——— deutſchen Volkes im Aufgabe über. elner Amztlbrt e Lede Wee A Erſcheint 1 08 mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mi frei ns Haus gebracht.— Gratisbeila en: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte aktuelle, intereſſante„Sonntagsblatt“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim 5 117.— Tel rt a. M.— Schri Druck Nummer Neue Jozialpolitif Die Deutſche Arbeitsfront hat eine Reihe führender Perſönlichkeiten über ihre Erwar⸗ tungen vom neuen Jahr befragt. Wir ent⸗ nehmen den Antworten folgende Ausführun⸗ gen: Ueber die Sozialpolitik des neuen Jahres äußert ſich der Miniſterialdirektor im Reichs⸗ arbeitsminiſterium Dr. Werner Mans⸗ feld. Die Sozialpolitik des vergangenen Jahres fand ihren Abſchluß mit dem Aufruf vom 27. November, der Eingliederung der Unternehmer in die Deutſche Arbeitsfront und der daraufhin erfolgten Auflöſung der noch beſtehenden Arbeitgeberverbände. Die deutſchen Arbeitsmenſchen haben den Weg zueinander gefunden. Niemand hätte ein überwältigenderes Ergebnis kaum eines Jah⸗ res nationalſozialiſtiſcher Sozialpolitik er⸗ warten können. Jetzt gilt es, die Gemein⸗ ſchaft zu vertiefen und auch zu einem inne⸗ ren Erleben zu geſtalten. Es müſſen des⸗ halb zunächſt neue Formen gefunden wer⸗ den, innerhalb derer künftig die ſich auch bei gemeinſamer Arbeit ergebenden Verſchieden⸗ heiten ohne Reibungen und ohne Aufreißen der alten Kluft im nationalſozialiſtiſchen Gei⸗ ſte ausgetragen werden. Die Schaffung die⸗ ſer Formen wird die erſte Aufgabe im neuen Jahr ſein. Auch inhaltlich iſt die gemeinſa⸗ me Arbeit mit neuem Geiſte zu erfüllen. In ruhiger und abwägender Arbeit wird däher das Arbeitsvertragsrecht neu ge⸗ ſtaltet werden müſſen. Dem Schutze der ar⸗ beitenden Menſchen endlich wird ein neues Arbeitsſchutzrecht Rechnung zu tra⸗ gen haben. Zu allem ſind die Vorarbeiten eingeleitet. das große Geſetzbu ch der deutſchen Arbeit, das wir ſchaffen wollen, ſoll nicht nur für die Gegenwart. ſondern für Generationen beſtimmt ſein. Das alles iſt aber nicht von ausſchlaggebender Bedeutung. Die ganze Sozialpolitik des neu⸗ en Jahres wird vielmehr von dem Streben beherrſcht ſein, auch den letzten Volksgenoſ⸗ ſen, deſſen arbeitsgewohnte Hände heute noch zum Feiern gezwungen ſind, wieder in den 19 5 8 der ſchaffenden Deutſchen einzuglie⸗ ern. Der Leiter des Preſſeamtes der Deutſchen Arbeitsfront, Hans Biallas, betont, daß jedem deutſchen Volksgenoſſen ſein Recht auf Arbeit werden ſoll. Der neue Geiſt ſoll Betriebsführung und Gefolgſchaft zuſam⸗ menſchweißen, und deutſche Arbeitsehre ſoll ein ſtolzes Wort und eine Verpflichtung zu⸗ gleich ſein. Erhöhte Kaufkraft des Volkes aber möge der deutſchen Wirtſchaft Geſun⸗ dung und neue Blüte bringen. Der ſtellvertretende Führer des Geſamt⸗ verbandes der deutſchen Arbeiter, Bru cker, führt aus, daß die am 12. November erfolgte weltanſchauliche, völlige Eingliederung der Arbeiterſchaft in das deutſche Volk noch ihre ſoziale Prägung erhalten müſſe. Aus dem weltanſchaulich einheitlichen Glauben müſſe die ſoziale Geſinnung in allen deut⸗ ſchen Herzen wachſen. Auf dem Wege vom Klaſſenproletariat zum deutſchen Arbeiter⸗ tum ſei noch die letzte Teilſtrecke des Weges zurückzulegen. Das Jahr 1934 werde noch ein Jahr der unermüdlichen und zielklaren ſozialen Aufbauarbeit ſein. Ueber die Schulung und Erziehung des Nationalſozialismus äußert ſich der Reichsſchulungsleiter der, NSDAP. und der Deutſchen Arbeitsfront, Otto Gohdes. Er führt aus, daß er im großen und ganzen die Schulung im Jahre 1934 ebenſo fortſetzen werde wie im vergan⸗ 1 70 Jahr, jedoch auf einigen Schulen durch ängere Kurſe weſentlich pertiefen werde. Gleichzeitig gehe er 1934 zu einer anderen Es müßten die zukünfti⸗ gen Führer für die nächſte Generation herangebildet werden, alſo Volksgenoſſen, denen das Erlebnis des Kampfes fehlt. Dieſe jungen Leute würden aus der SA oder PO nach Eignung und Fähigkeit herausgeſucht und zunächſt ein halbes Jahr auf den Lan⸗ desführerſchulen gef e tionalſozialiſten würden dann in einem ein⸗ ult. Die tüchtigſten Na⸗ ramme: Anzeiger, Viernheim.— Poſticheckkonto Nr. 21877 u. Verlag: Joh. Martin. N 2. Januar 1934 Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Zig.—. Viernh. Volksblatt) bei Wieder olung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Anzei 1515 Die einſpaltige Petitzeile koſtet 20 Pſg., die Retlamezeile 60 Pfg., Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen utſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes ve bei Anzeigen werden an nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme eſtimmt vorgeschriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden heujahrsempfang bei Hindenburg Nunlius Orſenigo überbringt die Glückwün⸗ ſche des diplomakiſchen Korps— Empfang der Reichsregierung. Berlin, 2. Januar. Wie in jedem Jahr, ſo hat auch am 1. Ja⸗ nuar 1934 beim Reichspräſidenten der große Neujahrsempfang ſtattgefunden, der ſich in den üblichen Formen vollzogen hat. Die Auf⸗ fahrt der beim Deutſchen Reich beglaubigten Botſchafter und Geſandten begann um 11,30 Uhr. Sie wurden von dem ſogenannten Chef des Protokolls, dem Zeremonienmeiſter des Reiches, von Baſſewitz, empfangen und nah⸗ men im großen Empfangsſaal im erſten Stock des Reichspräſidentenpalais Aufſtel— lung. Um 12 Uhr erſchien der Reichspräſident mit dem Reichskanzler, dem Reichsaußenminiſter, Staatsſekretär Dr. Meißner, ſeinem Adjutanten Oberſt von Hindenburg und Rittmeiſter von der Schu— lenburg und verſchiedenen anderen Herren. Der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der päpſtliche Nuntius Monſignore Cae⸗ ſare Orſenigo überbrachte in franzöſi— ſcher Sprache die Glückwünſche der durch das Diplomatiſche Korps vertretenen Länder. Der Nuntius führte u. a. aus: Das zur Neige gegangene Jahr iſt für Deutſchland außerordentlich reich an Ereigniſſen politi— ſcher, wirtſchaftlicher und ſozialer Art gewe— ſen und wir haben ſie mit der lebhafteſten Aufmerkſamkeit verfolgt. Für uns, die un⸗ mittelbaren Zeugen der Wechſelfälle, von de⸗ nen die Geſchichte der letzten Jahre dieſes Land durchweht iſt, war es nicht ſchwer, uns klar zu werden über den tiefgehenden politi— ſchen Umſchwung, der für Ihr Land einen wahren Wendepunkt in der Geſchichte be⸗ zeichnet. Unſere Herzen haben ſich gefreut, als die Männer, denen Eure Exzellenz die Ge⸗ ſchichte dieſes Landes anverlraut haben, feierlich ihre Bereitwilligkeit erklärten. die zwiſchen Ddeutſchland und den anderen Nationen ſchwebenden Angelegenheiten auf dem friedlichen Wege in freundſchafk⸗ licher Berſtändigung zu regeln. Im Glanze ſo edler Verſprechungen begrü⸗ ßen wir vertrauensvoll die Morgenröte des neuen Jahres und entbieten Ihnen, Herr Reichspräſident, die heißeſten und aufrichtig⸗ ſten Wünſche für die Wohlfahrt und das Ge— deihen Ihres Vaterlandes, Der Reichspräſident erwiederte darauf in einer Anſprache, in der er erklärte: Mit Recht haben Sie darauf hingewieſen, daß das vergangene Jahr für Deutſchland außer⸗ gewöhnlich reich an Ereigniſſen von weittra— gendſter Bedeutung geweſen iſt. Das Jahr 1933 muß in der Tak als ein Wendepunkt in der Geſchichle Deukſch⸗ lands bezeichnet werden. Das deutſche Volk hat binnen kurzer Friſt eine völlige geiſtige und ſeeliſche Wieder⸗ geburt erfahren. Es iſt nam langen Jah- ren voller Not und Leid zu neuem Lebens⸗ mut erwacht. Die zielhemußte Fiihrung des jährigen Kurſus auf der Reichsſchule zuſam⸗ mengefaßt. Alle anderen Parteigenoſſen würden an den etwa zehn Schulungslagern, die im kommenden Jahre an den ſchönſten Plätzen Deutſchlands eingerichtet werden, weltanſchaulich geſchult. Neben der Schulung ſolle der Aufenthalt in den Lagern gleichzei⸗ tig eine Entſpannung und Erholung ein. Auf dieſe Weiſe werde das Lebensgefühl des deutſchen Arbeiters geſteigert, und er hoffe im Jahre 1934 wieder einen Schritt tiefer in die Seele des Volkes einzudringen. Bernhard Köhler, Leiter der Kommiſ⸗ ſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, be⸗ tont, daß der Kampf um die Lebensbedin⸗ Staates, getragen von dem Vertrauen und dem Opferwillen aller Volksgenoſſen, hat es ermöglicht, der fortſchreitenden Verelendung der Bevölkerung zu ſteuern. Der frühere Ha— der iſt gebannt. Mit Hoffnung ſieht vor al⸗ lem die deutſche Jugend wieder in eine beſ— ſere Zukunft. Dieſe Wiedergeſundung eines großen Landes wird ſich— davon bin ich über⸗ zeugt— immer mehr als eine Siche⸗ rung des Friedens und der inkernationa— len Wohlfahrt auswirken. Sie ſelbſt, Herr Nuntius, haben auf die fei⸗ erlich verkündete Friedenspolitik der Reichs— regierung hingewieſen. Ich, der ich als Sol— dat die Schrecken dreier Kriege erlebt habe, weiß, daß Regierung und Volk nichts ande— res wollen. als auf der Grundlage von Ehre und Gleichberechtigung in Eintracht it allen anderen Nationen zu leben. Mit der deutſchen Gleichberechtigung wird auch das Vertrauen wiederhergeſtellt ſein, das die unerläßliche Vorausſetzung für eine fruchtbare Zuſammenarbeit der Regie⸗ rungen bildet. Mit dieſem Austauſch der Reden war der offizielle Teil des Empfanges abgeſchloſſen. Der Reichspräſident hat dann die Vertreter der ausländiſchen Mächte einzeln begrüßt. der Empfang der Reichsregierung Adolf Hitlers Anſprache. Im Anſchluß an den Empfang des diplo— matiſchen Korps hat der Reichspräſident die Reichsregierung empfangen. Reichskanzler Adolf Hitler überbrachte im Namen des Kabinetis dem Reichspräſi⸗ denten die Glückwünſche der Reichs- regierung. Der Reichskanzler führte dabei u. a. aus, daß durch ihn am Ende eines ſchickſalſchweren Jahres nicht nur die Regierung, ſondern das ganze deutſche V olk den Empfindun⸗ gen des Dankes und der Verehrung Ausdruck verleihen wolle. Als Sie, Herr Reichspräſident, am 30. Ja⸗ nuar 1933 die neue Reichsregierung beriefen und mir den ehrenvollen Auftrag ihrer Füh⸗ rung erteilten, wurde der Aufbruch des deut⸗ ſchen Volkes in eine würdigere und beſſere Zukunft eingeleitet. Denn dieſer, Ihr dama⸗ liger Entſchluß, Herr Reichspräſident, führte in der Folge zu jener unerhörten Geiſtes⸗ und Willenseinheit in unſerem Volle und zwiſchen ihm und ſeiner Füh⸗ rung, die am 12. November einen ſo denk⸗ würdigen geſchichtlichen Ausdruck fand. Das deutſche Volk aber iſt glücklich geworden im Erleben dieſer ſo lang entbehrten Einheit, die ausgehend von Ihnen, Herr Generalfeld— marſchall, bis zur deutſchen Jugend, alle um⸗ ſchließt. Die Kraft, die aus dieſer Gemeinſchaft ſtrömt, hat es ermöglicht, in einer Zeit ſchwer⸗ ſter wirtſchaftlicher und politiſcher Kriſen das Reich in ſeinem Gefüge zu feſtigen, die Auto— rität der Regierung und die Achtung vor den Geſetzen zu erhöhen, dem religiöſen, mo— raliſchen und kulturellen Verfall unſeres Volkes gungen des deutſchen Arpeiters fortgeſuhrk werde. Ganz beſonders aber werde das deut⸗ ſche Volk mehr und mehr von einem wir k⸗ lichen Sozialismus zu durchdringen ſein. Zum Schluß äußert ſich Paul Zeleny. der Vizepräſident des Reichsſtandes des deut⸗ ſchen Handwerks. Der einzige Schatz, den Deutſchland noch beſitze, ſei ſeine Fähigkeit, hochwertige Arbeit leiſten zu können. Das Handwerk wolle dem Dreiklang Meiſter, Geſelle und Lehrling einen neueken, tieferen und nationalſozialiſtiſchen Sinn ge⸗ ben und dem deutſchen Volke richtungweiſend ſein auf ſeinem Wege zum ſozialen Frieden. Einhalt zu gebieten, den wirtſchaftlichen ZJu⸗ ſammenbruch aber nicht nur aufzuhalten, ſon⸗ dern auf vielen Gebieten ſogar eine kraftvolle Wendung zum Beſſeren herbeizuführen. Ge⸗ tragen und geſtärkt von dem Vertrauen und der Zuſtimmung, die Sie, Herr Reichspräſi⸗ dent, mir und der Regierung ſchenkten, konnten ir in Wahrung der Ehre und Gleichberechti⸗ gung des deutſchen Volles eine Politik verfolgen, deren letztes Ziel immer nie die Herſtellung eines wirklichen und auf⸗ richtigen Friedens war und für alle Zu⸗ kunft ſein wird. Wir empfinden es dabei als eine beſondere gnädige Fügung des Schicksals, in Ihnen, Herr Reichspräſident, als unſeren oberſten Schirmherrn für unſer Wollen und Handeln einen Zeugen zu beſitzen, der der ganzen Welt die Aufrichtigkeit unſerer Abſichten beweiſen kann und muß. Der Reichskanzler ſprach zum Schluß aus, Gott möge auch im kommenden Jahr das Leben und die Geſundheit des Präſidenten in ſeine Sorge nehmen und mit ſeinem Se⸗ gen bedecken, zum Glücke des Reiches, dem in innigſter Verbundenheit unter ſeinem Ver⸗ trauen zu dienen, das Glück und die tiefſte Genugtuung aller Mitglieder der deutſchen Reichsregierung ſei. Dank des Reichspräſidenten Der Reichspräſident dankte dem Kanzler und ſtellte mit Freude und Dankbarkeit feſt, daß das Jahr 1933 Deutſchland aus der in⸗ neren Zerriſſenheit, aus dem Zank der Parteien und dem Gegenſatz der In⸗ tereſſen heraus uns aufwärts geführt zur ſtaatsbewußten Einigkeit und zum Glau⸗ ben an ſich ſelbſt. Geſtützt auf dieſen neuen Geiſt iſt es der Reichsregierung in Zuſammenarbeit mit der deutſchen Wirtſchaft gelungen, Millionen ar⸗ beitswilligen Händen wieder Arbeit zu ſchaffen und denen, die noch auf Beſchäftigung warten, die Hoffnung wieder zu geben, daß ſie auch nicht ewig feiern müſſen. Und in dem wieder⸗ erlangten Bewußtſein untösbarer Schickſals⸗ gemeinſchaft hat das deutſche Volk das große freiwillige Winterhilfswerk ins Leben gerufen und dadurch denjenigen unſerer Ber ü⸗ der, die Entbehrung leiden, Schutz vor Hun⸗ ger und Kälte gebracht. Dieſer Umſchwung iſt in erſter Linie Ihr Werk, Heer Reichskanzler, iſt der Erfolg Ihrer fraftvollen Führung und der hin⸗ gebenden Arbeit Ihrer Mitarbeiter. Es iſt mir daher gerade in dieſer Stunde, wo wir auf das vergangene Jahr zurückblicken und in das neue ausſchauen, ein Herzensbe⸗ dürfnis, Ihnen für alles, das Sie für unſer deutſches Volk und Vaterland geleiſtet haben, meinen tiefempfundenen Dank zu ſagen. Ebenſo danke ich Ihnen, meine Herren Reichsmini⸗ ſter, und allen, die in der Reichsregierung und draußen im Lande an dieſem Wiederaufbau mitgeholfen haben. Möge das Jahr 1934 uns auf dem feſten Boden, den wir durch unſeren Zuſammen⸗ ſchluß zur einigen Natſon wiedergewonnen haben, weiter emporführen. Möge es uns im Innern den Endſieg über Wirtſchaftsnot und Arbeitsloſigkeit bringen und möge es uns auch nach außen weiterführen auf dem Weg zum wahren Frieden, den Frie⸗ den in Ehre und Gleichberechtigung. So laſſen Sie uns in dem feſten Vertrauen auf die deutſche Zukunft und auf Gottes Hilfe in das neue Jahr eintreten und gemein⸗ ſam weiterarbeiten für unſer geliebtes Vater⸗ land! Im Anſchluß an den Empfang der Reichs⸗ regierung wurden die Vertreter der Länder, der Wehrmacht und anderer Reichsbehörden empfangen. Die erſten Gratulanten des Ta⸗ ges, die Hauoren, die Mitglieder des Sal z⸗ wirker⸗Brüderſchaft in Halle, aber waren in ihren Trachten, unter Führung des Salzgrafen, die bereits nach dem Kirchgang als erſte offizielle Gratulanten im Palais des Reichsoberhauptes erſchienen und ihre heimi⸗ ſchen Gaben, Salz, Soleier und Schlackwürſte überbrachten. Francois⸗Poncet beim Reichskanzler Ueberr: ung eines Aide⸗Memoire. Berlin, 2. Januar. Der Reichskanzler und der Reichsminiſter des Auswärtigen empfingen anläßlich ihrer An⸗ weſenheit bei den Nenujahrsfeierlichkeitn in Berlin am Montag nachmittag 17 Uhr den franzöſiſchen Botſchafter Francois⸗Poncet. Die Mitteilungen des Botſchafters bezogen ſich auf das Abrüſtungsproblem, über das der Bot⸗ ſchafter auch ein Aide⸗Memoire überreichte. Dieſes enthielt die hauptſächlichſten Punkte ſei⸗ ner mündlichen Mitteilungen. Dr. Ley an die Arbeitsfront Recht auf Arbeit, Recht auf Leben, Recht auf Freude. Berlin, 2. Januar. Der Führer der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Ley hat eine Neujahrsbotſchaft an die Ar— beitsfront gerichtet, in der er nach einem Rückblick auf das im vergangenen Jahr vom neuem Staat unter der Führung Adolf Hit— lers Geleiſtete darauf hinweiſt, oberſtes Geſetz müſſe ſein, daß wer arbeitet, wer was leiſtel, wer ſich der Gemeinſchaft fügt, auch ein Recht auf das Leben hat. Der darf fordern, ja er muß fordern! Hin— weg mit dem Haß, hinweg mit dem Neid. hinweg mit der ſpießbürgerlichen Angſt! Hin⸗ weg mit dem Geiz, der die Wurzel alles Uebels iſt, und ſetzt an ihre Stelle wieder die Lebensfreude, Lebensbejahung und Lebens— kraft und-energie! Wir wollen nichts ge— ſchenkt haben, wenn wir das Glück und den Segen im neuen Jahr 1934 für unſer Volk erhoffen! So tun wir es im eiſernen Willen und mit der unbändigen Kraft, weiterzu— ſchaffen und weiterzukämpfen Tag und Nacht bis das Volk von ſeinen Feſſeln befreit iſt! Kraft durch Freude das ſoll für das neue Jahr die die nationalſozialiſtiſche Gemeinſchaft ſein! Deshalb helft alle mit, jeder an ſeinem Platz! Rottet jede Miesmacherei aus! Jeder Schieber und Gauner muß unverzüglich aus Deutſchland ausgemerzt werden. Volk! Es liegt an Dir, jene Luft zu er- zeugen, in der allein der anſtändige Menſch leben kann. Vorwärts mit Adolf Hitler in das Reich der Kraft und der Größe und der Freude und des Glücks! Neujahrsbotſchaft an die Beamten Der Dank des Reichsinnenminiſters. In einer Neujahrsbotſchaft an die deutſchen Beamten dankt der Reichsminiſter des In— nern Dr. Frick all denen, die durch den Einſatz ihrer Perſon, durch Kampf und Op— fer den Weg der nationalſozialiſtiſchen Bewe— gung mit vorbereitet haben. Sein Dank gilt aber zugleich auch allen denen, die ſeit dem Siege der Revolution ſich ſelbſtlos und n⸗ cebungsvoll dem Dienſt am Aufbau des neuen Reiches gewidmet haben. Durch das Zuſammenwirken der Beamtenſchaft und des ganzen deutſchen Volkes konnten im Jahre 1933 Leiſtungen von unerhörtem geſchichtli— chem Ausmaße vollbracht werden. Der Mi— niſter iſt überzeugt, daß die deutſche Beam— tenſchaft auch im neuen Jahre im Dienſte der Nation ihre Pflicht tun wird, von Stolz erfüllt, mitwirken zu dürfen an dem Auf— bau und Ausbau des nationalſozialiſtiſchen Staates, der die Zukunft unſeres Volkes für alle Zeiten ſichern ſoll. 4** 5 Die zwei Kriegskameraden Der Führer empfängt Ignatz Weſten ker. Berlin, 2. Januar. Der Kriegskamerad des Führers, Ignatz Weſtenkirchner, der vom Führer die Möglich leit zue Rückreiſe nach Deutſchland erhalten hat, wurde vom Führer in der Reichskanzlei zum Kafſee eingeladen. Ignatz Weſtenkirchner ſerſchien mit ſeiner Frau und ſeinen drei Kin⸗ dern in dem Gebäude am Wilhelmsplatz. Sein Kriegskamerad Huber, der ihn in Bremer⸗ haven abgeholt hat, begleitete ihn. In ver Wohnung des Führers nahm Max Amann ö f N bm Max Amann, der Leiter des Zentralparteiveriages der NS. DAP. und Kompagniefeldwebel des Führers und Weſtenkirchners im Kriege, dieſen in Emp⸗ fang. Es gab ein freudiges und bewegtes Wiederſehen. Ignatz Weſtenkirchner ſelbſt iſt nach eintägigem Aufenthalt in Deutſchland übervoll der neuen Eindrücke und faſt in einem Uebermaße be⸗ geiſtert. Er hat ja ſchon viel von den Aende⸗ rungen in Deutſchland gebört. aber ſo hatte Deviſe für er es ſich doch nicht vorgeſteut. Als er 1928 Deutſchland verließ, fand er es im vollen Zuſammenbruch. Maſſenarbeitsloſigkeit herrſchte, übelſter parlamentariſcher Kampf, Morde und politiſche Ueberfälle waren an der Tagesordnung, die roten Lappen der Sowjets wehten über einem großen Teile der Arbei⸗ terſchaft. Weſtenkirchner kann die Wandlung kaum faſſen. Max Amann kann dem Zurückgekehrten die freudige Mitteilung machen, daß er im Zen⸗ tralparteiverlag eine gute Stelle erhalten In der Dämmerſtunde erſcheint dann der Führer, und es gibt ein freudiges und gerührtes Wie— derſehen, denn Weſtenkirchner hat ſo manches gemeinſame Erlebnis aus dem Weltkriege mit dem Führer, und für beide endete wenige Tage vor Kriegsſchluß der Weltkrieg damit, daß ſie durch die Exploſion der gleichen Gas— granate gasvergiftet wurden. Der Führer ſchüttelt Weſtenkirchner freudig die Hände, dann wendet er ſich den Kindern zu und ſtreicht ihnen über die Blondköpfe. Weſtenkirchner hat viel zu erzählen und zu berichten, und nachdem ſeine erſte Scheu ver— flogen iſt, plaudert er ungezwungen wie einſt, und manches„weißt Du noch“ füllt die Stunde. Dann ruft die Arbeit den Führer wieder an den Schreibtiſch zurück. „Vereinheitlichung des Reiches“ Eine Neujahrsrede Dr. Göbbels. Berlin, 2. Januar. Reichsminiſter Dr. Göbbels hielt am Sil— veſterabend über alle deutſchen Sender eine Anſprache, in der er zunächſt die Wandlungen aufzeigte, die ſich in Deutſchland wahrend des letzten Jahres vollzogen haben. Das Jahr 1933 werde in die Geſchichte übergehen als das Jahr der aus 2000jährigem Leid er— ſtandenen deutſchen Nation. In— erſten nationalſozialiſtiſchen Winter ſei kein einziges Glied des deut- ſchen Volles, und ſei es noch ſo arm und ſo dürftig, im Stich gelaſſen worden. Die Kameradſchaft des Volkes, die ſo wun— derbar begonnen hat, darf nicht die Laune eines Zeitabſchnitts ſein, ſie muß die echte und bleibende Leidenſchaft eines edlen Ge— ſinnungswechſels darſtellen, der im deutſchen Volke Platz gegriffen und alle Herzen für immer erobert hat. Politiſch iſt uns für das kommende Jahr das ſchwere Problem einer neuen und organi— ſchen Gliederung des Reiches aufgegeben. Fußend auf dem feſten Boden der Tra⸗ dition wird hier eine Reform durchgeführt werden müſſen, die der Vereinheſtlichung des Volkes eine gleiche Vereinheitlichung des Reiches zur Seite ſtellt. Der Nationalſozialismus aber als Idee und Bewegung wird beide in ſeine feſte Klammer nehmen, die unzerbrechbar ſein ſoll für alle Zeit. Dann können wir mit Ruhe und Ge— laſſenheit der weiteren Entwicklung der außer— politiſchen Probleme entgegenſehen. Volk und Nation ſtehen auf ſicherem Grund. Keine Macht der Welr kann ſie auseinanderteilen oder zer— reißen. 5A und internationale Kontrolle Der Keichsaußenminiſter über die Abrüſkung Berlin, 1. Januar. Kurz vor Weihnachten erteilte der Reichs— miniſter des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, dem Berliner Korreſpondenten der „Neuyorker Times“, Guido E. Endriß, ein Interview, das jetzt in dem Neuyorker Blatt erſchienen iſt: Die Abrüſtung Deutſchlands, ſo erklärte der Außenminiſter u. a., wurde vor 15 Jah— ren begonnen; ſchon 1922 war ſie entſpre⸗ chend den Beſtimmungen des Verſailler Ver— trages zu 95 Prozent durchgeführt. In all den jetzt ſchon beinahe acht Jahre andauern— ven Genfer Beratungen hat ſich Deutſchland mit der größten Geduld bemüht, die an⸗ deren Staaten zur Erfüllung ihrer Ab⸗ rüſtungsverpflichtung zu veranlaſſen. Alle dieſe Bemühungen ſind ohne Erfolg geblie⸗ ben. Das hat uns genötigt, die Abrüſtungs⸗ konferenz und den Völkerbund zu verlaſſen. Die deutſche Haltung bedeutet für die ande⸗ ren Staaten die Aufforderung, endlich aus den jahrelangen Abrüſtungsverhandlun⸗ gen das Fazit zu ziehen. In ihrem aufrich⸗ tigen Friedenswillen wünſcht die deutſche Regierung nach wie vor, zu einer Verſtändigung mit den anderen Staaten über die Rüſtungsfrage zu gelangen. Die Erfahrungen der letzten acht Jahre haben zu deutlich gezeigt, daß die hochgerüſteten Staa⸗ ten, beſonders Frankreich, nicht willens ſind, wirklich abzurüſten. Die Wünſche, die wir unker dieſen Um- ſtänden vertreten müſſen, ſind außerordenk⸗ lich maßvoll. An dem Anſpruch Deutſch⸗ lands auf gleiches Recht und gleiche Sicher- heit wird die deutſche Regierung mit aller Energie und mit der Anbeugſamkeit feſthal⸗ ten, die ihr das Bewußtſein verleiht, ein gu⸗ te und gerechte Sache zu verkreten und den geſchloſſenen Willen des deutlſchen Volkes hinter ſich zu haben. Frage: Wie iſt es mit den 2,5 Millio⸗ nen Mitgliedern der SA und SS, von denen das Ausland vielfach annimmt, daß ſie eine Reſerve-Armee Deutſchlands darſtellen? Antwort: Es handelt ſich hier um eine rein politiſche Organiſation, die nur innere Aufgaben zu erfüllen hat und für die Zwecke einer Kriegsführung weder ausgebildet noch ausgerüſtet iſt. Die 2,5 Millionen Mitglie— der der SA und Ss, die alle Altersklaſſen vom 18. bis zum 70. Lebensjahr umfaſſen, ſind zur innerpolitiſchen Abwehr der marxiſtiſch-bolſchewiſtiſchen Gefahr in Deutſchland beſtimmt und un— entbehrlich. Wie Reichskanzler Adolf Hitler wiederholt in ſeinen Reden erklärt hat, lehnt es Deutſchland nicht ab, den nicht- milikäriſchen Charakter der SA und 88 im Falle des Zuſtandekommens einer Vereinbarung über die Rüſtungsfrage einer internationalen Konkrolle zu un— kterſtellen, falls alle Staaten entſprechende Verpflich— tungen übernehmen. Frage: Würde Deutſchland in einer ſol— chen Vereinbarung eine allgemeine Kontrolle ſeiner Rüſtungen annehmen? Antwort: Deutſchland iſt bereit, eine internationale Kontrolle für die Durchfüh— rung eines Abkommens über die Rüſtungen zu übernehmen, ſofern dieſe Kontrolle für alle Staaten gilt und völlig paritätiſch durch— geführt wird. Frage: Wäre Deutſchland geneigt, den anderen Staaten neue Sicherheitsga⸗ ranti hertraglicher Art zu geben? Antwort: Nach unſerer Anſicht iſt Deutſch— land an erſter Stelle berechtigt, über ma n⸗ gelnde Sicherheit zu klagen. Trotzdem hat ſich Deutſchland bereits in der Kundge⸗ bung der Reichsregierung bei unſerem Aus⸗ tritt aus der Abrüſtungskonfereng ausdrück⸗ lich bereiterklärt, mit allen Staaten Nicht ⸗ angriffspakte abzuſchließen, um auch auf dieſe Weiſe den unbedingten Friedens— willen Deutſchlands zu bekunden. Rütklehr ohne Memorandum Erſt nach Fühlung mit Simon? Paris, 1. Januar. „Echo de Paris“ verzeichnet das Gerücht, daß Botſchafter Francois⸗Poncet das für die Reichsregierung beſtimmte Memo kandum noch nicht mitnehmen werde, da es möglicherweiſe ſeine endgültige Faſſung erſt erhalte, ſobald die franzöſiſchen Miniſter mit Sir John Simon nach deſſen Rückkehr aus Nom erneut Füh⸗ lung genommen hätten. — Vollstümliches Reg Verkündung eines Wettbewerbs duc den Reichsjuſtizkommiſſar. g Berlin, 1. Jaſſgr. Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank teil 8 ol⸗ gendes mit: b Als Führer der Akademie für deurhes Recht verkünde ich hiermit eine Reihe don Aufgaben über grundlegende Fragen der deht⸗ ſchen Rechtserneuerung mit der Einladung an alle berufenen deutſchen Volksgenoſſen 36 Schaffung eines volkstümlichen deutſchen Recht beizutragen und damit zur Verwirklichung de Ziele des nationalſozialiſtiſchen Staates wert dolle Beiträge zu gewinnen. Mitglieder 1 0 Akademie für deutſches Recht ſind von der Teilnahme am Wettbewerb ausgeſchloſſen. Die Aufgaben lauten wie folgt: 1. Handlungen des Eigentumsbegriffes in der deutſchen Rechtsauffaſſung und Geſetzge⸗ bung; 2. Der Begriff des Standes und ſeine Funk⸗ tionen in Staat und Volk; 3. Handlungen und ſtrafrechtlicher Schutz von Staat, Volk und ſtaatstragender Bewe⸗ gung insbeſondere in Deutſchland, Italien, Nußlond und in den nordiſchen Staaten; 4. Wie müſſen die Anternehmerformen des deutſchen Rechts umgeſtaltet werden, um den Grundſatz verantwortlicher Führung zu ver⸗ wirklichen. Für Preiſe wurden 12 000 Rm. zur Ver⸗ fügung geſtellt. Für die beſte Arbeit auf jedem der genannten Gebiete ſind 2000 Rm., für die nächſten je 1000 Rm. als Preiſe ausge⸗ etzt. f Die Arbeiten ſind zu ſenden an die Aka⸗ demie für deutſches Recht Berlin, Leipziger⸗ ſtraße, Preußenhaus, und München, Prinz⸗ regentenſtraße 8. Letzter Einſendungstermin iſt für die zweitgenannte Arbeit der 1. Juli 1934, für die übrigen der 1. Oktober 1934. Arbeiten, die nach dieſen Terminen eingehen. können bei der Preisverteilung keine Berück⸗ ſichtigung finden. Termin zur Verkündung des Preisträgers iſt der 20. Dezember 1934. Nähere Einzelheiten ſind zu erfahren bei den Geſchäftsſtellen der Akademie für deutſches Recht, Berlin. Neujahrsaufruf Staatsrat Schumanns Berlin, 1. Januar. Staatsrat Walter Schuhmann, der Leiter der NSBO. und des Geſamtverbandes der Deutſchen Arbeiter, erläßt folgenden Aufruf zum Jahreswechſel:. „Deutſchland, das Land des Nationalſozia⸗ lismus, iſt das Land des Friedens geworden. Bolſchewismus, Marxismus und Liberalismus, die das deutſche Voll in unzählige Parteien und Intereſſengruppen zerklüfteten, ſind über⸗ wunden. Das, was Stände und Schichten früher voneinander trennte, iſt ausgeſchaltet. Das Gemeinſame, das alle aneinander bindet, der Gemeinnutz, der Wille für das Geſamt⸗ wohl zu wirken, das Prinzip des ſozialen Rechts und ſozialen Ausgleichs, ſind die Grund⸗ ſätze des nationalſozialiſtiſchen Zuſammenſchluſ⸗ ſes und der friedlichen, zähen Aufbauarbeit, die das neue Deutſchland kennzeichnet. Mit dem Rechte deſſen, der im eigenen Hauſe Frieden ſchuf, fordert das deutſche Volk Frieden auch in der Welt. Wie das national⸗ ſozialiſtiſche Deutſchland die Exiſtenz⸗ und Gleichberechtigung der anderen Nationen aner⸗ kennt, fordert es Gleichberechtigung auch für ſich. Die Staatsmänner der anderen Länder, die für den Frieden wirken wollen, mögen dieſe Grundſätze zum Leitmotiv ihres Han⸗ delns machen, wenn ſie Erfolge erzielen wol⸗ len. Das iſt mein Neujaheswunſch, der Wunſch aller deutſchen Nationalſozialiſten, der Wille der deutſchen Arbeiter und des geſamten deut⸗ ſchen Volles unter ſeinem Führer Adolf Hitler.“. Die Lindberghs wieder daheim. Unſer Bild zeigt die Landung des berühmten Fliegerehepaares Lind⸗ bergh in Miami nach ſeinem großen Rund⸗ flug, der es nach Eu⸗ ropa, Afrika und Süd⸗ amerika führte. 1 160 15 Politiſches Allerlei ſterdam. Halbamtlich verlautet, daß nun⸗ auch die nationalſozialiſtiſche Bewegung lands in den Kreis der Vereinigungen auf⸗ fommen worden iſt, denen Skaatsbeamte cht angehören dürfen. Haag. Das Außen miniſterium gibt bekannt, daß die gegenſeitige Ueberreichung der Rati⸗ fikationsurkunden zu dem in Berlin abgeſchloſ⸗ enen deutſch⸗niederländiſchen Wirtſchaftsab⸗ „kommen ſtattgefunden hat. Paris. 1200 Beamte und Angeſtellte der Pariser Gas⸗ und Waſſergeſellſchaft haben vor dem Rathaus zu demonſtrieren verſucht. 200 Berhaftungen wurden vorgenommen. An die Wehrmacht Meujahrserlaſſe Hindenburgs und Blombergs. i Berlin, 1. Januar. Reichspräſident von Hindenburg hat folgen⸗ den Neujahrserlaß an die Wehrmacht gerich— tet: „Am Abſchluß eines für das geſamte deut⸗ ſche Volk bedeutſamen Jahres übermittle ich allen Angehörigen des Reichsheeres und der Reichsmarine meine herzlichſten Neujahrswün⸗ ſche. Mit meinem Dank und meiner Anerken⸗ mung für die Leiſtungen des vergangenen Jahres verbinde ich die ſeſte Zuverſicht, daß die Wehrmacht— die Hüterin des Staa⸗ es— in gehorſamer, treuer Pflichterfüllung und unermüdlicher Arbeit weiterhin ihre Schul⸗ digkeit tut.“ Der Neujahrserlaß des Reichswehrminiſters, Generaloberſt v. Blomberg, lautet: „Reichsheer und Reichsmarine ſpreche ich zum Jahreswechſel meine herzlichſten Glückwünſche aus. Waffenträger der Nation zu ſein, ver— pflichtet. Das deutſche Volk, dem das vergan— gene Jahr das Glück der Einigung wiederbe— ſchert hat, ſieht in Euch den Ausdruck ſeiner Wehrhaftigleit. Dient ihm weiter in treuer Pflichterfüllung und in den alten Soldaten— tugenden, die ihr als Erbe einer großen Tra— dition übernommen habt.“ Aufruf des Reichsluftminiſters Berlin, 1. Januar. Der Reichsminiſters der Luftfahrt erläßt fol— genden Neujahrsaufruf: „Im Jahre 1933 hat der Sieg der national— ſozialiſtiſchen Revolution auch der deutſchen Luftfahrt die ihr gebührende Stellung im neuen Staat gegeben. Ich danke an der Jahreswende allen, die am Neuaufbau der munmehr einheitlich zuſammengefaßten deut— ſchen Luftfahrt mitgearbeitet haben und wün⸗ ſche ihnen in kameradſchaftlicher Verbundenheit ein erfolgreiches neues Jahr. Wir geloben: Das Jahr 1934 wird die geſamte deutſche Luftfahrt wie bisher in ſelbſtloſer Arbeit und treuer Gefolgſchaft hinter unſerem Führer Adolf Hitler finden. gez. Göring.“ Die Haunttreſſer der Arbeitslotterie ö München, 1. Januar. Nach einer Anſprache des Reichsſchatzmei⸗ ſters Schwarz begann die Ziehung der zwei⸗ ten Arbeitsbeſchaffungslotterie. Auf die Lo— ſe, die in zwei Abteilungen, A und B, mit je drei Millionen Stück zur Ausgabe gelangten, kamen insgeſamt 283 058 Gewinne, geſtaffelt von drei Reichsmark bis zu 75 000 Mark und zwei Prämien zu je 25000 Mark zur Aus— Zerrissenes Land ſchüttung. Insgeſamt gelangten 1 500 000 Reichsmark zur Ausloſung. Schon eine hal⸗ be Stunde nach Beginn wurde das große Los gezogen. 5 Wie die Reichsleitung der NSDAP., Ab⸗ teilung Lotterie, mitteilt, entfiel der Haupt⸗ gewinn von 150 000 Reichsmark auf Dop⸗ pellos 1527916, die Prämie von 50 000 Reichsmark auf Doppellos 609 740, 30 000 Reichsmark auf Doppellos 1512 471. 20 000 Reichsmark auf Doppellos 1 773 504, je 10 000 Reichsmark auf 1 430 860 und 740 576 und je 5000 Reichsmark auf 1284535, 1735 458, 1 054 162 und 2427 915. Die amtliche Gewinnliſte erſcheint am 8. Januar 8 Deutſche Tagesschau Ausweiſung aus dem Saargebiet. Auf einem Laſtwagen trafen an der Zoll— grenze zum Saargebiet bei Michelbach 15. Perſonen ein, die aus dem Saarland ausge— wieſen worden waren. Es handelte ſich um 12 Deutſche und drei Leute aus Luxemburg und Ungarn. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, daß keiner von ihnen als politiſcher Flüchtling anzusprechen iſt, obwohl verſchie— dene zugaben, ſich des öfteren als ſolche aus— gegeben zu haben, um beſſer Unterkunft in den Wanderherbergen zu finden. Die Aus— länder werden über die deutſchen Grenzen ab— geſchoben. Auslands⸗Rundſchau Truppenmeuterei in ſpanſher Kolonie. Wie erſt jetzt bekannt wird, kam es vor meh— reren Tagen in Cap Juby in der ſpaniſchen Kolonie Rio de Oro während eines Appells der dort ſtehenden berittenen ſpaniſchen Abtei— lung zu einer Meuterei eines Teiles der ein— geborenen Truppen. Dabei wurde ein ſpani— ſcher Hauptmann und ein eingeborener Soldat getötet, ein ſpaniſcher Unteroffizier und ein ein— geborener Soldat ſchwer verletzt. 14 Meuterer ſind mit ihren Waffen und mit ihrem Gepäck geflüchtet. Der Miniſterpräſident hat die Ent⸗ ſendung eines Kanonenbootes nach Cap Juby angeordnet. Zunahme der Arbeitsloſigkeit in ASA. Der Sekretär des amerikaniſchen Arbeitge⸗ berverbandes hat eine Erklärung veröffentlicht, die beſagt, daß die Zahl der Arbeitsloſen ſich im November und Anfang Dezember ſchneller vergrößert hat als zu irgendeiner Zeit ſeit Januar dieſes Jahres. Die Zahl der Arbeits- d 0 loſen im November wird von dem Verband auf 10702 000 berechnet. Aufſtandsverſuch in Nordargentinien. Bei einem radikalen Aufſtandsverſuch in Roſario in Nordargentinten ſind 29 Perſonen getötet und viele verwundet worden. Die radikalen Elemente verſuchten, die Polizeiprä— fektur und eine Polizeikaſerne zu ſtürmen, wur⸗ den jedoch von berittener Polizei in die Flucht geſchlagen. 60 Perſonen wurden feſtgenommen. Ueber ganz Argentinien iſt der Belagerungs— zuſtand verhängt. N f —— Ein Todesurteil in Hamburg. Das Haneatiſche Sondergericht hat das Urteil gegen die kommuniſtiſchen Mörder des Polizeimeiſters Perſke gefällt. Der Haupttä— ter Lindau wurde wegen Mordes zum Tode und zu dauerndem Ehrverluſt verurteilt. Die Angeklagten Malachowſki und Winzer er— hielten wegen Verabredung zum Mord je vier Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehr— verluſt. Hierl ſpricht am 2. Januar im Rundfunk. Am 2. Januar 1934 22.30 Uhr ſpricht Staatsſekretär Hierl als Führer des Deut— ſchen Arbeitsdienſtes zur deutſchen Ju⸗ gend über den Deutſchlandſender, Berlin, Königsberg, Hamburg und München. An⸗ ſchließend ſpricht der Inſtrukteur der Führer⸗ ſchule des Arbeitsdienſtes Dr. Decker über nationalſozialiſtiſchen Arbeitsdienſt 1934. Das Hauptquartier für die Olympiavorbereitungen. Das in Ettlingen(Baden) ſtehende Verbandshaus des Deut— ſchen Leichtathletik-Verbandes. das zu einer Führerſchule ausgearbeitet wurde, iſt zum Hauptquartier der Vorberei— tungen für die Olympiſchen Spiele im Jahre 1936 beſtimmt worden. „Nein.“ Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) Gerda ſagte erleichtert:„Ja, ſehen können.“ „Und was intereſſierte ihn denn noch, den Stanek?“ Sie, Herr Kom— miſſar, das hat offenbar der Stanek auch gefunden; das iſt nämlich ein heller Kopf geweſen, aus dem hätte machen können. So habe ich ihm ab und zu ein paar Bücher gegeben, mal Erdkunde, mal ein bißchen Geſchichte. Und mal Bücher, wie ſie ſo einen Jungen intereſſieren man etwas Der verloren. 425 Da ſaß ein Feind, und dieſem Feind ſagte Gerda kalt und ebenſo feindlich ins Geſicht:„Ich habe nichts zu— zugeben.“ Fommiſſar Ein eiskalter Trotz machte Gerda vollkommen ruhig. „Fräulein, es wäre beſſer, Ste würden es zugeben.“ Die Miene und die Stimme des Polen hatten vollſtändig und die liebenswürdige Verbindlichkeit des Anfangsgeſpräches lächelte ironiſch: Ihnen einmal etwas vorleſen.“ Er zog aus einem Aktendeckel ein Kuvert hervor, in dem ein Stück abgeriſſener Briefbogen ſteckte, und las: „Fräulein, ich danke Ihnen ſehr. davor, FC. Birkenfeld— Stuttgarter Sportnachrichten Fußball. f Südbayern— Hungaria Budapeſt 51(5:1) Ulm— Augsburg 515(1:2). 255 Ulm— Augsburg(Junioren) 6˙1(2:1). VfB. Mühlburg—Fortung Düſſeldorf 1:2 Pfalz Ludwigshafen— Phönix Lu. 113 Handball. Baden(DSB)— Baden(DT) 10:6 Nußloch(DT'— Weinheim(DT) 10:6 SV München— Stadtelf München 814 Pflichtſpiele der Gauliga: Gau 13(Südweſt): FSV. Mainz— Wormatia Worms 3:1, Kickers Offenbach— Boruſſig Neunkirchen 371 5 Gau 14 Gaden). VfR. Mannheim— FC. Pforzheim 6:3. Phönix Karlsruhe— SC. Freiburg 5:1. Germania Brötzingen— SV. Waldhof 3186. Gau 15(Württemberg): 5 Kickers 112 VfB. Stuttgart— Ulmer FV. 4:4. Geſellſchaftsſpiele. FK. Pirmaſens— Fortuna Düſſeldorf 4.2. FSV. Frankfurt— Boruſſia Fulda 3:5. VfR. Bürſtadt— Eintracht Frankfurt 1:2. Amicitia Viernheim— Pf. Neckarau 117. Die Gauliga im Kampf Mit dem letzten Tag des Jahrse 1933, dem 31. Dezember, wurden in den zwei ſüddeut⸗ ſchen Gauen Südweſt(Gruppen Pfalz⸗ Saar und Main-Heſſen) und Baden die zweite Serie des Punktſpielreigens eingelei⸗ tet. Auch an dieſem Spieltag blieben Ueber⸗ riſchungen aus. Polizei Darmſtadt, TV. Frie⸗ ſenheim und SW Waldhof, die Spitzenreiter ihrer Gruppen bezw. Gaue, ſetzten ſich glatt über ihre Gegner hinweg. N Im Gau Süd weſt begann der Tabellen— führer der Gruppe Main-Heſſen, Polizei SV Darmſtadt, auch die zweite Runde mit. einem klaren 12:1-Erfolg in Fechenheim ge⸗ gen die dortige TS 85. Die TG Offenbach erneuerte auch im Rückſpiel ihren in der Vorrunde gegen den S Wiesbaden erziel— ten Erfolg mit 6:3, VfR Schwanheim ſießte gegen TS Rüdesheim 122. In der Gruppe Pfalz-Saar kam der Tabellenführer TV Frieſenheim kampflos zu zwei Punkten, da ſein Gegner, der TV 61 Kaiſerslautern nicht antrat. Die Frieſenhei— ner ſind natürlich weiter in Führung zu fin⸗ den. Pfal bigshafen kam zu Hauſe mit 12:5 geg gg Merzig zu dem er⸗ warteten. Sieg. VfR. Kaiſerslautern ſchlug im H die TG Neunkirchen mit 8:5 und 9 unterlag gegen die Vgt. Tſchft. Og; Toren.. Im Gar 121 1 3 5 müberraſchte ver ſichere 13:1⸗Sieg z⸗Meiſters SV Waldhof über die P ruhe. An zweiter Stelle folgt der TV Ettlingen, der im Heimſpiel Phönix M heim mit 816 ſchlug. Eine bit⸗ tere Enttäuſchung bereitete die TG. Ketſch dem Mannheimer VfR durch ſichsre 5:12⸗Nie Mannheim 08 ur TSV Nußloch en in ihren Heimſpielen gegen TB Durlach TW Hockenheim mit 8:2 bezw. 8:3 erfolgreich. Bemerkenswert war an dieſem Sonntag, die Gaſtmannſchaften ſämtlich geſchlagen wurden. „Herr Kommiſſar, ich lege keinen Werte darauf, inch zu entſchuldigen, wenn in e nicht vor einem Trunkenbold von Vater geſchützt werden; wider Zwangserziehung zu kommen. Es braucht ſich niemand inem Lande junge Menſchen ihren eigenen Willen in eine Art zu entſchuldigen, der ſolch einem jungen Menſchen hilft.“ „Dann werde ich „Hätten Sie ſich auch ſo bemüht, Fräulein, wenn es ſich um einen Polen gehandelt hätte?“ Als Gerda nur die miſſar faſt zärtlich den Brief des Achſeln zuckte, glättete der Kom— Stanek Spledy auf dem Aktendeckel zuſammen: haben „Sle Das Geld hat ge das polniſche zwanzig Stunden geht Ihnen heute noch zu.“ Gerda erhob ſich ſchwankend; ſie ſtützte die zuſammen⸗ Gebiet binnen vierund— zu verlaſſen. Der Ausweiſungsbefehl Gerda mußte unwillkürlich lächeln. Das wurde ja hier etwas wie ein literariſches Verhör. „Jack London zum Beiſpiel, Herr Kommiſſar, wenn Sie den kennen.“ „Den leſe ich heute noch“, ſagte höflich der polniſche Beamte.„Dann hat vermutlich dieſer junge Burſche die Idee zu ſeiner abenteuerlichen Flucht aus dieſen Büchern geſchöpft.“ „Soll mir daraus ein Vorwurf gemacht werden, Herr Kommiſſar?“ „O nein“— der Kommiſſar ſchien ſich wiederum un— gemein für ſeinen Bleiſtift zu intereſſieren, mit dem er ein paar belangloſe Schnörkel auf ein Papier vor ſich zog—,„daraus nicht, Fräulein; Gedanken ſind ja auch bei uns frei. Wenn Sie ſich ſonſt nichts vorzuwerfen haben?“. „Nicht daß ich wüßte, Herr Kommiſſar!“ Der Kommiſſar legte plötzlich den Bleiſtift auf den Tiſch und ſah Gerda mit zuſammengezogenen Augen an. Der Schreiber, der das ganze Geſpräch mitprotokolliert hatte, hielt mit einem Ruck die Feder in die Luft. „Sie haben alſo dem Spedy nicht zur Flucht geraten?“ „Nein.“ „Sie haben ihm auch keine Mittel gegeben?“ reicht. Ich bin unter der Bahn hierhergefahren. Pan Doktor hat mich hierbehalten. Gott ſegne Sie, Fräulein. Stanek.“ Das Zimmer begann ſich mit Gerda zu drehen. Ein Nebel, erſt grau, dann grün, dann wie Flammenflackern, ſchien ſich im Raume zu verbreiten; ſie fühlte eine eigen- tümliche Schwere in den Gliedern. Der Nebel, der ſich vor ihre Augen gelegt, ſchien auch die Geſtalt des Schreibers zu verhüllen, der noch immer mit einer grotesken Bewegung den Federhalter wie gezückt in der Luft hielt. Auch die Geſtalt des Kommiſſars war plötzlich wie in eine unwirkliche Ferne gerückt, aber aus dieſer Ferne klang die kalte Stimme zu ihr herüber: „Dieſer Brief, Fräulein, iſt an Sie adreſſiert. Unſere Poſtüberwachungsſtelle hat ihn uns übergeben. Es zeigt ſich wieder einmal, wie notwendig eine ſolche Ueber— wachung iſt. Was haben Sie zu Ihrer Entſchuldigung anzuführen?“ Mit einer gewaltſamen Willensanſpannung riß ſich Gerda aus der Umſchattung der Angſt. Das eine wenig— ſtens wollte ſie dem Feinde da drüben nicht gönnen, daß er ihre Angſt ſpürte. Und ſie hörte ſich plötzlich ſagen, das heißt, es ſagte aus ihr heraus: geballte Hand, an der die Knöchel weiß wurden, auf den Tiſch vor ſich. Nun war ſie wieder einmal am Ende. Ruhe, Arbeit, ihr aus Herz gewachſen, die kleine be— ſcheidene Sicherheit ihres Gehaltes, alles war fort; ihr Zimmer mit den duftenden Petunien, ſie ſah es plötzlich vor ſich in ſeinem warmen Sommerſchimmer. Von allem mußte ſie fort. Und auch von dem Manne, den ſie liebte. „Ich werde mich über den Ausweiſungsbefehl be— ſchweren“, hörte ſie ſich wieder mit einer fremden Stimme ſagen. 5 Der polniſche Beamte ſtand auf.„Der Beſchwerdeweg ſteht Ihnen frei, Fräulein. Daß er keine aufſchiebende Wirkung hat und daß Sie binnen vierundzwanzig Stunden über die Grenze ſein müſſen, iſt Ihnen bekannt. Daß wir keine ſchärſeren Maßnahmen treffen, haben Sie nur einer beſonderen Fürſprache zu verdanken.“ Er machte die An⸗ deutung einer Verbeugung und verſchwand im Neben— zimmer. Der kleine blaſſe Schreiber räumte mit huſchenden Bewegungen die Papiere auf dem Tiſch zuſammen und folgte mit eingezogenen Schultern. An der Tür warf er noch einen neugierigen und dreiſten Blick auf Gerda Donatus, die immer noch ihre Hand auf dem Holg des Tiſches liegen hatte.(Fortſetzung folgt.) DOM AN VON 2 Zwei Glückliche! Seit dem Handkuß hatten ſich Achim von Malten und Marlene nicht mehr allein geſprochen. Es war faſt, als gingen ſie der Gelegenheit dazu aus dem Wege. Aber beute führte ſie der Zufall in der Bibliothek zuſammen. Olga las Frau von Malten vor, und Marlene wollte ſich ein Buch holen. An einem der tiefen Schränke ſtand Achim von Malten, und wie leichte Verlegenheit ſpiegelte es ſich auf ſeinem Geſicht, als Marlene eintrat. Er machte ein paar Schritte auf ſie zu, weil es ausſah, als wollte ſie ſofort zurück. „Ich möchte Sie nicht verjagen, Fräulein Werner“, ſagte er leiſe,„mich ſtören Sie nicht, auch habe ich ſchon, was ich brauche.“ Er hielt ihr ein Buch hin, das er bei ihrem Eintritt mechaniſch aus dem Schrank genommen, vor dem er gerade geſtanden. Sie langte unwillkürlich da⸗ nach und ſchlug den Titel auf. Der lautete: Ein paar Dutzend Rezepte für Fiſchgerichte aus Großmutters Tagen, die eine gute Hausfrau noch heute probieren ſollte.“ Nachdruck verboten. Er las faſt gedankenlos mit und lachte plötzlich, jugend⸗ haft fröhlich. Sie lachte mit. Im nächſten Augenblick fiel ſein Blick auf die Stelle, wo die Ermordete gelegen, und ſein Lachen brach ab, als würde es abgeſchnitten. Marlenes Augen folgten ſeinem Blick. Sie ſagte ſcheu: „Ich will mich auch nicht aufhalten. Dort drüben in dem großen Regal ſtehen die Bücher, von denen ich mir eins leihen möchte.“ Er warf das Buch mit den„Rezepten für Fiſchgerichte“ auf den nächſten Seſſel und rauh ſtieß er hervor: „Wie gut tut einem das Lachen nach ein paar Jahren völligen Tiefſinns! Aber...“, er brach ab, ſagte dann faſt bittend:„Haben Sie ein wenig Zeit für mich? Ich möchte gern mit Ihnen ſprechen.“ Ihr Blick wich dem ſeinen aus; aber ſie fühlte ihn auf ſich und antwortete:„Ich habe Zeit.“ Er ſtraffte ſich ein wenig auf. „Ich wollte Sie noch eben bitten, mit mir einen anderen Raum aufzuſuchen; aber vielleicht iſt die Bibliothek doch am geeignetſten für das, was ich Ihnen am liebſten ſchon am erſten Tage Ihres Hierſeins geſagt hätte.“ Er ſchob ihr einen Stuhl zurecht.„Bitte, nehmen Sie Platz, mir aber geſtatten Sie, ſtehenzubleiben, Fräulein Werner. Ich bin ſo voll Unruhe; im Sitzen brächte ich keinen glatten Satz fertig.“ Marlene neigte ein wenig den Kopf und ſtrich nervös über die leichten Falten ihres blau und gelb geſtreiften Kleides, ſchob den ſchmalen weißen Spitzenkragen zurecht. Achim von Malten machte ein paar Schritte, begann: „Eigentlich habe ich noch nicht ſprechen wollen. Ein paar Monate hatte ich mir noch Geduld verordnet; aber ich bringe es nicht fertig, länger zu ſchweigen. Sehen Sie, Fräulein Werner, bis zu dem Tage, als Sie hierher kamen, war ich ein ganz elender, lebensmüder Menſch, einer, den nichts mehr freute. Kein Sonnenſchein und kein gutes Eſſen. Kein Buch und keine Muſik. Vor allem aber war die Arbeit mir ebenſo zum Ekel geworden wie das Ver— genügen. Ich war ſtumpf geworden wie ein armes Tier. Aber als ich Sie zum erſten Male ſah, war mir, als hätte man mir einen belebenden Trunk gegeben, und als Sie ſangen, ſprangen die Tore des Kerkers auf, in dem mein Geiſt wie ein armer Gefangener gelegen. Ihr Anblick riß mich von einem Abgrund zurück, in den ich hätte ſtürzen mäüſſen. Einen Tag erſt waren Sie im Hauſe, da wußte ich ſchon ſicher, ich liebte Sie. Ich liebte Sie! Aber nicht nur, wie der Mann das Weib liebt— ich liebte Sie, wie man vielleicht ſeinen Lebensretter liebt; ich fühlte es mit in⸗ brünſtiger Beſtimmtheit: Sie waren mein Schickſal, meine Zukunft, meine Hilfe! Seltſamerweiſe empfand das auch meine Mutter. Ich habe mich Ihnen dann abſichtlich etwas ferngehalten. Vor allem wollte ich mich prüfen— und dann, was mußten Sie von mir denken, wenn ich Ihnen nach ſo kurzem Kennen von meiner Liebe geſprochen hätte!“ Seine Augen leuchteten auf. „Mein Geiſt war müde, war in Düſternis eingebannt. Sie kamen hierher wie eine Erlöſerin, riſſen ihn hoch in Helle und Licht. Ich reite wieder über die Felder, ſehe wieder meinen Leuten bei der Arbeit zu, freue mich wieder meines ſchönen Beſitztums u⸗d arbeite wieder. Eine Zu⸗ kunft iſt plötzlich wieder für mich da; aber ſie exiſtiert nur durch Sie. Die Vergangenheit, das ſchreckliche Erlebnis, der furchtbare Verdacht, an den ich mich feſtgeſchmiedet glaubte für immer, das ſind Dinge, die mir jetzt ſchon ferne gerückt ſind. Ich lebe wieder bewußt und gern. Und darum, Marlene— ach, verzeihen Sie!— Fräulein Werner— deshalb bitte ich Sie, bleiben Sie bei uns. Ich weiß nicht recht, wie ich Ihnen das glaubwürdig erklären ſoll, aber glauben dürfen Sie es mir, ich habe Sie lieb. Vom aller⸗ erſten Augenblick an. Und Sie mögen mich auch, ich fühle es. Wahrſcheinlich lieben Sie mich nicht. Das wäre ja auch zu viel verlangt von mir; aber Sie lernen mich viel⸗ leicht lieben. Ich...“ Er ſtockte plötzlich, fuhr dann fort: „Noch vor kurzem war ich der Anſicht— und ich war ganz durchdrungen davon— ich könnte meinen Namen NVVONũ DMC VS N keinem anſtändigen Mädchen anbieten. Aber das iſt ja Unſinn. Ich bin doch unſchuldig. Die Frau, die mit mir durchs Leben gehen will, muß nur feſt an mich glauben.“ Er wollte weiterſprechen, doch Marlene ſah ihn mit ihren wundervollen Augen ſtill an, und da war es, als müſſe er ſchweigen. Kaum zu atmen wagte er, und endlich ſagte Marlene: „Ich glaube feſt an Ihre Unſchuld!“ Wie ein ſtarker elektriſcher Schlag ging es durch ſeinen Körper, und er erwiderte bebend: „Die Worte lohne Ihnen der Himmel, denn ſie machen mich unendlich glücklich.“ Marlene ſah ihn an, aber ſie ſchwieg. Er ſolltte nur weiterſprechen; ſie fieberte ſeinen Worten entgegen. Ihr war ganz wunderbar glückſelig zumute, und ſie berauſchte ſich förmlich an dem Satz: Die Frau, die mit mir durchs Leben gehen will, muß nur feſt an mich glauben! Sie wartete auf das, was Achim von Malten nun weiter zu ihr ſagen würde, wartete darauf wie ein Menſch, der ganz beſtimmt weiß, daß er eine gute Botſchaft erhält. Achim von Malten hob die Rechte wie zum Schwur. „Sie glauben an meine Unſchuld. Das bedeutet für mich, die ganze Welt wird bald daran glauben. Marlene, wollen Sie meine Frau werden? Marlene, können Sie mir, wenn nicht Liebe, ſo doch ein bißchen gute, ehrliche Freundſchaft u entgegenbringen? Ich habe Sie lieb, Mar— lene, ich ſagte es Ihnen ja ſchon, lieb vom allererſten Moment an. Ich will Sie auf Händen tragen. Ich will Ihnen das Leben zu einem einzigen großen Feiertag machen, und ich hoffe, mit der Zeit wird dann aus Ihrer Freundſchaft Liebe.“ Marlene preßte beide Hände auf die Bruſt. Ihre Wangen glühten und ſie ſpürte deutlich das nervöſe Spiel ihrer Geſichtsmuskeln. Die Erregung ſchnürte ihr die Kehle zu. Da ſtand ein Mann vor ihr, jung, reich und vornehm, den ſie erſt ſeit vierzehn Tagen kannte, und bat ſie, ſeine Frau zu werden, da er ſie liebe. Fremd war er ihr eigentlich, und doch liebte auch ſie ihn. Sie hatte Malt⸗ ſtein bald verlaſſen wollen, weil ſie geglaubt, nicht ertragen zu können, ihm täglich zu begegnen, dem ihr Herz auf den erſten Blick entgegengeflogen. Und nun forderte Achim von Malten nur Freundſchaft von ihr, fragte ſie, ob ſie ſeine Frau werden wollte. Er trat näher, trat ganz nahe an ſie heran, neigte ſich zu ihr nieder, die ganz tief in dem breiten und niedrigen Stuhle ſaß. Sein Atem ſtreifte ihr Geſicht, als er ſeine Frage wiederholte: „Marlene, wollen Sie meine Frau werden? Wollen Sie es mit mir wagen?“. Da brach der Bann der Erregung, der ihr die Lippen feſt aufeinandergedrückt, und ihre beiden Hände auf ſeine Schultern legend, antwortete ſie: 9 „Ich liebe dich auch vom erſten Augenblick an. Ich wollte Maltſtein bald verlaſſen, weil ich dich liebe.“ Achim von Malten verharrte ſekundenlang in ſeiner geneigten Haltung. Er ſpürte Marlenes Hände auf ſeinen Schultern und ließ ſich übergern von ihnen feſthalten. Ganz ſanft drängte er dann ſeine Hände auf die Marlenes und, ſich aufrichtend, zog er ſie vom Stuhle hoch. Faſt ungläubig fragte er: „Und das iſt wahr? Das iſt wahrhaftig wahr? Du liebſt mich— du mich? Wie ein Märchen wäre das, wie eins jener herrlichen Märchen, die wir als Kinder geleſen, und an deren Erfüllung für uns wir doch nie geglaubt haben. Weil die Märchen zu ſchön waren. Du liebſt mich, Mädel?! Bitte, ſage es noch einmal, damit ich daran glaube.“ Marlene ſchaute zu ihm auf mit Augen, die vor Rührung feucht ſchimmerten: „Ich liebe dich, Achim Malten! Ich liebte dich auf den erſten Blick.“ Den Mann verließ alle Schwerfälligkeit, die ihn ſeit zwei Jahren eingepanzert; er war jetzt wie ein ganz junger Verliebter. Ehe ſich Marlene deſſen verſah, hatte er ſie auf ſeine Arme genommen und küßte ſie bis zur Be⸗ ſinnungsloſigkeit. Sie erſtickte beinah unter der Tollheit ſeiner Küſſe. Sie ließ ſich von Achim wie ein Kind an die Hand nehmen und den Flur entlang führen— in das Zimmer ſeiner Mutter hinein. Das Anklopfen hatte er vollſtändig vergeſſen. Frau von Malten ſaß bequem in eine Sofaecke gedrückt, und Olga Zabrow las ihr vor. Beim unvermuteten Oeffnen der Tür unterbrach letztere das Vorleſen, und beide Damen ſahen ein bißchen erſtaunt auf das Paar, das ſich ſo kindlich bei den Händen hielt. Achim von Malten ſchob Marlene ſeiner Mutter ent⸗ gegen. „Sei gut zu ihr, Mutter! Sie will meine Frau werden. Sie liebt mich, Mutter, und ſie hilft mir— nein uns— aus der Bedrängnis der Vergangenheit. Sie kann das, weil ſie ſo jung und froh und hofſſend iſt, und weil auch ſie mich ſchon liebt, wie ich ſie liebe.“ Frau von Malten blickte etwas überraſcht; aber ſofort ſtreckte ſie Marlene die Rechte entgegen und drückte die Jungmädchenhand innig, zog Marlenes Kopf zu ſich nieder und küßte ſie auf die Stirn. „Mache ihn glücklich, meinen armen Jungen! Er hat Erlöſung und Glück verdient.“* Sie vermochte vor Rührung kaum zu ſprechen. Marlene flüſterte ergriffen: „Ich habe ihn ſchon über alles lieb.“ 5 Olga Zabrow klappte das Buch, das ſie in den Händen hielt, mechaniſch auf und zu. Sie hatte zwar gleich bemerkt, daß Achim von Malten ſein Herz an Marlene verloren, aber an die Möglichkeit einer ſo ſchnellen Löſung hatte ſie doch nicht gedacht. Sie legte das Buch auf den Tiſch, wollte leiſe das Zimmer verlaſſen, denn ſie durfte jetzt wohl nicht durch ihre Gegenwart ſtören. Marlene aber bemerkte ihr heimliches Fortſchleichen und holte ſie mit ein paar Schritten ein, hielt ſie ſeſt. „Olga, liebe Olga! Beglückwünſche mich doch auch! Wir ſind doch ſchnell Freundinnen geworden und wollen es bleiben. Du ahnſt ja nicht, wie glücklich ich bin!“ Sie umarmten ſich mit Wärme, und dann ging Olga hinaus. i Sie hatte ſchon das richtige Gefühl dafür. Die drei Menſchen mußten jetzt unter ſich bleiben, die Stunde forderte das. Blick in eine frohe Zukunft! Marlene konnte vor Glück nicht einſchlafen in dieſer Nacht. Immer wieder mußte ſie ſich klarmachen, ſie war Achim von Maltens Braut, ſollte bald ſeine Frau werden Morgen wollte ſie ihrem Vater ſchreiben. Er würde ſich ſehr, ſehr freuen. Sie malte ſich ſchon aus, wie er ſommersüber als Gaſt im Schloſſe wohnte, und wie ſie ihm ab und zu helfen konnte aus den Nöten ſeiner kleinen Penſion. Sie ſelbſt durfte ſich bald ſchön kleiden, durfte mit Achim weite Reiſen machen und die Welt kennen⸗ lernen. Und das Allerſchönſte war, ſie durfte immer bei ihm bleiben, durfte ihm gehören und den Kampf mit ihm zuſammen aufnehmen gegen alle, die an ſeine Schuld glaubten. Sie richtete ſich jäh im Bett auf. Der Dolch fiel ihr ein, das Beweisſtück der Mordtat. Sie hielt jedenfalls die Waffe für ein wichtiges, ja, für das wichtigſte Beweis⸗ ſtück. Wenn die Waffe dem Gericht vorgelegen hätte, wäre der Prozeß beſtimmt ganz anders verlaufen. Man hätte den Beſitzer des Dolches geſucht und vielleicht gefunden. Ihr Herz begann wie raſend zu klopfen. Sie hatte den Dolch doch nur verſteckt, weil ſie heimlich gefürchtet, er könne Achim gehören. Und wenn es ſo war, dann— Sie drückte den Kopf feſt in die Kiſſen; ganz wirr war ſie von der Frage: Sollte ſie weiter ſchweigen oder ſprechen? Weiter ſchweigen!, rief ſie ſich ſelbſt zu; weiter ſchweigen für immer! Aber den Dolch mußte ſie fort— ſchaffen, mußte ihn vernichten; ſie durfte ihn nicht länger behalten. Sie faltete die Hände ganz feſt. Oh, wüßte ſie nur genau, daß der Dolch nicht Achim gehörte. Oh, wüßte ſie das nur ganz genau. i Ihr war, als ſpräche eine fſlarke Stimme zu ihr: Du mußt dem Mann, den du liebſt, von deinem ſeltſamen Fund erzählen! Aber es war da noch eine andere Stimme— leiſe war ſie, wie Diebesgeflüſter war ſie, die gebot: Schweige! Sonſt beſchwörſt du viele Hinderniſſe für dein Glück herauf! Sie ſchlief endlich ein, wachte früh auf, und ihre erſten Gedanken galten dem, was geſtern geſchehen. Mit beiden Füßen ſprang ſie aus dem Bett, und ſie konnte nicht anders, ſie mußte laut ſingen. Es war ein Liedchen vom Frühling und von der Liebe. An das, was ſie geſtern abend noch ſo ſehr beſchwert, dachte ſie faſt gar nicht an dieſem ſtrahlenden Morgen. Den in Zeitungspapier eingepackten Dolch ſchob ſie noch tiefer in den Koffer hinein. Wozu daran denten? Der traurige Prozeß war längſt vorbei. Sie würde als Achims Frau dafür ſorgen, daß er ihn ganz vergaß, und den Nachbarn wollte ſie nach und nach klarmachen, daß Achim unſchuldig war. Er mußte aller Achtung zurück⸗ gewinnen, auch ohne einen neuen Prozeß. b Sie traute dem Dolch nicht. War er Achims Eigen⸗ tum, das ein anderer mißbraucht hatte, konnte er zu einer neuen und ſchweren Belaſtung Achmis werden. Sie hörte die laute Warnungsſtimme nicht mehr, ſie gehorchte nur der leiſen Stimme, die wie Diebesgeflüſter war. Es klopfte. Marlene öffnete. Olga trat ein und um⸗ armte ſie. „O du Mädel, haſt du ein polizeiwidriges Glück! Einen hübſchen, ſteinreichen Mann haſt du gefunden, ohne dich auch nur danach gebückt zu haben. Ich beneide dich. Aber das ſchwarze Kleid ſchenkſt du mir jetzt. Bald kannſt du dir ja ſo viele Kleider machen laſſen, wie du nur willſt.“ Marlene lachte:„Wenn ich erſt verheiratet bin, ſchenke ich dir meinen ganzen Krempel, wenn du ihn magſt. Das Schwarze iſt aber ſchon jetzt dein Eigentaͤm.“ Auguſte ſchob ſich nach kurzem Anklopfen über die Schwelle. Sie ſtrahlte. „Fräuleinchens, diesmal hat ſich das verflixte Geſpenſt aber anſtändig benommen. Statt Unglück hat es Glück gemeldet.“ Sie fiſchte ſich Marlenes Hände.„Ich habe eben von der Gnädigen das Neueſte gehört. Kaum zu glauben iſt es, daß der Achim—“ Sie verbeſſerte ſich: „Daß Herr von Malten ſich ſo Hals über Kopf verliebt hat.“ Sie ſah Marlene ganz gerührt an.„Ich habe ge⸗ dacht, wenn es die zwei Fräuleinchens nur ein paar Wochen in unſerer mieſepetrigen Stimmung hier aus⸗ halten, iſt's ſchon lange. Ich habe innerlich nicht recht an das halbe Jahr geglaubt, und nun bleibt das eine Fräulein ſogar fürs ganze Leben hier. Ich glaube, Fräulein Werner, Sie ſind die richtige, hier Ordnung zu ſchaffen. Fegen Sie die Spinnweben aus, die hier alles überſpinnen ſeit dem unſeligen Mord! Helfen Sie dem jungen Herrn aus ſeinem Trübſinn. Die alte Gnädige wird dann ſchon von ſelbſt wieder froh werden; ihr ganzes Herz gehört doch ihrem Einzigen.“(Fortſ. folgt)! Lokales 2. Januar. 1858 Der Schauspieler Joſef Kainz in Wieſel⸗ burg in Ungarn geboren. 1861 König Friedrich Wilhelm IV. von Preu⸗ ßen geſtorben. 1861 Der Schriftſteller Wilhelm Bölſche in Köln geboren. Sonnenaufg. 8.11 Sonnenunterg. 15.57 Mondunterg. 9.25 Mondaufg. 17.26 Prot.: Abel, Seth. Kath.: Namen⸗Jeſu⸗Feſt. Freiw. Feuerwehr. Der Familien⸗ abend am 30. Dez., im Gaſthaus zum Löwen, ift als gut gelungen zu verzeichnen. Schon um 3/48 Uhr war der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt und mußten leider viele den Heimweg wieder antreten. Zur feſtgeſetzten Zeit eröffnete das Muſikchor den Reigen mit einem flotten Marſch. Kommandant Kempf nahm hierauf die Begrüßung vor und gab ſeiner Freude Aus- druck über den zahlreichen Beſach. Ganz be⸗ ſonders begrüßte er die erſchienenen Ehrenmit⸗ glieder und alten Kameraden.— Hierauf trug Frl. Käthi Kempf einen Prolog vor„Ein Hoch dem Wehrmannsgeiſt, ein Hoch im neuen Jahre“. Es folgte nun das ſchöne Theaterſtück„Auf Gottes Wegen“, das wirklich ein Glanzſtück war. Kamerad und Ehrenmitglied Heinr. Helbig hat mit ſeiner Truppe wirklich Gutes geleiſtet. Flott und ſauber wurde geſpielt, ſodaß es ſich erübrigt, auch nur einen herauszugreifen. Allen ſei hier gedankt für das gute Gelingen des Abends. Die Muſikbegleitung leitete Herr Lehrer Karl Schneider und ſei auch ihm hier an dieſer Stelle Dank geſagt. Zwiſchen dem Ernſt und dem Heiteren nahm Kommandant Kempf noch- mals das Wort anläßlich der Jahreswende. Seine Worte beendete er mit einem dreifachen „Sieg Heil“ auf Se. Exellenz Generalfeldmar— ſchall von Hindenburg und auf den genialen Volkskanzler Adolf Hitler. Hierauf wurde ſtehend das Deutſchlandlied geſungen, begleitet von der Kapelle. Es folgte ein ſehr ſchönes Muſikſtück, vorgetragen von 8 Mann der Kapelle. Alles lauſchte dieſem ſchönen Muſikſtücke. Nach einer Pauſe von 5 Minuten eröffnete Kamerad Jakob Müller mit ſeinen auserleſenen Sachen den heiteren Teil. Kamerad Jakob Helbig mit ſeinem „Wo brennt's denn“ fand gleichen Beifall.— Das Tanzbein wurde im 3. Teil fleißig ge⸗ ſchwungen und kam jeder Kamerad und Beſucher auf ſeine Rechnung. Keiner wurde vergeſſen, ebenſo die Damen nicht. Alle wurden ſie auf⸗ gerufen und mußten ſich auf dem Tanzplatz mel⸗ den. Nochmals betont wird, daß der Abend gut gelungen war und dazu trug auch unſere unermüdliche Kapelle dazu bei. Möge der Geiſt der z. Zt. unſere Wehr beſeelt immer erhalten bleiben zum eigenen und letzten Endes zum zum Segen unſerer ganzen Gemeinde. * *** Leiſtungsminimum wird verlangk. Im Intereſſe der Berufsertüchtigung und der Leiſtungsſteigerung der Angeſtelltenſchaft hat der Verbandsvorſteher des DHV, Haid, an— geordnet, daß alle ſtellenloſen Bewerber bis 26 Jahre Unterricht in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben zu nehmen haben, ſoweit ſie beides nicht vollſtändig beherrſchen. Be⸗ werber, die ſich weigern, ſind aus der Be⸗ werberliſte zu ſtreichen. Als Minimum für das Beherrſchen wurden 150 Silben Steno⸗ graphie und 250 Schreibmaſchinenanſchläge in der Minute feſtgeſetzt. Dank und Vitte! Ein Aufruf des Winkerhilfswerkes. Die letzten Zweifel an dem ehrlichen Wol⸗ len des Nationalſozialismus hat das Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes beſeitigt. Die bis jetzt vollbrachten Taten eines echten deut⸗ ſchen Sozialismus haben Hunderttauſenden deutſcher Volksgenoſſen den Glauben an ihr Volk und an ihr Vaterland wiedergegeben. Der Nationalſozialismus hat das Herz auch des Volksgenoſſen erobert, der einſt als Ver⸗ führter der marxiſtiſchen Parteien der ſchärf⸗ ſte Gegner der Bewegung Adolf Hitlers war. Nun wird ſich zeigen, daß dieſe An⸗ hänger die treueſten ſind. Allen aber, die durch ihre Gaben und Spenden das Werk er⸗ möglichten, ſei dafür am Jahresende Dank geſagt. Hochachtung empfinde ich vor dem Opfergeiſt und dem reſtloſen Einſatz aller Helfer, die ſich damit als wirkliche National⸗ ſozialiſten zeigten. Helft alle nun das Werk des Führers in den reſtlichen Wintermona⸗ ten vollenden, ſo wie wir es begonnen. Heil Hitler! Darmſtadt, den 31. Dez. 1933. gez. Haug, Gauführer des Winterhilfswerkes. uvwigsyaſen, 1. Jan. Zwiſchen Ludwigs⸗ hafen und Oggersheim iſt der verheiratete Das Jahr d deutschen Aufbruchs (Fortſetzung und Schluß) 14. Mineralwaſſer⸗ und Schaumweinſteuer⸗Geſetz außer Kraft ge⸗ ſetzt, Geſetze über Rabatte, Einſchränkung der Eide im Straf⸗ verfahren, Maßnahmen gegen Gewohnheitsverbrecher.— Papen Saarbevollmächtiger, ihm Sachbearbeiter der Saar— frage unterſtellt.— Reichsbiſchof gegen Angriffe auf Be⸗ kenntnis der Kirche. Polens Geſandter Lipſki bei Hitler: Vereinbarung auf Ver- zicht jegl. 0 005— Reichskulturkammer in Ber— lin eröffnet.— 3 776 000 Arbeitsloſe. Hanfſtaengl Leiter der Nationalgalerie. Anerkennung Rußlands durch USA. Amtl. deutſche Veſchwerde gegen verleumderiſche Preſſebe— hauptungen in Paris und London. 450⸗Jahrfeier von Luthers Geburtstag. Reichsausſchuß für Volksgeſundheitsdienſt gegründet.— Sy— rien wird ſelbſtändig. 2.„Matin“ veröffentlicht Hitler-Interview über Verſtändigung mit Frankreich 1 Heſterr. Grenzwächter erſchießen bei Reit im Winkl Reichs— wehrſoldaten Schuhmacher.— Botſchafter Francois Poncet bei Hitler.— Außenminiſter Simon für direkte Abrüſtungs— verhandlungen Frankreichs mit Deutſchland.— Regierung Sarraut geſtürzt. i 6 25. Saarlandesrat lehnt 7 Verordnungsentwürfe der Saarreg. als Knebelungsmaßnahmen ab.— Neues Reichstierſchutz— geſetz veröffentlicht.— 25jähriges Jubiläum des Luftſchiff— bau Zeppelin. 7. In Gegenwart des Führers feierl. Beiſetzung des Reichswehr— ſchützen Schuhmacher in Nürnberg.— Feierabendorganiſa— tion„Kraft durch Freude“ errichtet.— Umorganiſerung der Deutſchen Arbeitsfront.— Kabinett Chautemps gebildet. Deutſche Front in Saarbrücken entſchieden gegen die Rück— gliederung-Drangſalierungen. Rücktritt des geiſtl. Miniſteriums der Evangel. Kirche.— Selbſtauflöſung der induſtriellen Arbeitgeber-Verbände.— Sechs kommuniſtiſche Mörder in Köln hingerichtet. 3 714000 Arbeitsloſe. Dezember. . Geſetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat. NSDAP. Körperſchaft des öffenklichen Rechts.— Geſetz betr. Sanierung der Sozialverſicherung.— Arbeitspaß für Teil— nehmer am Freiwill. Arbeitsdienſt. Heß und Röhm zu Mitgliedern des Reichskabinetts ernannt. — Reichsbiſchof beruft das neue evangeliſche Kirchenminiſte— rium.— Geſetz über vorl. Aufbau des Handwerks veröffent— licht.— Neuer lettiſcher Enteignungsfeldzug gegen deutſches Hoſpital und Gildehäuſer in Riga. . Litwinow in Rom. Reichsbiſchof legt Schirmherrſchaft über Glaubensbewegung „Deutſche Chriſten“ nieder. . Engl. Botſchafter Sir Erie Phipps bei Hitler.— Das Ende der Prohibition in USA. Italien macht weitere Völkerbunds-Mitgliedſchaft von baldiger radikaler Reform der Völkerbundſatzung abhängig.— Schluß der Beweisaufnahme im Reichstagsbrandſtifter-Prozeß. Reichsvereinigung ehemal. Kriegsgefangener in Kyffhäuſer— bund eingegliedert.— Königsberger Univerſität wird Reichs— univerſität, die Marienburg nationalpolit. Erziehungsſtätte.— Namensſchild des Hilfskreuzers„König“ und deutſche Gouver— neurflagge von Apia an Deutſchland zurückgegeben.— Kom— merzienrat Röchling-Völklingen(Saar) von Strafkammer Saarbrücken im„Aufreizungsprozeß“ freigeſprochen. Gdinger Hafen eingeweiht.— Franz. Politiker Georges Roux geſteht in„La République“: Frankreich ſabotierte in Genf die Rechte der Minderheiten. . Zweites Geſetz zur Aenderung der Reichshaushaltsordnung. — Neue Reichsbehörde: Generalinſpektor f. d. deutſche Stra— ßenweſen. . Franz. Botſchafter Poncet erneut bei Hitler. 12. Reichskag im Berliner Krollhauſe eröffnel. Göring erneut Präſident, Stellvertr. Kerrl, Eſſer, von Stauß. Frick wieder Fraktionsführer. Bildung der wichtigſten Ausſchüſſe.— Be— grüßung d. Kreuzers„Köln“ in Gegenwart d. Führers in Wilhelmshaven.— Ital. Unterſtaatsſekretär Suvich in Ber— lin.— Kundgebung d. Präſid. d. Reichspreſſekammer:„Die Heimatpreſſe notwendige Bundesgenoſſin der Kampfpreſſe“.— Verbot von Hitler-Denkmälern zu Lebzeiten des Führers. 13. Kirchengeſetze veröffentlicht, betr. Zuſammenſchluß kleinerer Landeskirchen und Rechtsverhältniſſe der Geiſtlichen und Be— amten der Landeskirchen.— Verkündung des deutſchen Rechts— ſtandes.— Führerprinzip in höheren Schulen Preußens. 5. Neuer Wirtſchaftsvertrag mit Holland unterzeichnet.— Nur noch durch Reichsſtellen dürfen zukünftig Butter, Käſe, Eier im Inland in Verkehr gebracht werden. 8. Schacht erklärt in Baſel: Die 30prozentige Transferierung äußerſtes für Funktionsfähigkeit der Reichsbank. Deutſche Gleichberechtigungsforderungen durch franzöſiſchen Botſchaftsrat Arnal nach Paris überbracht.— Deutſcher Ein— ſpruch in Kowno gegen Litauens Vorgehen gegen deutſche Beamte und Lehrer im Memelgebiet. 21. Abbruch der deutſch-franzöſiſchen Handelsbeſprechungen.— Deutſche Saarfront und Sarbrücker Handelskammer ſtellen in einer Denkſchrift an Völkerbund Pflicht- und Vertragsverletzun— gen der Saarregierung feſt. 22. Eingliederung des Evangeliſchen Jugendwerkes in die Hitler— jugend.— Errichtung von 84 Erbgeſundheitsgerichten und 13 Erbgeſundheitsobergerichten in Preußen angeordnet.— Dr. jur. Kinder übernimmt die Reichsleitung für die Deutſchen Chriſten.— Der frühere preußiſche Miniſter Hirtſiefer erhält wegen einfacher Beſtechung 6 Monate Gefängnis. . Todesurteil gegen van der Lubbe wegen Reichskagsbrand— ſtiftung, Torgler und Bulgaren freigeſprochen. . Erlaß der Ausführungs- und Uebergangsbeſtimmungen zu den neuen Milch- und Eiergeſetzen.— Holland bittet Reichsregie— rung um milderes Urteil für van der Lubbe.— Franzöſiſcher Miniſterrat beſchließt Denkſchrift an Reichsregierung in Frage der„Rüſtungseinſchränkungen im Rahmen des Völkerbundes“. . Begrenzung des Hochſchulſtudiums für 1934 auf 15 000 Abi— kurienken. Weihnachtsbeſehl des Gruppenführers Der Führer der Gruppe Heſſen, Beckerle, erläßt nachſtehenden Neu⸗ jahrsbefehl: Mit Stolz blicken wir auf den Kampfab⸗ ſchnitt des Jahres 1933 zurück. Wir haben alle reſtlos unſere Pflicht getan. Hand in Hand marſchieren wir den neuen Aufgaben des kommenden Jahres entgegen. Das unauslöſchliche, grenzenloſe Vertrau— en zum Führer, unſere Kameradſchaft und unſer nationalſozialiſtiſcher SA-Geiſt, die uns von Sieg zu Sieg geführt haben, wer— den auch in Zukunft unſere Richtlinien ſein. Möge das Jahr 1934 unſerem deutſchen Volke und ſeinem Führer Adolf Hitler Glück und eine geſunde Weiterentwicklung bringen! Der Führer der Gruppe Heſſen: gez. Beckerle, Gruppenführer. Hitler ſchafft Arbeit Neue bewilligte Maßnahmen. Weitere bewilligte Maßnahmen des Ar— beitsbeſchaffungsprogramms im Rhein— Maingebiet: Hutweidenmeliorationen Ge— meinde Eichelhain mit 1200 Tagewerken, Hutweidenmeliorationen Gemeinde Dirlam— men mit 1130 Tagewerken; Dränagearbeiten in naſſem Ackergelände Dränagewaſſergenoſ— ſenſchaft Deckenbach mit 2000 Tagewerken; Dränung von Ackergelände Gemeinde Höin— gen mit 2350 Tagewerken; Graben-Dräna— gen-Bachregulierungsarbeiten Gemeinde Grebenhain mit 3100; Entwäſſerung von Grundſtücken durch Dränage Gemeinde Va— denrod mit 2100 Tagewerken; Teilsortent— wäſſerung Gemeinde Dreieichenhain mit 4500 Tagewerken. Geldſchrankinacker am Werk Zum zweitenmal im heſſenkauf eingebrochen. Darmſtadt, 1. Januar. In die Büro- und Lagerräume der Firma Heſſenkauf AG. in der Eliſabethenſtraße iſt eingebrochen und aus dem Kaſſenſchrank ſind etwa 1000 Mark Bargeld geraubt worden. Es erſcheint unbegreiflich, daß die Anwohner nichts von dem Einbruch merkten, denn die Täter gingen ziemlich ungeniert und ge— räuſchvoll und mit großer Gewalt vor. Von einem Nachbaranweſen einſteigend, zer— trümmerten ſie ein Dachfenſter und drangen über die Notleiter in das obere Stockwerk. Dort erbrachen die Einbrecher vier Vorhän— geſchlöſſer ſchwerſter Art und gelangten in die Büroräume. Den etwa 15 Zentner ſchwerenKaſſenſchrank bearbeiteten ſie ſo lan— ge mit Brech- und Stemmeiſen bis die linke Seitenwand vollſtändig herausgebrochen war und ſie etwa 500 Mark in 50- und 20⸗ Markſcheinen und ebenſoviel meiſt in 5“ Markſtücken erbeuteten. Im Januar 1931 wurde unter gleichen Umſtänden von anſcheinend den gleichen Tä— tern, die nach allem mit den Oertlichkeiten völlig vertraut ſein müſſen, ein großer Ein— bruchsdiebſtahl im Heſſenkauf verübt, der bis heute noch der Aufklärung bedarf. Aus Heſſen und Naſſau „Was iſt Arbeitsdienſt?“. Das Gaupreſſeamt teilt mit:„Die vielfa⸗ tung, der in betrunkenem Zuſtande von einem afen gers f Feſte heimkehrte, hat ſeine drei Schweſtern und 30 jährige arbeitsloſe L. Zimmermann aus] ſeine Mutter ſolange mit einer Art geſchla- Ludwigshafen am Samstag früh von einem gen, bis die drei Schweſtern tot auf dem von Worms kommenden Perſonenzug beim Ueberſchreiten des Bahnübergangs überfahren und getötet worden. Nach den bisherigen Feſt— ſtellungen ſcheint die Schranke des Uebergangs nach einer Rangierfahrt vorzeitig geöffnet wor— den zu ſein. ——— Furchtbare Bluttat mit der Axt Drei Schweſtern und die Mutter erſchlagen. Bukareſt, 1. Januar. In Braila hat ſich eine Familientragödie abgeſpielt. Ein Beamter der Stadtverwo! Platze, liegen blieben, während die Mutter ſter— bend in ein Spital gebracht werden mußte. Mord an einer 16-Jährigen. Meißen, 1. Jan. In der Nähe des Ver— bindungsweges zwiſchen der Carola- und Berg— Straße wurde die 16jährige Lotte Merkel von der nach Meißen gerufenen Dresdener Mordkommiſſion tot aufgefunden. Das Mäd— chen war am Stadttheater Meißen als Volon— tärin tätig und wurde ſeit dem 28. Dezem⸗ ber vermißt, da es nach der Vorſtellung nicht beimaekehrt war. Nach den bisherigen Feſt⸗ chen ſchriftlichen Anfragen über den Arbeits— dienſt haben dahin geführt, daß eine kleine Schriſt verfaßt worden iſt, die unter dem Ti— 1 tel„Was iſt Arbeitsdienſt— Was ſoll er?“ erſcheint. Ihr Verfaſſer iſt der Leiter des Aufklärungs- und Preſſeamtes beim Staats- ſekretär für den Arbeftsdienſt. Die Schrift iſt alſo von dem zuſtändigen Sachbearbeiter ge— ſchrieben. Der Oeffentlichkeit wird empfohlen, ſich mit dieſer Schrift über den Arbeitsdienſt vertraut zu machen.“ berbauiaſpektion 1 bleibt in Darmſtadt. Darmſtadt, 31. Dez. Die Oberbauinſpek⸗ tion J in Darmſtadt hat nach der Verlegung der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau, Haupt⸗ abteilung II(Bauernkammer) nach Frankfurt ihren Sitz in Darmſtadt behalten.— Ver⸗ bunden mit der Obſtbauinſpektion iſt die Ge⸗ ſchäftsſtelle der Kreisobſtbauvereine Bensheim, Darmſtadt und Groß-Gerau. Geſchäftsführer iſt Obſtbauinſpektor Behne, Darmſtadt. Die Geſchäftsſtelle befindet ſich Hügelſtraße 73, bisher Gebäude der Landesgenoſſenſchaftsbank. Keine Miſchehen mit Nichtariern! Darmſtadt, 1. Jan. Nach einem Ausſchrei⸗ ben des Heſſiſchen Staatsminiſters haben Beamte, Angeſtellte und Arbeiter im Staats- dienſt, ſowie der Gemeinden und Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts vor einer Eheſchließung die ariſche Abſtammung des zukünftigen Ehegatten der vorgeſetzten Dienſtſtelle nachzuweiſen. 8 2 D D Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 274 Stück Verkauft: 236 Stück Milchſchweine das Stück 5—11 Mk. Läufer das Stück von 15— 27 Mk. Marktverlauf gut. g g 5