerkomitee vor ihrem Inkrafk⸗ kreten Gelegenheit zur Skellungnahme gege⸗ ben werden kann. Der Keichsbankpräſident hat ſeinerſeits den Gläubigerverkretern mit⸗ geteilt, daß er für eine entſprechende Ausfüh⸗ rung dieſer Erklärung Sorge kragen werde. Die Schande von Wöllersdorf Mißhandlungen in dem öſterreichiſchen Konzenkrakionslager. Berlin, 8. Dezember. Der Wiener Berichterſtatter des„Völki— ſchen Beobachters“ gibt eine ausführliche Schilderung der Zuſtände im Konzentrati— onslager Wöllersdorf bei Wien, in dem jetzt an die 100 politiſche Häftlinge, zumeiſt Na— tionalſozialiſten, untergebracht ſind. Das Leben in dieſem„Lager“ iſt eine Hölle. Nicht nur, daß die Aufenthaltsräume nicht heizbar ſind und auch nicht Raum genug da iſt um ſich durch Belebung warm zu halten, fehlen ſämtliche ſanitären Anlagen. Waſſer muß kübelweiſe von einem jahrelang unbenutzten Brunnen geholt werden und eig— net ſich daher nicht zum Trinken, die Kloſetts ſind einfache, bretterüberdeckte Gruben, wel⸗ che vorſchriftsmäßig alle drei Tage mit Kalk beſtreut werden ſollten, aber nicht werden. Die Schlafſtellen ſind Pritſchen, nur die Be⸗ vorzugten erfreuen ſich eines Strohſackes, die meiſten müſſen auf den Brettern ſchlafen. Die Behandlung iſt unbeſchreiblich. 2 Die Beſprechungen mit den Vertretern der aus Ab⸗ Alle mit dem ſtatiſtiſchen Unterlagen und Ziffern wurden ihnen mitge- Im Laufe der Beſprechungen wurde von einzelnen Gläubi- Aufrechterhal⸗ darauf- hin dem Reichsbankpräſidenten gegenüber Das Perſonen, die in der Umgebung des La⸗ gers wohnen, verſichern, daß man die Häftlinge ſehr oft ſchreien und ſammern höre, namenklich abends, nach dem bei Einkritt der Dunkelheit abgehaltenen Appell. Manchmal gäbe es ſolche Szenen auch in der Nacht. 5 Dieſe Zuſtände verſchlimmerten ſich erheb⸗ lich, ſeit der geglückten Flucht zweier Lager⸗ inſaſſen. Am Tage nach dieſer trieb man die Häftlinge bei Morgengrauen zuſammen. Man bearbeitete ſie mit Kolbenhieben, Bajonellſtichen und Jußkritten mit ge- nagelten Kommisſchuhen. Infolge dieſer Verletzungen mußte ein Häft⸗ ling per Rettungsauto in ein Spital in Wie⸗ ner Neuſtadt gebracht werden, von wo er nach Wien in ein Krankenhaus übergeführt wurde. Er wies bei ſeiner Einlieferung drei gebrochene Rippen links, eine rechts, her⸗ rührend von Fußtritten auf, eine Durchtren⸗ nung der Kopfhaut mit leichte“ Verletzung des Schädels, ſowie zahlreiche Schnittwun⸗ den an Bruſt und Oberarm. herrührend von Säbelhieben, eine Quetſchung an der rechten Hüfte ſowie eine Prellung des rechten Knies. Die beiden Entflohenen, die befreundetes Ausland erreicht haben, mußten dort nach einer Unterſuchung durch den Amtsarzt ſich ſofort in Spitalbehandlung begeben, da meh— rere Wunden ſtark vereitert waren. Von der Arbeitsfront Gewerblicher Mittelſtand kommt über NS. Hago zur Arbeiksfronk. Berlin, 8. Dezember. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr Ley, hat verfügt. daß die Eingliederung aller im Handwerk, Handel und Gewerbe tä— tigen Betriebsinhaber, Geſellen, Angeſtellten und Lehrlinge in die Arbeitsfront durch die Dienſtſtellen der NS.⸗ Hago erfolgt Er hat weiter beſtimmt, daß die hierzu notwendigen Durchführungsbeſtim— mungen der Amtsleiter der NS.-Hago Pg. Dr. von Renteln zu erlaſſen hat. Alle Verpflichtungen werden übernommen Der Führer der Ddeutſchen Arbeitsfront, Dr. Robert Ley, gibt bekannt: Bei der not- wendigen Umorganiſation innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront übernimmt ſelbſtver— ſtändlich die Deutſche Arbeitsfront alle Ver— pflichtungen der Verbände. die durch die Mitgliedſchaft bei den Verbänden erworbe— nen Rechte bleiben alſo auch weiterhin ga— rantiert. Die bisher bei den Verbänden beſchäfligten Angeſtellten werden ebenſo von der Ddeui⸗ 5159 Arbeitsfronk übernommen. Darüber inaus wird die Deulſche Arbeitsfront zur Durchführung ihrer neuen großen Aufgabe noch mehr Kräfte zur Mitarbeit heranziehen bzw. einſtellen müſſen. 22 5 2 42 Arzte und Heilpraltiker Eine Erklärung des Stellvertreters des Führers. Berlin, 8. Dezember. Ueber die Erklärungen des Steilvertrelers des Führers, des Reichsmaiſters Heß, und des Reichsführers der Deutſchen Aerzteſchaft, Dr. Wagner, auf der erſten Nationalſozia— liſtiſchen Heilpraktikertagung in München, ſind in der Tagespreſſe vielfach unzutreffende und irreführende Berichte veröffentlicht wor— den, die den Eindruck erwecken mußten, als habe Reichsminiſter Heß die Aerzteſchaft an— gegriffen. In einer Erklärung legt der Stellvertreter des Führers jetzt dar, daß ihm nichts ferner gelegen habe als die Aerzteſchaft anzugreifen. Er betont ausdrücklich, daß er die Verdienſte jedes einzelnen Arztes im vol— len Umfange zu würdigen wiſſe und lediglich zu den Methoden der Schulmedizin und der Naturheilkunde Stellung genommen habe. Mit der Auffaſſung, daß im Inkereſſe der Volksgeſundheit die Naturheilkunde einen ihr gebührenden Rang erhalte und Schulmedi⸗ 115 und Naturheilkunde ſich gegenſeitig be⸗ ruchkend ergänzen müßten unter Anerken- nung der wirklichen Nalurheilkundigen nach energiſcher Ausmerzung der Kurpfuſcher, verkrikt Reichsminiſter Heß nur die Auffaſ⸗ ſung aller für die Volksgeſundheik verank⸗ worklichen Stellen, insbeſondere die des Reichsärzteführers Dr. Wagner. Litwinow in Verlin Auf der Rückreiſe nach Moskau. Berlin, 8. Dezember. Der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußeren Litwinow traf am Donnerstag morgen aus Rom kommend mit dem fahr⸗ planmäßigen Münchener Zuge um 8 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof in Berlin ein. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich eingefunden der ruſſiſche Geſchäftsträger in Berlin Bot⸗ ſchaftsrat Beſſenow, ſowie der größte Teil der Beamten der ruſſiſchen Botſchaft. Im Auftrage der Reichsregierung begrüßte Le⸗ gationsrat von Tippelskirch, der Refe⸗ rent für Rußland im Auswärtigen Amt, den ruſſiſchen Außenminiſter. Arbeiter, Deutſche Deutſche Tagesſchau SA.⸗Milglieder und poliliſche Klubs. Von maßgebender Seite wird zu dem Er⸗ laß des Stabchefs Röhm uber das Verbot der Zugehörigkeit von SA. und Ss.⸗Mit⸗ gliedern zu Klubs erklärt, daß dieſes Verbot, wie aus dem Wortlaut auch eindeutig hervor⸗ geht, ſich ſelbſtverſtändlich aur auf politi⸗ ſche Klubs bezieht. Nicht betroffen wird die Zugehörigkeit zu Sport⸗ und anderen unpo⸗ litiſchen Organiſationen Der Stabschef der SA. hat eine Verfügung erlaſſen nach der der Zugehörigkeit von Angehörigen der SA. und SS. zu Arbeiterorga niſatio⸗ nen nichts mehr im Wege ſteht. Italieniſche Auszeichnung für Reichsminiſter Dr. Göbbels. Der italieniſche Botſchafter in Berlin über⸗ reichte dem Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda Dr. Göbbels im Namen des Königs von Italien den„Or— den der Krone von Italien“ zu⸗ gleich mit einem perſönlichen Schreiben des italieniſchen Regierungschefs, in dem Muſſo⸗ lini Reichsminiſter Dr Göbbels ſeinen herz— lichſten Glückwunſch übermittelt. Auslands⸗Nundſchau Auflöſung des Deutſchen Kulkurratkes in Eſtland. Wie aus Reval gemeldet wird, iſt auf Beſchluß der Regierung der Kulturrat der Deutſchen Kulturſelbſtverwaltung aufge— höſt worden. Neuwahlen ſollen im Laufe von drei Monaten ſtattfinden. Der Kultur— rat beſteht aus 42 Mitgliedern die von allen Deut! den gewählt werden Zahlreiche na— tionalſozialiſtiſch eingeſtellte Deutſchbalten ſind ſeitens der politiſchen Polizei verhört worden. Beneſch nach Paris eingeladen. Auf Einladung der franzöſiſchen Regierung wird der tſchechoſlowakiſche Au— ßenminiſter Dr Beneſch demnächſt nach Paris kommen. Am 14. Dezember wird er eine Unterredung mit Außenminiſter Paul⸗Boncour haben. Während ſeines offi— ziellen Charakter tragenden Aufenthaltes wird Dr. Beneſch auch vom Präſidenten der Republik und vom Miniſterpräſidenten Chau— temps empfangen werden. Schweres Prandunglück Haag, 8. Dezember. Am Donnerstag brach in der Daendelſtraat in einem Mohnhaus ein Brand aus, der ſchnell eine ſolche Ausdehnung annahm. daß es den Bewohnern nicht möglich war, ſich recht⸗ zeitig in Sicherheit zu bringen. Die 18jührige deulſche Hausangeſtellte Paula Becker und die drei bezw. ſechs Jahr alten Söhnchen des Hausbefitzers kamen in'i Flammen um. Der Haus beſitzer ſelbſt un! ein Bender, die in der Verzwefflung vom Balkon des Hau⸗ ſes auf die Straße ſprangen, mußten ſchwer⸗ verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden. Gefährliches Glatteis Zwei Todesopfer. Kiel, 8. Dezember. Auf dem Bahnhof Suchsdorf iſt der Zugſchaffner Hillers bei der Abfahrt eines Zuges, vermutlich während des Einſteigens, in⸗ folge Glatteiſes ausgerutſcht und unter den Zug geraten. Er wat ſofort tot. Der Bahn⸗ hofsvorſteher Kroeger meldete dieſen Unfall dem Bahnhof Kiel telefoniſch. Etwa 20 Mi⸗ nuten ſpäter wurde er ebenfalls tot im Gleiſe liegend gefunden. Auch er iſt ein Opfer des Glatteſes geworden. Beim Aeberſchreit'n der Gleiſe iſt er offenbar ausgeglitten und von N einfahrenden Güterzug überfahren wor⸗ n. Todesurteil Koblenz, 3. Dez. Das Schwurgericht ver⸗ urte Le den 32jähr'gen Wohlfahrtzerwerbslo⸗ ſen Joſeph Kteyer wegen Mordes, Körper⸗ verletzung und Notzucht, begangen an der Ehe⸗ frau eines Arbeiters in Andernach, zum Tode 300 zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von ſieben ahren. i Menſchenfreſſer London, 8. Dezember. In der Grafſchaft Gloucheſter hat man in dem befeſtigten Lager von Salmaonsbury Spuren aus der früheſten Chriſtenzeit ent⸗ deckt, aus denen entnommen werden kann, daß es zu jener Zeitepoche im alten England Menſchenfreſſer gegeben habe. Der Leiter der Geſellſchaft für Alterkums⸗ e G. Dunning, hat bei Ausgra⸗ ungen Menſchenknochenreſte aufgefunden, an denen erſichllich iſt, daß durch Spalten der Knochen das Knochenmark enknommen wor⸗ den war; auch die Tierknochen waren in der gleichen Art behandelt worden, woraus der Jorſcher ſchloß,* jener Zeit die Urein⸗ wohner Englands Menſchenfreſſer waren. Fratsraum zweckentſprechend mit Lokales Gedenktage 1 8. Dezember 1815 Der Maler Adolf von Menzel in Bres⸗ lau geboren. 1832 Der norwegiſche Dichter Björnſtjerne Björnſen in Kwikne geboren. 1914 Deutſch⸗engliſche Seeſchlacht bei den Falklandinſeln; Tod des Admirals Graf von Spee, des Siegers von Coronel. Prot. und kath.: Mariä mpfängnis Sonnenaufg. 7.56 Sonnenunterg. 15.47 Mondunterg. 11.50 Mondaufg. 22.05 Sei mit den Fröhlichen froh, Mit den Traurigen weine! Das iſt das ſtärkſte Band, Welches die Menſchen verknüpft. W. Reuter. Gedanken zum 2. Advent Noch ſteht der Tag der Wiederkunft aus; der Herr iſt im Himmel und wir hier unten auf der Erde. Daß wir doch alle als Knechte Gottes erfunden würden! Nicht nur als Kin⸗ der, die ausreichen in ſeiner Liebe, ſondern als Knechte, die es ernſt nehmen mit dem erſten Artilel: des alles ich ihm zu danken und zu loben, dafür zu dienen und gehorſam zu ſein ſchuldig bin; und die ſich den zweiten Ar⸗ tikel ins Herz ſchreiben: daß ich in ſeinem Reiche unter ihm lebe und ihm diene in ewi— ger Gerechtigkeit, Unſchuld und Seligkeit; die immer vergeſſen, was er ihnen aufträgt: „Handelt, bis daß ich wiederkom⸗ me!“ Wie das geſchieht?— Was er euch ſaget, das tut! Sei einmal erſt recht treu in deinen Beruf, laß dir das Gotteswort einen Troſt ſein in der Trübſal, einen Halt ſein in der Anſechtung, eine Macht in der Heiligung, und dann gehe und zünde mit deinem Glaubenslicht auch andere Seelen an. So ſoll jeder Chrſt ſich täglich fragen: Wie kann ich Seelen ge winnen für meinen Herrn? Mach's wie der barmherzige Samariter: fange mit dem Näch⸗ ſten an, mit dem, was dir am Wege liegt. Das Wort vom Kreuz, halt es betend fei, gib es miſſionierend weiter. Jedes Bekenntnis zum Herrn macht feſter im Glaubensſtand. „Wo Treue Wurzel ſchlägt, macht Gott der Herr einen Baum daraus.“ Der Hert kommt, das iſt ſicher. Es gibt ein Gericht, das iſt zweifellos. Laßt uns treue Knechte ſein nach dem Wort des Herrn:„Handelt, bis daß ich wiederkomme!“ Schlachtfest Wir leben jetzt in der Zeit der Schlachtfeſte, die auf dem Lande und in der Kleinſtadt mit Recht ene belebte Angelegenheit ſind. Ein Schlachtſeſt will gut vorbereitet ſein, damit die„Ausbeute“ nicht nur am Schlachttag loh— nend, ſondern ſo geſtaltet iſt, daß ſie den Vor⸗ Dauerware füllt. Hier muß die Hausfrau zeigen, ob ſie eine richtige Bäuerin iſt. Beim Schlacht feſt kommt welfach noch ein beſonderes Haus— rezept entweder beim Würzen oder bei der Herſtellung beſonderer„Hausmarken“ zur Gel— tung. 8 Nach dem Landesgebrauch iſt Art und Name des Schlachtſeſtes verſchſeden. Im Heſſen⸗ land liebt man den„Schlachtekohl“, ein in Fleiſchbrühe mit Wurſtfett gekochtes Sauer⸗ kraut, Wellfleiſch, Leber- und Weckewurſt und „trockene Brotſuppe“. Bei der ſüddeut⸗ ſchen„Mezzelſuppe“ iſt der Tiſch mit Wurſt— brühe, Sauerkraut und Wellfleiſch, Blutwurſt und gekochten Aepfeln, Schweinepfeffer und Bratwurſt beſetzt; die nötigen Getränke dürfen nicht fehlen. Am Abend pflegen ſich die Bun ſchen einzuſtellen und in das weibliche Reich der Küche einzufallen. Denn zum ausgeſpro chenen Schlachtfeſt gehört Kurzweil, Fröhlich keil, Burſchennecken und Mädchenlachen. 11 ** Meiſter Grimmbark. Dürres Laub ra ſchelt durch den dezemberlichen Wald. Mels ſter Grimmbart, unſer Dachs, trottet herbſt— müde und vollgemäſtet zum Bau. Aus Laub hat er ſich ein dichtes warmes Lager zurechl— epolſtert. Von Beeren und Früchten, abge⸗ enen Obſt, Möhren, Rüben und Baum— wurzeln ſtrotzt ſeine Vorratskammer. Noch einmal tut Meiſter Grimmbart ſich gütlich, dann rollt er ſich zuſammen, ſteckt den Kopf zwiſchen die Vorderbeine und hält ſeinen Winterſchlaf. Der rauhe Pelz, die dicke Schwarte und die darunterliegende Fett⸗ ſchicht ſchützen ihn vor den Unbilden der kal ten Jahreszeit. Tritt günſtiges Wetter ein, ſo wird der Winterſchlaf unterbrochen heiß. hungrig geht der Dachs an ſolchen Tagen „auf Weide“. Dennoch iſt er bis zum Fru, ling klapperdürr geworden. Im Volksmun heißt es:„Wenn der Dachs zum Loche geht. läßt die Kälte nicht mehr lange auf ſich war— ten“. * Wettervorherſage: Meiſt bedeckt, Nachlaſſen des Froſtes. Rauhe Haut: Penaten. Creme In lurzen Worten: Nach Mitteilun 5 und ichsregierun ten und Protektorate grundſätzlich ablehnen. Reichsminiſter Heß erklärt zu ſeiner Rede über die Heilpraktiken, daß ihm nichts ferner elegen haben, als die Aerzteſchaft anzugrei⸗ fen Er ſei der Meinung, daß ſich Schulmedi⸗ zin und Naturheilkunde ergänzen müßten. Laut Bekanntmachung des Führers der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley übernimmt die Deutſche Arbeitsfront ſämtliche Verpflich⸗ tungen der Verbände. Der italieniſche Botſchafter überreichte Reichsminiſter Dr. Göbbels im Namen des Königs den„Orden der Krone von Italien“. Die bayeriſche politiſche Polizei hat die Entlaſſung von 500 in Schutzhaft befindlichen Perſonen verfügt. Der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar des Aeußeren Litwinow iſt am Donnerstag um des Reichsminiſters für olksaufklärung wird die 8 Uhr in Berlin eingetroffen und am glei⸗ chen Tag abends nach Moskau abgereiſt. Die Deutſchen Newyorks veranſtalteten eine große Kundgebung in Form eines Deutſchen Tages, bei der u. a. der amerika⸗ niſche Handelsminiſter Roper und Votſchaf— ter Dr. Luther ſprachen. 5000 Amneſtierungen! Anordnung des preußiſchen Miniſter⸗ präſidenten. Berlin, 8. Dezember. Der preußiſche Miniſterpräſident hat in ſei— ner Eigenſchaft als Chef der Geheimen Staatspolizei an die Inſpekteure der Gehei— men Staatspolizei ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: Im Hinblick auf das günſtige Ergebnis der Reichs lagswahl insbeſondere in den ftonzen⸗ kraklonslagern und aus Anlaß des Weih- nachksfeſtes habe ich die Abſichk, Enklaſſun⸗ gen aus den ftonzenkrationslagern vorzuneh⸗ men. Ich halte es bei der Beruhigung der innerpolitiſchen Lage und im Hinblick auf die abgeſchloſſene Skabiliſierung des nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Regiments für kragbar, auf dieſe Weiſe bis Weihnachten noch rund 5000 Gefangene zur Enklaſſung zu bringen. Wie das Geheime Staatspolizeiamt hierzu mitteilt, betrachtet der preußiſche Miniſter⸗ präſident dieſe Entlaſſungsaktion als einen Verſuch, den er zu wiederholen ge⸗ denkt, falls die Entlaſſenen nicht rückfällig werden. Vor allem ſollen Näter von meh— ee n in Zukunft Schirmherrſchaf⸗ reren Kindern entlaſſen werden, falls nicht ſchwerwiegende Gründe dagegen beſtehen. Nur erbgeſunde Menſchen! Die Durchführung des Geſetzes zur Ver⸗ hütung erbkranken Nachwuchſes. Berlin, 8. Dezember. Im Rundfunk ſprach Donnerstag abend über die am gleichen Tag im Reichsanzeiger veröffentlichte Durchführungsverordnung zum Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach⸗ 1 Miniſterialrat Dr. Gu tt. Er führte a. aus: Die Unfruchtbarmachung iſt keineswegs gleichbedeutend mit der Kaſtration, ſondern Kaſtration nennt man die Entfernung der Keimdrüſen ſelbſt. Während die chirurgiſche Entfernung der Keimdrüſen eine körperliche und ſeeliſche Veränderung des operierten Menſchen zur Folge hat, iſt dies bei der Steriliſierung nicht der Fall. Nach Para⸗ graph 1 des Geſetzes darf die Unfruchtbarma⸗ chung 10 dann vorgenommen werden, wenn ſie von einem Erbgeſundheitsge⸗ richt für notwendig erklärt 5 8 if. Zu den Erbkrankheiten des Geſetzes rechnen der angeborene Schwachſinn, erbliche Geiſtes⸗ krankheiten, ſchwerer Alkoholismus und ſchwere körperliche, erblich bedingte Leiden. Um das Geſetz zu verſtehen, muß man ſich den Sin n des Geſetzes vor Augen halten, der eindeutig und klar iſt, Meiſhen die 30 ee unglücklicher in Zukunft überhau i Wand une haupt verhindert 2. will das Geſetz die Familien und Ange⸗ hörigen vor unendlichem Leid und jahrelan- gen Opfern bewahren. Den erbkranken Perſonen ſelbſt dagegen ſoll wie bisher auch weiterhin die nolwendige Pflege zugebilligt werden. . Wie ſehr der Geſetzgeber bemüht geweſen iſt, Härten zu vermeiden, geht aus mehreren einſchränkenden Beſtimmungen hervor: Meldepflicht der Arzte Um dem Staate die Möglichkeit der Kon— trolle und des Eingreifens zu geben, ſollen Aerzte und alle Perſonen, die ſich mit der Heilbehandlung, mit der Unterſuchung oder Beratung von Kranken befaſſen, zur Mel⸗ dung verpflichtet ſein. Die Anzeige iſt dem zuſtändigen Amts a rt zu erſtat⸗ ten, dem die Verpflichtung obliegt, den An- trag auf Unfruchtbarmachung zu ſtellen, falls die betreffenden Perſonen oder deren geſetzliche Vertreter es nicht ſelbſt tun und wenn dies ſeiner Anſicht nach zur Verhin⸗ derung von erbkrankem Nachwuchs geboten erſcheint. Die Haſten des Einariffs träat bei ner⸗ — licherten Perſonen die Krankenhaſſe, bei Hilfsbedürftigen der Fürſorgeverband, bei allen übrigen die Staatskaſſe. Bei Jugend⸗ lichen darf der Eingriff unter Anwendung unmittelbaren Zwanges allerdings nicht vor dem 14. Lebensjahr ausgeführt werden. Zuſammenfaſſend kann geſagk werden, daß das Geſetz zur Berhükung erbkranken Nachwuchſes in Verbindung mit der Durch⸗ führungs verordnung geeignet erſcheint, die Zunahme der bedauernswerten erbkranken Menſchen zu verhindern. Die Franzoſenſchulen der Saar Kommerzienrat Röchling als Angeklagler. Saarbrücken, 8. Dezember. Vor der Strafkammer Saarbrücken begann das Strafverfahren gegen den Induſtriellen Kommerzienrat Dr. h. c. Röchling, der der Aufreizung der Bevölkerung und Belei⸗ digung“ angeklagt iſt. Die Straftat wird in dem Inhalt eines Flugblattes erblickt, in dem Kommerzienrat Röchling die Saarbevölke⸗ rung aufforderte, die Kinder nicht in die franzöſiſchen Schulen zu ſchicken. Zwei Berg⸗ leute hatten in dem Inhalt dieſes Flugblatts eine„Beleidigung“ erblickt und Anzeige er⸗ ſtattet. N Der Bergmann Dorſcheid, der ſich belei⸗ digt gefühlt hat, muß zugeben, daß er das Flugblatt nur auf eigenes Anſor⸗ dern bekommen hat. Es ſtellt ſich ferner heraus, daß Dorſcheid den Antrag auf Erwerb der franzöſiſchen Staatsangehörigkeit geſtellt hat und daß der andere Antragſteller Bergmann Kohler ſie bereits beſitzt. Veide gehören der ſeparatiſti⸗ ſchen ſaarländiſchen Partei an. Zeugen ſagen aus, daß, als ſie ihre Kin⸗ der in die franzöſiſche Schule ſchickten, ſie von der franzöſiſchen Grubenverwaltung Arbeit bekommen hätten. Andere Zeugen, Bergleute und Angeſtellte führen Fälle an, in denen die Weigerung, die Kinder in die franzö⸗ ſiſche Schule zu ſchicken und der Verluſt der Arbeitsſtätte zeitlich ſo nahe zuſam⸗ menliegen, daß ein Juſammenhang zwi- ſchen beiden Ereigniſſen als ſicher ange- nommen werden müſſe. Nach Beendigung der umfangreichen Be— weisaufnahme beantragte der Staatsanwalt Freiſpruch des Angeklagten, ebenſo der mit— angeklagten drei Flugblattverteiler. Die Ver⸗ teidiger ſchloſſen ſich dem Antrage des Ober— ſtaatsanwalts an. Für Röchling führte Rechtsanwalt Levacher aus, der Kampf gegen die franzöſiſche Schule ſei ein Kampf des Rechts gegen das Un⸗ rechk. Als gewählter Vertreter des Volkes ſei Röch⸗ EAI e eee ang zu dieſem Kampfe verpflichtet, zum die franzöſiſche Schule nach dem Zeugni verſchiedener Sachverſtändiger und nach de Eingeſtändnis der Regierungskommiſſion nicht auf dem Rechtsboden ſtehe, und ſogar eine Verletzung des Verſailler Vertrages darſtelle. Erſt recht ſeien die Methoden der Bergverwaltung unzuläſſig und unſittlich. Freigeſprochen! In den Abendſtunden verkündete das Ge⸗ richt den Freiſpruch ſämklicher Angeklagler auf Koſten der Landeskaſſe. 1 e Aus der Begründung iſt hervorzuhe⸗ ben, daß das Gericht bei dem Angeklagten Röchling ſowohl den objektiven als auch den ſubſektiven Tatbeſtand der Aufreizung ein⸗ zelner Teile der Bevölkerung gegeneinander verneinnte. Die wahren Schuldigen Es ſei unzweifelhaft, daß ein Druck auf die von der Bergwerksdirektion abhängigen Per⸗ ſonen zum Beſuch der Domanialſchulen aus- geübt worden iſt. Es ſei auch erwieſen, daß die Kinder, die die e beſuch len, im ſpäkeren Daſeinskampf nicht mit den. jenigen konkurrieren könnken, die die deul⸗ ſchen Schulen beſuchk haben. Seiner ganzen Einſtellung enkſprechend habe Röchling daher vor dem Beſuch dieſer Schulen warnen müſ⸗ ſen. In der Beleidigungsklage Kohlers und Dorſcheids liegt eine Beleidigung beider nicht vor, da Kohler als naturaliſier⸗ ter Franzoſe nie durch ein an Deut⸗ ſche gerichtetes Flugblatt beleidigt werden könne. Auch Dorſcheid habe ſich durch ſeinen Antrag auf Aufnahme in die franzöſiſche Staatsbürgerſchaft bereits vom Deutſch⸗ tum abgewendet. Politiſches Allerle n Berlin. Neichspräſident von Hinden⸗ burg empfing am Donnerstag den Reichs miniſter des Auswärtigen, Freiherrn von Neurath, zum Vortrag über außenpolitiſche Fragen. Berlin. Zum 40jährigen Dienſtjubiläum des Generaldirektors der Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, überbrachte Reichsverkehrs⸗ miniſter Freiherr von Eltz-Rübenach die Glückwünſche des Reichsverkehrsminiſteriums und einen Glückwunſch des Reichs präſi⸗ denten. Wismar. Auf Anordnung des mecklen⸗ burg⸗ſchwerinſchen Staatsminiſteriums iſt die in Wismar erſcheinende Tageszeitung „Mecklenburger Tageblatt“ auf die Daues von zwei Tagen verboten worden. Der roſtige Nagel kam mir ſehr erwünſcht. Aber als ich das laut äußerte, hatte ich ſofort das Gefühl einer gewiſſen Beſchämung; denn ich bin ein Mann von einigen dreißig Jahren, dieſe beiden Men⸗ ſchen aber, die da— nach einem durcharbeiteten Tag— die ganze kalte Nacht auf den Beinen ſind, um ihr Hab und Gut habe, von 10 Uhr l ſrüh bis 9 Uhr abends, dann führt er in der Manege ſeine Elefanten vor, dann ſitzt er wieder in ſeinem Wagen und arbeitet bis 4 oder 5 Uhr morgens. Dreimal in der Woche führt er ſeine Eleſanten auch nachmittags vor. Auf dem Nachttiſch hat er ſtets einen mächtigen Schreibblock 1 Das Geheimnis des Maharadͤſcha. Von Dr. A. H. Kober. Der Maharadſcha iſt der Herr einer gewaltigen Stadt, eines fliegenden, flüchtigen Reiches; er wohnt mit den Seinen in Zelten, die er auf Hunderten von Wagen— Autos natür⸗ lich, denn er iſt ein moderner Maharadſcha— über die Erde hin⸗ und herfahren läßt. Fünfhundert Menſchen führt er mit ſich, vierhundert Tiere, vierundzwanzig Elefanten darunter. Der Maharadſcha heißt Hans Stoſch-Sarraſani und iſt ſeines Zeichens Zirkusdirektor und Zirkuseigentümer. Wenn ſeine „Schau“, verpackt in koloſſale Laſt⸗ autos, in eine Stadt einrattert, wenn dann die Wagenburg zuſammenge⸗ ſchoben iſt, mächtige Zelte im Winde ſich bauſchen, wenn rieſige Plakate und Inſerate den Leuten zuſchreien: „Sarraſani iſt da!“ und wenn zehn⸗ tauſend Zuſchauer. in wuchtig aus⸗ ſchwingenden Ringen Kopf an Kopf ſitzend, unter dem Geſchmetter der Drommeten Sarraſanis Parade der ſiebenunddreißig Nationen und der vierhunvert Tiere erleben, dann ſteigt jedem die Ahnung von einer großen Fülle und Kraft, von Reichtum und Macht auf, die dieſem Sarraſani eigen ſein müſſen. Wie iſt Sarraſant, der ſeine Ele⸗ fanten immer als Maharadſcha vor⸗ führt und daher in Fachkreiſen der Maharadſcha genannt wird, zu ſeinem erſtaunlich großen und großartigen Unternehmen gekommen?— Dieſe Frage wird jedesmal geſtellt, wann und wo dieſer populärſte deutſche Zir⸗ kusmann auftaucht, und auch ich habe mir dieſe Frage geſtellt, als ich Sar⸗ raſanis Schau zum erſten Male ſah. Der Zufall hat mir eine Antwort darauf gegeben. Es war in irgend⸗ einer ſächſiſchen Stadt. Sarxraſani hatte ſeine letzte Vorſtellung hinter ſich und hatte mich eingeladen, dem Abbau des Unternehmens beizu⸗ wohnen. Durch eine neblige, kalte Nacht machte ich mit ihm 9 hun⸗ dertmal den Weg vom Zirkusplatz zum Güterbahnhof und zurück. Wir fuhren in einem herrlich ſchnellen Auto, das er ſich aus Bra⸗ ſilien mitgebracht hat. Jedes Tier, jedes Pferd, jedes equiſitenſtück betrachtete der Zirkuseigentümer beim Ab⸗ gange vom Platz, wie beim Einladen in den Extrazug; jedes uto mußte an ihm vorüberrollen. Zuletzt holte er ſelbſt ſeine Elefanten aus den Ställen, ordnete den Zug, führte ihn zur Rampe und verlud Stück für Stück dieſer indiſchen Koſt⸗ barkeiten. Dann wieder: Zurück zum Platz! Dort hatte in⸗ rau Stoſch⸗Sarraſani die Aufſicht geführt, mit enauigteit, derſelben Treue wie der Gatte. Eine ſchnell vom Balkon des Wohnwagens gereichte Taſſe Kaffee zu ſchützen, zu ſchonen, zu erhalten, ſind— ich will keine Lebenszahlen nennen, aber ſie ſind immerhin ſchon Groß⸗ eltern. Aus dieſen Meditationen riß mich ein kleiner Vorfall heraus, eine an ſich, wie ſo oft, belangloſe Epiſode, die mir aber den Sinn eines ganzen großen Zuſammenhanges auf⸗ ſchloß. Eines der mächtigen 16-Tonnen⸗Autos fuhr vorbei und Sarraſani hob den Stock und rief dem Chaufſeur zu: „Hallo! Was ſoll der roſtige Nagel, der da hinten heraus⸗ guckt?“ Der Fahrer ſtoppte, ſprang ab und befühlte verlegen einen langen roſtigen Nagel, der da aus der Türwand des Autos herausragte. Sein Einwand: dieſer Nagel ſtecke ſchon lange da, wurde vom Direktor mit einem beſtimmten„Nein, der war geſtern noch nicht drin!“ erledigt, und bald darauf war auch der Nagel des Anſtoßes erledigt, er wurde entfernt, und dem Fahrer wurde aufgegeben, morgen ſoſort die Stelle, die beſchädigt war, gut verſchließen zu laſſen, damit ſich der Riß nicht erweitere. Dieſer roſtige Nagel hat mir das Ge— heimnis des Maharadſcha erſchloſſen; nun weiß ich, wie Sarraſani zum Beſitzer dieſer gewaltigen Schau geworden iſt: durch treueſte, feinſte Präziſionsarbeit bis ins kleinſte hinein. Sarraſanis Südamerikaſahrt habe ich mitgemacht, lebe und arbeite nun ſchon lange mit ihm zuſammen, kenne ſein ganzes Unternehmen und ſeine Perſönlichkeit. Kein Wunder alſo, daß viele Fremde, die den Betrieb beſichtigen, ſich an mich wenden mit der Frage: was nun eigentlich für den Kenner das größte Wunder in dieſer an Wundern wahrlich nicht armen Sarraſaui⸗Schau ſei? Ich zeige ſolchen Fragern zuerſt die Zeltſtadt, erkläre ihnen, daß zu einem ſolchen Spiel⸗ zeug ſoundſoviel Tauſend Quadratmeter gehören an Lein⸗ wand, daß ein ſolcher Bau. auf vier hohen Maſten ruhend und an zahlloſen Abſegelungsſtricken befeſtigt, ein Wunder⸗ werk moderner Baukunſt ſei, daß die Sitzeinrichtung aus Tau⸗ ſenden von Einzelteilen beſteht, die ohne Nagel ineinander⸗ gefügt werden, daß die ganze Geſchichte in wenigen Stunden aufgebaut wird. Dann führe ich meine Gäſte auf eine zweite Dimenſion des Wunderbaren, iſt berichte ihnen, daß Sarra⸗ ſani dieſe ganze Zelteinrichtung mit allem Drum und Dran nicht weniger als dreimal beſitzt, daß er zudem in Dresden den ſchönſten ſteinernen Zirkus Europas ſein eigen nennt. In den Ställen, wenn das Auge an den langen Reihen der Pferde, der koloſſalen Elefanten, der Zebras, Büffel, an den Käfigwagen der Löwen, Tiger, Eisbären, Panther hinunter⸗ gleitet, erfolgt eine neue Steigerung des Staunens Auf dem Hofe dann öffne ich dieſe oder jene Wagentür, und der Be⸗ ſucher erblickt: moderne, zierlich ausgeſtattete Wohnräume oder Bureaus mit Dutzenden von Beamten oder Magazinen oder Werkſtätten oder Lichtmaſchinen, von denen ich bemerken kann, daß ſie Sarraſaniſche Spezialerfindungen ſind Es begegnen uns Tſcherkeſſen, Chineſen, Japaner, Marokkaner, Indianer, kauern vor ihren Zelten, braſilianiſche Tänzerinnen hänſeln ſich mit argentiniſchen Muſikern. Alles das iſt:„Tarrafani“. Alles das iſt wunderbar. Dann aber zeige ich endlich das Wunderbarſte, das größte Wunder der Sarraſani⸗Schau. Ich führe meine Beſucher an das Fenſter eines von drei zuſammengeſchobenen Wagen und laſſe ſie hineinblicken. Da ſehen ſie: vor einem kleinen Schreib⸗ tiſch ſitzt, bekleiden mit einem leichten Pyjama, mit der Horn⸗ brille auf der Naſe, ein hochgewachſener Mann. Lieſt, ſchreibt, rechnet, telephoniert. Das iſt Hans Stoſch⸗Sarrafani, Direk— tor und größtes Wunder, einzigartige Attraktion der Sarra⸗ ſani⸗Schau. Er ſitzt und arbeitet da, wie ich ihn geſchildert liegen, denn oft fährt er aus dem Schlummer auf und aus dem beſtändig weiterarbeitenden Unterbewußtſein formt ſich die Idee eines neuen Unternehmens. Während des Waſchens und des Raſierens muß ſeine Frau in der Nähe ſein, damit er ihr wichtige Notizen zuruſen kann; die zweihundert Briefe. die durchſchnittlich täglich einlaufen, lieſt er ſelber von A bis 3, gibt bei der Verteilung ſeinen Abteilungschefs jedesmal ſchon eine Skizze der Antwort, wie er ſie ſich denkt. Es wird keine Stahlfeder in ſeinem ganzen Reiche ausrangiert oder ange⸗ ſchafft, ohne daß er zuvor geprüft, begutachtet, dekretiert hat. Vor dreißig Jahren war Sarraſani ein Clown mit dreſ⸗ ſierten Tieren. Er hatte eine Tagesgage von drei Mark. Da⸗ von ernährte er ſeine Frau, ſeinen Diener, ſeine Tiere, ſich— und legte täglich dreißig Pfennige zurück. Heute iſt Sarraſant Beſitzer einer Schau, um die ihn amerikaniſche Zirkuskönige beneideten. Der Aufſtieg iſt konſequent, ganz folgerichtig ver⸗ laufen: ſeine Perſönlichkeit hat ihn ſich erzwungen. Sarraſani iſt ein Virtuos der Arbeit und ein Meiſter der Organiſation. Sein Verwaltungsapparat gliedert ſich folgendermaßen: Syndikus— Verwaltungschef— Repräſen⸗ tation— Propaganda— Chefingenieur— Archiv— Be⸗ triebsinſpektion(mit Autopark, Elektrik, Inſtallation, 200 Zelt⸗ bauern, 70. Chauffeuren, Dienern uſw.)— Handwerkeret (Schneiderei, Schmiede, Sattlerei, Tiſchlerei)— Hauptbuch haltung(6 Kaſſen, Gagenbureau. Lieferbureau, Steuerkaſſe)— Bureauchef(mit 5 Kontoren)— Fundusverwaltung(mit 10 080 Koſtümen in acht Magazinen)— Oberſtallmeiſter(63 Stallmeiſter, Futtermeiſter, 80 Tierwärter, Geſchirrmeiſter, Fouragemeiſter, 400 Tiere)— Oberregie(3 Regiſſeure, Dol— metſcher, 500 Artiſten, 100 Muſiker, Indianerdorf)— Ge ſchäftsſührer(ſtändige und vorreiſende, dazu Ropräſentante: in Kopenhagen, Paris, London, Newyork. Buenos Aires, Rio de Janeiro). Dieſe Reſſorts ſind wiederum in ſich gegliedert. So gibt es z. B in der Propaganda Abteilung beſondere Bureaus für Preſſeweſen, Inſerierung. Plakatterung, Flieger— kolonnen, ambulante Reklame, vorreiſende Klebekolonnen uſtw. Bewundernswert und verblüffend für den Außenſtehenden ſt die minutiöſe Durchorganiſierung des Sarraſani-Betriebes: mehr zu bewundern aber noch iſt, daß ein einziger Mann mit feſter, ſicherer Hand alle Fäden dieſer unendlich verzweigten Organiſation zuſammenhält, ihr beherrſchender Mittelpunkt! iſt— und das iſt Hans Stoſch⸗Sarraſant Man hat oft gefragt: Wie reich iſt eigentlich dieſer Mann? — Darauf kann niemand eine Antwort geben. Denn Hans Stoſch-Sarraſant hat ſich nie ein Rittergut, ein Schloß, einen Rennſtall angeſchafſt. Seine Gewinne ſteckt er wieder in ſein Unternehmen hinein. Er hat keine teueren„Paſſionen“, er lebt einſach Und arbelten hundertſach. Weshalb eigentlich? 0 Weil der Dämon der Arbeit in ihm ſteckt, der zauberhafte Trieb. immer, immer, immer unermüdlich, raſtlos zu ſchafſen, 1 Das iſt das Geheimnis des Maharadſcha. 0 „ A. f. und höher 1.(53. Ernennung der Vürgermeiſter Meuordnung für die heſſiſchen Landgemeinden. Darmſtadt, 8. Dezember. Unterm 28. November hat der heſſiſche Staatsminiſter ein von dem Reichsſtatthal⸗ ter am 1. Dezember ausgefertigtes Geſetz krlaſſen über die Ernennung der Bürgermeiſter, Berufsbürgermeiſter und Beigeordneten in den Landgemeinden. Dazu wird in der Begrün⸗ Dung u. a. geſagt: In einer großen Anzahl heſſiſcher Landge⸗ meinden iſt auf Grund der Verordnung zur Sicherung der Verwaltung in den Gemeinden vom 20. März 1933 die Amtszeit von Bür⸗ germeiſtern und Beigeordneten für beendet er⸗ klärt worden. An ihrer Stelle wurden Kom⸗ miſſare mit der einſtweiligen Verſehung der Dienſtgeſchäfte beauftragt. Es erſcheint nun⸗ mehr der Zeitpunkt gekommen, die Kommiſſa⸗ riate wieder zu beſeitigen und im Intereſſe der Feſtigung der Verhältniſſe zur regelmäßi⸗ gen Verwaltung der Gemeinden durch Bür⸗ germeiſter und Beigeordnete zurückzukehren. Den neuen Gedankengängen über den Auf⸗ bau der öffentlichen Verwaltung folgend, lehnt der Entwurf die Wahl von Bürgermeiſtern und Beigeordneten durch die Bevölkerung oder den Gemeinderat ab und ſieht ſtatt deſſen die Ernennung durch das Staatsminiſterium vor. Für die Ernennung zum Bürgermeiſter bezw. Beigeordneten ſind im weſentlichen die bisherigen Beſtimmungen, wie ſie im Kom⸗ munalgeſetz bezw. der Gemeindeordnung vom 10. Juli 1931 enthalten ſind, übernommen worden. Neu iſt, daß Bürgermeiſter und Bei⸗ geordnete in den Landgemeinden nicht mehr „Gemeindeangehörige“ ſein müſſen. Damit iſt der Staatsregierung bei der Auswahl der ge⸗ eigneten Perſönlichkeiten weitgehender Spiel⸗ raum gelaſſen. um eine Gewähr dafür zu ha⸗ ben, daß nur wirklich geeignete Perſonen das Bürgermeiſter⸗ bezw. Beigeordnetenamt ver⸗ jehen, iſt eine einjährige Probezeit eingeführt. Ferner erſcheint es angebracht,„Berufsbür⸗ ermeiſter“ nur noch in Gemeinden mit grö— erer Einwohnerzahl zuzulaſſen und zwar nur noch in ſolchen mit mindeſtens 5000 Einwoh⸗ nern gegen ſeither 2000 Einwohner. Um in⸗ deſſen der bisherigen Entwicklung Rechnung zu tragen, ſoll, ſoweit in Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern die Einrich⸗ tung des Berufsbürgermeiſters bereits beſteht, es dabei ſein Bewenden behalten. Der Aufbau des Reichsnährſtandes. Dieſes Geſetz ermächtigt die Bauernkammer für den Volksſtaat Heſſen, die ſich aus der Vereinigung der berufsſtändiſchen Vertretun⸗ en der Landwirtſchaft des Volksſtaates Heſ⸗ ſen und des Regierungsbezirks Wiesbaden in der„Landesbauernſchaft Heſſen“ ergebenden Beſchlüſſe unter Wahrung der nach dem heſ⸗ ſiſchen Bauernkammergeſetz vom 28. 6. 33 beſtehenden Rechte und Verpflichtungen zu faſ⸗ ſen. Nach erfolgter Eingliederung der Bauern⸗ kammer für den Volksſtaat Heſſen in die Hauptabteilung 2 der Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen werden die Intereſſen des Berufsſtan⸗ des der heſſiſchen Bauern durch die„Lan⸗ desbauernſchaft Heſſen(Freiſtaat Heſſen und Reg.⸗Bez. Wiesbaden)“ vertreten. Rabatt in den Filialbetrieben Wiedereinführung ab 7. Dezember. Aus Berlin wird gemeldet: Der Reichsver⸗ band deutſcher Nahrungsmittel-Filialbetrebe teilt mit: Das Reichskabinett hat bekanntlich am 23. 11. 1933 ein Geſetz über Preisnachlaß ver⸗ abſchiedet, durch welches ſowohl der im Ein⸗ zelhandel übliche Barrabatt, als auch die Rückvergütung der Konſumvereine auf höchſtens 3 Prozent begrenzt worden ſind. Nachdem durch Erlaß dieſes Geſetzes klare Rechtsverhältniſſe geſchaffen worden ſind, ha⸗ ben ſich die in der Pfalz, im rhein⸗ mainiſchen Wirtſchaftsgebiet und im Re⸗ gierungsbezirk Kaſſe! vertretenen Nahrungs⸗ mittel⸗Filialbetriebe entſchloſſen, mit Wirkung ab 7. Dezember 1933 die bis zum Frühjahr in ihren Betrieben übliche Rabattgabe wie⸗ der aufzunehmen und zwar in der durch das neue Geſetz feſtgelegten Höhe von 3 Prozent. Aufruf! Das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes hat ſich die große Aufgabe geſetzt, am Weih— nachtsfeſt Freude und Zufriedenheit auch in das Haus des ärmſten Volksgenoſſen zu brin⸗ gen. Es gelangen im Gaugebiet Heſſen-Naſ⸗ ſau außer weiteren Kartoffeln an kinderreiche Familien, Kohlen, Mehl, Fett und Kleider an alle zur Verteilung. Der vorbildliche Op⸗ ſerſinn der Bewohner unſeres Gaues ermöglicht uns dieſe Tat. g Um dem erſten Weihnachtsfeſt im Dritten Reich aber den letzten Glanz zu geben, wende ich mich heute nochmals an Euch Alle, deutſche Volksgenoſſen: Ihr habt gegeben— gebt noch mehr! Ihr habt geopfert— opfert noch mehr! Die Not iſt immer noch größer als Eure Gaben. Im Einverſtändnis mit unſerem Gauleiter rufe ich Euch zu: in allen modernen Formen und Farben v 1 bis 6 Uhr gestnet m 3, 1 Ihr aus den Stadten gebt weitere Kleider und Schuhe. Stellt Pfundpa⸗ kete mit Lebensmitteln zuſammen. Ihr vom Lande folgt dem Aufruf Eures Lan⸗ desbauernführers, gebt von den Haus⸗ ſchlachtungen Speck und geräucherte Wurſt. Ihr Beide aus Stadt und Land backt etwas mehr Weihnachtsgebäck und gebt es für Eure Brüder und Schweſtern. Es muß eine Ehrenpflicht ſein, dieſe Forde⸗ rungen zu erfüllen. Wer am Weihnachtsfeſt ſo glücklich iſt und auf ſeinem Tiſch eine Gans oder einen beſonderen Braten hat, vor dem ſteht die heilige Verpflichtung, eine beſon⸗ dere Gabe zu entrichten.. N Heſſen⸗Naſſau hat ſtets ſeine Pflicht ge⸗ tan. Bekennt Euch durch die Tat zur Volks⸗ gemeinſchaft, wir ſind eine Not⸗ und Brot⸗ gemeinſchaft, wir ſind ein Reich, ein Volk und eine Nation. Denkt an den Führer und folgt dem Ruf. 14 Jahre kannten wir nur Haß, jetzt muß ein Band die Nation umſchließen. 5 An Weihnachten darf es nur freudige Her⸗ zen und leuchtende Augen geben. gez. Haug, Gauführer des Winterhilfswerks. Aus Heſſen und Naſſau Arbeitslos— Arbeitsbeſchaffungs⸗Los! Das ſind zwei Gegner, bei welchen es keine Gnade gibt! Der Kampf muß durchgeführt werden. i. Die Arbeitsbeſchaffung muß Sieger blei⸗ ben. Kauft darum Loſe der zweiten Geldlotte⸗ rie für Arbeitsbeſchaffung! Tauſende ſollen wieder glücklich werden! i Tauſende ſollen wieder zu Arbeit und Brot kommen! Ziehung bereits 29. und 30. De⸗ zember 1933. * Ludwigshafen, 8. Dez.(Wegen Be⸗ truges beſtraft.) Im Herbſt dieſes Jahres hatte der 24 jährige Bahnarbeiter An⸗ ton Glas bei hieſigen und auch auswärtigen Geſchäftsleuten eine Reihe von Betrügereien verübt und wurde wegen Betrugs in elf Fällen vom eee zu einem Jahr Gefängnis verurteilt a 5 Hertheim a. Bg., 8. Dez.(Gu tsbeſit⸗ zerin verhaftet.) Die Gutsbeſitzerin Frl. Dina Gabel wurde von der Gendarmerie Freinsheim verhaftet und ins Amtsgerichtsge⸗ fängnis Bad Dürkheim eingeliefert. Lambsheim, 8. Dez. Vom Autoüber⸗ fahren.) Auf dem Weg von Lambsheim nach Maxdorf iſt der früher in Lambsheim ſtationierte Lagerführer des Freiwilligen Arbeitsdienſtes Schmitt non einem. Kraft⸗ Beachten Sie unsere Fenster! wagen, der aus der Richtung Vad Purryeim kam, angefahren worden. Schmitt trug da bei einen Rippenbruch, Nierenquetſchungen und einen ſtarken Blutverluſt davon. Der Beſitzer des Fahrzeuges konnte feſtgeſtellt werden. 5 Hördt, 8. Dez.(den Verletzungen erlegen.) Vor einigen Tagen iſt der 70. jährige Landwirt Michael Zotz beim Füttern von einem Pferd an die Wand gedrückt wor ⸗ den. Er hat dabei ſchwere innere Verletzun⸗ gen u. a. eine Darmverletzung davongetra⸗ gen, denen er jetzt erlegen iſt. 1 e d 17 0 chi 1 50 tie- gerSchütz e.) Infolge leichtſinnigen Han⸗ 1 0 mit einem Flobert ſchoß der 16 jäh⸗ rige Eugen Weſchler den 14 Jahren alten Jofeſ Keller in den Kopf. Der Knabe wurde in das Krankenhaus Karlsruhe gebracht. Rockenhauſen, 8. Dez.(Wildſchwein⸗ plage.) Bei einer im Staatswald, Abkei⸗ lung Spendeltal, veranſtalteten Treibjagd wur⸗ den zwar 15 Sauen geſichtet, es konnten abet nur ein Keiler, eine Bache und ein Friſchling erleat werden. 7 PFAFF mum num hänen, ficken, ftopfen Günstige Zahlungsbedingungen Wochenraten von RM 2.50 an Martin Decker tan Mannheim, N 2, 12 Zur Annahme von Bedarfs- deckungsscheinen zugelassen! Er hob die Hand. Aber dieſes Zeichen genügte ſchon. 66. Fortſetzung. Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe 7 „Wenn man einen hohlen Zahn hat, Fräulein Donatus, dann läßt es einem keine Ruhe: man muß immer irgend- wie mit der Zunge dranſtoßen, wenn es einem auch hinterher um ſo weher tut. Und genau ſo machen es die Menſchen hier mit ihrem ewigen politiſchen Streit. Sie müſſen immer und immer wieder an die Wunde rühren, ganz gleich, was daraus entſteht.“ 8 Gerda war auf dem Treppenabſatz ſtehengeblieben: In ihren Augen war etwas Heftiges.„Und wer iſt ſchuld, Herr Rechtsanwalt, daß ſich dieſe Wunde nie ſchließt?“ „Ach“— Rechtsanwalt Lukaſchel machte eine Hand⸗ bewegung; ſie konnte Abwehr, Gleichgültigkeit, Müdigleit ausdrücken—,„ſehen Sie, da fangen Sie auch an, Fräu⸗ lein Donatus. Schuld— Schuld! Ich könnte Ihnen viel darauf antworten Ich könnte die Sache hiſtoriſch ent⸗ wickeln. Ich könnte Ihnen ſo einiges erzählen, wie zum Beiſpiel, daß die Polen es ſeinerzeit in Poſen auch nicht wie im Himmel hatten. Aber das hat alles keinen Sinn. Selbſt wenn ich zugebe, daß die gegenwärtige Schuld auf polniſcher Seite liegt— kommen wir damit weiter? Wir werden erſt weiter kommen, wenn wir aufhören, gegen— einander abzurechnen. Sie haben die Grenzziehung nicht gemacht— ich habe ſie nicht gemacht, niemand von allen, „Wiſſen Sie, Fräulein Donatus, daß wir hier zehn Minuten vor der Korridortür unſerer Gaſtgeber auf und ab gewandert ſind?“ 5 „Aber dafür haben wir für unſere Perſon wenigſtens die polniſch⸗deutſche Frage gelöſt“, lachte Gerda Donatus. Der Rechtsanwalt ſah das junge Mädchen mit einem raſchen Aufblick an und wollte etwas ſagen; aber als er ihr unbefangenes Geſicht ſah, ſchwieg er. Und da öffnete auch ſchon das Stubenmädchen, eine weiße Schürze über einem korrekten ſchwarzen Kleid tragend, die Tür. Viertes Kapitel. Der Raum war ſo erfüllt von Zigarettenrauch, daß das grelle Licht der elektriſchen Lampen nur wie ein matter, bläulicher Schimmer hindurchdringen konnte. Um den runden Tiſch ſaß eine Reihe von Perſonen, deren Geſichter auf den erſten Blick keinerlei Zuſammengehörigkeit er— kennen ließen. Nur ein kleines Zeichen im Knopfloch war ihnen allen gemeinſam. f f Einige der Männer, meiſt junge Menſchen, waren in einer Art Uniform, Wickelgamaſchen, Kniehoſen, Litewka. Auf einem kleinen Tiſch in der Ecke lag neben Zivilhüten eine Anzahl Mützen mit dem polniſchen Adler.„Die ſchnellen und etwas ziſchenden Laute der polniſchen Sprache ſchwirrten lebhaft und heftig durch den Raum; man unterſchied das reine und elegante Hochpolniſch von dem ſchwerfälligen und dialekt⸗durchſetzten Klang des oberſchleſiſchen Waſſerpolniſch. f Am Kopfende des Tiſches ſaß ein großer, breitſchul⸗ triger Mann in einem eleganten Sakkoanzug.. Auch er trug im Knopfloch das kleine Abzeichen. Er ſaß ſehr cuhig die hier leben, hat ſie gemacht. Wir wollen alle arbeiten und Frieden haben Ob die Grenzziehung gerecht iſt oder ungerecht, das hilft uns jetzt nichts. Wir müſſen vorder⸗ and miteinander auskommen.“ „Ja, wenn alle ſo wären wie Sie!“ Gerda Donatus ſah den Rechtsanwalt Lukaſchek mit einem guten Lächeln an. Ueber deſſen blaſſes Geſicht zog ein leiſer Schein der Freude; haſtig wandte er ſich ab und drückte auf den Knopf der Plüddemannſchen Klingel. da und blickte mit halbgeſchloſſenen Augen über die Ver⸗ ſammlung, deren aufgeregte Rede und Gegenrede ſich immer mehr verſtärkte. a „Gut ſo“, ſagte er halblaut in tadelloſem Warſchauer Polniſch zu einem geſchmeidigen, jungen, ſcharſgeſichtigen Manne neben ſich,„gut ſo, Doktor Rodſchinſty! Sie haben Der junge Menſch, der ihm zunächſt ſaß, verſtummte ſofort und ſtieß ſeinen Nachbar an. Der wies ſtumm zu dem neben ihm Sitzenden hinüber. Und im Augenblick war das Stimmengewirr abgeſchnitten.. ö* Der elegante Mann in dem Armſeſſel ſah mit dem Blick eines Menſchen, der gewohnt iſt, durch die Geſichter in die Gedanken einzudringen, im Kreiſe umher. Er ſah Ge⸗ ſichter: reif, bäueriſch, faſt ſtupide. Er ſah Geſichter: fana⸗ tiſch, zuſammengeſchloſſen, angeſpannt. Brutale, mit ſehr kleinen ſarmatiſchen Augen und breiten, platten Naſen, und ſolche, in denen alte Raſſe ſich in jedem Schwunge des dunklen Geſichts erhalten hatte. In allen aber, in primitiven wie intellektuellen, war etwas wie eine irre Verzücktheit, eine bedenkenloſe Hin. gegebenheit, als ſie alle ſtumm auf den großen, breit ſchultrigen Mann blickten. Der Breitſchultrige ſaß noch immer ſtumm, unbeweg! und hielt die Hand— eine auffallend ſchmale, elegante Männerhand war es, die zu dem breiten Typus kaum paßte— leicht erhoben. Es war in der Bewegung dieſer Hand etwas wie ein Heranholen, ein Zuſammenfaſſen, ein Signal. Wie ein Signal klang auch plötzlich eine ſehr heile herriſche Stimme in die atemloſe Stille des Raumes. „Kameraden, ich danke euch, daß ihr alle gekomme? ſeid! Mit Sorge im Herzen, bin ich von de. Zentra hierhergetommen. Konnte ich doch nicht wiſſen, wie gro eure Bereitſchaft, wie ſtark euer Wille und wie ſicher ende Siegeszuverſicht ſein würden. Kameraden, mit Freud“ werde ich zurücktehren können und berichten, daß wir ſiche ſein können, weil die Geſchicke des Landes in euren ſtarten Händen und in eurem glühenden Patriotismus ruhe Kameraden, die kommenden Wahlen müſſen und werds! der Welt beweiſen, daß dieſes Land polniſch war, polnisch iſt und in alle Ewigkeit unter dem weißen Adler leben 1 9 In allen Gemeinden, in der ganzen Woiwodſchaft mu die Mehrheit der Stimmen unſeren polniſchen Kandidaten gehören. Wir müſſen mit allen Mitteln verhindern, daß die Sache weit genug vorgetrieben. Nun heißt es nur, die Leute in der Hand zu behalten, bis—“ in irgendeiner Gemeinde ein Deutſcher ſiegt.(Fortis. folgt.) Nachdruck verboten. Und als er am nächſten Tage die Geliebte wiederſah, da geſchah, was geſchehen mußte: er ſank vor ihr nieder und aus ſeinem Herzen brach alles hervor, was er darin o lange ſchon nur noch mühſam zurückgehalten hatte. Er dünkte ſich der Glücklichſte der Sterblichen, als ſie an ſeine Bruſt ſank und ſeine Küſſe duldete, nahm ſtrahlend die Glückwünſche des Barons und den ſtümmen Hände⸗ druck der Baronin entgegen— und am gleichen Tage noch wurde der Hochzeitstermin feſtgeſetzt. Noch vier Wochen mußte er warten, dann— Freudeſtrahlend eilte Doktor Johannes Braumüller nun endlich nach der Wohnung ſeines Freundes Wolfram und— hörte, niedergeſchmettert, die Wirtin ſagen: „Herr Erkner iſt bereits vor acht Tagen abgereiſt. Er hat ſein Ziel nicht verraten, aber drin liegt ein Brief für den Herrn Doktor!“ Johannes Braumüller riß ungeſtüm den Umſchlag auf, der in der Handſchrift des Freundes ſeinen Namen trug, und— las auf dem Zettel nichts als die Worte eines alten geiſtlichen Dichters: „Gib mir nit ſchuld, klag' mich nit an! Das haſt Du ſelber Dir getan!“ Da ſtand nun der glückliche Bräutigam und ſtarrte auf dieſe Worte und fragte ſich, warum ſie als letzter Gruß des Freundes geſchrieben worden ſeien. „Er irrt ſich, er muß ſich irren! Alix iſt ein Engel!“ jagte er zu ſich ſelber. Tag für Tag ritt er hinaus nach der Villa, die auf eine Koſten von unzähligen Handwerkern wieder in den einſtmaligen Zuſtand verſetzt wurde. Er ſelber überwachte alles, fragte aber immer wieder Alix nach ihrer Meinung, und eines Tages entwickelte er ihr den Plan, den er für ſeine Zukunft entworfen hatte. „Weißt du, Alix“, ſagte er,„ich ſehe ein, daß ich dir nicht den Aufenthalt in dieſem kleinen Neſt zumuten kann. Ich habe deshalb beſchloſſen, mich in Heidelberg als Privatdozent niederzulaſſen und die akademiſche Laufbahn einzuſchlagen. Iſt es dir recht? Ich kann dir ja leider einen Titel bieten. Du kennſt nun meine Herkunft—“ „Ich werde überall glücklich ſein, Liebſter, wohin du mich auch führſt“, erwiderte Alix ſanft und ſchaute ihn mit leuchtenden Augen an. „Das wußte ich, dieſe Antwort hatte ich von dir er— wartet!“ rief er jubelnd und wünſchte nur, Wolfram hätte dieſe Antwort ſeiner Schweſter hören können. Der Gedanke an ſeinen verſchollenen Freund war der einzige Schatten, der in ſein Glück fiel, und den er nicht zu bannen vermochte. Die Eltern der Braut waren ebenfalls einverſtanden mit dem Vorſchlag, die Villa zu bewohnen— und einen Tag vor der Hochzeit überreichte Doktor Johannes Brau— müller ſeiner Braut die Urkunde, durch die ſie in den Beſitz der hunderttauſend Mark gelangte. Da küßte ſie ihn ſtürmiſch und wußte ſich nicht zu laſſen vor Freude, weil ſie nun nicht mehr arm ſein ſollte. Und am gleichen Abend mußte der alte Simon einen Brief zur Poſt beſorgen, wieder an den Freiherrn von Pernheim, und darin ſtand: „Ich erwarte Dich in Lugano, Schatz! Sei klug! Ich küſſe dich viel tauſendmal! Alix.“ Es gab eine glänzende Hochzeit, an der auch die teil— nahmen, die der Baroneſſe die gute Partie nicht gönnten, weil ſie ſelber mit ihr gerechnet hatten— es wurde viel geflüſtert und getuſchelt, aber das alles hielt den Lauf bes Schickſals nicht auf. Der Prieſter gab die beiden als Gatten zuſammen, und als Frau Doktor Braumüller reiſte die bisherige Baroneſſe Alix von Erkner noch am gleichen Abend an der Seite ihres Gatten nach Lugano, wo eine ſchmucke, trauliche Villa des jungen Paares harrte, wo die Flitterwochen verbracht werden ſollten. In München aber benutzte Doktor Johannes Brau— müller ſeinen Aufenthalt dazu, eine bekannte Auskunftei aufzuſuchen und zu beauftragen, den Aufenthalt eines gewiſſen Wolfram Erkner feſtzuſtellen, ihm nach Lugano Beſcheid zu geben und weitere Weiſungen abzuwarten. „Ich will ihn zu mir einladen“, nahm er ſich vor.„Und ſieht er mein Glück, ſo wird er nicht länger abſeits ſtehen, ſondern ſich wieder mit ſeiner Schweſter und ſeinen Eltern verſöhnen. Ich aber gewinne den Freund zurück, den ich, de länger, deſto ſchmerzlicher vermiſſe.“ Herrlich war die Fahrt nach dem Süden, die teilweiſe im Zuge, teilweiſe im neuen Auto zurückgelegt wurde. Immer wieder pries der junge Ehemann ſein Glück und dankte insgeheim ſeinem Vater, daß er ihn durch das reiche Erbe dazu verholfen hatte— denn das wußte er freilich: ohne dieſen Reichtum hätte er nie Ausſicht gehabt, die Hand und die Liebe dieſes wunderſchönen jungen Weibes zu erringen; aber er ſah auch ein, daß ein ſolches Geſchöpf nicht für Armut und Niedrigkeit geboren war, ſondern für Glanz und Pracht, und insgeheim überlegte er ſich, wie das Haus ausſehen müßte, in welches er nach ſeiner Heimkehr ſeine junge Frau führen wollte. So vergingen die erſten beiden Wochen, bis eines Tages ein Zufall fügte, daß Alix Braumüller auf einem Ausflug einen alten Bekannten ihrer Eltern traf: einen Freiherrn Robin von Pernheim, und es war ſelbſt⸗ verſtändlich, daß dieſer ſich ihnen anſchloß. Da Johannes Braumüller einen Chauffeur nur ſtörend empfunden hätte, ſo ſteuerte er bei den Ausfahrten das Auto immer ſelbſt. Nur hatte bisher immer ſeine junge Frau neben ihm geſeſſen, und jetzt— jetzt mußte ſie ſich natürlich dem Gaſt und alten Bekannten widmen, ſaß mit ihm auf dem Rückſitz und tauſchte mit ihm allerhand Erinnerungen aus. Johannes Braumüller paßte das zwar durchaus nicht, aber er mußte ſich fügen und achtete mehr als je auf den Weg, ſo daß er keine Zeit hatte, das Paar hinter ſich zu beobachten. Und das war gut! Aber als der Wagen vor dem Landhauſe hielt, hätte auch ein ſehr ſcharfer Beobachter nichts Verdächtiges in der Art finden können, wie Alix mit Pernheim verkehrte, und Doktor Braumüller fand es ſehr rückſichtsvoll und verſtändig von dem Freiherrn, daß er entſchieden ablehnte, mit ins Haus zu kommen. „Junge Eheleute ſind meiſt freigebig mit ihren Ein⸗ ladungen“, ſagte er,„und ärgern ſich hinterher, wenn ſie angenommen werden. Ich kenne das und werde mich hüten, der Störenfried zu werden. Später vielleicht—“ Wieder ſah Johannes Braumüller den Blick nicht, den die beiden verſtohlen tauſchten. Er verabſchiedete ſich faſt herzlich von Pernheim und fand, daß ſeine geliebte Alix an dieſem Abend noch zärtlicher als ſonſt zu ihm war. Sie ſchien ſich doch ſehr über dieſes„vollkommen un— erwartete“ Wiederſehen gefreut zu haben. Aber wäre der junge Ehemann wirklich der Menſchen— kenner geweſen, für den er ſich hielt, ſo hätte zweierlei ihn ſtutzig machen müſſen: einmal, daß Alix faſt den ganzen Abend von Pernheim ſprach und Pläne von Ausflügen entwarf, die ſie mit ihm unternehmen wollte, und dann, daß ſie einen ſo guten, alten Bekannten nicht zu ihrer Hochzeit geladen hatte. An das letztere dachte er zwar, ſprach es aber nicht aus und freute ſich, daß Alix ihn zum erſten Male heiß küßte. Ihm kam jedoch noch nicht die Erkenntnis, daß ſie ſeine Küſſe und Zärtlichkeiten bisher nur geduldet hatte. Alix aber lag in dieſer Nacht lange wach und dachte nur an ihn, dem ihr Herz ſeit Jahren gehörte. Und das war nicht der Doktor Johannes Braumüller, ihr Gatte, der neben ihr feſt und ahnungslos ſchlummerte, ſondern Robin Pernheim, der nun gekommen war, den ſie alle Tage ſehen würde. Dieſer Freiherr, der ebenſo arm war, wie ſie es ge— weſen war, den ſie deswegen nicht hatte heiraten können, und dem ſie nun helfen wollte zu frohem Lebensgenuß— auf Koſten dieſes Tölpels von einem Arzte, der ſo töricht war, an ihre Liebe zu ihm zu glauben! Nicht einen Augenblick kam der ſchönen Alix der Ge— danke, daß ſie einen Betrug, ein Verbrechen begehen wollte— ſie hielt es für ihr gutes Recht— für das Recht ihres heißen Herzens— den Mann zu lieben und zu be— glücken, der ihr Ideal geweſen war, ſeit ſie ihn kennen— lernte. Doktor Braumüller hatte ſie gekauft— ſie mußte ſeine Frau ſein. Aber ſeine Geliebte?! Faſt hätte Alix laut aufgelacht, als ſie das dachte. Und als ſie endlich einſchlief, träumte ſie, Robin ſei bei ihr und hielte ſie umſchlungen und flüſterte ihr wieder jene Worte ins Ohr, die ihr Blut immer zu ſo raſchem Lauf gebracht hatten. Sie dachte die ganze Nacht an ihn, und die Ausſicht auf das bevorſtehende Liebesglück machte ſie ſo ſchön, daß Johannes Braumüller ſie bewundernd betrachtete und ſich fragte, ob denn das wahr ſein könnte, daß dieſes herrliche Geſchöpf ſich ihm zu eigen gegeben hatte! „Die ganze Welt muß mich um ſie beneiden!“ dachte er, und in ſeiner Freude erbat er ſich einen kurzen Urlaub von Alix, um ein Geſchäft zu erledigen, wie er ſagte. Liebenswürdig gab ſie ihm die Erlaubnis, geleitete ihn bis zum Gartentor und winkte ihm nach. Aber ſie war nicht etwa ſo töricht, nun ſchleunigſt den Freiherrn zu ſich rufen zu laſſen! O nein! Baron Erkner hatte recht gehabt, als er ſagte, ſeine Alix ſei ein Racker! Johannes Braumüller ſah die Welt in roſenrotem Licht, als er ſeines Weges fuhr, und er wünſchte ſehn— ſüchtig, daß die Auskunftei in München ihm endlich die Adreſſe ſeines Freundes Wolfram mitteilen möchte. „Ich würde ihn ſofort bitten, zu mir zu kommen und ſich zu überzeugen, wie glücklich ſeine Schweſter mich ge— macht hat!“ dachte er, kaufte in der nahen Großſtadt ein koſtbares Smaragdarmband und kehrte eilig heim. Kurz vor ſeiner Villa überholte er den Briefträger, der ihn bereits kannte und ihm nun eine Depeſche ent⸗ gegenhielt. „Aus München!“ dachte Johannes Braumüller und löſte den Verſchluß; er ſah, daß er recht vermutet hatte. Ein Straßenname, eine Hausnummer und der Name der Stadt— das war alles. Die Auskunftei hatte raſch genug ihre Pflicht getan. Von Herzen froh darüber, trat Johannes Braumüller ſeiner jungen Frau gegenüber und ſchob ihr das Arm⸗ band auf den linken Arm, die ſich dann um ſeinen Nacken rankte, die ihn an eine ſanft ſchwellende Bruſt zog. Wieder meinte er, noch nie ſo heiße Küſſe auf ſeinen Lippen geſpürt zu haben, und wieder ſtrahlte er vor Glück, und ſo kam es, daß der Brief, den Wolfram Erkner am zweiten Tage nach dieſem Vorfall erhielt, auf ihn wirklich den Eindruck machte, daß ein vollkommen glücklicher Menſch ihn geſchrieben haben mußte— daß er aufatmete und ſich noch am gleichen Tage auf den Weg machte, um ſich zu überzeugen. Doktor Braumüller aber ſagte ſeiner Alix nichts von dieſem Briefe— er wollte ſie überraſchen— und ſehn⸗ ſüchtig wartete er auf eine Antwort. Er war nicht ver⸗ wegen genug, zu hoffen, daß der Freund ihn gleich auf⸗ ſuchen würde. Es war ein Zufall, daß das Auto des Doktors am Bahnhof hielt, als Wolfram Erkner ankam. Johannes Braumüller hatte an die Schwiegereltern ein Kiſtchen Veilchen geſandt. Auch ſie ſollten wiſſen, wie glücklich er war. Er hatte es ſelbſt als Eilpaket auf⸗ gegeben, und nun ſtand er da und beſah ſich die Aus⸗ ſteigenden— Seine Augen weiteten ſich, er glaubte, ſich zu irren— Da aber hatte Wolfram ihn bereits bemerkt und kam auf ihn zu. „Hannes, mein alter, lieber Hannes!“ „Mein Wolf!“ Sie hielten ſich einander umſchlungen und ſtanden lange ſo da, und einer ſchaute dem anderen in die Augen. Die des Arztes ſtrahlten wie Sonne. Das ſah Wolfram Erkner, und da begannen auch die ſeinen zu leuchten. „Ja, gucke mich nur an, Wolfram!“ rief Johannes Braumüller.„Ich bin glücklicher geworden als ich zu hoffen wagte, und wäre es nicht eine ſo abgebrauchte Redensart, ſo möchte ich ſagen, ich ſei der glücklichſte Menſch auf der Erde!“ „Ich ſehe dir an, daß du dich als ſolcher fühlſt“, er— widerte Wolfram.„Und ich freue mich darüber. Ich— Doch laſſen wir die Vergangenheit ruhen. Ich bin hier. Das iſt der beſte Beweis dafür, daß ich mich mit Alit ausſöhnen will, und von hier aus werde ich dann auch zu den Eltern fahren.“ „Sobald aber wird das nicht geſchehen, alter Junge! Jetzt mußt du erſt bei uns bleiben—!“ „Ja, ja, gern!“ verſicherte Wolfram, und der Wagen führte ſie raſch nach der lauſchigen Villa, zu dem Liebesneſt Johannes Braumüllers. Alix ſah von der Veranda aus die beiden Männer durch den Vorgarten auf das Haus zuſchreiten und— erblaßte! Sie erſchrak ſo ſehr, daß ſie eine Hand auf das Herz preſſen mußte, da es ſeinen Schlag einſtellen zu woller ſchien. i Faſſungslos ſtarrte ſie auf die beiden— auf deu Gatten, auf den Bruder, und in ihr klang eine Stimme: „Jetzt bricht dein Glück in Scherben!“ Sie dachte aber nur an das Glück, das Robin Pern— heim ihr hatte ſchenken ſollen! Mit aller Gewalt nahm ſie ſich zuſammen, daß ſie den beiden entgegeueilen und ſich Wolfram an die Bruſt werfen konnte— mit einem kleinen Jubelſchrei, der faſt echt klang. „Nun erſt iſt unſer Glück vollkommen, Alix!“ ſprach iht Gatte.„Nun habe ich die beiden Menſchen bei mir, die mir die liebſten auf Erden ſind!“ Noch ſaßen die drei auf der Veranda, als abermals durch den Vorgarten ein Herr geſchritten kam— ein ſchlanker, eleganter Herr. Wolfram Erkner ſah ihn, ſtutzte und ſtrich ſich über die Augen. Seine Schweſter aber ſchaute nur auf ihn, nicht auf den, der da als geladener Gaſt kam, und ihr klopfte das Herz vor Angſt. Da aber klang durch die Stille die Frage Wolframs: „Iſt das nicht Robin Pernheim? Wie kommt der hier— her?“ Zugleich wandte er ſich der Schweſter zu und ſchaute ſie, mißtrauiſch forſchend, an und ſah, wie die Farbe auf ihren Wangen kam und ging. Da verfinſterte ſich ſein eben noch ſo heiter ausſehen— des Geſicht, aber er erhob ſich mit den anderen beiden und hörte, wie aus der Ferne, die Worte des Freundes: „Wir trafen Pernheim zufällig auf einer Ausfahrt. Alix freute ſich von Herzen über das Wiederſehen, und da Herr von Pernheim ſowieſo ſich hier einige Zeit auf— halten wollte, ſo haben wir ihn ſelbſtverſtändlich ein für allemal als Mittagsgaſt zu uns geladen. Ich nehme an, ihr kennt euch bereits— nicht wahr?“ Wolfram Erkner nickte ſchweigend. Scharf beobachtete er den Freiherrn, aber auf deſſen Geſicht war nur der Ausdruck der Freude über das Wieder— ſehen zu leſen, und auch während des Mahles tonnte Wolfram nichts feſtſtellen, was ſeinen Verdacht gegen die beiden beſtätigt hätte. f f Der Freiherr entfernte ſich ſogar früher, als Wolfram erwartet hatte, und da Johannes Braumüller annahm, daß den Geſchwiſtern an einem ungeſtörten Alleinſein ge⸗ legen ſein würde, zog er ſich unter einem Vorwand eben⸗ falls zurück. l So ſaßen Alix und Wolfram einander gegenüber, und nun ergriff der Bruder mit ſeiner rechten Hand die der Schweſter. Tief bohrten ſich ſeine Blicke in ihre Augen, und halb⸗ laut ſagte er: 5 i „Hätte ich gewußt, daß Pernheim hier weilte, ich wäre nicht gekommen. Sieh mich an, Alix, und antworte mir! Haſt du ihn gerufen?“ 917 (Fortſetzung folgt.) Aehtungl Samstag, Sonntag und Montag Das Spitzen-Jonfilmwerk der U. L. S. Dolly Haas, Miliy Forst, Paul Hörbiger, Oskar Sima u. Ida Mlist in der schönsten u. entzückensten Ionfilm-Opereite un verqisst 105 ſch Eine nette, friſche und humorvolle, ſowie muſikaliſche Tonfilm- Operette mit ſo viel Laune, Witz und Können, daß wenn Sie ſchon lange zu Hauſe ſind, werden Sie den Schlager brummeln, ſummen oder zwitſchern„So ein Mädel vergint man nieht“. Man kann nur das eine ſagen: Beſucht dieſen Tonfilmſchlager der überall, ſogar dem verwöhnteſten Beſucher, gefallen hat. Ueberall ausverkaufte Häuſer. Ueberall ſingt man die Schlager. Dazu das Schöne u. Teienhaige Belprögrarmm Hugerdem die neueste Ufa-Joenworbhenschau. Das intereſſanteſte und aktuellſte aus allen Ländern der Erde. Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab ½8 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu zu ſehen. Sonntag Mittag groge 4 ald D Sohlen, kräitiges Oberleder: Größe 27-30. Größe 31-35. Macnls- Kinderstictel gute Verarbeitung, wasserdicht, starke 39⁰ Ml. 4.50 5„ e e Mi. 0 40⁰ Isakowitz Mannheim, Breitestraße, K 1, 5 Der Schuh- Fachmenn seit 33 Jahren am Sonntag, 10. Dezember von 1 bis 6 Uhr geöffnet! Sonügrangebol in Gp. Vg Sonntag, den 10. Dezember letztes Verbands- 08 piel der Mannheim. o Reſt. Mannheim Spielbeginn 1. 3 Uhr, 2. Mannſchaft/ 1 Uhr. Die Spiele der übrigen Mannſchaften werden morgen Samstag bekannt gegeben. Amicitia 09 E. V. V'beim Sportplatz im Wald mtit „Zur Waldſchenke“ Vorrunde gegen Mannſchaft Ab heute Freitag Sonntag zeigt Metro⸗Goldwyn⸗Mayer⸗Film Greta Garbo Die ſchönſte und größte Schauſpielerin der Welt. Greta Garbo und Clark Gable Ein Film von überdurchſchnittlichem Format, dem Weltruf vor⸗ 90 ausgeht. FALL UND AUF SIIEG sUSAN AEN f c ARα αεε Delro, 1 4 e ei Metro- Soldan Nee r- FI 2 I O EUTScER SFHRACHE. Ein Frauenſchickſal, aufſteigend aus tiefſten Tiefen zu höchſten Höhen des Lebens. In dieſem Film ſind der Garbo die Möglich— Fo jähriges Prieſterjubiläum. In der Diözeſe Mainz köanen am 20. Juli 1934 auf ein 50 jähriges Prieſterſein zurückblicken: Bayer, Johannes geb. 18. 7. 1860 zu Oppershofen(Wetterau) z. Zt. Pfarrer in Gießen. Pfarrer in Gießen ſeit 15. 1. 1892.— Vogel, Georg Peter geb. 25. 10. 1858 zu Unter Schönmattenwag(Odenwald) z. 31. Pfarrer in Klein Winternheim, Piarrer in Kl. W. ſeit 1. 1. 1910.— Wolf, Franz geb. 22. 3. 1859 zu Rockenberg(Wetterau) z Zt. Pfarrer in Viernheim Heſſen. Pfarrer in Viernheim ſeit 1 7. 1904. * Auszahlung der Landhilfe. Am Montag, den 11. Dezember, von Vorm. 11 Uhr ab, kommt beim Arbeitsamt die Land⸗ hilfe zur Auszahlung. Wir machen die Land— wirte hierauf beſonders aufmerkſam. Die Reichsautobahn. Infolge des außerordentlich kaſten Wetters, kann mit den Arbeiten an der Reichsautobahn noch nicht be— gonnen werden. Falls es die Witterungsver— haltniſſe zulaſſen, iſt beſtimmt damit zu rechnen, daß auch hier nun die Anbeiten aufgenommen werden. Durch das kalte Wetter ſind die Bau— arbeiter überhaupt zum Feiern gezwungen, ſo— daß die Zahl der Exwerbsloſen vorübergehend etwas in die Höhe gehen wird. Die Grünen auf dem 08 Platz. Am Sonntag hat die J. Mannſchaft der Spot. vereinigung einen ſchweren Gang nach dem 08 Platz. Entſcheidungsvoll iſt dieſes Spiel, wes— halb alles daran geſetzt werden muß, um dieſen Kampf zu gewinnen. Unſere Mannſchaft ſtartet in folgender Aufſtelluug: Krug Kiß— Faltermann Martin— Bauersfeld— F. Mandel Winkler— Koob— Kiß K.— Schmitt— Fetſch Bestecke Größte Auswahl 1116 Mähbige Preise Nathiausbogen! Mannheim Ersſe Viernhelmer Jonfumscpau Achtung! Heute Freitag Extra- Programm im Central ⸗Film⸗Palaſt. Wieder iſt es Freitag geworden und das Central wartet mit einem extra To filmprogramm auf. Auch ich geh heute ins Central. Am ver⸗ gangenen Freitag war es im Central großartig und heute ſoll es noch ſchöner ſein. Zwei erſt⸗ klaſſige Filmwerke. 1.„Kampf“ um den Sieg im internationalen Autorennen auf den weltbe— kannten Auloſtraßen: Die Schauinsland Bahn Nürburg⸗Ring Rivalen im Kampf um den Rekord Fanatik der Schnelligkeit. Tempo— Tempo und atemraubend Im 2 Teil:„Die Kögigin von Kanſas.“ Ein Cowboy Abenteuer— ſtück aus dem nordamerikaniſchen Bürgerkrieg nach wahren Begebenheiten. Dazu die Ufa-Ton⸗ woche. Alle Filmfreunde beſuchen heute die ge⸗ waltige Exſra-Freitags-Vorſtellung Vereins⸗Anzeiger. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916. Den Mitgliedern zur Keuntgis, daß am 10 Dezember unſere lokale Kanichenſchau ſtatt— findet. Einſetzen der Tiere am Freitag, den 8 Dezember, nachmittags von 5— 7 Uhr. Meldeſchluß ſpäteſtens bis Mittwoch abend. Standgeld muß bei der Anmeldung entrichtet werden bei Georg Hofmann, Neubauſtraße 3. Betreffs Geflügel Abteilung. Die Gl flügel— züchter weſche gewillt ſind auf der großen Gau-Ausſtellung in Karlsruhe— Grötzingen ausſtellen zu wollen, können ſich bei Zacht— kollege Jakob Waldſtr. melden. Meldeſchluß am 12. Dezember. Auf nach Karlsruhe. Heil Hitler! Der Führer. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Sonn- tag, den 10. Dezember 1933 zweite Pro— gramm-Wanderung: Viernheim— Jägerhaus— Kranzlacher Wg Bensheim. Abmerſch 11 Uhr am Friedhof Der Führer: Otterbeck. Die Wanderung wird mit 2 Punkten bewertet. Zahlreiche Beteiligung wird erwartet. Mit deutſchem Wandergruß„Friſch auf“ und Heil Hitler! Stockert, Wanderwart Männergeſangverein 1846. Samstag Abend 8½ Uhr vollzähſige Singſtunde. Um reſt— loſes Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Samstag abend 8 Uhr Probe 7/9 Uhr Singſtunde für den Punktliches Erſcheinen erwartet Sänger⸗Einheit. der Soliſten. ganzen Chor. Zur Aufführung im Union⸗Palaſt! Die große Rünſtlerin Greta Garbo. Greta Garbo iſt am 18 September 1906 iu Stockholm geboren. Ihr wirklicher Name iſt Greta Guſtaffton. Als ihr Vater ſtarb und die Familie in großer Armut zurückließ, war Greta 14 Jahre alt. Eine Zeitlang arbeitete Greta in der Putz- abteilung des Warenhauſes Bergſtröm in Stock— holm. Der Propagandachef ließ ſie einmal für Zeitungsanzeigen muHutmodellen photographieren, und das führte zu ihrer erſten Filmrolle in einem Modenfilm, in dem ſie Hutmodelle des Warenhauſes zeigte. Danach gab ihr Ecie Petſchler, ein Luſt— ſpielregiſſeur, eine Rolle in dem Luſtſpiel„Erick, der Landſtreicher“. Es gelang ihr, an die Kö— nigliche Dramatiſche Schule zu kommen, wo ſie der verſtorbene Regeſſ ur Mauritz Stiller bemerkte Er war es, der ihr den Namen„Garbo“ gab und ihr eine Rolle als Partnerin Lars Hanſons in„Goeſta Berling“ verſchaffte. In Berlin be— kam ſie ſpäter noch eine Rolle in dem Film „Die freudloſe Gaße“. Anläßlich der Anweſen— heit von Louis B Maher in Berlin wurde ſie dann von der Metro Goldwy May er nach Amer— ika engagiert, im Jahre 1925. Ihren erſten großen Erfolg„Totentanz der Liebe“ folgten die Filme„Es war“,„Anna Karenina“,„Herrn der Liebe“,„Das göttliche Weib“,„Krieg im Dunkel“,„Wilde Orchideen“,„Uſichtbare Feſ— ſeln“ und„Der Kuß“. Ihr erſter Tonfi m war„Anna Cyriſtie“; dann folgten„Romanze“. „Moonne“,„Mata Hari“ und ab heute wird wan ihren neueſten Film„Helgas Fall und Auf— ſtieg“ im Union-Theater ſeben. Ihr Partner waren Lars Hanſon, John Gilbert, Conſad Na gel, Nils Aſther, zum erſtenmal in„Mata Hari“ Roman Novarra und in„Helgas Fall und Auf— ſti g“ der neueſte Filmliebling Amerikas: Clark Gable. Greta Garbo iſt ſchlank, aber kräftig, mit blondem Haar und graugrünen Augen. Man weiß wenig von ihr, ſie liebt die Einſamkeit und will ihr Privatleben nicht an die O ſſent— lickeit gezogen wiſſen. Sie emp'ängt niemals Interviwer, weder während der Aufnahmen noch zu Hauſe. Ihre Echolung iſt der Sport, Sonn— bäder und L ſen. S hr ſelten beſucht ſie geſell Den feschen Wintermantel zu billigen Preisen auf be— queme Ratenzahlung bei uns! Einige Beispiele: 19.50 24.50 29 50 35— 38.— 45.— 49.— 55.— 62.— 88.— 78. 38. ſchaftliche Veranſtaltungen. Niemals iſt ſie bei Premieren ihrer Filme anweſend. Sie ſchminkt ſich nie, trägt keine„Garbofriſur“ außerhalb des Film, ißt gern gut, lacht über Witze, ſpielt gern gite Jazzplatten auf ihrem Grammophon, liebt lange Spaziergänge im Regen: große Kin— derfreundin. Haßt emgebild te Leute. Kümmert ſich um nichts, was über ſie geſagt wird. Ar— beitet mehr als die meiſten Filmſtars und hat weiter keinen Wunſch, als ihr Leben für ſich al— lein leben zu durfen. Beſuchen Sie Greta Garbo Sie ſind zufrieden. Heute Freitag ſrefriſcher 8 Central-Film-Palast 2 Achlung! Heute grole Freitags- Vorstellung Wieder ein Extra Bomben- Programm. 1. Das gewaltigſte Senſations-Tonfilmwerk der Ufa. Flaschen-. jugendl- u. Mindervorstellung 1. Kampf(Senſation), 2. Die Königin von Kanſas(Wild-Weſt) 3. Ahoi— Ahoi.(Luſtſpiel) keiten gegeben, alle Regiſter ihres großen Könnens ſpielen zu laſſen. Die Geſchichte eines kleinen Bauernmädchens, das ſeiner großen Liebe allen Gefahren und allen Hinderniſſen zum Trotz treu bleibt. Die edelſten fraulichen Reize vereinigen ſich in dem gro b ßen Geheimnis um Greta Garbos Schönheit.(Ohne Gewähr.) Abend 8 Uhr Training der Handballer im Das klaſſige Metro-Beiprogramm: Berliner Dev ſſenkurſe. Lokal. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Dick und Dost in„wei Kuckueckseier“ 1 pu Sterling 18,78, 1 Dollar 26% ũ H! ö Ein Lachſchlager erſten Ranges, jeder kennt die beiden, jeder will 100 holl. Gulden 163,83; 100 Belga 58,32;——— ö 5 kröde Ueeuneimer Tontamsphau 5 ſie ſehen. 100 Lire 22,10; 100 dän. Kronen 61,34; 100 2. Die Strallenmusikanten korw. Kronen 69,03; 100 franz. Francs 16,40; Achtung! Samstag, Sountag und Montag. Das Spitzen⸗Tonfilmwerk der DL S. 3. Das steinerne Antlitz, von Potsdam e e, dne e 0 „So ein Mädel vergißt man nicht“ mit Dolly N 5 s 5 5 ken 81,17; 100 wed. Kronen 70,83; 100 HBeſuchen Sie dieſen reichhaltigen u. ſehenswerten Prachtſpielplan. öſterr Schelling 145 05⁵ Kronen 1 5 Anfang Werktags ½8 Uhr, Sonntags 7 Uhr, ab 9¼ Uhr nochmals. 5 lte 19 83 Haas, Willy Forſt, Paul Hörbiger, Oskar Sima und Ida Wüſt. Frankfurter Schlachtviehmarkt. „Eine Stadt ſteht Kopf.“ Märfte und Pörſen Vom 7. Dezember. Kahliau zum Tagespreis. Abfahrt der 1. und 2. Mannſchaſt pünktlich um 12 Uhr per Auto ab Lokal. eee Wir bitten unſere geſchätzten Sportfreunde f e Woche unſere 1. Mannſchaft auf dem ſchweren Gange FF zu begleiten und ihr hierdurch einen Rückhalt N W Kampf gewonnen wird. Der Vorſtand. Ener gag Zum andern Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 e. V. Heute Freitag 82 Empfehle ferner gute Birnen Pfund 15 Pfg Nikol Gallei Neubauſtraße 12 Manfred von BTMIChifsch Auftrieb: 43 Rinder, 884 Kälber, 351 Vor anzeige: b Schafe und 595 Schweine. Preiſe in Rm. per Evisa 6 Maulen Sie am Platze! 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Ge— ſpannt iſt alles. Am Ende lauter frohe Geſich— ter. Alles geht froh nach Hauſe. Das iſt die Hauptſache. Zu Hauſe ſummt oder ſingt man noch den Schlager„So ein Mädel vergißt man nicht.“ Großartige Schauſpielerleiſtungen bis in die kleinſten Rollen. Dolly Haas beſſer denn je, ſo hat man die Dolly Haas noch nicht geſehen. chschwelne zu verkaufen Horſt Weſſelſtr. 10 ist im heutigen Geschäftsleben ein Anzug Und antelstollen 5 unentbehrlicher 0 bestellen Sie am 2 und billigsten. a 5 ei 71* 2 1 28901 Georg Kirchner Tanzlehrer Horst-Wesselstrabe 6 Vertreter erster Firmen, N. B. Besichtigen Sie meine Muster- kollektion, 5 c e ee Woinheimerſtraße 62 a 9 Weinheimerſtraße 6(fuhere Bahnhofſtr.) Peter Moskopp billigſt bei Ludwig Theobald 9 19, Bez. 10 19,20, Bez. 11 19,50 Sommer⸗ weizen 20,10 bis 20,20; Roggen ſüdd. 16,80 bis 17,10, Fepr. 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Aust. 29,40, aus Inl. 27,90; Roggenmehl nordd. 22,50 bis 23,50, füdd. und pfälz. 23,50 bis 24,50; Weizenkleie feine mit Sack 10,75, grobe 11,25; Roggenkleie 10 bis 11; Weizenfutter⸗ mehl 11,75; Roggenfuttermehl 11 bis 12,75; Weizennachmehl 15,25 bis 16,50. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 22 Kälber, 17 Schafe und 101 Schweine; eine amtliche Notiz wurde nicht feſtgeſetzt. Der Schweinemarkt war mit 352 Ferleln und 150 Läufern befahren. Es er⸗ zielten Ferkel bis zu ſechs Wochen 6 bis 8, über ſechs Wochen 12 bis 18 und Läufer 18 bis 20 Rm. pro Stück. Marktverlauf ruhig. NS⸗Kriegsopferverſorgung. Im Laufe dieſer Woche bis ſpäteſtens Freitag abend haben ſich ſämtliche erwerbsloſe Kriegsbeſchä⸗ digten Kriegerwitwen Halbwaiſen und Waiſen bei dem Obmann zu melden. Der Obmann. Winterhilfsſpende. Herzlichen Dank„Deulſche Volksgenoſſen Viernheim“ für die überwieſenen 50 RM. Heil Hitler! N. S. Polkswohlfahrt Ortsgruppe Piernheim. * Dessür und eindrucksvoller Wirkt von allen Werbearten „Die Mönigin von Kansas“ Ein Reiter-Cowbon Meiſterſtück ans dem nordamerika⸗ niſchen Fürgerkrieg.— War das am Freitag ſehr ſchön ſo iſt dieſes Stück noch viel ſchöner. Außerdem bie neueste Uta-Tonwochenschau Filmfreunde beſucht heute das gewaltige 15 Extra Tonfilm⸗Programm im Central. Aellunns aasee ausende haben es mit Erfolg erprobt! Das Theater iſt gut geheizt. Ab morgen Samstag neues Programm. Siehe Inſerat.