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Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausgabe 10 Pfg. Nummer 23 Am Webhſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbekrachkung. Von Argus. Am 30. Januar wird ein Jahr ſeit der Er— nennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler verfloſſen ſein. Es iſt des Führers Wille, daß dieſer Gedenktag nicht durch laute Feſte begangen wird, ſondern durch eine ſoziale Tat: das Winterhilfswerk wird zum 30. Januar 15 Millionen Lebens⸗ mittelgutſcheine zu je 1 Mark zuſätzlich aus⸗ geben, und der Kanzler ſelbſt hat dazu auf— gefordert, daß jeder, der dazu einigermaßen imſtande iſt, einen bedürftigen Volksgenoſſen zum Mittageſſen einlädt, oder mit ihm ein Theater oder Konzert beſucht. So ſoll der Siegestag der nationalſozialiſtiſchen Revolu— tion in einer Art und Weiſe begangen wer— den, die ihrem tiefſten Gedankengut ent⸗ ſpricht, indem ſie zeigt, wie ernſt es dem na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staate mit der Verwirk— lichung der großen Idee der Volksgemein— ſchaft iſt. Politiſche wird der 30. Januar da⸗ durch bedeutſam werden, daß der Reichs- tag auf dieſen Termin zuſammenberufen worden iſt, um eine Erklärung der Reichs- regierung entgegenzunehmen. Es wird ſich dabei um einen Rechenſchaftsbericht handeln, den der Reichskanzler über das erſte Jahr des nationalſozialiſtiſchen Aufbaues geben wird. Dieſe Erklärung wird eine beſonders innen- und außenpolitiſche Bedeutung haben. Die Reichstagsſitzung wird zu einem feier— lichen Staatsakt ausgeſtaltet werden. Die innenpolitiſche Lage Oeſter⸗ reichs wird von Tag zu Tag ſchwieriger. Die Gegenſätze zwiſchen der Regierung auf der einen und der Mehrheit des Volkes auf der anderen Seite ſpitzen ſich immer mehr zu, und man hat den Eindruck, als ſehe jetzt endlich auch die Regierung Dollfuß ein, daß es ſo wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Deshalb ſucht Herr Dollfuß jetzt auch offenſichtlich nach einer Entſcheidung. Frei⸗ lich nicht eine Entſcheidung, die dem Willen des Volkes entſpricht, ſondern eine ſolche, die ſeine ſehr brüchig gewordene Macht ſtabili⸗ ſieren ſoll. Jedes Mittel iſt ihm dazu recht: er hat einen Appell an die ſozialdemokratiſche Arbeiterſchaft gerichtet, ihm zu helfen und läßt neuerdings ſogar erklären, daß er ſich an den Völkerbund wenden werde, um die „Unabhängigkeit“ Oeſterreichs durch einen Beſchluß des Genfer Bundes garantieren zu laſſen. Die Drohung mit dem Völkerbund richtet ſich natürlich in erſter Linie gegen Deutſchland, dem Dollfuß vorwirft, es miſche ſich in die innerpolitiſchen Angelegenheiten Oeſterreichs und bedrohe dadurch deſſen Selb⸗ ſtändigkeit. In Wirklichkeit iſt daran kein wahres Wort. Aber es iſt für die Denkweiſe des Herrn Dollfuß bezeichnend, daß er ſich nicht ſcheut, die Hilfe des durchaus anti⸗ deutſch eingeſtellten Völkerbundes anzuru⸗ fen ausgerechnet gegen den deutſchen Stam⸗ mesbruder! Schließlich wird indes auch die⸗ ſes Verzweiflungsmittel Herrn Dollfuß nicht helfen. Seine Anhängerſchaft im eigenen Lande wird immer kleiner. Auf die Heim⸗ wehren, in denen es ſchon ſeit Monaten kri⸗ ſelt, kann er ſich ſchon garnicht mehr ver⸗ laſſen. Auch ſonſt geht alles drunter und drüber. Leute, die aus politiſchen Gründen in Schutzhaft genommen werden ſollen, werden durch die erregte Bevölkerung aus den Händen der Polizei befreit, im Bundes⸗ kanzlerhauſe ertönt bei einer feierlichen Ver⸗ anſtaltung plötzlich das Horſt. Weſſel⸗Lied aus einer geheimnisvollen Spieluhr, die ge⸗ heimnisvolle Hände verſteckt haben— kurz, auch Herr Dollfuß merkt, daß die große Mehrheit der Bevölkerung einer politiſchen Methoden überdrüſſig iſt. Wir ſind auf die weitere Entwicklung der Dinge äußerſt ge⸗ ſpannt. 5 Nicht nur in OHeſterreich, ſondern auch in Frankreich herrſcht zurzeit eine höchſt Ungemütliche politiſche Atmoſphäre. Das Kabinett Chautemps hatte ſchon geglaubt, Samstag, den 27. Januar 1934 imer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß f für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗-Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Bartei und Staat ſind eins. Eine bemerkenswerte Rede Dr. Leys— Der politiſche Leiter als Nütkgrat der politiſchen Armee— Bürokraten und Politiker Berlin, 27. Januar. In einer Rede vor den politiſchen Leitern des Gaues Groß-Berlin ſagte ber Stabsleiter der Politiſchen Organiſation, Dr. Ley, es müſſe, wie der Führer ſchon er⸗ lärt habe, gelingen, im Volke den Typ des politiſchen, Offiziers zu ſchäffen. Denn ſo wie der Unteroffizier das Gerippe der alten Armee gebildet habe, ſo ſei der po— litiſche Leiter heute das Rückgrat der politi⸗ ſchen Armee.„Wir dürfen in unſerem Volk überhaupt keinen Unterſchied zwiſchen Sol⸗ daten und Politikern aufkommen laſſen“, ſo erklärte Dr. Ley. Aus dieſem Grunde habe er auch die Uniform des politiſchen Leiters geſchaffen.„Denn ſchaffen wir nicht den Typ des politiſchen Leiters, die nach uns kommen ſchaffen ihn nicht mehr.“ Man häkte ja auch die politiſche Leitung des Staakes den Beamten überkragen kön⸗ nen. Der Bürokrat aber iſt kein Politiker. „Wir politiſchen Leiker könnken alle Beam; ken werden, aber nicht alle Beamten können polikiſche Leiter werden. Denn verwalten und geſtalten iſt ein grundſätzlicher Unter; ſchied. Nur Soldat ohne poliliſches Denken oder nur Beamter ſein, erlöket den ſchöpferi⸗ ſchen Geiſt und die letzte Verantworkung.“ Auch zwiſchenWirtſchaftler und Po⸗ litiker beſtehe ſo wenig innerliche Verbin⸗ dung wie zwiſchen Wirtſchaft und Kunſt. Da⸗ gegen lägen Politik und Kunſt auf einer Ebene. „Der Politiker iſt der höchſte Künftler, denn er formt das Leben des Volkes.“ Dr. Ley umriß dann in kurzen Zügen das Werden der Partei in ihrem organiſchen Wachstum. Er wies auch darauf hin, daß der Kampf noch nicht zu Ende ſei, daß man wachſam bleiben müſſe gegenüber der Reak⸗ tion, gegenüber den Verrätern an der Ge⸗ meinſchaft des Volkes. Auch hier betonte er noch einmal die Aufgaben des politiſchen Leiters.„Die Partei hat den In- ſtinkt des Volkes wieder geweckt. Sorgen wir dafür, daß er nicht wieder verloren geht. Konferenzen können wir einmal fahren laſ⸗ ſen, den Zuſammenhang mit dem Volke aber dürfen wir niemals verlieren. Bedenken Sie: Klubſeſſel, Büros und Dampfheizungen er⸗ ſticken den Inſtinkt.“ Die Aufgabe, die hier geſtellt ſei, könne nicht der Staat überneh⸗ men. Wenn geſaat werde. Staat und Partei umgeſtalten werde. eien eims, ſo ſei das falſch. Nicht der Staat habe die Partei geſchaffen, ſondern die Par⸗ tei habe aus dem Jammergebilde von Wei— mar den nationalſozialiſtiſchen Staat ge⸗ ſchaffen, den ſie in ihrem Sinne noch weiter „Nicht der Staat und Partei ſind eins, ſondern Partei und Skaaf.“ Was uns nun noch zu tun übrig bleibe, ſei die Organiſation des Volkes. Das könne nicht der Staat bewirken, ſondern nur die Partei und die Partei ſei kein Orden, der ſich vom Volke abſchließe. Auch die politi⸗ ſchen Leiter der von der Partei geſchaffenen Organiſationen der Verufsſtände ſeien nicht Intereſſenvertreter der Berufsſtände ſon⸗ dern Hüter des nationalſozialiſtiſchen Gedan⸗ knes der Volksgemeinſchaft. Dr. Ley gab dann bekannk, daß er durch eine Verfügung das gewaltige Jeierabend⸗ ö werk Kraft durch Freude“ ſowie alle Orga- niſationen. die aus den gleichgeſchalteten Verbänden enkſtanden ſind, wie Arbeiksfront, Reichsbund für Beute ufo den politiſchen Gauleitern antecſtell! habe, ſo daß jetzt die Gau. Ktei⸗ und Pr gruppenleiter die volle Berantzvortung für dieſes gewallige Werk kragen. Schacht über Bankreform Reformierung der Geſinnung.— Ausbau ö der ſtaatlichen Aufſicht. Kiel, 27. Januar. 10 Reichsbankpräſident Dr. Schacht ſprach am Freitag im Inſtitut für Weltwirtſchaft in Kiel über„Nationalſozialiſtiſche Bankre— form“. Dr. Schacht hob eingangs hervor, daß der Durchbruch zur Beſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage gelungen ſei. Gemeſſen an den Schwierigkeiten, denen ſich vor Jahres— friſt der Führer und ſeine Mitarbeiter ge⸗ genüber ſahen, ſei unleugbar ein großer Erfolg erzielt worden. Was das Arbeits⸗ gebiet der Reichsbank anbetreffe, ſo ſei auch auf dem Gebiete des Kreditweſens ei⸗ ne erfreuliche Auflockerung feſtzuſtellen. Die Kriſis des deutſchen Bankweſens im Som— mer 1931 ſei nicht ſo ſehr durch eine falſche Organiſation des Bankweſens, ſondern durch das Verſagen der leitenden Men⸗ ſchen im Bankgewerbe verurſacht worden. ö ſich durch den Staviſky⸗Skandal durchlavpiert zu haben, da tauchten ganz unvermutet neue Klippen auf. Offenbar iſt der Miniſterprä— ſident Chautemps ſelber ſchuld daran. Denn er hat zwar verſprochen, ganz rückſichtslos durchzugreifen und alle in den Staviſky⸗ Skandal irgendwie verwickelten Beamten und Politiker zu opfern. Aber dieſer Ankün⸗ digung folgen keine Taten. So erregte ſich die Oeffentlichkeit erneut, und die in der Oppoſition gegen das Kabinett Chautemps ſtehenden Rechtsparteien nutzen die Situation geſchickt zu neuen Angriffen gegen die Re⸗ gierung aus. Es kam in Paris zu. großen Demonſtrationen und Zuſammenſtößen mit der Polizei, ſogar richtige Barrikaden wur⸗ den gebaut, die von der Polizei geſtürmt wer⸗ den mußten. Preſſemeldungen über allerlei neue Finanzſkandale ließen die Erregung immer mehr anſchwellen. Heute iſt die Stim⸗ mung in Frankreich ſo, daß ſich immer wei⸗ tere Kreiſe fragen, ob nicht das Uebel viel tiefer ſitzt als man offiziell zugibt d. h. alſo, ob man nicht überhaupt eine durchgreifende Reform in der geſamten verfaſſungsmäßigen und behördlichen Struktur durchführen müſſe, um Ordnung zu ſchaffen. So iſt aus dem Bau⸗ onner Banrſchwindel ein großes innerpoli— tiſches Problem für Frankreich geworden, ein Problem, das an die Grundlagen des franzöſiſchen Verfaſſungslebens, an Demo— kratie und Parlament, rührt. Inzwiſchen gehen die Erörterungen über den vorausſichtlichen Inhalt der franzö⸗ ſiſchen Antwort auf die deut⸗ ſchen Rückäußerungen zu der franzöſiſchen Abrüſtungsdenk⸗ ſchrift weiter. Was die Pariſer Blätter darüber mitteilen können, überraſcht nicht: die franzöſiſche Stellungnahme zu den deut⸗ ſchen Vorſchlägen wird in den wichtigſten Punkten, insbeſondere hinſichtlich der deut⸗ ſchen Gleichberechtigung, ablehnend ſein. Man nimmt in Paris an, daß England ver⸗ mitteln wird. Aber ein ſolcher Vermittlungs⸗ verſuch könnte doch nur dann Erfolg haben, wenn er die deutſche Gleichberechtigungs⸗ forderung anerkennt. Denn dieſe Forderung iſt für Deutſchland die unerläßliche Grundla⸗ ge für alle weiteren Verhandlungen. Italien hat das bereits eingeſehen. Die Haltung Englands läßt ſich jedoch nicht klar erkennen. wenn ſie Umſo eindeutiger iſt der deutſche Standvunkt. Dieſem Mißſtand könne man nicht durch eine Veränderung der äußeren Organiſationsfor— men beikommen. Daher ſei auch die Frage der Verſtaatlichung oder umgekehrt der Zu— rückdämmung der Verſtaatlichung nicht von aktuellem Intereſſe. Die unmittelbare prakliſche Aufgabe einer Bankenreform beruhe nicht in dem Erſatz der einen Organiſakionsform durch eine andere, ſondern an der Spitze ſtehe die Forderung einer Reformierung der Geſinnung. Mit die⸗ ſer inneren Geſinnung die Leiker und Trä⸗ ger des Geld-, Kredit- und Bankenweſens zu erfüllen, ſei die eigentliche Aufgabe der Bank⸗ reform. Eine grundſätzliche Einſtellung ge— gen das Kapital ſei ſinnlos. Der Spa⸗ ten des Gärtners, der Pflug des Bauern, die Maſchine des Induſtriellen und das Gold des reichen Mannes, ſeien alles Kapitalgüter, die ihre volkswirtſchaftliche Berechtigung haben, durch Arbeit gewonnen ſind. Darum ſei das Ausleihen ſolcher Güter und die Entrichtung eines Entgeldes für ſol— che Leihe unentbehrlich für den Fortſchritt jedes Volkes. Leihkapital ſei nützlich und die Zahlung von Zinſen ſei notwendig, wenn man Leihkapital verwenden wolle. Wenn man andererſeits mit Recht von einer Brechung der Zinsknechkſchaft spreche, ſo heiße das, daß man dem Beſitzer des Leih— kapitals keinen beherrſchenden Einfluß auf die Wirtſchaft eines Volkes zuerkennen kön— ne. Bei der Neugeſtaltung des deutſchen Bankweſens im nationalſozialiſtiſchen Sinne ſei die Pflege eines leiſtungsfähigen Geld⸗ und Kapitalmarktes ein grundlegen— des Erfordernis. Die Sparkaſſen müß⸗ ten die ihr anvertrauten langfriſtigen Spar— gelder langfriſtig und die kurzfriſtigen Ka. ſengelder kurzfriſtig anlegen. In gleicher Weiſe müßten auch alle ſonſtigen Bankinſti— tute arbeiten. Auf dieſe Weiſe werde das Sparkapital, das ſeiner Natur nach langfri— ſtig ſei, für den Wiederaufbau des Kapital— marktes zur Verfügung ſtehen. Der Reichsbankpräſident warnke ſodann vor einem überſtürzlen willkürlichen Eingriff in die beſtehenden Jinsverhäliniſſe, durch den der nakürliche Geſundungsprozeß des Geld⸗ und Kapitalmarktes nur gehemmk würde. Wir konnen dayer in Ruhe abwarten, wie es in der Abrüſtungsfrage weitergeht— Während ſich Europa reſultatlos über Ab⸗ rüſtungsfragen unterhält, ballen ſich über dem Fernen Oſten die unheilkündenden Wolken immer dichter zuſammen. Amerika⸗ niſche Blätter ſprechen ſchon davon, daß der ruſſiſch⸗japaniſche Krieg bereits im Frühjahr ausbrechen werde. Japan verſichert zwar immer wieder, duß es nur friedliche Ziele verfolge, aber es verſtärkt andauernd ſeine Rüſtung. Daß Rußland an der ſibiriſch⸗ mandſchuriſchen Grenze ſchon ſeit langem Kriegsvorbereitungen getroffen hat, iſt be⸗ kannt. Auch die Verſtärkung der amerika- niſchen Flotte wird mit der Notwendigkeit begründet, in Oſtaſien auf dem Poſten zu ſein. Und in Singapore beraten die Admi⸗ rale der in Oſtaſien ſtationierten engliſchen Kriegsſchiffe über die Lage und über not⸗ wendige Befeſtigungen dieſes engliſchen Kriegshafens. Man ſieht, die Situation iſt in der Tat recht bedrohlich und die Gefahr für den Frieden der Welt, die diesmal aus dem oſtaſiatiſchen Wetterwinkel kommt, iſt ſehr groß. e Lokale Nachrichte Neuen Deutſchland in dieſer Weiſe nicht er- S NS.⸗Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7-9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 79 Uhr * In letzter Zeit werden von vielen Vereinen perſönliche Einladungen zu Veranſtaltungen ver- ſchiedener Art dem Ortsgruppenleiter Pg. Franzke übermittelt. Wir ſind beauftragt, den Vereinen uſw. bekannt zu geben, daß der Ortsgruppen— leiter infolge dienſtlicher Inanſpruchnahme dieſen Einladungen nicht mehr Folge leiſten kann und ſie in jedem Falle dankend ablehnen muß. Heil Hitler! Ortsgruppen-Preſſeamt. * Eine Gedenkſtunde für den„Tag der nationalen Erhebung“ am 30. Januar 1934 abends ½9 Uhr vor dem Rathaus. Die ge⸗ ſamte Bevölkerung laden wir zu dieſer Gedenk— ſtunde herzlichſt ein. Es wirken mit: Vgte. Feuerwehrkapelle Viernheim, Vgte. Geſangvereine Viernheim. Für die Mitglieder der Ortsgruppe der N. S. D. A. P. und aller Unterformationen iſt die Teilnahme Pflicht. Antreten der Parteige- noſſenſchaft an der Geſchäftsſtelle pünktlich 8 Uhr. Die Mitglieder des„Reichsbundes der Deutſchen Beamten“ treten mit der Parteigenoſſenſchaft an der Geſchäftsſtelle an.— Sämtliche Unterfor— mationen treten nach Angabe ihrer Führer an den von dieſen beſtimmten Treffpunkten an. Größte Pünktlichkeit wird zur Pflicht gemacht. Sämtliche Führer der Unterformationen oder ihre Vertreter werden gebeten, heute Samstag Abend 6 Uhr zu einer kurzen Beſprechung auf der Geſchäftsſtelle zu erſcheinen(Seal, Sg, SS, SSM, HJ, BdM, NS⸗Frauenſchafl, NS SAM, KO, NS. Bauernſchaft, NSBO, NSB.) Heil Hitler! NS DDA, Ortsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung. * Reichsluftſchutzbund e. V., Stützpunkt: Viernheim. Ausnahmsweiſe findet der Kurſus- abend bereits am Montag, den 29. ds. Mts. abends 8/ Uhr im Löwen ſtatt. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Heil Hitler! N. S. Kriegsopferverſorgung. Die Kriegs- opferverſorgung beteiligt ſich geſchloſſen an der Filmvorſtellung„Der Sieg des Glaubens“. Der Film läuft für die Organiſation am 8. 2. 34. Beſtellungen nehmen für den Teil Tivoli Kam. Philipp Adler, für Bezirk Oberdorf der Kam. Adam Seelinger, für den Bezirk Unterdorf Frau Kempf, Friedrichſtraße, für den öſtlichen Bezirk der Obmann ſelbſt. Der verbilligte Preis von 0,40 RM. iſt bei Beſtellung einzuzahlen. Die Meldung muß bis Montag Mittag erledigt ſein. Heil Hitler! Hanf. An alle Volksgenoſſen! Ab 1. Januar erſcheinen die Monatshefte: „Parteiamtliches Aufklärungs- und Redner⸗ Informationsmaterial der Reichspropaganda— leitung der NSDAP.“ Herausgeber: Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels Das Material erſcheint monatlich einmal und enthält auf 16 loſen, gelochten, doppelſeitig bedruckten Blättern ausführliche Aufſätze über die verſchiedenen Gebiete von Politik und Wirt- ſchaft. Der Preis iſt 20 Pfg. für jedes monat- liche Material. Jeder Volksgenoſſe kann es be— ziehen. Beſtellungen ſind auf der Geſchäftsſtelle während der Geſchäftsſtunden(Montags und Donnerstag 19— 21 Uhr) zu beantragen oder ſchriftlich einzureichen. Heil Hitler! NSDAP, Otsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung. .. y An alle Gaſtwirte, Saalbeſitzer und Vereine Wir machen darauf aufmerkſam, daß bei den Karnevalsdekorationen in den verſchiedenen Sälen und Gaſtwirtſchaften das Symbol des Nationalſozialismus, das Hakenkreuz, ebenſo ſchaft in Unterbaden. Unſere Sportfreunde werden die Mannſchaft zahlreich begleiten, zumal ein äußerſt ſpannendes Spiel zu erwarten ſein wird. Mit den beiden Autos um 11 Uhr und 5/1 Uhr können noch 20 Gäſte fahren gegen einen Fahrpreis von 50 Pfg. Näheres ſiehe Vereins- anzeiger! darauf aufmerkſam, daß der Kurſus am Montag Abend ſtattfindet. ſen nochmals auf den heute abend ſtattfindenden Flora Maskenball und können allen Freunden eines geſunden Humors einen Beſuch nur beſtens laubt iſt. Heil Hitler! Der Ortsgruppenleiter gez.: Franzke Dentſche Arbeitsfront. Der Einzug der Beiträge erfolgt zunächſt dergeſtalt, daß dem Einzelmitglied die Beitragsſtaffel für die Einzel⸗ mitglieder der DAß vorgelegt wird, und daß das Mitglied befragt wird, in welcher Stufe es einzugliedern iſt. Das Mitglied iſt darauf hin- zuweiſen, daß eine falſche Angabe des Ein⸗ kommens unweigerlich den Ausſchluß aug der DAß nach ſich zieht, und daß das Mitglied aller bei der DAß erworbenen Anrechte verluſtig geht. Bis zum Erſcheinen der Beitragsmarken iſt dem Mitglied für den gezahlten Beitrag eine Quit⸗ tung auf dem vom Gau bezogenen Quittungs⸗ block zu erteilen. Dieſe Quittung wird beim Erſcheinen der Marken ausge⸗ tauſcht. Gelder wie zum B. für verkaufte Eintrittskarten, Zeitſchriften u. ew. dürfen nicht mit dieſen Quittungen quittiert werden. Die Kaſſierer der Duüß haben die kaſſierten Beiträge bis ſpäteſtens Mittwoch, den 31. Januar 1934 während den Dienſtſtunden von 7— 9 Uhr abends auf der N. S. B. O. Geſchäftsſtelle beim Kaſſenwart abzugeben. Heil Hitler! Fahnen heraus am 30. Jauuar 1934 ddDdDer Jahrestag unſerer Nnationalſozialiſtiſchen Revolution f ſoll ohne große Feiern und Feſt⸗ lichkeiten begangen werden. Die einzige Feier des 30. Januar ſoll darin beſtehen, daß unſeren notleidenden deutſchen Volksgenoſſen, die noch heute unter den Folgen einer liberaliſtiſchen Miß⸗ wirtſchaft leiden, durch beſondere Zuwendung von Lebensmitteln und Kohlen der Kamerad ſchaftsgeiſt des gauzen deutſchen Volkes bewieſen wird. Volksgenoſſen! Am 30. Januar wollen wir uns alle erinnern an des 1. Jahr praktiſchen Schaffens der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, an nur ein Jahr ungeheuerſter Leiſtung unſeres Führers und Volkskanzlers Ad ol f Hitler und ſeiner Regierung und Mitarbeiter der Bewegung! Möchte ihm nicht das ganze deutſche Volk ſein Liebſtes geben zum Dank! Wir wollen es ihnen danken durch unſere Tat, durch einen wahrhaft deutſchen Sozialismus: indem wir jede Familie auffordern, daß ſie einen notleidenden Volsgenoſſen am 30. Jauuar zum Mittageſſen einladet, oder ihm auf andere Art eine Frende bereitet! Das iſt wahre dentſche Volksgemeinſchaft, das wäre der Dank an unſeren Führer! Laßt die Fahnen im Wind flattern am 30. Jauuar und laßt an ench vorüberziehen die große Tat von einem Jahr National- ſozialismus! Heil Hitler! NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Preſſeamt— Propagandaleitung. — Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am kommenden Sonntag, 28. Jan. verſieht bei Ver⸗ hinderung des Hausarztes Herr Dr. Günt her den ärztlichen Dienſt. „General⸗Verſammlung des Bauern⸗Vereins. Die General⸗Verſamm⸗ lung der Landw. Geld- und Warengenoſſenſchaft e. Gem. b. H. findet nunmehr doch heute Abend im Schützenhof ſtatt. Wir machen deshalb alle Mitglieder hierauf beſonders aufmerkſam. Siehe Inſerat! »Die Grünen in Friedrichsfeld. Morgen Sonntag ſteigt in Friedrichsfeld das entſcheidenſte Spiel um die diesjährige Meiſter⸗ “Luftſchutzintereſſenten machen wir Flora Maskenball. Wir verwei⸗ den Central⸗Film-Palaſt zu gehen. * Maskenball im Kaiſerhof. Vom Elferrat wird beſonders darauf hingewieſen, daß die Masken nur durch die Wirtſchaft in den Saal gelangen. Der Eingang für Zivilperſonen iſt durch den Hof in den Saal. Man bittet deshalb ordnungshalber dieſe Maßnahmen ge⸗ fälligſt einzuhalten. Wer anders läuft wird von den Poſten zurückgewieſen. “„Kampf um das Glück“. Unter dieſem Titel veranſtaltet die ſtaatlich zugelaſſene Bau- und Wirtſchafts A. G. Bauſparkaſſe Mainz am Montag, den 29. Januar, abends 8 Uhr im„Löwen“ einen Filmvortrag und anſchließend koſtenloſe Beratung. neuen und anſchaulichen Weiſe die Wege zum Eigenheim-Erwerb, zur Umſchuldung und Erb⸗ teilung. Die B. K. Mainz ſteht in der pro⸗ zentualen Leiſtungsfähigkeit an erſter Stelle unter den zugelaſſenen Bauſparkaſſen. Die Zu⸗ teilungen betragen über 4 Millionen RM. ohne die demnächſt zur Verteilung kommenden Kre— dite. Allen Intereſſenten ſei daher der Beſuch der Veranſtaltung empfohlen. Wir verweifen auch auf das Inſerazs in der heutigen Zeitung. Der große Maskenball im Engelſaale bildet das Tagesgeſpräch der Viernheimer Narrenwelt. Da zwei Muſikkapellen ohne Unterbrechung ihre ſtimmungsvollen Weiſen ertönen laſſen iſt für die Dauertänzer genügend Sorge getragen. Um vorzeitiger Ermüdung vorzubeugen, haben ſich ſämtliche Paare vor Antritt zum Tanz einer Maſſage zu unterziehen. Es iſt zu hoffen, daß das zur Verfügung ſtehende Sanitätsauto nicht allzuerſt in Anſpruch genommen werden muß. Man ſieht alſo, daß von ſeiten der Veranſtalter alles mögliche Aufgeboten wird, um den Beſuchern in jeder Beziehung Rechnung zu tragen. Drum kann es morgen nur heißen: Auf zum großen Maskenball im Engel. Wer noch nicht im Beſitze einer Maskenkarte iſt, möge dies ſchleunigſt in den bekannten Vorverkaufs- ſtellen nachzuholen, da nur noch eine begrenzte Anzahl vorhanden ſind.(Siehe Inſerat) Das große Ereignis im U. T. ⸗ Filmpalaſt. Wie wir uns geſtern abend da— von überzeugen konnten, wird dieſe Woche im U. T.-Filmpalaſt ein beſonders hervorragendes Programm gezeigt. Vor vollbeſetztem Hauſe wickelte ſich ein ſenſationelles Tonfilm- und Bühnenſchau-Programm ab, das jeden Beſucher feſſelte und ihm einige ſchöne Stunden bereitete. Nach dem üblichen Rahmenprogramm erſchienen die Gebr. Uferini, um ca. eine Stunde lang das Publikum intereſſant zu unterhalten. Wir ſehen Zauberkunſtſtückchen von der einfachſten bis zur ſchwerſten Art und ſind überraſcht, wieviel viel— ſeitige Schattenbilder man mit den Händen fa; brizieren kann. Ein Hund wird verwurſtelt und aus der Wurſt wieder ein lebender Hund ge— ſchaffen, aus einer kleinen Puppe wird eine gra⸗ ziöſe Dame hervorgezaubert, die uns ſchnell was vortanzt. Die papiernen Micky-Mäuſe werden tanzen gelernt und noch ſo allerlei Zauberſtück— chen uſw. erfreuen uns.— Als Fortſetzung des Programms ſehen wir den monumentalen Ton⸗ film„Der Judas von Tirol“ oder„Der ewige Verrat“. Der Film ſchildert uns in gewaltig packenden Handlungen den Verrat an Andreas Hofer. Erſtklaſſige Schauſpieler wirken mit und laſſen uns den Film zu einem gewaltigen inne— ren Erleben werden. In Anbetracht des bevor— ſtehenden Hofer-Spiels durch den Turnverein dürfte es für alle Mitwirkende intereſſant ſein, ſich dieſen Film anzuſehen, um ſo die Geſtaltung der Perſonen um den großen Freiheitshelden kennen zu lernen. Das Programm des U. T.“ Filmpalaſtes iſt dieſe Woche hervorragend. J. Oiernheimer Tonfilmschau Der Kaiſerwalzer“ oder„Heute macht die Welt Sonntag für mich“ Sonntag und Montag unr 2 Tage im Der Film zeigt in einer Gottesdienst-Oranung der katholiſchen Gemeinde. 4. Sonntag nach Erſcheinung des Herrn. 5 Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1 Uhr Kindheit⸗Jeſu⸗Feier in der neuen Kirche für alle Kinder. Darum fällt der 1 Uhr Kindergottesdienſt 8 in der alten Kirche aus. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauen-Congr. Marienkirche: 9 Uhr hl. Meſſe. 11 Uhr Kindermeſſe. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: ¼8 Uhr 1. S.⸗A. für Adolf Bugert. ¼%8 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nikol. Winkenbach und Joh. Nikl. Kalt. 38 Uhr beſt. Amt für Magareta Werle geb. Trapp. Dienstag: ¼8 Uhr 2., 38 Uhr 3. S.-A, für Adolf Bugert. Mittwoch: ½¼8 Uhr beſt. Amt für Barbara Träger geb. Bugert. beſtellt von den Alters- genoſſinen. 8 Uhr beſt. Amt für Johann Haas 10. beide Ehefrauen und Angehörigen und Eliſ. Herter. Donnerstag: ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Bäcker⸗ meiſter Peter Karl König. 8 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Michael Adler, Ehefrau Juliana geb. Wunder, Sohn Krieger Lehrer Adam Adler. Freitag: ¼8 Uhr beſt. Segensmeſſe für Gg. Friedrich Kühlwein 6., Sohn 1 Krieger Gg., Schwager Gg. Hanf und beiderſeitige Eltern. 48 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johann Hoock 7. Sohn 7 Krieger Nikl. und Eliſabeth Buſalt und Angehörige. 48 Uhr beſt. Segensmeſſe für Jak. Weidner 5. Ehefrau Madg. geb. Martin und beiderſeitige Eltern. Samstag: ¼8 Uhr beſt. Amt für Valt. Hofmann 5. Krieger Sohn Nikol. und Schwager Alex Rahier. 8 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig verſtorb. Cäcilia Kirchner und Eva Seib. 3/8 Uhr beſt. Amt für Cornelius Kirchner 2. Ehefrau Magd. geb. Lang, Söhne Valtin und Krieger Stephan, Schwiegertochter Marg. geb. Haas, Tante Marg. Kirchner und Angeh. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Fräulein am Dienstag und Donnerstag bei den Barmherzigen Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt um ½8 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am nächſten Donnerstag von 5—7 Uhr wegen des Herz⸗Jeſu⸗Freitag Beichtgelegenheit. Freitag/ 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am nächſten Sonntag gemeinſchaſtliche hl. Knummunion für 1. und 2. Abteilung der Jung- frauen⸗Kongr. Zugleich gemeinſchaftliche hl. Kommunion für die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, der Frl. Kärcher und Krimmel. Beicht für die Mädchen Freitag 5 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 28. Januar 1934. Vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Central-Film- Palast. Marta Eggert, Szöke Szakall, Willi Eich⸗ berger, Paul Hörbiger, Fritz Kampers, Hauſi Nieſe und Trude Berliner in den Hauptrollen. Ein luſtiger feſcher Tonfilm. Eine reizende Tonfilm⸗Operette ganz großen Stils, die die Zu⸗ ſchauer auf das angenehmſte unterhält— Ort der Handlung das ſchöne Iſchel die Perle des Salzkammergutes— Ja im Salzkammergut da kann man gut fröhlich und luſtig ſein. Die Preſſe ſchreibt: Ein Tonſilm der zu den beſten ſeiner Art gehört.— Ueberall brauſender Beifall.— Ueberall ein großer Erfolg. Wollen Sie einige vergnügte Stunden verleben, dann dann kommen Sie mit zu dem Ausflug nach dem Salzkammer⸗ gut, das kann man gut,— man braucht nur in Die Zeitung fördert Angebot und Nachfrage das Verzieren von Bildern der Führer des empfehlen. 85 CPFPPPFPPFCFCCCCCCCCCC eee durch die Zeitungs⸗Anzeige, das anerkannt beſte Werbemittel! Montag, den 29. Januar 1934. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde d Kirchenchors Mittwoch, den 31. Januar 1934. Abends 8 Uhr: Spielabend. Donnerstag, den 1. Februar 1934. Abends 8 Uhr: Vortragsabend für Männer u. Frauen: as iat billig H. u. H.-OUALIHTATEN 20 DEN INVENTUR REISEN! das ist billig 4 Sl. ee N zodialswus und Kameradithaſt Ein Appell an die Jugend. Berlin, 27. Januar. Am Freitag begann die von der Reichs⸗ jugendführung, dem Sozialen Amt und dem Jugendamt der Deutſchen Arbeitsfront ver⸗ anſtaltete erſte Tagung für zuſätzliche Be⸗ rufs ausbildung der deutſchen Jugend, bei der Staatsrat Dr. Ley und Reichsjugendführer B a 1 d ur von Schi⸗ rach über eine der wichtigſten Zeitfragen, die Uebernahme der Arbeitsfrontjugend durch die Hitlerjugend, ſprachen. Dr. Ley führte u. a. aus: Als wir Aelteren aus dem Kriege nach Hauſe kamen und ſahen, daß alle Opfer vergeblich ſein ſollten, nahmen wir den Kampf auf. All unſer Ringen verkörpert ſich in Ihnen, meine jungen Freunde. Was iſt Sozialismus, was iſt die Idee vom ſchaiiſſchen Menſchen? Nichts an⸗ deres als Kameradſchafl. Kamerad ſein N heißt kreu ſein. Alle Programme von Marx, Engels und gbiſec ſind lächerlich gegenüber einer Minute Schützengraben, dort wo der d umgeht, wo das Leben des einzelnen von der Treue, dem Mut und der Kameradſchaft ab⸗ hängig war. Was heißen Programme und Worte? Nichts gegenüber dem Helden⸗ muteines Hitlerjungen, der in den Tagen des Kampfes ſein Blut ließ und mit letztem Hauch„Heil Hitler“ und„He il Deutſchland“ rief. Was heißen alle Gez ſetze, alle Verordnungen und Verfügungen? Nichts gegenüber der Treue der Menſchen untereinander. Sozialismus kann nur erlebt werden und muß mit der Tat bewieſen wer⸗ den. Er kann niemals durch Buchſtaben, Programme und ähnliche Dinge dem Men⸗ ſchen klar gemacht werden. Es iſt Euer Vor⸗ recht, Ihr ſeid berufen, den Sozialismus her der in das Volk hinein zu tragen. In der Treue und Kameradſchaft lag auch die Grö⸗ ße des alten deutſchen Heeres. Treue und Kameradſchaft ſind auch die Größe unſerer Bewegung, in der ohne Unterſchied von Klaſſen, Ständen, Schichten, Konfeſſionen und Vorurteilen die Menſchen wieder zuſam⸗ men kommen. Als mutige und verantwor⸗ tungsfreudige Menſchen ſetzen wir 11 Kampf fort, immer und ewig, denn Fein 0 unſeres Volkstums wird es ſtets geben. Wer will verlangen, daß das Volk neu geboren wird, wenn er nicht ſelbſt ſchon den Kampf bei ſich aufnimmt! Revolulionen ſind wie der Frühling. Sie brauſen über ein Volk hin, wie der Frühling keinen Baum und keinen Skrauch unberührt läßt, läßt auch eine Revolution keinen Men⸗ ſchen unberührt. Wenn ein hoher Geiſtlicher mich fragt, was getan werden kann. damit die Kirchen voll werden, ſage ich ihm Sprecht eine Sprache, die das Volk verſteht! Wir haben den Arbeiter zum Volk zurückge⸗ führt. Wechſellen die anderen Schichten zwi⸗ ſchen allen Parieien, ſo blieb er ewig Mar- xiſt, bis er zu uns kam. Inſofern war er 155 nem inneren Weſen enkſprechend treu. Als wir ihm die Binde vom Geſicht riſſen und ihm bewieſen, daß auch wir kreu waren, kam er zu uns und da war er unſer kreueſter Soldat. Große Teile unsres Lagers in: Betten, Bettwaren, Wäsche, Aussteuern Auf Extra- Tis werme Schlafdechen. Croisès, angestaubte Bei Niemand vermag mehr 2 u bieten! unc Schlafdecken sind stark im Preise ermäßigt, riesig vorteilhafte Sonderposten: Steppdecken, Bettuch- Biber. t⸗ und Leibwäsche, arten Baby-Artikeeeeee! alle 5 5 Beachten Sie unsre fenster! 1 5 N mannheim 13 5 Liebhold H- Das große Speialhaus für Be tten und Aussteuera — er nie wieder von ſeinem Volke laſſen. So— Sie als Jugendführer bitte ich, Ihre hohe Aufgabe zu erkennen und zu erfüllen: Den Arbeiter gerecht und als vollwertiges Glied; M in tragfähigen Qualitäten 50 jetzt Mk. 48.—, 39, 28. 22 Kinder-ATZ UO, MST fel in größter Auswahl jetzt Ml. 13.—, 12.—, 9.50, 7.— Du. N uud Kiickerbocker, Sfrelfenosel krält. Stokle, moderne Farben 32⁰ jetzt Mk. 8.—, 6.—, 4.30, HSrp SE-—SITOII e in Riesen-Auswahl u. Farben 50 jetzt Mk. 12.—, 9.—, 7.—, 4 Diese* i 20 Mannheim, M 1, 5 Breite Straße in die Gemeinſchaft einzureihen, dann wird zialismus, ſo ſchloß Dr. Ley unter ſtür— niche Beifall, i kein Paragraphenſtück, iſt nicht abhängig von Tarifen und Geſetzen, ſondern von Treue und Kameradſchaft, vom rzen.. Age ſugeſto fre von S ch i 5 ach er⸗ klärte, die Hitlerjugend müſſe das Recht der Totalität beanſpruchen, das Recht, alle zu umſchließen, die jung ſind. Aus dieſem Grun⸗ de hat die Hitlerſugend in dem vergangenen Jahre an die Stelle einer Vielzahl von Grup⸗ pen und Grüppchen den großen Jugendbund Adolf Hitlers geſetzt. Wenn wir ie ne gung der Jugend fordern, ſo tun wir es, wei wir für dieſe Einigung 21 unſerer beſten Kameraden geopfert haben. Wir haben auch die geſamte evangeliſche Jugend. in Deutſch— land uns eingegliedert, weil wir auf dem Standpunkt ſtehen, daß, wenn ſich die ge— amte Jugend zuſammenſchließt, die konſes⸗ ſeonele Jugend nicht etwa das Recht hat, ein Sonderdaſein zu führen. r Führer der Deutſchen Arbeitsfront, Hi Hobert Ley, hat wichtige organiſatori⸗ ſche Veränderungen verfügt. Es heißt carin u. a.: Die ſeitherige Gliederung der, Ver⸗ bände wird aufgehoben und in eine betriebs⸗ organiſche Gliederung umgewandelt. Dadu iſt notwendig, daß als unterſte Einheit, der Betrieb angeſehen wird. Jeder Betrieb beſteht aus der NS⸗Betrie b ze le und der NS-Gemeinf chaf t. In den Betriebszellen ſind Parteigenoſſen. Se he: hören der NSBO. an. Die übrigen.. 15 ſchaftsmitglieder des Betriebes und der kr ternehmer ſind Mitglieder der Deulſchen e beitsfront und bilden ohne Unterſchied 1 Berufes die Betriebsgemeinſchaf Alle Betriebsgemeinſchaften desſelben Wirtſchaftszweiges bilden zuſammen 5 Reichsbetriebsgruppe. Die Beietebgenp per des Deutſchen Reiches ſind e die Reichsbetriebsgruppe, 2 6 5 triebsgruppe, 3. wo nölig, Gau-, Kreis- 110 Ortsbetriebsgruppen. Das ganze Reich w in 19 Reichsbetriebsgruppen eingekeilt. Die in der Deutſchen e 1 i Verbände organſſierten e e der Deutſchen 95 909 1 Geſamtverband der Angeſtellten, 5. 10 verband des Handels und Gewerbes 171 en in die i e e und in der Zuſammenfaſſung in 1 05 triebsgruppen übergeführt. e dieſer betriebsmäßigen e 1915 Deutſchen Arbeitsfront gibt es 590 Gruppen von ſchaffenden Menſchen wie miker und Techniker und andere. die über Aussprache in Freiburg Erzbiſchöfliches Ordinariat und Steriliſation. Fleiburg, 27. Jan. Im erzbiſchöflichen Or⸗ dinariat hat eine Beſprechung ſtattgefunden, an der neben dem Erzbiſchof und Vertretern des Ordinariats als Vertreter der badiſchen Regierung der Referent für den katholiſchen Kultus, Oberregierungsrat Dr. Grüninger teil⸗ teilnahm. Der Herr Erzbiſchof erkannte aus- drücklich an, daß die in der Ausführungsver⸗ ordnung vom 5. Dezember 1933 zum Reich geſetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchſe⸗; Aerzten, Heilkundigen und Anſtaltsleitern auf. erlegte Anzeigepflicht in keiner Weiſe den katholiſchen Glaubensgrundſätzen widerſtreit⸗ und von den gläubigen Katholiken ohne Ge⸗ wiſſenskonflikt erfüllt werden könne. Im übrigen wurden zahlreiche Beſchwerden uber das Verhalten katholiſcher Geiſtlicher im Ein. zelnen beſprochen. Der Herr Erdbiſchoß ſagte in verſchiedenen Fällen die baldige Verſet⸗ zung der belaſteten Geiſtlichen zu. Neuaufbau der Arbeitsfront Wichtige organiſatoriſche Veränderungen die Betriebsgruppen hinaus eine berufliche und fachliche Ausbildung haben wollen und haben müſſen. Um dieſen berechtigten Anſprüchen Rech nung zu kragen, überkrägt die Deutſche Ar⸗ beitsfronk einigen Angeſtellfen-Berbänden d. Aufgaben und beläßzt ſie in der bisheri- gen orcanbetoriſchen Form. Damit ſchafft die Deutiche Arbeitsfront be— reits heute den Rahmen für eine Organiſa⸗ tion, die dermaleinſt die geiſtige Fortbildung all ihrer Mitglieder über die Betriebsgrup— pen hinaus durchführen kann. Die Deutſche Arbeitsfront gliedert ſich in derſelben Weiſe wie die Partei in Ortsgruppen, Kr ei⸗ ſe, Gaue und Bezirke. Außer den Be— triebsgruppen und den Verbänden zur gei⸗ ſtigen Schulung eines Teiles ihrer Mitglieder hat die Deutſche Arbeitsfront noch einen Verband für ihre weiblichen Mitglieder, in dem ſowohl die Unternehmerinnen, Ange— ſtellten wie Arbeiterinnen in einem Ver⸗ band vereinigt ſind. Darüber hinaus gehö⸗ ren ſelbſtverſtändlich auch dieſe Mitglieder in die entſprechende Betriebsgruppe. „Kraft durch Freude“ Die deutſche Arbeitsfront iſt korporatives Mitglied der NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Die NS⸗Gemeinſchaft Ka d kennt nur korporative Mitglieder wie den Reichsbund der Beamten, den Deutſchen Gemeindetag und andere. So kann natür— lich auch jeder geſetzlich anerkannte Stand 0 als ſchalteten Verbänden des früheren * 8 Mitglied beitreten, wie Jas rorporanves Mitglied beitreten wie das bereits durch die Reichskulturkammer ge⸗ ſchehen iſt. 10 f ies iſationen können dieser Außer dieſen Organiſalionen kon J NS.Gemeinſchaft„Kraft durch Freude 918 die Vereine geſelliger und ſrorktichen 115 r korporatibo beitreten. Ein neuer an wird für dieſe Miigliedſchaft nicht eth l ſondern die Korporationen zahlen pro Mit- glied und pro Monat 20 Pfennige. Ebenſo können Unternehmen, e le 7 7 54 Feu in zelhetrieb wirtſchaftliche Geſellſchaften, Ein ede uſw. als Mitglieder aufgenommen werden. 1 für die kein Höchſtbeitrag felge etzt Organiſation des Volles Alle Organiſationen, die aus den gleichge⸗ Syſtems Arbeits⸗ hsbund w. ſind NI 5 entſtanden ſind, wie die Deutſche front, Reichsbund für Beamte für Kriegsopfer, Frauenwerk. ſi einen revolutionären Akt Partei ren. Infolgedeſſen gehö ſie zum kungskreis der Partei u en allein ihr geführt, verwaltet und betreut. das Werk„Kraft durch Freude“ Organiſationen weltanſchaulich zuſammenge⸗ faßt. dieſe Aus Heſſen und Naſſau Bekanntmachung. Alle Veranſtaltungen„Kraft durch Freude dürfen nur dann ſtattfinden, wenn be von mir vorher genehmigt ſind. die Programme ſind im Entwurf mindeſtens„Tage vor dem Termin unter genauer Kenntlichmachung der auftretenden Schauſpieler und Kapellen mir vorzulegen. N gez. Willi Becker, Bezirksleiter der Deutſchen Arbeitsfront für Heſſen und Heſſen-Naſſau. Auflöſung des Bundes Franifurter Gehirgs⸗ d und Wandervereine. Frankfurt a. M., 27. Jan. Die Vektre⸗ ter des Bundes Frantfutter Gebirgs⸗ und Wandervereine beſchloſſen Auflöſung. Der Bund, der 1919 vom Frankfurter Tau nusklub als Gegengewicht en die damals maſſenhaft auftretenden Wanderflegel gegrän⸗ det wurde, umfaßte in en beſten Zeiten 19 Vereine mit etwa 900 Mitgliedern. Er hat die Markierung des Stadtwaldes durch⸗ geführt und eine ſehr preis: Markierungs⸗ karte herausgegeben. Er ſtellte ſich ſchützend vor das Enkheimer Ried. Die Frage der Sonn⸗ tagskarten, die von Frankfurt ausſtrahlten, ub, terſtand der Pflege des Bundes. Infolge der Neuorganiſation der Wandervereine mußte ſich der Bund auflöſen. ieee eee ee eee eee eee ee eee ee 1 Roman von Marliſe Sonneborn(Erika Sorſt) eee eee eee eee eee eee eee eee eee eee 3. Fortſetzung Nachdruck verboten. Sie hatte ſich ſo geſetzt, daß ſie ſich in ganzer Geſtalt in dem hohen Kriſtallſpiegel bewundern konnte, und wandte zuweilen das graziöſe Köpfchen auf dem ſchlanken Hälschen oder hob die ſchmale Hand oder ſetzte die Füßchen ein wenig vor und zurück. Und freute ſich des Anblicks, ohne eigentliche Selbſtbewunderung. Immerhin folgte ſie den Worten des Profeſſors mit genügend Verſtändnis, um hier und da Fragen zu ſtellen, wenn ihr die Rede gar zu dunkel wurde— Fragen, die dem Profeſſor viel kenntnisreicher erſchienen, als ſie viel— leicht waren. 5„Ah, da ſeid ihr ja“, rief der Profeſſor den beiden jungen Menſchen entgegen, die, zerzauſt vom Wind, einen Strom friſcher Luft an den Kleidern, hereintraten. Er ſagte es, als ob er hier auf ſie gewartet hätte, denn ſein Gewiſſen war Sieglinde gegenüber keineswegs rein. Er wußte, ſie wollte keine zweite Mutter. 1 5 Freilich, wer dachte daran! Aber ſie würde es gearg— wöhnt haben. „Papa“, ſagte Sieglinde und legte ihren Arm um die Schultern des Vaters.„Wir ſind verlobt.“ .„Vorbehaltlich Ihrer Zuſtimmung, Herr Profeſſor“, fügte Holk ſorglos und ſiegesgewiß hinzu. Das paßt ja ganz großartig, hätte der Profeſſor faſt geſagt. Doch er beſann ſich. „Das habe ich kommen ſehen“, lächelte er gütig.„Na, und was weiter?“ .„Zuerſt doch wohl einen herzlichen Glückwunſch“, miſchte ſich die Hausdame mit verbindlichem Lächeln ein. Denn dies gehörte doch zur Situation, der Profeſſor ſchien es zu vergeſſen. Aber war es nicht eine ihrer wenigen ſtarken Seiten, daß ſie immer und bei jeder Ge— legenheit wußte, was ſich ſchickte? Sie reichte dem Braut— paar die zierlichen Fingerſpitzen mit den glänzenden roſa Nägeln und dann, eine Nuance zurückhaltender, ehr— erbietiger, dem Brautvater. „Befehlen Herr Profeſſor, daß ich mich zurückziehe?“ a„Nein, nein, meinetwegen nicht. Ja, Glück und Segen, liebe Kinder! Das iſt ſelbſtverſtändlich. Und was weiter?“ Holk entwickelte ſeine Pläne. Begeiſtert war der Profeſſor nicht. Aber Jugend will ſich, ſoll ſich, muß ſich betätigen. Vieles leuchtete ihm ein. Er verſtand Holk und ſeine Sehnfüchte. Er verſtand auch, daß Sieglinde ſich darein finden müſſe. Er war damit einverſtanden, daß man ſich vorher vor aller Welt als zuſammengehörig bekenne. Eine Ver— lobungsfeier in größerem Stil— ja! Auch er mußte ſich wieder mehr in die Geſelligkeit der Stadt miſchen. Ein warmer Blick traf Fräulein von Rottweiler. Sie lächelte reizend. O gewiß, ſie verſtand zu repräſentieren. Holk brauchte erſt Anfang Januar nach England zu reiſeu. Das Feſt konnte am zweiten Weihnachtstage ſtatt— finden. Sieglinde begleitete ihn dann nach Hamburg, be⸗ ſuchte ihre Tante, lernte Holks Familie näher kennen und kam zurück, wenn er abfuhr. Es war gerade alles beraten, als Gundula eintrat, um Balder zu holen. ö Wie immer, wenn er das grobe, brummige Geſicht ſah, fühlte der Profeſſor ſich peinlich berührt. Heute beſonders hatte Gundula keinen ſchönen Tag; ſie war von morgens an in der Waſchküche geweſen. Immerhin mußte man ihr Die Tatſache mitteilen. Ein gutmütiges Lächeln trat auf ihr Geſicht und machte rs angenehmer. „Na, das war ja woll vorauszuſehen, Fräulein Linde. Ueberraſchen tut das nich. Alles Gute dem jungen Paare!“ So ſtand es auf den Taſſen im Kramladen zu Erlede, die man zu Hochzeiten und Verlobungen ſchenkte!—„Wenn das die gute Frau Mutter noch wiſſen könnte! Man hat das Gefühl, man möchte es ihr mitteilen.“ Sieglinde ſtand auf. Sie ging auf Gundula zu und nahm das grobe, unſchöne Mädchen in die Arme und legte ihren Kopf an deren breite Schulter. „Gute Gundula!“ ſagte ſie innig und nicht ohne Weh— mut. Gundula war die erſte, die in dieſem Hauſe bei dieſer Gelegenheit von der entſchlafenen Mutter redete. Sieglinde hatte immer an ſie gedacht, gehofft, der Vater würde ihrer erwähnen. Er hatte es vergeſſen. Ach ja, Vater vergaß ſo viel, man durfte es ihm nicht anrechnen. Und doch! Der Profeſſor verſtand, was ſeine Tochter empfand. Es be— ſchämte ihn; aber zugleich packte ihn von neuem der Aerger über Gundula. Mußte ſie ihm immer vor Augen führen, was er verſäumte? Ein bißchen ärgerte ſich dies⸗ mal auch die Rottweiler. Daß ſie aber auch nicht daran gedacht hatte, ein paar paſſende Worte zu ſagen. f Man teilte dem Mädchen dann auch die Pläne über die zu veranſtaltende Feier mit. Sie nahm ſie ruhig und kritiklos als Auftrag hin. In Dinge, von denen ſie nichts verſtand, miſchte ſich die Gundula nicht. Dazu war ſie nicht genügend kuktiviert. Sie rief Baldur, der bei ihrem Anblick bereits begonnen hatte, ſeine Bauklötze einzupacken und der ihr jetzt an⸗ 5 Schäfers Gundula! 1 Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 2 ſeine Studien mochte er auch nicht vernachläſſigen. Er ver⸗ ſprach ſich ungeheuren Vorteil für ſeinen eigentlichen und inneren Beruf von der bevorſtehenden Fahrt. Er merkte wohl, daß Sieglinde ſich um ihn ſorgte. Arme kleine Sieglinde! Mit doppelter Liebe umgab er ſie, las ihr ihre kleinen Wünſche von den Augen ab. Oh, er wußte ganz genau— ſie brauchte es nicht zu ſagen—, ob ſie lieber zu Hauſe in einem ſtillen Eckchen plaudern, ob ſie ſpazierengehen, ob ſie mit ihm muſizieren wollte. Holk ſpielte wundervoll Cello. Er begleitete Sieglinde zu ihrem eigentümlich frühreifen Pianoſpiel. Aber ſie muſizierten ſelten. Sieglinde war nervös. Immer, wenn ſie ſpielten, kamen ihr die Tränen. Wenn ſie allein war, weinte Sieglinde viel. Ganz langſam und ohne daß ſie ſchluchzte, liefen ihr die Tränen wie von ſelbſt über die Wangen. Wenn ſie Holk ſah, ſeine leuchtende, lachende, kraftvolle Männlichkeit, dann wollte ihr das Herz brechen vor Weh. Sie ließ ſich nichts merken. Ihre dunkle, zarte Lieblich⸗ keit erblühte reifer und weiblicher in dieſen Tagen ſchmerz— lichen Glückes. Niemand ahnte ihre heimlichen Kämpfe. i Niemand? Sieglinde hatte geſehen, wie Gundula— als ſie den Tag nach der Verlobung bei Tiſch von Holks Plänen erfahren— dunkelrot geworden war. Sie hatte auch den Blick geſehen, den ſie dem Profeſſor zugeworfen hatte. Es war keinerlei Anerkennung oder Schmeichelei darin ge— weſen. Sieglinde hatte es leid getan um den Vater. 5„Vater kann doch nichts dafür, Gundula“, hatte ſie be— gütigend geſagt, ſobald ſie ſie allein getroffen hatte. „Ja, ja, ſchon gut! Vater kann für nichts was.“ Der Ton dieſer Worte war biſſig geweſen. Sieglinde ſchwieg betroffen. Sie war es nicht gewohnt, daß man an ihrem Vater Kritik übte. Aber ſie merkte, es war beſſer, ja notwendig, das Thema fallen zu kaſſen. Doch fühlte ſie das tiefe Mitempfinden der andern. Langſam, ihr ſelbſt kaum bewußt, faßte ſie ein warmes Vertrauen zu Gundula, deren Hand ſo leicht über erhitzte Wangen, zerzauſte Locken ſtreichen konnte, wie die Hand einer Mutter. Seit Sieg— lindes Verlobung erlaubte ſie ſich zuweilen derartige Ver⸗ traulichkeiten. Das junge Mädchen litt ſie in ſchmerzlicher Wehmut. Unterdeſſen verſchickte Fräulein von Rottweiler Ein— ladungskarten von feinſtem Büttenpapier. Schade, daß es kein Wappen aufzudrucken gab! Sie ſtellte ein erleſenes Menü zuſammen und übergab es Gundula, die ſehen mußte, wie ſie damit fertig wurde. Sie traf Vorbereitungen zu allerlei kleinen Ueberraſchungen, beſtellte Blumen— arrangements und ließ ſich von dem Profeſſor über alles das aufklären, was notwendig war, um die Tafelordnung richtig zu geſtalten. f„Vor dem Feſt liegt noch der Weihnachtsabend“, er— innerte Gundula.„Was ſoll denn da gemacht werden?“ Eine Beſcherung, freilich! Sogar der Profeſſor hatte daran gedacht. Hier bekam nun Gundula freie Hand, bis auf den Einkauf der Geſchenke. Und ſie richtete einen Chriſtbaum und ein trauliches Weihnachtszimmer mit etwas ländlichem Geſchmack, aber doch zu Baldurs vollſter Zufriedenbeit her. Auch Holk und Sieglinde drückten ihr die Hand. Und Sigurd, der ein wenig abſeits der Familienintereſſen lebte, konnte zwar Gundula nicht leiden, doch ihre Kuchen aß er gern. . Willberg hatte ihr auf Fräulein von Rottweilers Rat ein ſchwarzes Seidenkleid geſchenkt, das ſie ſtaunend be— fühlte. Die Rottweiler ſelbſt erhielt einen Ring mit einem ſchönen Solitär. Wie mußte er ſich an ihren fein ge— meißelten Händen entzückend ausnehmen, deren Schönheit heben! Sieglinde ſtaunte einen Augenblicküber das wertvolle Geſchenk. Aber ſie hatte zu viel mit ſich ſelbſt zu tun, um lange bei dieſem Eindruck zu verweilen. i Sie ſaß neben Holk auf einem kleinen Sofa hinter dem Weihnachtsbaum und ließ ſich von ihm mit der herrlichen Halskette ſchmücken, die Holks Vater ihr als Verlobungs— geſchenk geſandt. Der alte Herr und die gütige Mutter ihres Geliebten ſchrieben ſo ruhig über die geplante Transozeanfahrt, nahmen ſie ſo als das einfachſte Ding von der Welt, daß Sieglinde zum erſten Male die Angſt um den Verlobten verließ. Sie war ein glückliches, über⸗ mütiges Bräutchen, drollig verliebt in die prachtvollen Roſen, die ſie Holk als einziges Geſchenk erlaubt hatte. a„Wenn du zurückkommſt, ſchenk mir ſo viel du willſt— jetzt nichts.“ Baldur ließ Gundula nicht los. Sie mußte ihn auf dem neuen Schaukelpferd feſthalten, vor dem er ſelbſt noch Angſt hatte. Sie mußte ihm den Ranzen aufſchnallen— Oſtern kam er ja ſchon zur Schule. Sie mußte ihm endlich aus den neuen Bilderbüchern— oh, nicht vorleſen— erzählen! Sie wußte zu allen Bildern eigene, ſeltſame Geſchichten, von denen ſie behauptete, daß ſie in der Heide, beim Schafhüten, wirklich geſchähen. Sigurd ſteckte den Hundertmarkſchein vom Onkel Her— bert, ſeinem Paten, dem Bruder der verſtorbenen Mutter, der in Duisburg wohnte und an einem großen induſtriellen Werk mitbeteiligt war, mit einer gewiſſen Reſignation in ſtandslos folgte. Es war pläſierlich, von Gundula ins Bein gebracht zu werden; ſie wußte die luſtigſten Spiele und ſo herrliche Geſchichten. 4 5 4 Alkebe Hertha von Rottweiler ſchwamm in Wohlbehagen. Sie war in ihrem Element. Der Profeſſor hatte ihr voll⸗ ſtändig freie Hand gewährt, und Sieglinde zeigte keinerlei Intereſſe an der zu veranſtaltenden Feier. „Machen Sie doch alles, wie Sie wollen“, rief ſie jedes— mal ungeduldig, ſobald die Hausdame ſie um Rat oder um ihre Einwilligung fragte.„Ich mag nichts davon hören.“ Ihr bangte um Holk. Jede Minute, die er mit ihr zuſammen ſein konnte, genoß ſie wie ein Geſchenk. Er kam, ſo oft er konnte, arbeitete manchmal bis in die Nacht 1 2 2 N 1 2 2 möge ihn aus den Ketten befreien, die ihn feſſelten. die Taſche. Er war ſich über die Verwendung nicht im unklaren. Es gab Tage, an denen er wünſchte, irgendwer Es waren keine Roſentetten, vielleicht eher aus Brenn— neſſeln geflochten! Gundula hörte zwar— mit dem Spür— und Ordnungsſinn des Naturweſens witternd, wenn noch nicht alle im Hauſe waren— oft genug, daß der„Burſche“ wie ſie ihn verächtlich nannte, erſt nach Mitternacht heim⸗ kehrte; aber ſie hatte ihre Pflicht getan und ſchwieg. Schließlich war ſie ja nicht die Mutter. Und dann kam der große Tag des Verlobungsfeſtes, von niemand ſo freudig erwartet wie von Fräulein von Rottweiler. Mehr noch als für die ſtille, beſcheidene Sieglinde wurde er für ſie zu einem Triumph. In ihrem einfachen hinein, um am Tage mehr Zeit für ſie zu haben, denn feine Hälschen, ſah ſie aus wie eine jener zarten und kunſt ſtehen will, teuer genug werden. Man ſtaunte. Man machte große Augen. Man ver⸗ mutete. Man munkelte. die ihm ſelber noch nicht bewußt waren, keineswegs. a„Ei, ei, Herr Kollege, welch reizendes Spielzeug haben Sie ſich denn zugelegt!“ „Ja, nun wird mir manches verſtändlich!“ „Iſt denn dieſe ſchöne Hausdame ſchon lange bei Ihnen?“ 1 Gegen das Fräulein von Rottweiler konnten ſelbſt die Profeſſorendamen nicht an. Dieſe verbindliche Zurück⸗ haltung, dieſe vornehme Reſerve, dieſe kühle Unnahbar⸗ keit— ſie wußte ſehr bald diskret, wie ein koſtbares, aver unauffälliges Parfüm, den Rang und Ruf der Generals⸗ tochter um ſich zu verbreiten. Hausdame? Eigentlich war es eine Gunſt, für die man zu danken haben würde, daß ſie ſich zu den gewöhnlichen Sterblichen herabließ. N Die ſchöne Hertha wußte das alles ſozuſagen zu ſugge— rieren. Vielleicht ihr ſelbſt unbewußt. Sie war in dieſen Anmaßungen erzogen, es war die Luft, in der ſie atmete, in der allein ſie gedeihen konnte. Anmaßungen, die mit uns verwachſen, hören auf, An⸗ maßungen zu ſein. Zum Tiſchherrn hatte ſie ſich Profeſſor Grotefin ge— nommen. Er war keiner der älteſten, kein Theologe. Er war der einzige Juriſt in dem Kreiſe, Junggeſelle von vierzig Jahren; ſie hatte einmal gehört, daß er ſehr wohl- habend ſei. Beſtimmte Abſichten hatten ſie nicht geleitet. Allerdings war Grotefin kein ſchöner Name. Der Mann ſelbſt erträglich. Kahl, bartlos, hager, groß, aber fein geſchnittene Züge, das vorſichtige Weſen des Juriſten — dieſelbe Sphäre des Auserleſenſeins, der gewählten Standeskultur, in der ſie ſelbſt groß geworden. Illuſionen kannte ſie nicht mehr, Träume noch viel weniger. Grotefin beſtaunte das zierliche Perſönchen mit den puppenkleinen Händchen, dem graziöſen Nacken, dem ſtolz getragenen Köpfchen. Dies ſchwarze Haar, dieſe dunklen Augen— gab es ſowas überhaupt? Er erfuhr ſpielend nebenher, daß die Großmutter der ſchönen Hausdame des Profeſſors Willberg eine ſpaniſche Prinzeſſin geweſen ſei. Ganz unbewußt, unwillkürlich, unternahm die Rottweiler dieſe kleine Rangerhöhung. Prinzeſſin oder Gräfin, das iſt ja unter Brüdern einerlei. Aber es klang doch ſo reizend: Meine Großmutter, die Prinzeſſin Monzoni... Dem Profeſſor liefen angenehme Schauer über den Rücken.. Auch ein Univerſitätsprofeſſor hat nicht alle Tage Ge— legenheit, neben der Enkelin einer Durchlaucht zu ſitzen. So erklärte ſich dann auch die ſeltſam fremdartige Schön⸗ heit der Hausdame— ſpaniſches Blut! Grotefin dachte an ſeinen alten Drachen: fünfzig Jahre und hundertundachtzig Pfund. Wer ſich ſolch eine Nippſache leiſten könnte... Die Witwer hatten doch vor den Junggeſellen mancherlei voraus. Seit dieſer Verlobungsfeier war die Rottweiler in Göttingen modern.„Herr Profeſſor hätte doch nichts da— gegen?“ Man möchte dies entzückende Geſchöpf zu gern als belebendes Moment in die Geſelligkeit der Profeſſoren— lreiſe einführen. Schönheit belebt immer, auch wenn ſie ſchweigt. N 95 le I E a Sieglinde und Holk waren abgereiſt. Sigurd beläſtigte niemand. Ein ſtiller, beſcheidener Junge, dachte Willberg anerkennend. Das Weihnachtszeugnis, das letzte vor dem Abitur, war nicht übel geweſen. Und Sigurd war bei weitem der jüngſte in ſeiner Klaſſe. Die Zeit um Neujahr brachte eine Fülle von Ein ladungen. Sie galten dem Fräulein von Rottweiler. Aber man richtete ſie natürlich auch an den Profeſſor. Er winkte ab. So ging Hertha zunächſt allein. Es war ihr ganz recht. Willbergs Anweſenheit genierte ſie immer ein bißchen. Sie erinnerte ſie an ihre abhängkge Stellung. Indeſſen machte der Profeſſor die eigenartige Eut— deckung, daß er nicht ſehr gut arbeiten konnte, wenn er die Hausdame außerhalb wußte. Seine Gedanken eilten ihr nach. Eines Tages bemerkte er, daß er, ſtatt ſeine Ge— danken auf Marcion zu richten, verſchlungene Buchſtaben auf ein weißes Blatt gezeichnet hatte, die ſich ihm ſelbſt als H. R., H. v. R., ja einmal als H. N.— der Profeſſor hieß mit Vornamen Nathangel— entwirrten. Er ſchüttelte ärgerlich den Kopf. . Beim Tee am anderen Tage erkundigte er ſich bei der Hausdame, wie ſie ſich amüſiert habe. Die ſchöne Hertha zuckte diplomatiſch mit den Achſeln. „Oh, recht gut. Man hat den Herrn Profeſſor übrigens recht ſehr vermißt.“ Willberg faßte dieſe Worte perſönlicher auf, als ſie gemeint waren. „Was meinen Sie, ob ich mal mitgehe?“ fragte er naiv. Die Rottweiler fand, daß der Herr Profeſſor das ſelbſt beſtimmen müſſe. f Für die nächſten Einladungen hatte er zwar ſchon Ab— ſagen geſchrieben. Aber man kannte ſich ja ſo gut. Es ließ ſich vielleicht rückgängig machen. Hertha ſenkte den Kopf und ſchwieg. ö Wenn er doch dableiben wollte, wünſchte ſie innig. Aber nicht alle unſere Hoffnungen erfüllen ſich. Willberg traf den Kollegen und fragte, ob er noch willkommen ſei. Aber gewiß doch, ſehr ſogar; man habe ſowieſo einen Herrn zu wenig. Es ſei übrigens eine große Sache. Die Jugend ſolle„nachher“, das heißt nach dem Eſſen, ſogar tanzen. Willberg verriet es Hertha. Sie errötete vor Ver⸗ gnügen. Tanzen war ihre Leidenſchaft. Willberg verneigte ſich ſcharmant. 5 „Ich bitte um den erſten Walzer“, ſagte er liebens⸗ lila Seidenkleid, mit dem gelblichen Spitzenkragen um das würdig. (Fortſetzung folgt.) vollen Meißner Porzellanfigürchen, die dem, der ſie er⸗ Willberg verſtand die leiſen Anſpielungen auf Dinge, beim Sekt ſaßen. Konfetti, Papierſchlangen durchzingelten die Die Teufelin. Von Liesbet Dill. Auf einer Mastenredoute im Orpheum hatte er ſie kennen⸗ gelernt. Er war nur aus Zufall zu dieſem Ball gekommen; zwei Freunde hatten ihn mitgenommen. Sie waren ihm ein⸗ fach auf die Bude gerückt, wo er zwiſchen Papieren vergraben ſaß, denn er war„mitten im Aſſeſſor“; ſie hatten Larven und Dominos mitgebracht, und unten wartete das Auto.. Sie hatten ihm einfach die Arbeitsjacke über den Kopf gezogen; einer holte ſeinen Frack aus dem Schranke, einer ſtülpte ihm einen Fez auf den Kopf und einer befeſtigte ihm an ſeine Bruſt den ſtrahlenden Orden eines Großmoguls aus Papier— und dann ging es los. Durch Schneegeſtöber in einen großen erleuchteten Saal, in dem ein buntes Maskengewühl wogte. Muſik, Geſang, phantaſtiſch geſchmückte Lauben, in denen Paare Luft, und während ſich der Kreis der Tanzenden um ihn drehte, ſtand er in der Mitte des Saales, traurig, daß er ſo gar nicht in dieſe Fröhlichkeit einſtimmen konnte und nicht begriff, wes⸗ halb dieſe Menſchen alle ſo furchtbar luſtig waren. Da fuhr eine feuerrote Schlange plötzlich durch die Luft auf ihn zu, umringelte ſein Haupt, und er ſah eine niedliche. kleine Teufelin in ſeuerroter Seide ſtehen, die ihn durch die geſchlitz⸗ ten Augen ihrer rotſeidenen Maske verführeriſch anlächelte. „Weshalb ſo traurig, mein Lieber?“ ſagte ſie und hing ſich an ſeinen Arm.„Komm aus dem Gedränge! Wir wollen uns in eine Laube ſetzen; da iſt es netter.“ Und ſie zog ihn mit ſich fort. In der Laube beſtellte er Sekt, und damit kam er endlich in Stimmung. Die Dame war allerliebſt. Sie tanzte wie eine Fee und ſprühte vor Geiſt. Sie war nur nicht zu bewegen, ſich zu demaskieren; auch nicht einmal nach Mitternacht, als alle Larven fielen, ſo ſehr er ſie auch darum bat. Die Stunden ſchwanden hin wie ein Traum. Sie ſoupierten zuſammen; er tanzte den ganzen Abend nur mit ihr. Sie hatte feine Hände, kleine Füße und graziöſe Bewegungen— nicht einmal ein Leberfleck hätte ihn abſchrecken können. Er war wahrhaftig entſchloſſen, ſie vom Fleck weg zu heiraten, auch ohne ihr Geſicht geſehen zu haben. Was ſie miteinander geſprochen hatten, wußte er am ande⸗ ren Morgen nicht mehr, als er mit ſchmerzendem Kopfe er⸗ wachte. Er wußte nur, daß ſie ihm verſprochen hatte, zu ſchreiben, allerdings nur poſtlagernd; denn ſie hatte ſehr ſtrenge Eltern, denen man nicht mit einem Referendar, der ſchon ein⸗ mal durch den Aſſeſſor geſauſt war, kommen konnte. Er ſchrieb ihr und bat ſie, ihm einen Ort zu beſtimmen, wo es auch ſei, wo er ſie ſehen könne,„aber ohne Maske, bitte“. Ihre Antwort, ſie könne leider an dem Sonntag nicht ausgehen— die Eltern erlaubten es nicht, weil ſie ſo ſpät vom Ball gekommen ſei, geſiel ihm. Er liebte guterzogene Frauen. Die anderen kannte er nämlich, und ſie hatten ihm nichts mehr zu ſagen. Er hatte ſich zwar als Referendar einmal für ſie begeiſtert, und aus dieſem Grunde war er auch durch den Aſſeſſor gefallen; aber das zweite Mal ſollte ihm das nicht mehr paſſieren. Er ſchrieb ihr nun täglich, erzählte ihr aus ſeinem Leben, und ſie ging in einer ſehr verſtändnisvollen Weiſe darauf ein. Endlich eine Frau, die einen verſtand! Ihr Briefſtil, ihre Handſchrift, ihr Geiſt erfüllte ihn mit Bewunderung und feuerte ihn an, eben⸗ falls ſeinen Geiſt anzuſtrengen: er wurde witzig, er ſuchte Beiſpiele aus der Geſchichte hervor, um vor ihr zu prunken. Aber ſie erwiderte ihm darauf mit ebenſolchen Beiſpielen, an denen ſogar die Daten ſtimmten. War die beſchlagen! Er führte ſie aufs Glatteis, ſprach auch von juriſtiſch⸗knifflichen Fällen, die er zu entwirren hatte— und ſiehe da: auch in dieſem Fache war ſie beſchlagen. Endlich einmal keine ober⸗ flächlich gebildete Frau, ſondern eine Frau mit Verſtand: Eines Tages hielt er es nicht mehr aus. Er erſaun ſich eine Liſt und ſchrieb der kleinen Teufelin einen ſentimentalen Brief: er liege ſchwerkrank danieder, Ueberanſtrengung, zuviel Nacht⸗ Gefährt mit einem jähen Ruck vor dem Kerepeſer Friedhofstor. arbeit, der Arzt, ein letzter Schritt, Kühnheit, Vergebung... Der Diener ſprang ab und öffnete mit einem mitgebrachten und darunter ſetzte er, weil Poetiſches immer auf Frauen Schlüſſel lautlos das ſchwarze Eiſengitter. Die Dame huſchte wirkt, ſelbſt bei ſolchen mit Verſtand:„Willſt du mich noch einmal ſehen, komm, o komme bald!“ 5 1 15. Dann räumte er ſeine Stube auf, hieß ſeine Wirtin Kaffee kochen und Kuchen holen, beſorgte feine Zigaretten und Konfekt, anderes, als ſich im nächſten Augenblick einer ſolchen gegenüber ſtellte Likör und Gläſer auf— und dann wartete er in fieber⸗ zu ſehen. hafter Ungeduld, die Uhr im Auge behaltend, am Fenſter. Gegen fünf Uhr klingelte es. Er hatte ſeine ob dieſer Vor⸗ Vorwand zur Stadt geſchickt und öffnete die Tür ſelbſt. Vor ihm ſtand ein bereitungen neugierige Wirtin unter einem kleiner Herr in hellem Ueberzieher mit einer Erbſe. „Sie wünſchen?“ f „Sie wünſchen mich zu ſprechen“, ſagte der Zwerg. lanben Sie“— er lüftete die Erbſe—,„mein Name iſt Müller.“ „Ja, und...“ fragte der Referendar kurz Der Kleine ſah ihn treuherzig mit zwei Schlitzaugen an „Wir korreſpondieren doch zuſammen, nicht wahr? Wir kennen namenloſe Wut. Er ließ ſich ſogar hinreißen, mit dem Spazier⸗ uns von der Redoute im Orpheum her. Ja, ich bin die kleine 1 chern, i 5 Teufelin, wiſſen Sie, von damals. Ich gehe nämlich immer entzwei brach. Mit beiden Händen packte er den Totenſchädel, als Dame auf Maskenbälle. Als Herr, wiſſen Sie, hat man wenn man ſo klein iſt, doch wenig Erfolg; aber als Dame amüſiere ich mich immer köſtlich, und beim Karneval amüſiert mich das auch. Aber nun haben wir Aſchermittwoch, meir Herr, da legt man die Maskenkoſtüme wieder in den Kaſten Und deshalb bin ich zu Ihnen gekommen; denn ſchriftlich ſehen Sie.. nehmen, wie halb—“ man die Faſtnacht nehmen muß, Der Referendar riß die Tür auf, ſo weit er konnte. Er fand teine Worte. Der Kleine ſetzte ſeine Erbſe ſchief auf den Kopf. ja. 3 rz l t befand. „Sehen Sie, wie ernſt Sie das nehmen. Sie ſind kein Karne“ geſagt, die Baronin war ſelbſt jener himmliſche Domino ge⸗ valiſt, mein Herr. Einmal im Jahre Narr ſein! Wer dazr kein Talent hat, ſoll lieber die Finger davon laſſen. Sie ſehe⸗ aus, als ob Sie mich fordern wollten; aber ich ſchlage mich nicht, denn ich war in meinem Recht. Wir beide haben einen ſehr netten Abend erlebt; ich hab' Ihnen ſoviel ſchöne Briefe geſchrieben— das können Sie doch nicht leugnen. Und jetzt wollte ich mich Ihnen vor⸗ ſtellen, ohne Maske, wie Sie das gewünſcht aben. Aber da ich ſo keinen Gefallen vor Ihren Augen zu finden ſcheine, empfehle ich mich Ihnen.“ a 1 Und damit war der Kleine ſchnell zur Tür „Er- lang, dann erfaßte ihn die Meinung, das Knochenantlitz ſei nur ich hab' nämlich gefühlt, daß Sie es ernſter und er kehrte zu Fuß heim. Beim Frühſtück beichtete Baron und des—⸗ Masbkenabenteuer. Von Haus Winter. Die Geſchichte, die ich erzählen will, iſt nicht von jetzt. Dem alten Piſta Bacſi, der mit ſeinen ſiebzig Jahren noch immer Gefallen daran findet, mit Monokel und Lackſchuhen in der Ofen⸗Peſter Waitznerſtraße zu flanieren, iſt ſie begegnet, als er noch jung war. Baron Fegyverneky von Kis-Kapus und Püspöl Ladany war nicht nur Eigentümer zweier ausgedehnter Herrſchaften, deren Nanien er führte, ſondern beſaß auch eine kleine, ungemein ſchöne Frau. Baronin Sarolta war wegen ihrer ungewöhnlichen Anmut am ganzen ungariſchen Globus berühmt und galt außerdem für einen Stern erſter Größe am vaterländiſchen Tugendhimmel. Wenn der Papſt von ihrem Daſein Kenntnis gehabt hätte, ſo würde er gewiß eines Tages ſeinen Ab⸗ geſandten mit der berühmten goldenen Tugendroſe nach dem hinter Akazienbäumen verſteckt liegenden Kaſtell von Püspöl Ladany geſchickt haben. Das Paar führte in der Tat ein muſter⸗ haftes Eheleben. Namentlich im Sommer, den es entweder in Kis⸗Kapus oder Püsbök Ladany zubrachte. Im Winter allerdings, wenn die Standespflichten es erforderten, daß die Fegyvernekys ihr Palais in der Andraſſyſtraße in Ofen-Peſt bewohnten, kam es ſchon bisweilen vor, daß Baron Piſta ab und zu vom Tugendpfade etwas abwich. Aber nur für kurze Zeit, und nur ausnahmsweiſe, wie geſagt. „Heute wird es ein bißchen ſpät werden“, ſagte eines Abends der Baron zu ſeiner Gattin.„Der Ferry und der Jenö ſind aus Afrika von ihrem Jagdausflug heimgekehrt und werden heute im Klub feierlich begrüßt.“ „Laß dich nur nicht aufhalten“, erwiderte das reizende Frauchen mit dem herzigſten Stumpfnäschen der Welt, nur ein ganz wenig ſchmollend. Der Freiherr küßte, galant wie immer, die dargebotene Hand, und— fuhr auf den Maskenball, von dem ſchon ganz Ofen⸗Peſt wochenlang ſprach. Sein Koſtüm, einen ſilbergrauen Seidendomino, hatte der alte Janos ſchon rechtzeitig in den Wagen geſchmuggelt. Die Erwartungen des Barons ſchienen ſich aber nicht er⸗ füllen zu wollen. Alle anweſenden Masken ſchienen ihm banal, ohne Geſchmack und zu wenig prachtvoll. Die angeknüpften Unterhaltungen verliefen geiſt- und humorlos. Alles um ihn machte den Eindruck des Alltäglichen und Abgekarteten. Er fing an zu bedauern, hergekommen zu ſein, ſetzte ſich in einen ſtillen Winkel, gähnte wie viele andere und goß mehrere Kelche Champagner hinab, um nicht einzuſchlafen. Da änderte ſich die Lage plötzlich, als eine Dame, in einen mit koſtbarem Pelz beſetzten Mantel gehüllt, vor ihm auftauchte. Ihr niedlicher Wuchs und die anmutvollen Bewegungen erinnerten den Baron an ſeine Gemahlin, doch ſchien ihm die holde Unbekannte von einem gewiſſen Etwas umfloſſen zu ſein, was ſeiner Gattin leider fehlte. Nach und nach wurde er ganz bezaubert von dem fremden Domino, und als dieſer mit beinah ſchon abenteuer⸗ licher Unbefangenheit zu kokettieren begann, erfaßte ihn eine namenloſe Bewunderung und Sehnſucht. Er ſprach die Maske an, und drängte ſich ihr, da ſie beharrlich ſtumm blieb, in einer Art und Weiſe auf, die er ſelbſt als ungehörig empfand. Er beſchwor die Fremde, ſich zu demaskieren. Als Antwort deute— ten die behandſchuhten Finger, endlich nach langem Bitten, auf die Saaltür hin. Baron Piſta ſchwamm in Seligkeit. Ein feiner Herrſchaftswagen nahm die beiden auf, und mit raſen⸗ der Schnelligkeit ſauſten ſie, ohne ein Wort zu ſprechen, durch die menſchenleeren Straßen der Hauptſtadt zu. Wohin der Weg ging, war dem liebestollen Baron ganz einerlei. Da hielt das hinein. Er ihr nach. Noch immer rang ſich kein Laut von ihren Lippen. Baron Piſta, dem Geiſtererſcheinungen aus ſpiritiſti⸗ ſchen Verſammlungen nichts Neues waren, erwartete nichts In ſolchen Momenten pflegt in ähnlichen Er⸗ zählungen der Mond aus den Wolken zu treten, um die wichtige Szene zu beleuchten; das Gewölk macht bei ſolchen Gelegen— heiten immer höflich Platz. Das geſchah auch jetzt. Alſo die Dame nahm die Larve ab, und— ein Totenkopf grinſte dem Baron entgegen. Kaltblütig ſah er ſeinem Gegen⸗ über in die hohlen Augengruben; aber nur ein paar Sekunden eine zweite, gut gemachte Larve. Schon im Hinblick auf den Ort des Stelldicheins hielt ſich der Baron für genarrt und um das erſehnte Schäferſtündchen geprellt. Das verſetzte ihn in ſtock nach dem knöchernen Geſicht zu ſchlagen, ſo daß der Stock riß ihn vom Rumpf der geheimnisvollen Frau und ſchleuderte ihn zu Boden, daß er kollernd davon hüpfte. Ein heiſeres Hohnlachen traf ſein Ohr, die Geköpfte zog den weiten Pelz⸗ 1 mantel hoch und entſchwand blitzartig dem Geſicht des deſpe⸗ raten Liebhabers. Schon graute der Morgen. Ein eiſiger Luft⸗ ſtrom von der Donau her brachte den Baron zur Beſinnung, Piſta ſein Abenteuer, denn er war noch zu aufgeregt, um es verſchweigen zu können. Einige Einzelheiten ließ er natürlich weg. Seine Gemahlin horchte lächelnd zu, ſchien aber alles, ja mehr zu wiſſen, als er zu erzählen für gut befand. Schnell 1 weſen, der zuletzt ſein Geſicht hinter der ſcheußlichen Larve verbarg. Ruhig ließ ſie ihren Gemahl erzählen; dann holte ſie den abgebrochenen Goldknauf ſeines Spazierſtockes hervor und legte ihn auf den Tiſch.„So ſind die Männer“, ſagte ſie. Baron Piſta, nicht wenig betroffen, faßte ſich raſch; er durchſchaute alles. Dann neſtelte er in ſeiner Brieftaſche herum und legte eine kleine Seidenſchleife, die er noch vor ſeiner Demaskierung geſchenkt erhalten hatte, neben den Stockgriff, indem er dazu ſprach:„So ſind die Frauen.“ Der alte Janos, der eben zum Abräumen des Frühſtücks⸗ iſches das Zimmer betreten hatte, machte eine tiefe Ver⸗ beugung, und murmelte unhörbar vor ſich hin:„So ſind die Herrenlaite olle— und wir Dienſtlaite ſind auch nicht onders“, ſetzte er nach einer kleinen Pauſe hinzu. hinaus, die der Referendar ſprachlos und wütend binter ibm zudonnerte. 22 2727% 272 77L Fritſche freut ſich auf Faſching. Von Jo Hanas Rösler. Fritſche freut ſich auf den Faſching. Das ganze Jahr hat er darauf geſpart. So rum und ſo'rum. Dann hat er ſich drei Tage Urlaub erbeten, die ihm auch gewährt wurden unter der Bedingung. daß er zuvor ſeine Arbeit erledigte. und zwei Nächte war er im Büro. Sogar den ganzen Sonn⸗ tag hat er durchgearbeitet. Aber Montag früh war er fertig. Und das hat Fritſche getan. Zwei Tage Und er fuhr elf Uhr dreiundzwanzig Minuten nach Leipzig. In Leipzig nahm ſich Fritſche ein Hotelzimmer. Läßt ſich drei Pullen Rotſpohn hinaufkommen. Und lutſcht ſie aus Dann klettert er in ſein Bett, ſtellt ſeinen Abreißkalender auf den Nachttiſch und reißt mit„Würſtewohl“ das heutige Datum ab. Rot kündet der Kalender: 12. Februar, Faſchings⸗ dienstag. Und Fritſche ſchließt ſelig die Augen. Aber er kann noch nicht einſchlafen. Bunte Pläne dringen auf ihn ein: „Zunächſt werde ich morgen erſt einmal richtig ausſchlafen. Dann laſſe ich mich vornehm maſſieren, manikuren, pedi— kuren, friſieren. Dabei wird es ſo um drei Uhr werden. Dann gehe ich einen guten Happen pappen. Und ſchlafe noch ein biſſel'rrum. Aber abends, ja abends wird es jein: Erſt mal gut eſſen. Vornweg ein drei Zentimeter hoch belegtes Kaviarbrötchen, dann ſechs Auſtern über die Zunge gleiten laſſen, mit einem Schluck Schildkrötenſuppe nachſpülen, darauf einen Rheinſalm ſchön gebräunt, mit der gelben mit Trüffeln durchſetzten Soße, und dann als Krönung eine lang⸗ ſchnäbelige Schnepfe. Dazu einen blumigen Pfälzer und zum Verklingen einen 1911er Burgunder, weich und warm wie das Bett. Und ſo wohlgerüſtet, wird jetzt Freund Fritſche loszittern. Durch alle Säle und Bars der Stadt. Ueberall mit der Schön— ſten einen'rum. Aber mit jeder nur einen Tanz! Nur nicht kleben bleiben! Das hat doch Fritſche nicht nötig. Bis zwölf Uhr überall nur naſchen. Da ein Küßchen und dort ein Küß⸗ chen. Da ſchnuppern und dort ſchnuppern. Das ganze Jahr habe ich darauf geſpart. Geſtern erſt wollte Frieda mit mir ins Kino. Aber niſcht gab's. Habe ich vielleicht für Frieda geſpart? Jeder Groſchen iſt jetzt wichtig. Dann fehlt einem gerade der letzte Fünfer, wenn es am ſchönſten iſt. Na, und auf der Bahnfahrt die Hochblondine war auch nicht von Pappe. Wenn ich nur gewollt hätte! Aber morgen will ich. Morgen iſt mein Tag. Wird ſie blond ſein wie ein Junge? Oder ſchwarz wie die Frau Bankdirektor? Oder— o Jugendtraum— gar rothaarig? Ganz egal, aber ſchön muß ſie ſein; die ſchönſte Frau muß morgen meine Braut werden und muß mich Schnuckelchen und Puſſelchen und Männel nennen. So, und jetzt wird Vorrat geſchlafen. Mindeſtens zwölf Stunden. Wo ich jetzt keine Nacht ins Bett gekommen bin. Und morgen wird wieder nichts aus dem Schlafen. Müde bin ich ja genug. Alſo gute Nacht, Fritſche!“ Fritſche ſchläft und ſchläft. Schnarcht und träumt, viele Stunden. Einmal wird er munter. Aber da iſt es noch finſter. Und dann wird er wieder munter. Aber immer noch iſt es finſter. Als er zum dritten Male aufwacht, guckt er auf die Uhr. Dieſe zeigt drei Uhr an. „Erſt drei Uhr!“ ſagt er, und dreht ſich dann wieder auf die andere Seite.„Was doch ſo die Aufregung ausmacht!“ Aber er kann nicht wieder einſchlafen. Er wirft ſich unruhig von rechts nach links, von links nach rechts. Denkt an dieſe und an jene. Auch an Frieda. Verſpürt Hunger. Duſelt ein biſſel. Und immer wieder ſchaut er auf die Uhr. Die Nacht nimmt kein Ende. Endlich iſt es ſieben Uhr morgens. Fritſche ſteht auf. Oeffnet das Fenſter, das durch einen hölzernen Verſchlag verdeckt iſt. Die Straße iſt menſchenleer. „Kein Wunder“, erwägt Fritſche,„vor Faſching ſchläft alles aus. Ich bin eben eine Ausnahme. Schon früh friſch und munter. Das kommt vom Sparen. Das kann ja ſchön werden heute abend!“ Und er ſchlüpft in den Anzug und ſteigt in das Frühſtücks⸗ zimmer hinunter. „Guten Morgen!“ dienert der Kellner. „Guten Morgen! Drei Eier, Schinken, Schokolade, Butter!“ „Sehr wohl, der Herr!“ Fritſche lieſt die Vergnügungsinſerate des Faſchings. Der Kellner bringt das Frühſtück. „Haben der Herr gut geſchlafen?“ a „Freilich, freilich“, freut ſich Fritſche der Freundlichkeit. „Ich bin kein Schläfer an ſolchen Tagen. An mir wird Leipzig heute ſein Wunder erleben.— Aber Sie ſind zu be⸗ dauern!“ Der Kellner guckt verwundert.„Ich? Wieſo?“ „Na ja. Während alle Leute heute abend ihr Kalb aus treiben, müſſen Sie hierbleiben und bedienen. Sie ſollten mich heute abend einmal ſehen: wie ich tanzen werde— und mit⸗ ſingen. Und—“ „Da werden der Herr heute wenig Glück haben.“ „Was heißt hier wenig Glück haben? Sie kennen Fritſchen nicht.“ „Heute abend iſt nichts los in Leipzig, ſoviel ich weiß.“ „Nichts los? Eine Maſſe iſt los. Sie ſind vielleicht ver⸗ wöhnt. Sie kommen vielleicht aus Berlin. Aber für uns genügt es. Sehen Sie, drei Seiten Inſerate ſind in der Leipziger!“ „Das ſtimmt ſchon, Herr! Aber das war für den Faſching. Heute iſt nämlich ſchon Aſchermittwoch. Faſching war geſtern, wo Sie der ganzen Tag in Ihrem Zimmer geſchlafen haben.“ Auf bieſe Weiſe— ſo erzählte man ſich ſpäter in ſeinem Städtchen— kam Frieda zu den Erſparniſſen von Fritſche. Und ſie leben noch heute froh und glücklich davon, wenn ſie — nicht geſtorben ſind. 4 1 Ill. — rr — 7 i N 2 Ja, es gibt verſchiedene Dinge in der Welt— Oberlehrer, Fenſterſcheiben und Buben—, die mit allen dreien zuſammen⸗ geraten können. Die Sache war ſo gegangen: Der Max Brand⸗ ſtetter von der ſiebenten Klaſſe hatte ſeinem Freunde Lohner gezeigt, wie man eine Diskusſcheibe wirft. Weil aber Diskus⸗ ſcheiben ſchwer zu bekommen ſind, hat es ein Backſtein tun müſſen. Und wie das eben geht: das Ding fiel geradeswegs in ein friſch geputztes Fenſter der Frau Pfaffenzeller.„So ſchmeißt man Diskusſcheiben!“ hat der Max geſagt, da— klirr — pang— war die Scheibe ſchon hin.„Lauf, Lohner, lauf!“ Aber das Laufen half nichts. Wie der Max Brandſtetter am anderen Tage die Schultreppe heraufkommt, ſteht vor dem Oberlehrerzimmer die alte Frau Pfafſenzeller, und man ſieht ihr an: ſie hat Zorn. Der Max drückt ſich hintenherum vorbei. Er packt gerade im Klaſſenzimmer recht ſorgfältig und be⸗ ſcheiden ſeine Sachen aus— richtig, da ſteht ſchon der Ober⸗ lehrer unter der Tür.„Iſt der Brandſtetter da?“ Brandſtetter ſtehr auf, feuerrot. Ein krummer Finger winkt. Brandſtetter geht ergeben mit. Und wie eine Sturmflut praſſelt es über ihn, die Vorwürſe und Anklagen der Frau Pfaffenzeller, und hernach die Standrede vom Oberlehrer, die ſich auch gewaſchen bat, und kurz und gut: zwei Stunden Schularreſt und Erſa der Scheibe aus ſeiner Sparkaſſe. Der Map iſt nicht gut au Frau Pfaffenzeller zu ſprechen. Und wenn ſie mit ihrem Peter, der grauen Katze, um die Wege iſt, dann ſchielt der Brandſtetter Auf den Tiſch legſt du ein Stück weißes Papier. Etwa ſo groß wie ein Handteller. Du nimmſt eine und 127 0 kräftig durch die Durchbohrung ſe u ſiehſt, wie durch den Luftſtrom das Papier gegen Papier. die Tiſchfläche gedrückt wird. Das iſt zunächſt nichts Neues. Wenn du aber jetzt die Zwirnrolle etwa Zentimeter über das Papier hältſt und wieder kräftig puſteſt, ſo wird merkwürdigerweiſe das Papier an die Rolle heran⸗ gezogen. Und wenn du kräftig weiterbläſt, ſo kannſt du dabei ſogar das Papier vom Tiſch abheben. Das iſt doch recht ſelt⸗ ſam! Man ſollte glauben, daß das Papie ſtrom von der Rolle weggedrückt wird!! Mit einer ſehr großen Rolle und raſch ausſtrömender Preßluft kann man es ſogar erreichen, daß ſchwere Eiſenplatten angeſaugt werden. In der Phyſit wird dieſe verblüffende Erſcheinung das gerodynamiſche Paradoxon genannt. Der erſte Pfau. „Sieh mal, Mama, das iſt ein Huhn, das blüht.“ große Zwirnrolle nkrecht gegen das nur einen halben r durch den Luft⸗ Als noch der Wolf Iſegrim im Walde war, da hatte es Reineke Fuchs nicht leicht. Iſegrim kam Tag für Tag vor die Fuchshöhle und rief laut:„Willſt du heraus!“ Wenn ſich Reineke nicht gleich ſehen ließ, wurde Iſegrim wütend und rief:„Was fällt dir ein?“ Weil der Rotfuchs klug war und alle Schliche kannte, mußte er den Wolf dahin führen, wo es gute Biſſen gab. Sagte Reineke aber etwas dagegen, ſo ſprach der Quälgeiſt:„Willſt du ſtill ſein!“ Und ſchon machte er das Maul auf, ſo weit er konnte, und zeigte ſeine ſcharfen Zähne. Reineke wollte darum mit dem alten Vielfraß nichts mehr zu tun haben und ſann darüber nach, wie er ihn für immer loswerden konnte. Als er noch überlegte, ſtellte ſich auch ſchon wieder der gefräßige Iſegrim ein und klagte jämmerlich, ohne erſt„Guten Tag!“ zu ſagen:„Ach, mir iſt es ſo ſchwach im Magen. Ich muß wieder zu Kräften kommen. Reineke, du mußt mir wieder helfen, ſonſt geht dir's an den Kragen!“ Der Fuchs ſprach:„Gut, daß du da biſt. Ich weiß Rat. Nun merke auf! Mitten im Dorfe Greifenau— wo du vorige Woche ein Lämmlein von der Wieſe geholt haſt—, dort iſt ein Stall mit hundert ſchönen fetten Schafen. Da gibt's Schöpſenfleiſch in Fülle. Ich möchte gern mitgehen und mir ein Hühnchen haſchen, aber ſeit geſtern plagt mich das Reißen in allen Gliedern, daß ich nicht hundert Schritte weit komme.“ Reineke ſagte aber bloß ſo, und der dumme Wolf glaubte es. Da dem Iſegrim Schöpſenbraten über alles ging, ſtürmte er fort, und der Fuchs rief ihm noch nach:„Laß dir nur den Braten gut ſchmecken!“ Doch er dachte für ſich: Der wird ſchon ſeinen Teil bekommen, daß er nicht wieder aufſtehen kann und ich mich nicht weiter vor ihm fürchten muß. Geſtern habe ich ja aus Greifenau eine ſchwere Gans geholt und vorgeſtern einen fetten Hahn, da wachen beſtimmt heute nacht die Bauern mit ihren biſſigen Hunden. Na, um Iſegrim iſt es wirklich nicht ſchade. Der hat mir lange genug das Leben ſchwer gemacht. Als es draußen pechfinſter war, dachte Reineke weiter: Du mußt nur mal ſehen, wie die Schmauſerei für Iſegrim ab⸗ gelaufen iſt. Er lief auf das Dorf Greifenau zu. Es hatte ſchon lange auf dem Kirchturm zwölfmal geſchlagen, da ſtand Reineke vor dem Dorfe. Hier wartete er und ſpitzte die Ohren. Er horchte und horchte, aber kein Hund bellte, und keine Büchſe knallte; auch kein Heulen, gar nichts war zu hören. Reinete dachte: Der nimmerſatte Iſegrim wird ſchon ſeinen Lohn haben, daß er nicht mehr zucken und muckſen kann. Die Bauern liegen nun im Bett, die Hunde in der Hütte, alles ſchläft, da kann ich ruhig im Dorfe nachſehen, wo ein Hühnerſtall aufſteht. Reineke obunliunvg zog Juuch aun Wandlung. Die Bank Wunderlich& Co. ſteht vor der Pleite. „Ich möchte mein Geld abheben!“ erklärt die fünfzigjährige unverehelichte Eroica mit Gewittermiene. 1 „Sind Sie volljährig?“ erkundigt ſich liebenswürdig Herr Wunderlich. 5 1 55 „Ich laſſe mein Geld ſtehen!“ flötete Eroica. J. H. R. — wenn gute Freunde, getreue Nachbarn und desgleichen von der Rekord ſens. Von Ludwig Waldau. (Nachdruck verboten.) Am Türſchild ſtand zwar klar und deutlich„Holzlopf“, aber Familie Holzkopf ſprachen, ſo hörte man immer nur von „Rekordſens“ reden. Dieſen zeitgemäßen Spitznamen erwiſchten die Holzköppe ſchon ganz kurze Zeit nach Eröffnung des Rieſen⸗ ſportſtadions, das man auf den Wieſenflächen errichtet hatte, die ſich gleich hinter dem Häuſerblock nach dem Elbufer hin⸗ ziehen. Die Umtaufe der Holzköppe aber vollzog ſich aus folgen— dem Grunde: 720 ö Gleich nach den großen Eröffnungs⸗Wertſpielen im neuen Stadion, denen die Familie der Holzköppe direkt nur aus Neugier und Langweile beigewohnt hatten, ergriff ein ſeltſames Fieber die bisher im Alltagstrott faſt Schlafwandelnden. Nicht nur das Tempo des Sports war ihnen wie ein Blitz ins träumeriſche Hirn gefahren— nein, vor allen Dingen das Zauberwort„Rekord“. Faaabelhaft, ſo'n Rekord! Koloſſal, was der Menſch, wenn er will, doch ſo zu leiſten vermag! Ja, und der vollwertige Zeitgenoſſe— das war Holzkoppens auf einmal klar wie Kloßbrühe—, der mußte irgendeinen Rekord innehaben! Unbedingt! Anders war das Leben kein Daſein mehr. Und ſo geſchah es, daß bei der nächſten abendlichen Mehl⸗ ſuppe die Holzköppe ein Wettlöffeln begannen, daß es nur ſo ſchlürfte! Jeder erhielt drei ſorgfältig abgemeſſene Suppen⸗ kellen Mehlſuppe auf den Teller geſchüttet, und mit Fritzels Zündblättchenpiſtole gab Vati dann den Startſchuß ab. Sieger blieb natürlich Grete, mit zwei Minuten dreizehn Sekunden. Zweiter wurde Vati: drei Löffelſchläge zurück. Allerdings erhob Fritz energiſchen Proteſt:„Kunſtſtück! Grete hat heute nich Beim Doktor. „Alſo, vor allem wenig eſſen und viel zu Hauſe bleiben!“ „Wenn ich Ihre Rechnung bezahlen will, bleibt mir ja ſowieſo niſcht anderes übrig, Herr Doktor!“ Schlechte Wohnlage. veſpern können im Geſchäft! Da kann ſe freilich futtern!“ Doch war und blieb, laut Abſtimmung, Grete Familien-Mehlſuppen⸗ Meiſtereſſer. Es war erhebend!. 5 Und ſo ging es weiter. Aber nicht nur bei Tiſch zu ſeder Mahlzeit. Mehlſuppen-, Kartofferpuffer⸗, Bücklings⸗Meiſter⸗ titel langten ſelbſtredend nicht zu, den Rekordtrieb der Holz— köppe zu befriedigen. Frühmorgens Punkt ſechs Uhr knallte eines Tages der Zündblättchen-Startſchuß ſogar im Treppen⸗ hauſe, zur Schuhputz-Meiſterſchaft! Kein Menſch konnte vorbei, die Treppe paſſieren, und die Wichſe ſpritzte nur ſo. Und als Vati ausſcheiden mußte, weil ihm mitten im Blankputzen die Bürſte entglitt und die Treppe runterſchlitterte, erhoben die fünf Junioren der Familie ein ſo phrenetiſches Jubelgeheul. daß mittags beim Hauswirt acht Beſchwerden landeten. Die Mitbewohner des Hauſes hatten gar kein Verſtändnis für Rekorde! 125 Natürlich ſuchten„Rekordſens“— nach der Schuhputzmeiſter⸗ ſchaft war der Name gang und gäbe— auch auf muſikaliſchem Gebiet ſich gegenſeitig den Rang abzulauſen, Rekorde aufzu⸗ ſtellen. Abgeſehen von der kleinen Trillerpfeipf-Konkurrenz der Jüngſten, erregte das an ſieben Abenden bei Rekordſens ſtatt⸗ findende„Abend⸗wird⸗es⸗wieder⸗Wettſpiel“ geradezu Senſation! Bei allen Hausbewohnern, in der ganzen Nachbarſchaft! Und zwar ging dieſes Wettſpiel ſo vor ſich, daß der von Rekordſens den Meiſtertitel zugeſprochen erhielt, der am ſchnellſten das Lied„Abend wird es wieder“ zwanzigmal geſpielt hatte. Mutti raſſelte es auf dem Klavier'runter, Vati dudelte es auf der Okarina, Grete zirpte es auf der Mandoline, Fritzel blies es auf der Flöte. Karl auf der Mundharmonika, Lotte ſägte es auf der Geige und der kleine Max trommelte es; während Berta, die Perle, es mit ihrer gewetzten Raſierklingenſtimme ſang. Es ſoll ein Konzert von ſeltener Eindrucksfähigkeit ge⸗ weſen ſein!— 1 2 Geeſtern traf ich das Oberhaupt von Rekordſens, den väter— 4 2 „Donnerwetter! Meine Frau hat jetzt meine Schuß! wieder nicht geputzt!“ In einer großen Berliner Zeitung ſand ich letzthin folgendes unf Inſerat: 1 Bürodame, 16 bis 18 Jahre, noch ledig, ſofort geſtichtk; 110 Ein rabiater Ehemann. Richter:„Warum haben Sie Ihrer Frau den Teller an den Kopf geworfen?“„. 5 Angellagter(wütend):„Weil mir die Terrine zu ſchwer war.“ PP. Der Schwammerlſucher. + . 9 0 „Aha, ein phänomenaler Steinpilz; dem ſchneiden wir gleich den Kragen ab...“ lichen Holzkopp. Er hatte gar keine Zeit: es ging um den e en e de en Gekündigt hatten Rekordſens gekriegt auf ihr muſikaliſches Wettſpiel hin; nachdem man erſt war aber noch nicht weit ins Dorf langſam und ganz vorſichtig Max böſe hinüber.„Der Peter iſt immer bei ihr“, ſagt der geschlichen, da ſprang auch ſchon der große i e e Max verächtlich. An dieſer grauen Katze hängt die alte, ein⸗ ſame Frau, die gar niemand hat, und Leute, die mehr in ihr Herz einſchließen können, mögen wohl darüber lachen. Und eines Tages war der Peter verſchwunden. Kein Locken, Rufen und Suchen half. In der Nachbarſchaft wußte man nichts von der Katze. Buben in der Kiesgrube hinter dem Gaswerk hatten ſie gefunden und trieben jetzt Schabernack mit ihr. Die zwei Kapfingerbuben waren auch dabei, ſchlimme Kerle, die der Schrecken des Schulviertels waren. Und die hatten ihren Spaß mit der Katze, zwickten und warfen ſie hin und her und quälten das arme Tier auf jede Art. Ein paar Kleinere ſtanden dabei und ſahen zu. Nicht eben bösartige Buben, aber voll Unver⸗ ſtand und Freude an der„Unterhaltung“. Der Max Brand⸗ ſtetter war gekommen. Das war ja die Katze von der Frau Pfaffenzeller. Richtige Schadenfreude ſtieg in ihm auf. Ganz recht geſchah ihr! Aber halt— das Tier konnte ja ſchließlich nichts dafür wegen der Fenſterſcheibe und ſo. Und wie die Kapfingerbuben es mit der Katze trieben, das war nimmer ſchön! Der Lehrer hatte da neulich ſo eine Geſchichte vor⸗ geleſen: Der Heiland der Tiere. Das fiel ihm jetzt wieder ein. „Laßt die Katze in Ruh'!“ Der Max Brandſtetter war unten in der Grube und ſtand bedrohlich neben dem größeren Kapfinger. Die Kleinen reckten neugierig die Hälſe. Der Kapfinger richtete ſich auf:„Schau den! Mach', daß du fort⸗ kommſt, du Tierquäler!“ Und da lagen ſie ſich in den Haaren. Der Max bald oben, bald unten. Er hatte ſich mit Händen und Füßen zu wehren, denn der kleine Kapfinger hing ihm auch am Rocke. Das ſtieß und ſchlug und zerrte und biß... Der Max wäre unterlegen. Er blutete aus der Naſe, und über Stirn und Backe lief eine lange Kratzwunde. Die Katze hatte läugſt das Weite geſucht.„Der Schutzmann kommt!“ Einer von den Zuſchauern rief es. Die Rotte ſtob auseinander. Die Kapfingerbuben ließen von Max ab und krochen behend wie die Wieſel die Kiesgrube hinauf und liefen. Max wiſchte ſich mit dem Aermel das Blut vom Geſicht und zog heim. Dieſen Kapfinger erwiſchte er ſchon noch einmal. Warte nur! Die Katze hatte er vergeſſen.— Die Frau Sen einder ſtand unter der Tür, den Peter im Arm. Die Nachbarskinder hatten ihr die Geſchichte von der Kiesgrube erzählt. Der Max ging drüben vorbei.„Max! Max!“— Jemand lief ihm nach. Die Frau Pfaffenzeller ſtand neben ihm und drückte ihm zwei chöne Aepfel in die Hand.„Nimm ſie nur!— Ja, wie ſiehſt du denn aus?“ An der Waſſerleitung in der Pfaffenzeller Küche wuſch ſie den Max ab. Es war ihm ſchon gleich. Die Kapfingerbuben waren jetzt ſeine Feinde. Und als er auf dem Heimweg in einen der ſaftigen Aepfel biß, legte ſich aller Groll gegen die Frau Pfaffenzeller.— Ein paar Tage ſpäter lief ihm der Peter über den Weg. Der Max war voll heiteren Gemüts, denn er hatte dem großen Kapfinger gerade einen Kopfüber verabfolgt. Er hob den Peter auf, kraute ihm ein bißchen den weichen Pelz und ſagte zufrieden:„Na alſo, Peter!“ Otto. Das angewandte Wort. Ottochen 12 zum erſten Male von antiquariſchen Büchern ſprechen. Auf ſeine Frage, was das 1015 Bücher ſeien, antworte: ihm der Vater, antiquariſche Bücher ſeien alte Bücher. Ottochen merkt ſich das gut. Als er nach einigen Tagen vom Schulbeſuch heimkommt, erzählt er:„Heute war der Herr Schulinſpektor da. Das iſt aber ein ſchon recht antigua⸗ riſcher Herr.“ Jul. Zeichenſcherz. eide Figuren aus ſchließlich aus Zah- len zuſammen. Beide Die im Bild eingezeichneten Buchſtaben ergeben, richtig aneinandergereiht, zwei Vornamen und einen Fami⸗ lien namen. I Ins Ssuuv gos suvch Vexierbild. Im Zoo. — 5 ſetzen ſich :dunlgj ln W in vee Elefant? m uuns muh ugg qi sog epo; ihn los und biß ihn zuerſt vorn ins Bein. Und ein Bauer, bei dem Reineke die Gans geſtohlen hatte, trat mit einem ſtarken Stocke hinter einem Baume vor und ſchlug von hinten auf den Dieb, was das Zeug halten wollte. Was für Angſt und Qual jetzt Reineke ausſtehen mußte! Zum Glück konnte er ſich losreißen; er nahm Dauerlauf und fuhr wie ein Sturmwind dahin, doch der Hund hinterher; aber er konnte den Fuchs nicht einholen und ihn faſſen. Als Reinete eine lange Strecke fort war und er merkte, daß ihm Sultan nicht mehr nachſetzte, mußte er eine ganze Weile haltmachen. Sonſt war er gut zu Fuß. Jetzt freilich wollten ihn ſeine Beine kaum mehr tragen. Als er ein wenig verſchnauft hatte, humpelte er ganz krumm weiter. Bei jedem Schritt ſeufzte und ächzte er. So hatten ihm Sultan und der Bauer zugeſetzt. Erſt als der Morgen graute, kam Reineke in ſeine Höhle. Kaum war er auf ſeinem Lager eingeſchlafen, da rannte ſchon wieder Iſegrim herbei und ſprach ganz luſtig:„Mein Vetter! In Greifenau war ich noch nicht. Aber im Dorfe Schöfeld habe ich heute nacht einen guten Fang gemacht. Niemand ſtörte mich, und die Mahlzeit iſt nir auch gut bekommen.“ Reineke blieb ſtumm wie ein Fiſch und ſteckte bloß den Kopf aus der Höhle. Iſegrim ſollte doch nichts merken, wie ihn das Gebiß von Sultan gepackt und der kräftige Stock das Fell gegerbt hatte. Da der Fuchs vor Schmerz das Geſicht verzog, fragte ihn Iſegrim:„Was iſt nur heute mit dir? o fehlt's?“ Reineke jammerte und klagte: „Das Reißen iſt ſeit geſtern viel ſchlimmer geworden. Nicht drei Schritte kann ich laufen.“ Wie froh er war, als Iſegrimm davontrabte und ihn abermals in Ruhe ließ! Lange Zeit brummte dem Reineke der Kopf, und ebenſo lange mußte er ſtöhnen, ſo weh taten ihm die Biſſe und Hiebe. Doch noch viel länger mußte er an das Dorf Greifenau denken. Oft ſagte er ſich: Einen ſaftigen Braten wollte ich holen, aber eine tüchtige Tracht Prügel habe ich heimgebracht. Den Wolf wollte ich umbringen ical aber beinah hätte ich das Leben verloren. Und nun muß ich auch noch weiter tun, was der alte Nimmer⸗ ſatt haben will. b W. B. Spiel. Luſtig im Kreiſe. ö Miiten im Kreiſe ſteht ein Kind, dem die Augen ver⸗ bunden ſind. Die anderen gehen in die Runde und fingen: „Ringel, ringel, Roſen, Eine woll'n wir loſen. Alle gehn im Ringelreih'n. Wet ſoll deine Liebſte ſein?“ Hie: hält der Kreis an. Das Kind in der Mitte ruft nun den, Namen einer der Mitſpielenden, zum Beſſpiel: Na a!“ Darauf ſetzen ſich die anderen wieder in Bewegung d segen; „Ringel, ringel ribe, Such' dir deine Liebe!“ Fier halten ſie wieder an. Das Kind geht nun auf die Stelle zu, wo es die Genannte zu finden meint, und berührt ſie. Hat es richtig geraten, ſo muß die Betreffende den Platz in der Mitte mit ihm tauſchen— wenn nicht, ſo geht das dg jup 15 :D unfgzlnn 7 Spiel weiter und es muß dann wieber von neuem raten. Tante Marie. „In dieſe Siedlung kann ich nicht ziehen!“ „Warum nicht?“ Nel 5 15 f iohon M; on 1 Di enſt gehe „Ich muß nämlich jeden Morgen, wenn ich zum Dienſt gehe, nieiner Frau ſo lange winken, bis ich um die nächſte Ecke biege!“ —— In voller Würdigung. Sie:„Ich bin in G Vereins gegen Schmutz und Schund geweſen. ſäubern!“ Er:„Ich hoffe, daß ihr damit bei meinem Arbeitszimmer anfangen werdet!“ Wgr. Vorſichtig. 8 . — 2 a 298 i 8 50 , — ihung, meine Dame, ſeit einer halben Stunde fahren sie Kändig ber vor dem Krankenhauſe auf und ab— au 0 Grunde wohl?“ Auto „Ja, Herr Wachtmeiſter, ich fahre heute zum erſten Male 2* der Gründungsverſammlang eines Wir Frauen haben uns jetzt zuſammengetan, das Reich von Grund aus zu Anſtalt aber hatte erklärt, derartige Rekordkranke wären von der Aufnahme ausgeſchloſſen. Mer weiß Veſcheid? (Nachdruck verboten.) Kann ein Rechtsanwalt linkiſch ſein? IJIſt es denkbar, daß ein Hochtouriſt tiefſſinnig wird? feſt behauptet? 0 5 15 gönnen Zwillinge einfache Menſchen ſein? Kann ein Aviatiker eine niedrige Geſinnung haben? Kann ein Mädchenhaupt das Muſter eines Bubikopfes ſein? Läßt ſich ein Fauſtkämpfer leicht ins„Boxhorn“ jagen? Hat ein Dummkopf auch Weisheitszähne? Kann ein Kaſſierer die Farbe wechſeln? N a Iſt ein Zuchthäusler leicht aus dem Häuschen zu bringen 2 Kann es in den unteren Volksſchichten hoch hergehen? Konnte Ritter Blaubart als grüner Junge rot werden? Hat Falſtaff ſich irgendwo einmal dünne gemacht? Kann ein leichter Kavalleriſt ſchwerfällig ſein? Weiß ein Tierarzt ſtets. was des Pudels Kern iſt? J. L. Bezeichnende Grabin chriſt. Oft ſind Grabinſchriften ſehr aufſchlußreich. So beſuchte ich in der Sommerfriſche auch einen alten Dorffriedhof. Da fand ich auf einem Stein folgende Inſchrift:„Hier ruht in Gott Herr Alois Lenzhuber. Er lebte 28 Jahre als Menſch und Jahbe als Ehemann.“ J. K. Entſchuldigungszeitel. „ verſucht hatte, ſie in einem Irrenhauſe unterzubringen. Jede 0 Iſt es möglich, daß ein Schlangenmenſch etwas ſteif und Der Vorzug Reiſender(der ſich in einem gänzlich abgelegenen Neſt raſieren läßt):„Das iſt ja hier eine großartige Schweinerei, in den Raſiernapf zu ſpucken!“ 1 Barbier:„Was denn, was denn! Den Hieſigen ſpucke ich gleich ins Geſicht!“ Fh. Ein guter Gedanke. Paſtor:„Wenn Sie dieſes Leben fortführen, wird Petrus Sie nicht in den Himmel hineinlaſſen!“ 1 Der Angeredete:„O doch, ich habe nämlich einen feinen Trick! Wenn ich oben ankomme, mache ich die Tür auf und gleich wieder zu, und immer wieder auf und zu. Schließlich ruft Petrus ärgerlich: Laſſen Sie das doch. Entweder bleiben Sie draußen oder kommen Sie herein.“ Na, und dann gehe ich eben hinein.“ J. W. Schweres Leiden. 0 ö 1 ö 1 5 1 288518 a— „Nun, Frau Huber, wo fehlt es denn?“ „Ach, Herr Doktor, das Reißen! Ich kann meinen Ari laum über den Kopf bringen, und mit den Beinen iſt es genau ſol“ Dr — genügt ſchon. Nur fünf Minuten hat man notwendig, um ſich gründlich zu waſchen, wenn man es täglich beſorgt. aus heiterem Himmel, und merkwürdigerweiſe häufiger in der die Brechneigung noch durch Morphium gefördert. In dieſen Die Frau und ihre Welt Von friſcher Luft und Licht. Wie oft kommen wir in eine Straßenbahn oder ein Eiſen⸗ bahnabteil und finden alle Fenſter geſchloſſen. Die Leute fürchten Zugluft, und ſie haben ja auch recht. Aber welch ſchlechte Luft hängt gewöhnlich in dieſen Räumen. Diejenigen, die ſich darin befinden, merken es vielfach nicht, weil ihr Riech⸗ organ ſich daran gewöhnt hat. Aber die neu hinzukommen, er⸗ kennen es um ſo beſſer. Die Luft in ſolch einem Raum iſt ſchnell verdorben. Dies kommt aber nicht nur daher, weil die verbrauchte Luft keinen 1295 hat— auch die Ausdünſtungen der ungepflegten Kleider und Körper tragen dazu bei. Die Hygiene läßt leider noch viel zu wünſchen übrig. Wie⸗ viel Menſchen reinigen ſich täglich vom Kopf bis zum Fuß? Hierzu iſt nicht einmal eine Badeeinrichtung notwendig. Etwas warmes Waſſer, ein Schwamm oder eine Hautbürſte, das Wieviel lüften nachts ihre Kleider? Ueberaus zahlreich ſind diejenigen, die nicht einmal Hemd oder Unterwäſche wechſeln. wenn ſie zu Bett gehen. Sehr unhygieniſch iſt es auch, wenn man die Haut nicht genügend der freien Luft ausſetzt. Die Kleider ſind das für den Körper, was die Gebäude für den Menſchen ſind. Man öffnet Fenſter und Türen, um Licht und Luft hereinzulaſſen, und wir müſſen auch zu der Haut Luft und Licht herankommen laſſen. Es iſt darum verkehrt, ſich in Schals und Jacken ein⸗ zupacken. Gewiß, man muß ſich der Jahreszeit entſprechend kleiden und nicht im Winter in leichten Sommerkleidern einher⸗ laufen; aber auch das darf nicht übertrieben werden. Wir ſollen nie vergeſſen, daß Geſundheit das einzige und beſte Schönheitsmittel iſt; wenn dazu noch ein reines, frohes Gemüt und eine klare Seele kommen, dürfen wir mit uns zu⸗ frieden ſein. Sante Kwante. Allerlei über Gallenſteine. Wer einmal einen Gallenſteinanfall hat durchmachen müſſen, der wird ſich mit Schrecken an die furchtbaren Schmerzen erinnern. Eine Gallenſteinkolik zählt zu den ſchlimmſten Schmerzanfällen, die wir kennen. Sie kommt oft wie ein Blitz Nacht als am Tage. Frauen werden öfter davon heimgeſucht als Männer, und Frauen mit ſtarkem Leib haben beſonders große Ausſicht. Wodurch eigentlich Gallenſteinbildungen zuſtande kommen, iſt trotz des leider ſehr häufigen Auftretens noch nicht einwand⸗ ſrei aufgeklärt. Bakterielle Erreger ſpielen ſicher nicht ſelten eine Rolle; in der entzündeten Gallenblaſe ſchlagen ſich Salze nieder, die dann zuſammen mit Bakterien und abgeſtoßenen Gewebeteilen die Steinbildung herbeiführen. Nicht ſelten er⸗ kranken Leute an Gallenſteinen, die vorher einen Typhus durch⸗ gemacht haben; die Typhusbazillen halten ſich mit Vorliebe in der Gallenblaſe auf, und man findet ſie hier häufig auch bei den ſogenannten Bazillenträgern, das heißt alſo bei Leuten, die einen Typhus durchgemacht haben, nach Ueberſtehen der Krankhein ſelbſt keinerlei Beſchwerden mehr aufweiſen, aber noch Typhuskeime in der Gallenblaſe beherbergen. Außer den Bakterien kommen aber noch andere Erreger von Gallenſteinen in Frage. Sicher ſpielt auch Erblichkeit eine Rolle. Eigentüm⸗ lich iſt auch, daß ein Zuſammenhang zu beſtehen ſcheint zwiſchen dem Auftreten von Gichtanfällen und Gallenſteinkoliken, oder beſſer geſagt: den allgemeinen Steinkoliken, denn auch Stein⸗ bildungen in anderen Organen ſind nicht ſelten mit Gallen⸗ ſteinen verbunden. Wahrſcheinlich hat auch die leider Gottes noch immer nicht ganz verſchwundene Unſitte des Korſett⸗ tragens manchen Anfall auf dem Gewiſſen. Auch ſchwere Ent⸗ bindungen ſowie Schädigungen der Bauchorgane ſpielen beim Zuſtandekommen mancher Gallenſteinkoliken eine Rolle. Ein typiſcher Kolikanfall iſt leicht zu erkennen. Entweder plötzlich oder nach leichten Vorzeichen, wie Brechreiz, Uebel⸗ keitsgefühl, Appetitloſigkeit, treten in der Gegend der Gallen⸗ blaſe, das heißt etwa in der Mitte des rechten unteren Rippen⸗ bogens. Schmerzen auf, die ſich ſchnell zu äußerſter Heftigkeit ſteigern, ſo daß der bedauernswerte Kranke oft ſich krümmt und ſich vor Schmerzen nicht laſſen kann. Nicht ſelten tritt Er⸗ brechen auf, das meiſt außer Speiſereſten auch Galle zutage fördert. Die Schmerzen dauern ſtunden⸗ bis tagelang; meiſtens muß der Arzt, der ſchnell herbeigerufen werden ſoll, durch eine Morphiumeinſpritzung die Qualen abkürzen. Allerdings kommt es vor, daß Morphium ohne Wirkung bleibt; nicht ſelten wird Fällen treten andere Stoffe in ihr Recht, wie etwa Atropin, das krampflindernd wirkt. Häufig genug iſt aber der Anfall nicht ohne weiteres als Galleinſteinkolikl zu erkennen. Dann iſt es oft nicht leicht, zu unterſcheiden, ob ein Geſchwür im Zwölf⸗ fingerdarm oder eine Entzündung eines verlagerten Wurm⸗ ſortſatzes die Schmerzen verſchuldet; auch an Nierenſteine muß man denken, ſowie an die heftigen Schmerzanfälle, die im Ver⸗ lauf einer Rückenmarksſchwindſucht auftreten. Auch andere Nervenerkrankungen können ähnliche Beſchwerden hervorruſen, von der Hyſterie, die ja alle möglichen Krankheitsbilder nach⸗ ahmt, ganz zu ſchweigen. Man ſieht, daß ohne genaueſte Prüfung aller Umſtände durch den eee ein klares Er⸗ kennen der vorliegenden Krankheit und damit auch eine richtige Behandlung 1 05 nicht möglich iſt. Nicht ſelten hilft eine Röntgendurchleuchtung. Wir ſind jetzt in der glücklichen Lage, mit Hilfe von Einſpritzungen die Gallenblaſe ſichtbar zu machen und auch ſolche Steine feſtzuſtellen, die ſich bei der einfachen Durchleuchtung früher nicht nachweiſen ließen. Gallenſteine ſind ja nicht immer gleichartig zuſammengeſetzt, ſo daß ſie für Röntgenſtrahlen bald mehr und bald weniger durchläſſig ſind. Bis zum Eintreffen des Arztes kann man verſuchen, durch heiße Umſchläge, Auflegen elektriſcher Heizkiſſen, heiße Brei⸗ packungen die Schmerzen zu lindern; auch ein Kliſtier wirkt oft erleichternd. Die beſte Behandlung, die ein für allemal das Auftreten vop Gallenſteinkoliken verhindert, iſt die Operation. Man kann um ſo mehr dazu raten, als Gallenſteine ſehr üble Folgen haben können. Eine Durchbohrung der Gallenblaſe, eine eitrige Bauchfellentzündung, ein Gallenblaſenabſzeß— all das ſind ſchwere Erkrankungen, die den operativen Eingriff wohl berechtigt erſcheinen laſſen. Vielleicht iſt es ſogar nicht ausgeſchloſſen, daß Gallenſteine zu krebsartigen Bildungen führen. Gelegentlich tritt im Verlauf einer Gallenſteinkolik Gelbſucht auf, nämlich dann, wenn ein Stein ſich in dem nach dem Dünndarm hinziehenden Ausführungsgang der Gallen⸗ blaſe feſtklemmt. Die Galle tritt ins Blut, wie der Laie ſagt, dann ſpielt vorſichtige diätetiſche Behandlung eine Rolle. In erſter Linie ſind Oele und Fette zu meiden. Man kann im übrigen verſuchen, durch galletreibende Medikamente den Stein zu lockern; die berühmten Karlsbader und Mergentheimer Wäſſer haben in der Behandlung von Gallenerkrankungen und Gallenſteinksliken einen wohlberechtigten Ruf. Dr. F. Die Winterbekämpfung der Fliegen und Mücken. Eine wichtige Aufgabe für die Haus⸗ und Landfrau. Von Gertrud Reinſch. Es erübrigt ſich, auf die durch Fliegen und Mücken im Frühjahr bis zum Herbſt vorhandene Plage für Menſch und Tier eingehend hinzuweiſen. Jeder kennt ſie am eigenen Leibe. Dieſe Inſekten ſind außerdem Ueberträger von verſchiedenen Krankheiten bzw. deren Erreger, wie z. B. Typhus, Ruhr, Sommerdurchfall, Milzbrand, Gelbfieber, Malaria auf Menſch und Tier. Ihre Bokämpfſung iſt daher unerläßlich. Im Sommer iſt die pe odere jedoch weit ſchwieriger als im Winter. Fliegen, beſonders in warmen Stallungen, können durch ver⸗ ſchiedene Mittel bekämpft werden. Es empfiehlt ſich im Winter zunächſt, um die fertigen Tiere ſogleich wegzufangen, Fliegen⸗ fänger aufzuhängen, oder die Wände mit dem Staubſauger ute Das Zerſtäuben von ſogenannten Inſektenpulvern, wie z. B. Blatton, Noxin, Pereat, um nur einige der wirkſamen Gifte zu nennen, oder das Vernebeln durch Flüſſigkeiten gleicher Wirkung(Delicia, Flit, Licreſap, Saprit, Whiff) mittels beſonderer Zerſtäubungsapparate iſt mühelos möglich. Auch können ſogenannte Fliegenfallen, die mit Rizinusöl, Formalinmilch(25 Teile Formalin, 15 Teile Milch, 60 Teile Waſſer), einprozentiger wäſſeriger Löſung von ſalizylſaurem Natrium gefüllt ſind, aufgeſtellt werden. In Wohnräumen, Küchen und Kellern werden im Winter vielfach noch einzelne Fliegen zu finden ſein, die ſogenannten „Brotfliegen“. Auch dieſe müſſen vernichtet werden. Auf dem Lande muß beſonders auf den Stallmiſt geachtet werden, der die Fliegenbrut im beſonderen beherbergt, in dem auch zahlreiche Fliegenpuppen und Larven den Winter über⸗ dauern. Der Miſt muß im Winter einmal wöchentlich wenig⸗ ſtens aus den Stallungen entfernt werden. Den friſchen Miſt wirft man nicht oben auf den Miſthaufen, ſondern verſenkt ihn tunlichſt in das Innere und deckt ihn etwa 30 Zentimeter hoch mit verrottetem Miſt zu. Die Bekämpfung der Mücken im Winter erfolgt ebenfalls in den Kellern, Ställen, Schuppen und Scheunen, in denen die befruchteten Weibchen überwintern. Im Januar bis An⸗ fang April iſt die günſtigſte Zeit dafür. Hier hilft be⸗ ſenders das Zerſtäuben von Flüſſigkeiten, wie Benzapol, Noral B, Noral extra uſw.; auch Ausräuchern der Räume. Letzteres geſchieht durch Verbrennen von 4 bis 8 Gramm In⸗ ſektenpulver je Kubikmeter Raum auf Watte. Auch eine Miſchung aus zwei Teilen gepulverten ſpaniſchen Pfeffer und einem Teil Inſektenpulver: gepulverter Baldrianwurzel, ge⸗ pulverter Kaliſalpeter(von dieſer Miſchung werden drei Eß⸗ löffel auf je 50 Kubikmeter verwendet), iſt gut geeignet. Die Näume müſſen nur vorher gut abgedichtet werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei dieſem Vorgehen eine Planmäßigkeit erforderlich iſt, weil ſonſt die Wirkung keine vollkommene ſein kann. g Dieſe Arbeit ſollte keine Hausfrau verſäumen, ſelbſt wenn ß 2 2 e 2. 5 112 r ter. TTTTTTbTTTTTTTTVTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT e „Nur eine Taſſe Kaffee!“ Es iſt jene Stunde zwiſchen Licht und Dunkel, die ein Heim ſo ganz beſonders traulich macht. Noch iſt der Kaffeetiſch ge⸗ deckt. Im Zimmer vermiſcht ſich der feine Kaffeeduft mit dem her blühenden Blumen am Fenſter. Da ſchellt es. Niemand ſonſt iſt zum Oeffnen da. So gehe ich an die Tür. Auf der Schwelle ſteht ein junges Mäbchen. In einem ſchlichten Mäntelchen. Das glattgeſcheitelte Haar umrahmt ein feingeſchntttenes Geſicht, aus dem mich ein Paar dunkle Augen traurig anblicken. Jetzt erſt bemerke ich den Korb, den ſie trägt. Das iſt ein Kramladen im kleinen: Seife, Staab⸗ tücher, Schuhereme, all jene Dinge, die zum täglichen Gebrauch beſtimmt ſind. „Darf ich Ihnen vielleicht...“, ſtockend klingt die Stimme. Man merkt ihr deutlich an, wie ſchwer es dem jungen Mädchen fällt, von Tür zu Tür zu gehen. „Aber du haſt doch im Augenblick von dem allen nichts nötig!“ ſagt mir eine innere Stimme. Dann aber regt ſich eine leiſe Scham in mir. Zum Vergnügen länft das blaſſe, junge Ding ſicher nicht herum! Ich laſſe ſie eintreten. Ich ſpüre förmlich, wie ſie aufatmet. Zufällig ſtreift mein Blick den Kaffeetiſch. Da kommt mir ein Gedanke. Da ſteht, ſorglich zu⸗ gedeckt, die Kaffeekanne. Der Kaffee muß noch warm ſein. Wie, wenn ich ihr vielleicht eine Taſſe Kafſee anbieten würde? Zu⸗ erſt bemächtigt ſich meiner ſene Verlegenheit, die uns an ſo mancher guten Tat hindert. Doch ich überwinde ſie ſchnell. Vor allem erleichtert mir ein Blick in das abgeſpannte Geſicht das Sprechen. „Gleich werde ich Ihnen etwas abkaufen, liebes Fräulein!“ beeile ich mich ihr zu verſichern.„Aber wollen Sie mir nicht vorher das Vergnügen machen, eine Taſſee Kaffee mit mir zu trinken? Sehen Sie“, und dabei hebe ich die Kaffeemütze ab, er iſt noch warm!“ Schnell habe ich ihr den Korb aus der and genommen.„Ju der ſchwer! Sie müſſen wirklich müde ſein!“ Damit ſchiebe ich ihr einen Stuhl zurecht, auf den ſie mit dankbarem Lächeln ſinkt. „Wie gut Sie zu mir ſind!“ Die dunklen Mädchenaugen ſehen mich dankbar an. Ein paar Augenblicke ſitzen wir uns ſchweigend gegenüber. Der Kaffee ſcheint ſie zu beleben. Eine feine Röte ſteigt in die blaſſen Wangen. Dann kommt es ſtockend über die jungen Lippen: „Sie ſind der erſte Menſch, der gut zu mir iſt, ſeit ich— ſeit ich da mit dem Korb gehen muß Man muß doch leben.. Ach, wenn Sie wüßten, wie die Menſchen aft zu mir ſind! Was ich alles über mich ergehen laſſen muß!“ Es iſt dämmerig im kleinen Zimmer. Stärker duften die Blumen. Eine ſtille Traulichkeit liegt über dem Raum. In dieſer geheimnisvollen Stunde zwiſchen Tag und Dunkel wurde mir wieder einmal eine jener traurigen Geſchichten erzählt, die nicht der Menſch erfunden hat, ſondern das Leben. Nun war es ganz ſtill im Zimmer. Keiner von uns ſprach. Stumm legte ich meine Hand auf die ihre. Dann erhob ſich das junge Mädchen. Einen Augenblick noch ruhten unſere Hände ineinander. Unſere Augen trafen ſich. „Sehen Sie, liebes Kind, ich bin leider nicht in der Lage, hnen immer wie heute etwas abzukaufen. Aber wenn Ihr Weg Sie zuweilen in meine Nähe führt, dann kommen Sie auf ein Weilchen zu mir herein. Eine Taſſe Kaffee und ein freund⸗ liches Wort ſollen Sie immer finden!“ Ich ſah, wie Tränen den dunklen Blick verſchleterten. Schnell ergriff ſie ihren Korb. Noch ein 99 05 W dann war ſie verſchwunden. Noch eine 0 Weile ſaß ich, diesmal allein, am 105 1 it einem Male war mir klar, wie wir viele Not überwinden können: nur, indem der eine dem anderen hilft, ſeine f die tragen! Nur, indem wir unſere Herzen fremder Not erſchließenf Nur indem wir Get ind im Sinne deſſen, der da geſagt hat:„Was ihr dem Geringſten meiner Brüder getan— das habt ihr mir getan!“. ſie an den Kellerwänden keine Mücken ſieht. Sobald ſie das Licht ganz nahe an die Wand hält, i feſtſtellen, wie dicht dieſe Plagegeiſter aufeinander hocken. Meiſt genügt ſchon das Abſaugen mit einem Staubſauger, das zugleich auch das ein⸗ fachſte Vorgehen für kleinere Räume ſein wird. Lebensfreude durch kleine Dinge. Derjenige, der Lebensfreude mit Lebensgenuß verwechſelt, irrt ſich ſehr. Wie oft hören wir von Bekannten, denen wir etwas von der wahren Lebensfreude erzählen wollen: Ach, dafür haben wir keine Zeit, das iſt für Leute, die nichts zu tun haben, die ihre Zeit im Theater und im Kino verbringen. Aber— beſteht denn darin wirklich die wahre Lebens⸗ freude? Die ſuchen wir doch nicht außerhalb des Hauſes. Die iſt doch da, wo wir ſelbſt ſind. Lebensfreude iſt oft in den kleinſten Dingen, die wir allerdings meiſtens zu wenig be⸗ achten. Da iſt beiſpielsweiſe die Hausfrau, die trotz des kleinen Einkommens ihres Mannes es verſteht, ihren Haushalt immer ſauber, in Ordnung und hübſch zu halten. Wer ſie Tag für Tag arbeiten und ſorgen ſieht, möchte annehmen, daß ſie zu kurz komme an Lebensfreude. Aber nein, gerade ſie weiß, was Lebensfreude iſt. Beim Aufräumen von Schubladen findet ſie einen alten Kragen. Als ſparſame Hausfrau freut ſie ſich— er lommt ihr jetzt gerade recht, um ein altes Kleid damit zu garnieren. Schnell überlegt ſie, wie es gemacht werden kann. und ebenſo ſchnell arbeiten ihre fleißigen Finger an dem alten Kleid, moderniſieren es, und zum Schluß kommt der Kragen darauf, der hebt das Ganze. Sie iſt glücklich. daß ihr die Aenderung ſo gut und billig gelungen iſt— das iſt ein wenig Lebensfreude. Die Arbeit geht jetzt noch einmal ſo gut. Kurz vor Mittag zieht ſie das umgearbeitete Kleid an. Der Mann kommt heim, die Kinder, und alle finden Mutter ſo hübſch— und das gibt wieder Freude. Mutter ſtrahlt und Vater über⸗ legt, ob er ihr nicht im Laufe der Woche etwas mitbringen ſoll. Sie iſt nicht anſpruchsvoll, freut ſich aber wie jede Frau über eine kleine Ueberraſchung. Dankbar und glücklich verkoſtet ſie hundert Prozent Lebensfreude. Die eine oder andere Frau ſagt vielleicht beim Leſen dieſer Zeilen:„Mein Mann, meine Kinder würden ſo etwas nicht einmal ſehen.“ Oh, ſagt das nicht. Probiert es erſt einmal. Und ſehen ſie es beim erſten Male nicht, dann verſucht es ein zweites, ein drittes Mal. Das Suchen nach kleinen Lebens⸗ freuden gibt uns ſchon Genugtuung. Wenn wir ſie nur ſehen und andere damit beglücken wollten, dann werden ſie ſchon zunehmen! N. Die praktiſche Hausfrau. f. Kalte Füße. Manchmal ſind Wadenkrämpfe die Folge von kalten Füßen. Wer an kalten Füßen leidet, ſollte jeden Abend kurz vor dem Schlafengehen ein heißes Getränk zu ſich nehmen, und er ſoll ſich auch das Bett durchwärmen laſſen, bevor er ins Bett geht. Auch öftere Waſchungen mit Eſſig haben ſich bewährt. Jedenfalls iſt es durchaus verkehrt, nichts gegen kalte Füße zu tun, noch dazu, wenn der Kampf gegen dieſes Uebel mit ſo wenig Zeit und ſo wenig Koſten ver⸗ bunden iſt. f. Schadhaft gewordene Vergoldung an etſernen Kron⸗ leuchtern verbeſſert man auf folgende Weiſe: Salmiakgeiſt und Gummiarabikum löſt man zu gleichen Teilen in Waſſer auf, beſtreicht damit die ſchadhaften, wieder zu vergoldenden Stellen, drückt bereitgehaltenes Blattgold feſt und wiſcht vorſichtig mit Watte das ab, was man nicht daran zu ſehen wünſcht. f. Verhütung des Anlaufens von Metallgegenſtänden. Erſt reinigt man die betreffenden Metallgegenſtände gründlich von Staub, dann bereitet man eine Miſchung aus Weingeiſt und Kollodium. Mit dieſer Flüſſigkeit reibt man das Metall ab, und zwar ſehe man darauf, daß die Flüſſigkeit ganz gleich dick aufgetragen wird. So behandelte Metallgegenſtände behalten jahrelang ihren Glanz. f. Pflege und Behandlung von Ueberſchuhen. Ueberſchuhe ſind zweckmäßig und elegant, doch bedürfen ſie der richtigen Pflege. Schmutzflecke müſſen nach dem Trockenwerden mit einer harten Bürſte entfernt werden. Ueberſchuhe ſoll man ſofort nach Gebrauch mit Waſſer vom Schmutz ſäubern und mit einem trockenen Tuch nachpolieren. Damit das Innenfutter auf Abendſchuhe nicht abfärbt, ziehe man über dieſe ſogenannte Schützer. Dieſe erhält man in jedem Schuhgeſchäſt. k. Cheviot entglänzt man folgendermaßen: Man nehme ein Stück von dem gleichen Stoff oder ein Stück reines Leinen, macht es in kaltem Waſſer gut naß, drückt leicht aus und legt es auf die glänzenden Stellen. Dann fährt man mit einem heißen Plätteiſen darüber, wobei man das Tuch ein wenig anhebt, damit der Dampf entweichen kann. Das Tuch muß feucht bleiben, und deshalb wird der Prozeß einige Male zu wiederholen ſein. Für die Küche. 1 5 Fiſchtlöße in pikanter Tunke. Man kaun zu dieſem Ge— richt rohen und gekochten Fiſch jeglicher Art verwenden, be— ſonders auch Abfälle. Das Fiſchfleiſch entgrätet man ſorg⸗ fältig und hackt es ſein. Dann vermiſcht man es mit der gleichen Quantität am Tage zuvor abgekochter und geriebener mehlreicher Kartoffeln, zwei bis drei Eiern auf ein Pfund Fiſch und Kartoffeln, zwei geriebene, recht trockene Brötchen, drei Löffel ſaure Sahne, Salz und einer Priſe Paprika, und formt mitteldicke Klöße, die man in nachbenannter Tunke lang⸗ ſam ſchmort. Aus Butter, Mehl und feingeſchnittener Zwiebel bereitet man eine helle Schwitze, die man mit Waſſer zu einer dicklichen Tunke auffüllt und mit einem Glas Weißwein, dem Saft einer halben Zitrone, Salz, Pfefſer, einer Priſe Zucker, 1 Teelöffel Tafelſenf und etwas Tomatenmark recht pikant macht. f. Kalbsbruſt. Eine ſchöne Kalbsbruſt wird mit Salz, Löffeln Ingwer und Muskat eingerieben, mit einigen Eß⸗ löfſeln heißem Fett in eine Bratenkaſſerolle gegeben, zer⸗ ſchnittene Zwiebeln, eine gelbe Rübe und eine Brotkruſte hin⸗ zugefügt und unter fleißigem Begießen im Backofen ſchön gelb gebraten. k. Püree von Linſen. Die weichgekochten 0 0 0 werden auf ein Sieb geſchüttet, trocken durch ein Haarſieb getrieben, in einer Anroͤſtung von Fett, Mehl und Zwiebeln nebſt etwas Fleiſchbrühe aufgekocht, ſodann angerichtet und das Püree mit Fett und geröſteten Zwiebelchen abgeſchmolzen. k. Oelbutter. Sechs harte Eidotter durch ein Sieb gerieben, mit zwei rohen Dottern und 4 Liter feinem Olivenöl dick gerührt, Saft einer Zitrone, Salz, Pfeffer und Muskatnuß und nach Belieben vier Eßlöffel Senf darunter gemiſcht: zum Beſtreichen zu kaltem Fleiſch und Fiſch. 8 k. Ein nie miſtratender Topfkuchen. Man rührt Pfund Butter oder beſte Margarine ſchaumig, gibt nach und nach abwechſelnd vier Eier, Münze Zucker, eine halbe Taſſe lau⸗ warme Milch, 20 gehackte Mandeln,* Pfund Sultaninen und Korinthen, ein wenig geriebene Zitronenſchale und ein Päck⸗ chen Backpulver hinzu. Wenn alles zuſammen ſchön glatt verrührt iſt, mengt man ein Pfund ſeines Mehl unter den Teig, füllt ihn in eine gründlich mit Butter M orm und bäckt ihn ſogleich bei guter Hitze zu ſchöner gold rauner Farbe. 5 Große Unierſchleiſe in Buenos Aires. Nach einer Meldung aus Buenos Aires ſind vom Wührungskontrollausſchuß Unterſchleife von mehreren Millionen Peſos aufgedeckt worden. Mehrere Perſonen wurden verhaftet, darunter ein hoher Beamter des Finanzmi⸗ niſteriums. Im Indiſchen Ozean kreibend aufgefunden. Etwa 1000 Kilometer von Rangosan ent⸗ fernt wurde ein mit ſechs Bengalen beſetztes offenes Boot von einem Dampfer aufgefun⸗ den. Die Inſaſſen waren vollkommen er⸗— ſchöpft, Man vermutet, daß es ſich um Sträf⸗ linge handelt, die von den Andermanen-In⸗ ſeln entkommen ſind. Sie haben ſechs Tage Und ſechs Nächte in ihrem Boot ohne Waſſer und ahne Nahrungsmittel zugebracht. Meberſchwemmungskataſtrophe in Ching. Die Ueberſchwemmungen an der Grenze der chineſiſchen Provinzen Honan und Chil⸗ h greifen um ſich. Zuverläſſige Angaben über die Menſchenverluſte und die Schäden liegen noch nicht vor. Chineſiſchen Berichten zufolge ſind viele Dörfer von den Fluten hin— woggeſchwemmt worden. Tauſende von Men⸗ ſchen, die ſich auf die Hausdächer geflüchtet hatten, wurden von den Fluten hinweg— geriſſen und ertranken. Das Ende Neumünſter, 27. Januar. Der Kommuniſtenführer Tumm ſollte nach ſehlgeſchlagenem Fluchtverſuch mit fünf ande— den Schutzhäftlingen dem Papenburger Kon— zentrationslager zugeführt werden. Als die Zelle geöffnet wurde, fand der Verwalter des Polizeigefängniſſes Timm tot auf. Er hatte von ſeinem Bettlaken einen Streifen abgeriſſen und ſich damit am Ofengitter er— hängt. Timm galt allgemein als der Schrek— len Neumünſters. Er hielt faſt täglich auf Plät⸗ zen und Straßen Hetzreden und trat in den Verſammlungen faſt aller Parteien als Redner auf. Wiederholt gelang es ihm, mit Hilfe an— derer radikaler Elemente, Verſammlungen zu ſprengen. Auch Ueberfälle auf Nationalſozialiſten ſind nachweislich von ihm vorbereitet und organ!⸗ ſiert worden. Timm war auch in zahlreiche Strafprozeſſe verwickelt. Seine letzte Strafe not zweieinhalb Jahren erhielt er wegen ſchwe⸗ ren Landfriedensbruches. Bei dem Vorfall, der dieſem Urteil zugrunde lag, waren der SS⸗ Mann Martens getötet und zwei National⸗ ſozialiſten lebensgefährlich verletzt worden. Unwetter London, 27. Januar. Wie aus Johannesburg gemeldet wird, ſind in der ganzen Südafrikaniſchen Union ungewöhnlich ſchwere Regenfälle zu verzeichnen, die zahlreiche und ſchwere Schäden verurſacht haben. Vor allem der Eiſenbahnverkehr iſt in Mitleidenſchaft gezogen worden. In Südweſt⸗ afrika ſind an zahlreichen Stellen die Schienen weggeſpült worden. Bei Keetmanshooy ſitzen ſeit vierzehn Ta⸗ gen 76 Reiſende feſt. Da keine Unterkunfts⸗ möglichkeiten vorhanden ſind, müſſen ſie in den Eiſenbahnwagen leben. Die mehrfach vor⸗ genommenen Verſuche, die Schienen wieder auszubeſſern, waren vergeblich, da ſie immer wieder durch neue Wolkenbrüche weggeſpüls würden. Gedenzet der hungernden Bölell ü e eee eee eee errissenes Land Roman von Lisa Honroth-Loewe Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) hat begonnen. Spitzen-Leistungen iD Allen Abteilungen NHerren-Winter-Mäntel von 22.30 an 00 25.00„ „en 19.75. Streifen-⸗ Hosen.. on 2.75 an Golf- Hosen 0 3.95 Breeches- Hosen von 3.25 an Knaben- Anzüge. on 3.95 an Knaben-Mantel... on 3.75 en . 95 Selene Gelegenheit! Leicht ſangestaubte Berufs- Kieicddung wie 30 Koche, Bäcker-, Metzger, Schosser- und Diener- dacken von an Sacco- Anzüge Sport-Anzüge Knabden- Hosen von Ein Pasten Cwercoat-Daleiots IEE schwere reine Wolle Beachten Sie diese vorteilhaften Angebote in meinen o Schaufenstern! 5 f De A N HEIM p 4, l- A S RNOHMARKT- 777 yy ³·1 ðᷣͤ fordern darf. Aber, Fräulein Gerda, vielleicht, daß eine ſolche Liebe, wie ich ſie für Sie habe, doch etwas Sicherheit und Geborgenheit geben könnte?“ „Lieber“— Gerda ſtrich ganz leiſe über die Männer- hand—,„was ſoll ich nur ſagen, um Ihnen nicht weh- nicht zu ſagen, wie man an ſeiner Heimat hängen kaun. Aber vorläufig muß ich die Arbeit daran anderen über⸗ zutun? Ich bin noch ſo verwirrt von allem, was hinter 47 hauſes. Gerda Donatus lag in dem Liegeſtuhl, ihr blaſſes, durchſichtiges Geſicht war mit einem beinahe kindlich ent— zückten Ausdruck auf das glühende Rot eines Ahorn- baumes gerichtet. Der Himmel hatte noch einmal jenes tiefe Leuchten reifer Sommertage angenommen, der Duft der Roſen unten von dem kleinen Boskett her war von faſt ſchwermütiger Süße. Zwiſchen den weißen Herbſt— fäden, die durch die unbewegte Luft ſchwangen, fiel ab und zu ein buntes Blatt zur Erde. Gerda Donatus wandte den Kopf. Dort links aus dem Zeitenwege kam der Rechtsanwalt Lukaſchek. „Da ſind Sie ja, lieber Freund!“ Gerda Donatus richtete ſich halb auf und ſtreckte Lukaſchek die Hände ent— gegen. Und in dieſe Hände legte Lukaſchek einen großen Strauß farbentrunkener Dahlien. „Wie geht es Ihnen, Fräulein Gerda?“ Er zog ſich einen Stuhl dicht zu Gerda heran. „Gut!“ Gerda lächelte ihn an.„Denken Sie, über— morgen darf ich reiſen. Doſcha hat heute wieder aus Lugano telephoniert. Sie behauptet, ſie könne ohne mich nicht auskommen.“ „Das glaube ich“— der Rechtsanwalt Lukaſchek ſagte es etwas leiſe—,„wie ſoll man auch ohne Sie auskommen, Fräulein Gerda?“ ſprach er haſtiger weiter und nahm Gerdas Hand.„Sie gehen nun für lange Zeit weg, und da muß ich es Ihnen ſagen: Ich liebe Sie, Gerda. Ich liebe Sie mehr als alles in der Welt. Ich weiß es, Gerda, ich bin nicht mehr jung; ich bin ſicher alles das nicht, was ein junger Menſch, was eine Frau wie Sie fordert— und mir liegt. Ich muß ja mein Herz erſt wieder in die Hände Das matte Gold der Septemberſonne lag auf der kleinen Veranda vor dem Einzelzimmer des Kranken- 910 bekommen.“ Und nun ſah ſie den Rechtsanwalt Lukaſchek mit einem beinahe hilfloſen Blick an:„Ich habe ihn doch geliebt“, flüſterte ſie mit zitternden Lippen. Lukaſchek ſah an Gerda vorbei. Er wollte ihr Zeit laſſen, ſich zu faſſen. Er wußte, ſie würde es ihm danken, wenn er jetzt die Tränen nicht ſehen würde, die ſie um Rodſchinſky weinte. Nach einer Weile ſagte er behutſam: „Aber einmal werden Sie vergeſſen, Gerda— nicht wahr?“ „Ich werde es vergeſſen, ich werde es in mir ver— arbeiten. Ich will fort von dieſem Erlebnis, und ich werde es.“ „Und zu mir werden Sie niemals wollen?“ „Lieber Freund, es iſt noch mehr, was uns trennt: Sie ſind Pole, ich bin Deutſche. Ich könnte niemals aufhören, Deutſche zu ſein.“ „Das ſollten Sie auch niemals, Gerda.“ „Aber ich müßte es doch. Ich würde ja Polin werden müſſen. Das könnte ich niemals.“ „Und wenn ich nicht mehr Pole wäre— könnten Sie dann, Gerda?“ „Mein lieber Freund, glauben Sie nicht, jeder muß an ſeinem Teil mitarbeiten, um den Haß und die Verwirrung zu mildern? Wenn die paar Menſchen, die das können wie Sie, fahnenflüchtig werden, wie ſoll es dann beſſer werden?“ „Fräulein Gerda, was ich Ihnen jetzt ſage, wollte ich eigentlich für mich behalten. Denn ich möchte nicht, daß Sie glauben, irgendeine Verpflichtung gegen mich zu haben. Aber da unſer Geſpräch dieſe Wendung genommen hat, iſt es ſchon beſſer, es auszuſprechen. Mit dem, was Aus den Nachbarländern Auflöſung des Bundes Frankfurter Gebirgs⸗ und Wanderyvereine. Frankfurt a. M., 27. Jan. Die Vertre⸗ ter des Bundes Frankfurter Gebirgs⸗ und Wandervereine beſchloſſen deſſen Auflöſung. Der Bund, der 1919 vom Frankfurter Tau⸗ nusklub als Gegengewicht gegen die damals maſſenhaft auftretenden Manderflegel gegrün⸗ det wurde, umfaßte in ſeinen beſten Zeiten 19 Vereine mit etwa 10000 Mitgliedern. Er hat die Markierung des Stadtwaldes durch⸗ geführt und eine ſehr preiswerte Markierungs⸗ karte herausgegeben. Er ſtellte ſich ſchützend vor das Enkheimer Ried. Die Frage der Sonn⸗ tagskarten, die von Frankfurt ausſtrahlten, un⸗ terſtand der Pflege des Bundes. Infolge der Neuorganisation der Wandervereine mußte ſich der Bund auflöſen. i Darmſtad:, 27. Jan.(ungetreuer Marltmeiſter.) Vor dem Bezirksſchöffen⸗ gericht wurde der frühere ſtädtiſche Mackt⸗ meiſter Fritz Böttcher wegen Unterſchlagungen und Urkundenfälſchungen im Amt zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt. Ausgerechnet ein ausländiſcher Marktverkäufer mit dem Namen Mohamed, der nicht leſen und ſchreiben konnte, und ſich deshalb wohl die Marktzettel umſo genauer anſah, entdeckte, daß gefälſchte Quit⸗ tungen für die Marktſtände da waren. Daͤrch dieſe Fälſchungen hat Böttcher im Laufe der Jahre etwa 2300 Mark unterſchlagen. Er will die Verfehlungen lediglich für ſein kran⸗ kes Kind begangen haben. Doch zeigt ſich, daß er Geld auch für andere„Liebhabereien“ verbrauchte. 1 Marbarg, 27. Jan.(Myſteriöſes Anglückeines Reiſenden.) Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde der 40jährige Reiſende Moog von hier in die chirurgiſche Klinik eingeliefert. Moog war mit ſeinem Fahrrad auf einer Geſchäftsreiſe und befand ſich nach den ſeitherigen Feſtſtellungen abends im Dörfchen Dagobertshauſen weſtlich von Marburg. Von dort iſt er in Richtung Gladen— bach weiter gefahren, wo man ihn gegen 3 Ahr nachts auß der Straße mit einer klaffenden Schädelwunde beſinnungslos auffand. Sein Fahrrad ſtand neben ihm. Moog iſt bis jetzt noch nicht vernehmungsfähig. Man vermutet, daß er entweder von einem Auto überrannt und dann liegengelaſſen wurde, oder daß er unterwegs mit ſeinem Fahrrad ſtürzte und ſich dann mit ſeiner ſchweren Verletzung noch bis auf die Ortsſtraße von Gladenbach ſchlep⸗ pen konnte. Schöllenbach i. O., 27. Jan.(Ueberra⸗ ſchung im Kuhſtall.) Nicht wenig über⸗ raſcht war kürzlich der Landwirt Schwinn, als er frühmorgens den Stall betrat, um nach einer hochträchtigen Kuh zu ſehen. In der Nacht hatte die Kuh drei muntere Kälber ohne jede Hilfe zur Welt gebracht, die, zwar etwas lleiner als ſonſt ſind, aber ſonſt präch⸗ tig gedeihen. unübertroflen bei Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuf und Erxłcäl- tungskrankheiten. Stark harn- säurelöôsend.baltterientöõtendl Ab- solut unschädlich! Ein Versuch 0 überzeugt! ragen Sie Ihren Arzt. cee Sie fahnenflüchtig nennen, haben Sie ſchon recht. Und vielleicht würde ich meine perſönlichen Wünſche begraben, um da unten in dieſem zerriſſenen Lande zu helfen. Denn Sie können mir glauben— nun, Ihnen brauche ich ja laſſen, Fräulein Gerda. Ich bin da unten nicht mehr gern geſehen. Man boykottiert mich, Fräulein Gerda, man be— droht mich. Ehe die Wahlen die Leidenſchaften auf— peitſchen, werde ich fortgehen müſſen.“ „Und was werden Sie beginnen?“ Gerda fragte es erſchreckt. „Ich bin glücklicherweiſe unabhängig, Fräulein Gerda. Ich werde in der Schweiz leben; ich werde arbeiten, un— gehemmt durch die Tagesfron mich den großen allgemeinen Problemen hingeben können. Ich habe da allerhand Be— ziehungen zu Genf. Mein Leben, was Arbeit anbelangt, wird nicht unbefriedigend ſein. Aber Fräulein Gerda, auch der Mann lebt nicht ganz, wenn er nur die Arbeit hat. Wie mein Leben ſich ſonſt geſtalten wird, das ſteht bei der Zukunft. Das ſteht bei Ihnen, Fräulein Gerda. Ich dränge Sie nicht, ieh werde dieſen Punkt nicht mehr berühren, Gerda. Ich werde warten. Ob es kurze Zeit, ob es Jahre ſind. Wie Sie auch entſcheiden— ich behalte Sie lieb.“ Der Rechtsanwalt Lukaſchek ſtrich noch einmal ganz leiſe und zart über die ſchmale Hand des Mädchens und ging. Auf dem Bahnſteig vor Gerdas Abteil ſtand eine große Verſammlung. Da war der Landgerichtsrat Böhme mit Helga, in deren herbem Jungmädchengeſicht es wie von unterdrücktem Weinen zuckte. Krampfhaft hielt ſie die Hand von Frau Fabrilbeſitzer Plüddemann, die breit, ſicher und wohlwollend daſtand. Hinter ihr hatte in einem ſauberen Anzug, aus dem ſer ſchon wieder herausgewachſen war, verlegen und glückſelig, Stanek Poſten gefaßt. (Schluß folgt.) 12 Ebrenpunkte für die Opfer der Arbeit 1. Den Opfern der Arbeit iſt das Tragen eines beſonderen ſtaatlich geſchützten Abzeichens zur Pflicht zu machen. 2. Das anerkannte Arbeitsopferabzeichen wird unter eigenen Ehrenſchutz geſtellt. ö 3. Die Träger des Arbeitsopferabzeichens haben bei allen öffentlichen Veranſtaltungen Ehrenplätze zu bekommen. 4. Sie ſind bei allen öffentlichen Behörden und ſonſtigen Dienſtſtellen bevorzugt abzufertigen. Unfanveſchabigren, den Wirwen ver Werungmugten mit weroung; 11.55 Wetter; 12 Konzert; 13.15 Zeit, Wetter, Wie e 1 en die ihrer 180 170 Lokale Nachrichten, Programmänderungen; eiſtungsfähic icht zu; iſen. 10 littagskonzert; mittags t; Zei Hie Gleichſelung der Dpfer der Arbe mit den Wohl. Lendoirtſchaftstacheichen 18 Stunde der Maio; 20 Geiff fahrtsempfängern von ſeiten der Wohlfahrtsämter auf ins Heute; 22 Zeit, Wetter, Nachrichten; 22.20 Du mußt Grund der Richtſätze wird aufgehoben und verboten. wiſſen.../ 22.30 Lokale Nachrichten, Sport, Programm— Den im Dienſt der deutſchen Volkswirtſchaft und im änderungen; 22.45 Konzert.. 5 Dienſte um den Aufbau der wehrhaften Rüſtung er⸗ Sonntag, 28. Januar: 6.35 Hafenkonzert; 8.15 Zeit, grauten und verletzten Volksgenoſſen und ihren Hintere[ Nachrichten; 8.20 Wetter; 8.25 Leibesübungen; 8.45 Kath. bliebenen ſtehen in jeder Hinſicht dieſelben Ehrenrechte Morgenfeier; 9.30 Feierſtunde der Schaffenden; 10 Evang. zu, wie den Opfern des 19 0 119 dener, 10.45 Morgenfeier, ſchwäbiſcher Komponiſten, Alle Verkehrsunterne 1 8 1 Ibeling f 11.30 Bachlantate; 12 Mittagskonzert; 13 Kleines Kapitel 1 een dende tar iche Narlſſe n Führer des Geſamtverbandes deutſcher Arbeits— der Zeit; 13.15 Opernmuſik; 14.30 Zur grünen Woche, Hör⸗ Gatnierte 10 f f 0 opfer in der deutſchen Arbeitsfront e. V.[ bild, 15 Nachmittagskonzert; 16 Kaſperlſtunde; 17 Blas⸗ emmüte gewähren. 5 nuſik: 13 Der ſchwäbiſche B ri 1 Dam i„In allen Theatern, Konzerten, Lichtſpielhäuſern iſt für 5„ Nude der ce Baus, Krate und det e e 3.75 2.98 1.50 die Träger dieſes Abzeichens außer der Luſtbarkeits⸗ Bekannkmachung. a5 0 cee 905 Su 19.40 Sturm 38, V́ ns ſteuerbefreiung durch die Gemeinde ein weſentlicher ellle Veranſtaltungen„Kraft durch Freude“ dürfen nur deberſunde 1 Heede Kotte e 5 19 1 1 i i 1 0 und ein beſonderer Ehrenplatz ſicherzu- dann ſtattfinden, wenn ſie von mir vorher genehmigt ſind.] Tanzmusik, 24 Nachtmufit zert; 22.45 Schallplatten; zatarbige 5 2 au 5 1 ellen.. 5 Die Programme ſind im Entwurf mindeſtens 14 Tage vor 1 103 0 1 3 177.— aolde mit langem. 9 f 95 G i 1 7. In allen Schulen iſt monatlich auf die Verdienſte der[dem l unter genauer Kenntlichmachung der auftre— ga de ee e de nb e S erde 2 5 g b f 0 Opfer der Arbeit in geeigneter Form hinzuweiſen unde] tenden Schauſpieler und Kapellen mir vorzulegen. 17.45 Kur e 1 0 och. Börbüd 18.15 die deutſche 2 5 i 4 92* i 5 die Kinder ſind dazu zu erziehen, den Opfern der Arbeit gez. Willi Becker 70 Wü ſisc 8 30110 e e 49.15 Jugendſtunde: 18.30 ü 5 die gebührende Achtung zu erweiſen. e 10 11 g eee eee lyriſches Monodrama von Berlioz: In allen Behörden, die ſich unmittelbar mit der Ver⸗ Bezirksleiter der Deutſchen Arbeits- 21.20 Meier Helmbrecht, Sittenbild bäueriſchen Lebens; 22.45 ſorgung der Opfer der Arbeit befaſſen, ſind im unmit⸗ Suter telbaren Verkehr mit den Arbeitsopfern nur ſolche 1 8 Jront für Heſſen und Heſſen-Naſſau Fremdenverkehr tut not, Vortrag; 23 Tanzmuſik; 24 Nacht⸗ Aerzte und Beamte zu verwenden, die die erforderliche 2„ Dienstag, 30. Januar: 10.10, Schulfunk; 10.40 Vor einem Achkung vor den Opfern der Arbeit 0 0 im 5 Rundfunk⸗Programme eee ,, reiften Alter ſind und über die erforderliche Erfahrung Stuttgart-Mühlacker(Südfunk). deu 18.30 Italieniſch, 20 Vortrag des Reichsbundes für in der Betreuung der Opfer der Arbeit verfügen. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: Göltede 80 der e Bach⸗Konzert; 23 dente „Zu den Ehrenämtern als Beiſitzer in den Spruchkam⸗[s Morgenruf; 6.05 Frühkonzert; 6.30 Leibesübungen 1) 6.48 der Kampf. 23.90 Der Ring um das Land, Gedanken aus inventut- iüge e unsere 48e Lokales Gedenktage 27. Januar 1756 Der Komponiſt Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg geboren. N 1859 Wilhelm II., ehemaliger Deutſcher Kai⸗ ſer, in Berlin geboren. Prot. und kath.: Johannes Chryſoſtomos 28. Januar 814 Kaiſer Karl der Große zu Aachen geſt. 1521 Eröffnung des Reichstags zu Worms. 841 Der Afrikaforſcher Henry Morton Stan— lley bei Denbigh in Wales geboren. 1871 Uebergabe von Paris. achutz der Familie Die Familie iſt die Quelle des Segens und Unſegens der Völker. * U Luther(Tiſchreden). Die Wahrheit dieſes Lutherwortes konnten wir an unſerem eigenen Volke in der Nach- lriegszeit erleben, wo ſich der allmähliche Ver— ſall des Familienlebens in weiten Kreiſen zum Unſegen der Geſamtheit offenbarte, denn die Familie iſt zwar die kleinſte, zugleich aber duch wichtigſte Einheit des nationalen Gemeinſchaftslehens. Ohne die Familie gibt es keine Vaterlandsliebe und keine Mutter— Uebe, löſen ſich alle die zarten und doch ſo ſtar— ken Bande, die die Menſchen untereinander verknüpfen und ſie erſt zu einer wahren, gro—⸗ zen Gemeinſchaft zuſammenſchweißen. Die Welt wird öde und leer, ſittliche Werte und neue Kräfte von höchſter ſtaatlicher und volklicher Bedeutung gehen verloren, ſobald die Familie Den Menſchen keinen Halt mehr gewährt, zu einem Begriff ohne Inhalt wird. er ion!; g 188 175 Natior 4 alksimus belrachtet es ul⸗ alſie feine vornehmſten Aufgaben, die Fa⸗ milie und ihre ſittlichen Werte zu erhalten. Maindeſtens acht Millionen deutſche Kinder wachſen in den Familien der Erwerbslosen heran. Das Winterhilfswerk hat die Aufgabe, dieſen Kindern die Familie zu erhalten, denn jede Familie iſt eine Feſtung gegen den Bol⸗ ſchewismus. Der Winter iſt aber noch nicht vorüber; werdet daher nicht müde im Opfern für das große Liebeswerk echter Volksgemein⸗ ſchaft und ſchützt ſo das teure Gut: die Fa— milie. * Zur Mondfinsternis am 30. Januar. Die einzige in dieſem Jahr ſichtbare Finſter⸗ nis iſt die am 30. Januar in den Abendſtun⸗ den ſichtbare teilweiſe Mondverfinſterung. Um 17.02 Uhr tritt der Mond in den Kernſchatten⸗ kegel der Erde ein; ſichtbar iſt dies allerdings in Südweſtdeutſchland leider noch nicht, da oer Mond(bei ebenem Hortzont) erſt etwa 17.15 Uhr aufgeht; er iſt alſo ſchon etwas und zwar an ſeinem ſüdöſtlichen Rand verfinſtert. Der Schatten nimmt dann weiter zu bis 17.43 Uhr, wo der Betrag der größten Verfinſterung erreicht iſt, der allerdings nur etwas mehr als ein Zehntel des Monddurchmeſſers ausmacht; dann nimmt die Verfinſterung ab und um 18.24 Uhr tritt der Mond aus dem Kern⸗ ſchatten der Erde wieder aus. „ Zuwendungen an die SA. ſind erb⸗ ſchaftsſteuerfrei. Der Reichsfinanzminiſter weiſt in einem Runderlaß darauf hin, daß Zuwen⸗ dungen jeder Art an die SA. als Zuwendun⸗ gen gelten, die ausſchließlich Zwecken des Rei⸗ ches dienen. Sie ſind daher von der Erbſchafts⸗ und Schenkungsſteuer befreit. Vorausſetzung iſt dabei, daß der einzelnen Zuwendung keine beſondere Zweckbeſtimmung beigefügt iſt oder nur ſolche Zweckbeſtimmungen beigefügt ſind, die die ausſchließliche Verwendung des zuge⸗ wendeten Vermögens zu Zwecken der SA ſicherſtellen. Amo 5 0 K: 2 3 4 5 können Sic zugreifen in unserem eee i Lesen Sie die erste Liste unserer preis- ermäßigten Waren. Denken Sie dabei an unsere bewährten Qualitäten u. Kommen Sie selbst, um sich die vielen, erstaunlich Lünstigen Waren aus nächster Nähe zu betrachten. Herren-Sport-Anzüge zum Teil reine Wolle, Herren-Straßen-Anzüge tragfähige Qualitat 1 Winter-Mäntel zum Teil reine Wolle Gabardine-Mäntel diverse Farben, reine Wolle Batist-Regen-Maà etwas angestaub 5 Arbeits-Hosen staunend billig „„ Knaben- Anzüge— Knaben-Mäntel jim Preise besonders herabgesetzt Mannheim F 7, 1(Oreitestr.) Hitler ſchafft Arbeit Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen im Nßeßn⸗ Main⸗Gebiet. 1. Verbeſſerung der Abfluß ⸗und Verkehrsver⸗ hältniſſe in Borken mit 9000 Tageweerken: Erweiterung von Gemeindewaſſerleitungen und Kanaliſations- und Entwäſſerungsanlagen in Limburg mit 4200 Tagewerken; Regulierung der Selz, Gemeinde Bechtolsheim mit 2900 Tagewerken; Ausführung von Waſſerleitungs⸗ bauten im Kreis Biedenkopf mit 9000 Tage⸗ werken; Inſtandſetzungsarbeiten an beſtehenden Gebäuden, Stadt Frankfurt am Main mit 8500 Tagewerken. 15 Fonntagsgedanlen Chriſtus wollte nicht Arzt des Leibes, ſon⸗ dern der Seele ſein. Er wollte die Menſchen nicht von leiblicher Not, ſondern von ſeeliſcher Not, von der Not der Sünde erlöſen. Dazu war Chriſtus in die Welt gekommen, damit wir Menſchen wieder das Leben in Gott haben und ſomit wieder Anteil an einem ewigen Leben. Chriſtus iſt gekommen, um uns zu erlöſen durch ſein Leiden und Kreuz, um uns zu Kindern Gottes zu machen und ſomit zi Erben des Himmels. Um unſerer Erlöfung willen führte Jeſus Weg von der Krippe zum Kreuz, von Bethlehem nach Golgatha. Dieſen Weg ſollen wir nach Weihnachten in der Liturgie des Kirchenjahres geiſtig mitwan⸗ dern, um uns aufs neue wieder ergreifen zu laſſen von der alles überragenden Liebe Chri⸗ ſti, um wieder inne zu werden der Breite und Länge, der Höhe und Tiefe der Liebe 0 Chriſti, die alles Erkennen überſteigt, und dadurch ganz von Gott erfüllt zu werde'g. (Epheſ. 3; 18 bis 19.) Aber es genügt nicht ein bloßes liturgi⸗ ſches Ergriffenſein. Nachdem wir uns Kraft getrunken haben an der Quelle des Gebetes, muß die Arbeit im Gottesxreich der Seele ein⸗ ſetzen, muß der Kampf geführt werden ge⸗ gen die Feinde unſeres Heils. Wir wurden nicht aus eigener Kraft erlöſt, wir werden auch nicht durch eigene Kraft ſelig werden. Ehriſtus iſt es, der das Erlöſungswerk in uns begonnen und auch vollenden wird. Aber W verzichtet nicht auf unſere Mitar⸗ beit. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Zinsser⸗Knoblauchsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſunde Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm⸗, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit⸗ igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3.—, Verſuchsflaſche nur Mk. 1.—. Geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapſeln und Knoblauch ⸗ Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co.“ 8. Leiprig F 4 7—„ 2 7 0„ I fait. 04 9 1 141 322 mern der Oberverſicherungsämter ſind nur die Arbeits- Leibesübungen II; 7 Jeit, Frühmeldungen; 7.10 Wetter; 7.15 der Kampfzeit: 24 Von deutſcher Seele. opfer heranzuziehen. Morgenkonzert; 8.15 Waſſerſtandsmeldungen; 8.20 Gymnaſtik 10. Den noch Arbeitsunfähigen der Opfer der Arbeit, den J der Frau: 8.40 Frauenfunk; 10 Nachrichten; 11.25 Funk⸗ Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846. Heute Samstag Abend 9 Uhr Singſtunde. Sonntag nachm. 1 Uhr Jahresverſammlung wozu alle Mit- glieder und Ehrenmitglieder eingeladen ſind. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. Heute abend 8¾x Uhr Sing- ſtunde. Keiner fehle! Maskenball am 10. Februar 1934. Der Vorſitzende. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. Morgen Sonntag, den 28. Januar nachmit— tags punkt 3 Uhr findet im Lokal zur Sonne bei Kamerad Peter Buſalt unſere diesjährige Hauptverſammlung ſtatt, wozu alle Kameraden höflichſt eingeladen werden. Der Führer. Radfahrer-Verein Eintracht.(Mitglied des deutſch. Radf. Verb.) Morgen Sonntag 3 Uhr im Vereinslokal Fürſt Alexander Mitglieder⸗ Verſammlung. Vollz. Beteiligung dringend erwünſcht. Der Vereinsführer. J. K. Viernheim. Sonntag, 28. Januar in Hemsbach Meiſterſchaftsentſcheidungsſpiel gegen Fußballverein Hemsbach. Abfahrt: 2. Mannſch. 11 Uhr, 1 Mannſch. 1 Uhr (Auto ab Drehſcheibe.) An alle Freunde und l Anhänger ergeht die Bitte, unſere 1. Elf bei 1 ihrem ſchweren Gaug zu begleiten. Fahrge— legenheit: 11½ Uhr(gelbe Fahrkarten), 1 Uhr(nur die grünen Fahrkarten), alles ab Drehſcheibe zu 40 Pfg. Bei Franz Hofmann ſind noch Karten zu haben.(Näheres ſiehe 5 3¾ Uhr. Der Sportleiter. 8. eee, ee,* dee ac ee, fur Sportkleider, Ha Schlafanzüge jetzt Meter n erben lier 4 ue, pfeil, 5 ee e, ene ec en un un une jjů Craquelé- Streifen Kunstseide mi 0 5 N 2 n es er 5 Einf arb. Kleider stoffe lungen a N us- und 130 em breit, reine Wolle dischen Farben, f. Kleider u. Complets jetzt Mtr. RN N c. 9 i N 0 i 8 5 a 8 7 l 1 0 0 Schaukaſten). Samstag auf unſerem Stadion 05 reisseig, gute 0 5 N Fantas Ir avels Qual. in Schi 8001 jeiti jelen b 15 ö f a Schü. J. K.— Amicitia um een bastelllarb 5 preit. 8 0 lerverbandsſpiel 7 0 9 del 5 aeg Tae Seen 0 0 en schönen Farb. jetzt Mtr. ellungen für sportl. 1 Medizinalverband Viernheim. Sonntag, den 28. Januar, nachmittags 3 Uhr, findet im „Grünen Laub“(Matth. Traeger) unſere dies- Kleider un 5 1 2 f S. jährige General-Verſammlung ſtatt. Tages- om breit, nete ce. 3e 5 N AN ordnung: 1. Abrechnung, 2. Anträge, 3. Wahl astellfarben fü 1 it 9 chnung, ge, 15 kleldder und de 14⁰ em reit, in engl. des Vorſtandes und Beſchwerde-Ausſchuß, 4. Verſchiedenes. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. Der Vorſtand. Sportprogramm für Sonntag, den 28. Jan.: Heute Samstag 3.45 Uhr Schülerverbands⸗ ſpiel gegen DK.— Amieitia auf dem DI K. Stadion. Sonntag vormittag Verbandsſpiel der 4. Mannſchaft gegen 08 Mannheim in Mannheim. Abfahrt per Rad 8 Uhr am 5 Lokal. ⅝ 1 Uhr 2. Mannſchaft gegen Fried- 5 Holnsgidgn an ßesuchten g gute, rein“ a 155 e Qual., ir. jetzt Mtr. g Maste für 1 9 0 as-Mäntel u. Jag leider„„ etzt Mtr. adeorgeties- 1 u. Sentasde-Nle ca. 130 m breit. besond. scnöne aperte Stolle für n 5 105 esche Kleider u. Com- vie bet.. a. 95 om brei „ gle t m. N 8 richsfeld. Abfahrt per Auto um 11 Uhr am 1 weichtiteg. Gees 2 Flamis Lokal. ½3 Uhr entſcheidendes Meiſterſchafts- ſpiel der 1. Mannſchaft gegen Friedrichsfeld. Abfahrt ¾1 Uhr per Auto ab Lokal. Mit dem Auko um 11 Uhr können 5, um ¼1 Uhr 15 Perſonen mitfahren. Fahrpreis 50 Pfg. Die Fahrkarten können bei Herrn Matth. Kiß, Friedrichſtraße gelöſt werden. Wir bitten unſere geſchätzten Sportfreunde unſere Mann⸗ ſchaft zahlreich zu begleiten. Der Vorſtand. Sie erhalten wenn Sie Ihre Beſtellung für Februar ſofort aufgeben, unſere Zeitung bis Ende dieſen Monats koſtenlos! In marine und de webe, nur Ca. 05 om breit, auf guter Schwarz in gparter 7 are, in jetzt Mtr. 5 e r Kleider Musterung, ſu 8 und Kasaks jetzt Meter ma-Flan 1 0 i önen Streiten rag ange Ouelitst jetzt Mtr. — emden. 50 peline, in hübsch. Streſtenn e 0 And guten Qual. jetz 1 qqie guube uff Joga lage ene, 5.7% facaclep log. 10 Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme beim Hin— ſcheiden unſeres lieben Bruders, Schwagers und Onkels Adolf Bugert Werkobermeister i. R. ſagen wir Allen unſeren tiefgefühlten Dank. Beſonderen Dank der Hochw. Geiſtlichkeit, dem Deut— ſchen Werkmeiſterverband für den ehrenden Nachruf und Kranzniederlegung, der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, und Herrn Dr. Rudloff für die im Namen der Betriebsleitung der J. G.-Farbeninduſtrie A. G. Bitter— feld erfolgte Kranzniederlegung und die in überaus inniger Weiſe gehaltenen Abſchiedsworte. Viernheim, den 26. Januar 1934. Familie Josef Effler Witwe Familie Jakob Bugert. mKarpfen Morgen Sonntag närr. Mappenapen zum Abſchied des ſeit— . herigen Wirtes. Es ladet nochm alle ein Der Wirt. Schreib- maschinen Reparaturen, Reinigungen,, Zubehör eto. so preiswerte Sachen und Schpeilbmasoh.-Aybelen, dabei doch schön, finden Vervielfältigungen. 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