Ne Opfer der Arbeit in neuen Gtaat Nach den jüngſten Verlautbarungen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront 0 ſich dieſe gewaltige Organiſation unter der Schirmherrſchaft unſeres Volkskanzlers und der tatkräfti⸗ gen Arbeit ihres Föhrers, Staatsrat Dr. Ley, die Aufgabe geſtellt, alle im Arbeitsleben ſtehenden deutſchen Volks- genoſſen ſowohl in materieller wie vor allem in ſeeliſcher Hinſicht zu betreuen und ſie zu vollwertigen Bürgern des Staates und damit in die deutſche Volksgemeinſchaft empor zu ziehen. Neben der Deutſchen Arbeitsfront als der ihr unterſtell⸗ ten ſelbſtſtändigen Säule ſteht der Geſamtverband deut⸗ ſcher Arbeitsopfer in der Deutſchen Arbeitsfront e. V., der ſeine Aufgabe darin ſieht, die aus dem Arbeitsprozeß aus⸗ geſchiedenen Volksgenoſſen, Opfer der Arbeit infolge Alter, vorzeitiger Invalidität oder Unfall, in gleicher Hinſicht zu betreuen. Mit Recht hat die Deutſche Arbeitsfront erkannt, daß ſowohl die ſeeliſchen wie auch die ſonſtigen Vorausſet⸗ zungen der Arbeitsopfer völlig verſchieden ſind von denen der geſunden, arbeitsfähigen und im Arbeitsleben ſtehenden Volksgenoſſen. Daher hat die Deutſche Arbeitsfront davon Abſtand genommen, die in der letzten Zeit von ihr getrof— fenen Maßnahmen auch auf die Organiſation der Arbeits- opfer zu übertragen. Der Geſamtverband deutſcher Arbeitsopfer begrüßt es insbeſondere, daß es ihm gelungen iſt, ſeine rund 600 000 Mitglieder gleichfalls der deutſchen Volksgemeinſchaft zu— zuführen. Im Weimarer Syſtem ſtanden die Opfer der Arbeit jenſeits der Nation. So kam es, daß ſich die Rentenempfänger mehr unbewußt als bewußt außerhalb der deutſchen Volksgemeinſchaft ſtellten und ihre Begehrlichkeit keine Rückſicht auf die Geſamtheit unſeres Volkes und die Lage der deutſchen Volkswirtſchaft nach Verſailles, Inflation ſowie Dawes— und Youngplan nahm. In den Kundgebungen zum 12. November 1933 und ebenſo im Wahlergebnis ſelbſt iſt es deutlich zum Ausdruck gekommen, daß die erzieheriſche Aufgabe, die ſich die Amts⸗ walter des Verbandes geſtellt haben, ſchon zu einem guten Teil Früchte getragen hat. An die Skelle der früheren Begehrlichkeik iſt heute die Genugtuung darüber getreten, daß die Opfer der Arbeit vollwertige Mitglieder der deutſchen Arbeiksfronk ſind. Das zeigt ſich insbeſondere darin, daß ihnen der Führer des deutſchen Volkes, Adolf Hitler, am 1. Mai 1933, am Tage der nationalen Arbeit, Ehrenplätze zugewieſen hat. Mit Recht ſtellte Hitler die Soldaten der Arbeit den Sol⸗ daten des Krieges und die Opfer der Arbeit den Opfern des Krieges gleich. In der Praxis hat dieſe Anerkennung ihre Auswirkung darin erthalten, daß der Geſamtverband deut— ſcher Arbeitsopfer mit der NS.-Kriegsopferverſorgung auf allen Gebieten auf das engſte Hand in Hand arbeitet und die Opfer des Krieges zugleich um die Durchſetzung von Ehrenpunkten zu Gunſten der Arbeitopfer kämpfen, wie umgekehrt die Opfer der Arbeit den Kriegsopfern die ihnen zukommende Achtung zollen und ſich mit ihren Forderun— gen in ideeller Hinſicht ſolidariſch erklären. Daneben kämpfen die Amtwalter des Verbands um die Wiederherſtellung der guten alten Sitte, daß man vor einem in Ehren und harter Arbeit Ergrauten aufſtehen und ihn achten ſoll. Dieſe ideellen Ziele, die ſich der Verband geſtellt hat, ſind höher zu bewerten, als irgendweſche mate⸗ riellen Vorteile. Der frühere Reichsarbeitsminiſter Steger— wald, Führer der verfloſſenen Zentrumsgewerkſchaften, ſprach im Jahre 1931 mité rückſichtsloſer Offenheit von dem ſtolzen Werk Bismarcks„der deutſchen Sozialverſicherung, als von einem Trümmerhaufen“. Hieran hat ſich bis heute noch nichts geändert. Der gewaltige Kampf der Reichsregie⸗ rung und der NSDAP. gegen die Arbeitsloſigkeit und für den Wiederaufſtieg der deutſchen Wirtſchaft iſt zugleich der Kampf zu Gunſten der Arbeitsopfer. Die Früchte können jedoch erſt dann geerntet werden, wenn der Sieg reſtlos errungen iſt. In der Erkenntnis, daß es töricht wäre, finan⸗ zielle Anſprüche an leere Kaſſen zu ſtellen, lehnt ez der Ge⸗ ſamtverband deutſcher Arbeitsopfer im Namen ſeiner Mit⸗ glieder ab, materielle Forderungen wegen der die Mitglie⸗ der ſchwer drückenden Notverordnungen der lebten Jahre zu erheben, ehe nicht die Vorausſetzungen hierzu geſchaffen ſind. In der Erkenntnis, daß dieſe Vorausſetzungen noch nicht vorliegen, hat die deutſche Reichsregierung das gewaltige Winterhilfswerk des deutſchen Volkes geſchaffen, deſſen Arbeit unſer Führer in den Worten zuſammengefaßt hat: „Kein deutſcher Volksgenoſſe ſoll in dieſem Winter hungern und frieren“. Da es im Augen⸗ blick völlig ausgeſchloſſen iſt, den Opfern der Arbeit aus der Sozialverſicherung beſſere Lebensbedingungen zu ſchaf⸗ fen, iſt der Verband korporatives Mitglied der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt geworden. Er hat auf dieſe Weiſe in doppelter Hinſicht für die Bedürftigen unſeres Volkes gewirkt. Einmal iſt dadurch eine unbedingt zuverläſſige und ge⸗ rechte Betreuung der Arbeitsopfer inſofern geſichert, als Amtswalter des Verbandes in allen Ausſchüſſen und Glie⸗ derungen der NS.-Volkswohlfahrt vertreten ſind. Zum an⸗ deren tragen auch die Opfer der Arbeit im Rahmen ihrer dürftigen Mittel nach beſten Kräften als ehrenamtliche Mit⸗ arbeiter an dem Gelingen der großen Aufgabe des Werkes bei. Die Reichsregierung hat ſoeben ein Geſetz zur Sanie⸗ rung der Rentenverſicherungsträger erlaſſen. Das Reich, d. h. die Geſamtheit des deutſchen Volkes bringt erhebliche Opfer, um die Rentenzahlungen auch für die Zukunft ſicher⸗ zuſtellen. So wie die Lage der Sozialverſicherungsträger vor Erlaß dieſes Geſetzes war, ſtand der Rechtsanſpruch der Arbeitsopfer nicht gerade ſicher. In abſehbarer Zeit hätten die Mittel der Rentenverſicherungen verſiegen müſ⸗ ſen und alle Rechtsanſprüche hätten nur noch auf dem apier geſtanden. Mit Recht führte der Staatsſekretär im eichsarbeitsminiſterium, Dr. Krohn, in ſeiner Begrün⸗ dung des neuen Geſetzes zur Sanierung der Rentenverſiche⸗ rungen aus, daß dieſes Sozialpolitiſche Geſetz das wichtigſte und tatkräftigſte der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſei. Wohl bringt es den Opfern der Arbeit keine materiellen Vorteile, aber es ſichert den Rentenanſpruch für ſie wie auch für ihre Kinder und Kindeskinder in alle Zukunft. Daneben aber ſtellen die Opfer der Arbeit an das deutſche Volk Forderungen vorwiegend ideeller Natur, die unter dem früheren Syſtem grundſätzlich vernachläſſigt und „ verweigert worden ſind. 5 Lokales Viernheim, 24. Januar * Die Sprechſtunde der Fürſorge⸗ ſchweſter findet bis auf weiteres Donnerstag von 3—5 Uhe auf dem Rathauſe ſtatt. „Großer Maskenball mit 2 Mu⸗ ſikkapellen. Der am kommenden Sonntag im großen närriſchſt dekorierten Engelſaal ſtatt⸗ findende öffentliche Maskenball wird als Clou der diesjährigen Karnevalszeit anzuſprechen ſein. Spielen doch bei dieſem Ball ununterbrochen ab⸗ wechſelnd 2 Kapellen(25 Mann) ſodaß immer Tanzbetrieb herrſcht und die Karnevalsſtimmung aufs höchſte geſteigert wird. Trotzdem dieſe Veranſtaltung wohl die großartigſte ſeit Men- ſchengedenken innerhalb Viernsheims Mauern zu werden verſpricht, ſind die Preiſe derart nied⸗ rig gehalten, ſodaß es jedem Volksgenoſſen mög⸗ lich ſein wird, ſich dieſen genußreichen Stimm- ungsabend nicht entgehen zu laſſen. Originelle Ueberraſchungen im Saal.(Siehe Inſerat.) Reichsgeflügelſchau Leipzig Viernheimer Züchter ausgezeichnet. Anläßlich der großen 1. Reichsgeflügelſchau in Leipzig am 20. und 21. Januar, welche mit ca. 8000 Nr. beſchickt, wobei ſich Mitglieder der hieſigen Geflügelzuchtvereine beteiligten, konnten dieſelben hierbei ſchöne Erfolge erzielen. Es er⸗ hielten Zuchtkollege Auguſt Jakob, Wald- ſtraße, vom Kaninchen- und Geflügelzuchtverein 1916 mit ſeinem ſchwarzen Rheinländer 0,2 ſ. g. 2 mit Zuſchlagspreis und ſ. g. 3 mit Zu- ſchlagspreis und Zuchtkollege Joh. Bugert, Adolf Hitlerſtraße(Tivoli) vom Club der Ge— flügelzüchter 1926 mit ſeinen ſilber Wyandottes 8,1= ſ.g. 2 mit Zuſchlagspreis und mit 1,0 einen Klaſſenpreis ſ.g. 3. Hiermit iſt bewieſen, daß die hieſige Ge⸗ flügelzucht auf der Höhe iſt, und die Geflügel— zuchtvereine leiſten hierin große Dienſte, ſodaß auch unſer Heimatort Viernheim anläßlich dieſer großen Ausſtellung in Leipzig beſtens bekannt wurde. Wünſchen wir den Züchtern im Zucht⸗ jahr 1934 weitere gute Erfolge. Gut Zucht! Turnverein 1893 Uiernbeim Sieger beim Geräte⸗Mann⸗ sehallskampf in Worms! Mit einem beachtlichen, von edlem Turner⸗ geiſt beſeelten Anhang wurde am verfloſſenen Samstag abend mit Kraftwagen nebſt Anhänger, zur Austragung eines Geräte-Mannſchaftkampfes gefahren. Auf die ſtimmungsvolle nächtliche Fahrt nahm alsdann die ſchöne Veranſtaltung in der herrlichen modernſtausgeſtalteten Turnhalle der Jahngemeinſchaft Worms ihren Anfang. Ein groß angelegtes Programm ließ hier auf ſich warten.— Gleich zu Beginn des Kampfes war die für unſere zahlreichen Wettkampfbummler angenehme Feſtſtellung zu machen, daß unſere Mannſchaft die kampferprobtere und beſſere von den dreien war. Und ſo kam es auch, daß die ſieben Könner des Turnvereins von 1893 mit dem jeweiligen Gerätewechſel einen Punktvor⸗ ſprung hatten, der am Schluſſe des Wettkampfes ſogar recht deutlich wurde. Mit nicht weniger als 36 Punkten Vorſprung vor Jahngemeinſchaft Worms und 55 Punkten vor T. V. Lorſch blieb der Turnverein 1893 ſiegreich. Geſamtpunktzahl: Viernheim 340½ Worms 304 und Lorſch 285½ Punkte. Die beſten Einzelturner waren: Franz Herbert, Binninger Hans mit je 52 Pktn. und Engelbert Müller mit 49 ½ Punkten, ſämtl. vom T. V. 1893 Viernheim. Mit ſonderlichem Beifall nahm unſer Anhang bei der Siegerver— kündung das erfreuliche Ergebnis wahr. Eben⸗ falls ſtarker allgemeiner Applaus wurde den Turnerinnen der Wettkampfvereine zuteil für ihre Einlagen, im beſonderen denen von Worms und Viernheim die zu Dreingaben nahezu verpflichtet wurden. Vereinsführer Dr. Bickert von der Jahngemeinſchaft Worms würdigte in ſeinen Schlußausführungen das kameradſchaftliche und zufriedene Verhalten der Wetturner und ſtattete dieſen im Namen des zahlreich erſchienenen Publi- kums für den herrlichen Abend den Dank ab. Mit dem Deutſchland-⸗ und Horſt Weſſellied, auf der Bühne in der Mitte ſteht die Siegermann⸗ ſchaft mit dem Eichenkranz, ſeitlich die Bruder⸗ mannſchaften hatte ein Wettkampf ſein Ende ge— funden, der jedem Beteiligten in ſteter Erinnerung bleiben wird.„Gut Heil!“ em. Achtung! Achtung! 64 „zum Engel“ Motto: Biſcht a do. 2 48 Sonntag, den 28. Januar 1934, abends 8.11 Uhr in ſämtlichen närriſch geſchmückten Räumen geek Maskenball 2 Muſikkapellen(Streich und Blasorcheſter) Maskenkarten 70, Eintritt für Zivilverſonen, ein— ſehließlich Tanzgeld, Herrn 50, Damen 25. Speiſen und Getränke bei billigſter Berechnung. Es ladet närriſch ein Zie Wirtin. Die Muſik. Ver. Feuerwehrkapelle Rapelle Hanf-Blauk Maskenkarten zu haben: Muſikhaus Hanf, Gaſthaus Zum„Engel“, Franz Hofmann an der Drehſcheibe ſowie bei ſämtlichen Orcheſtermitgliedern. 2 Vereins-Anzeiger A Mittwoch Abend 8.30 Uhr in der Burg Windeck Mitglieder-Ver⸗ ſammlung, wozu um reſtloſes Erſcheinen gebeten wird. Intereſſenten, die noch beitreten wollen, ſind gleichfalls herzlich willkommen. M. d. F. betr.: Peter Schloſſer. Jung⸗K. K. V. Heute abend im„Löwen“ Ver- ſammlung mit Vortrag. Man erwartet voll- zähliges Erſcheinen. Reitabteilung Viernheim. Heute Krieger⸗ u. Soldatenverein„Teutonia“. Heute Mittwoch abend 8 Uhr Uebungsſtunde für die Schützen und die Schießabteilung. Alle Schießbücher des Jahres 1933 ſind zur Er⸗ neuerung vorzulegen. Der Vereinsführer. Odenwaldklub(Ortsgruppe Viernheim). Mitt⸗ woch, den 24. Januar, abends um 8 Uhr Generalverſammlung im„Löwen“. Pünktlich um 9 Uhr Lichtbildervortrag des Herrn Dipl. Ing. Pfeifer, Birkenau. Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſitzende: Dr. Blaeß. Männergeſangverein 1846. Samstag abend 9 Uhr Singſtunde.— Sonntag nachmittag 1 Uhr General⸗Verſammlung. Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende. Medizinalverband Viernheim. Sonntag, den 28. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im „Grünen Laub“(Matth. Traeger) unſere dies⸗ jährige General-Verſammlung ſtatt. Tages⸗ ordnung: 1. Abrechnung, 2. Anträge, 3. Wahl des Vorſtandes und Beſchwerde⸗Ausſchuß, 4. Verſchiedenes. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Montag, den 29. Januar 1934, vormittags 8 ½ Uhr, werden im Gaſthaus zum Deutſchen Kaiſer zu Viernheim aus dem Staatswald verſteigert: Scheiter, Rm.: 59 Buche, 307 Eiche, 355 Kiefer; Knüppel, Rm.: 27 Buche, 14 Kiefer; Anüppelreiſig, Rm: 330 Buche(aus Kirſchengarten 26, Rennſchlag 13/14 zw. d. Nr. 3925— 4186 und Fr. Heide 36/7) 122 Kiefer(aus Fr. Heide 32, 33, 43 u. 44). Stangenreiſig, Wellen: 330 Buche; Aſt⸗ reiſig, Wellen: 570 Buche, 660 Eiche, 2850 Kiefer(aus Fr. Heide 47); Stöcke, Rm.: 74 Kiefer(aus Fr. Heide 47). Das Buchen- und Eichenholz aus Lorſcher Dölle 10, Seeſchlag 1 und Graben 2(an der Autoſtraße), Kiefernſcheit aus Fr. Heide 32, 375 43, 44 und 47. Steigerer, die mit Holzgeld aus 1932 und früher noch rückſtändig ſind, ſind vom Mitbieten ausgeſchloſſen. Heſſ. Forſtamt Viernheim. Nuh⸗ U. Brennholz Verſteigerung 4. Montag, den 29. Jan. 1934, nachmittags 2 Uhr, werden in Mörlen⸗ bach in der Wirt⸗ ſchaft zur„Starken⸗ n burg“ aus Staats- wald Bonsweiher und Mörlenbach(Auskunft Förſter Giſenhauer, Mörlenbach) verſteigert: Stämme, fm: Strobe la, 9 Stck. 0,97. Derbſtangen, Stck.: Fichte I. 9 0,81 fm; II. 125 7,50 fm; III. 1412 42,36 fm; Lärche II. 5 0,30 fm; Strobe ll. 8 0,48 fm; III. 95 2,85 fm; Reisſtangen, Stck: Fichte IV. 910 18,20 fm; V. 730 1047 fm; VI. 170 1,02 fm; VII. 85 0,25 fm: Scheiter, rm: Buche 1, Eiche 6, Birke 2, Kiefer 9 Knüppel, rm: Eiche 3, Kirſch 1,5, Kiefer 7,1. 8 1 Heſſ. Forſtamt Birkenau. beide beſetzt, nach der Nibelungenſtadt Worms Ales in guter Qualitat au billigen Preisen mit 38 Rabatt i bei Bekanntmachung. Gefunden wurde: eine ſilberne Damenarm⸗ ban duhr. Viernheim, 23. Januar 1934. Heſſiſches Polizeiamt. J. V. Kühne. Bekanntmachung. Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim. Wir haben 5 zur Zucht un⸗ taugliche Ziegenböcke abzugeben. 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Damit war der Ausbruch der nationalſozia— liſtiſchen Revolution geſichert. Im Verlauf von zwölf Monaten hat die Regierung unker der Führung Adolf Hit⸗ lers auf allen Gebieten des öffenklichen Le⸗ bens grundſtürzende und umwälzende Ke⸗ formen durchgeführt. Das vorläufige Ergev⸗ nis dieſer Reformen liegt offen zutage: Die Wirtſchaft befindet ſich wieder im Aufſtieg, zwei Millionen ehemals arbeilsloſer Men- ſchen ſind in die Fabriken und ktonkore zu- rückgekehrt, der Bauernſtand iſt von den ſchlimmſten Verfallserſcheinungen gereinigt, das Reich wurde gefeſtigt im Innern und ſteht eben im zähen Kampf um ſeine Ehre und Gleichberechtigung nach außzen. Die Regierung weiß es ſehr wohl, daß es ihr in dieſem Jahre noch nicht gelungen iſt, alle Not zu beſeitigen. Das wäre auch über Menſchenkraft gegangen. Der Führer hat ber der Wahl am 5. März 1933 vier Jahre Zeit gefordert, um ſeine großen Reformen end⸗ gültig durchzuführen. Ein Jahr davon iſt vergangen. und ſchon ſehen wir allenthalben, wie neue Hoffnung und ſtarkes Selbſtver⸗ trauen in alle Kreiſe des deutſchen Volkes zurückgekehrt ſind. 5 Der Jahreskag des Ausbruchs der natio- nalſozialiſtiſchen Revolulion fällt mikten in den Winker, in einen Weltkriſenmonat aller erſlen Ranges. Der Führer und ſeine Mit- arbeiter in der Regierung ſind der Ueberzeu⸗ gung, daß man ſeiner, hiſtoriſch geſehen, am eheſten gerecht wird, wenn man ihn ohne rauſchende Feſte in der Idee einer lebendig gewordenen Volksgemeinſchaft durch eine grandioſe und in dieſen Ausmaßen nur ſel⸗ len dageweſene Demonſtration ſozialer Hilfs- bereitſchaft begeht. Das Winkerhilfswerk iſt deshalb angewie⸗ ſen worden, alle von ihm in dieſem ſchweren Winter betreuken Volksgenoſſen durch eine beſonders fühlbare und ſichtbare Spende am 30. Januar zu erfreuen und ihnen damik zu zeigen, daß der neue Staat ſie nicht im Skich läßt und ihnen gerade am Geburkskag ſeines nationalpolitiſchen Beſtandes helfend zur Seite kritt. Der nationale Spendentag des 30. Januar ſoll nicht in Sammelaktionen, ſondern in Hilfsaktionen beſtehen. Ohne daß dabei die ohnehin ſchon ſchwer in Anſpruch genomme⸗ ne Opferbereitſchaft des deutſchen Volkes be⸗ müht werden müßte, wird das Winterhilfs⸗ werk aus für dieſen Zweck von der Regie⸗ rung zur Verfügung geſtellten Beſtänden am 30. Januar für die von ihm betreuten Volks⸗ genoſſen zuſätzlich zu ſeinen ſtungen 15 Millionen Lebensmitlelgutſcheine im Werte von je 1 Reichsmark vetausgaben, Der Bedürftige erhält für ſich und für jedes zu ſeinem Haushalt gehörende bedürftige Familienmitglied nach e abe obiger Menge je einen Lebensmittelgut in Aus eigenen Mitteln des Winterhilfswer⸗ bes gelangen außerdem zuſätzlich zu der re⸗ elne gen Gi Ausgabe 6,5 Millionen Gulſcheine über je einen Zentner Steinkohle oder Braunkohlen⸗ briketts. Davon erhält der Bedürftige mit eigenen Haushalt oder eigenem Mietszimmer nach Maßgabe obiger Menge je einen Gutſchein. Die näheren Einzelheiten werden durch das Winterhilfswerk der Oeffentlichkeit mit⸗ deteilt. 80 ſonſtigen Lei- mes“ ſchreibt zur Sitzung des britiſchen Viernheimer Zeitung Donnerstag, den 25. J (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) i beiſe: Di. illi Zei fennig, Reklame 9 Pfennig Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter Zeile 2 Pfennig, Rel 995 8, bei Widdeshulung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme i ſchri j h ei ähr nicht übernommen werden an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werde Ace Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Im übrigen wird die Bevölkerung aufge- fordert, von äußeren pomphaften Jeſien, FJackelzügen und Aehnlichem, der Not und dem Ernſt der Zeit enkſprechend, Abſtand zu nehmen, ihrer Freude, Zuverſicht und herzlichen Genugtuung aber über den durch den Führer kraftvoll begonnenen Aufbau des neuen Reiches, der mit underminderter Skärke weiter forkgeſetzt werden ſoll, dadurch ſichtbaren Ausdruck zu verleihen, daß ſie am 30. Januar von morgens 7 Uhr bis abends 6 Uhr die Fahnen des Reiches hißk. Berlin, den 25. Januar 1934. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda: Dr. Göbbels. Straßendemonſtrationen i Aufnahmeſperre beim Arbeitsdienſt Vom 25. Januar bis 25. Jebruar. Infolge der zahlreichen Meldungen zum Arbeitsdienſt iſt in den letzten Tagen eine derartige Ueberfüllung eingetreten, daß die Aufnahmen in den Arbeitsdienſt vom 25. Januar bis 25. Februar geſperrt werden müſſen. 1 Wir erfahren dazu von unterrichteter Sei⸗ te, daß der Arbeitsdienſt in den letzten Ta⸗ gen über 16 000 Anmeldungen hat ablehnen müſſen, weil einfach keine Stellen für die jungen Leute vorhanden ſind. die jungen Leute, die ſich bis jetzt bereits angemeldet ha⸗ ben, ſind vornotiert und werden höchſtwahr⸗ ſcheinlich zum 25. Februar einberufen. Paris Berittene Polizei greiſt ein— Verletzte auf beiden Seiten 390 Verhaftungen Paris, 25. Januar. Auf dem Boulevard St. Germain und dem Boulevard Raſpail iſt es im Zuſammenhang mit der Staviſky⸗Affäre erneut zu Kundge— bungen rechtsſtehender Kreiſe gekommen, bei denen berittene Polizei eingreifen mußte. Es kam zu erheblichen Zuſammenſtößen, die bis tief in die Nacht hinein dauerten. Die Demonſtranken halten Barrikaden er richtet. Die Polizei nahm 3090 Verhaftungen vor. Es hat Verletzte auf beiden Seiten ge⸗ geben. Der Polizeipräfekt ſelbſt leitete die Abwehrmaßnahmen. Neue Verhaftung in der Staviſin⸗Affäre Das Gericht des Seine-Departemenst hat die telegraphiſche Anweiſung von dem mit dem Fall Staviſky betrauten Unterſuchungs— richter in Bayonne erhalten, einen neuen Vorführungsbefehl gegen den Leiter der Verſicherungsgeſellſchaft„Confiance“, den 53⸗ jährigen Paul Guebin, zu erlaſſen. Zwer Polizeibeamte begaben ſich ſofort in die Wohnung des Guebin und nahmen ihn in Gewahrſam. Er iſt nach Bayonne gebracht worden. Vertrauensvotumfürshaulemps Mit 307 gegen 201 Stimmen. Die Kammer hat, nachdem das Pfeifkonzert durch lärmende Kundgebungen von links und rechts eine Fortſetzung gefunden hakte, über die vom Miniſterpräſidenkten für das Geſamtkabinelt geforderte Verkrauensfrage abgeſtimml. Mit 367 gegen 201 Stimmen hat die Kammer der Regierung ihr Ver- trauen ausgedrückk. Wird England vermittein? London und Paris zur Abrüſtungsfrage. London, 25. Januar. Parlamentskorreſpondent der Ti⸗ Abrüſtungs⸗ ausſchuſſes des britiſchen Kabinetts: Es per⸗ Der lautet, daß die Miniſter der Meinung ſind, daß jetzt, wo der Notenwechſel deutlich die Hauptſchwierigkeiten zwiſchen dem franzöſi⸗ ſchen und dem deutſchen Standpunkt gezeigt hat, eine Erklärung der britiſchen Politik ſo⸗ bald wie möglich erfolgen ſollte. iſt bekannt, daß eine Darlegung der fich Stellungnahme in Paris ebenſo wie in Berlin begrüßt werden würde und die Miniſter hoffen noch immer, daß ein Mittel- weg gefunden werden kann, der die Wieder aufnahme der Tätigkeit der Abrüſtungskon⸗ ferenz ermöglichen wird. Man glaubt, daß Muffolini ebenfalls dringend wünſche, eine Erklärung über die italienische Politik abzu- geben, wenn ſich eine geeignete Gelegenheit dafür biete. Wwärtige britiſche Konventionsentwurf Die Abrüſtungsarbeiten ſtehen weiter im Vordergrund des Intereſſes der engliſchen Preſſe. Ueber die Aufgaben, die der gegen— zu löſen habe, gehen allerdings die Anſchau⸗ ungen der Blätter auseinander. Das Pro⸗ blem der Probezeit werde man, ſo ſchreibt die„Morning Poſt“, möglicherweiſe dadurch umgehen, daß man die Umbildung der Reichswehr mit der allmählichen Abſchaf⸗ fung der Offenſivwaffen der anderen Mächte zeitlich koppele. Frankreichs Antwort Paris, 25. Januar. Das„Journal“ meldet, daß, nachdem der Miniſterrat die Prüfung der deutſchen Ant⸗ wort beendet habe, die Antwort Frankreichs „weder zweifelhaft ſei, noch lange auf ſich warten laſſen werde“. Wahrſcheinlich werde dem am 13. Februar in London zuſammen— tretenden Kleinen Büro der Abrüſtungskon⸗ ferenz, falls Englands Vermittlung ergebnis⸗ los ſein werde, nichts anderes übrig bleiben werde, als die Aufforderung an den Gene ralausſchuß, unverzüglich die Schlußfolge⸗ rung aus dem Scheitern der deutſch⸗franzö⸗ 6 rrn Di 5 en Ai ſoll auch in Zukunft in dieſem Sinne zuſam⸗ mengearbeitet werden. Zerfallserſcheinungen in China ſiſchen Ausſprache zu ziehen. Chineſiſch-Turkeſtan und die Mongolei wollen unabhängig werden. Schanghai, 25. Januar. Aus China kommen Nachrichten über neue Fa dene ee en im Reich der Mitte. wenn alle, beſonders aber die Menſchen in achdem bereits im vergangenen Sommer engliſche Blätter über eine Aufſtandsbewe⸗ die ruſſiſche Telegraphenagentur, N Kaſchgar, der Hauptſtadt des Gebietes, die Unabhängigkeit Chineſiſch⸗Turkeſtans ausge- rufen worden ſei. Die Turkmenen, ein tür⸗ kiſcher Volksſtamm mohammedaniſchen Glau⸗ bens, wollen verlangen, daß alle Chineſen das Land verlaſſen müßten. Wie die ruſſi⸗ ſche Telegraphenagentur weiter behauptet, ſollen zu der neuen Regierung in Kaſchgar zahlreiche türkiſche Emigranten ſtehen, die laub 10 Heime. als Gegner Muſtapha Kemals die Türkei ver⸗ laſſen mußten. Zur gleichen Zeit ſoll die Mongolei von N der Nanking⸗Regierung die Selbſtändigkelt des mongoliſchen Staates verlangt haben. Ueber 100 Vertreter der Mongolei forderten in einer Verſammlung in Nanking, daß die Nanking⸗Regierung das Abkommen mit Ja⸗ pan über die Selbſtverwaltung der Mongo⸗ lei für ungültig erklärt. Die mongolischen Vertreter erklären, daß die jetzige politiſche Lage die vollſtändige Selbſtändigkeit des mongoliſchen Staates erheiſche, da ſonſt die Japaner die Mongolei von China losreißen würden. anuar 1934 n W. 1 n e Nu 72* dabei;. 5 0 dal Nur der Treuhänder kann in ganz beſonde— ren Fällen andere 51. Jahrgang Führer und Verantwortung Der Reichswirkſchaftsminiſter über das Ge⸗ ſetz der nationalen Arbeit. Der„Deutſche“ veröffentlicht eine Unterre— dung mit dem Reichswirtſchaftsminiſter über die Auslegung der Beſtimmungen des Ge— ſetzes. Der Reichswirtſchaftsminiſter erklärte, das Geſetz laſſe zwar dem Führer des Betriebes weitgehende Freiheit in der Geſtaltung des Verhältniſſes zu ſeiner Gefolgſchaft. Freiheit verpflichtet aber. Für den Fall, daß die dem Unternehmer eingeräumte Frei- heit mißbraucht werde, ſchalle der Geſetzgeber eine Reihe von Sicherungen ein, insbeſondere die Einrichtung des Treuhänders und des ſo⸗ zialen Ehrengerichtes. Ich bin überzeugt, er⸗ klärte der Miniſter, daß die Einrichtung des Treuhänders, die ganz auf die Perſönlichkeit eingeſtellt iſt, ſich wie ſchon in der Vergan- genheit, auf das beſte bewähren wird. Auf die Frage, ob ein Unternehmen über— haupt in der Lage ſei, Löhne herabzuſetzen, erinnerte der Reichsminiſter daran, daß zu⸗ nächſt durch das Geſetz die jetzigen Tarifver— träge bis zum 30. April verlängert werden. Anordnungen treffen. Vom 1. Mai ab treten die Regelungen des neuen Geſetzes in Kraft und alsdann ſtehen alle Lohnbewegungen unter der Kontrolle des Treuhänders und damit des Staates. Ueber das künftige Schickſal der Berbände führte der Reichsminiſter aus: Wenn wir wirklich in unſerem Volke den Klaſſenkampf endgültig ausrotten wollen, ſo ſcheinen mir Arbeitgeber- und Arbeiknehmerverbände für die Zukunft unerträglich. Wir brauchen für die Zukunft Einrichtungen, in denen ſich die ſchaffenden Menſchen zuſammenfinden, nicht um ihre materiellen Dinge im Skreit auszu⸗ handeln, ſondern, um das Gedankenguti um⸗ ſerer nakionalſozialiſtiſchen Skaaksauffaſſung 0 in gemeinſamer Beſprechung zu vertiefen. der nächſte Miniſterrat ſie feſtlegen, ſo daß Ueber die Mitarbeit der Arbeitsfront an Geſetzen ſozialpolitiſcher Art erklärte der Mi⸗ niſter: Die Ausarbeitung in die Vorlage der Geſetze iſt die Aufgabe der zuſtändigen Mi⸗ niſterien. Aber wie bei dem großen Geſetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom er⸗ ſten Augenblick an die engſte Fühlungnahme zwiſchen mir und Herrn Dr. Ley beſtand, ſo Nachdem dann Reichswirkſchaftsminiſſer Schmitt in Wiederholung früherer Aeuße⸗ rungen Preiserhöhungen als höchſt uner⸗ wünſcht bezeichnet und jeden Verſuch, die De⸗ laſtung des Konſumenken herabzumindern, als äußerſt begrü üßenswert gekennzeichner halte, gab er zum Schluß der feſten Zuver⸗ ſicht Ausdruck, daß alles gut gehen werde. der Wirtſchaft ſo handeln, daß ſie jede Se⸗ gung in Chineſiſch⸗Turkeſtan, dem ſogenann⸗ kunde dem Führer mik reinem Gewiſſen in ten Tarunbecken, berichtet haben, meldet jetzt ö daß in die Augen ſehen können. Frauen im Arbeitsdienſt. Nach einer Zuſammenſtellung der Reichs⸗ leitung des Arbeitsdienſtes gibt es im Frauen⸗ arbeitsdienſt 242 Arbeitsdienſtheime. Davon entfallen auf die Landesarbeitsamtsbezirke Südweſt 20, Heſſen 8, Bayern 10, Rhein⸗ Senkung der Angeſtelltenverbandsbeiträge. Ab 1. Februar tritt eine Herabſetzung der Beiträge zu den Angeſtelltenverbänden em. Künftig gelten für alle Angeſtelltenverbände einheitliche Beitragsſätze. Die Neuregelung dſt unter beſonderer Berückſichtigung der Einkom⸗ mensverhältniſſe erfolgt. Gedenkfeier für die Doggerbank⸗Gefallenen. Am Jahrestag der Seeſchlacht an der Dog⸗ gerbank(24. Januar 1915) fand am Gefalke⸗ nendenkmal des damals der feindlichen Ueber⸗ macht erlegenen Schlachtkreuzers„Blücher“ eine Gedenkfeier att. 1 In lurzen Worten: Das Sondergericht München hat den Pfarrer Dr. Muhler, den Kaplan Thaler und den Katecheten Sollacher wegen Verbreitung von Greuelnachrichten zu Gefängnisſtrafen von je 4, 3 und 5 Monaten verurteilt. Der Internationale Gerichtshof in Kairo hat die Klage der Weltliga zur Bekämpfung des Antiſemitismus, die ſich gegen Deutſch⸗ land richtete, koſtenpflichtig abgewieſen. Die franzöſiſche Kammer hat dem Kabinett Chautemps mit 367 gegen 201 Stimmen das Vertrauen ausgeſprochen. N Infolge der zahlreichen Meldungen zum Arbeitsdienſt iſt eine ſolche Ueberfüllung ein⸗ getreten, daß die Aufnahmen vom 25. Ja⸗ nuar an geſperrt werden müſſen. Am Freitag, den 26. Januar, will der V'DA für das Winterhilfswerk 15 Millionen Kornblumen verkaufen. Ueber 100 000 Sammler ſtehen bereit. Ab 1. Februar tritt eine weſentliche Herab⸗ ſetzung der Beiträge zu den Angeſtelltenver— bänden ein. Anordnung Schulungsarbeit iſt genehmi⸗ gungspflichtig! g. 1. Jedwede weltanſchauliche Schulung, ſtaatspolitiſche, wirtſchaftspolitiſche, kulturpoli— tiſche und ſonſt irgendwie als politiſch anzu⸗ ſehende Schulungs- und Erziehungsarbeit im Gebiet des Gaues Heſſen-Naſſau iſt ohne Auf⸗ ſicht und ohne Genehmigung des Gauſchulungs— leiters verboten. Private Vereine und Verbände, Korporatio— nen, Innungen, Klubs uſw., die bisher im Rahmen ihres Organiſationsbereiches Schu— lungsarbeit in der obenbezeichneten Art be— trieben haben, müſſen, ſofern ſie den Umfang des politiſchen Kreiſes nicht überſchreiten, die Genehmigung von den zuſtändigen Kreisſchu⸗— lungsleitern einholen. Sobald ihr Organi— jationsbereich größere Gebiete des Gaues Heſ— ſen⸗Naſſau umfaßt, alſo den einzelnen Kreis überſchreitet, haben ſie ſich mit dem Gauſchu— lungsamt unverzüglich in Verbindung zu ſetzen. 2. Sämtliches Schrifttum, das zu Schu— lungszwecken verwendet wird, oder verwendet werden ſoll, bedarf der Begutachtung und der Genehmigung des Gauſchulungsleiters und es muß dieſem das Material vor der Druck— legung bezw. vor der Verbreitung vorgelegt werden. Anfragen ſind zu richten an das Gauſchulungsamt der Gauleitung Heſſen-Naſ— Jau. gez. Sprenger. Letzte Nachrichten Führertagung der Hitlerjugend Polfsdam, 25. Januar. Sämtliche höheren Führer der Hitlerjugend aus dem Deutſchen Reich, die Führer des Deutſchen Jungvolkes und des Bundes Deutſcher Mädel verſammelten ſich in Pots⸗ dam zu einer Führertagung. Der Reichsju⸗ gendführer Baldur von Schirach hielt eine grundſätzliche Rede, in der er die künftigen Ziele und Wege der Hitlerjugend darlegte. Weihe von 342 Bannfahnen In der Garniſonkirche wurden am Mitt⸗ woch an der Gruft des großen Königs die 342 Bannfahnen der Banne der Hitlerjugend von dem Reichsführer Baldur von Schirach geweiht. Unter den Gäſten bemerkte man u. a. Reichsminiſter Dr. Göbbels. Reichs⸗ miniſter Dr. Frick, Stabschef Röhm, den Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley und den Polizeipräſidenten Graf Hell⸗ dor f. Der Reichsjugendführer führte in der Weiherede u. a. aus: Zum erſten Mal in der deutſchen Geſchichte ſteht die geeinte Jugend an der Gruft unſe⸗ res größten Königs. Der Tag der Geburt dieſes Mächtigen fällt zuſammen mit dem Todestag eines kleinen, unbekannten Arbei⸗ 1 Vor zwei Jahren wurde der Hit⸗ Die politiſche lerzunge Herbert Norkus von marxi⸗ ſtiſchen Verbrechern auf furchtbare Weiſe er— mordet. Herbert Norkus war das Sinnbild der jungen Generation. An ſeinem Geiſt hat ſich nicht nur eine ganze Jugend erhoben, ſon⸗ dern auch alte Alenſchen fanden im Gleichnis ſeines Lebens die Kraft zu neuer Hoffnung. Die wahren Feinde Sezialdemokratiſches Waffenlager bei Wien. Wien, 25. Januar. Die Sicherheitsbehörden von Niederöſter⸗ reich haben verſchiedene vertrauliche Anzet⸗ gen erhalten, daß in Gebäuden, die der ſo⸗ zialdemokratiſchen Stadtgemeinde Schwe chat bei Wien gehören, ſo im Städtiſchen Bad und in Wirtſchaftsgebäuden, Waffen des aufgelöſten republikaniſchen Schutz⸗ bundes verborgen ſind, der bekanntlich die Wehrformation der Sozialdemokraten war. Bei einer Hausſuchung wurden in Schwe⸗ chat 40 Maſchinengewehre, 70 Gewehre, 200 bis 300 Handgranaten, davon 100 ſcharf ge · Neues Jozialverſicherungsrecht Vorbereitung durch die Alademie für deulſches Neiht Berlin, 25. Januar. Der Ausſchuß für Sozialverſicherung in der Akademie für deutſches Recht trat, wie die NS K meldet, am Dienstag unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Führers des Ge⸗ flamtverbandes der deutſchen Arbeiter, Lud⸗ wig Brucker, zu ſammen. Der Geſchäftsführer der Akademie für deutſches Recht, Dr. Laſch, überbrachte die Grüße des Führers der Akademie für deut⸗ ſches Recht, Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, und ſprach deſſen Wünſche für ein gutes Ge⸗ lingen der Ausſchußarbeit aus. Pg. Bruk⸗ ker gab einleitend ein überſichtliches Bild über die Aufgaben des Akademieausſchuſſes. Die Arbeiten des Akademieausſchuſſes für Sozialverſicherung ſollen dazu beitragen, die deutſche Sozialverſicherung zu einem Volks⸗ und Gemeinſchaftsgut zu machen, zu dem je⸗ der Volksgenoſſe Vertrauen haben kann. Der Ausſchuß befaßte ſich weiter u. a. mit einem Geſetzentwurf der S330 über die Sozialverſicherung, der in den folgenden Sitzungen im einzelnen durchberaten werden ſoll. Die Probleme über Weſen organiſchen Aufbaues, Umfang, Leiſtung der Sozialver- ſicherung uſw. werden Gegenſtand der näch⸗ ſten Beratungen ſein. Der Ausſchuß der So- Nalverſicherung in der Akademie für deutſches Recht, der aus N Wiſſenſchaft⸗ lern und Praktikern zuſammengeſetzt iſt, bie⸗ ket alle Gewähr für die Vorbereitung eines ſeiner erſten Sitzung zu⸗ deulſchen Sozialverſicherungsrechkes. Der vom Führer der Akademie für deut— ſches Recht. Reichsjuſtizkommiſſar Dr. Frank, eingeſetzte Ausſchuß für Arbeitsrecht trat, wie die NS weiter meldet, unter dem Vor— ſitz des Univerſitätsprofeſſors Dr. Derſch⸗ Berlin zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Der Verlauf der Sitzung, an der die Vertre— ter des Reichsjuſtiz⸗ und Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums ſowie die Vertreter der Deutſchen Arbeitsfront teilnahmen, bewies die Not— wendigkeit, die Reform des Rechtslebens, insbeſondere auch auf arbeitsrechtlichem Ge— biet, mit Energie zu fördern. Miniſterialdirektor Dr. Mansfeld vom Reichsarbeiksminiſterium ſprach ausführlich über das Geſetz der nationalen Arbeit. Die Grundlage für das Juſammenleben der Ar- beilgeber und nehmer. der Begriff der ſo- zialen Ehre, ſei durch die geſetzgeberiſche Tat des Geſetzes der nationalen Arbeit verwirk⸗ licht worden. Der Erweiterung und dem Ausbau dieſes Rahmengeſetzes gelte die Ar- beit des Akademieausſchuſſes, der in ſteter Zuſammenarbeit mit allen hierfür maßgeben⸗ den Skellen ſtehe. Nach einem weiteren Re⸗ ferat Profeſſors Dr. Hueck-Jena wurde der Arbeitsplan und die Arbeitsweiſe des Aus⸗ ſchuſſes feſlgelegt. Die nächſte Sitzung findet am 10. März ſtatt. Gefängnis für Münchener Geiſtliche Wegen Verbreitung von Greuelnachrichten. Vor dem Sondergericht München ſtanden die drei vor längerer Zeit in Schutzhaft ge⸗ nommenen Geiſtlichen Stadtpfarrer Emil Muhler, Kaplan Oskar Thaler und Katechet Sollacher. Alle drei wurden aus der Schutzhaft vorgeführt. Nach der Anklage wird dem Stadtpfarrer Muhler und dem Kaplan Thaler ein einfaches Vergehen gegen die Verordnung des Reichspräſidenten Laſt gelegt. Dr. Muhler ſoll Ende Septem⸗ ber oder Anfang Oktober beim Abendeſſen im Pfarrhaus eine Greuelnachricht verbreitet haben, die von Kaplan Thaler an den drit⸗ ten Angeklagten weitergegeben wurde. Die⸗ ſer hat ſie dann wiederum an zwei Lehrerin⸗ nen weitergegeben. Pfarrer Muhler, dec als Kriegsfreiwilliger vier Jahre im Felde war und Offizier gewe⸗ ſen iſt, betont, er habe in ſeiner ſeelſorge⸗ riſchen Tätigkeit die Nachrichten erfahren und ſie ſeinen Kaplänen weitererzählt, aber nur als Beweis für die Stimmung, die in kommuniſtiſchen Kreiſen herrſche. Er habe nicht angenommen, daß ſeine Mitteilungen weitergegeben werden. Sein Kampf gegen den Bolſchewismus beweiſe ſeine nationale Einſtellung. Der Staatsanwalt beantragt für jeden der drei angeklagten Geiſtlichen eine Gefängnis⸗ ſtrafe von je 8 Monaten. Der Verteidiger plädierte auf Freiſpruch. Das Gericht ver⸗ kündete folgendes Urteil: Die Angeklagten Dr. Muhler, Thaler und Sollacher ſind ſchuldig je eines Vergehens ge⸗ gen Paragraph 3 der Verordnung des Reichspräſidenken vom 21. März 1933. Es werden verurkeilt: Stadtpfarrer Dr. Mmuh⸗ ler zu vier Monaten Gefängnis, Kaplan Thaler zu drei Monaten Gefängnis und der Katechet Sollacher zu fünf Monaken Gefängnis. Außerdem haben alle drei die Koſten zu kragen. In der Urteilsbegründung wurde u. a. ausgeführt, die Behauptungen über die Vor⸗ gänge in Dachau ſeien objektiv unwahr ge— weſen und Dr. Muhler habe ſie auch für un⸗ wahr gehalten. Er habe bei der Wiedergabe das beſonders betonen und ſeinen Kaplänen auch ein direktes Schweigeverbot auferlegen müſſen. Das Gericht hat angenommen, daß Dr. Muhler nicht ausſchließlich auf ſeelſorge— riſchem Intereſſe gehandelt habe. Drei 55⸗Leute verunglücht Kraftwagen verbrannk. Eiſerfeld(Kr. Siegen), 25. Januar. Auf der Landſtraße zwiſchen Siegen und Eiſerfeld geriet infolge der glatten Straßen— decke ein SS⸗Kraftwagen ins Schleudern und ſtieß mit einem Kraftomnibus zuſam⸗ men. Das Benzin entzündete ſich, das ſich aus dem zerſtörten Tank über Wagen und Inſaſſen ergoß. Der Wagen war in wenigen Sekunden in eine haushohe Flammenſäule gehüllt. Der Jührer des Wagens, ein S8. Mann aus Sie⸗ gen, hakte derartige Verletzungen erlikten, daß es ihm nicht möglich war, ſich aus dem brennenden Wagen herauszuarbeiten, er verbrannke. die SS-Männer Melner und Daub wurden von dem Führer des Omnibuſ⸗ ſes mit großer Mühe aus dem brennenden Vagen gezogen. Sie ſind lebensgefährlich verletzt. Erdbeben in Nordchina Condon, 25. Januar. Wie Reuler aus Schanghai meldet, wur⸗ den die nordchineſiſchen Provinzen Schanſin und Suijuan von einem Erdbeben heimge⸗ ſucht, das 2 bis 3 Minuten dauerte. Im Be⸗ zirk von Wujuan im Süden der Provinz Suijuan ſtürzken zahlreiche Gebäude ein und begruben die Bewohner unker den Trüm⸗ Aus Heſſen und 5 Naſſau Genoſſenſchaftliche Abſatzſtelle für Wein in Frankfurt am Main. f Frankfurt a. M., 25. Jan. Um den Win⸗ zer beim Abſatz ſeiner Erzeugniſſe zu unter⸗ ſtützen, hat die Weinvermittlungsſtelle Deut⸗ ſcher Weingenoſſenſchaften GmbH. ihren Sitz von Eltville nach Frankfurt am Main ver⸗ legt. Durch die Stelle ſoll beſonders der un⸗ mittelbare Verkauf von Weinen vom Wein⸗ bauer an den Verbraucher vermittelt werden. Veränderungen im Stabe der Landesbauern⸗ ſchaft. “Frankfurt a. M., 25. Jan. Der bisherige Hauptſtabsleiter der Landesbauernſchaft Heſ⸗ ſen-Naſſau, Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Richard Görlach, iſt mit ſofortiger Wirkung zum Reichskommiſſar für das landwirtſchaftliche Schulweſen ernannt worden. Als ſein Nach⸗ folger wurde vom Landesbauernführer Dr. Wagner der ſeitherige Stabsleiter der Landes⸗ hauptabteilung 2, Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Otto Finger, ernannt. Der bisherige Tier⸗ zuchtdirektor Dr. Rodert wurde zum Stabs⸗ leiter der Hauptabteilung 2 der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen ſſau ernannt. Das Reichsgericht und die Bau⸗ und Fi⸗ nanzierungsgemeinſchaft e Gmbh. Frankfurt a. M., 25. Jan. Im Som⸗ mer vorigen Jahres verurteilte die Große Strafkammer vier leitende Perſönlichkeiten der Bau⸗ und Finanzierungsgemeinſchaft und der mit ihr zuſammenhängenden Hypotheken⸗ und Baukapitalbeſchaffungsgeſellſchaft und der Mer⸗ kur⸗Bau⸗, Spar⸗ und Entſchuldungsgeſellſchaft wegen Betrugs, Konkursvergehens und Ver⸗ gehens gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz bezw. Beihilfe zu Freiheitsſtrafen von acht Monaten bis zu einem Jahr und neun Monaten Ge⸗ fängnis. Die Hauptbelaſteten nahmen das Ar⸗ teil damals an. Zwei Angeklagte legten Re⸗ viſion ein. Das Reichsgericht hat nunmehr dieſe Reviſion verworfen, ſo daß das Geſamt⸗ urteil Rechtskraft erlangt hat. In dem Ver⸗ fahren waren insgeſamt ſechs Perſonen ange⸗ klagt, zwei waren freigeſprochen worden. Beſchränkte Zahl der Lehreranwärter in Heſſen. Darmſtadt, 25. Jan. Nach einem Ausſchrei⸗ ben der Miniſterialabteilung für Bildungswe⸗ ſen iſt die Zahl der Bewerber, die Oſtern 1934 zur Ausbildung für den Lehrerberuf zugelaſſen werden können, ſehr beſchränkt. Abiturien⸗ tinnen kommen nicht in Frage. Geſuche ſind über die Direktionen der höheren Lehran⸗ ſtalten bis 5. Februar 1934 unmittelbar an die betreffende Miniſterialabteilung(nicht mehr an die Direktion des Pädagogiſchen Inſtituts in Mainz) einzureichen Franz Everth Generalintendant in Darmſtaßt. Darmſtadt, 25. Jan. Franz Everth, der erſte Oberſpielleiter der Städtiſchen Bühnen Köln, langjähriger Oberſpielleiter des Düſſel⸗ dorfer Schauſpielhauſes und Mitarbeiter der Lale Dumont, wurde als Nachfolger des mit dem Ende der laufenden Spielzeit ausſcheiden⸗ den Generalintendanten Dr. Praſch auf zwei Jahre berufen. Während eines vertraglichen Arlaubs von vier Wochen wird er im Staats⸗ theater München gaſtweiſe als Spielleiter und Hauptdarſteller tätig ſein. Ausfallende Sprechſtunden des Heſſiſchen Stgatsminiſters. Darmſtadt, 25. Jan. Das Staatspreſſeant teilt mit: Die Sprechſtunden des Heſſiſchen Die Hege des Wildes Anſiedlung neuer Arten.— Errichtung großer Naturſchutzgeblete und Waldparks. Das preußiſche Staatsminiſterium hat ein neues Jagdgeſetz beſchloſſen, das auch über Preußens Grenzen bald eine gewiſſe Bedeu⸗ tung erlangen wird, da es anderen Ländern als Muſter gilt. Zu dem Geſetz gab der preußiſche Miniſterpräſident Göring vor der Preſſe nähere Erläuterungen. Das Geſetz gehe von der Anſchauung aus, daß das Wild nicht ein Ding an ſich ſei, über das man frei ver⸗ fügen könne, das dem Einzelnen gehöre, ſon— dern daß auch die Tiere in der Natur ein Beſtandteil des Volkseigentums ſeien. Ebenſo wie der Wald gehegt und gepflegt werden müſſe, ſei es auch notwendig, alles, was zum Walde gehöre, zu hegen und zu pflegen. Es ſolle nicht nur das, was noch an edlem Wild vorhanden ſei, gerettet, ſondern es ſolle neu aufgebant werden. Der Miniſterpräſident teilte mit, daß in Deutſchland eimge wenige, aber ganz große Naturſchutzgebiete geſchaffen werden ſollten, die gleichzeitig große Wildparks darſtellen. Es handele ſich dabei um ganz gewaltige Komplexe bis zu 150 000 Morgen Größe mit vollkommen freien Wild⸗ bahnen. Zu ſolchen Schutzgebieten ſollten er— klärt werden: Die Schorfheide, der Dars in Pommern, die Romintener Heide in Oſtpreußen und das große Elchgebiet bei Tilſit. Beſonders ſolle die Arbeit zunächſt der Schorfheide gelten. Hier ſolle verſucht wer— den, alle Wildarten, die einſt in märkiſchen Wäldern vorhanden waren, anzuſiedeln, und zwar nicht in wenigen Exemplaren, ſondern in einem Ausmaß, daß eine geſunde Zuchtgrund— lage vorhanden ſei, um in wenigen Jahren zu einem annehmbaren Wildbeſtande zu kom— men. Der Miniſterpräſident gab bekannt, daß er die wenigen reinraſſigen Wiſenten, deren er habhaft werden konnte, ausgetauſcht habe in einer Zeit, die die Hoffnung zulaſſe, bei einigermaßen günſtiger Fortentwicklung einen Wiſentbeſtand von etwa 50 Exemplaren in 10 bis 30 Jahren zu erhalten. Der Elch werde ebenfalls ſchon in dieſem Jahre in die Schorfheide gebracht. Aus dem Elchge— biet in Oſtpreußen würden ſoviel Elche hier- her gebracht, daß eine ausreichende Zucht— grundlage vorhanden ſei. Ferner ſollte in der Schorfweide das Muffelwild, bdas wilde Schaf, angeſiedelt werden, außerdem der Biber, der Fiſch- und der Seeadler. Damit auch die Bevölkerung von dieſem Wildbeſtand etwas zu ſehen bekomme, ſollten die Zuchtgatter, hinter denen das Wiſent, der Elchhirſch, das Muffelwild, Damhirſch uſw. ge⸗ zogen würden, an die Peripherie der Schorf— heide gelegt werden. Der Dars in Vorpom⸗ mern und die anderen Gebiete würden in ähn lichem Sinne gusgebaut werden. Es ſollten große Reſérvate geſchaffen werden, auf die imnfer wieder, wenn die Wildbeſtände gelich⸗ tet worden ſeien, zurückgegriffen werden könne. Der Miniſterpräſidenk gab die Anſicht kund, die ganze Forstverwaltung auf dieſes Ziel einzuſtellen, Er werde in nächſter Zeit die Organiſation der preußiſchen Forſtverwaltung meu geſtalten und dabei zu neuen Formen und meuen Bezeichnungen mit den uralten Titeln kommen. Auch die Uniformfrage werde ein⸗ heitlich feſtgelegt. Vor allem würden dem Förſter ſeine Rechte gegeben. die ihm zukom⸗ men, inſonberyeir in ſeiner Sreihung zu ven Privatförſtern. Der Prwatbeſitzer werde an⸗ gehalten, ſowohl für ſeinen Wald wie für ſein Wild die gleichen Vorausſetzungen der Betreuung zu ſchaffen, wie es der Staat ge⸗ tan habe. Miniſterpräſident Göring wies auch auf die vollswirtſchaftlichen Geſichtspunkte des Geſetzes hin. Der Wert des deutſchen Wil⸗ des ſei ein außerordentlich hoher. Bei der Auswahl und der qualitatzven Verbeſſerung des Wildes, wie ſie das neue Geſetz vorſehe, würden ſich auch hier ganz erhebliche Wert⸗ ſteigerungen ergeben. die nicht nur in einem qualitativ beſſeren Wild, ſondern auch in einer mengenmäßigen Vermehrung aus— drücken. Der Miniſter erhofft eine ſo ſtarke Vermeh—⸗ rung des Wildbeſtandes, daß Wild auch in ſolchen Gebieten angeſiedelt werden kann, wo es vollſtändig ausgerottet ward. Miniſterpräſident Göring wies ſchließlich noch darauf hin, daß es eine ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht des nationalſozialiſtiſchen Staates ſei, bei großen Privatjagden einzugreifen, die heute nicht mehr von ihren Beſitzern gehalten werden könnten, um den Tierbeſtand zu er— halten. Mit den anderen Ländern ſei bereits die Fühlungnahme über die Anlehnung ihrer Geſetzgebung an das preußiſche Geſetz auf— genommen worden. Von ihnen ſei nur das preußiſche Geſetz abgewartet worden. Letzten Endes werde über die einzelnen Ländergeſetz⸗ gebungen das Reichsrahmengeſetz geſpannt wer— den. Zum Schluß ſeiner Ausführungen wies der Miniſterpräſident darauf hin, daß eine Ver⸗ ſchärfung der Wilderergeſetzgebung vorläufig nicht geplant ſei. Für den Wilderer werde es in Zukunft viel gefährlicher ſein, zu wildern, als bisher. Sobald er mit der Waffe in der Hand betroffen werde, könne er auf keine Nach— ſicht rechnen. Lebende Urtiere Neben dem Südpolarland gehört Auſtra— lien zu den älteſten Feſtlandſchollen der Erde; es iſt ungefähr ſo alt wie einzelne europäiſche Gebiete, etwa der fkandinaviſche Rücken. Sein Alter, ſeine Abgeſchiedenheit und die verhält— nismäßig ſpäte Beſiedlung, haben auf dem auſtraliſchen Kontinent eine Tierwelt erhal⸗ ten, deren Hauptentwicklung in der nördlichen Erdhälfte ins Meſozoikum fällt und die in der Gegenwart dort bis auf das Opoſſum in Nordamerika völlig ausgeſtorben iſt. Die Säugetiere Auſtraliens ſind bis auf wenige Ausnahmen Beutel- und Kloakentiere. Aus einem dem Opoſſum ähnlichen Tier hat ſich un Laufe der Tertiärzeit eine Fülle von Formen entwickelt, die ſich den verſchiedenſten Lebensbedingungen anpaßten. So finden wir heute in Auſtralien Beuteltiere in mannig— fachen Variationen. Die älteſte Form iſt die der Kletterbeutler, die zumeiſt Laubfreſſer ſind. Sie vertreten die Affen der anderen Welt. Zwei von ihnen ſind zu Schwebtieren gewor— den nach Art unſerer fliegenden Eichhörnchen: das katzengroße Beutelhörnchen und die nur iſtausgroße Beutelmaus. i Die fleiſchfreſſenden Beutler entſprechen dent Raubtieren der übrigen Welt. Hier gibt es das Beutelwieſel, den Beuteldachs und ſchließ— lich den„tasmaniſchen Wolf“. Tasmanien muß nach ſeiner Tierwelt in vorhiſtoriſcher Zeit mit Auſtralien verbunden geweſen sein, denn es weiſt noch einige Tierarten auf. die „Ich werde ihn dazu zwingen, Panie Baſchowſka. Es auf dem Feſtland inzwiſchen ausgeſtorben ſind. Als Erſatz für die nordiſchen Huftiere und Wiederkäuer finden wir in Auſtralien die graſenden und ſpringenden Känguruhs und Känguruhratten. Beſonders intereſſant iſt das Baumkänguruh, das eine Rückentwicklung der Springform bedeutet. Mit der Einwanderung des Wildhundes, des Dingo, mit der Einführung des Fuchſes und der Katze, dann durch den Pelzhandel, vor allem aber ſeit der verſtärkten Einwande⸗ rung der Europäer, ſetzte die Vernichtung der Beuteltierfauna ein, und wenn nicht Natur⸗ ſchutzmaßnahmen in der letzten Stunde noch eingreifen, werden bald die letzten Urtier⸗ nachkommen von der Erde verſchwunden ſein. Seelöwen gegen A⸗Boote Ein unbekanntes Kapitel aus dem Weltleieg. Im hohen Alter von 82 Jahren iſt zu Ramsgate in England im Vorjahre Captain James Woodward geſtorben, der erſte, der mit dreſſterten Seelöwen im Theater und im Zirkus Vorſtellungen gab. Auf Grund ſeiner Erfahrungen war er im Krieg auf den Gedan— len gekommen, Seelöwen, deren Gehör außer— ordentlich entwickelt iſt, zur Auffindung von Unterſeebooten zu verwenden, und hatte ſich dem Verſuchsamt der Admiralität für Abwehr von AUnterſeeboten zwei Jahre lang zur Ver— fügung geſtellt. Im Beſitz unbeſchränkter Voll— machten hatte er alle erreichbaren Seelöwen zuſammengebracht. Die erſten mit den Tieren wurden in einer Londoner Badeanſtalt ausgeführt. Die hellhörigen See— löwen waren ſchnell dazu abgerichtet, nach Inſtrumenten zu ſchwimmen, die einen ſum⸗ menden Ton hervorbrachten und an verſchie— denen Stellen unter der Oberfläche des Waſ— ſers in beſtändig ſich bewegenden Käſten an— gebracht waren. Um die Tiere daran zu hin— dern, Fiſche zu verſchlingen, hatte man ihnen aus Klavierdraht angefertigte Maulkörbe an— gelegt. Später ſetzte man die Seelöwen dann in einer fünf Meilen langen Waſſerſtrecke auf einem See in Nordwales aus. Den Ver— ſuchstieren waren leichte Ankerbojen angelegt, die dazu dienten, den Kurs zu erkennen, den ſie einhielten, wenn ſie gegen die Inſtrumente ſchwammen, die ein ähnliches Geräuſch hervor— brachten wie die Maſchinen der Unterſeeboote. Durch Trommelwirbel wurden die Seelöwen dann zurückbeordert. Nachdem die Seelöwen ſozuſagen auf dem Manöverfeld auf ihre künftige Aufgabe vorbe— reitet waren, ging man einen Schritt weiter und brachte die Tiere in den Kanal, wo nun Verſuche in wirklichen Unterſeebooten angeſtellt wurden. Die Ergebniſſe waren dieſelben wie die mit den Inſtrumenten erzielten. Nicht ein einziger Seelöwe ging bei den Verſuchen ver⸗ loren, und die Uebungen ſelbſt erwieſen die hohe Tauglichkeit der Tiere für dieſen Zweck. Anders wurde es jedoch, als die deutſche Admirailtät ihre Taktik änderte und dazu über⸗ ging, die Unterſeeboote in Gruppen zuſammen⸗ zufaſſen. Damit hatten ſich den Seelöwen ſolche Hinderniſſe in den Weg geſtellt, daß Woodwards Verſuche eingeſtellt werden muß— ten. Dieſe Experimente hatten ſich auf die Er⸗ fahrung gegründet, daß Seelöwen einen außer⸗ ordentlich hoch entwickelten Gehörſimn haben, der ſie ſogar befähigt, Muſik zu ſchätzen, ja, ſie kritiſch zu bewerten. Dafür erbrachten Ver⸗ ſuche, die vor Jahren im Londoner Zoo ge⸗ macht wurden, einwandfreie Beweiſe. Zu die⸗ eee Probeverſuche Rodſchinſky noch etwas ſagen konnte, hatte ihm Lukaſchek * ſem Zweck war ein Streſchorcheſter vor dent Behälter der Seelöwen aufgeſtellt, das ver⸗ ſchiedene Stücke ſpielte. Chopin und Brah as wurden von den Tieren beſonders geſchezt. Das ergab ſich aus der Wahrnehmung, daß, wenn Muſit dieſer Komponiſten geſpielt winde, zie Seelöwen mit halbem Körper aus dem Waſſer auftauchten und offenſichtlich begeiſtert zuhörten, bis der letzte Ton verklungen war. Dagegen veranlaßte ſie laute Kriegsmußit en⸗ terzutauchen. Das gleiche geſchah, wenn ihmen Jazzmufſik vorgeſpielt wurde. Neues aus aller Welt Es regnet Taler. In dem württembergi⸗ ſchen Ort Oberdiſchingen kam bei Ab⸗ bruch eines alten Stallgebäudes aus dem morſchen Gebälk des Daches plötzlich ein Silbertaler-Regen auf die nicht wenig er⸗ ſtaunten Maurer und Zimmerleute nieder. Es handelt ſich um Silbermünzen aus der Wende des 19. Jahrhunderts, die vom Ur⸗ großvater des Anweſenbeſitzers ſeinerzeit im Dachſtuhl verſteckt worden waren. Reuiger Sünder. Vor etwa einem Jabre iſt einem Arbeiter in Bous(Belgien) auf ſeiner Arbeitsſtelle die Lohntüte mit etwa. 400 Franken geſtohlen worden. Dieſer Tage nun erhielt der Beſtohlene einen Brief, in dem ſich 100 Franken befanden mit der Ri teilung, daß er die 400 Franken in monat lichen Raten zurückerhalte. Lebenslängliche Zwangsarbeit für drei Banditen. Das Schwurgericht von Aix-en⸗ Provence ſprach das Urteil gegen Drei Banditen, die nach dem Muſter ameriksni⸗ ſcher Gangſter das Marſeiller Poſtamt am hellichten Tage überfielen, die Kaſſe beraub— ten und auf der Flucht drei Poligziſten, die ſie verfolgten, erſchoſſen. Die beiden Haupt⸗ täter wurden zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit verurteilt, ein Helfershelfer erhielt fünf Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Waf— enthaltsverbot. Der Papſt empfängt deuiſche Handwerrs⸗ geſellen. Papſt Pius empfing anläßlich des Gründungstages des Katholiſchen Geleben⸗ vereins in Rom einige Mitglieder Veſes Vereins ſowie eine Anzahl von deutſetzen Handwerkern, die augenblicklich im deutſchen Geſellenhaus untergebracht ſind. Was ein amerkaniſcher Sportheros ver- dient. Wie aus Newyork gemeldet wird, hat der Baſeballſpieler Babe Ruth den Ver— trag unterſchrieben, der ihn für das nach eigenen Angaben„lächerliche“ Gekd von 35 000 Dollar auf ein weiteres Jahr an die Newyorker„Yankees“ bindet. Damit har das Gehalt Babe Ruths in drei Jahren die dritte Kürzung erfahren. Jedesmal weigerte ſich der amerikaniſche Baſeballheros, die neuen Verträge zu unterſchreiben, aber letzten En— des unterſchrieb er doch. Noch 1930-31 bekam er ein Gehalt von 85 000 Dollar! Seit über zehn Jahren ſpielt Babe Ruth Baſeball und man ſchätzt ſein Einkommen ſeit dieſer Zeit einſchließlich des neuen Gehalts auf insge— ſamt 850 000 Dollar! Flucht aus dem Gefängnis. In Lanſing (Kanſas) ſind ſieben Sträflinge aus dem Ge⸗ fängnis entwichen. Die Abſicht der Gefan⸗ genen war zwar rechtzeitig erkannt worden, doch gelang es ihnen, im dichten Kugelregen über die Gefängnismauern zu ſteigen und in den Wäldern zu entkommen. Drei Flücht⸗ linge wurden wieder feſtgenommen. Ein Sträfling iſt bei dem Fluchtverſuch um⸗ Leben gekommen vom 21. März und dem Katecheten Solla⸗ 6 mh bee lil begehen ſind cher ein fortgeſetztes Vergeben dieſer Art zur Steinkohlengutſchein. daß zahlreiche Tote ee d e gdllag in der Zeit vom 1. bis 28. Febtuar 1884. Gegen didgade dieſes Gutſcheines und gegen Entrichtung einer unertennungs gebühr in höhe von fünf zehn Reichs⸗ pfennig verabfoigt ſeder Hohlen⸗ händler(bei Landabſatz die Zeche) 1 ab Lagerſtellt einen Zentner Steinkohlen m guter VBeſchaffeuhen. 5 1 Wender Lalhungen ſind mch! zu leiten. uitzbrüu que unwendund die ſta dete Sch: ui auoſtrafe nac fud. Sd d d b laden, rund 38 000 Schuß Infanteriemuni- tion und ſonfliges Makerial gefunden und beſchlagnahmt. U Schwarzer uno roter Vrud auf braunem Grund. Staatsminiſters Jung fallen bis Samstag, den 27. Januar, aus. SSS SS SSS SSS N HS 5 N 0 S 0 775 2 95 ag Nee ualionalſegialiſliſ ford.. lot 8 62 G 5 9 gültig in der Zelt vom 1. Februar bis 28. Februar 1934. 0 Gegen Abgabe dleſes Cutſcnemes und gegen Entricnung einer Anerkennungsgebühr in tiene von fünfzehn Reichspfennig verabfolgt jeder Honlenhöndler(bei— Tandablat das Werth ab Lagerſtele 4 Zentner 7. L r — er e SS S 2 N Braunkohlenbriketts; in guter Beſchuffenhelt. 5 Weitere Zahlungen find nlcht zu lelſten. 5 50 0 eme SS 8 is drauchlicke Aavendung dleſes Schelnes zieht Zuchthausſtrafe noch ch. 5 S e natchndruckerel. de rue Braunkohlenbrikettgutſchein. verkleinert, Originalgröße 11854149 Millimeter. Blauer und roter Druck auf braunem Grund. Einheitsmerkmale: Waſſerzeichen, braune Grundfarbe wird bei Befeuchtung hellgrün! 5 5 1—— Zerrissenes La Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 45 „Leider ſehe ich noch nicht, wie wir Rodſchinſky zu einer Erklärung bekommen können, die für Gerdas Un⸗ ſchuld ausreichend wäre.“ N f „Panie Baſchowſka, ich werde morgen früh mit Ro⸗ dſchinſky ſprechen. Er und ich ſind Gegner.“ „Ich weiß es.“ 5 f „Ich werde es doppelt ſchwer bei ihm haben. Aber ich hoffe, er wird ſo weit Gentleman ſein, daß er keinen un⸗ begründeten Verdacht auf einer Frau ſitzen läßt, die ihm ofſenbar etwas bedeutet hat.“ N a „Wird er?“ Doſcha Baſchowſkas Geſicht verlor auf einmal die Ruhe, bekam einen Ausdruck von Hohn.„Wird er, Herr Rechtsanwalt? Sie haben zu dem Gentlemantum der Männer mehr Zutrauen als ich. Mein Vetter Rodſchinſty wird ganz beſtimmt nicht gentlemanlike handeln, nur um eines Mädchens willen. Hören Sie, Pan Lutaſchek. Wir kommen nur weiter, wenn wir rück⸗ haltlos miteinander ſprechen. Sie ſagen, Fräulein Donatus hätte Rodſchinſty etwas bedeutet. Ich ſage Ihnen, für Rodſchinſty ſind alle Frauen nur ein Beute⸗ gegenſtand. Aber ſie ſind niemals etwas, worum er irgend etwas anderes in ſeinem Leben hergeben würde. Am allerwenigſten ſeinen Ehrgeiz. Er wird rückſichtslos jede Frau ausnützen, die ihm hierin von Vorteil ſein kann. Er wird ſie wegwerfen, wenn ſie ihn hindert. Was ſich in dieſer Nacht des Einbruchs zwiſchen Rodſchinſky und Gerda abgeſpielt hat, können wir nicht wiſſen. Aber das eine weiß ich: Die Erlangung der Spionageakten War⸗ czalek wäre ein ungeheures politiſches Plus e dſchinſty. Dies Plus wird er niemals aus der Hand geben.“. Das Geſicht Lukaſcheks wurde eiſern: 5 gibt nichts, was ich nicht aufs Spiel ſetzen würde. Ich muß eine Erklärung von ihm bekommen, und ich werde ſie bekommen. Nachdem Sie mir den Charakter Herrn Rodſchinſtys ſo freimütig geſchildert haben, muß ich die die Mappe wiedergeben? Unverſchämtheit! kleine Hoffnung fallen laſſen, die mich zu Ihnen ge- führt hat.“ 1 g „Was für eine Hoffnung, Pan Lukaſchek?“ Ihren Vetter zu einer dahingehenden f bringen. Aber nun muß ich es eben auf meine Art ver— ſuchen.“ 5 a 0 Lukaſchek ſtand auf. Doſcha Baſchowſka hielt plötzlich ſeine Hände mit einem kameradſchaftlichen d ruck! feſt. „Pan Lukaſchek, wenn wir beide uns in dieſe Affäre einmiſchen, ſo kann es uns beiden au den Kragen gehen. In politiſchen Dingen ſind unſere Behörden jetzt ein bißchen rückſichtslos. Aber darum können wir uns nicht kümmern. Sie ſollen ſich in Ihrem Vertrauen zu mir nicht getäuſcht haben. Verſuchen Sie, was Sie bei Rodſchinſky erreichen. Und wenn Sie nichts erreichen, Pan Lukaſchek, dann kommen Sie, bitte, noch einmal zu mir. Es iſt zwiſchen Rodſchinſky und mir noch eine alte Rechnung zu begleichen. Aber ich möchte dieſe Rechnung nur im äußerſten Notfall präſentieren.“ . Neunzehntes Kapitel. Doktor Rodſchinſkty, die kleine Aktenmappe in der Hand, öffnete gerade die Tür ſeiner Wohnung, um zum Bahnhof zu gehen. Da prallte er zurück: Direkt vor ihm ſtand der Rechtsanwalt Lukaſchek. 1 180 muß Sie ſofort ſprechen, Doktor Rodſchinſky“, agte er beſtimmt. f 15 ö f Ich bedaure— ich wüßte nicht, was wir miteinander zu bereden hätten, Pan Lukaſchek. Ueberdies bin ich im Begriff, zu verreiſen“ „Vermutlich nach Warſchau? Warcezalek?“ 3 Lukaſchek ſagte es ganz gleichgültig. Mit den Spionageakten Und ehe Doktor beiden gegenüber. „Die Hoffnung, es könnte Ihnen vielleicht gelingen, Erklärung zu mit einem unerwarteten Griff die Aktentaſche aus der Hand genommen und war in das Zimmer zurückgetreten. „Was fällt Ihnen ein, Herr? Werden Sie mir ſoſod: N 14 Rodſchinſky ſchlug die Tür zu. Nun ſtanden ſich die Männer in der kleinen Diele der Wohnung „Achtung, ſehen Sie ſich vor!“ ſagte Lukaſchek. 8 Rodſchinſky, der ſich auf Lukaſchek ſtürzen wollte, fuhr zurück. In der Morgenſonne glänzte der Lauf eines Re⸗ volvers, den Lutkaſchek ihm ſchußbereit entgegenhielt. „Sie ſind wahnſinnig!“ Rodſchinſky war bleich ge⸗ worden und ſuchte hinter dem Tiſch Deckung.„Ich werde Sie wegen Ueberfalls und Hausfriedensbruchs anzeigen. Geben Sie ſofort die Taſche her und verlaſſen Sie meine Wohnung!“ 1 l N Lukaſchek hielt immer noch die Waffe auf den Mann vor ſich gerichtet: 1 0 „Nicht eher, ehe ich nicht folgendes von Ihnen habe: Erſtens jenen Teil der Ausſage des Warczalek, der irgend⸗ welche Deutſchgeſinnte hier in Gefahr bringen könnte; zweitens eine Erklärung, daß Fräulein Donatus mit dein Einbruch bei Landgerichtsrat Böhme nichts zu tun hat. „Ich werde dieſe Erklärung nicht geben.“ 1 „Auch nicht, wenn ich Ihnen ſage, daß Fräulein Donatus durch dieſe Sache ihre Stellung verloren hat? Daß ſie ſchwer krank, lebensgefährlich krankt liegt? Und daß ſie vermutlich nicht wieder geſund werden wird, ſolange ſie ſich an dieſen Dingen ſchuldig glaubt.“ 1 „Ich kann darauf keine Rückſichten nehmen. Die Inter⸗ eſſen des Vaterlandes ſtehen über einem Einzelſchickſa. Wenigſtens iſt das meine Auffaſſung. Sie, Pan Lukaſcher, haben eine andere Meinung. Vermutlich ſind Sie von den Deutſchen gekauft.“ 5 Rechtsanwalt Lukaſchek mußte ſich mit aller Energie zur Ruhe zwingen. Er durfte ſich durch keine Beleidigung hinreißen laſſen. Es ging hier nicht um ihn. Es ging um die Frau, die er liebte.(Fortſetzung folgt.) r . 225 5 2. fFortſetzung Baldur wußte bereits ganz genau, was er an„ſeiner“ Geindula hatte. Im Gegenteil zu dieſer fühlte ſich Fräulein von Rott⸗ wetler durch den Anblick der kräftigen und arveitsfreudig ausſehenden Haushälterin aufs freudigſte berührt. Die Tochter des weiland preußiſchen Generals ſpürte ein leb— vaftes Grauen vor aller Hausarbeit. Gundulas Anweſen⸗ heit ſchien iht zu verheißen, daß ſie ſich um ſo unangenehme Dinge, wie Haushalt, wenig würde zu kümmern brauchen. *** Sigurd ſpazierte auf der Weenderſtraße dahin. Doch nicht allein— die halbe Oberprima war zugegen. „Du“, ſagte einer ſeiner Mitſchüler und ſtieß ihn in die Seite,„bat dich das Fräulein gegrüßt?“ Er wandte ſich um. Auch die Dame ſchaute noch einmal halb zurück. Sigurd blieb ſtehen. „Oh, Fräulein Valentin— ich habe Sie tatſächlich über⸗ ſehen!“ Mau reichte ſich die Hand. Sigurds Begleiter ſchritten weiter. „Hat Willberg ſchon wieder mal ſein Herz verloren?“ meinte der eine. „Daun wäre er diesmal aber aufs klaſſiſche Altertum verfallen“, erwiderte der andere. Die Valentin ſat kokett zu dem ſchlanken Buben auf. „Ste hatten mich gewiß ganz vergeſſen?“ Sigurd beteuerte, daß das nicht der Fall geweſen ſei. Täglich, log er, habe er ihrer gedacht. Aber er habe ja ihre Wohnung nicht gewußt. Ob es ihr in Göttingen gefalle? Gefalle? Ob, ſte ſei begeiſtert— nur eben recht fremd. Immer allein. Mau war in eine der ſtilleren Straßen eingebogen, wanderte gemeinſam fürbaß. Fräulein Valentin fragte nuch Sigurds„ſchöner, ſtolzer“ Schweſter, war ſichtlich be— frtedigt, als ſie erfuhr, daß Sigurd der Sohn eines der wohlhabendſten und bekannteſten Profeſſoren ſei. War ſein Vater voriges Jahr nicht Rektor geweſen?— Ganz richtig! Herrlich, ſolch einen Vater zu beſitzen! Und ſolch ein Sohn zu ſein— ſo blond, ſo hochgewachſen... Sigurd! Aber der Nanie paſſe auch zu ihm wie kein zweiter. „Sigurd!“ Sie wiederholte es ein paarmal, immer ſchmachteudet, immer ſchwärmeriſcher. Dem Buben ſtieg das Blut in den Kopf. Wie denn ſie, Fräulein Valentin, heiße? Sollte ſie ſich zu„Marie“ bekennen? Ju dieſer Stunde ſchien ihr der Name unpoetiſcher als je. „Arteinhilde“, hauchte ſie— und Sigurd wiederholte den Namen, um ſich zu revanchieren. Man war in den Univerſitätsgarten geraten, ohne ſelbſt zu twiſſen, wie. Es war ein trüber Novembertag, trocken, aber von weicher Temperatur— kein Mondſchein, kein Sterulicht. „Ich fürchte mich!“ flüſterte Fräulein Valentin leiſe. „Sigurd, Sie müſſen mich beſchützen!“ „Ach Gott, Fräulein Valentin! Hier wimmelt alles von piependen verchen; da kann einem nichts paſſieren!“ „Von— piependen Lerchen?“ Sigurd lachte jungenhaft. „Na, keunen Sie das nicht? Sie brauchen nur die An— fangsbuchſtaben zu verdrehen: liebende...“ „Liebende Pärchen“, murmelte Fräulein Valentin er— ſtaunt und ernüchtert. Sie merkte, daß ſie von ihrem Ziel noch weit entfernt war.„Sigurd, wie herzlos! Haben Sie deun noch nie geliebt?“ „Ach, du liebe Zeit— geliebt? So im Dunkeln mal ein bißchen'rumpouſſiert, wo die Mädels ſo toll hinter einem ger ſind— natürlich!“ „Wollen Sie mich einmal beſuchen, Sigurd?“ Fräulein Palentin berauſchte ſich an dem tönenden Namen. Sie ſchntlegte ſich eng an den Buben, auf deſſen Arn ſie ſich wieder ſtützte— nicht ganz leicht, wie er konſtatierte. Sigurd erfuhr die Adreſſe. Er verſprach, zu kommen. Das Zimmer in der Jüdenſtraße lag unterm Dache, war eng und recht ärmlich. Aber mit roſa Seidenpapier hatte ſie es ſo hergerichtet, daß es ihr einen Stich ins Ver— füthreriſche zu haben ſchien. Süßer Wein, ſchwere Ziga— retten, kleine Kuchen in bunter Glasſchale. Ueber das ab— getragene und fleckige, roſa Seidenkleid warf ſie den weißen Spitzenſchal. Oh, mit weniger hatte ſie Aeltere verrückt gemacht. Mußte ſie auf Sigurd nicht berauſchend wirken? Er war ja— ſie hatte es gemerkt— alles in allem noch ein dummer Junge. Aber der Vater war reich; es ließ ſich aus der Sache etwas machen, wenn man ſie geſchickt anfing. Sie nahm die Laute von der Wand ſetzte ſich in eine niateriſche Stellung und ſang mit halblauter, angenehmer Stimme, nur zu geziert, zu gemacht, alte Volkslieder. Sie mimte die in die Kunſt Vertiefte, überhörte in dieſer Rolle gefliſſentlich das mehrmalige ſchüchterne Klopfen an die Tür. Dann, als der Junge ohne weiteres eintrat, erſchrak ſie offiziell. „Sigurd, nein Held!“ flötete ſie melodiſch. Es war nichts Natürliches an dieſem armſeligen Geſchöpf, und es gehörte die ganze Jugendeſelei eines ungezogenen und abenteuerſüchtigen Buben dazu, ihr auf den Leim zu gehen. Sigurd fühlte ſich nun gerade heute ſehr wenig als Held. Er hatte— verfluchtes Pech— im Griechiſchen wieder eine Vier geſchrieben. Deshalb ließ er ſich durch die Liebenswürdigkeiten der Dame um ſo williger überzeugen daß die Schuld eben nur au dem Lehrer liege.. b Der ſüße Wein, mit einem hohen Prozentſatz Alkohol, die magiſche Beleuchtung, der Kuchen, die ſtarken Ziga⸗ tetten trieben ihm das Blut in die Wangen, machten ſeine Vulſe fliegen, brachten ihn ganz und gar in die Stim⸗ mung, die ein Fräulein Valentin für ihre Zwecke brauchte. Sie ſang girrend die neueſten, gepfefferten Schlager. Sie ließ ihre Blicke ſpielen— es waren abgelegte und ab— gegriffene Blicke; aber auf Sigurd wirkten ſie faſt wie neu. Nachdruck verboten. die Kameraden wüßten! Er war doch ein verflucht ſchnei⸗ 2 diger Kerl! Sigurd rückte näher— oder vielmehr: ſie veranlaßte ihn zum Näherrücken und duldete kleine, ſehr harmloſe Vertraulichkeiten. Schließlich— vom nahen„Jakob“ ſchlug die elfte Stunde— ſprang Sigurd auf. Es ſei die höchſte Zeit— er müſſe gehen. Gehen? Es ſolle doch erſt anfangen, ge— mütlich zu werden. Was ſie denke? Um elf Uhr müſſe er eigentlich ſchon zu Hauſe ſein. Ach, ſei der Herr Papa ſo ſtreng!, meinte ſie nicht ohne Bosheit. Der Vater ſelbſt achte nicht viel auf ihn; der habe mit ſeinen Arbeiten genug zu tun. Aber ſeit einiger Zeit... ein alter„Drachen“, der dem Vater gewiß alles hinter— bringen würde. Fräulein Valentin lachte aus vollem Halſe. Sie fand, ſolch ein Lachen wirke verführeriſch; Sigurd dagegen dachte angewidert: welch ein Ekel! Doch drang dies Urteil, an⸗ geſäuſett wie er war, nicht bis in das Vollbewußtſein ſeines Denkens. Nein, wie reizend, ſo jung ſei er noch, daß er Angſt vor einem alten Dienſtboten habe. Ob er vielleicht auch noch Ohrfeigen bezöge?— Aber dann merkte ſie an Sigurds Geſicht, daß ſie in Gefahr kam, bei ihm gänzlich zu verſpielen. Sie wurde ernſt. Natürlich müſſe er nach Hauſe gehen. Sie habe eben nicht gemerkt, wie ſpät es ſei, ſonſt hätte ſie ihn ſchon heim geſchickt. Ob er mal wieder- käme? Ja, gern! Wann? Oh, wenn es ihr paſſe! Allein? Ja! Wen ſollte er denn mitbringen?! Nun, ein paar nette, luſtige Kameraden. Sie würde für einige Mädel ſorgen— Schülerinnen! Er wiſſe doch, ſie ſei Lehrerin nach Menſendieck. Man könne es herrichten wie heute Abend. Nur— allerdings... Sigurd drang in ſie, weshalb ſie ſo plötzlich verſtumme? Er mußte lange bitten, bis ſie bekannte, daß ſie knapp bei Mitteln ſei, tagelang hungern müſſe dieſes Abends wegen; aber ſie habe ſich ſo nach ihm geſehnt, ſo.. und da ſei die Vernunftmeben mit ihr durchgegangen. Sigurd empfand das als ſehr peinlich. Ja, was er denn tun könnte? Sie dürfte ſich um ſeinet⸗ willen um Gottes willen nichts entziehen! Endlich verſtand er die Anſpielungen und griff be— ſchämt in die Taſche. Der Hundertmarkſchein vom Onkel war noch ungewechſelt. Er wanderte in die runde Hand des Fräulein Valentin, die dadurch in eine ſo zärtlich⸗ gerührte Stimmung kam, daß es aller ihrer Ueberlegung bedurfte, Sigurd nicht in den Arm zu nehmen. Aber in⸗ ſtinktiv fühlte ſie, daß ſie damit alles verſpielt hätte. Es war doch ſchon nach zwölf Uhr, als Sigurd die ſchmalen Treppen hinunterſtieg. Es ſchneite. Die kalte Luft brachte ihn zur Beſinnung. Alberne Ziege!, dachte er unhöflich. Einmal und nicht wieder! So leiſe wie möglich ſchloß er daheim die Haustür auf. Aber beim erſten Geräuſch ſchon glühten alle elektriſchen Birnen im ganzen Treppenhauſe auf, und oben aus dem Dachgeſchoß tönte eine ſonore Stimme: „Sind Sie das, Sigurd?“ „Ra, natürlich!“ gab er in hörbarem Flüſterton kratz⸗ bürſtig zurück. „Es iſt gleich halb ein Uhr!“ „Was geht es Sie an?“ Sigurd ſtand bereits vor ſeiner Kammertür. Ueber das Treppengeländer oben beugte ſich ein breites, für ſeinen Geſchmack ſehr unangenehmes Geſicht. „Nüchtern?“ „In drei Deubels Namen!“ „Iſt die Haustür abgeſchloſſen?“ „Ja doch!“ „Na, denn gute Nacht!“ Sigurds Gegengruß entbehrte der Höflichkeit. Er klang wie„Weibsbilder“. Aber Gundula fühlte ſich nicht getroffen. Einer im Hauſe muß doch ſeine Pflicht tun!, dachte ſie. * 13* Das Semeſter hatte gerade begonnen. Willberg ſaß tief in der Arbeit mit ſeinen Kollegs und den Seminaren, die bei ihm immer überlaufen waren. Um das, was im Hauſe vor ſich ging, kümmerte er ſich weniger als je. Er ſah, daß Reinlichkeit, Pünktlichkeit und ſcheinbar ſogar Frieden herrſchten— im übrigen wollte er ungeſtört ſein. Deshalb Ausſchweifungen erzählte, ganz ruhig und nebenbei, als ſie ihm den Morgenkaffee ſervierte, den er immer allein im Studierzimmer um neun Uhr pünktlich einnahm. Um zehn Uhr begann das große vierſtündige Kolleg. „Tut er das denn oft?“ fragte er. „Es war das erſte Mal!“ „Einmal erſt? Ach, Fräulein Rougemont, das iſt ja nicht der Rede wert! Ein Oberprimaner! Nächſtes Jahr Student! Seien Sie nur nicht zu ſtreug!“ Gundula zuckte mit den Achſeln. Der Herr Profeſſor müſſe es ſelbſt wiſſen. * 1* Sieglinde hatte eine glückliche Zeit. Ihre braunen Augen glänzten vor innerem Feuer. Ihre zarten Wangen trugen ein liebliches Rot. Wie eine Lerche jubelte ſie durch das Haus. f Holt Woermann hatte gleich am erſten Tage ſeines Aufenthalts in Göttingen Willbergs aufgeſucht. Er mußte doch Grüße überbringen von„Tante Bertha“. Fräulein von Rottweiler hatte ihn zum Kaffee ein⸗ winkte er ab, als Gundula ihm von Sigurds nächtlichen Schönheit, ihre prachtvollſten Plätzchen und Waffeln ge⸗ backen. Sieglinde und er waren täglich zuſammen. Sie hatten ſich vor einem Jahre kennengeſernt und wußten, daß ſie zuſammengehörten. Grenzenloſes Ver⸗ trauen erfüllte Sieglinde dieſem blonden Hanſeaten gegen⸗ über— in ſeiner Nähe kannte ſie keine Furcht. Aengſtliches Häschen, das ſie war, war ſie mit ihm, dem ehemaligen Fliegeroffizier, ſogar in die Luft geſtiegen, hatte das große Erlebnis der Erhobenheit über alle Welt erduldet und— wieder auf der Erde— den Verlobungskuß des jungen Ritters ſelig über ſich ergehen laſſen. ö Noch freilich mußte man mit der Heirat warten. Holk ſeiner Sieglinde ein herrliches Heim bereiten können. Und ſie ſelbſt war ja auch viel zu jung, überlegte der faſt Zwei⸗ unddreißigjährige; bis zu ihrem zwanzigſten Lebensjahr müſſe man ohne weiteres warten. Eine lange Verlobungs⸗ zeit ſcheuten beide. f So beſchloſſen ſie, ihren Herzensbund geheim zu halten. Erſt wollte Holk in Göttingen auch dem Profeſſor ein wenig bekannter werden, ehe er um Sieglindes Hand an⸗ hielt. Aber ſie genoſſen unbekümmert das Zuſammenſein. Und Holt kam faſt täglich unter irgendeinem Vorwand in das Willbergſche Haus. Fräulein Rottweiler war das ſehr lieb. Sie fühlte ſich keiner anderen Arbeit gewachſen, als allein der Repräſen⸗ tation. Gundula verſorgte das Haus, kaufte ein, wies die Mädchen zurecht, erzog und behütete Baldur. Baldur, der zwar gegen die Rottweiler nichts einzuwenden hatte, aber doch am liebſten ſich zus ihrer Nähe entfernte. Sie war ungeduldig mit ihm, nervös— ermahnte ihn, ohne ihn zu beſchäftigen, konnte nicht einmal eine Geſchichte erzählen. Nur im Salon fühlte ſich Fräulein von Rottweiler in ihrem Element. Dort freilich entwickelte ſie hervorragende Qualitäten. Ihr Geiſt und ihre Anmut beherrſchten die Situation. Ihr feines und angeregtes Geplauder war nte⸗ mals leer oder phraſenhaft. Ihre eigenartige Schönheit erhielt hier ihre Vollendung durch die Anmut ihres kulti⸗ vierten Geſpräches. Es fiel niemandem auf, daß ſich— früher faſt ein Ding der Unmöglichkeit— der Profeſſor jetzt häufig zur Tee⸗ ſtunde einfand. Er trat meiſt mit der Frage ein:„Iſt Herr Woermann nicht da?“ Und bedauernd den Kopf ſchüttelnd, wenn er nicht anweſend ſein ſollte, ließ er ſich in einen Seſſel nieder und fing mit Fräulein Rottweiler ein Geſpräch an. Sieglinde, ſonſt ſehr mißtrauiſch gegenüber den Haus⸗ damen, fand es viel zu natürlich, daß der Vater nicht, ganz wie ſie, Holk voll Ungeduld erwarten ſollte. Sie froute ſich ſeiner Sympathie für den Geliebten. Sie hatte auch eine warme Freundſchaft für Hertha von Rottweiler, denn ihr mehr als Gundula ſchrieb ſie die endlich wieder in dem Hausſtand eingekehrte Ordnung zu. Sie wußte freilich nicht, daß ſogor, wenn ſie nicht da war, der Vater ſeinen Tee mit Hertha einzunehmen pflegte. „Bringen Sie ihn in den Salon!“ hatte er Gundula einmal bedeutet, als ſie ihm allein in der Bibliothek ſervieren wollte, wie es bisher geſchehen war, und ſeitdem war es Gewohnheit geworden. Meiſt unterhielt der Profeſſor die Dame von ſeiner wiſſenſchaftlichen Tätigkeit. Dafür fand er bei ihr alles nur zu fordernde Intereſſe und Verſtändnis. Er bat ſie auch wohl in ſein Zimmer hinüber. Sie prüfte mit ihm einlaufende Korrekturen, las geduldig alle Zeitungsarkitel, die er ihr vorlegte, und ſelbſt Werke ſeiner Wiſſenſchaft, um Zitate zu finden, die er ſie beauftragte zu ſuchen. Ihrer engen Grenzen ſich nur zu wohl bewußt, war ſie froh, Dienſte irgendwelcher Art leiſten zu können. Es war ihr denn doch peinlich, das hohe Gehalt ohne genügende Gegen⸗ leiſtung zu beziehen. Was den Profeſſor anzog, war ihre zarte und un⸗ gewöhnliche Schönheit. Wenn ſie in ſeinem Zimmer zwiſchen den alten Folianten ſaß und mit leicht geſenktem Kopfe, aufmerkſam und ehrlich bemüht, eine angegebene Stelle zu finden, die Blätter umwandte, ſtützte er wohl ſeinen Kopf und bedeckte ſeine Augen mit der Hand, um durch die leicht geſpreizten Finger ſich ihres Aublicks er⸗ freuen zu können, ohne daß ſie es gewahrte. Wie eine Achtzehnjährige ſo ſchlank, ſo friſch, ſo graziös und geſchmeidig ſaß ſie ihm gegenüber, meiſt in einem dunkelblauen Seidenkleid mit feinem gelblichen Spitzen⸗ kragen um den Halsausſchnitt; die ſchmalen, länglichen Hände ſpielten wohl gedankenlos mit den Blättern des Buches, das gerade auf ihren zierlichen Knien lag, und über der lichten Stirn bauſchte ſich das blauſchwarze Haar weich und wellig, im Nacken zu einem loſen Knoten gerafft, die Wimpern, ſanft gebogen und von der dunklen Färbung der Locken, beſchatteten die zart geröteten Wangen, deren reines, ſchmales Oval den Schönheitsſinn des Profeſſors immer von neuem entzückte. Die feine, kurze Naſe, der klaſſiſche Mund, die ſchönen Augen— ach, und wenn ſie die ſchimmernden Lider hob, die nächtig⸗tiefen und trotz ihrer Dunkelheit ſo klaren, kühlen Augen. Daß es ſo was gab! Daß er ſo etwas in ſeinem Hauſe haben durfte! Ein Luxusgegenſtand, gewiß! Zerbrechlich und überflüſſig wie ein Meißner Porzellanfigürchen— aber auch, wie dieſe, ein Schmuck, eine Bereicherung des Daſeins. Wenn der Profeſſor wirklich ſo fachlich und rein äſthetiſch, wie er wähnte, ſeine Hausdame betrachtet hätte, würde er vielleicht wahrgenommen haben, daß ihr trotz allem ein letzter Hauch von Vollendung fehlte, ein gewiſſer höchſter Scharm— Seele könnte man es nennen, vlelleicht auch Herz. Fräulein von Rottweiler glich einer ſchönen Blume, die, durch Generationen ſorgfältig gezüchtet und veredelt, alle Vollkommenheiten an Form und Farbe ge⸗ wonnen hat, aber den Duft ihres Naturzuſtandes, ihrer Urform, verloren. g Et begann mehr und mehr ſich zu„fühlen“. Wenn das geladen, und Gundula, entzückt von ſo viel männlicher (Fortſetzuna folat.) fand ſeine Exiſtenz nicht genügend begründet. Er wollte usführungsbeſtimmungen zur Hilfsaltion um Jahrestag der nationalen Revolution Zu dem an anderer skelle ds. Blattes ver jöffentlichten Aufruf des Keichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda erge- hen nachſtehende Ausführungsbeſtimmungen A. Juweiſung. Es gelangen ohne Anrechnung auf die ſonſtigen Unterſtützungsleiſtungen an die Be⸗ dürftigen zur Verteilung: 15 Millionen Lebensmittelgutſcheine im Werte von je 1 Reichsmark. Der Bedürftige erhält für ſich und für jedes zu ſeinem Haushalt gehörende bedürftige Familienmitglied nach Maßgabe obiger Men⸗— ge je einen Lebensmittelgutſchein. Aus eigenen Mitteln des Winterhilfswer⸗ kes des Deutſchen Volkes 1933—34 gelangen außerdem, abgeſehen von der regelmäßigen Zuteilung, zur Ausgabe: 6,5 Millionen Gutlſcheine über ſe einen Jentner Steinkohle oder Braunkohlen⸗ brikekts. Davon erhält der Bedürftige mit eigenem Haushalt oder eigenem Mietszimmer nach Maßgabe obiger Menge einen Gutſchein über einen Zentner Steinkohle oder Braunkohlen— briketts. Die Zuweiſung der Gutſcheine an die Bedürftigen fendt am 30. Januar 934 durch die örtlichen WHW-Stellen, welche die Scheine vor der Ausgabe mit ihrem Dienſt— ſtempel zu verſehen haben. B. Lebensmittelgutſcheine. Die Lebensmittelgutſcheine berechtigen zur koſtenloſen Entnahme von Lebensmitteln im Werte von einer Reichsmark je Schein Et⸗ was anderes als Lebensmittel darf auf dieſe Scheine nicht verabfolgt werden. In der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar 1934 werden diefe Scheine in allen Lebensmittei— handlungen in Zahlung genommen. Das äußere Anſehen der Lebensmittelgutſcheine, die auf grauem Waſſerzeichenpapier mit grü— nem und rotem Aufdruck hergeſtellt ſind, er— gibt ſich aus folgender Abbildung: Anſicht des Lebensmitkelgutſcheines, Vorder- und Rückſeite. Lebensmittelgutſcheine, die nach dem 15. Februar 1934 von den Bedürftigen vorge⸗ legt werden, oder ſolche, die den Stempel der Ausgabeſtelle nicht tragen, dürfen von den Lebensmittelhandlungen nicht in Zah— lung genommen werden. 1 Die Abrechnung dieſer Lebensmittel⸗ gutſcheine vollzieht ſich folgendermaßen: Die Lebensmittelgeſchäfte haben die in Zahlung genommenen Scheine auf der Rückſeite mit ihrem Firmenſtempel oder mit handſchrift⸗ licher Firmenangabe zu verſehen. Zwecks Ekſtattung des Gegenwertes ſind die Scheine, ſoweit mehr als 100 Gutſcheine zur Einlöſung norgelegt werden, zu je 100 Stück gebündelt. bis 28. Februar 1934 bei jeder Zahlſtelle aller Banken, öffentlichen Sparkaſſen. Giro⸗ zaſſen, Girozentralen, Stabtwanren, Kommu⸗ nalbanken, landwirtſchaftlichen und gewerh⸗ lichen Genoſſenſchaften aufzuliefern, wo die Bezahlung Zug um Zug ſtattfindet. Für die Einlöſung dürfen von den Zahlſtellen keiner⸗ lei Gebühren erhoben werden. Nach dem 28. Februar 1934 dürfen die Zahlſtellen dieſe Le— vensmittelgutſcheine nicht mehr einlöſen. Die Zahlſtellen reichen die eingelöſten Le⸗ bensmittelgutſcheine bis ſpäteſtens 15. März 1934 ihren Zentralſtellen ein, von der ſie der Reichsdruckerei, Berlin, SW̃ 68, Oranien⸗ ſtraße 90 bis 94, unter Anzeigung an die Reichsführung des Winterhilfswerkes ge— ſammelt einzuliefern ſind. Die Zentralſtellen reichen bis 20. März 1934 der Reichsführung Rechnung über die an die Reichsdruckerei ab— geführten Lebensmittelgutſcheine zur Beglei— chung ein. a 5 Die Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Ein— zelhandels e. V. empfiehlt dem Lebensmittel- handel, es dem Kohlenhandel, welcher bei den Lieferungen für das Winterhilfswerk zu Gunſten der notleidenden Volksgenoſſen auf jeglichen Verdienſt verzichtet, gleichzutun und eine dem Verdienſt entſprechende Anzahl Le⸗ nensmittelgutſcheine auf der Vorderſeite deut⸗ lich mit dem Vermerk„Ungültig“ zu verſe⸗ hen und als Spende an die Reichsführung des Winterhilfswerkes des Deutſchen Volkes 1933 bis 34, Finanzabteilung, Berlin NW, Reichstag, direkt einzuſenden. C. Kohlengutſcheine. Die als„Sonderausgabe zum Tag der na— tionalſozialiſtiſchen Revolution“ zur Vertei⸗ lung gelangenden Kohlengutſcheine werden gemeinſam mit den gewöhnlichen Kohlengut— ſcheinen Serie„E“ verausgabt und ſind ge— nau ſo zu behandeln. Ihre Geltungsdauer erſtreckt ſich, wie die der Kohlengutſcheine der Serie„E“, auf den Monat Februar 1934. Auch bei dieſen Scheinen hat der Bedürftige an den Kohlenhändler, bei Landabſatz an die Zeche oder das Werk, eine Anerkennungsge— bühr in Höhe von 15 Pfennigen je Schein zu zahlen. Zum Unterſchied von den regelmäßig zugeteilten Kohlengutſcheinen des WHW. ſind die Scheine der Sonderausgabe mit rot⸗ gedruckter Umrandung und mit einem gleich— farbigen Hinweis auf den beſonderen Anlaß verſehen, ſiehe folgende Abbildung: Anſicht des Kohlengutiſcheines. Anſicht des Braunkohlenbrikelktgutſcheines. Die Abrechnung dieſer Sonderzuweiſung iſt gemeinſam mit der Abrechnung der Koh— lengutſcheine Serie„E“ vorzunehmen; eine unterſchiedliche Behandlung iſt— abgeſehen non der Aufſtellung eines beſonderen Ver— wendungsnachweiſes für die Sonderausga⸗ he— nicht erforderlich. Genau wie bei den Kohlengutſcheinen, ſo zieht auch bei den Le⸗ beumittelgutſcheinen jede mißbräuchliche An— tenbung Zuchthausſtrafe nach ſich. Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes 1933/34 gez. Hilgenfeldt, Reichsführer. Der Tag der blauen Kornblumen. 5 15 Millionen Kornblumen 100 000 Sammler für das BDA Hilfswerk. 15 Millionen Kornblumen will der BDA. an ſeinem Opfertag für das Winterhilfswerk, Freitag, den 26. Januar, verkaufen Ueber 100 000 jugendliche Sammler und Samm— lerinnen ſtehen bereit. f Der VA will, daß am Freitag ganz Deutſchland im Zeichen der Kornblume ſteht. Das alte Symbol des volksdeutſchen Gedan— kens, des kämpfenden Auslandsdeutſchtums, ſoll auch dem Kampfe gegen Hunger und Kälte voranleuchten. Dadurch, daß der Vd ſich in den Dienſt des Winterhilfswerkes ſtellt, bekundet er, daß die praktiſche Verwirk⸗ lichung der Volksgemeinſchaft alle Deutſchen innerhalb und außerhalb der Grenzen an⸗ geht. Der VDA hat allein durch die Beſtel— lung der 15 Millionen Kornblumen vielen Volksgenoſſen, Heimarbeitern des Städtchens Sebnitz in der Sächſiſchen Schweiz, Brot und Arbeit gegeben. 1 Wer die Kornblume kauft, ſtellt ſomit nicht nur dem Winkerhilfswerk neue Mittel zur Verfügung, er fördert auch unmittelbar die Behebung der Not in den deutkſchen Heim- arbeitergebielen. Schüſſe auf die Polizeibeamten.— Ein Land- jäger iſt verletzt. Saarbrücken, 25. Januar. Eine Abteilung von ſechs Landjägern und zwei Kriminalbe— amten hatte das Gelände am ſogenannten Steigerhaus bei Merchweiler umſtellt, weil gemeldet worden war, daß ſich dort der ſteck⸗ Gültig bie 15. Febtuar 1933 Dieſer Gutſchein berechtigt zur unentgeltlichen Entnahme von Tubensmitteln im werte von —* 4 5 einer Reichsmark 0 Lebensmittel darf auß dieſen Gutſchen nicht verarfolat erde r cc wird ven jeder Febensmitethandlung an Jahlung genommen/ Nach dem 15. gebruar 1931 dürſen ſolche Gut ſcheine von Zen Lebensmittelhandtungen nichr mehr in Zahlung genommen werden. mtitbrüuchliche Anwendung dieſce Scheines fleht Zuchthansſtraſe nach ſig. brieflich geſuchte Franz Zwinger aufhalte. der im Oktober v. Is. in Karlsruhe einen JKriminalkommiſſar erſchoſſen und einen an— deren Kriminalbeamten verletzt hatte. Bei der Aufforderung, die verſchloſſene Türe zu öffnen, ſprang Zwinger aus dem Fenſter von denen einer den Landjäger Weißgerber traf, der durch Bauchſchuß ſchwer verletzt wurde. Zwinger konnte in der Dunkelheit im Walde entkommen, obwohl ihm noch ei— nige Schüſſe nachgeſandt wurden. Baſel, 25. Januar. Die Opfer der Basler Mörder, zwei Detektiv-Korporale und ein Poliziſt, ſind unter gewaltiger Anteilnahme der Bevölkerung, der Polizeikorps verſchie— dener Kantone und einer Abordnung der deutſchen Schutzpolizei in der Abdankungs— kapelle des Basler Zentralfriedhofes beige⸗ ſetzt worden. Die Trauerrede wurde von dei proteſtantiſchen Geiſtlichen gehalten. An⸗ ſchließend ſprach der Vorſteher des„Baſel⸗ Städtiſchen Departements, Dr. Ludwig. Die gewaltige Menge der Kränze hatte in der Kapelle keinen Platz gefunden und mußte auf den Stufen am Eingang niedergelegt wer⸗ den. Nach den Feierlichkeiten wurden die Leichen eingeäſchert. Vorderſeite: Gutſchein„ Süleig die 18. Sbrnar 198 n der Abrechnung der in Jahtung genommenen Girſcheine ſud die An erden auf der Rückfeite dieles Scheine s zu beachte u. Rückſeite: Die Lebensmittelgeſchäfte haben die in Zahlung genommenen Gutſcheine- hierunter mit ihrem Firtmtuſtempel oder mit handſchriftlicher Firmeneintragung zu verſehen. b Stempel oder handſctütlid e: Sunengabe f Die Erſtattung des an die L rtelge ſdya fte erfolgt bis ſpãteſtens 28. Februar 1933 bei jeder zahlſtelle aller Banken, ö entladen Spartaſſen, Gtrokaſſen, Gwozentralen, Stadtbanken, eu, landwnt ſchaſtuchen und gewerdlichen Genoſſenſcharten gegen Adgabe der Gut ſcheuic. Soweit mehr als od Gutſcheine aufgeliefert werden, ſind die ſe zu je 0 Stück zu baͤndelu. Du Jahhiſteuen führen die eirheloſten Gutſchhente an ihre Jeutralitelle at, welahe die endgateige db rechmumg Der Volksbund für das Deutſchtum im Ausland veranſtaltet am 26. Januar 15 erſten Opfertag im Dienſte des Winter⸗ hilfswerkes. Schüler und Schülerinnen werden im ganzen Reſche das Kampfabzeichen der volksdeutſchen Einigkeits⸗ . idee Aalen; die blaue Kornblume. mm der Reiche führung de⸗ witer ·Fufswerks des deut ſchen Volkes 1933/1 vormmmt. 15 Ni E. . Neichofdhrer der W. w. ö de ee verkleinert, Originalgröße 114146 Millimeter. Mörder Zwinger im Saargebiet und gab auf die Beamten drei Schüſſe ab. Tramm über den Bremer Gedenktage 25. Januar. 1776 Der Schriftſteller Joſeph v. Görres in Koblenz geboren. i 1876 Der Dichter Herbert Eulenberg in Eulenberg in Mühlheim a. Rh. Sonnenaufg. 7.53 Sonnenunterg. 16.32 Mondunterg. 4.27 Mondaufg. 11.23 Prot. und kath.: Pauli Bekehrung 2 Ein freies Gemüt vollbringt jedes Ding. Aller Dinge Kraft liegt in ihrem Weſen. Dietrich Eckart. n Karlstag. Am 28. Januar begehen alle jene ihren Namenstag, die Kaiſer Karl den Großen zum Namensvetter haben. Wenn auch der Name Karl nicht im entfernteſten an die Popularität der Namen Joſef und Johann hinreicht, ſo kommt er doch recht häufig vor. Karl oder Carolus kommt aus dem Aldeutſchen und bedeutet ſoviel wie„der Mannhafte“,„der Starke“. Karoline, die weibliche Form des Namens Karl, wird gleichfalls am 28. Januar begangen. Karl der Große war ein zielbe⸗ wußter und kraftvoller Herrſcher, der Deutſch⸗ land groß und mächtig gemacht hat. Förderung des deutſchen Weinhandels nach den Vereinigten Staaten. Unter dem Vorſitz des Weingutsbeſitzers Huesgen(Tra— ben⸗Trarbach) fand in Koblenz eine Konferenz ſtatt, die ſich eingehend mit den Fragen der Weinausfuhr nach den Vereinigten Staaten befaßte. Um eine nachhaltige Propaganda für den deutſchen Wein im Ausland herbei— zuführen, ſoll mit dem Werberat der deut— ſchen Wirtſchaft in Verbindung getreten wer⸗ den. Allgemein wurde es für erforderlich ge— halten, eine enge Zuſammenarbeit mit der Außenhandelsſtelle für den Weinhandel herbei— zuführen. n Autokennzeichen aus Aluminium zugelaſ⸗ ſen. Der Reichsverkehrsminiſter hat zur Be⸗ hebung von Zweifeln feſtgeſtellt, daß keine Bedenken dagegen beſtünden, Kennzeichen aus Aluminium für Kraftfahrzeuge zuzulaſſen, ſo— fern im übrigen die Vorſchriften der Kraft— verkehrsordnung beachtet werden. Derartige Kennzeichen ſeien im Auslande vielfach im Ge— brauch, ohne daß von dort Klagen darüber bekanntgeworden waren. Sbgrt in Kürze Bei den Deutſchen Hallentenntsmeiſterſchaf— ten ſiegte der Deutſche Meiſter Gottfried v. Kuhlenkampf 6:1, 6:1 und rückte damit in die zweite Runde vor. Zuſammen mit Frau Sperling-Krahwin⸗ lel ſchlug v. Cramm im Gemiſchten Doppel das Paar Frl. Hagen-Niels Körner mit 6:4, 6:4. * Die Sechstagemannſchaft Ehmer⸗Funda hat ſich wieder getrennt. Funda fährt zukünftig mit Pützfeldt zuſammen, während Ehmer ſein Standquartier nach Kopenhagen verlegt hat, um dort Flregerrennen zu beſtreiten. * Die deutſche Ski-Mannſchaft, die vom 1. bis 4. Februar an den Ungariſchen Meiſter⸗ 0 ſchaften teilmmmt, ſetzt ſich aus Guſtl Müller⸗ Bayriſch⸗Zell, Alfred Stoll-Berchtesgaden, F. Reiſer⸗ und Anton Eisgruber-Partenkirchen zu— ſammen. Ernſt Baier, der bekannte Verteidiger der Stuttgarter Kickers, der vor einiger Zeit nach Berlin überſtedelte, iſt dort dem Meiſterclub Hertha beigetreten. Ungarn hat offiziell die Einladung Deutſch⸗ lands zu den Olympiſchen Spielen 1936 an⸗ genommen. der Reichsbund für Leibesübungen Bei der Tagung des Reichsſportführer⸗ Ringes proklamiert. Der Reichsſportführer hatte ſich für Mon— tag die Gaubeauftragten zu einer beſonderen Ausſprache nach Berlin geladen. Dadurch war es dieſen möglich, auch an der am Dienstag vor ſich gehenden Tagung des Reichsſportfüh⸗ rer⸗-Ringes und der Fachverbände teilzuneh⸗ men. In dieſer Tagung gab der Reichsſport⸗ führer einen ausführlichen Rückblick über die im Jahre 1933 geleiſtete Arbeit und anſchlie⸗ zend einen Ausblick über die bevorſtehenden Aufgaben des Jahres 4. Hier ſteht die Proklamation des Nei. undes für Leibes übungen an erſter und wich igſter Stelle. Durch den Zuſammenſchluß aller im Reichs portfüh⸗ rer⸗Ring arbeitenden Verbände im Reichsbund für Leibesübungen wird die Einheitsfront des deutſchen Sports geſchaffen. Schon in den nächſten Tagen werden die Ausführungsbe⸗ ſtimmungen dieſes Bundes, der am 30. Januar 1934 ins Leben tritt, bekanntgegeben. Damit iſt für alle Leibesübungen der Ausgangspunkt zur Angleichung unter einheitlichen Geſichts⸗ punkten geſchaffen. f MAG Erꝛeugnisse Wöngzk- SüppEx- Flkissuspünk vereinigen Gualität und Preiswürdig keit