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Verlag: 355. 97 120 debe ente Rr. 21577 Amt Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes acer bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichrigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden e 55 5 ö 8 50. Jahrgang Am Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Bon Argus. . Reichstagseröffnung: das war früher der meiſt höchſt unerfreuliche Auftakt zu einem noch unerfreulicheren Partei- und Fraktionsgezänk, zu einem Handeln und Feil⸗ ſchen um die Stimmen, die die Regierung zur Fortführung ihrer Geſchäfte brauchte. Reichs⸗ tagseröffnung— das war dieſes Mal ein kurzer, ungemein eindrucksvoller Akt, eine Demonſtration des geſchloſſenen Willens der Vertretung des deutſchen Volkes, eine Bekun— dung des Volkswillens, die Politik des Füh— rers und ſeiner Mitarbeiter zu unterſtützen. Nichts kann die grundlegende Wandlung der deutſchen Dinge beſſer aufzeigen, als die Ge⸗ genüberſtellung der Parlamentseröffnungen von einſt und jetzt. Es wird im deutſchen Reichstag künftig keine unwürdigen Szenen mehr geben, über die ſich nur das Ausland freut! Die deutſche Volksvertretung wird vielmehr zu dem werden, was ſie ſchon im⸗ mer hätte ſein ſollen: ein Inſtrument zur Unterſtützung und Förderung der Regie— rungspolitik, die eine im wahren Sinne des Wortes nationale Politik geworden iſt. * Das Drama vor dem Reichs⸗ Lade cht zu Leipzig, das jetzt ſeinem nde entgegengeht, hat uns nochmals zurück— geführt in die verhängnisvollen Irrungen und Wirrungen jener deutſchen Innenpolitik, die jetzt glücklicherweiſe der Vergangenheit angehört. Daß der Oberreichsanwalt gegen den Angeklagten van der Lubbe die Todes⸗ ſtrafe beantragt hat, war ſelbſtverſtändlich. Denn van der Lubbe war auf friſcher Tas ertappt worden, als er das Reichstagsge— bäude in Brand geſteckt hatte und hat auch offen bekannt, daß er der Täter war. Er hat auch kein Hehl daraus gemacht, daß er aus politiſchen Motiven gehandelt hat. Da⸗ mit aber hat er ſich des Hochverrats ſchuldig gemacht, der, wenn er ſich in ſolchen Atten⸗ taten äußert, nach einer Verordnung des Reichspräſidenten mit dem Tode beſtraft wird. Der Oberreichsanwalt hat aber die Todesſtrafe auch gegen den Kommuniſten⸗ führer Torgler beantragt, der jede Täterſchaft oder Mittäterſchaft beſtreitet. Dieſer Aus⸗ ſage gegenüber ſtehen aber die Bekundungen mehreren Zeugen, die Torgler zuſammen mit van der Lubbe am Brandtage im Reichstag geſehen haben Auch eine Reihe weiterer In⸗ dizien ſpricht gegen den Kommuniſtenführer. Auf dieſe Tatſache ſtützt der Oberreichs⸗ anwalt ſeinen Strafantrag. Für die Bulga⸗ ren hat der Oberreichsanwalt Freiſprechung beantragt obwohl ſtarke Verdachtsmomente gegen ſie vorliegen. Es fehlt allerdings der ſchlüſſige Beweis. Eigenartig iſt freilich, daß dieſe aus ihrem Vaterland verbannten kom— muniſtiſchen Agitatoren ſich ausgerechnet Deutſchland zu ihrem Wohnſitz erkoren haben. Doch zweifellos in der Abſicht, ſich politiſch im bolſchewiſtiſchen Sinne bei uns zu betä⸗ tigen. Wir danken für ſolche ungebetene Gäſte! Hoffentlich hat der Verlauf der Reichs⸗ gerichtsverhandlung anderen Ausländern die⸗ ſer Art die Luſt genommen, in. Deutſchland Umſturzgelüſte zu ſchüren Im übrigen wird das Reſchsgericht nun das Urteil fällen.„Ge— rechtigkeit iſt die beſte Stütze des Staates,— mit dieſem alten Wort hat der Oberreichs⸗ anwalt ſein Plädoyer geſchloſſen. Und die Gerechtigkeit verlangt, daß das fluchwürdige Attentat auf das Reichstagsgebäude gerechte Sühne findet. Die Außenpolitik ſteht augenblicklich im Zeichen ale Beſuche von Fürſten und Staatsmänner. Dieſe Beſuche und Konferenzen ſind an die Stelle der Völkerbundsbeſprechungen 10 75 ten, nachdem der Genfer Bund praktisch lahmgelegt iſt In Berlin hat der ttalleniche Staatsſekretär Suvich einen Beſuch gemacht und es ſind bei dieſem Anlaß wichtige politi⸗ 1 Fragen beſprochen worden. Haren int die deutſch⸗franzöſiſche Ausſprache all⸗ Boche Leipziger Artei! Heute Jamstag letzter Verhandlungstag im großen Vrandſtifterprozez— Arteils⸗ verlündung nächſte Woche— die Freitagsſitzung Leipzig, 16. Dezember. Die Hauptverhandlung in dem großen Reichstagsbrandſtifter ⸗Prozeß um die Reichstagsbrandſtiftung ſoll nach der Abſicht des Gerichts unter allen Umſtänden am heutigen Samstag zu Ende geführt werden. Die erſten Tage der nächſten Woche wür- den dann für die Urteilsberatungen des Gerichts benutzt werden. Mit der Urteils- verkündung iſt für die zweite Hälfte der nächſlen Wache zu rechnen. Der Verteidiger Torglers, Rechtsanwalt Dr. Sack, der eigentlich am Freitag plädieren ſollte, hat gebeten, ihm erſt am heutigen Samstag das Wort zu geben. Der Vorſit⸗ zende fragt, ob er erklären wolle, daß er ge⸗ ſundheitlich nicht in der Lage ſei., am Frei⸗ tagnachmittag zu plädieren. Dr. Sack be⸗ jſaht dies. Demgemäß wird das Plädoyer Dr. Sacks erſt in der Samstagsver— handlung des Prozeſſes gehalten wer⸗ den. In der Freitagsſitzung ſetzte zunächſt der Verteidiger der Bulgaren, Dr. Teichert, ſeine Verteidigungsrede fort. Er beantragte in Uebereinſtimmung mit dem Antrag des Oberreichsanwalts. Freiſpre chung aller bulgariſchen Angeklagten, da ihre Beteili⸗ gung am Reichstagsbrand in keiner Weiſe nachgewieſen ſei. Der Vorſitzende gibt ſodann bekannk, daß die Angeklagten, der Prozeßordnung enlſprechend, erſt nach den Verteidigern das letzte Wort erhalten. Alsdann beginnt der Verteidiger des Haupt— angeklagten van der Lubbe— Rechtsanwalt S uffert, ſein Plädoyer. Lubbes Verteidiger beantragt. Rechtsanwalt Seuffert ſchloß mit dem Antrag eine Verurteilung wegen des Ver— brechens des Hochverrats und wegen des Verbrechens der aufrühreriſchen Brandſtif— tung abzulehnen und lediglich ein Urteil zu fällen wegen der vier Brandſtiftungen. allenfalls in Ver- Er, Rechtsanwalt S vindung mit einem verorechen der Vor- bereitung des Hochverrats. Daraus er- gebe ſich die Folge, daß van der Lubbe als gerechte Sühne ſeiner Tat eine er⸗ hebliche zeikliche Juchthausſtrafe hinneh⸗ men müſſe. Zu Beginn ſeines Plädoyers wies Rechts- anwalt Seuffert darauf hin, daß ihm der Angeklagte Lubbe jede Auskunft, jede Infor⸗ mation und jedes Geſpräch während des gan— zen Prozeſſes verweigert habe. Nur ein ein⸗ ziges Mal habe er ſich mit ihm ein paar Mi⸗ nuten unterhalten können. van der Lubbe habe ihm geſagt, er wiſſe, daß das deutſche Geſetz eine Verteidigung vorſchreibe und er müſſe ſie ſich gefallen laſſen; aber er unter— ſchreibe nicht, was ſeine Verteidiger ſagten. Infolgedeſſen bekonte Rechtsanwalt Seuffert, kann ich nur auf Grund der mündlichen Verhandlung zu der Sache Stellung nehmen. Der Verteidiger geht dann zur Schilderung des Charakterbildes des Angeklagten van der Lubbe über. Die Anklage ſuche aus Aeuße— rungen, die van der Lubbe früher gemacht habe, darzulegen, daß Lubbe ein Signal zun bewaffneten Aufſtand geben wollte. 2 reite dann die Anklage die ungeheuer cchwe Beſchuldigung des ochverrates ab 8 laube, daß man nicht ohne weiteres aus ſoſchen Aeußerun— gen, die vielleicht nur der Ausdruck des Un⸗ willen und des Aergers ſeien, dieſen Schluß ziehen könne. van der Lubbe, fuhr Seuffert fort, kennt keine Autorität, ſondern nur W. derſpruch, Auflehnung. Demonſtration. cel— tungsbedürfnis iſt ſein hervorſtechender Cha⸗ rakterzug. Was Lubbe von Syſtembekämp— fung uſw. geſagt hat, iſt angelerntes Zeug, das bildet nicht das Motiv ſeiner Tat, ſondern die Gründe der Brandſtiftung liegen lediglich in ſeiner Grotesk- und Ruhm⸗ ſucht. Lubbe hat mit dieſer Tat nichts anderes ausrichten wollen, als die Arbeiter auf- rütteln, damit ſie auf ihn ſehen, damit ſie Marinus van der Lubbe ſehen. Mittäter e nicht der zwingende gezogen werden. daß er mit kommuniſtiſchen Aufſtandsplänen die leiſeſten Auch als Kommuniſt iſt Lubbe nicht zu be⸗ trachten. Gewiß hat er der Kommuniſtiſchen Partei angehört und verfolgte auch das Ziel der Kommuniſten, die beſtehende Staatsord⸗ nung umzuſtoßen und die Diktatur des Pro— letariats zu errichten. Das aber will er auf ganz andere Weiſe erreichen als die Kommu⸗ niſten. Er iſt aus der Partei ausgetreten, weil man ihn nicht zum Führer machen woll⸗ te Darunter litt ſein Geltungsbedürfnis. van der Lubbe iſt ein fanatiſcher Einzelgän⸗ ger, der jede Autorität ablehnt. Zuſammenfaſſend erklärte Rechtsanwalt ö Seuffert, Lubbes Leitmotiv bei der Brand⸗ ſtiftung ſei geweſen, in den Mittelpunkt zu kommen. Wenn man aber davon ausgehe, könne man die Anklage wegen Hochverrats und aufrühreriſcher Brandſtiftung nicht auf⸗ recht erhalten. Der Verteidiger behandelt a dann die Reichstagsbrandſtiftung ſelbſt und erklärt, wenn van der Lubbe keine Mittäter N gehabt habe, könne man ihm irgendwelche Beziehungen zu kommuniſtiſchen Aufſtands⸗ plänen nicht zur Laſt legen. Wenn er aber gehabt habe, könne auch daraus in Verbindung ſtand, denn man habe nicht Anhaltspunkte da⸗ für, daß der Mittäter, dieſer gro⸗ ße Unbekannte. etwas mit der Kommuniſti⸗ ſchen Partei zu tun habe. Ueberhaupt wäre dann van der Lubbe garnicht der große Brandſtifter geweſen, ſondern nur ein kleiner Nebentäter Auch Torgler habe, nach Seuf⸗ ferts perſönlicher Auffaſſung, nicht das ge⸗ ringſte mit der Reichstagsbrandſtiftung zu ſchaffen. Der Verteidiger macht dann länge⸗ re juriſtiſche Ausführungen und erklärt dann. möge die Tat noch ſo viel Schaden ange⸗ richtet haben, ſie habe dank der nakiona⸗ len Regierung den Beſtand des deukſchen Reiches niemals ernſtlich gefährdek. Rechtsanwalt Seuffert ſchließt ſein Plädoyer mit dem oben erwähnten Antrag.— Hierauf wurde die Verhandlung auf Samstag vertagt mählich in Fluß zu kommen, obwohl man ſich in Paris bemüht, dieſe Dinge wieder vor den Völkerbund zu bringen. Trotzdem hat aber der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Frao⸗ cois⸗Poncet, den deutſchen Reichskanzler wieder aufgeſucht und der deutſche Botſchaf⸗ ter in Paris, Köſter, hat mit dem franzöſi⸗ ſchen Außenmimiſter Paul⸗Boncour konfe⸗ riert. Dann iſt der engliſche Votſchafter in Paris, Lord Tyrrel, nach London gefahren, um ſeinem Auswärtigen Amt zu berichten Und ſchließlich iſt der tſcheſcho⸗ſlowakiſche Außenminiſter Beneſch in Paris eingetrof⸗ fen zu einer Unterredung mit dem franzöſie ſchen Außenminiſter. Alle dieſe Beſoche und Konferenzen gelten ein und demſelben The⸗ ma: der deutſche Führer und Kanzler hat angeregt, die europäiſche Politik darch un⸗ mittelbare Ausſprache und Verſtändigung aller beteiligten Staaten in Ordnung zu bringen. Frankreich ſträubt ſich offiziell noch gegen die Aufnahme ſolcher Verhandlun⸗ gen und ſucht England auf ſeinen Stand⸗ punkt zu bringen. Ferner ſtützt ſich Frank⸗ reich auf ſeine Trabanten und Vaſallen in Oſteuropa, als deren Vertreter Beneſch nach Paris beſtellt wurde. Noch immer ſucht England zu vermitteln. Der engliſche Au⸗ Renminiſter Simon wird in ein vaar Tagen ö nach Italien reiſen, um ſich mit Muſſolini zu beſprechen. Er wird auch Paris aufſuchen und ein engliſches Blatt behauptet, daß er ſogar in Berlin einkehren werde. Jedenfalls iſt die europäiſche Politik mächtig in Bewe⸗ gung. Wohin die Reiſe geht, läßt ſich noch nicht mit Sicherheit ſagen. Soviel ſteht aber feſt, daß die Initiative des deutſchen Kanz— lers bereits ihre erſten Früchte gezeitigt hat: außerhalb des Völkerbunds finden— auch wenn ſich Frankreich noch ſo ſehr dagegen ſträubt!— tatſächlich ſchon die erſten inter— nationalen Verhandlungen ſtatt. E Wir ſprachen oben ſchon von Fürſtenbe— ſuchen im Rahmen dieſer großen internatio— nalen Ausſprache. Es handelt ſich dabei um eine Zuſammenkunft der Könige von Serbien und Bulgarien in Bel⸗ grad. Für Januar iſt ein weiteres Königs— treffen, zu dem auch der König von Rumä— nien kommen ſoll, vereinbart worden. Dieſe Zuſammenkünfte ſollen die Bildung eines Balkanblocks vorbereiten. Er iſt ſo gedacht, daß er die Staaten Griechenland, Türkei, Bulgarien, Rumänien, Südflawien und Tſchechoſlowakei umfaſſen ſoll. Sein Zweck ſoll eine Art Garantieverſicherung ſein für den gegenwärtigen Zuſtand auf dem Balkan. Der rumäniſche erklärt, daß jede Reviſion der Friedensver⸗ Außenminiſter hat bereits träge, weil ſie den gegenwärtigen Gebiets umfang der Balkanſtaaten berühren müßte, Krieg bedeute. Dieſe Worte richteten ſich in erſter Linie gegen Ungarn, das bekanntlich eine Wiedergutmachung des Unrechts er— ſtrebt, das ihm der Vertrag von Trianon zugefügt hat. Da Ungarn aber in ſeinen Beſtrebungen von Italien unterſtützt wird, richtet ſich die Politik des geplanten Balkan⸗ bundes auch gegen Italien. Aber die neue Aktivität der Valkanſtaten hat auch noch ei⸗ nen anderen Hintergrund: es iſt das Beſtre- ben, die kleineren Staaten Oſteuropas zu— ſammenzufaſſen zu dem Zwecke, als weitere „Großmacht“ bei den von den wirklichen eu⸗ ropäiſchen Großmächten getroffenen und ge⸗ planten Maßnahmen mitzuſprechen. Man geht wohl auch nicht fehl, daß bei dieſen ganzen Dingen Frankreich nicht unbeteiligt iſt, das in Oſteuropa einen Mächteblock ſchaf⸗ fen will, den es gegebenenfalls für ſeine Zwecke gegen Deutſchland einſetzen kann. Man ſieht, es gibt immer höchſt intereſſante Zuſammenhänge, wenn man ſich das diplo⸗ matiſche Ränkeſpiel, genannt„große Politik“ etwas genauer anſieht. Lokale Nachrichten * Weihnachtseinkäufe. Kaufende Bevölkerung, wenn du deinen Bedarf zu den Feiertagen decken wollſt, ſo denke in erſter Linie an das ortsanſäſſige Handelsgewerbe und an den Handwerksmann. Dieſe Kleinexiſtenzen war⸗ ten auf dich und ſind für jede Reichsmark, die du ihnen bringſt ſehr dankbar. Sage nicht, ich fahre in die„Stadt.“ Du wirſt am Platze genau ſo gut und billig bedient und ſparſt dir Zeit uud Geld. Handle nach ſozialen Grund- ſätzen, ſo wie es unſer großer Führer will und ſage zu dir ſelbſt:„Erſt kommt unſere orts anſäſſige Geſchäftswelt und erſt, das was ich bei dieſer nicht bekommen, hole ich mir auswärts. Wenn du ſo handelſt, dann biſt du ein echter Sozialiſt, ſo wie es unſere Reichsführung will. Du hilfſt ſo direkt mit, daß es auch unſerer Gemeinde wieder beſſer geht. Darum kaufe am Platze! * Weihnachten und Handwerk! Wiederum ſteht Weihnachten vor der Tür, das Feſt des Friedens und der Freude der ganzen Menſchheit Das Feſt aller Derer, die guten Willens ſind. Allen Volksgenoſſen, die keinen Verdienſt und keine Arbeit haben, ſoll durch ein großes Winterhilfswerk geholfen werden. Alles was Arbeit hat ſoll und wird an dieſem großen Werk mithelfen, ſo gut er kann. Der einheimiſche Handwerker und Gewerbetreibende ſetzt vorraus, daß alle Einkäafe und Aufträge von hieſigen Handwerkern u. Steuerzahlern ausgeführt werden Immer und immer wieder muß man hören und ſehen, daß verſchiedene Volks genoſſen vergeſſen, Mitglied einer großen Volksgemeinſchaft zu ſein. Das hieſige Handwerk bittet die Einwohnerſchaft, die guten Vorſätze, die in der Handwerkerwoche gefaßt worden ſind, in die Tat umzuſetzen. Es würde jedem Handwerker und Geſchäfts mann eine Genugtuung ſein, wenn man in dieſem Jahre ſagen könnte, unſere Viernheimer Einwohner und Volksgenoſſen haben ſich bei allen Aufträgen zum Vorſatz genommen das ſchon oft gepredigte Wort:„Kauft und beſtellt am Platze!“ *Die Viernheimer Handwerker feiern auf Beſchluß der Innungsfuhrer am 26 Dezember, alſo am 2 Weihnachtsfeiertage ihr Weihnachtsfeſt im Karpfen. Ein erleſenes Pro- gramm wird die Unterhaltung beſtreiten v. zum Schluß beabſichtigt man noch ein kleines Tänz⸗ chen zu wagen. Näheres erfahren Sie im Laufe der Woche. Alſo Handwerker halte dir den 2. Feiertag frei für deine Innung und feiere im Kreiſe deiner Standesgenoſſen einige Stunden. * Junge Leute für den Freiwil⸗ ligen Arbeitsdienſt geſucht. Junge Leute, bis zu 25 Jahren, die beim Freiwilligen Arbeitsdienſt in Griesheim bei Darmſtadt ein- treten wollen, müſſen ſich bis Montag, den 18 Dezember, vormittags 10 Uhr beim hieſigen Arbeitsamt melden, da nachmittags im 3 Uhr bereits die Abfahrt angetrten wird. „Weihnachtsfeier der NSB0O. Wie wir erfahren hält die N. S. B. O. und die deutſche Arbeitsfront am 1. Weihnachtsfeiertage ihre Weihnachtsfeier ab. Zur Aufführung ge— langt„Der Meineidbauer“ von Anzengruber Karten ſind im Vorverkauf erhältlich bei ſämt⸗ lichen Amtswaltern der N. S. B. O. ſowie im Karpfen. Der Eintrittspreis beträgt 30 Pfg. * Achtung! Viernheimer Sportler. Am 1. Weihnachtstag auf dem Waldſportplatz das große Gaſtſpiel der 1. Pokalmannſchaft des 1. F. C. Nürnberg mit dem altbekannten internationalen Torwächter Heiner Stuhl- fauth ſowie dem internationalen Reimann. * Auf die hochintereſſante Aus⸗ ſtellung von Modellen und Plänen für billige Eigenheime, die zur Zeit von der rührigen Bau⸗ ſparkaſſe Germania A. G., Köln in Mannheim veranſtaltet wird, ſei beſonders aufmerkſam ge— macht. Die Ausſtellung, die ſich in den Räumen der früheren Hanſabank in B 2, 15 befindet, iſt auch am Sonntag Nachmittag geöffaet. Siehe auch Inſerat in heutiger Ausgabe. » Kraftwagenverkehr. In dem in⸗ ternationalen Abkommen über Kraftfahrzeugver⸗ kehr vom 24. April 1926(R. G. Bl. 1930 2 S. 1933) iſt in Art. 5 vorgeſchrieben, daß die Kraftfahrzeuge im internationalen Verkehr mit einem an der Rückſeite augenſällig auf einer Tafel oder auf dem Fahrzeug ſelbſt angebrachten Unterſcheidungszeichen verſehen ſein müſſen, das aus einem bis drei Buchſtaben beſteht. Dieſe ſogenannten länglich runden Schilder ſollen ſchwarze Buchſtaben auf weißem Grund tragen. Abweichend von dieſer Vorſchrift werden ſowohl bei ausländiſchen wie auch bei inländiſchen Kraft- fahrzeugen ſtellenweiſe helle Buchſtaben auf dunk⸗ lem Grund verwendet. Es wird daher darauf hingewieſen, daß deutſche Fahrzeuge in Zukunft nur mit ſolchen länglich runden Kennzeichen für den internationalen Verkehr ausgeſtattet werden, bei denen die Buchſtaben in ſchwarzer Farbe auf weißen Grund angebracht find. 0 fügung. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am kommenden Sonntag, 17. Dezember v rſieht bei Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther den ärztlichen Dienſt. * Luftſchutz tut not! Was geht das die Bevölkerung an? Das zeigt die Gas- u. Luftſchutzſchau des Rö ichsluftſchutzverbondes Ortsgruppe Viernheim in der Schillerſchule. Geöfflet morgen Sonntag von 11—4 Uhr. Führungen finden dauernd ſtatt. Der Beſuch muß der Viernheimer Bevölkerung unbedingt empfohlen werden. T halunpen der Nep. Treuekundgebung der geſamten Beamtenſchaft des Kreiſes Heppen⸗ heim am Sonntag, den 17. ds. Mis, im Parkypotel „Halber Mond“ Heppenheim. Alle Beamten der Ortsgruppe Viernheim einſchließlich der Penſionäre bitte ich, ſich reſtlos an der Kund⸗ gebung zu beteiligen. Die Fachſchaſtsleiter melden mir am O. E. G. Bahnhof die Stärke der Teilnehmer. Abfahrt Sonntag nachmittag 21% Uhr mit dem Eilzug ab OEB. Fahrpreis RM. 1.20 bis Heppenheim und zurück. Jeder Teilnehmer löſt ſeine Fahrkarte ſelbſt. Heil Hitler! gez. Franzke Leiter des Amtes für Beamte der NSDAP, Ortsgruppe Viernheim. Weihnachtsfeier der RSD AP, Orts- gruppe Viernheim am Samstag, 6. Januar Die Theater-Spielerinnen und Spieler wollen ſich am Dienstag, 19. Dez., abends 8 Uhr pünktlich zur Theaterprobe einfinden. Ich er⸗ warte beſtimmt reſtloſes Erſcheinen. gez. Riehl. * Verbotene Sammlungen zum Winterhilfswerk. Nach einer Verfügung der Gauleuung iſt es den Vereinen bei ihren Veranſtaltungen verboten, Sammlungen für das Winterhilfswerk vorzunehmen, auch nicht durch Aufſchlag auf die Eintritte karten. Auch ſonſtige jegliche Sammlungen im Ort ſiad verboten. Heil Hüler! N. S. D. A P. Ortsgruppe Viernheim Preſſeſtelle. Anträge zur Unterſtützung aus dem Winterhilfswerk. Es haben 1435 Familien Antrag geſtellt auf Unterſtützung aus dem Winterhilfswerk. Zur Verteilung ſtanden nur 15000 Mk. zur Ver⸗ Es mußten ſomit 332 Familien aus dem Winterhilfswerk ausgeſchieden werden. Unter dieſen 332 Ausgeſchiedenen hatten Anträge ge— ſtellt, ſogar Beſitzer von 2 Pferden, Landwirte, die ein ziemlich großes Kontingent im Tabakbau haben und noch Fuhrwerk betreiben. Außerdem Rentenempfänger, die monatlich 100— 200 Mk Rente beziehen. Der Fürſorgeausſchuß muß dieſes Gebahren der eigen nützigen Ein- ſtellung der Antragſteller ſolcher Art auf das Entſchiedenſte zurückweiſen.— Viele Antragſtelle ſind darunter, die abſichtlich Nebeneinnahmen, auch Rentenbezüge verſchwie⸗ gen haben. Auch dieſe Unehrlichkeit muß ge⸗ brandmarkt werden. Galt es doch, die oben erwähnte Summe den Aermſten der Armen zu⸗ zuführen als Zugabe zu ihrer Unterſtützung auf Anweiſung der Reichsregierung, all den Volksgenoſſen, die ſeit Jahren durch Arbeits- loſigkeit mit Frau und Kindern in allergrößter Notlage ſind. Es muß auch in Viernheim das Wort unſeres Führers Adolf Hitler endlich Eingang finden„Gemeinnutz geht vor Eigennutz.“ gez. Franzke, Ortsgr. Führer. 50⸗Jährige 1933. Die Altersgenoſſen und Genoſſinnen bitte ich zu einer Beſprechung auf Sonntag mittag /4 Uhr ins Gaſthaus„Zum Stern“. 1. Bericht über die getroffenen Vorbereitungen. 2. Ausſprache über die Abhaltung eines Kaffeekränzchens. Im Auftrage: Klee. Amicitia 09 E. V V' heim. Vereins⸗Anzeiger inter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit ilieder⸗ u. Generalverſammlungen u. Singſtunden Sünger⸗Einheit. chor. ganzen Chor. Pünktliches Erſcheinen erwartet Der Vorſitzende. Samstag abend 8 Uhr Klein⸗ NS. Kriegsopferverſorgung. Diejenigen Kame⸗ raden und Kameradfrauen, die ſich für Sied⸗ lungen intereſſieren, wollen ſich umgehend bei dem Kameraden Haas, Molitorſtraße 2, melden. Der Obmann, Hanf. Turuverein von 1893 e. V. Turnerwehr: Morgen Sonntag Vormittag Ausmarſch An⸗ treten 9¼ Uhr am Freiſchütz. Sämtliche Pflichtturner haben ſich einzufinden.(Kon⸗ trolle) Montag abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal. Die Leitung Männergeſangverein 1846. Heute Abend 8 ¼/ Uyr vollzäylige Singſtunde. Da das Neujahrs⸗ konzert nunmeyr in ſichtliche Nähe rückt, wird um reſtloſes Erſcheinen(auch der früheren Sänger gebeten. Der Vorſtand. Ersie Dernneimer Jonbamschau Das großartigſte Tonfilmwerk ds. Is. „Die Blume von Hawai“ auf das alle Filmfreunde ſchon lange warten! „Die Blume von Hawai“, ein reizender Tonfilmſchlager, an dem man ſich nicht ſattſehen kann. Immer wieder möchte man dieſen wunder- baren, ja herrlichen Südſeefüm ſehen und die entzückenden Schlager höcen z. B.„Ein Para- dies am Meeresſtrand“ oder„Blume von Hawai“ oder„Ich kann nicht küſſen ohne Liebe“ und ſo noch viele mehr. Es gibt kein Filmfreund, der ſich nicht„Die Blume von Hawai“ anſieht. Es iſt ein Meiſterwerk von Richard Oswald des deutſchen Meiſter⸗Regiſſeurs. Wollen Sie einen Abend auf Hawai erleben, dem Paradies der reizenſten aller Südſee⸗Inſeln mit all den herr⸗ lichen und bezaubernden Schönheiten der Südſee. In j der Szene eine feſſelnde Handlung. Melo⸗ dien die jeder kennt und immer wieder hören will. Die erfolgreichſte Toufilm⸗ Operette mit dem allergrößten Erfolg. Man tut gut, ſchon die Werkiage vorſtellungen zu beſuchen, da mit dem allergrößten Beſuch zu rechnen iſt. Die Darbietung iſt erſtklaſſig, der Aufenthalt ange⸗ nehm, die Wiedergabe vortrefflich. Die billigſten und obendrein die ſchönſten Abendunterhaltungen findet man im Central. Alles beſucht dieſe Woche:„Die Blume von Hawai“. Zur Aufführung im Union⸗Palaſt. „Eine Stadt ſteht Kopf“ Szöke Szakall erzielt als Bürgermeiſter in Nöten wieder zwerchfellerſchütternde Wirkungen. Durch ſchlagender Erfolg. Berliner Börſen- Zeitung Keine Frage: der Film wird ſeinen Weg machen, er wird dem großen Publikum gefallen, weil ſeine landläufige Luſtigkeit den breiten Maſſen gefällt. Berliner Morgenpoſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ein Tonfilm, für den Guſtaf Gründgens das erſtemal als Regiſſ ur verantwortlich zeichnet, mit doppeltem Intereſſe betrachtet wird. Gründgens, der viel⸗ ſeitigſte unter den Berliner Bühnen- und Film. menſchen, mußte doch etwas Umwerfendes, etwas ganz neues, etwas Vortreibendes ſchaffen! Aber ſein Debütfilm„Eine Stadt ſteht Kopf“ iſt eine ſehr ſaubere, eine oft amüſante, eine ſehr harm⸗ loſe Poſſe, nicht mehr nicht weniger. Gründ⸗ gens hat reizende Einfälle, ſo den Kaffeeklatſch. Der eigentliche Sieger iſt Szbke Szakall in ſei ner wunderbar verträumten Dämlichkeit. Her. mann Thimig weniger manieriert als ſonſt, ſpielt leiſe und behutſam, zu behutſam den Revisor, Jenny Jugo nett anzuſehen, aber blaſſer als un⸗ ter Erich Engel, die Tochter des Bürgermeiſters. Sonſt Aribert Wäſcher, Fritz Kampers, Paul Henckels, Theo Lingen, Hans Deppe und Arthur Mainzer die bewährten und ausgezeichnet einge⸗ ſpielten Granden der Filcharge. Die bezaubernde Muſik ſtammt von Spoliansky. Es gab ſtarken Beifall. 12. Uhr⸗Zeitung 3 erstklassige Photos (Poſtkarten) Zum ermässigten Preis von 1.— mk. und o Stück 1, 6s Mk. Um ½9 Uhr Singſtunde für den U V Sportplaßz im Wald mi 1 6 Reſt.„Jur Waldichenke“ Sonntag, den 17. Dezember, vorm 11 Uhr Verbandsſpiel der 3. Mannſchaft gegen 07 Mannheim auf dem Waldſportplatz. Der Vorſtand. Nur am Sonntag, den 17. Dezember 1933 von 1 bis 6 Ubr. Photo L. Winkenbach Horſt Weſſelſtraße 7 Gottesdſenst- Ordnung 5 3. Advent⸗Sonntag Apoſtelkirche: N 7 Uhr 1. hl. Meſſe6v. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung des des chriſtl Müttervereins. 4 Uhr Verſammlung der 3. Abteilung f der Jungfrauen Kongregation. Marienkirche: 1/9 Uhr hl. Meſſe. 11 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: a Montag: ¼8 Uhr 3. S.⸗A, für Anna Maria Hoock geb. Winkenbach. 7/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Adam Werle 1. und Adam Schulz 1. 3¾8 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für Lehrer Ferd. Sattig, Ehefrau Magd. gebor. Lamberth und Tochter Magd geehl. Grab. Dienstag: 8 Uhr 1. S.⸗A. für Emil Fieger. 3/8 Uhr beſt. Rorate-Amt für Gebrüder Friedrich Joſef und Wilhelm Rückert, Groß eltern, Eltern und Angehörige. Mittwoch: ¼8 Uhr 2. S.⸗A. für Emil Fieger. 3/8 Uhr beſt. Rorate-Amt für Sabina Brech⸗ tel geb. Weidner, Eltern und Angehörige. Donnerstag: ½8 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für Joh. Haas 9., Ehefrau Anna Maria gebor. Kaufmann, Sohn Valentin, Schwiegertochter Kath. geb. Dewald und Eakel Hans Hanf. 368 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für Anna Maria Neff geb. Mandel, beide Söhne Joh., Jakob, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Freitag: ¼8 Uhr 3. S.⸗A. für Emil Fieger. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nik. Stumpf 2. und Jakob Sommer. 3/48 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für Elif. Werle geb. Ringhof. Samstag: ¼8 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für ledig I Alfons Hanf. 7/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Caſpar Hornbach und Michael Keller. 3‘ 8 Uhr Singmeſſe an Stelle eines Rorate⸗ Amtes für ledig f Jakob Winkler, beiderſeit. Großeltern Hanf und Winkler und Angehör. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein, am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. M ſſe. Am Dienstag und Freitag iſt um ½¼8 Uhr in der Marienkirche hl. Meſſe. Donnerstag von 4—7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht für die Frauen, die ihre Advents⸗ beicht uoch nicht abgelegt haben, um den Män⸗ nern den Samstag zu überlaſſen. Am Sams- tag während des 2. Gottesdienſtes gehen die diesjährigen Erſtkommunikannten zur heiligen Kommunion. Die erſten 10 Bänke auf jeder Seite ſind für die Kinder frei zu halten. Die Knaben beichten Freitag 4 Uhr, die Mädchen 5 Uhr. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Männer. Zugleich für die Schüler des Herrn Lehrer Schmuck, der Frl. Hofmann und Penſel. Beicht Samstag 2 Uhr. Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 17. Dez. 1933. 3. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm 4 Uhr: Weihnachtsfeier des Kinder⸗ gottesdienſtes und der Kinderſchule. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 18. Dezember 1933. Abends8 ½% Uhr: Uebungsſtunde des Kirchenchors. Mittwoch, den 20 Dezember 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Donnerstag, den 21. Dezember 1933. Abends 8 Uhr: Frauenabend. eee MAnnororsau bre 1846—T—TT Um unſerer Jugend eine Freude zu bereiten, kommt am donhlag, den 7. Dezember Nachmittags 4 Uhr im „Engelſaal“ ein Hader märchensplel zur Aufführung, wozu wir unſere Jugend und deren Eltern herzlichſt einladen Der Vorſt and. verkehrſe Toden- Mäntel N 155 ade Mere a. 10.— Rauch- Jacken in viel. Farben 50 2 3* 14.—. 9 2 fene Maß- Schneiderei praktisch Anzüge u. Zrhg., in mod. Streifen 25 500, 36.-, 35.,* Kinder-Mäntel * 2. 2. 65d 2 Loden-Joppen warm Belge 12⁵̈ Herren-Stoffe 15. 12. 8. 5.— Hosen in vielen, Farb. u. Dess. 3⁵⁰ g 13.42.—.8.—,., SA-SS-HI-vaermen ue NMBnte! in vorschriftsmäßiger Ware der R. Z. M. Mannheim. k 1. S b Breite Strafe bände In kurzen Worten: Die große Kälte in Europg dauert an. Am Freitag wurden in Schleſien bis zu 29 Grad unter Null gemeſſen. Die deutſche Handelsbilanz ſchloß für No⸗ vember mit einem Ausfuhrüberſchuß von 43 Millionen Reichsmark. Reichsminiſter Dr. Göbbels prach im Ber⸗ liner Sportpalaſt über den deutſchen Sozia⸗ lismus. Im Reichstagsbrandſtifterprozeß erwartet man das Urte für Ende nächster Woche. Am 9 9 8 ſprach der Verteidiger van der Lub⸗ 9. Vor der Einfahrt zum Poſener Haupt⸗ bahnhof iſt am Freitag ein Perſonenzug auf einen haltenden Zug, der mit Kindern beſetzt war, aufgefahren. Es gab Tote und Ver⸗ wundete. a f Das Standgericht in Wels fällte am Frei⸗ tag ein Todesurteil. Es iſt dies das erſte Todesurteil in Oeſterreich ſeit Kriegsbeginn. Das Urteil wurde aber in lebenslängliches Zuchthaus umgewandelt. Butter- und Eiermonopol Wichtige Beſchlüſſe des Reichskabinetts. Berlin, 16. Dez. Das Reichskabinett ver⸗ abſchiedete in ſeiner letzten Sitzung vor der Weihnachtspauſe, die bis zum 9. Januar dauert, eine Reihe von Geſetzentwürfen wirt⸗ ſchafts⸗ und finanzpolitiſcher Art. Geneh⸗ migt wurden die vom Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft vorgelegten Geſetzentwürfe über den Verkehr mit Milch⸗ erzeugnäſſen und über den Verkehr mit Giern. Das, Reichskabinett verabſchiedete ferner ein Geſetz über die Reichsluftfahrtverwal— tung. Dieſes Geſetz beſtimmt u. a.. daß die ſtaatlichen Hoheitsbefugniſſe in der Luftfahrt ſoweit ſie bisher noch den Ländern zuſtanden, auf das Reich über⸗ „ gehen. Das Geſetz ſieht eine Verſchärfung der Stra⸗ ſen gegen unbefugtes Photographieren aus Luftfahrzeugen vor. Der hauptſächlichſte Zweck der beiden neu— en Geſetze, iſt die dauernde Ordnung des Marktes, durch die die bisher üblichen Marktſicchwankungen ausgegli⸗ chen und. möglichſt gleichlaufende Preiſe, insbeſondere im Intereſſe der Verbraucher⸗ ſchaft gewährleiſtet werden. Um dieſes Ziel zu erreichen, müſſen zu der Regelung des in— neren Marktes Maßnuhmen zur Beſeitigung der regel- loſen Einfuhr bon Milcherzeugniſſen und Eiern hinzukommen. Dies iſt nur möglich durch ei⸗ ne einheitliche Erfaſſung und In⸗ ng ſowohl der inländiſchen als der ausländiſchen Ware. Hierdurch wird für die Handelspolftik eine ausreichende Bewegungs— freiheit geſchaffen, die es ermöglicht, einen gerechten Ausgleich zwiſchen den Lebensbedürfniſſen der deutſchen Land wirtſch aft und den Ausfuhrintereſſen der Induſtrie zu finden. Die Einfuhr ſoll nicht abgedroſſelt werden, aber ſie kann nun den Bedürfniſſen des deutſchen Marktes an: gepaßt werden. Gleichzeitig wird dadurch der Uh Möglichkeit geſchaffen, um bei der Einfuhr auf ſolche Länder Rückſicht zu nehmen, die ihrerſeits bereit ſind, die deut⸗ che Nu. uhr aufzunehmen. Daneben werden grundſatzuch neue Wege fur die deut⸗ ſche Handelspolitik eröffnet. Die Geſetze beſtimmen, daß Bukter, Kä⸗ ſe und Eier im Inlande nur durch Reichsſtellen in Verkehr gebracht werden dürfen, ähnlich wie dies bisher ſchon bei Mais, Oel und Fetten der Jall war. Das gilt ſowohl für Inlandsware wie auch t= di Einfuhr. Wer Butter, Käſe oder Eier in Verkehr brin⸗ gen oder aus dem Auslande einführen will, muß ſie vorher der zuſtändigen Reichſtelle zum Kauf anbieten. Lehnt die Reichsſtelle die Uebernahme ab, ſo darf die Ware im Inland nicht in den Verkehr ge⸗ bracht werden. Der Reichsminiſter für Er⸗ nährung und Landwietſchaft etzt die Uebe r⸗ nahme⸗ und Abgabdepreiſe der Reichsſtellen feſt. Die Regelung kann auch auf beſtimmte Milcherzeugniſſe anderer Art als Butter und Käſe ausgedehnt werden. Soweit dies mit dem Ziel der Geſetzge— bung vereinbar iſt, wird bei ihrer Durchfüh⸗ rung in der Regel kein zentraler Ein⸗ kauf durch die Reichsſtellen in Frage kom⸗ men und auf beſtehende Geſchäftsbe— ziehungen des Handels Rückſicht genommen werden. Die Beſchränkungen des Verkehrs werden ſich nur auf das für die Marktord— nung Notwendigſte erſtrecken. In den Geſetzen iſt die Möglichkeit der Uebertragung gewiſſer Befugniſſe des Reichsminiſters für Ernährung und Land— wirtſchaft auf einen Veauftragten vorgeſe— hen. Der Reichsminiſter beabſichtigt, dieſe Befugniſſe auf den Reichskommiſſar für die Milchwirtſchaft, Freiherrn von Kannne, zu übertragen, in Erweiterung des ihm erteilten Auftrages zur Ordnung des Marktes mit landwirtſchaftlichen Verede— lungserzeugniſſen auf berufsſtändiſcher Grundlage. Weitere Geſetze Weiterhin wurde verabſchiedet ein Geſetz zur Aenderung des Geſetzes üher die Errich— tung eines Unternehmens„Reichsautobah— nen“, wodurch die Errichtung von Bauten und Nebenbetrieben in der Nähe der Kraft— fahrbahnen einer beſonderen Regelung un— terworfen wird. Ein Geſetz über den deutſchen Ge⸗ meindetag ſtellt dieſen unter eine ſtraffe Reichsaufſicht und enthält eingehende Ve⸗ ſtimmungen über die Organiſation und die Finanzgebarung dieſer Körperſchaft des öffentlichen Rechters. Durch das Geſetz über die Vereinigung von Mecklenburg⸗Strelitz und Meckſenburg— Schwerin erhalten alle Angehörigen der bei⸗ den Länder die mecklenburgiſche Staatsange— hörigkeit. Die vereinigten Länder erhalten den Namen„Mecklenburg“. Ein Geſetz zur Aenderung des Genoſſenſchaftsweſens bedeutet die erſte wichtige Etappe auf dem Wege einer Umgeſtaltung des deutſchen Ge— ſellſchaftsrechtes. Das Geſetz bezweckt einen verſtärkten Rechtsschutz der Genoſſen und enthält Beſtimmungen über Zwangsver⸗ gleich, Zulaſſung des Vergleichs über die Nachſchußpflicht und Einſtellung des Kon⸗ kursverfahrens. Die Genoſſenſchaften mit unbeſchränkker Haftpflicht ſollen in Zukunft überhaupt verſchwinden. Ein Geſetz über die Maßnahmen auf dem Gebiete des Kapitalverkehrs trifft Beſtim⸗ mungen über den Kündigunasſchutz für zinsgelentte Forderungen und uber vie Stundung von Hypotheken ſowie über die Ablöſung von Grundſtückslaſten durch Hin⸗ gabe von Schulbverſchreibungen. 0 Ferner verabſchiedete bas Reichskabinett ein Geſetz über Relſekoſtenvergä⸗ tung der Beamten Genehmigt wurden ein Geſetz gegen Wuldverwüſtung ſowie ein Geſeh zur Sicherung der Dünge⸗ mittel- und Saatgutverſorgung, ebenſo ein Geſetz zur Aenderung der Gewerbeordnung, ein Geſetz üer Schiedsabreden in Kartellver trägen, ein Geſetz über Spar⸗ und Giro⸗ kaſſen, kommunale Kreditinſtitute, Girover⸗ und Girozentralen, ein Aenderung des Notenhankgeſetzes, wonach die Befugnis zur Notenausgabe der Ländernolenbanken mit dem J. Dezem- ber 1935 erlöſchen ſoll. Ein neues Kaliwirtſchaftsgeſetz paßt die Regelung der Kaliwirtſchaft den neuen Wirt⸗ ſchafts⸗ und politiſchen Verhältniſſen an. Schließlich wurde noch ein Geſez über die Beiſitzer der Arbeitsgerichte und Schlich⸗ tungsbehörden und die Vertreter bei den Jachausſchüſſen für Hausarbeit ſowie über Betriebsvertretungen verabſchiedet. Da das in Vorbereitung befindliche Geſetz über Ord⸗ nung der nationalen Arbeit erſt am 1. Mai 1934 in Wirkſamkeit treten ſoll, wurde eine weitere Uebergangsregelung auf dieſem Ge⸗ biet notwendig. Profeſſor Deſſauer aus der Haft entlaſſen. München⸗ Gladbach, 16. Dez. In der Frei⸗ tagsperhandlung im Voiksvereinsprozeß er⸗ klärte das Gericht zum Schluß der ZJeugen⸗ vernehmung, daß es den Antrag von Pro⸗ feſſor Deßſauer auf Haftentlaſſung als gerechtfertigt anſehe. Da Einwendungen nicht erhoben wurden, verkündete das Ge— richt einen entſprechenden Boſchluß. Franziskanerpater von den Polen aus- gewieſen. Poſen, 16. Dez. Der deutſche Franziska— nerpater Kempf, der lange Jahre die Be— treuung der deutſchen Katholiken in Poſen innehatte, iſt plötzlich von den polniſchen Be⸗ hörden ohne Angabe von Gründen ausge— wieſen worden. Auch ein Schritt ſeiner vor— geſetzten kirchlichen Behörde in Warſchau blieb ohne Erfolg Letzte Nachrichten Auf einen Schulzug gefahren Bisher 10 Tole und 50 meiſt Schwerverletzte Poſen, 16. Dezember. Vox der Einfahrt zum„ uplbahnhof Po- ſen fuhr ein Perlanenzug es einen dork hal- kenden Zug, der nit kindern beſezt war. Drei Wagen enden Zuges ftürzlen in⸗ folge des Zufaruntenſtoßes die Böſchung her⸗ unker. Aus ünmmern konnten bisher 10 Kinder die Leichen geborgen werden, 50 Perſonen ſind meiſt ſchwer verletzt, von de⸗ nen eltva 20 mit dem Leben davonkommen dürflen. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß ein Signal falſch geſtellt war, ſo daß ein aus Obornik kommender Schulzug auf einen an— doron Schilaug, der feine Einfahrt hatte Gesetz zur auffuhr. 00 Wagen wurden aus 145 115 en geworfen und zwei von! a en 0 Meter hohe Naschugg 5 delt ſich bel den r N en ns um Wagen vierter Haſſe, die faſt ſämſſich mit Schulkindern und Landfrauen beſetzt waren. An der Unfallſtelle ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab. Die Wagen mußten auseinandergeſchnitten wer⸗ den, um die Inſaſſen zu befreſen. Die Lage der Berleißten war durch den ſtrengen Froſn noch beſonders kriiſſch. Ein in der Rüße der Unfallſtelle ſtehendes kleines Haus konnte die Verungkückten nicht fämtlich aufnehmen Erſt nach und nach war der Abtransport an dem ſich auch Militär⸗ kraftwagen beteiligten. möglich. Todesurteil in Oſterreich Wien, 16. Dezember. Das Skandgerichl in Wels hal den wegen Meuchelmordes an ſeiner Geliebten ange klagten Beſitzersſohn, Breitwieſer, zum Tode durch den Strong verurkeilk. Es iſt dies das erſte Todesurteil. das in Oeſterreich ſen Kriegsbeginn— die Todesurteile der milila riſchen Stanger während des Krieges ausgenommen— gefällt wurde, do nach dem Kriege die Todesſtraſe in Oeſierreih en ſchafft worden war. — Begnadigung Der Bundespräſident hat den vom Stand- gericht in Wels zum Tode durch den Strang verurteilten Mörder Breitwieſer begna⸗ digt und die Todesſtrafe in lebenskäng⸗ lichen Kerker umgewandelt. Expreßzug überfallen Cbarbin, 16. Dezember. Der Transſibiriſche Expreß ist bei Tfilſikar um Mitternacht von Banditen zur Eng ſung gebracht und angegriffen worden. Sie- ben Reiſende wurden getötet und acht ver letzt. Japoniſche Truppenabkeilungen rie ben die Banditen mit Maſchinengewehren nach kurzem Gefecht auseinander. a 13 Todesopfer Wie zu dem Ueberfall auf den Transſſbi⸗ rienexpreß bei Tſitſikar ergänzend gemeldet wird, hat ſich die Jahl der Opfer bedeutend erhöht. 13 Perſonen haben ihr Leben ein⸗ gebüßt. nämlich ein Ruſſe, ſechs mandſchuri⸗ ſche Staatsangehörige, drei japaniſche Zivi⸗ liſten und drei japaniſche Soldaten. 15 Per⸗ ſonen, ein ruſſiſcher Soldat, drei mandſchu⸗ riſche Soldaten und elf mandſchuriſche Jipi⸗ liſten wurden verletzt. Die Zahl der von den etch entführten Perſonen iſt noch nicht bekannt. — J. Arzte verordnen 51 8 IDEE-Kaffee (Bohnen-Kaffee) wegen seiner Unschäd- lichkeit. Das 200 gr. Paket kostetnur 122 Pg. ir haben Jon 1-6 Uhr Meöcknes! , Das Haus der bequemen Zahlungs- bedingungen! Die prachtuollen Gaben IIllunnumitttptsibzgtstnmmtnttttimtnntsttnttttttttttntteteteeeneetteacttsdt heist vom großen ipezielhaus für Betten u. Ausszteuern pronn 13.7 Grad gemeſſen. Vie Schwäbiſche Alb und der württembergiſche Schwarzwald 1 e Höchſttemperaturen 14.8 bzw 8 rad. 5 Und in Italien Norditalien wurde von neuen Schnee⸗ ſtürmen heimgeſucht. * Kartoffel erſetzt Auslandstohſtoſſe Die Backhilfsmittelinduſtrie iſt auf ſtän⸗ diſcher Grundlage veranlaßt worden, 8000 Tonnen Kartoffelwalzmehl in ihren Backhilfsmitteln zu verarbeiten. Hiermit iſt nicht nur der Kartoffelverwertung gedieat, ſondern es werden dadurch vor allem auch ausländiſche Rohſtoffe in zunehmendem Ma⸗ ße aus den Backhilfsmitteln verdrängt. Gleichzeitig ſind für patentiertes Verfahren zur Herſtellung von Kartoffelpuddingmehl geſchaffen worden. Dieſes ſteht im Geſchmack und in der Verwendungsmöglichkeit dem bisher aus ausländiſchem Mais hergeſtellten Pudding⸗ mehl in keiner Weiſe nach. zeit Kartoffelſtär ke, neue Abſaßmöglichkeiten durch ein beſonders 58 JJ. N E. V. Viernheim Morgen Sonntag, 17. Dez. 1933, greßes Fußball- Freundſchaftstreffen gegen Ut r R. Feudenbeiml. (Bezirksliga) ¼3 Uhr auf dem D. J.. Stadion.. 1 Das Spiel der 2. Mannſchaft findet nicht ſtatt, da Feudenheim ein Verbandsſplel aach ⸗ zuholen hat. e i Handball: D J. K. 2.— Phönix Maun⸗ heim 2. um 11 Uhr Vormittag In Secken⸗ heim: Viernheim Jugend gegen Seckenhein 1. Mannſchaft um 3 Uhr, Abfahrt 1,30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe.. Zu obigen Freundſchaftstreffen laden wir die ganze Sportgemeinde, beſonders alle Fußball ⸗ freunde ſowie unſere Mitglieder recht herzlich ein und bitten um recht zahlreichen Beſuch. Der Sportleiler. Eiszeit über Deulſchland 28 Grad fälte in Schleſien.— Zunehmende Vereiſung der Fläſſe. Der ſcharfe Froſt in Deutſchland hält an. Die letzte Nacht war überall bitter kalt. In der Reichshauptſtaddk wurden am Freftag immer noch 14 Grad unter Null gemeſſen, in den Außenbezirken ſogar 16 Gr deutſchland wurden Temperataren 15 Grad gemeſſen. 1 Die größte Kälte mif 28 Grad hal Sch ſien zu verzeichnen. Während in 5 N 26 Grad und in der Gegend 27 Grad gemeſſen wur Temperatur in Sprollau ſogar Grad In den höheren Lagen liegt die Temperatur elwas höher als in den Niederungen. So meſ ie So pe zum Beiſpiel bei ſturm 15 Grad Ha mburg bot am Freitag ein recht winterliches Bild, nachdem in der Nacht ſtar⸗ de Schneefälle niedergegangen waren. f In Mitteldeulſchland iſt die Lage auch recht ungünſtig. In Thü⸗ ringen hat der Sturm ſtarke Schneever⸗ wehungen verurſacht, ſo daß im Vereich der Reichsbahndirektion Erfurt drei Perſo⸗ nenzüge im Schnee ſtecken blieben. Nehenflüſſe des Rheins zugefroren Die Verſchärfung bes Kroſtes hat die Ver⸗ 0 0 Z errisse nes Lan eiſung der Nevenflune des Rheins veſchleu⸗ nigt. Sämtliche Nebenfküſſe des Mittel— rheins ſind zugefroren. Neckar, Main und Lahn und Moſel melden Eisſtand. Die Eis⸗ ſkauung oberhalb der Loreley hat eine wei⸗ tere Ausdehnung erfahren, da die mächtigen Eisſchollen vom Oberrhein ſich dort anſam— meln. Man will mit Eisbrechern verſuchen, das Eis wieder in Bewegung zu bringen, da ſonſt die Gefahr beſteht, daß von der Lo— reley aus rheinaufwärts auch der Rhein zu— friert. Auch auf den holländiſchen Flüſſen hat der Eisgang, wie aus Amſterdam gemel— det wird, zugenommen. Die Schiffahrt iſt faſt völlig zum Erliegen gekommen. Nach Rotterdam und Antwerpen iſt ein Schiffs⸗ verkehr nicht mehr möglich. Der Verkehr in Südholland kann nur über großen Umwe— gen teilweiſe aufrecht erhalten werden. Eisgang legt Schiffahrt lahm Das Eistreiben auf dem Rhein hat in Duisburg die Schiffahrt vollkommen zum Er⸗ iegen gebracht. Das Hereinſchleppen der Schiffe vom Strom hat im verſtärkten Ma— ße zugenommen. Auf dem Rhein-Herne⸗ „Kanal iſt der Schiffsverkehr durchweg einge— ſtellt worden. Hehneefall Nach dem großen Schneefall und der Auf⸗ klärung hat die Kältewelle auch in Würt⸗ temberg wieder neuen Auftrieb erhalten. In Stuttaart murden 145 Grad und in Heil⸗ DN Roman von Lisa Honroth-LOewe eee eee „Sie wiſſen nicht, Frräulein, wie das iſt. iſt es beſſerr bei deutſchen Soldaten? Aberr bei uns? Frräulein ſollten nurr einmal den Pjotrr hörren, derr jetzt auf Urrlaub war. Wenn die Soldaten auf Urrlaub kommen, dann bekommen ſie eine feine Uniforrm, aberr in N DDS (Breitestraße) „Hier haſt du! Kannſt du den Namen leſen und den Or Wenn du glücklich hinkommſt, geh dorthin! Vielleicht wird man dir dort weiterhelfen.“ 5 a Der Junge ſtand auf, ſtopfte das Geld in ſeine Stiefel. Dann verbeugte er ſich vor Gerda Donatus ſo tief, wie er te Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) der Kaſerrne— zerriſſene Schuhe, zerriſſene Uniforrm, 14 „Wie ſiebſt du denn aus, Stanek?“ ſagte ſie entſetzt und zog den Jungen empor. Sie fühlte, wie der ganz „Komm ſchnell zu mir herein! Erzäbte mir! Was hat es gegeben? magere, aufgeſchoſſene Knabenkörper zitterte. Wie kann ich dir helfen?“ Gerda Donat und mit Augen da, Weiberr geben wollte.“ Gerda wollte etwas einwerfen; aber es hatte keinen Zweck. Dieſer Junge da mit ſeinen verzweifelten und wachen Augen hatte viel zu tief in das nackte Leben hineingeſehen, als daß es Sinn gehabt hätte, den Trunkenbold von Vater vor ihm zu verteidigen. Und ſchon ſprach Stanek Spledy weiter: „Err hatte ſchon immerr gedrroht, Frräulein, daß err mich in die Militärrſchule gebben würrde, und jetzt, Frräu⸗ lein, jetzt iſt es Wahrheit geworrden. Ich ſoll forrt, errſt in die Schule, dann zu den Handgrranatenwerrfern. Aber ich will nicht, Frräulein, ich will nicht, Frräulein, ich will nicht! Ehe ich zum Militärr gehe, lieberr laufe ich in die Oderr.“ „Aber Stanek, Junge, es gehen doch auch andere Leute zum Militär, bei uns in Deutſchland auch. Wenn da jeder ins Waſſer laufen würde ſaß mit zuſammengebiſſenen Zähnen in denen nur ihr angeſpannter Wille die Tränen zurückhielt. Vor ihr ſaß Stanek und ſprach: „Ich habe immer Streit mit dem Alten gehabt, mit dem Vaterr, Frräutein, weil ich zur Mutter hielt. Und weil ich es nicht zuließ, daß err die Mutter und die Kleinen verrrprrügelte, weun err betrrunken warr. Und weil ich ihm das Geld von den Bottengängen bei Pan Franzke und bei Ihnen nicht für ſeinen Fuſel und fürr ſeine die Strrohſäcke verlauſt. Und herrumgejagt, Frräulein, daß man ſchon kein Menſch mehr iſt. Achtzehn Pfund hat der Pfiotrr abgenommen— und nun liegt err im Lazarret in Lemberrg und huſtet ſich die Seele aus dem Leib. Derr wirrd nicht mehr, hat ſein Brruder geſagt. Aberr ich will nicht, Frräulein, ich will nicht! Sie haben mirr zu leſen gegeben, Frräulein, Sie haben mit mirr gerredet. Da iſt ſo viel, was man lerrnen möchte, wiſſen und tun. Wärr nicht die Mutter geweſen und Sie, ich wärr ſchon lüngſt ausgerriſſen. Aberr wenn ich beim Militärr bin, kann ich der Mutterr doch nicht mehrr helfen und den leinen auch nicht. Da geh ich ſchon lieberr gleich.“ „Aber wo willſt du hingehen, Stanek?“ Gerda ſaß wie betäubt da. Gegenſatz nun zu dieſem verzweifelten Knabenſchickſal— er nahm ſelbſt ihr die Faſſung. Und als nun Stanek plötz— lich wie gefällt vor ihr auf die Knie fiel und flehend Rodſchinſky traf, lag die volle Morgenſonne bereits auf ſagte: „Geben Sie mirr Geld, Frräulein, bitte, geben Sie mirr, nurr ſo viel, daß ich überr die Fähre komme und bis an die Grrenze bei der heiligen Mutter Gottes von Annaberrg; ich werrde es Ihnen wiederrgeben, ſpäter! Helfen Sie mirr doch, Frräulein!“ Da ſtand Gerda wie taumelnd auf. Mit zitternden Händen ſchloß ſie ihren Schreibtiſch auf, drückte dem Jungen, der da noch immer auf der Erde kniete, ein paar Scheine in die Hand. „Geh, Stanet!“ flüſterte ſie.„Hier haſt du! Ich weiß nicht, ob ich recht tue; aber ich tue es. Sieh zu, daß du glücklich durchkommſt.“ Mit fliegenden Händen ſchrieb ſie ein paar Zeilen. Der Gegenſatz zwiſchen dieſem Tage der Heiterkeit, des Kinderlachens, des ſchmerz— lich ſüßen Gefühls einer uneingeſtandenen Neigung, der ſich in der Kirche vor einem Heiligenbild verbeugen mochte. „Die heilige Jungfrrau wird Ihnen lohnen, Frräu⸗ lein“, ſagte er ſehr leiſe und ehrfurchtsvoll. Ehe Gerda ſich noch zu beſinnen, ehe ſie noch etwas zu ſagen vermochte, nachzudenken, ihn vielleicht zurück— zuhalten, war er zur Tür hinausgelaufen. Siebentes Kapitel. Der Sonntagmorgen begann mit einem ſilbergrauen Schleier fern über der Stadt. In der Nacht mochte es ge⸗ regnet haben, denn die Petunien auf Gerdas bunt⸗ geſtrichenem Balkon trugen in ihren weißen und violetten Kelchen das glänzende Naß der Regentropfen. Aber ſchon ſangen aus dem ſilbernen, zarten Grau die Vogelſtimmen, ſchon wurde das matte Silber von den erſten Sonnen⸗ ſtrahlen erhellt. Und nun brach die Schleierdecke des Him⸗ mels auseinander, vor einem Blau, das erſt zaghaft, dann immer triumphierender den Himmel erleuchtete. Als Gerda ſich am Ausgang der Stadt mit Doktor den Fliederbüſchen, die in duftenden Kaskaden, weiß und blau gemiſcht, ſich über die Wälle drängten. Gerda und Rodſchinſty gingen nebeneinander durch den duftenden Sommer— beide ſchweigend, denn Nod⸗ ſchinſty hatte wohl gemerkt, daß es wie eine leichte Be⸗ fangenheit über Gerda lag. Und er war Frauenkenner genug, um zu wiſſen, daß hier alles ſich von ſelbſt ent⸗ wickeln und löſen mußte. Daß dieſes Mädchen, das nun mit etwas verſchloſſenem Geſicht neben ihm herging, nicht überredet, nicht überrumpelt werden durfte. Gerda fühlte den gleichmäßigen Takt ihrer Schritte; ſie glaubte auch der gleichmäßigen Takt ihrer gemeinſamen Gedanken ſpüren. (Fortſetzung folgt.) Ein spätes Glu. Frau Marianne Schleuſing ſaß am Fenſter. Es ſchneite— weiche, weiße Flocken; ſtetig fielen ſie herab, immer mehr und mehr. Das machte ſo müde, das wirkte ſo einſchläfernd. Ringsum war es ſtill, wie es jetzt immer war, ſeit das fröh⸗ liche Kinderlachen verſtummte. Es war nachmittags, kaum drei Uhr; aber faſt war es, als wollte es ſchon dunkel werden. Frau Marianne träumte. So träumte ſie oft: ſie halte ſa ſo viel Zeit Ihr Leben war ſo leer, ſo unnütz. Nun kam bald wieder Weihnachten heran, da würde ſie hinauswandern auf den Friedhof zu ihrem Hans und ein Chriſtbäumchen auf ſeinen Hügel pflanzen. Hans!— Es wallte bitter in ihr auf, daß er ſterben mußte, ihr Einziger! Gerade um Weihnachten war es— all die Spiel⸗ ſachen, die ſie für ihn gekauft hatte, lagen ſchon da, all der bunte Tannenſchmuck die goldenen Nüſſe.— Oh, ſie wußte es noch wie heute! Wie er mit dem Mädchen nach Hauſe kam und Schmerzen im Halſe ſpürte und dann gegen Abend das Fieber eintrat. Wie das kleine Köpfchen glühte und die großen Augen ſo unruhig umhergingen. Der alte, erfahrene Arzt. ein guter Freund ihres verſtorbenen Mannes, des Dr. med. Schleuſing, machte auch gleich eine ſorgenvolle Miene. „Es wird ernſt, gnädige Frau! Seien Sie tapfer!“ Wie hat ſie gerungen, geweint an dem kleinen Lager! Wie hat ſie auf den Knien gelegen und gefleht um ihr Letztes. Umſonſt— nach zwei Tagen war alles vorbei. Und ſie brachten die kleine Leiche fort. Gerade am Heiligen Abend ſcharrte man ſie ein. Und ſie ſtand wie betäubt, wie er⸗ 8 an dem offenen Grab. Der Himmel war grau und düſter. ur ganz zuletzt brach es wie ein blaſſer Sonnenſtrahl durch die Wolken. Der blieb auf dem ſchmalen, weißen Sarg haften. Und es war, als würde der Sonnenſtrahl mit hinabgeſenkt, um zu leuchten in der dunklen Tiefe. Dumpf donnerten die Erd⸗ ſchollen hinab. Und dann läuteten die Weihnachtsglocken und in den Häuſern erglänzten die Tannenbäume und ſauchzendes Kinder⸗ lachen ertönte; aber Frau Marianne ſchlich nach Hauſe— wie eine Bettlerin. Allein! Sie hatten ſich ihr nicht aufgedrängt, die guten Freunde, und nahe Verwandte hatte ſie nicht. Und zu Hauſe hatte ſie dann der alten Auguſte ihren Weihnachtstiſch aufgebaut, und der treuen Perſon ſtürzten nur ſo die Tränen aus den Augen, als ſie ihrer teuren Herrin die Hand küßte.— Und dann hatte ſie noch lange geſeſſen und geweint, geſonnen und gegrollt. „Herr Gott, biſt du ein gütiger Vater und nimmſt einer armen Witwe alles— alles, was ſie hat? Und keiner iſt da— keiner, der mich liebt!“ Keiner?— Sie ſchrak zuſammen, und eine hohe Männer⸗ geſtalt mit blaſfem, traurigem Geſicht trat vor ihr inneres Auge. Damals, vor drei Jahren, da war einer geweſen, der ſie liebte. Ob er auch ſo einſam letzt im Leben daſtand wie ſie? Es war im Frühjahr Zwer Jahre waren verſtrichen ſeit ihres Gatten Tod, der, ein Opfer ſeines Berufs. bei einer Typhus⸗ epidemie geſtorben war nach einer kurzen, ach, ſo glücklichen Ehe Der kleine Hans zählte damals fünf Jahre. Da ließ ſich der Ingenieur Leo Giesberg melden.— Es war ein ſommerwarmer Tag, und ſie trug ein leichtes, weißes Kleid. Sie ſah ſo mädchenhaft jung aus mit dem blonden Haar, das Geſicht ſo zart und roſig, der kleine Mund, der wieder lachen gelernt hatte. wenn ſie den drolligen Späßen Hänschens zu⸗ hörte, ſo jugendlich friſch: nur den großen, ernſten Augen ſah man es an, daß Schweres über ſie hinweggegangen war. Sie wußte, warum der Ingenieur kam. Er war ein Freund ihres Mannes geweſen und war in der Nähe in einem großen Werk beſchäftigt Sie kannte ihn gut, da er früher in derſelben Stadt mit ihnen gelebt hatte Am Morgen hatte ſie einen Brief erhalten; dem folgte er nun auf dem Fuße. Aber ſie hatte doch noch Zen gefunden. nach dem Friedhof hinaus⸗ zuwandern Dort, an dem roſenumrankten Hügel. war ſie niedergeſunken, die Hände im Schmerz zuſammengekrampft. „Du, mein Kurt, haſt du deine Marianne allein gelaſſen in der kalten Welt! Und nun will ein anderer kommen und will ſie beſitzen.— Aber fürchte nichts. ich bleibe dein, auch übers Grab hinaus! Nein. nein, ich iue es nicht! Der Hans ſoll keinen Stiefvater haben!“— 5 Leo Wiesberg trat zögernd auf Frau Doktor Schleuſing zu und führte ihre Hand an die Lippen Er war eine ſtattliche, ſchöne Erſcheinung, ein blonder, deutſcher Recke. „Gnädige Frau haben meinen Brief erhalten?“ fragte er dann erregt. auf dem angebotenen Seſſel Platz nehmend. Sie ſenkte die Augen vor ſeinem forſchenden lick und nickte ſtumm. Es war doch ſo ſchwer: hätte er ihr doch Zeit gelaſſen— ſchriftlich würde ſich das alles viel leichter gemacht haben. „Und darf ich hoffen. anädige Frau?“ klang es wieder dringend an ihr Ohr 8 Da hatte ſie all ihre Kraft zuſammengenommen, und mit ihrer weichen, ſüßen Stimme, die wie Muſik klang, hatte ſie ihm viel liebe Worte geſagt: aber er hörte immer nur das eine: „Ich kann dem Hans keinen Stiefvater geben!“ Giesberag lächelte bitter. f 5 5 4 een denn gnädige Frau, daß ich ein ſo böſer Stief⸗ r ſei ürde?“ g 0 c weit nicht. Bitte, quälen Sie mich nicht!“ entgegnete ſie gepreßt. N 1. 5 belt „Verzeihen Sie, gnädige Frau! Er ſtand auf un! eugte ſich tief über ihre Hand. Noch einmal küßte er ſie, heiß, bren⸗ nend, ſo daß ein roter Fleck auf der zarten Hand zurückblieb. Dann ging er. An der Ihr l 17 905 einmal um. ianne, iſt das Ihr letztes Wort? 1 11 0 ſpie Hand auß die Tiſchkante geſtützt, als müſſe ten. 4 0 hein lettes! Ich kann nicht anders“, flüsterte ſie dann lelſe, das blonde Haupt wie ſchuldbewußt ſenkend. 5 Unten hörte ſie den müden Schritt des Ingenieurs n klingen. Und dann hatte ſie noch lange dageſtanden und 0 Leere geſtarrt, bis ſie müde wurde und ſich in die Sofaecke kauerte. enzimmer deckte Auguſte den Tiſch. Es war Midtlgszelt Und wo blieb Hans, der doch immer gleich zur 7 5 0 15 11 nicht zurück mit der Minna“, berichtete Auguſte auf ihre unruhige Frage. 1 „Aber wo bleiben ſie 0 Sibbe gehen. eute an 4. Am Sees e Gon, wenn ihm etwas 14000 el Sie lief ratlos hin und her. Auguſte begriff ihre 11900 nicht. Dann warf ſie einen Mantel über und wollte ſortſtürzen. Da kamen ihr plötzlich die beiden Verſchwundenen 0 0 ans in fremden Kleidern, aber wohl und munter, da; ädchen mit einem Paket naſſer Kinderſachen im Arm. A;: HN N l . 748 n Die gnädige Frau möchte nur entſchuldigen, aber der Hans wäre ins Waſſer gefallen Und ſie hätte ihn doch ganz gewiß nicht außer acht gelaſſen. Er ſpielte mit den Steinchen im Uferſand Und plötzlich war dann ein Schrei erklungen und er hatte im tieſen Waſſer gezappelt. Ehe ſie ſich aber noch recht beſinnen konnte war auch ſchon ein Herr hinzugeſprungen und hatte den Kleinen gerettet. „Wer war der Herr?“ „Ich weiß es nicht, gnädige Frau. Er legte mir nur den Hans auf den Arm und war gleich darauf wieder ver⸗ ſchwunden.“— Und Marianne erfuhr es auch nie. Sie ſorſchte auch nicht danach, ſie jubelte über ihren geretteten Buben und dankte Gott, daß ſie ihn wieder hatte. Ach, ſie hatte ihn nicht auf lange. Den Sommer durch und den Herbſt— und dann wurde er ihr genommen. Sie verſank wieder in trübes Sinnen. Was mochte aus Leo Giesberg geworden ſein? Ob er eine Frau genommen hatte?. Er war doch ein ſchöner Mann. und wobl mochte ihn ein Weib lieben; aber ſie nicht, ſie nicht! Wie er damals vor ihr geſtanden hatte, faſt wäre es in ihrem Herzen aufgelodert wie eine neue, ſonnige Glut.— Sie wollte dem Hans keinen Stiefvater geben. Das war ihre Rede geweſen, nicht, daß ſie ihn nicht heiraten könnte. Und dann hatte ſie ſo bald keinen Hans mehr War das eine Schickung des Himmels, um ſie zu ſtrafen?— Nein, nein, ſtrafen doch nicht! Sie hatte doch recht gehabt, ihrem Gatten die Treue zu halten Hatte ſie wirklich recht getan? Wenn ihr Mann das wiſſen könnte. Sein liebſter Freund wohl war's, auf den er immer große Stücke gehalten hatte.„Ja, der Giesberg“, ſagte er oft,„das iſt ein ganzer Kerl; auf den kann man ſich verlaſſen.“ Vielleicht hatte ſie doch nicht recht getan. Zu all der Trauer nun auch noch die Reue. Sie ſeufzte tief auf. So einſam war ihr Leben, ſo grenzenlos einſam, ſo zwecklos Und ſo ging es weiter, keinem Menſchen zur Freude, keinem zum Nutzen, keinem notwendig zum Glück! Aber gleichviel— was half's? Es war nicht zu ändern. Sie ſtützte müde den Kopf. Da klingelte es draußen. Und gleich darauf wurde ihr ein Brief übergeben, Poſtſtempel Z. Da war ja Giesbergs Werk, früher wenigſtens war er da beſchäftigt; wer weiß, wo er jetzt ſein mochte! Seine Handſchrift war's auch nicht. Sie öffnete den Brief und las. Ihre Augen wurden größer, ihre Wangen glühten. Hochverehrte gnädige Frau! Verzeihen Sie es einem beſorgten Arzt, wenn er Sie be⸗ läſtigt. Aber ſeit ſechs Wochen liegt Dr. Leo Giesberg bei uns. Es ſteht ſchlecht um den Kranken. Er hat hohes Fieber, und in ſeinen Phantaſien kehrt immer Ihr Name wieder. Seine Hände greifen unruhig umher und dann fällt er mit einem troſtloſen Seufzer zurück.— Eine Diakoniſſin kannte Sie und wußte Ihre Adreſſe. Es iſt ja nun immer noch möglich, daß Sie nicht die Perſönlichkeit ſind, die der Kranke meint, aber wenn Sie glauben, in irgendeiner Weiſe günſtig auf ſeinen Zuſtand einwirken zu können, dann kommen Sie, ſobald es Ihnen möglich iſt! Vielleicht iſt er noch zu retten. Mit vorzüglicher Hochachtung Dr. Ernſt Folger. Darunter ſtand noch der Name des Krankenhauſes. * Frau Doktor Schleuſing verreiſte plötzlich. Das war ſeit Jahren nicht dageweſen, und Auguſte konnte ſich nicht genug darüber wundern Die gnädige Frau ſagte auch kaum, wohin: ſie wußte nicht, wann ſie zurückkehren würde. Die brave Auguſte ſchüttelte den Kopf und wußte nicht, was ſie von all dem denken ſollte Frau Marianne kümmerte ſich auch wenig um die klugerweiſe nicht ausgeſprochenen Gedanken des dienſt⸗ baren Geiſtes Sie fuhr noch mit dem Abendzug nach Z In ihren Augen lag ein Ernſt. eine Sicherheit, nicht mehr der ver⸗ träumte, leere Ausdruck von früher. Endlich am Ziel, eine Aufgabe! Weiter dachte ſie noch nicht. i Mit elaſtiſchen Schritten ging ſie am nächſten Morgen ins Krankenhaus. Dr Folger führte ſie ſofort zu dem Kranken und ließ ſie mit ihm allein. Leo Giesberg träumte wieder. Seine Lippen bewegten ſich, unverſtändliche Worte formend. Marianne lauſchte mit angehaltenem Atem. Er wurde leb— hafter, und nun verſtand ſie alles, was er ſagte. „Sie will dem Hans keinen Stiefvater geben, und ich habe ſie doch lieb! Ich bin ſo muͤde, aber ich muß ihn retten, den kleinen Kerl. Da liegt er im Waſſer Sie ſoll nicht weinen.— Beinahe hötte ſie ihn verloren. Und dann iſt er doch geſtorben, da hab' ich ihn nicht retten können.— Da mußte ſie weinen, —— Weinen.—— Vielleicht hätte ich ſie dann noch einmal fragen ſollen, aber ich konnte nicht, ich konnte nicht!—— Oh, Marianne!“— Seine Stimme brach in einem zitternden Flüſtern. Die blaſſe Frau am Bett bebte. Er— er hatte damals ihren Hans gerettet Und ſie hatte nicht weiter geforſcht in ihrem mütterlichen Egoismus. Jetzt weinte ſie wieder, aber es waren Tränen anderer Art. Wohl ernſt und qualvoll in anklagendem Schmerz, bittere Tränen der Reue. aber ſie fielen doch wie warmer Tau auf ihr Herz, das tot und leer war; und es fing wieder an, ſich zu beleben. 5 Ihre Tränen fielen auf die blaſſen, abgezehrten Hände des Fieberkranken und er erwachte leiſe. Ein Leuchten trat in ſeine Augen. „Marianne“, flüſterte er leiſe. „Ja, Leo, ich bin hier!“ 5 0 „Oh, ich träume ſo ſüß— weckt mich nicht. Marianne. geh nicht weg“ Und er hielt ihre Hände feſt. „Ich bin's ja, Leo! Ich, Marianne Schleuſing! Ich bin zu dir gekommen und ich will dich nie mehr verlaſſen, wenn du mich nicht ſelbſt fortſchickſt.“ So ſprach ſie leiſe und liebreich mit dem Kranken. Der ſah ſie immer noch ungläubig aus großen, verträumten Augen an. Ganz allmählich erſt begriff er, daß es kein Gebilde ſeiner Phantaſie war, daß er ſchon wach geweſen, da er noch zu träumen meinte. Da lächelte er ſelig und drückte ihre Hand an 3 ſeine Lippen und murmelte leiſe:„Meine Marianne!“ Luſtiges vom Weihnachtsmann. Um die Spärlichteit der Weihnachtsgeſchenke— weiter hat es eben dieſes Jahr nicht gereicht— notdürftig zu verdecken, hat Frau Ziepel die Geſchenke diesmal von großen Mengen Aepfeln umgeben. Aepfel ſind ja billig und außerdem machen ſie ſich hübſch und es ſieht nach was aus. So hat Frau Ziepel ſpekuliert. Beſcherung. Herbertchen ſtürmt ins Zimmer, bleibt vor ſeinen paar Geſchenken ſtehen, überblickt ſchnell den ganzen Gabentiſch und B91 „Die reenſte Obſtausſtellung.“ * 0 0 8 0 1 a e N: 1* N 77008 7 N N H e 50 10 o 7 74 N 27— 17 77 21 7 5 * e DN d 2 2 N 2 Zu Weihnachten hat Papa Beſuch bekommen, einen Schul⸗ freund, der einen geradezu ungeheuerlichen Leibumfang und einen entſprechenden Appetit hat. Am erſten Weihnachtstag. Das Eſſen iſt eben beendet, da ſagt Fritz zu dem Beſuch: „Herr Ziegenhein!“ „Ja, was willſt du denn, mein Jungchen?“ ö „Herr Ziegenhein, ich wollte, Sie wären alle Tage bei uns zum Eſſen.“ „Nanu, warum denn?“ „Dann gäbe es am folgenden Tage nie Aufgewärmtes.“ * „Du bekommſt diesmal einen Schokoladenweihnachtsmann von mir“, ſagt Onkel Franz zu Werner. 5 „Onkel“, erwidert Werner,„vergrößern deine Brillen, gläſer?“ „Ja. Warum fragſt du?“ „Ach, dann ſetze doch bitte deine Brille ab, wenn du mir den Weihnachtsmann kaufſt!“ Ma. 30h ſteue nich auf Weihnachten! Humoreske von Ludwig Waldau. Wenn man wie ich umſchwärmter Onkel zahlreicher nied⸗ licher Nichten iſt, da iſt es natürlich an und für ſich kein Kunſtſtück. ſich auf Weihnachten zu freuen Aber dieſes Jahr freue ich mich ganz beſonders, direkt ſpitzbübiſch auf das Feſt der Liebe! Ein Heidenſpaß wird das! Ich kann es kaum erwarten!— Wie das kommt? Sehr einfach: 5 Bisher, in den letzten Jahren, ſpielte ſich die Adventszeit immer dergeſtalt ab, daß faſt jeden zweiten Tag das Telephon ging:„Onkelchen, biſt du's? Ja? Fein! n Tag. Onkelchen! Hier iſt Anny! Ach, Onkelchen, du mußt mir einen Gefallen tun; ja, magſt du? Weißt du, ich will Papa eine neue Krawatte zu Weihnachten ſchenken. Bitte, geh doch mit einkaufen! Du haſt ſo'n fabelhaften Geſchmack!— Du gehſt doch mit, gelt?— Alſo heut nachmittag um drei Uhr! Ich hol' dich ab! Wieder⸗ ſeh'n, Onkelchen!“— Und ſo aing das die Woche zwei-, dreimal, die ganze Adventszeit durch. Aber dafür wußte ich auch dann. was ich zu Weihnachten alles geſchenkt bekam: worauf ich mich todſicher freuen konnte Denn der Schlips, den ich mit Ann für den„Papa“. die Zigarren, die ich mit Lieſelotte für den „Kuſin Alfred“ ausſuchen durfte. den Pyjama, den ich für meinen jüngeren Bruder wählen mußte. landeten alle, alle bei mir, unter meinem Chriſtbaum! Tia. meine Nichten waren eben praktiſch: ſie ließen mich ſelbſt das ausſuchen, was ſie mir zugedacht hatten; unter dem Vorwand, es ſei für den und den. Auf dieſe Art waren ſie ſicher, mir das Rechte zu ſchenken. — Ich hatte bis dieſes Jahr nichts gegen dieſe Kriegsliſt und freute mich in gewiſſer Beziehung auch auf Weihnachten, wenn auch in beſcheidenen Grenzen. Und meine Nichten liebten mich, ob meiner„ahnungsloſen Unſchuld“. doppelt! Aber dieſes Jahr, nein, da habe ich es einmal anders ge⸗ macht: Als meine Nichte Dorle mich anrief und bat, ihr beim Einkauf eines Selbſtbinders für ihren„Bruder Theo“ behilſ⸗ lich zu ſein, war ich wohl, wie immer, die Bereitwilligkeit ſelber, erſuchte aber dann im Spezialgeſchäft gelandet, ſofort den Verkäufer, den grellbunt⸗grün⸗rot⸗blauen Binder für fünfundneunzig Pfennige aus dem Schaufenſter zu holen und einzupacken; ein Stück, das höchſtens einen Suahelineger be⸗ geiſtert hätte. Meine Nichte war ſtarr!„Laß man Kindchen!“ beruhigte ich ſie„Als ich neulich mit Theo hier vorbeikam. war er begeiſtert; gerade für dieſen Binder!“ Und als wir uns trennten, platzte Dorle bald vor Aerger und Enttäuſchung! „n Tag. Onkel!“ Schwupp. ſtand ſie auf der Straßenbahn— Zwei Tage ſpäter ging ich mit Anny einen Spazierſtock kauſen, für ihren„Papa“ Sie war für einen ſchwarzen Ebenholzſtock mit Silberkrücke. Ich aber wählte einen ſimplen Bambusſtock für zwei Mark fünfzig Pfennige„Papa wird böſe. wenn du mit folcher Koſtbarkeit in Silber kommſt. Kindchen! Ich kenne ihn! Und außerdem läßt er ihn doch ſowieſo ſtehen!“ Do konnte ſie nicht gut widerſprechen; meines Bruders Vergeßlich⸗ keit in ſolchen Dingen iſt ſprichwörtlich.— Mit Lieſelotte kaufte ich für„Onkel Ewald“ drei Tage ſpäter hundert Virginias;: trotzdem die Kleine eine Kiſte feine Felix-Braſils für paſſender fand.— Gertrud aber ging mit mir Kragen kaufen: anſtatt weiche Sportkragen, Weite zweiundvierzig, wie ich ſie alltäglich trage, mußte ſie haushohe Stehumfallklappſturzkragen nach Hauſe tragen, Weite ſiebenunddreißig! Na ja, die Kragen waren doch für meinen„Neffen Emil“!— Und ſo trieb ich es weiter; zum Entſetzen meiner mir ſonſt ſo zugetanen Nichten. Und fetzt, kurz vor dem Feſt, kann ich mich vor Erwartung kaum ſaſſen: Was werde ich nun dieſes Jahr zu Weihnachten bekommen? Ausgeſchloſſen, daß meine Nichten mir mit dem Indianerſelbſtbinder, mit dem Schweinetreiberknüppel, mit Virginia-Giftnudeln, mit Kinderkragen kommen können! Sie müſſen, ob ſie wollen oder nicht, für mich nochmals einkaufen gehen, und zwar ſolo! Ich weiß alſo diesmal, dank meiner boshaften„Schwerhörigkeit“, ausnahmsweiſe nicht, was mir der Weihnachtsmann bringen wird!— Wer aber den Fünf⸗ undneuzig⸗Pfennig⸗Binder, die hundert Giftwurzeln, den Vieh⸗ treiberſtock, die Krägelchen Nummer ſiebenunddreißig wird ſüß⸗ſauer dankend als„Chriſtkindel“ ſchlucken dürfen, da bin ich wirklich geſpannt! Ach, ich freue mich ja ſo auf Weihnachten! Die Weihnachtskarten der Staatsoberhäupter. Auch in der breiten Maſſe der Bevölkerung ſchickte man ſich früher häufig Weihnachtsgratulationskarten zu. Das geſchieht auch jetzt noch, doch geht dieſer Brauch mehr und mehr zurück. Dagegen iſt es bei den Oberhäuptern der Staaten und bei den Angehörigen der Fürſtenhäuſer, ſoweit dieſe dem Chriſtentum angehören, noch immer üblich. Weihnachtskarten zu verſenden. Dieſe Weihnachtskarten ſind immer von hervorragenden Künſtlern entworfen und das Sujet wechſelt jedes Jahr ab. Auch die Mitglieder der einzelnen Fürſtenfamilien 11 wieder ihre beſonderen Weihnachtskarten. Manche von ihnen lieben es, auf den Weihnachtskarten, die ſie abſchicken, Szenen aus dem eigenen Leben, von ihrer Krönung oder auch Szenen aus der Geſchichte ihres Landes abbilden zu laſſen; andere lieben auf den Karten mehr Motive aus der chriſtlichen Reli⸗ gion oder vom Weihnachtsjeſt. Die engliſchen Könige und Prinzen zum Beispiel laſſen auf ihren Weihnachtskarten ge⸗ wöhnlich eine Szene aus der Geſchichte Englands zur Dar⸗ ſtellung bringen; bei der Königin und bei den Prinzeſſinnen iſt es üblich, das Chriſtustind, die Mutter Maria mit dem Kinde in der Krippe oder ſonſt ein Weihnachtsmotiv zu verwenden. Solche Karten erhalten nur die Staatsoberhäupter und die nächſten Angehörigen der Fürſtenhäuſer. A. M. Die Weihnachtsgeſchenke. Der Weihnachtsmann war einmal unterwegs, um einigen Kindern in einem Walddorfe Geſchenke zu bringen. Sein Weg 1105 durch einen dichten Wald. Ein alen Ne fegte durch zie Bäume, und der Schnee fiel in dichten Maſſen Da ſetzte ö ſich der Weihnachtsmann ermüdet auf einen Stein und ehe Punktbild⸗Aufgabe. auf den Klang der Weihnachtsglocken, den der Sturmwind aus 5 5: den e ingen 1 zu ihm herauftrug Und da der alte Etwas für die Weihnachtsfeiertage! Weihnachtsmann ſchon lange unterwegs war, war er müde 8˙ O ſi jeſes Jahr geworden und ſchlief ein. Bald erwachte er aber wieder, und, an 0 99 ſich 155 Al ſetzte raſch ſeinen Weg nach dem Walddorfe fort, damit er ja recht angeſtrengt. Was hat er Hans nicht zu ſpär zu den Beſcherungen käme In der Eile ließ geſchenkt? Verbindet die Punkte mit⸗ er ſeinen Sack mit den vielen Weihnachtsgeſchenken liegen. einander, 1 mit 2, 2 mit 3 uſw., dann Hinter den dicken Bäumen des Waldes hockten aber die Zwerge ſeht ihr das Geſchenk! Huckepack, Lughinaus und Querbar: Und als die bemerkten, daß der Weihnachtsmann ſeinen ſchweren Sack liegengelaſſen hatte, liefen ſie raſch hin und nahmen den Sack weg. Sie trugen ihn zuſammen nach ihrer Höhle, in der ſie im Walde ſchon ſeit hundert Jahren wohnten Aber der Sack war zu 0. groß Sie bekamen ihn nicht hinein. Nun packten ſie die Ge— 2 17 aus. Jedoch die eee ecenken pe und und Hampelmänner, die kleinen Säckchen mit Aepfeln und e: πMUqw. e ‚·· · F rr§ ˖!! · Nüſſen waren auch zu groß Die drei Zwerge konnten ſie nicht TTTTTTTTTVTTVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT ö 1 5 5 8 5 durch das kleine Loch, das unter einer Baumwurzel in ihre chen hat Einen Jußl füll bekommen. Höhle führte, hindurchzwängen. Und da noch dazu plötzlich der plötzlich einen ſchlimmen Huſten bekommen hatte, wieder a der Mond hinter den Wolten hervorbrach und gar böſe auf fort war und das Muttel wieder ins Zimmer gekommen, hafte* V die drei Zwerge herunterblickte, ließen ſie die Geſchenke liegen, er ihr ernſthaft und genau die Geſchichte vom Weihnachtsmann. 8 N% krochen in ihre Höhle und legten ſich in ihre Betten. berichtet. Von dem großen Sack mit den Aepfeln und Nüſſen. e 05 0 ale 9565 Der Weihnachtsmann merkte aber bald, daß er ſeinen von dem langen weißen Bart und der Rute 5 N ſchweren Sack liegengelaſſen hatte. Er eilte zurück, fand ſeinen Dieſes Jahr aber hatte er es ganz beſonders gut getroffen. N 00 Da war ihm der Weihnachtsmann ſchon im hellen Sonnenſchein 9 Ned begegnen In der Eiſenbahn als der Muck zur guten„Oma“ 9 5 7 ſahren wollte, ſaß er ihm plötzlich gegenüber Er hatte zwar keinen Sack mitgehabt, aber den langen weißen Bart hatte der Muck gleich ertannt und die Augen die den kleinen Jungen ſo gütig anſahen Da war auch unſer Muckerle aleich hin⸗ gegangen. halte die Aermchen um ſeinen Hals gelegt und ihm ins Ohr geſagt:„Du, ich weiß es, daß du der Weihnachtsmann Sack aber nicht mehr. Der Mond wollte ihm verraten, wo ſein Sack ſei. Aber der war ſtumm und konnte nicht rufen. So wanderte der Weihnachtsmann wieder zurück An einer Wald— kapelle aber rief er ſeine Weihnachtsengel. Die kamen raſch geflattert und brachten neue Geſchenke. viel größere Puppen, Spielzeug und Kuchen. Es waren aber zwei arme Kinder in dem Dorſe, die ſchon ſtundenlang auf den Weihnachtsmann gewartet hatten. Und als er nicht kam, machten ſich Konrad und Anna allein auf, um ihm entgegenzugehen. Die beiden Kinder kamen in den Wald. Der Sturm hatte ſich geleg, der Mond blickte freund— lich auf die Kinder nieder Er leuchtete vor ihnen her und beleuchtete die Stelle, wo die Zwerge die Weihnachtsgeſchenke aus dem Sack des Weihnachtsmannes liegengelaſſen hatten Wie freuten ſich die beiden Kinder, als ſie die ſchönen Sachen ſahen Sie packten alles in einen Korb, den Anna mitgenommen hatie und liefen heim. Da ging im Dorſe der Weihnachtsmann ſchon von Haus zu Haus Lleberall hörte man die Weihnachts— lieder erklingen. Als der Weihnachtsmann nunmehr zuletzt zu den beiden Kindern Konrad und Marie kam, da hatten die ſchon die gefundenen Geſchenke auf dem Tiſche unter dem kleinen Weihnachtsbaum aufgebaut. Und ſie hatten mehr als die anderen Kinder im Dorfe. Der Weihnachtsmann aber freute ſich, daß die Kinder die Geſchenke gefunden hatten. und weil ſie nun ſchon übergenug Geſchenke hatten, ſchenkte er der Mutter der Kinder einen Regenſchirm und dem Vater eine Tabakspfeife mit ſo viel Tabak, daß er ein halbes Jahr zu rauchen hatte. Die drei Zwerge ärgerten ſich über die Geſchichte ſo, daß ſie nicht mehr aus ihrer Höhle hervorkamen. Der Weihnachtsmann aber kommt alle Jahre wieder. Onkel Heinrich. e e Wer macht das nach? Eine kleine Feiertagsbeſchäftigung. „Knecht Ruprecht und der kleine Peter.“ (In einem Zuge gezeichnet.) ener eee FF Die vier Bildchen ſehen aus, als wären ſie einander ganz gleich gezeichnet, ſind es aber nicht. Das zweite, dritte und vierte enthalten kleine Unterſchiede, die ihr herausfinden ſollt. Was iſt alſo auf Bild 2, 3 und 4 anders? joan uses ui ii alnvch ugs un Ipo ocpiaig busen iv daun un such Sud use usgclunve zd pant ut u ene ee usa ne zuuvr z0 uv uaun Szun inva joiant hing vod ui gui udiun dle si jpg olusqe(uszun) vunzoſnopg daauv dune u polpnig mu uspeig gsa Biuoatenk usq ug danch 10 h alled& ang log ziat uobunisaupzaß uo unos agi joan uoqug ang did aun nozq enk u undd 100 40e Kno; ⸗j& fluss Sud ea ne ꝛhuſe Sichen wiusanenk zinvc un une uss ni zug es ac zauber eee ee r pl pn usa Inv peil udien ueulse sien 1 iche gra nge! zuvnien-unve zi 4 daunadeiusc u ohn vc use mog 10 0 ak pjogh u is enn dd un un ene ue ua eh en e eee ee ene un eiln n ADR Vom Muckerle und dem Weihnachtsmann. Von Gertraude Damm. In der Adventszeit iſt alles voller Wünſche und Geheim⸗ niſſe. Knecht Ruprecht geht umher und ſieht nach den braven Kindern. Im vergangenen Jahre war er auch bei unſerem Muckerle geweſen Weil es ſich der Muck ſo ſehr gewünſcht, hatte ſein Muttel mit dem Weihnachtsmann geſprochen; eines Abends war er mit einem großen weißen Bart und in einer dunkelbraunen Kutte angekommen. Er hatte eine tiefe Baß— ſtimme gehabt, weil er ia ein ganz alter Mann iſt. Auf dem Rücken brachte er einen großen Sack mit Aepfeln und Nüſſen mit für die guten, und andererſeits eine Rute für die böſen Kinder. Muckerle war erſt ein wenig ängſtlich geweſen und hatte ſein warmes Körperchen dicht an mein Knie gedrängt. Dann hatte er aber Mut gefaßt und mit zitterndem Stimmchen angeſetzt:„Lieber Gott, mach mich fromm— ich will auch immer alles aufeſſen— und ich wünſche mir einen Spreng— wagen— und— und Muttel, nun kannſt du die alte Kutte wieder'runtermachen!“ Als aber dann der Weihnachtsmann, e Eine kleine Uebung, ur den guten Weihnachtsmann nicht vergeſſen ſollt! biſt! Und ich wünſche mir einen Sprengwagen!“ Denn den Sprengwagen war ihm der Weihnachtsmann vom vergangenen Jahre ſchuldig geblieben Aber weil er es nun dieſes Jahr ſo zeitig dem Weihnachtsmann geſagt hatte und weit auch die Muttel gleich erzählt hatte, daß der Muck letzt immer ſein Tellerchen abißt und mittags ſchön ſchläft— ich glaube, da ben er wohl dieſes Jahr den Sprengwagen nun auch be— ommen. See ek Punktbild⸗Aufgabe. — 0 8 r D DN. 4 Hier ſtellt ſich einer vor, der euch ſicherlich auch beſucht hat! uuvugicppug io 0:vund gz 10 ic iqvg uuva— mln e mug d nu e 7 um 1— zuquvule ju ueigvg usd ur ajungz dia jaquiqzedß ung iin 2 2 e de Aufgabe. „Die Heiligen Drei Könige“ ziehen ins Dorf. Verbinde 9 00 eine fortlaufende Linie die beiden Punkte, und zwar ſo, da durch die Ueberſchneidungen Einzelräume entſtehen. Jedes Haus muß nachher in einem ſolchen ſtehen. (Auflöſung in der nächſten Nummer.) Die große Freude. Erzählung von Marie Gerbrandt. (Nachdruck verboten.) Wieder einmal waren die Lichter am Chriſtbaum erloſchen, die Schulbeſcherung vorüber! Froh eilten die Kinder mit ihrer Tüte voll Näſchereien, ihrem kleinen Geſchenk nach Hauſe. Die Lehrer begaben ſich zu ihren Familien, wo nun die eigene Feler begann; die ältliche Lehrerin ſchrin ihrer einſamen Woh— nung zu Es war immer dasſelbe. Solange glückliche Kinderaugen um ſie leuchteten, ſie die Gaben in begierig ausgeſtreckte Hände legen konnte, war ein ſeliges Genügen in ihr: Weihnacht, ſchönſte Zeit! Tag der Liebe, des Friedens, des Glückes!— Waren aber Glanz und Freude um ſie her verklungen, ſo ſchmerztie eine Enttäuſchung, eine Sehnſucht, als ſei die Weih⸗ nacht ihr etwas ſchuldig geblieben, auf das ſie heimlich gehofft, ſchon ſein Jahren, ſeit der Kindhein vielleicht War es der überirdiſche Glanz. der Wunderglaube jener Zeit, den ihre Erinnerung aufbewahrte und als trügeriſche Fata Morgana an dieſem Abend in die graue Gegenwart pflanzte? Immer war ihr's, als müſſe auch ihr zu Weihnachten ein unerhörtes Glück begegnen. als müſſe die Liebeswelle, die durch die Welt rann, auch ſie mimehmen, ſie tief im Innerſten empfinden 10 die Engelsbotſchaft:„Siehe, ich verkündige euch große Freude!“ Vielleicht iſt es nicht gut, daß man als Kind am Weihnachts⸗ abend ſo unſagbar glücklich geweſen iſt?, dachte Alice Banders: man wird die Sehnſucht danach nicht wieder los Aber ſie war doch zufrieden, durch mancherlei Arbeit und Plage beigetragen zu haben, heute Kinderglück zu verbreiten. Manches mageren Händchens erinnerte ſie ſich, das bebend die Gabe in Empfang genommen, manches grauen Geſichtchens, das ſich verklärt, manches zärtlichen Blüks, der ihr gedankt hatte Die kleine Ite Maybrink zum Beiſpiel, von der es hieß, ihre Stiefmutter gönne ihr nicht das trockene Brot— wann hatte die wohl je ſechs große Pfannkuchen, wie die reichen Leute des Dorfes ſie zu Weihnachten für die Kinder der Armen ſpendeten, ihr eigen genannt? Und noch Aepfel, Pfefferkuchen und einen Schürzen⸗ ſtoſf obendrein!— Unter ſolchen Betrachtungen ſchloß Fräulein Banders ſtill und zufrieden ihre Wohnung auf, ſtreichelte die Katze, die ihr zu Ehren ſich vom Stuhl erhob und einen Buckel machte, und dachte, daß ſie ſich und dem Tier letzt ein gutes Abendbrot bereiten und bei der eingelaufenen Freundespoſt und einem ſchönen Buch auch ganz gemütlich Weihnachten feiern werde.— Uebrigens hätte ſie in jedem Hauſe des Ortes, bei reich und arm, ruhig antlopfen können. Sobald ſie geſagt hätte:„Ich fühle mich einſam, laſſen Sie mich bei Ihnen weilen“, hätte man ſie freundlich willkommen geheißen Aber das wollte ſie nicht tun. Mochten nur alle mit ihren Vertrauzen feiern, das war ihnen doch das liebſte. Viel herzliches Familienleben herrſchte im Dorſe, da war nichts zu ſagen. Aber jetzt fiel Fräulein Banders wieder die kleine Maybrinf ein. Wie die ausſah, ſo ſchaut kein liebevoll gehegtes Kind drein. Der Mann hatte ſie mit in die Ehe gebracht, ſeine Frau hatte wohl nur ein Herz für den eigenen Nachwuchs. Eine. ſchneidende Erinnerung dürchzog Alice Banders“ Bruſt Als die kleine elende Ite ſich einmat mii dem Schreiben e k abgemüht hatte, daß ihr der Schweiß auf dem Geſichtchen perlte, hatte ſie ihr ermutigend den Nacken geſtreichelt und dabe! plötz⸗ lich fingerdicke Striemen gefühlt Nur, weil das Kind mit tödlich verlegenem Blick zu ihr aufſah, hatte ſie geſchwiegen.— Was halfen da für teures Geld gekaufte Leckereien, wenn man an ſo etwas denken mußte?— Fräulein Banders ſtand noch ein paar Augenblicke ſchwer atmend und mit ſich ſelber kämpfend vor ihrem kleinen Gasherd. Dann drehte ſte die Flamme wieder aus. legte ihre Ueberkleider an und verließ Wohnung. 5 e 100 das Dorf da. Schnee fehlte wie immer einmal um Weihnachten. Aber Alice Banders fand ſchon ihren Weg. Keins der Häuſer am Straßenrand konnte verhehlen, daß es mit Jubel erfüllt war. Durch alle Ritzen der geſchloſſenen enſterläden drang der Kerzenſchein Aus dünn verhangenen Nate nen er ergoß er ſich ungehindert und warf kleine, lichte eee Inſeln in die Finſternis draußen An das Ohr der einſam Wandernden ſchlug Kinderlachen und-ruſen und ſagte ihr, daß man reſtlos glücklich ſei ohne ſie. Das war ſie gewöhnt, das ſchmerzte höchſtens am Weihnachtsabend. Da war die Kate, deren eine Hälfte Mavbrinks bewohnten Auch aus ihr drangen fröhliche Stimmen Ob aber die Stimme Ites dar— unter war? Alice zweifelte nach allem, was ſie von der Familie gehört hatte, daran Jetzt ſtand ſie vor dem Fenſter, deſſen unſaubere Katlunvorhänge einen Spalt frei ließen. Gerade davor befand ſich der Tiſch, über den ſich zwei zerzauſte Kinderköpfe neigten. Aepfel, Pfefferkuchen— der ganze In⸗ halt von Ites Weihnachtstüte war auf der Platte verſtreut, und vier fette Kinderhändchen wühlten eifrig darin. ſich das Beſte auszuſuchen. Ite war nicht am Tiſch. Jetzt entdeckte die Lehrerin die kleine Elendsgeſtalt, die ein etwa einjähriges Kind mühſam und ungeſchickt durch das Zimmer ſchleppte. Auch das Kleine bearbeitete mim Mund und Näschen einen Pfefferkuchen, der zum größeren Teil bereits auf ſeinem Ge⸗— ſichtchen klebte. Nur Ite ſchien nichts von ihren Geſchenken zu haben. Oder doch? Mit der einen Hand hielt ſie krampf⸗ haft eiwas umſchloſſen. wiewohl ihr das Tragen des kleinen Geſchöpfchens auf ihrem Arm dadurch ſichtlich erſchwert wurde. Auch gingen ihre Augen beſtändig nach dem Tiſch, wo ihre Ge⸗ ſchwiſter in den Schätzen ſchwelgten, die ſie min faſt ungläubiger Freude eine Viertelſtunde lang ihr eigen genannt hatte Jetzt trat aus dem Hintergrund des Zimmers eine Frau mit groben Worten auf Ite zu, entriß ihr das Kind und verſetzte der un⸗ glücklichen Trägerin einen Stoß, daß ſie weithin durch den Raum ſtolperte. Darauf verſchwand ſie mit dem Kleinen aus Alices Geſichtskreis, Ite aber ſchlich ſcheu und zögernd in die Nähe des Tiſches. Einen Blick warf ſie auf ihre Weihnachts⸗ gaben— oh, einen Blick, ſo voll Jammer und troſtloſen Ver⸗ zichtes, daß es die Dorflehrerin überrieſelte. Solch heißes Emp⸗ finden konnte aus ſo erloſchenen Augen hervorbrechenk—— Sich zuſammenduckend. betrachtete die Kleine dann, wie zu ihrem Troſt, was ſie in der Hand hatte. Es war ein Apfel, der noch Spuren von Goldſchaum zeigte Alice vergoldete ſtets die Aepfel, die ſie in die Tüten kleiner Kinder packte Sie ſegnete dieſe Gewohnheit, als ſie ſah, wie ein Lächeln auf dieſem ſchmalen, verkümmerten Geſichtchen aufging. Doch in dieſem Augenblick entdeckte eine der Schweſtern, daß Ite etwas für ſich behalten hatte Sofort glitt ſie vom Stuhl und verlangte es für ſich. Auch die andere kam herben und griff nach Ites Hand. Die wehrte ſich erſchrocken, ſuchte ſich zurückzuziehen; aber die beiden hingen wie Blutegel an ihr. Eine davon biß ſchließlich in die mageren Finger, die den Apfel umklammert hielten, die andere ſuchte ſie zu verdrängen um ſelber anzukommen. Alice ſah die Mutter auftauchen und beeilte ſich, das Zimmer zu er⸗ reichen. Doch während ſie ſich noch duch den danklen Hausflur taſtete, hörte ſie Schläge fallen— hart und trocken, wie wenn man auf Holz ſchlägt—, und eintretend. ſah ſie Ite gekrümmt und ſtöhnend unter den Fäuſten der Frau. Mit raſchem Griff zog ſie das Kind an ſich und ſagte, mühſam beherrſcht, zu deſſen Peinigerin: „Ich komme, Ite abzuholen Ich will ſie zu mir nehmen. Mit Ihrem Manne werde ich mich verſtändigen“— Einem Triebe entſprungen, der mächtiger war als Klugheit und Vor⸗ ſicht, waren die Worte von Alices bine ont Unter dem Vorwand, Ite ein abgelegtes Kleidungsſtück ſchenken zu wollen, hatte ſie dieſe mit ſich zu nehmen gedacht Das kam nun nicht mehr in Betracht. Als zürnende Richterin ſtand ſie im Zimmer und das Weib wagte nicht zu widerſprechen. Es murmelte etwas von Laſt mit den Kindern und Ites angeblicher Ver⸗ e als die Lehrerin mit der Kleinen den Raum ver⸗ eß. Alice trug das Kind, das wie Eſpenlaub bebte und ſich ſeſt um ihren Hals klammerte. a „Dein Vater dient bei Wengels?“ fragte ſie die Kleine. „Ja!“ hauchte es c zurück. Alice beſchloß gleich mit dem Manne endgültig zu reden, ehe die Frau ihn beeinfluſſen konnte. Doch bevor ſie den be⸗ treffenden Hof mit ihrer kleinen Laſt erreichte, begegnete ihnen der Vater Ites, auf dem Heimwege begriffen. Verwundert, aber offenbar erleichtert, gab er ſtehenden Fußes ſeine Ein⸗ willigung, daß die Lehrerin Ite zu ſich nähme. und verſprach. ſich morgen bei ihr einzuſtellen, um das Nähere zu perabredeu— „Und jetzt gehörſt du mir“, ſprach Alice im Weitergehen, ihre Wange an das dünne und ach— ſo ſederleichte Körperchen des Kindes ſchmiegend. Kein Ton von den Lippen des Kindes antwortete ihr— es war noch zu überwältigt von der kaum zu faſſenden Seligkeit, der Stiefmutter entriſſen zu ſein, und von der geliebten Lehrerin ſo zärtlich behütet in das neue Heim getragen zu werden Alice begann eilig und fröhlich zu walten. Heute ſollte es genug ſein an einem guten Abendeſſen und einem weichen Bett. Man mußte dem kleinen Schützling Zeit laſſen, aber über Nacht würde das Chriſtkind kommen, einen Teller füllen, ein Bäum— chen ſchmücken. Jubelnd erhob ſich in der Geſchäftigen eine Stimme wie die des verkündenden Engels:„Siehe, ich ver— kündige euch große Freude.“ Als ſie mit dem Abendeſſen aus der Küche kam, ſahen ihr die Augen des Kindes ſchon ſcheu— glückſelig entgegen. Auf ſeinem Schoß aber hatte ſich die Katze niedergelaſſen und thronte dort majeſtätiſch und ſanft ſchnurrend, ſich vollkommen der Herablaſſung bewußt, die ſie dem ſo plötzlich hereingeſchnei— ten Gaſt erwies „Siehſt du, Ite, die Miez freut ſich. daß du hier biſt. Ich freue mich auch. Und du?“ Ein ſtummes, heftiges Nicken war die Antwort des Kindes. — Alice verlangte nicht mehr. Sie wußte längſt, daß Ite ſie liebte, als die einzige, die auch ihr ein Recht werden ließ. Das übrige: Vertrauen, Ineinander-Verwachſen, das vollſtändige Sich⸗Hingeben, das würde ſich von ſelbſt entwickeln; man mußte die Stunde dafür abwarten. Und als ſie die Kleine nach dem ſchüchtern von ihr genoſſenen Abendbrot mit all ſeinen ungewohnten Herrlichkeiten mit einem Gutenachtkuß im Neben— zimmer gebettet hatte und nun daran ging, ihr die Beſcherung aufzubauen, da jubilierte es in ihr wie die Stimmen der himmliſchen Heerſcharen, und ſie wußte nun, warum es gut iſt, daß ſich die Weihnacht dem Kinderherzen mit überirdiſchem Glanz einprägt: damit die Sehnſucht, liebend Glück zu ver⸗ breiten, mit ihm wandere das ganze Leben hindurch... Weihnachten beim Jongleur. end cen, nun ſucht euch heraus, was für jeden be⸗ Ein „In einem See, ſehr groß und tief. ein böſer Drach' ſich ſehen ließ...“ Immer wieder mußte der Papa dem kleinen Georg das alte Lied vorleſen, und wenn er zu der Stelle kam, wo es von der Königstochter heißt: „Wie ſie ſo ſaß in Trauern ſchwer, da ritt der Ritter Georg daher...“, da hob ſich ihm das Herz ſo hoch, man konnte es ordentlich ſehen, wenigſtens an dem Leuchten ſeiner guten blauen Augen, denn die Augen leuchten immer, wenn ſich das Herz hebt. Ja. der kleine Georg wußte, daß dieſe Worte ihm galten: Er war ja der„Ritter Ork“ wie er ſich nannte, da er das ſchwere Wort noch nicht ſo gut ausſprechen konnte. Er war der Ritter Ork und mußte einmal die Königstochter vom Drachen befreien als ein frommer und tapferer Ritter. Und mit heißen Wangen ſchlief er ein.. Da trommelte es in der Lade des weißen Nachtſchränkchens, das neben dem Gitterbett ſtand. Ritter Ork horchte. Es war ſo ſtill im Zimmer. daß er das Ticken der alten. achteckigen Wand⸗ uhr vernehmen konnte, das er ſonſt immer nur eine kleine Weile hörte, wenn das Licht ausgelöſcht worden war und er die Augen noch offen hatte... Es trommelte wirklich. Er mußte doch nachſehen. Sehr vorſichtig, mit beiden Händen an dem Meſſingringe ziehend, öffnete er die Lade. Da ſprang die kleine Maus heraus. die er kannte. Denn ſie knabberte meiſt allſogleich. wenn es im Zimmer finſter geworden war. irgendwo neben dem Ofen oder dem Waſchtiſch oder an der Tür. die in Papas Arbeitszimmer führte. Sie ſetzte ſich ſehr zierlich auf die Hinterpfötchen, wie es die Eichhörnchen im Sommer taten, und ſah ihn aus ihren runden Aeuglein an.„Was willſt du denn?“ fragte Ritter Ork. Er fürchtete ſich gar nicht.„Ja, du ſollſt doch aufſtehen“, ſagte die Maus,„es iſt Zeit.“ Und da durchfuhr es den Kleinen. Die Maus brauchte nichts mehr hinzuzufügen, er wußte alles.„Da kam der Ritter Ork daher... Er mußte alſo daherkommen. Es war ein eigen⸗ tümliches Gefühl, nicht ſo freudig, wie wenn am Weihnachts⸗ abend die kleine ſilberne Glocke klingelte und einem das Herz ſchlug. Ihm ſchlug auch das Herz, aber anders. Er ſah ſich noch einmal im Zimmer um. Da ſaß der Herr Bär ſo behaglich in ſeinem breiten, gelben Bett, zugedeckt mit der grauen, rot⸗ geſäumten Decke, die Naſe kerzengerade in die Höhe, und ſchlief. Reben ihm auf dem Schemelchen lagen ſeine Kleider, die graue Felduniform und der braune Torniſter, denn der Herr Bär war im Felde geweſen, und am Bette ſtanden ſeine braunen Schnürſchuhe. Wenn wenigſtens der Herr Bär... Aber er unterdrückte ſogleich dieſen Gedanken. Auch Hippolyth la Trompe oder Kamp⸗Elefanto-Kamelos ſchlief, aber in ſeinem blauen, ſtrammen Röcklein und mit dem Lederriemen um den dicken Leib, denn das ging nicht auszuziehen. Hippo ſchlief nicht in einem Bett. Ein ſolches hatte erſt der Herr Bär er⸗ halten. Er lag auf dem Rücken in der Ecke des kleinen, mit geblümtem Stoff überzogenen Strohſeſſelchens, das ſonſt dem kleinen Georg ſelbſt diente, wenn er an ſeinem Spieltiſchchen Platz nahm. Den Ritter Georg hatte auch niemand begleitet. Aber er war auf ſeinem Pferde dahergekommen. Und Attilg ſtand doch in der„Galerie“, wo es finſter und kalt war Nein, Attila ſtand ja neben dem Bett. Wie war denn der hereingekommen? Er ſah ſehr glänzend aus, obwohl er ſchon ſo alt war, daß ſogar Papa als kleiner Junge darauf geritten war. Das Sattelzeug war ſo gut, wie man es jetzt gar nicht mehr machen kann. Aber der Schweif war ihm ausgeriſſen und lag irgendwo im Spielzimmer. Jetzt konnte er den nicht mehr ſuchen. Da ſprang das Türchen des Kapuziners auf und es läutete ſehr hell in der kleinen Kapelle. Wahrſcheinlich war's Mitternacht. Obwohl man im Zimmer ohne Licht alles ſehen konnte. Die Maus war verſchwunden... Georg ſchlug die Decke zurück und ſprang mit beiden Füßen zugleich aus dem warmen Bettchen. Attila wiegte ſich freudig. Aber Georg wußte, daß man ſich anzukleiden hat, wenn man aufgeſtanden iſt; und ſo ſah er ſich denn nach ſeiner Wäſche um, die immer auf dem aus ſeinen Säuglingsjahren ſtammenden Wickeltiſchkaſten ſchön geſchichtet lag. Zunächſt zog er ſeine grauen, weichen Filzpantöffelchen an die nackten Beine, weil Papa es ihm ſtreng verboten hatte, in bloßen Füßen herumzulaufen. Dann wollte er die Strümpfe, Leibchen und Hoſen herbeiholen. Aber was war denn das? Auf dem Wickeltiſche lag ein doppelwölbiger Bruſtharniſch mit mehrgliedrigen, geſchmeidigen Oberſchenkelklappen, und darauf ſtand ein richtiger Helm mit einer blauen und einer weißen Feder. genau, wie ihn der Ritter Sankt Georg auf dem Bilde trug. Als der kleine Georg, zitternd vor ängſtlichem Glück, die kalten metallenen Stücke aufgehoben hatte, trat ein Schild zutage, dreieckig, mit vergoldeten Randſtreifen und mit geſchraubten Buckeln beſchlagen. Darunter ragte ein Schwert hervor. Ohne ſich lange zu beſinnen, wollte er den Panzer über⸗ ziehen. Aber da fiel ihm ein, daß es denn doch angezeigt wäre, ſich darunter wärmer zu kleiden. Und ſo zog er denn ſeinen roten Schlafrock an, ſchlüpfte in den Harniſch, der ſeitlich durch Riemen zu ſchließen war, gürtete das Schwert um, deſſen Gehenke ſich in der Mitte verhaken ließ, ſetzte den Helm auf und beſtieg Attila. Die Strümpfe hatte er vergeſſen. Kaum ſaß er in dem ſteilen und harten Sattel, als ſich das Pferd in Bewegung ſetzte. daß taugl 90 dem Roß rechts und links aus dem Halſe denn d Er brauchte gar nicht, wie ſonſt, durch heftiges, ſtoßendes Wiegen dem Holpernden fortzuhelſen: es ſchaukelte von ſelbſt mii ihm davon. Die Tür mußte er ihm freilich öffnen. Aber in der„Galerie“ ſchlug es ohne weiteres die Richtung zum Salon ein, wo der Chriſtbaum ſtand. Durch das große Speiſezimmer ging es Und ſchon bemerkte Georg, 115 Salon, deſſen Türen bloß angelehnt waren, irgend etwas los ſein mußte, denn Licht, wirkliches Licht ſchimmerte unter ihnen hervor. Er griff nach dem Schwert, erfaßte dann aber ſoſort wieder die Handpflockchen, die zwar unpaſſend, aber ervorragten, Kinder-Weihnachtsmärchen von Richard von Schaukal waren alle vier vorhanden, die in den letzten Jahren zu Weih⸗ nachten ſich eingefunden hatten— und die zwei Waldmänner, rauhe, aber liebe Leute mit Rindenhüten und breiten Bärten, bildeten eine aufgeregte Gruppe. Das Kamel des einen der Heiligen drei Könige lag auf dem Rücken und ſtreckte ſteif ſeine vier Beine in die Höhe; auch einige Lämmer waren umgefallen, und die Hirten ſamt den Königen ſchienen die Abſicht zu haben, in den Stall zu flüchten. Alles dies überſah Georg mit einem raſchen Blick. Aber er ſah, den entſetzten Nußknackern näherſchaukelnd, noch mehr: um den Stamm des Chriſtbaumes ſchlang ſich die ſchwarze Schlange, die ſonſt immer zuſammengedrückt im Juxphotographierkaſten lag. Nun wußte er auch, welchen Feind zu bekämpfen er be⸗ ſtimmt war. Aber wo war die Prinzeſſin, die gerettet werden ſollte? Die Kerzen des Weihnachtsbaumes brannten ruhig fort, die feinen Strähnen aus Gold und Silber glitzerten; Sterne, Kugeln, Glocken, Fiſche, Schiffe und Vögel, alles aus buntem Glasſtoff, blitzten und funkelten, und die zierliche Kapelle, die noch von Papas Chriſtbaum ſtammte, ſchimmerte aus dem grünen Verſteck ganz dicht am hellen Stamm der Tanne. Die beſondere Schönheit des ſtrahtenden Baumes erhöhte die Feier⸗ lichteit des ernſten Augenblicks. Denn jede Minute konnte irgendwoher das Angſtgeſchre, der geraubten Königstochter er⸗ tönen... Georg hielt ſein Roß an. Da fiel ihm ein, daß ihm ja die Lanze fehlte, die er dem Drachen tief in den gähnen⸗ den Feuerſchlund zu ſtoßen hätte. Sein Schwert aber war zu kurz, um damit vom Pierde herab den ungleichen Kampf mit dem bäumenden Ungetüm aufzunehmen. Da galt kein Zögern. Er mußte abſitzen und es zu Fuß mit dem furchtbaren Feinde ausmachen. Auch hierfür gab es ja eine Vorſchrift, die ſchon der junge Siegfried befolgt hatte: man unterlief den Wurm und bohrte ihm in die Weichen die Klinge bis ans Heft ein. Etwas ſchwerfällig kletterte Ritter Ork aus dem Sattel, warf den Schild vor, rückte den Helm ſeſter in die Stirn und zog das Schwert... Da raſchelte es in den Aeſten des Tannen⸗ baumes, und die Schlange ſchob ſich auf einen der nächſten Zweige bis faſt an die dort befeſtigte Kerze heran. Der dar⸗ unter baumelnde, weiße Elefant in rotgeſtreiften Schwimm⸗ hoſen geriet in heftiges Schwanken, und eine der feinen, bunten Glaskugeln klirrte leiſe an den Kerzenhalter. Die Schlange aber riß wirklich und wahrhaftig den durchaus nicht ungeheuer⸗ lichen Mund auf, der in den ſchwarzen Taft geſchnitten und rot eingeſäumt war, und ſprach:„Lieber Ritter Ork! Ich ſehe, daß du entſchloſſen biſt, mich zu bekämpfen. Ich bitte dich aber, mir zu ſagen, warum, da ich dir nichts getan habe.“ Ritter Ork konnte vor Verlegenheit nicht ſogleich antworten. Die Schlange fuhr fort:„Ich habe keine Königstochter entführt und denke auch gar nicht daran, es zu tun. Denn zunächſt iſt eine Königs⸗ tochter nicht in der Nähe, und dann wüßte ich auch gar nicht, wie man ſo eine Entführung anſtellt. Endlich bin ich von Natur nicht blutdürſtig, ſondern bloß ſcherzhaft.“ Ritter Ork ſah ein, daß die 1 recht hatte, aber er wußte nicht, was er ſagen ſollte. Die Schlange fuhr fort:„Ich bin bereit, mich dir zu ergeben, damit du deinen Ritt nicht umſonſt unter⸗ nommen haſt. Ich bin bloß aus Neugierde auf den Chriſt⸗ baum gekrochen; und es iſt mir außerordentlich peinlich, daß ſich die Herren da unten darüber ſo aufregen.“ Die Nußknacker und Waldmänner murmelten etwas, das klang, als ob von Aufregung nicht die Rede ſein könnte, daß aber ihre Nachtruhe.. das übrige blieb unverſtändlich. Nun mußte Ritter Ork unbedingt etwas erwidern, zumal, da ſeine Unternehmung vor ſo vielen ehrenwerten Zeugen vor ſich ge⸗ gangen war. Er ſagte alſo halblaut, er nähme die Unter⸗ werfung der Schlange an. Dann ſteckte er das Schwert in die Scheide. Die Schlange aber bat um die Erlaubnis, ihm auf den Arm gleiten zu dürfen— erhielt ſie, kam ihr nach und ſchlang ſich ſehr anmutig um Ritter Orks Achſel und Bruſt. Dieſer fühlte, daß er den Nußknackern und Waldmännern eine Erklärung ſchuldig ſei, begnügte ſich aber damit, das Kamel und die Lämmer wieder aafzurichten, was ihm, beengt, wie er durch den klappernden Harniſch war, einige Schwierigkeit bereitete. Doch kam er damit zu Rande, ſagte dann ganz all⸗ gemein„Grüß Gott!“ und beſtieg Attila, der mit ruhigen Blicken vor ſich hinſchaute... Wie er wieder in ſein Bett gelangt war. wußte er ſich am Morgen ebenſowenig zu erklären, wie die unbeſtrittene Tatſache, daß weder auf dem Wickeltiſche, noch ſonſtwo im Zimmer Panzer, Schild, Helm und Schwert lagen. Dagegen waren der Herr Bär und Hippo vorhanden, und auf dem Nachtkaſten ſtand das Photographier⸗Zauberkäſtchen, das er ſich nicht erinnern konnte, dahin geſtellt zu haben. Daß Attila wieder auf ſeinen Platz in der„Galerie“ zurückgekehrt ſein mochte, war nicht überraſchend. cg L — fl die Türen mit dem ieh Der C Lichterglanz. Doch die e Fahrt war raſch, faſt Her ehe 1 e 7 05 1 ußknackergeſellſchaft unter ihm— es ſicht erhleigzen g eee e en die ärmſten Leute wohnten. In einem Geſellen, die im Hafen arbeiteten. 5 1 6 90 K n einem Hauſe verkehrten keine Türken, ſondern verwegene Kerle, die allerlei herbeiſchleppien und mit leeren Händen. aber vollen 5 5 15 Nachdruck verboten. Rergebens hatte ſie ſich ſelber zu zürnen geſucht, daß ſie he elt nannte. Sie hatte ſich einreden wollen, daß das . weil 1 Hermann doch ſo viel jünger war Aber dann hatte ſie wieder die Augen geſehen, mit denen der junge Menſch ſie angeblickt hatte ſein Erröten Da hatte ſie ſich in ihrer großen Herzensnot vor⸗ genommen, der Mutter die Erlaubnis zu einem neuen Hang mit dem Arzt abzuſchmeichein. Gerade an dem Tage hatte ſie es tun wollen, als die ſchwarzen Wolken Uther dem Hohenfalſer erſchienen. f% Da hatte ſie ihre Bitte aufgeſchoben, weil ſie ſich ſagte er würde doch an dieſem Tage nicht wandern. e Ob er denn das überhaupt noch tat? f Den ganzen Tag über ſchaute Johanna bald nach der Habichtswand, bald nach dem Hohenfalſer. Ihre Ge⸗ daurken eilten ſehnſüchtig hinunter ins Tal, in das Haus dos Arztes und ſchreckerfüllt ſah ſie, wie unheimlich die Wollen ſich heranwälzten, dachte ſie an die Worte des Arztes, daß der Bach durch Gewitterregen leicht zum ver⸗ derbenbringenden Strom anſchwelle.. 8 f Sie erbobte am ganzen Körper, als der erſte Blitz her⸗ niederzuckte und der erſte Donner brüllend ſich an den Felswänden brach. 13. Fortſetzung. Auch ſie ſant nieder und beicte; doch nicht das gab ihr die ſeeliſche Ruhe zurück, ſondern einzig der Gedanke, daß en ihr helfen würde, wenn Gefahr ſie bedrohte, er, der ſie damals gerettet batte, als ſie ohnmächtig niedergeſunken war und gemeint hatte, ſterben zu müſſen!: 5 Sie wußte genau, deß er zu ihr eilen würde, wenn ihr Gefahr drohte, und nun ſtand ſie am Fenſter und ſchaute hinaus in das Toben der entfeſſelten Natur und zuckte aur zuſammen, wenn ein Blitz beſonders grell leꝛachtete, wenn das Knattern des Donners verriet, daß es irgendwo eingeſchlagen hatte. a Sie hörte aus del Stube nebenan die Mutter ſprechen zu dem ranken, den jedes Gewitter aufs höechſte erregte; aber das kümmerte ſie nicht groß. a Bis ſie auf eiumal vom Fenſter zurücktaumelte— nein, zurückgeſchleu dert wurde wie durch den furchtbaren Hieb eiter unſichtbaren Rieſenfauſt, daß ſie mitten in der Stube zufammenbrach 1 (Sie ſahh noch, wie Feuer ſie zu umhüllen, zu umtodern ſchien. Die Sinne wollten ihr ſchwinden. Da u gellte aus dem Hauſe ein Schrei: Und hörte nicht die gemurmelten Worte: „So biſt du doch noch einmal zu mir gekommen, mein Hannes?“ Sie hörte nichts mehr. Frau Alix aber berichtete Doktor führlich über die vielen Jahre. N Hannes, in dieſer Stunde, wo der Tod uns bedroht, ſchwöre ich dir, daß ich dich doch geliebt habe— immer ſeit ich dich ſah— daß ich verblendet war, als ich noch— Da hielt Doktor Braumüller ihr mit einer Hand den Mund zu und ſprach tiefernſt: a „Still, till von dem anderen! Ich ſehe ja, daß du mich noch liebſt, daß du mich immer geliebt haſt. Alix, wenn du wüßteſt, wie ich mich nach dir geſehnt habe Jahre hindurch!“ 5 b„Und ich nach dir! Wie es mich hierher lockte, weil du hie! warſt! Und wie ich mich freute, daß Johanna dich fund—“ ö i Braumüller aus⸗ „Jnhanna?“ murmelte der Mann.„Dieſer Name—?“ „Ahnſt du es nicht, haſt du nie geahnt, was dich zu ihr zog, mein Hannes? Daß ſie dein Kind iſt, deine Tochter— unſere Tochter? Oh. Hannes, wie hätte ich das Leben ertragen ſollen ohne ſie?!“ Aber Johannes Braumüller ſtand wie betäubt da, und verwirrt ſtammelte er: „Und ich— ich habe ſie—“ Du haſt in ihr mich geliebt, Hannes— mich! Das hat mich ſo tief beglückt, als ich merkte, daß auch ihr Herz dir zuflog. N Oh, Hannes, wie wunderlich und wie wunderbar iſt unſer Geſchick verlaufen! 5 Unſer Kind hat uns wieder zuſammengeführt— der Sturm, das Wetter! Und ſie wußte, daß du kommen würdeſt! Sie hat es gewußt, wie ich es wußte! 0 Und nun biſt du da!“ »Und das Haus bricht uns über dem Kopfe zuſammen, Alix!“ 1 Doktor Braumüller erwachte zur Wirklichkeit— er ſah ſich um— „Und der Mann, der im Hauſe ist!“ fragte er plötzlich. f„Mein Vatet, Hannes, den ich mit mir nahm— er iſt nicht nur krank, ſein Verſtand iſt verwirrt.“ Da kam der Doktor ganz zu ſich. „Es hat eingeſchlagen! Der Hof brennt!“ ö Wie gelähmt lag ſie auf den knien, die Hände in⸗ eenander verſchlingend. Sie lauſchte hinüber in den Nebenraum, in dem es auf einmal ſo ſtill geworden war. f Was daun geſchehen war, ſie wußte es nicht mehr; ſie erwachte erſt wieder, als ſtarte Arme ſie emporhoben— und ſie wollte aufjubeln, als ſie in ſein Geſicht ſchaute— 137 in das Geſicht Jobannes Braumütlers, den ſie zu lieben Wahhnte. ö Sie hörte ihn ihren Namen jauchzen: „Ih anna!“ Und dann ah ſie ſeine Augen ſtarr werden, ſein Ge and ſchaute wohin er ſchaute, und ſay an der geöffneten Tür die Mutter ſtehen— von einem ſonberbaren roten Flaclerſchein umgeben. ö hin, und streckte beide Hände nach der Frau dort an der Tür? aus, lat einige unſichere Schritte und brach vor ihr nieder. „Atir!“ hörte ſie ihn aufſchteien Daun ſchwanden iht abermals die Sinne, und ſie ſah micht. wie die tiederbeugte, wie ſie den Mann emporzog und ihn min beiden Armen von ſich hielt undiihn anſchaute, als könne ſie ſich nicht ſattſehen an ihm. Frau dort ſich Das wehrhafte Schiff. Vor nieten Jahren— es klingt faſt wie ein Märchen—, als in Neuhock an der Battery drunten die Wolkenkratzer in die Höhe ſchoſſen, einer um den andern, als man das Gerüſt der Freiheltsſtatue aufbaute, ſtanden zwei Häuschen unweit der Chriſtopherſtreet, die ieder Menſch kennt, der einmal ſeinen Fulz auf den Boden Neuyorks geſetzt hal. Weil in der Ein amerikaniſches Mürchen von Ulrich Kaen. der kleinen Häuſer hauſte ein griechiſcher Barbier, ein dicket, ſchmutziger Kerl, der ſeine Kunden, zumeiſt Trunkenbolde und Bettler, um fünf Cent raſterte, was heißen will, daß er ihnen mit einem ſtumpfen Naſiermeſſer die Haut wund ſchabte. In der oberen Etage des Hauſes wohnten zwei Nigger. wüſte 0 Im Nebenhauſe wohnte ein Tülrte, von dem kein Menſch wußte, von was er lebte. was ſa 50 ſchließlich keinem Menſchen irgendwie auch nur, das zeringſte anging. Das Haus war früher eine Schifferkneipe eweſen, benannt„Zum wehrhaften Schiff“ Der Türke ſaß ündig vor der Tür ſeines Haußes oder im Winter am Fenſter und nähte an einem Tarbuſch. Und es hatte den Anſchein, als eh es immer derſelbe Tarbuſch ſei, an dem er nähte. denn in Geldbeuteln wieder ihres Weges zogen— Diebe, Einbrecher, det und Zuhälter. Der Grieche, ein ſchmieriger, aber ehr⸗ 1 Menſch, und der Türte waren Todſeinde, was ſich tags⸗ 125* in gegeniſeitiger Veſchinpfung und in Schitanen aller Ar: Ar ty. ö 7 5 willen! Haſtig zog er Alix an eines der Fenſter, das er aufriß. „Hinaus!“ bat er ſie.„Ich reiche dir Johanna! Dann hole ich auch den Vater! Raſch, nur raſch, um Gottes Schweigend ſchwang ſich Alix hinaus. Der Doktor aber hob zum zweiten Mate„ſeine“ Johanna auf und reichte ſie der Mutter durch das Fenſter zu. »Eilt durch den Garten bergauſwärts! Der Bach!“ ſchrie er, das Toben des Wetters übertönend.„Ich komme nach! Schnell!“ Er ſah doch ſchon die giſchtenden Fluten des aus— getretenen Wildwaſſers über die Hänge ſchießen— er wartete uur, bis er ſah, daß Alix mit der Tochter auf den Armen vorwärislief. Er wollte hinein in die Stube, um den alten Baron zu retten— er riß die Tür ganz auf und ſah, daß die Flammen ſchon an den Deckenbalken züngelten— und ſah noch mechr! In einem Lehnſtuhl ſaß Baron Erkner und ſtarrte mit gebrochenen Augen ins Leere— tot! Nur einen Herzſchlag lang ſchwaukte Doktor Johannes Braumſtller. Dann ſprang er hin und wollte den Toten emporheben; aber ehe er noch zu ihm gelangte, barſt die Decke und ſtürzte unter lautem Poltern über den Stuhl, über den Toten. Tages kam ein buckligen Mann zu dem Griechen. der gerade ſein einziges Raſiermeſſer ſchärfte. „Jeh kauſe Ihr Haus!“ ſagte der Bucklige.„In einer Stunde 55 ich den Preis wiſſen!“ Er ſpuckte aus und ging wieder wendet: Da wich der Arzt zurück. s Noch eine Sekunde zögerte er, dann ſprang er hinaus durch das Fenſter und eilte Alix nach, fand ſie zuſammen⸗ gebrochen liegen, neben ſich die noch lebloſe Johanna. Da hob er dieſe auf ſeine ſtarken Arme. „Auf Alix, auf! Wir müſſen um Leben und Glück mit dem Tode um die Wette laufen!“ Das war wie ein Zauberwort, das die Frau empor⸗ zwang und ihr Kraft geben mußte: um veben und Glück!“ murmelte ſie und hielt ſich dicht hinter dem Doktor, hinter ihrem Manne, hinter dem Ge⸗ liebten! So tamen ſie keuchend auf den Stein, der hoch über dem Brucknerhauſe aus dem Niedertzolz emporragte. 8 Johannes Braumüller erklomm ihn zuerſt und ließ ſich Johanna hinaufreichen, dann zog er auch Alix zu ſich. Nun hielten ſie zwiſchen ſich die vebloſe, deren Haupt auf dem Schoße der Mutter ruhte, ſie ſelber aber preßten ſich eng aneinander, nachdem der Doktor ſeine Joppe aus⸗ gezogen und ſie ſeiner Frau aufgenötigt hatte. Unter ihnen loderten wild die Flammen aus dem brennenden Gut, unter ihnen ſchoß ſchäumend und brüllend das Waſſer über die Hänge. Stück für Stück ſriß es los von der Erde des Gutes und trug ſie hinab ins Tal. Dort unten wimmerten die Kirchenglocken Sturm, von dorther ſuchten hilfsbereite Menſchen zu den gefährdeten Mitmenſchen hinaufzugelangen und konnten es nicht. Bis ſie endlich auf großen Umwegen in den Wald drangen, der üver dem Brucknerhauſe wucherte, bis ſie vor ſich auf dem Felſen zwei Menſchen erblickten, die ein⸗ ander eng umſchlungen hielten. 5„Der Doktor! Unſer Doktor hat die Leute gerettet!“ e einer auf vor Freude; die auderen drängten eilig herzu. Da aber richtete ſich Doktor Johannes Braumüller auf und ſtand vor ihnen, hochgereckt, wie ſie ihn nie geſehen hatten. Seine Augen leuchteten im gloſenden Schein der brennenden Fackeln. Laut ſagte er: „Die Leute? Nicht die Leute hat Doktor Braumüllet gerettet, ſondern ſeine liebe, liebe Frau— und ſeine Tochter!“ Da ſtanden die Leute und wußten nicht, was ſie denken ſollten, ſtarrten ihn an, als er zu ihnen trat. b„Eine Bahre! Raſch! Haut junge Stämme ab! Dort liegt meine Tochter! Wir müſſen ſie in mein Haus tragen!“ Im Nu war die Trage fertig und Johanna drauf⸗ gehoben. Kräftige Fäuſte faßten zu. und während die letzten Trümmer des Brucknerhauſes in ſich zuſammen⸗ brachen, ſtieg es aus ihnen flammend empor wie eine Verheißung: daß Liebe ewig iſt wie des Feuers Glut, daß ſie reinigt und läutert wie die wabernden Flammen! 5 Johannes Braumüller aber umſchlang ſeine Frau und führte ſie ſorgſam, und als ſie plötzlich ſtehenvlieb, da wußte er, was ſie fragen wollte. So ſagte er leiſe: »Er war tot, als ich ihn fand. Gönne ihm die ewige Ruhe!“ 5 Da neigte Alix das immer noch ſchöne Haupt und ließ ſich weiterführen— hinab in das Tal, nach dem ſie ſich immer ſo geſehnt hatte, in das Haus, das nun ihre neue Heimat werden ſollte. Strahlend ging die Sonne des neuen Tages über den Bergen auf, aber ſie fand Johanna in heftigem Fieber und zwang die ſorgenden Eltern an ihr Lager, daß ſie keine Zen fanden, Frau Herbergs und Johanns Neugter zu befriedigen, ebenſowenig wie die der Bewohner des Städtchens. ö N f Für ſie ſelber genügte ein Blick der Augen, und nur zeitweiſe ſaßen ſie Hand in Hand nebeneinander und er⸗ zählten ſich, wunderten ſich, daß ſie ſo töricht ihr Glück hatten ſchmälern können um viele Jahre.. 15 Aber ſie haderten deshalb nicht mit dem Geſchick, denn es hatte ſie doch wieder vereint. Als die Sonne hinter dem Hochfalſer verſank, da ſtanden die beiden Hand in Hand. Doktor Johannes Braumüller ſagte: f „So mag die Vergangenheit für uns verſinken. Wir wiſſen, daß die Sonne wiederkommen wird und mit ihr ein neues Glück— für uns, Alix, und für unſere Johanna. Wie freue ich mich für ſie, wenn ſie geſund wird un uns als ihre Eltern findet. Ihr geht kes, wie es uns er⸗ gangen iſt: f Unſere Herzen hungerten nach Liebe und ſind nun ſatt⸗ geworden! So hungert auch das ihre, Auch ihr Herz Fol ſatt werden, wenn es an der Zeit iſt!“ 5 Ende. 2———— „Fünfhunderttauſend Dollar, Herrl⸗ Der Vuckli zuckte mit den Achſeln, ſchrieb auf den Ochec 300 000 Bodar und reichte ihn dem Türken, der ſich verbe einſteckte. 0 beugte und den Scheck Der Grieche kratzte ſich hinter den Ohren. Er ſah dem Buck— ligen nach und bemerkte, daß dieſer zu dem Türken, der wieder an ſeinem Tarbuſch flickte, wohl ungefähr die gleichen Worte ſprach. ausſpuckte und ſeiner Wege ging. 5 Sie fanden ſich beide zuſammen, der Grieche und der Türke, und beratſchlagten Die Sache war wichtig. „Schmutziger Hund!“ ſagte der Türke.„Was willſt du ver⸗ langen für dein Haus? Keine hundert Dollar bekommſt du von dem Manne!“ „Und du alter Hehler ſtammſt doch beſtimmt aus einer Gaunerfamilie!“ lautete die Antwort. Und wiederum gingen die Schimpfworte hin und her. 1 ungeheuer langer Menſch miſchte ſich in das Geſpräch ein. „Männer!“ rief er.„Es handelt ſich ums Geſchäft! Laßt mich die Sache machen und gebt mir zehn e e iſt alles!“ Und der Lange rang die Hände, als er die beiden Männer ſich gegenſeitig in die Haare fahren ſah Als der Grieche gar mit dem erſt friſch geſchliffenen Raſiermeſſer auf ihn tosging, entfloh et, um in einer Bar zu verſchwinden und von dort aus den Fortgang des Geſchäfts zu beobachten. Der Bucklige kam wieder. Er lachte über die noch immer ſtreuenden Männer und fragte zuerſt den Türken:„Was willſt du für dein Haus haben!“ Dabei zog der Bucklige ein Scheck⸗ buch aus der Taſche. Der Türke warf ſich zu Boden. murmelte ein Gebet, erhob ſich und ſagte, das Geſicht nach Oſten ge⸗ Und was willſt du für dein Haus!“ f „Un 1 Haus!“ fragte der Bucklige den Griechen.„Schnell— ſchnell! 9 i 9110 S ſchnell! Morgen kommen die „Drei Millionen Dollar!“ murmelte der Grie D 0 Dollar! J e und der Angſtſchweiß zog weiße Furchen über ſein cine des Geſicht. „Fünfhunderttaaſend Dollar!“ ſchrie der Bucklige und zog das Scheckbuch heraus. „Nein!“ brüllte der Grieche, mit einem giftigen Blick auf den Türken.„Und tauſendmal nein!“ Und er 900 der. meſſer hervor. eee 825 Bucklige ging. Es vergingen drei Tage, da kamen di a z Wehrhafte Schiff“ war in einem Tage 1 1 der Ghei 9 5 ſtreet verſchwunden, Hüben und drüben, an allen n und Enden fielen die alten Baracken. 9 e 0 0 wieder. „Wieviel wiüllſt du für dein Haus haben?“ b der Maar dung ihn hinaus.»» „Mein Haus iſt nicht verkäuflich!“ ſchrie iume 0 Wut wie ſein Kupferbecken. e e eee 0 Und ſein Haus blieb ſtehen, noch zwanzi J Einen Narren beherbergend, der üer no a 1525 de e bis man ihn ins Irrenhaus brachte f er Wolkenkratzer, der an Stelle des Hauſes de gebaut wurde, heißt heute noch„Das 0 S 90 Fünen dem Türken weiß aber niemand etwas. Nur die Ge ſche Griechen iſt bekannt. Wo doch Griechen ſonſt ſo klug 118 6 8. 10.12. DD Sonntag von 1-6 Uhr geöttnet era HANNTIE IN Gröhe 1 es traste N„˙3 Was it deutſcher Sozialismus? Reichs miniſter Dr. Göbbels rechnet mit dem Marxismus ab. Berlin, 16. Dezember. Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Göbbels., ſprach im Rahmen der Kampfwoche„Jugend für deut⸗ ſchen Sozialismus“ der Deutſchen Studenten— ſehaft vor einer Maſſenverſammlun, im Ber— liner Sportpalaſt. Seine Ausführungen wurden immer wieder von ſtürmiſchem Bei⸗ fall e em Der Miniſter rechnete zu⸗ nächſt ſcharf mit dem Marxismus ab. der heute vielfach in noch gefährlicherer Form auftrete als früher.„Wenn ich den Marxis⸗ mus auf ſeine einfachſte Formel zurückführe“. ſagte Dr. Göbbels,„komme ich zu dem Ergeb⸗ nis: Er unterſtellt, daß die Menſchen gleich ſind! Daraus folgert er,. daß keine Notwen⸗ digkeit zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen gleichartigen Menſchen und Völkern beſtän⸗ de, daß damit alſo auch, ſo wie die Schran⸗ ken zwiſchen den Individuen fallen, auch die Schranken zwiſchen Völkern, Raſſen und Na⸗ tionen fallen müſſen. So energiſch er einen kämpferiſchen Standpunkt zwiſchen den Na⸗ tionen ablehnte, ſo weitherzig war er in der Ausdeutung der Notwendigkeit der klaſſen⸗ kämpfeériſcheſ! Auselnanderſetzung innerhalb der Nation ſelbſt. Das Ergebnis war der ewige Bürger⸗ 5 e eg. der ſich in feiner Form in den Parlamenten, in gröberer Form in der Familie und in den gröbſten Formen draußen auf den Straßen oder in den Verſammlungsſälen abſpielte. Denen, die die Revolte vom November 1918 gemacht haben, ging es nicht um eine Aufgabe: ſie waren nicht von einer Sendung innerlich ergriffen und erfüllt. Sie hallen nur einen Trieb, den Trieb ur Futterkrippe, den Trieb zum Amt, n Frieb zur Bequemlichkeit. Dement⸗ ſprechend war denn auch ihre Praxis. Heute hetötigen ſich die, die ehedem hier Mini terpräſident oder Innenminiſter oder Pollzeipräſident oder Oberbürgermeiſter waren an Paris, in Prag, in London als komplette Landesverräter. Wenn beiſpielsweiſe auf dem Kongreß der zweiten Ie geg err Wels offen zum Krieg nenen Jeliſchſand aufruft wenn Herr Breitſcheid die Völker„im Namen der Humanität“ auffordert, in Deutſchland ein⸗ zurücken, was iſt denn das anderes als ſchmählichſter Verrat an Deutſchland, am ei⸗ genen Volk. am eigenen Blut?(Pfuirufe.) Weil wir den Marxismus kannten, ſte⸗ hen wir mit kalter Erbarmungsloſigkeit dieſer Weltanſchauung und dieſer Orga⸗ niſalion gegenüber. Wir haben von An⸗ fang an mit aller Offenheit erklärt: Wenn wir an die Macht kommen, wird der Marxismus mit Skumpf und Skiel ausgeroltef werden. Miniſter Dr. Göbbels wandte ſich dann der Klärung der ſozialiſtiſchen Anſchauung der NSDAp zu und führte dazu u. a. aus: Hundertemal haben wir in den Zeiten un— ſerer Oppoſition den Vorwurf gehört:„Wla⸗ rumdenn ſozialiſtiſch? Das klingt ſo roh, das riecht ſo radikal: ſelbſtverſtändlich ſind wir auch ſozial; ſelbſtverſtändlich muß man etwas für den Arbeiter tun, ſelbſtver⸗ ſtändlich muß man ſozial ſein um den Ar⸗ men zu helfen!“— Darum geht es ſa gar⸗ nicht! Das iſt ja garnicht das Ausſchlagge— bende! Wir verſtehen unler Sozialismus nicht eine Almoſengeſinnung! Uns kommt es nicht darauf an, Kranken⸗ und Invalidenhäuſer zu bewilligen und Ir⸗ renanſtalten zu errichten, um die Opfer eines wirtſchaftlichen Wahnſinns ſo den Augen des Volkes zu entziehen. Uns kommt es vielmehr darauf an, eine wirtſchaftliche Ordnung auf⸗ zurichten, die dieſe Opfer überflüſſig macht. And auch das iſt für uns nicht einmal die Erfüllung des Sozialismus, ſondern das ſind nur ſeine wirtſchaftlichen Au⸗ ſjenſeiten. Darüber hinaus geht es da⸗ rum, den Menſchen in eine normale und vernünftige Ordnung hineingeſtellt iſt auch in eine normale und ver⸗ nünftige Ordnung des Staates und des ganzen Volksgefüges hineinzu⸗ ſtellen. Mit Recht hat ſich das Arbeiler⸗ ium dagegen gewehrt, vom Bürgertum Almoſen in zmpfang zu nehmen. Das braucht es auch garnicht, denn es fer einen Anſpruch darauf, die Rechte für ſich zu fordern, die ihm zuſtehen. Eine Nation, vor allem, wenn ſie wie die deutſche jeder materiellen Macht beraubt iſt, muß ſich auf ihre Seelenwerte beru⸗ fen können. Auf ihre Seelenwerte aber kann ſie ſich nur berufen, wenn die Seelenwerte nicht Aurch negative andere Seelenwerte auf⸗ 00005 17 Miulonen 10, 15, 11 Millionen roletarter duldet, die 1 geyoven werden. man in einer Nati Voltsgenoſſen als! auf die Gelegenheil warten, bel erſtem Aus bruch einer 9100 b Staat zu zen und 500 190 1185 ſſche Diktatur aufzu⸗ richten Wenn ich das was u ſchwebt, in ein paar ſkizzenha gen umreißen ſöl, ſo möcht ee e Wir wo er deutſchen Natſon ein Volk, 1 chen gemeinſamen Lebenskech⸗ ten haben. Wir wollen, daß zu we Volk ſeder gehört. vom Höchſten bis zum Leßten. Wir wollen, N Höchſte dieſes Vol ⸗ kes ſich dem Letzten enger verbunden fühlt als dem Höchſten eines anderen Volkes. Wir wollen, daß der Höchſte auch lieber der Letzte ſeines Volkes, als der Höchſte eines anderen Volkes fein möchte. Erſt dieſe Gefinnung 12 dann als Folge eine Gemeinsamkeit des nalionalen Willens, Die Gemeinſamkeit des nakionalen Willens iſt dann wieder um die Quelle der nakionalen Kraft. Unſer Sozialismus, ſo wie wir ihn verſtehen, iſt beſtes preußiſches Erbgut. Es iſt das Erb⸗ gut der preußiſchen Armee, des preußiſchen Beamtentums. Es iſt jener Sozlalismus, der ſieben Jahre Krieg für den großen Friedrich und für ſeine Grenadiere möglich machte. Es iſt jener Sozialismus, der nach dieſen ſieben Jahren Krieg einem ausgebluteten und aus⸗ gehungerten Preußen die Kraft gab, nicht nur ſeine alten, ſondern auch ſeine eben er⸗ oberten Provinzen neu auszubauen. Es iſt ein Sozialismus. der jeden anſtändigen Menſchen erfüllt, ob er ihn nun mit dem Wort oder mit einem anderen Ausdruck be⸗ zeichnet. Wenn wir nicht vor der Arbeitsloſigkeit kapitulierten, ſondern dieſer Jeitkrank- heit den Kampf anſagten und unter Zu⸗ hilfenahme allet Mittel über zweieinhalb Millionen Menſchen wieder an die Ma⸗ ſchinen zurückführien, dann war das prakkiſcher Sozialismus. Dieſe zweiein⸗ ſunſe Millionen wären von Berſamm⸗ ungsphraſen nicht salt geworden, aber ſie werden ſatt von dem Brot. das ſie heute wieder verdienen können. Wenn wir die dreieinhalb Millionen Ar⸗ beitsloſen in dieſem Winter gicht im Stiche ließen, ſondern für ſie das größte und impo⸗ nierendſte ſoziale Winterhilfswerk, das alle Zeiten ſe gekannt haben, örganiſierten, ſo iſt das praktiſcher Sozialismus. Wir machen kein Hehl daraus, daß manches noch unver⸗ wirklicht blieb daß vieles noch in den näch⸗ ſten zwei fünf zehn oder zwanzig Jahren vollendet werden muß. daß alles Zug um Zug geſchehen ſoll und daß man keine Auf⸗ gabe überſtürzen darf, Früher ſtand ein klaf⸗ fender Unterſchied zwiſchen Student und Ar⸗ beiter. der heute längſt in ein weſenloſes Nichts zuſammengeſchrumpft iſt. Die Unter⸗ ſchiede beſtehen nicht mehr zwiſchen den Klaſſen oder den Ständen, ſondern ſie be⸗ ſtehen zwiſchen den Werten. e den 1 Naum Deshalb glaube ich der deukſchen Jugend, ſie mag aus den Fabriken oder aue den Hörſälen hierhergekommen ſein, nichts Beſſe⸗ res mit auf den Weg geben zu können, als die Mahnung: Auf der Wacht ſtehen, auf⸗ merkſam beobachlen, wo der Feind iſt, ihn nicht aus den Augen laſſen, nicht weich wer⸗ den, ſondern hart bleiben und immerdar handeln nach dem Work:„Wir ſind Soziali⸗ ſten, aber wir wollen es nicht umſonſt gewe⸗ ſen ſein.“ Ans der Heimat Gedenktage 16. Dezember. 1742 Gebhard Lebrecht Fürſt Blücher v. Wahlſtatt in Roſtock geboren. 1770 Ludwig van Beethoven in Bonn gebo⸗ ren. 1836 Der Chirurg Ernſt v. Bergmann in Rufen, Livland, geboren. 1916 Der Afrikareiſende Hans Dominik auf der Heimreiſe geſtorben. Sonnenaufg. 8.05 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 7.49 Mondunterg. 14.28 Prot.: Ananias. Kath.: Adelheid. 17. Dezember. 1909 Leopold II., König der Belgier, auf Schloß Laeken bei Brüſſel geſtorben. Sonnenaufg. 8.06 Sonnenunterg. 15.46 Mondaufg. 9.02 Mondunterg. 15.37 Prot. und katlh.: Lazarus. Zwiſchen heut und morgen Liegt eine lange Friſt; Lerne ſchnell beſorgen, Da du noch munter biſt. Zum ſiibernen Sonntag Nach dem Kupfernen Sonntag kommt der Silberne Sonntag, der vorletzte Sontag vor Weihnachten. der Kaufmannsſprache. Silbern nannte der Kaufmann den Sonntag deshalb, weil an ihm in ſeinen Laden ſchon ſoviel Einkäufe für das Weihnachtsfeſt gemacht wurden, daß nach Ladenſchluß des Silber in der Ladenkaſſe klaue glei dus greg, um zune Sen dehd s Ergebnis nur kupfern zu ſein, mit anden ee 1 8 oo mm.„ Auch die Sonntage vor ei Voltsg die! ide Aingen, appelljeren Eriſtenzfre en, e f an unſer witgee an unſere Opferbereit⸗ ſchaft, an unſere Hilfe. 5 1 95 i 905 Lage iſt, e e ufe zu machen, der möge zum Kauſen ge und dazu beitragen, da Abel und Brot geschaffen werden. 5 Luftpost zur Weihnachts⸗ und 8 85 zeit. Wegen Einſtellung des Fingvie es am den beiden Weihnachtsſeſertagen und am Reu⸗ jahrstag ruht auch der Luftpoſtverkehr an diefen Tagen nit einigen Ausnahmen. Die Poſtanſtalten erteilen darüber Auskunft. Die Reſchspoſtflüge(Nachtflüge) Berlm— Haumo⸗ ver— Köln— London und die Nachtflüge Berlin— Königsberg verkehren planmäßig an allen drei e a* % Arbeit ene und Wintec ur⸗ laubsfahrkarten. Die bisher veröffentlichten Beſtimmungen der Deutschen Reichsbühngeſell⸗ ſchaft über die Benußung bon Arbeſterkabſahr⸗ karten ſind in einigen Punkten geändert und erweitert worden: die Arbeſterrückfahrkarten, die auch von Staagtsbedienſteten(Beamten, Beamtenanwärtern, Angeſtellten und Arbei⸗ tern) zum Beſuche ihrer Familſenangehönigen benutzt werden können, gelten 4 für läng⸗ ſtens zehn Tage(bisher laͤngſtens ſſeben ige). Zu den hohen Feſten wird die Geltüngs bauer meiſt verlängert. Die N iſt unbeſchränkt. Die Benußung vol Eſl⸗ und Schnellzügen iſt gegen Zahlung der vollen, tarifmäßigen Zuſchläge zuge aſſen. „Kraft durch Freude“ Ein Aufruf des Bezirksleiters det Deniſchen Arbeitsfront, Gaubeteiebszellenleiter Pg. Will Beder⸗Frankfurt a. M. An alle Parteigenoſſen und Angehörige der NSBO, an alle deutſchen Volksgenoſſen in Heſſen und Heſſen⸗Naſſau, die auf dem Ge⸗ biete der Kultur, der Schönheit und bildenden Künſte, des Sports und des Wanderns, der Volksgeſundheit und der Jugendpflege be⸗ reit ſind, in der nationalſozialiſtiſchen Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ mitzuwirken, er⸗ geht die Bitte, ſich ſchriftlich bei mir zu mel⸗ den. Den Bewerbungen iſt ein kurzer Lebens⸗ lauf mit Photo beizufügen, Partei⸗ bezw. NSBO⸗Nummer(bezw. Nachwels der Mit⸗ gliedſchaft in der Deutſchen Arbeitsfront) iſt anzugeben. Frankfurt a. M., 14. Dezember 1933. gez. Willi Becker, M. d. R., Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront Heſſen und Heſſen⸗Naſſau. Gaubetriebszellenle iter. unübertroffen hei Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Henenschuß und Erltal- tungskrankheiten. Stark harn- säurelosend.bakterientötend) Ab- solut unschädlichl Ein Versuch uperzeugtl Fragen Stelhren Auzt. Seinen Beinamen verdankt er 20 Jahre jünger! f Nachdem ich ſeit Jahren ſchwer gelitten habe, fühle ich mich nach Gebrauch von Ge Knoblauchſaft mit meinen 73 Jahren um 20 Jahre jünger und werde Ihren Knob⸗ lauchſaft ſtets weiterempfehlen. H. Beckert, Bergkamen in Weſtf. Sinſſer-UMnoblauchſaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm⸗, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatismus, Stoſſwechſelſtörungen, und vorzeſtigen Alters⸗ erſcheinungen gute Dienſte. Außerdem er das Allgemeinbefinden. a 180 Flaſche Mt 3.—, Verſuchs⸗ flaſche nur!—. In Apothe⸗ ken und Drogerien zu haben, beſtimmt dort, wo eine Wal. a kung ausliegt. ö Dr. Sinſſer& Co. K Bellkräuter- Tees Leipzig 7 90 000 Anerkennungen über Zinſſer⸗Haus⸗ mittel(notariell beglaubigt. gun Danksagung. 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