Biernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger- Ztg. Viernh. Volksblatt) Staat eine ſolche in Höhe von 12.— Mk. pro dies bis Ende dieſes Monats tun und bei uns h 1955 3 1 lenderjahr 1934 verſteuert werden. aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjahrlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer 5•ĩM;, e n 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſticheckkanto Nr. 21577 Am 5 0 0 Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Ablauf eines Vierteljahres anzumelden ſeien. 0 3 3 ſind, die dann ein Vierteljahr bei der Hündin Hund erworben wird, iſt er innerhalb 14 Tagen 1 ſtrafbar. Die Strafe beträgt den ſünffachen in tiefſter Depreſſion befand, hat im Verlauf Viernheim, den 27. Dezember 1933. 5 5 rungen. Die Nettoproduktion an Sachgütern kommen war im dritten Vierteljahr 1933. Jahr, das jetzt zu Ende geht, hat eine Zei⸗ Wille des Reichs und ſeiner Führung ober- litiſchen Beziehungen zu Deutſchland vor⸗ fir die Gylpeſterfeier C a 17 95. Bekanntmachung. Hund erhoben. die Abmeldung tätigen, da ſämtliche ab 1. Januar f 5 n taglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl... Unzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg., Bei dieſer Gelegenheit machen wi ah kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands 14 Tagen anzumelden. Vielfach wird die Auf⸗ kfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin. an beſtimmt vorgeſchriedenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Dies trifft jedoch nur zu, wenn es ſich um junge N 303 bei der Bürgermeiſterei anzumelden. Wird die Die den 1 che Wirtſ lt 1933 10885 W 1 4 0 1 4 Betrag der Hundeſteuer und kann im Unein⸗ f Ji K 8 11 el 8 8 e des Jahres 1933 die erſten Erfolge im Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim J 0 deſſech gene 5 iſt von 1932 auf 1933 um 2 bis 2,5 Milliar⸗ Welch gewaltige Zeit! Auf der auſpov, die Parteien entweder verbo, oder da gewiſſemoſer Emigranten— einen uner⸗ erſtmalig höher als in derſelben Periode des tbenwende eingeleitet. Es war nicht, wie ſtes Geſetz geworden. Es gibt keinen Parla- übergehend getrübt. Der Austritt aus dem „Autobanditen“— ein Schlagwerk unserer Zeil. Die grünte IZur Punſchbereitung: b TRAIL. F. paLasr 55 Betr.: Hundeſteuer für das Kalenderjahr 1934. 0 4 N U 0 N 2 7 9 U m 5 P d 1 a 8 U 4 ENUTIRARTL-LEIEE L Die Hundeſteuer für das Jahr 1934 be⸗ i 8 1 Taktung! leute Freliag und morzen Samstag e Mr, f 9 999 e 10551 e elt Filen. f 0 7755„ 5 20.— Mek. rogramm. großſer Hochſpannung erwartet Niern⸗ ber gewalligste und sensationeliste Tonfilmschlager und für den dritten Hund 30.— Mk. Ebenſo heim den neuen Ramon Novarro Spihen Jonfilm. II wird neben dieſer Gemeindehundeſteuer vom Der Liebling aller Filmfreunde. f 9 7 Wer ſeinen Hund abzuſchaffen gedenkt, muß N ö 1934 angemeldeten Hunde für das ganze Ka⸗ 1,40 frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte bet Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- darauf aufmerkſam, daß die Hundebeſitzer ver⸗ Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes faſſung vertreten, daß junge Hunde erſt nach Hunde handelt, die von eigener Hündin geboren 0 belaſſen werden können. Wenn alſo ein junger— Anmeldung unterlaſſen, ſo macht ſich der Beſitzer Die deutſche Wirtſchaft, die ſich noch 1932 0 a bringlichkeitsfalle in Haft umgewandelt werden. e 5 e e a 5 Kam J 005 77 7 91 2 31 15 N 24 2 44 2 0 8* e en Deutschlands nolitiſche Bilanz für 1933— Mit Zuverſicht ins neue Jahr In k. Vertretung: 2 tel.; 7 5 R 23 K n re e den Mark geſtiegen. Das Arbeitsein⸗ ganzen Linie Neues und Ungewohntes. Das Fur Selbſtauflöſung führte. Heute iſt der freulichen Umfang angenommen und die po⸗ Vorjahres. Geſtützt auf die Konſolidierung viele andere vorher, ein Jahr mit dem üb⸗ mentarismus mehr und es gibt erſt recht Völkerbunde hat zunächſt Verblüffung und Sensation, die je da war. der politiſchen Verhältniſſe haben Staat und lichen Auf und Ab—. nein, es war weit nicht mehr eine ſelbſtändige Länderpolitik, berraſ 2 deri el private Wirtſchaft in enger Zuſammenar⸗ 19070 es 10 5 ein Stück Weltgeſchich⸗ die für die Reichspolitik als Hemmſchuh duch an ch endes Ver indee 215 beit die Zahl der Arbeitsloſen ſeit ke, es war ein Jahr der Tat. Und es wirkt. lande gefunden Insbeſondere, nachdem der Anfang 1933 um 2,3 Millionen vermindert.] brachte ein neues Deutſchland. Aber 2 Führer wiederholt und feierlich Deutſchlands Der Mann ohne lewen. Amerikas Buck Jones tollkünnster Sensalionsdarsteller mul jeder Fiimireund gesehen haben.— 100% Sensationen 100% Liebe, 100% Humor, 160%% Spannung. 200 Him. femno Im 2. Teil: 1. Bünhnenschau und fenfilmvarieié. 2. Das fidele Gefängnis 3. im Sniel der Wellen. 4. Löwenjagd im Busch 5. Die neueste Ula-Jonwoche e . jahr Achtung! Sylvester und Ne Das brillante und triumphale Tonfilmuserk Das prelspehrüönte miener Elte-Helsterwerk der deutschen Fümkunst Rotwein offen.. Liter 70 Pfg. Weißwein offen.. Liter 70 Pfg. Rum— Arrak— Punſcheſſenz— Südweine Kandiszucker, Stangenzimmt, Schwarzer Tee Vanillzucker, Zitronen. Neujahrsgeſchenke u. Ueberraſchungen in ſchöner Auswahl. Schokolade, Pralinen, Marzipan. Aepfel, Birnen, Nüſſe, Feigen, Orangen, Mandarinen Bananen, Trauben. Feſttagskaffee/ Pfd. von 45 Pfg. an Ende November waren 1,4 Millionen Arbei— ter und Angeſtellte mehr in Lohn und Brot als vor einem Jahr. Die Betrachtung der einzelnen Wirtſchaftszweige zeigt, daß die Beſſerung auf breiter Front eingeſetzt hat. In der Landwirtſchaft beſtand die Aufgabe vor allem darin, den Preisſturz der l das Deutſchland jemals geſehen hat, verbun⸗ letzten Jahre in gewiſſem Umfange aufzu⸗ holen. Die Wirtſchaftspolitik war daher be⸗ müht, der Landwirtſchaft gleichzeitig mit ei⸗ ner umfaſſenden Neuregelung der Produk⸗ tionsverhältniſſe höhere Preiſe für tieriſche Erzeugniſſe und Mindeſtpreiſe für Brotge⸗ treide zu verſchaffen. die Butter⸗ und Schlachtviehmärkte, die noch vor Jahresfriſt die Ereigniſſe ſind ſo vielgeſtaltig in ihrem geiſtigen Inhalt, daß ſie nicht leicht auf einen einfachen Nenner gebracht werden kön⸗ nen. Sie zeigten auf der einen Seite einen machtvollen nationalen Willensausbruch, aber andererſeits auch tiefſte Friedensgeſin⸗ nung, ſie brachten das autoritärſte Syſtem, den jedoch mit ſozialiſtiſcher Einſtellung ge⸗ genüber dem wirtſchaftlich Schwachen. Kein Wunder, daß dieſes neue Deutſchland von vielen ſeiner eigenen Kinder noch nicht ſo recht verſtanden wird, und daß das Aus⸗ land vor einem Phänomen zu ſtehen glaubt, zu dem es noch keine abſchließende Stel⸗ Große Fortſchritte ſind ſomit im abgelau⸗ fenen Jahr erreicht worden. Es iſt nicht im⸗ mer leicht gegangen, aber die friſche Tat⸗ kraft des Führers und ſeiner Mitarbeiter überwand die Schwierigkeiten. Man denke nur an die eben erwähnte Gleichſchal⸗ . tung der Länder mit dem Reich. [Was iſt in früheren Jahren über dieſe Fra⸗ ge alles geredet und geſchrieben worden! Getan aber wurde nichts. Eine der erſten Maßnahmen der nationalſozialiſtiſchen Reichsregierung jedoch war die Einſetzung von Reichsſtatthaltern zur Sicherung der einheitlichen politiſchen Linie in Reich und Ländern. Mit einem Schlag wurde da⸗ friedliche Geſinnung verkündet hatte. Ita⸗ lien ſucht zu vermitteln, England redet Frankreich gut zu, ſich mit Deutſchland un⸗ mittelbar zu verſtändigen. Paris freilich iſt bis zum heutigen Tage noch nicht dazu zu bringen geweſen, auf den deutſchen Vor⸗ ſchlag von direkten Verhandlungen einzuge⸗ hen. Daher die Geſchäftigkeit der Diploma⸗ tie, die Reiſen zwiſchen den Hauptſtädten. Die Entſcheidung über die Zukunft Europas liegt wieder einmal bei Frankreich. Der deutſche Reichskanzler hat wiederholt feſtge⸗ ſtellt, daß Deutſchland ſowohl im Weſten wie im Oſten nicht an eine gewaltſame Verän⸗ derung ſeiner Grenzen denkt. Nun haben die Alois Walter. völlig zerrüttet waren, ſind ebenſo wie die] lungnahme gefunden hat. Aber alle werden durch das Problem gelöſt, über das man vor⸗ franzöſiſchen Staatsmänner das Wort. Getreidemärkte, die damals vor dem Zuſam⸗ ſich an den Gedanken gewöhnen müſſen, daß her Jahre hindurch fruchtlos debattiert hatte. 2 menbruch ſtanden, feſt in der Hand der in Deutſchland etwas Dauerndes ge Und wenn das Gift des Kommunismus aus⸗ „ amicitia 09 E. B. V'beim. 10 5 0 10 Reichsregierung. Die Landwirtſchaft kann ſchaffen worden iſt, auch wenn es für dien getilgt werden konnte, wenn das Winter— So ſchließt die politiſche Jahresbilanz mit eee Sporwlaßſim Wald mi—. 10 wieder geſicherte Kalkulationen und Voran⸗ Welt etwas abſolut Neues iſt! hilfswerk ein leuchtendes Zeichen nationaler[nem erfreulichen Aktivpſaldo für 4 1 8 ſchläge machen 7 E 120 8 6.. 1 5——— Die bisher ungünſtige und ſozialiſtiſcher Solidarität iſt, ſo ſpricht Deutſchlan d. Mag ein Teil des Auslan⸗ 3 Reſt.„Zur Waldſchenke„Preisſchere“ zwiſchen Agrar⸗ und In⸗ 1933 war das Siegesjahr des Na⸗ auch das für die geleiſtete Arbeit. Wie in des der Herſtellung eines auf Gleichberech⸗ 5 e 1 duſtrieerzeugniſſen hat ſich zum Teil wieder tionalſozialismus und ſeines Füh⸗ allen großen Entſcheidungen, iſt ſchließlich! tigung gerichteten neuen europäiſchen Zu⸗ Waldſportplatz Viernheim. i 1 10 eſchloſſen. Die hieraus folgende Kaufkraft⸗rers Adolf Hitler. Zweimal im Vor⸗ das Volk ſelbſt die Kraft geweſen, die ſtandes ausweichen wollen— die Zeit ar⸗ Sonntag, den 315 1 4 A N 1 8 9 der landwirtſchaftlichen Bevölke⸗T jahre und zweimal im Jahre 1933 waren ſich durch alle Fährniſſe hindurchgerungen beitet für meue Ideen und neue Entwicklungen onntag, den 31. Dezember nachm. ½3 Uhr 0 ö rung verſtärkt die Verflechtung der Land⸗ Reichstagswahlen. Und jede Wahl zeigte, hat. Wenn es eine Führung entſchloſſen am Die Zeit arbeitet jetzt beſtimmt für uns. Das großes Freundſchaftsſpiel gegen Niro 0 wirtſchaft mit den übrigen Zweigen der daß die nationalſozialiſtiſche Bewegung ſich] Werke ſieht, ſo iſt das Volk gerne zur Ge⸗ deutſche Volk aber, das von dem Werden ei⸗ 1 auh MADñꝗSE EVANS deutſchen Wirtſchaft. immer feſter in die Herzen der breiten Maſe folgſchaft bereit, auch dann, wenn es nicht ner neuen. Zeit erfüllt iſt, das die gewalti⸗ 15 8 yer RALI BEA UB Die induſtrielle Produktion hat ſen gehämmert hatte. Als Hindenburg am 30. alle Einzelheiten ihres Willens erkennt. die-] gen Melodien der Weltgeſchichte brauſen 9 125 3 Foenen Wen, e. ſich bis in die letzten Monate hinein, wenn Januar Adolf Hitler zum Reichskanzler be⸗ er Tatſache gab der beiſpielloſe Wahlſieg der[hört, das jetzt einig und geſchloſſen daſteht, + 3 Aegis, Sacgues de auch nicht mehr ſo ſtark wie im Frühſom⸗ rief, als die Einigung des alten und des Regierung am 12. November ſichtbaren geht voll Vertrauen in das kommende Jahr * 11 kin elro: Saſquꝶn · Nayes f ri οννννσνν,ν0 fe mer erhöht. Im ganzen Jahr 1933 dürfte neuen Deutſchland ſich ſymboliſch vollzog, da Ausdruck. hinein. Seine nächſten Ziele ſind unverän⸗ f f der Produktionsumfang ungefähr um 12 ſetzte eine Entwicklung ein, um als nationale„ dert: Kampf gegen Arbeitsloſigkeit und Gauliga Wieder ein großer Wurf für Viernheim! Ueberall nur ausver⸗ Prozent höher ſein als im Vorſahr. Füh⸗ Sammlung begann, um als nationalſoziali⸗ Unſere Außenpolitik hat unter den Wirtſchaftskriſe im Innern, Kampf für Ehre Um 1 Uhr Vorſpiel der 2. Mannſchaft 8 kanfte Häuſer! rend in der Zunahme der Induſtrieproduk⸗ ſtiſche Revolution in die Geſchichte einzumün⸗ gewaltigen Umſtellungen des innerdeutſchen und„Gleichberechtigung nach außen. Darin 5 765 e e er 2. Mannſchaften. Zum neuen Jahre ſorgen für Stimmung und Humor natürlich tion waren die für den Inveſtitionsbedarf den. Eine Revolution aber auf le⸗ Lebens den Beweis einer maßvollen Frie— verbinden ſich alle Kämpfe der Vergangen⸗ Zu dieſem hochintereſſanten Spiele laden wir Dick d D f 5 arbeitenden Branchen, z. B. die Großeiſen⸗ galem Wege. Sie ſchuf ſich die große[ denspolitik geliefert. Dabei war die Sſtua⸗ heit mit der Hoffnung für eine glückliche Zu⸗ die Viernheimer Sportfreunde herzlichſt ein. 1 un of„ewas kommt von ſowas⸗ induſtrie, die Maſchineninduſtrie, die NE⸗ Mehrheit im Volke, die zum Ermächtigungs⸗ tion keineswegs einfach. In vielen Ländern kunft. In ſolcher Geſinnung rufen wir un— Neckarau wird in kompletter Aufſtellung an- 2. Perlen und geeteufel— 3. Tierköpfe 4. For Metallwirtſchaft, die eletrotechniſche Indu⸗ geſetz im Reichstage führte, die 182 Parla- hat die Hetze gegen das neue Deutſchland— ſeren Leſern und Freunden zu: treten und Viernheim in ſtärkſter Aufſtellung, tönende Mochenſchan. ſtrie und die Bauwirtſchaft. Produktion und ment immer mehr ausſcholfete. die Landtage] zum Teil entfacht durch die Greuelpropagan— Glückauf für das Neue Jahr! es wird deshalb ein hochintereſſanter Kampf Bei dieſem außergewöhnlichen Großfilm wird wieder großer Beſchäftigung dieſer Branchen wurden ent⸗ eee 0 eee eee Skandalöſe Zuſtände ; 5 Andrang ſtattfinden, darum früh Plätze ſichern. Werktags ab ſcheidend durch die Arbeitsbeſchaffung ange⸗ l zu erwarten ſein. Der Vorſtand. halb 8 Uhr, Sylveſter und Neujahr ab 7 Uhr und 9 Uhr, regt. So erhielt z. B. die Maſchineninduſtrie Umſatz hat im September 1933 92 1 5 K S gonntag und Montag große Rinder und Familien vor⸗ im dritten Quartal aus dem Inland um jahresſtand leicht überſchritten: im ober 17 J 30 e 5 ſtellungen.— Zur Aufführung:„Der Sohn des Rajah“ rund 87 Prozent höhere Aufträge als zur trat infolge des warmen Wetters ein Rück⸗ Verſäume niemand Ramon Novarro anzuſehen. gleichen Zeit des Vorjahres. ſchlag ein. Es iſt zu erwarten, daß mit der Das schönste und nerruchst Tontummer aus Mens goldener Telt Wiener Humor— Wiener Lieder— Wiener Muſik Unſterblich ſind all die ſchönen Wiener Walzer von Johann Strau g Die ganze Welt kennt seine Melodien die anze eit singt seine Lieder Die ganze Welt anz Face seſnem R yihmus. In den Hauptrollen: Michael Bohnen, lee Parry, Paul Hüörhiner und Gretl heimer Alle Fllm- u. Musinfraunde hosuchen dlesen unvergelllichen Film Im 2. Teil: Uas relchhaltige und sehenswerte Beinrogramm Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab! Uhr zwei Vorſtellungen, 7 Uhr und 10 Uhr, Ende 12 Uhr. Sonntag u. Heufanr 3 Unr Grone dugend. u. Hinder-Verstellungen Wir wünschen allen ein„Frohes neues lahr!“ Uhr findet im Lokal zum„Goldenen Stern“ eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Auflöſung der Abteilung. Der Führer. —— ernheimer Einwohnerſchaft wünſchen wir alle ein frohes und glückliches Nenſahr! Wir bringen nächſte Woche das Prachttonwerk der Terra An heiligen Wassern. nach dem weltbekannten Roman von C. Heer. D. J. K. E. V. Viernheim Heute Freitag abend 8 Uhr Turnſtunde. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Turnwart. Die Spiele für Sonntag und Neujahr werden morgen bekannt gegeben. Der Sportleiter. Einladung. am Frettag, aan 28 Doz. abends ö Uhr, hät nas dungvoll elne elne Tabakbauverein 3 Unſere Mitglieder, die Hageltabak haben, müſſen denſelben Samstag vormittag 11 Uhr zur Verwiegung bringen. f Woiſinacliis Feier ab.— Die Eltern des Jungvolks sowie Freunde und Gönner des Jungvolks sind he Eintritt frei! rzlichst eingeladen. Der Führer. Der Vorſtand. Auch die Verbrauchsgüterindu⸗ ſtrien haben im Jahre 1933 ihre Produk⸗ lion erhöht. Nach den Berechnungen des In⸗ ſtituts für Konjunkturforſchung wurden mengenmäßig ungefähr 8 Prozent mehr Verbrauchsgüter erzeugt als im Vorjahr. Beſonders ſtark haben Erzeugung und Ab⸗ ſatz in denjenigen Branchen zugenommen, die durch ſtaatliche Maßnahmen gefördert wurden. Die Nachfrage der Verbraucher nach Hausrat, vor allem nach Möbeln, wur⸗ de durch die Förderung der Eheſchließungen angeregt. Von der Beſſerung der Wirt⸗ chaftslage nur wenig erfaßt wurden die für en ſogenannten„ſtarren Bedarf“ arbeiten⸗ den Nahrungs⸗ und Genußmittelinduſtrien. Wie meiſt zu Beginn eines konjunkturel⸗ len Aufſchwungs folgt die Warenbewe⸗ gung der ſteigenden Güterproduktion zu⸗ nächſt nur zögernd. Die Belebung des Gül. terverkehrs der Reichsbahn bleibt zunächſt noch hinter der Zunahme der Geſamtproduk⸗ tion zurück. Immerhin dürften Bahn und Binnenſchiffahrt im Jahre 1933 ungefähr 340 bis 350 Millionen Tonnen Güter, das heißt rund 10 Prozent mehr als im Vorjah⸗ re, befördert haben. Die Umſätze im Einzelhandel lagen 1033 im Geſamtergebnis mengenmäßig etwas unter dem Vorjahre. Der wertma allmählichen Zunahme der Einkommen die Umſätze weiter ſteigen. Stark vermindert hat ſich von 1932 auf 1933 der Außenhandels umſattz. Zwar hat die ſteigende Produktion ſteigende Rohſtoffeinfuhr notwendig gemacht; dafür konnte aber die Einfuhr von Lebensmitteln eingeſchränkt werden. Die Ausfuhr iſt von 1932 auf 1933 zurückgegangen; auf Teilge⸗ bieten hat ſie ſich aber doch beſſer gehalten, als zu erwarten war. Der Ausfuhrüber⸗ ſchuß hat ſich um etwa 40 Prozent verrin⸗ gert. Damit gewinnt der Binnenmar kt für alle Zweige der deutſchen Wirtſchaft ſteigende Bedeutung. Mehr denn ie kommt es darauf an, die Zuſammenarbeit zwiſchen den einzelnen Zweigen der deutſchen Wirt⸗ ſchaft zu pflegen. Gewiß bleibt noch ſehr viel zu tun, um die Depreſſion völlig zu überwinden. Wichtig iſt, daß die wirtſchaftspolitiſchen Fragen aus dem Streit der Intereſſenten entrückt und völlig in die Hände der Staatsführung gelegt ſind. Da die pfychologiſchen Vorausſetzun⸗ gen für den mpf gegen Arbeitsloſigkeit und weiteren Niedergang gegeben ſind, be⸗ ſteht die Hoffnung, daß 1934 ein entſcheiden⸗ der Fo itt auf dem Wege der Wirt: ſchaftsgeſundung gemacht wird. Vernichtendes Arteil über die franzöſiſchen Bahnanlagen Der Generaldireklteor der franzöſiſchen Staatsbahnen, Dautry, gab im Hinblick auf das ſchwere Unglück bei Lagny einem (Vertreter des„Matin“ eine längere Erklä⸗ rung, die ein eigentümliches Licht auf das fran⸗ zöſiſche Eiſenbahnweſen wirft. Dautry erklärte, man ſei in Frankreich ſehr konſervativ und habe ſelten den Mut Beſtehendes abzuſchaffen, ſelbſt wenn man an deſſen Stelle Neueres und Beſ⸗ eres ſetzen könne. Beſonders arbeite die Staatsbahn heute nody mit einem Signalſyſtem, das ſchon zu Beginn der Eiſenbahn beſtanden habe. Dieſes Syſtem habe man zwar moderniſiert, ohne deshalb aber die Sicherheit zu erreichen, die man von einem modernen Verkehrsunter⸗ nehmen erwarten müſſe. Von den 9134 Kilo⸗ metern, die das Verkehrsnetz der Staatsbahn umfaſſe, ſeien bis auf den heutigen Tag nur 120 Kilometer mit automatiſchen Licht⸗ ſignalen ausgerüſtet. Dagegen beſtänden bei 1900 Kilometern noch die Handſignalanlagen aus den Jah⸗ ren 1880 bis 1900. 7000 Kilometer ſeien gar mit Anlagen aus dem Jahre 1842 ausgerüſtet. Es gebe ferner kein ſogenanntes Bloclichtſyſtem und die tele⸗ grafiſche Verbindung ſei mehr als mangelbaft. Die Frage der Stahlrwagen fei ebenfalls noch nicht gelöſt. Die Staatsbahn verfüge über 700 Stahlwagen, da aber zur Durchführung des Schnellzugvertehrs 1726 Wagen notwen⸗ dig seien, ſei man aber gezwungen 1000 Hokz⸗ wagen zu fahren. Man brauche von den Steuerzahlern keine ungewöhnlichen Opfer zu verlangen. Von den 45 000 Kilometern des franzöſiſchen Eiſenbahnnetzes könnten ſofort 15 000 ſtillgelegt werden, da es ſich um Neben⸗ linien handele, die heute durch den Automobil⸗ verkehr bedient würden. Die reſtlichen 30 000 Kilometer müßten dann aber mit den modern⸗ ſten Mitteln ausgerüſtet werden. Es gibt keine Fahrtbeſehle mehr! Der Lokomotivführer des Straß⸗ burger Schnellzuges, der bei Lagny auf den Eilzug auffuhr, hat die wiederholte Erklärung abgegeben, daß er felſenfeſt davon überzeugt ſei, daß die Signale auf freie Fahrt geſtanden hätten. Auf die Frage, ob er bei ſeiner Abfahrt von Paris einen ſogenannten Nebelbefehl mi beſonderen Verhaltensmaßregeln erhalten habe, erklärte der Lokomotivführer, daß dieſe Art von Fahrbefehlen früher einmal beſtanden 115 mon ſie aber ſeit langem aufgehoben a Lokale Nachrichten Der Zeitungsträger Er kommt und geht. Er erwartet keinen Gruß, keinen Schwall von Höflichkeitsformeln. Er verzicht überhaupt auf mein Erſcheinen. Er gibt gleichſam nur ſeine Vifitenkarte ab: die Zeitung. Fixigkeit und Pünktlichkeit ſind die Tugen⸗ den ſeines Berufes, die ihn wie alle am Werde⸗ gang der Zeitung Beteiligten auszuzeichnen ha⸗ ben. Er übernimmt mit den fertiggfealzenen, in raſchem Rhythmus ausgeworfenen Blättern gewiſſermaßen auch einen Teil des Tempos, wenn er auf dem ſchnellſten Wege ſeinen Be⸗ zieher aufſucht und dort wie eine Biene von Blume zu Blume, von Haustür zu Haustür eilt. Erſt wenn er das letzte Blatt ausgetragen hat, iſt der Weg der Zeitung zu Ende, iſt das Ziel der Zeitung, den Menſchen Nachricht, In⸗ formation und Unterhaltung zu geben, erreicht. und der Zeitungsbote kann ſich Ruhe gönnen. Ich ſehe ihn ſelten. Höchſtens einmal auf der Straße, wenn er in Haſt vorbeieilt. Faſt nie aber, wenn er mir ſeinen blitzartigen Beſuch abſtattet. Immer, Tag für Tag, kann ich ihn zur gewohnten Zeit erwarten. Der Zeitungsträger war da, wie der Zug fahrplanmäßig— und höchſtens außergewöhnlich einmal mit einigen Minuten Verſpätung— eintrifft, ſo pünktlich erfreut mich ſeine Botſchaft. Er wartet nicht auf Dank. Eile geht er von dannen, da ſein Weg bei mir noch nicht zu Ende iſt. Es iſt Neujahr, denke auch an den Zeitungsboten. In großer * Den Wandkalender für 1934 fügen wir unſerer heutigen Ausgabe bei. Er wird für alle Haushaltungen ein ſchöner und auch nützlicher Wandſchmuck ſein, weshalb wir dringend empfehlen, den Kalender an der Wand anzubringen, damit er immer zur Hand iſt, wenn man ihn braucht. Möge er all unſern Leſern geſunde und glückliche Tage aufzeichnen. * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am kommenden Sonntag, 31. Dez. verſieht bei Ver- hinderung des Hausarztes Herr Dr. Blaeß, am 1. Januar Herr Dr. Günther den Dienſt. *Familien⸗ Abend der Freiw. Feuerwehr. Heute Samstag Abend findet im Gaſthaus zum Löwen der Familienabend der Freiw. Fenerwehr ſtatt, wozu alle aktiven und paſſiven Mitglieder mit werten Familienangehö⸗ rigen freundlichſt eingeladen ſind.(Siehe Inſerat). * Der Männergeſangverein ver⸗ anſtaltet am Neujahrstag Abends 8 Uhr im Engelſaale ſein traditionelles Neufahrskonzert. Zur Aufführung gelangt der prächtige Schwank „Der Hochtouriſt“, eine köſtliche Geſchichte, die den Beſuchern viel Freude bereiten wird. Der Zutritt iſt nur den Mitgliedern mit ihren weib lichen Angehörigen geſtattet. * Die Sänger ⸗Einheit hält im ge ⸗ räumigen Freiſchützſaale am Neujahrstag ihre übliche Neujahrsunterhaltung, wozu die Mit⸗ glieder mit ihren Angehörigen freundlichſt ein⸗ geladen ſind. Für gute und ſchöne Unterhaltung bürgt die bekannte Spielſchar der Einheitler, weshalb allen Beſuchern ein ſelten ſchöner Abend bevorſteht. Weihnachtsfeier des Geſangverein Liederkranz Die Weihnachtsfeier des Geſangverein Lie⸗ derkranz geſtaltete ſich zu einem großen Erfolg für den Verein. Als Einleitung trug der ge“ miſchte Chor, nach einer Rezitation über die Entſtehung des ewigſchönen Weihachtsliedes: Stille Nacht, heilige Nacht, dieſes Lied vierſtimmig vor. Hierauf folgte das Weihnachtsſpiel:„Traum unter Kerzen“. Tiefſte Weihnachtsſtimmung zauberte dieſes gemütvolle Spiel, das ſehr wir⸗ kungsvoll geſpielt wurde, bei den Zuhörern hervor. Der Männerchor:„O, Schutzgeiſt alles Schönen“ zeugte von guter Einſtudierung und der hohen Kultur des Vereins. Das nun folgende Sing- ſpiel:„Singvögelchen“ zog alle Beſucher in ihren Bann. Reizende Duette wechſelten ab, mit äußerſt gemütvollen Dialogen.„Du Deutſch⸗ land ſollſt uns heilig ſein“ ein neuzeitlicher Männerchor, von Chriſt, ſchloß den erſten Teil des Programms. Im zweiten Teil erfreute uns zunächſt ein ſinniges Singſpiel:„Noch iſt die blühende gol dene Zeit“. Hierauf ſtellte ſich zum erſten Mal der neugegründete Frauenchor mit zwei Volks⸗ liedern der Oeffentlichkeit vor und zwar:„Die Mühle im Tale“ und„Jetzt gang i ans Brün⸗ nele“. Der Vortrag war zweifellos ein großer Erfolg nicht nur für den Dirigenten, ſondern auch für die Sängerinnen, die ſich die Herzen der Zuhörer im Sturm eroberten. Das nun folgende Singſpiel:„Es muß ä Fra ins Haus“ erhöhte noch die Wogen der Begeiſterung. Das Marſchlied„Schwarzwald deine Berge“ beendete das Programm. Alles in Allem: Der Verein kann ſtolz auf ſeine diesjährige Weih⸗ nachtsfeier ſein. Das Jahr des Sieges geht zu Ende Ein Jahr voll Kraft und Hoffnung beginnt! Zu allen Zeiten überblickte man am Jah- resende immer das rückwärtige Geſchehen, oft waren Menſchen froh, daß wieder dieſes Jahr, das oftmals Entbehrungen, manch herbe Ent- täuſchung mit ſich brachte, in den letzteu Zügen lag. Man wünſchte es ſich nicht mehr zurück. So waren es die Vorjahre insbeſondere, dieſe Jahre von 1929 ab, wo Woche um Woche das Heer der Arbeitsloſen größer wurde, wo Monat um Monat Lohn und Gehalt geringer wurden, wo von Jahr zu Jahr die Steuer- zettel„dicker“ wurden! So waren die Zeiten der marxiſtiſch⸗zentrümlich-liberaliſtiſchen Parteien- herrſchaft. Der Märzenſturm 1933 hat ſie hinweggefegt! All die Verlegenheit brach in ſich zuſammen, all der turmhoch aufgeſchichtete Schmutz erwies ſich bei der Auswaſch als der eigene, als der undurchdringliche Wall vor ihren eigenen Gemeinheiten, wohin der Nationalſozia⸗ lismus nicht vordringen ſollte. Man ſcheute im Parteienſtaat ein freies, offenes, ehrliches, mannhaftes Wort, für das ein jeder einzuſtehen hat— und welche Untugend noch heute ſo vie len anhaftet— man hatte Angſt vor der ehr⸗ lichen, aufrichtigen Geſinnung eines Adolf Hitler und ſeinem deutſchen Sozialismus! Und er hat ſich dennoch behauptet. Das Jahr 1933 war die Krönung des begonnenen hartnäckigen unentwegten Kampfes um die Befreiung des deutſchen Volkes aus in- und ausländiſcher Ver⸗ ſklavung, aus eigener Ehrloſigkeit, aus der Materie des volksverderbenden Klaſſenkampfes, hinüber zu der alles umſchließenden Wolks'⸗ gemeinſchaft! Jahrhundertalte ſalbungs- volle Theorien hat unſer Führer und ſeine Be⸗ wegung Lügen geſtraft, denn dieſe Theorien, dieſe gefälligen Sprüchworte waren nichts als Heuchelei, bewußt dazu hervorgebracht um einige Große und Machtvolle ſtändig aus dem Keſſel des Eigennutzes in der kraſſeſten Form zu ſpei⸗ ſen. Wie oft wurde in dieſen Zeiten das ſo köſtliche Wort der chriſtlichen Nächſtenliebe miß⸗ braucht, man benutzte es in gewiſſen Kreiſen als Schlagzeile, aber ohne inneren Wert— ſo wie der Seelenwert dieſer Menſchen ſelbſt war: heuchlerhaft, heidmäßig plappernd, ſelbſtſüchtig, ohne Liebe zu ſeinem Nächſten! Hinweg mit dieſer Zeit, hinweg mit dieſen Menſchen! Was 1933, das Jahr des Sieges, noch nicht ganz am deutſchen Weſen, am deutſchen Volkskörper, am deutſchen Einzelmenſchen zu formen ver— mochte, das wird das kommende Jahr vermögen. Es müſſen die Menſchen umgeformt, es muß der Menſch zum Menſchen, zum Helfer an der Geſamtheit der Nation werden! Aus unſeren Kindern muß der Geiſt Adolf Hitler's erſtehen und wehe dem Vater, der Mutter, die ihr Kind nicht dieſem Geiſte zuführen kann. Scheide daher du Jahr 1933! Du brach- teſt uns wieder neue Hoffnung, neuen Mut durch unſeren Führer. Ihm nachzueifern in ſeiner Schlichtheit, in ſeiner aufrichtigen Liebe zu jedem Volksgenoſſen, in ſeinem ſtarken Willen um das Wohlergehen ſeines Volkes, jeder Familie, jedes Kindes, das ſei unſere Mahnung, aber auch ein feſter Vorſatz für das Jahr 1934 Auch in unſerer Gemeinde werden wir uns an dieſe Umwandlung oft erinnern. Es war wirklich ein ſchwerer Weg, den die 18 Männer der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP bei der Gründungsverſammlung am 20. Auguſt 1930 gegangen ſind. Die erſte Verſammlung war im Löwen und dieſe Gründung war doch von ausſchlaggebender Bedeutung, denn bei der Reichstagswahl 3 Wochen nach der Gründung am 14. 9. 1930 wurden 851 Stimmen abge⸗ geben für die nationalſoz. Deutſche Arbeiter- partei(Straſſer). Winzig maren die Anfänge in Viernheim, kein Wunder, wo doch der ganze Ort in den„württembergiſchen“ Landesfarben erglänzte. Die erſte Breſche ſchlug bei der Reichstagswahl 1924 der Volksſoziale Block (Dinter— Werner) mit 90 Stimmen, während Dr. Beſt im„Bund der Geuſen“ 15 Stimmen auf ſich vereinigte. Am 20. Mai 1928 bei der Reichstagswahl waren es 12 Männer⸗ und 2 Frauen⸗Stimmen, die die Liſte NSDAP (Straſſer) wählten. Zwei Jahre ſpäter aber ſchon waren es 851 Stimmen. Bei dieſer Wahl trat dentlich die Verſchlechterung der wirtſchaft⸗ lichen Geſamtlage in Erſcheinung, den es waren 1413 Kommuniſten⸗Stimmen, gegen 778 SPD und 2022 Zentrum, während es 1928 erſt 292 waren. Je mehr in den Verſammlungen, in den Gotteshäusern über die nationalſozialiſt⸗ iſche Bewegung geſchimpft wurde, deſto mehr war der Zulauf zu ihr, denn man erkannte den inneren Wert dieſer Bewegung. Eine Reichs⸗ tagswahl löſte die andere ab und ſo kam die Wahl am 31. Juli 1932, jene Nacht, die bei uns mit der bekannten Schießerei anfing und wo man denn erſt am Wahltage Gelegenheit fand über dieſe„Nazis“ loszuwettern. Und es wurden aus 851 ſogar 977 Stimmen! Es ward ein großer Wahlſieg der Partei. Adolf Hitler ſollte Vizekanzler werden. Er lehnte es ab— und er behielt Recht, ſein klarer Blick ließ ihn vorausſchauen. Das Volk war noch nicht reif für die große Idee des Führers. Es kam die„Schleicher“⸗Wahl am 6. Nov. 1932. Die Stimmzahl ging auf 805 zurück. Es gab viele Wankelmütige, es waren ſchwache Kämp⸗ fer, denn ſie erkannten ihren Führer nichtl Die Not wurde größer— es kam die Lippiſche Wahl: und mit ihr der letzte grandioſe, alles bezwingende Aufſtieg! Der Führer wird am 30. Januar 1933 Reichskanzler! Das Fanal leuchtet am 27. Februar iu Berlin: ganz Deutſchland wurde aufgeweckt aus ſeinem Traum⸗ zuſtand, der Spießer merkte es, es ging um ſeine Ruhe. Es kam der entſcheidende Reichs⸗ tags⸗Wahltag, der 5. März: 1337 Stimmen! Wir halfen mit an Deutſchlands Befreiung, an der Säuberung im Staat— und auch in unſe⸗ rem Ort! Noch ſehen wir voll Stolz die Fahnen des Sieges flattern, die Wogen der Be⸗ geiſterung aufſchlagen und Jeder ſich zuflüſtern: Alle Not hat nun ein Ende! Und es warden aus dieſen 1337 Stimmen des Sieges am 12. November 1933 6641 Stimmen für die Nativnalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei Adolf Hitler! Wünſchen und hoffen wir, daß dieſe 6641 Wähler im Jahre 1934 ſich eingliedern in den Geiſt Adolf Hitler's den Geiſt des Dienens und des Gehorſams, den Geiſt des Helfens und des Opferns, den Geiſt der Ehrlichkeit und der Aufrichtig⸗ keit in Wort, Schrift und Tat. Dann ſind wir würdig Soldaten und Kämpfer Adolf Hitler's zu ſein, dann ſind wir wahrhafte deutſche Menſchen im Glied der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. F. B. „ Kameradschaftsabend der„Hassia“. Am Neujahrstage findet im Kaiſerhof der dies- jährige Kameradſchaftsabend des Militär⸗Krieger⸗ Verein„Haſſia“ ſtatt, worauf wir die Mitglie- der mit Angehörigen beſonders aufmerkſam machen. *Die Geſchüfte ſind morgen Sonntag von 1 bis 6 Uhr geöffnet. * postdienst an Sylvester und neuſahrs⸗ tag. Am Sonntag, den 31. Dezember iſt der Briefſchalter für den Verkauf von Poſtwertzei⸗ chen ununterbrochen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Briefzuſtellung findet ſowohl am Vor- als auch am Nachmittag ſtatt. Am Neujahrstag werden die Schalterſtunden wie an Sonntagen abgehalten. Eine Briefzuſtellung. * Landwirte! Geſtern Abend wurde die Milchabſatzgenoſſenſchaft Viernheim e. G. m. b. H. gegründet. Einen eingehenden Bericht werden wir in der Dienstagsnummer bringen. Auf die Bekanntmachung der Milchabſatzgenoſſen⸗ ſchaft weiſen wir hin. Diejenigen Landwirte, die der Genoſſenſchaft bis jetzt noch nicht beige treten ſind, wollen unverzüglich ihren Beitritt erklären, da ſonſt eine Abnahme der Milch nicht erfolgt. Erſtmals kann ab Dienstag, den 2. Januar 34. die Milch in die Sammelſtelle ge⸗ bracht werden. 9 Winterhilfsplaketten! Kein Volks⸗ genoſſe darf an Neujahr ohne dieſe ſein! Dir's danken. Helfe deinem armen Nächſten, er wird Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 31. Dez. 1933. Silveſter Vorm. 10 Uhr: Kindergottesdienſt. Abeuds 8 Uhr: Gottesdienſt. Kollekte für die Ortsarmen. d Montag, den J. Januar 1934 Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Ortsarmen. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. i Mittwoch, den 3 Januar 1934. Abends 8 Uhr: Turn⸗ und Spielabend. Donnerstag, den 4. Januar 1934. Abends 8 Uhr: Frauenabend. Neujahr. Kollekte für die * An unſere Inſerenten. In der Anzeigen⸗Werbung tritt ab 1. Januar 1934 eine Aenderung ein. Laut Geſetz iſt es den Zeitungen im deutſchen Reich von dieſem Zeitpunkt ab verboten, unter den vom Werberat feſtge⸗ ſetzten Richtlinien zu arbeiten. Anſtatt bisher 8 Spalten der Inſeratſeite muß dieſelbe ab 1. Januar die 12 Spaltenſeite einführen. Dadurch werden ſich die Inſeratpreiſe nicht erhöhen. Der Inſerent kann ſchließlich Einſparungen machen, wenn er ſich der engeren Spalte bedient. Der bisherige große Textinhalt muß wohl eingeſchränkt werden. Jahrespauſchale ſind laut Geſetz auf⸗ gehoben. Vom 1. Jannar ab iſt jede deutſche Zeitung verpflichtet, den Millimeter⸗Zeilenpreis in Anrechnung zu bringen. Um den Inſerenten die Neuerung in der Anzeigen⸗Werbung zu er⸗ klären, bringen die zwei hieſigen Lokalzeitungen in der heutigen Silveſter⸗Ausgabe die Preisre⸗ gelung zum Abdruck. Jeder Inſerent, ſei er Geſchäftsinhaber oder Verein, ebenſo jede andere Privatperſon werden für ſich ſchon die paſſende Inſeratgröße ausſuchen, damit auch ſie beſtehen können. Man hebe ſich die Preisregelung gut auf, damit man dieſe bei Bedarf zur Hand hat. Unſere Geſchäftsſtellen geben jederzeit gerne Aus ⸗ kunft. Viernheimer Anzeiger Viernheimer Volkszeitung Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Sonntag in der Weihnachtsoktav. Apoſtelkirche: 7/7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 2 Uhr Andacht, darauf von 3 bis gegen 5 Uhr Gelegenheit zur hl. Beicht. Abends ¼8 Uhr Predigt, Andacht und Te Deum zum Schluſſe des Jahres. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. 211 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. Beſchneidung des Herrn Neujahrstag. Die Gottesdienſtordnung iſt dieſelbe wie an Sonntagen; die Beicht an den Sams- tagen beginnt von jetzt ab um 5 Uhr. In der Apoſtelkirche an Werktagen; Dienstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Stumpf 4., Schwiegerſohn Phil. Benz und Angehörige. 3/8 Uhr beſt. E.-A. für Jakob Kempf 4., Eltern, Schwiegereltern u. Schwager Andreas Zöller. Mittwoch: ½8 Uhr Requiem für die in Lam⸗ pertheim e Kath. Niebler geb. Heckmann. 3/8 Uhr beſt. Amt für Georg Kempf 11., Sohn Val., Tochter Eva, Eltern u. Schwie⸗ gereltern. Donnerstag: ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Phil. Knapp, Ehefrau Anna Maria gebor. Falter⸗ mann, Eltern, Schwiegereltern, Enkel: Gg. und Jakob und Angehörige. 348 Uhr beſt. E.⸗A. für f Krieger Jos. Krug, Schwiegereltern, Großeltern und Angehörige. Freitag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Maria Winkler geb. Benz, Eltern, Schwiegereltern u. Angeh. 1/8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Stephan Adler, den in Amerika f Franz Adler und ledig 7 Marg. Adler, 3/48 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Müller geb. Neff, Großeltern und Schwager Jakob Jöſt. Samstag: ¼8 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Neudörfer, Ehefrau Barbara gebor. Höller, Tochter Eva geehl. Hanf, Schwiegerſohn Pet. Bugert und Angehörige. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Kühlwein 4. und Michael Bauer 1. 5/8 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Bugert 4., Ehefrau Marg. gebor. Herbert, Sohn Franz und Angehörige. Am Dienstag und Donnerstag iſt bei den Barmherzigen Schweſtern, am Donnerstag bei den Engl. Fräulein um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstag von ½5—7 Uhr Ge⸗ legenheit zur hl. Beicht wegen des Herz Jeſu⸗ Freitags. Freitag Abend ½7 Uhr Herz Jeſu Andacht. Am nächſten Sonntag wird das Feſt der hl. 3 Könige gefeiert. Gemeinſchaftliche heilige Kommunion für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen⸗Kungregation. Zugleich geineinſchaft⸗ liche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, Frl. Kärcher und Krimmel. Die Mädchen beichten am Freitag 5 Uhr, die Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag— Dreikönigsfeſt— iſt die Kollekte an den Kirchentüren für die Heidenmiſſion. Heute 5 Bläller Das Winter-HA f werk des deutschen Volkes hat in seiner 0 , bpäsheräigen Arbeit M111 40nen no tleidende Deutsche vor Hunger und, kälte geschützt. Aber die Mot des Vänters 18t noch nicht überwun den. ES muss weiter geholfen werden. Im Geiste der Nächstenliebe, im Gefühl nationaler Verbundenheit nuss jeder nach besten Krä! dem hä 1fsbedürftigen Volksgenossen peistehen. 80 wie Deutschlan in den schueren Jahren des Weltkrieges in der verteidigung des 1 (Vaterlandes einnüt 1g zusammens tand, der im Kampfe gegen die Mot uns vie e 1 n e vam! ie zusæmmen— inden in den festen W411en: Kundgebunge zur Weltpolitit Bedeutſame Rede Rooſevells.— Sowjetruß⸗ land und Deulſchland. Waſhington, 30. Dezember. Präſident Rooſevelt hat ſich zum er⸗ ſten Male ſeit mehreren Monaten wieder in einer Rede mit der auswärtigen Po⸗ litik befaßt. Er erklärte zunächſt, daß die Vereinigten Staaten gegen ein bewaffne⸗ tes Eingreifen in irgendeinen ſüdamerikani— ſchen Konflikt ſeien. Dann ſagte Rooſevelt weiter, der Völkerbund ſei ein ſtützen⸗ der Pfeiler im Bau des Weltfriedens ge⸗ worden. Obwohl Amerika nicht die Abſicht habe, Mitglied des Völkerbundes zu werden, laſſe es ihm doch ſeine Mitarbeit zuteil wer— den. Der Präſident fuhr fort: 90 Prozenk der Bevölkerung der Welt ſind zufrieden mit ihren Landesgrenzen und ſind bereit, ihre bewaffnete Macht weiter zu ver⸗ ringern, wenn jede andere Nalion dasſelbe tut. Wenn die anderen zehn Prozent von den 90 Prozenk überredet werden könnken, ihre eigenen Gedanlen zu denken und ſich nicht beim Denken führen zu laſſen, dann werden wir einen prakliſchen, dauernden, wirklichen Frieden in der Welt haben. Jede Nation muß ihre Bereilſchaft erklären, in wenigen Jahren und in fortſchreitendem Maße jede Offenſivwaſſe zu beſeitigen und keine neue Waffe herzustellen. Jede Nalion muß die Erklärung abgeben, daß ſie keinem Teile ihrer bewaffneten Macht erlauben wird, die eigenen Landesgrenzen ju über- schreiten. Wenn eine ſolche Vereinbarung von der großen Mehrheit der Nationen unterzeichnet iſt unter der feſten Bedingung, daß ſie nur in Kraft tritt, wenn alle Nationen ſie un⸗ terzeichnet haben, dann würde es verhält⸗ nismäßig leicht fallen, feſtzuſtellen, welche Nationen bereit ſind, ſich ſelbſt als Ange⸗ hörige der kleinen Minderheit der Menſchheit zu kennzeichnen, die noch immer an dem Gebrauch des Schwertes für einen Einbruch in Nachbarländer und einen Angriff auf Nachbarn glaubt. Nußland und die Welt Moskau, 30. Dezember. Volkskommiſſar Molotoff erſtattete dem Hauptvollzugsausſchuß der Sowjet⸗ union einen Bericht über die außenpoli⸗ tiſche Lage. Als den größten Erfolg der Außenpolitik der Sowjetunion im abgelau⸗ fenen Jahre bezeichnete er die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zu den Vereinigken Staa⸗ ten von Amerika, die günſtige Vorausſetzungen für die Ent⸗ wicklung der Handels- und Wirtſchaftsbe⸗ ziehungen ſchaffe. Die praktiſche Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen der Sowjelunion und Frankreich habe ſich günſtig entwickelt und die Sowjet⸗ regierung ſei überzeugt, daß ihre Zuſam⸗ menarbeit mit Frankreich in ein neues Sta⸗ dium eingetreten ſei und eine gute Zukunft habe. Ueber die Beziehungen Rußlands zu Japan größere Beweiſe für die Friedensliebe»wietunion als die aller Welt bekannten Latſachen könne niemand verlangen. Das hindere aber gewiſſe Orga⸗ ne der fſapaniſchen Preſſe und gewiſſe offi⸗ zielle Perſönlichkeiten nicht, tagtäglich zu eee daß„jetzt die gelegenſte Zeit ei. All das zeige, daß die Sowjetunion die Gefahr eines kriegeriſchen Angriffs nicht überſehen dürſe. äußerte Molot e“ ß! e 1 t 80 wollen wär auch Jetzt Wie 7 4 1 N Müſſe man nochmals davon ſprechen bas ſich hieraus für Rußland ergebe? Deſſen Aufgabe ſei, unentwegt die Friedenspolitik im Fernen Oſten weiterzuführen, die Bezie⸗ hungen zu Japan zu verbeſſern und ſich gleichzeitig auf jeden möglichen Angriff und auf alle Komplikationen vorzubereiten, vor denen die Sowjetunion im gegenwärtigen Augenblick leider nach ihrer Anſicht nicht ſicher ſein könne. Die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen In ſeinem Bericht erklärte Molotoff über die Beziehungen der Sowjetunion zu Deutſchland u. a., dieſe Beziehungen hätten in der Außenpolitik der Sowjetunion ſtets eine beſondere Stelle eingenommen. Ihren Grundſätzen der Verfechtung des all⸗ gemeinen Friedens und der Unabhängigkeit des Landes treubleibend, habe die Sowjet— union ihrerſeits keine Veranlaſſung zu einer Aenderung der Politik gegenüber Deutſch— land. Bis in die letzte Jeit hätten die freund- ſchaftlichen Beziehungen der Soroſetunion zu Deutſchland auf ihrem Streben nach Frieden und nach einer Enlwicklung der Wirkſchaſts⸗ beziehungen beruahk. Dieſen Grundſätzen blei⸗ be die Sowjelregierung auch ſeßzt vollkom- men kreu. England dankt Das wahre Geſicht der„Emigranlen“. London, 30. Dezember. Das Londoner Blatt„Daily Expreß“ mel— bet, daß als Folge der moraliſchen Reini⸗ ung in Deutſchland neuerdings zahlreiche trafwürdige weibliche Perſonen aus Deutſchland nach England gekommen ſeien, um durch Heirat mit engliſchen Staatsangehörigen die engliſche Staatsange— hörigkeit zu erwerben. In einigen Fällen ſei ſogar um Ehebewilligung mit Farbi⸗ gen nachgeſucht worden. Die Polizei hat Nachforſchungen angeſtellt, in deren Ver⸗ folg alle Anſtrengungen gemacht wurden, um derartige Eheſchließungen zu verhindern. Einige dieſer„Heiratskandidatinnen“ aus Deutſchland hätten Summen bis zu 50 Pfund geboten, um einen Gatten britiſcher Staats⸗ angehörigkeit zu finden. Ein jüdiſcher Börſenmakler deulſcher Skaatsangehörigkeit, ſo heißt es weiter, der nach ſeiner Ausſage wegen der volikiſchen Lage Deulſchland verlaſſen hake, iſt von ei⸗ nem Londoner Polizeigericht zur Auswei- ſung aus England verurteilt worden. Er wurde von der Polizei als„bekannker inter- nalionaler Verbrecher“ bezeichnet. „Daily Herald“ zufolge iſt im Londoner Oſtend eine von Ausländern betriebene Zen⸗ trale für Mädchenhandel aufgedeckt worden, von der bereits über 1000 Mädchen aus allen Teilen Englands verſchleppt wor⸗ den ſeien. Der Stabschef an die 5A Neujahrsbefehl 1934. Die SA hat ein ſtolzes, ſchickſalreiches Jahr hinker ſich. An der Wende der Jahre 1932 und 1933 noch verfemt und verſolgk, ſind am 30. Januar die Berliner Stürme durchs Brandenburger Tor in die Reichs- hauptſtabt eingezogen. In den erſten ſech⸗ Monaten des Jahres haben in allen Marken des Reiches die Stürme der SA das ſiegrei— che Banner der deulſchen Revolulion gehißt. Viele neue Kampfgenoſſen ſind in dieſem Jahre zu uns geſtoßen, teilweiſe aus Lagern, in denen früher nicht unſere Freunde ſtan⸗- den. Wir haben ſie mit Offenheit und Auf- richligkeit in unſeren Reihen aufgenommen. Wir ſehen nicht zurück, ſandern nur vor- wärts. Wir fordern von unſeren jungen Kampfgenoſſen nur, daß ſie mit gleichem Glauben, mit gleicher Hingabe und mit glei- cher Treue für Führer und Bewegung und damit für Volk und Vaterland ſich bis zum Letzlen einſetzen. In überwältigender Heerſchau hal ain 4 September 1933 in Nürnberg die SA ihre Geſchlioſſenheit und Dißziplin unter Beweis geſtellt. Das Jahr 1933 wird für alle Jeilen das Jahr des Sieges bleiben. die Parole für das Jahr 1934 heißt wieder: Kampf. Es gilt den Sieg zu erhallen, das Erreichte zu feſti⸗ gen und zu verankern. Die Su wird ſein der Garant des Sieges der Revolulion und der Sendbole unſeres Glaubens an Deukſchland, bis auch der letzle Volksgenoſſe mit uns freudig einſtimmt in den Ruf der SA, den die geſamke SA dem Jührer enlgegenſubelk: Es lebe der Führer! Es lebe Deuktſchland! Der Chef des Stabes: gez. Röhm. 70* 2 8 Reue Hinderniſſe Die franzöſiſche Denkſchrift an Deutſchland. Berlin, 30. Dezember. Der franzöſiſche Botſchafter wird die an— gekündigte Denkſchriſft zu Beginn des Monat Januar der Reichsregierung überrei— chen. Nach der Haltung der franzöſiſchen Blätter zu urteilen, ſcheint die Tendenz der Denkſchrift der Abrüſtungsbeſpre⸗ chungen nicht gerade ermutigend zu ſein. Die deutſchen Vorſchläge für eine den gege— benen Tatſachen entſprechende, gerechte Re— gelung des Problems der Abrüſtung in Eu⸗ ropa werden als„Aufrüſtungsplan“ bezeich— net und es wird erklärt, daß Frankreich nicht bereit ſei, auf dieſer Grundlage zu ver— handeln. Aber Frankreich will anſcheinend keine Verantworkung für den Abbruch der direk⸗ ten Beſprechungen übernehmen und propa⸗ giert Genf nicht nur als äußeren Rahmen, ſondern vor allem auch als materielles Ver- handlungsprogramm. Man will ſetzt die Simon-Erklärung vom 14. Oktober, die die noch nicht überwundene Kriſe ausgelöſt hak, Deutſchland als„Gegenvorſchlag“ präſenkie⸗ ren. Die„Deutſche Diplomatiſch-Politiſche Korreſpondenz“, die gute Beziehungen zu amtlichen Stellen hat, ſchreibt dazu: Es ift Erſuchen gerichtet, ſich in den Monaten der arbeitsloſen Jugendlichen mit In kurzen Worten: Der Führer hat allen Reichsdeutſchen aus dem Auslande, die am 12. November keine Möglichkeit hatten, ihre Stimme abzugeben, die aber auf ſchriftlichem Wege Zuſtim⸗ mungserklärungen übermittelt hatten, ſeinen Dank ausgeſprochen. Der Deutſche Gemeindetag hat an ſäme⸗ liche Städte und Landkreiſe das dringliche kommenden beſonderer Tatkraft anzunehmen. Im Lahuſen-Prozeß wurde am Freitag das Urteil gefällt. Die Brüder Lahuſen er⸗ hielten Gefängnis- und Geldſtrafen. Der Generaldirektor der franzöſiſchen Staatsbahnen hat ein vernichtendes Urteil über die Sicherheit der franzöſiſchen Bahnen gefällt. Der ruſſiſche Volkskommiſſar Molotoff er— klärte in ſeinem Bericht vor dem Bundes- Hauptvollzugsausſchuß, daß die Sowjetunion keinerlei Veranlaſſung zu einer Aenderung ihrer freundſchaftlichen Politik gegenüber Deutſchland habe. Präſident Rooſevelt hielt eine bedeutſame Rede, in der er ſich nachdrücklich für die Organiſierung des Weltfriedens einſetzte. kaum anzunehmen, daß ein derartiges fran— zöſiſches Vorgehen ernſthaft gemeint wäre. Es könnte ſich bei dieſem Spiel mit Worten und Formeln doch nur um ein ta k— tiſches Manöver handeln, das die Rollen in dem Kampfe um die Abrüſtung vertauſchen ſoll. Dieſe Taktik werde ganz den Eindruck erwecken, als ob man ſich nicht verſtändigen wolle, ſondern nach Vorm än⸗ den ſuche, um die Verſtändigung unmöglich zu machen. Auslands⸗Nundſchau Klage der amerikaniſchen Regierung gegen Banken. Die Bundesregierung der Vereinigten Staa— ten hat, nach einer Meldung aus Waſhing⸗ ton, beim Oberſten Gerichtshof Klage gegen 20 Banken eingereicht. Von den Ban⸗ len wird gefordert, daß ſie an 11000 Konto⸗ inhaber der in Konkurs geratenen Harriman National Banc 9337000 Dollar auszahlen ollen. Die Vertreter der verklagten Banken ſtellen die Behauptung der Bundesregierung, ſie hätten die Zahlungsfähigkeit der Harriman Bank gewährleiſtet, in Abrede. Japan im Freudentaumel. Wegen der Geburt eines Thronfolgers iſt ganz Japan in einem Freudentaumel. Die offiziellen Feiern begannen am Freitag früh. Im königlichen Palaſt fand nach albem Brauch die Namensgebung des Thronerben ſtatt. Akihito Tſuyu Mo Mina heißt der junge Erdenbürger; der Name bedeutet über— ſetzt etwa„Nachfolge der erleuchteten Güte“. In Tokio prangen alle Straßen und Gebäude im Flaggenſchmuck. Sämtliche Banken und Büros ſind geſchloſſen. Als die an der Küſte vor Anker liegenden Kriegsſchiffe den könig— lichen Salut abfeuerten, brachten Tauſende von Japanern, die im Hitiya-Park verſammelt waren, begeiſterte Hochrufe auf die kaiſerliche Familie aus. Politisches Allerlei Berlin. Reichsminiſter Dr. Göbbels ſpricht am Sonntag, den 31. Dezember 1933 (Sylveſter), abends von 18.30 bis 18.45 Uhr, über alle deusschen Sender. Berlin. Reichsjugendführer Baldur von Schirach ſpricht zur deutſchen Jugend am 1. Januar 1934 zwiſchen 11 und 11.15 Uhr. Die Ansprache geht über alle deutſchen der. Mäünchen⸗Hladbach. Profeſſor Deſſauer iſt aus der Schutzhaft entlaſſen worden und nach ſeinem Wohnſitz Frankfurt a. M. zurück⸗ gelehrt. Sen⸗ Die Tolenſfeier für die Opfer der Eiſenbahnka⸗ kaſtrophe. Für die 203 Todesopfer der Kataſtrophe von Lagny fand in der Halle des Pariſer Oſtbahnhofs eine Trauerfeier ſtatt. Auf unſerem Bild ſehen wir den franzöſiſchen Miniſter für öffentliche Arbeiten, Paganon, während der Trauer⸗ rede. Ihm gegenüber der Präſident der Re⸗ publik mit dem Kabinett, rechts die Angehörigen der Opfer. Aus Heſſen und Naſſau Frankfurt a. M., 30. Doz.(Friedrich Karl Melber geſtorben.) Im Alter won 75 Jahren ſtarb hier der Großkaufmann riedrich Karl Melher, ein direkter Nachkomme et Familie Goethe. Eine Vorfahrin des Ge⸗ ſtorbenen war die„Tante Melber“, eine Schweſter von Goethes Mutter, der Goethe in „Wahrheit und Dichtung“ ein ewiges Denkmal Beſetzt hat. Wiesbaden, 30. Dez.(Tonkünſtler⸗ feſt in Wiesbaden.) Die Bemühungen der Kurverwaltung, das Tonkünſtlerfeſt des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins, das jedes Jahr in einer anderen Stadt abgehalten wied, nich einmal nach Wiesbaden zu bekommen, md von Erfolg gekrönt geweſen; das Feſt wird 1934 in Wiesbaden ſtattfinden. Mit ſeiner Durchführung ſind Kurverwaltung und Landestheater beauftragt. 5 Bensheim, 30. Dez.(Brand im Ar⸗ beitslager.) Im Dachgeſchoß des früheren Lehrerſeminars, in dem der freiwillige Ar⸗ beitsdienſt untergebracht iſt, brach Feuer aus, welches aber rechtzeitig durch Arbeitsdienſtwil⸗ lige und die Freiwillige Feuerwehr gelöſcht werden konnte, ehe größerer Brandſchaden ent⸗ ſtanden war. Ueber die Feiertage war wegen Beurlaubung der meiſten Arbeitsdienſtwilligen die Dampfheizung abgeſtellt. Für die wenigen Zurückgebliebenen wurde daher ein Ofen im Dachgeſchoßzimmer aufgeſtellt, deſſen Abzugs⸗ rohr durch das Fenſter nach außen führte. Durch Funkenflug geriet die Holzverſchalung der Dachgaupe mit der aufgelegten Dachpappe in Brand. Erbach i. O., 30. Dez.(Von einer um⸗ i Mauer erſchlagen.) Bei r Errichtung eines Schuppens ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall, der ein Menſchen⸗ leben forderte. Der 36jährige Maurer Philipp Friedrich aus Erbach war mit Maurerarbeiten beſchäftigt, als eine Backſteinmauer einſtürzte und den Bedauernswerten erſchlug. Friedrich wurde auf der Stelle getötet. Der Einſturz iſt waßſſcheinlich auf Witterungseinflüſſe zurückzu- führen. Grolsheim Nhh., 30. Dez.(Gemeiner Racheakt.) Dem Bürgermeiſter ſind von un⸗ bekannter Hand drei Obſtbäumchen auf ſeinem Grundſtück zerfetzt worden. Einem anderen Lendwirt wurden wohl von den gleichen Tä⸗ tern 16 junge Stämnichen, teilweiſe Zwerg⸗ obſt abgehackt. Neufahrsbeſethl des Owerpruppenführers Der Führer der Obergruppe 5(Frankfurt a. M.), dem auch Heſſen, Heſſen⸗Naſſau, Ba⸗ den, das Nheinland und das Saargebiet un⸗ ferſtehen, Obergruppenführer von Jagow, erlüßt folgenden Neujahrsbefehl. Am Ende des ſcheidenden Jahres gehen un⸗ jere Gedanken rückwärts. Trotz aller Mies⸗ machevei Berufener und Anberufener können wir feſtſtellen: Das Jahr 1933, trüb am er⸗ ſten Tag ſeines Laufes, geht ſtrahlend als das Jahr des Sieges zu Ende. Dank der unermüd⸗ lichen Tatkraft unſeres Führers, der niemals die Zuverſicht verlor, der niemals an den Fähigkeiten des deutſchen Volkes zweifelte, dant den Opfern der Toten unſerer SA iſt Deutſchland noch einmal emporgeriſſen wor⸗ den. Neben dem Verdienſt des Führers, neben dem Opfer der Toten, verblaßt jedes andere Verdienſt. Am 12. November 1933 hat das deutſche Volk in nahezu hundertprozentiger Einigkeit voll Vertrauen das weitere Schickſal der Nation in unſere Hände gelegt. Der Führer hat in ſeiner Rede an die Neichstagsfraktion zum Ausdruck gebracht: Der Erfolg dieſes Tages beweiſt nicht unſere Tüch⸗ tigleit, ſondern beweiſt einzig und allein, daß trotz allem dieſes deutſche Volk das alte, anſtändige Voll geblieben iſt. Und wenn wir nun in das Jahr 1934 hineingehen, dann dann die Parole nur mehr denn je lauten: Beginnt das neue lahr mit freudigem Opfer! wie sammelplakette des W u.w⸗'ã ꝗum Jahreswechsel Anzeigenweſens. Die auf Grund des Geſetzes über Wirtſchaftswerbung vom 12. 9. 33 durch den Werbe ⸗ rat der Deutſchen Wirtſchaft erlaſſenen Bekanntmachungen über die Neuregelung des Anzeigenweſens treten am 1. Januar 1934 in Kraft. Schon ſeit Jahren haben die Berufsverbände der Inſerenten und Verleger verſucht, Mittel und Wege zu finden, um die erheblichen Mißſtände und die Unwirtſchaftlichkeiten im Anzeigen- weſen zu beſeitigen. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat im Werberat der Deutſchen Wirt⸗ chaft eine Körperſchaft geſchaffen, die gewillt und in der Lage iſt, im Rahmen des Wiederauf⸗ baues der Wirſchaft die Grundlage für eine Bereinigung des Anzeigenweſens zu ſchaffen und deren praktiſche Durchführung zu überwachen. Das Deutſche Anzeigenweſen erfährt eine vollſtändige und grundlegende Neuregelung durch den Staat ſelbſt. Die Aufſtellung neuer klarer Begriffe und Grundſätze iſt der Ausgangspunkt für die praktiſche Durchführung des Grundſatzes„Klarheit und Wahrheit in der Reklame“. Es ſind u. a. feſtgelegt: einheitliche Normung der Spaltenbreiten, bindende Vorſchriften für Anzeigenpreisliſten, unabänderliche Staffeln für Rabatte, feſte Proviſionsſätze, einheitliche Geſchäftsbedingungen, Verpflichtung zur Auflagenangabe. Ein rückſichtsloſer Eingriff gegen das gegenſeitige Unterbieten und den überſpannten Preis- kampf war notwendig, um den Grundſatz der„Preistreue“ und des„gerechten Preiſes“ wieder zur Geltung zu bringen. Die geſetzlichen Vorſchriften hierüber ſind klar und eindeutig, ohne daß ſie die geſchäftliche Initiative des einzelnen Unternehmers unterbinden. Eine beachtliche Ergänzung erfahren die Beſtimmungen des Werberates durch die Vorſchrif⸗ ten des Schriftleitergeſetzes, nach denen künftig alle redaktionelle Reklame unterſagt iſt. Trotz Kürze der Zeit haben die deutſcheu Zeitungsverlage die erforderlichen techniſchen und geſchäftlichen Umſtellungen, die zum Teil mit Schwierigkeiten verbunden waren, vorgenommen und damit ihren Willen bekundet, an der Aufbauarbeit des Werberates der Deutſchen Wirtſchaft für das Anzeigenweſen tatkräftig mitzuhelfen. Sie haben die Zuverſicht, daß auch die Inſerenten dieſer N 4 0 Neugeſtaltung der Grundlagen der Zeitungsreklame, die nicht zuletzt gerade auch in ihrem Inte reſſe liegt, ſelbſtverſtändlich gegenüberſtehen. Die Durchführung der Bekanntmachung des Werberates iſt geſetzlicher Zwang. Ueber⸗ tretungen werben ſtreng geahndet werden, gleichgültig, auf welcher Seite ſie erfolgen. müſſen die geſetzlichen Beſtimmungen künftig als unverrückbare Norm für das Anzeigengeſchäft an⸗ Nur wenn es gelingt auf den neuen Grundlagen reibungslos zuſammenzuarbei⸗ ten, werden ſich auch bald die Vorteile geltend machen, die für Inſerenten und Verleger in einer geſehen werden. Geſundung des Anzeigenweſens liegen. „Mit unſerem Führer Volk“. Mit unſerem Führer, dem wir Männer der SA mit Leib und Seele verſchrieben ſind, für das Voll, dem wir angehören, und auf das ſtolz zu ſein, wir endlich wieder eine Berech⸗ tigung beſizen. Auch die Zukunft kann uns nicht mit Sorge erfüllen. Die SA wird den Platz im Staate erhalten, den ſie braucht, da⸗ für iſt uns die Perſon des Stabschefs Ge⸗ währ, der immer noch das errungen hat, was notwendig war. Im Vertrauen zu ihm, im Glauben an den Führer gehen wir in das Jahr 1934 hinein. N Möge kommen, was kommen mag, in Freud oder Leid, in Sieg oder Tod, in Kampf oder Frieden, wir wollen und wir müſſen ſein die ſchlichten Soldaten einer ſchlichten Idee, der Idee, die nichts anderes kennt als Deuͤtſch⸗ land, nur Deutſchland. Und deren Inbegriff nicht anders heißt als Adolf Hitler. Sieg Heil! Der Führer der Obergruppe 5(Ffm.) gez. von Jagow, Obergruppenführer.“ Kameraden der 5A⸗RNeſerve 1 Der Landesführer 2. BV.„Heſſen“, Keßler, erläßt nachſtehenden Neujahrs— befehl an die Kameraden: Ein für unſer deutſches Vaterland und auch für den Bund der Frontſoldaten ereignisrei— ches Jahr neigt ſich ſeinem Ende zu! Das Jahr 1933 mit ſeinen Geſchehniſſen wird wohl in der Geſchichte dermaleinſt einzig daſtehen und einem 1813 gleichzuachten ſein! Eine gü⸗ tige Vorſehung hat das große Werk Adolf Hitlers gelingen und den in Tauſenden von deutſchen Herzen ſeit langen Jahren ſtill glü⸗ henden Wunſch in Erfüllung gehen laſſen! Wenn man auch manchmal zu träumen glaubt: Wir ſind wieder Deutſche und dürfen wieder deutſch fühlen, denken, ſprechen und handeln! Und ſo muß die jetzige Jahreswende für einen Jeden von uns Anlaß ſein, rück⸗ ſchauend ſich über die Größe des gigantiſchen Befreiungswerkes Adolf Hitlers klar zu wer⸗ den und ihm dadurch zu danken, daß er ihm auch für das kommende Jahr i unwandelbare Treue bis zum Letzten gelobt! Wir Stahlhelnter ſind unſerem Füh⸗ rer beſonders zu Dank verpflichtet. Es liegt eine erneute, hohe Anerkennung der im Stahl⸗ helm zuſammengeſchloſſenen Frontſoldaten ſei⸗ tens des Führers und ſeines Stabschefs darin, daß er uns mit der Aufſtellung der SA⸗Reſ. 1 betraut hat. Wir alten Soldaten gehen mit ſtolzer Freude an dieſe Aufgabe heran und wollen dem Führer heweiſen, daß wir feſten Willens ſind, unter ſeiner Führung ſein Werk ausbauen zu helfen und zu ſichern! In der Treue und dem Gefolgſchaftswillen wollen wir von der SA⸗Reſ. 1 uns von Niemanden übertreffen laſſen, denn wenn wir Feldgrauen einem Führer die Treue geſchworen haben. dann halten wir ſie bis zum letzten Bluts⸗ Heil Rhein⸗Mainiſcher Zeitungsverlegerverein für das deutſche Hitler tropfen Möge der Himmel unſerem Führer noch viele Jahre erfolgreichen Schaffens vergönnen zum Wohle unſeres geliebten deutſchen Vater— landes. Wir Stahlhelmer aber folgen ihm, wohin er uns führe! Dies ſei unſer Wunſch und Wille für das Jahr 1934! Frontheil! Heil Hitler! Keßler, Landesführer L. V.„Heſſen“. Verurteilte Negiſtermarlſchieber Ein holländiſches Schwindlerkonſortium. * Frankfurt a. M., 30. Dez. Vor der Großen Strafkammer ſtand die fünfköpfige Deviſenſchieberbande, die am 30. Auguſt hier verhaftet werden konnte. Die Angeklagten hat⸗ ten in mehreren Autoreiſen nach Deutſchland Regiſtermark ausgetauſcht und den Betrag nach Holland verſchoben. Der Hauptbeteiligte bei dieſen Schiebungen, der auch den Haupt⸗ gewinn hatte, war ein gewiſſer Raat, der jetzt mit vor Gericht ſteht. Die Angeklagten hatten zur Durchführung der Schiebungen ihre Päſſe umgeändert. Jede in Deutſchland erfolgte Auszahlung auf Regi⸗ ſtermark-Reſſeſchecks wird nämlich im Reiſepaß eingetragen. Damit ſoll eine Kontrolle geſchaf⸗ fen werden, ob jemand ſchon vor Ablauf der Sperrfriſt wieder einen Reiſeſcheck präſentiert. Von den Angeklagten wurde in der Weiſe verfahren, daß ſie einfach die Seiten aus dem Paß entfernten, auf denen die letzte Auszah⸗ lung verzeichnet war. Es wurden neue leer: Blätter eingefügt, und wenn auf der letzten im Paß verbliebenen Seite noch ein Raum frei war, ſo beſchrieb man ihn, damit eine neue Eintragung auch auf dem neuen Blatt erfolge, das man dann umſo leichter wieder entfernen konnte. Das Gericht erkannte gegen Raat auf ein Jahr Gefängnis und 15000 Mark Geldſtrafe, gegen Cornelius Dicks und Frederick Tyms auf je ſieben Monate Gefängnis und 2000 Marl Geldſtrafe, gegen Mendricus Janſen auf fünf Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtraſe, und gegen Laurent von Corſchot auf drei Monate Gefängnis und 1000 Mark Geldſtrafe. Corſchot, bei dem die Strafe durch die Unterſuchungshaft als voll verbüßt gilt, wurde aus der Haft entlaſſen, alle anderen nicht. Raubüberfall auf Siebzigiahrige 55 Hadamar, 30. Dez. Auf die 70jährige Witche Wilhelm Beul wurde ein dreiſter Raub⸗ überfall rerübt. Gegen 10 Uhr abends dran⸗ gen zwei unbekannte Männer in das Schlaf⸗ zimmer der Greiſin ein, überwältigten, fa lelten und knebelten ſie und legten ſie auf den Fußboden. Der um 2 Uhr nachts heim⸗ lehrende Sohn fand die alte Frau mit ihrem Bettzeug bedeckt hilflos und halb erſtickt auf der Erde liegen und befreite ſie aus ihrer üblen Lage. Die beiden Räuber entkamen mit einer Beute von 20 Mark unerkannt. Deshalb Aus Baden Die Aufnahmefriſt für die DAß. verlängert. Karlsruhe, 30. Dez. Die Bezirksleitung der DAF. teilt mit: Mit Rückſicht auf die Feier⸗ tage wurde die Aufnahmefriſt für die Deutſche Arbeitsfront bis Montag, den 15. Januar 34, verlängert. Anmeldungen zur DAßf. kön⸗ nen alſo noch bis zu dieſem Zeitpunkt durchge⸗ führt werden. Autozuſammenſtöße infolge Glatteiſes. Ettlingen, 30. Dez. Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Bruchhauſen und Neumalſch ereigneten ſich mehrere Autozuſammenſtöße. Ein Perſo⸗ nenkraftwagen aus Karlsruhe bremſte beim 8——— 2—— 2 r— 2 Es geht um Deutſchland! Arbeite mit am W. H. W. Spenden auf Poſtſcheckkonto Karls⸗ ruhe Nr. 360 der Landdesführung Baden des WH W. eee ee Herannahen eines Schleppers ſo ſtark ab, daß er ins Gleiten kam und auf einen Baum ſauſte, wobei er vollkommen zertrümmert wurde. Im gleichen Augenblick kam aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung ein anderer Kraftwa⸗ gen, deſſen Fahrer ſofort abbremſte, infolge der Glätte aber nicht verhindern konnte, daß ſein Wagen ebenfalls gegen einen Baum fuhr und ſchwer beſchädigt wurde. Ein weiterer Laſt⸗ wagen konnte noch rechtzeitig abſtoppen, wuroe jedoch von einem hinter ihm fahrenden dritten Perſonenwagen gerammt. Der Perſonenkraft⸗ wagen ſelbſt wurde vollſtändig demoliert. Zum Glück wurde nur eine Dame, die aus einem der zertrümmerten Kraftwagen befreit werden mußte, durch Schnittwunden verletzt. Mannheim, 30. Dez.(Zuſätzliche Sach⸗ leiſtungen für Hilfsbedürftige.) Die Reichsregierung hat der Stadt Mannheim einen Betrag zur Verfügung geſtellt, der dazu dient, den Hilfsbedürftigen Kleidung, Haus⸗ rat und dergleichen zuſätzlich zu beſchaffen. Die Bekanntmachung iſt vor allem für die in Frage kommenden Geſchäfte von Bedeutung. Ladenburg, 30. Dez.(Im Rauſch...) Ein junger Burſche aus Ludwigshafen, der etwas zu ſtark geladen hatte, ſchlug nachts in ſeinem Rauſch am Ladenburger Bahnhof einige Fenſterſcheiben entzwei. Die Polizei nahm ſich ſeiner an und brachte ihn in den Ortsarreſt, von wo er am andern Morgen durch die Gendarmerie nach Mannheim ins Unterſuchungsgefängnis kam. Der Mann iſt wegen ähnlicher Taten vorbeſtraft. Mosbach, 30. Dez.(Alter Sylveſter⸗ brauch.) Hier findet zum Jahreswechſel wie⸗ der der alte Brauch des Rathsherr-⸗Weckeſſens ſtatt. Pfalzgraf Otto J. hatte 1447 für ſeine in Mosbach beigeſetzte Gemahlin eine feierliche Seelenmeſſe geſtiftet und angeordnet, daß Schultheiß und Räte der Stadt dieſer Meſſe je⸗ weils beizuwohnen hätten. Dafür ſollten ſie dann mit den Ratsherren-Wecken beſchenkt wer⸗ den, und zwar jeder Stadtrat mit einem ein⸗ pfündigen Weck, der amtierende Bürgermeiſter aber mit zwei Wecken. Dieſer ſchöne Brauch iſt ſeit kurzem wieder aufgenommen worden. Mingolsheim, A. Bruchſal, 30. Dez.(Un⸗ glücksfall.) Die ſchon ältere Frau Cäcilia Burckhardt ſtieg auf dem zur Bahnhofswirt⸗ ſchaft gehörenden Schuppen, um Holz zu ho⸗ len. Beim Abſteigen geriet die Leiter ins Rutſchen und die Frau fiel dabei ſo unglücklich, daß ſie ſich einen komplizierten Beinbruch zu⸗ zog. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde ſie in das Bruchſaler Krankenhaus eingeltefecl. Hausp 1 0 dee Hialele ſüt den Mona! Junnt Kdt als Jumdol der Jamille einen Eſchenſproagß. So S SS SSS co Neufahrslied Mit der Freude zieht der Schmerz Traulich durch die Zeiten. Schwere Stürme, milde Weſte, Bange Sorgen, große Feſte. Wandeln ſich zu Zeiten. Und wo eine Träne fällt, Blüht auch eine Roſe. Schön gemiſcht, noch eh' wir's bitten, Iſt für Thronen und für Hütten Schmerz und Luſt im Loſe. War's nicht ſo im alten Jahr? Wird's im neuen enden? Sonnen wallen auf und nieder, Wolken gehn und kommen wieder, Und kein Wunſch wird's wenden. Gebe denn, der über uns Wägt mit rechter Wage, Jedem Sinn für ſeine Freuden, Jedem Mut für ſeine Leiden In die neuen Tage; Jedem auf des Lebens Pfad Einen Freund zur Seite, Ein zufriedenes Gemüte Und zu ſtiller Herzensgüte Hoffnung ins Geleite! J. P. Hebel. SOS SSO SSS S SSS SSS Proſit Neujahr! Ein Kapitel Kulturgeſchichte vom Jutrinken. Wenn in der Nacht vom 31. Dezember zum 1. Januar die Glocken klingen und das neue Jahr anzeigen, dann nehmen wir die Gläſer in die Hand und ſtoßen damit an und wünſchen uns gegenſeitig mit dem Zu— ruf„Proſit Neujahr“, daß es uns in dem neuen Jahr wohl ergehen möge. Wir ſto— ßen auch ſonſt bei gegebener Gelegenheit mit den Gläſern an und wünſchen uns ge— enſeitig Gutes und trinken darauf, aber Anſtoßen und Zuruf und Trinken haben in der Nacht des Jahreswechſels etwas von ihrer ganz urſprünglichen Bedeutung behal— ten, der Bedeutung des Kulturvorganges, der feierlichen Zeremonie, aus der heraus Zuruf und Zutrinken gekommen ſind. Die Sitte, des Nächſten Wohl zu trinken, iſt uralt und in irgend einer Form bei faſt allen Völkern und überall auf der Erde an— zutreffen. Ueberall iſt die Zeremonie feier⸗ lich und bei Naturvölkern auch heute noch eine Kulthandlung, während ſie— leider— bei den Völkern mit fortgeſchrittener Zivili⸗ ſation wie ſo vieles anderes altes Kult- und Kulturgut veräußerlicht iſt und oft kaum mehr als eine inhaltloſe, gewohnheitsmäßige Geſte. Von den Griechen wiſſen wir aus Ho— mer und anderen Schriftſtellern, daß die Sitte des Zutrinkens bei feierlichem Mahl, aber auch bei anderen Gelegenheiten, beim Willkomm eines Gaſtes oder beim Abſchied von Freunden, ein wohlgeregeltes Zeremo— niell war, bei dem auch die Götter angeru⸗ fen wurden. Aehnlich war es bei den R ö⸗ mern, bei denen es noch eine Rangord— nung, nach der man ſich zutrank, gab. Von den Kelten und Germanen erzählen uns die römiſchen und griechiſchen Schrift⸗ ſteller, daß ſie ſich beim Mahle und bei feſt⸗ lichen Gelegenheiten mit grüßenden Worten zutranken und es galt als ein Schimpf, ei⸗ nem Manne den Zutrunk zu verweigern oder ihn abzulehnen. Daß die Goten ſich gegenſeitig mit dem Ruf Heil zutranken, wiſſen wir aus einem römiſchen Epigramm, das im lateiniſchen Text die entſprechenden gotiſchen Worte enthält und im übrigen ſehr biſſig und boshaft dieſe Sitte gloſſiert. Karl der Große hat ſeinen Kriegern, ſolange ſie unter Waffen ſtanden, das gegenſeitige, Zu⸗ trinken verboten, da es dabei zu häufig zu Streitigkeiten kam. Dem gotiſchen Trink⸗ ſpruch ähnlich iſt der angelſächſiſche Trink⸗ ſpruch, der„waß hail“ lautete und nach dem jetzt noch die engliſche Weihnachtsbowle waſſel⸗bowl genannt wird. Nach der alten engliichen Sitte, daß derjenige, der eine Ge⸗ ſundheit ausbrachte, eine geröſtete Brot⸗ ſchnitte, auf engliſch toaſt, in den gefüllten Becher warf, wird heute noch, auch außer⸗ halb Englands, ein Trinkſpruch Toaſt ge⸗ nannt. Urſprünglich war es ſo, daß der Becher, mit dem eine Geſundheit getrunken wurde, die Reihe um machte und jeder, Gaſt aus dem einen Becher trank. Dieſe Sitte hat ſich in dem konſervativen England für feierliche und offizielle Gelegenheiten bis heute er⸗ halten, wir finden ſie auch noch im deutſchen Studententum und bei Zünften und Bru⸗ derſchaften. Im allgemeinen aber wurde die Sitte des„Becherkreiſens“ erſetzt durch die Sitte des Anſtoßens. Die Sitte, das Glas, mit dem man eine Geſundheit ausgebracht hat, zu zerſchlagen, beruht darauf, daß nie⸗ mand mehr nachher das zu ſo feierlichem Tun benutzte Trinkgefäß benützen, es ſozu⸗ ſagen entweihen ſollte. Wie ſehr urſprünglich das Geſundheit⸗ Trinken eine Kulthandlung, eine religiöſe Zeremonie war(und dieſe Kulthandlung iſt in einer anderen Form, von der in dieſem Zuſammenhang nicht weiter geſprochen wer⸗ den kann, ſa auch in den chriſtlichen Kultus übergegangen) ergibt ſich daraus, daß das Zutrinken vor allem in den nordiſch⸗germa⸗ niſchen Ländern ſich hat eine chriſtliche Um⸗ formung gefallen laſſen müſſen. Es iſt dies der Gebrauch zum Gedächtnis der Heiligen 0 trinken, ſo wie man früher in der heidniſchen Zeit zum Gedächtnis der Götter getrunken hatte. Es iſt dies das ſo⸗ genannte Minnetrinken. Dieſes Min⸗ netrinken zu Ehren Gottes und der Heiligen, muß ſehr überhand genommen haben, denn die Kirche wandte ſchon im frühen Mittelalter ihre ganze Autorität an um es zu unterdrücken. Das geſchah ſicherlich nicht, nur weil ſie darin die Umwandlung eines heidniſchen Gebrauches ſah, ſondern vor al⸗ len Dingen, weil die Gelegenheit, Heiligen⸗ minne auszubringen, bei der großen Zahl der Heiligen zu häufig vorkam und die Trinker vor lauter Trinkfreudigkeit nicht mehr richtig nüchtern wurden. Aber minde⸗ ſtens die Namen, wenn 1100 vielleicht nicht mehr der alte Brauch der Gertrauden- und St. Johannesminne, haben ſich bis in unſere Tage rhalten. Aus den mancherlei Formeln des Zutrin⸗ kens iſt nun das herkömmliche und etwas gedankenloſe Proſit geworden, oder abge⸗ kürzt Proſt. Wie viele von denen, die beim Zutrunk dieſes Wort gebrauchen, wiſſen eigentlich, woher es ſtammt, und was es bedeutet. Es ſtammt aus dem Lateiniſchen und iſt der Konjunktiv eines Zeitwortes pro— deſſe, was ſo viel heißt wie förderlich ſein, nützlich ſein. Von den gelehrten Humaniſten des Mittelalters haben es die Studenten übernommen und dann iſt es allgemein ge— worden. Dieſes Proſit wörtlich öberſetzt, daß es Dir nützlich ſei, iſt ſeiner Bedeutung nach alſo nichts anderes, als unſer gutes doutſches wohl bekomms und es wäre ganz gut, wenn der deutſche Ausdruck den ſinn— los gewordenen lateiniſchen Ausdruck wieder erſetzen könnte. Freilich, es wird ſchwer ſein, denn wir ſind nun einmal daran ge⸗ wöhnt, am Silveſterabend, wenn die Mit- ternachtsſtunde begonnen hat, das neue Jahr zu begrüßen mit Proſit Neufahr. Tarl Ems. —— Neues Jahr— Neue Hoffnung Troſt aus Vergangenheit für die Zukunft. Wenn in der Sylveſternacht letztmals die Uhr für das Jahr 1933 eine Stunde an⸗ zeigt, wenn die Glocken der Mitternacht den 1. Januar 1934 anläuten, dann reichen ſich altes und neues Jahr die Hände zu Gruß und Abſchied. Ein Jahr mit feinen Ereigniſſen und Erlebniſſen, mit ſeinen Sorgen und ſei⸗ nem Kummer, aber auch mit ſeinen Freuden⸗ ſtunden hat ſich in das Buch des Schickſals geſchrieben, eine neue Seite iſt aufgeſchlagen. Jahreswende! Jahreswechſel, der immer wie⸗ der neue Hoffnung in enttäuſchte Herzen träu⸗ felt, dem Verzweifelten neuen Mut, dem Trau⸗ rigen neuen Frohſinn einhaucht. Alles, was das alte Jahr nicht hielt, verſpricht ſich der Menſch vom neuen, ewig hoffend, ewig an beſſere Zukunft glaubend. Jahreswende! Um die Mitternachtsſtunde ſucht der Menſch ein Zipfelchen des Vorhanges zu lüften, der ihm das neue Jahr verdeckt; Blei⸗ gießen, Deuten des Kaffeeſatzes und andere Scherze dienen als Orakel. Alte Bräuche aus heidniſcher Zeit leben in den verſchiedenſten Veränderungen und Abarten wieder auf, nichts iſt dem Menſchen ſchlecht genug, um damit„die Zukunft zu erforſchen.“ Und doch, wieviel deſſer iſt es zumeiſt, daß der Menſch die Zukunft nicht weiß, daß er nicht weiß, was ihm an Unglück, was ihm an Glück, an Zufrie⸗ denheit bevorſteht. Wie wenige könnten dies ertragen, wie vielen würde das Wiſſen um künftige Dinge großen Schaden zufügen. Die Jahreswende diene dem Rückblick, der nützlichen Auswertung vergangener und geſche⸗ hener Dinge, nicht ſpieleriſchem Verſuch,„Zu⸗ kunft zu ſehen“. Denn oft ſchon hat dieſer Brauch unheilvolle Folgen gezeitigt, oft ſchon wurde Scherz zu Ernſt, Aberglaube zu Glaube. * Aus der Welt des Wiſſens Deutſchlands größtes Weinbaugebiet iſt die Rheinpfalz; ſie hat eine Weinbaufläche von 15 155 Hektar mit 160 Millionen Rebſtöcken, während ganz Preußen, alſo Rhein⸗, Moſel⸗, Saar-, Ruwer⸗ und Nahegebiet zuſammen nur 15531 Hektar beſitzen. Die waldreichſte Stadt Deutſchlands iſt Ber— lin, an zweiter Stelle ſteht Kaiſerslautern. Die Seidenraupe erzeugt in der Stunde einen Seidenfaden von einem halben Meter Länge; eine Maſchine dagegen in der Mi⸗ nute einen 40 Meter langen Faden von Kunſt⸗ ſeide. 4 Milch iſt ein gutes Mittel, um Steine in gutem Zuſtande zu erhalten; das Innere der Weſtminſter⸗Abtei in London wird von Zeil zu Zeit mit Milch gebadet. aht un Durchs Teufelsloch Von Luiſe Küchler. Der Wind jagt wild über das Meer dahin. lagert ringsum, kein Sternlein rahlt am Himmel. Draußen auf dem Meere kämpft ein Schiff mit den Wellen. Ohnmächtig kreuzt es vor der Sandbank, alle Verſuche in das Fahrwaſſer öſtlich der Sandbank zu kom⸗ men, ſind bisher geſcheitert. Die Gefahr wächſt, in das Teufelsloch weſtlich der Sandbank zu geraten und dort im fürchterlichen Toſen und Brauſen zu ſtranden. Nicht bei ruhigem Wetter wagt ſich ein Schiff durch dieſes heim⸗ tückiſche Loch und den wilden Sog. Nur einer hat es einmal gewagt Elka Genters, im Schutze des Steuerhäus— chens angeſeilt auf dem ſchaukelnden Schiff ſtehend, blickt unverwandt in das große Toſen und denkt mit Schaudern an die verwegene Tat. Henne Barths iſt es geweſen, ihr Lieb⸗ ſter, und ſie hat dem tollkühnen Schiffer da⸗ mals den Rücken gedreht. Die Eltern ſind ihr vom Meer entriſſen, die Brüder, mehr kann ſie nicht ertragen. Sie hat in ſchmerzendem Haß gegen das Meer die Inſel verlaſſen, iſt tief ins Binnenland gezogen. Aber da hat das wahnſinnige Heimweh ſie gepackt, wild und heiß, daß ſie es nicht ertragen konnte. Zurück zur Küſte iſt ſie geeilt, hat im Hafen ein Heimatſchiff geſucht und gefunden. Eine ſchwere Fahrt haben ſie gehabt, immer Sturm, darum ſind ſie nicht mehr bei Tage im Hafen gelandet, ſondern kreuzen im Finſtern ohn⸗ mächtig außen. Und wenn ſie nun kentern, ſtranden? Das Mädchen ſchaut mit leuchtenden Augen in das Chaos. Sie kennt keine Furcht. Sie hat ſo wahnſinniges Heimweh nach dem Meere gehabt, daß ſie es jauchzend umfangen möchte, ſich jauchzend ihm hingeben.—— Henne Barths ſitzt in dem kleinen Gaſthaus beim Kartenſpiel. Im Saal tanzen die Jun— gen, haben Laſten und Sorgen abgeworfen, wollen in Fröhlichkeit das neue Jahr begrü— ßen. Tanzen und Frohſinn kümmern Henne Barths nicht. Elka Genters iſt nicht dabei. was ſoll er da? In die Fröhlichkeit der Altjahrsabend-⸗Stim⸗ mung tritt da mit ſchwerem Schritt ein Schif⸗ fer, von der Wache kommend, ſagt laut, daß alles ſtill wird: „Vor der Sandbank kreuzt ein Schiff. Hat ſchon ein Leck. Wer kommt mit?“ Alle treten zu dem Schiffer, auch die Män— ner von Henne Barths Tiſch ſtehen auf. Fragt einer von ihnen: „Wieviel Boote müſſen raus?“. „Zwei,“ antwortet der Schiffer, wendet ſich zum Gehen. Henne Barths blinzelt mit kleinen Augen in die Karten. „And wenn dann beide kentern und der Dampfer dazu?“ tönt da eine Stimme auf, und alle blicken verwundert auf den jungen Schiffer. Wie kommt Henne Barths dazu, eine Frage zu ſtellen, die nie ein Schiffer ſtellt, wenn es gilt, aus Seenot zu retten? Henne Barths kleine Augen ſehen gleichgül— tig in die Karten, tut einen tiefen Jug aus ſeiner Pfeife, dann plötzlich werden ſeine Augen klar, ſeine Geſtalt ſtrafft ſich, er ſteht auf und ſchüttelt den Kopf. „Nein“, ſagt er laut,„nur ein Boot wird fahren!“ Da ſteht er mitten im Saal, trotzig und kräftig. g „Biſt du wahnſinnig, Henne?“ brüllt einer auf. Er lacht furchtlos: „Beſſer, nur der Dampfer verſinkt mit Mann und Maus und ich dazu, als ihr mit. Wozu zwei Boote aufs Spiel ſetzen?“ 1 So fährt nur ein Boot hinaus, das bringt im ſchweren Sturm Henne Barths zu dem lecken Dampfer. unmöglich, an das Schiff heranzukommen. Henne ſignaliſiert, da werfen ſie von drüben im geeigneten Augenblick ein Tau herüber. Der junge Schiffer fängt es auf, ſchnallt es um, ruft den Schiffern einen Ab— ſchiedsgruß zu und übergibt ſich dem raſenden Element. Es iſt nicht leicht, nun an das Schiff zu kommen. Die Wogen ſpielen mit ihm, ziehen ihn nieder, werfen ihn hoch. Aber endlich iſt er oben, ſteht einige Augenblicke ſchwankend im triefenden Oelzeug. Dann wer— den ſeine Augen plötzlich groß und ſtarr und ſchauen entſezt auf das Mädchen, das da langſam näherkommt. „Elke“— murmelt er und wird totenbleich. Nur Männer glaubte er anzutreffen, nun iſt eine Frau an Bord. Während er ihre Hand hält und unklar ſieht, daß ſie, die ihm einſt den Rücken ge⸗ dreht, ihm nun in den leuchtenden Augen Er⸗ füllung ſeines größten Traumes verheißt, ſagt er mühſam zu den Männern: „Ich bring' euch ins Fahrwaſſer öſtlich der Sandbank.“ „Zu ſpät. Das Schiff iſt leck, macht den Weg nicht mehr.“ „Dann vorwärts durch das Teufelsloch!“ klingt da Henne Barths Stimme wieder feſt, und ſeine Augen ruhen fordernd auf Elke, und ſo wie das Meer toſt, ſprühen ſie Entſchloſſen⸗ heit und Kraft. Er gibt nun Befehle, Ver⸗ haltungsmaßregeln und übernimmt das Steuer. Da tritt Elke zu ihm ins Steuerhäuschen, ſtellt ſich binter ihn und ſuricht: „Wenn wir nicht hindurchkommen, ſterben wir 0 e Henne.“ „Wir kommen hindurch!“ jauchzen ſeine Lip⸗ pen. Der Dampfer macht einen kleinen Bogen und jagt dann geradeaus und mit aller Kraft hinein in das Brodeln des berüchtigten Loches. Jäh ſteckt das Schiff ſeine Naſe in die Tiefe. Es wirft ſich nach rechts herum, legt ſich auf die Seite, ſchon fallen die Wogen von der an⸗ deren Seite über es her. Nun ſchießt es vor⸗ wärts, als hätte es angeſetzt zum Sprung, und wieder wird die Naſe in die Tiefe gezogen, wieder wirft es ſich nach rechts herum, ſchießt eine gute Strecke voran, durch Ziſchen, Toſen, Fauchen und Brauſen. Und dreht ſich dann um ſich ſelbſt, vom Wirbelſtrom getrieben, ein⸗ mal, zweimal, dreimal——— Henne Barths ſteht unbewegt, ſeine Augen durchbohren das Chaos, ſeine Hände halten ruhig und feſt das Rad. Er weiß, in wel⸗ chem einzigen Augenblick der Dampfer dem Wirbel entrinnen kann. Und jäh ſchießt das Schiff aus dem Wir⸗ bel heraus, jagt wieder hinein in das zornige Fauchen, gibt ſich wiederum hin dem wilden Kampf, ſteckt die Naſe tief, wirft ſich herum, nach rechts, nach links, ſchießt voran. Das Schiff ſieht wüſt aus, als es endlich im Hafen liegt. „Wundere mich, daß es überhaupt noch ein heiles Brett hat“, ſagt der Kapitän.„Lie⸗ ber zehnmal um Kap Horn, als einmal durchs Teufelsloch.“ „Und du, Elka?“ fragt Henne Barths und ſieht dem Mädchen in die Augen. „Es iſt eine grauſige Fahrt,“ ſagt ſie zit⸗ ternd.„Viel ſchlimmer, als man es ſich denken kann. Henne, nicht wahr, du machſt ſie nie, nie wieder? Das ertrage ich nicht zum zwei⸗ tenmal, ich habe dich doch ſo lieb, Henne.“ Er nimmt ſie in die Arme, ſieht ſie glück⸗ lich an, aber ſagt dann ernſt:„Aus Verwe— genheit nie wieder, Elka, das ſchwöre ich dir! Wenn's aber ſein muß, wie heute, dann Elka, ohne Beſinnen. Und du wirſt es ſchon verſtehen, ſollſt ja eine tapfere Schiffersfrau ſein.“ — Luſtige Cute Sie ſchreiben uns, daß Sie unſere Rech⸗ nung erſt dann bezahlen werden, wenn wir die Ihrige beglichen haben. Wir müſſen Ihnen aber mitteilen, daß wir uns auf ſo unge⸗ wiſſe Zahlungstermine nicht einlaſſen können!“ (Vart Hem). * „Was würden Sie ſagen, mein Fräulein, wenn ich Ihnen einen Kuß zuwerfen würde?“ „Ich würde Sie für den faulſten Mann der Welt halten!“ * „Angeklagter, ſind Sie vorbeſtraft?“ „Vor zehn Jahren, wegen Baden an ver— botener Stelle!“ „Und ſeitdem?“ „Habe ich nicht mehr gebadet!“ (Hvar 8 dag). * „Ja, Herr Doktor, mit meinem Gehör iſt es Wirklich ſehr ſchlecht beſtellt— wenn man neben mir eine Kanone abfeuern würde, wäre es ſo ſtill für mich, daß ich eine Maus lau⸗ fen hören könnte...“(Kaſper). * „Haſt Du gehört, daß Konſtanze ihren Röntgenſtrahlen⸗Spezialiſten geheiratet hat?“ „Ja, er war der einzige, der an ihr etwas finden konnte!“(Alt för Alla). * „Mein zukünftiger Schwiegervater ſcheint ſich einzubilden, daß ſeine Tochter einen Dummkopf heiratet! Da wird er aber bald merken, daß er ſich geirrt hat!“ „Wollen Sie denn die Verlobung aufhe⸗ (Poladten). * 0 „Sind Sie um die ganze Erde geſegelt, Herr Kapitän?“ 1 3 „Nein gnädige ien gegelt bier einzige Stell o ich nicht geſeg in! eig Stele, wo ih nit for Alla) Nicht ruhen beim Winterhuswerk Sylveſter und Neujahr beginnt der zweite Arbeitsabſchnitt. Darmſtadt, 29. Dez. Als Auftakt für den zweiten Abſchnitt der Winterhilfsarbeit wird Sylveſter⸗ und Neujahr eine Straßen⸗ und Hausſammlung auf breiteſter Grundlage durch⸗ geführt. Dabei wird eine beſondere Plakette verkauft. Die Kreisführung Darmſtadt des Winterhilfswerks weiſt ſchon jetzt auf dieſe Sammlung hin und fordert alle der NS⸗ Volkswohlfahrt angeſchloſſenen Verbände(In⸗ nere Miſſion, Caritas⸗Verband und Rotes Kreuz) auf, an dem großen Sammelwerk mit⸗ zuarbeiten, damit es ein gutes Ergebnis bringt. Vorſicht bei Vieheinfuhr Darmſtadt, 29. Dez. Die Miniſterialabtei⸗ lung 1b des Heſſiſchen Staatsminiſteriums (Abteilung für öffentliche Geſundheitspflege) erläßt folgende Bekanntmachung: 2 3 nach der fünftägigen Abſonderung Die preußiſchen Regierungsbezirke Düſſel⸗ dorf, Münſter, Aachen und Hannover gelten bis auf weiteres als ſtark verſeucht im Sinne unſerer Anordnung vom 13. Januar 1928 (Reg. Bl. S. 3) und der ergänzenden Bekannt⸗ machung vom 14. Juli 1932(Reg. Bl. S. 91). Alles aus dieſen Gebietsteilen nach Heſ⸗ ſen eingeführte Nutz- und Zuchtvieh(Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen) unterliegt dem⸗ nach Maßgabe der in den genannten Anord⸗ nungen gegebenen Vorſchriften. Unſere Be⸗ kanntmachung, dasſelbe betreffend, vom 27. September 1933(Darmſtädter Zeitung Nr. 233) wird hiermit aufgehoben. Aus Heſſen und Naſſan Reichsbund Volkstum und Heimat. Darwſtadt, 29. Dez. Das Staatspreſſeamt teilt mit: Im Laufe des Januar wird der Reichsbund in verſchiedenen größeren heſſiſchen Städten einen heimatkundlichen Abend„Heſſiſches Volksleben in Wort und Bild“ veranſtalten. Die Veranſtaltung wird von dem bekannten Volksdichter Gg. Heß, Leingeſtern geleitet. Unter Mitwirkung von Schwelmern, Schlitzern, Marburgern, Katzenbergern(Kreis Alsfeld) und Hüttenbergern, insgeſamt etwa 60 boden— ſtändigen Trachtenträgern kommen mundart⸗ liche Dichtungen und alte Spinnſtubenlieder zum Vortrag. Außerdem gelangen die für die einzelnen Gebiete bezeichnenden Volkstänze zur Aufführung. Der 2. Teil der Veranſtaltung zeigt drei Bilder aus der Zeit vor, während und nach der Spinnſtube. Die Mitglieder des Reichsbundes ſowie die Wandervereine ſeien bereits jetzt auf dieſe Veranſtaltung aufmerk— ſam gemacht, die hier in Darmſtadt am 15. Januar abends im„Kleinen Haus“ ſtattfinden wird. Die Reichsführung hat auf Antrag des Landesführers Miniſterialrat Ringshauſen be⸗ ſchloſſen, den Namen unſerer Landſchaft in „Rheinfranken⸗Naſſau⸗Heſſen“ zu ändern. * Kein Unfug an Sylveſter. Darmſtadt, 29. Dez. Die Heſſiſche Polizei iſt angewieſen worden, genau die Vorſchriften über den Handel und die Benutzung der Feuer⸗ werkskörper durchzuführen. Vor allem ſind die Fälle, in denen Feuerwerksförper uſw. in geſchloſſenen Räumen und an verkehrsreichen Orten zur Exploſion gebracht werden, unnach— ſichtlich zur Anzeige zu bringen. Eintritt in die Arbeitsfront Der Termin läuft ab! Die Preſſeſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Bezirk Heſſen und Heſſen-Naſſau, macht be⸗ kannt, daß der Samstag, 30. Dezember, der letzte Tag iſt, an dem noch die Mitgliedſchaft der Deutſchen Arbeitsfront erworben werden kann. Jeder ſchaffende deutſche Menſch kann Mit⸗ glied bezw. Einzelmitglied der Deutſchen Ar⸗ beitsfront werden, alſo auch Unternehmer, ebenſo wie Erwerbsloſe und Penſionäre, mit Ausnahme von Beamten. Zur Aufnahme iſt die Erfüllung des Arierparagraphen Voraus— ſetzung. Der Antrag auf Aufnahme in die Deutſche Arbeitsfront wird vollzogen durch Ausfüllen und eigenhändiges Anterſchreiben des vorge⸗ druckten Aufnahmeformulars und Zahlung der Aufnahmegebühr von 50 Pfennig. Die Bei⸗ tragsſätze ſind ſozial geſtaffelt und betragen z. B. in Klaſſe 1 monatlich 20 Pfennige, in Klaſſe 6 bei einem Einkommen von 150 Rm. monatlich 2 Rm. uſw. Schriftliche Anmeldun⸗ gen zur Deutſchen Arbeitsfront dürfen nur ge⸗ ſtellt werden, wenn tatſächlich keine NRSBO.⸗ Geſchäftsſtelle erreichbar iſt. Sie ſind zu rich⸗ ten an die zuſtändige Kreisbetriebszellenabtei— lung. Tödlicher Jagdunfall eines Jockeys. Berlin, 29. Dez. Der Jockey Artur Zim⸗ mermann iſt das Opfer eines Jagdunfalles geworden. Er befand ſich mit einem Düſſel⸗ dorfer Kaufmann auf der Jagd. Ein offen⸗ bar durch Unvorſichtigkeit ausgelöſter Pre. ſchuß ſetzte ſeinem Leben ein Ziel. Der Vor⸗ ſtorbene war einer der erfolgreichſten deut⸗ ſchen Jockeys. Noch in dieſem Jahre ſattelte er 24 Sieger, womit er die Zahl der von ihm gewonnenen Rennen auf 557 hinauf⸗ schraubte. Der Sport über Neujahr Wieder Punkteſpiele im Fußball und Hand⸗ ball.— Fortuna Düſſeldorf in Süddeutſchland. Der Sport an Neujahr und Sylveſter iſt, wie alljährlich, auch dieſes Mal nicht allzu umfangreich. Wohl ſind die Meiſterſchafts⸗ ſpiele im Fußball und Handball, das Gaſtſpiel des deutſchen Fußballmeiſters For⸗ tuna Düſſeldorf in Pirmaſens und Karlsruhe, die Frankreich-Reiſe einer Nord⸗Süd⸗Rugby⸗Mannſchaft, das Auftreten des lettiſchen Eishockeymeiſters Union Riga in Königsberg und die Sitzung des Vollzugsaus⸗ ſchuſſes des amerikaniſchen Olympia⸗Komitees beſondere Ereigniſſe, die das Intereſſe wach halten werden. etzt in Süddeutſchland in den beiden Gauen Im Fußball haben die Gaue Südweſt, Baden, Württem⸗ berg und Bayern Punkteſpiele auf dem Pro⸗ gramm. Im Südweſt treffen einerſeits FSV 05 Mainz und Wormatia Worms und ande⸗ rerſeits Offenbacher Kickers und Boruſſia Neunkirchen aufeinander. Baden verzeichnet folgende Spiele: VfR Mannheim— 1. Fe. Pforzheim, Phönir Karlsruhe— Sc Frei⸗ burg und Germania Brötzingen— SV Wald⸗ hof. In Württemberg wird noch ein reſt⸗ liches Vorrundenspiel, nämlich VfB Stuttgart — Ulmer FV. 94 erledigt. Bayern läßt Fc München— Wacker München und Jahn Regensburg— Spyogg. Fürth in die Mei⸗ ſterſchaftsrunde eingreifen. Nebenher gibt es außer den Punkteſpielen der Bezirksklaſſen⸗ vereine zahlreiche Geſellſchaftsſpiele, von denen die beiden des deutſchen Meiſters Fortung Düſſeldorf in Pirmaſens ge⸗ gen den dortigen Fa 03 und in Karlsruhe gegen den Phönix das meiſte Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. In München ſtellt ſich eine ſüdbayeriſche Auswahl der unga⸗ riſchen Berufsſpielerelf von Hungaria Buda⸗ peſt. Der FSV Frankfurt erhält Beſuch von Boruſſia Fulda und in Ulm treffen Ulm und Augsburg im Städteſpiel aufein⸗ ander. Im Reich werden, wie auch in Süddeutſch⸗ land, neben den zahlreichen Meiſterſchaftsſpie⸗ len der Gauligen auch einige intereſſante Pri⸗ vatſpiele zur Durchführung gebracht. Im Ausland gelangen in England die Meiſterſchaftsſpiele der erſten Diviſion zur Durchführung. Der Handball Baden und Südweſt die Meiſterſchaftsſpiele fort: Als die wichtigſten Begegnungen nennen wir hier: Südweſt: Main⸗Heſſen: TSG Fe⸗ chenheim— Polizei⸗S V Darmſtadt, SW 98 Darmſtadt— TS Herrnsheim; Pfalz⸗ Saar: TV Frieſenheim— TV 61 Kaiſers⸗ lautern, VfR Kaiſerslautern— TG Neun⸗ kirchen und Pfalz Ludwigshafen— Sppgg. Merzig. Baden: SB. Waldhof— Polizei Karlsruhe und TV Ettlingen— Phönix Mannheim. In Bayern werden vor dem Fuß⸗ ballſpiel Südbayern— Hungaria Budapeſt München 1860 und Polizei⸗SV München in einem Nothilfeſpiel aufeinandertreffen. In Mannheim ſteigt ein Spiel zwiſchen einer Auswahl der badiſchen DT-Vereine und einer der DSB-⸗Vereine. Im Skiſport a iſt man, wie ſchon an den Weihnachtstagen, ſehr rege. Zum Jahresende veranſtalten Bay⸗ riſch⸗Zell, Neuſtadt und Partenkirchen Sprin⸗ gen. Am 1. Januar folgt in Oberhof ein Sprunglauf, in Oberſtdorf die bayeriſchen Staf⸗ felmeiſterſchaften, in Bayriſch-Eiſenſtein und Bad Reinerz Springen. Im Eishockey wird das zweite Auftreten der fkanadiſchen Eishockeyſpieler Ottawa Shamrocks in Rieſ⸗ ſerſee das meiſte Intereſſe für ſich in Anſpruch nehmen. Der lettiſche Meiſter, Union Riga, gaſtiert am Samstag, Sonntag und am Neu⸗ ſahrstage in Königsberg beim VfK. und VfB. bezw. in Raſtenburg. Sonntagsgedanken „Ich hebe meine Augen auf zu den Ber⸗ gen, von denen mir Hilfe kommt!“— Nur noch eine kurze Spanne, dann ſtehen wir wieder an der Jahreswende.— Ein Jahr unſeres Lebens, ein Jahr, ein beſonderes Jahr in der Lebensgeſchichte unſeres deut⸗ ſchen Volkes, verſinkt im Meer der Vergan⸗ genheit, und aus der Ewigkeit ſteigt ein neues empor: das Jahr 1934 nach Chriſti Geburt! Den beſinnlichen Menſchen bewegen an der Wende zweier Zeiten ſeines Daſeins ernſte Gedanken, wenn ſein Leben nun wie⸗ der ein Stück weitergeführt iſt, näher dem Augenblick, in dem Zeit und irdiſches Leben ſich an der Pforte der Ewigkeit ſcheiden. Und dennoch, wer über die Schwelle zum neuen Jahr ſchreitet im Aufblick zu Gott, der der Herr iſt über Zeit und Ewigkeit, wer das Neuland, das ſich vor ihm auftut, betritt, lobend und dankend bittend und für⸗ bittend mit dem Bekenntnis des Vertrauens aus erfahrenem Gottesſegen, wie der Pſal— miſt in unſerem Textwort, der zieht getroſt und froh ins neue Jahr! Darum, weil er weiß um eine wunderbare Kraft von oben, die mächtig werden will in ſeiner Schwach⸗ heit, um eine ewige Liebe, die ihn umfängt und nicht losläßt, bis ſie ihn erlöſt hat von ſeinen Finſternſſſen, weil er weiß um die Gnade ſeines Gottes! Wahrlich, wir haben Grund, dankbar und vertrauend in die Zukunft zu blicken! Auch das kommende Jahr iſt ein Jahr des Herrn! In den Ratſchluß unſeres Gottes, der im al⸗ ten Jahr unſere Kraft, unſer Troſt und un⸗ ſere Hilfe war, wollen wir in feſter Zu⸗ verſicht für das neue Jahr ſtellen, woran wir tragen und leiden, was wir hoffen und wün⸗ ſchen, worum wir kämpfen und arbeiten. Gottes Segen wollen wir uns erbitten für Herz und Haus, für Amt und Beruf, für Kirche und Gemeinde, für Volk und Vater⸗ land, dankend, bittend und fürbittend:„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von mal zu verſuchen. Heute Samstag, Silveſter und Keujahr die koloſſale Aufführung im Uunion⸗Film⸗palaſt. Was man können muß, um ein Filmſtar zu werden. Von Ramon Novarro, Ramon Rovarro ſpielt die Hauptrolle in dem neuen Metro- Goldwyn⸗Mayer⸗Film„Der Sohn des Rajah“ der ab heute im Union⸗Theater ge⸗ zeigt wird. Sie glauben wahrſcheinlich, es genügt, ein guter Schauſpieler zu ſein, um im Film etwas zu erreichen, aber das iſt ein Irrtum. Talent iſt die ſelbſtverſtändliche Vorbeding⸗ ung, ohne die man überhaupt nicht in die heil. Hallen, die man ſo einfach„Atelier“ nennt, hin⸗ eingelaſſen wird, aber Talent allein genügt ab⸗ ſolut nicht. Man muß über viele Fähigkeiten verfügen, und trotzdem wird immer gerade das gebraucht, was man noch nicht kann, und dann heißt es, neben der anſtrengenden Atelierarbeit auch noch Unterricht zu nehmen. So ging es mir bei„Ben Hur“ und ſo geht es mir noch heute bei allen Filmen, die ich drehe.— Und ich glaube, ich werde nie aus⸗ gelernt haben, ſolange ich beim Film bin. In„Ben Hur“ mußte ich ein römiſches Wagenrennen fahren, und wenn Sie finden, daß das leicht iſt, muß ich Sie bitten, es doch ein⸗ In dem Film„Die fliegende Flotte“ mußte ich ſogar mein Flugzeug ſelbſt ſteuern, und wenn ich auch gewöhnt bin, ein Steuerrad zu haben, ſo iſt es doch nur immer das meines Wagens, und mit dem Auto bleibt man wenigſtens mit vier Rädern am feſten Erdboden, während man im Flugzeug vollſtändig in der Luft hängt, im wahrſten Sinne des Wortes. 90 m OH. Novarro 2 MADCGE EVANS conRA NMAEET MARORIE RAHBEAU Sugo: O ucit%,!j& dict r ein Nelro Solciammn Heyer ric m bε.hrs⁰ẽ,ſa HAN In„Spiel im Morgengrauen“, dem Film, der nach einer Novelle von Schnitzler gedreht wurde, ſpiele ich einen öſterreichiſchen Offizier. Auch das war nicht einfach. Nicht nur, daß ich gehen und grüßen lernen mußte, wie das die öſterreichiſchen Offiziere taten, ich mußte mir auch noch die bekannte öſterreichiſche Liebenswür⸗ digkeit aneignen, und vor allem mußte ich lernen, ein Monokel zu tragen. Das war faſt ſo ſchwer, wie das Reiten auf einem Araberpferd, was in einem anderen Film von mir verlangt wurde. Für den Film„Sänger von Sevilla“ mußte ich mich mit den Gewohnheiten und Sitten eines Kellermeiſters vertraut machen und außerdem noch fechten lernen. Das ſchwerſte Kunſtſtück habe ich aber für meinen letzten Film erlernt, für„Der Sohn des Rajah“, der gerade fertiggeſtellt worden iſt. Ich kann mich lebend eingraben laſſen und trotzdem am Leben bleiben. Das iſt ein altes Kunſtſtück der Hindukrieger, die ſich dadurch oft das Leben gerettet haben. Man kann nie wiſſen, wozu einem all das, was man im Film lernen muß, noch nützlich ſein wird. Deswegen darf man nie unmutig werden, auch wenn eine Rolle ſehr große An- forderungen an einen ſtellt. Was man kann, das kann man für ſein ganzes Leben. Sichert euch Plätze bei dieſem ganz gewaltigen Großtonfilm allererſten Ranges. Wer guf verdauf hat mehr vom leben denn Sodbrennen, saures Aufstoſſen beben fast immo ihre Urssehe in dem Obermeg an Magenssure. Hoch Kaiser- Natron wird des Obe sehne! gehoben. tant sein Iber die gute Wirkung. Fernen de Jus dde tief Kaiser- Natron in grüner 9 ane beben Kung Und ale ee . 1 Spenden fur das deutſche Winterhilfswerk 1 durch alle Banken, Sparkaſſen und Poſtanſtalten oder Poſiſcheckkonto: Winterhilfswerk Berlin 77100 Erle Uiernneimer Tonlumscnau Achtung heute Samstag! Die grösste Sensation im Tonfiſm Autobanditen. Sylvester und Reufahr Der schönste u. herrliehste Wiener Tonfilm Johann Strauss. Mit Michael Bohnen, Lee Parry, Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Heute Freitag und morgen Samstag kommt im Central-Film⸗Palast ein echter Publikums Schlager zur Vorführung „Autobanditen“. Ein Senſationstonfilm wie man noch keinen geſehen hat. Haben Sie Ner- ven? Dieſer Film iſt eine gute Probe darauf. Buck Jones, der Mann ohne Nerven iſt der toll⸗ kühnſte Senſationsdarſteller Amerikas. Die ſpannenſte Kriminalaffäre iu Verbindung mit Renbahnkataſtrophen und ſenſationelle Verbrecher⸗ methoden der Autobanditen werden in dieſem packenden Tonfilm aufgedeckt. Ein Beſuch aller Filmfreunde iſt dieſem erſtklaſſigen Senſations⸗ Tonfilm ſicher. Achtung! Sonntag(Sylveſter) und Mon- tag Neujahr zeigt man was ganz apartes, nämlich: Der herrlichſte und ſchönſte Wiener Tonfilm„Johann Strauß k. u. k. Hofballmuſik⸗ direktor“ Ein Muſikfilm voll Wiener Humor und Wiener Walzer. Geſchichten aus dem Wiener Wald ſind ewig jung und ewig alt. Johann Strauß der Meiſter des Wiener Walzers wer kennt ihn nicht. Die ganze Welt kennt ihn und ſingt und tanzt auf ſeine Melodien. Alle Film- und Muſikfreunde werden ſich dieſen ganz außergewöhnlich herrlichen Tonfilm anſehen, was ſchöneres kanns nicht mehr geben. In den Hauptrollen: Michael Bohnen, Lee Parry, Paul Hörbiger und Gretl Theimer. Wer das neue Jahr gut anfangen will der beſucht den ſchönſten aller Wienerfilme„Johann Strauß“. Für alle Beſucher ein Hochgenuß der allen lange in Erinnerung bleiben wird. Die ſchönſten und billigſten Abendunterhaltungen findet man ſtets im Central⸗Film⸗Palaſt. Das Haus der beſten Tonfilme. Bohnenkaffee aus eigener Röſterei / Pfd 80, 70, 65, 55 u. 45 Pfg. bill. Gemüſenudelg Pfd. 48, 36 u. 290 Maccaroni Pfd. 48, 38 u. 290 Suppenteich: wie Eiergraupen, Buchſtaben, Sternchen Hörnchen, Fadennudeln und Halbbreite / Pfund von 10 Pfg. an Große Auswahl in Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Konſerven Doſe von 36 Pfg. an Für Sylveſter: 1a. Dürkheimer Rotwein Liter ohne Glas 105, 85 u. 65 Pfg. Weißwein Liter von 70 Pfg. an Wermuth, Wein Darcabo Fl. 85 Pfg. Arrak, Rum, Weinbrand Verſchnitt Flaſche von 1.05 Mk. an Liköre in großer Auswahl Fl. v. 95% an Malaga gold Flaſche 1.30 Malaga alt Flaſche 1.10 Freitag ſeefriſche Cabliau, Schellfiſche und Filet Nikol. Effler Origins Faetung, höchste Reigheit gofentfert, nemesis aten Geschäften. fezepte gratis. 2 66 d ate Me., Biele feſd. 1666 welchen mir Hilfe kommt!“ 8 Lebensmittel. 2. 4 15. 18 21. 28. 29. 8⁰ 31. 1 2. 4. 6. 1 9. 10. 15. 16. 18. 20 22. 23. 24. 27. 1. 25 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16 17 18 21 23 24 28. 29. 1. 5. 7. 8 10. 11. 12. 13. 14. 15. 18. Januar. Nane A ee ein. eitsfrontverhandlungen Hitler—-Papen in Köln. 5 966 000 Arbeitsloſe. 5 e Neue Beſprechung Hitler—Papen in Berlin. asg und Rooſevelt bereit zur Erörterung der Kriegsſchul— e. 5 0 Regierung lehnt Oderakte gemäß Verſailler Ver— Ge amtrücktritt der Präſidialregierung Schleicher.— Kabinett Boncour geſtürzt. Von Papen gelingt Einigung von NSDAP., Stahlhelm und Aae er abinell hitler. Papen Vizekanzler, Frick Inneres, hugen- berg Wiriſchaft und Ernährung, Seldte Arbeil, Neuralh Aus. wärkiges, v. Eltz Verkehr, Graf Schwerin Finanzen, Gürtler Jufliz, Göring Preußenkommiſſar. 6 014000 Arbeitsloſe.— Kabinett Daladi Aeußeres. e Boncour Februar. Reichstag aufgelöſt infolge Zentrumswiderſtand gegen Er— Voll gungsgeſetz Rundfunkaufruf Hitlers an das deutſche olk. Kundgebungsverbot für KPd. NS AP. Antrag auf Selbſtauflöſung Preußenlandtags ab— gelehnt, Ablehnung auch durch Dreimännerkollegium.— Alle kommunalen Vertretungskörperſchaften Preußens aufgelöſt. Notverordnung„Zum Schutze des deutſchen Volkes“.— ver ⸗ ordnung zur Herſtellung geordneter Regierungsverhälkniſſe in 5 reußen.— Neues Dreimännerkollegium Papen, Kerrl, Adenauer 0 Preußenlandtag auf.— Einſetzung eines Reichskommiſſars für Luftfahrt. 5 910 Hoheitsregierung Braun klagt beim Staatsgerichtshof. eutſche Verwahrung gegen Gleichberechtigungsdiskuſſion in Genf.— Erhöhter Zollſchutz für Vieh, Fleiſch, Schmalz. Wahlkampfeinleitung durch Hitlerrede im Sportpalaſt.— Ex⸗ ploſtonskataſtrophe in Neunkirchen. Saargebiet. ö 10 ſtreckungsſchutz für Landwirtſchaft.— 6047 000 Arbeits- e. Anſchlag auf Rooſevelt in Chikago.— Neuer Staatenblock der Kleinen Entente. Weitere Zollerhöhungen zum Landwirtſchaftsſchutz.— Not⸗ verordnung mildert Sozialverſicherungshärten. Kampfanſage des bayer. Miniſterpräſidenten Dr. Held an Reichsregierung.— Beförderungsſperre in Preußengemein— den.— US A.-KHongreß hebt Prohibitionsgeſetze auf. Preußen beſchließt Abbau der weltlichen Schulen. Neichsinnenminiſter kündigt rückſichtsloſes Durchgreifen gegen Länderobſtruktion an.— Karl-⸗Liebknecht-Haus in Verlin poli— eilich geſchloſſen. ölkerbund lehnt Selbſtändigkeit des Mandſchureiſtaates ab. — Hilfspolizeierlaß.— Hitler in München gegen Wahn einer Meinlinie. Reichstag durch kommuniſten in Braud geſteckt.— Aktion gegen KPD. beginnt. Preſſe der KPD. und SPD. verboten März. Notverordnung„Zum Schutze von Volk und Staat“, gegen Verrat am deutſchen Volke und hochverräteriſche Umtriebe.— Ernennung deutſcher Militärattachͤs im Auslande ab 1. 4. Neuer Flaggenerlaß für Preußen. Rooſevelts Amtsantritt.— Dreitägiger Schluß aller USA. Banken.— Deutſche Marine-Attaches im Ausland für J. 4. ernannt. Reichstags. und Preußenwahl mit eindeutigem Sieg der nationalen Regierung. f Reichskommiſſare für die Länder.— Polens Militärwache auf Weſterplatte eigenmächtig verſtärkt. Görings Flaggenerkaß für die alte Reichs- und die Haken— kreuzfahne. Dollfuß erläßt Verſammlungs- und Oeſterreich. General v. Epp Reichskommiſſar für Bayern. Hitlers Anordnung zur Flaggenfrage. Japan tritt aus Völkerbund aus und lehnt Rückgabe des deutſchen Südſee⸗Inſeln⸗Mandats ab. i Preußiſche Kommunalwahlen beſtätigen nationalen Sieg.— Hindenburg ordnet gemeinſames Hiſſen der alten Reichs- und der Hakenkreuzflagge an. Dr. Goebbels Reichspropagandamintſier. Beilegung des Weſterplatte-Konflikts. Früheres Preußenkabinett Braun verzichtet auf Staatsge— richtshofklage.— 5935 000 Arbeitsloſe. N Bayer. Miniſterpröſident Dr. held tritt zurück.— Rücktritt Dr. Luthers als Reichsbankpräſident, Dr. Schacht Nachfolger. — Gnadenerlaß in Preußen.— Umfaſſender neuer Abrü— ſtungsvorſchlag Mac Donalds in Genf. „Eiſerne Front“ beſchließt Selbſtauflöſung. Macdonald und Simon in Rom. Viererpakt Muſſolinis.— Luthers Ernennung zum Botſchafter in Waſhington. Feierliche Reichstagseröffnung in Potsdamer Garniſonkirche. Erſte Sitzung im Krollhauſe zu Berlin. Scharfe Abfuhr des SPD.⸗Führers Wels durch Hitler. Hitlers Regierungserklärung im Reichstag. Ermächtigungs— geſetz für Regierung. Ell tung des Reichskommiſſars Dr. Gereke. Entſchiedene amtl. Stellungnahme gegen ausländiſche Greuel— propaganda. Boykottanordnung der NSDAP.⸗Parteilettung zur Abwehr der Greuelpropaganda. Aufmarſchverbot für April. Geſetz zur Gleichſchalkung der Länder.— Neuorganiſation der reußenpolizei.— Boykottag gegen jüdiſche Geſchäfte.— Stapellauf des Panzerkreuzers„Admiral Scheer“. Zichtvermerkszwang für Auslandsreiſen. Geſetz gegen Terror.— Baldur v. Schirach Führer der deut⸗ ſchen Jugendverbände. 900 Keichsſtalthaller⸗Geſetz.— Geſetz zur Wiederherſtellung des Veruͤfsbeamtentums.— Wiedereinführung von Titeln und Orden. 1 5 ace ce betr. Handels- und Poſtflagge. nwalts⸗Zulaſſungs⸗Geſetz.— Papen und Göring in Rom. Göring preuß. Miniſterpräſident.— Epp Statthalter von Bayern.— Neues preuß. Studentenrecht. Papſt empfängt Papen und Göring.— Röhm Staatskommiſ— lar im Bayernminiſterium. ö 5 Selbſtauflöſung des Danziger Volkstages.— Wirtſchaftspartei löſt ſich auf. Deutſcher Proteſt gegen deutſchfeindliche Unterhausdebatte. Freie Saar⸗Gewerkſchaften fordern reſtloſe Rückgliederung.— 5 530 000 Arbeitsloſe. a Fuldaer Biſchofskonferenz für Mitarbeit am nationalen Auf: bau.— Gefängnis für engl. Ingenieure im Vickers⸗Prozeß in Moskau. Luftfahrtminiſterium gebildet, Goring beim ital. König.— Grußßpflicht zwiſchen Polizem und Wehrmacht.— Selbſtauflöſung der drei altpreußiſchen Frei⸗ maurer-Großlogen.— Beginn der Dollarkriſe. In Preußen Göring Innenminiſter. Popitz Finanzen, Kerrl Juſtiz, Ruſt Kultus. „Reichsgeſetz zur Bildung von Studentenſchaft.— Macdonald in Waſhington. 3. Hitler auf Münchener NSDAP.⸗Führer⸗Tagung für Frieden und Gleichberechtigung.— Kanada verläßt Goldſtandard.— Herriot bei Rooſevelt. Geſetz gegen Ueberfremdung deutſcher Schulen und Hoch— ſchulen.— Beurlaubung vieler Hochſchulprofeſſoren. 2. Stahlhelmführer Oberſtlt. Düſterberg von ſeinen Aemtern entbunden. Seldtes Eintritt in NSDAP., Stahlhelm Hitler unterſtellt.— Rud. Heß Stellvertreter Hitlers. Göring Reichsminiſter für Luftfahrt.— Geh. Staatspolizeiamt für Preußen. Reichsluftſchutzbund gegründet.— Erlaß über Richterausleſe. Ausſchluß von Nichtariern und Marxiſten aus Reichsver— band der deutſchen Preſſe.— 5 333 000 Arbeitsloſe. Mai. Tag der nationalen Arbeit. Hitlerrede auf dem Tempelhofer Feld. Eingliederung der Freien Gewerkſchaften in NSB0. Schacht und Luther bei Rooſevelt. Gründung der deutſchen Arbeitsfront.— Gri er Vermögen von SPD. und Reichsbanner beſchlagnahmt. Abrüſtungskonferenz erklärt deutſche Wehrverbände als mili— täriſch verwendbar.— Neues bäuerliches Erbhofrecht für Preußen beſchloſſen. Gewerkſchaften⸗Vermögen beſchlagnahmt.— Deutſchſaarlän— diſche Volkspartei fordert reſtloſe Rückgliederung. Schacht⸗Vorſchlag für Gläubigerbeſprechung in Berlin. 5 252 000 Arbeitsloſe. Rooſevelts Appell zum militäriſchen und wirtchaftlichen Frie— den.— Lloyd George rückhaltslos für deutſche Abrüſtungs— forderungen.— Aufklärungsamt für Bevölkerungspolitik und Raſſenfrage errichtet. 8 Große außenpolitiſche Rede Hitlers im Reichstag. Ermächtigungsgeſetz für Preußenregierung. Saarzentrum erneut für reſtloſe Rückgliederung.— Kardinal— Fürſtbiſchof Bertram fordert Katholiken zur Mitarbeit an Tagesaufgaben auf.— Programmrede Görings im Preußen— landtag. Göring erneut bei Muſſolini. Gleichſchaltung der kommunalen Spitzenverbände. Wirtſchaftliche Kampfyerbände aufgelöſt,„nationalſoziali— ſtiſcher deutſcher Wirtſchaftsbund“ gegründet.— Großer Sieg der Chriſtl. Sozialen in Memel. ö Amtliche Richtlinien für Neuaufbau des deutſchen Sports Geſetz zwecks Einziehung des kommuniſtiſchen Parteivermö— gens.— Kommuniſten in Oeſterreich verboten.— Zuſammen— faſſung aller Oſtverbände.— Schlageter-Gedenkfeier. »Deutſchland fordert in Genf Abſchaffung der Militärluftfahrt. — Ausreiſeviſum nach Oeſterreich 1000 RM.— Dollfuß grün— det eine„vaterländiſche Front“.— ASA. geben Goldſkandard auf.— Weltausſtellung Chikago eröffnet. 8. Abſolute Mehrheit der NSDAp. bei Danziger Volkstags— wahlen. Beginn der Gläubigerkonferenz in Berlin. Deutſchland ſtimmt Viererpakt zu. Arbeitsſchatzanweiſungen bis eine Milliarde zur Verminde— rung der Arbeitsloſigkeit beſchloſſen.— 5040 000 Arbeitsloſe. Juni. Nationalſozialiſtiſche Front des deutſchen Rechts gegründet.— Dollfuß verſchärft Grenzſchutz gegen Deutſchland. Neues Vereinsgeſetz der Saar-Regierungs-Kommiſſion zwecks verſchärfter Drangſalierung. 1000⸗Jahrfeter Marienwerders. Afghaniſcher Geſandter in Berlin ermordet. Viermüchtepakt in Rom paraphiert.— Philipp von Heſſen Oberpräſident in Kaſſel. ä Geſetze betr. Transfermoratorium, Notlage der Binnenſchiff— fahrt, Verrat an der Volkswirtſchaft.— Deutſche Akademie der Dichtung gebildet. Spaltung der SPD. Leitung, Wels, Vogel, Stampfer in Prag. — William Dodd US A.⸗Botſchafter in Berlin.. In Heſterreich Attentate auf Tirols Sicherheitskommiſſa Steidle und Steiermarks Landeshauptmann Rintelen. 2. Weltwirtſchaftskonferenz in London durch engliſchen König er— öffnet. Dollfuß läßt 170 Braunhäuſer ſchließen und zahlreiche na— tionalſozialiſtiſche Führer verhaften. Oeſterreichiſcher Preſſeattachee Waſſerbaeck in Berlin in Ver— geltungsmaßnahme ausgewieſen. Hitler ernennt 12 Treuhänder der Arbeit.— 2 Jahre Ge— fängnis und 100 000 Ron Geldſtrafe für früheren Reichskom— 8 Dr. Gereke wegen Betruges und Untreue.— 4977 000 Arhote 5 Ungariſcher Miniſterpräſident Gömbös in Berlin.— Baldur von Schirach Jugendführer für deutſches Reich Deutſche Abordnung verläßt die Arbeitskonferenz Genf.— NSDAP.⸗Verbot in Oeſterreich. Verbot der deutſchnationalen Kampfringe, Stahlhelm in SA. eingegliedert. SPD. verboten. Reichs-Autobahnnetz beſchloſſen.— Ausländiſche Flugzeuge werfen Hetzflugblätter in Deutſchland ab.— Paul Löbe ver— haftet. Chriſtliche Gewerkſchaften von der NSBO. übernommen.— Reichsbiſchof v. Bodelſchwingh tritt zurück.— Japan verbannt alle Kommuniſten auf eine Inſel. Abrüſtungskonferenz vertagt auf 16. Oktober.— DNVP. Freundſchaftsabkommen mit NSDAP.— Zweijährige Probe— zeit für nach dem 30. 1. in NSDAP. Eingetretene.— Selbſt— auflöſung der Deutſchnationalen Front.— Segelſchulſchiff „Gorch Fock“ in Dienſt geſtellt. Selbſtauflöſung der Deutſchen Staatspartei. Rücktritt Hugenbergs. Darrè Landwirtſchafts-, Dr. Kurt Schmilt Reichswirtſchaftsminiſter, Gottfried Feder Staatsſekretär im Reichswirtſchaftsminiſterium. Selbſtauflöſung der Deutſch-Hannoverſchen Partei und des Chriſtlich-Sozialen Volksdienſtes.— 4 856 000 Arbeitsloſe. Juli. Auflöſung politiſcher katholiſcher Verbände.— Volksrechts— partei ſelbſtaufgelöſt.— Sowjetunion.— Oſtſtaaten.— Nicht— angriffspaͤkt.— Balbogeſchwader beginnt Transatlantikflug. Neues Beamtenrecht(Arierparagraph) NS.⸗Rundfunkkammer errichtet.— Jungdo ſelbſtaufgelöſt. Selbſtauflöſung von DVP. und Bayerſſcher VP.— Stahl— helm unter Hitlers Oberbefehl. Selbſtauflöſung der Zentrumspartei. Hitler verkündet: Revolution beendet. Evolution beginnt.— Alle SPD.⸗Mandate kaſſiert.. Reſchskonkordat in Rom von Papen paraphiert.— Neuer Seldte zum SA.⸗Obergruppenführer ernannt.— preußiſcher Staatsrat geonoer. Neue evangeliſche Kirchenverfaſſung durch deutſchen evange⸗ liſchen Kirchenbund beſchloſſen.— Im Reich 18 000 Perſonen, davon 12 000 in Preußen, in Schutzhaft. 3. Dr. Keppler Vertrauensmann Hitlers in Wirtſchaftsfragen. 30 Reichsgeſetze verabſchledet, insbeſondere katholiſches Reichs⸗ konkordat, neue evangeliſche Kirchenverfaſſung, über Einzie⸗ hung ſtaatsfeindlichen Vermögens, Abeskennung der Staats- angehörigkeit, gegen Neubildung politiſcher Parteien.— Ffrie⸗ ordnet Hitler⸗Gruß für Beamtenſchaft an. 5. Viermächtepakt in Rom unterzeichnet.— Generalrat der Wiee⸗ ſchaft gebildet.— Für Endkampf um Rückgliederung im Saar⸗ gebiet die„Deutſche Front“ gebildet.— 4828 000 Arbeitslose Amerikaner Poſt fliegt New Hork— Berlin in 28 Stunden.— Balbo⸗Geſchwaber in Chikago. Saar-Regierungskommiſſion verbietet evang. Kirchen vertreter⸗ Neuwahlen. 20. Reichskonkordat in Rom unterzeichnet. Erweiterter Schutz für nationale Kämpfer und gegen ſtaats⸗ ſeindliche Einzelaktionen in Preußen. e Sieg der„Deutſchen Chriſten“ bei Kirchen⸗ neu m ihlen. 25. Reichs⸗Steriliſierungsgeſetz veröffentlicht.— Große Razzia in Deutſchland auf Staatsfeinde. 27. Londoner Weltwirtſchaftskonferenz geſchloſſen. Wirtſchaftsamneſtie in Preußen. te zu 1409 000 Arbeitsloſe. Auguft. Altonaer Blutſonntag durch vier Hinrichtungen geſühnt.— SPD.⸗Verbot für preußiſche Beamte. 2. Verſchärfter Strafvollzug und Reform des Gnadenrechts in Preußen. 3. Gebührenſeakung für den Kraftverkehr. Wehrkreispfarrer Müller preußiſcher Landesbiſchoſ.— Löbe im Konzentrationslager. Hitler verkündet Bildung eines Senats der NSDAP., Stän⸗ diger Sitz der Leitung in München, alle zwei Jahre Partei- lag in Nürnberg.— Franzöſiſche Saargruben entlaſſen alle Teilnehmer am Stuttgarter Turnfeſt.— Entente gene migt 18 000 Mann voll bewaffnete Hilfspolizej gegen NSA. für Dollfuß.„ Franz.⸗engl. Einmiſchungsverſuch in deutſch.⸗öſterr. Beziehun⸗ gen deutſcherſeits zurückgewieſen. l Abkommen Danzig Polen betr. Ausnutzung des Danziger Hafens. Aufſtand in Kuba, Machados Abdankung. 2. Triumphaler Empfang des Balbo⸗Geſchwaders in Rom. 4. Oſtpreußen ohne Arbeitsloſe. 5. Preuß. Hilfspolizei aufgelöſt.— 4334000 Arbeitsloſe. Viviſektionsverbot in Preußen, Braunſchweig, Anhalt.— Heinrich Sklarz 3 Jahre Zuchthaus. — 25. 33 emigrierten Schriftſtellern und Sozialiſten deutſche Staats ⸗ angehörigkeit aberkannt und Vermögen beſchlagnahmt. Mit Staatsakt am Tannenbergdenkmal, Höhepunkt der Oft⸗ landtreuefahrt, Anſprachen Hindenburgs, Hitlers und Gö⸗ rings. Domäne Langenau mit Forſt Preußen-Wald als Ehrengabe an Hindenburg.— Gewaltige Saarkundgebung anläßl. der 13. Tagung d. Bd. d. Saarvereine a. Niederwald Denkmal mit Anſprache Hitlers:„Nie wird Deutſchland auf das Saargebiet verzichten!“ N Beginn des Reichsparteitages in Nürnberg, Empfang des Führers. g. 31. Reichswehrminiſter v. Blomberg Generaloberſt, Göring Cha⸗ rakter als General der Infanterie und Bayer 10000 Quadratmeter 4128 000 Arbeitsloſe. Seplember. Proklamation Hitlers und ſeine Rede auf der Kulturtagung in Nürnberg. Infanteri. 5 Ehrengabe: Staatsgelände auf Oberſalzberg.— 2. Nichtangriffspakt zwiſchen Italien und Rußland. SA. und SS.⸗Aufmarſch und des Führers Schlußrede über Bürgertum und Sozialismus in Nürnberg. 10 ev. Bistümer in Preußen und Arierparagraph für Paſta⸗ ren.— Saarpreſſe beſchwert ſich beim Völkerbund wegen Be⸗ einträchtigung der Preſſefreiheit durch Saarregierung. Erbbiologiſcher Aufklärungsfeldzug zu Gunſten von Kind au Kinderreichtum beginnt. 60 neue weibliche Arbeitsdienſtlager im Reich.— 9 Todes- urteile wegen Ermordung des SS.-Mannes Hilmer in Düſ⸗ ſeldorf.— Saarregierungskommiſſion durchſetzt deutſches Landjägerkorps mit Ausländern. Feſt der deutſchen Schule.— Konkordat mit Rom in Krakt. Lutherfeier in Wittenberg. Kerrls Erlaß gegen Sabotage bei Kampf gegen Arbeitsſofig⸗ keit und für Wirtſchaftsaufbau. Geſetz über vorläuf. Aufbau des Reichsnährſtandee und Preis- ſchutz für die Landwirtſchaft.— Hitler und Goebbels ſprechen zur Einleitung des Winterhilfswerkes. Preuß. Staatsrat feierlich eröffnet.— 4067 000 Arbeitsloſe. Deutſcher Gruß für Preußen-Polizei. Reichstags-Brandſtifter-Prozeß ban der Lubbe und beginnt in Leipzig.— Umbildung des Kabinetts D Zweites Geſetz zur Bekämpfung der Arbeitsloſ Millionen für Hausreparaturen.— Geſetze über Reie kammer. Schutz der deutſchen Warenausfuhr. Patentanwalt und Wohnſiedelungsgeſetz. Baubeginn der erſten Reichsautoſtraße Frankfurt heidelberg. Stahlhelmführertagung in Hannover. Dr. Goebbels bei Eröffnung der 14. Völkerbundsverſammlung. Wehrkreispfarrer Ludwig Müller Reichsbiſchof. 1. NS.⸗Deutſcher Juriſtentag in Leipzig.— 3850 000 Arbeits⸗ ſoſe. Oklober. Deutſcher Erntedanktag. 500 000 deutſche Bauern am Bücke⸗ berg bei Hameln vor Hitler.— Reichs-Erbhofgeſetz in Kraft. — Erſter Eintopfgericht-Sonntag. Hindenburg 86 Jahre.—„Akademie für deutſches Recht“ pro⸗ klamiert. Organiſierung einer„Arbeitsgemeinſchaft katholiſcher Deut— 8. unter Leitung Papens.— Revolver-Attentat auf Doll⸗ fuß. Schriftleitergeſez verkündet, Geſetze zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens, zur Förderung des Außenhandels, über ſchieds⸗ gerichtl. Erledigung prwatrechtlicher Streitigkeiten.— Selbſt⸗ auflöſung der NSDAP. in Tſchechoſlowakei, weil Verbot droht. Selbſtauflöſung der Deutſch-Saarl. Volks-Partei und Deut⸗ ſchen Bürgerl. Mitte im Saargebiet. Reichstagsbrandſtifter-Prozeß nach Berlin verlegt. Selbſtauflöſ. des Saarzentrums. Ueberführung in„Deutſche Front“ Wiedervereinigung beider Mecklenbg. Länder.— Saarregte⸗ rungs-Kommiſſion verbietet ſaarl. Beamten Teilnahme an Grenzlandtagung rhein. Beamten.— Araber in Jeruſalem demonſtrieren gegen verſtärkte Judeneinwanderung. Reichsregierung verläßt Abrüſtungskonferenz und meldet Deulſchlands Austrilt aus Völkerbund an.— Reichstag auf⸗ gelöſt mit Ankündiaung von Neuwahlen und Volksab fi inung zum 1x. November.— 8 ariamente a 125 1 40% 0 n e l e 5 5 Hiller auf Tag der deutſchen Kunſt:„München ſoll wieder Hauptſtadl der deütſchen Kunſt werden“— Rud. Heß ver fügt Gewiſſensfrelheit in Glaubensrichtung und Konfeſſion. 14055 äber vorl. Aufbau des Handwerks. Austritt aus Völkerbund amtl. notifiziert. Arbeitsdienſt für die kommenden Hochſchuldozenten in Preu⸗ gen angeordnet. ö*„ Kundgebung der S. an Befreiungshalle Kehlheim.— 1. Reichsbauerntag in Weimar. Deutſche Gewerkſchaftsfront im Saarland gebildet. Kabinett Daladier geſtürzt.— D⸗Zug Cherbourg Paris ent ⸗ Geſßt über 30 Tote. Geſetz üver den landwirtſchaftlichen 1 e Der Ire Leſter zum Danziger Völkerbundskommiſſar ab 15. 1. 34 gewählt. . Sarraut bildet Pariſer Kabinett. b. Jehnſahresfeier der Türkiſchen Republik. 3746000 Arbeitsloſe. N. November. Erſte Luftfrachtſtreae der Reichsbahn Berlin— Königsberg. Reue Schikanen der Saarreg.⸗Kommiſſion: Einſchneidende Verordnungen gegen NSDAP. und ihren Leiter, Preuß. Staatsrat Spaniol, ſcharfes Vorgehen gegen Notring der NSDAP., Verſchärfung der Ausnahmeverordnung vom 20. 5. 33.— Staatsmediziniſche Akademie in München eröffnet. Göring als Zeuge im Reichstagsbrandprozeß.— Dr. Steidle öſterr. Propagandakommiſſar.— Reichstautobahn Köln Dortmund Baubeginn. General Balbo Gouverneur von Libyen. Hindenburg und Hitler Berliner Ehrenbürger.— Görin überreicht Muſſoltnſ Handſchreiben Hitlers.— Litwinow bei Rooſevelt. Saarreg.⸗Kommiſſ. löſt Notring der NSA. auf. Zehnjahres⸗Gedenkfeier erſten national. Revolutions⸗Verſuchs mit Gefallenenehrung an Feldherrn⸗Halle München.— No- belpreis für Phyſik 1932 an Prof. Heiſenberg⸗Leipzig.— Goebbels Zeuge im Reichstagsbrandprozeß. Hitlers Wahlappell an deutſche Arbeiterſchaft im Siemens ⸗ Schuckert⸗Dynamo⸗Werk Berlin.— Standrecht in Oeſterreich. Wahlappell Hindenburgs im Rundfunk.— Italiens Rückzug von aktiver Mitarbeil bei Abrüſtungskonferenz. Ueberwälligendes Bekenntnis jur Hitler-Regierung bei Volks- abſtimmung und Keichstagswaählen mit 95.1 bzw. 92.2 Pro- zent der abgegebenen Stimmen. Ner Zug des Todes 1933 Geh.⸗Rat Dr. Wilh. Cuno, ehem. Reichskanzler. 56 J. Hamburg. Calvin Coolidge, ehem. US A.⸗Präſident, 61 J., New Vork.— Erzbiſchof Poggenburg, 71 J., Münſter. 8 Geh.⸗Rat Ernſt von Borſig, Induſtrieller. 63 J. Gr.⸗Behnitz. . Prinz Alfons von Bayern, 71 J., München.— Fürft Hermann von Hatzfeld. Herzog zu Trachen— berg, Trachenberg. . Winnifred Spooner, engl. Fliegerin, 32 J., London. John Galsworthy, engl. Romanſchriftſteller. 66 J., London. „ Guſtav Liltenthal, Bruder u. Mitarbeiter des Flug- pioniers Otto L., 85 J., Berlin.— Karl Strecker, Schriftſteller, 71 J., Garmiſch. Graf Albert Apponyi, ungar. Politiker. 86 J., Genf. Kardinal Andreas Frühwirth, 88 J., Rom. Carl Fürſtenberg, Bankier, 82 J., Verlin. Prof. Dr. Heinr. Becker, Orientaliſt, früh. preuß. Kul⸗ tusminiſter, 56 J., Berlin. 2. Feldmarſchall Sir William Robertſon, 75 J., London. Dr. Joh. Horton, Landeshauptmann d. Rheinprovinz, 57 J., Düſſeldorf.— Prof. Dr. h. c. Arnold Men; delsſohn, Komponiſt, 74 J., Darmſtadt. Hofpredig. Dr. Joh. Vogel, 60 J., Potsdam.— Exsz. Bruno Fritſch, ehem. Unterſtaatsſekretär im früheren Reichspoſtamt, Berlin. Lichterfelde. Herzogin Thyra don Cumberland. 80 J. Gmunden. General d. Inf. a. D. Edwin von Stülp nagel, Vorſ. d. Reichskurator. f. Jugendertücht., 57 J., Berlin. 3. Gottfried Stoffers, Journaliſt. 70 J., Büderich 1. Rhld. 3. Paul Simmel, 100 u. Karikaturiſt, 46 J., Berlin. 3. Prinzeſſin Mathilde von Sachſen, 70 J., Hoſter⸗ 1 u.— Dr. Konr. von Preger, früh. Bayer. Ge⸗ ſandter in Berlin, 05 J., Genug,. 0 Erik Jan Hanuſſen(Herm. Steinſchneider), Hellſeher, 6 1 1 früh. gef ar rich, früh. heſſ. Staatspräſid., 81 J., Offenbach N 11— Lola Artot de Padilla. Kammerſängerin. erlin. Prof. Eugen Kampf, Maler, 72 J., Düſſeldorf. Graf von Arnim Boitzenburg, letzt. Präſ. d. preuß. Herrenhauſes, 66 J., Boitzenburg, Uckermark. Willi Paſtor, Schriftſteller. 66 J., Berlin. Wilh. Ed. Frhr. von Schoen, früh. Botſchafter in Paris, 82 J., Berchtesgaden. 5 57 Warncke, Leiter des„Kladderadatſch“, 67 J., erlin. „Dr. Ernſt Oberfohren, Fraktionsführer der DNVP. 52 A., Kiel. Wieder Helmſtedter Univerſikät? Um Wiedereröffnung ihrer Univerſität als eine der im Rah⸗ men der Hochſchulreform vorgeſehenen 5 neuen Univerſitä⸗ ten bittet die Stadt Helmſtedt. Der prächtige Renaiſſance⸗ bau iſt eine Stiftung des Herzogs Julius von Braunſchweig aus dem Jahre 1576 und diente bis zum Jahr 1809 als Univerſität. Das Gebäude heißt heute noch nach ſeinem Stifter Juleum. Zerrissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 24 Der polniſche Wachtmeiſter räumte unzufrieden ſeine Papiere zuſammen: „Ein Schnäpschen, Pan Wachtmeiſter?“ Pikorcz ging ſteifbeinig zur Theke herüber. „Ich bin hier im Dienſt.“ Die Stimme des Wacht⸗ meiſters war grob und mißtrauiſch.„Wenn ich einen Schnaps trinken will, kaufe ich ihn mir allein. Nehmt Euch in acht, Pikorcz, daß es mit Eurem Schnapsausſchank und Eurer Konzeſſion hier nicht mal ein ſchnelles Ende nimmt.“ Er ſteckte die Papiere in die Bruſttaſche ſeiner Uni⸗ form, ſetzte die Mütze feſter auf und ging mit einem kurzen Gruß hinaus. Die alte Pikorcz' war auf dem Holzſtuhl zuſammen⸗ geſunken. Ihr zahnloſer Mund zitterte ſo, daß es ausſah, als ob das ſpitze Kinn in jedem Augenblick herunterfallen müßte. „Na, was heulſt du denn, Mutterr?“ ſagte Pikorez nun wieder deutſch.„Daß ihrr immerr müßt heulen, ihrr Weiberr! Is doch nix rausgekommen. Is alles gut.“ Die alte Frau ſchüttelte immer nur den Kopf. „Is nicht gut. Wenn Pan Wachtmeiſterr nimmt nich Schnaps, dann is ſich ſchlimm, Vaterr.“ Sie weinte leiſe vor ſich hin und ſchneuzte ſich geräuſchvoll. Der Alte hum⸗ pelte zum Fenſter hin und ſah durch die kleine Scheibe hinaus auf die Landſtraße, wo gerade an der Wegbiegung das Rad des Wachtmeiſters noch einmal aufßblitzte. 5„Krrepierren ſolltet ihrr, Kerrls verfluchtige!“ brummte er vor ſich hin. Der alte Mit ein paar liebevollen Griffen löſte Gerda Donatus lich aus dem Schwarm der Kinder, die ſie mit ihren bunten Flechtblättern fragend, lachend und beifallheiſchend um⸗ umdrängten. „Tante Gerda muß einen Augenblick fortgehen; aber ſchreit doch nicht gleich ſo, ihr Schwefelbande! Ich komme bald wieder. Ihr geht ſolange zu Tante Grete und zeigt den Kleinen, wie artig große Kinder ſein können.“ Sie ging in den Nebenraum des Kindergartens, wo die kleine Helferin gerade dabei war, einem ſchreienden kleinen Unglückswurm den Turm wieder aufzubauen, deſſen Holzklötzchen immer wieder unter den ungeſchickten Händen auseinanderfielen. Die kleine Helferin Grete machte erſchreckte Augen, als Gerda herüberkam und ihr ſtumm ein Schriftſtück vorwies. „Was kann denn das bloß Gerda?“ „Ach, machen Sie ſich keine Sorgen!“ Gerda bemühte ſich, gleichmütig und ruhig zu ſprechen.„Was wird es ſein? Irgendeine neue Beſtimmung, die man ausgeheckt hat, um uns das Leben hier zu erleichtern. Sie müſſen meine Großen mit übernehmen, Gretelein; leſen Sie ihnen etwas vor. Die Kleinen laſſen Sie Ton kneten, da kann am wenigſten paſſieren.“ Sie nickte Grete zu, als ſie ſchnell aus dem Kinder⸗ garten herausging. wieder ſein, Fräulein Auf dem Korridor vor der braunen Amtstür zögerte Gerda einen Augenblick. Aber es half nichts. Man hatte ſie auf elf Uhr hierher beſtellt, und ſie hatte kaum Zeit gehabt, den Weg vom Kindergarten hierher in ſchnellem Tempo zu machen. Auch das war ſo eine beliebte Methode, einem immer unerwartet aus der Arbeit herauszuholen. Sie hatte das ſchon ein paarmal erfahren. Aber heute war Unruhe in ihr. Und die Hand, die die Klinke nieder⸗ drückte, war kalt. Drinnen in dem nüchternen ſtickigen Amtszimmer des Polizeikommiſſariats ſaß an einem Tiſche ein polniſcher Beamter, den Gerda noch nicht kannte. Neben ihm in einer achtungsvollen Entfernung ein Mann, der offenbar ein Konſiſtorialrat D. Kinder-Kiel, ernannt worden. für Schleswig⸗Holſtein. Selma Kurz⸗Halban., Kammerſängerin, Wien. Lichterfelde.— Generaloberſt a. D. von 83 J., Marbu lin, tödl. verunglückt. Marga Wolff, gen. von Etzdorf. Mouslimich, Kleinaſien. Prof. Ludw. Eber mayer, 75 J., Leipzig. . Hypolite Irigoyen. 81 J., Buenos Aires. Großherzogin Eliſabeth Strelitk. 76 J., Neuſtrelitz. J. Olga Wohlbruc. Schriftteuerin, oo., Berlin. . Admiral a. D. Ludw. von Schröder, 79 J., Berlin. Prof. Karl Hagemeiſter, Maler, 85 J. Werder a. H. Robert Philipp, Kammerſänger, 81 J., Berlin. Joſef von Lauff. Romanſchriftſteller. 78 J., Cochem. „Biſchof Dr. Chriſtian Schreiber, 61 J., Berlin. Georges Leygues, früh. franz. Miniſterpräſid., 76 J., Paris.— General Marcheſe Francesco de Pinedo, ital. Flieger, 44 J., New Pork.: Viscount Edward Grey. engl. Politiker, 71 J., Nort⸗ humberland. König Feiſſal vom Irak, 49 J. Bern.— Theod. Fritſch, völkiſch. Vorkämpfer, 81 J., Leipzig.— Max Adalbert, Schauſpieler. München. Dr. h. c. Paul König, früh. U⸗Boot⸗Führer, 66 J., Gnadau, Kr. Calbe. Reinh. Muchow, Organiſationsleiter d. Deutſch. Ar⸗ beitsfront, 28 J., Bingen a. Rh.— Prof. Max Als ⸗ berg, Strafrechtsverteidiger, 56 J., Samaden, Schweiz. Ferdinand Bonn, Schauſpieler, 72 J., Berlin. Miniſt. a. D. Dr. Franz Bracht, früh. Oberbärgerm. b. Eſſen, 56 J., Berlin. Noung Stribling, amerik. Boxer. Reichsger.⸗Rat Dr. Alex. Baumgarten, Leipzig.— Prof. am Reichsarchiv Dr. Paul Rühl mann, 88 J. Berlin⸗Dahlem.— Dr. h. c. Aug. Wilh. Velhagen, Verlagsbuchh.— Reinh. Tilling. Raketenkonſtrukteur, Arenhorſt, Kr. Wittlage. i Geh.⸗Rat Prof. Dr. Wilh. Stieda, 82 J., Leipzig. i Paul Painleoé, franz. Staatsmann u. Phyſiker, 70 J., Paris.— Prof. L. Charles Alb. Calmette. Bak⸗ teriologe, 70 J., Paris König Nadir von Afghaniſtan, 53 J., in Kabul er⸗ mordet. i Konter⸗Admiral a. D. Meuſel, 52 J. Stefan George, bedeutender deutſcher Dichter, 65 J., Staateraf Guſtav W. aatsrat Guſtav agemann, Schöpfer des preu Erbhofgeſetzes, 48 J., Hamburg. 0 5 Nationalökonom. Geſichtsfarbe, ſah mit Augen, die neugierig und erſchreckt zugleich waren, Gerda an, die mit einem kurzen Gruß hereinkam. Der Beamte, offenbar eine höhere Charge, hatte ſich mit jener Liebenswürdigkeit erhoben, die man hier den Frauen gegenüber zeigte. „Ich bitte, Fräulein“, ſagte er in einem etwas ge⸗ brochenen Deutſch und wies auf einen Stuhl, der vor dem Tiſche ſtand.„Ich habe Sie hierher bitten müſſen wegen einer Auskunft.“ „Ja, bitte!“ Gerda ſaß in anſcheinend läſſiger Haltung da; aber die Unruhe von vorhin war wie ein raſender Pulsſchlag in ihr.„Was für eine Auskunft?“ 1 00 „Ach, nur eine Kleinigkeit!“ Der Beamte ſpielte mit einem Bleiſtift, dem er zwiſchen den Fingern eine Balance zu geben verſuchte.„Da iſt doch dieſer Fall Spledy, Fräulein.“ 5 Ruhig bleiben!, war es in Gerda wie ein Zuruf; ſie ſchwieg und ſah den Beamten anſcheinend gleichmütig an. Aber der war immer noch mit der Balance des grünen Bleiſtiftes beſchäftigt. Seine Worte kamen ganz nach⸗ läſſig von den Lippen: a „Dieſer Stanek Spledy iſt noch minderjährig, ja, und da hat der Vater ſich bei uns beſchwert, man hätte dem Jungen Flauſen in den Kopf geſetzt, man hätte ihn mit Büchern verdreht gemacht. Und da dieſer Spledy doch bei Ihnen Botengänge gemacht hat, Fräulein Donatus, wollte ich Sie fragen, ob Sie uns etwas darüber ſagen können?“ Gerda überlegte blitzehnell. Ausweichen hatte hler keinen Zweck. Und das, was man von ihr und Stauek wußte, war ja ſelbſt bei der böswilligſten Auslegung nicht ſtrafbar. Und ſo antwortete ſie ruhig: „Ich weiß nicht, Herr Kommiſſar, ob Sie dieſen Stanek Spledy gekannt haben?“ „Nein.“ „Aber vielleicht den Alten?“ „O ja;: der iſt uns ja hier das Haus eingelaufen wegen ſeines Sohnes. Kein beſonders wertvoller Mitbürger, Schreiber war. Dieſer Mann, klein, mager, von bleicher dieſer alte Spledy.“ ortſetzung ſolgt.) iſt zum Führer der Glaubensbewegung Deutſche Chriſten D. Kinder war bisher Bevollmächtigter . 1 Ernſt. Dichter, 67 J., St. Georgen i. Steiermark. eneral a. D. Herm. von Francois, 77 J., Berlin⸗ Schubert, 5 . Otto Merz. Merzedes⸗Benz⸗Rennfahrer, auf Avus, Ber⸗ Fliegerin. 26 J. Oberreichsanwalt i. R., früh. argentin. Staatspräſltdent, von Mecklenburg⸗ Brüld 5 küderchen und Schweſterchen. Von L. Abel⸗Monninger. Der erſte Liebhaber des Mer Stadttheaters war kaum aus den Federn gekrochen, als ſein Freund und Kollege Stahl⸗ mann an der Hausglocke Sturm läutete, um ihn zur Probe i abzuholen. „Nächſtens kommt der Menſch ſchon um fünf Uhr morgens“, brummte Theo Aſtolf ärgerlich, einen Blick auf die Uhr werfend. Statt des Eintretenden fröhlichen Gruß zu er⸗ widern, rief er ihm entgegen:„ine gute halbe Stunde zu früh! Du haſt wohl keine gute Nachtruhe gehabt?“ Stahlmann lachte:„Stürze dich nicht in Untoſten! Dich darf man ſchon beizeiten'raustrommeln. Du brauchſt ſchon allein eine Viertelſtunde, bis deine Krawatte richtig ſitzt. Und wenn du während der Toilette ein bißchen Unterhaltung haſt, nimmſt du es auch nicht übel.“ „Na ja“, machte Aſtolf beſänftigt, ſchob dem Kollegen einen Stuhl hin und ſteckte das Geſicht ins Waſchbecken. Während er auf dem Waſchtiſch eine wahre Sintflut anrichtete, ließ ſich Stahlmann bei dem bereitſtehenden Frühſtück nieder. Er hob den Deckel von der Teekanne, prüfte deren Inhalt und fragte verſchmitzt:„Den ganzen Tee trinkſt du doch nicht aus?! So viel Zeit haben wir nicht.“ „Schenke dir nur davon ein, Alter! Irgendwo ſteht ein überflüſſiges Glas herum. Und dort droben, hinter der dicken Literaturgeſchichte findeſt du den Kognak. Ich muß ihn ver⸗ ſtecken, ſonſt kommt meine liebe Wirtin drüber.“ „J- den hat ſie doch beim Abſtäuben längſt entdeckt!“ „Bewahre— die ſtäubt nicht ab. Droben ſchon gar nicht!“, Stahlmann hatte indeſſen das Glas gefunden. puſtete es ſorgſam aus und machte ſich ſeinen Tee zurecht. Da im ge⸗ eigneten Moment der blonde Schopf ſeines jungen Freundes hinter dem Frottierhandtuch verſchwand, ſetzte er die Kognak⸗ flaſche erſt an die Lippen, bevor er den Tee mit der goldigen Flüſſigkeit würzte. „Du, ich werde von dem Schwarzbrot abſchneiden“, ſagte er dann.„Die beiden Semmeln ißt du wohl ſelbſt.“. „Kannſt auch eine davon haben, Vielfraß! Aber bitte, die Butter nicht ſo fingerdick! Sag mir nur, Menſch, wo du eigent⸗ lich den Appetit hernimmſt! Ich wette, du haſt daheim ſchon gefrühſtückt.“ „Natürlich! Schon um neun Uhr. Jetzt iſt es aber halb elf Uhr— da kann man doch längſt wieder Hunger haben.“ „Wenn man ſo'ne lange Seite hat, allerdings“, nickte Aſtolf. Darauf ſchlüpfte er in einen weniger eleganten als be⸗ quemen Morgenrock und kam endlich auch an den Frühſtücks⸗ tiſch heran. 5 „Gib mir mal meinen Löffel, Alter! Wenn du ſehon zum Frühſtück kommſt, bringſt du dir'nen Löffel mit. Mein Haus⸗ halt iſt bloß auf eine Perſon eingerichtet. Ha!— mir ſcheint, die gute Hausfrau ſtäubt doch hin und wieder das Bücherbrett ab; von dem Kognak fehlt ein herzhafter Schluck.“ Stahlmann verzog keine Miene. Er hatte die eine Semmel aufgegeſſen und ſtrich ſich nun in größter Behaglichkeit eine Schnitte Schwarzbrot. 1 „Bei dir iſt es entſchieden gemütlicher, als bei mir“, plau⸗ derte er dabei.„Meine Bude iſt ſcheußlich öde. Gegen früher. als meine Frau noch lebte. Ach, ſo'n eigener Herd iſt wirklich Goldes wert.“ 5 1 „Heirate halt wieder. Du taugſt zum Ehemann wie ſelten einer. Biſt ſolid und'n guter Kerl, und wenn du ne Frau bekämſt, die gut kocht.“ f 5 5 Stahlmanns Geſicht zeigte einen Schimmer von Schwermut: „Spotte nicht!“ bat er.„Du weißt nicht, wie mich manchmal die Sehnſucht nach einem Heim, nach einer Familie quält. Ich habe meine Frau ſehr geliebt; wir haben drei Jahre lang wahrhaft glücklich gelebt. Als ſie geſtorben war, kam ich mir wie verirrt und verloren vor. Na— ich hätte ja längſt wieder heiraten können. Aber ich traue mich nicht. Zum zweiten Male blüht einem armen Sterblichen das Glück ſelten. Und auf einen Reinfall verzichte ich.“ a e „Hm!— riskant iſt die Geſchichte ja allerdings“, bemerkte Aſtolf tiefſinnig.„Darum hüte ich mich auch ſehr vor dem Standesamt.“ 5 Stahlmann mußte wieder lachen. 5 „Du mit deinen ſechsundzwanzig Jahren! Jugendlicher Held und flotter Kerl, dem die Weiber nur ſo nachlaufen! Wirft ſchon eines Tages dran glauben müſſen. Daun ſetz' ich mich als Familienonkel bei dir feſt. Aber nun mach' vorwärts! Ich habe nicht Luſt, deinetwegen Strafe zu bezahlen.“ 1 555 „Du haſt heute rein das Fieber. Wir kommen noch früh genug. Da ſchau mal her, was ich geſtern ausgegraben habe, als ich in alten Sachen herumkramte!“! 5 Aſtolf hielt dem Freunde ein kleines Bild in. altmodiſchem Rahmen hin. Es war die Photographie einer jungen Dame, verblaßt und vergilbt und geſchmacklos bemalt. Wie es vor Zeiten einmal beliebt war: Wangen und Lippen blaß, Blumen und Bänder bunt, Medaillon und Ringe vergoldet. Aber all das konnte den Reiz nicht beeinträchtigen, der aus den holden Zügen ſprach. Es war ein entzückendes Köpfchen auf ſchlankem Hals, ein ſüßes, liebes Geſichtchen mit Rehaugen. i Stahlmann hatte nur einen kurzen Blick auf das Bild ge. worfen, als er im Ton höchſten Erſtaunens ausrief:„Ellida! Menſch, wie kommſt du zu einem Bild von Ellida?“ „Bild von Ellida?“ fragte Aſtolf nicht minder erſtaunt zurück.„Du faſelſt! Das iſt keine Ellida, ſondern eine Mar⸗ garete. Es iſt ein Jugendbildnis meiner Mutter. 1 „Deiner Mutter? Wahrhaftig— iſt das dein Ernst!“ „Ja doch, ja— oder beſſer Pflegemutter. Iſt denn das gar o merkwürdig?“ 5 0„Allerdings— denn die Aehnlichkeit iſt fabelhaft— un⸗ glaüblich. Es iſt freilich ein altmodiſches Bild— trotzdem hätte ich geſchworen, daß dies eine Photographie von Fräulein von Werningk ſei.“ en 1, wiederholte der junge Mann faſſungs⸗ los Und ſein hübſches Geſicht wurde plötzlich auffallend blaß. „Woher kennſt du 1 die 1 0 von Werningk? Ich hörte niemals den Namen von dir.. 986 das glaube ich. Eine Familie von Werningk kenne ich nicht, nur ein Fräulein, und das iſt eben im ganzen Bekannten⸗ kreiſe nur Fräulein Ellida“, Ihren Familiennamen wiſſen die meiſten gar nicht. Sie iſt Geſellſchafterin oder ſo etwas bei Profeſſor Richter.“ N 1005 ſo 1 vielleicht eine Verwandte jener von Werninge die ich— früher einmal kannte. Du weißt nicht, wo dieſe Ellida herſtammt?“. in, keine Ahnung! Aber wenn dich das intereſſiert, tanüſt bu ſie ſa 1 0(Ich kann dich leicht bei Richters ein⸗ führen. Du mußt Ellida wirklich ſehen! Na— was haft du denn? Du biſt ja ganz aufgeregt? Da— nimm mal deinen Hut— es iſt wahrhaftig höchſte Zeit! So— nun aber los! Weißt du, mir geht das wirklich auch im Kopfe herum— denn ſo'ne Aehnlichkeit! Das gibt's nicht wieder...“ Die Geſellſchaftsabende bei Profeſſor Richter waren ſehr beliebt. Man betrachtete es als einen Vorzug, dazu eingeladen zu werden. Es gab immer eine Fülle geiſtiger Anregung, denn hier wurde die Kunſt jeder Richtung gepflegt und ihre Jünger waren meiſt zahlreich vertreten. Der Profeſſor und ſeine Gattin waren ſchon ältere Leute; beide heitere und geſellige Naturen, ſahen ſie gern fröhliche Jugend um ſich verſammelt. Als die beiden Töchter des Hauſes verheiratet waren, nahm die Profeſſorin eine jüngere Waiſe ins Haus, die der alten Dame Geſellſchafterin und Stütze ſein ſollte. Bald aber war das friſche, reizende Geſchöpfchen wie das Kind im Hauſe, wurde verwöhnt und verhätſchelt, nicht nur von dem alten Ehepaar ſelbſt, ſondern auch von deſſen Freunden und Bekannten. 1 Seit einigen Wochen verkehrte nun auch Aſtolf bei Richters Stahlmann, der ſchon länger zu den Intimen des Hauſes zählte, hatte ihn eingeführt, und der beliebte Künſtler war herzlich empfangen worden. Ellida, ſonſt ein wenig ſcheu den Männern gegenüber, kam ihm zutraulich entgegen. Sie fand etwas in ſeinem Weſen, was ſie ſchnell für ihn einnahm. Bald machte Stahlmann die Entdeckung, daß ſein junger Kollege Ellidas Geſellſchaft jeder anderen vorzog; er bemerkte des Mädchens unverhohlene Schwärmerei für Aſtolf, Und er machte ſich ſo ſeine Gedanken. Warum wußte Aſtolf nichts über die merkwürdige Aehnlichkeit zu ſagen, die er doch zugeben mußte? Hier lag ein Geheimnis vor, und es kränkte Stahl⸗ mann ein wenig, daß der Freund ihn nicht ins Vertrauen zog. Eines Abends, als Theo ungeſtört mit Ellida plaudern konnte, fragte er ſie nach Heimat und Familie. Sie erzählte ihm, daß ihre Vaterſtadt Hamburg ſei und daß ihre Eltern kurz nacheinander geſtorben wären. „Und Sie haben niemanden ſonſt?“ „Keine Geſchwiſter?“ Sie ſchüttelte traurig den Kopf. g „Ich bin allein. Eigentlich hätte ich einen Bruder, einen Pflegebruder: aber der iſt verſchollen. Ich war ein Kind von acht Jahren, als er heimlich das Haus verließ— das Haus meiner Eltern, die ihn, den Verwaiſten erzogen hatten. Der Undankbare!“. Aſtolf ſah ſtarr vor ſich nieder, den Ausdruck finſteren Grübelns auf ſeinem Geſicht.. „Das war freilich unrecht und undankbar“, ſagte er endlich. „Aber können Sie ſich nicht vorſtellen, Fräulein Ellida, daß ein Knabe— ſo ein aus Barmherzigkeit aufgenommenes Kind anders denkt und fühlt als die Erzieher, die ihm trotz aller Fürſorge doch innerlich fremd bleiben?“ Die Gefragte blickte ihn verwundert an. „Ja, das iſt wohl möglich. Ich habe noch nicht darüber nachgedacht. Ich weiß nur, daß meine Eltern ſehr böſe über das Benehmen meines Bruders waren, denn der Junge war ihnen lieb geworden und ſie wollten ihm etwas Tüchtiges lernen laſſen. Er ſollte eben die Univerſität beziehen, als er fortlief, um— zur Bühne zu gehen.“ Ellida ſprach die letzten Worte mit einer gewiſſen Verlegenheit: der Mann an ihrer Seite gehörte ja auch jenem Beruf an, von dem ihre Eltern nichts hatten wiſſen wollen. Theo nickte gedankenverſunken. „Das war der übermächtige, unwiderſtehliche Drang zur Kunſt. Und— zur perſönlichen Freiheit. Der letztere vielleicht noch mehr, denn Ihre Eltern hatten geglaubt, das Geſchöpf, das ſie aus Armut und Elend aufgeleſen hatten, ſei ihr Ge⸗ ſchöpf— ſie könnten es modeln und formen, wie es ihnen zu⸗ ſagte. Sie könnten ihm ihre Anſchauungen einimpfen— und dürften ihm einen Beruf aufzwingen, den es haßte. Dagegen empörte ſich das Blut des jungen Menſchen... 5 Aſtolf hatte mit halber Stimme geſprochen, wie zu ſich ſelbſt. Zwiſchen ſeinen Brauen lag eine tiefe Falte. Ellidas braune Augen hingen weit geöffnet an ſeinen verdüſterten Zügen. In grenzenloſem Staunen fragte ſie:„Ja, woher wiſſen Sie denn das alles? Haben Sie meinen Bruder gekannt?“ „Ich kannte Ihre Eltern, Fräulein Ellida, damals, als Ihr Bruder— fortlief. Es iſt lange her— und ich hatte das— faſt vergeſſen. Sprechen wir nicht mehr davon.“ Mit großer Gewandtheit ging er auf ein anderes Thema über. Ellida aber blieb zerſtreut; ſie hätte ſo gern noch mehr von ihm gehört, hatte jedoch nicht den Mut, zu fragen. An erſten Weihnachtsfeiertag verſammelten Richters wieder ihre Getreuen um ſich. Es wurde muſiziert und vorgetragen, meiſt der Feſtſtimmung Entſprechendes. Ein Künſtlerpaarx ſang eine herrliche Weihnachtshymne, während der man die Lichter des Chriſtbaumes anzündete. Dann hielt der Profeſſor eine launige Anſprache, und ſeine Gattin beſcherte den Gäſten ein Füllhorn, das für jeden eine Kleinigkeit enthielt. Aſtolf fand in ſeinem Paketchen eine zierliche Handarbeit, von Ellida gefertigt. Sie ſchien ihn ſehr zu beglücken, und Stahlmann konnte ſich eine neckiſche Bemerkung darüber nicht verſagen. 5 5 5. „Mein lieber Sohn, die Warnungstafel, die du im Geiſte vor dem Standesamt errichtet haſt, iſt wohl längſt entfernt worden? Man munkelt hier allgemein..“ „Man wird heute noch aufhören zu munkeln“, ſagte Theo. „Wenn du verſprichſt, mir zu einem ungeſtörten Plauder⸗ ſtündchen mit Ellidg zu verhelfen. ſollſt du der erſte ſein, der ein Geheimnis erfährt.“— N An die Beſcherung ſchloß ſich ein ſchönes Souper an und nach dieſem unterhielt Stahlmann die Gäſte durch humoriſtiſche Vorträge. Er war Charakterſpieler und verſtand köſtlich zu parodieren. In froher Spannung hatte ſich alles um ihn ge⸗ ſchart, und ſo fand Aſtolf ein kurzes Alleinſein mit Ellida. „Sie haben mich ſo reich beſchenkt, laſſen Sie mich Ihnen noch herzlich danken“, ſprach er. Sie wehrte errötend ab. „Reich ſagen Sie! So eine Kleinigkeit. Es iſt gar nichts gegen die ſchönen Blumen, die Sie mir brachten.“ „Ich möchte den Blumen noch etwas beifügen— nichts von äußerem Wert, Fräulein Ellida, Sie dürfen es ruhig an⸗ nehmen— aber doch von Bedeutung für Sie und für mich.“ Er nahm aus ſeiner Brieftaſche das altmodiſche, bemalte Bild, dem ſie ſo ähnlich ſah, und reichte es ihr. Eine tiefe innere Erregung ließ ſeine Hand dabei zittern. Ellida nahm das Bild und ſchrie auf:„Meine Mutter!“ „Meine Pflegemutter!“ ſagte er leiſe. 0 Sie griff ſich an die Stirn und ſtarrte auf das Bild und dann auf Aſtolf.„Sie ſind Theodor..?“ ſtammelte ſie ver⸗ wirrt, und als er lächelnd nickte, jauchzte ſie auf.„Sie ſind forſchte er Theodor, mein Bruder! Oh, nun wird mir alles klar— daß Sie mir ſo bekannt ſchienen vom erſten Zehen an. daß Sie mir gleich ſo vertraut waren, daß ich Sie ſo ſchnell lieb ge⸗ wann...!“ Mit hellen Freudentränen warf ſie ſich in ſeine Arme und küßte ihn. Durch Aſtolfs Geſtalt ging ein Beben, als er die reinen Mädchenlippen auf ſeinem Munde fühlte. Oh, über dieſes Kind, dieſes unſchuldige Kind! Das dachte nicht darüber nach. daß er ihm im Grunde genommen doch fremd ſei— nicht im mindeſten blutsverwandt. Das freute ſich einfach als Schweſter⸗ lein über den wiedergefundenen Bruder! Er durfte den holden Wahn nicht zerſtören, der Zauber war zu ſüß. Aber er wurde förmlich befangen unter ihren Liebkoſungen und erſchrak faſt. als ſie lachend befahl, ſie unverzüglich„du“ zu nennen. Sie zog ihn in ein heimliches Eckchen neben dem Chriſtbaum, da mußte er eilig erzählen. wie er ſie gefunden habe und wie alles gekommen ſei. „Warum haſt du es mir denn nicht gleich geſagt— gleich am erſten Tage? Wie konnteſt du hier ſo herumgehen— ſo fremd?“ „Du ſollteſt mich erſt kennenlernen, Ellida, du und die anderen. Ich wollte mir erſt eure Achtung erringen, denn— ſteht man dem Schauſpieler ſchon mit einem gewiſſen Vorurteil gegenüber, wie viel weniger Gutes hätte man dem Davon— gelaufenen, dem verlorenen Sohn zugetraut. Du ſollteſt ſehen. Ellida, daß ich nicht untergegangen bin ohne die Fürſorge deiner Eltern.“ „Sie meinten es gut mit dir. Verzeih ihnen, wenn ſie nicht das Richtige trafen.“ Sie ſah ihn mit ihren braunen Rehaugen ſo treuherzig bittend an, daß es heiß in ihm aufwallte. „Oh, du“, flüſterte er,„du biſt ein Engel an Güte und Reinheit! Und ich ſchwöre dir: ich will an dir gutmachen, was ich an ihnen geſündigt habe!“ Das Richterſche Ehepaar freute ſich, nachdem das anfängliche Staunen und Mißtrauen überwunden war, herzlich über Ellidas Glück. Das junge Mädchen war einfach ſelig über den wiedergefundenen großen Bruder und hätte ihn am liebſten weiter. immerzu um ſich herum gehabt. Sie verſäumte keinen Theater⸗ abend, an dem er ſpielte, und freute ſich kindiſch, wenn das Publikum ihm den gewohuten reichen Beifall zollte. Zu Hauſe wurde ſie nicht müde, von ihm zu plaudern und zu erzählen. Frau Profeſſor Richter hatte infolgedeſſen eine ernſthafte Unterredung mit ihrem Manne. 5 255 „Iſt es nicht unſere Pflicht“, fragte ſie,„das Kind auf ſein verkehrtes Benehmen aufmerkſam zu machen? Das Mädel iſt rein närriſch, daß es ſich ſo gar nichts bei der Sache denkt „Mein Bruder, mein Bruder Theo!, heißt es in allen Ton⸗ arten. Mein Gott, er iſt doch gar nicht ihr Bruder! Sie weiß doch ganz genau...“ N „Rege dich nicht auf“, unterbrach der Profeſſor die beſorgte Gattin,„und nimm der Kleinen vorläufig ihre Unbefangen— heit nicht! Aſtolf wird wiſſeu, was er zu tun hat. Meinſt du denn, er denkt nicht ebenſo über die Sache nach wie wir? Ich bin gewiß, er findet eine befriedigende Löſung.“ „Aber inzwiſchen klatſchen die Leute..“ „Die Leute klatſchen immer. Laß ihnen das Vergnügen!“ Daß Aſtolf viel, ſehr viel über ſein eigentümliches Ver— hältnis zu Ellida nachgrübelte, war natürlich. Das eine war ihm klar: er liebte das Mädchen. Aber ob Ellidas zärtliche Ge— fühle nur dem Bruder galten oder— dem Manne, das hatte er. der doch die Menſchen und ſpeziell die Frauen zu kennen glaubte, noch nicht herausbekommen. Und dieſe Ungewißheit nagte förmlich an ihm, machte ihn zerſtreut und nervös. Da war es Stahlmann, der Freund und Vertraute, der helfend eingriff. Er verſprach, zu ſondieren. Und er fing die Sache ſchlau au, denn er war auch ein Weiberkenner. 5 Sobald er Ellidas habhaft wurde, erzählte er der begierta Lauſchenden von Aſtolfs Erfolgen und Triumphen. „Bei den Damen beſonders hat er ein rieſiges Glück“, betonte er.„Da war in voriger Saiſon, als wir zuſammen in Berlin engagiert waren, eine reiche Komteſſe, die war rein vernarrt in den Theo. Es hätte ihn nur ein Wort gekoſtet, um ſie zur Frau zu bekommen. Aber er war ein bißchen ſchwerfällig. Ich glaube, es hat ihn ſchon gereut: er ſpricht ſo oft von Berlin. Na, wer weiß! Er iſt ja hier nicht läuger gebunden, als bis zum Frühjahr.“ i 1 „Sie meinen— Theo könnte wieder nach Berlin gehen?“ fragte Ellida voll ängſtlicher Spannung.„Und— und— die Beziehungen zu jener Dame wieder anknüpfen?“ a „Ja, ich weiß nicht, ich weiß gar nichts, das war nur ſo ne Idee. Aber— eine nette Schwägerin wäre Ihnen am Ende gar nicht unwillkommen— wie?“ „Eine Schwägerin? Ach nein, nein! Theo ſoll doch mir gehören. Ich möchte ſeine Liebe nicht mit einer anderen teilen. Nein— ich glaube, ich würde ſie haſſen!“ Stahlmann ſah, wie die braunen Augen feucht wurden und eine hilfloſe Bangigkeit in ihnen aufglomm. Da lächelte er verſchmitzt in ſich hinein; er wußte genug. 3515 Als die Silveſterglocken läuteten, ſaß Aſtolf neben Ellida und berührte ihr Glas mit dem ſeinigen. e „Auf ein glückliches neues Jahr“, flüſterte er, ihr tief in die Augen ſehend.„Ich hoffe, daß mir dieſes Jahr etwas ganz beſonders Gutes bringt.“ 2 Sie erſchrak, denn ſie dachte an Stahlmanns Erzählung von der Berliner Komteſſe. Es zuckte ſchmerzlich um ihre Lippen, als ſie erwiderte:„Mir hat das alte Jahr ſo viel Glück gebracht; möchte es mir das neue nicht wieder zerſtören!“ „War der große Bruder wirklich der Gipfel deines Glücks, Ellida? Bedenke doch: Ich bin gar nicht dein Bruder! Ich ſtehe dir eigentlich ſo fern wie jeder fremde Mann...“ „Theo— warum ſagſt du mir das?“ Es war ein leidenſchaftlicher, angſtvoller Aufſchrei, der von tief erblaßten Lippen kam. 1 20 Aſtolf aber nahm die bebende Geſtalt in ſeine Arme und rief:„Weil mir brüderliche Rechte nicht genügen, weil ich dich ganz beſitzen will, du Närrchen! Du ſollſt meine kleine Frau ſein, wenn du mich lieb genug haſt.. 5 e Wie erſchöpft von all den neuen Gedanken, die auf ſie ein— ſtürmten, ruhte ſie an ſeiner Bruſt. „Deine Frau!“ murmelte ſie.„Deine Frau! Wenn ich dich lieb genug habe.. Oh. Theo, ich habe dich doch ſo lieb, ſo un⸗ menſchlich lieb!“ 5 0 Sie ſchlang die Arme um ſeinen Hals und brach in Tränen aus. All das Bangen der letzten Tage, da ſie fürchtete, ihn zu verlieren, löſte ſich in dieſem Tränenſtrom. Er wartete geduldig, bis ſie ſich beruhigt hatte und ein heller Schein von Glück die holden Züge verklärte. Als Profeſſors und der intime Kreis von Bekannten. der heute um ſie verſammelt war, die Neuigkeit vernahmen, wurde ſchleunigſt noch eine friſche Bowle gebraut. Man mußte doch auf das Wohl des Brautpaares trinken.. Die Gläſer klangen erſt zum letzten Male zuſammen, als der Morgen des froh begrüßten neuen Jahres heraufdämmerte. eee. eee, „Hans, wenn du ein Eichhörnchen ſehen willſt, dann komm!“ rief Ole, mein Spielkamerad. Ich eilte zu ihm hin, und wirk⸗ lich, da ſaß auf der großen Tanne ein kleines Eichhörnchen und guckte aus ſeinen klugen Augen zu uns herab. Wir ſtanden ſtumm da und bewunderten den wohlgebildeten kleinen Spring⸗ künſtler. Da fiel mein Auge auf einen Stein, der vor mir auf der Erde lag Und ohne weiter darüber nachzudenken, hob ich ihn auf und warf ihn in die Luft. Er traf das Tierchen an den kopf, ſo daß es taumelte, von ſeinem Aſt hernieder und uns vor die Füße fiel, wo es unbeweglich liegenblieb. Das Ganze war ſo ſchnell gegangen. Jetzt erſt fiel es mir ein, daß es Sünde ſei, ſo etwas zu tun. Wir glaubten beide, daß das Tierchen tot wäre; ſo bedeckten wir es mit grünen Blättern und gingen unſeres Weges. Aber meine Miſſetat wollte mir nicht aus dem Sinn. Mein Vater hatte mir ſo viel Ergötzliches von den Tierchen erzählt. Auf dem Gutshof meines Großvaters batten ſie zahme Eichhörnchen gehabt, die ins Haus kamen und Nüſſe verſpeiſten und aus einem Schälchen Milch tranken. Und nun hatte ich in einem unbedachten Augenblick ſolch ein un⸗ ſchuldiges, lebhaftes Geſchöpf getötet. Nein, ich mußte, bevor ich nach Hauſe ging, noch einmal nach dem Tierchen gucken, das wir dort unter dem Baum begraben hatten. Ich nahm vor⸗ ſichtig die Blätter fort. Zu meinem großen Schrecken war das Tierchen aber ſpringlebendig. Es hatte bloß die Beſinnung verloren, als ich es an den Kopf traf, und jetzt war es wieder aufgewacht. Ehe ich noch irgendeinen Entſchluß faſſen konnte, fiel das Tierchen mit ſeinen ſtarken, ſcharfen Zähnen über meinen Daumen her, ſo daß das Blut zu fließen begann. So feſt hatte das Tier ſich verbiſſen, daß es noch daran hing, als ich die Hand zurückzog— und meinen Daumen ließ es gar erſt los, als ich es kräftig am Genick gepackt hatte. In ſeiner Furcht begann es, mir den Arm zu zerkratzen, ich aber, nachdem ich mich von dem erſten Schreck erholt hatte, wurde von einer ſchlimmen Luſt ergriffen, das arme, verzweifelte Geſchöpf mit nach Hauſe zu nehmen. Ich bat Ole, mir ſeine Mütze herüber⸗ zuwerſen, ſteckte das Tierchen da hinein, und dann liefen wir raſch in die Stadt hinunter. Das ſollte ein Spaß werden, dachte ich. Und das Eichhörnchen ſollte es gut haben, mit dem Futter und mit allem, wenn wir es nur erſt glücklich zu Hauſe hatten. Nun waren wir da. Ole blieb unten auf dem Hofe und wartete auf ſeine Mütze, während ich nach oben lief. um das Eich⸗ hörnchen in meine Mütze hineinzuſtecken. Dann wollte ich Oles Mütze vom Altan aus hinunterwerfen. Doch auf dem Altan ſaß meine Mutter, mit einer Handarbeit beſchäftigt, und ihr Dazwiſchentreten rettete das Tierchen aus der Gefangenſchaft. Mit einem kräftigen Anlauf ſetzte es über die Brüſtung und plumpſte auf Frau Hanſen hinab, die unten auf dem Hofe unſere Kleider klopfte. Sie ſchrie auf— aber das Eichhörnchen ſaß ſchon auf der Zaunplanke. Von da ſprang es in den Nachbar⸗ garten hinab. Dort entſtand ein fürchterlicher Lärm. Pederſens großer, dicker Hund kam herausgeſtürzt. Das wurde ein Ge— laufe, immer rund durch den Garten. Das Eichhörnchen entkam zwar; aber in den Wald mußte es ſich doch nicht heimgefunden haben, denn ein paar Tage ſpäter fand ich am Wegrand ſeinen kleinen toten Körper. Da habe ich bitterlich geweint und meiner Mutter feſt verſprochen, nie wieder ſo etwas zu tun. W. B. 1 Dee In einem Dorſe lebte ein Schneider mit ſeinen Söhnen Fritz und Karl. Die Mutter war ſchon lange tot; nur die Groß⸗ mutter wohnte mit im Hauſe. Großmutter liebte ihre beiden Enkelkinder von Herzen, trotzdem mußte ſie die Knaben oft ſchelten. Fritz und Karl waren zwei wilde Buben, die lieber im Walde umherſtreiften, als der Großmutter zur Hand gingen. Oft u tamen ſie heim mit ſchmutzigen Kleidern, erfüllten das Haus mit Lärm und betrübten den Vater und die Großmutter. Einmal erzählte die Großmutter, wie ſchön es doch früher in den Häuschen der Menſchen geweſen wäre, als noch die Heinzelmännchen zu ihnen kamen. „Was war das, ein Heinzelmännchen?“ fragten die Knaben. „Die Heinzelmännchen“ erwiderte die Großmutter,„waren kleine, fleißige Männchen. Sie kamen heimlich zu den Leuten. Sie ſegten die Stuben, machten Feuer im Herd, bereiteten das Frühſtück und taten nützliche Arbeit. Aber niemand konnte ſie ſehen, denn ehe jemand im Hauſe erwachte, waren ſie heim— lich entſchlüpft. Das war ein Segen für die Menſchen, und alle waren glücklich.“ Nachdenklich hatten die beiden Burſchen eine Weile da— geſeſſen, als plötzlich Fritz aufſprang und die Großmutter fragte:„Großmutter, wo kann man wohl ſolch ein Heinzel— männchen finden?!“ Lachend ſprach ſie:„Da iſt es am beſten, man fragt eine alte kluge Eule, die alle Geiſter kennt und ſicher auch weiß, wo die Heinzelmännchen wohnen. Nun laßt mich wieder an meine Arbeit gehen; zu mir kommt doch kein Männlein, um mir zu helfen.“ An dieſem Tage ſchaute Großmutter aber öfter als ſonſt von ihrer Arbeit zu den beiden Knaben auf, die ſeit ihrer Er⸗ zählung ſo merkwürdig ſtill geworden. Als es draußen dunkel geworden war, jeß Fritz heimlich das Haus und eilte dem nahen Walde zu. a hörte er juſt den Schrei einer Eule— und ſein Fuß ſtockte. Das Herz klopfte ihm laut; am liebſten wäre er umgekehrt in das ſichere Haus. Aber wie würde Karl ihn auslachen, wenn er unverrichteter Dinge heimkäme! So ging er mutig dem Eulenſchrei nach. Plötzlich blieb er ſtehen. Ueber ihn hatte es in den Zweigen geknackt. Und als er hinauf⸗ gerichtet. Eine Weile wagte Fritz nicht ſich zu rühren. Endlich begann er ſtockend zu erzählen, wie er oft der Großmutter helfen mußte, wenn er gerade ſpielen wollte.... „Darum wollte ich dich bitten, liebe Eule, mir zu ſagen, wo ich ein Heinzelmännchen finden kann, denn nur Heinzel⸗ männchen können mir helfen; dann kann ich wieder ſpielen, wenn ich will, und brauche nicht mehr zu arbeiten.“! „Uhu! Hu— huhu! Huhu huun!“ ſagte jetzt die Eule. „Siehſt du den Teich dort im Walde? Geh an das hohe Ufer, wenn der Mond hell ſcheint, drehe dich dreimal ſchnell herum und ſprich: Ich frage den Mond und dreh' mich wie der Blitz, ich ſchaue ins Waſſer und ſehe den.. Um zu Reim zu finden, mußt du dann in das Waſſer ſchauen, dort wirſt du das Heinzel— männchen ſehen, und ſein Name iſt der fehlende Reim.“—. Fritz hätte laut jubeln mögen vor Glück. Aber ſchauten ihn die Augen da oben nicht ſonderbar ſpöttiſch au? Der Freuden⸗ ſchrei blieb ihm in der Kehle ſtecken, und nur mühſam ſtammelte er:„Hab' Dank, liebe Eule!“. Und da eben der Mond über die Tannen blickte, eilte er an den Teich. Dreimal drehte er ſich herum und ſprach:„Ich frage den Mond und dreh' mich wie der Blitz, ich ſchaue ins Waſſer und ſehe den...“ Dann beugte er ſich nieder, um ja recht genau das Heinzelmännchen zu ſehen, und ſchaute ins Waſſer. Atemlos blickte er hinein. Gleich würde ſich das Waſſer teilen und das Männlein erſcheinen Aber wie lange er auch ins Waſſer ſtarrte: er ſah nur immer ſein eigenes Spiegelbild. Enttäuſcht ſtand Fritz auf. Hatte die Eule ihn genarrt? Langſam näherte er ſich dem Baum, aus deſſen Blätterdunkel noch immer die großen Augen leuchteten. Und mit bekümmerter Stimme erzählte der Kyabe dem Vogel, daß er nichts im Waſſer geſehen hätte, als uktr ſein eigenes Bild, und daß er alſo auch den Reim nicht gefunden. Da ſagte die Eule:„Sahſt du wirklich niemand, deſſen Name dir den Reim gab?“ „Niemand!“ „Wen ſahſt du doch im Waſſer?“ fragte wieder der Vogel. „Mich ſelbſt!“ antwortete Fritz ungeduldig. „Und paßt dein Name nicht zu dem Vers, den ich dir ſagte?“ Da ſprach Fritz noch einmal vor ſich hin:„Ich frag' den Mond und dreh' mich wie der Blitz, ich ſchau ins Waſſer und ſehe den— Fritz!— Ja, aber— ich bin doch kein Heinzel— männchen?“ Da kniff die Eule liſtig ein Auge zu und ſagte:„Noch nicht, aber du kannft eins werden. Du biſt ein kräftiger kleiner Burſche. Du köunnteſt wohl die Stube fegen, das Feuer an— zünden, das Frühſtück herrichten. Du lönnteſt dein Bett machen und deine Kleider ſauber halten, und das alles, ohne daß jemand es merkt. Wird die Großmutter dann nicht glauben, die Heinzel— männchen ſeien zurückgekehrt in ihr Haus?“ Aufmerkſam hatte Fritz zugehört. Jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen.„Ei, liebe Eule, ich will es verſuchen! Habe Dank, du guter Vogel— und nun lebe wohl!“ Und ſchnell eilte der Knabe heim. Wie ſollten Vater und Großmutter ſtaunen, wenn morgen beim Erwachen die Heinzel— männchen dageweſen waren! Von dieſem Tage an waren Fritz und Karl ſo fleißig, daß die gute Großmutter ſich nicht geung wundern konnte. Erſt nach langer Zeit hat Fritz ihr erzählt. wie es zugegangen, daß aus ihm und dem Bruder fleißige Heinzelmännchen geworden waren. Onkel Heinrich. Denk ⸗Aufgabe. Aus ſechs Märchen ſollt ihr dieſe ſechs Figuren benennen. Welche Märchen ſind es?— Igveoquie 9 Jeigag up ee ebene ace ect e ee eee a0 C' ooch 10 joſoach aun jolupch Sni I.: bvunſg iin; Nätſel. Welches Wanderlied ſingen die Kinder ſchaute, ſah er zwei große ſchimmernde Augen ſtarr auf ſich 2 Lied. 0 Die Silben, richtig geordnet, ergeben das nigen; „fogisch zog inv gun givgd m“; un! Die ſchiefen Parallelen. . VD Die beiden oberen und die beiden unteren Linien auf dieſer Zeichnung ſcheinen ſich rechts zu nähern, links zu entfernen. Anders verhalten ſich die beiden mittleren Linien zueinander. Dieſe ſcheinen ſich links zu nähern, rechts zu entfernen. Be⸗ trachtet man die Zeichnung von der ſchmalen Seite, indem man ſie ſchräg nach unten gerichtet vor die Augen hält, ſo wird man finden, daß die vier Linien Parallelen ſind. Hübſche Zeichen⸗Aufgabe. 5 Tante Jette, Onkel Theodor und Märchen. (Je größer ihr es zeichnet, deſto mehr Freude habt ihr daran!) Geſellſchaftsſpiele. Aber ich! Ein Glied des Kreiſes wirft einem beliebigen anderen ein Taſchentuch zu mit einem Ausruf(zum Beiſpiel:„Ich bin nicht müde“, Ich zerreiße meine Kleider nicht“,„Ich naſche nicht gern“, oder ähnliches), worauf der Angeredete ſofort mit:„Aber ich!“, antworten und nun Anrede und Zuwurf an andere weiter geben muß. Unaufmerkſamkeit und Zögerung koſtet ein Pfand. Was bringt die Zeitung? Ebenſo auszuführen, doch muß die Antwort ein Hauptwort mit„ung“ am Ende ſein(Verlobung, Entzweiung, Befreiung uſw.). Schon dageweſene Antworten ſowie Zögerung koſten ein Pfand. Man kann dieſes Spiel abwechſlungsreicher geſtalten durch andere Fragen, zum Beiſpiel:„Rate, wer ich bin?“ Dann muß ein Wort auf„in“ folgen. Oder:„Was kommt gewiß?“ Die Antwort iſt ein Wort mit„nis“. Oder:„Sage, was dich freut!“ Darauf antworten: Wörter mit„heit“ und„keit“. Oder auch:„Es kommt ein Mann— was iſt er?“ Dann folgen Wörter mit„er“. Die gefeſſelte Schere. — —— 8 — a 1 Nimm einen Bindfaden von etwa einem Meter Länge lege ihn zuſammen und führe ihn, wie Bild 1 zeigt, ſo durch die Scherengriffe, daß die offenen Enden in deiner Hand bleiben. Du kannſt die Enden auch an einer Stuhllehne befeſtigen oder ſie gar feſt verlnoten und den Knoten feſtnageln. Wie kann nun die Schere vom Bindfaden befreit werden? Du meinſt, das wird recht d ſein. Nun, damit du dir den Kopf nicht zu ſehr zerbr le ſoll gleich die Löſung folgen. Erfaſſe die Schleife, lockere ſie und ziehe ſie lang aus, durch den anderen Scherengriff hindurch und weiter(Bild 2), bis ſie bequem über die beiden Scherenſpitzen geht. Und ſiehe, der Bindfaden wird ſich bald aus den erengriffen löſen. Die Schere iſt befreit. Du darfſt auf keinen Fall den Mut verlieren, wenn das Fadengewirr etwas krauſelig wird! „Nun, Fritzchen, was ſagte denn Vater dazu, daß ich euch beſuche?“ „Ach, weißt du, Tante, Mutter hat es ihm noch gar nicht geſagt— ihm war ſowieſo die letzte Zeit gar nich! gut.“ zoim 3 0 0 Beim Zahnarzt. „Warum ſchreien Sie denn ſo. Mann— ich habs ja den Zahn noch gar nicht angerührt!“ „Nein, Herr Doktor, aber Sie ſtehen auf meinem Hühner— auge!“ Th. Der aute Freund. „Du, haſt du geſehen? Die junge Dame eben hat mich an— gelächelt.“ „Mach' dir nichts draus. Als ich dich das erſtemal ſah, hab' ich direkt vor Lachen gebrüllt!“ Schwieriges Geſchäſt. „Aber, Berghöfer, wie kommt Ihr nur auf den Gedanken, auf Eure alten Tage noch nach Amerika zu fahren?“ „Ja, mei Bruder hat mi was gefragt, der wo drübe is, und eh' ich dem an Brief ſchreib', fahr' ich doch lieber glei' niewer. Sonſt könnt's zu lange dauern.“ J. J. Erziehung. „das iſt aber nicht ſein, Häuschen, ſich mit dem Meſſer den Kopf zu kratzen. Dazu ſoll man die Gabel nehmen!“ Gute Bedienung. Ga ſſt:„Sagen Sie mal, Herr Ober, wann bekomme ich denn endlich das beſtellte Eſſen?“ Kellner:„Iſt's denn ſo eilig, mein Herr?“ Gaſt:„Na, gewiß, ich will morgen weiterfahren.“ Igl. Die Moderne. Ne Beleidigung. Von Petri Kettenfeier Wurzinger. (Nachdruck verboten.) Der Holzhändler Tagmeier und der Landwirt Schnalzinger waren jahrzehntelang die allerbeſten Freunde bis auf den Tag, an dem in Oberdimpfing Viehmarkt war. Wie es auf einem ſolchen Viehmarkt Mode iſt, kamen die Beſucher nach Schluß des Marktes in der Wirtſchaft zuſammen, und es wurde ſo geſcheit dahergeredei, daß ein Fremder glauben mußte, daß lauter Profeſſoren da umeinander ſitzen. Und der Schnalzinger, der eine fette Kuh beinah geſchenkt haben wollte, aber für ſeine Kalberln einen Preis verlangte, daß den Käufern das Grauſen ankam, der hatte das allergrößte Maul in der Wirt⸗ ſchaft. Und ſo behauptete er, daß er auf der Oktoberwieſe in München einen Menſchenfreſſer geſehen hätte, mit eigenen Augen um fünfzig Pfennige Eintritt, der zwer Spanferkel lebendig aufgefreſſen hätte!— Das glaubte dem Schnalzinger — 1% Lene e kein Menſch in der Wirtſchaft, und der Holzhändler Tagmeier ſchon gar nicht, weil der Menſch eine Bildung hatte und in der Welt umeinandergekommen war, während der Schnalzinger über Roſenheim und München noch nicht hinausgerochen hatte mit ſeiner Schmalzlernaſe. „Alſo mei liaba Schnalzinger“, ſagte der Tagmeier ganz ruhig zu ſeinem Freunde,„mit dir ſtreit' i fein net weiter. Du biſt und bleibſt halt ein Unikum!“ Da ſtand der Schnalzinger, hochrot im Geſicht, auf und ſchrie:„Was bin i? Was bin i? G'hört habt's es alle mit einander! A Unikum hat er mi g'hoaßen, der zaundürre Holz händler, der herg'lofſene. Wart', Pazi, dö Beleidigung träuk' i dir ein!“ Und ehe ſich noch die Gäſte von ihrem Erſtaunen erholt hatten, da hatte der Schnalzinger ſchon ſeinen Hut und ſeinen Stecken in der Hand und ſchob los. Am nächſten Tage fuhr der Schnalzinger zum Rechtsanwalt, nach Roſenheim und erzählte ihm die Geſchichte.„Ja!“ ſagte der.„Eine richtige Beleidigung iſt das eigentlich nicht, mein lieber Herr Schnalzinger, aber— ö „Was aber!“ ſchrie der Schnalzinger.„Klagen will i— i laß mi new a Unikum hoaßen vor alle Leut!“ „Wiſſen S' denn eigentlich, was ein Unikum iſt?“ fragte. beſcheiden der Rechtsanwalt. „Ganz Wurſcht is mir dös, was a Unikum is. J bin jedenfalls koans, dös woaß i. Und wenn Sie net klagen woll'n, dann geh' i zu an anderen Dokter!“ „Na ja!“ ſeufzte der Rechtsanwalt und winkte ſeinem Schreiber.„Sie ſan eben ein Unikum, Herr Schnalzinger—“ Da hörte der Rechtsanwalt aber geſchwind zum Reden auf, als ihm das Wort entſchlüpft war, denn der Schnalzinger wurde teufelswild und wollte dem Herrn Doktor das Tinten⸗ faſſerl hinhauen. Aber der Schreiber, der ein ſtarker Menſch war, hielt den Bauer zurück.„So!“ ſchrie der Schnalzinger und griff nach ſeinem Stock und ſeinem Hut.„Sie beleidigen Ihre Klienten a no!“ Und dann lief der Schnalzinger fort. Auf der Straße traf der Schnalzinger ſeinen Herrn Pfarrer, der gerade in Roſenheim zu tun hatte.„Na, wo hinaus denn, Schnalzinger?“ fragte der alte Herr.„Sie ſan ja ſo aufg'regt?“ „Beleidiggt bin i worden, Hochwürden!“ brüllte der Schnalzinger, daß die Leut' ſtehenblieben.„Jerſt hat mi der Tagmeier beleidigt und jetzt mei eigener Rechtsanwalt dazu. Nach Münka fahr' i. J werd' ſcho an g'ſcheiten Rechtsanwalt finden!“ Da lachte der hochwürdige alte Herr.„Sie ſan aber ein Unikum, Schnalzinger!“ ſagte er.„Gibt's denn in Roſenheim nicht noch Anwälte?“ Und der geiſtliche Herr erſchrak nicht ſchlecht, als der Schnalzinger mitten in Roſenheim anfing, als wie ein Geißbock auf der Straße umeinander zu hupfen. „Alſo Sö hoaßen mi a a Unikum, Hochwürden!“ ſchnaufte der Schnalzinger, weil ihm ſchon die Luft ausging.„Dös wird ja immer ſchöner! Dös wird ja ka Rieſenprozeß. A Rieſenprozeß wird dös!“ Aber der alte Herr ließ den Schnalzinger nicht davonlaufen. Er hielt den Bauern beim Arm feſt und bat ihn energiſch, ihm doch zu erzählen, was ihm widerfahren ſei.„Der Tag⸗ meier hat mi a Unikum g'hoaßen, der Rechtsanwalt a und jetzt Sie! Was ſoll ma denn dazu ſagen eigentli'?“ „Ja! Wiſſen Sö denn eigentlich, was a Unikum iſt?“ fragte der Geiſtliche. Und er explizierte dem Schnalzinger, daß ein Unikum ein Menſch ſei, der einen gewiſſen Seltenheitswert beſitze, der nur einmal in der ganzen Gegend vorkomme, ſeinen eigenen Kopf habe und ſo—! Und jetzt erſt beruhigte ſich der Schnalzinger und fuhr heim. „Na, biſt wieder g'ſcheit worden?“ fragte ihn drei Tage ſpäter der Tagmeier, der mit einer Fuhre Holz beim Schnalzinger vorbeikam.„Freili, freili!“ antwortete der Schnalzinger.„J hab' mir zuerſt denkt, daß a Unikum ſo a Urviech is wie du, Tagmeier, oder no an dümmers. Wann ſo was überhaupt mögli is. Aber wannſt mir zehn Fuder Holz abkaffa willſt, kannſt eini in d' Stuben, ſonſt fahr' dahin, du dampfg'ſcherts Unikum du!“ „Pfüat di!“ rief der Tagmeier und fuhr weiter.„Bleibſt, halt a Unikum, ſo lang' du lebſt!“ Verreiſt. Nachdem der unerwünſchte Beſuch endlich gegangen war, fragt die Dame des Hauſes das Mädchen, wie ſie die Leute abgewieſen habe. „Ich habe geſagt, Sie wären nach Italien gefahren“, ſagt die Fee. „Sehr ſchön!“ lobt die Dame des Hauſes.„Haben die Herrſchaften denn nicht gefragt, wann wir wiederkämen?“ 3 — — 0 ö „Ei freilich! Und da habe ich geſagt, vor heute nachmittag keinesfalls.“ Rut. Der Arzt beendete die Unterſuchung. „Sie müſſen bei Ihrer Gicht ſtrengſte Diät halten“, ſagte er dann,„ſehr viel Gemüſe und gar kein Fleiſch.“ „Und was verordnen Sie mir gegen meine Blutarmut?“ Der Arzt ſagte ernſt: „Strengſte Diät: gar kein Gemüſe und ſehr viel Fleiſch.“ J. H. R. Was zupiel iſt, iſt zuviel. Hänschen weiß einige niedliche Kinderlieder. Er ſagt eins auf, und als die fremde Tante ihm eine Apfelſine ſchenkt, läßt er ſich zu einem zweiten nötigen. Die Tante forſcht nach weiteren gelernten Gedichtchen, aber Hänschen ſchweigt. Die ihn begleitende ältere Schweſter ermahnt ihn, der Dame zu „Männe, meiuſt du nicht auch, ich ſoll mir ein neuzs Sti⸗ loſtüm zulegen? Man muß doch mit der Mode gehen. nich alles ſagen...“ Fh. iorchen. Da erklärt der ökonomiſche junge Mann ſehr be⸗ ſtimmmt:„O „Komm, Maxe, wir nehmen erſte Reihe im Kino. Da iſt es am billigſten.“ „Aber da ſieht man doch ſo ſchlecht.“ „Gar nicht! Ich hab''n Opernglas, das nehm' ich verkehrt 'rum.“ Der Mathematiker. 5Heute, Vater, habe ich fünfundzwanzig Pfennige. erſpart: ich habe den Schulweg zu Fuß gemacht— und lief hinter der Straßenbahn her.“ „Gut! Aber warum biſt du denn nicht hinter einer Auto⸗ droſchkte gelaufen— du hätteſt dann eine Mark und fünfzie geſpart!!!“ Eine alte Sache! Auf der Redaktion einer Zeitung erſcheint ein Mann und fragt wütend: „Iſt es wahr, daß Sie mich in Ihrem Blatt einen Lump und Halsabſchneider genannt haben?“ „Ganz ausgeſchloſſen!— Wir bringen nur Neuigkeiten!“ fh. Der kurzſichtige Vogelfreund. ae Guter Troſt. Im Lazarett liegt ein Kranker, der jeden Tag über ein neues Leiden klagt; ſchließlich wird es dem Chefarzt zu bunt. Und als er wieder den Saal betritt und der Patient ſchreit: „Herr Doktor, Herr Doktor! Ich habe ſolch furchtbare Schmerzen im Leibe! Was kann das nur ſein?“, ſagte er voller Seelenruhe: „Keine Angſt, das wird die Sektion ganz einwandfrei er— geben!“ Th. Stimmt. 2 — 27 7 3 „Wat ſagen Se: fünfzig Pfennig wär' zu teuer für die „Ooch nee, du. For eine Apfelſine kann ich doch Straßenbahn? Männeken, vor hundert Jahren konnten Se Enicht mal für hunder: Mark mit de Elektriſchen fahren!“ — 5 Am Jahresende. Von Hans Gäfgen. Am Jahresende iſt es gut, Wenn man ein kleines Weilchen ruht Von vieler Arbeit, mancher Pein In ſeiner Stube ganz allein Und ſich bedachtſam überlegt, Eh' man das Jahr zur Seite legt: Wie war es nun in all den Tagen? Gab's mehr der Freuden, mehr der Klagen? Sind manche Früchte dir gedieh'n? Sahſt du nur graue Wolken ziehn, Oder warſt du in lichter Zeit Von Blüten ſilbern überſchneit? Und biſt du wohl ein weiſer Mann, Der recht ſein Leben wägen kann, So wirſt bedachtſam du dir ſagen, Was dir erwuchs aus all den Tagen: Die lauten ſind verweht, dahin, Ein greller Schein, ohn' tiefen Sinn.. Die ſtillen, leiſen ſind Laternen Mit gold'nem Licht aus gold'nen Fernen, Das, wie ein rechtes Gotteswort, In mir wirkt fort und immerfort... Eulenſpiegels Silveſter. Skizze von Ernſt Wachler. Durch das lärmende Getriebe der von flackernden Lichtern erhellten Schenke ging eine Bewegung, als die obere Pforte, am Berghang, aufgeriſſen wurde und in ihr ein verwegener Landſtreicher erſchien, mit offenem Hemd, Lederhoſen, einer Kappe mit roter Hahnenfeder, in der Hand eine Gerte. Er weidete ſich einen Augenblick an der Ueberraſchung, die ſein Er⸗ ſcheinen hervorgebracht hatte, ſprang dann mit einem K80 von der höchſten Stufe der Treppe in den Saal, drängte na der Mitte. warf ſich auf einen Stuhl und verlangte ungeſtüm nach einem Trunk. Der Wirt brachte eilfertig das Verlangte; der Ankömmling, rechts und links von Neugierigen umringt, begann allerlei Schnurrpfeifereien zu erzählen, die die Gäſte vergnügten; der Wirt hingegen mochte es ſchon leiden, wenn ſeine Gäſte, gutgelaunt, die Zeche mehrten und der Zeit ver⸗ gaßen; an allem, was ſich zutrug im Braunſchweigiſchen Lande, im Heiligen Römiſchen Reich Deutſcher Nation und darüber hinaus in der Welt, übte der Schalksnarr ſeinen Witz, und nichts war vor ſeinem Spott ſicher: Wer iſt der Mann? Iſt er toll? fragte ein Fremder ſeinen Nachbar; und der antwortete: Den kennt Ihr nicht— des Herzogs von Braunſchweig Hof⸗ narr, Till Eulenſpiegel? Der— der?, gab der andere betroffen zurück. Aber er ſchaut gar nicht höfiſch aus, vielmehr recht wie ein gewöhnlicher Landſtorzer. Das will nichts heißen, erwiderte ſein Gefährte. Er ſchaut heut' ſo aus und morgen ſo— hat vielerlei Masken, auch wenn er keinen Mummenſchanz treibt. Sein wahres Geſicht— wo ſteckt das? Wer kennt ſich in dem Galgenvogel aus?— Es ging auf Mitternacht; draußen ſchrie das Käuzchen un⸗ heimlich im dunklen Walde. Die Männer am Zechtiſch rückten näher zuſammen, die Becher klangen, die Würfel rollten, und manches Stück Geld wurde nutzlos vertan. In all dem Gejohle ſaß der Schalt ſtill und unbeweglich; wenn er aber daß Wort ergriff, verſtummte der Larm, und leder eiferte ihm zuzuhören. So hatte er ſchon eine Anzahl Schnurren und Streiche zum beſten gegeben. Die Genoſſen drängten ihn, ein übriges zu tun; bis er ſchließlich, im Uebermut, mii einem Sprunge auf den Tiſch ſetzte, ſich breitbeinig auf einen Schemel niederließ und den geſpannt Lauſchenden ein beſonderes Märlein verhieß. „Wißt denn, Landsleute“, hob er an,„daß heute, am letzten Tage des Jahres, mir großes Heil widerfahren iſt: die Frau iſt mir davongelaufen! Was kann aber einem Manne Beſſeres zuſtoßen, als daß ihm die Frau davonläuft? Wohl har ſie mir, dem Unſteten, das Haus betreut, Kinder gebracht und ihrer gepflegt; daß ich ſie ſchelte. davor behüte mich der Himmel! Aber ſie war eiferſüchtig wie eine Meerkatze, herrſchſüchtig gleich allen ihres Geſchlechts und hätte meiner Freiheit gern Zwang angetan. Und ehe ich ihr davonlief nach ſchlechter Männer Art, iſt's beſſer, daß ſie davongelaufen iſt Nun bin ich mit einem Male all meiner Sorgen ledig. Nun kann ich tun und laſſen, was mir beliebt; brauche nicht mehr bei jedem Worte zu ſpähen, was die Frau, was die Gevatterin für ein Geſicht machen. Ich bin frei, gleich dem Vogel in der Luft, wie einſt in der Jugend! Hab' nicht mehr nötig, meiner Laune Zügel anzulegen.“ „Und wo iſt die Frau jetzt?“ erklang eine Stimme. „Draußen im Land“, antwortete der Sprecher.„Sie zieht umher als eine Fahrende; will doch von ihrem Manne nichts mehr wiſſen— Gott ſei's geklagt.“ „Sie wird wohl ein liederliches Weibsbild geweſen ſein“, ſagte einer in der Runde„Und Ihr tatet recht, daß Ihr ſie aus dem Hauſe gewieſen habt. Sind doch viele Frauen ſo, als eine Plage für die Ehemänner!“ „Wie wahr Ihr ſprecht“, ſtimmte Eulenſpiegel bei.„Ein Glück, daß ſie mich beizeiten verließ! Wozu auch hätte ſie ſich in den Kopf geſetzt, bei einem auszuhalten, aus dem die Welt nicht klug wird? Den ſie verſtößt? Als die einzige— da wäre ſie ja närriſch geweſen!“ „Ihr könnt wohl von Glück ſagen“ riefen die Zecher durch⸗ einander.„Daß dich, An jedem Finger eine das laß ich mir gefallen! Topp! Euer Wohl, Bruder! Der Teufel hole die verwünſchten Nicker!— Und nun gute Nacht! Gehabt Euch wohl, Meiſter von der Eule und dem Spiegel! Ihr ſeid weiſe wie der Vogel der Gelahrtheit und haltet Euern Landsleuten einen Spiegel vor, darin ſie ihre eigene Torheit ſchauen!“— Als ſich der Schwarm unter Gelächter, Zurufen und derben Reden verlaufen hatte, legte der Mann, der einſam zurück⸗ geblieben war, das Haupt auf den Tiſch, in die gekreuzten Arme— blieb lange, lange ſtumm— und eine bittere Zähre feuchtete ſeine Wange. Neufahrs⸗Ständchen. Der Neujahrshechpfennig. Nach altem Volksglauben vieler Gegenden im Gebiet der deutſchen Sprache iſt es unerläßlich, ſich am Neujahrsmorgen einen Heckpſennig ins Portemonnaie zu ſtecken. Nur ſo kann man es dahin bringen, daß das Geld im ganzen kommenden Jahre nicht ausgeht. Freilich iſt als Heckpfennig, der nicht unbedingt eine Kupfermünze zu ſein braucht, nicht jede Münze zu verwenden. Ein Heckpfennig ſoll vor allem ganz neu oder wenigſtens blank geputzt ſein, auch darf die Münze nicht aus einem Kartenſpielgewinn herſtammen. Am wirkſamſten ſollen Heckpfennige ſein, die man von einem Bettler oder aus einer Kirchen⸗ oder Armenbüchſe eingetauſcht hat. In einzelnen Gegenden ſoll der Heckpfennig während der zwölf heiligen Nächte in einem Acker ruhen. Erſt nach dieſer Zeit ſoll er blank geputzt und ins Portemonnaie geſteckt werden. Das glück⸗ bringende Geldſtück muß im Laufe des Jahres immer wieder mit anderen Geldmünzen vermiſcht, darf aber nie ausgegeben werden. Nur am Jahresſchluß iſt ein Weggeben erlaubt, und zwar ſoll man den Heckpfennig möglichſt einem alten Bettler geben. Es gibt auch Leute, die ſich zwei Heckpfennige ein⸗ behalten, einen für das Portemonnaie und einen anderen, der im Schrank aufgehoben wird. Dieſer zweite Heckpfennig kommt im Frühjahr mit unter die Ausſaat und ſoll eine gute Ernte verbürgen. Ueber den Heckpfennig gibt es auch mancherlei Ausſprüche. Von einem Menſchen, der einen materiellen Ver⸗ luſt erlitten hat, ſagt man:„Er hat ſich dieſes Jahr mit dem Heckpfennig verſehen“, oder:„Er hat zu Neujahr den Heck⸗ pfennig vergeſſen.“ Will jemand ein gewagtes Geſchäft unter⸗ nehmen, ſo ruft man ihm zu:„Verlier nur dabei den Heck⸗ pfennig nicht“, oder man ſagt:„Dabei kann ſogar der Heck⸗ pfennig verlorengehen.“ A. M. Silveſter⸗Humor. Silveſterabend. Man iſt in ein philoſophiſches Geſpräch geraten. „Der Kampf mit den kleinen Dingen macht uns gerade oft am meiſten das Leben ſchwer“, ſagt einer. „Stimmt auffallend“, meint Poſpiſchill.„Zum Beiſpiel an meiner Haustür iſt ein ganz kleines Schlüſſelloch. Was meinen Sie wohl, was das mir nachher noch für Schwierigkeiten machen wird...“ * Als der Verſicherungsdirektor Bratſch in der Neujahrsnacht nach Hauſe ging, ſagte er zu ſeinem Begleiter Anton: „Du, Anton, ich habe eine glänzende Idee!“ „Nu, was haſte for'ne Idee?“ „Wie wäre es, wenn wir eine neue Verſicherung begrün⸗ deten!“ „Noch eene?“ „Ja, eine gegen Silveſter⸗Alkoholvergiftung. Bedenk mal, Riſiko ſteht zu Gewinn wie eins zu dei e Philoſophiſch⸗heiterer Leiſtenvers zum Jahreswechsel. Genieße, was dir Gott beſchieden, entbehre gern, was du nicht haſt!(Chr. F. Gellert.) Lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück iſt immer da! (Goethe,„Erinnerung“.) Ueb' immer Treu und Redlichkeit!(Hölty, 1779.) Beherrſche deinen Unmut!(Horaz, Oden.) Komm denn, Liebchen, küß mich herzig! Jugend hält ſo kurze Zeit!(Shakeſpeare.) Ich wünſche, daß Sonntags jeder ſein Huhn im Topfe hat! (Heinrich IV. von Frankreich.) Neujahrskarten find nicht ſo leicht zu beſchaffen. Goethe pflegte bekanntlich an ſeinen in Berlin lebenden Freund, den Muſiker Zelter, reeht oft die Bitte zu richten, ihm irgend etwas zu beſorgen, was er im kleinen Weimar nicht ſo erhalten konnte, wie er es wünſchte. Und ſo finden wir denn in einem Briefe vom 10. Dezember 1816 auch einmal eine Neu⸗ jahrskarten-Beſtellung. „Auch tu mir die Lieben, ſchrieb er an Zelter,„mir vor Neu⸗ jahr von denen artigen Neujahrswünſchen zu ſenden, die ſie beweglich durchſcheinend und auf ſonſtige Weiſe in Berlin gar artig fabrizieren.“ Zelter ſcheint ſich nun zwar ſofort an die Beſorgung der gewünſchten Karten gemacht zu haben, aber die Auswahl be⸗ friedigte ihn ſo wenig, daß er zunächſt einmal nur ein paar Probekärtchen ſchickte, denn er ſchrieb am 16. Dezember: „Zur Probe ſchicke ich drei Exemplärchen, welche unter mehreren hundert ausgeſucht ſind, die alle mehr oder weniger durch Angreifen und Probieren beſchmutzt ſind. Auch dieſe— reinſten ſind nicht ganz rein. Gegen Neujahr ſollen beſſere folgen. Ich ſuchte ſolche, worauf keine Verſe ſtehen: die ſind ese 10 0 zu bekommen. Recht gute reinliche ſind mir noch zu⸗ geſagt.“ Gewiſſenhaft, wie immer, ſo ſandte er dann auch richtig zur verſprochenen Zeit die„guten reinlichen“ Kärtchen— wohl die mit den Verſen!— und ſie langten auch pünktlich in Weimar an, da Goethe ſchon am 1. Januar wieder an Zelter ſchreibt und meldet: „Die Neujahrskarten ſind am Silvpeſtertage glücklich an⸗ gekommen und konnten daher am Abend ſowie am anderen Morgen dem geſelligen Scherz hülfreiche Hand leiſten. Sie ſind artig genug; man muß denken, daß ſie nicht für uns, ſondern für das junge verliebte Volk erfunden und geſtempelt ſind.“ Da Gothe im gleichen Brief die Verlobung ſeines Sohnes mit Ottilie von Pogwiſch ankündigte, ſo mag das Neujahr 1817 wohl überhaupt ſehr lebhaft begangen worden ſein im Hauſe am Frauenplan, wie er denn auch an Knebel ſchrieb, daß es im neuen Jahr„etwas bunt“ um ihn herging. F. v. L. Silveſterſpul. Skizze von Emma Böttcher. Kurt Mitzlaff fuhr von einer Silveſterfeier nach Hauſe. Eigentlich war heute für ihn keine Zeit zum Feiern geweſen, denn ſein Vater war erſt vor wenigen Tagen zur letzten Ruhe gebettet worden. Aber der Ackerbürger Kunde, bei dem er zu Gaſt geweſen, verſtand wohl, daß Mitzlaff der Einſamkeit auf dem Bauerngut, das durch des Vaters Tod das ſeine ge⸗ worden, entflohen war. Er verſtand auch, weshalb Mitzlaff gerade zu ihm gekommen war, zu ihm und ſeiner Tochter Erna, die jung war, friſch und fleißig, denn es iſt nicht das Richtige, wenn ein Mann allein auf ſeinem Hofe ſitzt. Und Kunde hatte aufgetragen und eingeſchenkt. Und Mitz⸗ laff hatte nur noch das Glas geſehen und das hübſche Mädchen, das ihn ſo freundlich anblickte. Und als es dem Vater ſchließlich genug erſchienen war, hatte er den Gaſt zum Aufbruch gemahnt. In ſeligſter Laune beſtieg dieſer ſeinen Wagen und ließ die braunen Dreijährigen ausgreifen. Fahles Licht lag über der öden Landstraße; die entlaubten kr Bäume zu beiden Seiten bogen ſich im eiſigen Winde. Tiefer kroch der Mann in ſeinen Pelz hinein. Ihm war noch warm und wohl. Zufrieden ſchmunzelte er. Es war in dieſen Tagen etwas aus Ihm geworden; gleich kam er auf ſeinen eigenen Grund und Boden. Das Leben war gar nicht ſo ſchwer, wie die Leute immer ſagten. Gewiß, er hatte ſeinem Vater in deſſen letzter Stunde ver⸗ ſprochen, ſofort nach ſeinem Ableben ſeinen zweiten Sohn Klaus in Amerika davon zu benachrichtigen und das Erbe redlich mit ihm zu teilen. Aber wäre das nicht eine unerhörte Dummheit geweſen? Der Bruder galt längſt als verſchollen. Kein Fremder hatte Keuninies von ſeinem Aufenthalt. Der Vater hatte ihn einſt im Zorn aus ſeinem Hauſe gewieſen und ſeiner nie mehr erwähnt. Bis zuletzt. Das hatte aber nieman weiter gehört. Dem Bruder würde es nicht einfallen, zurück⸗ zukommen, und der Vater war nicht mehr da. Kurt Mitzlaff knallte mit der Peitſche, und die mutigen Tiere machten einen Satz. Da wurde es auf einmal ſtockdunkel. Der Mond war hinter eine ſchwarze Wolke getreten. Die Pferde kannten ihren Weg. Sie trabten weiter, Des Bauern Gedanken wurden durch die Umgebung nicht mehr ab⸗ gelenkt; ſie weilten bei Erng, dem jungen und friſchen Mäd⸗ chen, ſchweiften von der jüngſten Vergangenheit hinüber in eine freudvolle Zukunft. Inzwiſchen zog die düſtere Wolke vorüber, und es wurde wieder hell. Die gerade Straße lag wieder wie ein weiß⸗ liches Band; ächzend bogen ſich die Bäume. Schnaubend ſtanden die Pferde. Der Bauer ſchnalzte mit der Zunge und ruckte am Zügel. Die Tiere ſtanden wie angewurzelt. Da knallte Kurt Mitzlaff wieder mit der Peitſche. „Die beiden Braunen ſtiegen erſt vorn, dann hinten in die Höhe; aber ſie gingen nicht vorwärts. Ratlos blickte der Mann um ſich. Da überlief es ihn auf einmal ſiedend⸗heiß. Zur Linken lag ein Friedhof. Da war des Vaters Grab. Auf der Nebenſtelle ein großes, weißes Marmor⸗ euz. Kurt Mitzlaff zitterte ſo ſtark, daß ihm die Leine entglitt. Doch dann riß er ſich zuſammen.„Sie ſcheuen vor dem weißen Stein!“ dachte er, und ſtieg vom Wagen herunter.„Ich muß ſie hier wegbringen. Schnell!“ Er nahm ſie bei den Kinnketten. Mit„Hü!“ und„Ho!“ bekam er ſie weiter. Nachdem er die Pferde eine Weile ge⸗ führt hatte, ſtieg er wieder auf den Wagen. Wieder wechſelte das Licht, und es wurde ſchwarze Nacht. Und jetzt hatte Mitzlaff das Gefühl, als ſäße jemand hinter ihm im Wagen. Ein Grauſen er aßte ihn, eine wilde Angſt. Er ließ die Gäule galoppieren. Verflogen waren Rauſch und Liebestraum. 5 g Der Trotzige wurde zum Feigling. Er hätte nicht gewagt, d ſich umzuſchauen. Nur vorwärts! Hinaus aus Finſternis und Einſamkeit! Vorwärts! 755 Und dann— das Herz ſtand ihm ſtill— fühlte er zwei Hände auf ſeinen Schultern. Unbeweglich ſaß er da, die Augen 5 11 50 ins Dunkel gerichtet, die Hände um die Leinen ge⸗ rampft. Feſter fühlte er den Druck auf ſeinen Schultern. Er krümmte ſich. Er ſank zuſammen. Und endlich ſchrie er in die Nacht:„Vater! Ich werde tun, was ich verſprochen habe. Morgen ſoll es mein erſtes ſein!“ Wie leblos ſank er ſeitwärts auf den Sitz. Die Pferde gingen ihren Weg. Bald ſtanden ſie vor des Bauern Tür. Die Knechte hatten auch noch Silpeſter gefeiert. Sie kamen heraus und beleuchteten Kurt Mitzlaff mit der Laterne. Und ſie nahmen ihn vom Wagen und brachten ihn ins Bett. Und lachten ſich zu:„Silveſterrauſch!“ Kurt Mitzlaffs Ware ging in einen feſten Schlaf über. Als er am anderen Morgen erwachte, riefen ſchon die Glocken zur Kirche. Eilig kleidete er ſich an. Dann ſetzte er ſich hin und ſchrieb an ſeinen Bruder, daß der Vater geſtorben war, und daß ſie beide zu gleichen Teilen ſeine Erben ſein ſollten. Ein berühmter Neujahrsſpruch vor 70 Jahren. Obgleich es in Italien ſchon lange gegen Oeſterreich rumorte und es auch nicht unbekannt geblieben war, daß Napoleon III. auf ſeiten der Italiener ſtand, die die öſterreichiſche Ober⸗ herrſchaft in Norditalien beſeitigen wollten, erregte es doch in ganz Europa ein ganz außergewöhnliches Aufſehen, als am 1. Januar 1859, vor jetzt 72 Jahren, Napoleon III. beim Neu⸗ jahrsempfang des diplomatiſchen Korps zum öſterreichiſchen Geſandten, Baron Hübner, ſagte: Er bedaure, daß die Be⸗ ziehungen zu Oeſterreich nicht mehr ſo gut ſeien wie früher. Napoleon fügte zwar hinzu, daß ſeine Geſinnungen gegenüber dem öſterreichiſchen Kaiſer unverändert geblieben ſelen: aber dieſe ſcheinbare Abſchwächung der vorherigen unverblümten Drohung machte das Geſagte um ſo bedeutungsvolle. Alle Welt war ſich darüber klar, daß die Worte Napoleons nicht anders gedeutet werden konnten als baldigen Krieg, und der Italieniſche Krieg brach dann auch bald aus. A. M. N 6. NN DNV I 0 2 A. Nachdruck verboten. Um das unheimliche Gefühl, das ſich ihrer bemächtigte, ſchnel zu bannen, griff Marlene in die Taſten, zauberte eine Kette von ktlangſchönen Tönen daraus hervor. Die unheimliche Stimmung wich. Nun ſetzte ihr Geſang ein. Sie ſang mit halber Stimme. Sie wollte Achim von Mal⸗ ien nicht ſtören, gedämpfte Muſik wirkt auch beruhigender als laute. Kleine, faſt verſchollene Lieder ſang ſie, Volks⸗ lieder, die einem immer ſeltener begegnen. Nebenan ſaß Achim von Malten dicht an der Tür und hörte zu. Er war vorhin bei ſeiner Mutter geweſen und hatte ſie erſt verlaſſen, nachdem Auguſte Helm gegangen war, um Marlene zu holen. Er hatte die weiße Reiterin nicht geſehen; aber die ſchrillen Pfiffe gellten in ſeinem Ohr noch jetzt nach wie heller Spott. Er glaubte nicht an den Spuk; doch die böſen Ereigniſſe, die mehrmals dem Erſcheinen der weißen Reiterin gefolgt waren, ſchienen ihm eine unangenehme Zukunftsausſicht. „Er lauſchte dem halblauten Singen, und immer froher, mmer ſicherer fühlte er ſich. Wenn Marlene Werner das Vicd auch nicht ſang, ſo dachte er doch daran: Du biſt wie ein Wunder, das zu mir kommt! Ihm fiel die weiße Reiterin wieder ein. Er hatte ſie nicht geſehen; aber heute hatte ſie ſeine Mutter erſchreckt. Jngenowie mußte damit aufgeräumt werden. Jemand wagte, Unfug zu verüben auf ſeinem Gebiet. Er wollte morgen früh mit Roberta Olbers reden. Sie ſchoß ja famos, und ſeine Fertigkeit würde ſich nach ein paar Schießübungen auch wieder einſtellen. Wenn ſich die weiße Reiterin noch einmal zeigte, würde er ſie anrufen und ihr Halt gebieten. Folgte ſie der Aufforderung nicht, mußte er ſchießen. Eben ſang Marlene Werner: Ein kleiner Kobold iſt das Glück, Schleicht heimlich in dein Haus. O halt ihn feſt, o halt ihn zurück. Sonſt ſchleicht er bald hinaus. Sucht Menſchen, die ihn beſſer ſehn, Ihn packen feſt und gewandt. Laß doch das Glück nicht von dir gehn, Du haſt's ja in der Hand. Marleue ſang das in etwas neckiſcher Weiſe in eine Begleitung hinein, die wie Gitarrengezupf war, und der lauſchende Mann dachte: Sind denn alle die Lieder eigens für mich gemacht? Feſthalten das Glück! Glück für ihn. Er fühlte das mit Stärke. Die Tote, Lila von Born, hatte er ſehr gern gehabt, und wenn das Schickſal nicht ſo rauh eingegriffen, hätte er ſich eines Tages wahrſcheinlich in ſie verliebt; aber auf den erſten Blick, über alle Maßen, wie Marlene, hatte weder ſie noch ſonſt eine Frau ihm je gefallen. Einen Tag befand ſie ſich erſt im Hauſe und er war innerlich ſchon ein anderer Menſch geworden, ein Menſch, der wieder Energie ſpürte und ſo etwas wie Lebensfreude. Er wäre am liebſten jetzt zu ihr gegangen, hinüber zu ſeiner Mutter, und hätte ſie etwas gefragt, was man ein Mädchen, das man erſt ſeit einem Tage kennt, wirk⸗ lich taum fragen kann. Nein, das durfte er nicht tun; aber trotzdem er es einſah, riß ihn eine Macht, gegen die es tein Wehren gab, vom Stuhle und drängte ihn zur Tür. Er ſtand am Fuße der Treppe, als Marlene aus dem Zimmer ſeiner Mutter kam. Sie wollte mit höflichem Gutenachtgruß an ihm vorbei; doch er hielt ſie durch eine kleine Handbewegung auf. a 5 „Es tut mir leid, Fräulein Werner, daß Sie gleich heute abend unſeren Hausſput kennenlernen mußten. Meine Mutter kann Aufregung nicht vertragen; der Unfug hat ihr ſtark zugeſetzt.“ Sie ſah ihn groß an. „Wenn Sie den Spuk von Maltſtein Unfug nennen, ſollten Sie ihm ein Ende machen!“ gab ſie zurück. Er hob die Schultern. „Der Spuk zeigt ſich ſelten. Wenn man die ſchrillen Pfiffe hört, iſt er auch ſchon da und vorüber. Man kann doch nicht monatelang auf der Lauer liegen.“ Sie nickte:„Nein, das kann man natürlich nicht. Gute Nacht, Herr von Malten.“ Er hielt ſie wieder zurück. „Hat ſich meine Mutter beruhigt? Die Aermſte hat ſchwache Nerven. Unſer Unglück hat ihr alle Stärke fort⸗ genommen.“ Ihr, Blick lag feſt auf ſeinem Geſicht. „Wenn Sie das Unglück ſtärker getragen hätten, wäre g ſicher auch Ihre Mutter beſſer damit fertig geworden.“ In ſeinen Augen leuchtete es auf. „Das habe ich ſeit heute ebenfalls erkannt.“ Er langte nach ihrer Hand.„Dank, Fräulein Werner, heißen Dank!“ Seine Lippen lagen plötzlich mit ſtartem Druck auf ihrem Handrücken. Dann wandte er ſich ſchnell ab, ver⸗ ſchwand in ſeinem Zimmer, ohne ſich umzuſehen. Mit ſeltſam ſchweren Füßen ſtieg Marlene die Treppe hinauf. Beinah wäre ſie mit der Inſpektorin zuſammen⸗ gestoßen, die oben an der Treppe ſtand und plötzlich ſchnell Marlene Werner war das in eine Mauerniſche zurückglitt, die im Halbdunkel lag. Ohne Roberta Olbers zu bemerken, ging Marlene in ihr Zimmer. Nachdem ſie den Riegel vorgeſchoben, gab ſie ſich ganz ihrem tiefen Empfinden hin. Sie küßte den Hand⸗ rücken ihrer Rechten, auf dem vorhin Achim von Maltens Lippen geruht, und koſtete das Glücksgefühl aus, das ſie ſo ſtark und gewaltig erfüllte, daß ſie erſchüttert davon war. Tränen drängten ſich in ihre Augen, und ſie dachte nichts mehr klar und bewußt, ſpürte nur immer wieder, wie die Männerlippen auf ihrer Hand gelegen, und wußte, es gab wirklich eine Liebe auf den erſten Blick. Robertas Liebſter! Oh, wie herrlich war der Morgen. Welche köſtliche Friſche war in der Luft! Achim von Malten ritt über die Felder, ritt durch den Wald. Jeder zollbreit Erde, über die er ritt, war ſein Eigentum. Er atmete die Luft ein, wie ein Menſch, der ſchwer krank geweſen, der auf den Tod daniedergelegen und nun zum erſten Male wieder hinaus darf in Gottes freie Natur. Wie ein Menſch, der die Himmelsbotſchaft vernommen: Deine Krankheit iſt vorbei. Du biſt außer Gefahr und darfſt weiterleben! Der Diener, der in der Halle gerade die Fenſter ge⸗ öffnet, als der Herr, mit der Gerte in der Hand, die Treppe hinuntergekommen, hatte ihn mit offenem Munde an⸗ geſtarrt wie ein Phantom. Der Reitburſche hatte ſich die Augen gerieben, als ginge es ihm ähnlich, und ſein Lieb⸗ lingspferd, das er wohl zuweilen beſuchte, aber ſeit langer Zeit nur durch den Stallburſchen bewegen ließ, hatte den Kopf an ſeine Schulter gedrängt, als er ſelbſt es hinaus⸗ führte. Mit tänzelndem Schritt ging es unter ihm. Das treue Tier war glücklich, daß ſein Herr wieder auf ſeinem Rücken ſaß. Die Bäume waren noch wenig belaubt, und in der frühen Morgenſonne ſchienen die ſehr hellgrünen Blätter wie gläſern, ſchienen zu leuchten in ihrer jungen Früh⸗ lingsfriſche. Wie gut es tat, durch den klaren Morgen zu reiten! Er begriff immer weniger, wie er ſo lange gleich einem Stumpfſinnigen in den Zimmern hatte herumſitzen können. Er trällerte vor ſich hin und ertappte ſich mit zufriedenem Lächeln dabei. Hinter dem kleinen Wald, der ſich zwiſchen Wieſen und Felder einſchob, war der Blick wieder ungehemmt, und da ſah Achim von Malten einen Reiter, den er ſofort von weitem erkannte. Es war Roberta Olbers. Sie ritt in kurzer Hoſe und flotter Jacke; die weiße Baskenmütze, die ſie am liebſten trug, lag wie ein flaches, kleidſames Tuch über ihrem ſchwarzen Haar. Schon kam Roberta näher. Zorn erfüllte ſie. Sie dachte an Marlene Werner, dachte an den Handkuß, den Achim vergangene Nacht der Geſellſchafterin gegeben. Ach, wenn ſie gekonnt hätte, wie ſie gewollt, wäre Marlene Werner noch zur gleichen Stunde von ihr aus dem Schloß gejagt worden! Dieſe unſcheinbare Perſon verſtand es anſcheinend beſſer als ſie, die Männer zu betören. Ein Störenfried war ſie hier; ſie mußte fort. So ſchnell wie möglich. Wenn ſchon ein flüchtiger Tag einen Mann wie Malten ſo verändern konnte, würde die Hochzeit nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Sie hielt auf den Gutsherrn zu, zwang ſich, ein er⸗ ſtaunt frohes Geſicht zu machen, rief ihm entgegen: „Wie freue ich mich, Achim, dich endlich im Sattel zu ſehen! Gottlob, nun biſt du auf dem Wege zur Beſſerung!“ Sie ſchlug ſich auf den Mund.„Verzeihung, daß ich in unſer Kindheits⸗Du zurückfiel, aber meine Freude iſt übergroß.“ Er reichte ihr die Hand. Es gefiel ihm, daß ſie ſich ſo ſehr freute, weil er nach ſehr langer Zeit zum erſten Male wieder ausritt. Er ſagte: „Dein Vater wünſchte, das Du zwiſchen uns ſollte aufhören. Meinetwegen hätte es beſtehen bleiben können.“ „Nein! Mein Vater hatte recht. Das offizielle Du zwiſchen uns hätte den Leuten allerlei Anlaß zu törichtem Klatſch gegeben. Man verſchont mich auch ſo nicht völlig damit.“ Er ſah ſie an und verſtand ſie. Richtig! Das überſah er immer, ſie war ſehr apart und raſſig. Es lag deshalb auf der Hand, daß Klatſchmäuler, durch eine vertraute Anrede irregeführt, vielleicht Beziehungen zwiſchen ihr und dem unverheirateten Herrn des Gutes ſuchen könnten. Er dachte an Marlene Werner und ſagte bedauernd: „Es tut mir leid, daß du meinetwegen unter Klatſch zu leiden haſt.“ Nichts weiter. Die nachtſchwarzen Augen irritierten ihn. Er wußte ja ſeit kurzem, er galt Roberta mehr als ein Kindheitsfreund, aber es war nicht ſeine Schuld. Er unterhielt ſich noch ein Weilchen mit ihr und ritt dann mit freundlichem Gruß weiter. Jetzt befand ſich Roberta im Walde. Sie ritt ſo ſchnell, wie das hier möglich war, vorwärts. Sie wollte nach Hauſe und hatte ihre Inſpektion der Feldarbeiten ſchon hinter ſich. Am Ausgang des Waldes, nach der Gutsſeite zu, ſtand ein Mann an einen Baumſtamm gelehnt. Er rührte ſich! nicht beim Näherkommen der Reiterin. Erſt als ſie dicht vor ihm halt machte, bewegte er ſich ein wenig, ſagte ver⸗ halten: 5 „Was zum Teufel iſt denn heute morgen los, Roberta? Ich warie ſchon ſeit einer halben Stunde auf dich. Erſt in der kleinen Schonung und ſeit ein paar Minuten hier.“ Sie erwiderte ſpöttiſch: „Dazu biſt du ja da, zum Warten! Im übrigen haben wir uns heute morgen nicht verabredet.“ Sie erklärte: „Malten hat mich etwas aufgehalten; er hat heute einen Spazierritt gemacht. Jenſeits des Waldes haben wir uns getroffen.“ Er lachte: „Rede doch nicht ſolchen Unſinn. Der Menſch beſteigt ſicher kein Pferd mehr, der iſt ja ſchon verblödet.“ Sie war im Sattel geblieben. Nachdem ſie ſich um⸗ geſehen, raunte ſie zu ihm hinunter: „Er iſt wirklich ausgeritten. Es ſind zwei neue Geſell⸗ ſchafterinnen im Schloß. Ja, zwei gleichzeitig, und die eine davon ſingt und ſpielt Klavier wie eine, die davon lebt, und an der hat er einen Narren gefreſſen auf der Stelle. Das Frauenzimmer iſt ſehr zu fürchten. Nach kaum einem Tag hat er ihr ſchon die Hand geküßt, und ſeiner Mutter mußte ſie noch um Mitternacht vorſingen. Er iſt ganz verändert. Jedenfalls, wenn die widerliche Perſon noch ein Weilchen im Schloß bleibt, dann auf Wiederſehen, ihr ſtolzen Träume. Dann bleiben wir immer arme Luders.“ Er verzog den ſchmallippigen, aber gut geſchnittenen Mund, und in ſeinen Augen blitzte ein böſes Licht auf. „Ich hätte dich gern als Achim von Maltens Witwe geſehen. Seine Witwe wäreſt du ſchneller geworden als ſeine Frau, und dann hätten wir uns geheiratet. Aber falls das nicht klappt, wirſt du eben ſeine Erbin werden ohne Heirat. Jedenfalls einer unſerer Pläne muß glücken, ſonſt wäre es ja überflüſſig geweſen...“ Sie unterbrach ihn ſchroff: „Still! Kein Wort weiter!“ Er brummte:„Es iſt kein Menſch weit und breit da!“ Sie erwiderte, ſich umſehend:. „Malten könnte zurückkommen. Uebrigens habe ich dir verboten, mich hier zu erwarten, und wenn du mich gar nicht getroffen, hätteſt du dich auch nicht zu wundern brauchen. Heute abend um elf Uhr im Gartenſaal können wir uns ausſprechen.“ Er nickte:„Ich werde kommen. Aber wie iſt's? Haſt du Geld bei dir? Ich ſitze böſe feſt.“ Sie ſchalt:„Du lebſt zu gut, du verdienſt genug mit. Genau, wie ſie ihn vorhin, ſo unterbrach er ſie jetzt: „Still! Kein Wort weiter!“ Sie zuckte mit den Achſeln. „Ich bringe heute abend Geld mit. Jetzt habe ich nichts bei mir.“ Er lachte:„Ich glaube dir nicht; aber gib mir wenig⸗ ſtens einen Kuß.“ Sie ſchalt:„Du biſt verrückt!“ Im ſelben Augenblick ſprang er geſchickt hinter ſie auf das Pferd und küßte ſie. Nur auf das rechte Ohr, denn durch eine raſche Bewegung entzog ſie ihm ihren Mund. Sie hob drohend die Gerte. „Du biſt ja toll geworden! Wo bleiben unſere Pläne, wenn du mich öffentlich blamierſt?“ Er ſah ſie ernſt an. „Du, Roberta, ſchlage lieber nicht zu! Ich rate dir gut.“ Er ließ ſich vom Pferde gleiten.„Heute abend mehr darüber. Wehe dir, wenn du ein falſches Spiel treibſt, Weib. Ich habe manchmal die verflucht unangenehme Idee, ich diene dir nur noch als Mittel zum Zweck, nach⸗ dem du die Liebſchaft mit mir ſatt bekommen. Mag dir der Himmel gnädig ſein, wenn ich mich nicht irre. Alſo heute abend am alten Platz.“ Er wandte ihr den Rücken zu; ſie ritt weiter— lang⸗ ſamer als vorher, und ihr Geſicht war entſtellt von einem Haß, den der Mann wohl ſchon ein wenig ſpürte, an den er aber doch nicht glaubte, weil er nicht daran glauben wollte, weil er Roberta Olbers liebte. J Er durchquerte den Wald; über einen Feldweg ging er nach Hauſe. Sein Zuhauſe lag jenſeits der Grenze. Ein kleines Gehöft war es. Bernd Bruſſak hatte es für eine ganz geringe Summe gekauft. Eine leichte Steifheit im linten Arm, von einem Sturz herrührend, verbot ihm, weiter als Artiſt durch die Welt zu reiſen. Von Kind an zog er durch die Länder, jonglierend, reitend und am Trapez tollkühne Saltos ſchlagend. a Er war jetzt fünfundvierzig Jahre alt, war äußerlich das, was man einen intereſſanten Mann nennt, und als er und Roberta einander zufällig kennenlernten, begann ein Liebesſpiel zwiſchen ihnen, das bei dem Manne zu tiefem Ernſt wurde, ihr aber bald monoton ſchien. Der intereſſante Mann, dem ſie ſich allzu ſchnell gegeben, gefiel ihr längſt nicht mehr. Sie ſah immer deutlicher die kleinen Falten, die um ſeine Augen lagen wie dünne, kreuz und auer laufende Striche, und ſah immer deutlicher die Für⸗ chen, die ſich von ſeinen Naſenflügeln zu den Mundwinkeln zogen. Sie ſah auch immer deutlicher, wie ſorgfältig er ſein Haar zurechtlegte, um ſeine Spärlichkeit zu ver⸗ bergen. Sie hielt nur noch aus Klugheitsgründen zu ihm. Sie wußte, er ließ ſich nicht einfach beiſeiteſchieben, denn ihm lag an der Erfüllung der Pläne, die ſie einmal mit ihm geſchmiedet, und das Dümmſte war, er liebte ſte. Und dann gab es noch mancherlei, was ſie zuſammenhielt. In den nächſten Tagen wiederholte Achim von Malten ſeine Ausritte. Er fing auch an, ſich um die Gutsarbeiten zu bekümmern. Roberta Olbers wurde immer zorniger auf Marlene. Sie kam wenig mit ihr zuſammen; aber es beſtand kein Zweifel mehr, die Herrin von Maltſtein würde ſie ſelbſt nicht werden, wenn ſich alles ſo weiter entwickelte. Die Ausſicht, den bisher ſo energieloſen Achim von Malten auf die eine oder andere Weiſe zu gewinnen, war vorbei. Aber ſie ſchmievete ſchon längſt neue Pläne. Ihr Haß und Bernd Bruſſak mußten ihr helfen. (Fortſetzung folat. rau und ihre Dem neuen Jahr. Ein neuerſtandenes, ein einig Volk— So harren mutig wir vor deinen Toren, Ein Volk, das auch den Glauben wiederfand An ſich, den es faſt ganz verloren; Das ſeine Ehre aus dem Staube hob, In dem zerfetzt ſie lag und wundgetreten, Das heute gläubig auf zur Sonne ſchaut, Das wieder lernte zu dem Herrgott beten. Mach auf, uns, neues Jahr, die Tore weit; Wir wollen treten über deine Schwelle Bei deutſcher Glocken brauſendem Geläut, Umflutet von der Hoffnung gold'ner Welle: Wir breiten keine Wünſche vor dir aus, Die nicht des Friedens Sehnſucht in ſich tragen. O wolle gnädig, neues Jahr, um ſie Schirmend und ſchützend deinen Mantel ſchlagen. Silveſterpunſch. Eine heitere Geſchichte von Jutta Wilfing. Molly ſollte ſich mit Rolf Bergt verloben. Es war der Wunſch ihres Vaters, des Rittergutsbeſitzers Oswald Moenius. Rolf Bergt ſollte ſich mit Molly verloben. Es war der Wunſch ſeines Onkels Heinrich Bergt, deſſen umfänglichen Beſitz er einmal erben ſollte. Rolf und Molly waren Jugendgeſpielen und gute Kameraden. Aber deshalb war doch nicht geſagt, daß ſie ſich 115105 verloben mußten. Ganz im Gegenteil: Rolf, der luſtige Rolf Bergt, der in jeder Hinſicht für Wechſel und Be⸗ wegungsfreiheit ſchwärmte, fühlte nicht den mindeſten Beruf zum Ehemann in ſich. Warum auch hätte er mit ſeinen fünf⸗ undzwanzig Jahren ſich ſchon verheiraten ſollen? Dazu war nach ſeiner Anſicht auch mit vierzig noch Zeit. Und war Molly Hausherr auffahren ließ. Die Zeit verlief in der animierteſten [Stimmung. Ja, man war um ſo geſpannter, als der Haus⸗ herr unter allerlei launigen Reden eine große Ueberraſchung zum Jahresſchluß in Ausſicht ſtellte. Je weiter übrigens der Uhrzeiger vorrückte, deſto mehr ge⸗ wahrte man an dem Hausherrn eine nervöſe Unruhe, die ſich von Minute zu Minute ſteigerte. Als es bald auf Mitternacht ging, erhob er ſich in Begleitung ſeiner Gattin und Mollys und begab ſich hinaus, um, wie es ſeit jeher Brauch war, den Punſch ſelbſt zu bereiten. „Sei unbeſorgt, Molly“, ſagte er,„deine Verlobung wird gefeiert. Rolf muß jetzt jeden Augenblick eintreffen. Hole mir jetzt mit Minna den Korb mit den Flaſchen aus der Speiſe— kammer.“ Kaum war Molly, ſeiner Weiſung folgend, gegangen, als es klingelte.„Aha, der verſpätete Herr Bräutigam“, meinte Moenius befriedigt. Aber ſtatt deſſen kam der Diener mit einer Depeſche, die er dem Hausherrn, der ſich bereits an dem großen Keſſel voll dampfenden Waſſers zu ſchaffen machte, auf ſilber⸗ nem Tablett reichte. Während Moenius das Telegramm durch⸗ flog, lief ſein Geſicht ſo rot an wie eine reife Tomate.„Da ſoll doch gleich...“, ſagte er, den Reſt verſchluckend. indem er ſeiner Frau das Telegramm reichte. Beſtürzt las dieſe ſolgendes:„Pech gehabt, Zug verſäumt. Kann vor morgen mittag nicht zurück ſein. Höhere Gewalt leider. Allerſeits Proſt Neujahr, Rolf.“ Während ſie noch ratlos auf ihren Mann blickte, gab es draußen plötzlich ein Poltern und Klirren; und als man die Tür aufriß, zeigte ſich die Beſcherung. Molly hatte den Korb fallen gelaſſen, ſo daß die Flaſchen ihren Inhalt über den Eſtrich ergoſſen. Moenius drohte zu platzen.„Zum Kuckuck nochmal“, ſchrie er Molly an,„konnteſt du nicht achtgeben? Was machen wir jetzt nur? Es iſt mir heuer ein Silbeſter, das der und jener holen mag! Man blamiert ſich ja vor den Gäſten bis auf die Knochen! Erſt kein Bräutigam, wo man ſchon ſo viel von der Ueberraſchung gefaſelt hat, und jetzt noch nicht mal ein Silveſterpunſch. Wo ſoll ich nun neuen Stoff herkriegen, he?“ Marzipanſchwein. Man ſteckte ihm einen kleinen Briefunſchlag auf den Rücken. Auf dem ſtand:„Viel Glück!“ Doch was darin war, erfuhr unſer Schweinchen nicht. Denn jetzt ging alles holterdiepolter! Morgen war ja Silveſter und bis dahin mußten ſie fix und ſertig im Laden ſtehen. Die Leute kaufen die kleinen Glücksſchweine ſo gern. Denn etwas Glück kaun doch wohl jeder im neuen Jahre gebrauchen. Meiſt ſogar eine ganze Portion mehr als im vergangenen. * 45„Das da hinten möchte ich haben!“ klang eine Mänter⸗ ſtimme. Dabei deutete eine Hand auf unſer Glücksſchweinchen „Was hat das denn auf dem Rücken?“ wollte die Stimme wiſſen. „„Ein Kuvert mit einem Glückslos!“ meinte lächelnd die Ver⸗ käuferin.„Natürlich kein echtes!“ fügte ſie erklärend hinzu. „Das kann ich mir denken“, lachte die Stimme,„daß mau bei einem Marzipanſchweinchen nicht auch noch ein Originalloe extra erhält! Alſo packen Sie mir bitte das da ein!“ Sorgſau verpackt wanderte es in eine große Paletottaſche. Dann würde es bald danach wieder ausgepackt. Man ſteckte einen gefalteten Zettel in den kleinen Briefumſchlag. Und wieder wurde es inn das Seidenpapier gehüllt. Auf einmal wurde ſein Gefängnis geöffnet.„Nein, wie niedlich!“ tönte eine helle Stimme. Die aber klang entſchieden weiblich. Da ſtand das Schweinchen auch ſchon auf einem zier⸗ lichen Handteller. Der wax ſaſt ſo roſig wie es ſelbſt. Neu⸗ gierig guckte es ſich um. Das Zimmer war nicht allzu groß und ſehr elegant war es auch nicht. Dafür aber doppelt ge⸗ mütlich. Die männliche und die weibliche Stimme aber waren jung miteinander verheiratet., Silveſter aber feierte mau daheim, weil es eben zum Ausgehen nicht langte. „Aber Walter, was iſt denn in dem kleinen Brieſumſchlag, auf dem„Viel Glück' ſteht?“ erkundigte ſich Frauchen. „Nachſehen, Schatz!“ lachte der junge Gatte. Da zog Marlies bean Finger ein eng zuſammengefaltetes Blatt Papier „Das iſt ja ein Los, Walter!“ meinte ſie verwundert. ladacduandtdtgdddatatattegttatgi faldännmundnahubnngdscdgandndnnngtuannatdan 5 Sänger⸗ VVVC7˙˖7•7 — 0 0 gegr. 1872 Am Meufahrstag, abends 8 Uhr in den Eveiſchützſälen Heujahrs⸗ Unterhaltungsabend Wir laden hierzu unſere werten Mitglieder nebſt Angehörigen herzlichſt ein und bitten um recht zahlreiches Erſcheinen. Der Vorſtand. Verloſung oder eine ſonſtige Geldſammlung findet nicht ſtatt. Zur Deckung der Unkoſten wird lediglich ein Eintrittsgeld einſchl. Programm von 25 Rpfg. erhoben. ff. Einheit Aeaenanntdantün tan unaagdudtaattegtauttat 2 4 0 8 Freiwillige Feuerwehr Am Samstag, den 30. Dezember, abends 8 Uhr findet im Saale zum Löwen unſer diesjähriger Familien⸗Abend ſtatt. Wir laden hierzu unſere werte Aktivität ſowie Muſik u. hee cg Bekanntmachung. Betreffend: Verbot von Abgabe von Feuer⸗ werkskörpern. Im Hinblick auf den bevorſtehenden Jahres- wechſel machen wir auf die Vorſchrift der Ver⸗ ordnung, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend vom 21. September 1905, beſonders auf§ 26 dieſer Verordnung aufmerkſam. Hiernach iſt die Abgabe von Sprengſtoffen an Perſonen, von welchen ein Mißbrauch zu befürchten iſt, beſon⸗ ders an Peſonen unter 16 Jahren, verboten. Dies gilt beſonders auch von ſolchen Feuer⸗ werkskörpern, mit deren Verwendung eine er⸗ hebliche Gefahr für Perſonen oder Eigentum verbunden iſt— Kanonenſchläger, Fröſche, Schwärmer und dergleichen. Zuwiderhandlungen ſind nach 8 36 der genannten Verordnung ſtrafbar. Zum neuen Jahre empfehle: Glückwunsch Karten in grosser Auswahl. Regensburger Marien⸗Kalender und Lahrer Hinkender Bote. Joh. Schweikart Papierhandlung. Wir haben unſere Beamten angewiefen die Beachtung dieſer Vorſchriften ſtreng zu über- wachen und bei Uebertretungen Strafanzeigen zu erſtatten. Viernheim, den 27. Dezember 1933. Heſſiſches Polizeiamt Viernheim. J. V. Kühne. Amicitia 09 E. V. V'heim. U Sportplatz im Wald mit 0 e Reſt.„Zur Waldſchenke“ Waldſportplatz Viernheim. Sonntag, den 31. Dezember nachm./ Uhr großes Freundſchaftsſpiel gegen . 0 Großes Lager Woſch⸗ uud Schlachtkeſeel von Mk. 38.50 an. Schloſſerei Hoock Ludwigſtraße —..... ⅛ ˙¼ũ9L!§ n ⅛ Ä 5 5 1 52 127 7 1 17 Mit le 5 hoffe. 5 7* f; ü a1.. ö N auch ein liebes, nettes, achtzehnjähriges Ding mit ihren„Mit letzterem kann ich aushelfen, Herr Moenius“ ließ ſich„Und ſogar ein echtes, Liebling!“ erklärte Walter.„Selbſt⸗ z Spielmannszug und deren Angehörigen ergebenſt ein. Wangengrübchen und den hübſchen grauen Augen— du lieber Gott, ſo gab es auf der Welt noch ſoviel andere nette junge Dinger, daß es doch zumindeſt langweilig war, zeitlebens nur mit einer vorliebzunehmen. s Freilich, mit dieſen Anſchauungen durfte er dem Onkel nicht kommen. Denn eben die Junggeſellenuntugenden des Neffen ließen Luft ja eine baldige eheliche Verbindung für den jungen Luftikus erwünſchen, um ihn auf dieſe Weiſe zu einem geſetzten Menſchen zu machen. Die Sache war aber noch in anderer Hinſicht verwickelt. Denn nicht nur Rolf hatte keine Luſt, ſich an Molly zu binden, auch Molly hegte für den Kindheitsgeſpielen keine tieferen Ge— fühle. Ihr kleines Herz gehörte bereits einem ganz anderen an, nämlich dem Gutsadjunkten Fritz Langhammer.— Das wußte Rolf Berg ſehr wohl, denn ihm hatten ſich die beiden jungen Leute in ihrer Herzensnot anvertraut. Allerdings war jener Umſtand auch den Eltern von Molly nicht verborgen ge— blieben und gerade das hatte Moenius veranlaßt. mit ſeinem alten Freunde die bewußte Verbindung zu vereinbaren. Der zunge Bergt, im Hintergrund die prächtige Beſitzung des alten Bergt— das war ein ganz anderer Heiratskandidat als ſo ein Gutsadjunkt. der nichts hatte als beſteufalls ſeine Tüchtigkeit. Um noch ein übriges zu tun und der fatalen Sache ſo oder ſo die Spitze abzubrechen, hatte Moenius den Adjunkten für Neu⸗ jahr die Stellung gekündigt. Er bedauerte es zwar im ſtillen, denn außer der unpaſſenden Neigung zu Molly gab es an dem energiſchen, zielbewußten und fleißigen jungen Mann nichts auszuſetzen— aber beſſer war beſſer. 0 Von Bergi Senior hatte er zudem kürzlich die feſte Zu⸗ ſicherung erhalten, daß dieſer läugſtens bis Silpeſter Rolſ ge⸗ nügend breitgeſchlagen haben werde, um ihn für ſeine Pläne willfährig zu machen;: ſo ſand es denn Mama Moenius ihrer- ſeits wunderſchön, den alljährlichen Silveſterrummel, den man auf Haus Moenius zu verauſtalten pflegte, dazu zu benutzen, das freudige Familienereignis einem großen Kreis geladener Jäſte bekanntzugeben. f Eine richtige Silveſterverlobung ſollte es werden mit Punſch und köſtlich duftenden Pfannkuchen. Die verſtand niemand ſo prächtig zu backen wie Mama Moenius, und im Punſchbrauen war Herr Mocnius geradezu Meiſter. Und da es noch ein bißchen parriarchaliſch guf dem Gutshof zuging, ſo traf man zu der bevorſtehenden Gaſterei bereits Wochen zuvor umfang⸗ reiche Vorbereitungen. Freilich, Molly lief einige Tage mit verheulten Augen herum, ſah ſie doch das Unheil— und als ſolches empfand ſie die aufgezwungene Verbindung— un— abwendbar näherkommen. Eines Tages aber war Rolf Bergt gekommen und hatte lange und heimlich mit Molly geredet. Als er wieder ging, zeigten Mollys Mienen eitel Sonnenſchein. Herr und Frau Moenius waren ſehr befriedigt, denn was ſonſt konnte die Wandlung bewirkt haben, als daß die beiden Leutchen ſich end⸗ lich ausgeſprochen und doch noch gefunden hatten. „Siehſt du“, ſagte Moenius einige Tage darauf zu ſeiner Gattin,„nun hat ſich unſere Kleine den Adjunkten doch aus dem Kopfe geſchlagen. Ja, ich wußte es doch. Bei ihm freilich jcheint das Uebel tieſer zu ſitzen. Der arme Junge kann einem ordentlich leid tun. Ein ſo nüchterner Menſch er auch ſonſt iſt, letzt ſcheint er ſich dem ſtillen Suff zu ergeben. Wenigſtens erzählt mir der Verwalter, daß ſich der Menſch in allerletzter Zeit vom Boten ſtändig mehrere Kognakflaſchen bringen läßt. Er muß ſchon eine förmliche Batterie beiſammen haben. Und zwar datiert das, wie ich höre von dem Tage her, da ſich Rolf und Molly ausgeſprochen haben. Offenbar gibt Langhammer ſeine Sache nun endgültig verloren und verſucht ſeinen Kummer mit Schnaps zu betäuben. Uebrigens“, ſchwenkte er auf ein anderes Thema über,„laß mich nicht vergeſſen, Eleonore. daß auch ich dem Boten morgen Auftrag gebe, uns eine Anzahl Flaſchen Weinbrand aus der Stadt mitzubringen. Die Guts⸗ nachbarn mit ihren Familien haben vollzählig zugeſagt, da werden ſchon tüchtige Mengen Punſch draufgehen, um ſo mehr, als es eine Verlobung zu begießen gibt.“ 4 Unter ſolchen Vorbereitungen kam der Silveſterabend heran. Seit Tagen lag dicker Schnee auf der Erde, ſo daß unaufhörlich vor dem Gutshof klingelnde Schlitten vorſuhren, denen die an⸗ kommenden Gäſte entſtiegen. Die alte, bewährte Mamſell hatte mit dem Stab der Mägde alles, was Küche und Keller bot, aufs beſte zugerichtet; nur die Pfannkuchen ſelbſt zu backen, ließ ſich die Hausfrau nicht nehmen. Schließlich waren die Gäſte vollzählig verſammelt, nur einer fehlte zum nicht ge⸗ ringen Aerger des Hausherrn— Rolf Bergt. „Was willſt du, alter Junge“, ſagte Bergt Senior achſel⸗ zuckend, indem er den Freund beiſeite nahm,„ich hatte ohne⸗ dies meine Not mit ihm, ihn ſo weit zu bekommen, daß er in unſere Pläne willigt Da konnte ich ihn beim beſten Willen von der Skitour nicht auch noch zurückhalten, die er bei dem prächtigen Winterwetter nun einmal zu unternehmen ſich in den Kopf geſetzt hal. Gehen wir immerhen ruhig zu Tiſch. Er verſprach mir, mit dem letzten Zug beſtimmt da zu ſein— immer noch Zeit genug, um zum Jahreswechſel die Ver⸗ lobung bekanntzugeben.“ Und ſo ſetzte man ſich zur Tafel und ſprach ebenſo ausgiebig den Speiſen wie den diverſen Flaſchen Rotſpan zu, dee der da eine Stimme aus dem Hintergrund vernehmen. Da ſtand, als man ſich umdrehte, der Gutsadjunkt, und obgleich er ſich ernſt zu ſein bemühte, blitzte doch etwas wie Uebermut aus ſeinen Augen. „Ach ja“, rief Molly, ſich ſchmeichelnd an den Vater lehnend, der Herr Adjunkt ſoll uns aushelfen. Und gelt, Papachen“, ſetzte ſie ſchelmiſch hinzu,„einen Bräutigam, der ſich am Ver⸗ lobungsabend auf einer Skitour verſpätet, kann Fritz Lang⸗ hammer zur Not auch noch erſetzen. Denn du wirſt doch gewiß nicht von ihm behaupten wollen, daß er nicht ſtets pünktlich zur Stelle ſei, wenn man ihn braucht?“ Moenius, der blitzartig die ganze Sachlage durchſchaute, ſah mit gerunzelten Brauen von einem zum andern.„Alſo ab— gekartete Sache, um mich zu überrumpeln— was? Das Ganze mit dem Flaſchenzerbrechen und ſo fort?“ „Eine abgekartete Sache, jawohl“, gab der Adjunkt zu.„Ein Komplott, wenn Sie wollen, zwiſchen drei Menſchen. Denn es taugt nicht, zwei zuſammenzuzwingen. die ſich nicht mögen, und dafür zwei zu trennen, die ſich innig liebhaben.“ „Sie ſind freimütig, junger Mann“, ſagte Moenius.„Na, aber das gefällt mir an Ihnen. Alſo meinetwegen— bringen Sie Ihren aufgeſpeicherten Alkohol! Alles Weitere wird ſich finden.“ So kam es, daß. als die Neujahrsglocken durch die Silveſter⸗ nacht ſchwangen, man im Hauſe Moenius doch noch ein junges, glückliches Paar mit vorzüglichem Silveſterpunſch hochleben ließ.. Alle Reujahrs⸗ und Silbeſterſitlen. . Bei den alten Römern beſtand die Sitte, am Neujahrstage Forgeſetzte, Steuerpächter und hohe Beamte zu beſchenken Während der Kaiſerzeit pflegten angeſehene Bürger ſogar dem Beherrſcher Neujahrsgeſchenke zu überbringen. Im Jahre 19 nach Chriſti gelangte auf dieſe Weiſe der erſte Tiger, den die damalige Weltſtadt zu ſehen bekam, als Geſchenk eines indiſchen Fürſten nach Rom. Von Kaiſer Hadrian wird berichtet, daß er am Neufahrstage perſönlich vor ſeinem Palaſt ſtand, um die vielen ſchönen Geſchenke, die ihm aus allen Teilen der damals bekannten Welt zugetragen wurden, ſelbſt in Empfang zu nehmen. 15 Während des Mittelalters hatten die Wahrſager und Traumdeuter am Silveſterabend ihren großen Tag. Es war Sitte, das aus Blei Gegoſſene noch in der Neujahrsnacht zum Deuter zu tragen und ſeine Wahrſagungen zu vernehmen. b Der Brauch, am Silveſtertage der Frau das uneingeſchränkte Regiment im Hauſe zu belaſſen, findet ſich während des ganzen Mittelalters vor. Am letzten Tage des Jahres durfte die Frau ganz nach Gefallen handeln, um bei Anbruch des neuen Jahres dieſes Vorrecht wieder an den Gemahl abzutreten. Wir denken wohl oftmals im ſtillen, daß Neujahr und die darauf folgenden Tage mit ziemlichen Unkoſten und Ausgaben verkunden ſind. Dies war in früheren Zeiten weitaus ſchlimmer. Am Neujahrstage gingen ehemals nicht nur die uſtet, Stadtmuſikanten, Chorknaben und Stadtarmen, ſondern auch Nachtwächter, Lampenanzünder, Abdecker, ja ſogar der Henker ſammeln, um ihr Scherflein für die während des ganzen Jahres der Allgemeinheit geſpendeten Dienſte einzufordern. Ein luſtiges und ausgelaſſenes Treiben ſcheint zu jeder Zeit in der Neujahrsnacht geherrſcht zu haben. Wie toll es jedoch zuging, iſt aus einer im Jahre 1779 erſchienenen preußiſchen Polizeiverordnung erſichtlich, die das Abfeuern von Piſtolen⸗ und Gewehrſchüſſen zu Silveſter bei hoher Strafe verbieten mußte. Fr. Glüchsſchweinchen feiert Silbeſter! Von J. Adams. Zwei— vier— fünf— ſechs Dutzend! Eine ganze Kolonne marſchierte ins Leben hinein! Lauter roſige Ferkelchen. Wirklich, ſie ſahen aus, als wären ſie eben erſt, friſch geboren. Und das waren ſie auch, wenn auch aus Marzipan. Sie waren ſozuſagen fabrikneu: aus ſüßer Marzipanmaſſe durch höchſt kunſtreiche Maſchinen entſtanden. Ueberhaupt waren ſie etwas ganz Beſonderes. Wenigſtens fanden ſie das ſelbſt. Denn es wuren ja leine gewöhnlichen Marzipan⸗ ſchweinchen, ſondern kleine Neujehrsglücksſchweine. Jedes aber bekam irgendein Glücksſymbol mit auf den Weg ins neue Jahr. „Was ſie mir wohl mitgeben werden?“ überlegte ein nied⸗ liches Schweinchen, das als letztes in der langen Reihe ſtand. Neugierig muſterte es ſeine Gefährten. Die meiſten hatten ſchon ihre Neujahrswünſche mitbekommen. Stolz trugen die einen ein vierblättriges Kleeblatt im roſigen Mäulchen. Oder ein blinkendes Goldſtück. Das war zwar nur aus vergoldeter Pappe, aber es ſah ſo hübſch echt aus. Andere ſchleppten ſogar ein Säckchen mit Goldſtücken auf dem Rücken. Manche hatten auch nur einen Zettel, auf dem ſtand mit goldenen Buchſtaben: „Proſit Neujahr!“ „Gleich bin ich an der Reihe!“ freute ſich unſer kleine redend war das nicht darin, ſondern nur ein als Los bedruckter Zettel. Ich aber habe uns das Los gekauft. Vielleicht bring; es uns Glück im neuen Jahr. Marlies! Aber nun komm. ſouſt wird der Punſch kalt!“ War das ein herrlicher Abend, den unſer Glücksſchweinchen verlebte! In der Zimmerecke ſtand ein allerliebſtes Chriſt⸗ bäumchen. Das ſtrahlte hell im Kerzenglanz, als die Uhr zwölf⸗ mal ſchlug und von allen Kirchtürmen die Glocken jubelnd ein neues Jahr verkündeten. Da ſah das kleine Glücksſchwein, wie ſich zwei Menſchen ſo recht von Herzen küßten. Und ſo etttzas tut auch einem Marzipanſchweinchen aut... „Willſt du es denn nicht aufeſſen, Schatz?“ fragte der funge Ehemann. a Doch die blonde Marlies meinte:„Laß es mich aufbewahren, Walter! Vielleicht bringt es uns wirklich Glück!“ Und ſo über lebte das kleine Glücksſchwein noch Silveſter, Neujahr und manchen Tag des neuen Jahres. Das aber war ſein Glück. Denn eines Tages... Seht, wenn ich euch nun erzählen würde, daß juſt das Los, das unſer Schweinchen Marlies gebracht, das Große Los ge⸗ wonnen hätte, ſo wäre das ganz ſicher geſchwindelt. Aber ge⸗ wonnen hat das Los dennoch. Wenn es auch keine vierſtellige Zahl war, ein nettes Sümmchen war es doch. Wieviel Wünſche lange, vergeblich gehegt, konnte man ſich nun erfüllen! Wieyſel tützliches und Schönes dafür anſchaffen! Unſer Glücksſchweinchen aber erhielt einen richtigen Ehreu⸗ platz in dem Glasſchrank mit den vielen hübſchen, alten Sachen Da ſtand es nun und blickte ſtolz in die Welt hinein. Deun es iſt kleine Kleinigkeit, Glück gebracht zu haben! Und wenn es nicht aufgegeſſen worden iſt, ſteht es ſicher noch heute da... Sprüche zu Silveſter. Zum Silveſter ein gut' Gewiſſen, Iſt beſſer als Punſch und gute Biſſen. (Volksſpruch.) 21. Ein Jahr ſollt's ſein?— Ein Blitz war es! Er Das Jahr hatte ein weites Maul und großen Magen (Bauernſpruch.) E Gleich vollen Segeln flieh'n die Jahre Mit ihren Augenblicken fort. .(Frhr. v. Creutz, 1753.) Wir rollen flüchtig, Poſtumus, Poſtumus, die Jahr' hinunter! (Quint. Hor. Flaccius * Silveſter, letzter Tag des Jahrs, Du Bild des letzten Lebens! Lehr', o lehre mich, Daß nicht mein Leben einſt ſei Gefloh'n und verſchwunden Wie das verſchwundene Jahr! (Klopſtock.) Silveſter⸗Kuchen und Silpefer⸗Torlen. f. Silveſter⸗Sandlranz. 300 Gramn oder gllerfetuſte Margarine rührt man mit 300 Grau. deſiebtem Zucker und dem Gelben von 7 Eiern zu einer ra, ſchaumigen Maſſe. Dann würzt man ſie mit 3 Löffeln Arrak oder Jamaika⸗Run, dem Abgeriebenen einer halben Zitrone, 4 Löffeln Roſenwaſſer und einer Priſe Salz. Nun fügt man abwechſelnd 7 Pfund Kartoffel- und 7 Pfund ſeinſtes Weizenmehl hinzu und rührt alles zuſammen noch einmal recht duftig, ehe man den feſt⸗ geſchlagenen Schnee der Eier durchmengt. In eine gut ge⸗ butterte Kranzſorm gefüllt, bäckt man den Kuchen bei Mittel- hitze in längſtens einer Stunde gar und ſtürzt ihn ſehr vor⸗ ſichtig. Man verziert ihn mit Zucker- oder Schokoladenguß. f. Punſchtorte. Man rührt 400 Gramm Butter oder beſte Margarine zu Sahne, gibt 400 Gramm feinen Zucker und 10 Eidotter hinzu und rührt das Ganze mit einem flachen Holzlöſſel mindeſtens eine halbe Stunde nach derſelben Rich⸗ fung. Die Maſſe, die ſchaumig ausſehen muß, würzt man mit dem Abgeriebenen einer halben Zitrone und dem Saft einer ganzen, und mit einem Weinglas voll Arrak oder Punſcheſſenz. Dann fügt man unter fleißigem Rühren 400 Gramm Maßzens und zuletzt den ſeſtgeſchlagenen Schnee der 10 Eier hinzu. Die Maſſe bäckt man in einer Tortenform, die ſehr gut ge⸗ buttert ſein muß, bei Mittelhitze etwa eine Stunde, und e⸗ ſtreicht ſie mit einer Punſchglaſur. Dieſe bereitet man aus einem großen Eiweiß, einem halben Pfund Zucker, ein wenig Zitronenſaß unn einem Gläschen Punſcheſſenz. Die Paſſivität(Gründer und Ehrenmitglieder) und deren Angehörigen, die ſonſt nicht oft mit uns in Berührung kommen, laden wir ganz beſonders zu unſerem zeitgemäßen Familienabend ein, und hoffen ganz beſtimmt auf ihr Erſcheinen. Eintritt frei! Offene Getränke! Saalöffnung 7 Uhr. Anzug 1. Garnitur: Der Vor ſtand. eee eee Alle Druckarbeiten 190 fur Handwerk, Industrie, Vereine, Private schnell und billig Buchdruckerei Johann Martin Adolf Hitlerstraße 36 Telefon 117 cee I Aahnndttitennatshnttatattttattt r 2 sel Fümosia-üfzen Nie Beste Lemiauelle mit Leereiſenzündung ö Fumoſin-Blitzpulver dazu, äußerſt preiswert. Meteor-Heimlampe, kompl. mit 500 Watt, Nitrophot-Lampe Pola I. Miakenbach J. 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Mit großer Hochſpanuung erwartet Biern-* 5 e heim den neuen Ramon Rovarro Spitzen Tanfilm. Staat eine ſolche in Höhe von 12.— Mk. pro Der Liebling aller Filmfreunde. Hund erhoben. Wer ſeinen Hund abzuſchaffen gedenkt, muß 0 5„ 2 5 der* Wel lach 5 dies bis Ende dieſes Monats tun und bei uns 7 W 5 35 die Abmeldung tätigen, da ſämtliche ab 1. Januar 5 ö 190 en 11 en 0 mungen 1934 angemeldeten Hunde für das ganze Ka⸗ 10 7 lenderjahr 1934 verſteuert werden. ö 1 Bei dieſer Gelegenheit machen wir auch 5 8 7 N n 0 1 g 9 1% darauf aufmerkſam, daß die Hundebeſitzer ver- 17 75 N An I N f ul. wur P95 Er era Cg. pflichtet ſind, die erworbenen Hunde innerhalb F,. 9 70 14 Tagen anzumelden. Vielfach wird die Auf⸗ 8. 4 A N 88 38 5 8 152 4 faſſung vertreten, daß junge Hunde erſt nach— 125— Ablauf eines Vierteljahres anzumelden ſeien. AN N N N 5 5 0 0 1 besen ab J. Januar 1934 7 AZuwiderhandlungen gegen dieses Gesetx, sei es vom Verlag oder Inserenten, sind strafbar Dies trifft jedoch nur zu, wenn es ſich um junge ö N N Hunde handelt, die von eigener Hündin geboren n n ſind, die dann ein Vierteljahr bei der Hündin i DD 2 22 2— N belaſſen werden können. Wenn alſo ein jungen 7 V= 8 N Hund erworben wird, iſt er innerhalb 14 Tagen 9 1 A 7 N bei der Bürgermeiſterei anzumelden. Wird die 5 GD g 5 e 9 880 8 0 40 9 0 Anmeldung unterlaſſen, ſo macht ſich der Beſitzer 7 W N 7 755 0 N 4 8 4, 9 ſtrafbar. Die Strafe beträgt den ſünffachen 6 8 2. 0 0 40 E I 0 In kraten⸗ bi le E mit den A 650 1 8 Betrag der Hundeſteuer und kann im Unein: ce e N N W 7 4 2 N. bringlichkeitsfalle in Haft umgewandelt werden. 8 N N 9 41 i 1 1 f Viernheim, den 27. Dezember 1933. n e e 800 88 7 N87. 5 7 N 1 1 gte ö ö eſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim 55 0 N, 5 5 N„Laſpalkig 8 e i 5. a N 2 8 ſſiſch ge 9 10 8 7 ⸗ i eee e 2⸗ſpal tig— 46 mm. breit Z⸗ſpaltig S 69 mm. breit A⸗ſpaltig 8 93 mm. breit E ine Zeitungs ⸗Seite In komm. Vertretung: Bechtel. 8 5 5 28 5 5 iſt in 12 Spalten geteilt peubaus besitzer N N 12 5, 9 Ii 00 2 mm hoch Größe 1 Größe 1 Größe 1 Nach der neuen Verordnung der Heſſ. 1 25 8895 170 Imal 40 Pfg 20 mm boch 20 um hoch 20 mm hoch Regierung über die Senkung der Grundſteuer für N 0 5 2— 0 b imal 80 Pfg., 2mal 1.60 1mal 1.20, Amal 2.40 Imal 1.60, 2mal 3.20 1 5 ad 5 7 5— e* 40 10 eee 5 87 9 Y— 1 5 Mal 80 Pfg. ö ee 1 Neuhausbeſitz vom 29. Nov. 1933 ſind alle Neu- 40 N 6 1 7.. 655 e FErmässigte Grundpreise: „Autohanditen“ 0 0 San er 1 Leit. Die grüßte 1090 55 in 1 ch. 135 bis*,* A 77 1 8 a) Vereins-Anzeigen ensation, die je da war. g 930 erbaut wurden, a Oktober von 8 4 I, 527 N⸗ 1 e 5 8.9 101 11 51 9 1 84 A 2 0 20 1 Größe 2 a Größe 2 rb mm gelle ohne Nahr Der Mann ohne Nerven. Amerikas der Gemeinde-Grundſteuer befreit. Unſere Mit- Buck Jones tollkünnster Sensations darsteller][Tgilieder d 8 len d 5 5 Größe 2 0 glieder der hieſigen Ortsgruppe wollen davon 2 5 4 5 7 N i röße mull jeder Filmtreund gesehen haben.— 100% Sensationen g N i 30 U 0 h 30 mm hoch 1 30 mm boch Kino⸗Anzeigen f ö 30 mm hoch 1½ Pfg. pro mm-⸗Zeile 100% Kiebe, 100% kumor, 100% Spannung. 200 Him. femno kentnis nehmen und die roten Gemeindeſteuer⸗ 5 Im 2. Teil: d eseettel gelegentlich auf dem Rathaus abändern Nabakt U . düngenschen unn lennmnen ge e bag inen, befänanis e baſſen Beit die Amt Belau . im Sie Mellen. 4. Läwenjagd im Busch 15 gez. Fr. Bender, Vorſ.( 6 N ee eee „Die neuesle Uita-Jonuoche 1 1 a A. fs pro mm:-Zeile(ohtte Ka⸗ 15 4 e 1 ere einer Zeitungs⸗Druckſeite 415 Millimeter Höhe und 285 Millimeter Breite.— Inhalt einer Druckſeite 1656 Petit⸗Zeilen— 4968 Millimeter⸗Zeilen (ohne 1 8 0 2 1mal 180 7 4 7 5 0 1 15 816. 9140 2mal 3.60 Imal 2.40, 2mal 4.80 tal 1 20 J ö 1— 9. Achtung! Sylvester und Neujahr 1 05 bas brillante und triumphale Tonfilmwerxk Für den Syloester Abend 5 RN ee,, 1 gte Das preisgekrönte Wiener Flte- Meisterwerk der deutschen fümnunst Semi hach 50 mm boch 15 2825 3 9 55 6 W 9 00 g e 50 mm hoch 100 2 I N 9 8 0 Weine 5 8 N f 0 1 ima 1— 1mal 2.— 1mal 3 Imal 4.—, Amal 8.— ö 5 1 N 1 1 Amal. 2— 2mal 4.— 2mal 6. 9 bei Hügelſtraße 12 E 3 ö Fan 05 ein 1 70 Nl eee 10 Für die Gylveſterfeier:%, er d e e „ cConnAp NAGEL NMARoRIF RAAB EAA; Lebaltge ö Fur Hunſchbereitung: 1 5 2 Segie. Jacques Gegder- 5 1 Iuſerute bis 5 Dm Nero. Shνννα)αꝙᷓm- Meyer νινν,]„ ονοννειꝭ, s 10 ort Höbe Rotwein offn. Liter 70 Pfg. 10 ut Hübe Weißwein offen.. Liter 70 Pfg. wieder ein großer Wurf für Viernheim! Ueberall nur ausver⸗ Rum— Arrak— Punſcheſſenz— Südweine kaufte Häuſer! Grüße 4 80 mm boch 8 a 20 Zum neuen Jahre ſorgen für Stimmung und Humor natürlich 59 5 Kandiszucker, Stangenzimmt, Schwarzer Tee 6575 Dick d Vanillzucker, Zitronen. 0 1 un Doof„Vowas kommt von ſowas“ f a 1mal 3.20 Neujahrsgeſchenke u. Ueberraſchungen 2. Perlen und Pecteufel— 3. Tierköpfe— 4. For 2mal 6 40 in ſchöner Auswahl. tönende Wochenſchau. Schokolade, Pralinen, Marzipan. Aepfel, n Bei dieſem außergewöhnlichen Großfilm wird wieder großer Birnen, Nüſſe, Feigen, Orangen, Mandarinen Andrang ſtattfinden, darum früh Plätze ſichern. Werktags ab U 7 8 9 ananen Trauen; halb 8 Uhr, Sylveſter und Neujahr ab 7 Uhr und 9 Uhr. 1 BZonntag und Montag große Kinder- und Familienvor⸗ Feſttagskaffee/ Pfd. von 45 Pfg. an ſtellungen.— Zur Aufführung:„Der Sohn des Ra jah“ A 1 f W̃ 1 1 6 Verſäume niemand Ramon Novarro anzuſehen. 0 8 0 E r. Der Viernheimer Einwohnerſchaft wünſchen wir alle ein frohes und glückliches Neujahr! g e——-¼-¼——(—ę—— f 1 f e, den dene, We n. A Jabres⸗Pauschalen jeder Art sind nach dem Gesetz aufgehoben! 1 na em weltbekannten Roman von C. Heer. 0 * 1 Solvesler! 5 c I Beporden⸗ Bekanntmachungen u. Oereinsanzeiger gesetzlicher Preis 1 Pig. 11 Millimeter⸗Zeile in Msheimer 12820 EP bus dennis ung her ria Ienniguern zus Mane dalcgnar van Rotwein st, llt 15 Fig. iener Humor— Wiener Lieder— Wiener Ruſik a zur Blühweln-Bereitung 23 2 n 9 0 5 8— e 1 55 2777 ⁵ Pp i 5 zimmt unn Kandis zucker Bel eintretendem Bedarf Unter ger Rubrik„Oeteins⸗ hinweise im„Lokalen Teil grote und Full Anzeigen Beilagen Gebübr. Johann Strauß empfehle mich zur Anfertigung von Polsterwaren aller Art 1. 44 5 5 f bie dne De e ie Dieler 8 Wermutwein, lose Liter 750 Am. Zeiger kostet folgendes die Veranſtaltungen betreffen, ſind verboten, ſind nach dem Geſetz verboten. Pro 1000 Stück, zweiſeitige, 15 Mark. e. 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Dekorationsgeschäſt b eier E Opp 10 Friedrichstraße lo viernheimer Anzei zer vier hei er volkszeit 55 5 5 25—— 1255 5 1. Lokales Gedenktage 30. Dezember. 1819 Der Dichter Fontane in Neuruppin geſtorben. 5 1861 Der Ingenieur Max Mannesmann in Bliedinghauſen geboren. Prot. und kath.: David. Sonnenaufg. 8.11 Sonnenunterg. 15.54 31. Dezember. 1747 Der Dichter Gottfried Auguſt Bürger in Molmerswende am Harz geboren. 1877 Der franzöſiſche Maler Guſtave Cour⸗ bet in La Tour de Peiltz geſtorben. Sonnenaufg. 8.11 Sonnenunterg. 15.55 1. Januar. 1484 Der Reformator Ulrich Zwingli in Wildhaus, Schweiz, geboren. 1900 Das Bürgerliche Geſetzbuch das Deutſche Reich in Kraft. Sonnenaufg. 8.11 4 Sonnenunterg. 15.56 Der Schlußltrich Kein Menſch iſt freiwillig ſein eigener Staatsanwalt. Weil man nichts lieber ver⸗ teidigt als ſein ach ſo geliebtes Ich, beſſen Vollkommenheit für jeden außer allen Zwei⸗ fel ſteht. Aber trotzdem iſt es erſprießlich, ſich gelegentlich einmal unter die Lupe zu nehmen und ohne ſchöngefärbte Brillengläſer ſcharf ſein Konterfei zu betrachten, wie es ſich im Lichte der letzten 12 Monate darſtellt. Denn daran ändern alle Vertuſchungskünſte nichts mehr. Was war, iſt geweſen. Unabänderlich. Es iſt ſo wie das Orakel zu Delphi das jedem Eintretenden in Stein gemeißelt den Spiegel vorhielt:„Erkenne Dich ſelbſt“. Silveſter iſt die Atempauſe vor dem neuen Rennen, um das, wofür es ſich lohnen ſoll, ein ſchaffender und ringender Menſch gewesen zu ſein. Man blättere Seite um Seite in dem Kontobuch des verfloſſenen Jahres zu— rück und ſchreibe jeden Zuwachs an Worten ter den andern. Dann ziehe man den Schlußſtrich und addiere ohne ſelbſtgefällige Rechenfehler. Denn nichts rächt ſich bitterer, als ſich ſelbſt Märchen vorzuflunkern. Die Wirklichkeit ernüchtert doch alles auf ihr un⸗ umſtößliches Einmaleins, wogegen man ſich ſo gern mit Wenn und Aber zu verteidigen ſucht, denn die Vogelſtraußpolitik iſt ſo be⸗ quem. Gute Vorſätze erweiſen ſich in der Pra⸗ ris häufig als ſchlechtes Pflaſtermaterial für die Landſtraße des Lebens. Wer immer nur die glattgewalzte„Goldene Mittelſtraße“ wan— dert, auf der von vornherein aufrüttelnde uno tritt für Mie deutſche Preſſe den neuen Schriftleitergeſetz heilſame Rippenſtöße ausgeſchaltet ſind, wird nie das Vollgefüh) eines Pfadfinders haben, der nach mühereichem Weg durch dorniges Geſtrüpp ſich auf freies, zukunftsweites Ge⸗ lände durchgekämpft hat. Man ſoll ſich nicht mit dem Opium ſelbſtgefälliger Worte be⸗ rauſchen, ſondern das Ergebnis unter den Schlußſtrich der Jahresbilanz in Ruhe auf die Aktivpoſten überprüfen die das Grundkapital für die Dispoſitionen im Neuen Jahr bil⸗ den. Und dann:„Im Anfang war die Tat!“. * ** Den Magen verdorben. Eine leider zu häufigen Begleiterſcheinung der Feſttageiſt es, daß nicht nur Kinder, ſondern auch Er⸗ wachſene ſich den Magen verderben. Wo alle Freunde, Verwandte und bei den Kindern die zahlreichen Onkels und Tanten nach da⸗ zu, das Recht haben, den Kleinen Schokola⸗ de, Nüſſe, Marzipan, Pfefferkuchen und der— gleichen zu ſchenken, da ſollte von den Er— wachſenen ſorgſam darauf geachtet werden, daß ſich die Kinder nicht zwiſchen den Mahl⸗ zeiten den Magen damit überladen, ſondern die Süßigkeiten einteilen und in kleinen Portionen am beſten zum Nachmittagskaffee verzehren. Wenn die Kinder trotzdem zwi⸗ ſchendurch genaſcht haben und bei den or⸗ dentlichen Mahlzeiten nichts eſſen wollen, zwinge man ſie nicht dazu. Wenn aber doch einmal eine Magenſchädigung auftritt und ſich durch kolikartige Schmerzen und Erbre⸗ chen kundgibt, ſo iſt immer noch am heilſam⸗ ſlen, die kleinen Patienten für 12 bis 24 Stunden hungern zu laſſen, ihnen nur et⸗ was Tee verabreichen und ſie erſt allmählich wieder zu normaler Koſt zurückzuführen. „ Vergeßt die Zeitungsboten nicht. Tag⸗ aus, tagein, bei gutem und ſchlechtem Wet⸗ ter, unter der heißen Sommerſonne, und im winterlichen Geſtöber, morgens, mittags und abends, unermüdlich die Treppen auf und ab — j;o tun ſie ihren Dienſt, die Zeitungsträger. Und wer freut ſich nicht, wenn der tägliche Gaſt, die Zeitung, ins Haus gebracht wird? Bei dieſem ſchweren Dienſt, den die Zeitungs⸗ träger in Stadt und Land täglich verſehen, iſt eine kleine Anerkennung ſeitens der Leſer an der Jahreswende wohl am Platz. Viele von dieſen Uebermittlern der„Welt⸗ ereigniſſe“ treibt der Zwang zum Mitver⸗ dienen und die Tätigkeit der Zeitungsträgerin iſt ſo auch ein Stück Heroismus. % Nahezu 5 Millionen Nundfunkteilneh⸗ mer. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. Dezember 4837 549 gegenüber 4 635 537 am 1. Novem⸗ ber d. J. Hiernach iſt im Laufe des Monats neymern(4,4 v. H.) eingetreten. Unter der Geſamtzahl befinden ſich 499 079 Rundfunk⸗ teilnehmer, denen die Gebühr erlaſſen ſind, gegenüber 503 420 am 1. November, Die Zahl der gebührenfreien Teilnehmer(haupt⸗ ſächlich Arbeitsloſe) iſt mithin um 4341 zu⸗ rückgegangen. Wettervorherſage: Vorwiegend trocken, Froſt iſt zu erwarten. im neuen Fahr München, 30. Dezember. Der Führer des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Preſſe, Wilhelm Weiß, wendet ſich mit einem Neujahrsaufruf an die deutſche Preſſe, in welchem er u. a. darauf hinwies, daß mit dem am 1. Januar 1934 in Kraft treten⸗ für die deutſche Preſſe ein neues Kapitel ihrer Geſchichte beginnt. Die Zeit des neuen Aufbahles beginnt im Zeichen des nationalſozialiſtiſchen Staates, im Zeichen einer ſchöpferiſchen großen Idee, die auch der deutſchen Preſſe grundſätzlich neue Aufgaben zuweiſt, mit ihr dem deutſchen Journaliſten, dem durch das Schriftleitergeſetz die Hauptverautwortung für die Neugeſtaltung des deutſchen Zeitungsweſens mit übertragen wurde. Ab 1. Januar 1934 iſt der Schrift⸗ leiter, ſo heißt es in dem Aufruf, vom natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat feierlich in Dienſt ge⸗ nommen.. Zum Schluß heißt es: Den tatkräftigen Männern, denen dafür das Hauptverdienſt gebührt, an ihrer Spitze dem Führer Adolf Hitler und dem Reichspreſſeminiſter Dr. Göb⸗ bels ausdrücklich zu danken, ſoll unſer erſter Gedanke an der Schwelle des neuen Jahres ein. Hitlers Frontlamerad in Deutſchland Der Führer hat für ihn geſorgt. Bremerhaven, 30. Dezember. Mit dem Hapagdampfer„Hamburg“ iſt Hitlers Kriegskamerad Weſtenkir chner, der in Amerika arbeitslos war und dem der Führer die Ueberfahrt nach Deutſchland er⸗ möglicht hatte, hier eingetroffen. Er wurde von ſeinem Freund und Frontkameraden Hu— ber, der mit dem Führer zuſammen über vier⸗ einhalb Jahre im Felde geſtanden hatte, emp⸗ fangen. Der Kreisſeiter der Abteilung„See⸗ fahrt“ der NSDAP. überreichte Weſtenkirch⸗ ner im Auftrag der Auslandsabteilung unter Ueberbringung von Grüßen einen Blumen- ſtrauß. Weſtenkirchner fuhr mit ſeiner Frau nach Berlin weiter, wo er vom Führer emp— fangen wird. In einer Unterredung gab Weſtenlirchner einer großen Freude darüber Ausdruck, daß es ihm durch die Hilfe ſeines ehemaligen Frontkameraden, des Reichskanzlers Hitler, möglich geworden ſei, mit ſeiner Familie nach Deutſchland zurückzukehren. Was Adolf Hitler ſeinerzeit im Felde ge⸗ weſen ſei, der gute Kamerad, das ſei der Kanzler auch noch heute geblieben. 1915 ſeien Hitler und er mit der aleichen ſiegiment ins Feld gezogen und als Melde⸗ gänger hätten ſie Freud und Leid miteinander geteilt. Wenn alles mutlos war, war er es, der uns aufrichtete. Hitler hat immer treu an ſeiner Idee gehan⸗ gen und war von ihr reſtlos überzeugt. Der Kanzler hat es übernommen, für das Fort⸗ kommen ſeines ehemaligen Kriegskameraden in der deutſchen Heimat zu ſorgen. Zweites Geſetz über landwlrtſchaftlichen Voll! ecungsſchutz. Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nummer 148 wird unter dem Datum vom 27. Dezember 1933 das„Zweite Geſetz über den landwirt⸗ ſchaftlichen Vollſtreckungsſchutz“ veröffentlicht. Das Geſetz umfaßt vier Artikel. Der erſte Artikel zerfällt wiederum in ſieben Paragra— phen. Nach dieſem Artikel ſtehen den land⸗ wirtſchaftlichen Grundſtücen Landarbeitereigen⸗ heime ſowie Grundſtücke gleich, ie einem landwirtſchaftlichen, forſtan tſchaftlichen oder gärtneriſchen Nebenbetrieb oder der Fiſcherei dienen. Eien Zwangsverſteigerung eines Grund⸗ ſtückes iſt außer den Beſtimmungen der Verordnung vom 26. Mai auch dann einzuſtellen, wenn die Nichterfüllung der Verbindlichleit auf außergewöhnlichen Ver⸗ luſten durch Unwetter, Viehſeuchen uſw. beruht. Die Vorſchriften der Verordnung vom 26. Mat bleiben mit der Maßgabe weiter in Gel⸗ tung, daß der dort auf den 1. Februar 1934 beſtimmte Zeitpunkt auf den 1. April 1934 feſtgeſetzt wird. Zu Neujahr Flaggen heraus! Berlin, 29. Dezember. Nach altem Brauch hiſſen am Neuſahrs⸗ tage erſtmalig wieder ſämiliche Behörden die 8 Den Viernheimer Sportsfreunden wird mor⸗ gen Sonntag eine beſondere Fußballdelikateſſe auf dem Waldſportplatz geboten. Der bekannte Gauligiſt Vf. Neckarau wird mit kompletter Mannſchaft(gegen Feudenheim am letzten Sonn⸗ tag trat Neckarau mit einer kombinierten erſten Mannſchaft an) auf dem Waldſportplatz ſeine Viſitenkarte abgeben. Die Viernheimer Freunde des runden Leders freuen ſich auf dieſes Spiel. Iſt doch endlich wieder einmal Gelegenheit ge⸗ boten guten Fußball zu ſehen. Die Grünen werden in ſtärkſter Aufſtellung antreten und unſeren Fußballfreunden beweiſen, daß ſie noch Jußballſpielen können und noch immer die alte gefürchtete Spielſtärke vorhanden iſt. Kein Sport⸗ freund wird deshalb morgen Sonntag auf dem Waldſportplatz fehlen. Alle werden ſie ſicher wieder da ſein, um freudigen Herzens an dem Spiele teilzunehmen, das unſeren„Grünen“ die Hoffnung auf Meiſterehren zurückgeben ſoll. Kraft ſollen ſie aus dieſem Spiele ſchöpfen, um den Reſt der Verbandsſpiele in dem alten ſieg⸗ gewohnten Geiſt durchzuſtehen. Natürlich, liebe Sportfreunde, dürft auch ihr nicht verzagen, und mißmutig werden, wenn einmal die Maunſchaft nicht das hält, was man ſich von ihr verſpricht. Noch nie war auf unſerem Sportplatz eine ſolch eiſige Ruhe, wie bei den letzten Verbandsſpielen. Auch hier muß es anders werden. Ihr Zu⸗ ſchauer müßt mitleben, Eure Mannſchaft an⸗ feuern und ſpielfreudiger machen, dann wird ſie gewiß nicht verſagen. Für jeden Fußball freund deshalb morgen die Parole: Auf zum Wald⸗ ſportplatz! EI Aelunben der Hbf BOM. Jungmädel. Sonntag 9½ Uhr Antreten zum Pflichtgottesdienſt. Sammelplatz: Schillerſchule. Ich erwarte, daß alle Mädels zum Gottesdienſt antreten. Heil Hitler! Grete Franzke. Herrn Lehrer Winkenbach erſuche ich, zur Probe am kommenden Dienstag die Sänger ⸗ ſchar(Kinder) pünktlich 87¼ Uhr im Freiſchütz zu beſtellen. Den Eltern der Kinder wird auf⸗ gegeben, für die Einhaltung der feſtgeſetzten Zeit beſorgt zu ſein, damit die Kinder wieder recht- zeitig nach Hauſe kommen. Herr Lehrer Baldauf wird ebenfalls ge⸗ beten, mit dem Frauenchor zur ſelbigen Zeit zu erſcheinen. An alle Spieler: Der Unterzeichnete ſetzt die Theaterprobe für das Weihnachtsſtück punkt 8 Uhr feſt und erſucht die für dieſes Stück in Frage kommenden Perſonen um pünktliches Er- ſcheinen. Bezüglich der anderen Stücke müſſen die Spieler um halb 9 Uhr anweſend ſein. Abteilung Propaganda: Riehl. Für die vielen Pakete unterm Weihnachts- baum ſage ich allen Spendern herzinnigen Dank. Abteilung Propaganda: Riehl. () Fahnen heraus! Am Neujahrstag müſſen die Fahnen heraus, ſo wie es auch bei öffentlichen Gebäuden angeordnet iſt. * Sportvereinigung. Spiel untere Mann⸗ ſchaften. Die 3. Mannſchaft trägt morgen Sonn- tag ein Verbandsſpiel aus. Die 4. Mannſchaft ſpielt am Neujahrstag gegen Phönix Mannheim in Mannheim. Alles nähere iſt im Schaukaſten zu erſehen. Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1010. Ueber Weihnachten fand in Heppenheim unſere Kreisausſtellung ſtatt. Unſere Kaninchen Abteilung beteiligte ſich mit 57 Nr. und erhielt 49 Preiſe. 10 Ehrenpreiſe, 10 J., 12 l. und 17 III. Preiſe. Alſo mit 25 Prozent der aus- geſtellten Tiere 65 Prozent der Ehrenpreiſe. Am Sonntag, den 7. Januar findet in Worms die große Gauausſtellurg für Heſſen ſtatt. Unſer Verein beteiligt ſich mit 21 Nr. Wir wünſchen allen guten Erfolg. Ein dreifach„Zucht Heil“ J. B. Männergeſangverein 1846. Samstag Abend 8 Uhr und Sonntag morgen 11 Uhr Sing- ſtunde. Reſtloſes Erſcheinen erwartet Der Dirigent. ieee D. J. K. E. B. Viernheim Die bereits abgeſchloſſenen Spiele für die Fußballmannſchaften fallen aus. Sonntag, den 31. Dezember(Handball) D. J. K. 2.— R.. R. 3. 1,45 Uhr auf dem Dai K.⸗Stadion. Allen unſeren werten Mitgliedern, Freun⸗ ggen. Die Bevölkerung wird aufgefor⸗ „ich dem Vorgehen der Behörden anzu⸗ November eine Zunabme von 202 012 Teil⸗ ſchen wir ein recht glückliches neues Jahr. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Das Beflaggen am Neujahrstage. Nach alten Brauch werden am Neufahrs⸗ tage erſtmalig wieder ſämtliche Behörden die Flagen hiſſen. Von der Bevölkerung wird er⸗ wartet, daß ſie ſich dem Vorgehen der Behörden anſchließt. Wir erſuchen daher unſere Einwohnerſchaft, am Neujahrstage ihre Häuſer zu beflaggeil. Viernheim, den 29. Dezember 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viern hein In komm. Vertretung: Bechtel. Bekanntmachung. Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen. Neujahrsentſchuldigungskarten haben gelöſt: Bechtel, Bürgermeiſter Dr. Günther und Frau, prakt. Arzt Lamberth, Karl 2, Gaſtwirt u. Großhaudlung Kirchner, Georg 6., Vertreter Weißenberger, Joſef, Dentiſt Oppenheimer, Bernhard, Manufakturoavau Walter, Alois, Saatguthaus Eiſele, Gärtnerei Winkenbach, Stephan 3., Eiſenbahnſekcetär Beyer, Joſef Alois, Dentiſt J. Mayr, Rektor i. R. Mandel, Luiſe, Handarbeitsgeſchäſt Alter, Martin, Verw.⸗Inſpektor Pfenning, Joh. 6. Ww., Schuhhaus Fieger, Wilhelm, Zentraltheater Adler Adam 7. u. Lorenz Adler, Kolsntal⸗ w. Heckmann, Joh. Gg. Ww., Metzgerei[Farbwaren Fiſcher, Anton 1., Mineralwaſſerfabrik Steiert, Karl, Herrenkonfektion Steiert, Robert, Manufakturwaren Kühlwein, Michael 4., Architekt Hofmann, Franz 8., Schuhwarengeſchäft Winkenbach, Val. 2., Schloſſermeiſter Haas, Franz Joſef 1., Verwaltungs⸗Sekretär Haas, Johannes 19., Schornſtein⸗ u. Ofenbau Adler, Joh. Adam 2., Mehl und Futtermittel Hoock, Joh. Gg. 4., Autoreparatur /Fahrſchule Alter, Joh. Peter 1., Maurermeiſter Buſalt, Peter 2., Wirtſchaft zur Erholung Effler, Nik. 3., Haushaltungswaren Winkenbach, Auguſt 1., Kaufmann Brechtel, Nikolaus 3., Sägewerkbeſitzer Sax, Nik. 3., Stahlmatratzen⸗ u. Polſtergeſchäf: Göbbels, Wilhelm und Frau, Kolonialaren Allen Gebern herzlichen Dank. Viernheim, den 31. Dez. 1933. Beſſ. Bürgermeiſterei Viernhehm. In komm. Vertretung: Bechtel Bekanntmachung. Auf Grund der Anordnung des Milchver⸗ ſorgungs verbandes Nordbaden vom 22. August 1933 haben ſich alle Milcherzeuger die den Direktverkauf von Milch tätigen, der neugegrün⸗ deten Milchabſatzgenoſſenſchaft anzuſchließen. Diejenigen Milcherzeuger, die ſich bis jetz! noch nicht angemeldet haben, fordern wir auf, bis Sonntag, den 31. Dezember 1933, mit⸗ tags 12 Uhr ihren Beitritt zu erklären. Die Einzeichnungsliſten liegen bei dem Ortsbauern⸗ führer Roos, Mannheimerſtraße und bei Adam Schneider, Waſſerſtraße 48 offen. 95 Ferner haben die Milchhändler ab 2. Januar 1934 ihren ſämtlichen Friſchmilchbe⸗ darf nur bei der Sammelſtelle der Milchab⸗ ſatzgenoſſenſchaft zu beziehen. f Das Zutragen von Milch durch den Landwirt an den Verbraucher im Ort iſt ver⸗ boten. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Der Milchpreis beträgt ab Stall, fowie die von dem Händler zugetragene Milch 24, pro Liter. Die Abnahmezeit der Milch wird vorläufig auf 7—8 Uhr vormittags und 6—7 Uhr nach⸗ mittags feſtgeſetzt. Dieſe Anordnungen treten ab 2. Jan. 1934 in Kraft. Viernheim, den 30. Dez. 1933. Der Vorſtand der Milchabſatzgenoſſenſchaft Viernheim e. Gem b. H. Roos Deutſche Tagesschau Belreuung der Arbeitsloſenjugend. Der Deutſche Gemeindetag hat ſoeben an ſämtliche Städte und Landkreise das dringende Erſuchen gerichtet, ſich in den kommenden Wochen und Monaten der ar⸗ beitsloſen Jugendlichen mit be⸗ ſonderer Tatkraft anzunehmen. Soweit nicht die jugendlichen Arbeitsloſen von der Hitler⸗ hegend und der SA ausreichend beſchäftigt werden, müßten die Gemeinden in engſtem Einvernehmen mit der Leitung der Hitler⸗ jugend, der SA, der NSDAP. und der NS⸗ Volkswohlfahrt ſich der Jugendlichen anneh⸗ men. Die Arbeitsämter verfügen über Mittel für berufliche Schulung, daneben ſoll den Jugendlichen geiſtige Bildung vermittelt und ſportliche Betätigung ermöglicht wer⸗ den. Von beſonderer Bedeutung iſt hierbei die politiſche Schulung und die Erzie⸗ den und Gönnern unſerer Sportabteilung wün⸗ Die Sportleitung. Weltanſchauung. hung zur nationalſozialiſtiſchen 7 Statt Marten! — Viernheim Lieſel Sax Georg Franz Verlobte Sylveſter 1933 Fürst lex ander Am Neujahrstag großer 2 Tanz Wir laden hierzu höflichſt ein Statt Karten! p Heidesheim a. Rhein Sylveſter 1033 Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen Helena Kraus Georg Helbig Viernheim i. H. Der Wirt: Die Kapelle: losef Htee Schwarz-Wein Zum Jahreswechſel herzliche Glückwünſche! 0 Familie Joſef Klee „Fürſt Alexander“ 4 915 4 Statt. 2 e c ar d ar x. x x. in fg fn ah f if ck a N Heil Hitler! K n-Uraperutren arr. Am Neujahrstag, Montag den 1. Januar 1934, abends 8 Uhr, findet im Kaiserhof-Saale unser diesjähriger Agabgchalüaher Abenb mit theatralischer Unterhaltung u. nachfolgendem Tanz Hierzu laden wir unsere werten Kameraden mit ihren Familienangehörigen sowie Freunde und Gönner unseres Vereins höflichst ein Der Führer. e e e e ee e ee 3 2 8 25 N. 2 8 e e e eee e e eee eee Ad Lauschen nalser“ Achtung! Achtung! Am Montag großer war i Es ladet freundlichſt ein Kapelle: Rot⸗Weiß. Der Wirt Zum Freischütz Morgen Sonntag i Silvester-TJanz Es ladet freundlichſt ein. Die Kapelle: Der Wirt: Schwarz Weiß P. Jochim Allen Gäſten, Freunden u. Bekann- ten ein kräftiges Proſit Neujahr! Herzliches Prosit Neujahr! Allen Kunden, Freunden u. Bekannten. fine un Sein Damen- und Herren-Friseur-Salon. Achtung! Tabakpflanzer der Vereine 5, 6, 7 und 8. Am Dienstag, den 2. Januar 1934, vor⸗ mittags ½9 Uhr beginnend, wird der Hageltabak obiger Tabakbauvereine verwogen. Um ¼9 Uhr Verein 5. Franz Roos. Um 9 Uhr Verein 6. Leonh. Martin 3. Um ½10 Uhr Verein 7. Joh. Gg. Winkler. Um 10 Uhr Verein 8. Jakob Hook 8. Im Auftrag Leonhard Martin 3. eee — Hräftige werktags Stiefel Hündbon, Cromspopt, Waterproof, Fetrinu für Herren, Burschen u. NHnaben MHinderstiefel Mr. 23— 26 zu 3.70 u. 2.80 Damen-Spangenschun v. 4.80 bis 12. Aänopäclsche Spangen. U. Schadrschune denen man das Orthopädische nloht ansieht, sind elegant wie jeder Schuh.— Große Auswahl be frau la. Hook Schuhgeschäft Lampertheimerstraße 1 8 r 2—.—.—.——.. Herzſicſie Gſuüc- und Gogoenswünscſio um Jaſireswecdiisoi! Goscliwisſor Gtoplian ——..———ä— Klavier- Unterricht auf theoretiſcher Grund- 1 1 lage Lissi Schlatter langjährige Lehrerin an der Hochſchule für Muſik. Stundenhonorar, 1,50 Näheres: Maunheimerſtr. 44 Bekanntmachung. Mittwoch, den 3. Januar, nachmittags von 2— 6 Uhr werden die Kohlenbezugſcheine(Serie C) auf dem Rathaus, Zimmer 2, gegen Aushändi— gung der Wertquittungen entgegengenommen. Kohlen⸗ und Brikettſcheine getrennt. Stempel auf der Rückſeite. Zöller, Ortsgruppenwalter. renne* 5 2222 statt, wozu einladen. ca al I und deren weibliche Angehörigen nochmals herzlichst 2229 Männergesang-Verein 1846 Am Neujahrstag abends 88 Uhr findet im Engelsaal unser alien-Abend wir unsere Mitglieder, Ehrenmitglieder Nichtmitglieder haben keinen Zutritt! v Add Aae Kg ddggdd Ada heed dddtadbe Magd e Jad dgp hh a Mage adlghp agg ada unnmnp unnpp dddſpp Am uns Der Vorstand. val al alſnp unt — h hd alldnd d all Radfahrerverein Eintracht adab allddnp addddnp Jgdgdgp lahm Flle im Saale des eine Jos. Klee. Ren Sonntag, den 31. Dezbr. (Silvester), abends 8 Uhr, findet „Fürst Alexander“ anlerlescngelt mit Tanz statt. Mitglieder nebst Angehörigen und F sportes herzlichst ein. 8 reunde des Rad- Der Gastwirt: Wir laden hierzu unsere werten Heil Hitler! Der Vereinsführer: Valentin Neff. lv added gadgdged adddddhn ffeddhs Cadddd ghd add gw ead 4 Eintritt für Nichtmitglieder: Herren 30% Damen 20 Verlosung findet nicht statt. daddy Ang agag adap) aganr alan vum vaddggp/ mgggpp f ue e Tad Ag Auna Aang W Wa Vornehmſte Exiſtenz! Seriöſe Firma richtet für den hieſigen Bezirk eine ſelbſtändige Verkaufslei⸗ tung(Gen.-Vertr) mit Unterſtützung der Zen— trale ein. Das gewinn⸗ bringende Unternehmen bietet Gewähr für ge⸗ diegene Dauerexiſtenz. Es kommen nur ſeriöſe Herren, die eine ſolche Poſition ausfüllen ver⸗ mögen und etwas Bar- mittel verfügen, in Frage. Beruf gleichgültig, da Einarbeitung erfolgt. Eilangehote an Postfach: 567 Stuttgart. Wohnung mar l. Hüche mit Gas, Waſſer und Elektriſch ſofort zu vermieten. Blauehutſtr. 22 ein Gutes AO οονν Die Ortsgruppenleitung der N. S. D. A. P. Viernheim wünſcht allen Parteigenoſſen und allen Mitgliedern der Unterformationen Beil Hitler! 3. Franzke, Ortsgruppenleiter Seltene Gelegenheit! Schlafzimmer Herrenzimmer Speisezimmer von 165. RM. an von 190.- RM an . von 250. RM an Ztür. Spiegelschränke sowie 1 u. 2türige Schränke u. Einzelmöbel in gr. Auswahl Aobelnaus günter mananelm ll d. 16 Dedsrisdsekungsseneln e worden in Taniung genommen! Wirt: M. Traeger. Neues Jahr! b „Hüsihaus Zum opugen Taub“ Achtung! Am Silveſter⸗Sonntag und am Neujahrstage großer Tanz Gemütliche und ſtimmungsvolle Unterhaltung. Vorzügliche Küche und Büffet beſtens empfohlen. Mit einem herzlichen„Proſit Menjahr“ laden wir frdl. ein Die Kapelle: Kamenzin. — Wo gehen wir hin? Molkerei⸗ Geräte nach Vorſchrift wie: Milch⸗Transportkannen Milch⸗Eimer, Melk⸗Eimer Wattemilchfilter, Watteſcheiben Stech⸗ und Hohlmaße, geeicht Handausmeßkannen uſw. liefert zu Fabrikpreiſen Jean Ounderle am Marktplatz. —— Bekanntmachung Betr.: Milchpreis. Wir bringen hiermit zur öffentl. Kenntnis, daß lt. Anordnung des Milchverſorgungsver⸗ bandes Nordbadens der Verkaufspreis für Friſch⸗ milch auf 24 Pfg. pro Liter feſtgeſetzt wurde. f Dieſe Anordnung tritt ab 1. Januar 1934 in Kraft. Viernheim, den 28. Dezember 1933. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. In komm. Vertretung: Bechtel. Gemeindekaſſe. Dienstag, den 2. Januar 1934, vormit⸗ tags, Auszahlung der Sozial- und Kleinrentner— bezüge für Januar 1934— Nachmittags Ver- klebung der Markabſchnitte(Bedarfsdeckungs⸗ ſcheine B) als Gegenwert der bei der Gemeinde- kaſſe abzultefernden Bezugsſcheine. Es empfiehlt ſich, die Bezugsſcheine im Voraus ſummariſch zuſammenzuſtellen, um der Kaſſe eine doppelte Kontrolle zu erſparen und nicht zuletzt auch im Intereſſe der Geſchäftswelt jede Rückfrage am Schalter zu vermeiden. Die größeren Geſchäfte wollen nicht die erſte Nachmittagsſtunde wählen. Zöller. Zum Jahreswechsel unſeren Sparern und ſonſtigen Geſchäftsfreunden die herzlichsten Glück⸗ und Segenswünsche Bezirksſparkaſſe Lorſch Zweigstelle Viernheim e 880 80 „21e... % e eee o S O'i N o οννν οοοιοοονο ...——ͤ—.. Allen Freunden und Verwandten, meiner werten Kundſchaft und guten Nachbarſchaft ein glückliches neues Jahr! Familie Karl Eppel Milch- und Lebensmittelhandlung ö F ² AA 0 3 cc ——.—.—.—.—.—.— Ein nacher neues Jahr all unseren Mitgliedern, Geschäfts- freunden und Bekannten 0 0 Cteditoerein Uiemheim Unſerer werten Kundſchaft, Verwandten, Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel diebesten Glückwünsche! Familie Nikolaus Werle Familie Hans Heckmann cc 5 1 1 Herzl. Glückwunſch zum neuen Jahre! an unſere werte Kundſchaft, ſowie Nachbarn, Freunde und Bekannte wünſcht Frau Ehrhard u. Tochter „Zum Brauhaus“ 36 Meeres ee eee „ F 7 ͤĩ dc See F. Unſeren werten Kunden, Unſerer werten Kundſchaſt, ſowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche! Nikl. Schalk 2. und Frau Bäckerei— Waſſerſtraße 10 5 Verwandten, 2 8 8 F Ü. K Proſit Neujahr Johann Wühelm Winkler u. Frau 14 Zum Jahreswechsel entbiete meiner werten Kundſchaft, Nachbarn, Freunden und die herzlichsten Glückwünsche! Bekannten 9392 Dre „* Nachbarn, Freunden und Bekannten ein herzliches Unſeren werten Kunden, Verwandten, Freunden und Bekannten zum neuen Jahre Famile Pik. Brechtel Kurz-, Weiß- und Wollwarengeſchäft Metzgerei Lorſcherſtraße 11 SS DSS ese se Unſerer werten Kundſchaft, Freunden, Verwandten und Nachbarn herzliche Glück. und Segenswünsche zum Jahreswechſel! Familie Hikl. Effler Lebensmittel— Lampertheimerſtr. 1. eee eee unſerer f i SSS SSS sse r Acc Unſerer werten Kundſchaft, ſowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel eraziehe Alehwunsche! Familie Bäckermeister Haas am Marktplatz. SSS ese e Unſerer werten Kundſchaft, Gäſten, Verwandten und Nachbarſchaft wünſchen wir ein glückliches Neujahr! “ Zum Jahreswechsel werten Kundſchaft, und Bekannten herzl. Glück⸗ u. Segenswüns che Firma Mörz, Firma Brehm und Familie Kuhn. Unſeren werten Kunden, Freunden und Verwandten 4 ein glückliches Heujahr Johanna Stumpf Waſch⸗ Goetheſtraße 18 Prosit Heujahr allen Kunden, Geſchäftsfreunden und Bekannten Zum Jahreswechsel entbietet unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glück⸗ und Segenswünsche Familie August Specht Uhrmachermeiſter Freunden Allen Kunden, Geſchäftsfreunden und Bekannten ein glückliches 1 neues Jahrl mühle hess. haus Johann Deeg und Bügelanſtalt See See. Unſerer werten Kundſchaft, Freunden, Verwandten und Nachbarn die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche Sosse 5 1 1 Zum Jahreswechsel entbiete meiner werten Kundſchaft, allen Verwandten, Freunden und Gönnern die herzlichſten Glückwünſche! Bäckerei Weidner Adolf Hitlerſtraße 3 2 n A 7 l 9 Unſeren geſchätzten Kunden, Verwandten, Freunden und Bekannten ein gutes neues Jahr! Ferd. Lamberth u. Frau Kohlenhandlung. prosit eujahr meiner Kundſchaft. Rathaus Drogerie Peter Moskopp unſerer geſchätzten Kundſchaft Herzliche Gückwünsonk zum Jahreswechſel! zum Jahres wechſel! Famile Hans Jöst Ecke Adolf Hitler- und Waſſerſtraße Metzgerei Baumann Adolf Hitlerſtraße Thams& Garfs Adolf Hitlerſtraße 62 Familie Cafe Brechtel Nik. Brechtel 5, Südfrüchtegeſchäft F 0 P br See eee eee ee Zum Jahreswechsel Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten herzliche Glück⸗ und:; Segenswünſche Familie Georg helbig Küferei und Weinhandlung reef Zur Jabreswenge unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die beſten Glückwünſche! Familie Anton Noe f Schuhinſtandſetzung, Ludwigſtraße 21. 1 8 See / Fröhlich Neujahr unſeren werten Kunden, Freunden und Bekannten Metzgerei Ualt. Adler Adolf Hitlerſtraße Metzgerei Christ. Adler Waſſerſtraße SD SS ee See Zum Jahreswechsel unſerer werten Kundſchaft, und Bekannten 2 2 herzliche Glück 8 2 und Segenswünsche! Familie Ludwig Krug Uhrmachermeiſter SSS SSS eee See eee Ciel Glück zum neuen Jahre 9 Die Zeſtungsträger des OUiernheimer Anzeigers Freunden Unſeren geſchätzten Kunden, Freunden und Bekannten ein glückliches neues Jahr! Bernbard Oppenheimer Ein glückliches neues Jahr meinen werten Kunden, den Jungen wie den Alten und hoffe auch im neuen Jahr die Treue zu halten Peter Benz u. Frau, Kohlenhandlg. Glückliches Neujahr allen unſeren Kunden, Freunden und Bekannten Metzgerei Kempf, Adolf Hitlerſtr. 13 ee