Lokales Viernheim, 14. Dez. * Berufsſchule Viernheim. Die Weihnachte ferien der Berufsſchule beginnen am 16. Dezemder 1933. Der Schulvorſtand. * Wunſchzettel. Mehr als je muß man nun kurz vor Weihnachten die Zeit eintei⸗ len und mit dem Gelde rechnen. Unnütze Ge. ſchenke erfreuen nicht und ſind hinausgeworfenes Geld, auch der Geber iſt betrübt und verſtimmt. Die Sitte, einen Wunſchzettel zu ſchreiben, iſt daher recht praktiſch Auf jeden Fall verſcheucht er oft viel Kopfzerbrechen für den Gebenden. * Fd. K. V. Auf die heutige Verſamm⸗ lung wird nochmals hingewieſen. Wichtige Ver⸗ bands angelegenheiten erfordern das Erſcheinen aller Mitglieder. * Evang. Gemeinde. um 8 Uhr Frauenabend. Heute Abend Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik eyſcheinen Vorſtands⸗, Mit⸗ glieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Kaninchen- Sänger⸗Einheit. und Geflügelzuchtverein 1916. Alle Mitglieder, die auf der Kreisausſtellung in Heppenheim ausſtellen wollen, können ihre Tiere bis ſpäteſtens Montag Abend melden. Standgeld pro Nummer 1,15 Mk. Berreffs Hin- und Hertransport wird noch bekanntge⸗ geben. Die Ausſtellung findet am 25. und 26. Dezember ſtatt. Anmeldung bei Georg Hofmann, Neubauſtraße 3. Heute abend 8 Uhr Soliſten. Ab 9 ¼ Uhr Leſeprobe Der Vorſitzende. 8½ Uhr Kleinchor. für beide Stücke. Turnverein von 1893. Freitag abend 8 Uhr Pflichttraining der Handballer im Lokal. Reſt⸗ loſes Erſcheinen erwartet. Die Leitung. Denke daran, Du biſt im Licht, Du haſt noch Freude und ſpürſt es nicht wie weh es tut, wenn leiſe ſich ſenkt die klirrende Nacht und den umfängt, der einſam ißt ſein karges Brot und nichis zu eigen hat als Not; denke daran, daß der Winterwind um Fenſter ſtreicht, die dunkel ſind— und wenn das fromme Weihnachtsbild mit Kinderlachen Dein Haus erfüllt, daß einer am Ende von Froft durchweht, verlaſſen, vergeſſen noch draußen ſteht. Georg Poppe. Gemeinnützige Bangenoſſeuſchaft Viernheim Einladung. Unter Hinweis auf die Beſtimmungen des § 53 der Satzung berufe ich hiermit eine Haupt⸗Verſammlung unſerer Genoſſenſchaft auf Freitag, den 22. Dezember 1933, abends 8 Uhr, in das Gaſthaus„Zum Stern“ dahier mit folgender Tagesordnung: Bericht des Vorſtandes und Auſſichtsrats. Genehmigung des Jahresabſchluſſes, Beſchluß⸗ faſſung über die Bildung der Rücklagen und Entlaſtung des Vorſtandes. 3. Abänderung der Satzung. Antrag auf Anerkennung der Gemeinnützigkeit der Genoſſenſchaft auf Grund der Gemein— nützigkeite v'rordnungen und der hierzu er⸗ laſſenen Durchführungsverordnungen. 5. Erledigung von Anträgen. Jedem Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahresrechnung zu nehmen und bis zum 20. ds. Mts. ſchriftliche Anträge bei dem Unterzeich⸗ neten abzugeben. Viernheim, den 12. Dezember 1933. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats. Alter. Bekanntmachung Betr.: Gemeindegetränkeſteuer. Wir erinnern die Wirte an Abgabe der Getränkeſteuer Erklärung für Monat November 1933 Bei Abgabe der Erklärung wolle der anläßlich der Kirchweihe aufgetretene erhöhte Umſatz berückſichrigt werden, damit wir nicht ge. nötigt ſind, die Erklärungen zu beanſtanden. Viernheim, den 13 Dezember 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In komm Vertretung: Bechtel. Frohe Weihnachten 5 durch billige Lebensmittel Iſt. Weizenmehl Pfd. 17 Pfg. Auszugs mehl 1 10 Konfektmehl„121 Mandeln, ſüße Bari Mandeln ¼ Pfd. 35, 30, 26 u. 22 Haſelnußkerne 1 Pfd. 85, 78 u. 72 Cocos nuß, fein geraſpelt/ Pfd. 6 Sultaninen ¼ Pfd. von 6 Pfg. Roſinen u. Korinthen /, 9„ Schöne große Eier 10 Stück 0,98, 1,10, 1,20 u. 1. ——— Iſt Süßrahmtafelbutter/ Pfd. 75„ Margarine Pfd. 1,10, 98 u. 66 Kokosfett Pfd. Tafel von 50 Pfg. an 115 Kunſihonig— Zitronat— Orangeat Streuzucker— Schokoladetruffel Blockſchokolade zum Reiben 8 75 Pfg. Heute Donnerstag und morgen Freitag Seelische Cabliau, Schellllsche u. Filet Mikolaus Effler Lebensmittel Sonntag, den 17. Dezember „Silberner Sonntag“ ſind die Geſchäfte am Nachmittag von 1—6 Uhr für den Verkauf geöffnet. Die Uiernbeimer Geschäftswelt erwartet Sie. Erledigen Sie Ihre Einkäufe am Platze! Berückſichtigen Sie bei Ihren Einkäufen e eee die Inſerenten dieſes Blattes! Gemeindekaſſe. Freitag, den 15. ds. Mts., nachmittags von 2—4 Uhr, Auszahlung der Militärzuſatz⸗ renten. Wegen Abfertigung der Wohlfahrtser⸗ werbsloſen iſt jede Vorſprache am Vormittag zwecklos. Gleichzeitig erinnern wir an Zahlung der 4. Rate Gemeindeſteuer pro 1933, unter Vor⸗ lage des vorläufigen und endgültigen Steuerbe⸗ ſcheides. Evtl. Differenzbeträge der bereiis überfälligen 3 erſten Ziele können nur noch bis einſchließlich Dienstag nächſter Woche ohne Pfandkoſten bezahlt werden. 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Außerdem kommen wich— tige Verbands- und Ver⸗ eins angelegenheiten zur Beſprechung Um zahlreichen Be⸗ ſuch bittet Der Vorſtand. Gebetzeitender jüd. Gemeinde 16. Dez. Mickez 28. Kislem Sabatt-Anfang 4.30 Uhr Morgen 8,30 Uhr „ Nachm. 3,30„ „ Abend 5715 Wochentag⸗Abend 6,00„ „ Morgen i Roſch Chodeſch Tewes iſt Montag und Dienstag Darlehen von Rm 300 bis 30000 Bed. und koſtenl. Ausk. durch Heinrich Knödler, Doſſenheim, Bergſtraße Nr. 22. Anfr. Rückp. Varu⸗ Blitze die ideale Beleuchtungs quelle lür Helmaulnanmen Photo L. Uinkeppach jr. Horst Wesselstr. 7 7 ae Fiſche Schellfiſch und Cabliau Pfd. 25 Pfg. Filet Pfd. 35 Pfg. Jakob Winkenbach Lorſcherſtraße 10 Telefon 83 Einer Sagl, Zum andern.. Du bekommſt 1a Qualität Weid. Und Nodwelde Wee e eee Malaga wermuln-weln Libre u. Branntweine binigſt bei Ludwig Theobald A NN MHorseitfabrik sucht per sofort Auchge. gertenle Morsett- Mäherinnen Offerten unter K. F. 100 an die Expedition ds. 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Volksblatt) — Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteren und des Polizeiamtes Plaßvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen werden 50. Jahrgang Die Wirtſchaftswoche Jöchſtleiſtung und Bewegungsfreiheit.— Die Belebung der Schlüſſelinduſtrien.— Die öffenklichen Finanzen.— Das Weihnachts- geſchäft. Der Perſonenverkehr. In der Verichtswoche hat ſich Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Schmitt in ſeiner klaren, von allen Illuſionen freien Art über den Stand der deutſchen Wirtſchaft geäußert, und auch dieſer nüchterne Wirtſchaftler konnte erfreu⸗ liche Feſtſtellungen machen. Als entſcheiden⸗ de Geſichtspunkte des Weiterbaues ſieht Dr. Schmitt für die private Wirtſchaft vor allen Dingen die Wirtſchaftlichkeit, die Kalkulation und Rentabilität an. Jeder einzelne muß in ſeinem Betriebe, gleichgültig ob er Unter— nehmer oder Arbeiter iſt, der Höchſtlei⸗ ſtung zuſtreben; denn im Wirtſchaftsleben entſcheidet unerbittlich nur der Erfolg. Das gilt für den großen Betrieb wie für den klei— nen Haushalt. Hier wie überall muß ſich der arbeitende Menſch als verantwortlicher Füh— rer entwickeln. Dabei ſoll nach den Erklä— rungen des Wirtſchaftsminiſters bewußt für das Können des Einzelnen die volle Be— wegungsfreiheit offengehalten wer— den. Nur ſo ſind Höchſtleiſtungen zu erzie— len und durch die Einzelfähigkeit der arbei— tenden Menſchen reale Werte durch Leiſtun— gen zu ſchaffen. Der Miniſter hat es als völlige Verkennung nationalſozialiſtiſchen Geiſtes bezeichnet, von ihm eine Droſſe⸗ lung, Schematiſierung oder gar Nivellle— rung zu erwarten. Auch der ſtändiſche Auf⸗ bau ſoll der Wirtſchaft eine Organiſation ge— ben, in der ſie in eigener Verantwortung und unter möglichſter Aufrechterhaltung der individuellen Leiſtungsfähigkeit ſich ſelbſt verwaltet. Wenn der Wirtſchaftsminiſter im einzelnen für den Staat die billigſte Verwaltung und damit auch die Laſten⸗ ſenkung für den einzelnen Betrieb verlangt, ſo dient eine ſolche Politik der Ueberſchuß⸗ ſteigerung der Einnahmen über die Ausga— ben und ſomit der Konſumkraft. Beſonders nachdrücklich ſagt er den Schutz für alle eer⸗ arbeitenden Vermögen zu, und er ſieht im Sparen und in der Bildung neu⸗ en Vermögens auch mit Recht den einzigen Weg, um den Preis für Leihkapital, den Zinsſatz. natürlich zu ſenken. Im Raz⸗ men einer ſolchen Politik ſind verantwor- tungsbewußte Wirtſchaftsführer heranzubil— den und Hoffnung und Vertrauen für eine endgültige Wirtſchaftsgeneſung zu entwickeln. In den wichtigſten Schlüſſelindu⸗ ſtrien, dem Kohlenbergbau und der Schwereiſeninduſtrie, hält die Belebung trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit weiter an. Gerade in den Verbraucherkreiſen der Klein— eiſen⸗ und Maſchineninduſtrie ſowie in der Elektrotechnik und im Baugewerbe hat ſich die Nachfrage geſteigert, was unbedingt da⸗ rauf ſchließen läßt, daß ein Rückſchlag der Konjunktur auch von der Wirtſchaft nicht erwartet wird Das gilt auch vom Kohlenmarkt, denn hier wird gemeldet, daß die Hüttenwerke größere Abſchlüſſe getä⸗ tigt haben, wozu noch die ſtarke Nachfrage für den Hausbrand kommt. Dieſe allgemeine Belebung der Wirtſchaft wird auch beſtätigt durch die Güterwagenge ſtellung der Reichsbahn. Seit dem 1. Oktober ſind wöchentlich erheblich mehr Güterwagen an— gefordert und geſtellt worden, als in der glei⸗ chen Zeit des Vorjahres. 1 g Nicht weniger erfreulich iſt es, daß die öffentlichen Finanzen ſowohl im Reich als auch in den Ländern ſich weiter günſtig entwickelt haben. In den erſten ſieben Monaten des Haushaltsjahres ſind insgeſamt 3 476,5 Millionen Mark Einnahmen aus Steuern und Zöllen erzielt worden, was rechnungsmäßig um 18,8 Millionen Mark höher liegt, als der Voranſchlag angenom- men hat. Es iſt infolge dieſer günſtigen Ent⸗ wicklung auch gelungen, die ſchwe bende Schuld, die am 1. April mit 1654.6 Mil⸗ ſtonen Mark aus dem Vorfahre herüherge⸗ nommen werden mußte, nicht. unerheblich zu jenken. Das alles zeugt dafür, daß die Fi⸗ mit dem dreifachen Verbrechen Brandſtiftung und wegen Verſuchs der einſa- chen Brandſtiftung. Außerdem beankrogte der Oberreichsanwalt die Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer. Für die drei bulgariſchen Angeklagten Dimi⸗ troff, Popoff und Taneff beantragte er Frei- ſpruch wegen Mangel an Beweiſen. Leipzig, 15. Dezember. Im Reichskagsbrandſtifterprozeß beantrag⸗ le am Donnerskagnachmiktag der Oberreichs⸗ anwalt gegen den Haupkangeklagten van der Lubbe und gegen den Angeklagten Torgler die Todesſtrafe wegen des fortgeſetzien Verbrechens des Hochverrats in Tateinheik ſchwerer Der Oberreichsanwalt führte in ſeinem Plädoyer über den Angeklagten Torgler am Schluß aus, es könne kein Zweifel de⸗ ſtehen, daß der Angeklagte Torgler als Täter am Reichstagsbrand bete ligt ſei und daß er die Tat begangen gabe zu dem Zweck, die Mitglieder der Kommuniſti⸗ ſchen Partei zum Losſchlagen anzu- reizen. Es handle ſich um vollendete Brandſtiftung und es komme außerdem in Tateinheit hinzu, daß ein hochverr äte ⸗ riſches Unternehmen begangen wor⸗ den ſei. Die Vegründung der Anträge In der Donnerstagſitzung des Reichstags⸗ brandſtifterprozeſſes erhielt ſofort der Ober— reichsanwalt das Wort zur weiteren Be⸗ gründung der Anklage. Meine Aufgabe, ſo erklärt Oberreichsanwalt Dr. Werner, wird es ſein, den Verſuch zu machen, darzu— legen, ob die Annahme der Anklage zutref— fend iſt, daß die Mittäter Lubbes be: der Tat die Angeklagten Torgler, Di⸗ mitroff, Popoff und Taneff ſind. Irgendeine Perſon, die unmittelbar Kennt⸗ nis davon erhalten hat, daß dieſe vier An⸗ geklagten an der Tat beteiligt waren, iſt nicht vorhanden. Die übrigen Angeklagten ſind während und nach der Tat am Tatorl nicht ge⸗ ſehen worden. Ihre Schuld kann deshalb nur nachgewieſen werden durch Umftän⸗ de, die darauf hindeulen, daß ſie mit der Tak in Verbindung ſtehen müſſen. Wir müſſen zunächſt bei den Angeklagten fragen, konnten ſie nach verſtändigen Erwä⸗ gungen für ſich einen Vorteil von der Sa— che erwarten, konnte der erwartete Vorteil für ſie ein Impuls für die Tat ſein. Bei dem politiſchen Charakter des Deliktes kommt auch der politiſche Vorteil für po⸗ litiſche Gruppen in Frage. Da dle Angeklagten alle Kommuniſten ſind, wird die Frage ſo zu ſtellen ſein: hatte die Kommu⸗ niſtiſche Partei ein Intereſſe an der Tat und konnte ſie von ihr unter Berückſichtigung der damaligen politiſchen Lage einen Vorteil von der Tat für die kommuniſtiſche Partei und ihre Ziele erwarten? nanzpolitik mit größter Vorſicht und Umſicht geführt wird, wobei es darauf ankommt, durch ſtrengſte Sparſamkeit bei den Aus⸗ gaben den Ausgleich zu ſchaffen. Soweit ſich bisher überſehen läßt, hat ſich das Weihnachtsgeſchäft im allgemet⸗ nen gut angelaſſen, wobei allerdings mehr auf die Nützlichkeit und Brauchbarkeit der Einkäufe geachtet wurde, als auf den Luxus⸗ charakter. Auch die Möbel⸗ und Hausratge⸗ ſchäfte ſind mit dem Ergebnis im allgemet⸗ nen bisber zufrieden. zumal auch bier die 7 eichsanwalts Für Lubbe und Torgler Todesſtrafe wegen Hochverrats und Vrandſtiſtung beantragt Für die bulgariſchen Angeltagten Freisprechung NDieſe Frage iſt unbedingt zu beſayen. Wenn der kommuniſtiſchen Partei ihre Abſicht gelungen wäre, häkte ſie zweifel⸗ los einen ganz erheblichen Vorteil von der Sache gehabt, ſie wäre an die Macht gelangt und häkte damit ihr Ziel erreicht, das ſie ſeit vielen Jahren vergeblich zu erreichen verſucht hat. Aber ſelbſt wenn die KPD. damit rechnete, daß die Sache erfolglos auslief, ſo beſtand immer noch die Möglichkeit, die mißlungene Tat auszunützen, wie ſie es ja auch verſucht hat, dieſe Tat ihren politiſchen Gegnern, den Nationalſozialiſten, anzudichten. Die Schuld Torgiers Der Oberreichsanwalt beſchäftigt ſich dann eingehend mit dem Angeklagten Torgler und betont dabei, daß auch gegen den frühe— ren kommuniſtiſchen Abg. Koenen Ankla⸗ ge wegen des Reichstagsbrandes erhoben worden ſei, der heute nur aus dem Grunde nicht auf der Anklagebank ſitze, weil er es vorgezogen hat, zu fliehen. Der Verdacht falle auf Torgler zunächſt deshalb, weil er ſich kurz vor der Tat im Reichstage aufge— halten habe. Da für die Vorbereitung des Brandes hauptſächlich die Abendzeit in Frage komme, ſei er beſonders auffallend, daß der Aufenthalt Torglers gerade in die⸗ Zu dieſem ſer Zeit nicht nachgewieſen werden könne. Verdachtsmoment kommt aber noch ein anderes und das in das Durch⸗ ſchlagende. Torgler iſt nicht nur vor Entdeckung der Tat am Tatort geſehen wor— den, ſondern er iſt auch mit dem zweifellos feſtgeſtellten Täter kurz vor der Tat am Tat— ort geſehen worden. Die Zeugen Karwahne, Kreyer und Frey haben nach 3 Uhr im Reichstage Torgler mit van der Lubbe zu— ſammen geſehen. Die Perſonen, die nach Torglers Angabe mit Lubbe verwechſelt worden ſein konnten, kommen nach dem Er⸗ gebnis der Beweisaufnahme dafür nicht in Frage. Es muß danach angenommen werden, daßz Torgler wenige Stunden vor der Tat mit dem Täter zuſammen im Reichs- kag geweſen iſt. Torgler iſt auch mit ei⸗ ner weiteren Perſon, die der Tat ver- düchtig geweſen iſt, nämlich mik dem An- geklagten Popoff, zuſammen am Takort geſehen worden, wenige Skunden vor der Tat. Das ſei durch die drei nationalſozialiſtiſchen Zeugen jedenfalls bekundet worden. Zu die— ſen Beweismomenten kommt nun noch die Ausſage des Zeugen Grothe. Grothe hat verhältnismäßig ſpät in dem Verfahren Be— kundungen gemacht, die geeignet ſind, Torg— ler und Popoff ſehr zu belaſten. Der Ober— reichsanwalt erörtert dann die Zeugenaus— ſagen zu den Bekundungen Grothes und er— klärt: durch die erhobenen Beweiſe iſt mei⸗— nes Erachtens ein Nachweis dafür, daß die Ausſage Groches un ichtg iſt, keineswegs geführt. Der Oberreichsanwakt führte weiter aus, am Nachmittag des Brandtages ſei Cheſtandsbeihilfe ſich noch immer vorteithaft auswirkt. Aus die Reichsbahn verſucht alles, um durch Neugeſtaltung der Perſonentarife ſo⸗ wie durch Gewährung beſonderer Ermäßi⸗ gungen einen Anreiz auf die Reiſeluſt aus⸗ zuüben. Wenn auch der Güterverkehr bei der Reichsbahn von Monat zu Monat geſtiegen iſt, ſo hat ſich der Perſonen⸗ verkehr dementſprechend noch nicht geyo⸗ ben. Das hängt wohl auch damit zuſam⸗ men, daß gerade die neueingeſtellten Arbei⸗ die vom Reichstagsbrand zu rend der Torgler von verſchiedenen Zeugen auf dem Wege zum Reichstag beobachtet worden und mehreren dieſer Zeugen ſei aufgefallen, daß Torgler über das normale Maß hinaus dicke und ſchwere Aktentaſchen getragen habe, daß er ein ſcheues Weſen zeigte, als ob es ihm unangenehm geweſen wäre, daß er geſehen wurde. Verdächtig ſei auch das Verhalten Torglers im Reſtaurant Aſchinger am Abend des Brandtages geweſen. Während die Kunde vom Keichstags- brand naturgemäß bei allen Gäſten des Lokals große Aufregung hervorrrief, habe ſich Torgler mil ſeiner Geſellſchaft ſo gleichgültig verhalten, als ob ihnen die Nachricht nicht überraſchend geweſen wäre. Der Oberreichsanwalt hob dann noch beſon⸗ ders die Bekundungen Leber manns hervor, der ausgeſagt hatte, daß Torgler ihn durch Ueberredung und ſpäter durch Dro— hung bewegen wollte, die Rolle zu überneh— men, die nachher van der Lubbe beim Reichs⸗ tagsbrand geſpielt hat. Oberreichsanwalt Dr. Werner kommt ſchließlich zu den oben erwähnten Anträgen. Die Bulgaren Ueber die bulgariſchen Angeklagten ſagt der Oberreichsanwalt, die eigentliche Brücke, den angeklag⸗ ten Bulgaren führe, ſei die Rusſage des Kell⸗ ners Hellmer vom Baoyernhof, die aller⸗ dings durch andere Zeugenausſagen bis zu einem nicht unerheblichen Grade als zweitel— haft zu bezeichnen ſei. Man werde demnach der Ausſage Hellmers mit einer gewiſſen Skepſis gegenübertreten müſſen und auf ſie kein ausſchlaggebendes Gewicht legen dürfen. Der Oberreichsanwalt erklärt, es veſtehe ein erheblicher achk, daß die drei au⸗ geklagten Eulgureg unerlaubte Dinge in Deutſchland gelriehen haben, die mit der Vorbereitung einer ſchen Revolukion in Juſamme 5. Daßz ie aber gerade mit dem keichstogsbrand in Be⸗ ziehung ſiehen, ſei nicht mit Beſtimmt⸗ heit zu erweiſen, obwohl ein ſtarker Ver- dacht in dieſer Richtung vorhanden ſei Dann kommt der Anklagevertreter zu den bereits eingangs erwähnten Antrigen. Während der Sitzung war der Angeklagte Dimitroff durch den Vorſitzenden ſcharf Zu— rechtgewieſen worden, weil Dimitroff wäh— Ausführungen des Oberreichsan— walts wiederholt gelächelt hat. Der Vor— ſitzende bezeichnete dieſe Haltung Dimitroffs als unehrerbietig gegen das Gericht und als Provokation und droht, Dimi— troff von der Sitzung auszuſchließen. „Gerechtigkeit die beſte Hlütze des Staates!“ Der Oberreichsanwalt wandte ſich nach ſei— nen Strafanträgen mit folgenden Schluß— worten an das Gericht:„Meine hohen Her— ren Richter! Ich bin am Ende meiner Aus⸗ ter und Angeſtellten vor allem verſuchen, fur ihren Verdienſt ſich mit notwendigen Ge— brauchsgegenſtänden einzudecken. Nach oft jahrelanger Arbeitsloſigkeit iſt der Bedarf hieran ſehr groß, was immer berückſichtig; werden muß, weil aus dieſem Mehrbedar, ſich auch wieder Mehrarbeit entwickelt. Das zunächſt langſame Anſteigen der Konjunktur wird ſich in der Auswirkung immer ſchneller fortſetzen, alſo auch zu immer weiterer Ent⸗ laſtung des Arbeitsmarktes führen. führungen. Ich habe zuſammen mit meinem Kollegen Parriſius verſucht, noch einmal das Ergebnis der Veweisaufnahme zu zeichnen. Wir haben uns bemüht, das Für und Wider gerecht gegeneinander abzuwägen, um ein⸗ mal dem berechtigten Bedürfnis der Allge⸗ meinheit und dem Rechtsgefühl nachzukom⸗ men, daß das ſchwere Verbrechen am deut⸗ ſchen Volke geſühnt wird und andererſeits alle diejenigen von der Verantwortung aus⸗ zuſcheiden, denen ſie nicht mit voller Sicher heit nachgewieſen wird. Ihnen liegt nunmehr die ſchwere Aufgabe offen, das Urteil zu finden. Möge Gokt Ih- nen Kraft und Einſicht dazu geben. Bei der außerordenlklichen Erregung, die die Tat her- vorgerufen hat und bei der lebhaften Stel- lungnahme für und wider die Schuldigen wird es, wie auch Ihr Arkeil ausfallen wird, nicht an Kritik, vielleicht ſogar an gehäſſiger Kritik nicht fehlen. Aber dies wird Sie nicht abhalten, das Urkeil, wie es das Geſeßz, das Sie beſchworen haben, Ihnen gebietet und wie es Ihnen Ihre Ueberzeugung und Ihr Gewiſſen aufgeben, zu finden. eingedenk deſ⸗ ſen, daß wir alle damit dem geliebten Bater⸗ land den größten Dienſt erweiſen und dem allgemeinen Wohle dienen, wenn wir der Gerechligkeit dienen, der Gerechtigkeit, die die beſte Stütze unſeres Staates iſt. Ruhige Haltung der Angeklagten Der Angeklagte van der Lubbe blieb, während der Oberreichsanwalt die Todes- ſtrafe für ihn beantragte, vollkommen unbe; rührt von dem, was um ihn vorging. in ſei- ner gewohnten lief zuſammengeſunkenen Skellung ſitzen. Auch Tor g ler zeigte nicht die geringſte Bewegung. Ebenſo blieben die bulgariſchen Angellagten vollſtändig ruhig. Selbſt Dimitroff unkerließ beim Ankrag auf Freiſpruch ſeine Zwiſchenbemerkungen. Plädoyer Dr. Teicherts Nach der Pauſe beginnt Rechtsanwalt Dr. Teichert ſein Plädoyer für die drei bulgari— ſchen Angeklagten. Der Alibibeweis für Po⸗ poff und Taneff ſei zwar nicht ſchlüſſig gelungen, aber die Beweisaufnahme habe doch die Angaben der beiden über ihren Auf— enthalt am Brandtage geſtützt und jedenfalls nichts für ihre Schuld ergeben. Von Dimi— troff ſtehe ja feſt, daß er am Brandtage nicht in Berlin war. Der Angelpunkt der ganzen Anklage gegen die Bulgaren. die Ausſage des Zeugen Hellmer, enthalte eine ganze Reihe von Irrtümern. Dr. Teichert beſpricht dann in ausführli— cher Weiſe die Ausſagen der zahlreichen an⸗ deren Zeugen, ſoweit deren Bekundungen die drei Bulgaren betreffen. Insbeſondere wen— det ſich Dr. Teichert gegen die Ausſage des Zeugen Grothe, dem er vorwirft, ſeine Bekundungen frei erfunden zu haben. Um 7.45 Uhr abends wird die Sitzung ge⸗ ſchloſſen. Am Freitagvormittag will Dr. Tei⸗ chert ſein Plädoyer fortſetzen. 22000 Naſche und müheloſe Säuberung aller Geräte aus Holz, Glas, Metall oder Stein erreichen Sie durch Henkel's Ata. Auch zur Reinigung ſchmutziger Hände vorzüglich geeignet. Ata putzt und reinigt alles. Zur Aufführung im Union⸗Palaſt. „Eine Stadt ſteht Kopf“ Ab heute Freitag. Szöke Szakall erzielt als Bürgermeiſter in Nöten wieder zwerchfellerſchütternde Wirkungen. Durch- ſchlagender Erfolg. Berliner Börſen-Zeitung Keine Frage: der Film wird ſeinen Weg machen, er wird dem großen Publikum gefallen, weil ſeine landläufige Luſtigkeit den breiten Maſſen gefällt. Berliner Morgenpoſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Tonfilm, für den Guſtaf Gründgens das erſtemal als Regiſſ ur verantwortlich zeichnet, mit doppeltem Intereſſe betrachtet wird. Gründgens, der viel- ſeitigſte unter den Berliner Bühnen- und Film⸗ menſchen, mußte doch etwas Umwerfendes, etwas ganz neues, etwas Vortreibendes ſchaffen! Aber ſein Debütfilm„Eine Stadt ſteht Kopf“ iſt eine ſehr ſaubere, eine oft amüſante, eine ſehr harm loſe Poſſe, nicht mehr nicht weniger. Gründ⸗ gens hat reizende Einfälle, ſo den Kaffeeklatſch. Der eigentliche Sieger iſt Szöke Szakall in ſei⸗ ner wunderbar verträumten Dämlichkeit. Her⸗ mann Thimig weniger manieriert als ſonſt, ſpielt leiſe und behutſam, zu behutſam den Reviſor, Jenny Jugo nett anzuſehen, aber blaſſer als un⸗ ter Erich Engel, die Tochter des Bürgermeiſters. Sonſt Aribert Wäſcher, Fritz Kampers, Paul Henckels, Theo Lingen, Hans Deppe und Arthur Mainzer die bewährten und ausgezeichnet einge⸗ ſpielten Granden der Filcharge. Die bezaubernde Muſik ſtammt von Spoliansky. Es gab ſtarken Beifall. 12-Uhr⸗Zeitung. der, der ſich nicht ſelber kann, der darum einen wenn er nicht zugrunde gehen ſoll; aber auch: ich bin ein begnadigtes Gotteskind, denn ich Aus der Heimat Gedenktage 15. Dezember 1775 Der Komponiſt Adrien Boieldieu in Rauen geboren. 1804 Der Bildhauer Ernſt Rietſchel in Puls⸗ nitz in Sachſen geboren. 1832 Der franzöſiſche Ingenieur Alexandre Guſtave Eiffel in Dijon geboren. 1842 Der Dichter Karl Stieler in München geboren. Prot.: Johanna— Kath.: Euſebius Sonnenaufg. 8.04 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 6.20 Mondunterg. 13.41 Der Winter iſt die Sünd, die Buße Früh⸗ lingszeit, Der Sommer Gnadenſtand, der Herbſt Vollkommenheit. * Gedanken zum 3. Advent Die Menſchen ſagen wohl oft: was haſt du, was kannſt du, was verſtehſt du, Aber ſelten nur dringen ſie in die Tiefe zu der Frage: was biſt du? Ueber jenem alten Tempel ſtand die bekannte Inſchrift: Er⸗ kenne dich ſelbſt! Die Selbſterkenntnis war der höchſte Gipfel der beidniſchen Weisheit, aber die christliche Welshen fangt damit an. Nur der kann innerlich weiter kommen, der ſich ſelber mit allem Ernſte die Frage vor⸗ legt: was bin ich eigentlich? Eine Stimme des Herrn ſollſt du ſein! Aber ehe du das wirſt, mußt du erkennen: ich bin ein Sün⸗ raten und helfen Heiland braucht, habe einen Heiland! 1 ö Wer dies beides hat und weiß, der wird, ob er nun will oder nicht, eine Stimme des Herrn. Er wird es aus der Erfahrung ſeiner Sünde in Demut, aus dem Erleben von Got— tes Gnade voller ut! Adventsglocken rufen und ſie predigen: tue Buße! Und das Weihnacht'sfeſt kommt wieder, und da— mit kommt die Gnade. Advent und Weihnacht wirken darin zuſammen, daß wir eine Stimme unſeres Gottes werden, Adventsprediger, die das Weihnachtslicht er⸗ leben und damit Kraft und Troſt und Rat empfinden, nicht allein, um es für uns ſelbſt zu behalten— die Gnade treibt die Selbſt— ſucht aus— ſondern um es weiter zu tragen als Zeugen deſſen, der uns zu Gotteskindern machte. Die Weihnachtskrippen Ein alter, ſinniger Brauch, der auf viele Jahrhunderte zurückgeht, iſt es, in der ge⸗ helmnisreichen Weihnachtszeit die Weihnachts⸗ rippen herzurichten und aufzuſtellen. Beſon⸗ ders den Kindern bereitet das Weihnachts⸗ kripplein, von dem ein eigenartiger Zauber ausgeht, große Freude und auch für die Al⸗ ten knüpfen ſich daran liebe Erinnerungen an die Jugendjahre. In den Städtchen und Städten werden ſchon Wochen vor dem Feſte die Krippen und die Beſtandteile dazu, die Heiligenfiguren und die Tiergruppen zum Kaufe angeboten. Erfreu⸗ lichekweiſe gewinnt die Weihnachtskrippe im Volle in zunehmendem Maße wieder Eingang und Beliebtheit. In den Kirchen kann man verſchiedentlich künſtleriſch zuſammengeſtellte Krippen ſehen, die mit dem Grün des Tan⸗ nenwaldes geziert ſind und die in den Abend⸗ ſtunden bei ſtimmungsvoller Beleuchtung einen Anziehungspunkt für Viele bilden. Die Weihnachtskrippen haben eine alte Ge⸗ ſchichte und gehen zurück bis in die Frühzeit des Chriſtentums. Das Urbild unſerer heu⸗ tigen Krippe iſt die auf Befehl der Kaiſerin Helena um 330 über der Grotte bei Bethlehem errichtete Kuppel, die eine in Marmor ausge⸗ hauene Krippe umgab. 55 Jahre ſpäter wurde die Grotte ſamt Krippe noch weiter ausge⸗ baut und Beſtandteil eines Kloſters. Nachdem zunächſt derartige Krippen nur in Kirchen Aufſtellung genommen hatten, eroberten ſie ſich bald die Häuſer von Arm und Reich. 4* * Lohn und Gehalt bei der Poſt noch vor Weihnachten. Der Reichspoſtminiſter hat angeordnet, daß wegen des Weihnachtsfeſtes die am 25. Dezember fälligen Dienſtbezüge für die Angeſtellten, die Poſthelfer und Poſt⸗ helferinnen bereits am 29. Dezember und die am 22. fälligen Löhne für die Arbeiter der Reichspoſt bereits am 21. Dezember zu zah⸗ len ſind. Sammelbüchſen für den Winterpfennig an den Poſtſchaltern. Mit der NS⸗Volks⸗ wohlfahrt(Reichsführung) iſt vereinbart wor⸗ den, daß an den Poſtſchaltern Sammelbüch⸗ ſen für den Winterpfennig aufgeſtellt werden. n Wie hilft man im Eis Eingebrochenen? Wer im Eis eingebrochen iſt, ſollte zunächſt verſuchen, ſich dadurch ſelbſt zu helfen, daß er die Arme ausbreitet und ſie links und rechts des Bruchlochs auf das Eis auflegt. Hält das Randeis, dann keine unnötigen Be. wegungen mehr, ſondern um Hilſe rufen. Die Gefährten(man ſollte in unbekannter Gegend nie allein Eis laufen) ſollen ſich dem Einge⸗ brochenen vorſichtig nähern und auf dem Bauch vorwärts ruͤtſchend(non hinten oehal⸗ ten) ſo weit heranzukommen verſuchen, daß ſie dem Eingebrochenen eine lange Stange. Leiter, einen Riemen oder einen ausgezogenen Mantel reichen können. Dann langſam her⸗ ausziehen. Sich dabei möglichſt breit aufs Eis legen, damit es nicht weiter einbricht. Auch Kinder ſollten hierüber ſchon unterrichtet werden. Esse Hernneimer Tonzumschau Das großartigſte Tonfilmwerk ds. Is. „Die Blume von Hawai“ auf das alle Filmfreunde ſchon lange warten! „Die Blume von Hawai“, ein reizender Tonfilmſchlager, an dem man ſich nicht ſattſehen kann. Immer wieder möchte man dieſen wunder⸗ baren, ja herrlichen Südſeefilm ſehen und die entzückenden Schlager hören z. B.„Ein Para- dies am Meeresſtrand“ oder„Blume von Hawai“ oder„Ich kann nicht küſſen ohne Liebe“ und ſo noch viele mehr. Es gibt kein Filmfreund, der ſich nicht„Die Blume von Hawai“ anſieht. Es iſt ein Meiſterwerk von Richard Oswald des deutſchen Meiſter-Regiſſeurs. Wollen Sie einen Abend auf Hawai erleben, dem Paradies der reizenſten aller Südſee⸗Inſeln mit all den herr⸗ lichen und bezaubernden Schönheiten der Südſee. In j der Szene eine feſſelnde Handlung. Melo⸗ dien die jeder kennt und immer wieder höcen will. Die erfolgreichſte Tonfilm Operette mit dem allergrößten Erſolg. Man tut gut, ſchon die Werktags vorſtellungen zu beſuchen, da mit dem allergrößten Beſuch zu rechnen iſt. Die Darbietung iſt erſtklaſſig, der Aufenthalt ange nehm, die Wiedergabe vortrefflich. Die billigſten und obendrein die ſchöuſten Abendunterhaltungen findet man im Central. Alles beſucht dieſe Woche:„Die Blume von Hawai“. Bekanntmachung. Gefunden wurde ein größerer Geldbetrag und ein Herrenfahrrad. Vierpheim, den 15. Dezember 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. J. V. Kühne. Bekanntmachung. Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Bei⸗ träge der Viehveſitzer zu den Koſten der Entſchädigungen für Viehverluſte im Ri. 1933. Die Hebliſte über die Beiträge der Vieh⸗ beſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädigung für an Maul⸗ und Klauenſeuche gefallenen Rin- der und für an anſteckender Gehirn- und Rückenmarkentzündung gefallener Pferde für das Rj. 1933 liegt vom Montag. den 18. Dezember 1933 ab eine Woche lang zur Einſicht der Beteiligten auf unſerem Büro Nr. 6 offen. Einwendungen können während dieſer Zeit bei uns erhoben werden. Viernheim, den 15. Dez. 1933. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. In kommiſſariſcher Vertretung: Bechtel. Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtanbs⸗, Mit, glieder ⸗ u. Generalverſammlungen u Singſtunden Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 Uhr Klein⸗ chor. Um ½9 Uhr Singſtunde für den ganzen Chor. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. NS. Kriegsopferverſorgung. Diejenigen Kame⸗ raden und Kameradfrauen, die ſich für Sied⸗ lungen intereſſieren, wollen ſich umgehend bei dem Kameraden Haas, Molitorſtraße 2, melden. Der Obmann, Hanf. I Mnunpen gar Nöebif. Treuekundgebung der geſamten Beamtenſchaft dis Kreiſes Heppen⸗ heim am Sonntag, den 17. ds Mis, im Parkpotel „Halber Mond“ Heppenheim. Alle Beamten der Ortsgruppe Viernheim einſchließlich der Penſionäre bitte ich, ſich reſtlos an der Kund⸗ gebung zu beteiligen. Die Fachſchaftsleiter melden mir am O. E. G. Bahnhof die Siärke der Teilnehmer. Abfahrt Sonntag nachmittag 20 Uhr mit dem Eilzug ab OE. Fahrpreis RM. 1.20 bis Heppenheim und zurück. Jeder Teilnehmer löſt ſeine Fahrkarte ſelbſt. Heil Hitler! gez. Franzke Leiter des Amtes für Beamte der NS DAP, Ortsgruppe Viernheim. N. S ⸗Volkswohlfahrt. Am Sonniag, den 17. ds Mts., werden die N. S. V⸗Beiträge für den Monat Dezember 1933 kaſſiert Wir machen die Mitglieder da⸗ rauf aufmerkſam, daß die Mitgliederkarten erſt in einigen Wochen eintreffen. Die ausgehändig⸗ ten Beitragsmarken ſind daher gut aufzubewahren und nach Eehalt der Mitgliedskarte in dieſe ein- zukleben. Die Zellenwalter werden gebeten, die etwa noch notwendigen Marken und die Wunterhilfs- plaketten am Freitag abend von 6—7 Uhr auf dem Rathaus— Zimmer 19— in Empfang zu nehmen. Heil Hitler! Schmitt, Kaſſenwart. Zuteilungsreifer 9 Bausparvertrag günstig zu verkaufen. Näheres: Eigenheimausstellung Mannheim B 2 15 fel 27032 0 Rechnungs- formulare liefert ſchnellſtens der Verlag dieſes Blattes. Sterio-! Kamera m. Sterioskop und Einzelbildschaltung statt 24.— nur 18.— Photo L innenpacn Horst Wesselstr. 7 e eee eee Klavier- Unterricht auf e Grund- 0 age Lissi Schlatter langjährige Lehrerin an der Hochſchule für Muſik. Stundenhonorar 4 1,50 Näheres: Maunheimerſtr. 44 gelllit. inert 6⸗teiliger Haſenſtall zu verkaufen. Adolf Hitlerſtr. 50 mit Garantieschune 42/46 1.20. 36/4] 95 dldeng J Uzgh. 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Reichs⸗ miniſter Heß. unternahm eine Reiſe nach Oſtpreußen. i Beginn der stadionbauten Erklärung des Führers zu den Olympiſchen Spielen. Berlin, 15. Dezember. Reichskanzler Adolf Hitler erläßt folgende Erklärung: Mit dem heutigen Tage habe ich meine endgültige Genehmigung zum Beginn und zur Durchführung der Bauten auf dem Sta- diongelände gegeben. Deukſchland erhält da⸗ mi eine Sporlſtäkte, die ihresgleichen in der Welt ſucht. Daß die Durchführung der ge⸗ planten großzügigen Baumaßnahmen Viel- tanſende von Arbeitstagewerken ſchafft, er⸗ füllt mich mit beſonderer Freude. Bauten allein jedoch genügen nicht, um eine der Weltgeltung unſerer Nation ent⸗ ſprechende Vertretung des deutſchen Sportes bei den internationalen Wettkämpfen zu ge— währleiſten. Ausſchlaggebend iſt vielmehr der einheitliche, einſatzbereite Wille der Na— tion, aus allen Gauen Deutſchlands die be— ſten Kämpfer auszuwählen und ſie zu ſchulen und zu ſtählen, damit wir bei dem bevorſtehenden Wettſpiel in Ehren beſtehen. Eine nicht weniger wichtige Aufgabe iſt die dauernde und nachhaltige Pflege der Leibesübungen im ganzen deutſchen Volke als eines der wichtigſten Kulturgüter im nationalſozialiſtiſchen Staat. Wir werden dadurch dem Geiſt des neuen Deutſ land und der Kraft ſeines Volkes eine dauernde Grundlage ſchaffen. Für die erfolgreiche Durchführung dieſer ken Aufgaben iſt der Reichsſportführer . und dem Neichsminiſter des Innern allein veran wortlich. Ich erſuche alle Orga— niſationen, Behörden uſw., ihm jede mög⸗ li e Unterſtützung und Förderung zuteil werden zu laſſen. Suvich abgereist Freund ſchafllicher Gedankenauskauſch. Berlin, 15. Dezember Amtlich wird mitgeteilt: Der Leiter des italieniſchen Außenminiſte— ns, Unterſtaatsſekretär Suvich, der in giderung des Veſuches der deutſchen Mi⸗ niſter in Rom Anfang der Woche als Ver— treter des Chefs der Königlich Italieniſchen Regierung nach Deutſchland gekommen war, verließ Donnerstag abend Berlin. Vor ſei⸗ ner Rückkehr nach Italien wird er als Gaſt der Regierung noch einige Tage in Köln! und München verweilen. Der Aufenthalt des itatieniſchen Staals- mannes in Berlin gab der Reichsregierung Gelegenheit zu einem Gedankenauskauſch über die aktuellen politiſchen und wirkſchafl⸗ lichen Fragen in dem freundſchafllichen Geiſt, r Beziehungen zwiſchen den beiden bändeen auszeichnet. Traurige Iuſtände Scharfe, aber berechtigle Kritik an dem Regime Dollfuß. Wien, 15. Dezember. Die Sitzung des niederöſterreichiſchen Landtages, die ſich mit der Beratung des Voranſchlages 1934 beſchäftigte, wurde durch eine Kritik des oppoſitionellen Vizepräſiden— 0 ten Petzneck bemerkenswert. Der Redner be⸗ zeichnete einleitend den Bericht des Finanz⸗ teferenten als das Eingeſtändnis, daß das Land ſeinen geſetzlichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen könne. Oeſterreich habe in den letzten Jahren eine furchtbare Schrumpfung ſeiner Induſtrie erlebt, die Arbeitsloſigkeit ſei furcht⸗ bar geſtiegen, die Bauern ſeien überſchuldet und die Gewerbetreibenden zahlungs⸗ unfähig. Die Freiheitsrechte der Bevöl⸗ kerung ſeien eingeſchränkt, die Preſſe auf das Schärfſte geknebelt worden. Ueber national⸗ jozialiſtiſche Zwiſchenfälle dürfe nur geſchrie⸗ ben werden, was amtlich darüber gemeldet werde. Wahrſcheinlich wolle die Regieerung damit bezwecken, daß das Ausland nichts er— fahre. Auch über das Elend in Oeſlerreich dürſe nicht geſchrieben werden. Oeſterreich ſei zu einem Balkanſtaat herabgeſunken und die Noelle der Komitatſchis ſpiele die Heinmwehr. 85 Sie drohe oſſentundig mu dem Putiſch, wenn Dollfuß ihre Forderungen nicht erfülle. Die bulerländ ſche Front habe freiwillige und un⸗ freiwillige Mitglieder. Die erſteren ſeien die Juden, zu den unfreiwilligen gehörten die Bundes. und öffentlichen Angeſtellten. Trohz alledem glaube Dollfuß die Mehrheit des Volkes hinter ſich zu haben. Dafür gebe es einen einfachen Beweis: Neuwahlen. Nieſenkorruption Beim Wiener ſozialdemokratiſchen Rellne⸗ verband. Wien, 15. Dezember. Durch eine Anzeige iſt eine Rieſenkor⸗ tuption bei dem Wiener Sozialde⸗ mokratiſchen Kellnerverband be⸗ kannt geworden. Die Behörden beſitzen die Abſchrift eines Schreibens des früheren Ge⸗ hilfenobmannes der Gaſtwirtegenoſſenſchaft und Obmannes der Gaſtwirtgewerblichen Krankenkaſſe, Schäfler, an das Parteiſekre⸗ tarigt der ſozialdemokratiſchen Partei, in dem Schäfler ins Einzelne gehende Angaben über S von 500 000 Schilling aus geldern der Krankenkaſſe für Zwecke der ſo⸗ zialdemokratiſchen Partei macht. Dieſe Gel⸗ der ſind ſogenannte Umlagegelder, das heißt von den Gehilfen erhobene Gelder für öffent⸗ lich rechtliche Einrichtungen und als Amts⸗ gelder zu betrachten. Der frühere Gehilfen obmann wurde verhaftet und legte ein Ge— ſtändnis ab. Auf dieſes hin wurden fünf weitere ſuyrende Perſonen des Sozialdemo⸗ kratiſchen Kellnerverbandes in Haft genom⸗ men und eine Hausdurchſuchung in den Räumen des Verbandes vorgenommen. Schon ſeht ergibt ſich, daß die Funkliondre der Arankenkaſſe ſich gegenſeilig hoe Be ⸗ träge zugebilligt, ferner Spenden für den Re⸗ publikaniſchen Schutzbund, die aufgelöſte Wehrorganiſation der Sozialdemokraliſchen Partei, gemacht und hohe Summen für die Wahlpropaganda der Partei zu den Nalio- nalratswahlen des Jahres 1930 beigeſteuerk haben. Die Summe, die für derarkige Bar- leizwecke aufgewendet wurde, bekrägt nicht nur 500 000 Schilling, wie in dem Schreiben angegeben wird, ſondern elwa eine Million. Eine getarnte SPD.⸗Organiſation ausgehoben. Der Staatspolizei Aachen iſt es nach langwierigen Ermittlungen gelungen, die in geſchickter Tarnung angelegten Anſätze zu einer Neuorganiſation der SPD. im Negie⸗ rungsbezir! Aachen zu erfaſſen. Mehrere Funktionäre wurden verhaftet. —— Auslunds⸗Nundſchau Neuer ſchweizeriſcher Bundespräſident. Wie aus Bern gemeldet wird, hat die Vereinigte Bundesverſammlung am Don⸗ nerstag zum Bundespräſidenten für 1934 Bundesrat Pilet Golaz und zum Vize⸗ präſidenten Bundesrat Minger gewöhlt. rungsvorlage weitgehend Letzte Nachrichten Neue Arbeitsbeſchaffung bei der JG. Jarben. Berlin, 15. Dez. Der Wille der Regie⸗ rung, die Arbeitsloſigkeit auch den Winter hindurch wirkſam zu bekämpfen, findet eine tatkräftige Unterſtützung in dem neuen Leu⸗ na⸗Projekt der JG⸗Farbeninduſtrie AG. Die Leung⸗Werke werden ihre Benzinproduktion durch Hydrierung von Braunkohle ſteigern. Dadurch werden im Betriebe und in der Lie⸗ ferinduſtrie insgeſamt mehr als 10 000 Kräfte zuſätzlich beſchäftigt. Selbſtmord eines Staatsanwaltes. Skeklin, 15. Dez. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Nach den bisher getroffenen Feftſtel⸗ lungen liegt bei dem Ableben des erſt vor einigen Tagen als Generalſtaatsanwalt hierher berufenen Staatsanwaltsrates Stü⸗ renburg Freitod vor. Dienſtliche Gründe ſcheiden als Urſache aus Die bisherigen Unterſuchungen laſſen nur die Möglichkeit offen, daß eine plötzliche ſchwere Erkrankung der Beweggrund für den Schritt geweſen iſt. Ein ſiebentes Todesopfer. . Hamburg, 15. Dez. Die Zahl der Opfer des Flugzeugunglücks im Flughafen Fuhls⸗ büttel hat ſich auf ſieben erhöht. Der ſchwer⸗ verletzt ins Barnbecker Krankenhaus einge⸗ lieferte zweite Flugzeugführer Gabbert iſt in der vergangenen Nacht verſtorben. In einer Kapelle des Ohlsdorfer Friedhof⸗ fand die Trauerfeier für die verunglückten Flieger ſtatt, die danach in ihre Heimat, Do⸗ naueſchingen, Berlin und Königsberg über⸗ führt wurden. ö Rechiskräftige Todesurieile. Leipzig. 15. Dez. Der zweite Strafſenat des Reichsgerichts verwarf die Reviſionen im Verfahren gegen die BVG-⸗Räuber, gegen die Angeklagten Erwin Hildenbrand. Alphons Hoheiſel, Willi Krebs und Erich Achtenha⸗ gen. Die vier hatten in Verbindung mit an⸗ deren innerhalb eines halben Jahres in Ber⸗ lin nicht weniger als 13 Raubüberfälle aus⸗ geführt, bei denen zwei Menſchen getötet wurden. Die Todesurteile gegen die vier Angeklagten ſind durch dieſe Entſcheidung rechtskräftig geworden. Eine wichtige Entſcheidung. Saarbrücken, 15. Dez. Das Landgericht hat als erſte Inſtanz in ſeiner Feftſtellungs⸗ klage die Stadt Saarbrücken verurteilt, die Zins⸗ und Tilgungszahlung ihrer Dollaran⸗ leihen auf der Baſis des Golddollars und nicht, wie ſie beabſichtigte, zum Papier- dollarkurs vorzunehmen. Gefährdung des Kabinelts Chautemps? Paris, 15. Dez. Der Beſchluß des Senats⸗ ausſchuſſes für Finanzen, die Finanzſanie⸗ a abzuändern, hat die parlamentariſchen und politiſchen Kreiſe ſtark beunruhigt. Verſchiedene Blätter wer⸗ fen die Frage auf, ob der Senat eine neue Regierungskriſe heraufbeſchwören wolle. Von vielen Kreiſen wird der Beſchluß der Finanzkommiſſion des Senates als ein hin⸗ terhältiger Schachzug bezeichnet, durch den der„Reaktion“ der Weg gebahnt werde An— geſichts des Ernſtes der Lage hat Miniſter⸗ präſident Chautemps beſchloſſen, heute vor dem Finanzausſchuß des Senates zu erſchei⸗ men. Politiſches Allerlei Berlin. Wie von der„Berliner Börſen⸗ Zeitung“ und dem„Berliner Börſen⸗Cou⸗ rier“ gemeldet wird, wird am 1. Januar 1934 der„Berliner Börſen⸗Courier“ in der „Berliner Börſen-Zeitung“ aufgehen. Kaſſel. Die„Fuldaer Zeitung“ iſt bis zum 20. Dezember 1933 polizeilich verboten worden. Rio de Jankito. Die deutſche nationalſo⸗ zialiſtiſche Ortsgruppe hat ein Braunes Haus eingeweiht. Der deutſche Geſandte Bayer nahm an der Eröffnungsfeier teil. 5 ü will jedem eine J ALERT OT PALHET OT ese 7 unser Weihnachts— geschenk F bela us c 0 reine Wolle 0 schlager, reinwoll- ner Velour unser Weihnachts- 1 in schwarz e Lirt ey „ u. marango 20„Qualität. 45.— 35. fla 7.75 5.75 eee, Freude machen. Unser heutiges Angebot beweist es ihnen: PALHTOT PALE TOT M S* mit Samtkragen, schwere 90 1 1 Schwarz in ich ges 0 Y EUG ANZ UG LED ER- nust gestreift, mit zwei- . 4.0* ne reih. Weste 4 garantiert 9 reines keines Voll- 1 Kammgarn 1 9 chromleder 1 ob ect eee c eee eee A 8 W d tte eee 5 2 5 9 WIN TRR. en ee f JACKEN JO FEEEN AHD un ö 1 Mäntel u. Anzüge, beste Qualiſäten 5 Kletter westen, 5 0 5 1 9³⁰ Pullover u. Hosen 15.7 8 MANNHEIM FI, I Mreitestraße . Aus Heſſen und Naſſan Weihnachts gabe au Bauſparer und Baumarkt. Darmſtadt, 15. Dez. Als Weihnachtsge chenk an ihre Sparer ſtellt die Bauſparkaſſe utſche Bau⸗ und Siedelungsgemeinſchaft Doc) in Darmſtadt in fünf zuſammenge⸗ aßten Sondervergebungen 5,5, Millionen Rm. zur Erſtellung von 550 neuen Eigenheimen zur Ver ſugung. Dieſen Betrag hal die DB aus dem Mechſelkredit von 100 Millionen Nm. erhalten, der durch Vermittlung des Serrn Juſtizminiſters Kerrl als Verbandsvor⸗ itzenden des Reichsverbandes deutſcher Bau⸗ partaſſen bereitgeſtellt wurde. Sobald die Zeit der Winterkälte, die noch zu den Vor⸗ bereftungen benutzt werden kann, vorüber iſt, wird mit dem Bau der 550 Eigenheime be⸗ gonnen und es erhalten mehrere tauſend Ar⸗ beiter wieder für längere Zeit Arbeit und Brot. Mit dieſer Zukeilung hat die⸗ DBS nunmehr über 50 Millionen Rm. ihren Bau⸗ ſparern an unkündbaren Tilgungshypotheken zur Verfügung geſtelle Reichsſtatthalter Sprenger beim Neichs⸗ prüſidenten. Darmstadt. 15. Dez. Reichspräſident von Hindenburg empfing den Reichsſtatthalter flir Heſſen, Sprenger, den heſſiſchen Miniſter Jung und den neuernannten heſſiſchen Vertreter beim Reich, Miniſterialrat von Zengen. Zwaugsinnung für das Buchbinderhandwerk für den Volksflaat Heſſen. Darmſtadt, 15. Dez. Nachdem ſich die Mehr⸗ heit der beteiligten Gewerbetreibenden für die Einführung des Beftrittszwanges erklärt hat, wird angeordnet, daß zum 15. Jauuar 1934 eine Zwangsinnung für das Buchbinderhand⸗ werk für den Volksftaat Heſſen mit dem Sitz in Darmſtadt unter dem Namen„Buchbinder⸗ Zwangsinnung Heſſen“ errichtet wird. Von dem genannten Zeitpunkte ab gehören alle Gewerbetreibenden, die in die Handwerksrolle eingetragen ſind, und das genannte Hand⸗ werk betreiben, dieſer Innung an. Keine Tagung der Baun⸗ und Oberbaunführer „Die in der Preſſe für den 16. ds. Mts. angeſetzte Führertagung der Bann⸗ und Ober⸗ bannführer der HJ. im Gebiet Heſſen⸗Naſ⸗ ſau findet nicht ſtatt. Es handelt ſich um eine Verwechſlung mit der Führertagung des Gebiets Heſſen⸗Raſſau, die bereits am 6. 12. ſtattgefunden hat“. * * Fraukfurt a. M., 15. Dez.(Am Geld der Aermſten vergriffen.) Der Kauf⸗ mann Bernhard W. war für die Blindenan⸗ ſtalt als Vertreter für Erzeugniſſe der Blinden tätig. Bei dieſer Gelegenheit wies er auf das Weihnachtsliebeswert für Blinde hin und er⸗ bat hierfür Spenden. In ſeinem eigenen No⸗ tizbuch ließ er von den Spendern Namen und Betrag eintragen. W. war hierzu nicht beauf⸗ tragt. Die kaſſierten Beträge verwandte er⸗ für ſich. An Hand des beſchlagnahmten Rotiz⸗ buches konnte feſtgeſtellt werden, daß W. 73 Marl kaſſiert hat. Er wurde in Unterſuchungs⸗ haft genommen. * Frankfurt⸗Höchſt, 15. Dez.(Vom An⸗ hänger eines Laſtzuges getötet.) Auf der Landſtraße bei Eppſtein wurde die mit ihrem Rad fahrende Frau Johanna Braun von einem Laſtwagen mit Anhänger überholt. Durch Waſſerleitungsarbeiten iſt dort zurzeit Annayme, daß es nich nur um einen Laſtwagen handele, bog die Frau nach dem Vorbeifahren wieder ein und würde dabei von dem Anhän⸗ ger zu Boden geriſſen und überfahren. Sie erlitt dabei ſo ſchwere Kopfverletzungen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. f e Wiesbaden, 15. Dez.(Das Schuld konto der Schaufenſtereinbrecher.) Die verwegenen Schaufenſtereinbrecher, die in den vergangenen Monaten viele Städte des Rheinlands heimgeſucht haben und in Wies⸗ baden feſtgenommen werden konnten, ſind jetzt in 15 von den 70 Fällen, die der Bande zur Laſt gelegt werden, überführt worden. Es konnte ihnen nachgewieſen werden, daß ſie in Bonn, Düren, Düſſeldorf, Köln, Wuppertal, Elberfeld und Wiesbaden Schaufenſter ein⸗ geſchlagen und wertvolle Auslagen geraubt haben. Es ſteht aber zu erwarten, daß noch eine ganze 19500 weiterer Schaufenſterein⸗ brüche bald ihre Aufklärung findet. Darmſtadt, 15. Dez.(Verurteilte Ein⸗ brecherbande.) Der ſchwer vorbeſtrafte Groß⸗Gerauer Johannes Ruhland, der mit neun anderen auf der Anklagebank des Be⸗ zirksſchöffengerichts ſaß, wurde wegen ſchwe⸗ ren Diebſtahls im wiederholten Rückfall zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und ſechs Monaten verurteilt. Er war der Anfüh⸗ rer bei etlichen Einbrüchen in die Konſerven⸗ fabrik Helvetia und in die Zuckerfabrik Groß⸗ Gerau, wo ſie hauptſächlich Zucker, aber auch Speck und Marmelade ſtahlen. Drei Kompli- zen erhielten drei Monate, neun Monate und ein Jahr Gefängnis. Zwei Angeklagte wur⸗ den mangels Beweiſes freigeſprochen. Gegen die übrigen Vier, die wegen Hehlerei ange⸗ klagt waren, wurde das Verfahren eingeſtellt, da ihre Straftat, weil ſie aus Rot begangen, unter die Amneſtie fällt. Neue Geſetze Vereinfachung des Verfahrens zur Enteignung von Grundeigentum zugunſten der NS DA. Darmſtadt, 15. Dezember. Durch ein am 11. Dezember durch Staats⸗ miniſter Jung erlaſſenes und von Reichsſtatt⸗ halter Sprenger ausgeſertigtes und verkünde⸗ tes Geſetz wird mit ſofortiger Wirkſamkeit auf Grund des vorläufigen Gleichſchaltungsgeſetzes beſtimmt: Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiter⸗ partei. die Sa und SS. der angeſchloſſene 7 Stahlhelm und die ſonſtigen Neben⸗ und Un⸗ tergliederungen der NS DA(Hitlerjugend. Jungvolk, Bd usw.) ſind zum öffentlichen Nutzen dienende Unternehmen im Sinne des Art. 1 des Geſetzes über die Enteignung von Grundeigentum in der Faſſung der Be⸗ kanntmachung vom 30. September 1899. Zu ihren Zwegen kann die Enteignung(Ent⸗ ziehung) oder Beſchrünkung von Grundeigen⸗ 10 gegen vollſtändige Enkſchädigung ſtattfin⸗ en. 0 Aenderung der Brandverſicherungsbeiträge. Durch Geſetz werden Art. 55 Abſ. 2 des Geſehze, die Brandverſicherungsanſtalt für Ge⸗ bäude betreffend, vom 28. September 1890 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 30. September 1899 und Art. 9 Abf. 1 des Ge⸗ ſetzes über die Abänderung des Geſetzes, die Brandverſicherungsanſtalt für Gebäude betref⸗ fend, vom 11. September 1924 durch folgen⸗ de Vorſchrift erſetzt: „Die Brandverſicherungsbeiträge ſind in ganzen Reichspfenuigen oder Bruchteilen da⸗ von, auf je 100 Mark Amlagekapital aus⸗ zuſchlagen und zu erheben“.— Dieſes Geſetz gilt erſtmals für die Umlage des Rechnungs⸗ jahres 1933. g Deutſcher Tabat Noch vor weniger als hundert Jahren deckte Deutſchland ſeinen Geſamtbedarf an Tabak aus eigenem Anbau und konnte ſogar an das Ausland noch Tabak abgeben. Heute macht die deutſche Tabakernte zur ungefähr 20 Prozent des deutſchen Verbrauches aus. Wert und Menge der Tabakernten haben in den letzten Jahren ſtark geſchwankt, doch iſt, wie unſer ſtatiſtiſches Bild zeigt, eine anſtei⸗ gende Linie deutlich zu beobachten. Im Jah⸗ re 1932 iſt der Geſamternte-Ertrag im Ver⸗ gleich zum Jahre 1931 um 22 Prozent geſtie⸗ gen, hauptſächlich das Ergebnis einer ſtar⸗ ken Ertragsſteigerung, da die geſetzlich be⸗ grenzte Tabak-Anbaufläche nur wenig— und zwar um 4,5 Prozent— ausgedehnt worden iſt. Der Tabakanbau erfordert eine ſehr ſorg— fältige und mühſelige Arbeit und wird beſon⸗ ders in Kleinbetrieben gepflegt. Die Zahl der gewerblichen Tahaknfſanzer hoträgt zurzeit Her Homan des Schloss NMaltstelſn cf dem ein Hord dass N then dier Bewohner dh Schoss F 2% Zorn drohl def Nod Zul cler Ces ofndfter innen dis ahnung. las ai das aSõ vomman anddie hinein-. 520 on luurden in dio SpHν]i-⏑ BohabnissU En Soma 0 Selle, Muc ud grandioser punnufg. .— die Fahrbahn ſehr ena. Wahrſcheinlich in der „Bitte, Herr Doktor, wenn Sie mütſpielen wollen? Ich rund 63 000 mit einer Anbaufläche von an⸗ nähernd 12 000 Hektar. Hinzu kommen zahl⸗ reiche Tabakpflanzer, die lediglich ihren Ei⸗ genverbrauch decken. Der Anbau für den Hausbedarf iſt vor allen Dingen während der Kriegsjahre ſtark angeſchwollen, um nach der Inflation wieder erheblich zuſammenzus ſchrumpfen. In den letzten Jahren hat ſich aber auch der Anbau für den Hausbedarf wieder ſtark ausgedehnt. Die Bedeutung des Tabakbaues ſollte nicht unterſchätzt werden, da zahlreiche kleine Exiſtenzen von ihm ab⸗ hängig ſind. ö a Aus der Welt des Wiſſens Zu den verbotenen oder geſchloſſenen Städ⸗ ten in der Welt gehört Mekka, das nur von Mohammedanern betreten werden darf: in je⸗ dem Jahre kommen etwa 130000 moham⸗ medanſſche Pilger um den heiligen Stein zu küſſen: ein Chriſt aber darf nie die Stadt betreten, und wäre er auch mit noch ſo guten Empfehlungsſchreiben ausgeſtattet. Auch Laſſa in Tibet, die heilige Stadt das Lamaismus; iſt für Europäer verſchloſſen; nur wenige Europäer haben es bisher ſertiggebracht, in Laſſa einzudringen. Die kosmopolitiſchſte aller Städte iſt un⸗ ſtreitig Newyork; dort wird ſozuſagen jede Sprache geſprochen; es erſcheinen Zeitungen in faſt allen Sprachen, und unzählige Religions⸗ gemeinſchaften und Sekten haben Kirchen und Verſammlungshäuſer in dieſer Stadt;, auf einem einzigen Spaziergang den Broadwy ent⸗ lang ſieht man Menſchen aller Hautfarben. ſchokoladenbraune Neger, rotbraun: Indſaner, gelbe Japaner, rotblonde Irländer, hellblonde Skandinavier. Die letzte Bevölkerungsſtatiſtik in Japan zeigt, daß dort ſtündlich 249 Kinder das Licht der Welt erblicken und dagegen nur 136 Per⸗ ſonen ſterben; die Hauptſtadt Tokio zählte im Jahre 1925 rund 2 Millionen Einwohner, heute 00 es mit Einbeziehung der Vorſtädte 4 Millionen; wenn die Stadt in dieſem Tempo weiter wächſt, wird ſie nach 40 Jahren nicht nur die größte Stadt Aſiens, ſondern auch der Welt ſein und London und Newyork an Einwohnerzahl übertreffen. . Gerda ſtand vor ihm in der warmen Nachmittagsfonne, Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 13 Jochen Kretſchmer, Gerdas heimlicher Liebling, ſchoß auf ſeinen dünnen, langen Knabenbeinen wie ein ge— ſchnellter Pfeil um den Kreis. Sonne lag auf ſeinem hellen Kindergeſicht und dem blonden Kopf. Gerda, die gerade vorbeitam, faßte ihn einmal ſchnell in dieſen blonden, dicken Jungenskopf. a „Sie paſſen wohl auf, gnädige Frau“, ſagte ſie zu einer Dame, die im Kreiſe mitſpielte,„ich will nur einmal hinter die Scheune zu Pikorcz, mir die Säcke für das Sackhüpfen holen.“ Die Tore der Scheune von Pikorcz waren weit geöffnet. Jetzt im Juni war ſie noch leer. Auch die Tore zu dem Felde dahinter ſtanden offen. Man ſah die hohe, grüne Sommerſaat, darüber den weitgeſpannten blauen Himmel, einen Feldweg, an dem es von rotem Mohn brannte, von weißen Kamillen und dem blauen Strahlen der Kuckucks⸗ blumen. Weiterhin war etwas blau und breit in der leiſen Bewegung des Waſſers. Und dort von dem Feld⸗ weg her, der bis an die Oder führte, kam ein kleiner Jagd⸗ wagen angerollt. Er hielt dicht vor Gerda. „Guten Tag, Fräulein Donatus!“ erklang eine über⸗ raſchte Männerſtimme. Doktor Rodſchinſty war mit einem Satz aus dem Wagen und begrüßte Gerda mit einer tiefen Verneigung.„Welch eine unerwartete Freude, Fräulein Donatus, Sie hier zu treffen! Was machen Sie hier, wenn ich mir die Frage erlauben darf?“ „Einen Ausflug mit meinem Kinderhort, Herr Doktor.“ Gerda befreite mit leichter Verlegenheit ihre Hand, die Nodſchinſty immer noch in der ſeinen hielt. ö „Schade, dann ſind Sie alſo hier Pflichtenmenſch! Ich hätte mich gefreut, dieſe unerwartete Begegnung zu einer kleinen Plauderſtunde ausnützen zu dürfen.“ kann bei meinen wilden Rangen männliche Unterſtützung immer gun gebrauchen. Aber ich weiß nicht, wie Sie zu Kinderfeſten ſtehen.“ „Wenn Sie dabei ſind, gnädiges Fräulein...“ Gerda errötete jäh unter den werbenden und heißen Männer⸗ blicken; aber ehe ſie etwas erwidern konnte, ſagte Rod⸗ ſchinſky ſchon leicht, ohne daß er ihre Verlegenheit zu be— merken ſchien:„Verzeihen Sie nur, Fräulein, Donatus, wenn ich Ihre ſo gütige Aufforderung nicht alzeptiere. Ich bin— laſſen Sie mich ganz offen ſein, denn wir wollen es doch immer gegeneinander ſein... nicht wahr?—, ich bin alſo bei den deutſchen Herrſchaften, die vermutlich mit von der Partie ſein werden, nicht ſehr beliebt. Ich möchte unter keinen Umſtänden die Feſtesfreude ſtören. Aber vielleicht darf ich Ihre gütige Aufforderung für ein ander— mal gelten laſſen?“ „Wie meinen Sie das, Herr Doktor Rodſchinſkty?“ „Ich meine, daß morgen zum Beiſpiel Sonntag iſt, daß Sie dann frei ſind. Und daß Sie mir vielleicht ge⸗ ſtatten würden, einmal ein paar Stunden mit Ihnen hier draußen zu wandern. Ich kann ja auch meine Kuſine auf⸗ fordern, wenn Sie es für gefährlich halten, ſich mit einem Deutſchenfreſſer“— hier lächelte er liebenswürdig—,„wie ich es ſein ſoll, ſehen zu laſſen.“ Das eigentümliche Zittern in Gerdas Nerven wurde von einem Gefühl des Trotzes übertäubt. „Was Sie gefährlich neunen, Herr Doktor, würde ich feige nennen. Ich weiß durchaus, was ich mir geſtatten darf.“ „So darf ich es für eine Zuſage hinnehmen, Fräulein Donatus?“ Es blitzte in ſeinen Augen auf. „Sie überrumpeln mich, Herr Doktor.“ „So ſollen Sie das bitte nicht auffaſſen, Fräulein Donatus. Es war nur die Freude über die Möglichkeit, mit Ihnen einmal eine Stunde zu reden. Und die Angſt, daß Sie Ihre Gewährung zurücknehmen würden... Ja, ja, Angſt!“ wiederholte er noch einmal und leiſet. N f 1 die ſich langſam tiefer ſenkte und die warmen Lichter über das reiſende Korn warſ. Es war ſehr ſtill. Ganz fern, wie aus einer anderen Welt, klangen die ſingenden Kinder⸗— ſtimmen zu ihr herüber, vom Fluſſe lam leiſer Schlag von Rudern, der Duft von Blumen und Sommer lag wie eine ſchwere, ſüße Wolke über ihr und dem Manne. Und dieſe ſüße, ſchwere Wolke legte ſich wie eine ſchmerzlich be⸗ glückende Betäubung über Herz und Sinne. Und als der Mann noch einmal leiſe ihre Hand nahm und ſagte: „Alſo morgen früh, Fräulein Donatus?! Ich warte von neun Uhr ab am Ausgang des Walles auf Sie“— da konnte Gerda Donatus nichts erwidern. Sie nickte nur und ſtand noch lange mit ſchlaff herunterhängenden Armen da. Ihr Geſicht trug den Ausdruck von Schmerz und Ver zückung, wie ſie dem kleinen Wagen nachſchaute, der ſern hin durch den Sommertag rollte. Gerda kam ſpät von dem Ausflug mit dem Kinderhon! heim. Sie taſtete nach dem Schalter. Es war immer dae ſelbe. Gerade auf der zweiten Treppe des Hauſes ging dee Beleuchtung aus. Sie fühlte ſich am Geländer hoch— nun war ſie in der Höhe ihrer Wohnung. Nun wurde wieder hell— da ſchrie ſie auf: dicht vor ihrer Tür hockt ein Menſch. „Nicht errſchrrecken, Frrräulein!“ klang Stanets harte Jungenſtimme.„Ich bin's— Stanek!“ „Um Gottes willen, Stanek, Junge, was machſt du hier?“ Gerda ſah ſchnell nach der Uhr. Es war elf Uhr vorbei— ſo lange hatte das Abendbrot, das die gaſtfteie Familie Plüddemann zum Abſchluß des Kinderfeſtes ge⸗ geben, gedauert. „Was willſt du hier bloß, Stanek? Du mußt doch nach Hauſe gehen!“ f i „Ich kann nicht nach Hauſe, Fräulein. Ich kann nie mehr nach Hauſe.“ Stanek hob ſein verzweifeltes Geſicht zu Gerda empor, und nun ſah Gerda erſt, das quer über den Kopf eine große Wunde lief.(Fortſetzung folgt.) 12 Fortſetzung. Nachdruck verboten, i Doktor Braumüller ſprach abermals nicht aus, was er batte ſagen wollen, nämlich:„Liebesgeſchichten von ihm zu hören. Johanna aber fragte nicht, was er hatte ſagen wollen, und an dieſem Tage ſchieden die beiden zum erſten Male ohne einen Scherz und ohne den Wunſch auf baldiges Wiederſehen. 5 Doktor Braumüller aber ſtellte ſich daheim vor ſeinen Spiegel und prüfte ſich ernſtlich, ob er wirklich alt ausſah, und fand, daß der Bart fallen könnte. Ohne zu zögern, ſchnitt er ihn ſich ab, raſierte ſich und machte eine Probe auf die Wirkung, indem er zu Frau Lehner hinunterging. i N Sie ſtaunte ihn an, erkannte ihn aber ſchuell wieder uad rief: „Jünger ſehen Sie aus, Herr Doktor, aber...“ „Nun?“ fragte er, als ſie ſchwieg. „Ich wollte nur ſagen, daß Sie mir mit dem Bart beſſer gefallen haben als ohne ihn.“ „Und warum?“ „Ja, wenn ich das ſagen könnte. Ich denke mir, es iſt nur, weil ich Sie immer mit dem Bart gekannt habe, und weil ich Sie mir uſcht anders denken kann.“ Da wandte Doktor Braumüllet ſich um und kehrte in ſeine Wohnung zurück, Frau Lehner abermals in ſchweren Zweifeln taſfend, ob ſie ihn beleidigt habe oder nicht. „Ein ausgewachſener Ochſe biſt du, Johannes!“ ſagte ohen der Doktor zu ſich ſelber.„Und ein Narr obendrein! Ale wenn der Bart hatte verhindern können, daß ſie dir Wr Herz ſchenkte!“ Aber die Probe wollte er machen, wollte ſehen und hören, welchen Eindruck er nun auf ſie machte, und ſchlich fich, wie ein Schulbube mit böſem Gewiſſen, am nächſten Morgen in die Berge hinauf. Vergebens! Johanna lam nicht, blieb auch an den nächſten Tagen aus, und wenngleich Dottor Braumüller ſich noch mehr⸗ utals raſterte, ſo beſchloß er endlich, den Bart doch wieder wachſen zu laſſen. Da er ſo dem jungen Mädchen nicht gegeuüberzutreten wagte, ſo hatte er ſich ſelber eine ſchwere Strafe für ſeine Eitelkeit auferlegt, die er nur dadurch etwas mildern konnte, daß er ſich auf einen Hang ſchlich, von dem aus er den Brucknerhof ſehen konnte, mit dem Jeißglas nun doch hinüberſpähte. zepoch auch da hatte er kein Glück. Johanna ſah er micht. Rur einmal ſah er eine weibliche Geſtalt durch den 50 ſchreiten. Doch war es nicht ſie, zu der es ihn jetzt wie dt tauſend Ketten zog. Sehnſüchtig wartete er, daß der Bart ſo weit wuchs eld keinen widerwärtigen Anblick mehr bot. In ſeiner wreude beſchloß er, als es endlich ſo weit war, eine kleine enmödte aufzuführen, indem er ſich anders ankleidete, als Jghanna es von ihm gewöhnt war. Er machte ſich nichts aus dem Staunen Mutter Lehners, Alg dieſe ihn ſo verändert die Treppe herabkommen ſah, ſanbern ſtrebte eilig den Höhen zu und verging bald vor Ungeduld, als er das geliebte Weſen nirgends zu er⸗ irhen vermochte. Heiße Angſt aber erfüllte ihn, als auch an den nächſten beiden Tagen das Mädchen nicht erſchien. Nun machte er lich die heftigſten Selbſtvorwürfe, daß er ſich den Bart ab⸗ geschnitten und dadurch ein Zuſammentreffen mit ihr ver⸗ hündert hatte. Vielleicht nahm ſie gar an, er würde überhaupt nicht uteder mit ihr wandern, weil er ihr die Frage nicht ver⸗ getzen konnte, die ſie wegen Hermann an ihn gerichtet Fat Ach, wenn ner doch hinauf hätte gehen dürfen zu dem Brucknerhaus, anklopfen, eintreten und ſagen:„Grüß Hott! Da bin ich!“ Jetzt erſt bereute ex, daß er ſich nie von Frau Lehner etwas über die Bewohner des Hofes hatte erzählen laſſen. er mußte ſo gut wie nichts von ihnen, außer, daß der Wer krank ſei.— Aber war denn auch eine Mutter da? Hatte Johanna welleicht gar Geſchwiſtet? Und warum hatte ſie nicht gewollt, daß er nach den Ihren fragte? Gab es im Brucknerhaus ein Geheimnis? Et konnte es ſich nicht denken, wenn er ſich Johanna norſtellte, die ihm ſo wahr und rein erſchien. Immer heftiger ſchlug ſein Herz, wenn er wieder heimkehren mußte, ohne ſie getroffen zu haben. Endlich faßte er ſich eines Tages ein Herz und ſagte wie nebenbei zur Frau Lehner: „Ich habe neulich gehört, von den neuen Bewohnern des Brucknerhauſes ſei jemand erkrankt.“ „Ich habe nichts davon gehört, Herr Doktor“, erwiderte die Frau.„Nur der Herr ſoll krank ſein.“ „So, ſo! Wieviel Leute ſind es denn eigentlich?“ „Drei. der Mann, die Frau und eine Tochter, ſagen die Leute.“ Da wußte er, was er wiſſen wollte. Johanna hatte alſo noch Eltern, und wenn die Muter ihr Kind lieb hatte, dann mußte ſie doch froh ſein, daß er es zur Frau begehrte — er, der reiche und angeſehene Arzt, der Mann in den beſten Jahren! Johannes Braumüller höhnte ſich ſelbſt auf dieſe Weiſe und war tiefunglücklich. Raſcher als er dachte, verging die Zeit. Run hatte er Johanna ſchon mehrere Wochen nicht geſehen. N Ob denn nicht auch ſie ſich nach ihm ſehnte? . Als et es nicht mehr aushalten konnte, ſchlich er ſich eines Nachts zu dem Brucknerhaus hinauf, in der Hoff⸗ nung, vielleicht in die Stube ſpähen und einen Glick auf die Geliebte erhaſchen zu können. Auch da wurde er enttäuſcht, denn kaum hatte er ſich dem Hofe genähert, da hatte der kleine Hund wild zu bellen begonnen. Vergebens hatte er das Tier an ſich zu locken und zu beruhigen verſucht. Nun blieben ihm nur noch zwei Möglichkeiten, ſich Ge⸗ wißheit zu verſchaffen, warum Johanna nicht mehr mit ihm wanderte: er konnte an ſie ſchreiben und konnte hin⸗ aufgehen und ſie perſönlich fragen! Zu keinem von beiden aber brachte er den Mut auf, ſo ſehr die innere Unruhe ihn auch verzehrte. Schon hatte er ein halbes Dutzend Briefe von Her⸗ mann, die ſie doch hatte ſehen wollen— aber ſie kam und kam nicht. Und eines Tages, als er wieder morgens in die Berge ſteigen wollte, geſchah es, daß Frau Lehner ihm den Weg vertrat und ernſten Tones ſagte: „Heute laſſe ich Sie nicht fort, Herr Doktor! Sie ſelber ſcheinen es ja nicht gemerkt zu haben, und ſo muß ich es Ihnen ſagen. Schauen Sie nach dem Hochfalſer! Sehen Sie die ſchwarze Wolke dahinter? Ich denke, Sie wiſſen, was das zu bedeuten hat!“ Doktor Johannes Braumüller wollte lachend die Warnerin zur Seite ſchieben, ſchaute aber doch nach dem Berg hinüber. Plötzlich erſchrak er. Ja! Er wußte von früher her, daß die Unwetter, die vom Hochfalſer herabkamen, ſehr ſchwer zu ſein pflegten, wußte auch, daß bei dem letzten dem Brucknerhauſe und dem Gelände dort oben übel mitgeſpielt worden war. Wenn das nun heute wieder geſchah? Wenn der Bach zum tobenden Strome anſchwoll und Johanna in Lebensgefahr geriet? Freilich, er konnte zurück ſein, ehe das Wetter losbrach. Aber darauf wollte er es nicht ankommen laſſen. „Sie haben recht, Frau Lehner“, ſagte er.„Das iſt mir entgangen, und ſo werde ich heute daheimbleiben.“ Er blieb aber doch nicht in ſeiner Stube, ſondern wan⸗ derte nachmittags ins Städtchen hinein. Die Leute konnten ſich nicht genug wundern, als bekannt wurde, daß Doktor Braumüller im„Grünen Baum“ eingekehrt war. Dieſes Wunder bewirkte, daß mancher Neugierige ebenfalls dorthin wanderte und die Runde an des Doktors Tiſch immer größer wurde. Dieſer aber brachte die Rede auf das bevorſtehende Unwetter und lam auch auf den Brucknerhof zu ſprechen— ob man nicht recht täte, die Be— wohner zu warnen. Er fand keine Gegenliebe mit ſeinem Vorſchlag. „Die Herrſchaften droben kümmern ſich nicht um uns, alſo kümmern wir uns nicht um ſie“, ſagte einer der Männer, und ein anderer ſetzte hinzu: „Das wird aber nicht hindern, daß wir ihnen helfen, wenn es not tut!“ Da ſchien es, als hätte Doktor Braumüller keine Ruhe mehr. Er ließ die Weinflaſche halbvoll ſtehen und kehrte nach Hauſe zurück. Dort ſtand er dann faſt ununterbrochen am Fenſter und ſchaute nach dem Hochfalſer hinüber, um deſſen trotzig emporragendes Haupt ſich nun ſchon ein ganzes Wolken meer geſammelt hatte, das wild und drohend durchein— anderwogte. Gegen vier Uhr nachmittags wälzten ſich die unheil kündenden Maſſen ins Tal hinein. Sie verdunkelten den Himmel derart, daß es in den Stuben finſter war wie ſonſt nur in der Nacht. Schon er⸗ klang das wimmernde Hallen der Wetterglocke von dem Kirchenhügel herab. „Das ſoll nun helfen!“ murrte Doktor Braumüller vor ſich hin.„Hätten ſie lieber den Bach in ein feſtes Bett ge— zwungen! Aber dieſe Menſchen ſind ja verbohrt, ver⸗ bohrt!“ Er ballte die Hände und fuhr zuſammen, als jäh der erſte Feuerſtrahl die Dunkelheit durchfuhr. Mit furchtbarem Krachen entlud ſich der Donner, und ſchon praſſelte ein Regenguß herab, der die Straße im Nu überſchwemmte. Da machte Doktor Braumäüller ſich fertig, zog die hohen Stiefel an und legte die waſſerdichte Joppe zurecht! Und wartete. Betete ſeit langer Zeit zum erſten Male wieder, nicht für ſich, ſondern für die Leute im Brucknerhauſe, daß Gott „ſeine“ Johanna in Gnaden beſchützen möge. Ihm kam nicht zur Klarheit, was er eben gedacht hatte, daß dieſes Mädchen noch lange nicht ſein war, es vielleicht nie werden würde Und ahnte nicht, daß ſie doch ſein war! Er ahnte auch nicht, was ſich droben im Brucknerhauſe 1 abgeſpielt hatte, ſeit Johanna damals müde und blaß heimgekehrt war und tagelang das Bett hatte hüten müſſen. 5 Ja, ſie hatte eine Mutter und liebte dieſe Mutter von Herzen, um ſo mehr, als ſie kleinen Vater hatte! Der kranke Mann im Brucknerhauſe, von dem die Leute erzählt hatten, war Johannas Großvater. Sie wußte es nicht anders, als daß ihr Vater tot war, lange ſchon— ihre Mutter alſo Witwe. i Aber ſchon als Kind hatte ſie nichts lieber hören mögen, als daß Mutter von ihrem toten Gatten erzählte, wie gut er geweſen ſei, wie edel, und als ſie vom Kinde zur Jungfrau reifte, do meinte ſie verſtehen zu können, warum die immer noch ſo ſchöne Mutter nicht wieder ge⸗ heiratet hatte! f Die Aermſte konnte den nicht vergeſſen, dem ſie einſt ihr Herz und ihre Liebe geſchenkt hatte; ſie liebte ihn noch immer! Gerade ein ſolcher Mann aber, wie ihr Vater geweſen ſein mußte, nach den Erzählungen der Mutter, ſchien Johanna Doktor Braumüller zu ſein, ſo gütig, ſo geſcheit, ſo luſtig! f Sie hatte ſich zu ihm hingezogen gefühlt, als ſie ihn das erſte Mal ſah. Die Mutter hatte nichts gegen ihre Spaziergänge mit dem Arzt einzuwenden gehabt, hatte ſich nach Johannas Heimlehr alle ihre Erlebniſſe erzählen laſſen, ohne je Fragen zu ſtellen, aber das Mädchen hatte doch gemerkt, daß die Mutter den Doktor achtete. Und dann— dann war ihr auf einmal geweſen, als ſähe ſie in dem Doktor doch nicht bloß den Vater. Er ſchien ihr jung, wenn er mit leuchtenden Augen vor ihr ſtand und ihr die Wunder der Natur vor Augen führte. Aus eben dieſen ſtrahlenden Augen ſchien etwas ganz anderes zu ſprechen als die nachſichtige Güte des reifen Mannes gegenüber dem heranreifenden Mädchen. Die Freude, die Johanna über jedes neue Zuſammen⸗ treffen in ſich fühlte, die Sehnſucht nach dem Doktor, wenn ſie fern von ihm war— dieſe wunderbar ſüße Unruhe ihres Innern, der Wunſch, ihm eine recht, recht große Freude machen zu können— war dies alles nicht mehr als etwa die Liebe der Schülerin zu ihrem verehrten Lehrer? Johanna merkte nicht, daß ihre Mutter dieſe ihre innere Wandlung früh genug erkannte. Nie aber ſprach die ein⸗ ſame Frau eine Warnung aus, wie ſie ihrer Tochter die Wanderungen nicht unterſagte. Bis zu jenem Tage, an dem Hermann Lehner auf⸗ getaucht war! Johanna berichtete auch das treulich abends der Mutter und verſchwieg nicht, daß der Doktor ihr ſeltſam verändert erſchienen war, daß er ihr zum erſten Male nicht gefallen hatte. Lange hatte die Mutter ſie daraufhin angeſchaut, aber ihr wiederum nicht gewehrt, als ſie wieder mit dem Doktor wandern wollte, dafür ſofort erkannt, wie niedergeſchlagen Johanna an dieſem Abend heimkehrte, und als das Mäd⸗ chen dann im Bett lag und keinen Schlaf finden konnte vor den marternden Gedanken, da war die Mutter herein⸗ gekommen, hatte ſich auf den Bettrand geſetzt und beide Hände der Tochter gefaßt und gefragt: „Willſt du mir anvertrauen, was dich quält?“ Da hatte Johanna den Kopf an die Bruſt der Mutter geſchmiegt, die Arme um ſie geſchlungen und bitterlich ge⸗ weint. Sie konnte ſo nicht ſehen, wie bleich die Mutter ge⸗ worden war; ſie ſchrak nur auf einmat zuſammen, als ſie das Herz der Mutter ſo ſtürmiſch klopfen hörte, als ſie ſpürte, wie dieſe bebte. Aber ehe ſie hatte fragen können, hatte die Mutter ſich aus deren Armen gelöſt und geſagt: „Johanna, ich möchte ein Verſprechen von dir er⸗ bitten.“ „Was ſoll ich dir verſprechen, Mutter?“ „Daß du in der nächſten Zeit nicht mehr mit dem Doktor wandern willſt, mein Kind!“ „Mutter! Mutter!— Warum?“ „Und wenn ich dich bitte, das nicht wieder zu fragen, Johanna? Wenn ich dir ſage, daß es zu deinem eigenen Beſten ſein wird?“ f Da hatte das Mädchen die Hände der Mutter erfaßt und ſie an die tränenerfüllten Augen gedrückt und auf⸗ geſtöhnt: „Ja— ich will— ich—— Oh, Mutter, es wird mir ſchwerfallen, ſehr ſchwer— denn ich habe ihn ſo lieb— ſo lieb!“ Aber unter den lind ſtreichelnden Händen der Mutter war ſie doch endlich eingeſchltummert, und ſeitdem war ſie eine andere geworden, wie Doktor Braumüller ein anderer geworden war. a Still und bleich war ſie geworden. Immer hatte ſie ſehnſüchtig nach den Bergen hinaufgeſchaut, auf denen ſie ihn wußte, wo er ihrer harrte und ſich nicht erklären konnte, warum ſie nicht mehr kam. f Sie hatte mit dem Ahnungsvermögen des liebenden Weibes gemertt, daß er um das Haus geirrt war damals, als das Hündchen ſo laut gebellt hatte. Wie gern wäre ſie jubelnd hinausgeeilt zu ihm und hätte ſich an ſeine Bruſt geworfen und alles, alles vergeſſen — die Mutter, die Menſchen, die ganze Welt— um in ſeinen Augen leſen zu dürfen, wie er ſich nach ihr geſehnt hatte, wie er ſie liebte! a Dabei war ihr in den Nächten manchmal, als ſei es gar nicht der Doktor, der neben ihr durch die Berge wanderte — oder als habe er ſich verjüngt— und wenn ſie dann geträumt hatte, daß ſie nebeneinander lagerten und er ihr irgend etwas zeigte, dann war auch ſeine Stimme nicht mehr die andere geweſen. Dann hatte ſie ſtaunend gemerkt, daß ſie nicht mit dem Arzt gewandert war, ſondern mit Hermann Lehner! Oft hatte ſie am Morgen nach dem Wachwerden wohl lachen wollen, es aber nicht gekonnt— und daun batte ſie meiſt tagsüber an den jungen Doktor denken müſſen und nicht an den— alten!(Schluß tolat) LTellm dlie gröſte Kleider— Mäntel intel— Telxlaeker Sportvorſchau Dir erſten Rückspiele im Fußball.— SC. Kieſſerſee— Berliner Sc.— Internationa⸗ les Leichtathletil⸗Hallenſportfeſt in Miſuchen. In quantitativer Hinſicht iſt das dritte De⸗ zember⸗Wochenende nicht ſo umfangreich wie die vorhergegangenen. Trotzdem läßt die Qua⸗ lität, die durch ein umfangreiches Meiſter⸗ ſchaftsprogramm im Fußball und Handball, durch das Endſpiel um die deutſche Eishockey⸗ meiſterſchaft 1933 SC. Riefſerſee— Berliner SC., durch das internationale Leichtathletik⸗ Hallenſportfeſt in München und ſchließlich durch den Start Walter Dears in Mailand gewahrt bleibt, nichts zu wünſchen übrig. Der Fußball bringt in Süddeutschland im Gau Bayern be reits die erſten Rückrundeſpiele. Bis auf den Gau Baden, der mit der Begegnung Phönix Karlsruhe— 1. FC. Pforzheim die Vor⸗ runde abſchließt, haben ſämtliche ſüddeutſchen Fußball⸗Gaue ein volles Programm. Als bedeutendſte Spiele hiervon können regiſtriert werden in Südweſt die Begegnungen zwiſchen SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach, 1. FC Kaiſerslautern— FSV. Frankfurt und Bo⸗ ruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms, in Württempen) die Auseinanderſetzung zwiſchen 8 Jede Hausſrau Die armen Hände de, w. fh N Wein J DDD in kalten 1 00 e durch die tägliche Hausarbeit leiden. Durch wgebſige 1 0 5 mit Leokrem wird das Auf⸗ eingen und die Nöte der Hände verhindert. Leolrem, ſich beſonders leicht in die Haut einreibt, führt dem Hautgewebe Sonnen⸗ Vitamin zu, denſelben wichtigen den ſonſt in der Haut nur die Sonne erzeugt. ſt ein Erzeugnis der Chlorodont⸗ Fabrik. Doſen zu 90, 50, 22, 15 Pfg. in allen Fachgeſchäften erhältlich. * SV. Feuerbach und Union Böckingen und in Bayern die Spiele zwiſchen Wacker München — 1860 München und Schwaben Augsburg — Bayern München. Der Gau Nordheſſen tritt mit folgenden Spielen auf den Plan: Sport Kaſſel— FC. Hanau 93, Kurheſſen Marburg— VfB. Friedberg, Chattia Kaſ⸗ ſel— SV. Kaſſel und SC. 03 Kaſſel— Heſſen Hersfeld. Der Reichsbahn⸗SV. Rot⸗ Weiß Frankfurt gaſtiert am Sonntag mit ſer⸗ ner Bezirksklaſſenmannſchaft in Fulda bei der dortigen Boruſſia. Der Handball hat in Süddeutſchland wieder ein großes Mei⸗ ſterſchaftsprogramm aufzuweiſen. Als wich⸗ tigſte Begegnungen hiervon müſſen genannt werden: Südweſt: Polizei⸗SV. Darmſtadt— 98 Darmſtadt und TV. Malſtatt— VfR. Kaiſerslautern, Baden: SV. Waldhof TB. Ketſch, Württemberg: TB. Ulm— T. Gop⸗ pingen und Bayern: TB. Mögeldorf. a Sg. Fürth und 1. FC. Nürnberg— TV. Leon⸗ hard⸗Sündersbühl. Im Hockey werden aller Vorausſicht nach auch an die⸗ ſem Wochenende die Spiele de Jahreszeit zum Opfer fallen. In Süddeutſchland ſollte der SC. Frankfurt 1880 auf den HC. Blau⸗ Weiß Aſchaffenburg treffen. Im Reich ſind für den Gau 3(Brandenburg) ſämtliche Mei⸗ ſterſchaftsſpiele abgeſetzt worden. Im Eishockey iſt an dieſem Wochenende Großkampftag. Am Samstag ſtehen ſich zunächſt in München SC. Rieſſerſes und Berliner SC. um die Meiſter⸗ ſchaft des vergangenen Jahres, die wegen verſchiedener Proteſte beider Mannſchaften nicht vergeben wurde, gegenüber. Der Sliſport brinat mit dem traditionellen Dauerlauf über F 30 km„Rund um den VBeerberg“ die Eröff⸗ nung der thüringiſchen Winterſportſaiſon. Die Strecke dieſes Rennens führt von Zella-Meh⸗ lis über Schmücke nach Oberhof und zurück zum Ausgangspunkt. Die Leichtathletik verzeichnet das erſte internationale Hallen⸗ ſportfeſt dieſer Saiſon, das die Münchner Leichtothletil⸗Vereine am Samstag aufziehen werden. So bekannte Leute wie Beccali(Ita⸗ lien), Borchmeyer(Bochum), Dr. Peltzer (Stettin), Deſſecker(Stuttgart), Syring (Wittenberg), Schilgen(Berlin), Hornberger (Pirmasens) und Sievert(Hamburg) werden in München am Start erſcheinen. Im ng Ningen werden die Gauligakämpfe des Bezirks Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen mit vorentſcheidenden Treſſen fortgeſetzt. Eiche Sandhofen emp⸗ fängt den Tabellenführer, VfK. 86 Mannheim muß zum VfK. Siegfried Ludwigshaſen und die dritte Begegnung führt St. u. RC. Lud⸗ wigshafen mit dem ASV. Ladenburg zu⸗ ſammen. Großfeuer. Amſlerdam, 15. Dez. Bon einer gewalti⸗ gen Feuersbrunſt wurde in der vergangenen Nacht die Kakaofabrik W. J. Boon u. Co. zu Wormesveer heimgeſucht. Man ſchätzt den Schaden auf etwa eine halbe Million Gul⸗ den. 12 Seeleute ertrunken. Helſingfors, 15. Dez. Die Segelbark „Plus“, die eine Größe von 1117 Netto⸗ Regiſtertonnen hat, hat an der finniſchen Küſte Schiffbruch erlitten. Von der 16⸗köpfi⸗ gen Beſatzung ſind zwölf ertrunken. Strenge Kälte in Euros Schneeſtürme in IJialjen.— Venedig und Trieſt vereiſt.— Die Oſtſee ſrierl zu. Ueber ganz Europa iſt eine neue Köl⸗ tewelle gezogen Sie hat im Norden und Oſten ungewöhnlich tiefe Temperaturen ge⸗ bracht aber auch nicht vor den füdlichen Ge⸗ bieten Italiens Halt gemacht. In Genua liegt der Schnee 20 Jenkime⸗ ter hoch, ebenſo iſt in Trieſt der geſawsle Straßenbahn- und Wagenverkehr durch Schnee lahmgelegt. Venedig und Trkeſt ſind völlig vereiſt. Der Schiffsverdehr in der Adria mußte eingeſtellt werden. ueber Süditalien zogen ſchwere Ge⸗ witterfronten, die großen Schaden angerich⸗ tet haben. In Neapel konnten wegen der heftigen Schneeſtürme die Schiffe nicht aus⸗ und einlaufen. Man hat in den verſchieden⸗ ſten Teilen Italiens Temperaturen bis zu minus 10 Grad gemeſſen. 110 Die Kälte in Deutſchlan In Deutſchland wurden in den verſchie⸗ denen Gegenden Temperaturen zwiſchen 12 und 15 Grad gemeſſen. In Berlin betrug die Temperatur in den Außenbezirken mi⸗ nus 18 Grad; der Landwehrkanal, der nur in den ſtrengſten Wintern eine Eisdecke zeigt, iſt zugefroren. Das ſchleſiſche Flachland weiſt Tempera ⸗ turen unter 20 Grad, Breslau ſogar mi⸗ nus 23 Grad auf. In den mitteldeutſchen Gebirgen herryſcht ſtarker Schneeſturm, die Temperaturen lie⸗ gen bei minus 15 bis 20 Grad. In Mün⸗ chen mußten Schneepflüge gegen den in Maſſen gefallenen S. zee eingeſetzt werden. Auch in ganz Weſtdeutſchland hat nach kurzem Temperaturanſtieg neue ſtrenge Käl⸗ te eingeſetzt. Da die Obermoſel von der Ortſchaft Temmels bis nach Perl an der deutſch⸗franzöſiſchen Grenze und von Traben⸗ Trarbach ſtromaufwärts über Bernkaſtel bis nach Niederemmel mit einer geſchloſſenen Eisdecke verſehen iſt, die teilweiſe von zer⸗ ſetzten Eisſchollen gebildet wird, iſt der Fluß insgeſamt auf eine Strecke von über 70 Kilo⸗ meter zugefroren. Auch die Saar iſt im Reichsgebiet und im geſamten Saarland auf weite Strecken zugefroren. Das Treibeis des Rheins hat ſich an der Loreley feſtgeſetzt. Der Strom iſt in ſeiner ganzen Breite vereiſt. Ein hollän⸗ diſches Frachtboot iſt im Eiſe eingeſchloſſen. Polarkälte in Galizien Wien, 16. Dezember. Aus Galizien werden Temperaturen bis zu minus 35 Grad gemeldet. Die Dörfer ſchneien ein; die Dorfbrunnen frieren zu ein⸗ elne Gegenden ſind vollſtändig von der mgebung abgeſchnitten. Auch in Oeſter⸗ reich hat der ſtarke Schneefall viele Schwie⸗ rigkeiten hervorgerufen. Vor allem in Wien geriet der Verkehr ins Stocken. Es ereigneten ſich viele Unglücksfälle; die Relfungswache mußte in über 100 Fällen eingreifen. Alle Züge aus allen Gegenden hatten Verſpätungen, die zum Teil über eine Stun⸗ de betrugen. Hchiſe in Eisnot Moskau, 15. Dezember. In großen Teilen Rußlands toben ſchwe⸗ re Schneeſtürme. Zur Freilegung der Eiſen⸗ bahnſchienen mußte vielfach Militär einge ſetzt werden Im finniſchen Meerbuſen liegen 120 Fahrzeuge, darunter zahlreiche Dampfer im Eiſe feſi. Selbſt die deutſchen Küſtengebiete verzeich⸗ jen ungewöhniſche Kältegrade ſo Hamburg 13,2 Grad unter Null. In den Außenbezir⸗ ken ſank die Temperatur ſogar bis auf 18.3 Grad. Bremen hatte eine tiefſte Nachttempe⸗ ratur von 16,9 Grad Kälte aufzuweiſen. Auch dort iſt der eiſige Oſtwind nunmehr abge⸗ flaut, dagegen wird nom Kanal ſchwerer Sturm gemeldet. Der Schiffsverkehr zwi⸗ ſchen Dover und Calais mußte unterbrechen und auf die Strecke Folkeſton— Boulogne verlegt werden. Mehrere Schiffe gerieten in Seenok. Die Reklungsbooke der engliſchen kanalhä⸗ fen waren ununkerbrochen beſchäfkigt. Zwei Fiſcherboote werden vermißt. Die Var⸗ ke„Sepoy“ wurde bei Cromer von den Wogen zerſchmettert, die Beſatzung kannte jedoch gerettet werden. Das finniſche 4000⸗ Tonnen⸗Segelſchiff„Lawhill“ wäre beinahe an die Küſte getrieben worden, konnte aber im letzten Augenblick von einem engliſchen Schlepper wieder auf die hohe See befördert werden. Zwei Flieger werden vermißt. Rauhe Haut Penaten Creme in Apoth. u. Drog.. 30.. N SENTRAI-FIILM-PALAs r JJSSSSSSFSSFETFTTETETFFFF!W„CCãã.k(kãõã ͤ ͤ ã Freitag, Samstag, Sonntag und montag ö Das grofartigste Tonfilmwerk d. 48. Ein Bombenschlager. Ein Meisterwerk Ein Snitzentonfilm, den sich jeder bestimmt ansehen wird. Mara gcc ERH HANS fibEsSER- WAN PETAOIICA . 18 7 Die erfolgreichste und herrlichste Jonfilm-Onerette 1 81 eaten de Muſik und ſpannenden Handlung und der Gldſee ſtten Bien Die Blume von Hawai Sämtliche populären Schlager der weltbekannten Bühnen⸗ „Ein Paradies am Meeresſtrand“.„Will „My golden Baby“.„Blume „Kann nicht küſſen ohne Liebe“. Operette u. zwar: Dir die Welt zu Füßen legen“. von Hawai“. „Heut hab ich ein Schwipſerl“. „Bin nur ein Jonny“. freund anſehen. haben. möglichſt die Werktags-Vorſtellungen beſuchen. l 8 Uhr, Sonntags 7 Uhr, ab 9 Uhr iſt jewei es nochm. alles zu ſehen. Sonntag mittag Grolle lugend- u. 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