S——————— d cle Mal le dlas doltenlen eilten nellen Su, Heu %/ͤ n NDE Danksagung. Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei dem ſchmerzlichen Verluſte meines lieben, unvergeßlichen Gatten und Vaters, unſeres guten Sohnes, Bruders, Schwagers und Onkels nern Emil fieger ferner für das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und für die vielen Kranz- und Blumenſpenden ſagen wir hier⸗ durch herzlichen Dank. Beſonders innigen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den ehrw. barmh. Schweſtern für die liebe⸗ volle aufopfernde Pflege, dem Männergeſangverein und dem Geſangverein Liederkranz für den erhebenden Grabgeſang und die Kranzniederlegung, dem Krieger- und Soldatenverein Teu— tonia für das ehrende Grabgeleite und die wehmutsvollen Trauerweiſen des Spielmannszugs und der Vereinigten Feuer⸗ a wehrkapelle, ſeinen Kollegen vom Gaſtwirteverein für die Ehrung am Grabe, ſowie dem Kegelklub für die Kranzniederlegung, dem f Kath. Arbeiter⸗Verein für das ehrende Grabgeleite, der SS. für die Kranzniederlegung und Ehrenſalve und den Stiftern von Seelenmeſſen. Viernheim, Mannheim, den 13. Dezember 1933. In tiefem Schmerze: Die trauernden Hinterbliebenen. 1 gehen wir hin, 7 vnn u nach Mannheim Hommen eee Holrschuhe mit Filzfutter in allen Größen. Holz-Galoschen Mamelhaar-Schuhe in großer Auswahl. lakob Hook Schuhgeschäft . Lampertheimerstrabe 1 er e e e ee J wenn Ihr ments Zu Schenken will 8 i ommt Zu mir, Zum Fach-UTndls! 85 Für hamma 355 2 Vater: Weinbrand ¼ Flaſche von 3.75 an. 1/ Flaſche von 1.95 an. 4/ Flaſche von 1.20 an. Kirſch- u. Zwetſchenwaſſer, Kümmel. Raſierapparate, Pinſel u. Raſierſeife Muster: Gummibettflaſche von 1.45 an Malaga, loſe Ltr. 1.40, Fl. v. 1.30 an Wermutwein, loſe Ltr. 95, Fl. v. 1.10 an Liköre in großer Auswahl von—.95 an 1a Kaffee, in Doſen 1.70, loſe/ 60 u. 80 Tochter: Geſchenkpackungen in Parfüm u. Seifen von 50 Pfg. an. 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Betr.: Brennholzverſteigerung. Am Freitag, den 15. Dezember 1933, vormittags 10 Uhr wird im Sitzungsſaal des Rathauſes aus dem Gemeindewald Diſtrikten Am Kirſchenweg, Hinter der Hecke und Wingerts⸗ Holz. ſortimente öffentlich verſteigert: 93,4 Rm LNiefernſcheiter 33,3 Kiefernknüppel 7,0„ Reiſerknüppel 89,0 Kiefernſchichte 750,0 Stangenwellen 2. Kl. Anſchließend an die Holzverſteigerung wer⸗ den nachſtehende Allmendgrundſtücke öffentlich verſteigert: Gewann Nr. Unterbruchweide 10. Schloth Viernheim, den 13. Dez. 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. 71 77 * Niernheimer Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Er 1 täglich mit Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 k frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nx. 21577 Amt furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin,, ff 2 Neue Zeit Wir ſehen überall die Zeichen der neuen Zeit. Das ganze politiſche Leben der Na⸗ tion iſt neu, anders und— beſſer geworden. Gerade in dieſen Tagen iſt dem deutſchen Polke dieſe erfreuliche Tatſache erneut vor Augen geführt worden. Es iſt kein Zweifel: wir können in die⸗ ſem Jahre in innerpolitiſcher Hinſicht im Gefühl der politiſchen Ruhe dem Weih— nachtsfeſt entgegengehen. Es iſt dies das erſte Mal ſeit langen Jahren, daß Deutſchland ohne Kabinettskriſe zum Jahresſchluß daſteht. Kein Parteigezänk, keine politiſchen Zuſammenſtöße, wie ſie ſeit Jahren bis kurz vor Weihnachten zur Regel geworden waren, werden diesmal die Feiertage verdü— ſtern. Am 12. Dezember wurde durch die Eröff— nung des neugewählten erſten Reichstages des geeinten deutſchen Volkes ein geſchichtliches Ereignis von höchſter Bedeu— tung feierlich beſiegelt: ein einiges deutſches Volk ohne Parteien, ein einiger Staat iſt in wenigen Monaten zur Tatſache geworden; ein neues Deutſchland iſt erſtanden! Die Zeiten, da keine Reichstagsſitzung ohne Parteiſtreitigkeiten verging, da ſelbſt in den lebenswichtigſten Fragen der Nation eine Emigung vor lauter Parteifragen nicht zu— ſtande zu bringen war, ſind nunmehr end— gültig hinweggefegt. Heute kennen wir nur nocheine Fraktion: die der National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbei⸗ terpartet, in der alle Schichten des Volkes vertreten ſind. Nicht mehr in getrenn— ten Parteiformationen, feindſelig einander gegenübertretend wie es früher in der Regel Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatk) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notisen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von sämtlichen Annoncen ⸗Expebitionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichrigt. Fur die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden tag, l 0 Jahrgang Eine wichtige Anordnung des Präfidenten der Zeitungsneugründungen— Regelung des Werbeweſens Berlin, 14. Dezember. Der Präſident der Reichspreſſekammer. Amann, hat auf Grund der erſten Verord— nung zur Durchführung des Reichskultur⸗ kammergeſetzes vom 1. November 1933 fol⸗ gendes beſtimmt: 1. Zeitungen und Zeit⸗ ſchriften, die nicht ſchon vor dem 14. Dezem⸗ ber 1933 erſchienen ſind, dürfen bis zum 31. März 1934 nicht gegründet werden. 2. Eine Verpflichtung zum Bezug be⸗ ſtimmter Zeitungen iſt nicht zuläſſig, insbeſondere nicht durch Anordnungen oder Befehle, ebenſo wenig darf eine Konkrolle über den Bezug beſtimmker Zeitungen ausgeübt werden. Anordnungen und Verfügungen ſowie Kon⸗ trollmaßnahmen behördlicher Stellen für den Bereich des inneren Dienſtbetriebes bleiben hiervon unberührt. Someit ſonſtige Dienſt⸗ ſtellen für den Bereich des inneren Dienſt⸗ betriebes derartige Anordnungen treffen wollen, bedürfen ſie der vorherigen ſchrift⸗ lichen Zuſtimmung der Reichspreſſekammer. Das Recht von Organiſationen, für den Be⸗ zug von Zeitungen oder Zeitſchriften emp⸗ fehlend einzutreten, bleibt durch die Anord— nung unberührt. 8. Die Anordnung tritt mit Ausnahme der Ziffer 3 ſofort, Ziffer 3 der Anordnung am 1. Januar 1934 in Kraft. Das Weſen der Preſſe Eine Kundgebung des Präſidentlen Amann. Auf der Preſſekonferenz verlas der Präſi— dent der Reichspreſſekammer, Verlagsdirek— tor Amann, eine Kundgebung, in der es u. a. heißt: Ich hatte Gelegenheit, dem Prä— ſidenten der Reichskulturkammer, Herrn Reichsminiſter Dr. Göbbels, zu melden, daß der äußere Aufbau der Reichspreſſekammer mit dem heutigen Tage durchgeführt iſt. In zehn Fachverbänden ſind die in der Preſſe tätigen Perſonengruppen zuſammengeſchloſ⸗ ſen. Verleger und Schriftleiter von Zeitun⸗ gen und Zeitſchriften jeglicher Art und ihre Mitarbeiter auf redaktionellem und verlege⸗ riſchem Gebiet finden ihre ſtändiſche Vertre⸗ tung in der Reichspreſſekammer. Es wird zu den bedeukſamſten Aufgaben der Reichspreſſekammer gehören, dahin zu wirken, daß die äußeren Bedingun- gen, unter denen ſich das Zuſammenwir⸗ ken der in der Preſſe Schaffenden voll- zieht, geregelt werden. Der Verleger, lammer— Sperre für ge Umformung des einzelnen Volksgenoſſen. Die Taktik dieſes Kampfes muß deshalb eine andere werden. Von der früheren bürgerlichen Preſſe iſt insbeſondere die Heimak⸗ preſſe im eigenklichen Sinne des Wor- tes eine notwendige Bundesgenoſſin der Kampfpreſſe. Es wäre ungerecht, nicht anzuerkennen, daß vielleicht gerade ein Teil dieſer Preſſe aus einer engen Ber; bundenheit mit der Leſerſchaft, mik ihren Nöten und Sorgen, mit ihrem Trachten und Denken, den Umſchlag der Zeit er- fühlte und den opferbereilken Einſatz wagle im Kampf für die Geſundung des Bolkes. Es wäre verfehlt, aus einer mißverſtandenen Aufgabenſtellung her- aus dieſer Preſſe den Lebensraum zu mund damit Werie zu vernichten, klar ſein, daß es eren Glei 7 Jai n Fallen mit einer lediglich chſchaltung, die ſich in mit einer faſt erſchreckenden llzog, nicht getan iſt. Es e ältere, im übrigen viel— tarbeiter zu entlaſſen und 3. Die Lieferung von Zeilſchriften an Mitglieder einer Organiſation darf we⸗ der durch Ausübung des Organſſations⸗ zwanges noch unker irgendwie gearketer der Schriftleiter und jeder einzelne ihrer an ihre Stelle 9 alſozialiſten zu ſetzen. Mitarbeiter müſſen die Gewähr dafür ige Kreis der Mitſchaffenden bekommen, daß ihre Leiſtungen im Ju⸗ ſammenſpiel aller Kröfte in gerechker Abwägung gegeneinander gewürdigt werden. Bekanntmachung. N der Fall war, ſondern eine einheitliche Wil⸗ gbi bmeinſc Inte oſſo eines ge⸗ Schwarzgrauer Schnauzer zugelaufen. een ene d ecke des e 0 d 2 5 einten Volkes leiten fortan die Geſchicke des Der Eigentümer wolle ſich bis ſpäteſtens neuen Deutſchlands. Montag, der 18. Dezember 1933 melden, Es iſt unter dieſen Umſtänden klar, daß, itwirk„ Sranniigti ö iger 5% 885 1 7 Mitwirkung der Organiſation und ihrer andernfalls die Verſteigerung des Hundes am abweichend von früher, wochenlange Debat— eee e 0 gleichen Tage um 10 Uhr erfolgt. 5 zurichfungon orfolg 5 5 ten den Reichstag nicht mehr langweilen ö Eintichtungen erfolgen.. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. werden, ſondern das Haus wird in Zukunft 4. Verlegern und Verlagen von, Zeitſchrif⸗ J. V. Kühne. nur dann zuſammentreten, wenn im Schoße ten und Zeitungen iſt der Abſchluß von Ver⸗ der Reichsregierung die Notwendigkeit er— trägen, Vereinbarungen und Abreden ſowie; . 11 8 185 kannt wird, wichtige Vorſchläge vor dem Fo— jede ſonſtige Maßnahme verboten, die eine e iſt ſich e daß das gute Ge⸗ rum des Volkes zu entwickeln und ſich dabei ausſchließliche Veröffentlichungsbefugnis für lingen des gewaltigen Schauſpiels zunächſt von der Zuſtimmung des Volkes zu verſichern. Bekanntmachungen und Nachrichtan von einer richtig zu treffenden Auswahl der einzel⸗ Die bisher von den führenden Männern der( Organiſationen, Verbänden und Vereinen nen Darſteller abhängig iſt. Es iſt höchſte Auf⸗ nationalſozialiſtiſchen Regierung auf den bezwecken oder bewirken. Dieſem Verbot zu⸗ 3 1 7 2 3 j g 4 3 1 12 Nerf nd 2 12 8 gabe der Spielleitung, mit Originaldarſtellern mannigfachſten Gebieten geleiſtete Arbeit, widerlaufende Verkräge uſm ſind ſofart auf⸗ ein gediegenes Original⸗Geſamtſpiel zur Auf⸗ die ſelbſt das Ausland in Staunen verſetzt, zuheben. Hiervon unberührt leihen el ö öh f J; bürgt ohnehin dafür, daß die Geſchicke des zungsmäßige Vorſchriften über die Ver⸗ föhrung zu bringen. Dementſprechend wird auch 90 1 5 Inder ie 3ffentie, N Nurmei die Wahl auf die einzelnen Spi 9 deukſchen Volkes in bewährten Händen lie- öffentlichung der zur Wahrung von Formen ie Wahl auf die einzelnen ie fallen. Be⸗ gen und daß ſtürmiſche Reichstagsſitzungen, und Friſten ergehenden Bekanntmachungen. ſondere Berückſichtigungen und Vergünſtigungen, wie ſie in früheren Jahren den Hurchſchnitt Das gleiche gil für Anordnungen der die ſich mit dem guten Gelingen des Schau⸗ bildeten und ſogar zur„Senſation“ geradezu NSdaß, und ihren Nebenorganiſationen, Inhalt mehr oder weniger nach einem Schen Es gehl nicht an, und es enkſpricht keines⸗ ſpiels nicht vereinbaren laſſen, ſcheiden vollkom⸗ zu gehören ſchienen, für immer der Vergan⸗ über die Veröffentlichung partelamtlicher Bene ma auf denſelben Ton abzuſtimmen und da- wegs dem Willen der Führung, den men aus. Ueber den Umfang des Hoferſpiels genheit angehören. 5 kanntmachungen. 0 5 mit gleichmäßig langweilig zu werden. wirkſchaftlichen Unterbau einer Zeitung ſei geſagt, daß hierzu weit mehr Perſonen er · Auch dae Ausland 111 990 deutſch⸗ 5. Die Werbung von Beziehern füt Zei?! oeitgehende Gleichför⸗ in Geſlolt eines feſten Bezieherſtammes eee, e hahe 10 ihre Preſſe ge⸗ kungen durch Werber, die damit belkraut migkeik, insbeſondere der deutſchen Ta⸗ dadurch zu ſchaffen, daß an die skelle Naturbühne muß vollſtändig umgebaut und we⸗ feindliche Propagando und ihre Pe 0 ſind, nach Liſten oder bezirksweiſe oder e 5 1 des frei Willen des Einzelne lich i. 10 freut, wenn ſie über unwürdige Szenen bel ind, nach Liſie e gespreſſe, iſt nicht das Ergebnis von Re- des freien Willen des Einzelnen zum e de b elk, L Et 8 5 5 5 76 N ſtolſfung 5 gozun der Joi 1 Fi soi„ N ſentli 0 erweitert werden. Das Zuſchauerzelt Reichstagseröffnungen hämiſche Bemerkun⸗ von Haus zu Haus, Bezugsbeſtellungen gierungsmaßnahmen und entiſpricht nicht Bezug der Zeikung die enkſcheidende Be⸗ erhält eine Frontveränderung nach nördlicher ö 5 1 9 9 it es jetzt ſtille ammoln iſt für di 1 1. Ja- e e e f einfſuſſung durch die Zeitung oder eine N a 795 a N gen machen konnte! Davon iſt es jetzt ſtille zu ſammeln iſt für die Zeit vom 1. Ja dem Willen der Führung der Nation ſſung durch die Zeitung oder eine Rich ung mit Uusbluc nach der Fafſeſerkal, zie geworden. Die Reichstagseröffnungen wet nuar bis zum 31. März verboken. N a„ 9 3 4 drifte Stelle kritt. herrlichen Gebirgslandſchaft Südtirols. Auch den zu derlei Angriffen keine Gelegenheit e e e der in diefer Anord⸗ Auch auf dem Gebiete des Fach zeit ſtändige die Geſamtausgaben, die das Hoferſpiel erfor- b n 6. Eine Abänderung der in dieſer Anord— ö ſtändigen, U dert, werden die Ausgaben des Tellſchauſpiels weſentlich überſteigen. Trotz der Rieſenarbeiten, die aus reinem Idealismus heraus geleiſtet wurden, betrugen die Geſamtausgaben bei dem a; 6 7 J; 1 1,; Die Unruhe aus dem ſachlich 7 f 1 5 8 ſch ri f tenweſens muß die Vielfältigkeit 1 5 0 L. ruhe aus d 1 iel) mehr bieten: ſie werden zeigen, daß das 11117 aeſehe Pofr; 15 9 5 1 5 U nicht immer begründeten Ke f Mo 5 a of gſfenheit n orgeſehenen Befriſtung bleibt vorbe— der Geſtalt t allen ihren Vor 1 r licht immer begründeten Kampf um den Be— 3 onaler Geſchloſſenheit, fung vorgeſeh 5 er Geſtaltung mit allen ihren Vorzügen er deutſche Volk in nationa eh 0 halten. Tellſchauſpiel nahezu 8000 Mk. Hieraus folgt ohne weiteres, daß der Turnverein bei ſeinem Sebi lt Wil in einer Front halten bleiben. Maßnahmen und Eingriffe. ie bond 9 1 8 de ee e ebnet lebt And 10 Wird aus 7. Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger die darauf hinauslaufen, an die Sielle einer Seſtunge und Nele t e 5 5 1118 dem Ausland ein ganz anderes Echo als und der Reichsverband Deulſcher„Zeitſchrif. Reihe guter und bewährter Zeitſchriften eine gemein kaum ein Bedüfſie untertan wet früher zu uns hereinſchallen. Man leſe nur. tenverleger werden als die muten ge⸗ einzige Zeitſchrift zu ſetzen. die dann häufig den kann. Es iſt schließlich feſtzuſtellen, daß was beiſpielsweiſe der„Peſter Lloyd“, ein verbände mit der Durchführung n gen dem beſonderen Bedürfnis des praktiſchen durch den Einſatz preſſefremder Kräfte in 505 6 s. b. angeſehenes ungariſches Blatt, über die nung unbeſchadet der Beſtimmungen er Pa⸗ Lebens garnicht mehr gerecht werden kann, geſchäftsmäßigen Werbung für die Zeitun⸗ Hoferſpiel mit einem erheblichen Defizit abſchlie⸗ Reichstagseröffnung ſchreibt. Das erwähnte[ ragraphen 22 und 25 der erſten Verordnung haben zu unterbleiben. 110 dne e 19 für die gel 0 a 8 i gseroſſnunt 5 inen Leit- zur Jurchführung des Reichskulturkammer⸗ g gen und Zeitſchriften die Wettbewerbsmaß⸗ ßen wird, wenn nicht der Himmel gutes Wetter Organ widmet dieſem Staatsakt einen Le zur Kalmpf⸗ und Heimat N nahmen auf Wege und med bak ſpendet und der Beſuch nicht ein weſentlich beſ⸗ artikel, Es heißt darin:„Mit dieſer Er, beſezes vom ee eee ie und Heſmatpreſſe drängt wurden die mit dem Gedanken 10 ſerer wird als bei dem Tellſchauſpiel. Der öffnungsſitzung hebt eine neue Epoche im f———— 8 Da die machtpolitiſche Lage politiſcher und 11 5 Turnverein von 1893 genießt bei ſeiner kulturell und ſtaatspolitiſch wertvollen Arbeit nunmehr einen beſonderen Schutz, da der Verein in den Reichsbund der deutſchen Freilicht⸗ und Volks⸗ ſchauſpiele, deſſen Schirmherrſchaft Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Joſef a N a eee be eee tx) 111 0 l nur auf Leiſtung abgeſtellten Wettbewerbes Leben des Dritten Reiches an. Alle Ueber r Reichstag zeugten davon, daß ſi weltanſchauungsmäßiger Gegner des Natio— nicht zu vereinbaren ſi reſte des Parlamentarismus demokrati chen dem neuen Reichstag zeug 5 ſich alen eee ich grundlegend geandert t z inbaren ſind. Göbbels übernommen hat, als Mitglied aufge⸗ nommen wurde. Eine Photo⸗Kamera, Platten, Filme, Kühnerſtraße 8. Blitzlicht. finden Sie bei mir das Beſte ſchon. (Chriſtbaumſchmuck, Kerzen) empfiehlt Rathaus- Drogerie a 6 n um„Gambrinus Braflestraße U 1, 5, gegenüber Behr. RolnS ele da illt man gut und billig und trinkt das gute PiistererBier dazu. Lokales Viernheim, 13. Dez. „Elternabend der Sturmſchar. Am kommenden Sonntag abend um 8 Uhr ver⸗ anſtaltet die Sturmſchar des Kath. Jungmänner⸗ verbandes im Engelſaale einen Elternabend. Wer kennt ſie nicht, die Jungens mit den blauen Hemden, durch das Reichskonkordat ſind ſie aus: drücklich von der Regierung anerkannt. Nun laden ſie die Eltern ſowie alle Freunde und Gönner, beſonders die Mitglieder der kath. Ver— eine zu ihrem Elternabend ein. Außerdem wird der uns allen bekannte Profeſſor Schwall ſprechen. Erſcheint alle, denn es gilt ein Stück echter kath. Jugendarbeit mitzuerleben. Der Ein— tritt iſt der Not der Zeit entſprechend frei. Maßnahmen gegen wilden Ta⸗ bakhandel. Der Geſchäftsführer des Deut- ſchen Tavakbau⸗Verbandes, Oberlandwirtſchafts- rat Dr. Meisner Karlsruhe, gab in einer der letzten Tabakverſteigerung eine Erklärung ab, deutſche Volk braucht, Eisb Be Pollen Schlafzimmer, Polster, Peter Moskopp 5 Stahlmatr. an jeden, e e e Teilzahl. Kat. frei. e e e eee eee f e e isenmöbellahrik Sun, In. r der Preſſe darf Aufga- em Nationaſſozialiſtiſchen iderlaufen. So darf die zweiſe nicht ein Mittel konfeſ— Der plötzliche Umbruch der politiſchen Ver— haltniſſe, die Tatſache der Machtergreifung im S h di ſozialiſtiſche!? fionellen Kampfes oder nur der Träger wirr⸗ im Staat durch die nalſozialiſtiſche Be— haftlis 155 ampfes oder nur der Träger wirt wegung l cha in ihrer To t, die weit über en Profitſtrebens ſein. die Bewegung hinaus groiſbare kingatzreren Die Regelung des Wettbewerbs ſchaft wertvollſter Teile des deutſchen Volkes NI I R le 4 f; für eine neue Geſtaltung d dinge ſtanden Für die Reichspreſſekammer ergibt ſich al⸗ einer hierauf kaum vorbereiteten ſa zum Teil notwendige Richtlinie für die Regelung des 11 een! e 1 7 5 Lei Ma! arne 21 8 5 9 N ö f bee gegenüber Wettbewerbes der Zeitungen untereinander, C Jer U 1. F*— 5 „„ daß dieſer unbedingt auf die Auswertung der 9 ö rmigleit eigenen preſſemäßigen Leiſtung abgseſtellt 2.. W g 1 ir Nuß hej ohne wei die 57 Die neue Aufgabe kann doch unmöglich da- ein, mob ohne weiteres die unbeding ⸗ rin erblickt werden, daß die Mehrzahl der te Zuverläſſigkeit im Sinne des nationalſo⸗ ein erblich! we, bak„Mehlrguhl or ig liſtiſche Sfagtes yagrgusgeſetzt pi deutſchen Zeitungen ſich bemühen foll. ihren zialiſtiſchen Staates vorausgeſetzt wird. burg ein Freiverkauf, bei dem 500 Zentner um- geſetzt wurden, rückgängig gemacht werden muß, da er ungültig iſt.— Auch in Heddesheim (Bergſtraße) verſuchten Makler, die Tabakbauern zum Freiverkauf ihres Hauptgutes zu überreden und ihnen gleichzeitig das Riſiko aufzubürden. »Preisgekrönt. Anläßlich der gro- ßen 1. Kreis⸗Geflügelausſtellung des Kreiſes Heppenheim am Samstag, den 10. und Sonn- tag, den 11. Dezember 1933 in Heppenheim (Städt. Turnhalle) wobei ſich Mitglieder des „Club der Geflügelzüchter 1926 Viernheim“ beteiligten, konnten dieſelben rieſige Erfolge er- zielen. Bei ſtarker Konkurrenz von ca. 300 Nummern konnte ſich unſer Verein den„Gau— fachſchaſts⸗ Ehrenpreis“ ſowie noch 6 Zuſchlags⸗ ehrenpreiſe und viele andere Klaſſenpreiſe buchen. Es erhielten unſer Führer Michael Reinhardt, Steinſtraße auf Ruſſ. Orloff bunt 1,0 den Gau— fachſchaftsehrenpreis und 0,1— ſ. g. 1 und 0,1 gut. Joh Bugert, Adolf Hitlerſtraße (Tivoli) auf Wyandotte Silber 1,0 f. g. 1 Zu- ſchlags Ehrenpreis, 0,1 ſ. g. II Karl Eibele, die ſich ſcharf gegen jede Wirtſchaftsſabotage] Ernſt Ludwigſtraße, auf Italiener ſilberfarbig, richtet. Der Deutſche Tabakbauverband werde[1,0 ſ. g. Zuſchlags⸗Ehrenpreis, 0,1 f. g., 0,1 vor keinem Mittel zurückſchrecken, den Saboteuren] gut. Jakob Weidner, Adolf Hitlerſtraße, auf das Handwerk zu legen. Bon der geſamten J Italiener, rebhuhnfarbig 1,0 ſ. g.! Zuſchlags- Bauernſchaft werde unbedingte Disziplin und[ Ehrenpreis, 0,1 ſ. g. Zuſchlags⸗Ehrenpreis, Kameradſchaft, von der Käuferſchaft aber treue] 0, 1 f. g. 1 Zuſchlags⸗Ehrenpreis. Jak. Winkler, und ehrliche Einhaltung der beſtehenden Be- Bismarckſtr. auf Mandarinen-Enten 1,1 ſ. g. U ſtimmungen erwartet. Nachdem durch das Heidel-[ Zuſchlags- Ehrenpreis und auf Braut Enten 1,1 berger Abkommen eine Organiſation der Selbſt⸗[ ſ. g. Il. Hans Herſchel, Hindenburgring auf hilſe der deutſchen Tabakpflanzer geſchafſen worden[Tauben Malteſer weiß, ſ. g. 1 und 0,1 gut. ſei, könne eine Umgehung des Abkommens nur Hiermit iſt erwieſen, daß die Züchter mit ihrem als Wirtſchaftsſabotage betrachtet werden. Der[ Zuchtmaterial auf der Höhe ſind und wünſchen Deutſche Tabakbauverband werde jeden wilden[wir weiterhin recht gute Erfolge. Nur durch Handel auf dem Markt mit allen Mitteln unter⸗J Zuchterfahrung können dieſe Erfolge erzielt wer binden.— Dazu erfahren wir noch, daß in Offen- den, nicht allein die Schönheitszucht wird da⸗ durch gefördert, ſondern in erſter Linie die Leiſtungszucht, wozu der Club der Geflügelzüch⸗ ter 1926 hierin große Dienſte leiſtet. Gut Zucht! Heil Hitler! * Sarraſani, der Weltzirkus, gab geſtern Nachmittag bei gutem Beſuch ſeine letzte Vor⸗ ſtellung in Mannheim. Die letzte Nacht wurde der Zelibau abgebrochen. Heute Abend findet bereits die Eröffnungsvorſtellung in Saar- brücken ſtatt. Der Mannheimer Geſchäftswelt hatte der Zirkus wieder guten Verdienſt gebracht. Freilicht⸗ und Volksſchau⸗ ſpiele Viernheim. Mit ſpannender Neugier erwartet Viern⸗ heim und viele auswärtige Perſonen auf die Entſcheidung, die die Spielleitung bei der Aus- wahl des Bühnenſtoffes für 1934 treffen wird. Die Spielleitung hat nun endgültig entſchieden, im kommenden Jahr „Andreas Hofer“ das hiſtoriſche Schauſpiel aus den Tiroler Be⸗ freiungskriegen 1809 zur Aufführung zu bringen. Die Geſamtleitung liegt wieder in der Hand des Herrn Hans Winkenbach; ihm zur Seite ſteht Herr Hans Hoock, ein ausgezeichneter Regiſſeur und ganz bedeutender Mimiker. Die erſten Vorbereitungen ſtehen vor dem Abſchluß, ſo daß mit dem Bühnenumbau und der Einübung des Schauſpiels demnächſt begonnen werden kann. Die an dem Tellſchauſpiel beteiligt geweſenen Per⸗ ſonen erwarten ebenfalls mit ſpannender Neu⸗ gier das Ergebnis der nunmehr bevorſtehenden Auswahl der einzelnen Spieler. Die Spiel⸗ Ne N te 55 e j„6 die Kührer des Dritten Reiches der Einzig⸗ Sm! 5 geänd! i 1 Prägung ſind eee 0 a artigkeit ihrer Aufgabe und der Größe der hal 7 dat ihre de bee praktiſch nicht 9 5 die preſſe 991 800 fi ee n 0 Prinzips e Durchbruch verhol⸗ auf ihnen laſtenden Verantwortung bewußt] mehr betätigen können, beſteht einer gewiſſen Abklärung zu führen, der 0 6 0 pie police Tätigkeit der No⸗ find.“ f die Aufgabe der nafionalſozialiſtiſchen keineswegs zu einer inneren oder äußzeren lionalſozialiſtiſchen Partei ſeit Johren einge⸗ Soweit das genannte Blatt. Man ſieht,„ Preſſe Erſtarrung führen, aber den an der Preſſe ſtellt war: die Verſchmelzung von Staat und auch das Ausland merkt, daß eine neue künftig in der Festigung des Gewonnenen Schaffenden die Möglichkeit einer inneren Barter ie Reden Görings und firlas oer Zelt gekommen iſt. und in dem Ringen um die geſinnungsmäßi⸗ Feſtigung geben ſoll. Hitler ſchafft Arbeit Weitere bewilligte Maßnahmen im Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm: Entwäſſerung von Grundſtücken durch Drä⸗ nage, Gemeinde Röthges mit 250 Tagewerken; Ackerdränage Gemeinde Bersrod mit 460 Ta⸗ gewerken; Ackerdränage Gemeinde Altenbuſeck mit 730 Tagewerken; Pumpwerkbau Wal⸗ podenſtraße, Herſtellung einer Verbindungs- ſeitung zwiſchen Mainz⸗Koſtheim und Mainz⸗ Kaſtel, Erweiterung der Waſſerverſorgung des Krankenhauſes Mainz mit 3600 Tagewerken. Wichtig für Angler Darmſtadt, 1. Dez. Im Sinne der Ver⸗ eitheitlichung im neuen Deuaſchland haben ſich alle national eingeſtellten Anglerverbände zum Reichsverband Deutſcher Sportangler e. V. (R. D. S.) zuſammengeſchloſſen und dieſer wurde dem Amt für Agrarpolkttik der NSDAP unterſtellt. Der Heſſiſche Anglerbund hat ſich dieſer Organiſation angeſchloſſen und zählt zum Gau Heſſen⸗Land. Der ſeitherige Vor⸗ ſitzende des Heſſiſchen Anglerbundes, Herr Gg. Laun⸗Mainz, Leibnizſtraße 10 1/2, iſt vom Führer des R. D. S. zum Gauführer ernannt worden. Die Gaue gliedern ſich in Bezirke. Stadt und Kreis Darmſtadt, ſowie das Ried⸗ gebiet bis Groß-Gerau und Gernsheim ge— hören zum 2. Bezirk des Gaues Heſſen⸗Land. Zum Leiter dieſes Bezirks iſt Herr K. Schlupp, Darmſtabt, Rheinſtraße 2 ernannt worden. Alle in dieſem Bezirk wohnenden Angler müſ⸗ ſen für die Folge dem R. D. S. angehören, da ab 1. Januar 1934 Anglererlaubnisſcheine nur noch an organiſierte Angler ausgegeben werden dürfen. Dieſe Maßnahme hat den Zweck, dem Fiſchfrevel und der Schwarzangelei entgegenzutreten. Mordverſuch an der Ehefrau Selbſtmord des Täters. Frankfurt a. M., 14. Dezember. Der 62jährige Küchenchef Fritz Heller ver⸗ übte in ſeiner in der Börneſtraße gelegenen Wohnung einen Mordverſuch an ſeiner Ehe frau. Et gab auf die im Bett liegende Frau aus) kinlene Trommelrevolrer einen Schuß ab, der über dem linken Auge in den Kopf drang. Eine Nachbarin hörte laute Hilferufe der Frau, Als ſie in die Wohnung Hellers lief, ſah ſie, wie der Mann mit einem Gegenſtand auf ſeine Frau einſchlug. Heller drängte die Nach⸗ barin aber aus der Wohnung und brachte ſich darauf einen Schuß in den Koyf bei. Da die Verletzung ohne ernſtliche Folgen blieb, er⸗ hängte ſich Heſier dann in der Toilette. Seine ſchwerverletzte Frau wurde ins Kran⸗ kenhaus gebracht; ſie konnte bisher noch nicht vernommen werden. Ueber die Gründe der Tat wurde noch nichts bekannt. Die Frau Hellers iſt 68 Jahre alt und ſtammt aus Südfrankreich. Motorradfaßrer gegen Perſonenauto Ein SS⸗Mann getötet. ** Frankfurt a. M. 14. Dezember. An der Straßenkreuzung Mainzer Land⸗ ſtraße und Zimmerweg ſtieß abends ein mit zwei SS⸗Männern aus dem Nheingau beſetz⸗ tes Motorrad mit einem Perſonenwagen zu⸗ ſammen. Der eine SS⸗Mann trug ſo ſchwete Verletzungen davon, daß er kurz nach der Ein⸗ lieferung im Krankenhaus ſtarb. Der andere liegt mit'ebensgefährlichen Verletzungen dar⸗ nieder. Aus heſſen und Nalſſau Inventurverkäufe 1934. Wiesbaden, 14. Dez. Auf Antrag des Rhein⸗Mainiſchen Induſtrie, und Handelsta— ges hat der Regierungspräfident Wiesbaden beſtimmt, daß Inventurverkäufe nur in der Zeit vom 15. Januar bis zum 3. Februar ſtattfinden dürſen. Die Dauer der Veranſtal— tung iſt auf zwei Wochen beſchränkt. Die Schnaken ausräuchern! Darmſtadt, 14. Dez. Nach Paragraph 2 der Polizeiverordnung über die Bekämpfung der Schnakenplage vom 6. 2. 13 ſind die Grund⸗ ſtückseigentümer, die Mieter und Pächter ver⸗ pflichtet, in ihren Kellern mindeſtens einmal in der dazu geeigneten Zeit, und zwar bei Froſtwetler, die überwinternden Schnaken durch Ausbrennen, oder wo dies nicht angängig iſt, durch Ausräuchern zu vernichten. Bei An⸗ terlaſſung erfolgt Beſtrafung und poltzeiliche Durchführung der Maßregeln auf Koſten der Säumigen. Politisches Allerlei Berlin. Der Herr Reichspräſident hat dem apoſtoliſchen Nuntius, Monſignore Orſe⸗ nig o, anläßlich ſeines 60. Geburtstages ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück⸗ wunſchtelegramm überſandt. Berlin. Die Amtsbezeichnung des evange⸗ liſchen Feldprobſtes des Heeres und der Ma⸗ rine iſt umgewandelt worden in„Evangeli⸗ ſcher Fel dbiſcho f. der Wehrmacht.“ Beſtehen des Anllage im Neichstagsbrandprozeß Dreleinhalbſtündiges Plädoyer des Oberreichsanwalts Leipzig, 14. Dezember. Am Mittwoch trat der Prozeß um den Reichstagsbrand in den legten Ver⸗ handlungsabſchnitt ein: die Beweisaufnah⸗ me wurde geſchloſſen, die Plädoyers be⸗ gannen. Sie ſollen nach Möglichkeit in die⸗ ſer Woche abgeſchloſſen werden, damit das Urteil noch vor Weihnachlen geſprochen werden kann. Zunächſt wurden in der Mittwochsſitzung noch kleine Reſte der Beweisaufnahme erledigt. Eine kurze Pauſe leitete zu dem Plädoyer des Oberre ichs anwalts über. Das Wort hat der Oberreichsanwalt Oberreichsanwalt Dr. Werner führte u. a. aus: Mit dem heutigen Tage treten wir in das letzte Stadium eines Verfahrens ein, das wohl das umfangreichſte iſt. das ſeit Reichsgerichtes vor ſeinen Schranken verhandelt worden iſt. Die L ä n⸗ geddes Verfahrens war bedingt durch die außerordentlich große Genauigkeit und durch die peinliche Sorgfalt, mit der allen Momenten nachgegangen worden iſt. Die be⸗— ſondere Genauigkeit und Peinlichkeit der Verhandlung war geboten durch die Vedeu⸗ tung der Sache die hier verhandelt worden iſt Der Deutſche Reichstag iſt das Opfer ei— nes verbrecheriſchen Anſchlages geworden, das Reichstagsgebäude das an ſeiner Stirn⸗ ſeite die Widmung„Dem deutſchen Volke“ trägt. Der Anſchlag galt alſo nicht nur dem Gebäude, ſondern er galt ſymboliſch, dem deutſchen Volke. Die Anklage ſteht deshalb auf dem Standpunkte, daß dieſer verbrecheriſche Anſchlag das Fanal, das Signal ſein ſollte für die Feinde des Slaates. die nunmehr ihren Generalangriff gegen das Deutſche Reich eröffnen wollten. um das Deukſche Reich zu zertrümmern und an deſſen Stelle die Diktatur des Prole- tariats, einen Sowjetſtaat von Gnaden der dritten Internationale zu ſetzen. Der Oberreichsanwalt beſchäftigte ſich dann mit dem ſogenannten Braun buch und betonte, daß die Verfaſſer dieſer ſchmut⸗ zigen Tendenzſchrift zu den Leuten gehörten, die es im Bewußtſein ihres volksverrätert— ſchen Verhaltens nach Errichtung des neuen Reiches für zweckmäßig gehalten haben, den Staub Deutſchlands von ihren Füßen zu ſchütteln und die nunmehr ihre ohnmächtige Wut über das Nichtgelingen ihrer verbreche— riſchen Pläne, ihren Aerger und ihre Ent⸗ täuſchung durch Beſchmutzung des deutſchen Volkes abzureagieren ſuchen. Trotzdem ſei der Senat auf das Braunbuch eingegangen und habe die hauptſächlichſten Lügen wider⸗ legt. Die Verhandlungen des Londoner Aus— ſchuſſes 1 der Oberreichsanwalt als grotesk. van der Lubbes Schuld Der Oberreichsanwalt beſchäftigte ſich dann mit dem Angeklagten van der Lubbe und erklärte, er halte daran feſt. daß es ſich bei van der Lubbe um einen Kommunt⸗ ſten handele, obwohl er ſelbſt dies beſtritt und auch die übrigen Angeklagten dieſe Tat⸗ ſache beſtreiten werden Der Oberreichsan⸗ walt ſchilderte kurz den Lebenslauf van der Lubbes und unterſtrich dabei beſonders, daß ein Austritt aus der Partei nicht notwendig eine Trennung von einer Partei bedeute, ſondern ſehr oft ſogar eine engere Bindung an die Ziele der Partei mit ſich bringe. Zu⸗ dem habe ſich van der Lubbe nach ſeinem Austritt weiter im Sinne der Partei betä— tiat und auch bis in die letzte Zeit hinein mit führenden Angehörigen der KPD. Verkehr unterhalten. van der Lubbe, fuhr der Oberreichsan⸗ walt fort, war mit der Kommuniſtiſchen Partei nur deshalb nicht einverſtanden, weil nach ſeiner Auffaſſung die Führer nicht energiſch genug waren. Den Anſtoß dazu wollte er geben. Was er dabei im Auge hatte, konnte nichts anderes ſein, als eine kommuniſtiſche Revolution. Es war ihm bekannt, daß eine ſolche Revolu⸗ tion ſeit vielen Jahren planmäßig vorberet— tet wurde. Selbſt wenn vielleicht dieſe kom⸗ muniſtiſche Revolution in ihrem Endziele nicht ganz dem entſprach, was Lubbe als Ideal vorſchwebte, ſo hat er mindeſtens dieſe Revolution als einen Uebergang betrachtet, durch den man zur Erreichung dieſes Zieles kommen konnte. Es kann nicht dem mindeſten Zweifel begegnen, daß van der Lubbe durch ſeine Tat eine kommuniſtiſche Revolution zum Ausbruch bringen wollte. Unter dieſen Umſtänden wird niemand die ü p D. von der moraliſchen Verant- wortung für dieſe Tat entbinden können. Der Oberreichsanwalt ſchildert dann einge⸗ hend die Beſtrebungen, Methoden und Ziele der Kommuniſtiſchen Partei, um die Lage 1 zur Zeit des Reichstaasbrandes au beleuch⸗ ken. Die Kommuniſtiſche Partei habe, ſo be⸗ tont Dr. Werner, ſeit ihrem Beſtehen trotz zahlreicher Aenderungen der Methoden un⸗ entwegt das Ziel verfolgt, das Deutſche Reich zu ſtürzen und die Diktatur des Proletariats, einen Sowſfetſtaat nach ruſſiſchem Muſter, zu errichten. Der Rolfrontküämpferbund, fuhr Dr. Werner fort, war diejenige Organiſa⸗ tion, die die Terrorakte vorzunehmen hatte, die die Partei ſich ſcheute von Partei wegen zu unternehmen. Die Partei hat immer Jetont, daß ſie ſolche Terrorakte ablehnt; aber ſie iſt nie⸗ mals gegen Parteimitglieder vorgegangen, die als Mitglieder des Rotfrontkämpferbun⸗ de, an ſolchen Aktionen beteiligt waren. Der Kampfbund gegen den Jaſchismus i“ als Foriſetzung des Rolfronkkämpfer⸗ bundes anzuſprechen. Als beſonders kennzeichnend für die Vorbe⸗ reitung des gewaltſamen Umſturzes bezeich⸗ nete der Anklagevertreter die kommuniſti⸗ ſchen Schulungskurſe und die ſich in der letzten Zeit vervielfältigenden Diebſtähle von Waffen und Sprengſtoffen. Der Ober⸗ reichsanwalt ſchildert dann ausführlich die kommuniſtiſche Zerſetzungstätigkeit in Reichswehr und Polizei uſw. und gibt dann eingehende Darſtellungen von der Zuſpitzung der Verhältniſſe in der letzten Zeit vor dem Reichstagsbrand. Er führt zahlreiche polizeiliche und gerichtliche Feſtſtel⸗ lungen über die vorbereitenden Bürger⸗ kriegshandlungen in den verſchiedenſten Landesteilen durch die KPD. an, durch die bewieſen werde, daß die. BD. im Februar 1933 mit ei⸗ neu Aufſtand rechnete. Bei den Vorbereitungen ſei nach einer zen⸗ tralen Anweiſung gehandelt worden. Als die erwarteten Losſchlagen nicht kamen, ſei in der Anhän⸗ gerſchaft ein ſtarke Erregung entſtanden. Der Einwand, daß im Februar oder März die Vorausſetzungen der revulutionären Si⸗ tuation noch nicht völlig erfüllt waren, ſeien nach Lage der Verhältniſſe kein Beweis da⸗ für, daß die Kommuniſtiſche Partei nicht zur Zeit des Reichstagsbrandes den bewaffne⸗ ten Aufſtand zum Auflodern bringen woll«⸗ te Die Lage, fuhr der Oberreichsanwalt fort, war doch ſo, daß die Betrauung Adolf Hitlers mit der Regierungsbildung am 30. Januar auch für die Kommuniſtiſche Parte! unerwartet kam. Die Kommuniſtiſche Partei war ſich vollkommen im klaren darüber, daß ihre Rolle in Deutſchland wahrſcheinlich für immer ausgeſpielt war, wenn die natio- nalſozialiſtiſche Regierung ſich konſoli⸗ dierte. Deshalb war für die Kommuni- ſtiſche Partei die Situation gegeben. daß ſie entmeder den Kampf aufgeben mußzie oder daß ſie, ohne daß die Vor⸗ bereitungen bereits reſilos durchgeführt waren, den Kampf aufnahm. Wenn der Kampf ſchief auslief, war die Si⸗ tuation für die Partei nicht ſchlechter, als beim Aufgeben des Kampfes Dabei hat ſich die KPD. durchaus auf der Linie gehalten, die auch das 12 Ekkiplenum vorſchrieb, daß nämlich jähe Wendungen eintreten könnten. die jeden verpflichteten bereit zu ſein, um bei raſchem Eintreten revolutionärer Ereig— niſſe die Formen und Methoden des Kamp⸗ fes zu wechſeln.— Damit beendete der Ober⸗ reichsanwalt nach dreieinhalbſtündigem Plä⸗ doyer ſeine politiſchen Ausführungen. Reichs a walt Parriſius ſprickt In der Nachmittagsſitzung gab der zweite Anklagevertreter, Landgerichtsdirektor Par⸗ riſius, eine ausführliche Schilderung des Le⸗ bensweges des Angeklagten van der Lubbe. Er verneint die Frage, ob der Angeklagte ſeine Wanderungen nur unternommen babe. um die Welt kennenzulernen Man müſſe vielmehr annehmen, daß ſeine zahlreichen Fahrten dem Zwecke dienten die politiſchen Verhältniſſe in den anderen Ländern ü ſta⸗ dieren. Auch im Februar 1933 habe er ſich nach Peutchtend begeben, um on den voliti⸗ ſchen Ereigniſſen teilzunehmen. Am 18. Fe⸗ bruar ſei van der Lubhe in Berlin einastrof⸗ fen; was er bis zum 22. Februar in Borlin getrieben habe, wiſſe niemand Man könne aber annehmen. daß er durch die Straßen wanderte, um die Stimmung der Bevölke— rung kennenzuſernen. Landgerichtsdirektor Parriſius gibt dann einen lenorblick über die Zeugenausſagen. die über die politiſche Unterhaltung Lubhes im Neukölner Wohlfahrtsamt am 22. Ffe⸗ bruar gemacht worden ſind. Der Reichsan⸗ walt kommt dabei auch auf den geplanten Ueberfall auf das Wohlfahrtsamt zu ſpre⸗ chen der ein klarer Beweis dafür ſei daß in Wirklichkeit der individuelle Terror bei den Kommuniſten ein ſehr beliebtes Mittel ge⸗ weſen ſei, um ihre verbrecheriſchen Ziele durchzuführen Zu dem Geſpräch vor dem MWohlfehrts⸗ amt erklärte der Reichsanwalt. daß das Befehle zum bewaffneten ganze weſprach revolunnonare Slim⸗ mung almele. In dieſen Reden welter⸗ leuchtete gewiſſermaßen der heraufzie⸗ hende Bürgerkrieg, van der Lubbe habe ſicherlich ſofort gemerkt, daß ihm in Neukölln glühender Haß gegen die Na⸗ kionalſozialiſten enigegenſchlug. Er habe gewußt, daß er hier an die richtige Stelle gekommen war, um ſeine revolutio⸗ nären Ideen zu entwickein. Menn man den Verlauf der Unterhaltungen im einzelnen be⸗ trachte, ſo gehe aus ihnen klar und eindeutig hervor, daß van der Lubbe ſich ſelbſt als Kommuniſt bezeichnet hat. Weiter ſei bedeutſam, daß hier ſchon vom Anſtecken öffentlicher Gebäude die Rede war, um die Arbeiter zu enkfachen und die Revolulion vorwärts zu kreiben. Die drikte bedeutſame Tatſache ſei, daß van der Lubbe ſich dort nach der Jentra⸗ le der Kommuniſtiſchen Partei erkun⸗ digt und ausdrücklich erklärt hat, daß er zu dieſer Jenkrale gehen wolle. In Neu⸗ kölln ſei wahrſcheinlich die Brücke zu ſuchen zwiſchen dem Angeklagten Lubbe und der Zenkralinſtanz der Kommuni- ſtiſchen Partei. Die nächſten Etappen ſeines Weges ſind dann die Brandſtiftungen im Wohlfahrsamt am Mittelweg, am Rathaus und im Berli⸗ ner Stadtſchloß. van der Lubbe iſt in allen drei Fällen geſtändig. Alle Wahrſcheinlich⸗ keit ſpricht dafür, daß er dieſe Taten allein verübt hat. b die Haupttäter im Hintergrurd Der Reichsanwalt kommt zu dem Ergev⸗ nis, daß van der Lubbe die Tal nicht allein begangen haben kann, ſondern daßz die Brandherde im Plenarſaal vorher von ande⸗ ren Perſonen vorbereitet geweſen ſein mußz- ten, und zwar können die Vorbereitungen erſt kurze Zeit vor 9 Uhr erfolgt ſein. Man wird annehmen müſſen, daß dieſe Ta⸗ ker mit den Oerklichkeiten ganz genau ver⸗ traut geweſen ſind. Der Reichsanwalt erörtert dann die ver— ſchiedenen Möglichkeiten, wie die Mittäter van der Lubbes mit ihrem Brandmateria lin den Reichstag ge⸗ langt ſind und wie ſie ihn wieder unbemerkt verlaſſen haben können. Die Mittäter hatten ſich kein Gewiſſen daraus gemacht, Lubbe für die Aktion dort einzuſetzen, wo ſeine Feſtnahme ſo gut wie ſicher war. Er ſollte den Prügelknaben für die an⸗ deren abgeben, die auf dieſe Weiſe hoff⸗ ten, im Hintergrunde bleiben zu können. Wenn man fragt, auf welche Weiſe die Mittäter in das Haus gekommen ſein kön⸗ nen, ſo gibt es dafür die verſchjedenſten Möglichkeiten. Abgeordnete konnten es ſa ohne weiteres. Und in ihrer Beglei⸗ tung konnte auch jedermann unerkannt ins Haus kommen. Zu der weiteren Frage wie die Täter das Haus verlaſſen konnten, ver— weiſt der Anklagevertreter auf den von zwei Zeugen beobachteten Mann, der ſicher als Mittäter zu gelten hat. In vollem Umfang ſchuldig Reichsanwalt Parriſius ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit dem Hinweis darauf, daß van der Lubbe ſowohl der Brandſtiftung in vier Fällen als auch des Hochverrats für überführt zu gelten habe. Er beendete ſeine Ausführungen wörtlich: „von der Lubbe iſt in vollem Umfange im Sinne der Anklage für ſchuldig zu befinden und die Slrafe iſt feſtzuſetzen, die allein nach dem Geſetz zuläſſig iſt, die allein auch der ungeheuren Schwere des Verbrechens gerecht wird.“ Landgerichtsdirektor Parriſius hat den eigentlichen Strafantrag damit noch nicht geſtellt. Dies bleibt den Ausfüh⸗ rungen des Oberreichsanwalts überlaſſen, der ſich Donnerstag wird. Heute eta träge Mit der Stellung Strafanträge im Reichstagsbrandſtifte n egeß iſt früheſtens Donnerskagmittag, vielleicht ſogar erſt Don— nerstagnachmittag zu rechnen. Nach den bis⸗ herigen Diſpoſitionen will nämlich der Ober⸗ reichsanwalt am Donnerstagnormeltag noch⸗ mais zu einem beſonderen Plädoyer hinſicht⸗ lich der Angeklagten Torgler, Dimitroff, Popoff und Taneff das Wort nehmen. In kurzen Worten: Reichspräſident von Hindenburg empfing am Mittwoch den italieniſchen Unterſtaats⸗ ſekretär Suvich. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Schmitt iſt für einige Tage nach London gereiſt. Der Präſident der Reichspreſſekammer, Amann, hat eine wichtige Anordnung über die Befriedung im deutſchen Preſſeweſen er⸗ laſſen. Im Reichstagsbrandſtifterprozeß plädier⸗ ten die Anklagevertreter. Man hofft. daß dae Urteil noch vor Weihnachten verkündet wer den kann. Ein Kirchengeſetz ordnet den Zuſammen⸗ ſchluß kleiner evangeliſcher Landeskirchen an. O' Duffy, der Führer der Partei„Verei⸗ nigtes Irland“, der plötzlich verſchwunden war, iſt nach Dublin zurückgekehrt. Letzte Nachrichten Zehn Stunden verſchüttet. Sosnowitz, 14. Dez. In der Nähe von Sosnowitz ereignete ſich in dem Notſchacht⸗ gelände der Mörtimergrube ein Unfall, der ſedoch noch einen glücklichen Ausgang nahm. Nachdem eine Gruppe Arbeiter die Notſchächte in der Gegend durch Sprengungen verſchloſſen atte, wurde bekannt, daß in einem Not⸗ chacht von 36 Meter Tiefe ſechs Arbeitslose geweſen ſeien. Unter großen Anſtrengungen wurden die Bergungsarbeiten vorgenommen. Erſt nach zehnſtündigem Arbeiten wurden die Verſchütteten freigelegt. Alle waren noch am Leben, aber ſehr erſchöpft. Zwei von ihnen mußten ins Krankenhaus verbracht werden. Schwere Exploſion. Köln, 14. Dez. In einer Abteilung der Gummiwarenfabrik M. Steinberg in Köln⸗ Braunsfeld ereignete ſich eine Exploſion. Das Gebäude fing Feuer, das ſich ſo ſchnell aus⸗ dehnte daß Großalarm gegeben werden mußte. Nach den bisher vorliegenden Meldungen wurden fünf Perſonen ſchwer verletzt. Man hofft, zwei von ihnen am Leben erhalten zu können. Als blinder Paſſagler zum Südpol Neuyork, 14. Dez. Admiral Byrd, der von Neuſeeland aus eine neue Forſchungsreiſe nach dem Südpol angetreten hat, hat an Bord ſeines Schiffes„Jakob Ruppert“ drei blinde Paſſagiere entdeckt. Es handelt ſich i Leute aus Auckland auf Neuſee⸗ and. Deutsche Tagesſchau Deulſchlands Friedens wille. In einem Vortrag über das heutige Deutſchland in der Columbia-Univerſität Neuyork führte Botſchafter Dr. Luther aus, Deutſchlands Friedenswillen ſei für je— den Unbefangenen überzeugend dargetan. Deutſchlands Abrüſtungspolitik ſei auf dem Prinzip der Gleichberechtigung und gefährde niemand. Vielmehr bedeute le— diglich die Haltung jener ewiggeſtrigen Krei⸗ ſe eine Gefahr, die durch egoiſtiſches Unver⸗ ſtändnis des neuen Deutſchlands eine Penik⸗ ſtimmung zu erzeugen drohen. Der Reichswirlſchaftsminiſter nach England gereiſt. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Sch m itt hat ſich auf einige Tage nach En gland begeben, um an einer Trauung in einer be⸗ freundeten Familie in London teilzunehmen. Man geht wohl in der Annahme nicht fehl, daß ſich während ſeines Aufenthaltes für den Reichswirtſchaftsminiſter Gelegenheit bieten wird, mit maßgeblichen Perſönlichkeiten der engliſchen Politik und Wirtſchaft in zwang⸗ loſer Weiſe perſönliche Fühlung aufzuneh— Men. Auslands⸗Nundſchau Todesurteile in Indien. Der Prozeß in Lahore(Britiſch Indien) gegen 21 Perſonen, die angeklagt waren, den Zug des Vizekönigs am 23. Dezemver 1929 bei Delhi in die Luft geſprengt zu haben, iſt zu Ende gegangen. Zwei Ange⸗ aufgebaut; klagte wurden zum Tode, drei zu dauern⸗ der Verbannung und elf zu zwei bis ſieben Jahren Gefängnis verurteilt. Königstreffen auf dem Balkan im Januar. Wie aus Sofia gemeldet wird, wird König Boris von Bulgarien, der zurzeit in Belgrad zu einem Beſuche des ſüdſlawi⸗ ſchen Königs weilt, Anfang der zweiten Ja⸗ nuarhälfte auch Bukareſt einen Staatsbe⸗ ſuch abſtatten. Die Könige von Rumänien und Südſlawien würden dann Ende Januar f ü Zeit Sofig einen Gegenbeſuch ab⸗ atten Ein neuer Völkerbund? f Konferenz über die italieniſchen Vorſchläge. Paris, 14. Dezember. Pariſer Blätter verzeichnen Gerüchte, wo⸗ nach die engliſche Regierung beab⸗ ſichtige, demnächſt eine Konferenz der Signatarmächte des Vier mächtepak⸗ tes— Deutſchland, Italien, Frankreich, England— einzuberufen, zu der auch die % Staaten eingeladen werden ſol— en. Aufgabe dieſer Konferenz würde ſein, die Grundlagen des neuen Verbandes zu legen. der gemäß den Münſchen der italieniſchen Regierung und auch gewiſſer Mitglieder des engliſchen Kabinetts an die Stelle des Völ⸗ kerbundes treten ſoll. Der„Intranſigeant“ hält eine Einigung für ziemlich ſchwierig nachdem Frank⸗ reich durch Paul-Voncour ſeine Treue zum Völkerbund bekannt und auch Frankreichs Verbündete ſich in gleichem Sinne ausge— ſprochen hätten. Kälte verurſacht Gasrohrbruch Bingerbrück, 14. Dezember, Im Hauſe des Poſtaſſiſtenten Haffling bemerkten Hausbewohner ſtarken Gasgeruch und drangen in die oberen Räume ein. Man fand dort den Poſtbeamten, der erſt nach Mitternacht vom Dienſt zurückgekehrt war, kot in ſeinem Bekt auf. Als man ſich de gewallſam zu einem benachbarten Zim- mer Zutritt verſchaffte, fand man vor ſeinem Beit den Eſſener Studenten Heinrich Brock mann durch Gas vergiſtet evenſalls tot lie · gend. In einem dritfen Zimmer fand man die 73 Jehre alte Frau Theobald im Bett lie; gend auf. Sie gab noch Lebenszeichen von ſich und wurde ſofort ins Krankenhaus ge⸗ ſchafft. Die Aerzle hoffen die alte Frau am 9 chalten zu können. Glücklicherweiſe wurde die Familie des ums Leben gekommenen Poſtaſſiſtenten— Frau und vier Kinder,— die in einem Zimmer des unteren Geſchoſſes ſchliefen, nicht von dem gräßlichen Unglück betroffen. Fachleute führten den Bruch des Gasrohres wodurch das Unglück verurſacht wurde, auf den ungewöhnlich ſtarken Kälteein⸗ bruch der letzten Tage zurück. * Kälteopfer in Amerila Neuyork, 14. Dezember. Die Zahl der in mehreren Staaten der Kälte zum Opfer gefallenen Perſonen it auf 52 geſtiegen. f Der Nechtsſtand verkündet Die ZJuſammenfaſſung der Kechksdiener. Berlin, 14. Dezember. 5 Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank ver⸗ kündete in Anweſenheit ſämtlicher Reichs⸗ fachgruppenleiter der deutſchen Rechtsfront den deutſchen Rechtsſtand, geſtützt auf die ihm vom Führer Adolf Hitler am 30. Mai 1933 ſchriftlich erteilte Vollmacht. In der Verkündung heißt es u. a.: Der deulſche Rechtsſtand iſt verpflichtet und berufen, ſich zur Schaffung eines neuen Rechtes und einer neuen Wirt- ſchaftsordnung mit allen ihm innewoh⸗ nenden Kräften einzuſetzen. Ohne Unterſchied umfaßt der deutſche Rechts⸗ ſtand die akademiſchen und nicht akademi⸗ ſchen Rechtsdiener, gleichgültig, ob ſie im Reich⸗, Länder⸗, Gemeinde- oder Privat- dienſt oder in freien Berufen ſtehen. Der Führer des deutſchen Rechtsſtandes, der Reichsjuriſtenſührer, iſt dem Führer unmit⸗ telbar unterſtellt, ihm unmittelbar verant⸗ wortlich. Der deutſe Rechtsſtand wird in völliger Selbſtändigkeit und klarer Abgren⸗ zung von den übrigen ſtändiſchen Organks- Reihtsberatung durch Arbeitsfront Einrichtung von Rechtsſtellen im ganzen Reich Berlin, 14. Dezember. Auf Anordnung des Führers der Deutſchen Arbeitsfront werden in den kommenden Wo⸗ chen im ganzen Reich Nechtsſtellen der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront eingerichtet. In Zukunft wird es keine Rechtsbetreuung durch Verbände einzelner Intereſſengruppen mehr geben, ſon⸗ dern nur eine Rechtsſtelle für den U nter⸗ nehmer, den Arbeiter und den An⸗ geſtellten. In einer Veröffentlichung der Arbeitsfront teiſt Dr. Hellwig ferner mit, daß zunächſt die Errichtung je einer Rechtsſtelle am jeweili⸗ gen Sitz eines Arbeitsgerichts oder Landesar⸗ beitsgerichts in Ausſicht genommen iſt. Das bedeutet für den Anfang etwa 500 Rechtsſtel⸗ en. Die Tätigkeit der Rechtsſtellen bleibt auf ſolche Fragen beſchränkt, die ich aus dem Arbeitsverhältnis ergeben oder mit dem Arbeitsverhältnis zuſammenhängen. Die in der Berufsgruppe„Rechtsanwälte“ des BSD. zuſammengefaßten Rechtsan⸗ wälte haben kürzlich ihre Bereitſchaft erklärt, die Rechtsbetreuung für alle unbemittelten deutſchen Volksgenoſſen zu übernehmen. Von der Deutſchen Arbeits⸗ front wird dieſer Schritt beſonders begrüßt, da damit die Gewähr gegeben iſt, daß der un⸗ bemittelte deutſche Arbeitnehmer, der hinſicht⸗ lich der ſozialen Rechtsfragen in den Rechtsſtellen der Arbeitsfront koſtenlos bera⸗ ten wird, auch bezüglich der übrigen Rechts⸗ gebiete den Schutz und die Ber atung erhält, die ihm bisher nicht zuletzt wegen der damit verbundenen Koſten verſagt war. . heiligen men des deutſchen Volkes, J en ne engſten Einvernehmen mit dieſen alle Fra⸗ gen des Rechtes umfaſſend behandeln. Unter ſtürmiſch aufgenommenem Heil er⸗ neuerte Dr. Frank das Treuegelöbnis aaf Führer und Vaterland. Stabschef Nöhm in Arlaulb Zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit Berlin, 14. Dezember Die Oberſte S A- Führung keill mit: Siabs⸗ chef Röhm hat ſich zur Wiederherſtellung ſei⸗ ner Geſundheit auf einen etwa dreiwöchigen Erholungsurlaub begeben. f Die Erledigung irgendwelcher an dem Chef des Stabes gerichteten Schreiben kommt während dieſer Zeit nicht in Frage. ES wird daher gebeten von irgendwelchen Zu⸗ ſchriften an den Stabschef bis zum Jahres⸗ ſchluß abzuſehen. Gaſtſtättenſchluß am Hl. Abend Berlin, 14. Dezember. zwiſchen der Jenkralverwaltung des Reichseinheitsverbandes des deutſchen Gaſt⸗ ſtälkeugewerbes und dem Reichsfachſchafls⸗ wark der Gaſtſtüttenangeſtellten, Pg. San⸗ der, iſt vereinbart worden, daß grundſätzlich allen Augeſtellten Gelegenheit gegeben wer den ſoll das Weihnachksfeſt in der Familie zu ſeiern. Deshalb ſollen im ganzen Reich die Galtſtätkenbetriebe nach Möglichkeit am Abend um 5 Uhr nachmitlags ſchließen. Wo ein Bedürfnis zum Offenhal⸗ ten über 5 Uhr hinaus vorliegt, ſind Ausnah⸗ men zuläſſig; aber auch in dieſen Fällen ſol⸗ len nur unverheiratelie Arbeilnehmer zur Dienzkleiſtung herangezogen werden. Zuſammenſchluß kleiner Landeskirchen. Das geiſtliche Miniſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche hat mit ſofortiger Wir⸗ kung ein Geſetz beſchloſſen, nach dem kleine Landeskirchen gleichen Bekenntniſſes ſich zu einer Kirche zuſammenſchließen oder einer größeren Landeskirche gleichen Bekenntniſ⸗ ſes anzuſchließen haben. Das geiſtliche Mi⸗ niſterium der Deutſchen Evangeliſchen Kirche beſtimmt, welche Kirchen kleine Landeskir⸗ chen ſind. Kommt eine Vereinigung nicht zu⸗ ſtande, ſo hat das geiſtliche Miniſterilum das Recht, alle hierfür erforderlichen Maßnah⸗ men zu treffen. Das geiſtliche Miniſterium kann dieſes Recht einem Bevollmächtigten übertragen. — Aulounglück bei Wilhelmshaven. Wilhelmshaven, 14. Dez. In der Nähe von Wilhelmshaven wurde ein Kraftwagen infolge der Glätte der Straße in einen Stra⸗ ßengraben geſchleudert. Bei dieſem Unfall wurde einer der Inſaſſen ſofort getötet, ein anderer mußte mit ſchweren Verletzungen in das Krankenhaus geſchafft werden. Die übri⸗ gen fünf Inſaſſen kamen mit leichteren Ber⸗ letzungen davon. 7 Bahnarbeiler kolgefahren. Paris 14. Dez. Mittwoch wurde eine Gruppe von Streckenarbeitern bei Lons⸗le Saunier(Departement Jura) vom Schnell zug überfahren. Sieben Arbeiter wurden ge⸗ tötet, acht ſchwer verletzt. Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 12 Nodſchinſky ſah das Mädchen mit einem Blick an, unter dem ſie ganz leiſe zuſammenſchauerte. f „Mir gegenüber, Fräulein Donatus, können Sie es ruhig tun. Ich bin hier als Privatmenſch, und es iſt mir eine Ehre, mich mit einem Menſchen wie Sie ausſprechen zu können. Aber da ſehen Sie, Fräulein Donatus, wie schwierig eine Verſtändigung iſt, ſelbſt wenn beide Teile den beſten Willen haben. Sie behaupten, es würden keine Subventionen von den deutſchen Behörden an Beamte hier gezahlt. In unſeren Akten ſteht es anders.“ „Dann müſſen dieſe Akten eben—“ Doſcha richtete ſich plötzlich auf und legte energiſch die Hand auf den Mund. a l „Nun aber Schluß; bis jetzt habe ich ſcheintot geſpielt, um euch in eurer politiſchen Auseinanderſetzung nicht zu ſtören. Ich ſehe aber nicht ein, warum dieſer Nachmittag mit einer politiſchen Zänkerei enden ſoll. Ihr werdet die deutſch⸗polniſche Frage heute beſtimmt nicht löſen. Alſo Schluß mit der Debatte! Tue mir einen Gefallen, Jad⸗ ſchek, klingle einmal nach Marinka, wir wollen Obſt und Litör haben. Und da ich dich gerade in Bewegung geſetzt habe, ſtelle doch einmal das Radio an— Budapeſt hat eine neue Zigeunerkapelle. Herrgott, Gerduſchka, mache doch nicht ſo ein ſorgenvolles Geſicht, als wäreſt du perſönlich für das Schickſal der geſamten deutſchen Minderheit hier verantwortlich!“. „Jeder von uns iſt verantwortlich, Doſcha!“ Gerdas Gerda Stimme war leiſe und gequält. Aber ſie verklang in dem auſſchnellenden Rhythmus, der jetzt aus dem Lautſprecher in das Zimmer drang. n eden Satz war Doſcha von ihrem Eckchen her⸗ untergerutſcht. „Magſt du tanzen, Gerduſchta?“ Sie rieb ihren zier⸗ lichen dunklen Kopf wie ein kleines Tierchen an Gerdas Wange.„Tanzen iſt immer gut. Kinder, macht's euch nicht ſo ſchwer! Ich für meinen Teil kenne keine Nationalitäten⸗ frage. Sag ſelbſt, Gerduſchka, bin ich nicht mit allen Mädchen aus der Penſion herrlich ausgekommen?— Aller⸗ dings“— ſie lachte leiſe—„beſſer noch mit den Männern.“ Nun mußte auch Gerda lachen; ſie dachte an die Ver⸗ heerungen, die dies kleine heitere und ſchöne Geſchöpf unter den Jünglingsherzen der Penſionstanzſtunde angerichtet hatte. Marinka, das kleine polniſche Mädchen, ſchrie erſchreckt auf; beinahe wäre ſie mitſamt ihrem Tablett, Likörflaſchen und Obſt ausgeglitten, denn gerade, wie ſie die Tür auf⸗ machte, tanzte Doſcha mit ihrem Vetter an ihr vorüber. Sechſtes Kapitel. Die buntgeſchmückten Leiterwagen trugen ihre fröh— liche Kinderfracht über die Chauſſee, die zwiſchen den dichten Wäldern hindurchführte. Gerda ſaß inmitten der Kleinſten. Sie lauſchte auf die Stimmen der größeren Mädchen, die aus dem Wagen hinter ihr tönten: Uebers Jahr zur Zen der Pfingſten Pflanz' ich Maien dir vors Haus, Bringe dir aus weiter Ferne Einen friſchen Blumenſtrauß. Die großen Mädchen ſangen es, und Drogiſt Franzke, der auf dem Kutſchbock eines altmodiſchen Landauers mit⸗ ſamt anderen deutſchen Familien mit von der Partie war, ſang gefühlvoll und begeiſtert mit. Das Gaſthaus von Pikorez an der großen Fähre wartete bereits mit langen weißen Tafeln, mit Reihen dickbauchiger Taſſen, mit Bergen von Mohnkuchen und Streußelſchnecken auf die Ausflügler. Und bald hatte der ganze Kinderhort mitſamt Eltern und erwachſenen Ge⸗ ſchwiſtern den Wirtshausgarten mit Beſchlag belegt. Frau Fabrikbeſitzer Plüddemann hatte die Kuchen⸗ verteilung übernommen. Die kleine verfreſſene Muſchi Dornfeld ſtand ſchon zum dritten Male mit ihrem leeren Kuchenteller vor Frau Plüddemann. „Geben Sie ihr nicht ſo viel, um Gottes willen!“ Frau Dornfeld machte mit der Kaffeekanne ein Abwehrſignal. „Wie ſoll es dann heute mit der Heimfahrt werden?“ „Ach was!“ Die korpulente Frau Plüddemann legte noch ein Stück auf den leeren Kinderteller.„Ein guter oberſchleſiſcher Magen kann allerhand vertragen— nich: wahr, ihr Piernies?“ „Fräulein Gerda“, rief Frau Plüddemann jetzt nach einem Tiſch hinüber,„wollen Sie ſich nicht auch einmal ſetzen und Kaffee trinken?“ „Später, ſpäter!“ Gerda nickte lachend und beugte ſich wieder über den Tiſch, an dem ſie mit Herrn Franzke zu⸗ ſammen die Verloſungsgeſchenke für das Kinderfeſt ſor⸗ tierte. Herr Franzke war glücklich. Er ſaß in der ſchönen, warmen Nachmittagsſonne, keine Ladentür bimmelte; er war nicht mehr Drogiſt Franzke, der für ein paar polniſche Pfennige Feinſoda und Schmierſeife verkaufte— er war hier genau ſoviel wie Fabrikbeſitzer Plüddemann, wie Direktor Gudullas, wie alle deutſchen Honoratioren hier. Er war ſogar mehr, denn ihn allein hatte Fräulein Donatas gebeten, ihr zu helfen. So packte er denn Murmeln und Notizbücher, Tuſch⸗ täſten und Schreibpapier, Bälle und Springleine in rotes, blaues, grünes Seidenpapier. Aber es war eigentümlich, hier in der Nähe von Fräulein Donatus, dicht neben ihren ſchlanken, feſten Mädchenhänden ſtellte er ſich merkwürdig ungeſchickt an. So, als wäre er gar nicht gewöhnt, täglich in ſeiner Drogerie Dutzende von Paketen einzupacken. ——————————— Die Kaffeetafel war beendet. In Kreiſen geordnet, d Kleinen für ſich, die Großen für ſich, ſtanden die Kin! und ſpielten.„Taler, Taler, du mußt wandern., ſangen die Kleinen. In dem Kreis der Größeren wurde Katze und Maus geſpielt. (Foriſeßung folgt.) e eee 11. Fortſetz ung. Faſt ſcheu blickte er auf den Mann, dem er alles ver⸗ dankte, was er geworden war— den er liebte wie einen Vater, zu dem er voller Freude geeilt war, um ihn teil⸗ mehmen zu laſſen an ſeinem Glück, und der nun— Aber ſchon hatte Johannes Braumüller ihn an ſeine Bruſt gezogen und klopfte ihm nun mit einer Hand auf den Rücken. Um ihn daun wieder von ſich zu ſchieben und zu muſtern— argwöhniſch faſt, wie es dem jungen Manne vorkam. „Du haſt dich wacker herausgemacht, Hermann!“ rief der Doktor.„Groß und ſtark biſt du geworden trotz der „vielen Stubenarbeit! Nun aber ſollſt du dich erholen...“ „In meinen geliebten Bergen!“ unterbrach ihn jetzt Hermann Lehner. Dabei warf fer verſtohlen einen Blick auf die Unbekannte, die ſtill zur Seite ſtand. Doch Doktor Braumüller lachte auf, luſtig, wie er meinte, und rief: „Kein Gedanke daran, Junge! Ich habe ſchon einen ganzen Reiſeplan für dich zuſammengeſtellt! Du wirſt dir jetzt erſt einmal die Welt beſehen und gleichzeitig dabei lernen. Du mußt die großen biologiſchen Stationen be— ſuchen— Diooch davon reden wir daheim! Ich bitte, mir zu ver⸗ zeihen, Fräulein Johanna, daß ich mich ſo ganz der Freude es Wiederſehens hingab!— Alſo, Hermann, dieſe junge Dame hier iſt wirklich deine Nachfolgerin geworden. Sie erweiſt mir die Freundlich⸗ keit, mich ab und zu auf meinen Wanderungen zu begleiten und meine Einſamkeit zu mildern. Leider kann ich ſie dir unter keinem anderen Namen vorſtellen, denn— Doch das kümmert dich nicht, und ich weiß, du wirſt dich fügen, wenn ich dich bitte, zu ver⸗ ſchweigen, daß du uns beide hier getroffen haſt, daß wir miteinander wandern. Ich bin zwar ein alter Knabe, der jungen Damen nicht mehr gefährlich werden kann; doch du keunſt die geſchwätzigen Zungen der Leute, und ich gönne Fräulein Johanna die Erholung, die dieſe Wanderungen ihr bringen. Verſtehſt du mich?“ Immer verwunderter wurde Hermann Lehner. Er nickte zwar, aber er verſtand den Doktor durchaus nicht. „In ſeinetr Verlegenheit ſagte er: „So will ich hier nicht länger ſtören.“ Da aber kam er ſchlecht an. „Nichts gibt's!“ rief Johannes Braumüller.„Du lagerſt dich zu uns und erzählſt von deiner Prüfung! Haſt du auch den Doktor gemacht?“ Er ſelbſt warf ſich wieder ins Gras, und ſo lagerten die beiden anderen ſich neben ihn. Aber während Her— mann Lehner berichtete, waren die Gedanken der drei weit fort. Etwas Fremdes ſtand zwiſchen ihnen, dem ſie keinen Namen zu geben wußten, und erleichtert erhoben ſich alle, als die Abendglocken des Städtchens aus der Ferne zur Heimkehr mahnten. * 1* Auf dem Wege nach ſeinem Hauſe hatte Doktor Brau— müller faſt ununterbrochen geredet, von Sachen, die ihnen beiden vollkommen fernlagen, bis er endlich auf die Reiſe kam, die Hermann antreten ſollte. Den Plan dazu hatte Doktor Johannes Braumüller nicht etwa ſchon entworfen gehabt, ſondern entwickelte ihn nun erſt und freute ſich ſeiner Liſt, durch die er den Störenfried wieder aus ſeiner Nähe entfernen konnte. Innerlich ſchämte er ſich vor ſich ſelbſt deswegen, haderte mit ſich und konnte doch nicht dafür, daß alles in ihm ſich auflehnte gegen die Geſellſchaft dieſes jungen Menſchen, der ſicher Johanna gleich beim erſten Blick ge— fallen hatte. Und Johannes Braumüller ſchämte ſich erſt recht, als er ſah, wie Mutter Lehner ihren Sohn begrüßte, wie die Mutter Freudentränen vergoß und er die Dankesworte hinnehmen mußte, die ſie ihm zurief— ſchluchzend— immer wieder ſeine Hände preſſend. „Nun iſt es aber genug!“ ſchrie er endlich.„Nehmen Sie Ihren neubackenen Doktor mit in Ihre Stube und laſſen Sie ſich von ihm alles erzählen! Zwei Tage mag er daheimbleiben, dann aber macht er ſich wieder auf die Socken und tritt ſeine große Fahrt an!“ Er ſtapfte die Treppe hinauf und verſchwand in ſeinem Zimmer, wanderte darin wieder einmal ruhelos auf und ab, daß Mutter und Sohn einander verwundert anſchauten, bis endlich Hermann beklommen fragte: „Mutter! Was iſt mit dem Doktor? Er kommt mir ſo ſeltſam verändert vor, ſo abweiſend, als könne er ſich über meinen Erfolg nicht freuen und nicht über meine Heimkehr! Und ich habe doch bei allen meinen Arbeiten immer nur an ihn gedacht, mich immer danach geſehnt, ſeine Anerkennung zu erringen.“ „Wenn ich das wüßte, Hermann!“ entgegnete die Frau ſeufzend.„Ich ſelber verſtehe ihn ja nicht mehr, merke ſchon lange, daß er ſich verändert hat, und kann nicht er⸗ gründen, warum! In mancher ſchlafloſen Nacht habe ich gegrübelt und geſonnen, ob ich ihn irgendwie geärgert haben könnte.“. 0 Nachdruck verboten. „Du, Mutter?“ Das klang ſo herzlich, daß ſie ihren Jungen dankbar anſchaute. „Nicht wahr, du trauſt es mir nicht zu? Ach, und er ſelbſt iſt ja zu manchen Zeiten wieder ſo gütig zu mir, daß ich mir ſagen muß, er kann mir nicht zürnen. Ahnſt du denn nichts? Weißt du nicht, was in ihn gefahren iſt? So wie jetzt wandert er doch die meiſte Zeit auf und nieder. Er läuft früh fort, kaum, daß es Tag geworden ists Hermann Lehner antwortete nicht. Er ſaß und ſchaute vor ſich hin, ſah dabei nur das liebliche blonde Mädchen vor ſich, das Doktor Braumüller Johanna genannt hatte. Wer mochte ſie ſein? Schon ſchwebte ihm die Frage danach auf den Lippen, da beſann er ſich auf die Bitte ſeines Wohltäters. „Nein, Mutter! Ich weiß es nicht“, erwiderte er. In dieſem Augenblick mußte er an die Reiſe denken, auf die der Doktor ihn ſchicken wollte. Und plötzlich glaubte er alles zu verſtehen! Er entſann ſich deſſen, was Doktor Braumüller ihm über das weibliche Geſchlecht geſagt, wie er ihn gewarnt hatte, ſich nicht berücken zu laſſen. Deshalb wollte er ihn forthaben aus der Heimat! Er ſollte nicht mit dieſem jungen Mädchen zuſammen⸗ kommen, das dem alternden Manne ungefährlich war, ihn ſelber aber in Verſuchung führen konnte! Ja, ſo mußte es ſein! Dann aber bewies das alles wieder nur, wie ſehr der Doktor um ihn beſorgt war, wie er ihn behüten wollte! Und auf einmal lachte Hermann Lehner zur Verwunde— rung ſeiner Mutter luſtig auf. „Ich glaube, ich weiß jetzt, woran ich bin mit dem Doktor, Mutter“, ſagte er.„Dir kann ich freilich noch nichts ſagen, denn mich bindet ein Verſprechen; aber wenn du einmal alles erfährſt, dann wirſt du gewiß ebenſo lachen, wie ich es jetzt getan habe!“ „Du meinſt nicht, daß ich...“ „Du, Mutter? Oh, da mach' dir keine Sorgen! Und ſei ſicher, daß der Doktor bald wieder werden wird, wie er geweſen iſt! Denke doch, wie er wieder für mich geſorgt hat, indem er mich auf die Reiſe ſchickt, mir den Beſuch der berühmten biologiſchen Stationen ermöglichen will. Machte er das, wenn er uns irgendwie zürnte? Nein, Mutter! Laß um Himmels willen kein Miß— verſtändnis zwiſchen dir und unſerem Wohltäter auf— kommen! Er meint es gut mit uns, und wir wollen ihn nehmen, wie er iſt. Wir dürfen nie vergeſſen, daß er eine Art Sonderling geworden iſt.“ „Ach, wenn er doch heiraten wollte!“ ſtieß Frau Lehner hervor.„Glaube mir, Hermann, ihm fehlt nur eine Frau. Wenn er die hätte, dann würde er ſeine Menſchenſcheu verlieren!— Und wenn ſie ihm einen Sohn ſchenkte!“ Ihre guten alten Augen ſtrahlten vor Freude bei dieſem Gedanken. Ihr Sohn aber dachte bei ſich, daß das wohl ein frommer Wunſch bleiben würde; ihm kam Doktor Braumüller zu alt vor, als daß er noch einmal hätte heiraten können. Immerhin war vorläufig der Schatten von den beiden gewichen, der ſie ſo beunruhigt hatte, und am nächſten Tage ſchon ſaßen Braumüller und ſein Schützling in der Stube beiſammen und beſprachen die große Reiſe. Jetzt wunderte ſich Hermann Lehner, daß er im Be— griff geweſen war, ſich dagegen zu ſträuben. Er freute ſich auf die Fahrt, fand auch nichts dabei, als der Doktor ihn mit in die Stadt nahm und perſönlich alles einkaufte, was man für eine lange Reiſe braucht— wenn es auf die Koſten nicht ankommt! Auch einen Kreditbrief über eine Summe, die Hermann unerhört hoch dünkte, ließ Doktor Braumüller ihm aus⸗ ſtellen, und immer wieder dankte er Gott, der ihm einen ſolchen Gönner beſchert hatte. Da beſchloſſen war, daß er den Frühzug am nächſten Tage benutzen ſollte, wurde der Abſchied noch am Abend gefeiert. Frau Lehner freute ſich, als ſie merkte, daß Doktor Braumüller ſo luſtig und froh war wie ſeit langem nicht. ö Schwer war der Abſchied zwiſchen Mutter und Sohn. Dann wanderten Doktor Braumüller und Hermann Leh⸗ ner zuſammen zum Bahnhof hinab. Und noch, als der junge Mann bereits davonfuhr, rief der Arzt ihm nach: „Komm alſo ja nicht früher zurück, als ausgemacht iſt!“ Hermann Lehner nickte und winkte. Er fuhr in die Welt hinaus und ahnte nicht, wie froh ſein Beſchützer und Wohltäter war, daß er ihn nun ein halbes Jahr nicht ſehen würde, daß er ihn nicht fürchten mußte während dieſer langen Monate! Ein halbes Jahr! Es war Zeit mehr als genug, daß Doktor Braumüller um die blonde Johanna werben konnte. Freudeſtrahlend wanderte er heim, um alsbald wieder zu einer Wande⸗ rung aufzubrechen— im Herzen die heimliche Hoffnung, daß er droben Johanna finden würde. In der Taſche trug er einen Brief, den Frau Lehner ihm gegeben hatte, und den er erſt unterwegs öffnete. Der Aufdruck beſagte ja, daß das Schreiben von ſeiner Bank kam. Er wunderte ſich nur, daß man nicht am Tage zuvor deſagt hatte, was man ihm nun ſchrieb. 5 Doch ſeine Augen weiteten ſich, als er las. War denn das möglich? e 1 5 1 0 4 Mit einem Schlage wurde die Vergangenheit wieder lebendig, die er tot geglaubt hatte!. Man teilte ihm mit, daß ſeit einem Vierteljahr Baron Ertner kein Geld mehr erhoben, daß er vielmehr die Villa verlaſſen habe und fortgezogen ſei, angeblich nach Wien. a 1 15 6 Ob man dort bei der Polizei anfragen und die Beträge dorthin überweiſen ſollte? Kopfe. Er konnte ſich das nicht erklären. N Bis ihm auf einmal ein Gedanke kam, der alles ver⸗ ſtändlich machte! 1 1 Barons konnte nur der ſein, daß er zu ſeiner Tochter ge⸗ zogen war, ſeinem Liebling, und daß es dieſer alſo ge⸗ lungen ſein mußte, eine ſichere Zufluchtsſtätte zu finden, leben konnten. f Sicher hatte Alix ihren Vater überredet, auf die Unter⸗ und er hatte nachgegeben. f N Nun denn, ſo mochten dieſe Menſchen wieder bei⸗ ſammenleben! Er, Johannes Braumüller, würde ſie nicht ſtören und hoffte nur, daß die Behörde nicht einen Strich durch ihre Rechnung machte.„ In Gedanken verſunken, wanderte er weiter und ſchrak zuſammen, als ein Schatten auf ſeinen Weg ſiel. Seine Augen aber leuchteten auf, als er Johanna vor ſich ſah, wie ſie Tag und Nacht in ſeinen Träumen vor ihm ſtand in ihrer blonden, jungfräulichen Schönheit! 5 Laut klopfte ſein Herz, und freudig ſtreckte er ihr die Hände entgegen, ſtaunte jedoch, als ſie ſie nicht nahm. Als er ſie anſchaute, da ſah er in ihren Blicken einen Ernſt, den er nie darin gewahrt hatte. „Holla!“ rief er betroffen.„Was haben Sie, Hanna?“ „Das ſollen Sie gleich erfahren, Doktor Braumüller“, erwiderte ſie.„Und zwar an einer ganz beſtimmten; Stelle!“ f 5 Sie wandte ſich um und ſchritt voraus. Er ging hinter ihr her, ſich den Kopf zermaxternd, was er ihr getan haben könnte. 55 Der gute Doktor Braumüller! 505 f Er war von ſeinem Adoptivvater vor den Weibern ge⸗ warnt worden! Hatte ſelbſt eins kennengelernt, das ſeinemm Herzen eine tiefe, tiefe Wunde geſchlagen hatte! 1653 Und doch kannte er ſie noch nicht— noch ganz und gar nicht! ö Johanna aber ſchritt zu der Stelle, an der ſie gelagert hatten, als Hermann Lehner vor ihnen auftauchte. Dort lagerten die beiden ſich wieder, ohne daß bis dahin ein Wort zwiſchen ihnen gewechſelt worden wäre. 1 Jieetzt aber wandte ſich das Mädchen dem Doktor zu, ſchaute ihm feſt ins Geſicht und fragte: 5 g „Warum haben Sie den Hermann Lehner ſofort, wieder in die Verbannung geſchickt, Doktor Braumüller?“ Der Arzt erblaßte. i 5 1 00 t War es denn möglich, daß dieſes junge Mädchen ihn durchſchaut hatte, das noch von dem Kampfe keine Ahnung haben konnte, der in ſeiner Seele getobt hatte in jenen Minuten? Er konnte ihren forſchenden Blick nur mit Mühe er— tragen, und einen Augenblick war er nahe daran, ihr wirk— lich die Wahrheit zu ſagen, ſein Herz aufzutun und zu geſtehen, was er für ſie empfand. 1„„ Aber da mußte er an jene anderen Minuten denken,, als er vor Alix gekniet und ihr ſeine Liebe geſtanden hatte und ſie hatte küſſen dürfen— ein ſeliger Mann!* Nein, nein! Er konnte nicht ſprechen, durfte es nicht, — wenigſtens jetzt nicht. So ſagte er: „Ich verſtehe Ihre Frage nicht ganz, Fräulein Johanna. Von einer Verbannung kann nicht die Rede ſein, denn die Reiſe, auf die ich Hermann Lehner ſchickte, war ſchon lange von mir geplant— als Belohnung für ſeinen Fleiß...“ f N „Und das iſt die reine Wahrheit, Herr Doktor?“ Feſter als zuvor ſchaute ſie ihn an; aber er hatte ſich in der Gewalt und ſprach die Lüge aus, deren ex, ſich doch ſchämte:„% 90 „Sie iſt es!“ 1% 15 Da atmete Johanna hörbar auf und bot ihm die Hand und ſagte: a M 10 „Weil ich Sie als Ehrenmann kenne, habe ich, keinen Grund, an Ihren Worten zu zweifeln. Ich bitte Sie von Herzen, dieſe Frage zu vergeſſen. Wir ſind wieder die, Pie wir waren!“ e Das ſagte ſie zwar, aber ſie wußte, daß es nicht ſo ſein würde. Johannes Braumüller wußte es ebenfalls. Er nagte mit den Zähnen an der Unterlippe. Plötzlich fragte Doktor Braumüller: ae „Wie hat Ihnen übrigens der junge Mann gefallen, Johanna?“ e „Gut, ſehr gut!“ erwiderte ſie ſofort; aber während ihm das Blut ins Geſicht ſchoß, ſprach ſie weiter;„Er macht Ihrer Erziehung alle Ehre und verſpricht, ein ganzer Mann zu werden, wie ich auch überzeugt bin, daß et der von ihm erwählten Wiſſenſchaft mit Leib und Segle dienen wird.“ oęAu Alſo deswegen? Nicht, weil er jung war, und friſch e, Doktor Braumüller fiel eine Laſt vom Herzen. Aber ſo recht froh wurde er an dieſem Tage nicht wieder., Er ärgerte ſich, als Johanna ihn beim Abſchied bat, die Briefe mitzubringen, die Hermann Lehner an ihn, ſchreihen würde, als ſie ſagte: 5 tt e le „Ich hätte ihn bitten ſollen, auch an mich zu ſchreiben. Er würde mir ſicher manches geſagt haben, was er ſeinem väterlichen Freunde nicht zu ſagen wagt. e ee „Nun, wenn Sie vielleicht gehofft hätten% (Fortſetzung⸗ folgt) 6 Doktor Braumüller ſchüttelte immer wieder mit dem Der Grund zu dieſer ſeltſamen Handlungsweiſe des wo ſie von dem Geld, das er ihr geſchenkt hatte, ganz gut! ſtützung von ſeiten ſeines Schwiegerſohnes zu verzichten, 0 Aus der Heimat Gedenktage 14. Dezember. 1109 George Washington, Begründer der Unabhängigkeit Nordamerikas, in Mount Vernon geſtorben. f 4849 Der Komponiſt Konradin Kreutzer in Riga geſtorben. 1011 Roald Amundſen erreicht den Südpol. Prot. und kath.: Nikaſius Sonnenaufg. 8.04 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 4.47 Mondunterg. 13.11 Was die Schickung ſchickt, ertrage! Wer ausharret, wird gekrönt. Joh. Gottfried Werder Selige Anraſt Wer zählt die Sorgen, die Freuden, die Geheimniſſe, die Jahr für Jahr um die Weih⸗ nachtszeit ſich vor uns auftürmen und die uns nicht mehr verlaſſen, bis das letzte Ge⸗ ſchenk ſeiner Beſtimmung zugeführt wurde? In den Alltag hinein leuchtet die Vorfreude auf das Feſt. Auf dem Weg zur Schule gibt es unter der Jugend nur ein Thema: Weihnachten! Der Vater vergißt für kurze Zeit alle Sorgen bis auf die eine, wie er für ſeine Lieben noch die eine oder andere Ueberraſchung herauswirtſchaften könnte. Die Mutter und Hausfrau hat ein Programm mit ungezählten Nummern vor ſich liegen, das bis zum Heiligen Abend reſtlos abgewickelt ſein muß und deſſen erſter Punkt mit dem beſten Willen nicht geheim gehalten werden kann. Denn wenn ſie vom Bäcker mit gefüllten Kör⸗ ben zurückkommt, macht ſich ein verräteriſcher Duft weithin bemerkbar. Auf Schritt und Tritt mahnt uns alles an das Feſt. Schlagen wir die Zeitung auf, treffen wir in jeder Spalte auf Weihnachten, tun wir einen Gang durch die Stadt, grüßen uns die Schaufenſter in weihnachtlichem Ge⸗ wande. Es iſt eine unendliche Welle der Liebe, die uns alle mitreißt, eine ſelige Unraſt, die erſt geſtillt wird, wenn wir unter dem ſtrahlenden Baum, ergriffen vom Myſterium der Geburt des Erlöſers, in eines geliebten Menſchen Hände unſere Weihnachtsgabe gelegt haben. Auch Wohltüt'gleitsveranſtaltung em nur im nationalſo- i nliſt'ſchen Stil. Der Stellver⸗ treter des Führers gibt bekannt: So begrü⸗ ßenswert alle Veranſtaltungen ſind, deren Er⸗ lös dazu beſtimmt iſt, notleidenden Volksge⸗ noſſen Hilfe zu bringen, oder minderbegüterte Kameraden gegen die Kälte des Winters zu ſchützen, ſo notwendig iſt es, daß alle der⸗ artigen Veranſt lungen jeglicher Organiſation und der NSDAP. in den Ankündigungen, den Einladungen und in der Form der Durch⸗ führung unbedingt nationalſozialiſtiſchen Geiſt atmen, der jede Kopie geſellſchaftlicher Feiern und Feſte peinlichſt meidet. Ich habe für die Zwecke, denen die Veranſtaltungen beſon⸗ ders der SA und Ss dienen, Beträge zur Verfügung geſtellt und nehme nur in Aus⸗ nahmefällen an Veranſtaltungen obenbezeich⸗ neter Art teil, wobei Vorausſetzung iſt, daß ſie ſtreng im Sinne der dargelegten Grund⸗ ſätze durchgeführt werden. % Der Nadioapparat des Gaſtwirtes iſt unpfändbar. Eine bemerkenswerte Entſchei⸗ dung hat das Oberlandesgericht Königsberg gefällt. Nach dieſer iſt der Radivapparat eines Gaſtwirtes unpfändbar, da er für die Fortfüh⸗ rung des Gaſtwirtsbetriebes unerläßlich er⸗ ſcheint. Viele Volkskreiſe wollen, ſoweit ſie nicht ſelbſt Rundfunkteilnehmer ſind, Rundfunk⸗ darbetungen an öffentlichen Orten hören. Eine Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft, zumal auf dem Lande, die ſich dieſen Erforderniſſen der Zeit verſchließt, würde gemieden werden und aus dem Wettbewerb zugunſten anderer Wirtſchaf⸗ den ausſcheiden müſſen. Anfere Wälder Wer glaubt, Deutſchland wäre das wald⸗ teichſte Gebiet in Europa, irrt ſich. Der Oſten und Norden Europas ſind weit waldreicher als Deutſchland, der Süden und Weſten ärmer. Unſer Vaterland ſteht mit einer Waldfläche von 12,7 Millionen ha, die rund 1 Viertel feines Bodens bedeckt, ungefähr in der Mitte. Im einzelnen beträgt die Waldfläche in Oeſter⸗ reich 3,4, in Schweden 19,5, in Norwegen 6,8, in der Schweiz 0,85, in Frankreich 9,6, in Italten 4,1, in Spanien 8,4, in Großbritan⸗ nien 1,2, in Belgien 0,5 und in Holland 0, Millionen Hektar. Im Verhältnis zu ihrer Größe gelten Finnland als das waldreichſte und Großbritannien als das waldärmſte Lan Europas. Die deutſche Waldfläche iſt zu etwa 6 Prozent mit Eichen bewachſen. Die Buche ſowie die übrigen ſog.„harten“ Laubhölzer (mit Ausnahme der Eiche), wie Eſche, Ahorn, Ulme, Akazie, Edelkaſtanie, Wildobſt, nehmen 15 Prozent der Fläche ein, die„ veichen Laubhölzer, wie Erlen, Weiden, Pappeln rund 9 Prozent, das Laubholz alſo im gan⸗ zen 32,5 Prozent. Den ganzen reſtlichen An⸗ teil bestreitet das Nadelholz, und zwar deckt die Kiefer rund 44,6, die Fichte 20,1, die Tanne 2,7, die Lärche 0,1 Prozent, 10 daß der Nadelwald heute 11 0 als zwei Drittel unſerer Waldfläche beherrſcht. Fraukfurt a. M., 14. Dez.(Zuſam⸗ menlegung von Flugplatz mit der Reichs autobahn.) Die ſtarke Entwicklung des Luftverkehrs im Frankfurter Flughafen 11 gezeigt, daß der Flughafen am Reb⸗ ſtock eine Erweiterung nicht mehr zuläßt und beſonders für den Nachtverkehr beſondere Schwierigkeiten bot. Man hat daher für das neue Projekt einen Platz im Stadtwald in der Nähe der Anterſchweinſtiege gewählt, der am Schnittpunkt der Nordſüdroute mit der Nordweſtroute der Reichsautobahn liegt und zugleich einen Autobahnhof darſtellt. Die Zu⸗ ſammenlegung von Flugplatz mit Reichsauto⸗ bahn wird eine beſonders glückliche Verbindung beider neuzeitlicher Verkehrsmittel darſtellen. Von ganz beſonderer Wichtigkeit war es, daß auch die finanzielle Seite eine ſchnelle Löſung fand, die insbeſondere die Stadt Frankfurt in keiner weiteren Form verpflichtet, als ſie bisher für ihren Flughafen einſtand. Dabei ergab ſich aber auch eine für die jetzige Zeit ſehr wichtige neue Möglichkeit, der Arbeitsbe⸗ ſchaffung zu dienen. Die Arbeiten ſind bereits begonnen worden, ſo daß vorausſichtlich noch im kommenden Jahr mit der Inbetriebnahme begonnen werden kann. WMiederauſbau von öſchelbronn Oeſchelbronn, 14. Dez. Innenminiſter Pflaumer beſuchte in Begleitung der Miniſte⸗ rialräte Dr. Imhoff und Proſeſſor Stürzen⸗ acker Oeſchelbronn, um mit dem Bezirksamt, Waſſer⸗ und Straßenbauamt, Mitgliedern des Bauausſchuſſes und dem Gemeinderat den Fortgang der Aufbauarbeiten zu beſprechen und die erforderlichen Anordnungen zu treffen. Das Abräumen der Brandſtätten iſt nahe⸗ zu beendet. Da die Bebauung des Brandge⸗ biets überaus eng und unüberſichtlich war, iſt eine Auflockerung dringend notwendig. Die Pläne für die neuen Ortsſtraßen ſind fertig: ihre Genehmigung wird in Kürze erfolgen. Der Plan für die Umlegung der Bauplätze iſt ſchon weit vorgeſchritten. Der allgemeine Bebau— ungsplan ſteht vor ſeinem Abſchluß. Mit dem Bau einzelner Straßen und der Waſſerlei⸗ tungen iſt begonnen, auch ſind die Baugru— ben für die erſten Neubauten bereits ausge⸗ hoben. Durch den frühzeitigen Froſt iſt eine unliebſame Unterbr hung in der Arbeit ein getreten. Mit dem Bau der Mehrzahl der Häuſer wird etwa Ende Februar begonnen werden. Die Bauten ſollen ſo beſchleunigt werden, daß bis zum Einbringen der Heuernte wenigſtens die Oekonomiegebäute ſerliggeſtellt ſind. Die Geld⸗ und Sachſpenden von ins⸗ geſamt 400 000 Mark ſchafſen die Möglich⸗ keit, den Aufbau in der geplanten geſund eit⸗ lich günſtigen, wertſchaftlich zweckmäßigen und ſchönheitlich befriedegenden Weiſe durchzufüh⸗ ren. Neue Arbeitsbeſchaſſung für Baden Karlsruhe, 14. Dez. Der Kreditausſchuß der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt hat, wie aus Berlin gemeldet wird, erneut Arbeits⸗ beſchaffungsdarlehen von rund 10 Mill. Rm. bereitgeſtellt. Unter mehreren großen Arbei⸗ ten, die aus einem Teil dieſes Betrages in Baden zur Ausführung kommen werden, iſt die Entwäſſerung der Rheinniederung durch den Ried⸗Kanal⸗Zweckverband in Raſtatt und der Bau eines Rhein⸗Hochwaſſerdamms zwi⸗ ſchen Neuburgweiher und dem Karlsruher Stichkanal zu erwähnen, wofür Darlehen von rund 200 000 Mark bezw. 365 000 Mark be⸗ willigt wurden. Ans Baden Mannheimer Bankier vor Gericht. Mannheim, 14. Dez. Vor der Strafkammer wurde der zweite Teil eines Prozeſſes verhan⸗ delt, der in weiten Kreiſen Intereſſe erregt hat. Im Januar 1930 war der Mannheimer Privatbankſer Ludwig Marx wegen Depotun⸗ terſchlagung zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteit worden. Er hatte bei ihm hinterlegte Depots im Geſamtbetrag von 79 169 Mark veruntreut und das Geld ſeinem Sohne Ernſt gegeben, der ſeine Filiale in Berlin leitete. Die⸗ er hatte das Geld in Unterrehmen mit ſtark pekulativem Charakter angelegt, ſo daß es verloren ging. Als Ludwig Marx, heute ein Greis von 84 Jahren, vor drei Jahren verur⸗ teilt worden war, hatte er erklärt, ſein Sohn hätte wiſſen müſſen, daß er dieſe Gelder nicht aus eigenem Vermögen hätte flüſſig machen können. Da damals auch das Gericht ſeinem Sohne die Hauptſchuld an dem Zuſammen⸗ bruch des Bankgeſchäfts zuſchob, war Ludwig Marx mit einer verhältnismäßig geringen Strafe davongekommen. Gegen den Sohn war denn auch Haftbefehl wegen Anſtiftung zur Depotunterſchlagung erlaſſen worden, doch war Ernſt Marx nach Paris geflüchtet, ſo daß gegen ihn nicht verhandelt werden konnte. Als er dann im April 1933 nach Deutſchland zu⸗ rückgekehrt war, wurde Ernſt Marx verhaftet, ſo daß er ſich nunmehr wegen Anſtiftung zur Depotunterſchlagung, Untreue und ſchlechter Buchführung zu verantworten hatte. In der Verhandlung beſtritt der Angeklagte, von der wirklichen finanziellen Lage ſeines Vaters ge⸗ wußt zu haben und auch die Briefe, die ihm ſein Vater nach Paris geſchickt hat, will er nicht bekommen haben. In der neuerlichen Verhandlung ſuchte nun auch der als Zeuge geladene Vater des Angeklagten ſeinen Sohn zu entlaſten und gab an, daß dieſer kaum ge⸗ wußt haben könne, daß die Gelder, die er ihm überwleſen hatte, unrechtmäßig beſchafft worden ſeien. Dieſe Ausſage ſtand im Gegen⸗ ſatz zu der Angabe, die er im Jahre 1930 bei ſeiner eigenen Verurteilung gemacht hatte, wo⸗ bei er ſeinen Sohn als den Schuldigen bezeich⸗ net hatte. Der Staatsanwalt beantragte ge⸗ gen Ernſt Marx eine Gefängnisſtrafe von drei Jahren und betonte hierbei, daß die da⸗ mals Geſchädigten ſich aus kleinen Geſchäfts⸗ leuten zuſammenſetzlen, die heute noch auf ihr erſpartes Geld warteten. Das Gericht verur⸗ te‚lte jedoch Marx nur wegen Anſtiftung zum Depolvergehen zu 10 Monaten Gefängnis und ſtellte das Verfahren wegen Untreue und Kon⸗ kursvergehens ein, da dieſe beiden Straf⸗ taten verjährt ſind. 1. Mannheim, 14. Dez.(Schwere Ver⸗ kehrsunfälle.) Auf der Kreuzung Hanſa⸗ und Induſtreeſtraße ſtieß ein Perſonenkraft⸗ wagen mit einem Radfahrer zufſammen, wo⸗ bei dieſer zu Boden geſchleudert wurde. Er erlitt eine ſcnuno Gshirnerſchütterung und mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach dem Allgemeinen Krankenhaus gebracht werden. Es beſteht Lebensgefahr. Weiter fuhr an der Straßenecke Däniſcher Tiſch und Neuhofer⸗ ſtraße in Rheinau ein Laſtkraftwagen einen Volksſchüler an. Dleſer wurde zu Boden ge— ſchleudert und erlitt ſchwere innere und äußere Verletzungen. Mannheim, 14. Dez.(Tödlicher An⸗ fall.) Ein 67jähriger Former iſt in einem Hauſe der Unterſtadt aus noch nicht geklärter Urſache die Treppe herunter geſtürzt und hat ſich daben eine Schädelverletzung zugezogen. Der Verunglückte iſt an den Folgen dieſer Verletzung im Städtiſchen Krankenhaus ge⸗ ſtarben. Nächtliche Beobachtung am Rhein. Mannheim, 14. Dez. Die Rheinpolizei Mannheim berichtet, daß nach Beobachtun⸗ gen eines Brückenpaſſanten am Dienstag abend gegen 10 Uhr ſich von der Mitte der Rheinbrücke aus eine unbekannte Manns⸗ perſon in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Rhein geſtürzt hat. Der Lebensmüde hat im Waſſer noch mehrere laute Hilferufe c ge⸗ ſtoßen, ehe er in der Tiefe verſank. Ueber die Perſonalien fehlen noch jegliche Anhalts⸗ punkte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich um einen Poſtinſpektor aus Neuſtadt a. d Hdt. handelt, der nach einer hinterlaſſenen Notiz den Tod im Rhein ſuchen wollte Beginn der Plädoyers in Leipzig. Am Mitwoch begann im Prozeß gegen van der Lubbe und Genoſſen der letzte Abſchnitt mit dem Plädoyer des Ver⸗ treters der Anklage Unſer Vild zeigt Oberreichsanwalt Werner(ſtehend) und Landgerichtsdirektor Parriſius(im Vordergrund ſigend). Heidelberg, 14. Dez.(Auf dem Neckar eingebrochen.) Bei Schlierbach wagte ſich ein junger Mann auf die noch dünne Eisdecke des Neckars. Dabei brach er ein und konnte nur mit Hilfe einer Leiter durch Paſſanten wieder ans Ufer gerettet werden. Nur der Umſtand, daß der Betreffende ein guter Schwimmer war und ſich trotz der Kälte über Waſſer halten konnte, bewahrte ihn vor dem ſicheren Tod. a Heidelberg, 14. Dez.(Das Heidelber⸗ ger Verkehrsunglück.) Zu dem ſchwe⸗ ren Verkehrsunglück in der Bergheimerſtraße am Sonntag nachmittag, bei dem acht Sport⸗ ler aus Weinheim und Lützelſachſen zum Teil ſchwer verletzt wurden, tellt der Polizeibericht noch mit: Nach den bisherigen Feſtſtellungen wollte der Laſtkraftwagen die Bergheimer⸗ ſtraße in Richtung Hindenburgbrücke überque⸗ ren. Der Kraftfahrer ließ dabei offenbar die nötige Vorſicht außer Acht und räumte den Zug das Vorfahrtsrecht nicht ein. Heide erg, 14. Dez.(Vom eigenen Wagen überfahren.) In der Neuen Schloßſtraße wollte ein Fuhrmann die Bremſe ſeines Fuhrwerks anziehen und geriet dabei un⸗ ter den Wagen. Die Hinterräder gingen dem Mann über beide Unterſchenkel, wobei er ſo ſchwer verletzt wurde, daß ſeine Einlieferung ins Kranlenhaus notwendig wurde. Schwetzingen, 14. Dez.(Schwerer Ver⸗ kehrs unfall.) Beim Eiſernen Tor auf der Hockenheimerlandſtraße kam es zwiſchen einem Laſtwagenzug aus Göppingen und einem Perſonenkraftwagen aus Mannheim, deſſen drei Inſaſſen von einem Jagdausflug zurück⸗ kamen, zu einem ſchweren Zuſammenſtoß. Von den Inſaſſen des Perſonenkraftwagens wurden zwei, Valentin Liebig und Karl Balles, beide aus Mannheim. ſchwer verletzt, ſo daß ſie ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Mordversuch an der Ehefrau Selbſtmord des Täters. Frankfurt a. M., 14. Dezember. Der 62jährige Küchenchef Fritz Heller ver⸗ übte in ſeiner in der Börneſtraße gelegenen Wohnung einen Mordverſuch an ſeiner Ehe⸗ frau. Er gab auf die im Bett liegende Frau aus einem Trommelrevolver einen Schuß ab, der über dem linken Auge in den Kopf drang. Eine Nachbarin hörte laute Hilferufe der Frau. Als ſze in die Wohnung Hellers lief, ſah ſie, wie der Mann mit einem Gegenſtand auf ſeine Frau einſchlug. Heller drängte die Nach⸗ barin aber aus der Wohnung und brachte ſich darauf einen Schuß in den Kopf bei. Da die Verletzung ohne ernſtliche Folgen blieb, er⸗ hängte ſich Heller dann in der Toilette. Seine ſchwerverletzte Frau wurde ins Kran⸗ kenhaus gebracht; ſie konnte bisher noch nicht vernommen werden. Ueber die Gründe der Tat wurde noch nichts bekannt. Die Frau Hellers iſt 68 Jahre alt und ſtammt aus Südfrankreich. Märkte und Vörſen Vom 13. Dezember. Berliner Dev.ſenkurſe. 1 Pfund Sterling 13,78; 1 Dollar 2,72; 100 holl. Gulden 168,68; 100 Belga 58,24; 100 Lire 22,02; 100 dän. Kronen 61,34; 100 norw. Kronen 69,03; 100 franz. Francs 16,40; 100 Schw. Franken 81,12; 100 ſchw. Kronen 70,83; 100 öſterr. Schilling 48,05. Frankfurter Getreidegroßmarkt. Amtliche Preiſe: Weizen 19,50 bis 19,60; Roggen 17; Sommergerſte 18,10 bis 18,35; Haſer 14,60 bis 14,75; Weizenmehl m. Aust. 28,75 bis 29,65, ohne Aust. 27,25 bis 28,15; Roggenmehl 23,50 bis 24; ſüdd. 24; Wei⸗ zenkleie 11: Weizenfuttermehl 12 bis 12,25: Roggenkleie 10,35 bis 11; Soyaſchrot 15,50 bis 16; Palmkuchen 15,60 bis 15,75; Erd⸗ nußkuchen 16,55 bis 17; Treber 17,50; Trok⸗ lenſchnitzel 9.75; Heu 6,20 bis 6,30; Stroh drahtgepr. 2,10 bis 2,25, geb. 1,80 bis 2. Karlsruher Getreidegroßmarkt. Es notierten: Weizen inl. 19,80 bis 19,90; Roggen inl. 16,75 bis 17; Sommergerſte 18,50 bis 19,50: Futter- und Sortiergerſte 16 bis 17,75; Hafer inl. 14,25 bis 14,50; Weizenmehl Spezial Null m. Aust. 29,40, m. Inl. 27,90, Weizenmehl 4b 16,50 bis 16,75; Wezzennachmehl 15,25 Weizenboll⸗ mehl(Futtermehl) 12; Roggenmehl 23 bis 23,25; Weizenkleie feine 10,75 bis 11, grobe 11,25 bis 11,50; Biertreber 17,50; Trocken⸗ ſchnitzel 9,25 bis 9,50; Malzkeime 13 bis 13,50; Erdnußkuchen 16,75 bis 17; Palmkuchen 15 bis 15,25; Soyaſchrot 15 bis 15,25; Lein⸗ kuchenmehl 18,25 bis 18,50; Kartoffeln nicht notiert, da Verladungen wegen Froſt einge⸗ ſtellt; Wieſenhen loſe 6,20 bis 6,50; Luzerne⸗ kleeheu 7 bis 7,50; Weizen⸗ und Noggen⸗ 2290 2,20 bis 2,40; Futterſtroh 2,30 bis Weiße und gesunde Zähne Chlorodont die Qualitäts Erzeugnisse —