Die schönsten Weihnachts-Abend- CENTRAL-FILM-PARLAS T Nchtung! Freitag und Samstag! Ein neuartiger u. spannender Kriminal- Reiger — voll Sensationen, Akenteuer und Humor. i acl cleuot gletcluci e Bllliuenstiiel % FEED HeIIHα HO F SCU LEE HARRNN RETTY AHA Ao¹cœg SAονẽ,HPW⁰la. bs e ee Hag aln nus, DBEHNNU CHI. VAS SENHAAbN d. 8 2177 DDG OO allg. litt G õο co Die Namen der Hauptdarſteller bürgen für einen ausnahmsweiſen und gewaltigen Tonfilmſchlager.— Die Schlager des Films ſind: 1. Es iſt alles Komödie, es iſt ſchön auf der Melt. 2. Ich bin der Liebling der Poliziſten, man ſuricht non mir im Nevier. 3. Man ſagt: Ich liebe dich, einmal ſo, einmal lo. Im 2. Teil 5 Das reichhaltige und ſehenswerte Beiprogramm ſowie die neueſte Ufa⸗Tonwoche. An beiden Tagen ab 8 Uhr, ab 9 Uhr nochm. alles, Ende ½ 12 Uhr e Allen Freunden und werten Beſuchern ſeihnachten“ Unterhaltungen auch dieses Jahr cEMTRAL- FILM- PALAS TUN Achtung! Ueber die Weihnachts-Felertage, Das U- Boot- Spitzen-Tonfilmwerk. das mit größter Spannung erwartet wird. In den Hauptrollen: Trude von Molo, Karl Zudwig Dirhl, Paul Hörbiger, Trude Prrliner, Paul Otto, Theoder Loos u. Harry Hardt. Enthüllungen aus dem Leben der berühmten Meiſterſpionin E 3 Wahre Begebenheiten Die unsichtbare Front itt der Beſte deutſche U-Boot-Spio⸗ nage-Großfilm Kein Kriegsfilm und viel, viel beſſer als Morgenrot. Im 2. Teil: Abermals ein ſchänes reichhaltiges Beiprogramm und die neueſte Ufa Tonwoche, das Antereſſanteſte aus aller Melt. An allen Tagen, zwei Vorſtellungen 7 Uhr u. 9 Uhr, Ende ½12 Uhr. An allen Tagen mittags 3 Uhr gr. Jugend- u. Rindervorſt. Küth. Arbeiter⸗Verein Samstag, den 23. Dezember, Nachm. g 1 Uhr im„Engelſaal“ 0 1 9 4 2. 00 Beſcheerung der Kinder sporen, gebraucht zu verkaufen. des Vereins. Nkol. Bechtel ö. Die Vertrauensleute mögen die Empfangszetlel Südfrüchte am Freitag abend bei Franz Helbig abholen. Der Präſes. eee Flarldechungsschelne Werten in Zahlung genommen Nobert Steiert Karl Steiert Herrenmoden Manufaktur- u. Modewaren und Sepüfs kleidung Weinheimerstraße 62 Schulstraße 6 Lud ieee U W cm mummumnnmnmmumunmmmnmumnmm uad Besser ff fel Menhgachis chen. und Feinſtes Weizenmehl Pfd. 15 und 17 eindrucksvoller Allenfeinſtes„„ Pfd. 19 und 21 wirkt von Grieszucker— Staubzucker allen Margarine Pfund 66 Werbearten Fſt. Süßrahmtaſelbutter/ Pfd. 75 die Sultaninen— Korinthen— Roſinen zeln 8 Annelie Hefe— Backpulver— Vanillzucker b U Für die Fosſlago: Tausende 23 Feinſt gebrannter Kaffee e/ Pfund 45, 50, 60, 70, 80 und 90 * 1 4 1 40, 30, 13 9 Frei i ee chef ½ Pfund 28 und 40 Malzkaffee Pfund 23 Pfg. Pfg. Pfg. Pfg. Pfg Pfg. Pfg. 1 T Paket von 15 Pfg. an lusschnefden! 5 8 Gi Maccaroni u. Schnittnudeln Pfd. v. 30 Pfg. an anlel Anzüoe, Kittel, Für don Gabenfisci: een Große Auswahl in Schokolade, Pralinen, Leb⸗ Smoking, Hoch- kuchen u. 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Logische Folgerung: Haun am ratag! ange Auel (Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Lu Acen 1 Viernheimer Zeitung Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 frei ins Haus gebracht, eee whchentl. das achtſelrige illuſtrierte elle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjähr ich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſchecktonto Nr. 21877 Amt Eanfurtbe N. Echrt eltung, Druck u. Verlag: Job. e Viernheimer Bürger-gtg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wie 9 abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗ Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Nummer 299 50. Jahrgang A e f 1. 3* ae N bee ce 00 Das erſte Weihnachtsfeſt im Keiche Adolf hitler's! Heller die Glocken erklingen! Weih— nachten iſt's— Weihnacht im Neuen Dater— land— der Führer hat es erſchaffen. Weih— nachten 1955! Wie freudig dies klingt. Hell erſtrahlt der feſtlich geſchmückte Tannen⸗ baum auch wieder in der kleinſten Hütte! Wieder ſage ich— aus vielen war er verſchwunden. An ſeiner Stelle war das graue, durchlöcherte Tuch der Not, de Elends, der Sorge, der Arbeitsloſigkeit aus— gebreitet. Draußen im Dunkel der Weih— nachtsnacht zeigt ſich kein heller Schein, der Troſt oder Hoffnung andeutet. Die 6 Millio onen Erwerbsloſe ſtampfen auf der Straße. Es iſt ihnen Hilfe in Ausſicht geſtellt! Frau und Kinder ſitzen um den faſt erkalteten Ofen. Im Staat der Novemberverbrecher! Sie hungern nicht, ſie kennen nur Worte von der Not des Winters— und ſtecken aber⸗ tauſende Mark der deutſchen blutenden Volks- genoſſen ein— ſie machen Notverordnungen — ſie machen neue Steuern! Sie bekämpfen das Kapital— und der Arbeiter, der Bauer verelendet. Draußen ſauſen die feudalſten Autos mit dieſen feinen Volksvertretern in die Weihnacht, zu einem FFeſtgelage und ſie halten Reden und Reden über Klaſ— ſenkampf, der Arbeiter muß zuſammenſtehen und er kann es nicht mehr— ſein Rör⸗ per iſt matt geworden— er bäumt ſich noch einmal auf— er ſieht den ſterbenden Sal— Mann, der ihm zuruft: Deutſchland leben— trete ein in die 5 Sie traten ein, der Führer rief, Millionen kamen, Band in Band, Arbeiter, Bauer, Hand— werker, Beamter— für das neue Deutſch— land! Der Führer befiehlt— helfen, opfern hinweg mit dem Standesdünkel— das ganze Deutſchland muß es ſein! Hinweg mit den Parteien, mit dem Parteihader— und ſie verſchwanden. Es war gut ſo. Bier und da reckt ſich noch der letzte Hals unter ſich ſein— er ſchaut den ſeiner Eigenſüchtelei werden. Adolf Hitler's mauert— von deutſchen deutſchen Bauern— vom ganze Weihnachten 1955! Still verneigen wir uns vor der großen Tat, vor dem großen Schaffen der Helfer und der Hilfe im Winter— hilfswerk. Gigantiſch iſt das Werk unſeres Führers für ſeine deutſchen 2 ———.— 4 00 . Arbeiter— er kennt ihn— und er kann ſich auf ihn ver— laſſen. Hell erſtrahlt der feſtlich geſchmückte Tannenbaum! Denke unterm Lichterglanz an den beſten Deutſchen, gelobe ihm erneute Treue, hebe die hand zum Schwur und ſtimme freudig mit deinen Kindern ein Stille Nacht, heilige Nacht. F. B. 1 Intereſſe hatten. Denn wenn die Theſe, die ich oben aufſtellte, daß mit der Entwicklung des Volkes die Bedürfniſſe wachſen, richtig iſt, ſo kann ich die Summe der Waren nicht verklei⸗ nern, ohne daß ich die Exiſtenz des Volkes ge⸗ fährde. Wenn aber dieſe Summe feſtliegt, ſo kann ich dieſe Arbeitszeit nur dann verkürzen, wenn ich gewillt bin, das Tempo der Arbeit zu vergrößern. Denn Arbeitskraft mal Arbeitskraft ergibt die Summe der Waren, die ein Volk hervorbringt. ſung der deutſchen Vorſchlage durch die fran⸗ zöſiſche Regierung ſicher kommende Woche erfolgen werde. Chautemps und Paul⸗Von⸗ Vierbeiner Anzeiger 5 55 chende Weiſung nach Berlin ergehen laſſen, e e 1 0 11 5 l. 209 Samstag, den 28. Dez. 1933 ee babe d Politik, 1 franzöſſſchen 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 1 5 a gezogen. V 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht. Peſſimismus in England Von 3 bis gegen 6 Uhr Gelegenheit zur London, 23. Dezember. hl. Beicht. Der Pariſer Vertreter des halbamtlichen gehen ſolle, wenn Sir John Simon von Italien nach England zurückreiſe. Nach Anſicht des Pariſer Korreſpondenten der„Times“ dürfte der größte Teil der franzöſiſchen Oeffentlichkeit enttäuſcht ſein, wenn der Beſuch Sir John Simons le⸗ diglich darauf hinauslaufe, in Paris neue Juformationen zu ſammeln. In Paris ſetze ſich überhaupt mehr und mehr die Anſicht durch, daß man nun endlich mit den direk⸗ ten Beſprechungen Schluß machen und an die Ausarbeitung des Entwurfs zu einem Gottesdienst⸗ Ordnung der katholiſchen Gemeinde. 4. Advent⸗Sonntag Lokale Nachrichten „ Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am zu 4 Pfg. erhältlichen Kloſter Neuburger Meß⸗ kommenden Sonntag, 24. Dez. verſieht bei Ver- texte dieſe enthalten alle 3 Weihnachtsmeſſen. hinderung des Hausarztes Herr Dr. Blaeß, am„Die Weihnachtsfeier der NS80. 1. Weihnachtsfeiertag Herr Dr. Kienle, am 2.“ und Deutſchen 0 9 0 11 5 am 1. Weih⸗ Feiertag Herr Dr. Büttner den ärztlichen Dienſt. nachtstage, abends 8 Uhr, im Karpfenſaale ſtatt. Rentenzahlung beim Poſtamt. Zur Aufführung gelangt das Volksſtück„Der Die Militärrenten für den Monat Januar ge- Meineidbauer“. Die Deutſchen Chriſten Eine neue Reichsleitung. Berlin, 23. Dezember. „Die Reichsleitung der Deutſchen Chriſten iſt von Dr. jur. Kinder übernommen wor⸗ den. Die in die Wege geleiteten Maßnahmen laſſen erkennen, daß eine Umbildung der Glau⸗ bensbewegung 1 Chriſten vorgenommen wird. Es ſoll unter Ausſchaltung aller macht⸗ langen Mittwoch, den 27. Dezember, die In⸗ validen- und Unfallrenten Freitag, den 29. Dez. beim Poftamt zur Auszahlung. Unſere Mitglieder nebſt Ange⸗ hörigen ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Ein ⸗ tritt 30 Pfg. Heil Hitler! Auswirkung des Achtſtundentages. Um den Ausfall der europäiſchen Induſtrie Marienkirche: ½9 Uhr hl. Meſſe. ½11 Uhr Kindermeſſe. Heute 5 Blätter (20 Seiten) engliſchen Nachrichtenbüros Reuter meldet, daß man von der Unterredung zwiſchen dem engliſchen und dem franzöſiſchen Außen⸗ Uebereinkommen in Genf gehen ſolle. In der Zwiſchenzeit werde man in Paris alle Hebel in Bewegung ſetzen, um die Bande zwiſchen Frankreich und den ihm befreundeten Mäch⸗ politiſchen Beſtrebungen in der Kirche die völ⸗ lige Schickſalsverbundenheit zwiſchen dem evan⸗ geliſchen Volk und dem Nationalſozialismus hergeſtellt werden.. gegenüber der amerikaniſchen wettzumachen, ge⸗ ſchah nun das gleiche, was in Amerika früher geſchehen war. Es trat eine ungeheure Mecha⸗ niſierung der Arbeitsmethoden ein, Maſchinen auf Maſchinen wurden erfunden, Stoppuhren und laufendes Band begründeten völlig neue Arbeitsmethoden, und nicht mehr der Menſch bedingte nach Arbeitsleiſtung und Arbeitskraft den Prozeß der Arbeit, ſondern die Maſchine ſetzte dem Menſchen ein Tempo vor, das er ein- halten mußte, ob er wollte oder nicht. Ich glaube, wenn man heute eine Rundfrage halten würde, ob mit der Einführung des Achtſtunden⸗ tages für die Menſchheit eine Wohltat gebracht worden wäre, ſo glaube ich, daß Millionen und aber Millionen mit„Nein“ antworten würden, ja ich bin überzeugt, daß dieſen Millionen der Achtſtundentag zur Hölle geworden iſt. Eröle Mernneimer TOnlumschad Achtung! Was bringt der Ceutral⸗Film Palaſt über Weihnachten. Der große Pluff— Schüſſe in der Nacht Achtung! Ueber die Feiertage der gewaltigſte und grandioſeſte deutſche U⸗Boot Tonfilm Das Tagesgeſpräch von ganz Viernheim miniſter keinerlei ſenſationelles Ergebnis er⸗ warte, Man iſt der Anſicht, daß die beiden Mi⸗ niſter eine neue Juſammenkunft verab- reden dürften. die im Januar nor lich * Jungvolk Viernheim. Am Frei ⸗ tag, den 29. Dezbr. 1933 hält das Fähnlein Viernheim eine kleine Weihnachtsfeier im Kaiſer⸗ hof ab. Zu dieſer Veranſtaltung, die zeigen ſoll, daß auch bei der jüngſten Garde unſeres Füh⸗ rers ſchon etwas geleiſtet wird, find die Eltern der Pimpfe und die Freunde und Gönner des Jungvolks herzlich eingeladen. Es wird gebeten, ſich den Abend freizuhalten. * GV. Sängertreue. Wer am 2. Weihnachtstag die Sorgen des Alltags vergeſſen will, komme zu der Aufführung von dem urkomiſchen Schwank„des verhängnisvollen Jungen“ in den Schützenhof. Auch werden neben verſchiedenen Männerchören die Spieler- innen mit einigen altdeutſchen Volksliedern auf⸗ warten. Deshalb beſorge ſich jeder rechtzeitig Eintrittskarten. Dieſelben ſind erhältlich bei den Mitgliedern und im Schützenhof. S. Inſerat » Weihnachtsgabe an Bauſparer und Baumarkt. Als Weihnachtsgeſchenk an ihre Sparer ſtellt die Bauſparkaſſe Deutſche Bau- und Siedelungsgemeinſchaft(DBS) in Darmſtadt in fünf zuſammengefaßten Sondervergebungen 5,5 Millionen Reichsmark zur Erſtellung von 550 neuen Eigenheimen zur Verfügung. Dieſen Betrag hat die DBS. aus dem Wechſelkredit 1 Uhr Kindergortesdienſt. Hochheiliges Weihnachtsfeſt. Apoſtelkirche: 5 Uhr Chriſtmette mit Predigt; anſchließend hl. Meſſe. 1 5 8 Uhr Segensmeſſe mit Geſang, ohne Predigt, mit Generalkommunion des Jahrganges 83/ 84, Te Deum. 10 Uyhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Veſper, darauf Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 5 Uhr. Marienkirche: /9 Uhr hl. Meſſe. 711 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. St. Stephanustag. Gottesdienſtordnung wie an Sonntagen. Abends 8 Uhr im Ereiſchütz ten im Oſten und Südoſten Europas ſo feſt wie möglich zu knüpfen. Dies werde durch den Beſuch von Dr. Beneſch und durch den bevorſtehenden Beſuch Tütulescus dewieſen. Deulſche Weihnach Eine politiſche Jeſtbetrachtung Gott hat den Menſchen gemacht nach ſeinem Bilde, dann kam er ſelbſt herab, menſchenlieb und milde. Goethe. Der Heiland kam auf die Welt, um die ganze Menſchheit zu erlöſen. Dennoch iſt Weihnacht ein deutſches Feſt. Kein Volk empfindet den Zauber der„ſtillen“ und „heiligen“ Nacht ſo tief wie das deutſche. Und nur dort, wo Deutſche wohnen, er— ſtrahlt der Chriſtbaum in ſeinem echten *Starkenburger Heimatblätter. Der heutigen Auflage unſerer Zeitung liegen die Starkenburger Heimatblätter bei. Der Bei trag„Die Nibelungenſtraße“ beſchäftigt ſich mit dem ſagenumwobenen Weg, der von Worms durch das Ried über Bürſtadt und Lorſch vor⸗ bei zur Bergſtraße führte.— Der Aufſatz„Ge⸗ ſchichte der Heimat“ gibt einen Ueberblick über den Ablauf des Geſchehens in unſerer Gegend von den erſten Anfängen menſchlicher Beſiede⸗ lungen bis in die heutige Zeit.— Den Ab; ſchluß der Nummer bilden kurze heimatgeſchicht- liche Erzählungen. *Der alljährige Familienabend des Kath. Männer⸗BVereins wird dies⸗ mal gemeinſam mit der Sodalität gehalten. Beide gehören zuſammen und ergänzen ſich gegenſeitig, darum iſt eine gemeinſame Feier nur zu begrüßen. Nach den Vorbereitungen zu ſchließen, wird der Familienabend allen Mitgliedern in dieſer harten Zeit einige ſrohe Stunden bereiten. Die Vor⸗ ſtände haben nur einen Wunſch, daß ihre Ver— anſtaltung zahlreich beſucht wird. * Borromäus⸗ Bibliothek.(Engl. Fräulein). Immer wieder ſei darauf hinge- wieſen, daß für die langen Winterabende und gerade jetzt für die Weihnachtszeit, zur Unter- der Meineid Zönles Iwiſchenſpiel zum KReichslagsbrandſtifter⸗ prozeß. Berlin, 23. Dezember. Am Freitag fand vor dem Berliner Schwurgericht der Meineidsprozes gegen den Feilenhauer Rudolf Sönke ſtatt. Im Reichstagsbrandſtifterprozeß hatte Sönke unter Eid falſche Angaben über ſeine Zugehörigkeit zur KPD. gemacht. Wei⸗ ter war im Prozeß von einem Koffer die Rede, den Sönke für Taneff vom Anhalter Bahnhof abgeholt hatte. Sönke beſtritt un— ter Eid, den Koffer abgeholt zu haben, wo⸗ mit er ſich wiederum des Meineides ſchuldig gemacht hatte Aus der Vernehmung des Angeklagten Sönke geht hervor, daß er im Jahre 1929 Mitglied der KPD. geweſen iſt, im Jahre 1931 aber als Schädling der Par⸗ tei ausgeſchloſſen worden iſt. Der Vorſitzende beginnt nun, dem Angeklagten das ſteno⸗ graphiſche Protokoll ſeiner Ausſage im Reichstagsbrandſtifterprozeß vorzuhalten. Danach hat Senakspräſident Bünger deu Zeugen zunächſt gefragt, ob er gommuniſi ſei?— Darauf erwiderte Sönke: Nein, und die Frage, ob er Kommuniſt geweſen war, beankwortete er ebenfalls verneinend. Ueber Drei Fragen der engliſche Außenminiſter in Paris.— Die deulſch-franzöſiſche Ausſprache.— Frankreich bleibt hartnäckig. Paris, 23. Dezember. Die Augen der politiſchen Welt ſind in die— en Tagen wieder einmal nach Paris ge⸗ richtet, wo außerordentlich wichtige Beſpre⸗ chungen abgehalten werden. Der engliſche 1 10 0 0 Freitag in der fran— zöſiſchen Hauptſtadt eingetroffen atte Familienabend für den kathol. ſofort eine pre mit 110 fange Männerverein und die Jüng⸗ Außenminiſter Paul⸗Boncour. Auch lüngsſodalität, wozu alle Mit der franzöſiſche Miniſterpräſident Chau⸗ glieder und FCamilienangehörige temps war bei dieſer Unterredung»uge⸗ eingeladen find. gen. Das Thema der Beſprechung iſt be— 8 a i kannt: es handelt ſich immer wieder um die In der Apoſtelkirche an Werktagen: deutſchen Anregungen auf Einleitung Mittwoch: ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Auguſt unmittelbare Verhandlungen zwiſchen den Werle, beiderſeitige Großeltern: Ad. Werle europäiſchen Großmächten, Verhandlungen, und Ehefrau Cäcilia geb. Adler und Philipp ſchwert von innerpolitiſchen Nöten und Sor— gen, weil es einig geworden iſt und ent⸗ ſchloſſen, ſein Schickſal zu meiſtern. Auch ſein wirtſchaftliches Schickſal, das heute noch ſchwer auf ihm laſtet. Wir ſehen heute ſchon die Erfolge des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit und ſehen heute eine oft geradezu rührende Opferwilligkeit, wenn es gilt, die Not des Nächſten zu lindern. So können auch die Alten ſorgenloſer unter dem Weihnachtsbaum ſtehen und freier die Weih— die die Abrüſtung und damit die Be— haltung kein billigeres und ſchöneres Vergnügen geben kann, als das gute Buch aus der Barro— mäus Bibliothek. Benutzen auch Sie bitte die reichhaltige Bücherei und Sie werden wahre Freude und ein tatſächlich billiges Vergnügen haben. Ausgabezeit: Sonntags von 3 bis 4,30 Uhr, Mittwochs vou 5,30 bis 6,30 Uhr. * Schriftenſtand in der Kirche. „Es freue ſich der Himmel, und die Erde jauchze im Angeſicht des Herrn, denn nun iſt gekommen Chriſtus, der Retter. Wer die hohe Weihnachts- freude mit dem Prieſter beim heiligen Opfer er— leben will, beſorge ſich die am Schriftenſtand von 100 Millionen Reichsmark erhalten, der durch Vermittlung des Herrn Juſtizminiſters Kerrl als Verbandsvorſitzenden des Reichsver- bandes deutſcher Bauſparkaſſen bereitgeſtellt wurde. Sobald die Zeit der Winterkälte, die noch zu den Vorbereitungen benutzt werden kann, vorüber iſt, wird mit dem Bau der 550 Eigenheime be⸗ gonnen und es erhalten mehrere tauſend Arbeiter wieder für längere Zeit Arbeit und Brot. Mit dieſer Zuteilung hat die DB S. nunmehr über 50 Millionen Reichsmark ihren Bauſparern an unkündbaren Tilgungshypotheken zur Verfügung geſtellt. Ist das„ehristliehe Pächstenlſebe“ ist das Euer Geist der deutschen Uolksgemeinschaft? plaketten gekauft und 6000 Leute haben bewieſen, Wo ſind am letzten Sonntag bei dem Ver⸗ kauf der Weihnachts-Winterhilfs-Plaketten die 6700 Nationalſozialiſten denn geweſen, die ſich am 12. November bei der geheimen Abſtimmung zu Adolf Hitler bekannt haben? Sie ſind auf ſage und ſchreibe 600 zuſammengeſchrumpft; denn es wurden nur 600 Plaketten verkauft! Iſt denn ſo etwas möglich? Gewiß, es wird oft geſammelt; nicht für den reichen Bonzen, der heute noch zugeknöpft iſt, der aber gern und oft die Hand zum deutſchen Gruß erhebt, der aber zu gern vergißt, zuerſt einmal die Hand in die Taſche zu ſtecken und daraus etwas für ſeinen notleidenden Volksgenoſſen zu nehmen. Wir haben hier 7500 Perſonen über 20 Jahre, da— von ſind 1000 erwerbslos. Von den reſtlichen 6500 haben ganze 10 Prozent die Winterhilfs— daß ſie abſolut noch nicht den Sinn des nationalen Sozialismus verſtanden haben. Und welche Freude haben doch dieſe wackeren B. D. M.⸗Mädels, wenn ſie von Haus zu Haus laufen, um dadurch mitzuhelfen an der Linder— ung der Not. Willſt Du da noch zurückſtehen? Haſt Du keine 15 Pfg. mehr übrig für die Not Deines Nächſten? An Weihnachten muß in allen Häuſern Freude einkehren. Du kannſt daran noch mithelfen: gehe ſofort an den Weih— nachtsbaum am Rathaus. dort gebe auch Dein Paket ab. Auch die kleinſte Spende, ob in bar oder ſonſtigen Stücken wird gerne angenommen. Heil Hitler! N. S. D. A. P. ⸗Preſſeamt. Die große Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront Den Inhalt der Ausführungen Dr. Ley's vom 27. November 1933 geben wir des großen Intereſſes wegen, nach und nach bekannt. Die Entwicklung eines Volkes bedeutet ſein Wachstum. Ein Volk wächſt an Zahl, in der Vertiefung ſeiner Anlagen und in der Schär— fung ſeines Inſtinktes. Dieſes Wachstum eines Volkes wird genau wie das Wachstum irgend— eines anderen Organismus manchmal ſtürmiſch und manchmal faſt völlig unſichtbar vor ſich gehen. Und zwiſchen dieſen beiden Grenzfällen werden Perioden eines normalen Wachstums vorhanden ſein. Gerade unſerer Generation werden dieſe Perioden völkiſcher Entwicklung ſichtbar vorge— führt. Wir haben jene ruhigen Zeiten vor dem Kriege miterlebt, in der Deutſchland von Macht zu Macht ſchritt, wir haben dann den Still— ſtand, ja geradezu den Rückgang von 1918 bis 1933 miterlebt, und wir erleben jetzt eine Zeit ſtürmiſchen, unaufhaltſamen Vorwärtsdrängens. Bedürfnis und Erfindung. Dieſen Zeiten paßt ſich auch die Wirtſchaft, die Erzeugung und die Produktion an, da natur- notwendig die Wünſche und die Bedürfniſſe eines Volkes von der Entwicklung desſelben abhängen. In Zeiten, wo die Entwicklung eines Volkes in kurzen Zeiträumen gewaltige Wegſtrecken zurück⸗ legt, ſind die Bedürfniſſe eines Volkes natur⸗ notwendig viel größer als in jenen Zeitläufen, da das Volk langſam wächſt oder gar ſein Wachs- tum ſtillzulegen ſcheint. Die Wünſche und Be— dürfnüſſe eines Volkes ſpornen den ſchöpferiſchen Geiſt an, treiben ihn zur höchſten Entfaltung, man kann faſt ſagen: Was benötigt wird, wird auch erfunden. Arbeitszeit. Die Arbeitskraft iſt des Menſchen ureigenſtes Eigentum. Somit kann auch er allein beſtimmen, wie lange er ſeine Arbeitskraſt täglich anzu— ſpannen gedenkt. Dieſe Theſe erfährt zwei Ein⸗ ſchränkungen: einmal aus einem innenpolitiſchen Grunde kann der Staat die Arbeitszeit aus volks- geſundheitlichen Gründen feſtlegen. In dieſem Falle iſt der Arzt der Sachberater des Staates. Zweitens kann die Arbeitszeit aus außenpoli⸗— tiſchen Gründen feſtgelegt werden, und zwar einmal durch ſchiedlich⸗friedliches Uebereinkommen, zum anderen aber auch durch willkürliche Diktate des Siegers an den Beſiegten, um eine unliebſame Konkurrenz ſich vom Halſe zu ſchaffen. Waſhingtoner Abkommen. Die Feſtlegung der Arbeitszeit in die 48 Stunden⸗Woche war ein künſtliches Produkt, einmal weil es die Marxiſten in Ermangelung beſſerer Erkenntnis den Arbeitermaſſen ſo ver⸗ ſprochen hatten, aher zum anderen, weil die Siegermächten im Jahre 1919, vor allem Ame⸗ rika, an dieſer 48⸗Stunden⸗Woche, das größte Die unſichtbare Front. Dieſes Jahr wird über Weihnachten den Beſuchern des Central⸗Kinos was außergewöhn⸗ lich Sehenswertes geboten. Tonfilmwerke. Jedes eine Klaſſe für ſich. Frei- tag und Samstag„Schüſſe in der Nacht“ Ein Kriminal⸗Tonfilm wie es kein zweiter mehr gibt. Ein Abenteuer ⸗Senſationsfilm wie ihn alle Film⸗ freunde gerne ſehen und hören. rollen Leo Parry, Betiy Amman, Harald Paulſen, Paul Hörbiger und Adele Sandrock. Filmfreunde ſeht Euch dieſes Tonfilmwerk an. Schlager kommen drin vor. dieſem Tonfilm enthalten. Samstag„Schüſſe in der Nacht“. Weihnachtsfeiertage kommt was ganz Großartiges: Der giganiſche Deutſche U-Boot⸗Spionage⸗Groß⸗ film wie noch keiner da war. Sehenswürdigkeit ganz großen Formats. Karl Ludwig Diehl, Hörbiger, Theodor Loos. Palaſtes iſt und bleibt das ſchönſte Weihnachts- Vergnügen. beſonders zu empfehlen. Zwei ganz erſtkl. In den Haupt- Auch einige Alſo alles iſt in Alſo Freitag und Ueber die Eine Tonfilm⸗ Mit Trude von Molo, Paul Berliner, Paul Otto und Ein Beſuch des Central-Film⸗ Trude Allen Filmfreunden iſt der Beſuch Vereins⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mit; glieber⸗ u. Generalverſammlungen u. Singftunden Kaninchen⸗ Männergeſaugverein 1846. Samstag Abend 8 ¼ Uhr vollzählige Singſtunde. Um reſt⸗ loſes Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Sänger⸗Einheit. Samstag abend 8 Uhr Klein- chor. Chor. 7/9 Uhr Singſtunde für den ganzen Pünktliches Erſcheinen erwartet. Der Vorſitzende. und Geflügelzuchtverein 1916. Samstag, den 23. abends 8 Uhr außerge— wöhnliche Mitglieder-Verſammlung im Lokal Kaiſerhof betreffs unſerer großen Kaninchen⸗ und Geflügel⸗ Schau am 14. 1. 1934. Er⸗ ſcheinen eines jeden Züchters wird zur Pflicht gemacht. Heil Hitler! Der Führer. Klub der Gemütlichen. Am 1. Feiertag Abends 8 Uhr treffen ſich alle Mitglieder mit Ange⸗ hörigen im Lokal. Der Vorſtand. Krieger⸗ u Soldatenverein„Teutonia“. Mor- gen Sonntag vou 10—11 Uhr werden im Lokal zum Schützenhof die Gewinne der Haſſia ausbezahlt. Gleichzeitig ſind alle noch rückſtändigen Losgelder beizubringen. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893. Am 2. Weihnachts⸗ feiertag Städte⸗Nothilfeſpiel Weinheim-⸗Mann⸗ heim, im Vorſpiel die verſtärkte 1b⸗Mſchft. TV. 62 Weinheim— TV. 93 Viernheim 1. Mannſchafts⸗Aufſtellung ſiehe Aushängekaſten. Abfahrt per Rad ab Lokal 12.15 Uhr, mit OEG 12.42 Uhr. Begleitung erwünſcht. i Der Spielwart. Untererhebſtelle. Für das 3. Ziel Kirchenſteuer 1933 ent⸗ ſtehen ab Neujahr Pfandkoſten. Kirchner. Bergmann, Ehefrau Maria geb. Barth und Angehörige. 38 Uhr beſt. E.⸗A. für Nikolaus Adler 14., Ehefran Kath. geb. Alter, beide Söhne Jak. und Joh., Schwiegerſöhne Jakob Ringhof u. Joh. Rhein. Donnerstag: Vor dem erſten Amt Weihe des Johannesweines. 8 Uhr beſt. Amt für Heinrich Wohlfahrt. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Sophie Martin geb. Filbeck, Sohn Krieger Jakob u. Angeh. Freitag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Kath. Ruland geb. Gutperle, deren Mutter Anna Maria und Schwiegervater Phil. Ruland. 7/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Kühner, Krieger Willi Reinhard und deſſen Eltern. 38 Uhr beſt. Amt für Karl Beyer, Sohn Jakob Karl und Angehörige. Samstag: 8 Uhr beſt. Amt für Friedrich Binninger, Ehefrau Anna Maria geb. Beikert und Joh. Alter und Ehefrau und Angehörige. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Heckmann 1. und Gg Adler 7. 3/8 Uhr beſt. Amt für Gg. Adler, Eltern und Ehefrau Anna Maria. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Kumpa und Klee, Herrn Rektor Gillig und Beller und Frl. Hußler. Beicht für die Mädchen Freitag 5 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Eu. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 24. Dez. 1933. 4. Advent. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag, den 25. Dezember 1933. 1. Chriſttag Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. Kollekte für die Heiden⸗ miſſion. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben. Dienstag, den 26. Dezember 1933. 2. Chriſttag Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt unter Mitwirkung des Kinderchors. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben(Weih⸗ nachtsfeier) und Mädchen. Mittwoch, den 27. Dezember 1933. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Donnerstag, den 28. Dezember 1933. Abends 8 Uhr: Frauenabend des ev. Frauenvereins * Geſchüftliches. Wohl die meiſten Menſchen wiſſen, daß Pepſin ein unbedingt notwendiger Beſtandteil unſeres Magenſaftes iſt und zur Verdauung nicht entbehrt werden kann. Unzählige Beſchwerden und Unbehagen entſtehen aus Mangel an dieſem wichtigen Forment und da iſt es wirklich zu begrüßen, daß in Pepſin⸗ Wein ein Hilfsmiſtel gefunden iſt, mit dem dieſe Mängel auszugleichen ſind. Was iſt Pepfin⸗ Wein? Ein unter Zuſatz von Pepſin und fein⸗ ſtem Sherrywein hergeſtelltes appetitanregendes und verdauungs förderndes Getränk, das in kei⸗ nem Haushalt fehlen ſollte; eine Arznei bei allen Magenbeſcherden und iſt jedem anderen Ver⸗ dauungstrunk vorzuziehen.(Siehe heutige An⸗ zeige.) Jes ſich mit den Abrüſtungsabſichten auf fran— wendet. 1 petit Pariſien“ erklärt kategoriſch, hinſicht⸗ friedung Europas zum Ziele haben ollen. Die Pariſer Blätter begleiten die ver— ſchiedenen Unterredungen der letzten Tage mit langen Kommentaren.„Journal de De— bats“ will über Einzelheiten des Gedanken— austauſches zwiſchen Berlin und Paris beſonders gut unterrichtet ſein. Wie der Berliner Korreſpondent des Blattes erfahren haben will, ſoll im Laufe dieſer Fühlung⸗ nahme an Frankreich eine Reihe von Fragen gerichtet worden ſein, die feſtſtellen ſolle, wie zöſiſcher Seite verhält. Der Korreſpondent zählt folgende drei Fragen auf: 1. Zu welchem Zeilpunkk gedenkt Frank- reich mit ſeiner Abrüſtung zu beginnen! 2. Auf welche beſtimmke Punkte wird ſich dieſe Abrüſtung erſtrecken? 3. Wie wird ſich dieſe Abrüftung ziffernmäßig ausdrücken? Gleichgültig, ob die Informationen des „Journal de Debats“ authentiſch ſind oder nicht, auf alle Fälle iſt das Thema, da damit angeſchnitten wird, an ſich intereſſant. Der Abrüſtung könnte gewiß nichts förderiſcher ein, als wenn Frankreich ſich entſchließen würde, auf dieſe drei Fragen, die nun ein- mal in die politiſche Diskuſſion der Weltöf⸗ fentlichkeit geworfen worden ſind, eine Ant⸗ wort zu erteilen. Nicht nur Deulſchland, ſonderu die ganze Welt wird eine derarlige Ankwork gewiß mit dem brennendſken Inlereſſe vernehmen. die Abrüſtungskonferenz iſt ja ſchließlich mit dem Ziel begonnen worden die Abrüſtung derjenigen Staaten herbeizuführen, die am meiſten in Waffen ſtarren. Gewiß wäre es ntereſſant, aus einem Land wie Frankreich, das man zu den hochgerüſteten Staaten rechnen darf, ohne ihm damit Unrecht zu un, zu hören, welche praktiſchen Abrüſtungs⸗ maßnahmen es nun eigentlich durchzufüh⸗ ken bereit iſt. Neue Sabotageverſuche Die Pariſer Preſſe, die vor einigen Ta⸗ gen das Stichwort„Nichtaufrüſtung, ſon⸗ dern Abrüſtung“ variiert hat, geht jetzt einen Schritt weiter, indem ſie ſich mehr oder we— niger entſchieden gegen die Fortſetzung des beutſch⸗franzöſiſchen Meinungsaustauſches Das deutſche Defenſivprogramm wird allgemein als ein Programm den Auf⸗ tüſtung und des Wettrüſtens bezeichnet Der Glanze. Man kann dieſes Symbol nirgends nachmachen, denn es gehört mehr dazu als ein Tannenbaum mit Flitterwerk und Ker— zen: es gehört das deutſche Gemüt dazu mit ſeiner tief eingewurzelten Empfänglichkeit für den inneren Gehalt des Weihnachtsfe— ſtes. Uraltes Erbgut iſt ſolche Empfänglich— keit: ſchon unſere germaniſchen Vorfahren feierten juſt um dieſe Zeit ihr Julfeſt und erlebten ihre„Heiligen Nächte“ im Brauſen der Dezemberſtürme. Was wunder, daß ge— rade das deutſche Volk ein offenes Ohr hat— te für die neue Heilsbotſchaft der chriſtlichen Weihnachten? So gehört das Weihnachtsfeſt dem deut— ſchen Volke. Vor allem aber der deut— ſchen Familie. Vom Chriſtbaum her leuchtet und duftet die Beſinnlichkeit durch das deutſche Haus. Die alten Weihnachts— lieder erklingen aus hellem Kindermund Und die Eltern freuen ſich mit. Aber ſie werden auch nachdenklich, weil Erin⸗ nerungen an die eigene Jugendzeit in ihnen aufſteigen. Und weil ſie Betrachtungen an— ſtellen über den Gegenſatz zwiſchen dem ju— belnden Friedenshymnus des Weihnachts— evangeliums und der unfriedlichen Wirk— lichkeit ringsum. Ein Gegenſatz, den gott— lob die fröhliche Kinderſchar noch nicht er— kennt. 8 Dieſer Gegenſatz war in den letzten Jah— ren beſonders groß. Ausgerechnet um die Weihnachtszeit gab es die innerpoliti⸗ ſchen Kriſen mit all ihren unangeneh— men Begleiterſcheinungen, mit häßlichen Auseinanderſetzungen, mit Saalſchlachten und mit all dem anderen unglückſeligen Drum und Dran, das uns noch in unangenehmer Erinnerung iſt. Es war kein ſchönes Weih— nachtsgeſchenk. Aber war es nun ein Zu— fall ſo? Oder lag Abſicht der Geſchichte da— rin? Wollte ſie zeigen, daß wir den vollen Ernſt deutſcher Unart und deutſcher Unei— nigkeit doch noch nicht erkannt hatten? Daß es an aufrichtiger, ſtarker, zu Tat und Op— fer fähiger, daß es an innerer Bereitſchaft fehlte, alles neu werden zu laſſen in Selbſt⸗ überwindung und Liebe, Frieden, wie ihn die Weihnachtsbotſchaft dem Erdenrund ver— hieß, auch in deutſche Lande hineinzuzwin— gen? Wer vermöchte, dieſe Fragen zu beant— worten? Aber ſie drängen ſich auf, wenn man das Einſt der letzten Jahre mit dem Jetzt vergleicht. * Denn ſetzt, an Weihnachten 1933. ich der deutſchen Aufrüſtung könnten birek⸗ e deutſch⸗franzöſiſche Verhandlungen au, grund der letzten deutſchen Vor chläge nicht ſtattfinden, denn keine einzige franzöſiſche partei würde derartige Verhandlungen, die die Verleugnung der ganzen bisherigen Po⸗ tik Frankreichs bilden würden, zulaſſen. die„Ere Nouvelle“ appelliert an England und Amerika und verlangt, daß dieſe Länder mit Frankreich eine Einheilsfront bilden, um ſich der Aufrüſtung Deulſchlands, in welchem uüsmaßze dieſe auch immer erfolge, zu wi⸗ derſetzen. Das„Echo de Paris“, das Blatt des fran- zöſiſchen Generalſtabes erklärt, nach den Be katungen des auswärtigen Ausſchuſſes dee Kammer ſtänden die beſten Beurteiler der iſt ja alles ganz anders. Die übliche Weih— nachtskriſe blieb uns erſpart. Es gibt kein Parteiengezänk mehr, keinen ſich daraus er— gebenden Rücktritt der Regierung Und es gibt keine innerpolitiſchen Kämpfe mehr, die unſer Volk immer mehr zerklüfteten und zer— riſſen, aber auch zermürbten. Adolf Hitler, der Führer und Kanzler, hat das deutſche Volk zuſammengeſchweißt. Es gibt leine Parteien mehr, es gibt nur noch Deut⸗ ſche, die ſich erſt vor wenigen Wochen in ei⸗ ner ungemein eindrucksvollen Abſtimmung zu ihrem Führer bekannten. Und die wieder den Glauben an ſich ſelbſt gefunden haben, den Glauben an ihr Volk, den Glauben an Deutſchland und an deſſen große und glück⸗ liche Zukunft. So hat ſich innerpolitiſch Vie⸗ les, ja alles gewandelt: das deutſche Volk Hage auf dem Standpunkt, daß die Verwer— kann dieſes Jahr Weihnachten feiern unbe— * nachtslieder mitſingen. Freilich entſpricht das Bild der außen politiſchen Lage noch nicht dem un⸗ ſerer Innenpolitik. Es iſt kein Zweifel, daß die europäiſche Politik ſich in einer Kriſe be— findet. Richtiger geſagt: die außenpolitiſche Kriſe, ſchon lange als ſchleichendes Uebel vorhanden, kam erſt jetzt zu offenem Aus⸗ bruch. Der„Friede“ von Verſailles ward zum Kriege im Frieden. Der Völkerbund, der die Gewalt vom Throne ſtoßen und das Recht an ihre Stelle ſetzen ſollte, ward zu einer chroniſchen Sünde gegen den eigenen Geiſt. Aus Abrüſtung ward Aufrüſtung. Verbriefte Gleichberechtigung entpuppte ſich als Wille zu ewiger Vergewaltigung und da— mit als eitel Heuchelei. Weihnachtsernſt tut auch hier not. Weihnachtsernſt, der das Alte wie einen Abend in der Nacht verſinken läßt, der einen neuen, einen ganz neuen Anfang, einen neuen Morgen ſetzt und aus Abend und Morgen ſich einen lichten Tag ſchafft!' Der Führer und Kanzler hat Europa längſt zu dieſem neuen Morgen aufgerufen. Er hat die deutſche Friedensbereitſchaft wieder— holt und in feierlichſter Form erklärt, hat Frankreich zu einer direkten Ausſprache auf— gefordert. Und wer wollte daran zweifeln, daß die von ihm gewünſchte deutſch-franzö⸗ ſiſche Verſtändigung den Frieden Europas bedeutete und endgültig ſicherſtellte? 5 Wir warten noch auf das zuſtimmen— de Echo der Welt. Warten noch insbe⸗ fondere auf die Vereitwilligkeit Frank- reichs, in die dargebotene Hand einzu— ſchlagen. Aber wir geben die Hoffnugg auf einen poſitiven Erfolg der deutſchen Politik nicht auf. Schon iſt Europa durch die Ini— tiativbe des Kanzlers'in Bewegung geraten. Die Welt draußen beg'nnt allmählich zu er⸗ kennen, daß in Deutſchland etwas ganz Neu⸗ es geworden iſt, etwas Neues, das Wirkun— gen auch über die Londesgienzen hinaus gen über die Landesgrenzen ausſtrahlt. Etwas Neues, das man nicht einfach da— durch abtun kann, daß man ihm die alten und längſt überholten Methoden des diplo— matiſchen Ränkeſpiels von geſtern entgegen— ſetzt. Der engliſche Außenminiſter hat erſt dieſer Tage wieder auſ die Bedeutung der verſchiedenen Erklärungen des deutſchen Reichskanzlers hingewieſen. Und auch in Frankreich mehren ſich die Stimmen, die für eine direkte Ausſprache mit Deutſchland ein— treten So beginnt ſich auch in der Außen⸗ politik der Horizont zu lichten. Weihnachten aber iſt der Sieg des Lichts über die Finſter— nis, iſt das hohe Feſt des Glaubens an das Gute im Herzen der Menſchen. Und dieſer Glaube beſtärkt uns in der Hoffnung, daß es vorwärts geht nicht nur im eigenen Hau— ſe ſondern auch draußen in der Welt. Vor⸗ wärts und aufwärts. In dieſer frohen Zu⸗ verſicht begeht das deutſche Volk in dieſem Jahre eine echt deutſche Weihnacht! Und in dieſem Geiſte wünſchen wir allen Leſern ein.. 85 Froh es die Bekanntſchaft mit Taneff erklärte Sönke, er habe ihn in Rumänien kennengelernt; in Wirklichkeit hat er aber Taneff zum erſten Male in Berlin geſehen. Vom Anhalter Bahnhof hat Sönke, als Taneff bei ihm ein⸗ getroffen iſt, einen Koffer abgeholt. Auch die⸗ ſes Abholen hat Sönke vor dem Reichsge⸗ richt verſchwiegen. 1 Auf die Vorhalte des Vorſitzenden erklärt Sönke immer wieder, er wiſſe nicht, warum er die Unwahrheit geſagt habe, er ſei furcht— bar aufgeregt geweſen, alles ei ihm ein Rätſel, er wiſſe nur, daß er in ein furcht⸗ bares Unplück hineingeraten ſei. Das Urteil Das Schwurgericht verurteilte Sönke, ent⸗ ſprechend dem Ankrage des Staatsanwaltes wegen Meineides zu drei Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Weiter wurde auf dauernde Eidesunfähigkeit erkannk. In kurzen Worten: Reichsminiſter Dr. Göbbels bezeichnet die Behauptung ausländiſcher Blätter, das Ur— teil im Reichsbrandſtifterprozeß habe dem Reichskanzler, Miniſterpräſident Göring und ihm ſelber bereits zur Stellungnahme vor— gelegen, als eine ſchmutzige Lüge. Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsver— handlungen ſind an übertriebenen franzöſi— ſchen Forderungen geſcheitert. Die Reichsleitung der Deutſchen Chriſten iſt von Dr. Kinder übernommen worden, der die Aufgabe hat, die völlige Schickſals⸗ verbundenheit zwiſchen dem evangeliſchen Volk und dem Nationalſozialismus herzu— ſtellen. Wegen gemeinſchaftlichen Totſchlages werden ſich demnächſt der jüdiſche Maler Sally Epſtein und der Schiffer Peter Stoll, die an der feigen Ermordung Horſt Weſſels beteiligt waren, zu verantworten haben. Der Zeuge Sönke, der bei ſeiner Verneh— mung im Reichstagsbrandſtifterprozeß einen Meineid geleiſtet hatte, wurde vom Berliner Schwurgericht zu drei Jahren Zuchthaus ver— urteilt. Der engliſche Außenminiſter Simon hatte am Freitag vormittag eine Beſprechung mit dem franzöſiſchen Außenminiſte Paul⸗ Boncour, der u. a. auch Miniſterpräſident Chautemps beiwohnte. Die Pariſer Preſſe wendet ſich mehr oder weniger entſchieden gegen die Fortſetzung des deutſch⸗franzöſiſchen Meinungsaustau— ſches Politisches Allerlei Berlin. Wie bereits verſchiedentlich mitge⸗ teilt, ſpricht der Stellvertreter des Führers der NSDAP, Reichsminiſter Rudolf Heß. am 24. Dezember 21 Uhr über alle deutſchen Sender zu den Auslandsdeutſchen. Berlin. Der Korpsführer des NS hat folgende Verfügung erlaſſen: Die notwendigen hohen Anforderungen an die NSK⸗Männer hinſichtlich Ein- und Unterordnung veranlaſſen mich, für das Jahr 1934 die Stärke des NS auf 100 900 zu beſchränken. i die Polt an den Feiertagen Am 26. Dezember keine Poſtzuſtellung. Die Zuſtellung an den Weihnachts⸗ 10 lagen und zu Neujahr wird je nach rt der einzelnen Poſtämter etwas verſchieden gehandhabt. Im allgemeinen ergeben ſich fol⸗ 10 Zuſtellungen: Am 24. Dezember eine Paket⸗, eine Geld⸗, zwei Olisbrief. und eine Landzuſtellung. Am 25. Dezember je eine Pa⸗ let und Briefzuſtellung. Am 26. Dezember findet leine Zuſtellung ſtatt. Am 381. Dezember je eine Paket⸗ und Geldzuſtellung ſo⸗ wie Brieſzuſtellungen wie an Werktagen. Am 1. Januak keine Paket⸗ und Geldzu⸗ ſtetlung, mindeſtens eine Briefzuſtellung, ze nach den örtlichen Bedürfniſſen auch weitere. Die genauen Zuſtellungstermine können an den Aushängen in den Poſtanſtalten einge⸗ ſehen werden. Jahr 1933 hat dieſes Abkommen ſich zu Un⸗ gunſten Deutſchlands geſtaltet. Nach den Zahlen für die erſten elf Monate werden ür das ganze Jahr 1933 rund 125 Millio⸗ nen Mark gleich 75 Millionen Franken in Deviſen benötigt werden. Die franzöſiſche Delegation war gleichwohl nar bereit, für dieſen Zweck im Jahre 1934 für 40 Millionen Franken zuſätzliche Warenbezöge zuzuſagen. Da nach der Entwicklung im Jahre 1933 die deulſche Delegation auf den vollen Be⸗ krag von 75 Millionen Franken beſtehen mußte, hat die franzöſiſche Delegation auf eine Erneuerung des Keiſeverkehrsankom⸗ mens verzichtet. Die Folge davon iſt, duß vom 1. Januar 1934 ab die bieherigen Son- derabmachungen über den Reiſeberkehr nach Frankreich gegenſtandslos werden. Mtler ſchafft Arbeit Weitere bewilligte Maßnahmen im Arbeits⸗ beſchaffungsprogramm. l. Darmſtadt, 23. Dez. Vachregulierung und Vorflutbeſchaffung Gemeinde Niederhörlen mit 1400 Tagewerken; Wieſendränage Gemeinde Schweighauſen mit 1000 Tagewerken; Drä⸗ nage Gemeinde Holzappel mit 900 Tage⸗ werken; Acker- und Wieſendränage Gemeinde Gutenacker 2600 Tagewerken; Ausführung einer Acker- und Wieſendränage Gemeinde Marienberg mit 1760 Tagewerken; Ausbau von Vorflutern und Entwäſſerung von Wie⸗ ſen 1 Holzhauſen mit 1750 Tage— werken. — Regelung der Nebenbeſchäſtigung Ein heſſiſcher Minſſterialerlaß. Darmſtadt, 23. Dezember. Die Miniſterialabteilung für Bildungswe⸗ en, Kultus, Kunſt und Volkstum im heſ⸗ iſchen Staatsminiſterium hat im Anſchluß an die Ausſchreiben des heſſiſchen Herrn Staats⸗ ſekretärs vom 19. Juli 1933 und die Ver⸗ fügung des heſſiſchen Miniſterums für Kultus und Bildungsweſen vom 25. April 1933 über die Nebenbeſchäftigung neuerdings folgendes beſtimmt: 1. Die Ausübung von Rechnerämtern wird grundſätzlich unterſagt. Ausnahmsweiſe kann die Uebernahme des Kirchenrechnerdienſtes einer kleinen Diaſporagemeinde geſtattet werden, in der ſich bei der gewöhnlich kleinen Mitglieder⸗ zahl, die ſich vielfach noch in der Haupt⸗ lache aus Beamtenfamilien zuſammengeſetzt, eine ſonſtige geeignete Perſon für die Uebernahme des Dienſtes nicht findet. i 2. Die Verſehung des Organiſtendienſtes ſo⸗ wie die Leitung von Kirchengeſangvereinen und ſonſtigen Kirchenchören wird geſtattet. 3., Grundſätzlich wird die Leitung nur eines weltlichen Geſangvereins geſtattet. Zur Lei⸗ tung von mehreren Geſangvereinen iſt von Fall zu Fall unſere Genehmigung einzuholen. Werden bei Ausübung einer Rebenbeſchäf⸗ ang Vergütungen aus öffentlichen Mitteln gewährt, ſo ſind ſie jeweils alsbald der vor⸗ geſetzten Dienſtſtelle zur Mitteſlung an uns unzuzeigen. Die uns vorliegenden Geſuche um Geneh— migung der Ausübung von Nebenbeſchäfti⸗ gungen ſind durch dieſes Ausſchreiben erledigt. Aus heſſen und Naſſau Die Erbgeſundheitsgerichte in Heſſen. Darmſtadt, 23. Dez. Durch Verordnung des Heſſiſchen Staatsminiſters Jung vom 18. Dezember werden in Heſſen folgende Erbge⸗ ſundheitsgerichte eingerichtet: beim Amtsge⸗ richt in Offenbach für den Bezirk der Provinz Oberheſſen und in Worms für den Bezirk der Provinz Rheinheſſen. Das Erbgeſundheits⸗ Obergericht für Heſſen wird beim Oberlandes⸗ gericht Darmſtadt gebildet. * Frankfurt a. M., 23. Dez.(Wenn der Herd kippt..) Schwere Brandwunden er⸗ litten zwei Eheleute in der Dienſtwohnung des b 0 Ober⸗Schmitten. Beim Aus⸗ laſſen von Schweinefett brachen plötzlich die Füße des Herdes durch, der 9250 kippte nach vorn und ergoß das kochende Fett über die Beine der beiden Perſonen, 5 Darmſtadt, 23. Dez.(Verbotener vor bem Sondergericht. Sie ſtammen aus Pfungſtadt und in ihrem Beſitztum hatte man bei einer Durchſüchung im Dezember Waffen gefunden. Die Angeklagten gaben alles zu. Sie hatten die Waffen teilweiſe aus dem Kriege heimgebracht und ſie verborgen. Es waren auch zwei Nationalſozialiſten daben, von denen einer einen Revolver gekauft und be⸗ halten, der andere ſich mehrere Waffen zuge⸗ legt und ſie auch teilweiſe an Kameraden weitergegeben hatte. Das Gericht verhängte Gefängnisſtrafen von ſechs Wochen bis zu einem Jahr und Geldſtrafen. Darmſtadt, 23. Dez.(Verdiente Stra⸗ fe.) Wegen fortgeſetzten Betruges— er hat Tauſende um ihr bißchen Erſpartes gebracht— wurde der 39 jährige„Darlehensvermittler“ M. Hof aus Offenbach nach mehrtägiger Ver⸗ handlung zu fünf Jahren Gefängnis, abzüg⸗ lich ſechs Monate Unterſuchungshaft, und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt, ſeine Helferin, die 40jährige Frau Auguſte Rat aus Wies⸗ baden zu drei Jahren Gefängnis, abzüglich ſieben Monate Unterſuchungshaft. Ein mitan⸗ geklagtes Ehepaar aus Offenbach erzielte Frei⸗ ſpruch. Der Vorſitzende erklärte zur Urteils⸗ verkündung, es ſeien in dieſem Jahre ſchon drei Kreditſchwindeleien von Offenbach verhandelt worden, Hof jedoch, der ſich„Führer einer großen Kapitaliſtengruppe“ genannt habe, ſtelle mit der Syſtematik ſeiner Betrügereien und ſei⸗ nem verbrecheriſchen Inſtinkt einen Höhepunkt der Verdorbenheit dar. Darmſiadt, 23. Dez.(Straßenräuber gefaßt.) Am Mittwoch gegen 19.30 Uhr entriß ein junger Mann einer Hausangeſtell⸗ ten an der Pauluskirche die Hand⸗ und die Einkaufstaſche. Nach der Tat flüchtete der Räuber mit ſeinem Fahrrad, wurde aber von einem des Weges kommenden Metzger⸗ burſchen eingeholt und einem SA-Mann über⸗ geben, der ihn der Polizei auslieferte. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß es ſich um den Räu⸗ ber handelt, der in den letzten Monaten un⸗ ter gleichen Umſtänden alleingehende Frauen beraubte, Offenbach, 23. Dez.(Verkehrsun⸗ fälle durch Glatteis.) Der Offenbacher Polizeidirektor Dr. Käs, der ſich auf einer Dienſtreiſe befand, verunglückte mit ſeinem Auto kurz hinter Langen, indem der Wagen infolge der Glätte gegen einen Maſt rannte. Dr. Käs und der ite dene Dern blie⸗ ben unverletzt. Polizeikommiſſar Jäger erlitt eine ſchwere Kopfverletzung und mußte in das Krankenhaus Langen gebracht werden. Re⸗ gierungsrat Greb wurde leicht verletzt. Gernsheim, 23. Dez.(Reh ſchwimmt durch den Rhein.) Das ſeltene Schauſpiel, daß ein Reh den Rhein durchſchwimmt, konnte man in Gernsheim beobachten. Wahrſcheinlich war es durch eine Treibjagd am linken Ufer verſcheucht worden. Es kam glücklich durch den eiskalten Strom. Gescheiterte Verhandlungen Abbruch der deukſch-franzöſiſchen Wirt- ſchafksverhandlungen. Berlin, 23 Dezember. Die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsoer⸗— handlungen, die in Paris geführt worden ind, haben zu keiner Einigung ge⸗ ührt. Sie wurden ergebnislos abgebrochen. Die deutſche Delegation iſt am Freitag von Paris abgereiſt. Es war der hauptſächliche Zweck und Ge⸗ genſtand der Verhandlungen die am 31. Ok⸗ tober 1933 in Paris begonnen haben, auf güt⸗ lichem Wege das angekündigte franzöſiſche Kontingentſerungsſyſtem ſo zu geſtalten, daß ausgleichende deutſche Maßnahmen des Aus⸗ fuhrſchutzgeſezes nach Möglichkeit vermie⸗ den werden können. Die Verhandlungen ſind eee von Einzelheiten, über die man ſich ſchließlich hätte einigen können— hauptſächlich an zwei franzöſiſchen Forderun⸗ gen geſcheitert. Es iſt von franzöſiſcher Seite ein ſo ſtarker Abſtrich an dem deutſchen Ausfuhrüberſchuß pexlangt worden. daß die Gefahr beſtand. Berlin, 23. Dezember. Der Prozeß wegen der hinterliſtigen Er⸗ mordung des nationalſozialiſtiſchen Vor⸗ kämpfers Horſt Weſſel wird in nächſter Zeit teilweiſe noch einmal vor dem Land⸗ gericht Berlin aufgerollt werden. Bekanntlich wurden ſeinerzeit gegen die Haupttäter au⸗ ßerordentlich niedrige Zuchthausſtrafen bzw. Gefängnisſtrafen verhängt. Durch die unermüdliche Ermittlungsarbeit der Straſvollſtreckungsbehörden iſt es nun⸗ mehr gelungen, den 28ſährigen ſüdiſchen Ma⸗ ler Sally Epſtein und den 31 Jahre alten Schiffer Peier Stoll zu verhaften. Nach Ab. lch der zurzeit noch ſchwebenden Vorver⸗ andlung wird die Skaatsanwaltſchaft gegen elde Anklage wegen gemeinſchafktlichen Tol⸗ ſchlages erheben. Zu der Verhaftung von Stoll und Epſtein kam es auf recht eigenartige Weiſe. Stoll atte in völlig betrunkenem Zuſtand einen treit mit ſeiner Frau, der ſich ſchließlich Waffenbeſitz.) Fünfzehn Angeklagte ſaßen 0 * 5 besonders miide im Gesch) ö und seht beimmlich. Hilit sofort gegen Sodbrennen, Magensgure. Machen Sie bitts einen Versuch und ver. ſangen Sie ausdrdcklion Kaiser Natron, flöchste Reinheſt garantiert ut in grüner Origins! Fachung. niemals ſose, in den meisten Geschäften. Rezepte gratis Arnoſd Hosts Mi.., Bielefeld.(8.68 . oußz der dann noch verbleibende Reſt nicht mehr ausreicht, um deviſenmäßig den Trans fer der Zahlungen zu decken, die unter dem Regime der Stillhalteabkommen und der Hane Handhabung des deutſchen ransfermoratoriums noch aus der deutſchen Volkswirtſchaft auf die franzöſiſche Volks. wirtſchaft zu übertragen ſind. Ein ſolches Ergebnis konnke die deutſche Regierung ſo⸗ wohl im Hinblick auf die ede Deviſenlage wie auch auf Rückſicht auf die Lage Deutſch⸗ lands gegenüber der Geſamtheit der privalen Auslandsgläubiger nicht annehmen. Außerdem wollte Frankreich den in Aus⸗ ſicht genommenen Abſtrich an dem deutſchen Ausfuhrüberſchuß auf einen ſo kleinen Aus⸗ ſchnitt aus der geſamten deutſchen Waren⸗ ausfuhr konzentrieren, daß den davon be⸗ troffenen deutſchen Waren der franzöſiſche Markt für die Zukunft in einer unerträg⸗ lichen Weiſe verſchloſſen worden wäre. Es wären davon ſo gut wie ulle deutſchen landwiriſchaftlichen fuhrerzeugniſſe betroffen worden, ſowie eine Anzahl indu⸗ ſtrieller Erzeugniſſe, für die der franjöſiſche, Markt von beſonderer Bedeutung iſt. Die franzöſiſche Delegation hat in dieſen beiden Punkten an dem von ihr vom erſten Tage der Verhandlungen an eingenommenen Standpunkt bis zuletzt ſo gut wie unverän⸗ dert feſtgehalten. Alle deutſchen Gegenvor: ſchläge und Bemühungen, auf einer mittleren Linie zu einer Einigung zu kommen, ſind lei⸗ der erfolglos geblieben. Was nun? Wie die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſich vom 1. Ja⸗ nuar 1934 ab nunmehr geſtalten werden, hängt allein von den Maßnahmen der fran⸗ zöſiſchen Regierung ab. An ſich läuff as Handelsabkommen von 1927 weiter. Die deutſche Regierung wird abwarten, wie die franzöſiſche Regierung ihre Einfuhrkontingen⸗ tierungen in Zukunft handhaben wird. Da⸗ nach werden ſich etwaige deutſche Maßnah⸗ men richten.— Auch über eine Reihe von anderen Punkten iſt verhandelt worden. Die franzöſiſche Regierung hatte den Wunſch. daß die Verwendung der„Scrips“ geregelt und daß ein Transferabkommen ähnlich wie mit der Schweiz und mit Holland, vorbe⸗ haltlich der Stellungnahme des Gläubiger⸗ ausſchuſſes, abgeſchloſſen wird. Ueber dieſe beiden Punkte wäre eine Einigung möglich geweſen. Außerdem ſollte das deutſch-franzöſiſche Reiſeverkehrsab⸗ kommen verlängert werden, durch das über die De⸗ piſenfreigrenze von 200 Mark hinaus monat⸗ lich eine zuſätzliche Verwendung von weite— ren 500 Mark geſtattet würde. Für da⸗ Jahr 1933 hat dieſes Abkommen ſich zu Un⸗ Bahn Deutſchlands geſtaltet. Nach den zahlen für die erſten elf Monate werden für das ganze Jahr 1933 rund 125 Millio⸗ nen Mark gleich 75 Millionen Franken in Deviſen benötigt werden. Die franzöſiſche Delegation war gleichwohl nar bereit, für Aus- Franken zuſätzliche Warenbezüge zuzuſagen. Da 159 der Entwicklung im Jahre 1933 die deutſche Delegation guf den vollen Be⸗ krag von 75 Millionen Franken beſtehen mußte, hat die franzöſiſche Delegation auf eine Erneuerung des Keiſeverkehrsabkom⸗ mens verzichtet. die Folge davon iſt, duß vom 1. Januar 2934 ab die bisherigen Son- derabmachungen ber den Reiſeverkehr nach auch unter aroßem Lärm auf der Straße Der Mord an Horſt Weſſel Nochmalige Verhandlung vor Gericht fortſetzte. Bei dieſer Gelegenheit rief Frau Stoll in Zeugengegenwart ihrem Manne zu, er wolle es wohl mit ihr genau ſo machen, wie damals mit Horſt Weſſel, daraufhin ſofort eingeleiteten Ermittlungen wurde ſehr bald auch der zweite Beſchuldigte, Epſtein, verhaftet. held Horſt Weſſel am 14. Januar 1930 in ſeiner damaligen Wohnung in der Großen Frankfurterſtraße 62 von einer Bande roter Untermenſchen unter Führung des berüch⸗ tigten Mörders Ali Höhler heimtückiſch über⸗ fallen und durch einen Mundſchuß ſo ſchwer verletzt, daß er am 23. Februar 1930 Krankenhaus am Friedrichshain, das heute nach ihm Horſt⸗Weſſel⸗Krankenhaus umge⸗ tauft iſt, verſtarb. — Frankreich gegenſtandslos werden. Durch die Skoll und Epſtein hatten in der Haupt- ache die Aufgabe, den fünf kommuni⸗ tiſchen Verbrechern, die Horſt Weſſel in einem möblierten Zimmer überfielen, den Fluchtweg frei zu halten. Bekanntlich wurde der deutſche National⸗ im 1 ſchwer verletzt ins Krankenhaus dieſen Zweck im Jahre 1934 für 40 Millionen ohe bflfflo bpgleti Muskator. Hennen, Sie erhalten aber quch das gute, gehoftyolhe und vielseitige Kroftfofte- Das GH elle T chHNel. ZS HHenHSEfLH Bergisches Kräfffüffef N f dösseſcof. feen 0 5 1 Letzte Nachrichten Das Arteil gegen Hiriſieſer 6 Monate Gefängnis. 5 Bochum, 23 Dezember. Die Große Strafkammer verurkeilte den früheren Miniſter Hirtſiefer wegen einfa⸗ cher Beſtechung zur Höchſiſtrafe von ſechs Monaten Gefängnis. Ihm wurde für die Dauer von drei Jahren die Befähigung ab- geſprochen, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Auch wurden 900 Reichsmark aus ſeiner Beſtechungsſache dem Stagtke für verfallen erklärt. Der Angeklagte Mock wurde wegen han⸗ delsrechtlicher Untreue zu zwei Monaten Ge⸗ fängnis und 1000 Mark Geldſtrafe, der An⸗ geklagte Bergmann wegen Beihilfe da⸗ zu zu einem Monat Gefängnis und 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Verkehrsflugzeug verunglückt Dortmund, 23. Dezember. Kurz vor der Landung berührte ein von Berlin kommendes belgiſches Verkehrsflug⸗ zeug auf dem Dortmunder Flughafen mit der linken Tragfläche einen Baum und über⸗ fc ſich. Der Apparat wurde ſtark be⸗ chädigt. Der belgiſche Flugzeugführer wurde der belgiſche Bordfunker mußte gebracht werden. Die drei Fluggäſte, von denen einer leicht verletzt wurde, verließen ohne fremde Hilfe das Flugzeug, gchwerer Kraltwagenunfall Küſtrin, 23. Dezember. gen 3 Uhr verunglückten an der Warthbrücke die Leulnanks Müller und Houben vom Kü⸗ ſtriner Pionierbataillon Nr. 3 im fraftwa⸗ gen. Der Wagen der beiden Offiziere ſließ mit einem enkgegenkommenden Laſtkraftwa⸗ gen zuſanmen und wurde völlig zertrüm⸗ merk. Leutnant Houben iſt auf dem Trans. port ins Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Leuinank Müller iſt ſo ſchwer ver⸗ letzt, daß auch an ſeinem Aufkommen gezwei⸗ felt wird. getötet, Zur bevölkerungspolitiſchen Aufklärungsaktion. 1, 15 e Noch immer iſt vielen deutſchen Volks⸗ genoſſen der Ernſt der bevölkerungspolitiſchen Lage nicht klar genug. Man glaubt dem trügeriſchen Schein, daß die Bevölkerung zahlenmäßig noch immer wächſt. Dieſe Tatſache beruht ſedoch nur auf der in den letzten Jahrzehnten erfolgten Ver längerung der durchſchnittlichen Lebensdauer der älteren Bevöllerungsteile. Dieſe hat aber ihre Höchſtgrenze erreicht. da im Verhältnis zum normalen and ee früherer Zeiten viel zuviel Alte und Greſſe am Leben ſind, muß die Sterblichkeitskurve ſehr bald gewaltig anſteigen. Man hat etwa für das Jahr 1936 den Zeitpunkt berechnet, zu dem die Zahl der Todesfälle die Zahl der Geburten überſteigt. Dann werden ſich Todes⸗ kurve und Geburtenkurve ſchneiden. Das bedeutet, daß das Volk in ſeiner Geſamtheſt zahlenmüßlg ſchrumpft. Noch iſt es Zeit, im letzten Augenblick das deutſche Volk vom Abgrund des endgültigen Ab⸗ ſterbens zurückzureißen. Die Kurve unſerer Ge⸗ burtenzahl muß vor weiterem Abſinken bewahrt, ſie muß zum Wiederanſtieg gebracht werden. Die zwingende Notwend 920 dieſer völligen Wandlung in der inneren und äußeren Struktur unſeres Volkes bewelſen die offlzlelen Auf ⸗ Sa ee der N. S. Volkswohlfahrt, die in Sammelbeſtellungen durch ſede Ortsgruppe der N. S. D A. P., im ee an ſedein Bale gezogen werden können. ſchalter des Deutſchen Reiches für 10 Pf. ſe Freitag nacht ge⸗ Herr und Kneiſt Von F. Schrönghamer⸗Heimdal, Paſſau⸗ f Haidenhof. Der höchſte Bauer im Böhmerwald iſt der Wölfl in der Wolfau. Sagen's die Namen ſchon, daß da ſeit Urzeiten Wildwuchs wuchert. Wildtiere äſen, Winterſtürme wüten. In kur⸗ zen, wettertobenden Sommern gedeiht hier oben nichts als Erdäpfel, Kraut und ein wenig Hafer als Brotfrucht. Der Wieſenhang iſt ein⸗ mähdig und ſchon ſtrohdürr, wenn der Wölfl und ſein Knecht zum Mähen ausrücken. Vor ein paar Jährlein iſt's dem Wölfl noch gut gegangen, ſo gut, daß er mit keinem Hofbauern im Schmalzdobl drunten, wie man die fetten Talgründe heißt, getauſcht hätte. Da iſt er im Sommer in den Staatsforſt ge⸗ gangen als Nottmeiſter und Waldaufſeher, im Winter hat er dann mit ſeinen Hechſelein gefuhrwerkt, während der alte Hannes, der Knecht, daheim die Wirtſchaft beſorgte. Da hat dann der Wölfl alljährlich auf Lichtmeß ſeinen Knecht rechtſchaffen entlohnen können, und ihm ſelbſt iſt auſh noch ein Strumpf voll blanker Taler geblieben. Wenn ich im Sommer auf lurz: Ulaubsſage in die geliebte Heimat fahre, iſt einer meiner erſten Gänge ſedesmal zum Wölfl in die Wolfau hinauf. Da ſitze ich erſt eine Weile auf einer Stein⸗ halde und halte Schau in die weite Welt hin⸗ aus, die aus duftigen Fernen blaut. Dann ſchaue ich mir das Geweſe auf der Wolfau ſelber an. Es iſt noch der alte Wildwuchs, wie in meinen Knabenzeiten. Inmitten dieſer ſommerprächtigen Waldwildnis ſteht das Wölflhäuſ'l mit ſeinem Holzſchrott und den windſchiefen Schuppen und Scheuern wie eine verwunſchene Märchenheimat. Man merkt es dem ſonnenbraunen Holzgebälk mit den win⸗ zigen Fenſtern noch heute an, daß es ehedem nur ein Unterſchlupf war für Kohlenbrenner. Wie das Gewerbe allmählich verfiel, iſt aus der Köhlerhütte ein Berghöfl geworden, und der Wölfl der höchſte Bauer im Böhmerwald. „Das ſchönſte Höfl im Land hab' ich!“ behauptet mir der Wölfl auf der Hausbank beim Plauſchen.„Alle Augenblick ſteigt ein Maler daher und färbelt es auf die Leinwand. Wenn ein Sommerfriſchler auf dem Geng⸗ ſteig vorbeigeht, knipſt er das Höfl und mich dazu mit meiner Tabakspfeife. Und du ſelber, du Spitzbub, haſt hinter meinem Rücken ein Gedicht gemacht auf das Höfl und mich. Hab's ſchon geleſen im Wochenblattl, du Schlankl!“ „Iſt ſchon recht, Wölfl, alter Haudegen. Wie's dir ſonſt geht, möcht ich wiſſen.“ Der Wölfl ſpuckt im weiten Bogen auf die einmähdige Wieſe, mitten in den Bürſtling hinein. „Fehlt ſich nichts“, ſagt er.„Vor dem Finanzamt haben wir unſere Ruh. Vorigen Winter wär einer zum Pfänden gekommen we⸗ gen der rückſtändigen Steuern, verſtehſt? Bleibt der Lalli in ein paar Schneegwaden ſtecken, bis zum Halz herauf! Ein paar Stun⸗ den haben wir ihn ſchnäbeln laſſen, nachher haben wir ihn ausgeſchaufelt, ich und der Hannes und das wie! Der muß heut noch blaue Flecken haben von unſern Schaufelſtößen. Der kommt nimmer.“ „So, ſo“, ſagte ich bedächtig,„das war alſe ed eine Nadikalkur.“ n „Jawohl, der weiß, wie er dran iſt. Seit wir in der Früh und zum Nachtmahl bloß mehr eine Haberſuppe und zum Mittageſſen Kraut und Erdäpfel haben. brauchen wir auch keinen Doktor und keinen Bader mehr, ich und der Hannes.“ 1 „Ja, ja“, ſagte ich anerkennend,„die Nüch⸗ ternheit und die Mäßigkeit erhalten den Men⸗ ſchen geſund. Man weiß ja eh nicht, von was man fett wird 0 55 „Fett?“ rebellt der Wölfl und reckt ſeine hageren Gliedmaßen, daß die Gelenke knak⸗ ken.„Fett werden wir nicht da heroben, und von uns wird auch niemand fett, am wenigſten der Notar—— 4 1 „Der Notar— wieſo der?“ frage ich ver⸗ wundert.„Willſt etwa ſchon übergeben und wem?“ Der Wölfl ſchüttelt das hagere Haupt und meint:„Das verſtebſt du nicht aufs erttemal, hichte des Weihnachtsſeſtes Geburtsſeſt des Heilandes ſeit dem 4. Jahrhundert Die Urſprͤnge des Weihnachtsfeſtes gehen in die vorchriſtliche Zeit zurück. Unſere ger⸗ maniſchen Vorfahren kannten ſchon das Feſt der Winterſonnenwende, das Jul⸗ feſt, das aber wohl einige Wochen ſpäter als das jetzige Weihnachten begangen wurde. Von den Nordgermanen weiß man jeden— falls, daß ſie die Winterſonnenwende mit großen Feſtlichkeiten begingen, die ein bis zwei Wochen dauerten. Das Julfeſt galt dem Andenken der Verſtorbenen, wie auch der Fruchtbarkeit der Felder. Manche Sit⸗ ten, die ſich beiſpielsweiſe in Schweden er⸗ halten haben, weiſen noch heute darauf hin. Seit der Mitte des 4. Jahrhunderts be⸗ ging die chriſtliche Kirche, zunächſt in Rom, die Geburt des Heilandes in feſt⸗ licher Form. Die Kirche iſt beſtrebt geweſen, die großen Feſte des Jahres an die Stelle der altheidniſchen Feiern zu ſetzen. Im alten Rom trat ſo das Weihnachtsfeſt an die Stelle des Geburtstages der unbeſiegten Sonne. in den germaniſchen Ländern aber an den Platz der Winterſonnenwende.„Die heiligen Nächte“ wurden in der alten Zeit durch Weihnachtsſpiele eingeleitet. Manches davon iſt noch heute in der Erinnerung des Volkes lebendig, die Feſtſpiele mit der Dar⸗ ſtellung der Weiſen aus dem Morgenlande. der Anbetung der Hirten, die Krippenſpiele uſw. ſtammen teilweiſe aus dem frühen Mit⸗ telalter. Zu den älteſten Feſtſpielen ſolcher Art, in denen ſich auch ein Stück wertvollſter Volkskultur verkörpert, gehören die Weih⸗ nachtsſpiele von St. Gallen und Oberufer. So hoch dieſes Feſt in der Kirche von jeher geſtanden hat, ſo eng war es ſtets mit dem Volksleben verbunden. Zur feierlichen Ge⸗ ſtaltung gerade des Chriſtfeſte⸗ wurde durch Geſang ünd Spiel zu allen Zeitaltern der Kirchengeſchichte beigetragen, Martin Lu⸗ thers Weihnachtslieder ſind dafür ein ferne— rer Beweis. 1 Vei allen indogermaniſchen Völkern be⸗ ſteht die Sitte, die Feſte des Jahres durch grüne Bäume, durch Reiſer oder blühende Vüſche zu ſchmücken. Noch heute pflanzen in ſüddeutſchen Dörfern die Burſchen den grünen Baum vor das Haus ihres neuge⸗ wählten Bürgermeiſters. die franzöſiſche Re⸗ volution von 1789 ſuchte ſich im Elſaß und am Rhein dadurch beliebt zu machen, daß ſie dort„Freiheitsbäume“ aufpflanzte, der Römer begrüßt das neue Jahr mit Hel⸗ zweigen, der Engländer feiert Weih⸗ nachten unter dem Miſpelzweig. Die Sitte des Weibnachtsbaumes. Tanne oder Fichte, Und ſo hatte ſie denn kurz verabſchiedet. Hatte die Auf Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyrigbt by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Es war Ende der Woche geworden, bis es Gerda mög— lich geworden war, mit Doſcha eine Verabredung zu Die ganze Woche hatte lauter Mißhelligkeiten treffen. gebracht. Trotz des niemand aus dem Deutſchen merken laſſen würde, war es Gerda mit ihren jetzt überempfindlichen leiſe, unwägbare Veränderung, die in Frauen lag. vefliſſen ins Geſpräch. Aber unter allem war doch ein leiſes Lauern. In den Muſtern und Prüfen, wie eine noch zu uns oder nicht? irgend etwas Un⸗ Behörden zum Reli⸗ hörte ſie plötzlich mitten im wurde rot und warf einen Blicken war etwas wie ein Frage: Gehörſt du eigentlich Und als Frau Paſtor Tomalla freundliches über die Stellung der gionsunterricht ſagen wollte, Satze wie erſchrocken auf, ſchnellen Blick zu Gerda hinüber. Gerda hatte getan, nichts gehört hätte, und gewandt, wie laſſen. Gerda fühlte einen tieſen Schmerz und eine Empörung zugleich. Was war das für ein ane der hier alle Kö Herzen gefangen genommen? Jetzt, wo man e 1 Nodſchinſty unmerkbar zurückſchob, fühlte ſie um ſo brennender die Leidenſchaft, Mann in ihr geweckt hatte. ſie wegen ihrer Beziehungen zu die der geliebte Verſprechens von Frau Plüddemann, daß Frauenverein Gerda etwas doch anders gekommen. Nerven ſpürte die dem Weſen der Man war genau ſo freundlich mit ihr, gewiß; man fragte ſie ebenſo oft um Rat, man zog ſie beinahe als ob ſie von der ganzen Geſchichte Frau Fabrikbeſitzer Plüddemann hatte ſich mit einer ſchnellen Frage an die Verſammlung um den halben Satz zu übertönen, den Frau Paſtor Tomalla gleichſam in dem Schweigen hatte hängen Woche angeſagt. 20 behaglichem Dran. In draußen lauſchte, ob nicht ruhiges Geſicht. 2 zurück.“ „Einen Augenblick!“ das muß ich dir ausdeutſchen. eutſchloſſen gleich nach Schluß der Verſammlung ſich mit kühlem Gruß von den Damen forderung, noch eine mit in der kleinen Stammkonditorei des Vereins 1 bringen, abgelehnt. Und hatte ſich bei Doſcha für Ende Und nun ſaß ſie wieder in Doſcha zowſt Zimmer. Zwiſchen den bräunlichen wänden, zwiſchen dem ganzen ſpieleriſchen Drum⸗und⸗ dem kleinen, braunen Sammetſeſſel gegenüber der tiefen Couch, auf der Doſcha ganz e Nur, daß Gerda heute mit verzehrender Sehnſucht nach Schritt den Gang entlang kommen würde.. i heute einmal zärtlich und heimlich über die kleine Sevres⸗ taſſe ſtrich, die neben dem bunten Kuchenteller heute wie damals auf Rodſchinſky wartete.. Und als nun draußen wirklich ein ſcharfes N ertönte, ſchoß eine jähe Welle von Rot in Gerdas un— Macht es dir etwas aus, ahnungslos,„wenn ich dich bitte, ö a einen Augenblick allein zu unterhalten. Ich habe drinnen die Schneiderin; ſie wird jetzt fertig ſein— ich 1 5 1 ö er Tür. „Guten Tag, Jadſchek!“ ſagte ſie, ſchon in der Tür. Gerda ſtand einen Augenblick da, die den Samt des kleinen Seſſels hinter ſich gekrampft. Es war, als ob der Boden unter ihr ſchwankte, nichts Feſtes mehr wäre, nicht Holz, nicht bewegt von auf und ab ſchwankenden Wellen 1750 Wellen, die ſie hinwegtrugen und wie mit einem ſchwingenden Ruck nun quer durch das Zimmer, bis ſie an der des geliebten Mannes zuſammenſank. 1 Sie ſchloß die Augen, ſah nicht den Triumph in ſeinen Blicken und die ſchnelle Gier des Mannes. f ſeine Nähe, ſeine Arme, ſeinen Atem und ſeine Der Notar nämlich, der Bazi, hat uns nicht verbriefen wollen. Und warum? Weil ich die ſündteu⸗ ren Gebühren nicht hab büchſeln können. Jetzt haben wir's anders gemacht, ich und der Hannes. Nämlich mit drei Kreuzeln im Ka⸗ lender, weil ein jeder ſchon das Schreiben verlernt hat, da heroben auf unſerer Höh.“ „Ja, Wölfl, wie kommſt denn du dazu, daß du dem Hannes, deinem Knecht, den Hof ber⸗ ſchreiben laſſen willſt?“ „Das muß ich dir eben ausdeutſchen. Näm⸗ lich das kommt von der neuzeitlichen Wirt⸗ ſchaftsweiſe oder vom bargeldloſen Zahlungs⸗ verkehr wie man alleweil lieſt im Wochenblattl. Wie ich dem Hannes zwei Jabr lang den iſt aber eine rein deutſche geblieben, iſt aller⸗ dings von deutſchen Wanderern in alle Welt getragen worden, in die Tropen Afrikas wie in die Urwälder Braſiliens. Seit wann der Chriſtbaum nach der heutigen Sitte den Mittelpunkt des Feſtbil⸗ des in den Häuſern einnimmt, iſt allerdings ſchwer feſtzuſtellen. Vor dem 17. Jahrhun⸗ dert dürfte das kaum der Fall geweſen ſein. Seit dem 18. Jahrhundert begann ſich die ſchöne Gewohnheit einzubürgern, den grü⸗ nen Baum mit Lichtern zu ſchmücken. das iſt zuerſt aus Straßburg berichtet worden. In Goethes Vaterhaus war er noch nicht be⸗ kannt. Doch ſpricht Lotte im„Werther.(ent⸗ ſtanden 1774) von Wachslichtern. Zucker⸗ werk und Aepfeln bei der Chriſtbeſcherung, Dieſe Form des Weihnachtsbaumes hat ſich dann im 19. Jahrhundert überall durch⸗ geſetzt. In manchen Gegenden hat ſich faſt bis in die Gegenwart eine aus Holz geſchnitz⸗ te Pyramide erhalten, die mit Lichtern ver⸗ ſehen wurde. Es ſcheint, daß dieſe Sitte früher in Schleſien und im Erzgebirge weit verbreitet war. a e Selbſtverſtändlich wechſeln die äußeren Formen volkstümlicher Gebräuche im Laufe der Zeit. Intereſſant iſt in dieſer Hinſicht ein Bericht vom Wiener Konareß im Jahr 1814. Dort iſt u. a. zu leſen:„Bei Staatsrat Arn— ſtein war am 24. Dezember nach Berliner Sitte() ein ſehr zahlreiches Weihbaum⸗ oder Chriſtbaumfeſt. Es waren dort Staats- kanzler Hardenberg, die Staatsräte Jordan und Hoffmann, Fürſt Radziwill uſw. Alle gebetenen eingeladenen Perſonen erhielten Geſchenke oder Souvenirs vom Chriſtbaum. Es wurden nach Berliner Sitte komiſche Lie⸗ der geſungen(). Frau von Münch ſang Lie⸗ der vom Kasperle. Es wurde durch alle Zimmer ein Umgang gehalten mit den zu⸗ geteilten, vom Weihnachtsbaum abgenomme⸗ nen Gegenſtänden. Fürſt Hardenberg amü— ſierte ſich unendlich, Herr von Humboldt war nicht dabei.“ Wenn uns auch dieſe Schilde⸗ rung etwas fremd anmutet, ſo geht doch daraus hervor, daß damals in Wien der Chriſtbaum nichts Unbekanntes war. Die Vertiefung des Weighnachtsgedan— kens iſt auch heute noch in der Innig keit und Schlichtheit der Familie beſſer aufgehoben, als in einer Veranſtaltung der „Geſellſchaft“. Jedenfalls hat der Lichter⸗ baum im 19. Jahrhundert ſeinen Siegeszug durch alle deutſchſprachigen Gebiete vollendet Lohn nimmer hab zahlen können, hab ich zu ihm geſagt:„Hannes, hab ich geſagt, das mag ich nimmer. Meiner Lebtag bin ich nie⸗ mand nichts ſchuldig geblieben. Weißt was? Ich laß dir jetzt den Hof zuſchreiben. Nachher diſt du der Herr und ich der Knecht. Weil aber der Notar net mögen hat wegen dem Diridari, den ich nit gehabt hab', haben wir einfach im Kalender drei Kreuzel gemacht und der Hannes iſt Bauer geweſen und ich Knecht. Natürlich hat mir der Hannes den Lohn ſo wenig zahlen können wie ich ihm. Wie alſr⸗ zwei Jährlein herum waren, fagt der Hannes zu mir: Wölfl, ſagt er, das mag ich nimmer. Meiner Lebtag bin ich niemand nichts ſchul⸗ dig geblieben. Weißt was? Ich ſchreib dir jetzt im Kalender den Hof wieder zu mit drei rechtſchaffenen Kreuzeln. Nachher biſt du wieder der Bauer und ich der Knecht. Mir iſt a recht, weil's ja wurſcht iſt, ob ich dem Han⸗ nes oder der Hannes mir den Lohn ſchuldig bleibt. Zahlen kann ihn keiner, und ſo wech⸗ ſeln wir alle zwei Jahre ab, einmal iſt der Hannes Bauer, einmal bin's ich. Jetzt iſt die Reihe wieder an mir, jetzt bleib ich den Lohn wieder ſchuldig. Siehſt, und das Schönſte dabei iſt, daß einer dem andern nichts vor⸗ werfen kann, weil einer dem andern alleweil gleich ſchuldig iſt. Und auf die Weis ſind wir alleweil quitt. Null von Null hebt ſich auf.“ Wölfl ſag ich ergriffen und dennoch ein jubelndes Auflachen verbeißend,„ihr zwei, die und der Hannes, ſeid die klügſten Köpfe von der Welt. Eure Weisheit muß in die Zeitun⸗ gen, in allen Zungen ſoll ſie klingen, über den ganzen Erdball hin muß ſie von Haus zir Haus fliegen und jedes Herz entzünden. Denn ihr zwei habt das Allerweltsproblem auf die einfachſte, ehrlichſte und rechtſchaffenſte Weiſe gelöſt. Ihr zwei habt das politiſche und wirtſchaftliche Pulver erfunden. Wenn ich mich ſo ausdrücken darf. Dein Name, Wölfl, wird einſt zu den Sternen erhoben ſein, Wölfl, wirſt ſehen. und hat ſeine engſte Verbindung mit dem ſchönſten Feſte gewonnen. Zärtlichteiten. Stunde zu ver⸗ getrennt ſein“, Baſchowſkas kleinem, Holz⸗ 0 und griff nach wie damals kauerte. bald Rodſchinſkys ſchneller Nur, daß ſie Vetter herüber. ſeinen Namen polniſch weiter. Klingeln lichen Ausdruck Gerduſchka“, fragte Doſcha meinen teuren Vetter bin gleich Und als ſagte:„Nie wieder ſo lange, ſeinem leidenſchaftlichen halten können.— i Als aber Doſcha nach einer Weile hereintam, das kleine Mädchen Marinka mit dem Teebrett, ſaß Gerda Donatus in ſcheinbar ruhigem und unbefangenem Geſpräch neben dem höflich zuhörenden Doktor Rodſchinſky. f „Ja...“ Doſcha Baſchowſka hörte mitten im Satz auf Schweigend ſahen Gerda und Doſcha, wie ſich handelte; aber es mußte etwas ina! ö denn Rodſchinſtys Geſicht nahm einen finſteren und ärger er nun leiſe zwiſchen zwei Küſſen Liebling, nie wieder ſo lange da fühlte ſie, daß ihre Widerſtandskraf Willen nicht mehr würde ſtand hinter ſich dem Telephon, das leiſe in die Unter⸗ haltung hineinrief. „Hier ſpricht Doſcha ſchinſty? Einen Augenblick!“ Baſchowſka. Wer? Doktor Rod⸗ Sie reichte den Hörer ihrem „Jadſchek, du!“ Nodſchinfky in den Apparat ſagte; dann ſprach er Gerda konnte nicht verſtehen, um was es Unangenehmes ſein, an. Er fragte in immer ſchuellerem Polniſch, die fremden Laute flogen nur noch wie ein wirbelndes Ziſchen au Gerdas Ohr vorüber, Fragend ſah ſie winkte nur ganz ſchnell mit der Hand ab und lauſchte mit zu Doſcha; aber die angeſpannter Aufmerkſamkeit. Hände ſeſt in Stein, ſondern ein Meer, haben. Bruſt prüfenden Sie fühlte nur jähen Aber war es nicht, als hätte kamen offenbar wiederholte, mit einem ganz ſchnellen, Blick zu ihr hinübergeſehen? Nun hing er den Hörer hin und wandte ſich wiede zu den beiden Frauen. Nun ſchwieg Rodſchinſty eine Weile und hörte an⸗ geſpannt auf das, was ihm da offenbar von der anderen Seite des Drahtes mitgeteilt wurde. Aber plötzlich fuhr Gerda zuſammen. In den ſchnellen Lauten der Sprache war etwas aufgetaucht, was wie der Name Spledy geklungen hatte. Sie konnte ſich auch verhört Rodſchinſty, als er dieſen (Fortſetzung folgt.) 1 1 2— NVVON 2 Nachdruck verboten. Marlene ſchritt faſt andächtig auf das koſtbare In⸗ rument zu. Ihre Finger ſehnten ſich danach, darauf zu ſpielen. Sie nahm auf dem runden Klavierſtuhl Platz und ließ die Finger über die Taſten gleiten, um den Ton zu hören und die Finger gelenkig zu machen, dann präludierte ſie hinüber in ein Menuett von Mozart. Ein Menuett, das, lebendig und wirklich, die graziöſe ver⸗ ſchollene Welt der Herren mit den Puderzöpfen und Eskarpins, den zierlichen Degen an der Seite, herauf⸗ beſchwor, die graziöſe verſchollene Welt der Damen mit weißgepudertem Haar, in ſchweren, ſeidenen Falten⸗ kleidern. Damen, die noch nichts ahnten vom Auto und vom Radio, die noch nichts ahnten von der Kamerad⸗ ſchaftsehe, und daß Frauen hoch in der Luft über den Atlantik fliegen würden. Süß und lieb war das Menuett. Herzwarm und durch ſeine Reinheit berückend. Marlene ſpielte aber auch ausgezeichnet. Ihr Anſchlag war ſanft und doch kraftvoll, ihr Vortrag voll Innigkeit. Nach dem Mozartſchen Menuett ſpielte ſie alte Volks⸗ lieder, bettete ſie in weiche Akkorde und umwand ſie mit Ketten von perlenden Läufen. Als ſie eine Pauſe machte, rief Frau von Malten won nebenan:„Bitte, ſpielen Sie weiter, Ihre Muſik tut mir ſehr gut.“ Nun ſang Marlene. einem modernen Komponiſten. und biegſam. „Als Marlene aufſtand und ins Nebenzimmer ging, fand ſie dort außer Frau von Malten und der Baroneſſe auch Achim von Malten. Er ſah ſie an. „Das war ſchön“, lobte er.„Sie haben wenigſtens allerlei für unſeren Geſchmack. Im Radio muß ich, wenn ich gerade mal Muſikhunger verſpüre, hinnehmen, was man mir bietet. Oft iſt's ſo ein hölliſcher Jazz, und die Sorte kann weder Mutter noch ich vertragen.“ Marlene freute ſich ſehr über die Worte und dachte in dieſem Augenblick nicht an den Dolch, den ſie tief unten in ihrem Koffer verſteckt hatte. Frau von Malten lächelte ein wenig. „Vielen Dank, liebes Fräulein! Ihre Muſik hat auch mir ſehr gut getan. Und nun hoffe ich, bald einſchlafen zu können. Ich bedarf Ihrer jetzt jedenfalls nicht und rate Ihnen und Fräulein Zabrow, einen kleinen Spazier⸗ gang nach dem Dorf zu machen. Damit Sie ſich hier ein bißchen orientieren.“ i Marlene ſah die Barogeſſe fragend an, und da dieſe zuſtimmend nickte, befanden ſich beide eine halbe Stunde ſpäter ſchon im Freien. Die Nachmittagsſonne lag über dem dunklen Bergzug, hinter dem das böhmiſche Land begann. Das Dorf ſelbſt wär nahe, man ſah die Häuschen, die Kirche, den Friedhof. Der Park und das Gut breiteten ſich hinter dem Schloſſe aus, vor dieſem lief die Landſtraße dem Dorfe zu. Die beiden gingen langſam ihres Weges. Die Baroneſſe lächekte zufrieden. „Geſtern wäre ich am liebſten gleich wieder fort⸗ gelaufen, und heute iſt mir zumute, als müßte ich immer hierbleiben. Sorglos und froh iſt meine Stimmung, und ich begreife kaum noch, daß es zankende, geizige Verwandte, leere Geldbörſen und Sorgen auf der Welt gibt. Ich glaube, wir zwei dürfen uns jetzt nicht be⸗ klagen. Uebrigens ſpielen und ſingen Sie großartig. Wenn ich das könnte, was Sie könnten, liefe ich zu einem Agenten und ließe mich engagieren.“ Marlene ſchüttelte abwehrend den Kopf. „Für die Oeffentlichkeit langt mein Können noch nicht, ich müßte noch ſtudieren.“ Die andere lachte. „Konzertſaal oder gar Oper iſt langweilig. Sie können aber mit Ihrer Stimme und Ihrem Vortrag beim Varieté oder Kabarett ſicher Platz genug finden.“ N Marlene erwiderte kurz:„Das läge mir nicht.“ Sie dachte an etwas anderes und erzählte von Roberta Olbers, in welchem Ton die zu ihr geſprochen, und wie ſie es ſo raſch bei Frau von Malten durchgeſetzt, allein die Bücher aufzuſtellen. Die Baroneſſe zuckte die Achſeln. „Ich hätte die Arbeit ganz gern weitergemacht, aber es geht auch ſo. Der Ton gegen Sie war allerdings reichlich unverſchämt. Durch die Hilfsarbeit will ſich das Mannweib aber hier nur noch beliebter machen, als es ſchon zu ſein ſcheint.“ Ein ſehr alter Mann kam ihnen entgegen. Er blieb dicht vor ihnen ſtehen, ſah ſie mit unverhohlener Neugier au. Sie mußten lächeln und gingen weiter. Im Dorf begegneten ſie noch vielen neugierigen Blicken. Es ver⸗ irrten ſich ſo ſelten Fremde in dieſe Gegend, noch dazu im Frühling, der bier immer wieder ſeinen Schneemantel anzuziehen liebte. In einem Bäckerladen kaufte ſich Marlene Pfefferminz⸗ bonbons, die ſie im Fenſter geſehen und für die ſie eine große Vorliebe hatte. Die dicke Meiſterin ſah beide wohlwollend an. „Sie ſind ſicher die zwei Geſellſchafterinnen von der Gnädigen im Schloß. Es hat ſich heute morgen ſchon Es war ein Frühlingslied von Ihre Stimme war tief 5 5 N CW eee 2 Ie 2 77.* 2 7 9 8 15 155 5* We Wes N herumgeſprochen im Ort, daß diesmal zwei Damen ge⸗ kommen ſind.“ Sie verfiel in einen Flüſterton:„Im Schloß bleiben zwei ebenſowenig, wie eine bleibt. In der Troſtloſigkeit dort hält es kein junger Menſch aus. Dazu ſpukt es noch, und in einem Haus, wo ein Mord paſſiert iſt, muß es ſowieſo höchſt ungemütlich ſein. Nicht von zehn Pferden ließe ich mich da hineinziehen. Und wer der Mörder iſt?“ Sie lächelte vielſagend.„Man darf nicht darüber ſprechen, weil er freigeſprochen wurde, aber jedermann weiß es, und Sie beide werden es auch noch hören.“ Marlene fühlte heißes Mitleid mit Achim von Malten, in dem man den Mörder ſah. Ihre blauen Augen ſchienen ganz dunkel, und ſie gab erregt zurück: „Klatſch iſt widerlich und intereſſiert uns gar nicht.“ Sie legte die zwanzig Pfennige für die Pfefferminze auf den Verkaufstiſch, nahm die kleine Tüte in Empfang und wandte der Frau ſchroff den Rücken. Olga Zabrow tat dasſelbe, und grußlos verließen ſie den kleinen Laden, in dem es ſo angenehm nach friſchem Brot duftete. Draußen ſagte Olga Zabrow:„In der Gegend hier ſcheint man wirklich davon überzeugt zu ſein, daß Herr von Malten ſchuldig iſt. Aber ich habe ihn heute genau daraufhin betrachtet und kann mir das einfach nicht vor⸗ ftellen.“ Marlene ſchüttelte lebhaft den Kopf. „Ich glaube nicht daran, ich bin feſt überzeugt von ſeiner Unſchuld. Was ihn niederdrückt, iſt nur dieſer Freiſpruch. Es muß ja furchtbar ſein für einen Schuld⸗ loſen, auf ſolche Weiſe freigeſprochen zu werden. Das heißt doch nur: Du biſt höchſtwahrſcheinlich ſchuldig, aber man kann dich nicht überführen!“ Sie wollte weiterſprechen, brach indeſſen ab; ihr war, als läge nur wenige Schritte von ihr entfernt ein Dolch, deſſen Stahl dunkle Flecke aufwies. Sie blieb ſtehen, fuhr ſich über die Augen und blickte dann gebannt auf dieſelbe Stelle wie vorhin. Olga Zabrow berührte ihren Arm. „Was iſt denn da ſo Intereſſantes zu ſehe nur ein altes roſtiges Küchenmeſſer, weggeworfen hat.“ Marlene war, als erwache ſie aus kurzem, ſchwerem Traum. Natürlich, der Gegenſtand, an dem ihre Augen ſich feſtgehängt, war nur ein altes roſtiges Küchenmeſſer, das jemand weggeworfen. Der Dolch mit den anklagen⸗ den Flecken lag ganz unten in ihrem Koffer. Wie durfte ſie ſich nur in ſo tollen Phantaſtereien gefallen! Wie konnte ſie in einem roſtigen Küchenmeſſer den Dolch ſehen! Sie lächelte erzwungen:„Verzeihen Sie, Baroneſſe, ich bin wirklich nicht durch das alte Meſſer abgelenkt worden, ſondern ich bin ein bißchen durcheinander. Erſtens ärgerte ich mich heute über Fräulein Olbers, dann über die Bäckersfrau.“ Olga Zabrow faßte ſie unter. „Wer wird ſich ärgern! Wir armen Dinger ſind zu⸗ nächſt mal fün ein halbes Jahr aller Sorge enthoben, und darüber wollen wir froh ſein. Nebenbei bemerkt: Nennen Sie mich, bitte, nicht Baroneſſe. Sagen Sie Olga zu mir, und ich werde Sie Marlene nennen, wenn Sie es mir erlauben.“ Marlene drückte den Arm ihrer Begleiterin ein wenig an ſich.„Gern bin ich damit einverſtanden, Olga.“ So fing eine Freundſchaft an, die ſich gut bewährte, und die treu und feſt blieb. ſehen? Ich das jemand Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kummt! Marlene und Olga gingen ganz langſam die Dorf— ſtraße hinunter, die hinter dem letzten Haus zur Land⸗ ſtraße wurde. Sie ſprachen wenig, und was ſie redeten, bezog ſich auf die Gegend, auf die Landſchaft. Immer weiter hinter ihnen zurück blieben die böhmiſchen Katen, wie man die Häuſer hier nannte, weil ſie in ihrer Bau⸗ art den Dorfhäuſern jenſeits der Grenze drüben in Böhmen glichen. Sie ſprachen von drüben, und daß ſie in ihrer Freizeit einmal hinüberſpazieren wollten, nach Böhmen hinein. Ihre Jugend genoß die friſche Luft, die Sonne, den ganzen Zauber des herben Frühlings. Eine Frau kam ihnen entgegen. Sie ging wie auf unſicheren Füßen, und plötzlich hielt ſie ſich an dem Stamm eines der Ahornbäume feſt, von denen die Land⸗ ſtraße begrenzt wurde. Marlene zog Olga mit ſich. „Die Frau ſcheint krank zu ſein. Vielleicht können wir ihr helfen.“ Die Frau hielt den Stamm umklammert, ſtand ſchwer⸗ atmend da. Marlenes Stimme hatte ſeltene Weiche, hatte eine beſtrickende Klangfarbe. Als ſie die Frau be⸗ fragte, was ihr fehle, und ob ſie ihr vielleicht einen Dienſt erweiſen könne, traten dem einfachen Weib Tränen in die Augen. „Vor unbändiger Wut habe ich mich hier feſtgehalten“, bekannte ſie,„ich hätte ſonſt mit den Fäuſten auf meinen eigenen Kopf losgeſchlagen, und mein armer Kopf ver⸗ trägt das ſicher nicht, der iſt ſchon kaputt genug.“ „Man darf nicht ſo zornig werden, daß man die Gewalt über ſich verliert, liebe Frau. Was hat man Ihnen denn getan, daß Sie ſo zornig werden konnten d“ Die Frau hatte kluge, helle Augen, aber ein Tränen⸗ ſchleier lag darüber. Und als ſie Marlene anſah, brachen die Träy, durch, wie ein Krampf ſchüttelte es ihren Körper. Marlene und Olga blickten einander ſtumm an. Sie ſtörten die weinende Frau nicht. Tränen erleichtern, dachten beide. Plötzlich fuhr ſich die Frau energiſch mit dem Schürzen⸗ zipfel über die Augen. „Mein Unglück iſt für mich groß, für andere ſicher gar nicht der Rede wert. Mein Mann war Knecht auf dem Gut.“ Sie zeigte mit dem Daumen der linken Hand über die Schulter nach Maltſtein.„Er hat ſeine Stellung verloren. Das Frauenzimmer, die da oben das Heft in Händen hält, hat ihn Knall und Fall rausgeſetzt. Drei Kinder haben wir. Der gnädige Herr iſt gut, aber die Olbers regiert, und was die will, das wird gemacht. Mein Mann hat den Mund ein bißchen vorweg, aber er hat Ehre im Leib. Er kann ſich von ſo einer Weibsperſon doch nicht vor dem ganzen Geſinde runterputzen laſſen wie ein dummer Junge. Mit der Reitpeitſche hat ſie ihn bedroht. Sie kann nur Leute vertragen, die vor ihr kriechen und nie'ne Lippe riskieren. Zwei Monate dürfen wir noch in der Wohnung bleiben, dann müſſen wir räumen. Wo ſoll'n wir aber hin? Ich bin aus Berlin, bin hier nie ganz heimiſch geweſen, aber man hat doch ſein Dach überm Kopf gehabt und ſatt zu eſſen für die Kinder. Mein Mann iſt auch Berliner, doch ſeit zwanzig Jahren hier in Stellung. Der iſt hier wie in der Heimat. Wo ſoll er mit uns bleiben? Heutzutage kriecht man nicht mehr ſo leicht unter. Als Hüterjunge dei den Kühen hat er hier angefangen; nun muß er weg wegen ſo einer, die die Menſchen kujoniert und in ihre Taſche wirtſchaftet.“ 1 Marlene wollte etwas ſagen, doch die Frau ſchnitt ihr ſofort das Wort ab. „Sie ſind beide auch von daher.“ Wieder zeigte ihr linker Daumen nach rückwärts.„Ich weiß, ich weiß; aber das hindert mich nicht, ſo zu reden, wie ich denke. Sie ſind beide erſt ſeit geſtern abend da und kennen die Ver⸗ hältniſſe noch nicht. Doch glauben Sie mir, alt werden Sie im Schloß nicht. Und wenn Sie nicht von den traurigen Geſichtern der Herrſchaft weggeſcheucht werden oder von der weißen Reiterin, die ich mit meinen eigenen Augen um das Gut habe jagen ſehen, dann ſorgt die Olbers dafür, daß Sie wieder weg müſſen. Ich behaupte,. bloß ſie iſt daran ſchuld, daß keine Geſellſchafterin oben aushält. Wer der Kanaille mal das Handwerk legt, täte ein gutes Werk. Und wenn Sie mich verklatſchen möchten, ich kann verantworten, was ich geſagt habe, mir iſt's gleich, ich habe nichts mehr zu verlieren. Und falls Sie mich verklatſchen möchten, ich heiße Frau Wollner.“ „Wir denken nicht daran, Sie zu verklatſchen. Be⸗ ruhigen Sie ſich aber jetzt ein bißchen. Denken Sie an Ihre Kinderchen. Mit Ruhe kommt man weiter. Vielleicht hat es Zweck, wenn Sie ſich an Herrn von Malten wenden.“ 5 Die Frau lachte bitter. „Ich ſagte doch ſchon vorhin, der Herr iſt gut, aber die Olbers regiert. Nein, bei dem Herrn iſt nichts zu wollen.“ Sie ſchluchzte laut auf.„Mein Mann und ich drücken uns durch; aber man will doch die Kinder ſatt kriegen und anziehen können. Es ſind ſo kluge, hübſche Kinder.“ Sie ballte die Hände und hob die Arme:„Totſchlagen möchte ich die Kanaille!“ Ganz erſchrocken trat Marlene einen Schritt zurück. „So etwas dürfen Sie nicht ſagen, liebe Frau; das iſt ja furchtbar. Gehen Sie, ſtatt ins Dorf zu den Klatſch⸗ baſen, zu Ihren Kindern, und geben Sie ſich, ihnen zu⸗ liebe, Mühe, ruhiger zu werden. Wenn Ihr Mann tüchtig iſt, findet er wohl auch bald ein anderes Unterkommen.“ Die Frau holte tief und beklommen Atem. Aber nach einem Weilchen flog ein kaum wahrnehmbares Lächeln über ihr kräftiges, friſches Geſicht. „Sie haben eine Stimme, Fräulein, die iſt wie Muſik. Wie ſo'ne weiche Muſik, die einem an die Nieren geht. Man wird, ob man will oder nicht, ruhiger dabei, und wie Sie einem das ſo vernünftig ſagen, kann man gar nicht mehr bockig ſein. Sie haben recht, Fräulein, ich will wieder heimgehen. Mein Aelteſter iſt fünf Jahre alk; die anderen beiden ſind drei und ein Jahr. Das Jüngſte hat vorhin geſchlafen; aber vielleicht iſt's aufgewacht und ſchreit nach mir, und ich laufe derweil wie'ne Verrückte auf der Landſtraße rum.“ Sie wiſchte ſich mit dem Hand⸗ rücken über die Augen.„Nichts für ungut, und als Dank dafür den Rat; nehmen Sie ſich vor dem Inſpektor in Weiberröcken in acht!“ Sie ſtürmte los, als würde ſie verfolgt. Nun ſie ſich an ihre Mutterpflichten erinnert hatte, war ſie Mutter, nur Mutter. Marlene und Olga hätten rennen müſſen, wenn ſie an ihrer Seite hätten bleiben wollen. Langſam gingen ſie weiter. Olga wiegte bedenklich den Kopf. „Dieſer Inſpektor in Weiberröcken, wie Frau Wollner Roberta Olbers nennt, ſcheint wirklich eine herrſchſüchtige Perſon zu ſein. Aber ſo leid mir die Frau tut, bin ich doch froh, weil wir beide eigentlich mit der verteufelten Olbers nicht direkt zu tun haben.“. Marlene gab zurück:„Als ſie heute die Bücher in der Bibliothek allein zu ordnen wünſchte, hatte ſie wirklich einen abſcheulichen Befehlston.“ Schweigend gingen ſie weiter. Wie ſchön jetzt Schloß und Gut vor ihnen lagen! Im Vordergrund das Schloß mit den langen Seitenflügeln und der ein wenig ſeitab ſtehenden Kirche, weit dahinter der ausgedehnte Gutsbeſitz. Viele Ställe und Schuppen ſah man, und eine kleine Kolonie von einſtöckigen Häus⸗ chen drängte ſich zuſammen wie eine Herde plumper Tiere. (FJortſetzung folgt.) N 75 ** 0 R a Nas 9 2 ne Weihnachten. Von Peter Prior. Balduin Wieſinger ſaß an ſeinem Schreibtiſch und rechnete auf einem Stück Papier nach, daß es heute der zweiundzwan⸗ zigſte Weihnachtsabend war, den er entweder allein oder bei fremden Leuten verbrachte. Einmal war er bei ſeinem Direktor eingeladen geweſen, dann bei Wirtsleuten und guten Freun⸗ den. Aber das war alles nichts Richtiges geweſen, ſtets eine geſpreizte Geſchichte, ein Herumdrücken auf Sofas und ge⸗ polſterten Stühlen, eine Nötigerei beim Eſſen. Auch eine Braut hatte der Herr Wieſinger, es war ſchon lange her, gehabt, bei der er einmal Weihnachten feierte. Fräulein Marie hatte aber einen anderen geheiratet und ging oft mit drei Kindern, an Balduin vorbei, in den Park ſpazieren. Sonſt war Balduin Wieſinger am Heiligabend durch die Straßen der Stadt ge⸗ richen, hatte ſich ein feines Abendbrot geleiſtet und war dann ins Bett gegangen.— Von der Straße hex hörte Herr Wieſinger das Geräuſch der Rolladen, die zum Geſchäftsſchluß an den Läden heruntergelaſſen wurden. Er blickte durch das Fenſter auf die Straße. Ein reges Gewimmel von Menſchen war zu ſehen. Schnee ſiel vom grauen Abendhimmel, Autos und Wagen raſten eilig irgendwohin. Und von den Türmen des Domes erklangen die Glocken. Die Zimmertür öffnete ſich, und herein trat die Wirtin Wieſingers. Ste brachte einen Teller mit dem Abendbrot und einen Teller mit allerlei Zuckerwerk und einem Kuchen. Dann ſagte ſie, daß ſie jetzt zu ihrer Schweſter gehe und Herr Wieſinger möchte auch ſchauen, daß er wo Weih⸗ nachten ſeiern könne. Baldnin Wieſinger aber zog ſeinen Mantel an, griff nach dem Hut und ſtieg vier Treßpen hinunter auf die Straße. Schon hatte das Leben nachgelaſſen; nur Geſtalten, die es ganz eilig hatten, ſtrebten um die Ecken. Der Schnee blteb liegen und bildete eine weiße, weiche Decke. Balduin und einſam, ch 5 l Lichtſchein die Schneeflocken zu fröhlichem Reigen vorbeitanzten. Den Stadtpark verlaſſend, ging Herr Wieſinger am Fluß dahin. Da ſtand die Villa des Direktors. Hell erleuchtet waren vier Zimmer, und man ſah den großen Weihnachtsbaum an einem Fenſter ſtehen mit brennenden Kerzen. Es mochte ſchon warm und mollig da oben ſein. In einer Seitengaſſe wohnte die ehemalige Braut Wieſingers. Leiſe ſchritt Wieſinger an dem Haufe vorbei. Die Zimmer waren erleuchtet, ein Fenſter ſtand offen. Ein Knabe bückte ſich heraus und rlef in die Winter⸗ nacht:„Weihnachtsmann, komme doch bald!“ Eine Frauen⸗ geſtalt wurde ſichtbar, die den Knaben lachend wegholte und das Fenſter ſchloß. Und ſo ſah Herr Wieſinger auf ſeinem Weihnachtsgange durch die Stadt da und bort in den Woh⸗ nungen von Freunden, Kollegen und Belannten die hellen Weihnachtskerzen brennen. Ueld er freute ſich darüber und hatte ſo gar leine Sehnſucht, da mitzumachen, denn er kannte das Gefühl der Nichtzugehörigkeit, das ihn immer beſchlichen hatte, wenn er ſo ein Weihnachtsfeſt mitmacht. 5 ö Der Bahnhof lag vor ihm. Nur Wen Reiſende, Männer und Frauen, die aus einem eben angekommenen, Zuge ge⸗ tiegen waren, haſteten an Wieſinger vorbei. Ein rieſiger eihnachtsbaum ſtand an dem Kaſten, aus dem ſich Balduin Wieſinger eine Bahnſteigkarte holte. Der Beamte, der ſie ihm durchlochte, hatte ein Stück Kuchen im Munde und kaute kräftig drauflos. Iin Warteſaal war es warm und es roch nach Weih⸗ nachtsbäumten, da auf jedem Tiſch ein lleiner ſtand. An einem Tiſch ſaß ein älterer Herr bei einer Flasche Wein. Ja!, dachte Balduin Wieſinger, ein Genoſſe ohne Weigngchten! Er zog feinen Huf, ſagte freundlich:„Guten, Abend!“, und ſetzte ſich zu dem alten Herrn. Der hatte ein dickes und rotes Geſicht und war wohlbeleibt 05 b 1 „Auch Junggeſelle und ohne Weihnachtsfreude?“ fragte Herr Wieſinger, und beſtellte ſich beim Kellner, der ſortwährend nervös auf die rieſige Bahnhofsuhr guckte, eine Flaſche Wein. g J wol“ ſagte der Herr.„Habe den Anſchluß nach, Berlin vers Dreigig, vierzig Menſchen warten auf mich. Und nun ſitze ich da.“ Es binimelte in der Telephonzelle. Der alte Bald Wieſinger ſpazterte durch den Stadipart. Der war wie ein Wald ſo till Da und dort leuchtete eine Laterne, an deren Herr ſtand auf.„Mein Geſpräch nach Berlin!“ rſef er und eilte! D 1 0 e Q 8 2 1 fort. Er ließ die Tür der Zelle offen ſtehen und Balduin hörte, ohne es zu wollen, das Geſpräch. „Mammi? Ja! Zug verpaßt! Kann erſt um zwei Uhr früh kommen. Na ja! Soſo! Paul da und Ernſt? Walter auch? Alle mit Frauen und Kinder?! Großartig! Was? Vier Gänſe? Walterchen huſtet? Zwei Weinflaſchen zerſchlagen? Ver⸗ lobung? Wie, was? Hilda? Nanu! Da möchte ich doch. Ach, der junge Ji iel Tante Frieda iſt auch da! Na, ich bin ja bald dort! Ihr bleibt ſolange wach? Na meinetwegen!— Aber ich will auch was von den Gänſen ſehen! Schluß!“ Und der alte Herr kam zurück, ſetzte ſich ſinnend mit einem Lächeln um den Mund an den Tiſch. „Ja, man hat ſo ſeine Freuden!“ ſagte er.„Zwei Töchter und einen Sohn verheiratet, macht allein mit den Kindern zu⸗ ammen— laſſen Sie mich rechnen— fünfzehn Perſonen; die üngſte Tochter will 155 heute verloben. Habe keine Ahnung! Ein Enkelchen huſtet. Weinflaſchen haben ſie kaputt geſchmiſſen. Es fehlte eben der Großpapa! Aber wartet. Er kommt!“ Der alte Herr faltete die Hände über dem Bäuchlein und blickte durch die Mauern in die Ferne. „Und haben Sie keine Familie?“ 55951 der alte Herr ſein Gegenüber.„Niemanden!“ antwortete Balduin Wieſinger.— Nachts gegen ein Uhr kam Baldui Wieſinger nach Hauſe. Mit zwei Flaſchen Wein und einem zähen Gänſebraten im Magen. Und er 90 ſich an ſeinen Schreibtiſch und rechnete guf einem Stück Papier aus, daß er in zwanzig, zweiund⸗ iar Jahren auch Großvater ſein könnte. Er würde dann ünfundſechzig Jahre alt ſein, wie der Herr im e Und im Bett faßte er den Entſchluß, ſich gleich am nächſten Tage eine Frau zu en Am nächſten Morgen hatte er aber ſeinen Vorſatz ſchon wieder vergeſſen.— Und wer am Heilig⸗ abend einſame Männer durch die Straßen ſchleichen fieht, kann ſte bemitleiden. Es ſind lauter Balduin Wieſingers, die da denken, mik einigen Flaſchen Wein und einem guten Eſſen ſei die Sache abgemacht. Was ein Trugſchluß iſt, beſonders am Heiligabend. Ich wünſche mir ein Pfefferkuchenhaus Eine Weihnachtserzählung von Emma Böttcher. „Dee Fabrikbeſitzer Ernſt Leuſch verließ um ſiebzehn Uhr ſeine Geſchäftsräume und begab ſich in ſeine Privatwohnung. Ein Diener öffnete ihm, nahm ihm den Pelz ab und ſchob die Tür zurück, die von der Diele in das Arbeitszimmer des Haus⸗ herrn führte. Nachdem er die Tür wieder geſchloſſen, entfernte er ſich eiligſt, um für ſeinen Herrn den Kaffee zu holen. Wenngleich Herr Leuſch ſeine eigentlichen Arbeitsräume ſchon verlaſſen hatte, war doch ſeine Tagesarbeit noch nicht be⸗ endet. Er zog Poſtſachen aus der Bruſttaſche und legte ſie auf ſeinen Schreibtiſch. Dann rieb er ſich gewohnheitsgemäß die Hände und ließ ſich in einen Lederſeſſel nieder neben dem Tiſchchen, auf dem Taſſe und Gebäck ſchon ſeiner warteten. In ſeinem Kopfe war nur Geſchäft, waren nur Zahlen. Er war von Hauſe aus ein ſchlichter Mann. Fleiß, Geſchicklichkeit und Glück hatten den Schloſſermeiſter ſchnell in die Höhe gebracht. Er hatte ſich einen guten Namen und eine geachtete Stellung zu ſchaffen gewußt. Der gediegene Wohlſtand um ihn her war ihm bald zur Gewohnheit geworden; mit dem geſchulten Per— ſonal waren die vornehmen Gepflogenheiten von ſelbſt ge— kommen. Nachdem er ſeinen Kaffee getrunken hatte, ſetzte ex ſich an den Schreibtiſch, um die mitgebrachten Poſtſachen durchzuſehen. Er öffnete einen Brief nach dem anderen. Als er dem offenen Umſchlag einer Druckſache ſeinen Inhalt entnahm, hielt er plötzlich eine Karte in der Hand, die gar nicht in das nüchterne Arbeitszimmer und vor die ernſten Augen des Fabrikanten paßte. Er las:„An den lieben Weihnachtsmann! Ich wünſche mir ein Pfefferkuchenhaus und einen Elefanten und einen Schlitten und eine Eiſenbahn und eine lebendige Katze. Gehe auch richtig. Wir wohnen um die Ecke. Kurtchen.“ Ernſt Leuſch betrachtete die Karte nachdenklich. Offenbar hatte das Kind ſie in den Briefkaſten geſteckt, und ſie war in den offenen Umſchlag hineingeglitten. Es waren allererſte Schreibübungen. Es ſah aus, als habe ein jüngerer Knabe den ſchulpflichtigen Geſchwiſtern die Buchſtaben nachgemalt. Herr Leuſch wollte weiterarbeiten. Aber ſeine Gedanken ſchweiften immer wieder ab. Ich wünſche mir ein Pfeffer⸗ kuchenhaus... Und ſchließlich ſtand er vom Schreibtiſch auf und ſetzte ſich wieder in den Lederſeſſel. Lehnte den Kopf zurück und ſchloß die Augen. Und es kamen Erinnerungen. Sie führten ihn in die Zeit zurück, in der er noch nicht exnſt und einſam und reich geweſen war, ſondern arm und glücklich. So glücklich. Er hatte ein Weib gehabt und hatte es geliebt. So ſehr ge⸗ liebt. Dann hatte das Unheil ihn getroffen. Als er eines Abends aus ſeinem Geſchäft nach Hauſe gegangen war, hatte er vor ſich einen Mann und eine Frau geſehen. Die Frau war Marie geweſen, ſeine eigene Frau. Den Mann hatte er auch gekannt. Der hatte Marie ſchon immer gern gemocht. Die Haltung der beiden ſchien vertraulich, und Ernſt Leuſch war ſofort von der Untreue der Gattin überzeugt. Sein Schmerz war unbeſchreiblich. Ebenſo groß ſeine Härte. Er glaubte nicht an ihre Unſchuldsbeteuerungen. Er wollte ſie nicht mehr ſehen und verließ an demſelben Abend noch die gemeinſame Woh⸗ nung. Er nahm keinen Brief von ihr an; er fühlte ſich zu ſchwer getroffen. Er hatte einen Anwalt beauftragt, die Eheſcheidung durch⸗ zuführen, in die Maria ſchließlich willigte weil ſie ſich das Ver⸗ halten ihres Mannes nicht anders zu deuten gewußt, als daß er ihrer überdrüſſig ſei. Bevor noch das Gericht die Trennung ausgeſprochen hatte, war das Kind geboren. Ernſt Leuſch hatte es nie geſehen. Er ging wieder an ſeinen Schreibtiſch und ſchob die Brieſe auseinander. Suchte das Zigarrenangebot, in dem er die Karte des Kindes gefunden hatte. Schleuderte es in den Papierkorb. Damit hielt er dieſe Sache für erledigt. Es gelang ihm auch, ſeine Aufmerkſamkeit wieder ſeinen Geſchäften zuzuwenden. Für den Abend hatte er eine Verabredung mit zwei durch⸗ reiſenden Herren in einem Weinhauſe. Er kleidete ſich ſehr ſorgfältig um. Bevor er fortging, holte er von ſeinem Schreib⸗ tiſch noch einige Zeichnungen. Er hatte ſich für eine Erfindung ein Patent erteilen laſſen und dachte nun, die beiden Herren für ſeine Neuheit zu ge⸗ winnen. Nachdem er ihnen ſeine Pläne eingehend dargelegt“ ie Zeichnungen hatte, griff er in die Bruſttaſche und zog heraus. Breitete ſie auf dem Tiſche aus. Und mit einem Male lag obendrauf eine Karte mit un⸗ beholfener kindlicher Schrift.„Ich wünſche mir ein Pfeffer⸗ kuchenhaus und einen Elefanten—“ Die Herren kamen heraus * 298* 5* —. 8 , 48 72 Ernſt Leuſch verneinte. Er griff nach der Karte und ſchob ſie wieder in ſeine Taſche. Aber nicht in dieſelbe, in die er Briefe zu ſtecken pflegte, ſondern in eine andere. Er hatte ſchon geglaubt, ſie mit der Druckſache in den Papierkorb geworfen zu haben. Jetzt würde er ſie ſicherer vernichten, damit ſie ihm nicht noch einmal vor die Augen kam. Sie ſtörte wirklich. Die beiden Herren fingen an, von ihrer Frau und den Kindern zu reden. Der Geſchäftsabſchluß ſchob ſich hinaus. Mißmutig kehrte der Fabrikant heim. Aber als er am anderen Morgen die Augen öffnete, hatten ihn wieder die Zahlen gefangen genommen. Mit keinem Gedanken dachte er mehr an die Karte. Neben ſeinem Geſchäftsgrundſtück lag das einer Konkurxenz⸗ firma. Er hätte es gern ſchon lange gehabt, um ſein Geſchäft erweitern zu können. Und als im vergangenen Jahre der Be— ſitzer durch Krankheit veranlaßt worden war, für immer nach dem Süden zu gehen, hatte er den Zeitpunkt für gekommen erachtet, um mit einem Angebot hervorzutreten. Man hatte nicht ja und nicht nein geſagt, und allmählich hatte Ernſt Leuſch begriffen, daß der Kaufpreis ſeine Perſon ſein ſollte. Er ſollte der Gatte der einzigen Tochter werden, damit der Beſitz der Familie verblieb. Da hatte er es aufgegeben. Aber nun galt es, die eigene Erfindung zu verwerten, fehlte ihm doch Raum. Und er blickte wieder nach dem Nachbargrundſtück. Schließlich betrachtete man die Heirat dort als ein Geſchäft. Warum ſollte ſie hier keins ſein? Sein Herz hielt er für tot, nur der Verſtand beherrſchte ihn noch. Er folgte einer Einladung der Dame zum Tee. Die Unter- haltung war höflich und gewandt. Kühl abwägend betrachtete einer den anderen. Hinter jedem ſtand der Beſitz. Die Dame wandte ſich zu ihm:„Geben Sie Zigarette, Herr Leuſch.“ „Dienſteifrig griff er in die Taſche. Zog mit den Zigaretten eine Karte hervor. Die Dame ſah ſein verdutztes Geſicht und griff nach der Karte.„Ich wünſche mir ein Pfefferkuchenhaus und einen Elefanten—“ Sie lachte hell auf.„Zarte Beziehungen, Herr Leuſch?“ Er wurde rot vor Zorn. Er hatte keine zarten Beziehungen. Er erklärte ihr das Vorhandenſein der Karte. Und ſie nickte und ſprach:„Ich kann mich auch für Kinder nicht begeiſtern. Soll ich die Karte zerreißen?“ Da nahm er ihr, wie in plötz⸗ lichem Schreck, die Karte aus der Hand und ſteckte ſie wieder in ſeine Taſche. Auf dem Nachhauſewege ſagte er ſich, daß er dieſe Frau nie heiraten könnte, und wenn ihr die ganze Welt gehörte. Eine Frau, die ſich für Kinder nicht begeiſtern kann! Die Einladung der Dame zum Weihnachtsfeſt lehnte er aber ab. Er war ja ſein eigener Herr und konnte machen, was er wollte. In der Frühe des Heiligen Abends ging er zum Bahnhof und löſte eine Karte nach dem Orte, in dem Maria wohnte. Es ging ja niemandem etwas an. Die Frau wollte er nicht ſehen; er vermutete ſie an der Seite eines anderen. Aber für das Kind hatte er doch immer zahlen laſſen— da war er doch berechtigt, einmal hinzuſehen. Vielleicht nur aus der Ferne.. Auf dem erſten Gang durch das Städtchen, das einmal ſein Wohnort geweſen war, traf er den Mann, den er für den Zerſtörer ſeiner Ehe gehalten hatte. Doch an ſeinem Arm ging eine andere Frau. Da dachte Ernſt Leuſch, daß dieſer Mann Maria verlaſſen habe. Oder— es überlief ihn heiß— hatten Marias Unſchuldsbeteuerungen trotz des gegenteiligen Scheins auf Wahrheit beruht? Als in der Dämmerſtunde die Glocken käuteten und hinter den Fenſtern die Lichter der Weihnachtsbäume aufflammten, klingelte ein Mann an der beſcheidenen Wohnung der Frau Maria Leuſch. Sie öffnete. Hinter ihr ſtand ihr fünfjähriger Knabe. Der Mann trug ein Paket und einen Korb.„Ich ſoll dieſe Sachen hier abgeben“, ſagte er und(rat in den Korridor. Trotzdem Frau Leuſch behauptete, das müßte ein Irrtum ſein, packte er aus. Hinter der Gardine der Korridortüx ſtand Ernſt Leuſch und ſah ſeinen Knaben nach dem Elefanten greifen und ihn jubelnd hoch in die Luft ſchwingen. Als der Geſchäftsdiener ging, trat der Fabrikant ein. Sie ſtanden in dem einfachen Zimmer, in dem das Ehepaar gemeinſam gewohnt hatte. Der Blick des Mannes ruhte auf der Frau. Ihr Auge fragte nach ſeinem Begehr. Ruhig und würdevoll ſtand ſie vor ihm, ſtolz und rein. Und wie er ſie ſo anblickte, wurde er ſich ſeiner Verblendung voll bewußt.„Maria“, ſprach er,„wenn du mir heute noch einmal ſagen würdeſt, daß du unſchuldig geweſen biſt, heute würde ich es dir glauben.“ Die Herzen der Gatten haben ſich an dieſem Weihnachts⸗ abend wiedergefunden zu neuem Glück. Selig war ihr Sohn. Inmitten ſeiner einfachen Weihnachtsgaben ſtand ein großes Pfeſferkuchenhaus. Und er hatte noch den Elefanten und einen Schlitten und eine Eiſenbahn bekommen. Eine lebendige Katze war ſo ſchnell nicht aufzutreiben geweſen. mir eine Papa macht den Weihnachtsmann. 8 415 1 0 Vac ul aus dem Geſchäft. Der eine lachte fröhlich auf.„Hat wohl Ihr Junge geſchrieben, Herr Leuſch?“ Der große Moment. Eine Weihnachtsgeschichte von Erich Wappler „Richte das Bäumchen her, Mariette!“ ſagte der Holzhauer Martin Bergener zu ſeinem Weibe, das in der Ecke der Stube ſaß und letzte Hand an Kleinigkeiten legte, die den Weihnachts⸗ tiſch für Chriſtlinchen decken ſollten.„Es iſt Zeit, daß wir den Chriſtabend feiern!“ 5: Das Feuer praſſelte in dem alten Kachelofen. Der Wind rauſchte draußen in den hohen Tannen. Eisblumen klebten an den niedrigen Scheiben. und die alte Kuckucksuhr zählte mit Tick und Tack Minute um Minute.. Während Mariette aus der Truhe das Holzkreuz für den Baum hervorkramte, ſtreckte ſich Martin Bergener behaglich auf dem Lehnſtuhl aus. Sonderbar war es ihm heute zumute. Gar nicht ſo recht weihnachtlich wie ſonſt. wenn das Chriſtkind durch die Welt ging und an alle Türen klopfte. Am liebſten wäre er jetzt hinausgegangen in den Wald mit Axt und Säge, wie es ſein Beruf war. Aber am Heiligen Chriſtabend wollte A das nicht. In kleinen blauen Woͤlkchen ſtieg der Rauch aus ſeiner Pfeiſe in der warmen Luft der Stube empor und bildete dicke Schwaden um den Ofen Er ſah dieſem Spiele zu. Und da war es ihm mit einem Male, als wuchſen aus dem Rauch Geſtalten heraus, die ſich zu ihm ſetzten und mit ihm plauderten. Martin Bergener ſchloß die Augen und lauſchte ihnen. Aus vergangenen Tagen erzählten ſie, von der Zeit, da er noch der ſtolze Sohn des reichen Bauern drunten im Tale geweſen war, mit dem es keiner der Burſchen im Dorfe aufnehmen konnte Ja— das war ſchon lange her... Tamals hatte er nicht geahnt, daß er einmal der arme Holzhauer droben in der alten Hütte werden würde.. Der Vater war ſchuld daran geweſen. Und die Hannelor, des Nachbarn ſchöne, ſtolze Tochter Der Vater war ein Spieler geweſen, und die Hannelor hatte Martin zu ſeinem Weibe machen wollen. Die Hannelor—— 5 Sie ſaß jetzt drunten im Tale als die reiche Mühlenbäuerin und dachte ſeiner wohl nicht mehr. Aber Martin— ja, immer dachte er noch an die ſchöne Hannelor, die ihm damals den Laufpaß gegeben hatte, als die Gläubiger des Vaters Anweſen unter den Hammer genommen hatten und er ſelbſt ein armer Burſch geworden war. Lachend hatte ſie ſeine Werbung aus⸗ geſchlagen und vier Wochen ſpäter Hochzeit mit dem Mühlen— bauer gehalten... „Marlette“, ſagte Martin nach einer Weile,„es iſt nun das ſiebente Mal, daß wir hier oben in der Einſamkeit Chriſtnacht feiern wollen!“ Die Frau mit dem tiefſchwarzen Haar und den leuchtenden Augen hielt in ihrer Arbeit inne. „Tut dir's leid. Martin? Mir nicht! Man iſt dem Himmel ſo nahe hier oben. Und die Menſchen ſind alle ce Martin ging auf ſie zu.„Leid tut mir's nicht, Mariette. Ich mag die Menſchen nicht mehr— ſeit damals. Ich mag nur noch dich und das Chriſtlinchen, dein Kind.“ Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals.„Iſt es nicht auch dein Kind?“ „Ich weiß es, Mariette. Es iſt unſer Kind. Du biſt ſeize Mutter. Sein Vater...“ „.. iſt das Schickſal, ſagteſt du einmal!“ Mit ſchweren Schritten ging Martin Bergener durch die Stube. Ja, ſie hatte recht. Das Schickſal war der Vater Chriſt⸗ linchens. Als er damals, arm wie eine Kirchenmaus, ohne Geld und ohne Liebe, vom Hofe des Vaters ging, hatte er die Mariette getroffen, die mit keinem Zuge ſahrender Gaukler ins Dorf gekommen war. Er hatte in ihren dunklen Augen geleſen wie in einem heiligen Buche und Mariette aus Trotz und Scham vor den Menſchen, die ſeiner ſpotteten, zu ſeinem Weihe gemacht. War mit ihr, deren Leib geſegnet war, hinauf in die Berge geſtiegen, weil er die Menſchen im Tale haßte und das Leben wie einen böſen Traum zu leben glaubte, der kommk und ſich erfüllt und dann verfliegt, wenn das Erwachen kommt. Er hatte immer auf dieſes Erwachen gehofft. Und als es ge⸗ kommen war, ſah es ganz anders aus, als er immer geglaubt. Er hatte Mariette litben gelernt. Erſt wie elne Schweſtet, dann wie eine Mutter. Und— o Gott!— ſie war ſchön und treu, rank und ſchlank—— faſt wie Hannelor! 5 Er hatte nie danach geforſcht, wer der Vater Chriſttinchens geweſen, der Mariette an einem Weihnachtsabend das Lehen ſchenkte, am erſten, den ſie droben in der Hütte zuſammen feierten. Er hatte nie danach gefragt— es war ja alles nur ein Traum geweſen. So hatte er die ſieben Jahre droben zwiſchen Himmel and Menſchen gelebt wie in einem Königreich, in bem er ſelbſt der König war. Nichts verband ihn mehr mit den Menſchen drunten im Tale als der Haß, der nicht aufgehört hatte, an ſeinem Herzen zu nagen. Sehr hatte er die Hannelor gekiebt. Nun haßte er ſie— und den Mühlenbauer. Und all die andern, die gelacht hatten, als er mit Mariette auf die Berge gezogen war. Immer noch ſah er dieſe Fratzen vor feinen Augen, und er mußte ſich oft Gewalt antun, um 05 blind wie ein Irrſinniger mit der ſchwieligen Fauſt nach ihnen zu ſchlagen... Es war dämmerig geworden. Der Wind rauſchte leiſer in den hohen Tannen, und am blaſſen Himmel kounte man das Flimmern der erſten Sterne durch die Scheihen ſehen. „Das Bäumchen iſt fertig, Martin!“ fange Mariette.„Nun wollen wir Chriſtlinchen holen!“. Martin fuhr ſich mit der 101 Hang oer die Stirn, als wollte er einen häßlichen Gedanken fortloiſchen Er ſtand auf und ging auf Mariette zu, die ihm lachend in die Augen ſah. „Haft wieder an ſie gedacht, du böſer Mann!“ ſagte ſie ſcherzend.„Gib mir einen Kuß— du—— fo! Menſchen ſind wir alle. Du, ich— und ſie da unten. Abe, wir ſind dem Himmel näher als ſie. Um uns iſt der Wald, über uns ſtehen die Sterne am Himmel. Schön iſt das!“ Da riß Martin das Weib an ſich, das 010 einſt angeflogen war wie eine Schneeflocke„Ja— ſchön iſt das, Maxiefte! Und dem Himmel wollen wir es danken!“ Dann fragte er:„Wo iſt Chreſtlinchen?“ „Sie wird ſchlafen in der Kammer!“ ſagte Mariette.„Ich will nachſchauen!“. 5. Martin liebte das Kind, als ob es ſeines Blutes ſei. Nichts an Bitterkeit beſchlich ihn bei dem Gedanken, daß ein anderer... 5. „Chriſtlinchen iſt nicht im Hauſe!“ 19 er Mariette rufen. „Ihr Bett iſt leer! Im ganzen Hauſe iſt ſie nicht!“ f Martin ſtürmte hinaus. Er war wie von Sinnen. Chriſt⸗ linchen nicht im Hauſe— das Kind, das Kind! 5 Feurige Sterne tanzten vor ſeinen Augen. Wenn ſie in den Wald gegangen war bei dem Wetter.. Dann ſtapfte er bar⸗ häuptig, ohne feſtes Schuhwerk, durch den tieſen Schnee. Die Haare hingen ihm wirr in die Stirn. Silbern ſtand der Hauch vor ſeinem Munde. Es war bitterkalt. Und das Kind irrte umher! Er wollte es ſuchen... „Schön hat der Vater vom Chriſtkind erzählt, das heute durch die Welt gehen wird“, dachte Chriſtlinchen. Sie ſah das heilige Kind durch den Wald gehen mit langen blonden Haaren und mit einem Bäumchen voller Kerzen in der Hand. Seine nackten Füße froren nicht auf dem kalten Schnee, es verſank nicht in den tiefen Wehen am Wege. Es ſchritt darüber hin wie ein Engel über die Wolken. So hatte der Vater geſtern abend erzählt, als der Sturm ſo wild an den Fenſtern gerüttelt hatte. Nun würde es wohl auch bald zur Hütle kommen und mit dem Finger leiſe an die Tür pochen. Und Vater und Mutter werden ihm aufmachen, und es wird hereintreten in die dunkle Stube, und da wird es ganz hell darinnen werden, als wenn tauſend Kerzen brannten. 3 Horch, rief es da nicht hinter der großen Tanne drüben am Wege? Auf Zehenſpitzen ging Chriſtlinchen an das Fenſter, ſchaute hinaus. Ja, da ſtand es und winkte! Da nahm Chrſſt⸗ linchen Mutters Tuch vom Bett, ſchlang es um die ſchmalen Schultern, ſtrich das ſchwarze Haar aus der Stirn und eilte hinaus. Aber hinter der Tanne ſtand das heilige Kind nicht mehr. Es war in den Wald gegangen.„Es wil mit mir ſpielen!“ ſagte Chriſtlinchen leiſe zu ſich. Und es ſchritt durck den hohen Schnee von der dicken Tanne zur nächſten, ſah hiute den Sramm und ſah das Chriſtkindchen nicht. Doch da oben, da ſtand es wieder. Und es winkte. Und die Kerzen an dem Bäumchen leuchteten ſo ſchön. Der Wind brauſte gar nicht mehr in den Bäumen. Und kalt war es auch nicht mehr. Der tiefe Schnee reichte gerade noch bis an die Knöchel. Das heilige Kind ſpielte mit Chriſtlinchen. Es tanzte von Tanne zu Tanne, immer tiefer in den Wald hinein, immer höher den Berg hinauf, dann hinunter, dem Tale zu. Chriſtlinchen folgte ihm, lachte und freute ſich, daß das Chriſtkind es ſo gut meinte und mit ihm ſpielte, mit ihm, dem Kinde des armen Holzhauers. 8 Was trug das Chriſtkind nur in ſeinem Arm? War das nicht eine große Puppe mit richtigen Augen?„Ich bin dein!“ ſagte die Puppe.„Hole mich nur!“ Und das Chriſtkind winkte und lachte und ſang. 5 Nun waren ſie am Fluſſe. Das Waſſer plätſcherte um die Steine. Oh, auf jedem Stein ſteht ein Chriſtbäumchen mit Lichtern!, dachte Chriſtlinchen. Und dann ſaß auf einem Stein das Chriſtkind mit der Puppe und ſagte:„Komm, Chriſtlinchen, wir wollen mit der Puppe ſpielen!“ Chriſtlinchen ſprang auf den Stein, und als eine Eisſcholle herangekommen war, nahm es das Chriſtkindchen bei der Hand.„Wir wollen zu den Engeln fahren!“ ſagte es zu des Holzhauers Kind.„Du, da iſt es ſchön. Du wirſt dich freuen, und dann ſollſt du die große Puppe haben!“ Und Chriſtlinchen ſprang mit dem heiligen Kinde auf die Eisſcholle Da wurde es müde.„Schlaf nur ruhig!“ ſagte das Chriſtkind.„Ich werde wachen und dich wecken, wenn wir bei den Engeln ſind!“ So trieb die Eisſcholle mit dem ſchlafenden Chriſtlinchen talabwärts. Ringsum lag die ſchweigende Welt. Droben am Himmel ſtanden die erſten Sterne. Chriſtlinchen träumte vom Chriſttind, das bei ihm ſaß, und hielt die große Puppe im Arm und die Engel ſangen von der ſtillen, heiligen Nacht. Hirten ſtanden im Kreiſe um ſie herum, Könige kamen mit ihren Schätzen, breiteten ſie vor dem Chriſtkind aus, und das heilige Kind ſprach zu h en:„Da, nimm, was dir ge⸗ fällt! Diesmal ſoll alles dein ſein. Und nimm deinem Vater und deiner Mutter recht viel mit hinauf in die Berge in die einſame Hütte, damit ſie reich werden und ſich freuen!“— Und weiter trieb die Eisſcholle. Immer dunkler wurde es. Immer kälter. Chriſtlinchen aber fror nicht. Es war ſo ſchön bei dem Chriſtkind. Die Engel ſangen ſo ſchön. Wie würden Vater und Mutter ſich freuen! a „Hannelor“, ſagte der Mühlenbauer zu ſeinem Weibe, das mit vergrämtem Geſicht vor dem Weihnachtsbaume ſaß und ſchweigend in die brennenden Kerzen ſchaute.„Hannelor— der Himmel wollte es nicht, daß Kinder jetzt mit uns Weih⸗ nachten feiern!“ Hannelor antwortete ihm nicht. Der Bauer trat auf ſie zu. „Wir müſſen es tragen, Weib!“ Hell brannten die Kerzen am Weihnachtsbaum in des Mühlenbauern Stube. Aber es war nicht warm darinnen. Die beiden Menſchen froren. Sie waren einſam. Das Glück wohnte nicht auf dem Mühlenhofe.. „Ich will nach der Mühle ſehen!“ ſagte der Bauer, Er ging ales der Stube und ſchloß die Tür leiſe hinter ſich. Ihn jam⸗ merte um ſein ſchönes Weib, das ſo einſam blieb in ſeinem Hauſe. 0 Wie er an den Fluß kam, ſah er etwas Dunkles auf dem 100 treiben. Er ſchritt näher und fand ſo das Chriſtlinchen, dus noch immer ſchlief.„Herrgott“, ſagte er,„ein Kind!“ Ein großes, heiliges Freuen ging durch ſeine Seele. Er nahm das Kind, trug es hinein in die Stube und legte es auf den Tiſch unter den Weihnachtsbaum. Mit großen Augen ſah Hannelor ihm dabei zu. „Freue dich, Weib!“ rief der Bauer.„Das Chriſtkind hat es uns gebracht!“ Und er holte warme Tücher, ſchlang ſie um den ſtarren Leib des Kindes, rieb die kleinen Hände und das Geſichtchen, flößte ihm Kaffee ein. Und küßte ſeinen Mund. „Ein Kind, Hannelor— ein Kind!“ Ein ſeliges Zittern lag in ſeiner Stimme. Hannelors Augen leuchteten zu ihm auf. Glühend rot färbten ſich ihre Wangen.„Ein Wunder!“ ſagte ſie ganz leiſe, als fürchtete ſie, den Schlaf des Kindes zu ſtören.„Ein Wunder!“ Sie weinte. Und ſchloß das Kind in ihre Arme und küßte es heiß auf den bleichen Mund. Da ſchlug Chriſtlinchen die Augen auf, ſah um ſich „Ihr ſeid Joſef und Maria!“ ſagte das Kind.„Es iſt ſo ſchön bei euch!“ 1 Der Mühlenbauer und Hannelor ſahen in die Augen des Kindes. Sie ſchwiegen beide. Sie freuten ſich nur und waren mit einem Male ſo glücklich, wie noch nie in den Jahren, ſeit ſie Mann und Frau geworden. Sie hatten ein Kind; in der Chriſtnacht war es zu ihnen gekommen In der Chriſtnacht juſt, als die erſten Sterne am Himmel ſtanden... Da ſchlug eine Hand feſt gegen die Tür. Hannelor ſtand auf, hielt Chriſtlinchen an der Hand, die ſelig zu ihr aufblickte. Martin Bergener trat in die Tür. Seine Bruſt flog wild, ſein Geſicht glühte wie Feuer. Wie im Fieber zitterten ſeine Hände. Er ſah Chriſtlinchen an Hannelors Hand. Da würgte es in ſeiner Kehle. „Gib mir mein Kind zurück!“ ſtieß er hervor.„Es gehört dir nicht!“ Es wurde dunkel vor Hannelors Augen. Sein Kind— Martin Bergeners Kind? Mariettes Kind— das Kind der Fremden... „Ich ſuchte es im Walde, auf dem Berge, am Fluſſe und ſah es durch die Scheiben in deinen Armen“, ſagte Martin Bergener und trat einen Schritt näher. Ganz nahe ſtand er jetzt bei Hannelor.„Und nun gib es mir zurück. Ich will wieder hinauf in meine Hütte zu Mariette, meinem Weibe. Wir wollen mit dem Kinde Chriſtnacht feiern!“ Da ſchüttelte ein wildes Schluchzen Hannelors Leib.„Laß mir das Kind!“ ſtieß ſie flehend hervor.„Laß es mir— um Chriſti willen!“ Wie aus Stein gehauen, ſo ſtand Martin Bergener vor Hannelor. Seine Augen waren kalt wie das Eis, das Chriſt⸗ linchen in des Mühlenbauers Haus getragen. 3 „Nie und nimmer kriegſt du das Kind!“ ſagte er und griff nach Chriſtlinchens Hand.„Lieber will ich tot ſein, als dir das Kind laſſen!“ Der alte Haß ſaß ihm in der Kehle. Chriſtlinchen umſchlang Hannelors Knie.„Du biſt nicht Maria?“ fragte es und ſchaute mit ſeinen großen, glänzenden Augen ängſtlich zu der ſchluchzenden Frau auf. Martin zog das Kind von Hannelor fort.„Sie iſt einer von den Menſchen im Tale, Kind!“ ſagte er.„Nun komm, Mutter wartet auf uns!“ Er trat einen Schritt zur Tür. Da läuteten die Glocken im Dorfe zur Chriſtfeier. Die Töne ſchlugen bis hinauf zu den Sternen. Sie ſchlugen an die Herzen aller Menſchen und mahnten ſie an die göttliche Liebe, an die große Liebe, die in die Welt gekommen war in Geſtalt des Kindes zu Bethlehem, die Menſchen zu verſöhnen und die Liebe untereinander zur Königin des Lebens zu erheben.. Jut ſelben Augenblick ſtand auch Mariette im Zimmer und uinſchlang Chriſtlinchen mit ihren Armen, preßte das Kind feſt an ſich und weinte vor Freude und Glück Da wurde es dem verſchloſſenen Martin Bergener ſeltſam zu Sinne. Das Würgen des Haſſes ſchwand aus ſeiner Kehle. Etwas floß warm und bang durch ſeine Seele, was er nicht mehr gekannt, ſeit er auf die Berge geſtiegen war— etwas, wäs ſeine Fäuſte öffnete und ſeine Augen warm machte. Er ließ Chriſtlinchens Hand los. Und langſam hob er ſeine Hände und legte ſie auf Hannelors Kopf, ſtrich mit ihnen über das Haar der Frau, die vor ihm kniete und ihren Blick nicht von feinen Augen ließ.„Hannelor!“ ſtammelte er. „Was luſt du!“ ſagte Mariette, die ſeine Hand ergriff. Martin drehte ſich nach ihr um.„Es iſt Hannelor, Weib. Gib ihr die Hand— es iſt Weihnacht heute!“ „Hannelor!“ ſagte Mariette mit tonloſer Stimme. Und ſie reichte der Frau die Hand und richtete ſie auf. Sie hatte Er⸗ barmen mit ihr— Der Mühlenbauer trat hinzu. „Ihr könnt heute nicht mehr auf die Berge hinauf!“ ſagte er zu Martin und Mariette„Bleibt die Nacht mit dem Kinde bei uns. Wir wollen zuſammen Chriſtnacht feiern!“ Und 105 blieben in des Mühleubauers Haus. Draußen ſchwiegen jetzt die Glocken. Nur die Sterne der e ſtanden noch am Himmel und leuchteten in die wärme Stube hinein. Dort drinnen ſtanden die fünf Meuſchen um den Chriſt⸗ baum und ſangen das Lied von der heiligen Nacht, in der einſt die Liebe zu den Menſchen gekommen... Am anderen Morgen nahmen ſie Abſchied voneinander. „Ich habe von dem Glück gekoſtet, das dir zuteil wurde!“ ſagte Hauneſor zu Martin Bergener.„Ich danke dir, daß du es mir nicht verwehrteſt!“ „Der Haß iſt leicht, aber die Liebe unter uns Menſchen iſt Gottes Wille!“ ſagte Martin, der ihre Hand feſt drückte.„Und die Liebe iſt ſchwer zwiſchen Menſchen, die ſich haſſen. Aber ſie iſt ewig, und ſo wollen wir es halten.“ 5 hriſtlinchen ſchritt zwiſchen Martin Bergener und ſeinem Weibe Mariette hinauf zur 1 dich h W den rauſchenden Tannen, über die der Himmel ſich heller und klarer als ſonſt ſpannte. hnte n was das Chriſtkind durch ſie vollbracht! Wohl kaum 1 . S U un 9 8855 9 2 2 W . 0— e Sl We 8 S 10 . — N 2 1 2 0 2 N Um Feuer ſich zu holen, Eilte einſt in die Nacht hinaus Ein Mann und ging von Haus zu Haus. Er pochte an jede Tür, Sprach flehend:„Ihr lieben Leute, Ein Kind gebar mein Weib heute. Feuer muß ich anzünden, Damit in meines Weibes Arm Das frierende Kindlein wird warm.“ Niemand antwortete ihm. Kein Menſch hat wohl darin gewacht, Da es ſchon tieſe, finſtre Nacht.—— Zuverſichtlich vertrauend, Nicht verzagend in ſeiner Pein, Gewahrt' er einen Feuerſchein. Wanderte der Richtung zu, Und beim Schreiten er erkannte, Daß das Feuer draußen brannte. Und rings um dieſes Feuer Lagen feſt, ganz feſt im Schlafe Eine Menge weißer Schafe. Ein alter Hirt bewachte Mit drei großen Hunden die Herde, Die ihm zu Füßen auf der Erde. Und alle drei erwachten, Waren wütend über ſein Kommen, Doch keinen Laut hat er vernommen. Mit geöffnetem Rachen Stürzten ſie ſich auf den fremden Mann, Scharfe Zähne funkelten ihn an. Nach Hand und Beinen ſchnappten Sie damit. Arg war der Mann bedrängt, Ein Hund hatt' ſich an die Kehl' gehängt Keinen Schaden litt der Mann, Den Zähnen der Hunde fehlte Kraſt. Ihre Kinnladen hingen erſchlafft.— Nun wollte dem fremden Mann, Durch die Schafe, Rücken an Rücken, Das Weitergehen ſchier nicht glücken. Da ſtieg er auf die Schafe, Wanderte drüber dem Feuer zu. Nicht erwachten ſie aus ihrer Ruh'. Aber auf ſchaute der Hirt, Und da er von mürriſcher Art, Ward auch ſein Blick unfreundlich und hart. Als er den Fremden nun ſah, Warf er nach ihm mit dem ſpitzen Stabe; Der gehörte zu ſeiner Habe. Auf den Mann los fuhr der Stab, Doch kurz vor dem Ziel wich er zur Sei, Und wieder geſchah dem Fremden kein Leid. Und er kam zu dem Hirten, Sprach:„Daß ich ſtör', guter Mann, verzeih', Ein wenig Feuer nur, bitte, leih'. Ein gar herziges Kindlein Gebar mir heute mein liebes Weib. Ohn' Teuer wird erfrieren ihr Leib.“— Unfreundlich hätte der Hirt Am liebſten abweiſend„Neimk“ geſagt, Aber er hat es dach nicht gemagt. Da er ſtaunend dran dachte, Daß über Schafe, trotz Stab und Hund, Der fremde Mann kam heil und geſund. „Rimm, ſoviel wie du brauchſt.“ Er mit Freude zu dem Fremden ſpricht, Da Schaufel und Eimer der hat nicht.— Es war aber nur noch Glut, Scheite und Zweige waren verbrannt— Die ergriff der Fremde mit der Hand. Legt ſie in ſeinen Mantel. Hat nicht die ſengende Glut geſpürt, Und hat ſie doch mit Händen berührt.— Wie Apfel oder Nüſſe — Nach einem innigen Dankeswort— Trug ſchleunigſt der Fremde die Glut fort. Als der Hirt nun dies ſah, — Dieſer unfreundliche Mann— Ex ſich noch mehr zu wundern begaun. Und er fragte ſich ſtaunend: Was iſt es für eine ſeltſame Nacht, Da die Schaſe nicht erſchreckt— erwacht? Da die ſcharfen Hunde Mit den Zähnen nicht können beißen, Trotz Wut nichts können zerreißen? Meine Lanze nicht tötet, Die ſonſt trifft und kein Erbarmen kennt. Und das Feuer nichts ſchadet— nicht brennt. 2 Schon war bereits gegangen Eilend der Fremde ein gutes Stück, Da rief ihn plötzlich der Hirt zurück. Fragte ihn erwartungsvoll: „Wie kommt es, daß dir geſchah kein Leid, Alles dir zeigte Barmherzigkeit?“ Darauf dann der Fremde nur: „Ich kann dir keine Löſung geben. Mußt ſelbſt es ſehen, ſelbſt erleben!“— Es iſt dann nachgeſchlichen Dem Fremden der Hirt eilig und ſacht, Und zweie gingen nun durch die Nacht.— In einer Berggrotte erblickt' Nach der Wand'rung er Weib und Kindlein. Nicht Hütte nannte der Fremde ſein. Es war nichts weiter da, Als nackte, kahle, kalte, ſteinige Wände. Des Hirten Härte war zu Ende. Aus ſeinem Ränzel nahm er Mit gebefreudigen Händen ſchnell Ein weiches, warmes, weißes Schaſfſell. Und dies Schaffell dem Fremden Mit freundlicher Miene er dann bot, Daß Mutter und Kind nicht litten Not. Um den Hirten herum Ein dichter Kreis kleiner Englein ſtand, Ein Saitenſpiel hielt jedes in der Hand. „Der Heiland iſt geboren, Der die Welt erlöſt von Not und Pein!“ Sangen ſie ſo lieblich und ſo rein.—— Anbetend ſank der Hirte In großer Seligkeit auf die Knie — Zu ſüß war der Englein Melodie— Ne r 8 a S Weihnachts⸗Humor. „Mutti, ich wünſche mir was Feines zu Weihnachten!“ „Na, was wünſcht du dir denn?“. 5 5 über nicht gewaſchen Um die Spärlichkeit der es eben dieſes Jahr bat Frau Ziepel die Aepfeln umgeben. Aepfel ſind ſie ſich hübſch, und es ſieht nach was aus. Ziepel ſpekuliert. Weihnachtsgeſchenke— weiter hat notdürftig zu verdecken, Geſchente diesmal von großen Mengen ja billig und außerdem machen nicht gereicht— So hat Frau Herbertchen ſtürmt ins Zimmer, bleibt vor ſeinen paar Geſchenken ſtehen. überblickt ſchnel Gabentiſch, und ſagt: „Die reenſte Obſtausſtellung!“ lden ganzen Zu Weihnachten hat Papa Be freund, der einen geradezu unge einen entſprechenden Appetit hat. Am erſten Weihnachtstag. Das Eſſen iſt e ſagt Fritz zu dem Beſuch: „Herr Ziegenhein!“ „Ja, was willſt du denn, mein Jungchen?“ „Herr Ziegenhein, ich wollte, Sie wären alle Tage bei uns zum Eſſen.“ „Nanu! Warum denn?“ Dann gäbe es am folgenden Tage nie A ufgewärm⸗ ſuch bekommen, einen Schul⸗ heuerlichen Leibumfang und ben beendet, da „Du bekommſt diesmal einen Schokoladenweihnachtsmann von mir“, ſagt Onkel Franz zu Werner. „Onkel“, erwidert Werner,„vergrößern deine Brillen- gläſer?“ „Ja! Warum fragſt du?“ „Ach, dann ſetze doch bitte deine Brille ab, wenn du mir den Weihnachtsmann kaufſt!“ In dem Weihnachtspaket, das Tante Lisbeth geſchickt hat, befinden ſich eine große Schachtel Pralinés. Tante Lisbeth hat fein⸗ſäuberlich darauf gemalt:„Für die lieben Kleinen.“ Beſcherung. Fritz 1109 die Schachtel, ſtürzt darüber her und reißt ſie mit einem Ruck auf. „Na ſchön“, ſagt die Mama.„teile ſie mit Elli!“ Fritz zählt die Pralinés. „Es ſind einunddreißig Stück. Wer kriegt denn da nun die ſechzehn Stück und wer die fünfzehn Stück?“ Die Mama erwidert: „Aber Fritz! Wie kannſt du da denn noch fragen! Das artige Kind gibt immer dem anderen die größere Hälfte!“ Da ſchiebt Fritz ſeinem Schweſterchen Elli die Schachtel hin, und ſagt: „Hier, Elli, teile du ſie! Aber du haſt doch gehört, was Mutti eben geſagt hat!“ K. M. Weihnachtslieder. Frau Muſika, die edle. alles verklärende, ſpielt zur lieben Hung eie eine große Rolle. Es gibt wohl kaum ein Haus, eine? ds Hande Naben Eine Weihnachtsgeſchichte von Margarete Hodt. ufrieden mit mir.“ 1 tus Holländer wies mit einer nach⸗ die weißen Statuen in ſeinem „Ich bin herzlich unz Der Bildhauer Mar läſſigen Handbewegung auf Es iſt nichts Geſcheites darunter.“ Maler Franeis Albero, an den die Worte gerichtet waren, antwortete nicht. Unbekümmert ſa ſeinen fröhlichen Augen ins Geſicht. „Morgen iſt Weihnachten, alter Junge. heute den Heiligabend feiern; „Nein, hier. Flaſchen Vino nero des Mädchen verſchaffen?“ „Als Modell zu einer Venus oder Ariadne?“ Markus ſeufzte. „Sieh, ich bin abergläubiſch. neue Jahr nur Mißerfolge bringt, abend mit ſchwarzhaarigen Leuten verlebe. blonden und blauäugigen Leuten zuſammen, „Der Aberglaube gehört zum sxünſtler“, „Der berühmte Sänger Caruſo ſoll ähnlich ſo gedacht haben wie du Aber wo ſoll ich hier in Rom ausgerechnet einen blon— den Engel für dich aufſpüren?“ Der Bildhauer ſah ihn bittend an: „Du biſt doch ein Liebling der Frauen.“ Ueber der Stadt lag noch Sonne abendlichen Meere Francis eine Stun Straßen ſchritt. Hinter der Piazza des Tannenbäume, bei den Buden der Jeſulein aus Wachs warenchriſtktinder mit rotem Augen, Naſe und Lippen aus ebenſo rotem „So ein Bambino iſt nur zum Frauenſtimme klingen. Er traute ſe doch deutſche Laute. Al einen Jauchzer zum Himmel geſe ſchlanken ur Freund, der 0 t h er ihm mit Wo werden wir Reſtaurant?“ ruthahn und einige etwa in einem Ich habe ſchon einen T beſtellt. Aber kannſt du mir nicht ein blon⸗ Ich bilde mir ein, daß mir das wenn ich den Weihnachts⸗ Bin ich aber mit ſo habe ich Glück.“ lachte Francis. und ein blauer, von den dämpfter Himmel, als de ſpäter durch das Menſchengewühl der Popolo ſah er ein paar Via Roſſa einige und in einer Bäckerei maſſenhaft Teig⸗ Zucker als Heiligenſchein und Zuckergußfaden. Anſehen“, hörte er da eine inen Ohren nicht. Das waren hätte er am liebſten chickt. Da ſtand neben einer reinſchauenden Römerin, die inen Kneifer auf der Naſe trug— zierliches, blauäugiges Mädchen, hervor quoll eine sdünſten ein wenig ge 8 er ſich umwandte, id ein wenig herriſch d kupferrotes Haar hatte und e offenbar eine Lehrerin—, ein und oh!— unter einer kleinen Filzglocke Flut hellblonder ir trotzdem ſo eine Puppe kaufen lächelnd und reichte ihrer Begleiterin die Hand. liches Weihnachtsfeſt!“ talienerin entſchwand Franeis' Blicken bald, unge Deutſche wartete, die ſich im Laden kind erſtand. em guten Markus nicht einen Gefallen er⸗ ch die Dame verfolgen“, ſagte Francis, während er auf die ein zuckerſüßes Chri „Auch wenn ich d weiſen wollte, würde i „denn ſie iſt entzückend.“ t und leichtfüßig ſchritt ſie dahin; vorüber an itungsjungen und Blumenverkäuferinnen, die ihr Veilchen und feuerrote Nelken unter die Naſe hiel⸗ dlich kehrte ſie in einem kleinen Reſtaurant ein. ſchreienden Ze Wie von ungefähr nahm er ihr gegenüber an einem Mar⸗ ſulate Platz und beſtellte ſich Makkaroni und Tomaten⸗ alat. Sie ſchien ſich in dem Lokal durchaus daheim zu fühlen. Taſſo, der kleine Hund der Kellnerin, ſprang freundſchaftlich an ihr in die Höhe und wurde liebkoſend auf den Schoß ge⸗ nommen. gie e ſuchte nach einem Anknüpfungspunkt. Endlich machte er das natürlichſte von der Welt und lachte ſie mit ſeinen vergnügten Augen an; dann ſagte er einfach auf Deutſch: „Heute iſt Weihnachten.“ „Ja“, antwortete ſie,„und ich bin zum erſten Male am Heiligabend nicht zu Hauſe. Ich bin Lehrerin und ſtudiere hier Kunſtgeſchichte.“ Ihm wurde ganz warm, und ſo impulſiv kamen die Worte aus ſeinem Munde, daß er ſelbſt darüber erſchrak: „Wenn Sie hier allein ſind, ſo feiern Sie doch mit mir und meinem Freunde Weihnachten. Bitte, bitte!“ In die ſchönen blauen Augen trat ein kleines Erſtaunen. „Wieſo?“ Francis wurde verlegen. „Gott, Markus Holländer iſt ſo ein närriſcher Kauz. Er glaubt, es bringt ihm Glück, wenn er den Weihnachtsabend mit einer blonden Dame verlebt.“ Die kleine Deutſche war mit einem Male wie verwandelt. Ihre Augen blitzten vor Uebermut.„Ich nehme Ihre Ein⸗ ladung an“, ſagte ſie nach einer Weile,„aber unter der Be⸗ dingung, daß ich eine Maske tragen und meinen Namen ver⸗ ſchweigen darf.“ Punkt zehn Uhr hielt vor dem Hauſe in der Via Alleſſandro farneſe, wo das blonde Mädchen wohnte, ein Auto, und Fran⸗ cis holte es zur Weihnachtsfeier ab. Markus hatte in ſeinem Atelier ein Tannenbäumchen, das mit Lametta, Watte und weißen Lichtlein geſchmückt war, und eine richtige kleine Feſttafel aufſtellen laſſen. Auf dem mit Blumen freundlich belebten Tiſchtuch ſtanden Weingläſer neben den zierlichen Gedecken, und faſt feierlich nahm der Bildhauer beim Schein der Weihnachtskerzen ſeine Gäſte in Empfang. Ob der reizende Blondkopf, den der geniale Francis ent⸗ deckt hat, nicht die ſchwarze Maske vom Geſicht nehmen will?, dachte er; aber er wagte nicht darum zu bitten, aus Angſt, daß er das ſchöne Kind dann verſcheuchen könnte— und mit ihm Glück und Erfolg des kommenden Jahres. Die junge Deutſche war übrigens weder ſchüchtern noch wortkarg. Zutraulich ging ſie mit ihm durch das in milde Däm⸗ aden gehüllte weite Atelier, um ſeine Schöpfungen zu be⸗ rachten. „Nicht wahr, ehe ein Werk entſteht, geiſtert es, und nachher iſt es da, wie ein Wunder?“, ſagte ſie leiſe. In Markus wurde eine liebe Erinnerung 1 00 So hatte ihn vor Jahren in München ſchon einmal eine 9 ße Stimme gefragt. Es war ihm, als wenn Eva, die kleine tudentin von damals, neben ihm ſchritte. Das Herz des Mädchens klopfte, und unter der Maske glühte ſein Geſicht. Es iſt wirklich Markus Hollander“, jubelte ſeine Seele. „Ich habe mir ſo ſehr gewünſcht, ihn wiederzuſehen, und Ge⸗ danken ſind Kräfte. Meine Sehnſucht hat mich zu ihm hin⸗ Abend e Und nun will ich mir mit dieſem wundervollen end eine Erinnerung für mein ganzes Leben ſchaffen.“ amilie, wo nicht einmal am Feſt oder vorher eines Aufmerkſamkeit der Verbrennung des Ceppos gewidmet nach ſeinem Freunde um. Da zog Markus ſchnell Evas kleine Hand durch ſeinen Arm und trat mit ihr ihm froh 1 vorſtellen 25 4 N N I 8 . N ed N 5 8 1 W 75 8 5 208 N 870 Aae e e A ee 0 N * 2 8 2 4 5 121 . Ne Ne der alten, ſchönen Weihnachtslieder ertönte. Selbſt in der kleinſten, ärmlichſten Hütte, in der die Sorgen kaum ein Weih⸗ nachtsbäumchen, kaum eine kleine Gabe geſtatten können— unverſehens ſingt doch ein unſchuldiger Kindermund:„O du fröhliche, o du ſelige.“ Wo der Kampf ums Daſein tobt, harte Arbeit den Menſchen keine Ruhe gönnt— einmal tun ſich die verbilterten Herzen doch auf, und den ſonſt feſtgeſchloſſenen Lippen entſtrömt es:„Stille Nachr.. heilige Nacht...“ Der „Uebermenſch“, der ſich vielleicht das ganze Jahr nicht um ſeine chriſtliche Religion kümmern wird ſeltſam ergriffen von der tiefen Innigkeit eines Geſanges, in den er unwillkürlich ein⸗ ſtimmt:„Es iſt ein' Ros entſprungen..“ Weſſen Seele Kum⸗ mer drückt, dem ſchallm ein Lied tröſtender Hoffnung ins Ohr: „Vom Himmel hoch, da komm' ich her. ich bring' euch gute neue Mär..“ Fröhliche Summen aber ſingen allerorten:„Mor⸗ gen, Kinder, wird's was geben, morgen werden wir uns freun.“ Und:„Ihr Kinderlein kommet, o kommet doch all, zur Krippe her kommet, in Bethlehems Stall...“ Ja, kommet alle, ihr Menſchenkinder, groß und klein! Niemand ſoll meinen, zu ſchlecht, oder zu arm, oder zu traurig zu ſein, um Weih⸗ nachtsfreuden empfinden zu können, denn die Sendung des Er⸗ löſers gilt allen in gleichem Maße. A. A. Ma. Weihnachtsbaumzucht in Nordamerika. Abgeſehen von den eingewanderten Deutſchen, bürgerte ſich der Weihnachts⸗ baum in Nordamerika erſt in den ſechziger und ſiebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts etwas ein. Jahrzehntelang kamen die Weihnachtsbäume, die in Neuvork und in anderen großen Städten des Oſtens verlangt wurden. faſt nur aus dem waldreichen Maine. Von dorther werden auch jetzt noch große Ladungen Weihnachtsbäume eingeführt. Daneben iſt aber, be⸗ ſonders in den Oſtſtaaten der Union. ein beſonderer Beruf von Weihnachtsbaumzüchtern entſtanden. Farmer ſind dazu über⸗ gegangen. auf ihren Beſitzungen Tannenbäumchen im Alter von drei bis vier Jahren anzupflanzen. dieſe vier bis fünf. höchſtens jedoch ſechs bis ſieben Jahre wachſen zu laſſen und ſie dann als Weihnachtsbäume in eine der großen Städte der Oſtſtaaten zu bringen. Dieſe Weihnachtsbaumzucht ſoll ſich recht gut rentieren. Die Speiſen, die der Bildhauer herumreichen ließ, als ſie dann alle drei an der Weihnachtstafel ſaßen, waren ausgezeich⸗ net; auch der Wein verfehlte ſeine Wirkung nicht. Von der Straße herauf ſchallten durch das Autogetute und Menſchen⸗ gebrauſe die Schalmeien der Pifferari. In die moderne, haſtende Gegenwart klang es wie ein Traum aus vergangenen Zeiten. Man glaubte, die Hirten zu hören, die den neugebore⸗ nen König im Stalle von Bethlehem ſuchten. Kurz vor zwölf Uhr verließ Francis das Atelier und kehrte gleich darauf mit einem Holzklotz zurück, der wie ein Menſch⸗ lein zurechtgeſchnitzt und mit Lorbeer bekränzt war. „Das iſt der Ceppo“, erklärte er.„Um Mitternacht wird er im Kamin verbrannt.“ Und mit einem fröhlichen Augenauf⸗ ſchlag fügte er hinzu:„Ein maskiertes Geſicht darf aber in dem Augenblick, wenn der Ceppo den Flammen übergeben wird, nicht in dieſem Raume ſein. Der Segen verwandelt ſich ſonſt in Fluch.“ „Ich werde dann nach Hauſe gehen“, ſagte da das Mädchen. „Nein, nein!“ Markus hielt bittend des Mädchens Hand feſt.„Um zwölf Uhr beginnt ja erſt der Zauber. 2 lles Glück, das Sie uns bringen, verwandelt ſich in ſein Gegenteil, wenn Sie uns vorzeitig verlaſſen.“ 0„Es iſt ja nur ein Spiel“, murmelte ſie mit blaß gewordenen Lippen. 5 „Freilich“, miſchte ſich Francis lebhaft ein,„aber es liegt ein Sinn darin. Sehen Sie, dieſer Holzklotz glüht wie die Liebe Gottes, wenn er ins Feuer geworfen wird, und wenn er in Aſche zerfällt, verkündet er uns die Nichtigteit alles Irdiſchen.“ Die junge Deutſche ſtand zögernd da. Als dann aber zwölf dunkle, ernſte Glockenſchläge durch die Nacht ſangen und wieder und wieder, bis alle Kirchen Roms die Mitternachtsſtunde ver⸗ kündet hatten, nahm ſie 100 die Maske von ihrem Ge⸗ ſicht. In demſelben Augenb und legte ihn in den Kamin. ick ergriff Francis den Holzknaben „Vi anguro un buon ceppo“, ſagte er feierlich. „Eine frohe Weihnacht, ein glückliches neues Jahr!“ Mit dieſen Worten wollte ſich Markus an das Mädchen wenden, blieb aber mitten im Satz ſtecken. „Eva!“ rief er aufs höchſte erſtaunt und überraſcht.„Eva!“ „Sei mir nicht böſe“, bat die blonde Kleine, und ſchlug die Augen nieder.„Ja, ich bin es wirklich. Ich— ich konnte der Einladung nicht widerſtehen, als er deinen Namen nannte. Denkſt du noch daran, 1 wir uns zankten, damals in Mün⸗ chen, und daß ich ohne Ab ſchied abreiſte?“ „O du liebes, du böſes Kind! Wie habe ich dich geſucht! Niemand konnte mir ſagen, wo du geblieben ſeieſt.“ „Ich wollte dir nicht zum Holzklotz werden, wie— wie der Ceppo“, ſtotterte ſie.„Du ſollteſt frei ſein. Was ſollte aus uns werden? Du warſt ein armer Künſtler, und ich bin ein noch viel, viel ärmeres Mädchen.“ „Das war einmal“, lachte er.„Aber die Zeiten haben ſich geändert. Glaubſt du denn, ich 11 dich nun wieder los. Alles Glück kommt mit dir. Waren w heimlich verlobt, Eva?“ r damals in München nicht In dieſem Augenblick wandte ſich Francis, der ſeine 15 atte, Francis, du Tauſendſaſſa du, darf ich dir meine Braut L Die Die wuchtigen Schlußakkorde des N der Orgel herab durch die kleine Dorfkirche. Die Glocken be⸗ gannen wieder zu läuten. Die Weihnachtsmette war zu Ende. Ein breiter Lichtſtreiſen flutete aus de hinaus in den Abend. Lautlos tanzten und wirbelten die weißen Schneeflocken durch den gelblichen Lichtſchein herab. Langſam begann ſich die Kirche zu leeren. Als letzter der Beſucher trat der alte Steſſen hinaus. dabei war, die Lichter wieder zu löſchen, paar freundlichen Worten angeſprochen, aber Steffen hatte ihn mit abweſenden Blicken angeſehen und nur ſtumm dazu genickt, unt dann weiter zu gehen. Der Küſter hatte die Achſeln gezuckt. fen! Es war halt nimmer viel mit ihm an⸗ zufangen, Er ſah dem Alten nach, wie er mit ſchweren nd hinausſtapfte. dann wandte Na ja, der Stef Schritten in den weißen Abe er ſich um, die letzten Kerzen zu löſchen. Langſam und von der ſchweren Laſt eines langen, harten Lebens gebeugt, trat Steffen den Heimweg an. Der uralte Gehrock, ein Erbſtück von ſeinem Vater, ſchlotterte um ſeinen Körper. Ein leichter Wind trieb ihm die Schneeflocken ins Geſicht— er merkte nichts davon. Vor ihm flatterte zuweilen ein Wort der heimkehrenden Kirchenbeſucher auf: Steffen hörte es nicht. Steffen war der zweite Sohn eines 0 Nach altem Brauch ging der Hof auf den älteſten Sohn über. So hatte Steffen dem kleinen välerlichen Anweſen, das nicht Raum für beide Söhne hatte, ſchon in jungen Jahren den Rücken kehren und in fremden Dienſten arbeiten müſſen. Der Vater war hochbetagt heimgegangen. Auch den Bruder deckte ſchon ſeit einer Reihe von Jahren die Erde, der Hof gehörte Alles findet einmal wieder heim. m langen, harten Leben da nun der dritten Generation. und ſo war auch Steffen, nach eine draußen, vor einem reichlichen Jahrzehnt wieder heimgekehrt, um ſein Recht auf das Altenteil in Anſpruch zu nehmen. Die knochigen Hände auf die Knie geſtützt, ſaß der Alte ſinnend im Dunkeln, bis man ihn zum Abendeſſen holte. Nach dem Eſſen verſchwand er wieder ſtill in ſeiner Kammer. Als er hörte, daß man drüben zur Beſcherung rüſtete, ſtahl er ſich leiſe und vorſichtig hinaus und verließ den Hof durch die hintere Pſorte. Es waren nur wenige Fichtenbäumchen hervor, d geſchlagen und ſorgſam verſteckt hatte. 1 Weiß leuchteten die verſchneiten Grabſteine aus dem bläu⸗ lichen Abenddunkel, als er den ſtillen Friedhof betrat. Gerades⸗ wegs ging er der jenſeitigen Mauer zu. Vor dem ſchnee⸗ bedeckten Hügel des letzten Grabes in der Reihe machte er halt. Noch ſchmückte kein Stein das alle Ewigkeit keines Steines be Schünemann— f. Dienſten ſein karges von alten Zeiten geplaude wellen Lippen und m Kinder⸗Weihnachts⸗Abe. Aepfel und Nüſſe, man glaubt es kaum, die wachſen zum Chriſtfeſt auf einem Baum! Bringt's Chriſtkind nicht alle erhofften Gaben, bedenkt, es muß auch für andere was haben! Chriſtkind, das ſelber ſolch folgſames Kind, erwartet, daß Kinder recht artig ſind. Dackelchen werdet ihr doch nicht vergeſſen; am Chriſtbaum baumelt ein Würſtchen zum Freſſen! Erſt ſchaut euch genau den Wunderbaum an. die Spielſachen kommen noch früh genug daran! Fabelhaft iſt, wie zur Weihnachtszeit das Chriſtkind für alle Menſchen hat Zeit! Geheimnisvoll bleibt doch das Weihnachtszimmer, im Kerzenglanz wie im Tagesſchimmer! Halt, kleine Finger, den Baum laßt in Ruh', wenn ſtrahlen die Kerzen, ſonſt brennt er im Nu! Ihr kleinen Schelme, nun gute Nacht; ſelbſt Weihnachten wird man zu Bett gebracht. Kinderhände ſind auch ſchon geſchickt, da wird gebaſtelt, genäht und geſtrickt! Leer ſind die Teller viel zu geſchwind— wo läßt du das alles nur, liebes Kind? Märchen gibt's viele, doch glaub' ich kaum, daß ſchöner eins als der Weihnachtsbaum! Neues Spielzeug, vom Chriſtkind gebracht— hei, wie da jedes Kinderherz lacht! Oho, durchs Schlüſſelloch guckt einer her; na wartet, ſein Platz iſt Weihnachten leert! Paulchen und Lene, Lieſel und Friedel, die ſangen dem Chriſtkind ein Wiegenliedel! Quantitäten von leckeren Sachen— ſolch kleiner Magen hat nichts zu lachen! Rund um den Chriſtbaum, mit Lachen und Singen, ſieht man den Hans und die Grete ſpringen! Silberkugeln und Engelshaar, die gibt es, Kinder, nur einmal im Jahr! Tanne, wenn alles im Winterſchlaf ruht, prangſt du in Flitter und Herzensglut! Unterm Chriſtbaum glücklich als Kind zu ſein, wie ſchön das war, ſeht ihr ſpäter erſt ein! Viel hat euch das liebe Chxriſtkind geſchenkt— wie wär's, wenn auch ihr jetzt der Armen gedenkt? Weihnachtswünſche hört's Chriſtkind ſich an, erfüllt dann, was es erfüllen kann! Zerbrecht eure Spielſachen doch nicht ſogleich— übers Jahr erſt kommt's Chriſtkind wieder 10. 4100 2 Her letzte Weihnachtsbaum. Von Bernhard Lonzer. 90 Bauern geheiratet. Als Steffen in die Heimat zurückgekehrt war, hatte er ein Zuſammentreſſen mit vermieden. Aber ſeitdem der Bauer vor einigen den ge⸗ ſtorben war, hatten ſie öfter einmal zueinander gefun rt. Ein langes, langes Leben ſtand chen ihnen. Sie waren andere Menſchen geworden, als amals in jungen Tagen geweſen waren. Aber da war doch die Erinnerung, die alles verklärte und die nichts und niemand ihnen nehmen konnte. Eines Abends, als ſie auf der Bank vor dem Haufe ge⸗ ſeſſen hatten, hatte Hanne erzählt, daß ihr Enkel zu Weih⸗ nachten heiraten wolle. Ich erleb's nicht mehr“, hatte ſie mit üben Augen hinzugefügt.„Für mich achſpiels brauſten von r offenen Kirchentür Der Küſter, der ſchon hatte ihn mit ein Kleinbauern geweſen. Schritte bis zum Walde, der ſich weiß und wein in die abendliche Ferne erſtreckte. Quer durch den ſchneebbhangenen Wald ging Steffen einer kleinen, entfernt gelegenen Fichtenſchonung zu. Am hinteren Rande der Schonung blieb er ſtehen und ſah einen Augenblick lauſchend und ſpähend um ſich. Kein Laut war ringsum zu hören. Da er ſich und zog unter dichtem Gezweig ein junges as er ſchon am Vormittag heimlich Grab; aber es hätte bis in durft, um den Namen der die dort ruhte, in Steffens Herzen wach zu halten. Hanne ie war ſeine erſte und einzige Liebe geweſen. Die Erinnerung an die Zeit dieſer jungen Liebe hatte wie ein ſtiller, einſamer Stern über ſeinem ganzen ferneren Leben geſtanden. Sie hatten nicht zuſammenkommen können. Hanne Schünemann war für den armen Bauernſohn, der in fremden Leben friſten mußte, unerreichbar geweſen und hatte nach einer Reihe von Jahren einen wohlhabenden Hanne gefliſſentlich en und wird's keinen Weihnachtsbaum mehr geben.“ Das war im Sommer geweſen, als die gelbflammenden Lupinenſelder noch ihren betäubenden Duft über das Land ausgeſtrömt hatten. Seit drei Wochen ſchlief Hanne unter der Erde Und nun war Weihnachten— da ſollte ſie auch ihren Baum haben Steffen zog ein altes, aber kräftiges Meſſer aus der Taſche. Zu Hannes Füßen grub er damit ein Loch in die hartgefrorene Erde des Hügels und ſetzte das Bäumchen hinein. Dann holte er ein Paket bunter Kerzen hervor und begann die Zweige damit zu ſchmücken Mit zitternden Händen zündete er die Kerzen an. Es war windſtill hier an der Mauer, aber es dauerte doch geraume Zeit, bis ihm das Werk gelang. Immer wieder einmal erloſch eine der Kerzen in einem jähen Lufthauch. Endlich branne auch das letzte Licht Mit dunkelglänzenden Blicken ſah Steffen in das flackernde, wehende Funkeln der Lichter. „Siehſt du. Hanne. nun haſt du doch veinen Weihnachts⸗ baum.“ Mit ſteifen Fingern machte er eine Stelle auf dem Hügel vom Schnee frei, dann ließ er ſich nieder. „Freuſt du dich, daß ich bei dir bin, Hanne? Freuſt du dich über deinen ſchönen Lichterbaum?“ Es war bitter kalt. Froſtſchauer ſchüttelten den Alten Aber in ſeine ſtille Zwieſprache mit der Toten drang die Kälte nicht hinein. Immer wieder kehrte ſein Blick zu dem bren⸗ nenden Bäumchen zurück Nur hin und wieder einmal ſchwebte ſacht eine filigranfeine Schneeflocke hernieder und zerſchmolz wie Silber in dem flackernden Brand der Kerzen. Steffen fühlte, wie ihm allmählich die Augenlider ſchwer wurden. Ach, es war ſo ſchön, müde zu ſein! Und— ja— der Baum— er brannte noch. n Langſam ſanken ihm die Lider herab Er wehrte ſich nicht dagegen. „Hanne— dein Weihnachtsbaum..“ Mit dieſem Gedanken glitt er in den Schlaf hinein. Ein Licht nach dem anderen erloſch am Baum. Steffen ſah es nicht. Eiſig ſcharf blies jetzt der Nordoſt von der Seite her. Steffen fühlte ihn nicht. Als ſie ihn am anderen Morgen fanden, waren ſeine Augen für immer erloſchen— wie die friedvollen Kerzen des Bäum⸗ chens, die einer geliebten Toten geleuchtet hatten... „Stille Nacht, heilige Nacht... Das bekannte und beliebte Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht...“ iſt in einem verträumten Erdwinkel zwiſchen Alpen und Donau, abgeſchloſſen vom großen Verkehr, auf einem Landesboden mit traulichen Marktflecken und vielen Landesgehöften, die der Landſchaft ein ſchwermütiges Gepräge geben, entſtanden Die Schneehäupter der Salzburger Berge ſchließen den Geſichtskreis ab. Die Salzach fließt durch das ſtille Tal. Herbheit liegt über dieſem Landſtrich, der ſich an die düſteren, weiten Nadelwälder des Hausrücks anlehnt. Die nicht zahlreichen Siedlungen liegen weit auseinander. Die Einwohner lieben es, für ſich zu ſein. Sie ſind ein Volk. das ſich von dem Modernismus der Zeit nie beeinfluſſen ließ. Sie leben, ihren alten Sitten und Ueberlieferungen treu. wie ihre Väter, einfach, aber fröhlich Dies iſt der Boden, auf dem das zarteſte und innigſte deutſche Weihnachtslied geboren wurde in einer Stunde welt⸗ entrückter Eingebung. Kein anderes Lied trifft den Weihnachts⸗ Volkston ſo gut wie dieſes, keines rührt das Gemüt ſo ſehr wie dies. das von zwei unbedeutenden Männern gedichtet wurde. a Im Jahre 1818 war es, als ſich in Oberndorf, das ſeit 1816 öſterreichiſch und ein herbes Bergdorf iſt, zwei junge Leute in Freundſchaft fanden: der Lehrer Joſef Gruber in Arnsdorf, ein Bauernſohn aus dem nahen Dörfchen Hochburg, und der Kaplan Franz Xaver Mohr, ein Salzburger Soldaten⸗ kind, in Oberndorf. Die beiden ſchloſſen ſich bald einander an und ſuchten Anregung im Austauſch ihrer Gedanken. Obwohl ſelbſt Kinder dieſes Volkes, fühlten ſie ſich doch vereinſamt 1 dem wortkargen. verſchloſſenen, faſt herben Menſchen⸗ ſchlag. Am Weihnachtsabend des Jahres 1818 ſaß nun der junge Kaplan einſam in ſeiner Zelle, in Gedanken tief verſunken. weltentrückt. In ſeiner feierlichen Stimmung griff er zum Stift und zeichnete ſich einige Verſe plötzlicher Stimmungs⸗ eingebung auf. Als er dazu noch erfuhr, daß der Orgelbauer mit der Arbeit bis zur Chriſtmette nicht fertig wurde, richte zur Gitarre, die den Ausgleich in dem Kirchlein ſchaffen ſollte Zu ſeinen eben geſchriebenen Verſen fehlte ihm noch die Melodie. Er ſuchte deshalb ſeinen Freund auf, und in einer glücklichen Eingebung fand Gruber die ſchlichte Volksweiſe, die ſeitdem ſo viele Menſchen immer wieder entzückt hat. Beide Freunde, der Seelſorger und der Lehrer, trugen dann während der Chriſtmette ihr Lied, von dem Klange der Gitarre begleitet, ſelbſt vor. Jahrelang kam das Lied nicht über die Grenzen jenes Alpenlandes hinaus, bis dann ſpäter eine Sänger⸗ wandertruppe das Lied Anno 1833 in Leipzig vortrug und es ſo zu Ruhm und Beliebtheit brachte. Gruber ſtarb in den ſechziger. Mohr ſchon in den vierziger Fahren. Doch hatten ſie beide noch die Welteroberung ihres Liedes erleben dürfen. Ein Zug fährt in die Nacht. Ein Weihnachtserlebnis von Smada. Der kleine Chriſtbaum ſtand in einer Ecke des Speiſe⸗ wagens. Er verſuchte mit ſeinem Dutzend elektriſcher Kerzchen ein wenig Weihnachtsſtimmung in das rollende Reſtaurant zu bringen. Wirklich, er hatte es nicht leicht, der kleine Baum! Entweder hatten die Menſchen kein Intereſſe für das Chriſt⸗ bäumchen im Zuge oder ihre Gedanken weilten ſchon bei dem Weihnachtsbaum, der ſie bei fernen Lieben erwartete. Ratternd rollte der Zug durch die tief verſchneite Nacht. Nur wenige Menſchen fuhren um dieſe Zeit. In der Ecke. des Speiſewagens ſaß ein Mann. Doch ſein Geſicht zeigte nichts von der frohen Erwartung, mit der man einem erſehnten Ziel entgegenfährt. Für ihn war dieſer Tag ein Tag wie jeder andere. Ihn erwartete niemand. Er fuhr zu, irgendeinem Winterſporiplatz. Die Natur ſollte ihn über vieles hinweg⸗ helfen. Sein Blick ſtreifte die kleine Tanne. Wie lange ſchon hatte er keinen Chriſtbaum mehr geſchmückt! Er überlegte. Wahrhaftig, ſchon fünf Jahre war das her. Wie doch die Zeit vergeht! Damals hatte er faſſungslos unter einem Weihnachts- baum geſtanden. In bebenden Händen hielt er den Abſchieds⸗ brief der geliebten Frau, ohne die er nicht leben zu können geglaubt hatte... Ach ja, man hatte weitergelebt— natürlich! Wenn auch die blonde Margit ſich von ihm abgewandt hatte und dem andern, jüngeren, zu. Wie ſchnell iſt eine Verlobung geſchloſſen, wie ſchnell gelöſt! Jener Brief am Weihnachtsabend hatte ſeinem kurzen Glückstraum ein jähes Ende bereitet. In dieſem Augenblick öffnete ſich die Tür, Er ſah flüchtig auf. Stutzte, ſchien ſeinen Augen nicht zu trauen. Nein, ſo etwas kommt doch im wirklichen Leben nicht vor. Und wenn es paſſiert, geſchieht es doch ſonſt immer einem anderen! Das war ja Margit— unverkennbar. Wenn auch das Geſicht bleich im grellen Licht des Speiſewagens erſchien. Sie hatte ihn nicht bemerkt. Sie ſchien in Gedanken ver⸗ ſunken zu ſein. Doch kein Lächeln erhellte ihr Geſicht beim Anblick des brennenden Baumes Sie beſtellte Kaffee. Dann ſtarrte ſie unverwandt in die ſchimmernden Kerzen Er aber ſaß wie gelähmt da. Keinen Blick ließ er von den geliebten Zügen. Die aber waren verhärmt, von Leid gezeichnet. Der Kellner, der den Kaffee gebracht hatte, war wieder ge⸗ gangen. Sie waren allein im Speiſewagen. Da ſah er deutlich, wie zwei große Tropfen aus den Augen perlten, die er einſt über alles geliebt hatte Da hielt es den Mann nicht länger. Er ſprang auf Jetzt ſtand er neben der Frau; ſie hob den Kopf Zwei Menſchen ſtarrten ſich einander faſſungslos an Zwei Frouenhände ſtreckten ſich ihm entgegen Zwei Augen grüßten ihn, leuchteten hell wie die Kerzen am Baum Und nun ſah die kleine Tanne in ihrer Ecke etwas, das ſicher noch niemand in einem Speiſewagen geſehen hatte: der Mann war vor die Frau auf die Knie geſunken Den Kopf barg er auf⸗ ſtöhnend in ihrem Schoß. Daß jemand eintreten könne, daran fun die beiden nicht einmal Die Welt war um ſie ver— ſunken Längſt ſchon ſaßen ſich die beiden an einem der kleinen Tiſche gegenüber. Mir zuckenden Lippen hatte die ſunge Frau die Leidensgeſchichte ihrer Ehe erzählt, die endlich der Tod gelöſt hatte. Jetzt fuhr Margit zu einer entfernten Verwandten in eine fremde Stadt. Doch nein, ſie wollte ja nur dahin fahren. In Wirklichkeit aber fuhr der Zug mit den beiden in der Chriſtnacht mitten ins Glück hinein! In der Ecke leuchtete die kleine Tanne. Daß aber war lein unperſönlicher Chriſt⸗ baum mehr. Denn er war für zwei Menſchen zum tiefſten Erlebnis geworden— und mehr kann kein Chriſtbaum auf Erden erleben! Ein wahres Weihnachtsmürchen. Von Irene Paulſen. „Weh' mir! Ich bin verſtrickt in einen Kreis be, ſtrickender“ Frauen!“ klagte Fritz, der einzige Mann, der ſich in dieſes jetzt vor Weihnachten eifrig handarbeitende Kaffeekränzchen verirrt hatte. Nach langjähriger Abweſenheit aus der Fremde zurück⸗ gekehrt, benutzte er den Vorwand, ſeine Schweſter zu begleiten. um Umſchau zu halten unter ihren Freundinnen, den Ge— ſpielinnen ſeiner Jugend.— Sie iſt immer noch ſo blond und ſchlank wie früher!, dachte er, indem er verſtohlen die eifrig arbeitende Liſa betrachtete: und als dieſe ſich beobachtet fühlte und aufſah, bemerkte er, daß ihre Augen, noch ungetrübt von traurigen Erfahrungen. ebenſo ſtrahlend glänzten, wie ehemals! Auch ihre alte Vorliebe für Näſchereien hatte ſie offenbar bewahrt. denn ſie knabberte ein Stück Konfekt nach dem anderen. „Wenn Sie einen Pullover brauchen“, griff Liſa ſeine Worte auf,„laſſen Sie ſich beſtimmt ſehr gern von mir be,ſtricken“! Aber Sie ſind ſo untätig in dieſem fleißigen Kreiſe— er— zählen Sie uns doch wenigſtens etwas Schönes aus fremden Ländern. Vielleicht. wie Sie draußen Weihnachten verlebt haben!“ „Ach!“ antwortete Fritz.„Das würde keine intereſſante Geſchichte werden; denn Weihnachten allein in der Fremde zu fein, iſt eine traurige Angelegenheit. Das Schönſte war noch jedesmal die Erinnerung an die Heimat; beſaß ich doch ſozu⸗ ſagen einen Talisman, der mir in der Fremde die Vorſtellung des heimatlichen Weihnachtsfeſtes hervorzauberte. Wenn ich Ihnen etwas erzählen ſoll, will ich lieber berichten, was es mit dieſem Talisman auf ſich hat. Denn ich glaube, dieſe Ge— ſchichte wird gerade Sie als gute Hausfrauen beſonders feſſeln! Schon als ich ein kleiner Junge war, gab es in den Tagen vor dem Weihnachtsfeſt für mich nichts Aufregenderes, als meiner Mutter bei ihren Vorbereitungen für die Weihnachts⸗ tafel in der Küche zuzuſchauen und von dem ſüßen Teig zu koſten. Als ich größer wurde, durfte ich bereits den Teig rühren; wie ſtolz ich damals war, können Sie ſich gewiß vor⸗ ſtellen! Solange ich im Elternhaus blieb, behielt die Küche in der Woche vor Weihnachten jedesmal ihre alte Anziehungs⸗ kraft für mich. Meine Mutter ſagte damals beim Abſchied halb im Scherz zu mir:„. und wenn dir alles mißlingt, dann ſattelſt du um und wirſt Konditor!“ Damit überreichte ſie mir dieſen kleinen Zettel, auf den ſie mit ihrer klaren Handſchrift ihre ſchönſten Weihnachtsrezepte geſchrieben hatte.“ Dabei zog er einen Zettel aus ſeiner Brieftaſche. „Vielleicht intereſſieren Sie ſich für den Inhalt?“ Alle ſtimmten zu und er las vor: „Schokoladenknuſperlein: Man nehme dreihundertfünfund⸗ ſiebzig Gramm weißen Kandiszucker, hundert Gramm ge— riebene Schokolade, fünfzig Gramm Butter und ein halbes Liter Sahne— Der Zucker muß mit der Butter und der Sahne unter ſtändigem Rühren zehn Minuten laug kochen, worauf man die bittere Schokolade zufügt, noch fünf Minuten weiter⸗ rührt und die dicke Maſſe dann raſch auf eine eingebutterte Porzellanplatte ſchüttet. Wenn die Maſſe erſtarrt iſt, wird ſie kreuzweiſe in etwa zwei Zentimeter große Vierecke geſchnitten, von der Platte abgehoben und in kleine Papierhüllen gelegt. Marzipan: Man nehme fünfhundert Gramm ſüße und fünfundzwanzig Gramm bittere Mandeln, fünfhundert Gramm Puderzucker, vier bis ſechs Eßlöffel voll Roſenwaſſer; zum Guß fünfhurdert Gramm Puderzucker und Roſenwaſſer.— Die vorbereiteten Mandeln werden zweimal durch die Mühle getrieben und mit Roſenwaſſer und Zucker zu einem glatten Teig verrührt. Er muß, zugedeckt, einen Tag lang ruhen. Am anderen Tage rollt man ihn auf einem mit Puderzucker be⸗ ſiebten Brett aus, formt beliebige Figuren daraus und ver⸗ ſieht dieſe mit aufgeklebtem Rand aus Eiweißſchaum mit Zucker, der mit einem Meſſer eingekerbt wird. Man darf nur Sberhitze haben. Der Guß wird eine halbe Stunde lang ge⸗ rührt, dann auf die Torten gefüllt, nach dem Trocknen zierlich mit eingemachten Früchten belegt. Schwarze Igelchen: Aus hundertfünfzig Gramm geriebener Schokolade, hundertfünfundzwanzig Gramm feingeriebenen Nüſſen, hundert Gramm Zucker und ein bis anderthalb Eiweiß knetet man einen haltbaren Teig zuſammen, der bis zum nächſten Tage kühlgeſtellt werden muß. Dann bricht man Stückchen von dem Teig, rollt ſie zu abgeplatteten Kugeln zu⸗ ſammen und taucht dieſe raſch in recht dicken Zuckerſirup und darauf in eine Miſchung von geriebener Schokolade und ge⸗ riebenen Nüſſen. Kleine Mandelſtiftchen ſteckt man zuletzt als Stacheln in die ſchwarzen Igelchen.“ a Es war ſtill im Raum geworden, als Fritz. mit einem Seitenblick auf Liſa, nach einer kleinen Pauſe fortfuhr:„Wenn ich en noch einen Weihnachtswunſch habe, ſo iſt es der, daß dieſe Rezepte recht bald wieder zu Ehren kommen mögen. Viel⸗ leicht findet ſich eine Frau für mich, die, wie ich, dieſe Zeilen meiner Mutter ſchätzt; vielleicht auch nur deswegen, weil ſie fache 5.5 kleine Schwäche für Näſchereien hat!“ ſchloß er ächelnd. Liſa, die gerade ein Stück Konfekt zum Munde führte, wandte ſich errötend ab. Sie hatte ſeine Werbung verſtanden. . e,, 74 N N . N,, H, 42 0 15 0 10 A %, 5 c, (, G n Die Menſchen gerrauten ſich nicht, in der ſchwülen Sommer⸗ nacht ihre Schlafzimmer aufzuſuchen. Sie ſaßen am Ufer des Sees in bequemen Korbſtühlen. Graf Sohm, dann der Sohn eines Induſtriellen aus Bochum, ein netter Junge mit mädchen⸗ haften Zügen. Er hatte vergeſſen, ſich vorzuſtellen, und niemand kannte ſeinen Namen. Der Graf legte auch gar keinen Wert darauf. Ebenſowenig der Generaldirektar eines Bergwerks⸗ konzerns in Schleſien, ein einfacher Mann, der beinahe nie vom Telephon wegkam. Dann war noch ein Flieger unter der Ge⸗ ſellſchaft, ein wettergebräunter Mann mit dem Eiſernen Kreuz erſter Klaſſe an der Joppe. Der hatte notlanden müſſen auf dem Fluge von Rom nach Berlin. Graf Sohm unterhielt ſich faſt ausſchließlich mit dem Flieger, aber er vernachläſſigte auch den Generaldirektor nicht und ließ dem Jüngling einige Auf⸗ merkfamkeiten angedeihen. Verdrießlich blickte der Graf ab und zu auf Miß Parkins, die ſich zwiſchen zwei Bäumen eine Hängematte hatte aufziehen laſſen und fortwährend lachte. Der jungen Amerikanerin kam ſtets und ſtändig alles lächerlich vor. Sie hatte am Tage vorher im Tennis eine Rivalin geſchlagen, im Schwimmen einen Mann beſiegt und im Turnen den Lehrer des Kurortes, der Vorturner war, gezeigt. wie man am Barren und am Reck arbeitet. Nun hatte die Amerikanerin Sekt ge⸗ trunken und war ausgelaſſen wie ein Schuljunge. So etwas konnte Graf Sohm nicht leiden, auch bei einer Millionärin nicht. Der Junge hatte nichts zu ſagen, der Flieger war müde und der Generaldirektor dachte an ſonſtwas. Miß Parkins ſprang gegen ein Uhr aus ihrer Hängematte, trank ihr Glas Sekt leer, verbeugte ſich, ſchwang ſich noch raſch dreimal über das Reck im Garten und verſchwand in ihre Zimmer.— 5 Im Schlafzimmer war es ſchwül. Miß Parkins öffnete die Fenſter weit. Aus dem Garten entfernten ſich die wenigen Gäſte. Zwei Kellner räumten ab. Und bald darauf war Miß Parkins eingeſchlummert. 8 5 Sie erwachte früh, als kräftig an ihre Schlafzimmertür gepocht wurde.„Ich bin's Papa!“ tönte eine bekannte Stimme. Der Vater war angekommen und weckte ſeine Tochter ſo unſanft, wie das eben nur ein amerikaniſcher Millionär fertigbringt. Er hatte auch nur wenig Zeit, mußte gleich wieder nach Wien. „Daiſy!“ ſagte Miſter Parkins.„Gib mir ſchnell hundert Dollar. Es iſt noch keine Bank auf und ich kann erſt in München Geld holen. Der Portier will wechſeln!“. Aber Miß Parkins ſuchte vergeblich ihre Geldtaſche. Sie erinnerte ſich genau, ſie am Abend vorher in das Nachi⸗ Von Peter Prior. Biſſen⸗Kunſt ſchräntchen gelegt zu haben, gleich neben das Briefpapier und das Schmucketui. Miß Parkins wurde blaß, ließ ſich aber nichts merken und ſagte zum Vater, ſie habe das Geld im Hoteltreſor. Und der Vater ſchimpfte ſechs Worte und ging, nachdem er ſeine Tochter geküßt hatte.„Uebermorgen bin ich wieder bei dir!“ ſagte er noch. Dann ratterte unten ſein Auto. Miß Parkins war es klar, daß ihr jemand nachts die Geld⸗ taſche geſtohlen hatte. Der Dieb war durch das offene Fenſter eingeſtiegen und hatte lächerlich geſahrloſe Arbeit gehabt. Aber wer war es? Sie muſterte am Frühſtückstiſch die Geſellſchaft. Da war Graf Sohm! Das konnte ganz gut ein Hochſtapler ſein mit ſeinem ſcharfen, ewig mißbilligenden Blick. Und mit dem harmloſen Jüngling, von dem niemand wußte, wie er hieß, ſtimmte beſtimmt nicht alles. Na, und der Generaldirektor mit ſeiner geſuchten Einfachkeit! Wer weiß mit wem der alle Tage ſo oft telephonierte. Der Flieger machte auch keinen überaus glänzenden Eindruck. Jetzt waren ja ſchon Verbrecher im Flugzeug unterwegs. Miß Parkins lachte über den Gedanken, Anzeige zu er⸗ ſtatten. Was lag ihr an den dreihundert Dollar?! Aber den Dieb wollte ſie entlarven. Und ſie fing das ſo an. Sie ſtand auf und fragte:„Wer war heute nacht in meinem Schlaſ⸗ zimmer?“ Graf Sohm verſchluckte ſich und lachte laut auf. Der Jüng⸗ ling wurde rot wie eine Roſe. Der Generaldirektor verſenkte ſein dickes Geſicht in ſeine Taſſe und der Flieger verſchränkte die Arme über die Bruſt.„Ich bin um dreihundert Dollar beſtohlen worden!“ rief Miß Parkins wütend. Graf Sohm warf ihr einen ſeiner mißbilligenden Blicke zu. Der Jüng⸗ ling ſprang auf und fuchtelte mit ſeinen Armen in der Luft umher; der Flieger lachte, und der Generaldirektor notierte lange Zahlen in ſein Notizbuch. Weinend warf ſich Miß Parkins in ihre Hängematte. Aber ſie lag nicht gut, denn unter ihr befand ſich ihre Geldtaſche, die ſie am Abend vorher vergeſſen hatte. Und auch ſeine Tachter ſah der Bauer mit immer ſelt⸗ ſameren Blicken an. Ein ärgerlicher Verdacht ſtieg in ihm auf. „Hör' einmal“, hielt er ſie endlich an,„du haſt doch damals geſagt, s würd' höchſte Zeit— und nun?!“ „Das hat ſchon ſeine rechte Zeit“, lächelte die junge Frau „aber das muß ich dir doch jetzt ſagen: Der Julius hat ſeine Schläge damals für nix und wieder nir gekriegt. Und daß du mich gering geachtet haſt, hat mir ſehr weh getan— ich konnte es dir aber nicht verdenken.“ „Leni!“ ſchrie der Bauer. Eine helle Freude sprang ihm aus den Augen.„So wäre alſo alles in Ordnung?“ „Immer geweſen, Vater!“ lächelte die Tochter.„Aber ſieh, anders konnt' ich nicht gegen dich aufkommen! Und nun ſei nicht böſe drum!“ An dieſem Abend hatte der Bauer den Julius zum erſten Male mit in den„Krug“ genommen. Und beide haben an einem Tiſche geſeſſen. Da das erſte Bier gebracht wurde, ſtieß der Bauer an:„Proſt!— Und daß du die Prügel nicht ge⸗ kriegt haſt!“ Das war ſeine Abbitte. „Aber die Leni!“ lachte der Julius. Und damit war der Frieden endgültig geſchloſſen. Tuſelfrenden einſt und jetzt. „Lukullus ſpeiſt bei Lukullus“— mit dieſen Worten pflegt man ſeine Befriedigung über eine beſonders delikate Mahlzeit auszudrücken. Man beſchwört damit den Geiſt jenes alten Römers aus dem erſten vorchriſtlichen Jahrhundert, der, als er ſich vom Feldherruberuf ins Privatleben zurüctzog, ſeinen Reichtum in ſprichwörtlich gewordenen, ſchlemmerhaſten Ge⸗ lagen genoß. Ihn, der in kulinaxiſchen Fragen zeitlebens ein Fachkenner war, läßt man gewiſſermaßen ein Urteil über ein Mahl ausſprechen, deſſen Reichhaltigkeit und Zubereitung vor⸗ trefflich— eben„lukulliſch“ iſt. Im Laufe der Jahrhunderte hat ſich der Geſchmack allerdings gründlich gewandelt, und über das, was damals als Delikateſſe galt, würde die heutige Zeit ſicherlich die Naſe rümpfen. Nicht anders hatten es ja auch vor 2000 Jahren die alten Römer mit unſeren germant⸗ ſchen Vorfahren getan: ſie nannten ſie Barbaren, weil ſie ſtatt des Olivenöls Butter aßen und an Stelle des Weins ihr Mahl mit Bier würzten. Das waren ihrer Meinung nach unbedingte Attribute der Barbarei.„Bocksgetränk“ nannte doch der römiſche Kaiſer Julianus Apoſtata das Bier in einem Spott⸗ gedicht, weil es dem Ziegenbock, dem heiligen Opfertier des Donnergottes Wotan, geweiht war. Eine Ausnahme machten ſic nur mit„marſiſchem“ weſtfäliſchen Schinken, der ſelbſt von ihren verwöhnteſten Feinſchmeckern als ein Leclerbiſſen be⸗ ſonderen Grades geſchätzt wurde. Nun iſt Schinken ſicherlich etwas Gutes— darin geben wir den alten Römern unbedingt recht; aber feſtſteht, daß eine gehörige Unterlage von Butter und Brot ſeinen Wohlgeſchmack ganz beträchtlich erhöht. Noch viel beſſer ſchmeckt das Ganze aber, wenn eine friſche Maß Bier dabei iſt. Für unendlich viele unſerer heutigen Volks⸗ „Hurra!“ rief Miß Parkins, und zeigte die Taſche ringsum. Graf Sohm blickte hinweg, der Jüngling wurde blaß wie eine weiße Roſe. Der Generaldirektor ſagte nur:„Nanu!“ und der Flieger ſtand auf und ging fort. „Sie hatten einen Schwips geſtern nacht!“ warf Graf Sohm ſo leicht hin, wie es ſeine Mode war.„Es war höchſte Zeit, daß die Prohibition in Ihrem Lande kam, und man ſollte ſolchen jungen Damen, wie Sie es ſind, auch in Europa das Sekttrinken verbieten!“ Miß Parkins blieb allein im Garten zurück. Man hatte ſie verlaſſen. Und ſie hatte doch nur gefragt, wer nachts in ihrem Schlafzimmer war! Und ſie hätte ja auch weiter keinen Skandal gemacht, wenn irgend jemand die Geldtaſche ge⸗ Race hätte! Was lag ihr an dreihundert Dollar? Gar nichts! 3—— r— Leni Hunnecke will heiraten. Von Wilhelm Lennemann. Der Vater der Leni Hunnecke war Großbauer und ein Rieſenkerl, deſſen Fäuſte wie Dreſchflegel dreinſchlugen. Die Tochter aber glich mehr der Mutter, war nur mittelgroß und ein zierliches Ding. Aber gerade deshalb liebte ſie der Bauer ſo ausnehmend, wenn ſeine Rauheit ſich das auch nicht merken ließ. Aber in einem ſtand ſie dem Vater gleich: ſie beſaß den⸗ ſelben ſtarten und herriſchen Willen wie er. Doch ſie durfte auch ſtolz ſein, denn ſie war das einzige Kind und Alleinerbin — und im Stalle ſtanden ſechs Pferde. Aus dieſem Grunde auch war der Bauer vorzeitig beſorgt, ſeiner Tochter einen guten Ehemann und dem Hofe den rechten Erben zu beſchafſen. Und das ſollte der zweite Sohn des Schulzen vom Nachbardorfe ſein. Der wechſelte auch ſchon ves öfteren in ſein zukünftiges Revier, und der Verſpruch hätte längſt gefeiert werden können, wenn nur die Leni gewollt hätte. Aber die wollte eben nicht, ſo ſehr auch die Mutter bat und der Vater drohte. Es wußte nämlich jedermann im Dorfe, daß die Leni den Julius Ackermann gern hatte. Der war zwar auch der einzige Sohn, aber ſein Vater hatte nur ein Pferd im Stalle. Der Abſtand der Eins von der Sechs aber war zu groß, und ſo konnte der Julius für den alten Hunnecke gar nicht in Frage kommen. „Damit du's ein für allemal weißt“, hatte er ſeiner Tochter wie Felsbrocken hingeworfen,„der Julius kommt mir nimmer auf den Hof! Drei Wochen noch laſſe ich dir Zeit, alsdann mach' ich die Hochzeit feſt!“ Zum erſten Male in ihrem Leben biß die Leni auf Granit. Hart wider hart! Aber bei dem Hart des Vaters ſtand noch die Gewalt, und der hatte ſie nichts entgegenzuſetzen. Sie ſuchte nach Hilfe, drei Wochen lang. Und ſie biß die Zähne zuſammen: Nimmer! Und wenn ich ſagen muß, was ich nicht gern ſage! w Mußt nicht böſe ſein“, bat ſie ihren Geliebten,„wenn mein Vater mal bei dir aufbegehren ſollt; das iſt ſo ſeine Art. Halt ſtill— aber ſei gewiß, in vier Wochen iſt Hochzeit!“ Vergebens drang der Burſche in ſie, zu ſagen, was ſie vorhabe; ſie aber ſchüttelte nur faſt verſchämt den Kopf:„Das geht nimmer!“ Und ſie rannte davon. Die drei Wochen gingen dem Ende zu. Da ſtellte der Bauer nach dem Abendbrot die Tochter. „Laß gut ſein“, kam es ganz gebrochen und demütig aus ihr heraus,„ich kann nicht nach deinem Willen handeln. Da it etwas Stärkeres...“ „Was iſt!“ erſtaunte der Bauer. „Da muß recht bald Hochzeit ſein“, klang es ganz tonlos, „wenn ihr nicht wollt, daß das Dorf ſein Maul aufreißt. Aber der Julius..“ a „Dirn!“ ſchrie der Bauer und hob die Fäuſte. Die Bäuerin warf ſich dazwiſchen. die Hämmer knallten auf den Tiſch. „Was iſt mit dem Julius! Heraus mit der Sprach'!“ „Er hat geſagt, er tät' ſich nir davon annehmen!“ Die Zähne des Bauern knirſchten wie die eines Raubtiers Und ſchämen tu' dich bis in den Grund deiner Seel'! Eine Hunnecke— und wirft ſich weg wie eine Dirn!“ Der Bauer ſpie auf den Boden. Das Mädchen zuckte wie unter Schlägen zuſammen und ſchlich dann wortlos hinaus. Die halbe Nacht hatte der Bauer kein Auge zugetan; ſein Blut brandete und wollte nicht verebben. Gegen Morgen erſt fiel er in einen dumpfen Schlaf. Die Leui ging ihm des anderen Tages aus dem Wege. Und das war gut ſo. Auch der Mutter vertraute ſie ſich nicht weiter an. Sie ſchüttelte nur immer traurig den Kopf. Am Abend ging der Bauer in den„Krug“. Auf der im Hofe gelegenen Kegelbahn vergnügte ſich die Dorfjugend. Der Bauer warf einen Blick hinein. Da ſah er den Julius. Wie ein Stier ſchoß er auf ihn zu. „Da hab ich dich ja, du Schweinehund!“ ſchrie er. Mit der einen Fauſt griff er den Burſchen am Halſe, und mit der anderen ſchlug er ihn links und rechts ins Geſicht und ſtieß ihn dann wie ein Bündel gegen die Tiſchkante. „Du weißt, wie's gemeint iſt!“ tobte er. Mores lehren!“ Der Julius wußte nicht, wie ihm geſchah. War denn der Bauer tobſüchtig geworden! Auch die Burſchen ſtanden mit offenen Mäulern da. Da wagte keiner, die Hand aufzuheben. „Aber was iſt denn, Bauer?“ fand ſich der Geſchlagene endlich.„Was wollt Ihr von mir? Bin ich Euch etwa zu⸗ nahe getreten? Wegen der Leni...?“ Und wieder packte er den Burſchen. Der ſetzte ſich jetzt zur Wehr. Da ſchnaufte der Bauer auf, und krachend ſtürzte ſein Gegner auf die Dielen. Auf ihn trommelten die Fäuſte des Bauern. „Weißt's noch immer nicht?“ höhnte er ſchreiend.„Du feiger Hund! Tätſt dir nichts von annehmen? Ich ſag dir: 10 wier Wochen iſt Hochzeit! Verſtanden! Du elender Kerl, u Da aber brachen die Burſchen in ein dröhnendes Gelächter aus. Hochzeit und Schläge! Hier wurde mit Prügeln zur Hochzeit geladen! Der Julius wehrte ſich nicht mehr. Ganz dumpf fiel ihm das Wort der Leni ein: Halt ſtill! Und auch das andere frohe Wort von der Hochzeit ſchien wahr zu werden. Da hielt er ſchon gern ſtill. Die Wut des Bauern hatte ausgeſtürmt. Er ſtand nun auf. 1 ſo ſagt mir doch endlich...“, wagte der Julius zu gen. „Morgen abend kommſt zu mir da wird ſich alles finden!“ entſchied der Bauer. Und grußlos verließ er das Zimmer. Es hat ſich dann auch alles überraſchend ſchnell gefunden; und in vier Wochen war Hochzeit, wie die Leni richtig prophe⸗ zeit hatte. Der Bauer machte zwar kein fröhliches Geſicht dazu — aber die Leni. „Ich will dich dienſte, aber das 1 an. Auch der Bauer fand ſich mit ihm ab. Der fleißig und verſtand zu wirtſchaften. Alle A „Scher dich!“ wetterte er.„Das Weitere iſt meine Sach'! kleiner Reſt von Groll aber blieb dennoch zurück, Und des anderen Tages hat ſie dann auch ihrem Manne errötend geſtanden, weshalb er ſeine Prügel bekommen hatte. Der Julius 35 auf den Hof des Hunnecke, tat zwar Knecht⸗ efinde ſah ihn doch als den künftigen Herrn Julius war ug! Ein genoſſen iſt das überhaupt eine ganz ſelbſtverſtändliche und unentbehrliche Ergänzung. Das wiſſen im übrigen auch die odernen Römer, die unſer gutes deutſches Bier gern nach— ahmen möchten. Wir Deutſchen halten es jedenfalls mit einem Feinſchmecker, der in der Ueberlieferung des Volkes als Schirmherr des Brauweſens und der Brauer fortlebt, dem unſere dankbaren Vorväter ſogar die Königswürde verliehen: mit Gambrinus, dem ſagenhaften Bierbrauer des Kaiſers Karls des Großen. Er vermachte dem deutſchen Volke ein wahrhaft königliches Erbe; ungezählten Generationen war der Humpen oder das Glas ſchäumenden Bieres Nahrung, Erfriſchung und Quelle aller Freuden an Fürſtentafel und Bürgertiſch. Gewiß, früher war es noch nicht das reine, klar und goldig, ſchimmernde Getränk, wie wir es kennen. Aber ſchon vor tauſend Jahren bereitete ſich in der Biererzeugung ein Wandel vor, der es im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zu einem verfeinerten Genußmittel erhob: die Hopfenkochung trat an die Stelle der alten Würzemittel und gab dem Bier nicht nur größere Reinheit und Haltbarkeit, ſondern leitete die Abkehr vom ſäuerlichen Geſchmack zum bitteren Hopſenaroma ein, dem das Bier ſeine ſeitherige Beliebtheit und Ausbreitung auf der ganzen Erde verdaukt. Das hat aber auch noch ſeine anderen guten Gründe: Bier kann infolge ſeines geringen Alkohol⸗ gehalts in vollen Zügen getrunken werden, ohne zu ermüden oder zu erhitzen, verleiht alſo dem Trinkenden eine unbewußte, innerliche Befriedigung des In⸗ſich⸗aufnehmen⸗Könnens, die natürlich den Appetit bei Tiſch auſs günſtigſte beeinflußt. Zweifellos tragen auch die feine, ſpritzige„Blume“ und die weiße Schaumkrone, die auf die Sinne anregend einwirken, dazu bei. Aus all dem läßt ſich erkennen, welch große Rolle das Bier bei der Ernährung unſeres Volkes ſeit jeher geſpielt hat.„Bier iſt ein Speiſ' und Trank zugleich“, hieß es im Mittelalter. Es fehlte auf keinem Tiſche und wurde auch in der Form der verſchiedenen ſchmackhaften Gerichte genoſſen, von denen die jetzige, feine Küche die wertwollſten übernommen und zu weiterer Vervollkommnung gebracht hat. Damals mußte es aber noch die Kartoffel ſowie die meiſten Gemüte und Gewürze erſetzen, die alle noch unbekannt waren. Die keldenſchaftliche Begeiſterung, die unſere Vorväter bei der Auf⸗ zählung und Beſchreibung ihrer verſchiedenen Bierſorten er⸗ griff— manche, wie das Einbecker, die hanſeatiſchen Biere und viele andere, brachten es zu hohem Ruhm und zur Verbreitung in den europäiſchen Nachbarländern—, beweiſen die Wert⸗ ſchätzung eines guten Tropfens aus Hopfen und Malz als eines weſentlichen Beſtandteils eines gutbeſetzten Tiſches. Wenn uns das Glas Bier wieder einmal ganz beſonders gut ſchmeckt, ſo ſtellen wir das allerdings ohne poetiſchen Ueber⸗ ſchwang feſt, nicht wie unſere Väter im Mittelalter, ſondern bewahren auch hierin das Gleichmaß unſerer Seele. Noch weniger zitieren wir den Geiſt des ſeligen Lukullus, ſelbſt, wenn uns das Eſſen mit der friſchgefüllten Maß, wie ſo oft, beſonders gut geſchmeckt hat. Vor unſeren Blick tritt vielmehr der Geiſt des ſeligen Gambrinus, deſſen Trank eine verfeinerte, eine deutſche Form der Tafelſreuden geſchaſſen hat. Die ſagt uns u, auch wenn dabei die raffinierten Delikateſſen aus der Schule des Lukullus fehlen. U. E. Hoffen wir das Beſte! Als Profeſſor Reger in München ein großes Konzert diri⸗ gierte, waren auch Angehörige des bayriſchen Hoſes zugegen. Gleich in der vorderſten Reihe ſaß eine Prinzeſſin, die als Enfant terrible bekannt war. Als die Orcheſtermitglieder nach einer Pauſe ihre Inſtrumente zu ſtimmeng begannen, neigte ſich die Prinzeſſin plötzlich unerwartet zu Profeſſor Reger vor, der eben am Dirigentenpult Platz genommen atte, und fragte intereſſiert: „Herr Profeſſor, ſagen Sie bitte, wie machen das die Leule? Bringen ſie dieſe Töne auch mit dem Munde hervor?“ Dabei deutete ſie auf den Fagottiſten. 1 Und Profeſſor Reger wandte ſich um, blickte ſie vergnügt durch ſeine Brillengläſer an und nickte ihr 1 0 ich zu: will es ſtark hoffen, Königliche Hoheit! 5 5 Hanns lekes⸗Marschall. I N N IJ N J Die Geburt Jeſu Aus den bibliſchen Erzählungen von Joh. Peter Hebel. Aber in welchem Palaſt oder Kirchlein wird der Sohn Mariä u geboren werden? Wer wird ihm von Zedernholz die Wiege verfertigen und mit goldenem Blumenwerk ſchmücken? Der römiſche Kaiſer Auguſtus ließ einen Befehl ausgehen, daß alle Einwohner des Landes ſollten geſchätzt, das heißt: gezählt und aufgeſchrieben werden. Jeder mußte ſich in dem Ort ſeiner Heimat und Herkunft ſtellen, daß er daſelbſt aufgeſchrieben würde. Demnach begab ſich auch Joſeph mit Maria, ſeinem vertrautem Weibe, aus Nazareth, ih— rem Wohnorte, nach Bethlehem in Juda— weil ſie von dem Geſchlechte Davids waren, daß er ſich aufſchreiben ließe. Es mögen damals viele Leute nach Bethle— hem gekommen ſein, und war wenig Raum in dem Städtlein. Als aber Maria daſelbſt war, gebar ſie ihren Sohn und fand keinen Raum, wohin ſie ihn hätte legen können, als in eine Krippe. Das war der Palaſt, in wel— chem das Kind geboren wird, welches ſein Volk ſollte ſelig machen von den Sünden. Denn Gott ſieht nicht auf das Auswendige. Es waren in ſelbiger Nacht Hirten auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten ihre Herden. Zu dieſen trat des Herrn Engel, und ſeine Klarheit umleuchtete ſie. Der En— gel ſprach:„Ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn ſiehe, euch iſt heute der Heiland gebo— ren, welcher iſt Chriſtus der Herr in der Stadt David. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln ge— wickelt und in einer Krippe liegen.“ Ja, es ſammelte ſich um ſie die Menge der himm— liſchen Heerſcharen; die lobten Gott und ſpra— chen:„Ehre ſei Gott in der Höhe, Friede auf Erden und den Menſchen ein Wohlgefallen.“ Es mögen wohl die nämlichen Hirten gewe— ſen ſein, in deren Eigentum das Kind gebo— ren wurde. Die Hirten gingen eilends nach EF e Weihnaiht Brich an du ſchönes Morgenlicht! Das iſt der alte Morgen nicht, Der käglich wiederkehret. Es iſt ein Leuchten aus der Jern', Es iſt ein Schimmer, iſt ein Stern, Von dem ich längſt gehörek. Nun wird ein König aller Welt, Von Ewigkeit zum Heil beſtellt, Ein zartes Kind geboren. Der Teufel hat ſein altes Recht Am ganzen menſchlichen Geſchlecht Verſpielt und ſchon verloren. Der Himmel iſt jetzt nimmer weit, Es naht die ſel'ge Gokteszeil, Der Freiheit und der Liebe. Wohlauf, du frohe Chriſtenheit! Daß jeder ſich nach langem Skreit In Friedenswerken übe. Ein ewig feſtes Liebesband Hält jedes Haus und jedes Land Und alle Welt umfangen, Wir alle ſind ein heil ger Skamm, Der Löwe ſpielet mit dem Lamm, Das Kind am Neſt der Schlangen. Wer iſt noch, welcher ſorgt und ſinnt? Hier in der Krippe liegt ein Kind Mit lächelnder Gebärde. Wir grüßen dich du Slernenheld! Willkommen beitend aller Welt! Willkommen auf der Erde! M. von Schenkendorf, 2 0 5 7—— 00 e, 2 ee e D A, S g e, 2 V e 5 75 N. 0 = WG 20* W. 71 Bethlehem und fanden Maria und Joſeph und das Kind in der Krippe liegend. Da lob— ten ſie Gott und erzählten, was ihnen von dieſem Kinde war geſagt worden, und alle, die es hörten, wunderten ſich. Maria aber behielt alle dieſe Worte und bewegte ſie in ihrem Herzen. Das iſt die heilige Chriſtnacht oder Weih— nacht, in welcher Gott den Kindern ſchöne Gaben ſchenkt, daß ſie ſich jährlich ihrer Rückkehr freuen und das Kindlein lieben ſol— len, das in dieſer Nacht zu Bethlehem ge— boren war.— Manches Kind will fragen: ob dieſes der Verheißene ſei? Ja, es iſt der Verheißene, in welchem alle Geſchlechter der Erde ſollen geſegnet werden. Der Name des Kindes ward genannt Jeſu, welchen er empfangen hat von den Engeln, und heißt ſoviel als Seligmacher, weil er von Gott zum Retter und Seligmacher der Men— ſchen beſtimmt war. Das Geſpenſt am Heiligabend Ein gruſeliges Weihnachtserlebnis. Einen Tag vor Weihnachten war die Kom— pagnie aus dem Graben in die Woh⸗— unterſtände im Waldlager zurückgezogen worden, und„nach der ganzen Gewehrlage ſcheints die Feiertage über ruhig zu bleiben“, meinten die kriegserprobten alten Männer. Da war die Ausſicht, den Heiligabend in Ruhe und hinter dem Ofen der Baracken verbringen zu können, alſo groß. Die Ruſſen ſchoſſen wirklich nicht. Es hätte ſie auch nichts genutzt, wenn ſie uns als Chriſtkindchen ein paar dicke Dinger rübergebumſt hätten. Zwei Wochen ſpäter beim ruſſiſchen Weih— nachtsfeſt hätten ſie die Brocken, die ſie uns eingerührt hätten, doch wieder mit viel Pfef— fer und Salz ausfreſſen müſſen. Es war bitter kalt am Heiligabend. Um einhalbvier Uhr war die Kompagnie ange— treten. Der Alte wollte uns einiges ſagen, er hörte ſich nun einmal gerne reden. Er kam nicht weit damit. Erſt neigte ſich nur die große Tanne, unter der er ſtand und ſchüttete allen Schnee, der auf ihr lag, her— unter auf den Kriegshäuptling— wie der Nikelo ſieht er aus, feixte einer im vierten Glied— und dann neigten ſich die anderen Tannen des Waldes und der Schneeſturm legte los. So ein richtiger Oſtſturm im ruſſi⸗ ſchen Winter. Der geht durch jeden Schafs— pelz und wenn man ſich nicht feſt auf die Veine klemmt, dann fliegt man mit. Da war nichts zu machen mit Reden, der Sturm riß dem Häuptling die Worte vorm Maul weg. Der verſuchte es auch gar nicht weiter, er ſagte etwas dem Feldwebel und ver⸗ ſchwand. Der Feldwebel machte den Mund auf, man verſtand nichts, aber die Kompag— nie deutete das, was hätte kommen ſollen, nicht mit Unrecht als„Weggetreten“ und machte kehrt und krümelte ab. Vorher aber langte ſich der Feldwebel noch mich heraus. Der Feldwebel und ich waren früher einmal zuſammen in die Schule gegangen. Wir machten weiter kei— nen Gebrauch von der alten Bekanntſchaft, nur manchmal gab er mir einen ganz netten Druckpoſten. Aber was er mir jetzt gab, das war kein Druckpoſten Er ſchickte mich rüber ins Pionierlager, ich ſollte mir da ein Auto und einen Fahrer geben laſſen und dann ſollten wir ins Hauptdepot, neue Gasmas— ken faſſen, die ſollten am erſten Feiertag verpaßt werden, weil die Kompagnie am zweiten Feiertag wieder vor mußte. Bis zum Hauptdepot waren es bei dem Sauwetter gut vier Stunden und wenn ich keinen anſtändigen Fahrer erwiſchte, dann ſchmiſſen wir unterwegs auch noch um. Aber der Kaczmarek, den ich zu faſſen krieg⸗ te— die Pioniere waren ganz weit unten von Oberſchleſien her, wo ſie noch deutſch D . 4 121 D 15 n 7 e — ä U. N — — und waſſerpolniſch durcheinander reden—; das Geſpenſt wieder! Aus dem Dunkel vor der kannte ſich aus in dem Laden. Wir mach— ten ein ganz gutes Tempo. Ueber die wack— lige Brücke über die Vachſchlucht, da, wo die Ruſſen zwiſchen September und Oktober nach dem großen Vormarſch uns zum erſten Male ordentlich geſtellt hatten, und wo die anderen erſt einmal anhielten, um zu ſehen, ob ſie noch ſtand, da flutſchte er nur ſo rüber. Aber wenn er auch mit dem Teufel um die Wette gefahren wären, dem Heilig— abend, den konnten wir beide uns an den Mond hängen. Den feierten die anderen. Na, im Hauptdepot da waren freundliche Leute, die halfen uns beim Gasmaskenfaſſen und einen Glühwein und eine Handvoll Zi— aretten gaben ſie uns auch noch drein. Mein Kaczmarek klemmte ſich wieder hinter ſein Lenkrad und dann machten wir heim. Aber jetzt hatten wir den Sturm und den Schnee von vorne. Immerhin, wir ſchafften es, der Kaczmarek konnte wirklich Auto fahren und das mit dem Schnee und dem Sturm, das war da, wo er her war, irgendwo zwiſchen Kattowitz und Königshütte, im Winter wohl auch nicht anders, als hier oben in Litauen. Ich war gerade ein bißchen eingedufelt. Plötzlich flog ich von meinem Sitz nach vorn. Der Fahrer hatte mit einem Ruck die Brem— ſen angezogen und den Wagen zum Stehen gebracht. Er wiſchte die Schutzſcheibe ab und ſtarrte geradeaus. „Was iſt los, fragte ich, was gibts?“ „Nic, nichts“, knurrte der Kaczmarek und fuhr wieder an. Zwei, drei, fünf, zehn, fünfzehn Kilometer ich wußte es nicht, da ruckte der Bremshebel wieder ſcharf zurück. „Pierunie, djable, pſia krew, fluchte der Fahrer, Kamerad, ſiehſt du nicht, da vorn“, ſagte er in ſeinem waſſerpolniſchen Deutſch und aus ſeiner Stimme klang Angſt. Da vorne, da war der Lichtkegel unſerer Scheinwerfer, durch den der Sturm den Schnee jagte und dahinter ſtand die ſchwarze Nacht. Sonſt war da vorne nichts. „Was ſoll denn da vorn geweſen ſein?“ Der Fahrer antwortete nicht und wir fuh⸗ ren weiter. Ich betrachtete mir den Kacz— marek, der hatte ſichtlich Angſt. Ich hing ihm eine Zigarette an den Hals, er tat ein paar haſtige Züge, er beruhigte ſich, das Tempo wurde wieder flott. Wir mußten ein ganz ſchönes Stück vorwärts gekommen ſein. Aber ratſch, wir ſtanden ſchon wieder. Mein Kaczmarek tat einen tiefen Schnau— fer und deutete nach vorn und jetzt ſah ich es auch! Da vorn, wo das Licht unſerer Scheinwerfer vom Dunkel der Nacht aufge— freſſen wurde, da ſtand etwas, groß, hochge— reckt mitten auf der Straße, ein ſeltſamer Schatten, man ſah nicht, wo das anfing und wo das aufhörte, es ſah aus wie ein Menſch, der keine feſten Umriſſe hatte, die nach den Seiten und nach oben ſich aufzulöſen ſchie— nen, aber nun ſchwankte die Geſtalt auf uns zu und es war, als ob ſie mit dem, was man ihre Arme hätte nennen können, gegen uns winken oder nach uns greifen wollte. „Jezus Marja i Jozef, ſchrie der Fahrer, to duch, to mara“. Das iſt ein Geiſt, ein Geſpenſt! Dann war die Geſtalt auf einmal ver— ſchwunden. Vor uns war nichts als das Licht unſerer Scheinwerfer, das auf knapp zwanzig Meter durch den Schnee ſtieß und dahinter war die ſchwarze Nacht. Sicher, wir waren das Opfer irgend einer Augentäu— ſchung geworden und ich hatte mich von der Angſt des Fahrers überrumpeln laſſen. Ich machte dem Mann das klar und langſam kamen wir wieder in Fahrt. Der Kaczmarek hockte ſchweigend hinter ſeinem Steuerrad, ich guckte ſtarr geradeaus. Ganz wohl war mir nicht zu Mute, auch wegen des Geſpen— ſtes nicht, in dieſem Lauſerußland war ſchließlich alles möglich, warum ſoll ichs nicht ſagen. Aber hauptſächlich wegen des Fahrers. Wenn der abklappte, und es ſah ganz ſo aus, als ob er abklappen könnte. dann hätten wir feſtgeſeſſen. Verflucht! Jetzt ſchrie auch ich. Da war uns kam es herein in das Licht der Schein— werfer, die Geſtalt ſchwankend und zerflie⸗ ßend, als ob ſie zwiſchen Erde und Himmel in die Höhe gereckt wäre und die Arme, die flatterten, und nach uns greifen wollten! So ſchwebte das Geſpenſt uns ein paar Meter entgegen und blieb dann ſtehen. Der Fahrer neben mir ſchrie ſinnloſe Worte, ich rührte mich nicht auf meinem Platz, ich hatte Angſt, nichts als Angſt und wartete nur da— rauf, daß gleich, ſofort, in dieſem Augenblick irgend etwas Entſetzliches geſchehen müßte. Es geſchah nichts! Ich weiß nicht. wie lan⸗ ge ich ſo voller Angſt geſeſſen und neben mir der Fahrer ſchreiend gebetet hatte, dann riß ich mich zuſammen, die Piſtole in die Hand, runter vom Wagen und alle neun Kugeln des Magazins gingen durch den Lauf dahin, wo die Geſtalt immer noch zwiſchen Erde und Himmel ſchwebte. Jetzt war ſie wieder weg! War ich ſinnlos geweſen! Da vorn war doch gar nichts! Ich ſprang durch das Licht der Scheinwerfer bis dahin, wo das Licht mit der Dunkelheit zu— ſammenſtieß. Da war wirklich nichts. Da war nur die Nacht, durch die der Schnee— ſturm jagte. Alſo vorwärts. Mit nichts mehr anzufangen. Ich mußte den Wagen ſelbſt ſteuern. Das war in dem Sturm und auf der verſchneiten Straße ver— dammt nicht einfach und viel verſtand ich von der Fahrerei ſowieſo nicht, nur was ich ge— rade von Handgriffen abgeguckt hatte. Es konnte nicht mehr weit ſein bis zum Waldlager. Bald mußte die Bachſchlucht mit der Brücke kommen und dann war das Schlimmſte geſchafft. Aber es ging doch nicht. In der Kurve wäre ich beinahe abgerutſcht. Mit dem Fahrer war nichts mehr anzufan— gen. Alſo Schluß, blieben wir halt liegen! Eine ſchöne Sauerei bei dem Wetter und am Heiligabend. Nun ſaßen die anderen un— ter dem Chriſtbaum und wir lagen hier und konnten uns einſchneien laſſen. Nun, wir döſten ſo vor uns hin, das Ge— ſpenſt kam nicht mehr, ich gab dem Kaczma⸗ rek einen Schluck Schnaps und da wollte er es doch noch mal verſuchen. Wir waren noch keine tauſend Meter vorwärts gekommen, da tauchte ein rotes Licht vor uns auf, das kam näher und bewegte ſich von links nach rechts und wie es ganz nahe vor uns in unſerm Scheiwerferkegel war, da ſahen wir, daß es eine rote Laterne war und jetzt wa⸗ ren ſie da, drei Burſchen von den Pionieren und einer von der Kompagnie und ſchrien und erzählten, das ſei ein Gotteswunder, ſie hätten ſchon geglaubt, daß wir mitſamt un— ſerem Auto und den Gasmasken in der Bachſchlucht lägen, der Sturm hätte die Brücke zuſammengeriſſen und die Pioniere ſeien alarmiert und eben ſeien ſie dabei einen Notſteg zu flicken. Das war wirklich Gotteswunder! Wenn wir die ganze Straße freiweg darauf los— gefahren wären, dann hätte unſer ſchweres Auto der morſchen Brücke ſicher die letzte Oelung gegeben und wir wären mit ihr ab— geſauſt runter in die Bachſchlucht, das heißt, wenn ſie überhaupt noch geſtanden hätte und der Wind ſie nicht vorher ſchon zuſam— mengeriſſen hatte, na dann wären wir hin— eingeraſt in das leere Loch. Der Fahrer war gerade dabei, in ſeinem waſſerpolniſchen Kauderwelſch ſeinen Pio⸗ nieren von dem duch, dem Geiſt, zu erzählen, der ſicherlich ein dobry duch, ein guter Geiſt, geweſen ſein mußte, weil er uns doch vor dem Unglück bewahrt hatte, da, verdammt noch mal, da ſtand das Geſpenſt ſchon wieder vor uns. Genau da, wo das Licht des Scheinwerfers in der ſchwarzen Nacht ver— ſchwand und ſchwebte hin und her und auf und ab und kam mit den Armen gegen uns und war dann wieder verſchwunden. Aber jetzt, ſo nahe vor dem Waldlager, jetzt glaubte ich nicht mehr an Geſpenſter. Ich nahm meinen Kaczmarek am Kragen, und ſchleppte ihn zum Wagen, bis zur Bach⸗ ſchlucht wollte ich wenigſtens noch gefahren dem Fahrer war — ügel S. die⸗ den von . 4. 11 110 i 51 N N f 1 Fe 2 2 90¹ eite des — — — her am alten Pfrimmbett ich viel n Störun am Dom geführt haben, 5 tchore f ö Je gen des Grundwaſſerſtandes und der ſtlichen Seite omit in Bezug dem jetzigen nicht ſehr ſpäteren Bebauungen und s erleichtert das Verſtänd⸗ hr. Die Königsburg des Ni⸗ erlichen Amwal 0 4 1 edes iſt ungenli ſe 1 1 rbautes Wieſengelände von der B. nach „ wie z. Rheintore ſtaltet wurden. Hier befand ſich rdlichen Dazu ug, der von Lorſch über kamen. bergang bei Worms führt, durchau f an ö S — chi Dieſer Weg iſt wahr⸗ fer bei Worms einen Stra⸗ 3 tziger Form ſchnurgerade Straße Straße von Bürſtadt, auf 5 1 legene Brücke. Man erkennt jedoch. 2 f i auf das alte Tor, das iſt, losführt. Au d Stadt⸗ oder Burgtor de die Ereigniſſe be ichnet. n un ie zei ild zu ſehen 7 * 3 i dem Empfang von Gunther und s Lor tadt nach Lorſch führt f 2. ü n nördlichen Zipfel de ie vielen Reſte Dabei ſind d lte Straßen e in je 8 „ 7 1 r einen Winkel(nach links Südweſt) und iehen muß. Die geht über die ſüdlich ge t d — ſe 2 * ze Stelle des Uebergangs vor der Anlage ungenliedes geſchlagen und Turniere veran im Nibelungenl Hofgelagen und be Brunnhilde ab. 1 1 0 5 ſtühl auf „wenn man auch alle die Brücken abz en und linken Rheinu zug, der d zorms des Nibe der ſüdlichen Brücke b die weſentliche Lage von ßt, ſind die Bodenſenkungen, die zu den chieden Gelände lag zwiſchen dem nö und der jetzigen Dampferlandeſtelle. ch al f fa tzt zum Teil üb Weg zwiſchen Rheinhafe den Aenderung 7 * ein je des Nibe belungenliedes muß man ſich von der 1 tadt getrennt, auf dem bei Hofgelagen dem glücklichen Zug gegen die Sachſen und Dänen, ein Der Weg von Worms über B Das auf jieſe⸗ vers lung denken mit Blick nach dem Rhein. Dieſer war durch Be Di nach dem Nibelungenlied der Hafen, in dem Gunther und Brunhilde von Iſenlande zu timmt auch der a Amleitung des Fluſſes nach Norden. Wenn man dies in A Bodenbeſchaffenheit am einfachſten zu erklären. der alten Stadt innerhalb der mittelal ſcheinlich ſehr alt, da er faſt direkt ſchon auf dem Merianb 2 in genauer Fortſetzung der dem recht zwangsläufig durch de Viernheimer Waldes. Bürſtadt zum Rheinu gen der Mauern des Zur Zeit mach gebaut, der urſprüngl vor dem Rheinu alten P ſpielen ſi geln ſi etwas ſüdlich, d. h. auf der rechten rimmbettes ab. Der Dom iſt auf einem Hü a lag als jetzt nach der in unbeſtimmbarer Zeit erfolgten luge au nis ßen ſem 0 9 9 5 chte darſtellt, und ver ſerausgeſtellt zu werden. ge fand auf dem Ludwig Siegfried Frieden 1 Man inan wieſen, pie Dezember 1933 8 9 Nauern Gemahlin Ottos! n Rhein eit nach ang, da uns de hemaligen f ieſen Es iſt keine inge 2 Die ſonnige enhelden entlang zogen, Bürſtadt— rgehend Zu⸗ eſonderem Maße al — zt der wellige s der Lorſcher er, hier weilte e in ſeinen 2 das Blickfeld ad. 7. 5 Klof „ſo liegt Lo 18 ſchnitt entnehmen. 1 1 das auf und ab der Die Nibelungenſtraßen Straße Worms— Bürſtadt er„Die Nibelungen⸗ neue Wormſer Stra Rennwege und alte füdliche Ried ziehende tädter Wi elburg“ h läß erau S 3 . 1 i Hallen das Nibelun auch auf das ausge 2 7 7 en f i 1 Worms— in b 67 ll in ſeine e durchzieht, atmet die ſich vorzüglich dem mit⸗ Chrodegang von Metz traß Die en und jene 3 ier iſt bedeutsamer 1 traße kennzeichnen, ausge Annalen der e 5 2 ges um dieſen Wald. waltige Heldenge chli zur Etz Kapitel ihm h den auf„die“ durchs Hier gründete Erzbiſ f. ße 7 ßen S * * it künſtleriſch ausgeführten c Einweihungsſeierlichkeiten, eingliedert m Oſt i ſei Somm ag: und Geſchichte durch 5 e ier einmal vorübe ie den Bür 873 ein glanzvoller Reichstag ſtatt, der Deutſche mit dem Dänenkönig 0 ein erſte fürwahr, E tra J tadt empfängt un angener, d cher Geſch 5 ien te ſpiegelt ſich in den im m e Nibelung 1 Bürf snart — S ommen wir au iel Ge ſ0 ungenſ ſich un ſ 22 7 * 8 S 5 * 1 1 Gleich hinter Bezug nehmenden Ab ppenhe e als Nibelungen eim ſi ahrtauſenden. g A werden und wie wir dann zurückgingen zum d 5. 1 1750 Auto und gerade einer ſchrie, da hinter uns Weihnachten im Ausland 1 feen Une aß weit deulſche Weih⸗ an derſelben Stelle, wo es einen Augenblick niſſe u äußerſter Einſch 1 1 die Verhält⸗ vorher verſchwunden ſei, ſei das Geſpenſt Die Feiern in Spanien und auf dem Balkan. Nicht 101 aller f ee l 1 inn u legen wieder, da wußte ich auch, woher es Nicht mit Unrecht ſpricht man von der 955 bed e ſondern in e e ö„[deutſſchen Weihnacht. Wer einmal das der dem Deutſchen eigenen nnerlichkeit, die 1 aumawe e ep d große Feſt der Liebe im Ausland erlebt hat, ihn über den Alltag erhebt. Winter hereingekommen war, die mußte weiß erſt den Wert der, deutſchen, Weig⸗ wohl, als der Fahrer dort die Lampen wie⸗ nachtsfeiern Zu ſchätzen. Von den Vorfreu⸗ 1 der angeſteckt hatte, in die eine Lampe mit den und Vorbereitungen, die das Feſt mit Alte Weiſen eingeſchloſſen worden ſein. Das Vieh flat⸗ aura ce e ee Der i ie ni r und außerhalb der deutſchen Grenze nichts De die her N 1 1 eee ee Welhnachtsfübemrütfel d 8 Wahſpi j Ri Jam Heiligabend und an den Feiertagen ſind Wieder ertönen die altvertrauten Weih— f a 1 ann warf der Hohlſpiegel einen Rieſen i V3 J 9 chlslied ine 1 Aus den 31 Silben ſind 12 Wörter zu ſchatten von ihm vor uns auf die Schnee⸗ bei, den anderen Völkern eine unbekannten nachtslieder. Eine Generation erlernt ſie von bilden, deren Anfangs⸗ und Endbuchſtaben Wand erade dahin, wo Licht und Funkel: Erſcheinung. der anderen, unermüdlich ſingen die Mütter beide von oben 170 1 e 17 0 heit 1 1 d das geheimnisvoll ver⸗ 2 1. 5 die Weiſen vor und üben den Text mit ihren Weihnachtswunſch 1135 ere 8 ergeben heit ſich trafen. Fit une d 16 Gepe In Spanien z. B. iſt Weihnachten ein Kleinen. Iſt dann das Chriſtfeſt da, ſo gibt ih iſch für unſere Leſer ergeben: zerrte Schattenbild iſt uns dann als Geſp kirchliches Feſt wie alle anderen. Zwar fand es nichts Schöneres als wenn ſich in den kräſ⸗ bäck— be— dan— dank— e— ein den 47 babe ch ahnen dann och der Weihnachtsbaum ſeit einigen Jahren in tigen Geſang der Großen auch die dünnen.“—.%%] 9 0 ſchic te 29 ählt. Sie hatten mir den Fröß fen Städten und in Kreiſen, die hellen Stimmchen der Kleinſten einmiſchen.(T ger hof— lo— me— na— na geit Glühwein eta um mich aufzutauen mit dem Ausland in Berührung ſtehen, all.]Eine Generation gibt ſie der anderen weſter.— nus— nuß— rei— reth— rich— und auc den Chriſtbaum ſteckten ſie noch mählich Eingang, jedoch bilden die kümmer⸗ Wie lange geht das nun ſchon? Seit fünf richt— ſa— ſe— tau— te— topf— eie In und ſangen„Stille Nacht und lichen Koniferenbäumchen nur einen ſchwa⸗] Jahrhunderten laſſen ſich unſere Weihnacht. wal— za. „Es iſt ein Ros Antſprun gen damit ich doch Erſatz für die deutſche Weihngchtstan lieder nachweiſen. Teilweiſe können wir e de bededen 5 9 1 s vom Heiligabend hätte ö ne. Die Sitte der gegenſeitigen, Geschenke noch weiter zurückliegende Zeiten für ihre Die Wörter bedeuten: luer Feldwebel 91060 Schulkame rad aber 9 0 Suan Gehe feder 1110 Air Entſtehung annehmen, Handwerk „ N e rhalten zw henke, er zum i 0 5 1 2. hat mir dann wieder ein Druckpöſtchen gege⸗ nigstag, der damit fo recht ein Tag der Kin⸗ 5 Vor 1400 iſt z. B. ſchon entſtanden„Jo⸗ Männl. Vorname ben. Ich brauchte am zweiten Feiertag nicht der wird. a ſeph, lieber Joſeph mein, hilf mir wiegen. Schlachtenort 187071 mit nach vorne. Ich durfte die verbrauchten mein Kindelein“, ebenſo das Lied„In dul— Weibl. Vorname. 2 tad Zeſchnitzi Karl der Große während d o von Bayern verbracht f gehard ppenh ungsmal deut * flucht, Abt Sie S ſe'nem Wellenglitzern geni onderer Signatur h r Zeit ſoll die Boden. 11 1 berzog Taſſi 5 ſei von der uns der ge lied, berichtet. des Odenwalde t nach Bürſtadt. gleichſam, wie ſte K He * ſem Zuſammenhang ie ſi Bibliſcher Ort „ Winterhilfsmaßnahme . Gebirge 5 Großes Bauerngut in eindringlichen Formen wieder. ten Tage al einrich IV. fanden h be ieſ In di eichnete Buch von Prof. Dr 5 * 2 lichen 8 5 zuerſ er um ſie dort ordnungsgemäß ahzuſſefern unde, feiertage feiert der Spanier vor allem durch durch ſeine Miſchung von deutſcher und latei⸗ dazu habe ich mir Zeit genommen bis zum ausgedehnte Feſteſſen, bei denen wie in niſcher Sprache ein beſonders intereſſantes Tag nach Neujahr Carl Ems. England der traditionelle Truthahnbraten Zeugnis vergangener Zeit darſtellt. Im 16. die Hauptrolle ſpielt. An den Tagen vor dem Jahrhundert war ſchon„Es iſt ein Roß ent⸗ Feſt durchziehen Hirten mit ganzen Herden ſprungen“ bekannt. Luther verdanken wir Erinne ch in 75 n, d — Lor 411 chtli Uns. 763 an einer 8 Alle Vorgänge des Nibelungenliedes in Worms ge von Worms über W von denen wir aus dem Zald. Es iſt etwas eig Heerſtraßen ühlt hier Die Landſchaft, die die Geſchichte von tage, daß die Nibe lie let 8 L ein In na aſe! und orſch— * 10 ßenbrücke, die in ihrer Bauweiſe lungenlied gedichtet haben Geſchi Nibelungenſtraße tattet werden. zertinnen. vor ſchloß. W̃ Abtei telalte dient 2 st 1 f d 8 3 We 15 2 3 5 e 4 Gasmasken zurück zum Hauptdepot bringen. Den Heiligen Abend und die Weihnachts- co jubilo, nun ſinget und ſeid froh“, das 5. Backwerk 6 1 8 9 2 10 814* goeſter Gloria und Chriſtfeſtſpiel Wie in Soeſt der heilige Abend gefeiert wird. Rd. Im alten Soeſt, einer der ſchönſten mittelalterlichen Städte Weſtfalens, wird ſeit alters der Heilige Abend beſonders feierlich begangen. Um ſieben Uhr abends ertönt von der Höhe des Turmes der Petrikirche, von Soeſter Schülern geſungen und von Poſau— nenklängen begleitet, das„Soeſter Glo- ria“, ein altes lateiniſches Kirchenlied. Iſt dieſe Melodie verklungen, ſo ertönt ein alt— deutſches Weihnachtslied, und während vom Turm die Laternen der Bläſer und Sänger funkeln, werden in den Häuſern rings um die Kirche die Lichter der Weihnachtsbäume angezündet. Um die Mitternachtsſtunde zieht die ſeſtlich geſtimmte Menge zur ſchönen Wieſenkirche, wo die Gemeinde das Chriſtfeſtſpie!l aufführt. Das Spiel iſt kein kirchliches Schau⸗ ſpiel ſondern gewiſſermaßen„darſtellender Gottesdienſt“, liturgiſche Handlung. Sein In⸗ halt iſt die Weihnachtsgeſchichte von der Er— ſchenung des Engels bei Maria bis zur An— betung des Kindes durch die Hirten und Kö⸗ nige. Mit brennenden Kerzen in den Hän⸗ den ziehen die Spieler durch die Kirche zum Chor, wo das Spiel vor einem leuchtenden Weihnachtswald als Hintergrund beginnt. Der Szenenwechſel erfolgt ohne Vorhang, hinter der Schar der Engel und Kumpanei, die ſingend im Vordergrund umhergieht und die Szenen umrahmt. Die Kerzen der Weih⸗ nachtsbäume und der Spieler ſind das einzige Licht, das die Kirche erhellt. Das Spiel hat eine uralte Ueberlieferung erneuert. Im frühen Mittelalter wurde die Liturgie der Weihnachtsfeier durch darſtellen— de Szenen aus der heiligen Geſchichte aus⸗ eſtaltet; erſt ſpäter wurden dieſe liturgiß hen arſtellungen zu Volksſpielen erweitert und auf dem Platze vor der Kirche aufgeführt. Dieſe alte Sitte ſtarb und iſt in der neuen Form des Chriſtfeſtſpiels wieder erwacht, das auf die Urſprünge zurückweiſt. dieſer nützlichen Haustiere die Straßen der Städte; der Feſttagsbraten wird dann aus der Schar ſeiner Leidensgefährten ausgeſucht und gleich an Ort und Stelle auf der Straße geſchlachtet. Die Pfefferkuchen erſetzen ſett⸗ triefende ſpritzkuchenartige Gebäcke, Quitten brot und„turron“, eine aus Honig und Mandeln hergeſtellte Maſſe, die in zahlrei— chen verſchiedenen Sorten in den Handel kommt und Zähnen und Magen gleich ver— derblich iſt. Im übrigen merkt die ärmere Bevölkerung wenig vom Weihnachtsfeſt, da viele Geſchäfte auch an den Feiertagen offen bleiben, und der Bauer— beſonders im mil— den Klima des Südens— mit Felbdbeſtel⸗ lung, Oliven- und Apfelſinenernte vollauf be— ſchäftigt iſt. In den Balkanländern fehlt nicht nur der Weihnachtsbaum, ſondern auch das Chriſtkind. Man macht es in Rumänien zum Beiſpiel ſo, daß die Mutter mit den Kindern in die Geſchäfte für Spielwaren geht, und nun heißt es, ſich ausſuchen, was geſchenkt werden ſoll. Aus dem Zuſammenklang von Geldbeutel und Kinderwunſch ergibt ſich dann die weihnachtliche Veſcherung. Das iſt ſelbſt da der Fall, wo das Weihnachtsfeſt noch am innigſten gefeiert wird; in den deut— ſchen Siedlungen. Meiſtens drücken die Kinder, die ſam⸗ melnd durch die Dörfer ziehen, dem Weih— nachtsfeſt den Stempel auf. Die Kinder ſam⸗ meln die Münzen— in einem lürkiſchen Beutel. Und in einem noch größeren Beutel werden die anderen Gaben geſammelt. Bald gehen die Kinder„in Zivil“, bald koſtümie⸗ ren ſie ſich. Am bekannteſten ſind junge, buntgekleidete Burſchen, die mit einem als Ziegenbock koſtümierten Jungen von Haus zu Haus ziehen. Wenn ſie dann mit Geſchen— fen reich bedacht worden ſind, laſſen ſie zum Dank den„Bock“ erſchießen. Das geſchieht im Stile einer kleinen Komödie, und wenn der„Bock“ dann„tot“ auf der Erde liegt, wird ihm Luft eingeblaſen und er ſo wieder zum Leben erweckt. Auch das Weihnachtsfeſt der Erwachſenen gipfelt in einem einzigen großen Feſt⸗ eſſen, das mehrere Tage währt, bis zum Dreikönigstag. Die dazwiſchen liegenden Wochentage pflegt man nach guter alter Sit⸗ te zu„überbrücken“, indem man ſich über ſie hinwegißt und»trinkt, um auf dieſe Weiſe den Alltag zu vergeſten 14 Tage Vergeſſen in eitel Wonne und reude! das ſchlichte Lied„Vom Himmel hoch, da komm ich her“.„Vom Himmel hoch ihr Eng— lein kommt“ findet ſich erſtmalig in einem Kölner Geſangbuch des Jahres 1623. Aus dem Anfang dieſes Jahrhunderts iſt uns noch„O Jeſulein zart“ und„Laßt uns das Kindlein wiegen“ überliefert. a Die meiſten unſerer Weihnachtslieder kön— nen alſo auf eine lange Lebensdauer zurück⸗ blicken, nur wenige Lieder und Weiſen ha⸗ ben wir ſpäteren Jahrhunderten zu verdan⸗ ken; ſo z. B.„O Tannenbaum“(18. Jahr⸗ hundert), ein Lied aus dem Aargau„Kommt all herein, ihr Kindlein“, dann eine altböh—⸗ miſche Weiſe„Kommet ihr Hirten“, ein Volkslied aus der Grafſchaft Glatz„Schlaf wohl, du Himmelsknabe du“, und ſchließlich die im 19. Jahrhundert zum Volksgut ge— vordenen Lieder„Aus dem Himmel ferne, wo die Englein ſind“ und„Maria durch ein' Dornwald ging“. Mit unſeren Weihnachtsliedern geht es wie mit den Volksweiſen: ſie tauchen auf und ſind und bleiben. Wir wiſſen meiſtens nicht, wie und wann ſie zuerſt geſungen worden ſind. Von unſerem ſchönſten Weih⸗ nachtsliede wiſſen wir dank glücklicher Um⸗ ſtände, wie es uns geſchenkt wurde. Am Weihnachtsabend des Jahres 1818 ſaßen zwei Freunde beiſammen. Der eine von ih⸗ nen hatte ein kleines Gedicht niedergeſchrie⸗ ben und gab es ſeinem Freunde, Und dieſer, ein Organiſt, fand den Text ſo ſchön, daß er ihn noch am ſelben Abend vertonte. Joſeph Mohr und Xaver Gruber ſind es geweſen, die im Schulhaus von Arnsdorf unſer Weih— nachtslied ſchufen. Es wurde nirgendwo gedruckt, und doch verbreitete es ſich über alle Lande. Wandernde Tiroler Sänger, Hand⸗ werksburſchen und viele namenloſe Men⸗ ſchen aus dem Volk verkündeten froh die neue zu Herzen gehende Weiſe„Stille Nacht, heilige Nacht“. Wenn wir auch verſuchen, uns die Aus⸗ breitung eines Liedes zu erklären; wenn wir auch wiſſen, wie ein Lied von Generationen zu Generationen vererbt wird, letzten En⸗ des behält die Vorſtellung, daß unſere Weih⸗ nachtsſteder in Hunderten von Jahren zur Weihnachtszeit immer wieder erklungen ſind und auch weiterhin erklingen werden, doch den Zauber des Unfaßlichen, des Wunder- baren. Irmgard Otto. ———— 10. Bibliſche Perſon 11. Baumfrucht 12. Allgemeiner Feſttag Auflöſung des Weihnachtsſilbenrätſels. 1. Gerberei, 2. Erich, 3. Sedan, 4. Erna, 5. Gebäck, 6. Nazareth, 7. Eintopfgericht, 8. Taunus, 9. Erbhof, 10. Salome, 11. Walnuß, 12. Erntedankfeſt. Luſtige Eile Der Gerichtsvollzieher erſcheint vor Müllers geſchloſſener Wohnungstür, an der ein Zet⸗ tel mit Aufſchrift ſteht:„Bin ausgezogen“. Der Gerichtsvollzieher läßt durch den Schloſ⸗ ſer öffnen und findet Müller im Bett vor. Zur Rede geſtellt, warum er angebe, ausge⸗ zogen zu ſein, ſagte er.„Ja, liege ich viel⸗ leicht mit den Kleidern im Bett?“ * Der Sepp kommt mit ſeinem Weib an einer grünen Wieſe vorbei. Das Weib ſagt:„J wollt, i wär a Kuah!“— Der Sepp er⸗ widert:„Und i wollt', du wärſcht koane!“ *. „Mama, wenn ein hungriger kleiner Junge an der Hintertür klingeln und dich um etwas zu eſſen bitten würde, würdeſt du ihm ein Stückchen Torte geben?“—„Sicher, Lieb⸗ ling!“—„Warte einen Augenblick, Mama, ich klingle gleich.“ Sie:„Ich wünſche, daß Du mir ein ein⸗ ziges Mal Geld gäbeſt, ohne daß ich Dich da⸗ rum bitten müßte!“ Er:„Und ich wünſche, daß Du mir ein ein⸗ ziges Mal Gelegenheit geben würdeſt, es zu tun!“ 4(Vart Hem.) „Aber mein Herr, Sie ſtehen jetzt ſeit zwei Stunden hier! Haben denn Sie ſich noch nicht entſcheiden können?“ „Es iſt zu ſchwer...“ „Was halten Sie denn von der Num ier 312 716 der Serie F?“(Kaſper) „Herr Doktor, alle Anweſenden haben jetzt Proben ihrer Talente gegeben— jetzt kom⸗ men Sie dran!“ „Gut! Ich werde allen Gäſten den Puls i(Kaſper.) 0. der So hat z. B. den alten und Aller Chriſten⸗ Sitte „daß in ver⸗ tperein der indi⸗ aben die Sitte von dorther imat de rſelbe Sat ſtätte em Morgenland kam m Vaterlande eine Heimf ima E ch nicht ge⸗ en im 17. Jahr⸗ gert. 8 8 de Heimatverein He che d vornehmlich einer ören allüberall 5 0 v. ilt 21 ihn gi . aum no een die all iſt. Chriſtb Sitte beginn 2 7 1 s eingebür germaniſ 18. un ſich allmählich Abbild au ßte er er F d Hrg. Hrg. o einer altdeutſchen nſer des 0 t Ind „Aus d „ al ſo, ſo mü den fe e h if in ir eder kann man h von den Altvordern, t Fi chtsfeſt: eimat des Chriſtbaumes hat er und ſomi Germanen überkommen ſei s nicht d Lau 5 ſſionar 5 von jeher in unſere im dert chen Religionen. Miſſi 5. ften Deutſchlan t des 19. Jahrhun hundert, und erf liebe Heimat“. heim). ne Familie eiſe Anfänge der mmer und immer wi 1 1 Wäre dem Lichterbaum e ſe ie el 1 „Die liebe Heimat“. nlichkeit nach hat u Rüſſelsheim). 5 U 100 55 U und L gebracht Weihnachtsbaume nen Landſcha r das Weihna R was aber durchau Die fü Sſterben. (Aus uther kannt. 3 Beihnachtsbaum un tum in dem f angehörte. Wahrſche u un das Licht chiede (Aus: 2 ben, L 9 wie J 3 Wie die Ziegen in unſere Heimat gamen ö Schuß ünſeren gefährdeten Raubvögeln, ehe ſie völlig 1 alz S hriſtian von ie iſtian genannt 0 0 r Tilly P von der P C artei 5 Heeres olkes jedoch des Mains zu⸗ ihrer Flucht r mit der Baum Schlacht ſeine von Weſtfalen m von Süden, fen Ernſt von Man aber den Main erreichte, die n der ußv — ſteht heute noch e genannt. 8 L dem linken Main⸗ tian nu rzog ein ſtattlicher cher Zeuge der „ auf der Uebermacht an Ge⸗ erliche Feldher ken auf 5 Chrif mit d tadt den Grafen Mans⸗ anlegt, illy⸗Lind ſeines Fluten e Brücke über den Main der über Soſſenheim heran kaiſ Höchſt eine Friedrichs V. ien verſan ich „H ö e iſ 8 N 1 r bei 14 tian, m mit der Reiterei Teil und in den 5 1 ähre nd T i 4 8 ihn Chr ein großer oor, ſo da gegenüber ſter F e und e über Darm Die Tilly⸗Lind 5, da griff illy dort an. chend önig * N der Halberſtädter Ch O 6. 1622). kommenden Gra Als er 4 1 9 — und deshalb die Abſicht bei Höchſt geweſen. „ entka gſtraße nigen. * im Volk smu igen Kriege der haben, als Winterk Kompagn e(2 7 eere mit bedeutenden Truppen e Höch erober 2 g, auch ain dem Feld Alte hatt ines Id erreichte. 5 9 ie Drei chwanheimer * Die Tilly⸗Linde bei Höchſt Der Stadt Söchſt auf grunde. ſe 17 da wo lte Linde, oll im 30jähr Raſt gehalten gänger de e — — 15 ld zu ver * chlagen Braunſchwei Stadt Höchf ckende T chützen wei ge kam nämlich ging heran und hatte on der Ber von hohem ſchlagen l über den 9 rũ g Ha ufer, fe im fe eine a Heimatverein v. Hrg. (Aus: liebe Heimat“. heim). 5 ſel „Die Rü 0 in denen viele Wöl 7 t In al e hauſten. in das Land ein⸗ enland mit gro⸗ ten war das He jeben, milie hat e r alle ſind von 7 3 alten Ze Waldungen un 1, el ßen 1 J verſu 1 1 9 S S ſie 0 „Ach, mein iſt e ſſerer t das Tier ch wirklich 7 Meine Mut⸗ über und will e Du willſt dir 9 5 952* ſtigen Beſtien es auch wieder ein t ein be 10 77 en. Kaum ter Er lä cheint au der Wol 1 7 entgegen cht, den blutdür Tag der Angſt: Der Wolf denkt: rer Angſt: f ; die Mu Magen“. Bald nachher erf egs nach Heſſ Schon will ſich in ih lein in 7 7 W᷑̃ t ihm ein Wol 31 Zick Da zieht eine 7 as 4 N. nf nicht verderben * lein des 1 ch noch“. gt 1 udringen, abe erriſſ a ſa mmt au den Appetit — Zick zalde, ſo trit en zieh die Ziegenmutter. — 1 1 ür deinen hungrigen D en worden. 8 U che Zieger 55 Frie fo 20 3 rd in 7 3 0 f, Wol ür dich; lt!“ denkt der ſie „da ſpricht Mann kommt auch noch!“ herwerſen 0 2 * — 8„Ha ein be t“. Endlich m Wolfe lachte Kumpan ſieht. Fraß ſſerer bis der komm zogen. De kahlzeit er den ſt N r Ziegenbock ange lommt auch der das Herz im Le chon mach und rößer 1 8.— ann iſt g 7 1 N t warten mit der 9. il „der Wil attlichen 0 N 5 ibe, al tücke Sag mir ige S um ihn bei der erkwürd eutel. eit, m zwei m ih Hörner und der Sprung ber 2 da fallen ie t er ſich zum e zu faſſen, — 1 1 0 am Bocke auf, d Ne Sch K trägſt du da für wozu dient dir der Ih nun“, verſetzt der 7, er te Zie⸗ und ihre pflegen, Wol ſagt der 57 rf tolen, und in dem B Blei“.—„So!“ Pi n demſelben Augenblick Da glaubt der en wohl zu tun t.— Alſo iſt die e 3 cht er,„wa leich „wie es ſeinesg d ein Paar das linke Horn an den Weichen. ſpri 5 dem Kopfe und Beinen?“—„ lber und betroffen. e Flu * 7 * n ſin t d große Zacken auf Beutel 7 1 i 0 ge ich Pu Wolf nicht wenig reibt der Bock Bock“, chen den Za zwi und ergrei doch einmal, Bock,„die Beutel tra ladet, itet, daf Nachbar⸗ eimatverei! 8 sgebre mmen, alljährlich die en au V. d 125 land geko Hrg. 1 1 Heſſer ch derma luſſe Ueberf i ch ins aft hat 187 t ſeine m „Die liebe Heimat“ Rüſſelsheim). ie glückl 711 ti länder verſorgt. genfam Heſſen n Nachkommen (Aus: Anſere Naubvögel ſcher ſtolzen Behe te * Jahr werden d Von Jahr zu rc unſere 5 Un⸗ llem aber zu ver B, wo Mäu⸗ kleinere ß für un erſtand— daß nger. Vertilgung von die du mit! beraubſt, die 1 t du es nicht, „da und da b t der Art ſind, 1 huf ger en gibt, 25 5 ch ſſe Zah vor a t gebracht ch 0 . * ſowei davon gehört ſucht, durch och lange ni eben! Roheit— a ö blieben ſind. Und dentlich nützen, — es Men edlen Naturgenu cht ieſe n 5 ben es da n außeror ch ni Rauboögel, an Raubvöge ha e übrig ge * chehen, d werdender Schießer, 3 Nutzen aufh kleinliche Selbſt at man wirklich no ß eines chu ſich an dem munteren * ießwu e gef größere uſekte ch 2 Uebergri 0 3 1. S tand und wie auch ſie den vert achtende S — * nur noch wen ſen und der Lüfte, 0 daß deinem älkchens Turmf chtlichen„ el des gſpi treuen würden, * uhu“ des 5 dem nä Flu an oder f deinen War dies ein Recht, weil vor Soll die Natur veröden deiner t der tote Vogel tat! 2 Nun lieg t 1 * lche Helden Waldkauzes! Füßen— we Stärkere bi du der 1 de und ie Buſſar 20—30 1 1 nd wie nützlich U d täg 1* 1 d d ſin 2 gen ten hein geword 1 1 Wie ſe er Bufſar 2 e t doch d t zulieb die Gabelwei 16 was einen ja fr L nießwu doch e, ßer bring ft kein Klagen Pflicht Ihr Na⸗ u erhalten aller 1 ern Raubvö⸗ eima den Muſeen macht. Au 7 t ärmer gewor⸗ unwieder die man hie und 0 Schutz un t iſt alles Turmfalken ru ch 9000 Stück hr Jäger chönen und Sperber, Tier manches zu retten! i Eulenarten und dem s 5 von ſonf ft. Die Natur i er antriff erottete Schutz! t es Zeit, es, ihr Förſter, eln d Leben mit ihr. g * Habicht 2 f hrlichen Bedar Noch if de hört 1 verloren, ein ausg freun d es noch da noch häu * geln, unbedingter — ein paa ſin den und unſer lich zurück. tu i erſter Linie hen; wie Himmels⸗ ſonſt betrachten e hören, nden Raubvogel ſollen auch ſie ſe Verblendung auen 2 i in 5 e zum bl f ſollen f Natur der hellen Ruf taten die Väter in arger ie inſt nicht nur Bälge in 1 — ener Spiral inen 5 * chwung „le Was ön ge ren En lebe jammern ſie Da rum orſteigt den ch unſe er in ſie ſollen e nein, zelt emp ſt ieren, ſeltenen T Schutz allen Herausgegeben in Verbindung mit heimatkundlichen Arbeitsgemeinſ haften des Rieds und der Bergſtraße von Lehrer J. Roos, Viernheim.— Schriftleitung Dr. E. Berlet. Worms— Unberechtigter Rachdruck verboten. ch u l⸗ ller Ko! nicht ſind. 0 0 t in letzter Zeit in der Oeffeut⸗ lichkeit viel erörtert worden. Eine Erleichterung in der Au ſſung a * ge Monopol⸗ elegt wird, ſchulen nach Auffa Beteiligten— mit Au Die Entſcheidung tel 10 4 . an iſt deshalb dahin gefallen, daß ein zeſſionierun 2.20 in Plüſch, Wolle und Bleyle eſten, Regenſchirme, Kiſſen rden und der hohe Halserhof an von 95 von an Maroc u. Matterepe die Ausbildung in von 165. RM an von 190.- RM an von 250. RM an 11%8.50, 6.50 Völlige Freigabe der derstoffe z. noch nie dageweſenen ebung jeder behördlichen f rlehrern g die behördlich zu konzeſſionieren Die Befähigung snahme der Fahrſchul⸗ Ausbildung Beſchäftig⸗ 9 ten ſchienon zu weit zu gehen. Schränke u. Einzelmöbel in gr. Auswahl; und Handtücher * 5 U 2 der Fahrlehrer wird durch Anfang 8 Uhr. g von Fahrſchulen mehr ſtattfindet und da die Hände von zur Förderung der Motoriſie⸗ al rung von vielen Seiten vorgeſchlagen wor den; insbeſondere war die bisheri ſtellung der Fahr SS Aufh Prüfung der mit der wang für Kraftfahrer bleibt. F onntag ab 8 Uhr Montag und Dienstag ab 7 Uhr. isen N 8 2— S — zwanges if sbildung zum Führen von Kraft fahrzeugen war -U. Backfisch-M billigen Preiſen, moderne Webart. für Brautkleider 62 Das Weihnachtsfest⸗Programm im Central⸗Film⸗Palast. ise zimmer ugstoffe rein Kammgarn 13. 1 2.90 Damen Die Frage der Aufhebung des Fahr Ausbildungsz 8 fiöbenaus Güntger mannneim l ö. 5 Ztür Snisgelschränke sowie 1-u 2türige Bedürisdeckungsschelns Seltene Gelegenheit! Schlalzimmer Herrenzimmer Werden in Tanlung genommen! .— 2.—— Sonntag u. erster u. zweiter Feiertag Spe Stand des Ausbildungsweſens in Deutſchland ſo erhalten bleiben. beſitzer— unhaltbar. eine Prüfung geſichert w Ausbildung und N 9 ihnachts geschenk Artikeln „Damenſchlüpfer ſen. wie V täten zu niedrigen Pre Gro fle uswahl in We Beildamaste Weinheimerſtra Zugelaſſen zur Entgegennahme von Bedarfsdeckungsſcheinen im. Bechtel. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernhe In komm. Vertretung: ECC ³·wd o m⁴wÄdꝛ dw x zeit der Fri an den Feiertagen. 2 2.95 Tischdecken 13.50 kaufen Sie billigſt bei Robert Steiert Es ladet freundlichst ein ſeure erhoſen Cermosan“. 1 95 Anz „1.65 h * „ Silveſter iſt von kaufen. tag iſt geſchloſ Viernheim, den 21. Dezember 1933. herreunt b Lampertheim iſt in ſeiner Klaſſe Tabellenführer. Von 8 Spielen, darunter 7 auswärts, wurden 2 4.25, 3 90, 9 Kapseln gegen Hon u. Reruen- Schmerzen, MHeuralgien g. heuma. Arztl. empshlen. Erhält- lich in allen Apotheken. Nur echt mit eingeprugtem Wortzelchen Amidophenaz.. Phenaz.- allc. 25. Dez. 1933, 1. Weihnachisteiertag Beste Qual Es dürfte für jeden intereſſont ſein, zu ſehen, 19.80, 17 ocken, Nachthemden, Bettjacken, Pullover, Am 1. Weihnachtsfeiertag „1.60, 1.40, und den„Grünen“ harten S gewährleiſten, ordnen wir an, Befriſſigung von Steuern, Die Mannſchaftsaufſtellungen mit. 2 Beitdamaste Habs Das beweiſt uns, daß Lampert⸗ heim ſplelſtark iſt wenig gebraucht nur Mk. 220.— zu ver Ver steigerungs- J. V. Kühne. trümpfe, U 1,1 Mannheim(Grünes Haus) 250/200 Ig. 6.50, 5.50, 3.50, 5 0 2 2 — „Zwei rote Rosen Romantisches Welngschtsschausplel in 3 Aten und 1 bewegliches Traumpild b.. A. Pannen Eintritt 30 Pfg. 160 brit. 2.20, 2.—, 1.90, Betlkoltern 140/220 lg. 150/200 lg. Hamelnaardecken 130 brt. Bekanntmachung Betr.: Stundung von Gemeindegefällen. .——— alserhof lungsfriſt und die Tilgung des Rückſtandes. Viernheim, den 21. Dezember 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. unfähigkeit. 3. Genaue Angaben über die gewünſchte Zah⸗ Die Operetten⸗ u. Iheatergeselischaft Viernheim 1928. Um einen geregelten Dienſtbetrieb auf der lch erfülle ein Gebot der Zeit! Bürgermeiſterei zu Die Friſeurgeſchäfte haben wie folgt geöffnet: Am Heiligen Abend von 9—13 Uhr zur Berufs- * Bfe. Lampertheim auf dem Waldſportplatz. Bellücher Sonntag 5 geölinet 2. Begründung der momentanen Zahlungs- 0 2 2 T 1. Bezeichnung und Höhe des Rückſtandes. elfenbein, mit 3tür. Spiegelschrank Komi. Schlatzmmer U. Vermünungsbüro mm. b. l. Arbeits ausübung, von 13—17 Uhr für den Verkauf. Am erſten Feiertag iſt offen von 9— 12 Uhr. Am 2 Feiertag iſt geſchloſſen. 9—12 Uhr offen. Am Neujahrs ſind im Schaukaſten an der Drehſcheibe erſichtlich. Widerſtand leiſten wird. Darum alles auf zum Vallendor ſeine Mannſchaft in Zug gebracht hat. Waldſportplatz. ſportplatz. Bei Lampertheim wirkt der bekannte Max Vallendor Sportfreund Martinigefällen uſw. ſchriftlich einzureichen ſind. gaſtiert der VfL. Lampertheim auf dem Wald⸗ Dieſe Friſtgeſuchen müſſen enthalten daß Geſuche um 7 gewonnen. F 0 „daß er den Vergleich mit Ronald Colmann in zu ſch ö ö 8 an ein Be⸗ Reklameſchau an der ſch Der Welterfolg des neuen Ton⸗ 1 films hat bewieſen, daß Helen Hayes die un⸗ lich ön en von Verwaltungs- die zur Durchführung ergleich ch werden Erbhof Union⸗ Die Di⸗ ind oder dem Bauern perſ zuſtehen. Beſcheinigung Jetzt iſt er Helen Hayes hat daß ſie die unvergeßliche Leiſtung von Reichsge⸗ Weiter heißt hte, Anteile an einer ſſenſchaft und ähnli d gebüh Von dem Erforderni gatsangehörigkeit der Erb⸗ im Film, „nach 9 Jahren ßten Film⸗ Jeder Film- „ und Clark Ausnahmen is mit frohem Herzen an dem die in ſin n wir an„Die, ückt Heddesheim 3:3 che dem Erbhof 4 1, Wirklich eine Lei⸗ k angelegt angeſehen werden m Siu 1 1 2 Giſh's noch überbie⸗ in unvergeßliches Er⸗ und daß Clark Gable den V d bereits über die⸗ mit Ronald Colman nicht zu ſcheuen braucht. Im Frühjahr dieſes dient. Aber die D. J. Keler Es wird darin u. a. itpul n wird. f das DK. Stadion! en. eihnachtsfilmwerk. 9 ſeiner beſten Rolle nicht Reihe von Unklarheiten euen braucht. Es iſt ein Film, der Ihnen Erbhof gehören, gleich⸗ viel, ob ſie mit dem Eigentum am verbunden ſ Berlin, 23. Dezember. eue Durchführungsverordnung zum Reichserbhofge 1 ie ſetz, die vom Reichsjuſtiz⸗ der Geſetze erforderli ſchaftsminiſter unterzeich⸗ iſt eine „der Digg. Elf die Hand iegt in der Verbandsſpiel⸗ tabelle an 3. Stelle und wird alles aufbieten, die alle ſehr befriedigt den Deshalb heißt die Parole: am „den unter großen Be⸗ mühungen errungenen allerneueſten Großtonfilm ing ren⸗ und ſtempelfrei der Deutſchen St hofbauern kann 72 Neue Durchführungsverordnung. Vertreter der Kreisklaſſe 1 Di K.⸗ Stadion ſtizminiſter i der Landwirtſchaftsminiſter br die Anerkennung ver freund wird dieſes Ereign begrüßen; Denn utiſche Koloſſal Tonfilmereignis 5 Eigenlümers des Jahres 1933/4 auf Weihnachten in Viernheim überall wir geſprochen, er iſt aber auch i Es gibt kaum e 8 4 in „nach ſchönem Spiel beiderſeits vor Weihnachten gegl mit allen Großſtädten Deutſchlands skunſt die goldene Medaille der Film⸗ Parole: Auf ins Union. für die beſte ſchauſpieleriſche Leiſtung — Torgler und d Das Erbhofgeſetz 3 Bulgaren— wurden freigeſprochen. Union⸗Film⸗Palaſt. Dieſer Film hat ſchon einmal Deut Ein ganz großer Wurf iſt dem ortuna Heddeshe auf dem Zum fälligen Rückſptel wird am 2. Weih⸗ Ein Film, der jedem zum Erlebnis wird. am 2. Weihnachtsfeiertag /¼23 Uhr. nachtsfeiertag der ſtellt, daß der 3 s endete das Vorſpiel Erbhöferolle al Durch eine en blatt bekanntgegebe es, daß Forſtnußungsre Waldgeno uin dem Tabellenführer der Kreisklaſſe 2 eine Helen Hayes erhielt auf Grund ihrer großen Lillian Giſh noch überbieten konnte ereigniſſe des ſtummen Films war. Gable hat bewieſen im Tonfilm neu erſtanden. weiße Schweſter“ der eines der grö gezeigt, den alle, die ihn geſehen haben noch mit ſoſcher Begeiſterung denk wieder nach Jahren noch e vergeßliche Leiſtung Lilian lebnis bleiben wird. werden auf der Hut ſein: ten konnte, ausgeräumt worden. dienende Rechte zum oder Kirchenbehörden, „Fortuna Heddesheim reichen. Heddesheim! Niederlage beizubringen. rektion hat die Ehre richtiges ergreifendes W achten Sie unbedingt d und Reichslandwirt feſtge net wurde, ca. 600 Zuſchauer, Platz verließen. 2. Weihnachtsfeiertag au ſoll, vom Reich ſe auf Antrag de gewähren. Jahre unentſchieden Das größte giga Film⸗Palaſt au jetzt ſchon zur Aufführung zu ſtung, ſes Wunderwerk Kirche. land erobert. Darſtellung akademie dieſes Jahres. 1 er en en ch ie⸗ der Gebrauch neuer, und be⸗ en Sohn zum Ge⸗ ich⸗ Menſchen uns ge⸗ to jedem ein das iſt unſer dem Engelsge⸗ dem ar ſis“, vermengen zu 1 1 eihe⸗ aller Städten und von breitet ie Erde aus und von dort wieder ili ner Ifiar im Ge⸗ Weih⸗ ind ſeine Bot⸗ relle Re⸗ nd trok⸗ Men⸗ Feſt iſt ein Liebe liebender gelegen in! erzog Alb⸗ Worte aus ererſt aber weihnacht⸗ „ Nacht Tälern au der Hei r das Weih⸗ n glüht vor öttlichen Kinde. n leihen, die ie Monate H in Wien geb. 1870 Rom wird Hauptſtadt Italiens 8 d des reinen im „ „ = 2 120 2 2 . 3 8 S S 3 —— 7 8 2 29 2 2 E und ſeinen zau⸗ die Landesreg Mantel erze den t Deutſcher Kaiſer, Mondaufg. 12.07 Sterne des Him⸗ die Sterne vom Weih⸗ f grünen Tannen⸗ Augenſterne glück nachtsbaum aus⸗ Bellagio geboren. boren. iſche Komponiſt Peter Ilfitſch mien Tage möge ſein, für d is eine gene folgt ſei. ind Gaben von i s Fluren, Excel 0 „Goethes Vertrau— I dieſes ngelegt— ſchönſte und edelſte n i i u Sonnenunterg. 15.50 Adam und Eva ſch Glaube ſeine Botſchaft b inander neu Gab Gott ſein dem * chnunge * * Wotkinſk geboren. Moritz Arndt in n Wilhelm His in Baſel ömi Freude un begehen wi rie edens. erſteht die einzigartige achhallen ch jene nachtsfeſt 1 m anreihen, wunderſam Glockenſchläge tönen w und en Kinderh die Liebe zum g ochen 105 die e dem Weih die Gaben, zu all U von 1 ehen, ind die Glocken. e Türmchen abſeit „die ſich m f rage er r Be bz u ieſer F Heiligabend den verborgenen 8 Wettervorherſatze weilig aufheiterndes, vorwiege Still und feierlich ſinkt die Heilige Nacht Kinder beſtim Es ft ſtrahlenden wieder * * 2 3. Dezember 1865 Der deutſche Heerführer 2 4. Dezember 1624 Der Komponiſt und Dichter Peter Cor⸗ 25. Dezember 26. Dezember mäßig kaltes Wetter 00 Krönung Karls des Großen zum kende, irdiſche Leuchten: „die Lichter ar e ſt beſchieden en lanz au Aus der Heimat Gedenktage In der Tat inder untere beten f 9 1 Der Angeklagte van der Lubbe wurde zum Tode verurteilt. 15 Alle übrigen Angeklagten 90 Weih ange n G In all ch ih die uns Gloria in rü F Aller Wunſch. li Prot. und kath.: Stephanus U Sonnenaufg. 8.11 Ihr ſternenbeſäter ſich über d hren Bethlehem nur 1 Mels ewige Rachtsbaum „Glockenklänge aus Prot. und kath. tet lieg hie für die i 1 Vorläu 1 9 2 Prot.: Dagobert— Kath.: Viktoria ei recht bon Württemberg e nelius in Mainz geboren. 4837 Kaiſerin Eliſabeth von DHeſterreich in te, in Weimar geboren. Schoritz auf Rügen geboren. 1837 Coſima Wagner be 4840 Der ruſſ zu Jeſi in Ancona ge München geboren. miſchen Kaiſer. Tſchaikowſky in 1742 Charlotte von Stein u Weihnachten schenk geboren. 3 Men lückend, töge ſchaft na % Vorerſt leine neuen Monatsbe eichnung n. nk, ſo beſchenken wir hres Feſt des Fri ſce gen gebr ſeitig. Unter 4 Friedrich II., R Wieder ſendet der 1 deln den 1863 Der Mediziner and ausgewählt nd von den apellen. Das ſ ben liegt ſa die nachtsfreude. 1 weigen, die ſeliger Kinder. 4769 Der Dichter Ernſt Melchsminiſter Dr. Frick hat Allen aber geſpr einem Akkord der Engelsmunde holl durch dieſe Glücks. Mondunterg. 2.56 Nächte in die Welt, der Krippe lichen Dinge. berhaften dann s frohes run fachtsfeſt ſchen!“ Rieder. grüßen Domen, aus Nacht, Herzen be ſang au genden„ 11 00 9 19 „Die liebe Heimat““ Hrg. v. Heimatverein Rüſſels hein. . i 5.; 8 48 fed i j ohner Ar⸗„ e unden verdrängt, die den Nord⸗] und Trebur hinzu, es JJ CTTTVCVVCCC0(0(( en auf dem inen W über Lorſch nach Bensheim bedingt, da⸗ Alemannen durch Chlodwig vom Rhein bis zum Neckar] ſtadt Dornberg wo en auen der ich, entſprechend der Lage der Siedlungen auf dem linten on 1 5 lich 922 eppenheim an der Bergſtraße zurückgetrieben waren, nahmen nun die chattiſchen Fran⸗ Schloß ſtand. um die Verbindung mit der Nidetsra Aker der Pfrimm. mehr nöcdih in b e S1 dt Lorſch liegt an dieſer ken(Heſſen) das von den Alemannen innegehabte Ge- ſchaft Katzenellenbogen am Rhein zu ſichern, erbauten die Hauſen(linksrheiniſch) über Hofheim(rechtsreiniſch), wobei liegt Der Hauptteil der Sta 1. e; Neckar in Beſitz. Sie grün⸗ J Grafen Johann III. und ſein Sohn Philipp bei Rüſſels⸗ 8 we When um dessen benutzt werden konnte, lief Straße, ful 5 838 deter der 8 deen 15 d 5 man an 5 Endſilben heim eine ſtarke Burg, die Rüſſels hei mer Feſtung. aber wahrſcheinlich ſchon in alter Zeit dann ſüdöſtiich nach„„ 1 85 ber die alte Straße— heim 5 bach.— dorf, ſeld und— hauſen erkennt. die ſpäterhin durch Landgraf Wilhelm II. und ſeinen Sohn en ien Zur Jen 8 8 1„ e ehr wahrſcheinlich Auch an der Dorfanlage, der Bauweiſe und Einrichtung] Philipp den 5 i 3 5 21 15 8 5 5 dach Heppenheim zu erreichen. Zur Zeit laufen die 0 85 85 1 der a ſofort dieſe Dorfſchaften. Deut⸗ im Schmalkaldiſchen und Dreißiglo nig 8 a 5, Worms und Hofheim nach e e a e e e Sage ligt en e de 5 8 Haupt⸗ wichtige Rolle ſpielte. Mit 55 5 b 8 8 8 247 8 4 ei N N 1. 5 8 5 77 5 aN 7 8 de i⸗ f f 1 8 5 e 6 fe b Bid berg, a5 alten e rechts 1 1 d dae Sach g dent 1 8 e 325 Phil 5 8 Großmütige—— N 5 5 8 ü eſtlich zu dem eigentlichen Ke ſtöcige Fachwerkbau, de n 8 5 FFF„„ 5 ünder 8 u 0 55 9 10 8 e id Weiß unh 0 noch 5 d alte Straße ſeht, die Dreiteilung des Hauſes und die geſchloſſene Hof⸗ ſes e 1 150 5 1 2 lichen Schneiſen, 5 l 1 pal 59 il erkenn übersetzte dann den Landgraben und die alte Weſchnitz, reite.„ N Heſſe doi Aufmertſamleit ganz beſonders dieſem Ge⸗ 9555.— 888 pus abwei⸗ ihre Fortſetzung bildete der„alte Lorſcher Weg“, der et⸗ Im Mittelpunkt des Riedes liegt das ſogenannte 355 51 5 fire 515 Förderung des Wohlſtandes wenn man ihrem völlig b„. Der n Landſtraße nach Heppen⸗ rauer Ländchen“. Sein Name dürfte kaum weithin bi.„ ließ G J. zur Entwäſſerung chenden Verlauf und die Namen beachtet, Sudweſtlich, was e 1 Korte Ge. Merkblatt Nr. 71) zeigt bekannt ſein. Und doch hatte dieſes Ländchen einſt ſo hohe] eile, Bewohner Oo ließ n in von Lorſch läuft mitten im Walde an beiden Seiten n l 1 N. icht m des Weſchnitztales zwischen Bedeutun— war es doch des öfteren der politiſche Mit⸗ des Riedes den Landgraben anlegen, 1 17 15 5 um einer ſchnurgeraden Schneise endigend der Madunn en f end ele aten und neuen Flußläufen tel nt 85 Deutſchen Reiches, die Schaubühne, auf der(4626 bis 1661) und Lurwig de. 1 5 888 jetzt völlig ſinnloſer Name. Seine ſanſten Windungen e b da 5 feſter Weg von Lorſch nach 0 tſcheidende Szenen der alten Geſchichte ſpielten, der] Kanal ausbauen und durchs Gerauer Land bis nach 1 5 die ganz aus der Geradlinigkeit der Vierecke heraus- e een e e 85 dJZeiten dringend nötig war. Geschichte der 1 der ſächſiſchen und fränkiſchen ſelsheim durchführen wollte. das zur 8 5 af fallen, zeigen einen völlig anderen Charakter es im den Heppenheim ſchen Kibelungenlied Kriemhülde und später een Triburs Mauern ſchauten glänzende Ver⸗ ſtadt werden ſollte. Und kein geringerer als Lunden 6 eee Weſchnitz führte, der Richtn g nach in der Nähe des 5—— 5 5 Tribur im Gerauer Lande war es, wo Karl der Große kebrs den Plan, einen Kanal von 15 8 iber Be⸗ maligen Kloſters. i 8 x 5 N fene Lieblingspfalz hatte, wo er ſeine meiſten Reichstage ſtadt zu 9 ühren, ein e 115 8 1 8 — abhielt, von wo aus er das weite Reich am beſten be⸗ achtung. 95 Aida zur Anh i 5 2 herrſchen konnte, wo die großen Beſitzungen der Fran⸗ Erfelden— Darmſtad ſchaffe g 5 N Kurze Geſchichte der Heimat vom Aranfang bis heute banda, ann ihren drehen Jacdgebieen lagen. In Tit. rung zu beigen. a N e bur begann im Jahre 832 Ludwig der Fromme jenen In dem ſchrecklichen Dreißigjährigen Kriege ſollte 5 Daß ein ſo günſtig gelegenes und vom Klima beſon⸗J Markt uſw. Weiterhin ſind Zeugen die als Fliehbur⸗ Kampf mit ſeinen drei älteren Söhnen, der zunächſt auf] rade unſer„Gerauer Land“ Anſägliches 5 n 5 ders bevorzugtes Stück Land wie„Ried“ und„Main⸗ gen zu betrachtenden Ringwälle, wie die Schwedenſchanze das Lügenfeld bei Kolmar führte. Tribur ſah den] während war es Tummelplatz der beimiſchen un N ſpite“ ſchon ſehr frühe beſiedelt war, iſt einleuchtend Aeberbei Kelſterbach. Streit, den Ludwigs des Deutſchen Söhne wiederum] den Kriegsvölker. Brandſchazung. ae de die Beſiedelungsverhältniſſe in der älteſten Zeit gibt die Ungefähr ums Jahr 1000 v. Chr. mußten die Kel— mit dem Vater angefangen hatten. In der Pfalz zu nichteten in kurzer Zeit, was der 8 5 3 Archäologie mit ihren Funden und Entdeckungen ziemlich] ten germaniſchen Stämmen weichen, die von Norden nach Tribur war es, wo der Nachfolger Ludwigs, den man— in Jahrhunderten aufgebaut 5 8 1 8 15 In⸗ genauen Auſſchluß. Sie verkündet uns, daß dieſer Lan-] Suden vordrängten. Einzelne Reſte hielten ſich indes noch. gen ſeiner Körperfülle den„Dicken e ee einer[war das Land entoökerk, der größ 5 885 ber N desteil ſchon ſehr frühe bewohnt war. Indes genau, wann] Anſer Gebiet war ſomit von übriggebliebenen Kelten und Reichsverſammlung der deutſchen Fürſten zur 1 des nur kurze Zeit erfreate ſich das e 0 8 der Menſch in unſerer Gegend auftrat, läßt ſich kaum ſa⸗][ Germanen bewohnt. Im Zeitalter des Auguſtus(1 gezwungen wurde, und welcher Tag Den r wigs XIV. Raubkriege ee e e N gen. Anzunehmen iſt, daß er hier erſchien, als nach v. Chr. bis 14 n. Chr.) erſchienen nun die Römer. Die nuif von Kärnten die Kaiſerkrone brachte 2 9 505 Die Franzoſen zerſtörken 5 Auel im Jahre der Steppenzeit, in der die Dünen in den heutigen Wäl⸗ dauernde Beſetzung vollzog ſich indes erſt unter den Kai⸗ wo der letzte und ſchwächſte Karolinger. Tribut 55 die ſtolzen Schlöſſer Dornberg und Rüſſelshein dern des Gebiets zuſammengeweht wurden, der Wald ſern Veſpaſian(69 bis 79 u. Chr.) und Domitian(81 Kind, ſtellenweiſe erzogen wurde Anweit Tribur, 15 1689 in die Luft.. N aufgewachſen war Mit dem Walde kamen die Tiere, bis 96). Von Mainz aus, dem Mittelpunkt der Macht⸗ Kamben, in de. Uferauen des„Gerauer Landes dae e Das Gerauer Land“, ſo reich an geſchichtlichen Erin⸗ und dem Wilde folgten dann die Jäger. Indes von den und Militärherrſchaft der Römer in Deutſchland, gingen auch Konrad II. zum deutſchen Konig gewählt 5 nerungen, zeigt indes nur wenige hiſtor ſche Denkmale. Menichen Nie Zeitabſchnittes, 8 älteſten Skein⸗ römiſche Straßen durch unſer Gebiet, deren bedeu— politiſch und poetiſch gleich Hohen e 155 815 525 Das Ausſehen des Landes hat durch die hohe Boden⸗ zeit, hat ſich bei uns bis jetzt keinerlei Spur gefunden, tendſte die Aſchaffenburgerſtraße und die Gernsheimer⸗ Kaiserpfalz des Ländchens a. en ſich am 16. Olkobes kultur eine weſentliche Veränderung erfahren. Nur die wohl aber von den Nachkommenden, den Menſchen der ſtraße oder Steinſtraße waren. Erſtere iſt faſt ikcer gan⸗ 1076 die Großen des Reiches uſammen und ersnanden Feſte Rüſſelsheim iſt die einzige nennenswerte Ruine im jüngeren Steinzeit, der Bronze und Efſen⸗ zen Länge nach noch ſehr gut erhalten, und in ihrer Nähe von dem verlaſſenen Heinrich IV. jenes a 175 9 05 Gebiet. Doch müſſen wir noch eines Denkmals zeit. Ihre Spuren treffen wir auf Hochufern, Inſeln werden dauernd Funde gemacht; auch ſind in ihrer Nähe dars Kaisertum nach Kanoſſa führte, Mit dem Kue gen des Males, das ſich der Schwedenkönig Guſtav und Landzungen alter Waſſerläufe, ſowie auch in dieſen noch die Reſte zweier römiſcher Anlagen vorhanden, eine 1119 ſchließt Triburs Kaiſergeſchichte, und der 1 5 Adolf am Nhein errichtete, der ſogenannten Schwe ⸗ ſelbſt. Sie wohnten entweder in ſogenannten Woh ne kleine Schanze im Walde bei Nüſſelsheim, ſowie die An. palaſt verlinkt ius völlige Duniel, das ihn noc heute v.[denſaule bei Erſelden Der zwölf Meter hohe Obe gruben auf dem Lande, keſſelartigen Vertiefungen in lage, auf der ſpäter das Raubſchloß zu Haßloch erſtaud dect. Kein Stein iſt auf dem auer e 8 lisk erinnert an den Rheinübergang am 17. Dezember der Erde oder in Pfahlbauten. Sowohl im Main, Die Steinſtraße, von Veſpaſian erbaut, führte von Main; Pflugſchar und Egge gehen jetzt an der Stelle, wo er eint dez Jahres 1631. Die mächtige„Schwedeneiche .. ai we im ganzen Ried ſtieß man auf über Biſchofsheim, Hof Schönau, Groß⸗Gerau, Gerns⸗ ſich erhob.. hinter der Säule war wohl Zeuge der ruhmvollen 8 F ſteinzeitlichen Funde im heſe] heim, Ladenburg nach Neuenheim bei Heidelberg. An ihr Vom dreizehnten Jahrhundert ab hatten die tüchtigen] des großen Königs. Doch nicht bloß hier hat ſich Guſtav ſiſchen Ried. verhältnismäßig N zahlreich, 8 erbaute Kaiſer Domitian die beiden Kaſtelle auf Eſch bei Grafen von Katzenellenbogen den größten Teil des Rieds Adolf ein Denkmal erbaut, ein noch größeres ließ er auf e. N 9255 dünne] Groß⸗Gerau und Gernsheim in der Zeit von 84 bis 90 in Beſitz genommen, ſpäter kamen noch die Mainorte der Mainſpitze errichten, die Feſte Gu ſt ans burg. based e o en den oog den 10h l be die e n en, d n de der dete Sauen ur Sers de f* 1 2 ö 5 ſpi 5 Riedes ſind; änglich in!—.— f 10 ößere dagegen, die Guſtavsburg, Oriſchaſten des Gebietes werden aus 59 ſteinzeitliche Fun⸗ 19 e i Mien Dara fund. An davavavavavavavavavavavavavavava v vοντννανοναννννν⁰ν⁰ 115 8 8855. 5 5 hier ist lein Stein de berichtet. Am beſtimmteſten wird das Daſein jener ünctsmhſern. i Der Sturm ſprach einſt:„Ich kenne ubrig geblieben, aber neues Leben it daraus erblüht: eine Arbewohner des Riedes bewieſen durch ihre Gräber, die 5 N f. b Die Welt, denn ich zerpflücke ſie“ ſtattliche Niederlaſſung, der Induſtrieort Guſtavsburg. ſogenannten Hünen- oder Hügelgräber, die ziem⸗ Indes nur knapp zwei Jahrhunderte hatten die Rö⸗ Da ſprach der Reif:„Ich kenne 5 hier in jüngſter Zeit emporgewachſen lich zahlreich ſind und deren Beigaben darauf deuten, daß] mer das rechtsrheiniſche Gebiet bis zum Limes in ihren Sie näher, ich erdrücke ie“. if 9 ſie den verſchiedenſten Zeitabſchnitten entſtammen. Indes Händen, von 70 bis gegen 260 n. Chr.; dann bildete der Die Sonn lacht:„Ich kenne 5(Aus: die Mehrzahl der Grabſtätten, die aus der Bronze⸗ und Rhein wieder die Grenze zwiſchen Germanien und dem 5 5 ich b I de ſie le Eiſenzeit ſtammen, ſind ſicher keltiſchen Arſprunges. An römiſchen Reiche. Die Alemannen, die von Oſten Sie beſſer, eglücke ſie! Cane die einſtige Anweſenheit dieſes Volkes erinnern vor allem] kamen, durchbrachen den Mainlimes, beſetzten das Zehnt⸗ 8 5 die Reſte keltiſcher Ortsnamen, beſonders Fluß und Se⸗ land und traten ſo das Erbe der Römer an. Am Ende des vas avavavavavavav ava vv ve eee birgsnamen, wie Rhein, Main, Gerau. Eiſel, Tau us.] 4. Jahrhunderts wurden nun dieſe vorübergehend und a. g Die schönsten Weihnachts- Abend- Unterhaltungen auch dieses Jahr im CENTRAL- FILM- PALAS T uh Sonntag u. über die Weihnachts-Felerlage. Das U- Boot- Spitzen-Tonfilmwerk. das mit größter Spannung erwartet wird, im CENTRAL-FILM-PALAST Achtung! Nur noch heute Samstag! Ein neuartiger u. spannender Kriminal- Reifer — voll Sensationen, Abenteuer und Humor. Haci dene glelchuamigei Badlin eustite& , EEDO Hit gubol S cαiανε [EF VAR RN REV AMA AfL SA DOCK Hal Us, AU H URBRIGEHE OJO HAU FG; GEO fc MU SH: FRANZ G HOH EArkfeslrzeorfren REHNSU CN VVASSERDNA. 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J * * * Weltliche Feier: Abends 8 Uhr im Gasthaus zum goldenen„Engel“ Familien- Abend; anschließend Tanz. Saalöffnung 7 Uhr. * M. B. kintritt ist nur gegen Vorzeigen der Harle gestaltet. Gesangverein Liederkranz Viernheim: gegr. 1888 Zu unserer am 2. Weihnachtsfeier tag abends 8 Uhr im Saale„Zum gold. Enge!“ stattfindenden Weihnachtsfeier laden wir hiermit unsere werten Mitglieder und ihre Angehörigen herzlichst ein Der Vorstand. Schützenhof Staunen Schützenhof Kommen Sehen 20. Dezember(2. Weihnachts feiertag) ber verhängnisvolle Junge Schwank in 3 Aufzügen mit Gesangseinlagen. Eintritt 30 pig. Lachen ohne Ende. Anfang s Uhr. Es ladet die Uiernheſmer Einwohnerschaft freundiichst ein Gesangverein„Sängertreue“ 92222,„ SSS= . 1 A mit ihren werten Angehörigen zu unserer gemein- W Am 2. Weihnachtsfeiertage von nachmittags ab großer 7 Tanz Wir laden hierzu recht höflichſt ein. ur un. in kal Fate An, önnn, Am 2. Weihnachtsfelertag große Tanzunlerhanung Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle Der Wirt Ffüng Wemnachlen wünſcht der Wirt fflalln. Trasger Sportplatz im Wald mit 60 Pig J. Reſt.„Zur Waldſchenke“ Sonntag, den 24. Dezember, vormittags halb 11 Uhr Verbandsſpiel der 3. Mannſchaft in Feudenheim. Abfahrt per Rad um 9 Uhr an der Drehſcheibe.(Ab 12 1 Spielverbot) Montag, den 25. Dezember Weihnachts- feiertag halb 3 Uhr fen gegen U. f. L. Lampertheim Vorſpiel 2. Mannſchaft um 1 Uhr gegen D. J K. 2. Mannſchaft. Zu pieſem großen und intereſſanten Fußball- treffen laden wir die hieſigen Sportfreunde herzlichſt ein. Der Vorſtand. Am 1“ Weihnachtsfeiertag(Montag) ſtartet die 1. Ringer⸗ und 1. Stemmermann ſchaft gegen dieſelben Mannſchaften des Kraftſportvereins Fürth in Fürth. Der Kampf beginnt nach- mittags punkt 3 Uhr. Abfahrt der Mann- ſchaften iſt nachmittags 1 Uhr ab Lokal zum Gold. Stern. Der Führer. Bekanntmachung. Das Staatsminiſterium Darmſtadt teilt 55 mit: Die von einigen Kreisleitungen der Ned. in der Preſſe veröffentlichten Anord— nungen über die Verbindung von Weihnachts- feiern mit Tanzbeluſtigungen, Tombolaveran⸗ ſtaltungen und dergl. entſprechen nach einer Mit⸗ teilung des Büros des Herrn Reichsſtatthalters den Anordnungen des Herrn Gauleiters und Reichsſtatthalters und ſind deshalb verbindlich. Danach iſt die Verbindung von Weihnachtsfeiern mit Tanzbeluſtigungen, Tombolaveranſtaltungen und dergl nicht geſtattet. Nicht verboten dagegen ſind Tanzbeluſtig— ungen uſw. ohne Weihnachts sfeiern oder Weih- nachtsfeiern ohne Tanzbeluſtigungen uf ſw. Wir erſuchen die Gaſtwirte und Vereine dringend die Einhaltung dieſer Anordnung zu befolgen. Viernheim, den 23. Dezember e Polizeiamt J. V.: Kühne. D. J. K. E. V. Viernheim Sportprogramm. Sonntag, den 24. Dezember, Spielverbot für, Fußball. Handball in Waldhof: Verbandsſpiel 2. M. Turnerein Waldhof 2. Mannſchaft um 2 Uhr Abfahrt 1 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Am 1. Weihnachtsfeiertag wird kein Spiel ausgetragen. Am 2. Feiertag(26. Dez.) großes Fußball- treffen gegen Fortuna Heddesheim. Spielbeginn: 1. M. 2,30, 2. M. 12, 45 Uhr. Zu obigem Spiele laden wir alle unſere Mitglieder, ſowie Freunde und Anhänger des Fußballſportes freundlichſt ein. Nach dem guten Abſchneiden gegen den Bezirksklaſſenvertreter Feudenheim am letzten Sonntag, wird auch unſere Elf gegen den Vertreter der Kreisklaſſe 1 zu kämpfen verſtehen, und es iſt wieder ein ſchönes Spiel zu erwarten. Der Sportleiter. 1933 echt frohe Weihnachten wünſchen wir allen unſeren aktiven u. paſſiven Mitgliedern, Ehrenmitgliedern und allen Be⸗ ſuchern unſeres Stadions. Die Sportleitung der D. J. K. Amicitia 09 E. V. V' heim. e d f dd adde Aid, G fn ff fhhagfddaff M. S. B. O. und Deutsche Arbeitsfront. Am l. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Unr, findet im„Karpfensaale“ unsere diesjährige Weihnachts⸗Feier statt.— Zur Aufführung gelangt das Volksstück Der Meineidbauer. Unsere Mitglieder nebst ihren werten Angehörigen laden wir hierzu freundlichst ein. Heil Hitler! R Eintritt 30 Pig. A ul uli uur o o fl u dg n Die Leitung. I ld du ui) d ul/ dy dll uv d FFC hatlonalsozlalistische g kregspiewerse gung Ortsgruppe Viernheim. Am I. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr, findet im Gasthaus zum Freischüt⸗ unsere diesjährige f 1 infor- oranſfaſtung 8— Unsere Kameraden, Kameraden- K frauen und deren Angehörige sind zu dieser Feier herzlich 8 Heil Hitler! er Obmann: Hanf. ebe dees. S. b * r——— ⏑ ⏑ 0———— reer Jungvolk Viernheim. 0 6 0 Einladung. 90 0 am Freitag, den 29. De, abends 8 Unr, nat das 97 bins Kleine 0 . 9 MWoiſinacſiis Feier 0 0 ab.— Die Eltern des Jungvolles sowie Freunde und 5 Gönner des Jungvolks sind herzlichst eingeladen. Der Führer. 0 ö?. 8— ee e Familien⸗Abend der Handwerker am 2. Weihnachtsfeiertag abends um 8 Uhr im„Karpfenſaale“ gemütliches Beiſammenſein der Handwerker und Familienangehörigen. Hierzu lade ich herzlichſt ein und erwarte reſtloſe Beteiligung. Heil Der Führer der Handwerker: Hitler J. Wunderle. Besuchen Sie die Waclhnachts Fgennelmaussteng in Mannheim B 2. 15 Werktags 9-12 Uhr, 3—6 Uhr Aeblnel. Sog von 36 Uhr. Eintritt frei! Fin anzlerung von Neubauten gegen bequeme monatliche Ratenzahlung Hypothekenablüösung daselbst schnell u. günstig