Anana; frisch Pfund 93 4 Du. Fbubpherg 7 2 0 Liter ft. Narnner 72 1 Nuß-scninken klein Pfund 120 110 1 iter Wermut 1 Liter 68. Tilsiter o. Rind. 20% Pfd. 0.50 Schinken gek./ Pfd. 0.33 Schlack Worst i. Fettd. Pfd.. 40 Sardellen Import, ½ Pfd. 0.40 Glas 0.70 Sardellen-Filets Weinbiand Verschnitt J Flasche 2.40, ½ Fl. 1.40 Kirschwasser 50 0% J Flasche 4.60, ½ Fl. 2.50 Rum- Punsch 1/1 Flasche 3.90, ½ Fl. 2.— Feigen, Walnüsse Pfd. O, 55, 0 35 Paranüsse Mandat inen Pfund 0.22 Kranz 0.10 Schalmandeln Pfd. 1.40 Pfund 9-45. f Weinkelch opt. m. Schliff Abb. 1.. 3 Stöck 0.95 Weinkelch geschliffen Abb. 2. Stück 0.30 Burgen- Bowle, Steinzeu 5 Liter Inhalt Stück 6.7 Dazu passende Krüge deringzesſat 30. j. Majonaise ½ Pfd. einer welnprana 265 süß Orang Pfund Steinzeug Stöck 0.95 Weinkelch glatt, optisch Korkzieher, Stöck 0.15 en Abb. 3... Stück 0.22 14. Fleischsalat i. Maſonqise 1½ Pfd. Papierwaren: 345 1/1 Flasche e e 205 ½ Pfund Face wnen g, Bomlenglaser2 5, geschl. 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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden JJC ĩðx2 FFC 6 . d Todes-Anzeige . Am 2. Weihnachtsfeiertag, abends halb 11 Uhr verſchied unſer guter Vater und Großvater Herr Hugo rau dustao Moe Lokomotivführer i. R. im 79. Lebenjahr plötzlich und unerwartet. Viernheim, den 27. Dezember 1933 In tiefem Schmerze: Geschwister Nocky Familie Trippel Die Beerdigung findet morgen Freitag, den 29. Dez., nachmittags 3 Uhr vom Trauerhauſe, Weinheimerſtr. 33, aus ſtatt. Freitag ſeefriſchen gleichzeitig empfehle ich alle Sorlen demuse Salat, Zwiebel, Kar- toffel, 1a Eß⸗ u. Back⸗ äpfel, 14a Eß- u. Koch⸗ birnen, Orangen, Man⸗ darinen und Nüſſe, ſo⸗ wie Futtergelberüben zu den billigſten Preiſen Kempf, Mügelstraße l2 CCC 225 Mrieger- und Soldatenverein Teutonia. Den Kameraden die traurige Nach— richt, daß Gott der Herr unſeren alten Kameraden Hugo Nocky zur großen Armee abgerufen hat. Beer— digung Freitag 3 Uhr. Sammelpunkt im Gaſthaus zum Lamm. Ich erwarte reſt⸗ loſe Beteiligung. Der Vereinsführer. N. B. Haſſiaabzeichen und Kuffhäuſer⸗ nadel ſind zu tragen. Sämtliche Druckſachen für das Handwerk liefert Buchdruckerei Viernh. Anzeiger Telefon 117 Trauer kleidung Trauerhüte Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer- Riege! MANNHEIM— Paradeplatz kia Bez Hollen Schlafzimmer, Polster, Stahlmatr. an jeden, Teilzahl. Kat. frei. 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Die Paſſivität(Gründer und Ehrenmitglieder) und deren Angehörigen, die ſonſt nicht oft mit uns in Berührung kommen, laden wir ganz beſonders zu unſerem zeitgemäßen Familienabend ein, und hoffen ganz beſtimmt auf ihr Erſcheinen. Eintritt frei! Offene Getränke Saalöffnung 7 Uhr. Anzug 1. Garnitur. agagggegagamag Der Vorſtand. ſacgggggggaagggagmagacaggaggggaggggggggaggaggaggaggag Zeden Donnerstag N und Freitag empfehle 1 Pfd. 25 Pfg. Liter 28 Pfg. Lager: Aleranderſtraße 1 Guterhaltens Piano billig zu verkaufen. Von wem, ſagt der Verlag. seefrischen Kabliau prima Apfelwein Joh. Lang 8. n Sänger⸗Einheit gegr. 1872 Am Menfahrstag, abends 8 Ahr in den Freiſchützfälen Heufahrs⸗ Unterhaltungsabend f Wir laden hierzu unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen herzlichſt ein und bitten um recht zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. a tete e i Verloſung oder eine ſonſtige Geldſammlung findet nicht ſtatt. Zur Deckung der Unkoſten wird lediglich ein Eintrittsgeld einſchl. Programm von 25 Rpfg. erhoben. 8 JJ ͤͤ Zum neuen Jahre empfehle: Glückwunsch Karten in grosser Auswahl. Regensburger Marien-Kalender und Lahrer Hinkender Bote. Joh. Schweikart aemdededendendedcandnededdededndbadadddaddandde Papferhandlung. Nummer 302 Wie war es? Politiſcher Jahresrückblick. Das Jahr 1933 wird als Sieges jahr der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution Geſchichte werden. Zu Beginn des Jahres war General von Schleicher Reichskanzler. Er war Mitte De— zember 1932 ernannt worden und verſuchte noch mit dem alten Mittel der parlamenta— riſchen Mehrheitsbildung Politik zu machen. Aber alle ſeine Bemühungen ſcheiterten. So trat er am 28. Januar zurück. Am 30. Ja⸗ nuar berief Reichspräſident von Hindenburg den Führer der NSDAP, Adolf Hitler, zum Reichskanzler. Ein Kabinett des natio— nalen Zuſammenſchluſſes mit von Papen, Hugenberg, Frick und Göring wurde gebil— det. In der geſchichtlich denkwürdigen Nacht des 30. Januar zogen die braunen und grauen Kolonnen der SA und des Stahl⸗ helms durch das Brandenburger Tor, ur im Scheine von Tauſenden von Fackeln in der Wilhelmſtraße am Reichspräſidenten und dem neuen Reichskanzler vorbeizumar— ſchieren, umbrauſt von dem begeiſterten Ju— bel rieſiger Menſchenmengen. In der deut⸗ ſchen Geſchichte hatte ein neues Kapitel be— gonnen. r e Das Loſungswort am Neujahrstag: Aufwärts aus eigener Kraft! Serre eee Am 1. Februar wurde der Reichstag auf⸗ gelöſt. die Neuwahl wurde auf 5. März feſtgeſetzt. Eine Aenderung des Reichstags⸗ wahlrechts bewirkte die Ausſchaltung der Splitterparteien. Mitten in den Wahlkampf hinein platzte am 27. Februar das ſchimpf— liche Verbrechen der Inbrandſetzung des Reichstagsgebäudes. Dem entſchloſſenen Durchgreifen des Reichsminiſters Göring, der ſofort die Haupthetzer der Kommuniſten feſtſetzen und die marxiſtiſche Preſſe verbie⸗ ten ließ, iſt es zu danken, daß die ſchlimmſte Gefahr vom deutſchen Volke abgewandt wurde: das bolſchewiſtiſche Chaos, zu deſſen Herbeiführung der Reichstagsbrand das Signal hatte ſein ſollen. Die Reichstagswahl vom 5. März brachte der Regierung einen überwältigenden Sieg: 288 Abgeordnete der NSDAP. und 52 Ab⸗ geordnete der Kampffront Schwarz⸗weiß⸗ rot zogen in den Reichstag ein es war eine Regierungsmehrheit von 52 Prozent. Es erfolgte nun die Gleichſchaltung der Länder, indem Beauftragte der Reichsregierung an die Spitze der Vollzugsgewalt der Länder traten. Am 21. März wurde der neue Reichstag in der Potsdamer Garniſonkirche feierlich eröffnet. Am 23. März nahm der Reichstag nach einer großen programmati⸗ ſchen Rede des Kanzlers das Ermächtigungs⸗ geſetz an, wodurch der Regierung zur Durch⸗ führung des Wiederaufbaues völlig freie Hand gegeben wurde. 0 Das Statthaltergeſetz vom 7. April ſicherte ein für allemal die Einheitlichkeit des Reichs und der Reichspolitik. Das am glei⸗ chen Tage verkündete Geſetz zur Wiederher⸗ ſtellung des Berufsbeamtentums ermöglichte es, den Staatsapparat auch perſonell auf eine zuverläſſige Grundlage zu ſtellan. Für politiſche Gewalttaten wurde die Todesſtrafe eingeführt; die Reichsregierung erhielt das Recht, anzuordnen, daß die Todesſtrafe auch durch Erhängen vollzogen werden kann. Am 1. Mai wurde der Tag der nationalen Arbeit durch überwältigende Kundgebungen, an denen ſich auch die geſamte Arbeiterſchoßt freudig beteiligte, feſtlich begangen. Am ö Mai beſetzte die NS die Gewerkſchafts⸗ häuſer und ſtellte ſich an die Spitze der ae nannten„Freien“ Gewerkſchaften. Dami war die letzte Baſtion des Marxismus ge nommen. Die übrigen Gewerkſchaften wur den gleichgeſchaltet, der Weg für die Schaf ⸗ fung der großen Deutſchen Arbeitsfront war frei. Deren erſter Kongreß wurde am öſiſchen Negierung an die 9 7 53 175 A 5 2 Reichsregierung— d jranzöſiſche Votſchafter in Paris eingetroffen Paris, 29. Dezember. Der franzöſiſche Miniſterrat hat bekanntlich beſchloſſen, der Reichsregierung eine Denkſchrift überreichen zu laſſen, in der er die franzöſiſche Auffaſſung zur Frage der Abrüſtung und des deutſch⸗ franzöſiſchen Meinungsaus⸗ tauſches niedergelegt hat. Miniſterpräſi⸗ dent Chautemps hat dazu erklärt, daß mit Rückſicht auf den ſchwebenden Gedan⸗— kenaustauſch keine Mitteilungen über den Inhalt der angekündigten franzöſiſchen Denkſchrift gemacht werden könnten. Trotz⸗ dem bringen aber die Pariſer Blätter Mel⸗ dungen und Informationen, die das Weſent⸗ liche dieſer Denkſchrift darzuſtellen ſcheinen. Danach will Frankreich nicht nur die künf⸗ tigen Verhandlungen wieder im Rahmen der Abrüſtungskonferenz führen, ſon⸗ dern auch genau dort anknüpfen, wo die Genfer Verhandlungen im Oktober unter— brochen wurden. Frankreich will einen eige⸗ nen Plan für die allgemeine Abrüſtung vor⸗ legen, der auf den engliſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ſchlüſſen vom 23. und 24. September und auf der bekannten Simon-Erklärung vom 14. Oktober beruhen ſoll. Man ſpricht jetzt nicht mehr von„Probezeit und Bewäh⸗ rungsfriſt“, ſondern von zwei! Ueber⸗ gangsperioden von ſe bler Jah⸗ ren. In der erſten Periode, die mit der Unterzeichnung der Konvention beginnen ſoll, ſoll für die europäiſchen Heere ein ein⸗ heitlicher Typ mit kurzfriſtiger Dienſtzeit geſchaffen werden. Deutſchland ſoll 200 000 Mann und ein „enkſprechendes leichtes Defenſivmale⸗ rial“ erhalten. Frankreich würde 200 000 Mann im Inland und 200 000 Mann in den Kolonien erhalten, ebenſo ſeine geſamten vorhandenen Materialien. Während der erſten vier Jahre würde eine ſtändige gegenſeitiae Kontrolle swiſchen Mai in Berlin abgehalten und vom Reichs⸗ kanzler mit einer grundlegenden Rede er⸗ öffnet. 105 Ende Mai erfolgte der erſte große Angriff auf die Arbeitsloſigkeit. Am 13. Juni wur⸗ de das Unternehmen Reichsautobahn ge⸗ gründet. Mitte Juni ſank die Arbeitsloſig⸗ keit zum erſten Male unter die Fünfmillio⸗ nengrenze. Am 22. Juni wurde die. SPD. verboten. Am 27. Juni löſte ſich die deutſch⸗ nationale Front auf, Reichswirtſchaftsmini⸗ ſter Hugenberg erklärte ſeinen Rücktritt. Sein Nachfolger im Reichswirtſchaftsmini⸗ ſterium wurde Dr. e 99 e hrer nährungsminiſterium er auernführer Har der Otohlhelm wurde der NSDAP. eingegliedert. Am 28. Juni löſte ſich die Staatspartei auf, am 4. Juli Deutſche Volks⸗ partei und Bayeriſche Volkspartei, 5. Juli das Zentrum. Am 20. Juli wurde in Rom das Konkordat unterzeichnet, das nur die Beſtätigung dafür war, daß der Vatikan die Vertretung kirchlicher katholiſcher Intereſſen durch politiſierende Generäle für, überflüſſig hielt. Bei den Wahlen für die deutſche evangeliſche Kirche am 23. Juli kam die neue Staatsauffaſſung ebenfalls machtvoll zum Durchbruch. f Am 27. Auguſt war die große nationale Kundgebung zu Ehren des Jahrestages der Schlacht von Tannenberg, am gleichen Tage gelobten mehr als 80 000 Saarländer am Niederwalddenemal dem Kanzler und Deutſchland die Treue. Vom 30. Auguſt bis zum 3. September war der gewaltige Reichs parteitag der NSDAP. in Nürnberg, ö 1 den europaiſchen Heeren hergeſtellt werden. Im Verlauf der zweiten vier Jahre würde Deutſchland je nach dem Ergebnis der Kon⸗ trolle das Recht erhalten, ſämtliche Defen⸗ ſivwaffen zu beſitzen(einſchließlich Tanks und Flugzeuge), während die anderen Mäch⸗ te ihre Offenſivwaffen(Geſchütze mit einem Kaliber von über 105 mm und Tanks von mehr als 1500 to) zerſtören müßten. In franzöſiſchen Kreiſen gibt man ſich über die Erfolgausſichten dieſer Vorſchläge, die die ganze Enkwicklung ſeit der Genfer Kriſe zu ignorieren ſuchen, offenbar keinen Illuſionen hin. Es kommt in der Preſſe deullich zum Ausdruck, daß es ſich vorwie⸗ gend um ein lakkiſches Manöver zur Ver- ſchiebung der Schuldfrage und zur Vorbe⸗ reitung eventueller Aktionen im Völker- bundsrat handelt. An dieſem Zweck gemeſ⸗ ſen, wirkt die angewandle Methode aber ebenſo plump wie hinſichllich der Abrü⸗ ſtungsfragen ſelbſt. In der Pariſer Preſſe ſind übrigens die Meinungen über den Beſchluß der Regie⸗ rung geteilt. Das Blatt„Volonte“ beiſpiels⸗ weiſe ſetzt ſich für direkte Beſprechungen mit Deutſchland Die radikalſozialiſtiſche „Ere Nouvelle“ dagegen ſtimmt der Regie- rung zu. Es ſei ſehr richtig, ſo betont das Blatt, daß man ſich in Berlin, London und Rom darüber klar werde, daß alle ſchönen Vorſchläge nur Hirngeſpinſte ſeien und daß Frankreich nicht mit ſich ſpielen laſſe. Weitere Pariſer Vermutungen ein. cherheit abkommen engliſch⸗franzöſiſchen alſo zwei Uebergangsperiod lichen Typ mit kurz wie bereits oben Ueber den Inhalt der franzöſiſchen Denk- ſchrift erfährt man aus unterrichteten Krei-⸗ ſen noch, daß das Pariſer Kabinett den vom Reichskanzler Hitler betonten Willen zur Verſtärkung der europäiſchen Nichtangriffs⸗ pakte und zur Annahme einer gegenſeitigen allgemeinen Rüſtungskontrolle mit friedigung zur Kenntnis nehme. am 1. Ortover der Tag des deutſchen Bau⸗ ern. Im Zuſammenhang mit außenpoliti⸗ ſchen Fragen wurde am 14 Oktober der Reichstag aufgelöſt. Am 12. Novemper war die Neuwahl, bei der ſich das deutſche Volk mit einer Einmütigkeit, die in der Welt ein⸗ zig daſteht, hinter die Regierung Hitler ſtellte. 95 Prozent der Wahlberechtigten be⸗ jahten die Frage, ob ſie die Politif des Reichskabinetts Hitler billigen und über 9. Prozent ſtimmten für die nate alſozialiſti— ſchen Wahlvorſchläge. Am 1. 2 dere folgte der Einbau der NSDAP. in den Staat durch ein beſonderes Geſetz. Am 12. Dezember wurde der neue Reichstag er⸗ öffnet. Am 23. Dezember ging nach mehr als dreimonatiger Dauer der Prozeß gegen die Reichstagsbrandſtifter zu Ende; der Holländer van der Lubbe wurde zum Tode verurteilt. 5 Eine große Reihe von neuen Geſetzen zeigt, daß die Regierung den Wiederaufbau mik Ernſt und Nachdruck betreibt. Hierher gehören das Geſetz zur Verhütung erbkran⸗ ken Nachwuchſes, das Feierabendwerk „Kraft durch Freude“, das Schriftleitergeſetz. die Gründung eines deutſchen Werberates, die Fortführung des Ständiſchen Aufbaues und anderes mehr. In der Außenpolitik trat Reichs⸗ kanzler Hitler mit größter Tatkraft für Verſtändigung unter den Nationen auf dem Wege direkter Verhandlungen ein. Am 14. Oktober erklärte Deutſchland ſeinen Rücktritt von der Abrüſtungskonferenz und meldete ſeinen Austritt aus dem Völkerbund an. Am er⸗ Be⸗ ö zöſiſchen Außenminiſter Paul-Boncour Aber die Vorbedingungen Deukſchlands, ein 300 000-Mann⸗-Heer, die Aufrechter⸗ haltung der SA und 55 und das Ma- kerial für ein 300 000-Mann-Heer, ſtün⸗ den in abſolutem Gegenſatz zu den Ar- beiten der Abrüſtungskonferenz. Frankreich könne ſich keinem Aufrü⸗ ſtungsverlangen Deutſchlands anſchließen. Die franzöſiſche Regierung teile keineswegs den Peſſimismus der leitenden Politiker in Deutſchland hinſichtlich des Ergebniſſes der Abrüſtungskonferenz. Sie glaube im Ge⸗ genteil, daß nur im Rahmen des Völker⸗ bundes und auf dem Wege der Herabſet—⸗ zung der Rüſtungen die internationale Si⸗— geſchaffen werden könne, die die grundlage der Anerkennung des Gleichbe— rechtigungsgrundſatzes bilde. Um das End⸗ vorzubereiten, ſei das Pariſer Kabinett zu allen Verhandlungen mit den intereſſierten Staaten bereit und erneuere die Abrüſtungsvorſchlä die auf Grund der 1 am 23. orden ſeien, von je vier Jahren vorſahen. Während der erſten alle europäiſchen Heer Jahre würden einem einheit- Dieuftzeit ver- einheiklicht werden. iſchland würde— erwähnt— über 200 000 Mann regulärer Soldaten unter Ausſchluß der militärähnlichen Verbände und über ein dieſen e Defenſivmakerial verfügen. Streitkräften enkſprechendes leichkes Francois⸗Poncet in Paris Botſchafter in Berlin, Der franzöſiſche Francois⸗Poncet, iſt am Donners⸗ tagvormittag in Paris eingetroffen. Er würde bereits am Nachmittag von dem fran⸗ empfangen. 1 U 5. Mai war der Berliner Vertrag mit Sow⸗ jetrußland erneuert worden, am 15. Juli wurde in Rom der Viermächtepakt zwiſchen Italien, Deutſchland, England und Frank⸗ reich unterzeichnet. Am 15. November emp⸗ fing der Reichskanzler den polniſchen Ge⸗ ſandten in Berlin zur Einleitung direkter deutſch⸗polniſcher Verhandlungen über die zwiſchen beiden Mächten ſtrittigen Fragen. Zu Italien wurden freundſchaftliche Bezie⸗ hungen angeknüpft, die in wiederholten Ve⸗ ſuchen deutſcher Miniſter in Rom und in Gegenbeſuchen in Berlin zum Ausdruck ka— men. a So hat das abgelaufene Jahr eine Fülle großer und umwälzender Ereigniſſe ge— bracht. Ungeheures iſt geleiſtet worden. Nach dem Sieg im Innern gilt es jetzt, dem deutſchen Volke auch die äußere Freiheit und Gleichberechtigung zu erringen. Wahlzwiſchenfall in Rumänien Crajowa, 29. Dezember. hier kam es zu den bisher ſchwerſien Ju⸗ ſammenſtößzen während des ganzen Wahl- kampfes. Eine große Gruppe von nakional⸗ zaraniſtiſchen Wählern ſtieß vor einem Wahllokal mit Anhängern der Regierung zuſammen. Es kam zu einer regelrechlen Skraßzenſchlacht zwiſchen den beiden Grup⸗ pen, bei der von Schußwaffen Gebrauch ge⸗ macht worden iſt. Vier Nakionalzaraniſien wurden durch Schüſſe ſchwer verletzt. Einer der Verletzten erlag bald ſeinen ſchweren Verletzungen. f. Lokales Viernheim, 29. Dez. * Milchabſatzgenoſſenſchaft in Viernheim. Nunmehr wird in unſerem Ort die ſchon jahrelang ſchwebende Milchfrage geklärt. Schon jahrelang leiden die Landwirte unter der Abſatzloſigkeit der Milch, die nun durch Zuſammen⸗ ſchluß ſämtlicher Milcherzeuger(Kuhhalter) be- hoben werden wird. Heute Freitag Abend findet im Engelſaale eine Verſammlung ſtatt, wozu ſämtliche Milcherzeuger zum Erſcheinen verpflichtet ſind.(Siehe Inſerat). » Lohnſteuerbelege einſenden. In vorliegender Ausgabe macht das Finanzamt auf die Einſendungspflicht der Belege über den Steuer- abzug vom Arbeitslohn(Lohnſteuerbelege) pro 1933 aufmerkſam. Wir verweiſen insbeſonders alle Arbeitgeber auf dieſe wichtige Bekanntmach⸗ ung.(Siehe Inſerat). * Eine Weihnachtsfeier des Jung⸗ volkes findet heute Freitag abend 8 Uhr im Parteilokal zum„Kaiſerhof“ ſtatt. Wir machen die Jungens nebſt ihren Angehörigen nochmals darauf aufmerkſam und bitten um zahlreichen Beſuch. Eintritt frei!(Siehe Inſerat). * Zwei Maikäfer wurden uns in die Redaktion gebracht. Die beiden Frühlingskünder hatten ſich wohl zu Früh an die Erdoberfläche gewagt und werden ſo ihre Vorwitzigkeit mit dem Leben büßen müſſen. Bf. Neckarau auf dem Wald⸗ ſportplatz. Am kommenden Sonntag, den 31. Dez. gaſtiert der Gauligaverein V.f. L. Neckarau mit ſeiner kompletten 1. und 2. Mannſchaft auf dem hieſigen Waldſportplatz. Es wird ein hoch⸗ intereſſantes Spiel zu erwarten ſein, zumal auch die„Grünen“ in ſtärkſter Aufſtelluug das Spiel beſtreiten werden. Für alle Sportfreunde iſt dieſes Spiel ein beſonderer Anziehungspunkt, weshalb niemand verſäumen darf, am Sonntag auf dem Waldſportplatz anweſend zu ſein. Viern- heimer Sportfreunde, zeigt, daß ihr noch immer hinter den„Grünen“ ſteht, erſcheint reſtlos auf dem Waldſportplatz und erfreut durch Euren Be— ſuch die Mannſchaft, damit ſie ſich aus dieſem Kampfe mit dem großen Gegner Mut ſchöpft, damit die reſtlichen Verbandsſpiele ſiegreich be⸗ endet werden. Alſo: am Sonntag auf zum Waldſportplatz zum Großkampf! Die Weihnachtsfeſer des S.⸗N.⸗Sturm 15/221 U' heim. Am 2. Weihnachtsfeiertage hielt der S.⸗A.⸗ Sturm 15/221 im vollbeſetzten Kaiſerhofſaale ſeine Weihnachtsfeier ab. Zur Eröffnung der Feier ergriff der Sturmführer Fr. Stephan das Wort, begrüßte die Anweſenden, beſonders die Herrn der Standarte und des Sturmbannes, dankte für den zahlreichen Beſuch. Sodann über gab Herr Sturmführer Stephan dem Herrn Standartenführer Eichel das Wort. Herr Eichel richtete warme Worte an das anweſende Publi— kum. Unter anderem führte er aus, unſeren großen Führer Reichskanzler Adolf Hitler treu zur Seite zu ſtehen. Auch einen anderen großen Kämpfer ſollte man nicht vergeſſen, den Stabs- chef Röhm. Es war der Mann der unſerem Führer die S.A. als ſtarke Stütze zubrachte. Dieſen beiden großen deutſchen Männern brachte Herr Eichel ein dreifaches„Sieg Heil!“ Hier⸗ auf folgte ein ſchönes Gedicht über Deutſchlands Schmach durch Verſailles, geſprochen von einem Mädchen. Nun kam der humorvolle Jungge- ſellenſchwank„Ein Weihnachtsengel“, aufgeführt von 2 Damen und 2 Herren. Dies war ein kleiner Einblick in das Leben der weiberfeind-— lichen Junggeſellen. Auch an Weihnachten können ſolche Herren von dem weiberfeindlichen Wahn befreit werden durch die Gutmütigkeit und Liebe des holden weiblichen Geſchlechts. Das hat man hier in dieſem Schwank ſo deutlich erſehen kön— nen. Ein ſchönes Duett Lebensanfang und Le⸗ bensende geſungen von einem jungfriſchen Kinde und einem zitternden Greis, verſchönerte den Abend. Schöne Melodien und Refrains wechſel⸗ ten dauernd einander ab. Das wunderbare Me⸗ lodram„Der Fremdenlegionär“ mit ſeinem er- greifenden Schilderungen war ein ſchönes Bild. Vor allen Dingen eine Mahnung für Jünglinge vor der Hölle von Marrokko. Der Horſt-Weſſel Prolog war ein ſchönes Werk. Darauf folgte ein ernſtes Spiel„S.A. marſchiert oder Horſt⸗ Weſſel“. Ein Blick in das heldenhafte Leben dieſes deutſchen Sturmführers Horſt Weſſel. Edle, ernſte und liebevolle Handlungen ſpielten ſich hier auf der Bühne ab. Das Publikum wurde direkt in Bann gezogen. Auch bei der hinter⸗ liſtigen Erſchießung und bei dem Sterben dieſes großen deutſchen Helden, ſind vielen Zuſchauern die Tränen gekommen. Was muß dieſes edle deutſche Herz alles gelitten haben. Nun kam die Komik„Die 3 Perlen der Kompanie“. Hier folgte Lachſalve auf Lachſalve. Unikume, Figuren rein zum totlachen. Das Publikum kam nicht mehr zu Ruhe. Applaus folgte auf Applaus. Die verſchiedenen Pauſen wurden mit komiſchen Vorträgen eines großen Unikums ausgefüllt. Alles lachte Tränen. Ich will nicht vergeſſen ſämtlichen Darſtellern der aufgeführten Stücken meine Anerkennung zu zollen. Es wäre verfehlt, wenn man einen oder den anderen Spieler oder Spielerin beſon⸗ ders hervorheben würde, denn jeder Spieler u. Spielerin gab ihr beſtes Können her. Ich kann mit Gewißheit ſagen, daß ich ſchon ſelten ein ſolch ſchönes Weihnachtsfeſt mit erlebt habe, wie dieſes Weihnachtsfeſt des S. A.⸗Sturm 15/221 Viernheim. Es konnte jeder mit der Ueber- zeugung nach Hauſe gehen, ein paar genußreiche Stunden verlebt zu haben. Heil Hitler. Ein Beſucher. Erste Ulernnelmer Tonlmscnhau Achtung heute Freitag und Samstag! Die grösste Sensatſon im Tonklim Autobanditen. Syloester und Beuſahr Der schönste u. herrlichste Wiener Tonfilm Johann Strauss. Mit Michael Bohnen, Lee Parry, Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Heute Freitag und morgen Samstag kommt im Central⸗Film⸗Palast ein echter Publikums Schlager zur Vorführung „Autobanditen“. Ein Senſationstonfilm wie man noch keinen geſehen hat. Haben Sie Ner- ven? Dieſer Film iſt eine gute Probe darauf. Buck Jones, der Mann ohne Nerven iſt der toll⸗ kühnſte Senſationsdarſteller Amerikas. Die ſpannenſte Kriminalaffäre iu Verbindung mit Renbahnkataſtrophen und ſenſationelle Verbrecher- methoden der Autobanditen werden in dieſem packenden Tonfilm aufgedeckt. Ein Beſuch aller Filmfreunde iſt dieſem erſtklaſſigen Senſations⸗ Tonfilm ſicher. Achtung! Sonntag(Sylveſter) und Mon- tag Neujahr zeigt man was ganz apartes, nämlich: Der herrlichſte und ſchönſte Wiener Tonfilm„Johann Strauß k. u. k. Hofballmuſik⸗ direktor“ Ein Muſikfilm voll Wiener Humor und Wiener Walzer. Geſchichten aus dem Wiener Wald ſind ewig jung und ewig alt. Johann Strauß der Meiſter des Wiener Walzers wer kennt ihn nicht. Die ganze Welt kennt ihn und ſingt und tanzt auf ſeine Melodien. Alle Film⸗ und Muſikfreunde werden ſich dieſen ganz außergewöhnlich herrlichen Tonfilm anſehen, was ſchöneres kanns nicht mehr geben. In den Hauptrollen: Michael Bohnen, Lee Parry, Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Wer das neue Jahr gut anfangen will der beſucht den ſchönſten aller Wienerfilme„Johann Strauß“. Für alle Beſucher ein Hochgenuß der allen lange in Erinnerung bleiben wird. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Film⸗Palaſt. Das Haus der beſten Tonfilme. — Bekanntmachung Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Auch in dieſem Jahre werden wieder Karten zur Enthebung von Neujahrsgratulationen gegen Entrichtung von wenigſtens 2.— RM. ausge⸗ geben. Die Namen derjenigen Perſonen, die von dieſer Entrichtung Gebrauch machen, werden in den hieſigen Zeitungen am 31. ds. Mts. veröffentlicht. Wir bitten um rege Beteiligung, da der Erlös der Winterhilfe zugeführt wird. Schluß der Einzeichnung Samstag, vormittags 10 Uhr. Betr.: Milchpreis. Wir bringen hiermit zur öffentl. Kenntnis, daß lt. Anordnung des Milchverſorgungsver⸗ bandes Nordbadens der Verkaufspreis für Friſch⸗ milch auf 24 Pfg. pro Liter feſtgeſetzt wurde. Dieſe Anordnung tritt ab 1. Januar 1934 in Kraft. Betr.: Gewährung von Sachleiſtungen an Hilfs- bedürftige, Bedarfsdeckungsſcheine B, nach dem Geſetz vom 1. Juni 1933. Die Ausgabe der Sammelkarten für Ab⸗ ſchnitte von Bedarfsdeckungsſcheinen an die zu⸗ gelaſſenen Verkaufsſtellen erfolgt am Dienstag, den 2. Jaunar 1934, nachm. von 2 bis 3 Uhr auf unſerem Wohlfahrtsamt-⸗ Die von uns ausgeſtellten Bezugsſcheine verlieren nach dieſem Zeitpunkte ihre Gültigkeit. Betr.: Reinigung der Kamine. Am Dienstag, den 2. Jannar 1934 gen. wird in unſerer Gemeinde mit der Reinigung der Kamine begonnen. Viernheim, den 28. Dezember 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In komm. Vertretung: Bechtel. Aufforderung zur Einsendung der Lohnsteuerbelege für das Kalenderjahr 1033. Auf Grund der Verodnung des Reichsmi⸗ niſters der Finanzen vom 2. Dezember 1933 ſind bis ſpäteſtens 15. Feb. 1934 einzuſenden: 1. von den Arbeitgebern, die im Kalenderjahr 1933 die Lohnſteuer in bar oder durch Ueberweiſung abgeführt haben, a) für die am 31. Dezember 1933 beſchäf⸗ tigten Arbeitnehmer Lohuſteuerbeſcheinig⸗ ungen auf der zweiten Seite der Steuer- karte 1933 in deſſen Bezirk die Steuer- karte 1934 ausgeſchrieben worden iſt; b) für die im Laufe des Kalenderjahres 1934 aus dem Dienſtverhältnis ausgeſchiedenen Arbeitnehmer Lohnſteuer⸗Ueberweiſungs⸗ blätter an das Finanzamt, in deſſen Be- zirk die Steuerkarte 1933 ausgeſchrieben worden iſt. Vordrucke zum Lohnſteuer⸗ Ueberweiſungsblatt ſind anfangs Januar 1934 bei dem Finanzamt koſtenlos erhältlich. Die Ausſchreibung und Einſendung von Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblätter hat dann zu unterbleiben, wenn der Arbeitgeber ſchon bei dem im Laufe des Kalender- jahres erfolgten Ausſcheidens des Arbeit- nehmers auf der zweiten Seite der Steuer- karte 1933 eine vollſtändige Lohnſteuer⸗ beſcheinigung ausgeſchrieben hat. Bei der Angabe der Höhe der einbehaltenen Lohnſteuer in den Lohnſteuerbeſcheinigungen und Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblättern iſt bei ledigen Arbeitnehmern auch der Ledigenzuſchlag(der bis 30. Juni 1933 erhoben wurde) zu berückſichti⸗ Dabei iſt durch Eintragen des Buchſtabens an der quadratiſch umrahmten Stelle der 11 77 2 Lohnſteuerbeſcheinigung bezw. des Lohnſteuer-⸗ Ueberweiſungsblatts darauf hinzuweiſen, daß der Ledigenzuſchlag erhoben worden iſt. ſtandshilfe, die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe und die Bürgerſteuer ſind in die nicht aufzunehmen. Die Ehe⸗ Lohnſteuerbelege 2. von den Arbeitnehmern, bei denen im Ka⸗ lenderjahr 1933 die Lohnſteuer durch Ver⸗ wendung von Steuermarken entrichtet wurde, die Steuerkarte 1933 und die Einlagebogen, die im Kalenderjahr 1933 zum Einkleben der Steuermarken verwendet worden ſind, an das Finanzamt, in deſſen Bezirk der Arbeit- nehmer am 10. Oktober 1933 ſeinen Wohn- ſitz hatte. Dabei iſt die Nummer der Steuer- karte 1934 und die Gemeindebehörde, die dieſe ausgeſtellt hat, zu bezeichnen. Auf die Verpflichtung zur Einſendung der Steuerkarten und der Einlagebogen haben alle Arbeitgeber(auch wenn ſie den Steuerabzug im Ueberweiſungsverfahren durch. führen) durch Anſchlag in den Arbeits- und Geſchäftsräumen hinzuweiſen. von den Arbeitnehmern, die am 31. Dez. 1933 in keinem Dienſtverhältnis ſtehen, die in Beſitz befindliche Steuerkarte 1933 an das Finanzamt, in deſſen Beſitz der Arbeitnehmer am 10. Oktober 1933 ſeinen Wohnſitz hatte. Dabei iſt die Nummer der Steuerkarte 1934 und der Gemeindebehörde, die dieſe ausge— ſtellt hat, zu bezeichnen. Nähere Auskunft erteilt das Finanzamt. Heppenheim, den 27. Dezember 1933. Finanzamt. Landw. Geld⸗ u. Waren⸗ genoſſenſchaft e. G. m. b. H. Wieder eingetroffen Kleie und Futtermehle, Malzkeime, Trockenſchnitzel, Sojaſchrot. Gerste und Haferschrot, Reps⸗ kuchen, Erdnußkuchen und Erdnußkuchenmehl. Flschmehl und Kälbermehl, Haferflocken, Leinſamen, Futterkalk, Viehsalze, Hühner futter. Beſtellungen auf Thomasmehl u. Kainit können beiunſerem Rechner gemacht werden. Der Vorſtand. Ab heute Freitag, Samstag, Silveſte und Keujahr die koloſſale Aufführung i N Union⸗Film⸗Halaſt. Was man können muß, um ein Filmſtar zu werden. Von Ramon Novarro. Ramon Rovarro ſpielt die Hauptrolle in dem neuen Metro⸗Goldwyn⸗Mayer⸗Film„Der Sohn des Rajah“ der ab heute im Union⸗Theater ge- zeigt wird. g Sie glauben wahrſcheinlich, es genügt, ein guter Schauſpieler zu ſein, um im Film etwas zu erreichen, aber das iſt ein Irrtum. Talent iſt die ſelbſtverſtändliche Vorbeding⸗ ung, ohne die man überhaupt nicht in die heil. Hallen, die man ſo einfach„Atelier“ nennt, hin. eingelaſſen wird, aber Talent allein genügt ab- ſolut nicht. Man muß über viele Fähigkeiten verfügen, und trotzdem wird immer gerade das gebraucht, was man noch nicht kann, und dann heißt es neben der anſtrengenden Atelierarbeit auch noch Unterricht zu nehmen. So ging es mir bei„Ben Hur“ und ſo geht es mir noch heute bei allen Filmen, die ich drehe.— Und ich glaube, ich werde nie aus gelernt haben, ſolange ich beim Film bin. In„Ben Hur“ mußte ich ein römiſches Wagenrennen fahren, und wenn Sie finden, daß das leicht iſt, muß ich Sie bitten, es doch ein⸗ mal zu verſuchen. In dem Film„Die fliegende Flotte“ mußte ich ſogar mein Flugzeug ſelbſt ſteuern, und wenn ich auch gewöhnt bin, ein Steuerrad zu haben, ſo iſt es doch nur immer das meines Wagens, und mit dem Auto bleibt man wenigſtens mit vier Rädern am feſten Erdboden, während man im Flugzeug vollſtändig in der Luft hängt, im wahrſten Sinne des Wortes. NADSE EVAN S cONHRAD NAGEL HARUORIE RAE EAU egi: Oercgiues Hegel eg. e Nero Solos layer ric i bHõrtHν,,e e gacus 2 25 ö n In„Spiel im Morgengrauen“, dem Film, der nach einer Novelle von Schnitzler gedreht wurde, ſpiele ich einen öſterreichiſchen Offizier. Auch das war nicht einfach. Nicht nur, daß ich gehen und grüßen lernen mußte, wie das die öſterreichiſchen Offiziere laten, ich mußte mir auch noch die bekannte öſterreichiſche Liebenswür⸗ digkeit aneignen, und vor allem mußte ich lernen, ein Monokel zu tragen. Das war faſt ſo ſchwer, wie das Reiten auf einem Araberpferd, was in einem anderen Film von mir verlangt wurde. Für den Film„Sänger von Sevilla“ mußte ich mich mit den Gewohnheiten und Sitten eines Kellermeiſters vertraut machen und außerdem noch fechten lernen. Das ſchwerſte Kunſtſtück habe ich aber für meinen letzten Film erlernt, für„Der Sohn des Rajah“, der gerade fertiggeſtellt worden iſt. Ich kann mich lebend eingraben laſſen und trotzdem am Leben bleiben. Das iſt ein altes Kunſtſtück der Hindukrieger, die ſich dadurch oft das Leben gerettet haben. Man kann nie wiſſen, wozu einem all das, was man im Film lernen muß, noch nützlich ſein wird. Deswegen darf man nie unmutig werden, auch wenn eine Rolle ſehr große An⸗ forderungen an einen ſtellt. Was man kann, das kann man für ſein ganzes Leben. Sichert euch Plätze bei dieſem ganz gewaltigen Großtonfilm allererſten Ranges. eee 2 Sie erhalten wenn Sie Ihre Beſtellung für Januar ſofort aufgeben, unſere Zeitung bis Ende dieſen Monate koſtenlos Gute Steuereinnahmen Erhöhtes Aufkommen an Skeuerzöllen und 0 Abgaben. Berlin, 29. Dezember. Im November 1933 hat ſich das Aufkom⸗ men an Steuern, Zöllen und Abgaben gut entwickelt. Die Einnahmen betrugen in Millionen Reichsmark(in Klammern die ent⸗ ſprechenden Zahlen für den November 1932): Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 319,3(311.3), Zölle und Verbrauchsſteuern 222,8(193,1), zuſammen 342,7(504,4). In der Zeit vom 1 April 1933 bis zum 30. November 1933 betrugen: Beſitz⸗ und Verkehrs⸗ ſteuern 2656,5(2632.9), Zölle und Verbrauchsſteuern 1870,0(1822,6), zuſam⸗ men 4526,5(4455,5). Von den Steuern, in denen ſich die lau- fende Wirtſchaftsenkwicklung ſpiegelt, hat ſich im November beſonders die Lohnſteuer, deren Ergiebigkeit jeden Monat zunimmt, gut entwickelt. Das Aufkommen veranlagker Einkommenſteuer war im November 1933 faſt doppelt ſo groß, wie im November 1932. Auch das Aufkommen an ſeglicher Einkom- menſteuer überſtieg im November das Auf- kommen im gleichen Monat des Vorjahres. Das Aufkommen an Zöllen iſt im Vergleich mit dem Vorjahr im November elwas höher geweſen: 70,4(67,7). Zur Arbeitsbeſchaffung Die Flüſſigmachung von Keichsſteuerräck⸗ b ſländen. Berlin, 29. Dezember. Zu den Maßnahmen der Reichsregierung wegen Flüſſigmachung von Reichsſteuerrück— ſtänden für Arbeitsbeſchaffung wird amtlich mitgeteilt: Eine Verlängerung der Friſt, innerhalb deren der Ankrag bei dem Finanzamt einge- reicht werden kann, wird nicht erfolgen. An- kräge, die ſpäler als am 31. Dezember 1933 bei dem Finanzamt eingehen, können nicht berückſichligt werden. Die Erſatzbeſchaffung, Inſtandſetzung, Ergänzung, Wohnungsein⸗ teilung, der Umbau oder Ausbau muß mit dem 31. März 1934 abgeſchloſſen ſein. Lediglich, wenn es ſich um Beſchaffung von Erſatzgegenſtänden des gewerblichen oder landwirtſchaftlichen Anlagekapitals han- gelt, deren Lieferung oder Einbau aus tech— niſchen Gründen nicht innerhalb der Friſt bis zum 31. März 1934 möglich iſt, kann im Einzelfall Friſtverlängerung gewährt wer— den. Ein ſolcher Grund iſt beiſpielsweiſe ge— geben, wenn es ſich um einen Gegenſtand handelt, den die Lieferfirma nicht auf Lager hat, ſondern erſt herſtellen muß, und deſſen Herſtellungsdauer bei ſofortigem Beginn der damit verbundenen Arbeiten über den 31. März 1934 hinausreicht. In dem Fall kann eine Verlängerung der Lieferfriſt bis zum 30. Juni 1934 zugeſtanden werden. diterreith Keine Entlaſſung des Gauleiters Leopold aus dem Konzenkrakionslager. Wien, 29. Dezember. Gegenüber einer im deutſchen Rundfunk verbreiteten Meldung, daß der frühere nie— deröſterreichiſche Landtagsabg. Hauptmann a. D. Leopold am 24. ds. Mts. aus dem Konzentrationslager Höllersdorf entlaß⸗ ſen worden ſei, wird von zuſtändiger Seite feſtgeſtellt, daß 115 Leopold nach wie vor in Wöllersdorf befindet. Neue Zeitungsverbote Das Bundeskanzleramt hat für die Dauer eines Jahres wieder eine Reihe deutſcher Zeitungen und Zeitſchriften verboten. Es befinden ſich darunter u. a. die„Lederarbei— ter⸗Zeitung“, Berlin, die Münchener„Sonn— tag⸗Morgen⸗Poſt“ und die„Deutſche Turn— Zeitung“, Leipzig. Ferner wurde die jetzt in Prag erſcheinende„Neue Weltbühne“ berboten. Die Viirgerrolle in Preußen Durchführungsverordnung zum Gemeinde- verfaſſungsgeſeßh. Berlin, 29. Dezember. Der preußiſche Miniſter des Innern hat jetzt eine Durchführungsverordnung zum Ge— meindeverfaſſungsgeſeßz vom 15. Dezember ds. Is. erlaſſen, in der beſtimmt wird, daß die Gemeinderäte vorbehaltlich der ſpäteren Verleihung von Stadt⸗ oder Gemeindebrie— fen ſpäteſtens bis 1. April 1934 zu berufen find. Die Berufung ſoll mit größter Be— ſchleunigung erfolgen. Das Gemeindever⸗ faſſungsgeſetz macht einen Unterſchied zwi⸗ ſchen Einwohnern und Bürgern der Gemeinden. Die Bürger ſind in eine Bür⸗ gerrolle einzutragen, ſie müſſen ihre Kräfte ſederzeit ehrenamtlich in den Dienſt des Wohles der Gemeinde ſtellen. Die Durch⸗ führungsverordnung formuliert die Begriſſe „Einwohner“ und„Bürger“ folgenderma— ßen: Einwohner der Gemeinde iſt, wer in ihr nach den Vorſchriften des Bürgerlichen Ge⸗ ſeibuches ſeinen Wohnſit hal. Bürger der Gemeinde iſt bis zur endgültigen Regelung jeder teichsdeulſche Einwohner. der über 25 Jahre alt iſt und ſelt dem 1. Zuli 1933 in der Gemeinde ununkerbrochen wohnt. Wer nach dieſem Zeitpunkt zugezogen iſt, erwirbt das Bürgerrecht erſt, wenn er ſeit einem Jahre in der Gemeinde ſeinen Wohn⸗ ſitz hat. Bürger der Gemeinde ſind ferner ohne Rückſicht auf die Dauer des Wohn⸗ ſitzes in der Gemeinde aktive Reichs- und Staatsbeamte und hauptamtliche Beamte der Gemeinde, ſowie die oberſten örtlichen Leiter der NSDAP. und die rangälteſten Führer der Sturmabteilungen oder der Schutzſtaffeln der NSDAP. Ein feines„Fremdenheim“ Skaaksfeindliche Juſammenkünfte aufgedeckt. München, 29. Dezember. Die Bayeriſche Politiſche Polizei teilt mit: Bei der Bayeriſchen Politiſchen Polizei liefen wiederholt Anzeigen ein, daß in dem Gäſte⸗ haus„Parkvilla“ früher Villa Iswolſky in Rottach ſtaatsfeindliche Zuſammen⸗ künfte abgehalten, mit Vorliebe ruſſiſche Sender angehört und insbeſondere von der Inhaberin der Villa die unglaublichſten Greuelerzählungen verbreitet wur⸗ den. Es werde in der Villa erhebliche Nackt⸗ kultur getrieben. Die Bayeriſche Politiſche Polizei ſah ſich deshalb veranlaßt, in den frühen Morgenſtunden des zweiten Weih— nachtsfeiertages eine Razzia abzuhalten. Im Anſchluß an die Kazzia wurden 13 männliche und jüdiſche Gäſte, ſowie die Be⸗ ſitzerin und eine 24 jährige Freundin des Ankiquikätenhändlers Roſenau in Schutzhaft genommen und mit Kraftfahrzeugen der Po- litiſchen Polizei nach München verbracht. Ei- nige jüdiſche Einwohner RNokkachs, die zu den ſtändigen Gäſten des geſchloſſenen Betriebes gehörten, wurden gleichfalls feſtgenommen. Wie ſehr gerade die jüdiſchen Kreiſe be— ſtrebt ſind, im Ausland Propaganda gegen Deutſchland zu machen, geht aus dem Um⸗ ſtand hervor, daß ſich ein Teil der feſtge— nommenen Perſonen vor dem Prager Par— lament photographieren ließ und die Bilder mit der Aufſchrift verſah„deutſche Emigran— ten vor dem Parlament“, obwohl ſie ihren Haben auch heute noch in Deutſchland haben. Dentſche Tagesſchun Führertagung dee NSDAP. auf dem Ober⸗ ſalzberg. Die nächſte Führertagung der NSDAP., die für Anfang Januar vorgeſehen iſt, findet vom 5. bis 7. Januar auf dem Oberſalzberg (Berchtesgaden) ſtatt. Am Tage vorher ver— ſammeln ſich bereits die Reichsleiter, die Amts— leiter der Oberſten Leitung der PO. und die Gebietsinſpekteure zu einer Beſprechung im Braunen Haus in München. d Vorzugsbeförderungen bei Reichs poſt. Beamte der Deutſchen Reichspoſt, die ſich um die nationale Volkserhebung außerge— der Deutſchen wöhnlich verdient gemacht haven, ollen nach einer Verfügung des Reichspoſtminiſters außer der Reihe befördert werden. Es handelt ſich dabei vorwiegend um Beam⸗ te, die ſich vor dem 30. Januar 1933 als Mitglieder der nationalen Verbänden(SA, SS, Stahlhelm) oder als Amtswalter oder Redner der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei beſonders tatkärftig gezeigt, im Dienſte bewährt haben und im übrigen nach ihren Fähigkeiten und Leiſtungen den Anforderungen entſprechen, die mit der Be⸗ förderung verbunden ſind. Keine Inſtandſetzungszuſchüſſe für abbruch⸗ reife Gebäude. Bei den Beratungen des Ausſchuſſes der Reichswohnungskonferenz iſt zur Sprache gekommen, daß vielfach Reichszuſchüſſe auch für die Inſtandſetzung oder den Umbau von Gebäuden beantragt werden, deren Wieder— herſtellung nicht im allgemeinen Intereſſe liegt. Als Beiſpiel wurden insbeſondere Ge— bäude angeführt, die in Stadtvierteln liegen, welche für eine Sanierung in Ausſicht ge— nommen ſind. Der Reichsarbeitsminiſter hat an die Wohnungsreſſorts der Landesregie— rungen ein Rundſchreiben gerichtet, in dem er darauf hinweiſt, daß Zuſchüſſe nur gege⸗ ben werden ſollen, wenn die Arbeit volks— wirtſchaftlich wertvoll iſt. Es ſei ſelbſtver— ſtändlich, daß als volkswirtſchaftlich wert⸗ voll nicht Arbeiten angeſehen werden kön— nen, durch die verfallene Gebäude nur völ— lig unvollkommen wieder hergeſtellt wer— den oder durch die Gebäude inſtandgeſetzt werden, deren Abbruch in naher Zeit bevor— ſteht. Der Deutſche Anwaltsverein aufgelöſt. Der Deutſche Anwaltsverein, die größte bisher in Deutſchland beſtehende Juriſtenorganiſation mit 15 000 Mitglie— dern, unter denen bis vor kurzem noch 3000 jüdiſche Anwälte waren, iſt in Hamburg in einer Vollverſammlung der Mitglieder nach entſprechender Satzungsänderung aufge— hö ſt worden. Die Mitglieder ſind einzeln in den Nationalſozialiſtiſchen Juriſtenbund auf— genommen und in die Reichsfachgruppe Rechtsanwälte eingegliedert worden. Muttermörder hingerichtet Hamburg, 29. Dezember. Der durch Urteil des Schwurgerichles vom 10. November 1933 wegen Mordes zum To- de verurteilte Muktermörder Ernſt Oskar Oczkowiſki, geboren am 29. Februar 1912 in Harburg, iſt am Donnerskagmorgen hinge- richket worden. Die Rheinſchiſfahrt freigegeben Koblenz, 29. Dez. Nachdem die Rhein⸗ ſchiffahrt von Rheinhauſen abwärts bereits behördlich freigegeben worden war, iſt am Donnerstag auch die gefährdete Mittelrhein— ſtrecke keinen VBeſchränkungen mehr unter— worfen. Die Koblenzer Schiffsbrücke, die in der Zwiſchenzeit ſtark vermißt wurde, wur— de im Sicherheitshafen flott gemacht und den am Freitag wieder eingefahren wer— en. Die große Eiſenbahnkataſtrophe schwere Vorwürfe gegen die franzöſiſche Oſtbahngeſellſchaft Paris, 29. Dezember. Die Blätter beſchäftigen ſich begreiflicher— weiſe noch ausführlich mit der großen Ei— ſenbahnkataſtrophe bei Lagny und erör⸗ tern insbeſondere die Frage, wie es zu dem gräßlichen Unglück kommen konnte. Es fehlt dabei nicht an Vorwürfen gegen die Ei— ſenbahnverwaltung. So greift die Zeitung „Oeuvre“ die franzöſiſche Oſtbahngeſellſchaft heftig an, wirft ihr zahlreiche Betriebsmän— gel vor und macht ſie für die ſchwere Kata— ſtrophe bei Lagny verantwortlich. Die Haftenklaſſung des Lokomotivperſo- nals des Straßburger Schnellzuges ſei vor allem erfolgk, weil die Unkerſuchung ergeben habe, daßßz grobe Fehler began⸗ gen worden ſeien, für die höher geſtellte Perſönlichkeiten als ein Heizer oder Lo- komokivführer die Verantwortung krügen. Die Geſellſchaft habe am Samstagabend trotz des dichten Nebels Vor- und Nachzüge eingeſetzt, während beiſpielsweiſe die Nord— bahn aus dem gleichen Grunde mehrere Züge habe ausfallen laſſen. Die verſpätete! Abfahrt der Züge vdm Pariſer Oſtbahnhof ſei nicht auf den Nebel, ſondern auf den ſchlechten Zuſtand der Lokomokiven zurückzuführen, denen verſchiedene Zulei— tungsrohre eingefroren geweſen ſeien. Aus Erſparnisgründen habe man zahlreiche Ar⸗ beiter der Lokomotivwerkſtätten entlaſſen. In der Pariſer Oeffentlichkeit hat es außer⸗ dem ſehr eigentümlich gewirkt, daß die Nach⸗ richt von dem ſchweren Unglück erſt in ſpä⸗ ter Nachtſtunde bekannt wurde, obwohl die Kataſtrophe ſich ſchon gegen 8 Uhr abends ereignet hatte. Der Pariſer Polizeipräſident erklärte einem Vertreter des daß er erſt gegen 23.30 Uhr von glück erfahren habe. ſchaft habe aber trotzdem keinerlei Hilfe an— gefordert. Erſt zwei Skunden ſpäter ſei er dann über die wahre Tragweite unkerrichket worden und habe ſofort alle nolwendi⸗ gen Schritte unternommen. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß er die gleichen Maßnahmen ſchon früher getroffen hätte, wenn er rechtzeitig über die Auswirkungen der Kataſtrophe unterrichtet geweſen wäre. 203 Todesopfer Die Zahl der Todesopfer der Eiſenbahn— kataſtrophe hat ſich auf 203 erhöht. Zwei Schwerverletzte, die in Pariſer Krankenhäu— ſern gepflegt wurden, ſind ihren Verletzun— gen erlegen. Inzwiſchen iſt es gelungen, ſämtliche Opfer zu identifizieren. 81 Särge haben bereits die Totenhalle des Oſtbahn— hofs verlaſſen. 68 Verletzte liegen noch in verſchiedenen Pariſer Krankenhäuſern. Eine Reihe anderer wird in Lagny gepflegt. Wieder ein Eiſenbahnunglülk In der Nähe von Lyon ereignete ſich ſchon wieder ein Eiſenbahnunglück, das glücklicherweiſe keine ernſten Folgen hatte. Die beiden letzten Wagen des D- Fuges Paris— Marſeille ſprangen aus den Schie⸗ nen und legten ſich quer über den Eiſenbahn⸗ damm, während der Zug mik einer Ge⸗ ſchwindigkeit von elwa 90 Stundenkilometer dahinraſte. Es gelang glücklicherweiſe ihn rechtzeitig zum Stehen zu bringen, noch ehe die beiden letzten Wagen umkipplen. Drei der Inſaſſen wurden durch Glasſplitler nieht oder weniger ſchwer verleht. „Oeuvre, dem Un⸗ Die Eiſenbahngeſell⸗ In lurzen Worten: Der Reichsminiſter hat die Zahl der Abi⸗ turienten, denen im Jahre 1934 die Hoch. ſchulreife zuerkannt wird, auf 15 000 be⸗ grenzt. Der Präſident der Reichsanſtalt für Ar⸗ beitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung, Dr. Syrup, gab die Maßnahmen be⸗ kannt, die für die Unterbringung der nicht zum Hochſchulbeſuch berechtigten Abiturien⸗ ien getroffen werden ſollen. Die nächſte Führertagung der NS DAN. findet am 5. bis 7. Januar 1934 auf dem Oberſalzberg ſtatt. 5 Der franzöſiſche Botſchafter in Berlin, Francois⸗Poncet, iſt in Paris eingetroffen. Im Zuſammenhang mit der großen Eiſen⸗ bahnkataſtrophe bei Lagny erhoben Pariſer Blätter ſcharfe Vorwürfe gegen die franzö⸗ ſiſche Oſtbahngeſellſchaft. Bei einem Taifun über Madras ſind 230 Perſonen ums Leben gekommen. Nur über Genf! Begleitmuſik zum franzöſiſchen Memoran⸗ dum. Paris, 29. Dez. Die Ankunft des franzö⸗ ſiſchen Botſchafters in Berlin, Francois⸗ Poncet, und die Beſprechungen, die er be⸗ reits mit dem Außenminiſter Paul-Bon⸗ cour aufgenommen hat, geben nach Anſicht der politiſchen Kreiſe dem Beſchluß des fran⸗ zöſiſchen Miniſterrats eine beſondere Note. Man erklärt, daß Irancois-Poncet in den erſten Januartagen dem Keichs⸗ kanzler an Hand des in Bearbeitung befindlichen Memorandums den franzö⸗ ſiſchen Standpunkt in der„Abrüſtungs⸗ frage“ erläutern werde. Das Thema:„Keine Aufrüſtung Deutſch⸗ lands, ſondern allgemeine Abrüſtung im Genfer Rahmen“ wird von der Preſſe vark⸗ iert, wobei einige Blätter, die auf angeb⸗ lichen Informationen des Quai d'Orſay fu⸗ ßen, feſtſtellen wollen, daß entgegen anders⸗ lautenden Mitteilungen von einer ziffer n⸗ mäßigen Feſtſtellung der neuen Zuge⸗ ſtändniſſe, die Frankreich etwa machen könn⸗ te, noch keine Rede ſei. „Temps“ erklärt, das Abrüſtungsproblem könne nur durch die Verſtändigung aller in Frage kommenden Regierungen gelöſt wer⸗ den, das heißt man müſſe nach Genf zurückkehren, wenn die Beſprechungen zu Zweit be uchtenswerke Ergebniſſe gezeitigt haben. Frankreich könne wohl von der deutſchen Be⸗ reitſchaft zur Annahme einer gegenſeitigen wirkſamen Kontrolle und zum Abſchluß von Nichtangriffspakten mit ſeinen Nachbarn Kenntnis nehmen, aber es müſſe die deut⸗ ſchen Rüſtungsforderungen als Grundlage einer diplomatiſchen Verhandlung ableh⸗ nen. Frankreich werde, um ſeinen guten Willen zu beweiſen, ſo fährt das Blatt fort, offiziell bekanntgeben, welche Opfer es noch bringen könne. Dieſe Vorſchläge wären von den franzöſiſchen Delegierten bereits im Oktober gemacht worden, wenn Deutſchland damals nicht die Konferenz verlaſſen hätte. Aber ſelbſtverſtändlich dürfe Frankreich kein weiteres Opfer bringen, wenn Deutſch⸗ land nicht ſeine Unkerſchrift unter ein allge⸗ meines, im Genfer Geiſt gehaltenes Abrü⸗ ſkungsabkommen ſetze. „Journal des Debats“ bedauert, daß Frankreich immer wieder von Abrüſtung ſpreche. Es ſei zu befürchten, das Deutſch⸗ land ſeine eventuelle Rückkehr nach Genf ſich mit neuen Konzeſſionen bezahlen laſſen werde. Man habe eine mittlere Lö— ſung gefunden. Die Frage ſei nur, ob dieſe die beſte für Frankreich und Belgien, und ganz allgemein geſehen, für den Frieden ſei, da doch die Situation ſich völlig geändert habe ſeit der Zeit, in der man ſich noch Illu⸗ ſionen über die deutſche Politik machen konnte. 2 Bewerbungen zweilios Die Einſtellungen bei der Heſſ. Landespolizei. Darmſtadt, 29. Dez. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Es liegt zurzeit eine derart große Zahl vonn Bewerbungsgeſuchen um Einſtellung in die Landespolizei vor, daß weitere Bewerbungen in nächſter Zeit keine Berückſichtigung finden können. Die Einſtellungen in die Landespolizei erfolgen zum 1. 4. und 1. 10. eines jeden Jah⸗ res. Zu geeigneter Zeit wird in der Preſſe 0 bekanntgegeben werden, wann Bewerbungsge⸗ ſuche wieder angenommen werden können und in welchem Umfange die Einſtellung erfolgt. Für dieſen Fall ſind künftig alle Bewerbungs⸗ geſuche an die Landespolizeiſchule Darmſtadt, Holzhofallee 36, zu richten. Es wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß die Einſtellungen nicht in der Reihenfolge des Eingangs der Geſuche erfolgen, ſondern einzig und allein nach der Geeignetheit. Bedarf an Bewerbern mit höherer Schul⸗ bildung(Abiturienten) iſt auf längere Zeit ge⸗ deckt, ſo daß auch hinſichtlich dieſer Einſtellung weitere Anforderung in der Preſſe abzuwarten wäre. Aus der Heimat Gedenktage 29. Dezember. 1926 Der Dichter Rainer Maria Rilke in Paris geſtorben.. 1930 Ausbruch des Vulkans Merapi auf Ja⸗ va, dem gegen 1300 Menſchen zum Opfer fielen. Prot.: Jonathan— Kath.: Thomas(Biſchof) Sonmnenaufg. 8.11 Sonnenunterg. 15.53 Mondunterg. 6.36 Mondaufg. 13.23 Die zwölf Nächte An die Zeit zwiſchen Weihnachten und dem Feſt der heiligen drei Könige, die zwölf Tage wder zwölf Nächte, knüpfen ſich eine Unmenge zunieiſt noch auf die germaniſche Vorzeit zu⸗ zückgehende Gebräuche und Vorſtellungen. Die⸗ e dem Julfeſt folgenden Nächte waren erfüllt von geheimnisvollem Leben. Der Sturmgott zitt mit ſeinem wilden Heer über die Lande, und Frigga, die Beſchützerin von Haus und Hof, ſuchte die Wohnſtätten der Menſchen auf, um den Fleiß zu ſegnen und zu belohnen und de Faulheit zu ſtrafen. Dieſe Vorſtellungen leben fort in den Um⸗ zügen, die man in dieſen Nächten veranſtaltete amd die ſich in verſchiedenen Gegenden bis auf den heutigen Tag erhalten haben. So ver⸗ keidete man ſich in Pelzwerk oder machte ſich durch ſonſtige Bermummungen unkenntlich und zog lärmend durch die Dörfer, um ſich gegen⸗ ſeitig in derber Weiſe zu necken und zu er⸗ ſchrecken in Erinnerung an den wilden Jäger, der in den dunklen Winternächten einſt im Toben des Sturmes durch die Lüfte brauſte. Im Salzburgiſchen findet man noch heute die Umzüge der ſchiachen Perchten, der Frau Perchta oder Frau Holle, zu der ſich die alt⸗ germaniſche Göttin Frigga verwandelt hat. Auch hierbei zieht man in grotesken Maslen zärmend von Haus zu Haus und tobt mit wildem Geſchrei und Peitſchenknallen über die Felder, um dadurch die böſen Geiſter zu ver⸗ treiben und die Fruchtbarkeit des Bodens zu fördern. Als das Chriſtentum ſeinen Einzug in die germaniſchen Lande gehalten hatte, war es Sitte, in allen Kirchen und Kapellen in den zwölf Nächten zu räuchern, um dadurch die Mächte der Finſternis und alle heidniſchen Gewalten, die grollend dem ſiegreichen neuen Glauen hatten weichen müſſen, zu bannen. Es waren dies die ſogenannten Rauchnächte, woraus ſich ſpäter der Name Rauhnächte enk⸗ wickelte. In manchen Gegenden beſteht auch noch der Glaube, daß man einen Blick in die Zukunft werfen könne, wenn man um Mit⸗ ternacht in einer der heiligen Nächte am Kreuz⸗ weg Umſchau halte. Der urſprüngliche Sinn dieſer Sitten und 9 iſt wohl ver⸗ lorengegangen, aber ſehr vieles hat ſich doch verwandelt und umgeſtaltet bis in unſere Zeit herübergerettet. Wettervorherſage: Meiſt trüb und vereinzelte Schneefälle; ge⸗ legentlich aufheiternd; bei ſtärker werdendem Oſtwind Froſtzunahme. 0 Aißtung: Verjährung! Welche Anſprüche verjähren am Ende des Jahres, Der 31. Dezember muß ſorgfältig beachtet werden, weil an dieſem Tage ſehr viele An⸗ ſprüche verjähren. Verjährung bedeutet: das Recht des Schuld⸗ mers, die Leiſtung zu verweigern, weil eine beſtimmte im Geſetz vorgeſehene Zeit(Verjäh⸗ rungsfriſt) abgelaufen iſt. Die Verjährungsfriſten ſind verſchieden lang. Je nach der Art der Anſprüche. In der Regel verjährt jeder Anſpruch nach Ablauf von drei⸗ ßig Jahren, und zwar immer gerechnet von dem Tage, an dem der Anſpruch entſtanden iſt. In vielen Fällen ſind aber, um Ruhe des Verkehrs zu erreichen, die Verjährungsfriſten erheblich abgelürzt. So verjährt zum Beiſpiel ein Anſpruch aus der unerlaubten Handlung in drei Jahren. Ein Anſpruch gegen einen Rechtsanwalt in deſſen beruflicher Tätigkeit in fünf Jahren. Beſonders kurze Verjährungs⸗ friſten ſind für die Geſchäfte des täglichen Le⸗ bens eingeſetzt. Folgende Anſprüche verjähren in zwei Jah⸗ ren: 1. die Forderung der Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker, Kunſtgewerbler für Lieſerung von Waren, Ausführung von Arbeiten ein⸗ ſchließlich der Auslagen, der Land⸗ und Forſtwirtſchaften für Lie⸗ ferung ihrer Erzeugniſſe zur Verwendung im Haushalte des Schuldners, 3. der Fuhrwerkunternehmungen, der Gaſtwirte für Wohnung, und Auslagen, derjenigen, welche Lotterieloſe vertreiben, des Vermieters beweglicher Sachen für den Mietzins, der gewerbsmäßigen Makler, Vermittler uſw. für ihre Vergütungen(Proviſion), der Privatangeſtellten, der Gewerbeangeſtell⸗ ten, der Tagelöhner wegen ihres Lohnes, 9. der Lehrmeiſter wegen des Lehrgeldes, 10. der öffentlichen und privaten Einrichtungs⸗ anſtalten. Erztehungs⸗ und Keilunasanſtalten Beköſtigung für Unterricht, Verpflegung und Heilung und die damit zuſammenhängenden Auf wendungen, 11. der Lehrer, Aerzte, einſchließlich Zahn⸗ ärzte, der Rechtsanwälte und Notare und Gerichtsvollzieher für ihre Forderungen aus beruflicher Tätigkeit und umgekehrt auch Anſprüche ihrer Parteien gegen die Rechts⸗ anwälte wegen der ihren Rechtsanwälten ge⸗ leiſteten Vorſchüſſe. Wenn aber die Forderungen zu 1, 2 und 5 im Rahmen des Gewerbebetriebes des Schuld⸗ ners erfolgt ſind, alſo wenn zum Beiſpiel ein Einzelhändler Ware vom Großhändler ge⸗ kauft hat, ſo berrägt die Verjährungsfriſt vier Jahre. In vier Jahren verjähren ferner alle Rück⸗ ſtände von Zinſen. Setzt der Lauf der Verjährungsfriſt in den oben angeführten Fällen, ſowohl bei der zweijährigen wie auch vierjährigen Verjährung erſt am Ende des Jahres ein, an dem der Anſpruch entſtanden iſt, zum Beiſpiel: ein Klempnermeiſter hat eine Gießkanne am 15. April 1931 geliefert. Es handelt ſich alſo um einen Fall, der oben unter 1. angegaben iſt, dann beginnt die Verjährungsfriſt am 31. Dezember 1931 und endet am 31. Dezember 1933. Das gilt aber nur dann, wenn der Käufer der Kanne dieſe nicht für ſeinen Ge⸗ werbebetrieb gebraucht. Iſt aber dies nicht der Fall, iſt zum Beiſpiel der Käufer der Kanne ein Gärtnermeiſter, der die Kanne zu ſeinem Gewerbebetrieb bedarf, ſo beginnt die Verjährung auch am 31. Dezember 1931, ſie läuft aber erſt am 31. Dezember 1935 ab. Der Ablauf der Verjährungsfriſt kann auch gehemmt ſein. Gehemmt iſt er, wenn die Lei⸗ ſtung geſtundet iſt, wenn alſo in dem oben bezeichneten Falle der Klempner urſprünglich Zahlung am 15. Oktober 1931 erhalten ſoll, dann aber auf Bitten des Käufers dieſem geſtattet hat, die Schuld erſt am 15. April 1932 zu begleichen; ſo beginnt eine neue Ver— jährungsfriſt zu laufen und zwar vom 31. Dezember 1932 ab. In dieſem Falle ver⸗ jährt der Anſpruch im Jahre 1934, wenn die Gießkanne zu privaten Zwecken gebraucht wird, wenn ſie zu gewerblichen Zwecken gebraucht wird, ſo iſt der Ablauf der Verjährungsfriſt am 31. Dezember 1936. Gleiches gilt, wenn die Rechtspflege ſtill— gelegt iſt, wenn der Gläubiger an der Rechts⸗ verfolgung behindert war und ähnliches. Im Allgemeinen wird ſo gerechnet, daß die bereits abgelaufene Zeit bis zum Ein⸗ ſpruch, in der die Hemmung eingetreten iſt, und daher die nach der Behebung der Hem— mung laufende Zeit in Anſatz gebracht wird. Bei der Unterbrechung der Verjährung be— ginnt eine neue Friſt zu laufen. Unterbrechung tritt ein, wenn ein Aner⸗ kenntnis vorliegt. Der Schuldner muß ohne Vorbehalt die Schuld anerkannt haben. Er⸗ kennt er nur einen Teil als beſtehend an, ſo wird nur wegen des Teiles die Verjährung unterbrochen. Wegen des Reſtes läuft die Friſt weiter. Ein ſolches Anerkenntnis liegt nur vor, wenn der Schuldner eine ausdrückliche Erklä⸗ rung abgegeben hat. Schweigt der Schuldner auf einen Mahnbrief und gibt keine Antwort, ſo beſteht kein Anerkenntnis. Ein ſolches liegt aber dagegen nicht vor, wenn der Schuldner auf eine Mahnung die den ausſpricht, ihm die Forderung zu ſtun⸗ en. Das einfachſte und wirkſamſte Mittel, den Ablauf der Verjährung zu verhindern, iſt die gerichtliche Geltendmachung. Die Einrei— chung einer Klage reicht im allgemeinen nicht aus; die Klage muß vielmehr zugeſtellt ſein. Der Anſpruch kann auch durch Zuſtellung eines Zahlungsbefehls im Mahnverfahren geltend gemacht werden. Es reicht aber nicht aus, wenn ein Güteantrag beim Amtsgericht einge— reicht wird. Die Aufzählung der anderen Mög⸗ lichkeiten zur Unterbrechung der Verjährung würde zu weit führen.— Weſentlich iſt nur, wie wiederholt wird: Das einfachſte iſt, wenn der Gläubiger bis zum 31. Dezember beim Amtsgericht den Antrag auf Güteverfähren einreicht; dann braucht er nur die Forderung nach ihrer Entſtehung und dem gegenwärtigen Stande einſchließlich der beanſpruchten Zinſen genau zu bezeichnen. Alles andere veranlaßt dann das Amtsgericht. SD rr D Her zu uns! Arbeite mit am WHW. Spen⸗ den auf Poſtſchecktonto Karlsruhe Nr. 360 der Landesführung Baden des WSW. SSD rere Bildung der Erbgeſundheitsgerichte Ein Erbgeſundheitsobergericht in Baden. Karlsruhe, 29. Dez. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Zum Vollzug der Paragraphen 6 und 10 des Reichsgeſetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchſes vom 14. Juli 1933 hat der Juſtizminiſter im Benehmen mit dem Innenminiſter durch Verordnung vom 22. Dezember 1933 für das Land Baden die erforderlichen Anordnungen über die Bildung von Erbgeſundheitsgerichten und einem Erbge⸗ ſundheitsobergericht getroffen. Im Ganzen wurden 13 Amtsgerichten Erbgeſund⸗ heitsgerichte angegliedert und zwar den Amts⸗ gerichten Wertheim, Mosbach, Heidelberg, Wiesloch, Mannheim, Bruchſal, Karlsruhe, Pforzheim, Raſtatt, Achern, Offenburg, Em⸗ ee Freiburg, ee Waldshut, Kon⸗ ſtanz. Stockach und Donaueſchingen. Während ſich der Bezirk der Erbgeſundheitsgerichte Wiesloch und Pforzheim lediglich auf den Amtsgerichtsbezirk erſtreckt, umfaßt der Beit der übrigen Erbgeſundheitsgerichte den eigenen und mehrere benachbarte Amtsgerichtsbezirke. Das Erbgeſundheitsgericht, deſſen Zuſtändig⸗ keit ſich auf das ganze Land Baden erſtreckt, iſt dem Oberlandesgericht Karlsruhe angeglie⸗ dert worden. 0 — Aus Baden Das Kanderner Großfeuer aufgeklärt. Kandern, 29. Dez. Wie berichtet, war in der vergangenen Woche das Tonwerk in Kan⸗ dern durch ein Großfeuer vollſtändig eingeä⸗ ſchert worden. Die Unterſuchung hat nunmehr ergeben, daß der Brand einwandfrei auf Kurz⸗ ſchluß zurückzuführen iſt, der in der elektriſchen Schachtanlage entſtanden war. Mit dem Wie⸗ deraufbau des Werkes wird übrigens ſofort nach Beendigung der Abſchätzungen begonnen, die zurzeit von den Verſicherungsgeſellſchaften vorgenommen werden. * Heidelberg, 29. Dez.(Geborgen.) Die Leiche des in der vergangenen Woche im Nek⸗ ckareis eingebrochenen Mannes wurde jetzt von dem Fährmann Ueberle geborgen. Trotz viel⸗ facher Bemühungen konnte die Polizei den Namen des Verunglückten nicht feſtſtellen. Oftersheim, 29. Dez.(Gebt auf die Kinder acht!) Dieſer Tage zog ſich das einjährige Bübchen eines hieſigen Wohlfahrts⸗ erwerbsloſen durch Herabziehen eines Gefäßes mit gekochter Milch vom Tiſch derart ſchwere Verbrennungen auf der linken Körperſeite zu, daß es einen Tag da. J daran geſtorben iſt. Reiſenbach b. Eberbach, 29. Dez.(Zwei Schwerverletzte beieine m Autoun⸗ fall.) Bei ſtarkem Nebel fuhr hier ein mit vier Perſonen beſetztes Auto gegen einen Baum. Während der Beſitzer und der Chauf⸗ feur mit dem Schrecken davonkamen, wurden zwei weitere Inſaſſen bedenklich verletzt. Zugang zu den Hochſchulen begrenzt Abikur und Hochſchulreife ſind künftig zweierlei. Berlin, 29. Dezember. Der Reichsminiſter des Innern hat in An— wendung der erſten Verordnung zur Durch⸗ führung des Geſetzes gegen die Ueberfüllung deutſcher Schulen und Hochſchulen die Zahl der Abiturienten, denen im Jahre 1934 die Hochſchulreife zuerkannt wird, auf 15 000 begrenzt. Die Hochſchul⸗ reife ſoll nur denſenigen Abiturienten zuge— ſprochen werden, die geeignet erſcheinen, den beſonderen durch die Hochſchule geſtellten Anforderungen nach ihrer geiſtigen und kör⸗ perlichen Reife, nach ihrem Charakterwert und ihrer nationalen Zuverläſſigkeit zu ge— nügen. Die Richtzahl von 15 000 verteilt ſich auf die Länder wie folgt: Preußen 8984, Bayern 1670, Sachſen 1339. Württemberg 611, Baden 574, Heſſen 340 uſw. Die Zahl der Abiturientinnen, denen die Hoch⸗ ſchule zuerkannt wird, iſt nicht geſondert be⸗ ſtimmt worden, jedoch darf der Anteil der Abiturientinnen an der Geſamtzahl der Hochſchulberechtigten in keinem Lande 10 v. H. der zugewieſenen Zahl überſchreiten. Die Zuerkennung oder Verſagung der Hoch⸗ ſchulreife darf nicht auf dem Reifezeugnis vermerkt werden. Ueber die Zuerkennung der Hochſchulreife iſt neben dem Reifezeug⸗ e eine beſondere Beſcheinigung zu ertei— en. Diejenigen Abiturienten, denen die Hoch- ſchulreife verſagt wird, ſollen damit keines- wegs als allgemein minderbefähigt gekenn- zeichnet ſein; ſie ſind nur durch ihre Anlage auf Berufe verwieſen, für die es des kheore⸗ kiſchen Studienganges durch die Hochſchule hindurch nicht bedarf. In den folgenden Jahren wird eine von Jahr zu Jahr neu feſtzuſetzende weitere Senkung der Richtzahl eintreten. Die nicht hochſchulberechtigten Abiturienten Zu der zahlenmäßigen Begrenzung des Zuganges zu den Hochſchulen erklärte der Präſident der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung, Dr. Syrup, Preſſevertretern, daß durch die Neuregelung der Zulaſſung zu den Hochſchulen der Reichsanſtalt die neue Aufgabe zugewieſen worden ſei, für die nicht hochſchulberechtiglen Abiturienten be⸗ ruflich zu ſſorgen durch ſachgemäße Berufsberatung und Unterbringung in be— ruflich, ſittlich und geſundheitlich g einwand⸗ freien Lehr- und Ausbikdungsſtellen. In dieſem Juſammenhang richtete Prä⸗ ſident Syrup an den Reichsinnenmini⸗ ſter die Bitte, die Entſcheidung über die Ausleſe derjenigen jungen Leuke, die zur Hochſchule zugelaſſen oder nicht zu⸗ gelaſſen werden, möglichſt ſchnell zu kreffen, nicht 10 im März, da dann eine Verbindung mit der Wirtſchaft herbei⸗ zuführen ſchwer werden dürfte. Zum Schluß appellierte Präſident Syrup an die Wirtſchaft, ſowohl an Handel, Handwerk wie Induſtrie, ſich dieſer jungen Abiturien⸗ ten anzunehmen. verfaſſungsgeſetzes Letzte Nachrichten Neujahrswünſche des Papftes. ö Berlig, 29. Dez. Der deutſche Botſchafter beim Heiligen Stuhl, von Bergen, hat in der Neujahrsaudienz dem Papſt herzliche Neu⸗ jahrsgrüße des Reichspräſidenten ausgeſpro⸗ chen. Papſt Pius XI. bat den Botſchafter, ſeine wärmſten Wünſche für das Ergehen des Herrn Reichspräſidenten von Hindenburg und für das Wohl des ganzen deutſchen Volkes zu übermitteln. i Hirtſiefer meldet Reviſion an. Bochum, 29. Dez. Der am 22. Dezember zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilte 100 here preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſie⸗ be gegen das Urteil Reviſion ange⸗ meldet. Zwei Bergleute tödlich verunglückt. Duisburg⸗Hamborn, 29. Dez. Im Unter⸗ tagebetrieb der Zeche Neumühl wurden der Bergmann Joſef Martinate und der Hauer Theodor Brunnen unter herabſtürzenden Geſteinsmaſſen begraben. Beide konnten nur als Leichen geborgen werden. Schwere Grubenunfälle. Kakkowitz, 29. Dez. Auf der Polska⸗Grube in Eichenau, auf der bekanntlich im Oktober ds. Is. beim Einſturz eines Fördergerüſtes zehn Bergleute verſchüttet, glücklicherweiſe aber gerettet werden konnten, ereignete ſich wiederum ein ſchweres Unglück. Veim Aus⸗ mauern eines neuen Schachtes ſtürzten die Wände zuſammen und begruben fünf Mau⸗ rer unter ſich. Bei ſofort eingeleiteten Ret⸗ tungsarbeiten konnte bisher nur einer der Verſchütteten lebend geborgen werden Zwei andere waben bereits tot, als man ſie fand. An die übrigen zwei Verunglückten konnte man bisher nicht herankommen.— Auf der Kazimierz⸗Grube in Dombrowa wurden zwei Bergleute durch Pfeilerbruch verſchüt⸗ tet. Einer von ihnen wurde als Leiche ge⸗ borgen. Die Enkdeutſchung des Memelgebietes. Memel, 29. Dez. Nach Mitteilungen litau⸗ iſcher Zeitungen aus Kowno ſoll demnächſt der Oberſtaatsanwalt für das Memelgebiet, der jetzige ſoll am 18. Januar das Memel⸗ gebiet verlaſſen— durch die litauiſche Regie⸗ rung ernannt werden. Dieſe Ernennung ſoll auf Grund des neuen litauiſchen Gerichts⸗ geſchehen. Als Kandi⸗ daten werden genannt der frühere Gouver⸗ neur des Memelgebietes Zalkauskas und der Memeler Staatsanwaltſchaftsrat Baron von der Ropp, der mit Pfarrer von Saß zu⸗ ſammen eine der beiden neuen Parteien im Memelgebiet führt. Eiferſuchtsdrama. Metz, 29. Dez. In einem hieſigen Tanzſaal hat der 25jährige Peter Wolfgang aus Mors⸗ bach in Lothringen in einem Anfall von Eifer⸗ ſucht eine Kellnerin erſchoſſen und ſich dann durch einen Kopfſchuß getötet. Taifun Bombay, 29. Dez. Ueber Madras iſt ein Taifun niedergegangen. bei dem 250 Perſonen ums Leben kamen. Märkte und Vörſen Vom 28. Dezember. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 13,70; 1 Dollar 2,69; 100 holl. Gulden 168,48; 100 Lire 21,95; 100 franz. Francs 16,40; 100 Schw. Franken 80,02; 100 öſterr. Schilling 47,95. Mannheimer Getreide⸗Großmarkt. Offizielle Preiſe per 100 Kilo: Weizen inl. 19,90 bis 20, Feſtpr. Bez. 9 19, Bez. 10 19,20, Bez. 11 19,50; Sommerweizen 20,10 bis 20,30; Roggen 16,90 bis 17,15, Bez. 8 15,80, Bez. 9 16,10; Hafer inl. 14,50 bis 14,75; Sommergerſte inl. 18 bis 19; Pfälzer Gerſte 19 bis 19, Futtergerſte 17,25 bis 17,50; Mais m. S. 19,75 bis 20; Erdnußkuchen 16,75 bis 17; Soyaſchrot 15 bis 15,25; Raps⸗ kuchen 14; Palmkuchen 15,50 bis 15,75; Ko⸗ koskuchen 17,50; Seſamkuchen 17; Leinkuchen 17,25; Malzkeime 14; Trockenſchnitzel 9,75; Rohmelaſſe 8,50; Steffenſchnitzel 11; Wie⸗ ſenheu loſe 6,60 bis 7; Rotkleeheu 6,80 bis 7,20; Luzernetleeheu 7,60 bis 8,20; Roggen⸗ und Weizenſtroh gepr. 2, geb. 1,40 bis 1,70, Hafer⸗ und Gerſteſtroh gepr. 1,80 bis 2, geb. 1,20 bis 1,40; Weizenmehl, Spezial Null, m. Aust. 29,40, Inl. 27,90; Roggenmehl nordd. 22,50 bis 23,50, ſüdd. und pfälz. 23,50 bis 24,50; Weizenkleie feine m. S. 10,75, grobe 11,25; Roggenkleie 10,50 bis 11,50; Weizen⸗ futtermehl 12; Roggenfuttermehl 11,50 bis 12,75; Weizennachmehl 16,50; Weizennachmehl 4b 15,25. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt waren 52 Kälber, 8 Schafe und 18 Schweine zugefahren. Preiſe: Schafe und Schweine nicht notiert, Kälber 43 bis 46, 38 bis 42, lebhaft.— Der Fer⸗ klelmarkt war mit 284 Ferkel und 167 Läu⸗ fer beſchickt. Es erzielten Ferkel bis ſechs Wo⸗ chen 7 bis 8, über ſechs Wochen 13 bis 18 und Läufer 19 bis 20 Rm. das Stück. Lebensdauer und Lebensweiſe Etwas vom Altwerden und Jungbleiben. Die Dauer des menſchlichen Lebens und die Stärke des Lebensgefühls iſt durch die Art der Lebensführung entſcheidend bedingt. Es müſſen alle zu Gebote ſtehenden Mittel an⸗ gewandt werden, um den menſchlichen Kör⸗ per und die ihm innewohnenden geiſtig⸗ſee⸗ liſchen Kräfte friſch und leiſtungsfähig zu er⸗ halten. Schon in der richtigen Beurteilung des Einfluſſes der Lebensvorgänge auf die Körperform liegt ein wichtiges Hilfsmittel. Vor allem muß die Zeit der Reife, der vollen Entfaltung der Perſönlichkeit, ausgenutzt werden, um den letzten Lebensabſchnitt, das Greiſenalter, möglichſt lange fernzuhalten. Man ſpricht heute viel von ſogenannten Ab⸗ nutzungskrankheiten, denen wir von einem fee Lebensalter an machtlos gegenüber⸗ tehen ſollen. Die Furcht vor ſolchen Abnut⸗ zungskrankheiten hat beiſpielsweiſe die Be⸗ ſorgnis von dem hohen Blutdruck, die eine Folge der Verhärtung der Blutgefäßwan⸗ dungen iſt, hervorgerufen. Dieſer Vorgang iſt aber als eine Schutzmaßnahme des Körpers gegen das allmähliche Durchläſſigwerden der Blutgefäße zu betrachten. Mit zunehmendem Alter muß eine übermäßige Beanſpruchung des Herzens vermieden werden. Praktiſch bedeutet das, daß man ſich im höheren Alter vor zu reichlicher Nahrungsaufnahme, zu vielem Trinken, übermäßiger Muskelbewe— gung, z. B. Radfahren bergauf, zu ſchnellem Laufen und dergleichen zu hüten hat. Im übrigen gilt es, Sportarten, die man während der Vollkraft betrieben hat, in entſprechendem Umfange weiterzupflegen. Für alternde Menſchen ſteht das Wandern im Vorder— grund. Jeder, der beſtrebt iſt, möglichſt lange leiſtungsfähig zu bleiben, muß ſich der Tat— ſache bewußt ſein, daß nur tätige Organe geſund bleiben können. Bekannt iſt der enge Zuſammenhang zwi— ſchen körperlichen und ſeeliſchen Vorgängen. Auch letztere können einen weſentlichen Ein— fluß auf den Ablauf körperlicher Lebensvor— gänge haben. Ein Beweis für den ſeeliſchen Einfluß auf den Kräfteverfall, auf das kör— perliche Altern, hat man oft bei ſolchen Män⸗ nern, die bis zum letzten Tage ihrer Berufs— tätigkeit friſch und geſund ſind und vom Au- genblick ihres Uebertrittes in den Ruheſtand kränkeln und alt werden. Dem kann man ent— gegenwirken durch Betätigung in anderer Richtung, durch Liebhabereien und Pflege von Neigungen, denen man ſich vorher nicht voll hat widmen können. Im übrigen iſt für die Vermeidung vorzei— tigen Alterns wichtig, daß man ſchon wäh— rend des ganzen Lebens lebenverkürzende Einflüſſe nach Möglichkeit von ſich fernhält. Durch die Wahl der Ernährung, durch Be— ſchränkung im Gebrauch von Genußmitteln und durch ſeeliſche Hygiene läßt ſich hier viel erreichen. Vor allem iſt vor dem Gebrauch fogenannter leiſtungsſteigernder Mittel zu warnen, die durch Anſpornung der Herztä— tigkeit oder Aufpeitſchung der Nerven zur Ueberwindung dés natürlichen Ruhe- und Schlafbedürfniſſes dienen ſollen. Solche Mit⸗ tel können zwar im Augenblick, aber nicht auf die Dauer den gewünſchten Erfolg haben. Die Ermattung ſtellt ſich ſpäter in verſtärk— fem Maße ein. Die übermäßige Beanſpru⸗ chung der Sinnesorgane durch ſtarke Geräu— che, intenſive Lichteffekte. beſchleuniate Art Zerrissenes La der Fortbewegung, weiſt uns mit Nachdeuck darauf hin, daß wir vor allem möglichſte Ruhe und Gleichförmigkeit in unſer Erho⸗ lungsleben bringen müſſen. Jedes Organ be⸗ darf einer gewiſſen Ruhezeit, um ſich mit neuen Energiemengen zu verſorgen. Künſt⸗ liche Anregungen ſind nicht imſtande, die Er⸗ müdung zu beſeitigen und bieten keinen Er⸗ ſaß für den rhythmiſchen Wechſel zwiſchen Arbeit, Erholung und Ruhe. Auch durch re— gelmäßige ärztliche Beratung können etwaige Alterskrankheiten frühzeitig erkannt und am vermeidbaren Fortſchreiten gehindert werden. Winzergenoſſenſchaſten Wenn ſich heute die Weine der Klein- und Mittelwinzer neben den hochgezüchteten Edel⸗ gewächſen großer Weingüter ſehen laſſen kön⸗ nen, ſo iſt dies vornehmlich der ſegensreichen Tätigkeit der Winzergenoſſenſchaften, auch Winzervereine genannt, zu danken. Um ihre ſtändig herrſchende Notlage zu erleichtern, wa— ren die Winzer an der Moſel und an der Ahr aus kraftvollem Selbſterhaltungstrieb um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zur Gründung von Genoſſenſchaften geſchritten. Ihr Beiſpiel fand bald in anderen Weinbau— gebieten Nachahmung. Gab es um die Jahr⸗ hundertwende 130 Winzergenoſſenſchaften, ſo zählen wir heute bereits 385 im Deutſchen Reich. Wie die erſten Winzergenoſſenſchaften, ſo erblicken auch heute noch die Genoſſenſchaften den Hauptzweck des genoſſenſchaftlichen Zuſam⸗ menſchluſſes„in der beſſeren Behandlung der Weinberge, ſowie in der rationellen Pflege der gewonnenen Kreszenz“. Zu dieſem Zweck überwachen ſie den Weinbau ihrer Mitglieder, geben Vorſchriften über den Anbau der Re⸗ ben, die Pflege der Weinberge und die Durch— führung der Schädlingsbekämpfung. Sie re⸗ geln und kontrollieren die Traubenernte und ihre Anlieferung. Die Sortierung der angelie— ferten Trauben nach Lage und Moſtgewicht ermöglicht den Winzervereinen, auch Weine beſſerer und beſter Qualität bis zu Spitzen— weinen neben den einfacheren Verbrauchswei— nen zu erzeugen. Unterſtützt werden ſie hierin durch modern und zweckmäßig eingerichtete Kel⸗ lereien, die ee ſachgemäße Vergärung, Lage⸗ 7 rung und den pfleguchen Ausvau des Weines geſtatten. Dem einzelnen kleinen Winzer, der nur über einen einzigen Keller verfügt, in dem außer dem Wein auch noch ſonſtige Produkte, wie Kartoffeln, Gemüſe uſw., aufbewahrt werden, iſt dieſes meiſtens nicht möglich. Ferner ver⸗ fügen die Winzervereine über ſachkundiges, mit der neuzeitlichen Kellerwirtſchaft vertrautes Perſonal. So wird der Wein bei der Win⸗ zergenoſſenſchaft auf dem ganzen Wege vom Weinberg zum Keller und vom Keller bis zum Glaſe vom Fachmann behandelt. Das Ergebnis iſt die Güte des Weines, und der Name des Winzervereins bürgt für Qualität. Nächſt der Tüchtigkeit ihrer Führer ver⸗ danken die Winzergenoſſenſchaften ihre Erfolge und ihre geachtete Stellung im Wirtſchafts⸗ leben der genoſſenſchaftlichen Treue und dem Vertrauen ihrer Mitglieder. Aber ſie hätten es nicht zu dem heutigen Anſehen gebracht, wenn ſie ſich nicht auch das Vertrauen der Käufer in ſo hohem Maße zu erwerhen ver— mocht hätten. Sie haben ſich dieſes nicht allein durch die Qualität ihrer Erzeugniſſe erworben, ſondern auch durch Vereinfachung des kauf— männiſchen Verkehrs, Erleichterung des Ein⸗ kaufsgeſchäfts, Verbilligung der Produktion und die damit verbundene Preiswürdigkeit der Weine. b Die Zuſammenfaſſung der Produktion vie— ler Winzer, oft eines ganzen Weindorfes und das ſich daraus ergebende fortlaufende und regelmäßige Angebot von Weinen der verſchie— denſten Qualitäten und in größerer Menge, hat für den Käufer den großen Vorteil, daß er an einer einzigen Stelle und auf ſchnell— ſtem Wege ſeinen, Bedarf zu decken vermag. Die gemeinſame Verarbeitung der Trauben im Winzerverein ſtellt ſich naturgemäß weſent— lich billiger als die mit viel zu hohen Be⸗ triebskoſten belaſtete Einzelkelterung eines ein— zelnen kleinen Winzers, der ſein in Kelter— und Kellerräumen, Gerätſchaften(Bütten, Fäſ— ſern, Kelter, Traubenmühle uſw.) angelegtes Betriebskapital in den wenigen Tagen der Benutzung nicht genügend ausnutzen kann. Er— ſparniſſe erzielt der Winzerverein infolge der gemeinſchaftlichen Lagerung an Behandlungs- Iſten, an Koſten für Werbung, Proben, Ab— füllen und Verſand. So können die Winzer⸗ genoſſenſchaften in jeder Beziekung vorteil— Der Berliner„Obbus“. Der erſte Berliner Oberleitungsomnibus, der ſogenanmte „Obbus“, wurde auf der Strecke Staaken— Spandau in Ve— trieb ge eifrigem Geſpräch ging. Noman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle Saale) 2 1 „Ach, pfui Teufel!“ ſagte er zu ſich ſelber. Wie ihn dies alles anekelte! Da waren nun dieſe jungen Bengels; ſie wußten nichts, ſie kannten nichts von all den politiſchen und ſozialen Schwierigkeiten, unter denen dieſes Land hier litt. Sie wußten nichts von den großen Zuſammenhängen ö ö des Weltaeſchehens. Von der Schickſalsverbundenheit aller„Blady“ durch keinerlei Aufforderung gezeigt hatte, daß auch er aus biskreten Gründen haltzumachen gewünſcht. Und nun drehte er ſich um und ging mit ſehr ſchnellen Schritten auf dem gleichen We „Blady“ gekommen war, zurück. Der kleine„Blady“ trottete mit geſenkten Ohren neben— her. Er wußte nicht, was eigentlich los war, weswegen ſein Herr ein ſo trauriges Geſicht machte. Und Rechts- anwalt Lukaſchek, der da ſchnell, wie auf der Flucht, den Weg zurückging, wußte nicht, wovor er floh: vor dem An— blick Gerdas zuſammen mit Doktor Rodſchinſky— oder vor ſich ſelbſt und den Wünſchen, die ganz leiſe in ihm europäiſchen Länder, mochten ſie heißen, wie ſie wollten. Sie glaubten, den Patriotismus für ſich gepachtet zu haben. „Blady“, der kleine braune Dackel, war ſchon zum dritten Male vor- und wieder zurückgerannt. Jetzt ſtieß er den Rechtsanwalt Lukaſchek energiſch mit der Schnauze an die Beine. Was war denn das heute für ein Spazier— gang? Wo blieb der Stein, der, von der Hand des Herrn geworfen, hier vorausflog, den man mit jauchzendem Ge— kläff apportieren konnte? Wo blieb der Stock, den man ſtolz im Maule tragen konnte? Mit der Beſichtigung und der Beſchnupperung der Baumſpuren allein war das Ver⸗ gnügen eines Spaziergangs wirklich noch nicht erſchöpft. Der Rechtsanwalt Lukaſchek mußte lachen, als er das vorwurfsvolle, etwas ſorgenvolle Altmännergeſicht ſeines „Blady“ anſah.„Na, komm ſchon!“ ſagte er gerührt und ſchlug den Weg nach den Anlagen ein. Aber alles ging ihm heute quer, denn als er, dankbar und befreit, die ſchattige Einſamkeit der wipfelüberdachten, verwachſenen Sommer⸗ wege genießen wollte, als„Blady“ gerade zufrieden Ruhe gab, denn er hatte nun endlich den heißerſehnten Stock ſtolz im Maule, gerade da ſah der Rechtsanwalt Lukaſchek Gerda Donatus um die Ecke des Walles biegen— er er⸗ kannte ſie ſchon von hinten an der federnden Art, mit der ſie ging. Aber ſie war nicht allein. Das war doch— der Rechts⸗ kommen zu ſein. gelebt hatten? überſchnellen Gruß anwalt Lukaſchet nahm ſein Augenglas ab und ſetzte es!——————— feſter wieder auf die Naſe—, wahrhaftig, das war doch Doktor Rodſchinſky, mit dem Fräulein Donatus da in „ä guter Hund, braver Hund Herrchen ſchien heute vollkommen aus der Ordnung ge⸗ Erſt war er ſtehengeblieben, obwohl ge, auf dem er gerade mit Das Gerücht von Gerdas Ausflug mit Doktor Rod— ſchinſky hatte ihn noch nicht erreicht, denn er war ein paar Tage beruflich in der Kreisſtadt geweſen. Aber dies un— erwartete Zuſammentreffen jetzt mit Gerda und Rod— ſchinſty erinnerte ihn an jenen Tag— es mochten ſchon einige Wochen vergangen ſein—, mals er ſelbſt Gerda hier auf einem Spaziergang getroffen. ganz gegen ihr ſonſtiges ruhiges Weſen, eine eigentüm— liche Befangenheit gezeigt, und Doktor Rodſchinſky, der ihnen entgegenkam, hatte geſtutzt und war mit einem etwas vorbeigelaufen. Lukaſchek wurde jetzt der Zuſammenhang klar. war es, was ihn traurig machte, traurig und beſorgt. ommen. eee Der Gaſtwirt Pikorcz ſtand mit verbiſſenem Geſicht vor dem Gendarmen, der breit hinter dem Wirtshaustiſch ſaß haft arbeiten, was in Verbindung mit der eer⸗ zeugung qualitativ einwandfreier Weine dazu geführt hat, daß ſich ihre Erzeugniſſe einer be⸗ ſonders hohen Wertſchätzung bei Handel und Verbraucherſchaft erfreuen. Durch Gründung von Abſatzzentralen, die in der Lage ſind, dem Käufer große Mengen Weine in gleicher Güte und Gleichmäßigkeit wie auch beſſere und beſte Weine zur Verfü⸗ gung zu ſtellen, ferner durch Errichtung von Ausſchankſtellen, Weinwerbeſtuben und andere werbliche Maßnahmen haben die Winzergenos⸗ ſenſchaften in den letzten Jahren zur För⸗ derung des Weinabſatzes in ſtarkem Maße bei⸗ getragen. Das deutſche Volkseinlommeg Das deutſche Volkseinkommen betrug laut „Wirtſchaft und Statiſtik“ im Jahre 7332 46,5 Milliarden. Es hat ſich gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Milliarden oder 18,6 Pro⸗ zert vermindert. Der Grund dafür, daß das Einkommen noch ſo ſcharf zurückging, iſt haupt⸗ ſächlich darin zu ſehen, daß für einen Teil der Einſommensbezieher, nämlich die ſelbſtandig Wirtſchaftenden, Produktionstätigkeit und Ein⸗ kommensbezug um eine gewiſſe Zeitſpanne gus⸗ einanderliegen. So wirkte ſich die neue Ki ſenwelle vom Sommer 1931 teilweiſe erſt it den Einkommen von 1932 aus, während Produktionsbelebung in der zweiten 8 1932 vielfach im Einkommen dieſes noch nicht in Erſcheinung trat. Das Volkseinkommen des laufenden Jahtes läßt ſich noch nicht zuverläſſig ſchätzen, doch ſpricht die allgemeine konjunkturelle Bewege dafür, daß es in der Jahresſumme nicht weiter zurückgehen wird. Im erſten Hab 1933 blieb das Volkseinkommen nomine f um annähernd eine halbe Milliarde huter dem entſprechenden Vorjahresbetrag zurück, da⸗ gegen ergab ſich real bereits eine Zunahme von faſt 2 Prozent. Aus der Welt des Wiſſens Die bekannte Greenwicher Sternwarte würde bereits im Jahre 1675 gegründet, iſt alſo jetzt 258 Jahre alt; das erſte Obſervatorium in Europa 300 Jahren(1576) 3 Jahdes wurde vor 300 von König Friedrich 3. in Dänemark ang in Peling wurde ſchon im Jahre 1279 dem Mongolenkaiſer Kublai Khan ein ſervatorium gegründet. Welche Farben ſind bevorzugt? Nach Bericht des amerikaniſchen Handelsmitiſte⸗ riums iſt für die Mehrzahl der Menſchen ohne Unterſchied der Raſſe, des Alters und des Geſchlechts Blau die Lieblingsfarbe, wäh— rend man bisher allgemein angenommen hat, daß Rot die Lieblingsfarbe der Frauen iſt. Während das Geſchlecht nur geringen Ein— fluß auf die Farbenwahl ausübt, ſpielt das Alter eine gewiſſe Rolle. Mit dem Fort— ſchreiten der Jahre werden, wie es ſcheint, die wärmeren Farben wie rot, orange und gelb, weniger beliebt. Man hat heutzutage allgemeine Abneigung gegen die genannten Farben, begeiſtert ſich vielmehr für zarte, ab— getönte Farben. Zuſammenfaſſend kann man ſagen, daß weder die lebhaften noch die war— men Farbtöne ſich in, gleichem Maße der Gunſt der Menſchen erfreuen wie das alte Blau. Hinter dieſer bevorzugten Farbe fol— gen in gemeſſenen Abſtänden die Farben grün, rot, lila, orange, gelb und weiß. und ein Protokoll vor ſich ausgebreitet hatte. Naſe fuhr. ſagte Pikorez: Gerda hatte damals, Dem Rechtsanwalt Und das „ Rechtsanwalt Lukaſchek ſtand einen Augenblick; dann„Alſo ihr wißt nicht, Pikorcz, wie dieſer Stanek Spledy bückte er ſich ganz mechaniſch und nahm dem„Bladv“ die Laſt ab, worauf„Blady“ nach einem kurzen Abwarten ein 23 leiſes, unzufriedenes Jaulen ausſtieß. Wo blieb die Hand, die nach der Bravourleiſtung ſein kaſtanienbraunes, gläun- zendes Fell ſtreichelte, wo die tieſe, ruhige Stimme, die ſagte? herübergekommen iſt?“ „Ich weiß von nichts“, antwortete der alte Pikorez auf Polniſch und ſah aus zuſammengekniffenen Augen den Gendarmen ruhig an. „Und Sie, Frau Pikorcz?“ Aber aus der alten Pikorcz kam nichts heraus als ein jammerndes Weinen und Schnaufen, wobei ſie ſich immer wieder mit der dunklen Blaudruckſchürze über Augen und „Die Frau weiß gar nichts. Und ich weiß auch nichts. Es gibt viele Wege über die Grenze, Pan Wachtmeiſter. Warum kommt ihr gerade zu mir fragen?“ „Weil Ihr verdächtigt ſeid, mit dieſen deutſchen Ueber— läufern unter einer Decke zu ſtecken, und weil man in Er— fahrung gebracht hat, daß der Stanek mit einem Kahn von der Fähre— alſo mit Eurem Kahn, Pikorcz— hin— übergekommen iſt.“ Im gleichen Augenblick ſtieß der alte Pikorez das zitternde Weiblein neben ſich mit einem ungeduldigen Puff in die Seite. Man wußte nicht, ob er es tat, weil die alte Pikorcz plötzlich aufſchrie, oder ob ſie aufſchrie, weil der Mann ſie gepufft hatte. Es war jedenfalls blitzſchnell gegangen, und ſchon „Entſchuldigen Sie, Pan Wachtmeiſter, dieſes Weiber— geplärr um nichts und wieder nichts kann einem noch auf die alten Tage aus der Ruhe bringen! Mit einem Kahn von meiner Fähre? Ueberzeugen Sie ſich ſelbſt, Pan Wacht⸗ meiſter, meine beiden Kähne liegen unten da. Freilich, die Schlöſſer ſind ſchon ein bißchen ſchlecht. Und ich könnte es mir ſehr gut denken, daß einer das Schloß aufkriegt. Aber wenn der Pan Wachtmeiſter einmal an den Grundſtücken am Fluß entlanggefahren iſt, wird er geſehen haben, daß überall Kähne liegen. Bei uns und bei allen Beſitzern.“ (Fortſetzung folgt.) Sie verſchwand blitzgeſchwind. Doch Marlene blieb wie feſtgebannt auf derſelben Stelle ſtehen. Ihr war, als hätte ſich ihr Herz in einen unaufhörlich hüpfenden Ball verwandelt, der ab und zu bis zum Halſe hinaufſprang. Es war kein Rätſel, das ihr Olga Zabrow aufgegeben, denn von wem ſie geſprochen, war ja klar. Und hatte ſie ſelbſt nicht ebenfalls bemerkt, daß Achim von Maltens Blick ſie ſo ſeltſam getroffen? So ſeltſam fragend und warm? Und gefiel ihr Achim von Malten nicht? O doch! Beſſer als alle Männer, die ihr bisher im Leben begegnet. Sie ſtrich ſich über die Stirn. Was für DOMAN VON 1 1 G k 81 Wie durfte ſie ſich darin verli 0 VNVVON DMNCV 8 DD 8 Ein bißchen Freundickelt des Shoßhezen belag er nichts, und eine ſo blendende Erſcheinung war ſie nicht, daß ſie ein Männerherz auf den erſten Blick gewann. Nur keine Eitelkeit! Nur keine Einbildung! Ihr Spiel, ihr Geſang waren ihm ſympathiſch und beſonders ſeiner Mutter. Dafür war er vielleicht ein bißchen freundlicher gegen ſie als gegen Olga. Wenn es ſich nicht überhaupt völlig um einen Irrtum handelte. Lächerlich war es, ſich den Kopf mit einer Hoffnung zu belaſten, die ſich nie erfüllen würde. Erſt ſeit geſtern 2 Eiſen ge⸗ in⸗ d ſſen, iern⸗ Verwirklichung eine ie ingen. Gründe, welche auch die ſchon oben be 2 b 1 1 im un 2 1— ie Fracht von 2 568 Zentner 201 589 Zentner im und Weinheim gehen ab: Wagenladungen als Stückgut als Eilgut 480 Zentner 2 568 Zentner Die Beſſerung der 91 100 Zentner 106 098 Zentner 1823 Zentner 27 700 Zentner 164 520 Zentner ſeine 195 268 Zentner Zuſammen Zentner 396 912. uweiſen hat gewiß nur de dadurch nicht erreicht e einer ſo zahlreichen Einwoh Viernheim au chlagt, für 100 Zentner fte über Weinhe ſchnittlich auf 13% Mark zu Fa 10 hrten Geſchäftsbetr ge veranſ lt: kannheim und Weinheim kommen in 2 gerechtfertigt erſcheinen la inheim hierfür wird pro Zentner vorliegende Plan ſehbare Zeit wiederum a 7 1 de auch die Steuerkraft V 0 Erlangung der ſo nötigen ereſſ nab geführt werden. D is erzie 2 Nachdruck verboten. Auguſte nickte nur; ſie war zu aufgeregt. 5 Olga Zabrows Stimme bebte ein wenig. Sie legte beide Hände vor das Geſicht, und ihre Schul⸗ „Ich verbrachte ein paar Sonnentage am Rhein, als tern zuckten. f meine Eltern noch lebten und reiche Leute waren.“ Marlene ging zu ihr. 5 Marlene griff in die Taſten. Ihr war, als riefe ihr„Sie weinen doch nicht etwa, Frau Helm? Dazu wäre ver Mann zu, was ſie nun ſingen ſollte. Noch inniger[doch gar kein Grund vorhanden.“ i und wärmer als am Nachmittag, ſang ſie das Lied, das„Nein, ich weine nicht; aber ganz konfus hat mich ſie ſelbſt komponiert; jauchzend und beſchwingt klang es die Geſchichte gemacht. Wäre ich nicht ſchon ſo lange im 2 ſen ein i g mit Notwendigkeit bed lſo die Fracht durch * * 2 ü Es wurden bei 187 Geſchäftsinhabern uf ul 0 ims. 9 5 ich durch verme gu tliche Erhöhun wie ſie ſtützung dieſer Bahn durch den Staat um s angezeigt und Joſt genheit zur Eilgut 9 1 tation Mannhe eg tation — als Is In S In Wagenladungen als Stückgut als Poſtguk hr al 0 uuf: Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kommt! Achim von Maltens Augen ruhten, während ſie ſang, auf Marlenes Geſicht. Seine Mutter bemerkte es, und ihr ſchien es mit einem Male gar nicht mehr ſo ſchwer und unmöglich, daß ihres einzigen Sohnes Lebensſchiff— lein doch noch in einem glücklichen Hafen landen könnte. Marlene Werner hatte ihr auf den erſten Blick ganz be— ſonders gefallen. Vielleicht gefiel ſie auch Achim, und er gewann ſie lieb. Eine junge, zärtliche Gefährtin brauchte er, die ihn mit ſanfter Hand aus den finſteren, ver— ſchlungenen Wegen hinausführte, in die ſich ſein armer Geiſt verlaufen, und aus denen er ſelbſt nicht mehr zurück— fand. Sie ſelbſt kounte ihn nicht führen, ihr Geiſt wanderte ja auch auf öden, traurigen Wegen, ſeit dem ſchrecklichen Abend, da man Lila von Born erſtochen in der Bibliothek gefunden und ihn als Mörder verhaftet. Eine Hoffnung war in ihr erwacht, und ihr ging es wie ihrem Sohn, das Lieb blieb in ihr haften: Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kommt! Als Marlene und Olga gegangen waren, ſagte Frau von Malten aus tiefſten Herzen heraus: „Marlene Werner iſt mir ungemein ſympathiſch— ſympathiſch wie eine Tochter.“ „Mutter!“ Er nahm beide Hände der alten Dame und küßte ſie; ein Leuchten war in ſeinen Augen.„Ich will dir geſtehen, mir geht es ebenſo mit ihr. Sie iſt mir un⸗ gemein ſympathiſch. Nein, noch mehr als das. Ich glaube, Mutter, ich habe ſie lieb.“ Mutter und Sohn blickten einander lange und ſchwei— gend au. Die alte Dame ließ ihre Hände in denen des Sohnes. „Achtitt, uzein lieber, lieber Junge, wenn es an dem iſt, glaube ich wieder an ein Glück für dich. Wenn auch ſie dich(ilebgewiunt, wollte ich den Tag ſegnen, an dem ſie über uuſere Schwelle getreten. Ich glaube feſt, in der Genteinſchaft mit einer geliebten Frau vergäßeſt du die allzu böſen Tage.“ Ec küßte noch einmal die ſchmalen Hände, über die ſich die Haut wie leicht zerknitterte ſtumpfe Seide legte. „Mutter, ein Fünkchen Hoffnung auf Glück und allerlei Träuute ſind jetzt in mir, an die ich noch nie ernſtlich ge- dacht. Gute Nacht, Mutter. Es iſt bald elf Uhr. Ich „wWäſche dir, daß du heute friedlich ſchlafen kannſt.“ Er lächelte:„Wir wollen heute beide gut ſchlafen. Mir iſt, als müßten ſich nun bald die dunklen Wolken zerteilen, die ſchon allzulange über Maltſtein ſtanden.“ Ste treuuten ſich. a 5* 5. Oben, in Marlenes Zimmer, ſaßen die beiden neuen Flteundiunen noch beiſammen. Olga tat geheimnisvoll. „Ich könnte dir etwas ſehr Intereſſantes verraten, Fräuletu Großauge.“ Sie lächelte:„Das iſt übrigens ein feiner Spitzname für dich.“ Ste lachten beide. Dann fragte Marlene: „Was kaunſt du mir Intereſſantes verraten, Olga?“ In dieſem Augenblick hörte man von draußen grelles, ſcharfes Pfeifen. Mehrere ſchrille Pfiffe hintereinander waren es, und gleich darauf flog die Tür auf. Ueber die Schtwelle torkelte zitternd und bebend die Haushälterin. Nach Luft ſchnappend, ſtieß ſie hervor: „Die weiße Reiterin!— Gütiger Himmel, die weiße Nektertn! Ich war am Wäſcheſchrank auf dem Gang, da höcte ich ſte.“ Mit ein paar Schritten war ſie am Fenſter. „Dort, dort!“ keuchte ſie und wies hinaus. Olga ſchaltete geſchwind das ſtörende Zimmerlicht aus ulld trat an das andere Fenſter, wo ſchon Marlene ſtand. Sie mußte ſich am Fenſterriegel feſthalten, denn was ſie ſah, erfüllte ſie mit Grauen. Hinter der niedrigen Mauer, auf mondhellem Gelände, ſah ſie ein weißes Pferd und auf ſeinem Rücken eine weiße Geſtalt. Während noch ein⸗ mal die ſchrillen Pfiſſe ertönten, jagte das unheimliche Pferd uttt ſeiner unheimlichen Reiterin durch das Licht⸗ bereich, um dann vom Dunkel verſchlungen zu werden. Wie eine Viſion, wie ein toller Spuk war alles vorbei. Olga verſchlug das Geſchehene zunächſt die Stimme, Marctene aber ließ ſich auf einen Stuhl nieder und rief atemlos:„Das überſteigt meinen Verſtand!“ Auguſte ging bis zur Tür. „Ganz flau iſt mir geworden. Ich kann Alkohol nicht leiden; aber jetzt gehe ich in die Küche und trinke ein Gläschen Rum.“ Olga Zabrow fragte: „Und das, was wir eben geſehen haben, das ſieht man öfter?“ Schloß, ich ſchnürte gleich mein Bündel, und morgen früh würde ich weggehen für immer.“ „Aber Sie ſahen das— na, ſagen wir mal vorläufig Geſpenſt— doch heute nicht zum erſten Male— nicht wahr?“ Auguſte beſtätigte: „Natürlich, ich ſah es nicht zum erſten Male, aber ich wäre nach dem erſten Male weggerannt, wenn das ſo ein⸗ ſach geweſen. Aber wie das ſo iſt, mit der Zeit hängt man an der Herrſchaft; alles wird einem ſelbſt zur Heimat.“ Sie bedeckte wieder ihr Geſicht flüchtig mit den Händen. Olga Zabrow hatte ihren Schreck völlig überwunden; ſie zuckte mit den Achſeln. „Na, wenn die weiße Reiterin weiter nichts verbricht, als daß ſie ein bißchen pfeift wie ſo'n vergnügter Straßen⸗ bengel und vorbeiſauſt, als ob der Teufel hinter ihr her wäre, dann lohnt es ja auch nicht, ſo'ne Stellung wie hier aufzugeben. Im Gegenteil— ich meine, ein Spuk von der originellen Sorte wie dieſer macht erſt richtig Spaß, wenn man ihn öfter ſieht.“ „So leichtfertig ſollten Sie doch nicht über ſolche Dinge reden. Geiſter vertragen nicht, daß man über ſie ſpottet, ſie rächen ſich“, erwiderte Auguſte empört. Olga wollte eine übermütige Antwort geben, aber Marlene zwinkerte ihr zu, und da ſchwieg ſie. Auguſte ſagte nach tiefem Atemholen: a „Nein, Spott vertragen die Geiſter nicht. Aber ich will nun gehen.“ Sie faßte nach der Türklinke. In dieſem Augenblick ertönten von neuem die ſchrillen Pfiffe, und wie auf Verabredung ſtürzten alle drei ans Fenſter. Da kam ſie wieder vorbeigejagt, die weiße Reiterin, jagte zurück in der Richtung, aus der ſie vorhin aufgetaucht. Marlene durchſchauerte es bei dem ſeltſamen Anblick vom Kopf bis zu den Füßen. Ein Lachen Olgas ſtörte ſie, und ſie ſagte faſt unwillig: „Und wenn du noch mehr lachſt, ganz wohl iſt dir bei der Sache auch nicht!“ Die Baroneſſe wurde ernſt. „Meinetwegen! Ich will es zugeben, ganz wohl iſt mir bei der Sache wirklich nicht. Der einzige Troſt iſt, vortäufig wird ſich die Unheimliche ja wohl nicht wieder zeigen.“ Auguſte Helm ſah die rotblonde Baroneſſe freund— licher an. „Wenigſtens gaben Sie zu, daß Sie ſich auch fürchten. Und ich rate Ihnen, ſpotten Sie nie mehr über die weiße Reiterin. Ich habe ſchon oft von Geſpenſterrache gehört.“ Obwohl Olga eben zugegeben, die weiße Reiterin hätte auch ihr einiges Unbehagen verurſacht, wollte ſich ſchon wieder ein Lachen über ihre Lippen drängen; aber ein Blick Marlenes hielt ſie in Schach. Der Blick ſchien zu ſagen: Weshalb willſt du die gute Frau verärgern? Laß ihr den Geiſterglauben, den wir beide nicht haben, wenn uns das Geſchehene auch allerlei Kopfzerbrechen bereitet. Es klopfte energiſch. Ein Diener ſtand im Türrahmen. „Frau Helm, die gnädige Frau braucht Sie. Die Gnä— dige hat plötzlich einen Anfall erlitten und große Atem— not...“ Auguſte nickte:„Ich komme ſofort.“ klärte, ſchon auf die Tür zugehend: um ſich haben.“ vielleicht vor Neugier nicht ſchlafen.“ Lippen faſt Marlenes Ohr. Der Diener entfernte ſich, und die Wirtſchafterin er— „Die Gnädige leidet an Aſthma. Wenn ſie ſich erſchreckt, treten die Anfälle beſonders ſtark auf. Dann will ſie mich Schon war ſie fort, und die beiden Mädchen ſahen ſich an, ſeufzten unwillkürlich beide gleichzeitig. Darüber mußten ſie lächeln. Aber dann war es, als ſchämten ſie ſich des Lächelns, weil doch Frau von Malten jetzt litt. Marlene ſchlug vor:„Wir wollen ſchlafen gehen; ich glaube, es iſt das Klügſte, was wir tun können.“ Sie beſann ſich.„Aber da haben wir ja etwas ganz vergeſſen. Du machteſt mich vorhin, ehe die Wirtſchafterin kam, neu⸗ gierig. Du behaupteteſt, du könntes mir etwas Inter- eſſantes verraten. Das ſollteſt du noch tun, ſonſt kann ich Olga Zabrow zog die ein wenig dunkel nachgetuſchten Brauen hoch und legte ihre Hände auf Marlenes Schul⸗ tern. Sie zog ihren Kopf näher und berührte mit ihren „Ich glaube, dich hat einer lieb, Fräulein Großauge. Auf den erſten Blick hat er ſich in dich verliebt. Und wäreſt du nicht ſo ein lieber Kerl, der bibeltreu von zwei Röcken einen an den gibt, der keinen hat, würde ich mordsneidiſch und eifſerſüchtig werden.“ Sie küßte Marlene auf die gegen Abend befand ſie ſich im Schloß, und ſchon ging ihr die Phantaſie durch. Auch die Olgas ſchlug Purzelbäume. Ein Schwamm, vollgeſogen mit kaltem Waſſer und über dem Halswirbel ausgedrückt, würde die Phantaſie ſchon in die Flucht ſchlagen. Sie hielt ſich die Schläfen, hinter denen es plötzlich zu arbeiten anfing wie kleine Räderwerke. Sie dachte an Achim von Malten, und ein nie ge⸗ kanntes Gefühl erfüllte ſie. Es war, als zwänge ſie jemand auf die Knie nieder. Sie konnte ſich einfach nicht wehren. Da ſank ſie vor einem Stuhl hin, und ihre Hände legten ſich wie im Gebet auf das Polſter. f 6 Sie war ſich ſofort darüber klar, ſie mußte nun bald von hier fort. Sie durfte nicht hierbleiben mit dieſer jäh erwachten Liebe für einen Mann im Herzen, der ſich ſeine Frau beſtimmt aus ganz anderen Geſellſchaftskreiſen holte als aus den ihren. N Es klopfte ſchon wieder, und ehe Marlene noch auf⸗ ſpringen und„Herein!“ rufen konnte, hörte ſie Auguſte Helms Stimme:„Sind Sie noch auf, Fräulein Werner?“ Ein etwas erſtauntes„Ja!“ war die Antwort. „Sind Sie noch angezogen?“ lautete die zweite Frage. Wieder erklang ein etwas erſtauntes„Ja!“. „Dann iſt's ja gut!“ Auguſte trat mit der ihr eigenen Wichtigkeit und Würde ein.„Die Gnädige verlangt nach Ihnen. Die weiße Reiterin hat ſie ſehr aufgeregt. Natür⸗ lich hat ſie die Pfiffe gehört und die weiße Reiterin ge⸗ ſehen. Aſthma und Aufregung vertragen ſich nicht. Das iſt, als ob man Petroleum in ſtumpfe Glut gießt; gleich brennt's lichterloh. Die Gnädige möchte alſo noch ein paar Lieder von Ihnen hören. Sie iſt ganz verliebt in Ihre Muſik. Es iſt allerdings faſt zwölf Uhr; aber darauf kommt es ja nicht an.“ Ein Handkuß! Frau von Malten ſaß im Lehnſtuhl ihres Wohn⸗ zimmers, und es duftete ganz eigen im Zimmer. Leichte graue Nebel ſchienen über allen Gegenſtänden zu liegen. Die alte Dame erklärte:„Ich habe Räucherpulver einatmen müſſen, danach wird mir immer beſſer, und die Atemnot läßt nach.“ Sie machte eine bedauernde Be— wegung.„Es tut mir ſehr leid, daß ich Sie noch ſo ſpät habe ſtören laſſen; aber ich habe die Vorſtellung, wenn Sie mir ein paar liebe, weiche Lieder ſingen, kann ich heute nacht Ruhe finden.“ Sie zog den flauſchigen Morgenrock feſter über die Bruſt zuſammen, als friere ſie, und fragte leiſe:„Was meinen Sie zu der weißen Reiterin? Ich bin nicht abergläubiſch; aber was man mit eigenen Augen ſieht, kann einen doch wohl zu anderer Meinung bringen. Vor einem Jahre zum Beiſpiel ließ ſie ſich auch ſehen. Gleich hinterher, noch in derſelben Nacht, brannten zwei unſerer großen Scheunen bis auf den Grund nieder. Brandſtiftung! Nervös macht ſo etwas. So töricht es iſt. Ich muß jetzt immerzu denken: Was wird dieſem Er⸗ ſcheinen der weißen Reiterin folgen?“ „Oh, gnädige Frau, das ſollten Sie nicht denken. Der Brand der Scheunen war Zufall.“ Die Stimme der Schloßfrau wurde ganz leiſe:„Vor zwei Jahren, dicht vor dem ſchrecklichen Mord, ſoll ſie ſich auch haben blicken laſſen. Roberta Olbers hat mir ſpäter gelegentlich erzählt, ſie wäre ſpät vom Dorfe mit dem Jagdwagen nach hier unterwegs geweſen, und da hätte ſie die weiße Reiterin dicht an ſich vorbeiſauſen ſehen. Sie wäre wie raſend gefahren, um ſie einzuholen; aber es wäre geweſen, als ob das Pferd gar nicht den Boden be⸗ rührte mit ſeinen Hufen, als ob es dicht über der Erde hinflöge.“ Marlene ſchüttelte den Kopf. „Fräulein Olbers macht eigentlich gar nicht den Ein⸗ druck eines Menſchen, der ſich vor Geſpenſtern fürchtet, als ob ſie daran glaube. Ich habe den Spuk von Maltſtein geſehen, zuſammen mit der Baroneſſe und Frau Helm, und weiß nicht recht, was ich dazu ſagen ſoll; aber ſo un⸗ heimlich die Sache im Augenblick auch war, jetzt glaube ich, trotzdem ich den Spuk ſah, doch nicht daran. Irgend⸗ eine Erklärung muß ſich dafür finden.“ Sie ſchob mit Auguſte, die im Zimmer geblieben, den Armſtuhl an die Tür zum Muſikzimmer und nahm dann vor dem Flügel Platz. Ein Blick glitt noch hinüber zu dem großen Bild der weißen Reiterin, und ſie ſchauerte fröſtelnd zuſammen bei der Erinnerung an das ſpukhafte Erlebnis von vorhin. Ihr war, als blickten ſie die kalten, höhniſch an, als ſpotte ihr hochmütig herber Mund: Was weißt denn du, was es alles zwiſchen Leben und Tod gibt, Wange: Gute Nacht, Fräulein Großauge!“ Menſchen liegen!(Fortſetzung folat.) Das Ortsbild Viern tkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ Heima 8 17 2 r⸗ 82 1 nd po Hanſoe e Für cht vornehm⸗ „indem die Patin der⸗ Wẽ᷑ en Lioba und Thekla u * i tigkeit zu ent⸗ hamenſis nach⸗ Zweck vielerort 4 fatius, der t ſpr te“, in dem neücr⸗ hr, allen Vorteilen d Gott allein anzugehören. Dorſet anvertraut. t ihren Brüdern nach Rom und Willi— derjahre im oni n verlebt hatte, ward ſie den Kn. el ſem Walburga, Walbur B Kin f in i E 0 ga auch 1. loniſations 5 f nte Zelle bei Birkenau. ſcher Gründung er Kapell Walpur Willibald, der hl. zu die 8 U Wunibald, ihre Baf 1 chlu ſagen un und hier reifte bald der Entf 1 infrid oder Eltern waren, nach Angabe der chen. Nachdem ſie die den Kodex Lauris rege Ro chteten ſer der Gra 2 te erkie „ 759)„ums Jahr 710 in En 2 * Gualburgis und Walrurgis(der in genannt, ebenfalls dem Benediktinerorden au⸗ Die Zeltes„K 3 hl. Land wallfahrtete, legte r Regel des — eine rikon“ XII, 1179 und Stadler⸗G iner„bete und arb Lexikon“ V 9 * hohe Patronin wurde(nach Wetzer Elter n Gemahlin Wunna, ihre Brüder Ihre hie des hl. 1 ſe zu ent S wie die vorgenan ng einer Lor 7 1 irchenl! . 5 eut 1 el. zu Winburn tt läßt. tützpunkte, die Vermutu D der Benedikt Worbenen Gebiete ligen weiſen atze weiten Biograp Walburg) tel der S ihrer go frauen falten, wie ſich durch ihr naher Verwandter W 0 lich auch der Name un ſelben, die heilige gis, Waltpurgis — Als ihr Vater m bald auch in da ö 1 1 Weſchnitz gehörte, von Richard und def land geboren. bald und ihres Stande gehörte. N „Hei 3 a auf bei Mitlech pellen ſchlie darüber, daß d purgiska icht. 1463 wurd ſpri t Starkenburg li enſolche uckel bei Löhrbach und ach geſtanden zu haben. Gegend hie und d 40(3. B 2 ei ern) N + * ßen. laſſes ie ange erneuert ten Ab es Großh. He in wundervoller ellen ſcheint ge von dem hrere gegeben ßerdem durch 1 dings nur die Fol heinm a hn ſehr alten Wall teht kein Grund, an der geführten handſchriftlichen und„am 9 „doch ſcheinen eb pelle bei Weſchnitz ſein au e nämlich das Ober⸗ heußil' B es e iner in der XI. im Jahre 1704 no Wallfahrtskap Gegend me t ſich aller genannte„cella Birkenowa“ Vorhanden it e ig mi b f allfahrern beſucht worden ſchreibung d „da 5 fe J e * ti olte ei Solche ilen, der ſein mag dem Wilden in unſerer tr imm an zu tun, denn es be gkeit der von Gr ſo unf ehemaliger Ka Kirchberg rte in unſerer 2 3 orkommen teht w VI. zu bewegen, der Kapelle einen voll ſtimmtheit lä Nr. 27) geben, deren Flurnamen„am gen Heußl“ beurkundet Kapellen auch au gner(„Be nannt, ſow d von vielen W̃ 1 zweifeln. Erteilung des hier erw 1 wird auch von Wa ohl kein Zwei ng der Wal 5 zu e chen ent Zeit t auch der ichsberg bei Mörlenb 7 Mit Be 5 urnamen Die 7. 1 * ö be rte Zerſtöru ung zu es in früherer zu haben. befehlenden Augen der einſtigen Herrin von Maltſtein 1 1 das B enſo J Seite 258) ge Ort geweſen un f ei“. dem Ulr zielleicht lä Wir haben es a tretende F hrtskapelle Richt Littei 7 2 uf 2 auf * 1 J (Birkenau) an kommenen Abla 846(Kod. Laur. die alten Papſt Clemens Wurde“. * 11 ſen ſa 1 de Papft Innocens& und wie viele Rätſel noch weit hinter dem Tod für euch 7 Die hr 8 ſie Benedikt ab. 5 de Gel en Tatſa AI 0 iebler. * 0 weſen Es ſind dies rührte Unter erfahren und ebenſo wür heims, namentl weil, wenn der ſo me nicht finden würde, damit auch für die Gemeinde Viern⸗ heim Gel ſchwunden betrachtet werden müßte. Viernheimer Verhältniſſe wür werden, was im Int bahnverbindung a nerſchaft m einzelnen iſt über den Verkehr der Gemeinde . 2 Viernheim mit den Nachbarſtädten Mannheim u. We aufs tiefſte beklagt werden müßte heim zu bemerken: Von Viernheim an: 1 bezüglich ihres Güterverkehrs Erhebungen gemacht und dabei folgendes Ergebn Nac An Kohlen werden jährlich in Viernheim(niedrig ge⸗ rechnet) etwa 60 000 Zentner verbraucht, die meiſt von gon Fr. 9 Jahr 1880 gibt bahn Weinheim Mannheim“ 2 ſe um das ktierte Neben i Die Verkehrsverhältniſſe in Viernheim vor fünfzig Jahren leber die Verkehrsverhältn U Uns a⸗ fiir keit 5 · reiten, nach den d chen Teilen Deutſchlands geſchickt, wo Bonifazius ſeine unermüdliche Wirkſan 6 das Chriſtentum entfaltete. zu verb hl. i übbde nach Bruder Willibald wurde von dem Papſt Gregor III., um den chriſtlichen Glauben mals noch heidn der hl. 1 1 u beſtrebt, zu beſeitigen die deutet darauf hin, ſer et, und als in die igte, war mar ehre erinnerte reszahl 1671 über der * — auch pfänd che L 1 hrung gelar wozu falz ver ur Einfüh holi * — 3 „Was an die kat e Jah rmainz an die P 1 1 ormation 5 * 2 1 * * 2 7 1 Vein Mannheim im Ganzen die le wie anderwärts erho eine altbekannte Tatſache, d 2 gende be le von Bürger Weinheim, fo ein großen Orte Viern⸗ angung einer Bahnve n über Viernheim nach ben allgemeinen Vort in je 5 icht,„die pro Käfertal— ann Haa iernheim— 1 1 volle Abhandlung: Er m allgemeinen werden von d der Beri m auf meiſter Dr. Herm 8 8 — V deutung ft der hl. 5 hr 748 nach eutſchland kam und 2 Jahre in dem von Byonifazius halten ihre a 8 + 7 0 I ſſen auber dem Lioba 5 Heſe tern um T nde zu Heidenheim am Hahnenkamm außer einem Männer, dem der hl. t, daß die hl. Wal⸗ cb Jahr 7 3 bewiß if Berufung des letzteren in ꝛioba und anderer Orden 2 D ef 2 chw f ofsheim a. d. ſtand, lebte. purga auf gegründeten Kloſter Biſch fortan als Abtiſſin vor hl. Brüder t. Es heutzutage der Wohl rbindung von 5 1 ſe! ſt 7 Wunibald vorſtand Kloſter für auch ein ff entlich davon die ausreichenden Verkehrswege und namentlich die richtigen Eiſenbahnverbindungen beſitzt. de ¹ 5 20 1 tand und das Gedeihen einer Gemeinde! abhängt, daß ſie 0 für Frauen errichtet und beriefen ihre alpurga um das hr hl. Leib wurde 25. Februar 779, nach 2 2 Jahr 754 als Vorſteherin. ſie am ter. ſpã ſter Heidenheim, dem 5 Autoren ſtarb zdahre 780 oder ſolche J Schweſter W̃ Nach einigen andern im ode tzt, um die Mitte durch den Biſcho lich erhoben und nach Eich eiligen Kreuz, die nachher ihren J * bis zu ihrem tanden hatte, beige ſie in dem Klo als Abtiſ 9 des g von Weinheim über shalb an dem Projekte der Er hnverbindun Viernheim wurde de ziernheim und Käfertal In ſtellung einer Nebenba 1 Otgar f se ſin vorgef — e⸗ 2 1 die heſſiſche 9 5 annheim feſtgehalten nach M , da Gemarkung Viernheim nung Raum gegeben Hoff 9 gierung die Bahnſtrecke in der und der dt ſtä feier — H ar) zum Namen erhielt, übert * * 5 Jahrhunderts aber 1 1 ch (Otkar oder Otto in die dir N 8 e der bedeutende eit zur Z *. ße zerkehrs er ſein bung für min 5 0 chieht, wird auch der gro Bahnen in liberaler Wei Was die tützen wird, wie das geſ 0 ähnlichen 0 ſen anderweits f iernheim für ſich und u derſelben Weiſe unter bezüglich anderer, rte in He Ort V intereſſen erhoffen dürfen. ja auch geſchieht, denn das, f 2 1 cho e ſie dem ſprec ö gien, Ho lbe wurde durch den Bi — 916) erwirkt, während an J zuſchreiben. bald in ganz Deutſchland wurde ihre Ver— ehrung und Anrufung, eilig der and, Bel 2 J. 1 Der Tag ihrer n Eng ſe ragen. t der 1. Mai; die ung if genannten Otgar Erchanbald(884 land und auch Ebenſo würden nach hr ſe eiden, 1 1 lugen beſonders in d als Abtiſſin, ein Oelfläſchchen in volkstümlich; ſie wir e Anlaß würden zahlreichen genheit geboten wäre, am Orte ſelbſt enſt zu finden und dabei vereint mit den zu leben. here ge 1 hältni gerufen 9 des Leben Viernheim ſelbſt grö en ins wenigſtens einem Teile N — erſtellung einer Eiſenbahnverbin 5 2 ſicher die günſtigen Arbeiterver lien lußer die dazu geben, daß im Orte welche mit einer ſchäftliche Unternehmung und hierdurch Arbeiterſtandes Gele lohnenden Verdi dung wohl g E= 82 geweihten alpurgi ihr ere W̃ Zeit und auf die vorher angegebene Weiſe jedoch als eine feſtſtehende Tatſache kann 2 Zeit Aeltere Denkmäler, welche bereits 5 9. Jahrhundert angehören und ihre Verehrung be— chon zu jener chen und Altäre.“ So könnte auch un ſtätigen, ſind die f Kir u jener 2 0 1 licht gelten, ſelbſt wenn wir die Patenſchaft, wie ich faſt mit B der Hand abgebildet. L dem entſtanden ſein kapelle dies 1 gen allgemeinen Vorteilen, — 8 d d ſt Bahnverbin dem vermögenden Teile d die Gelegenheit gegeb en ſon ſen und — 2 Fami timmtheit annehmen möchte, dem Kloſter 7 l orſch zuſchre ben. „ihre Kinder, namentlich ßig geringen Koſten die hö dung verknüpft ſind, würde er Viernheimer Einwohnerſchaft 10 en werden t verhältnismä i heren Schulen in We laſſen. Söhne m ihren auf Heyphenheim archa NN 8 im). Nach ihr zog die Grenze von dem t vielleicht auch die im Kod. Laur. Nr. 6 der Grenzbeſchreibung eppenhe fer H Einen wertvollen Beitrag zur Geſchichte unſerer Ka— pelle lie geführte (Mark 9. ig 1650 „ endgülti Starken⸗ Wiedereinführung Gegend zur Folge hatte. oder Neuerrichtun rzehnte zommen wurde Zerſtörungen erlitten oder 2 2 it in ihrem baulichen Zuſtande Tür n mochte. 1633 — eß, fiel das Amt Nec 3 zurück, was die s in unſerer enovierung t einige Jah 0 gen un wir bedenken ßer en ſei le dabei Inbenutzthe komm g. Bergſträ 1 pel I * 2 E ere Ka 0 en ſo ch d burg wieder an Main 1 * 0 aß auch un urch die lange tark herunterg d 1 du gis⸗ g der Walpur olgte und nich kath. Glauben die R aß kapelle er es D 8 No * 1. 5 4 1 ſowohl, al ſen ch 15 Jahre der nicht zu wundert die t und die darau ſo gut wie ganz n no übri ſpäter erf „braucht uns 5 von 1633 a „und daß durch ef de eich vor jährige Krieg w 9 1 5 3 ffol⸗ auftretende P unſere „da ütete J auch durch die übera gende Hungersnot ch⸗ in ö g gebliebene Reſt kümmerliches Daſein gen, furchtbaren Krieg ler Glaub deut 7 * Gegend rt war und der land ſtark entvölke Zuſtande ein Rauch war durch den lan hrte wie alle Moral gänzlich verarmtem der ſich nur lan fu Zeit ihrer die Umſtände, die diesbezügliche Urkunde keine auf Vermutun chwunden geſe 1 0 hr hohes Alter ſe 5 * t al ten ſteht ein fa ſt, doch wirs uns die ſag ch am wieder einſtellte. borgen bleiben wi yohl fe „% au 90 ſo ver „da bis jetzt keine wurde, wohl auch mag, ſodaß wir nur ſere Kapelle w Nach dem bereits Ge Erbauung eben für un ſein ſind lche vorhanden kapelle mit f 1 funden dazu führten aufge ark Nach⸗ ehörte. 72 das Immuni ch zur chſten Jahre di gend bei ewieſen i purgi erbindung bringen. Jahre tabtei er⸗ 7 Fürf — zeſchnitz g cher Mönche, getreu dem Grund gen ang dadur ſtehung der Wal S ch in V r. dieſem im Ent dem Kloſter Lor dem Karl d. hen und e chenkte er ihm im na u auch die Ge die Lorſ 1 G ie 8 privileg verl hoben hatte, ſ Heppenheim „o Man könnte di 9 Ats 7 * 11 1 1 n begannen SSS e r — 2 23 2 icht ain; Morgen nicht, 5 doch am 8 Abend ſein. onnt ſich in dem Tal grüßt das Sonnenl Blümchen noch s Blatt im grünen Iſt es auch am Einmal Wird e Jede Mannheim, zur kleineren Häl Mannheim oder We auf 12 bis 15 Pfenr Station Großſach käme a ö ſtehen. beſuchen zu Im 9 des heſſiſchen Staates ſehr Die Holzpreiſe in den als ſſe inheim und Mannhe Intere Endlich würde durch das Zuſtandekommen der Bahn— E verbindung auch da dann nahe an der Bahn gelegenen ſtaatlichen Waldun⸗ aen würden vorausſichtlich eine bedeutende Erhöhung vorteilhaft berührt werden. dern öhe zu verſtehen iſt, mitten durch die alehinhoug(inde in Winterkaſten, inde zgrefte, inde in Walehinhoua). orf, ſon D traße von Lehrer J. Roos, — Unberechtigter Rachdruck verboten. f: ö 2 Berg H 7 * 2 Vinterkaſten, worunter nicht das heutige die Neunkircher * 1 rzgruben zum in mediam are 4 klein; 5. 0 s nicht im Morgenſtrahl, Iſt es doch im Abendſchein. Viernbeim.— Schriftleitung Dr. E. Berlet, Lorſch Einmal f Jedes Iſt e Herausgegeben in Oerbindung mit heimatkundlichen Arbeitsgemeinſchaften des Rieds und der 2 Sie verſchwand blitzgeſchwind. Doch Marlene blieb wie feſtgebannt auf derſelben Stelle ſtehen. Ihr war, als hätte ſich ihr Herz in einen unaufhörlich hüpfenden Ball verwandelt, der ab und zu bis zum Halſe hinaufſprang. Es war kein Rätſel, das ihr Olga Zabrow aufgegeben, eine ſſen, iſen⸗ iß nur in⸗ OMAN VON NNVVON DMC 91 Nachdruck verboten. Olga Zabrows Stimme bebte ein wenig. „Ich verbrachte ein paar Sonnentage am Rhein, als meine Eltern noch lebten und reiche Leute waren.“ Marlene griff in die Taſten. Ihr war, als riefe ihr ver Mann zu, was ſie nun ſingen ſollte. Noch inniger und wärmer als am Pachmittag, ſang ſie das Lied, das ſie ſelbſt komponiert; jauchzend und beſchwingt klang es buf: Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kommt! Achim von Maltens Augen ruhten, während ſie ſang, auf Marlenes Geſicht. Seine Mutter bemerkte es, und ihr ſchien es mit einem Male gar nicht mehr ſo ſchwer und unmöglich, daß ihres einzigen Sohnes Lebensſchiff— ein doch noch in einem glücklichen Hafen landen könnte. Marlene Werner hatte ihr auf den erſten Blick ganz be— ſonders gefallen. Vielleicht gefiel ſie auch Achim, und er gewann ſie lieb. Eine junge, zärtliche Gefährtin brauchte er, die ihn mit ſanfter Hand aus den finſteren, ver— ſchlungenen Wegen hinausführte, in die ſich ſein armer Geiſt verlaufen, und aus denen er ſelbſt nicht mehr zurück⸗ fand. Sie ſelbſt kounte ihn nicht führen, ihr Geiſt wanderte ja auch auf öden, traurigen Wegen, ſeit dem ſchrecklichen Abend, da man Lila von Born erſtochen in der Bibliothek gefunden und ihn als Mörder verhaftet. Eine Hoffnung war in ihr erwacht, und ihr ging es wie ihrem Sohn, das Lieb blieb in ihr haften: Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kommt! Als Marlene und Olga gegangen waren, ſagte Frau von Malten aus tiefſten Herzen heraus: „Marlene Werner iſt mir ungemein ſympathiſch— ſympathiſch wie eine Tochter.“ „Mutter!“ Er nahm beide Hände der alten Dame und küßte ſie; ein Leuchten war in ſeinen Augen.„Ich will dir geſtehen, mir geht es ebenſo mit ihr. Sie iſt mir un⸗ gemein ſympathiſch. Nein, noch mehr als das. Ich glaube, Mutter, ich habe ſie lieb.“ Mutter und Sohn blickten einander lange und ſchwei— geiſbd an. Die alte Dame ließ ihre Hände in denen des Sohnes. „Achtin, nein lieber, lieber Junge, wenn es an dem iſt, glaube ich wieder an ein Glück für dich. Wenn auch ſie dich liebgewinnt, wollte ich den Tag ſegnen, an dem ſie über uuſere Schwelle getreten. Ich glaube feſt, in der Geuteiuſchaft mit einer geliebten Frau vergäßeſt du die allzu böſen Tage.“ Er küßte noch einmal die ſchmalen Hände, über die ſtch die Haut wie leicht zerknitterte ſtumpfe Seide legte. „Muctet, ein Fünkchen Hoffnung auf Glück und allerlei Träunte ſind jetzt in mir, an die ich noch nie ernſtlich ge- dacht. Gute Nacht, Mutter. Es iſt bald elf Uhr. Ich wänſche dir, daß du heute friedlich ſchlafen kannſt.“ Er lächelte:„Wir wollen heute beide gut ſchlafen. Mir iſe, us müßten ſich nun bald die dunklen Wolken zerteilen, die ſchon allzulange über Maltſtein ſtanden.“ Ste treunten ſich. 1.* *. 0 Oben, in Marlenes Zimmer, ſaßen die beiden neuen Freundtuuen noch beiſammen. Olga tat geheimnisvoll. „Ich könnte dir etwas ſehr Intereſſantes verraten, Fräulein Großauge.“ Sie lächelte:„Das iſt übrigens ein fetuer Spitzname für dich.“ Sie lachten beide. Dann fragte Marlene: „Was kaunſt du mir Intereſſantes verraten, Olga?“ In dieſem Augenblick hörte man von draußen grelles, ſcharfes Pfeifen. Mehrere ſchrille Pfiffe hintereinander 4 V waren es, und gleich darauf flog die Tür auf. Ueber die Schwelle torkelte zitternd und bebend die Haushälterin. Nach Luft ſchnappend, ſtieß ſie hervor: „Die weiße Reiterin!— Gütiger Himmel, die weiße Neltertul Ich war am Wäſcheſchrank auf dem Gang, da hörte ich ſie.“ Mittein paar Schritten war ſie am Fenſter. „Dort, dort!“ keuchte ſie und wies hinaus. Olga ſchaltete geſchwind das ſtörende Zimmerlicht aus und trat an das andere Fenſter, wo ſchon Marlene ſtand. Ste mußte ſich am Fenſterriegel feſthalten, denn was ſie sah, erfüllte ſie mit Grauen. Hinter der niedrigen Mauer, auf mondhellem Gelände, ſah ſie ein weißes Pferd und auf ſeinem Rücken eine weiße Geſtalt. Während noch ein⸗ mal dite ſchrillen Pfiffe ertönten, jagte das unheimliche Pferd mitt ſeiner unheimlichen Reiterin durch das Licht⸗ bereich, um dann vom Dunkel verſchlungen zu werden. Wie eine Viſton, wie ein toller Spuk war alles vorbei. Olga verſchlug das Geſchehene zunächſt die Stimme, Mäactene aber ließ ſich auf einen Stuhl nieder und rief atemlos:„Das überſteigt meinen Verſtand!“ Auguſte ging bis zur Tür. „Ganz flau iſt mir geworden. Ich kann Alkohol nicht lelden; aber jetzt gehe ich in die Küche und trinke ein Gläschen Rum.“ Olga Zabrow fragte: „Und das, was wir eben geſehen haben, das ſieht man öfter?“ — Auguſte nickte nur; ſie war zu aufgeregt. Sie legte beide Hände vor das Geſicht, und ihre Schul— tern zuckten. Marlene ging zu ihr. „Sie weinen doch nicht etwa, Frau Helm? Dazu wäre doch gar kein Grund vorhanden.“ „Nein, ich weine nicht; aber ganz konfus hat mich die Geſchichte gemacht. Wäre ich nicht ſchon ſo lange im Schloß, ich ſchnürte gleich mein Bündel, und morgen früh würde ich weggehen für immer.“ „Aber Sie ſahen das— na, ſagen wir mal vorläufig Geſpenſt— doch heute nicht zum erſten Male— nicht wahr?“ Auguſte beſtätigte: „Natürlich, ich ſah es nicht zum erſten Male, aber ich wäre nach dem erſten Male weggerannt, wenn das ſo ein⸗ ſach geweſen. Aber wie das ſo iſt, mit der Zeit hängt man an der Herrſchaft; alles wird einem ſelbſt zur Heimat.“ Sie bedeckte wieder ihr Geſicht flüchtig mit den Händen. Olga Zabrow hatte ihren Schreck völlig überwunden; ſie zuckte mit den Achſeln. „Na, wenn die weiße Reiterin weiter nichts verbricht, als daß ſie ein bißchen pfeift wie ſo'n vergnügter Straßen⸗ bengel und vorbeiſauſt, als ob der Teufel hinter ihr her wäre, dann lohnt es ja auch nicht, ſo'ne Stellung wie hier aufzugeben. Im Gegenteil— ich meine, ein Spuk von der originellen Sorte wie dieſer macht erſt richtig Spaß, wenn man ihn öfter ſieht.“ „So leichtfertig ſollten Sie doch nicht über ſolche Dinge reden. Geiſter vertragen nicht, daß man über ſie ſpottet, ſie rächen ſich“, erwiderte Auguſte empört. Olga wollte eine übermütige Antwort geben, aber Marlene zwinkerte ihr zu, und da ſchwieg ſie. Auguſte ſagte nach tiefen Atemholen: N „Nein, Spott vertragen die Geiſter nicht. Aber ich will nun gehen.“ Sie faßte nach der Türklinke. In dieſem Augenblick ertönten von neuem die ſchrillen Pfiffe, und wie auf Verabredung ſtürzten alle drei ans Fenſter. Da kam ſie wieder vorbeigejagt, die weiße Reiterin, jagte zurück in der Richtung, aus der ſie vorhin aufgetaucht. Marlene durchſchauerte es bei dem ſeltſamen Anblick vom Kopf bis zu den Füßen. Ein Lachen Olgas ſtörte ſie, und ſie ſagte faſt unwillig: „Und wenn du noch mehr lachſt, ganz wohl iſt dir bei der Sache auch nicht!“ Die Baroneſſe wurde ernſt. „Meinetwegen! Ich will es zugeben, ganz wohl iſt mir bei der Sache wirklich nicht. Der einzige Troſt iſt, vorläufig wird ſich die Unheimliche ja wohl nicht wieder zeigen.“ Auguſte Helm ſah die rotblonde Baroneſſe freund— licher an. „Wenigſtens gaben Sie zu, daß Sie ſich auch fürchten. Und ich rate Ihnen, ſpotten Sie nie mehr über die weiße Reiterin. Ich habe ſchon oft von Geſpenſterrache gehört.“ Obwohl Olga eben zugegeben, die weiße Reiterin hätte auch ihr einiges Unbehagen verurſacht, wollte ſich ſchon wieder ein Lachen über ihre Lippen drängen; aber ein Blick Marlenes hielt ſie in Schach. Der Blick ſchien zu ſagen: Weshalb willſt du die gute Frau verärgern? Laß ihr den Geiſterglauben, den wir beide nicht haben, wenn uns das Geſchehene auch allerlei Kopfzerbrechen bereitet. Es klopfte energiſch. Ein Diener ſtand im Türrahmen. „Frau Helm, die gnädige Frau braucht Sie. Die Gnä⸗ dige hat plötzlich einen Anfall erlitten und große Atem— not: Auguſte nickte:„Ich komme ſofort.“ klärte, ſchon auf die Tür zugehend: „Die Gnädige leidet an Aſthma. Wenn ſie ſich erſchreckt, treten die Anfälle beſonders ſtart auf. Dann will ſie mich um ſich haben.“ Schon war ſie fort, und die beiden Mädchen ſahen ſich an, ſeufzten unwillkürlich beide gleichzeitig. Darüber mußten ſie lächeln. Aber dann war es, als ſchämten ſie ſich des Lächelns, weil doch Frau von Malten jetzt litt. Marlene ſchlug vor:„Wir wollen ſchlafen gehen; ich glaube, es iſt das Klügſte, was wir tun können.“ Sie beſann ſich.„Aber da haben wir ja etwas ganz vergeſſen. Du machteſt mich vorhin, ehe die Wirtſchafterin kam, neu⸗ gierig. Du behaupteteſt, du könntes mir etwas Inter⸗ eſſantes verraten. Das ſollteſt du noch tun, ſonſt kann ich vielleicht vor Neugier nicht ſchlafen.“ Olga Zabrow zog die ein wenig dunkel nachgetuſchten Brauen hoch und legte ihre Hände auf Marlenes Schul⸗ tern. Sie zog ihren Kopf näher und berührte mit ihren Lippen faſt Marlenes Ohr. „Ich glaube, dich hat einer lieb, Fräulein Großauge. Auf den erſten Blick hat er ſich in dich verliebt. Und wäreſt du nicht ſo ein lieber Kerl, der bibeltreu von zwei Röcken einen an den gibt, der keinen hat, würde ich mordsneidiſch und eiferſüchtig werden.“ Sie küßte Marlene auf die Der Diener entfernte ſich, und die Wirtſchafterin er- denn von wem ſie geſprochen, war ja klar. Und hatte ſie ſelbſt nicht ebenfalls bemerkt, daß Achim von Maltens Blick ſie ſo ſeltſam getroffen? So ſeltſam fragend und warm? Und gefiel ihr Achim von Malten nicht? O doch! Beſſer als alle Männer, die ihr bisher im Leben begegnet. Sie ſtrich ſich über die Stirn. Was für Gedanken waren das! Wie durfte ſie ſich darin verlieren! Ein bißchen Freundlichkeit des Schloßherrn beſagte gar nichts, und eine ſo blendende Erſcheinung war ſie nicht, daß ſie ein Männerherz auf den erſten Blick gewann. Nur keine Eitelkeit! Nur keine Einbildung! Ihr Spiel, ihr Geſang waren ihm ſympathiſch und beſonders ſeiner Mutter. Dafür war er vielleicht ein bißchen freundlicher gegen ſie als gegen Olga. Wenn es ſich nicht überhaupt völlig um einen Irrtum handelte. Lächerlich war es, ſich den Kopf mit einer Hoffnung zu belaſten, die ſich nie erfüllen würde. Erſt ſeit geſtern gegen Abend befand ſie ſich im Schloß, und ſchon ging ihr die Phantaſie durch. Auch die Olgas ſchlug Purzelbäume. Ein Schwamm, vollgeſogen mit kaltem Waſſer und über dem Halswirbel ausgedrückt, würde die Phantaſie ſchon in die Flucht ſchlagen. Sie hielt ſich die Schläfen, hinter denen es plötzlich zu arbeiten anfing wie kleine Räderwerke. Sie dachte an Achim von Malten, und ein nie ge⸗ kanntes Gefühl erfüllte ſie. Es war, als zwänge ſie jemand auf die Knie nieder. Sie konnte ſich einfach nicht wehren. Da ſank ſie vor einem Stuhl hin, und ihre Hände legten ſich wie im Gebet auf das Polſter. Sie war ſich ſofort darüber klar, ſie mußte nun bald von hier fort. Sie durfte nicht hierbleiben mit dieſer jäh erwachten Liebe für einen Mann im Herzen, der ſich ſeine Frau beſtimmi aus ganz anderen Geſellſchaftskreiſen holte als aus den ihren. d Es klopfte ſchon wieder, und ehe Marlene noch auf⸗ ſpringen und„Herein!“ rufen konnte, hörte ſie Auguſte Helms Stimme:„Sind Sie noch auf, Fräulein Werner?“ Ein etwas erſtauntes„Ja!“ war die Antwort. „Sind Sie noch angezogen?“ lautete die zweite Frage. Wieder erklang ein etwas erſtauntes„Ja!“. „Dann iſt's ja gut!“ Auguſte trat mit der ihr eigenen Wichtigkeit und Würde ein.„Die Gnädige verlangt nach Ihnen. Die weiße Reiterin hat ſie ſehr aufgeregt. Natür⸗ lich hat ſie die Pfiffe gehört und die weiße Reiterin ge⸗ ſehen. Aſthma und Aufregung vertragen ſich nicht. Das iſt, als ob man Petroleum in ſtumpfe Glut gießt; gleich brennt's lichterloh. Die Gnädige möchte alſo noch ein paar Lieder von Ihnen hören. Sie iſt ganz verliebt in Ihre Muſik. Es iſt allerdings faſt zwölf Uhr; aber darauf kommt es ja nicht an.“ Ein Handkuß! Frau von Malten ſaß im Lehnſtuhl ihres Wohn⸗ zimmers, und es duftete ganz eigen im Zimmer. Leichte graue Nebel ſchienen über allen Gegenſtänden zu liegen. Die alte Dame erklärte:„Ich habe Räucherpulver einatmen müſſen, danach wird mir immer beſſer, und die Atemnot läßt nach.“ Sie machte eine bedauernde Be— wegung.„Es tut mir ſehr leid, daß ich Sie noch ſo ſpät habe ſtören laſſen; aber ich habe die Vorſtellung, wenn Sie mir ein paar liebe, weiche Lieder ſingen, kann ich heute nacht Ruhe finden.“ Sie zog den flauſchigen Morgenrock feſter über die Bruſt zuſammen, als friere ſie, und fragte leiſe:„Was meinen Sie zu der weißen Reiterin? Ich bin nicht abergläubiſch; aber was man mit eigenen Augen ſieht, kann einen doch wohl zu anderer Meinung bringen. Vor einem Jahre zum Beiſpiel ließ ſie ſich auch ſehen. Gleich hinterher, noch in derſelben Nacht, brannten zwei unſerer großen Scheunen bis auf den Grund nieder. Brandſtiftung! Nervös macht ſo etwas. So töricht es iſt. Ich muß jetzt immerzu denken: Was wird dieſem Er⸗ ſcheinen der weißen Reiterin folgen?“ „Oh, gnädige Frau, das ſollten Sie nicht denken. Der Brand der Scheunen war Zufall.“ Die Stimme der Schloßfrau wurde ganz leiſe:„Vor zwei Jahren, dicht vor dem ſchrecklichen Mord, ſoll ſie ſich auch haben blicken laſſen. Roberta Olbers hat mir ſpäter gelegentlich erzählt, ſie wäre ſpät vom Dorfe mit dem Jagdwagen nach hier unterwegs geweſen, und da, hätte ſie die weiße Reiterin dicht an ſich vorbeiſauſen ſehen. Sie wäre wie raſend gefahren, um ſie einzuholen; aber es wäre geweſen, als ob das Pferd gar nicht den Boden be⸗ rührte mit ſeinen Hufen, als ob es dicht über der Erde hinflöge.“ Marlene ſchüttelte den Kopf. „Fräulein Olbers macht eigentlich gar nicht den Ein⸗ druck eines Menſchen, der ſich vor Geſpenſtern fürchtet, als ob ſie daran glaube. Ich habe den Spuk von Maltſtein und weiß nicht recht, was ich dazu ſagen ſoll; aber ſo un⸗ heimlich die Sache im Augenblick auch war, jetzt glaube ich, trotzdem ich den Spuk ſah, doch nicht daran. Irgend⸗ eine Erklärung muß ſich dafür finden.“ Sie ſchob mit Auguſte, die im Zimmer geblieben, den Armſtuhl an die Tür zum Muſikzimmer und nahm dann vor dem Flügel Platz. Ein Blick glitt noch hinüber zu dem großen Bild der weißen Reiterin, und ſie ſchauerte fröſtelnd zuſammen bei der Erinnerung an das ſputhafte Erlebnis von vorhin. Ihr war, als blickten ſie die kalten, höhniſch an, als ſpotte ihr hochmütig herber Mund: Was weißt denn du, was es alles zwiſchen Leben und Tod gibt, Wange:„Gute Nacht, Fräulein Großauge!“ Menſchen liegen!(Fortſetzuna folat.) Heimatkundliche Beilage zum„Viernheimer Anzeiger“ 8 Für J- — H K Dfler kenau. icht vornehm⸗ ir zug atius, der Apo Zweck vielerort 2 lig ſpr lich auch der Name unſerer Kapelle, indem die Patin der⸗ 7 ö del die Kinderjahre in Eltern verlebt hatte, ward ſie den frauen zu Winburn in der Gra Dorſet anvertraut, ß in ihr, allen Vorteilen u entſagen und Gott allein an Als ihr Vater mit ihren Brüdern nach Rom und Willi⸗ bald auch in das hl. Land wWallfahrtete, legte ſem f Willibald, der hl. fſch 1 1 d ober Boni ſie 9)„ums Jahr 710 in Eng Ihre Eltern waren, nach Angabe der weiten hie des hl. Richard und deſſen Gemahlin Wunna, ihre Brüder ſcher Gründu A infri 1 5 3 chteten zu die ie erric Gualburgis und Walrurgis(deutſch hohe Patronin wurde(nach Wetzer und 15 2 * S 0 erwandter 2 iograp * 5 1 * 2 Lexikon“ V, 7 bſeutſchen. Nachdem Die Weltes„Kirchenlexikon“ XII, 1179 und Stadler⸗Gind — läßt. tützpunkte, wie die vorgenannte Zelle bei B die Vermutung einer Lo D — Waltpurg Walburg) genannt, ebenfalls dem Benediktinerorden an— igen 17 1 weiſen S örte. 7 V hrer gottſe 7 falten, wie ſich durch den Kodex Laurishamenſis nach⸗ bald und Wunibald, ihre Baſen Lioba und Thekla und ſelben, die heilige Walpurga auß) Walburga, Walbur⸗ ſatze der Benediktiner„bete und arbeite“, in dem nelcr⸗ gis, und hier reifte bald der Entſchlu land geboren. ihr naher 2 tel der ihres Standes il 5 * 7 „Hei zweiten B ge f ims. 9 Viernheim vor fünfzig Das Ortsbild Viern die Ihr Bruder Willibald wurde von dem Papſt Gregor III., ſie 7 Benedikt ab. Gelübbde nach der Regel des hl. Jahren Die Verkehrsverhültniſſe in erbrei zteuerkraft Viern⸗ S g ingen. chäfts betrieb ie ſchon oben be⸗ urch den Staat um it Notwendigkeit bed ich durch vermehrten Ge i tliche Erhöhung m Es ſind dies Gründe, welche auch d rührte Unterſtützung dieſer Bahn d hren und ebenſo würde auch die erfa weſen tigt erſcheinen la hr als angezeigt und gerechtfer weil, wenn der vorliegende Plan nicht finden würde, damit auch fü Verwirklichung die Gemeinde Viern ſeine ſo me * Die Beſſerung der tigen Ei de dadurch nicht erreicht er ſo nö hlreichen Einwoh⸗ Zeit wiederum als ge⸗ ſo za ſehbare erden müßte. auf ereſſe einer ners chwunden betrachtet w auf heim Gelegenheit zur Erlangung d Viernheimer Verhältniſſe wür bahnverbindung auf unab 0 werden, was im Int uweiſen hat gewi „wie ſie Viernheim ſte beklagt werden müßte f chaft äftsinhabern erkehrs Erhebungen gemacht und dabei folgendes Ergebnis erzielt: Verkehr der Gemeinde 2 * über den Es Wurden bei 187 Ges tie Im einzelnen iſt Viernheim mit den Nachbarſtädten Mannheim u. We bezüglich ihres Güterv heim zu bemerken: Von Station Mannheim und Weinheim kommen in Viernheim an: 91 100 Zentner 106 098 Zentner n Wagenladungen als Stückgut al 8 1823 Zentner 2 568 Zentner 201 589 Zentner tation Mannheim und Weinheim gehen ab: tgut ſ Eilgut Pof S ls 5 4 480 Zentner 2 568 Zentner 27 700 Zentner 164 520 Zentner 195 268 Zentner en Zentner 396 912. Wagenladungen als Stückgut als Eilgut S In als Poſtgut 0 kad 9 uſamm 3 An Kohlen werden jährlich in Vi rechnet) etwa 60 000 Zentner verbraucht Mannheim, z ernheim(niedrig ge ro Zentner „die meiſt von nſchlagt, für 100 Zentner ur kleineren Hälfte über Weinheim und den. Die Fracht von ingeführt wer im hierfür wird p he ige vera in auf 12 bis 15 Pfenn lſo die Fracht durchſchnittlich auf 13% Mark zu Station Großſachſen e Mannheim oder We käme a ſtehen. Von Fr. Niebler. 2 Ueber die Verkehrsverhältniſſe um das Jahr 1880 gibt für ten, nach den da— ſchlands geſchickt, wo ine unermüdliche Wirkſamkeit chen Teilen Deut f um den chriſtlichen Glauben zu v Bonifazius ſe mals noch heidni der hl. 0 gende be le in Wein ziernheim— Käfertal— Mannheim“ von Bürger ter Dr. Hermann Haas e Bericht,„die projektierte Nebenbahn Weinheim[heims, namentl eutung meif F 1 0 ft der hl. hr 748 nach 90 f I Ja n von Boni ſe t, daß die hl. Wal⸗ ch 5 3 if ſtern um Gewiß weſ faltete. Berufung des letzteren in Ge sſch purga auf Lioba und anderer Orden Deutſchland kam und 2 Jahre in den das Chriſtentum ent heim, fo volle Abhandlung: S — S faziu — Tauber dem Lioba 4 — ndeſſen halten ihre gegründeten Kloſter Biſchofsheim a. d. fortan als Abtiſſin vorſtand, lebte. hl. Brüder zu Heidenhe Orte Viern⸗ zen Trlangung einer Bahnverbindung von Wein iber Viernheim nach Mannheim im Ganzen die ſelben allgemeinen Vorteile wie anderwärts erho iſt eine altbekannte Tatſache, daß heutzutage der Wohl lIgemeinen werden von dem gro ſtand und das Gedeihen einer Gemeinde! m auf „Im a 1 hnenkamm außer einem i Ha im am Kloſter für Männer, dem der hl. Wunibald vorſtand, t. Es 7 1 f ſentlich davon 1 1 We die ausreichenden Verkehrswege und aß ſie namentlich die richtigen Eiſenbahnverbindungen beſitzt. abhängt, d e ö de 51 11 0 hr hl. Leib wur ahr 754 als Vorſteherin. J J auch ein ſolches für Frauen errichtet und beriefen ihre Schweſter Walpurga um das Nach einigen Autoren ſtarb ſie am 25. Februar 779, andern im Jahre 780 oder ſpäter. in dem Kloſter Heidenheim, dem ſie bis zu ihrem Tode Ne⸗ 9 gierung die Bahnſtrecke in der Gemarkung Viernheims u d * * nheim feſtgehalten und der Hoffnung Raum gegeben, daß die heſſiſch— can 5 Viernheim wurde deshalb an dem Projekte der Er iernheim und Käfertal nach N erſe In ſtellung einer Nebenbahnverbindung von Weinheim über * V eiligſprech— 5 tzt, um die Mitte 8 Jahrhunderts aber durch den Biſchof Otgar (Otkar oder Ottokar) feierlich erhoben und nach Eichſtädt in die Kirche zum Heiligen Kreuz, die nachher ihren Namen erhielt, übertragen. 9 eigeſ Der Tag ihrer als Abtiſſin vorgeſtanden hatte, b des 9. große 4 er Verkehrs— lben Weiſe unterſtützen wird, wie das zur Zeit ja auch geſchieht, denn das, Was für minder bedeutende Orte in Heſſen anderweits geſchieht, wird auch der N — 3 bezüglich anderer, ähnlichen Bahnen in liberaler Weiſe elgien, Hol 5e — 5 n England, 5 . 2 1 Mai; dieſelbe wurde durch den Biſchof Erchanbald(884-916) erwirkt, während andere ſie dem genannten Otgar zuſchreiben. ung iſt der 1. ſein bung 9 0 ch und die ſi ert Viernheim für intereſſen erhoffen dürfen. eiden, f land und auch bald in ganz Deutſchland wurde ihre Ver ehrung und Anrufung, beſonders in Augen e Anlaß ſ tellung einer Eiſenbahnverbin 0 Her benſo würden nach dung wohl ſicher die günſtigen Arbeiterverhältni E dazu geben, daß im Orte Viernheim ſelbſt größere ge ſchäftliche Unternehmungen ins Leben gerufen würden 5 hr 0 geweihten 1 1 ihr Aeltere Denkmäler, welche bereits Zeit gebildet. dem 9. Jahrhundert angehören und ihre Verehrung be— ſtätigen, ſind die ſchon zu jener Kirchen und Altäre.“ So könnte auch unſere Walpurgis— volkstümlich; ſie wird als Abtiſſin, ein Oelfläſchchen in der Hand ab tigen allgemeinen Vorteilen, en ſonſ lien zu leben. Außer dieſen und d welche mit einer Bahnverbindung verknüpft ſind, würde lohnenden Verdienſt zu finden und dabei vereint mit den dem vermögenden Teile der Viernheimer Einwohnerſchaft die Gelegenheit gegeben werden, ihre Kinder, namentlich — Fami 2 9. und hierdurch wenigſtens einem Teile des zahlreichen ürbeiterſtandes Gelegenheit geboten wäre, am Orte ſelbſt ter wenn wir die Patenſchaft, wi 1 1 ſelbſ gelten, t mit Beſtimmtheit annehmen möchte, dem Klo zuſchre ben. Einen wertvollen Beitrag zur Geſchichte unſerer Ka— 0 fas orſch 0 0 kapelle zu jener Zeit und auf die vorher angegebene Weiſe entſtanden ſein; jedoch als eine feſtſtehende Tatſache kann 104 1 dies nicht Ic L f eyhenheim im). Nach ihr zog die Grenze von dem rt vielleicht auch die im Kod. Laur. Nr. 6 au pelle liefe geführte 9 Koſten die hö⸗ zig geringen t verhältnismäf i heren Schulen in Weinheim und Mannheim beſuchen zu ihre Söhne m laſſen. 8 archa M der hreibung eſe * K Grenzb ppenh He (Mark S Vinterka 2 den als⸗ zpreiſe in egenen ſtaatlichen Waldun⸗ aen würden vorausſichtlich eine bedeutende Erhöhung Die Hol Endlich würde durch das Zuſtandekommen der Bahn⸗ verbindung auch das Intereſſe des heſſiſchen Staates ſehr vorteilhaft berührt werden. dann nahe an der Bahn gel dern t, mitten durch die orf, ſon D * Winterkaſten, inde n mediam arezgrefte, inde in Walehinhoua). —— en iſ in 2 7 Bergſtraße von Lehrer J. Roos, — Unberechtigter Rachdruck verboten. Valehinhoug(inde ten, worunter nicht das heutige 9 Rieds und der 0 erzgruben zum E die Neunkircher Höhe zu verſteh ſ⸗ li⸗ d dervoller 2E 2 laſſes chreibung des Großh. Seite 258) genannt, ſowie„da Ort geweſen un dem] worbenen Gebiete eine rege Koloniſationstätigkeit zu ent⸗ XI. im Jahre 1704 nocheinmal erneuert V Die Erteilung des hier erwähnten Ab wird auch von Wagner(„B Folge von ſehr alten Wall eht kein Grund, an der ſein außerdem durch ottesheußil“ und„am hei Ben. eurkundet ſein mag, doch ſcheinen ebenſolche len auch au dem Ulr zielleicht lä tretende Flu apellen ſchlie darüber, daß die ange purgiskapelle bei Weſchnitz iner pricht. 1463 wurde nämlich das Ober ß es ein wun d von vielen Wallfahrern beſucht worden in der t e f Gegend hie und da auf namen„Kirchberg“(z. B. bei Mitlechtern) ig mi hrtskapelle zu tun, denn es be Gegend mehrere gegeben ſtimmtheit läßt ſich allerdings nur die geſehen, zuſammen mit der Baroneſſe und Frau Helm, ˖ eſ fe * lurnamen„am G it ſtre Solche Wallfahrtskapellen ſcheint in unſerer ſo unf in unſerer Nr. 27) genannte„cella Birkenowa“ geben, deren Vorhanden dem Wildenbuckel bei Löhrbach u chsberg bei Mörlenbach geſtanden zu haben. 1 weifeln. it f 0 herer Ze zu haben. Mit Be t auch der * 1 5 ſteht wohl kein Zwei 7 Zerf 5 Vorkommen ehemaliger K V ung zu * es in frü keit der von Grimm angeführten handſchriftlichen befehlenden Augen der einſtigen Herrin von Maltſtein 1 1 N Mittei das Ebenſo be führte Richti Wir haben es a 9 uf 2 24¹ Auf ſei Papſt Innocens XVI. zu bewegen, der Kapelle einen voll kommenen Ablaß zu erteilen, der Papſt Clemens Gurde“. gen Heußl“ b (Birkenau) an Kapel 846(Kod. Laur. die alten ſen fa 8 und wie viele Rätſel noch weit hinter dem Tod für euch törung der Wal 3 * den Tatſachen ent amt 0 g, wozu auch an die Pfalz ver Starkenbur ormation Weſchnitz gehörte, von det, und als in die rung gelangte ö pfän ſer die „war man beſtrebt, hre erinnerte zu beſeitigen Le ur Einfüh 8 es, was an die katholi ef 1 N Kurmainz * 9 311 All Di * ür deutet darauf hin, ibei Zerſtörungen erlitten oder tztheit in ihrem baulichen Zuſtande ö — + * e zahl 1671 über de daß auch unſere Kapelle dab durch die lange Unbenu d 5 hres Ja 1e iel das Amt Starken 7 1 Receß, f z zurück, was die Wiedereinführung ein mochte. 1633, endgültig 1650 n unſerer zer g. Bergſtrã of ſtark heruntergekommen rch den rg wieder an Main — Da Gegend zur Folge hatte. novierung oder Neuerrichtung der Walpurgi ſt einige Jahrzehnte gleich vorgenommen wurde wenn wir bedenken, da Glaubens i 30jährige Krieg kath. z die Re kapelle erf L d 5= D „braucht uns nicht zu wundern. 4 1 ſowolh eſen ter erfolgte und nich 1633 an noch 15 Jahre der wütete, und daß durch di auch durch die überall auftretende P gende Hungersnot unſere Gegend land ſtark entvölkert e ſpä ß von 2d 5, als ffol⸗ t und die darau 0 ſch⸗ in Deut geſchwunden, * gut wie ganz ſo t aller Glaube o auch faf der ſich nur langſam wieder einſtellte. Zuſtande ein kümmerliches Daſein urch den langen, furchtbaren Krieg 1 * dar und der übrig gebliebene Reſt f ö auch war d — 7 hrte wie alle Moral, gänzlich verarmtem fü ter Ni 2 teht ein ſehr hohes lle wohl feſt, doch wirs uns die Zeit ihrer Erbauung ebenſo ver dazu führten ö Kape + Nach dem bereits Geſagten für unſere borgen bleiben wie die Umſtände, die „da bis jetzt keine die funden w 1 1 ſein ind 1 1 Nach⸗ umun kabtei er— die u auch die Gegend bei Weſchnitz ge die Lorſcher Mönche, getreu dem Grund ſen f Entſtehung der Walpurgiskapelle mit dem Kloſter Lorſch in Verbindung bringen. dem Karl d. 5 — 0 * 8 lche vorhanden sbezügliche Urkunde 0 . 1 Vermutungen angewi irde, wohl auch keine auf ß wir nur Gr. dieſem im Jahre 772 da lätsprivileg verliehen und es dadurch zur Für hoben hatte, ſchenkte er ihm im nächſten Ja da Man könnte di Heppenheim, wo aufge mag, ſo k hörte. Na * 0 3 Fürf hre — 2 35 — — Sonnenlicht 2 2 * Einmal grüßt das Jedes Blatt S i e ieee Nun begannen Hain; im grünen * Iſt es auch am Morgen nicht, Wird es doch am Abend ſein. . matkundlichen Arbeitsgemeinſchaften des g mit hei Iſt es nicht im Morgenſtrahl, Iſt es doch im Abendſchein. Verbindun Einmal ſonnt ſich in dem Tal Jedes Blümchen noch ſo klein; Herausgegeben in l Viernheim.— Schriftleitung Dr. E. Berlet, Lorſch S Heſſ. ür 15 enkung der Grundſteuer fü 29. Nov. 19 32er Pig. Tarragona, Samos, Sekt, Liköre. füllortwerk üsse itler! * L Unſere Mit⸗ wollen davon 8 deil H gez. Fr. Bender, Vorſ. er 19 er 75 15 7 Fl. f. 0 1 Fl 3.— 33 ſind alle Neu⸗ 2 5 Liter 1.40 Große Auswahl in Flaschenweinen Rotwein, Liter 75% frei E grupp i Fl. 2.10 -Maln Flasche 3.80 Hprak- Rum- Funschessshzen Wefnprand und weinbranderschni Mirsch- U. Twelschgenwasser * . 1 um bersehni a2 1 Scher Tarte inen Rechnungsjahren 1924 b ferner: 1930 erbaut wurden, ab 1. Oktober 1933 von Drangen- Manda Hügelſtraße 12 Evisa, lose Liter 95% Malaga, lose Sylvester⸗Abend SEKT la Aualtäts-Rolwelne Ludwig Theobald ausmarke Schreiber“ Jap. Flaschengarung Obstscht Luginsland, Flasche l. 50 lich auf dem Rathaus abändern Heil Muskatell, Cherry, Urana, t offen und in Flaschen Arrak Rum „ Zimmt und Nandiszucker Wermutwein, lose Nathaus- Drogerie Peter Moskopp s nehmen und die roten Gemeindeſteuer- Nach der neuen Verordnung der Regierung über die S im Preise bedeutend ermäßigt! Neuhausbeſitz vom Hupierberg dog- fenkell trocken Haselnüsse- Hrachmandeln hochgradig in Originalflaschen Ar rak-VersCnnit 45%, Plasche fl. 0 gl. Löre In groe guswant z Sehr preiswert Rotwein er zur Glühwein-Bereitung Burgell grun Math. Münter/ Fl. f. l Hurniaſz fiegüng Wachenneimer Cabinelt der der hieſigen Ort heuhausbesſtzer deer der Gemeinde⸗Grundſteuer be häuſer die in den zettel gelegen Kentni 8 glie laſſen 3 z fg. am Meßßplatz 8 u. 29 0 u. 65 P 30 Liter von 70 Pfg. an Fl. 85 Pfg. 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Die Milcherzeuger(Kuhhalter) Viernheim, den 27. Dezember 1933. werden hierm i Der Turnerführer. J. V.: Adler. — Samstag a N 1729 Uhr S Erſcheinen erwartet in von 1893 e. V.— Turnerwehr. inheit. Vereins ⸗Anzeiger Unter dieſer Rubrik erſcheinen Vorſtands⸗, Mtit⸗ glieder⸗ u. Genera Die Pflichtturner werden dar gemacht, daß heute Freitag a 8 Uhr ſondern anzutreten iſt. Probe ſämtl In komm. Vertr.: Bechtel. chors Kleinchors Milchabſatzgenoſſeuſchaft Gründung einer Heſſ. Bürgermeiſterei Sänger⸗E Turnvere r e Seen e Straßenſtrecken an den beſonders an⸗ laufenden Leitercbägen mindeſtens 200 Arbeiter, weſche[ Hoffnungskräume unerfüllt. Mit welcher Beſorgnis und Spitituoſen. Fu. etreide, Wein, geführten Tagen: a in den Fabriken von Mannheim und Amgegend beſchäftigt] mit welchem Ernſt man damals den 8 9955 —.. 5 g a Von Viernheim nach Weinheim: ſind. ö 8 ung einer Bahn von Weinheim über Viernheim na 5 5 8 1 5 a ee N zu verar- xx Ferner: Es laufen zwiſchen hier und Mannheim täg⸗ Mannheim zu verwirklichen ſuchte, geht klar und ein⸗ eiteter Tabak, landwirtſchaftliche u forſtliche Erdeugniſe] Ord. Datum Se 5 Per⸗ lich an Milchfuhrwerken 10 mit Pferden beſpannte Wa⸗ deutig aus einer alten Arkunde hervor: aller Art, namentlich Rundholz aus den großen Waldun⸗ Jahr Tag 75 85 8 Viernheim 5 5 1 großen Waldun⸗ Rr. Monat fuhr werb f ſonen gen und 4 von Hunden gezogene Fuhrwerke. a„Viernheim glaubt um ſo mehr auf Berückſichtigung 9 den Viernheimer Wald werden jährlich mindeſtens ö Die Zahl der in Mannheim und in den umliegenden ſeiner Notlage hoffen zu können, als es der Bedeutung 2900 Feſtmel 1K geſchl 5 5 15 1 b 1883 Dezember 2 39 Fabriten und Magazinen und als Bauhandwerker ber nach, auch jetzt noch trotz ſeiner ſehr geſunkenen Blüte. Teil wird 1 5 8 aal gen. aus größte 17 45 85 ſchäftigten Arbeiter berechnet ſich nach genauer Zählung die 14. bedeutendſte Stadt des ganzen Heſſenlandes iſt nder 1555 N 1. Aae den 18 16 91 auf etwas über 380 Perſonen pro Tag. und, wenn auch nicht an Einwohnerzahl, ſo doch in 5 E. 8 r 8 E 5 2 5 5. 5 8 8 5 8 78 3 245 8 Viernheimer Wald nach Mannheim oder Weinheim wird 21 28 175 5 Viernheim, den 23. Januar 1884 ſonſtiger Beziehung, jeder S e 5 gewöhnlich zu 20 Pfennigen pro Zentner berechnet. 22 5 1 55 Ehrhard“ 0 Ausnahme von Gießen an Bedeutung vor Ueber den Verkehr auf der Straße von Viernheim 23 35 3 6 8„ Gemeinde Viernhei 1 i Fab 3 8 5 5 nach Mannheim 150 99 Viernheim nach Weinheim 24 5 5 155 Gier an VV d 5 N vom Jahre. wurden bereits im Jahre 1876 von Staatswegen Er⸗ 25 36 17 118 1. als Wagenladung 91 100 Zentne: 5 en:— f hebungen angeſtellt, und das Ergebnis derſelben dargetan: a 2 als Stückgut 106 098 Zentner 2 11 5 5 1 8 1 55. 9 Die Straße iſt als die verkehrsreichſte des Landes zu be⸗ In 9 T 596 211 120 643 2. als Eilgut 1823 Zentner Wohlſtand und das Gedeihen einer Gemeinde weſenklich trachten. Auf der Straße Vi 1 M. 5 e ee 8 85 e eee 5 e davon abhängt, daß für ausreichende Verkehrswege u. i f FF Im Durchſchnitt:] 74 23 13 71 4. als Poſtgut 2.628 Zentner namentlich für günſtige Eiſenbahnverbindungen in denkbar Die hauptfächlichſten 1 Vieriheſms find]„Verkehrsbeobachtungs⸗Meſulfate vom Jahre se! auf 2 mit brei großen, zweimal jeden Tag hin und here hein und Mannheim zu ſchaffen, blieben alle dieſe do 5 —5 K heim bewegten ſich ſchon um das Jahr 1876 in einem gu 15 505 8 8 2 5 —— 5 2 8 5 8 58 5 8 8 Zusammen: 201 644 Zentner größtem Intereſſe Sorge getragen Wird.“ 1 5 Monat 4985, auf der Stkaße von Viernheim Von Weinheig: nach Viernheim in„ Tagen(vom Die Ausfuhr an Gütern in einem Jahr beträgt: Eine authentiſche Zuſammenſtellung folgender wichtiger nach Weinheim 3990 Zugtiere. Die neuerdings gemach⸗ 16. 24. Dez.) 185 Einſpännerfuhrwerke, 96 Zweiſp'ünner⸗ 2 0. 5 b ien Erheb 5 i. a.. 1. als Wagenladung 27 700 Zentner Argumente vom Jahre 1884 beſagt: ten rhebungen haben ergeben, daß durchſchnittlich im] fuhrwerke, 518 Fußgänger. 2. als Stückgut 164 520 Zentner Gemeinde 5 Tage von Viernheim nach. Weinheim ds Fuß Im Durchſchnitt pro Tag:. als Cilgu 480 Zentner 5 6 N gänger, 23 Einſpänner⸗ 13 Zweiſpännerfuhrwerke(18 21 Einſpännerfuhrwerke, 11 Zweiſpännerfuhrwerke, 57 4 als Poſtgut 2568 Jener Einwohnerzahl 5200 Perſonen) verkehren. Von Weinheim nach Viernheim Fußgänger s e f 5 2 1525 195268 Zent 5 2 Steuerkapital: 8 8 wurden gezählt: 38 Fußgänger, 21 Einſpänner⸗, 11 Außer den hier mit Perſonen gezählten Fuhrwerken e e 8 5 e a) Gewerbeſteuerkapital 7928 Mark. Zweiſpännerfuhrwerke und 20 Perſonen. 8e dali e e d Weine Viernheim, den 23. Januar 1884 b) Grund- und Häuſerſteu. 40 732 Mark. Auferde 8 FBF werden täglich mit der zwiſchen Viernheim und Weinheim 85 5 8 f. Außerdem befördert die Frachtpoſt, ſowie Milchfuhrwerke eingerichteten zweimaligen Perſonpoſtverbindung durch⸗ Ehrhard. c) Einkommenſteuer 33 265 Mark. 5 15 n Weinheim und Viernheim etwa 10 Per⸗ ſchnittlich 5— 6 Perſonen befördert. Der hohen Fahr⸗ Es iſt klar und offenſichtlich, daß unſere Viernheimer Geſamtſteuerkapita“: 81 925 Mark. 5 e 11 85 der Jahreszeit und nach der mehr oder] taxe und der für viele nicht gut gelegenen Fahrzeit halber, Arbeiter in den letzten Jahren des vorigen Jahrhun⸗ 3. Flächen: f a eniger günſtigen Arbeitsgelegenheit in Weinheim ſich] wird die Poſt, bei der auf raſche Brief⸗ und Packetbe⸗ derts einen ſehr ſchweren Exiſtenzkampf zu führen hatten. a Aecker 163 921 ar richtend kehrt tägl. 8;* Poſt, 4 f raſch U 5 9 a) e htend, verkehrt täglich zwiſchen Viernheim und Wein⸗4förder weiſe Rücksicht gen 5 ller⸗ Wenige nur erkannten ihre wirklich bedauernswerte Lage. Mieſe 289 206 ar heim eine größere od erindere Anzahl N förderung vorzugsweiſe Rü ſicht genommen wird, aller nig virk! ns 8 b) Wieſen arbeiter 5 5 iger Anzahl von Fabrik dings nur verhältnismäßig wenig benutzt. Ein täglich Bei Sturm und Wetter, bei Hitze und grimmiger Kälte) Wald 515 ar Von Vie auhan e. 95 5 nach Weinheim laufender Milchwagen wird auch vielfach führte ihr Weg zu Fuß zur fernen Arbestsſtätte der d) Hofreitegründe 13 170 ar kehren tä 1 l de 1 und Mannheim ver⸗ zur Perſonenbeförderung benutzt. Mannheimer Fabriken. Opferfreudig und ſtets mit ei⸗ e) Wege und Bäche 14427 ar ſpänner⸗ 44 e 8 e 15 A Nach und von Weinheim verkehren täglich durchſch e 195 e Arbeitseifer erfüllt, trugen ſie ihr Geſamtfläche d. Gemarkung: 484 154 ar e ien l N„lich 20 Arbeiter, welche teils als Fabrikarbeiter, teils ſchweres Erdenlos. N. 5 gekehrter Richtung: 49 Fußgänger, 33 Einſpänner⸗ 11 15 Bauhandwerker eisen ſind 8 5 Wenn man auch allenthalben mit dem Gedanken ſpielte, Viernheim, im Januar 1884 Zweiſpännerfuhrwerke, 53 Perſonen; im Tage zuſam⸗ Bierfhenmn den 23. Januar 1884 eine Bahnverbindung zwiſchen Weinheim(über Viern⸗ men: 123 Fußgänger, 60 Einſpänner⸗ 25 Zöeiſpänner⸗ ee 8 Ehrhard.“ f. Tabeweks.—— 5 5 5„Verkehrsbeobachtungs-Reſultate auf gel unten be⸗ 2 3 ll b 2 W̃᷑. 2 — 150 3 Viern⸗ nannten Straßenſtrecken an den beſonders angeführten Die Walpurgiskape e bei 2 ſchnitz. 5. U 1 8 erſonen Tagen:* e 8 h große, en jeden Tag hin⸗ und herlaufende 0 Viernheim nach Käfertal und Mannheim Von J. Pfeifer, Birkenau. „Leiterwagen“, beförd i i e on Viernheim nach Kaäſekta 0 Boo s 8 i 85 in den Fabriten 955 e e— e— Dicht hinter dem Dörflein Weſchnitz bei Fürth i. O.] 1671 hinausgehendes Alter vermuten. Es iſt faſt ſelbſt⸗ laufen zwiſchen Viernheim und Mannheim täglich 10 Monat Ta Fuß⸗ Einſpänner⸗Iweiſpänner⸗Per⸗ erhebt ſich ein kegelförmiger Berg, der durch ſeinen verſtändlich, daß die nicht auf hoher Bergesſpitze weit⸗ mit Pferden, mit 4 von Hunden gezogene Milchfuhrwerke.— 5 8 fuhr werk ſonen dunklen Tannenbeſtand einen faſt düſteren Sn hin ſichtbare, 3 5 1 5 1 g 2 3 125 Es iſt der 522 Meter hohe Kahlberg, im Volksmund liegende und dazu noch ſo unſcheinbare, run N 5 5 Wag e fate 1 beer Dezember 60 44 jedoch Walpurgis- oder Kapellenberg genannt, weil an pelle die Aufmerkſamkeit nur ganz weniger auf ſich gelenkt beziffert ſich nach genauer Ja 1 e 900 e 17 168 106 ſeinem Weſtabhange ein der hl. Walpurga geweihtes hat und aus dieſem Grunde von ihrer Geſchichte kaum a ee eee ählung auf ca. 400 im Tag. 18 20 13 24 Kapellchen ſteht. Ein anfangs bequemer, ſpäter jedoch ſteil] etwas bekannt iſt. Als Arbeitsſtätten werden genannt: 19 52 18 57 anſteigender Weg führt von der Landſtraße in knapp 20 Zunächſt verdanken wir dem Weinheimer Hofrat und 1. Mannheim— Wohlgelegen mit 145 Viernh. Arb. 20 57 64 Minuten hinauf. Aus dem Tannendunkel grüßt bald ein Profeſſor A. L. Grimm einige wichtige Mitteilungen, die 2. Zimmersfabrik mit 50 Viernh. Arb. 21 30 27 34 kleines, unſcheinbares mit einer Tonne überdecktes Kapell-][ wir ſeinem 1822 erſchienenen,„Vorzeit u. Gegenwart 5. In Manubeim als Maurer 48 Viernh. Arb. 2289 14 45 chen entgegen, deſſen quadratiſcher Grundriß nur 2,60 m der Bergſtraße und des Odenwaldes“ betitelten Buche 4. Chemiſche Fabrik Rheinau mit 25 Viernh. Arb. 23120 43 51 aufweiſt. Das Ausſehen läßt auf ein ſehr hohes Alter[entnehmen(Seite 304):„Ein Zufall führte uns frü⸗ 5. Chemiſche Fabrik Hemshof mit 20 Viernh. Arb. 24 0 0 0 ſchließen, und wir finden unſere Annahme durch die Jah⸗ her eine handſchriftliche Nachricht über dieſen Berg vom 6. Spiegelfabrik Waldhof mit i 70 Viernh. Arb. a 8 55 reszahl 1671, die in den runden Türbogen eingehauen iſt, Jahre 1664 zu, worin erzählt wird. achtzigjährige Män⸗ 7. Mannheim, Tabaksmagazin mit 25 Viernh. Arb. Zu 9 Tagen zuſ:] 220 111 20 beſtätigt. Vor dem Kapellchen iſt aus rohen Balken eine[ner erinnerten ſich noch, von ihren Altvätern gehört zu „ Zum Durchſchuitt: 27 14 56 neuere, mit Ziegeln gedeckte Halle errichtet. Verwelkte[haben, daß dieſe Stelle einſt ein wundervoller( wunder⸗ Zuſammen: 383 Viernh. Arb.. 5 8 5 a Kränze und Guirlanden beweiſen, daß der Ort noch zu tätiger) Ort geweſen, der von häufigen Wallfahrern Es kann mit Beſtimmtheit wohl angenommen werden, Von Mannheim nach Käfertal und Viernheim: gottesdienſtlichen Handlungen. benutzt wird, und wer am beſucht worden. Es hätten ſich damals noch manche Zei⸗ daß gerade von Seiten der in Mannheim und Weinheim In 9 Tagen zuſammen(von 16.24 Dezember 1888): Freitag nach Chriſti Himmelfahrt, dem ſog. Hagel⸗ oder] chen von Heilungen an Blinden und Lahmen hier befun⸗ beſchäftigten Arbeiter, die durch unſere Nebenbahn ſich 390 Fußgänger, 265 Einſpännerfuhrwerke, 88 Zweiſpän⸗ Bauernfeiertag, ſeinen Weg dorthin nimmt, der kann] den. Durch die Einführung der Reformation in der darbietende und dem Bedürfniſſe der Arbeiterbevölkerung nerfuhrwerke, 422 Perſonen.. zahlreiche fromme Wallfahrer aus den Pfarreien Fürth, Pfalz ſoll indeſſen alles zerſtört worden ſein, was auf die Rechnung tragende Beförderungsgelegenheit in umfaſſend⸗ Im Durchſchnitt pro Tag: Hammelbach und Waldmichelbach beobachten, die hier Heiligkeit des Ortes deutete. Nur ein altes Bild von der ſter Weiſe Gebrauch gemacht werden wird. Durch dieſe 49 Fußgänger, 33 Einſpännerfuhrwerke. 11 Zweiſpäu⸗ ihre Andacht halten und den Allmächtigen bitten, die hl Walpurgis blieb noch in der Kapelle. Da es aber in raſchere Beförderung erſparen dieſe Leute gegenüber der nerfuhrwerke, 53 Perſonen. Fluren zu ſegnen und vor Angewittern zu bewahren der Folge von Hirtenknaben verunreinigt wurde, ver⸗ Fahrt mit dem Fuhrwerke mindeſtens eine Stunde Zeit Außer den hier mit Perſonen gezählten Fuhrwerken Der in der Nähe befindliche Fürther Zentwald, der ſchwand es. Später ſei die Kapelle wieder etwas herge⸗ mh, 8 Erſparung die durch Zahlung unſeres werden täglich befördert: mit Steinen aus der Lorſcher Kloſterzeit— ſie tragen das b 5 Jahre 5 685 eine 19 niederen Perſonentarifs entſtehenden Auslagen ſicherlich 1. mit der zwiſchen hier und Mannheim beſtehenden Wappen jenes Kloſters, ein Kreuz— abgegrenzt iſt, läßt] geführt worden. Im Jahre vermochte ein bei der aufwieat.“ leb 8 159 i Perſonenpoſt durchſchnittlich 10—12 Wessonen 5 N 5 auch für unſere Kultſtätte ein hohes, weit über das Jahr Kapelle wohnender Eremit durch fußfälliges Bitten der Ehrhard Do —2 77 . ———— — 88 21 e — — 0 O A O E e