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Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Dor irt Faſchings königin wird geſucht! Für die Faſchings ſaiſon 1933/34 wird am Samstag, den 3. Februar beim Maskenball der Karnevallsgeſellſchaft C d. G. die ſchönſte Maske zur Faſchingskönigin erklärt werden. Dieſe Faſchingskönigin wird am Sonntag, den 10. Februar im Auto in Begleitung der Prinzengarde des Elferrats ſowie des ganzen Hofſtaates durch die Straßen Viernheims gefahren werden. Auf zum Maskenball des C. d. G. der ein richtiges Volksfeſt auf der Büchelſpitz ſein wird. Ueberra⸗ ſchungen für Alt und Jung. Flotte Muſik. Kurz und gut ein Masken⸗ ball wie ihn Viernheim noch nicht geſehen hat. Beginn des Maskenballes am Samstag, den 3. Februar abends 8,11 Uhr. Parole: Auf in den Karpfen. Ahoi! Vereins⸗Anzeiger Geſangverein„Flora“. Die Sänger verſammeln ſich heute abend punkt 6 Uhr im Lokal zum Storchen zwecks Teilnahme an der Gedenkſtunde Freitag abend ½9 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus zum Rheingold bei Mitglied Lantz. Samstag abend ½9 Uhr ordl. Hauptverſamm⸗ lung im Lokal zu Storchen. Hierzu lade ich alle aktiven und paſſiven Mitglieder freund; lichſt ein. Der Vorſitzende. Sänger⸗Einheit. die Sänger reſtlos im Lokal verſammelt. Zöller, Vorſ. Turnverein von 1893 E. V.(Hoferſpiel) Die heutige Probe fällt aus. 1. und 2. Akt Freitag abend 8 ¼ Uhr. Die Leitung. är⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim Heute Dienstag, den 30. Jan, 1934, abends 6 7¼ Uhr beteiligt ſich der Verein an der nationalen Kundgebung am Rathaus. An- treten ſämtlicher Kameraden, um — 6 Uhr im Vereinslokal zur Sonne bei Kamerad Peter Buſalt. abzeichen ⸗ſind anzulegen. Heil Hitler. Der Führer. & NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). N S DA P., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗Einteilung: N. S. B.O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7-9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7-9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Die Gedenkſtunde heute Dienstag Abend findet bereits um ¼7 Uhr vor dem Rathaus ſtatt.— Die Parteimitglieder und die Mit⸗ glieder aller Unterformationen verſammeln ſich pünklich 6¼ Uhr am Rathaus. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle ſowie die Viernheimer Sängerſchaft ſtehen ebenfallsſpünkt⸗ lich und vollzählig zur angegebenen Zeit am Rathaus zur Verfügung. Die geſamte Einwohnerſchaft laden wir hierzu herzlichſt ein. NS.⸗Frauenſchaft verſammelt ſich um 6/ Uhr am Rathaus. NS.-Bauernſchaft verſammelt ſich um 6 Uhr am„Löwen“. BM verſammelt ſich um 6 Uhr an v. Schillerſchule Singchor— NS.⸗Frauenſchaft und B D. M. Mittwoch abend ½8 Uhr Singſtunde im Cen- tral⸗Kinv(Schulſtraße). Ich erwarte pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Mitgliederverſammlung der NSDAP Am kommenden Mittwoch, den 31. Januar, findet im Gaſthaus zum Fürſt Alexander, pünkt⸗ lich abends 1/9 Uhr, unſere diesmonatliche Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt. In dieſer Mitglieder- verſammlung wird ein Jahresüberblick gegeben; die neueingetroffenen Mitgliederkarten gelangen zur Ausgabe und gleichzeitig iſt mit der Ver⸗ ſammlung ein Schulungsabend verbunden. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen der geſamten Parteigenoſſenſchaft, insbeſondere der Pg., die verpflichtet werden, und möglichſt vollzähliges Erſcheinen der Mitgl. aller Unterformationen. Blockwarte melden wie vorgeſchrieben. Heil Hitler! gez. Franzke. Ogruf. Achtung, Blockwarte! Soweit noch nicht geſchehen(Block 1, 2 und 7) muß Abrech⸗ nung bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr er⸗ folgen. Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart. N. S. B. O.— und deutſche Arbeitsfront! Die NS und die Deutſche Arbeitsfront be⸗ teiligt ſich geſchloſſen an der„Gedenkſtunde für den Tag der nationalen Erhebung“. Alle Mit⸗ glieder der NS BO und der Deutſchen Arbeits- front treten daher am 30. Januar 1934 abends 8 Uhr am Gaſthaus zum„Fürſt Alexander“ an. Das Erſcheinen iſt für alle Pflicht. Heil Hitler! „Der Sieg des Glaubens“ ein Film aller Deutſchen. Nur noch wenige Tage— und auch Viern⸗ heim erlebt im Film ein geweihtes Feſtſpiel von dem erſten großen Abſchnitt deutſcher Beſinnung, den„Sieg des Glaubens“. Mit unendlicher Liebe und Mühe haben hier Leni Riefenſtahl und ihre bekannten Mitarbeiter ein Werk ge⸗ ſchaffen, das unvergängkich bleiben wird. Ein Jahrzehnt lang haben unſer Führer und ſeine Getreuen trotz erſchütternder Fehlſchläge und abgrundtiefen Haſſes den Glauben gepredigt an Deutſchlands Erwachen, an Deutſchlands Kraft und Zukunft, bis ihnen die Ereigniſſe recht gaben, und unſer Reichspräſident die Macht des Staates Adolf Hitler anvertraute. Ihr Glauben hatte geſiegt, und ſeine Krönung fand dieſer Sieg in dem Reichsparteitag zu Nürnberg. Hunderttauſende deutſcher Nationalſozialiſten aus allen deutſchen Gauen ſtrömten zuſammen in Nürnbergs Mauern, um unſerem Führer zu danken, ihm weiter Treue zu geloben und aller Welt zu zeigen, daß Führer und Volk eins ſind. Darum ihr lieben deutſchen Eltern, nehmt das kleine Opfer auf euch und ſchickt eure Kinder in dieſen Film, daß auch ihre jungen Seelen erfüllt werden von der Ahnung jenes großen Geſchehens und erflammt werden von dieſem Beiſpiel unverbrüchlicher Treue, wenn Hunderttauſende deutſcher Männer, Frauen und Kinder unſerem Führer zujubeln. Und ihr, deutſche Volksgenoſſen, laßt euch dieſe Gelegenheit nicht entgehen, den Wendepunkt der deutſchen Geſchichte im Film mitzuerleben und die Hingabe an unſer Volk in eurem Herzen zu wecken, damit ihr geſtärkt werdet für die Löſung der Aufgaben, die unſer noch harren. Und für euch, Parteigenoſſen, muß es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein, mit dabei ſein, wenn es gilt, den Führer zu ſehen, zu hören, ihm zu danken und teilnehmen an dem Treugelöbnis ſeiner Mitſtreiter. Wenn ihr auch ſelbſt Zeugen jener denkwürdigen Tage in Nürn⸗ ſein durftet, ſo wird euch der Film doch zu einem Erlebnis werden, weil er gerade die Brennpunkte des damaligen Geſchehens in einer Weiſe zuſammenfaßt, daß er uns einen gewalti⸗ gen Eindruck deutſcher Vaterlandsliebe un glühender Begeiſterung für Führer und Voll verſchafft, wie es für den einzelnen Teilnehme einfach unmöglich war. den„Sieg des Glaubens“! Heil Hitler! Der Ortsgruppenfilmwart. Auen mmmnnnennnummmmnmmunnmmnmn, Hitlerjugend. Heute Abend punkt 6 Uhr Ge⸗ 1 5 ſolgſchaft 3 im Kaiserhof* Der Führer: K. Froſchauer nnmmmummmmummumnunmunumwnmuinmmunummnunme CCC A ple Sfueau anf pne ng LA Viernhe (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. — Heute abend 6¼ Uhr ſind g Nächſte Probe für Vereins⸗ Darum: Alles in Nummer 26 Eine denkwürdige Berlin, 31. Januar. Der Reichstag nahm am Dienstag nach Entgegennahme der Regierungserklärung, für die das Haus dem Führer mit langan⸗ hallenden begeiſterten Kundgebungen dankke, das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches in allen drei Leſungen und in der ſich an⸗ schließenden Schlußabſtimmung einſtim⸗ mig an. Die Verabſchiedung des Geſetzes durch den Keichskag löſte erneut im ganzen Hauſe ſtürmiſche Kundgebungen für den Führer aus. der Wortlaut des Geſetzes Das Geſetz, das zu Beginn der Sitzung von der nationalſozialiſtiſchen Fraktion als Antrag eingebracht worden war, hat folgenden Wortlaut: Die Volksabſtimmung und die Reichstagswahl vom 12. November 1933 haben bewieſen, daß das deutſche Volk über alle innenpolitiſchen Grenzen und Gegenſätze hinweg zu einer unlöslichen, inneren Ein⸗ heit verſchmolzen iſt. Der Reichstag hat da⸗ her einſtimmig das folgende Geſetz beſchloſ— ſen, das mit einmütiger Zuſtimmung des Reichsrates hiermit verkündet wird, nachdem feſtgeſtellt iſt, daß die Erforderniſſe verfaf⸗ ſungsändernder Geſetzgebung erfüllt ſind: Arkikel 1 Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben. Arkikel 2 Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über. die Landesregierungen unkerſtehen der Reichsregierung. Arkikel 3 Die Reichsſtatthalter unkerſtehen der Dienſtaufſicht des Reichsminiſters des In⸗ nern. Artikel 4 Die Reichsregierung kann neues Verfaſ⸗ ſungsrecht ſetzen. N Arkikel 5 Der Reichsminiſter des Innern erläßt die 15 Durchführung des Geſetzes erforderlichen echlsverordnungen und Verwalkungsvor⸗ ſchriflen. Arkikel 6 Dieſes Geſetz kritt mit dem Tage der Ver⸗ kündung in Kraft. Nach einſtimmiger Annahme dieſes Geſetz⸗ entwurfes dankte Präſident Göring dem Reichskanzler, der der Hort Deutſchlands ſei und bleiben müſſe. Mit einem dreifachen Sieg Heil ſchloß er darauf die Sitzung. Die geiſtert in den Ruf ein. Sie ſangen dann ge⸗ meinſam das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. der Verlauf der Sitzung Der Jahrestag der deutſchen Revolution erhielt eine beſondere politiſche Note durch den Zuſammentritt des Reichstags, der auf nachmittags 3 Uhr zur Entgegen nahme einer Erklärung der Reichsregierung einberufen worden war. Die Tagung fand wieder in der Kroll⸗ oper ſtatt, weil das Reichstagsgebäude noch nicht 1 iſt. Schon lange vor Sitzungs⸗ beginn hakte 1 eine große Menſchenmenge eingefunden. Sie hielt ſich hinter von der Po⸗ Uzei gezogenen Abſperrungslinien auf und harrte geduldig der Anfahrt des Führers und der großen Schar der Abgeordneten. In den unteren Räumen des Hauſes hatte die 0 5 1 5 erhoben ſich und ſtimmten be⸗ imer Anzeiger Viernheimer Zeitung (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen ⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim ittwoch, den 31. Januar 1934 verfaſſungsrechtliche Grundlage des Neichs SS.⸗Stabswache des Führers Aufſtsllung genommen. Nach und nach trafen die Reichs⸗ tagsmitglieder zu Wagen oder zu Fuß ein, herzlich begrüßt von der Menge. Der Sitzungsſaal bot das gewohnte Bild; über dem Präſidium das große rechteckige Hakenkreuz. In einigen Logen hatten ſich die Rundfunkbeamten und Tonfilmoperateure mit umfangreichen Gerät⸗ ſchaften eingerichtet. Die Abgeordneten wa⸗ ren faſt ausnahmslos in Uniform erſchie⸗ nen, und zwar überwog bei weitem das braune Ehrenkleid. Viele Abgeordneten trugen auch SS.-Uniform, dazwiſchen ſah man auch das Grau einzelner Arbeitsdienſt⸗ uniformen. Die Karten für die Zuhörer⸗ tribünen waren ſchon ſeit vielen Tagen vergriffen, die Tribünen ſelbſt daher dicht beſetzt. Görings Eröffnungsrede Gegen halb 4 Uhr erſcheint Präſident Gö⸗ ring. Er begrüßt das Haus und die Tribünen mit dem deutſchen Gruß. Alle Anweſenden erheben ſich zum Gegengruß. Als Adolf Sitler. bealeitet von dem ſtell⸗ verkretenden Parteiführer Rudolf Heß im Saale erſcheint, erheben ſich alle Anweſenden und begrüßen ihn mit erhobenen Händen. Der Führer dankt und nimmt ſeinen Platz als Reichskanzler ein. Präſident Göring erhebt ſich ſofort und eröffnet die Sitzung. Er wies auf die hiſtori⸗ ſche Bedeutung des 30. Januar hin, der ein Tag der entſcheidenden Wendung im Schickſal des deutſchen Volkes ſein und bleiben weroe. Das Volk habe dieſem Reichstage nur deshalb ſeine Stimme gegeben, weil es überzeugt war, daß jeder der erwählten Volksvertreter feſt und unerſchütterlich hinter dem Führer ſteht. Rückſichtslos werde dieſe Geſchloſſenheit vertei⸗ digt werden gegen jeden, der ſie von links oder rechts anzutaſten wagt. So wie jetzt nur ein Volk und ein Führer in Deutſchland vorhanden ſei, ſo werde es von jetzt ab auch nur eine Autorität geben, die Autorität des Reiches. Der Reichstagspräſident ſchloß un⸗ ter ſtürmiſchem Beifall ſeine Anſprache mit dem Treugelöbnis des Reichstages und des ganzen deutſchen Volkes für den Führer. Der Präſident erteilte dann dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler das Wort zur Abgabe der Regierungserklärung. Die Nede des Führers Rülblick auf Innen⸗ und Außenpolitik und neue Zielſetzung In ſeiner Rede vor dem verſammelten Reichstag führte Reichskanzler Adolf Hitler folgendes aus: Abgeordnete! Reichstages! Wenn wir heute rückblickend das Jahr 1933 der nationalſozialiſtiſchen Revolution nennen, dann wird dereinſt eine objektive Beurteilung ſeiner Ereigniſſe und Vorgänge dieſe Bezeich⸗ nung als gerechtfertigt in die Geſchichte unſe⸗ res Volkes übernehmen. Was ſich in dieſer kurzen Spanne Zeit vor unſer aller Augen vollzog, war noch am Vorabend des denkwür⸗ digen 30. Januar 1933 von der ſicher über⸗ wiegenden Mehrheit unſeres Volkes und ins⸗ beſondere den Trägern, Wortführern und Repräſentanten des früheren Zuſtandes als fanatiſche Utopie angeſehen und bezeichnet worden. Ein ſo wunderbares geſchichtliches Ereignis wäre aber auch wirklich undenkbar, wenn es den Befehl zu ſeinem Geſchehen nur dem Einfall irgendeines launiſchen Menſchen⸗ geiſtes oder gar dem Spiel des Zufalls zu verdanken gehabt hätte. Nein, Die Vor⸗ ausſetzungen für dieſen Vorgang haben ſich aus der Entwicklung langer Jahre zwangs— läufig gebildet und ergeben. Das Entweder— oder Seit dem Jahre 1930 konnte es nur mehr ein Entweder— Oder geben: Enkweder der Sieg fiel in e Fortſetzung der ange. bahnten Entwicklung dem Kommunismus zu, oder es gelang dem Nationalſozialismus noch in letzter Skunde, ſeinen inkernaliong- len Gegner zu bezwingen. Es bewies nut die Verſtändnisloſigkeit der bürgerlichen Welt für das Weſen dieſes Kampfes, da ſie noch vor 12 Monaten in Deutſchlan ernſtlich glaubte, aus dieſem vom äußerſten Vernichlungswillen erfüllten Ringen zweier Männer des Deutſchen Weltanſchauungen mileinander am Ende ſelbſt als ſtiller Neutraler ſiegreich hervor gehen zu können. N Aus den Kämpfen aber erwuchs die uner⸗ ſchülterliche Garde der nakionalſozialiſtiſchen Revolution, die Millionenſchar der poliliſchen Organiſalion der Parkei, die SA. und SS. Ihnen allen verdankt das doutſche Nalk feine Befreiung aus einem Wahnſinn, der, wäre ihm der Sieg zugefallen, nicht nur 7 Millio- nen in der Erwerbsloſigkeit erhalten, ſondern bald 30 Millionen dem Verhungern ausge- liefert häkte. Die wahnwitzigen politiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Laſten des Vertrages von Verſail⸗ les haben das Vertrauen des deutſchen Vol⸗ kes in jede inſtanzielle Gerechtigkeit dieſer Welt gründlich zerſtört.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Bei vielen Millionen anderen Men⸗ ſchen wurden aber dadurch zwangsläufig Gefühle des Haſſes gegen eine Weltordnung überhaupt geſchürt, in der die dauernde Dif⸗ famierung eines großen Volkes einfach des⸗ halb möglich ſein ſoll, weil es einmal das Unglück hatte, in einem ihm aufgezwungenen Krieg nach heroiſchem Widerſtand zu unter— liegen. Ohne weiteres erkannten die Drahtzieher der kommuniſtiſchen Revolution die unerhör⸗ ten Möglichkeiten, die ſich aus dieſem Vor- trag und ſeinen praktiſchen Auswirkungen für die Revolukionierung des deutſchen Vol⸗ kes ergaben. Die Welk aber ſchien nicht zu be⸗ merken, daß, während ſie verblendet auf der buchſtabenmäßigen Erfüllung unbegreiflicher, ja geradezu koller Unmöglichkeiten beſtand, ſich in Deutſchland eine Entwicklung vollzog, die als Auflakt zur kommuniſtiſchen Welk ⸗ revolution den ſogenannken Siegermächten in kurzer Zeit anſtelle eines nußbringenden Vertragsſklaven einen peſtkranken Bazillen⸗- trüger vorſtellen mußte(Beifall). 50 hat die nakionalſozialiſtiſche Bewegung nichk nur ge- genüber dem deutſchen Volk, ſondern auch gegenüber der enropäiſchen und außzereuro- päiſchen Umwelk ſich ein Verdienſt erwor⸗ ben, mit dem ſie durch ihren Sieg eine Enk⸗ wicklung verhinderte, die den letzten Hoffnun⸗ gen auf eine heilung der Leiden unſerer Zeit anſonſten endgültig den Todes ſtoßz haben würde. Der neue Geſellſchaftsvertrag Angeſichts dieſer Tatſache eines drohenden völligen Zuſammenbruches ergaben ſich von ſelbſt Aufgaben von einer wahrhaft geſchicht⸗ lichen Größe. Der vom Zerfall bedrohte dung der gegeben 515 Jahrgang Neuaufbau des Reichs Reichstagsſitzung— Der Führer zieht die volitiſche Jahresbilanz— Eine neue Volkskörper mußte durch einen neuen Ge— ſellſchaftsvertrag die Vorausſetzung zur Bil⸗ dung einer neuen Gemeinſchaft erhalten. Die Grundtheſen dieſes Vertrages aber konnten nur gefunden werden in jenen ewigen Ge— ſetzen, die dem aufbauenden Leben zu Grun⸗ de liegen. In klarer Eindringlichkeit mußte man über alles Nebenſächliche die Bedeutung der völkiſchen Subſtanz an ſich und ihrer Erhaltung ſtellen. Der Wille der Erhaltung dieſer Subſtanz aber muß jenen geeigneten Ausdruck finden, der als Volkswille ſichtbar und lebendig in Erſcheinung tritt und prak⸗ tiſch auch wirkſam wird. Deutſchland und die Welt Der nationalſozialiſtiſche Raſſegedanke und die ihm zu Grunde liegende Raſſenerkennt⸗ nis führt nicht zu einer Geringſchätzung oder Minderbewertung anderer Völker, ſondern vielmehr zur Erkenntnis der geſtellten Aufgabe einer allein zweckmäßigen Lebensgebarung und Lebensforterhaltung des eigenen Volkes.(Bei⸗ fall.) Er führt damit zwangsläufig zu einer natürlichen Reſpektierung des Lebens und des Weſens anderer Völker. Er erlöſt damit die außenpolitiſchen Handlungen von jenen Ver⸗ ſuchen, fremde Menſchen zu unterwerfen, um ſie regieren zu können, oder um ſie gar als eine reine Zahlenmaſſe durch ſprachlichen Zwang dem eigenen Volle einzuverleiben. Dieſer neue Gedanke verpflichtet zu einer ebenſo großen und fanatiſchen Hingabe an das Leben und damit an die Ehre und Freiheit des eigenen Volkes, wie zur Achtung der Ehre und Freiheit anderer. Dieſer Gedanke kann daher eine weſentlich beſſere Baſis abgeben für das Streben nach einer wahren Befrie— Welt, als die rein machtmäßig gedachte und vorgenommene Sortierung der Nationen in Sieger und Beſiegte, in Berech— tigte und rechtlos Unterworfene. Aus einer ſolchen inneren Revolutionierung des Denkens des Volles kann aber auch auf der einen Seite die autoritäre Entſchloſſenheit und das inſtinktſichere Vertrauen lommen als Vorausſetzung zur Behebung der wirtſchaft⸗ lichen Rot. Und wir ſind eutſchloſſen, vor der Löſung dieſer Aufgabe nicht zurückzuweichen, ſondern ſie anzufaſſen. Der Reichskanzler erinnerte dann daran, wie er am 30. Januar vor einem Jahre vom Generalfeldmarſchall und Reichspräſidenten von Hindenburg mit der Bildung und Führung der Reichsregierung betraut, mit nur zwei Mi⸗ niſtern in einem ihm perſönlich und der Bewe— gung zunächſt fremd gegenüberſtehenden Kabi— nett vor die Nation trat, ſich aber nur immer als Vertreter und Kämpfer ſeines Volkes ge— fühlt habe. Ich darf mit Stolz bekennen, daß, ſo wie die Nationalſozialiſtiſche Partei aus⸗ ſchließlich ihre Wurzeln im Volke hatte, wir auch als Regierung niemals anders dachten als im Volk, mit dem Volk und für das Volk. (Lebhafter Beifall und Bravorufe). In einem Jahr der nationalſozialiſtiſchen Revolution haben wir die Parteien geſtürzt. Wir haben ſie beſeitigt und ausgelöſcht aus unſerem deutſchen Volk.(Stürmiſcher Beifall, Bravorufe, Händeklatſchen). Siegreich hat ſich in dieſem Jahre über den Trümmern dieſer verſunkenen Welt erhoben die Kraft des Le⸗ bens unſeres Volkes.(Erneuter ſtürmiſcher Bei⸗ fall.) Was bedeuten alle geſetzgeberiſchen Maß⸗ nahmen von Jahrzehnten gegenüber der ge⸗ waltigen einzigen Tatſache? Man hat früher neue Regierungen gebildet, ſeit einem Jahr aber ſchmieden wir an einem neuen Volk. (Jubelnder Beifall). And ſo, wie wir die Erſcheinungen der politiſchen Zetſetzung un⸗ ſeres Volles überwunden haben, nahmen wir ſchon in dieſem Jahre den Kampf auf gegen die Erſcheinungen des wirtſchaftlichen Zerfalls. Der Führer ſprach dann im Einzelnen über die nun im Großen abgeſchloſſene Geſetzge⸗ bung zur Niederlegung der Grundzüge eines Zuſtandes, in dem anſtelle des Fauſtrechtes des wirtſchaftlich Stärkeren die höheren In⸗ tereſſen der Gemeinſchaft aller ſchaffenden Menſchen ausſchlaggebend treten werden. Zu den Fragen der Kirchen und chriſtlichen Konfeſſionen erklärte der Kanzler u. a.: In⸗ dem der nationalſozialiſtiſche Staat in dieſem Jahre der Stärke der chriſtlichen Bekenntniſſe ſeine Achtung erwieſen hat, erwartet er die⸗ ſelbe Achtung der Bekenntniſſe vor der Stärke des nationalſozialiſtiſchen Staates!(Jubelnder, ſich immer wiederholender Beifall.) Keine Diskuſſion über die Staatsform Die Nationalſozialiſtiſche Partei hat fer— ner von allem Anfang an nur die Vedingun— gen anerkannt, die ſich, ſachlich geſehen, aus den Lebenserforderniſſen des deutſchen Vol— kes ableiten. Sie kann daher heute unter kei— nen Umſtänden vergangene dynaſtiſche. In— tereſſen und die Ergebniſſe der Politik dieſer Intereſſen als für alle Zukunft zu reſpektie— rende Verpflichtungen des deutſchen Volkes und ſeiner Organiſationen des ſtaatlichen Lebens anerkennen. Die deutſchen Stämme ſind gottgewollte Bauſteine unſeres Volkes. Die politiſchen Gebilde der Einzelſtaaten aber ſind Ergebniſſe eines zum Teil guten, zum Teil ſehr ſchlechten Handelns von Menſchen vergangener Zeiten. Sie ſind Menſchenwerk und daher vergänglich. Auch wenn ſich die Hausmachtpolitik ſchlummernder Stammes— eigenſchaften bediente, hat ſie damit die Stümme nahezu immer, im Großen geſehen, zu einer entwürdigenden Bedeutungsloſigkeit verdammt. Der Nationalſozialismus ſtellt dieſen Prinzipien einer nur fürſtlichen Haus— machtpolitik gegenüber das Prinzip der Er— haltung des deutſchen Volkes auf. „Ich möchte daher an dieſer Stelle Proteſt einlegen gegen die erneut verkrelene Theſe, dasz Deukſchland nur wieder glücklich ſein könne unter ſeinen angeſtammken Bundes- fürſten. Beifall.) Nein! Ein Volk ſind wir und in einem Reiche wollen wir leben! Wir haben daher in dieſem Jahre bewußt die Autorifät des Reiches und die Aukorität der Regierung jenen gegen- über durchgeſetzt, die als ſchwächliche Nach⸗ fahren und Erben der Polikik der Vergangen- heit glaubten, auch dem nakionalſozialiſtiſchen Staat ihren kradikionellen Widerſtand ſagen zu können.(Beifall und Bravorufe.) Bei aller Würdigung der Werte der Mon- archie, bei aller Ehrerbietung vor den wirk- lich großen gaiſern und Königen unſerer deutſchen Geſchichte, ſteht die Frage der end⸗ gültigen Geſtaltun Deulſchen Reiches kuſſion. Wie immer auch die Nation und ihre Führer dereinſt die Entſcheidung treffen mögen, eines ſollen ſie nie vergeſſen: Wer Deutſchlands letzte Spitze verkörpert, erhält ſeine Berufung durch das deutſche Volk und iſt ihm allein ausſchließlich verpflichtet! (Stürmiſcher, jubelnder Beifall.) Ich ſelbſt fühle mich nur als Beauftragter der Nation zur Durchführung jener Reformen, die es ihm einſt ermöglichen werden, die letzte Entſchei— dung über die endgültige Verfaſſung des Reiches zu treffen. Das ganze Volk hilft Der Führer gab dann einen Ueberblick über die bisher geleiſtete und in Angriff genom— mene Reform- und Aufbauarbeit auf allen Gebieten. a In einem Viertel der Zeit, die ich mir vor der Märzwahl ausbedungen hatte, ſind ein Drittel der Erwerbsloſen wieder in eine nütz⸗ liche Tätigkeit zurückgeführt worden. Man— der Skaatsform des eule außer jeder Dis- cher Gegner glaubt den Ruhm unſerer Arbeit ſchmälern zu müſſen durch die Bemerkung, daß ja das ganze Volk dabei mitgeholfen habe. Jawohl, dies iſt der höchſte Stolz, der uns erfüllen kann, daß es uns wirklich gelungen iſt, das ganze Volk zuſammenzufaſſen und in den Dienſt ſeiner eigenen Erneuerung zu ſtellen. So wurde es auch möglich, durch Mittel der ſteuerlichen Entlaſtung und durchs, klug angewendete ſtaatliche Zuſchüſſe auch die natürliche Produktion zu einem Umfang an— zureizen, den noch vor 12 Monaten die meiſten unſerer Kritiker für vollkommen ausge— ſchloſſen hielten. Bei alledem wurde verſucht, das vollkommen zerrüttete Finanzleben des Reiches, der Länder und Gemeinden durch großzügige Maßnahmen einerſeits und bru— talſte Sparſamkeit andererſeits in Ordnung zu bringen. Die Gegner draußen und drinnen Wenn verkommene Emigranten gegen Deutſchland mit echter Spitzbubengewandt— heit und Verbrechergewiſſenloſigkeit eine leichtgläubige Welt zu mobiliſieren verſu— chen, ſo werden deren Lügen umſo kürzere Beine haben, als ſteigend aus den übrigen Ländern Zehntauſende achtungs- und ehren⸗ werter Männer und Frauen nach Deutſchland kommen und mit eigenen Augen die tatſäch⸗ (Skürmiſcher, ſich wiederholender 2 an- liche Wirklichkeit ſehen können. Daß weiter auch noch ein Teil kommuniſtiſcher Ideologen glaubt, das Rad der Geſchichte zurückdrehen zu müſſen und ſich dabei eines Untermen⸗ ſchentums bedient, dürfte uns heute wenig bekümmern. Auch ein Teil unſeres bürger⸗ lichen Intellektualismus glaubte ſich mit den harten Tatſachen nicht abfinden zu kön⸗ nen. Allein es iſt wirklich nützlicher, dieſe wurzelloſe Geiſtigkeit als Feind zu beſitzen, denn als Anhänger(Lachen). Zu dieſen Feinden des neuen Regiments müßte ich auch die Clique jener unverbeſſerlichen Rückwärts⸗ ſchauer rechnen, in deren Augen die Völker nichts anderes ſind als beſitzloſe Faktoren, die nur auf einen Herrn warten, um unter ſolch gottesgnädiger Führung dann die ein⸗ zig mögliche innere Befriedigung zu finden. Und endlich rechne ich dazu noch jenes Grüppchen völkiſcher Ideologen, das glaubt, die Nation wäre nur dann glücklich zu ma⸗ chen, wenn ſie die Erfahrungen und die Er— gebniſſe einer zweitauſendjährigen Geſchich⸗ te vertilgt, um im vermeintlichen Bärenfell aufs neue ihre Wanderung anzutreten(Hei— terkeit und Beifall.) Gefährlicher als dieſe ſind aber zwei Kategorien von Menſchen, er⸗ ſtens jene politiſchen Wandervögel, die ſtets dort auftauchen, wo Sommerszeit gerade ge— erntet wird(Heiterkeit). Von dieſen aufdrin⸗ lichen Paraſiten den Staat und die Partei zu ſäubern, wird beſonders für die Zukunft eine wichtige Aufgabe ſein.(Jubelnde Zu⸗ ſtimmung.) Dann werden auch viele inner— lich anſtändige Menſchen, die aus oft ver⸗ ſtändlichen, ja zwingenden Gründen früher nicht zur Bewegung kommen konnten, den Weg zu ihr finden, ohne befürchten zu müſ⸗ ſen, mit ſolchen obſkuren Elementen ver— wechſelt zu werden.(Bravo, Händeklatchen.) Und eine weitere ſchwere Belaſtung iſt das Heer jener, die aus Erbveranlagung von vornherein auf der negativen Seite des völ⸗ kiſchen Lebens geboren wurden. Hier wird der Staat zu wahrhaft revolutionären Maß⸗ nahmen greifen müſſen. Wenn dabei beſon⸗ ders von konfeſſionellen Seiten Bedenken vorgebracht werden und gegen dieſe Geſetz— gebung opponiert wird, ſo habe ich darauf folgendes zu antworten: Es wäre zweckmä— ßiger, vor allem richtiger und auch chriſt⸗ licher geweſen, in den vergangeen Jahrzehn— ten nicht zu denen zu halten, die das ge— ſunde Leben bewußt vernichteten, ſtatt ge— gen jene zu meutern, die nichts anderes wol⸗ len als das Kranke vermeiden.(Vrauſender Beifall.) Dank an die Gefolgſchaft Der Führer wandte ſich dann an die Par⸗ tei, an die glänzend organiſierte Bewegung mit ihren in langen Jahren diſziplinierten Anhängern der es;»erdanken ſei, daß dieſe nationale Erhebung im Großen ſo muſter⸗ gültig habe durchgeführt werden können. Dieſes Wunder war weiter nur denkbar durch die freiwillige und reſtloſe Zuſtim⸗ mung derer, die als Führer ähnlicher Orga⸗ niſationen gleiche Ziele anſtrebten oder als Offiziere die deutſche Wehrmacht repräſen⸗ tierten. Der Kampf um die innere Neugeſtaltung des deutſchen Volkes und Reiches iſt nicht abge⸗ ſchloſſen. Auch in der Zukunft ſind die Auf⸗ gaben unſeres innenpolitiſchen Wollens und Handelns vorgezeichnet: Stärkung des Rei⸗ ches durch die Zuſammenfaſſung aller Kräfte in einer organiſatoriſchen Form, die nach⸗ holt, was in einem halben Jahrtauſend ver⸗ ſäumt wurde, Förderung und Wohlfahrt un⸗ ſeres Volkes auf allen Gebieten unſeres Le⸗ bens und einer geſitteten Kultur. In dieſem Zuſammenhang kündigte der Reichskanzler das dem Reichstag vorgelegte Ermächtigungsgeſetz an. Der Kampf um die Gleichberechtigung Die großen Probleme der Außenpolitik. Die weiteren Ausführungen des Reichskanz⸗ lers galten Fragen der Außenpolitik. Als ich am 30. Januar von dem Reichspräſident mit der Führung der neuen Regierung betraut wurde, bewegte mich und mit mir nicht nur die Mitglieder des Kabinetts, ſondern das ganze deutſche Volk, das einzig brennend heiße Gebet, der allmächtige Gott möge es uns geben, dem deutſchen Volke die Ehre und Gleichberechtigung vor der Welt wieder zu er— ringen. Indem die neue deutſche Regierung entſchloſ⸗ ſen war, den Kampf für die deutſche Gleich⸗ berechtigung aufzunehmen, war ſie ſberzeugt, damit erſt recht einen Beitrag zur Geſundung der weltwirtſchaftlichen Beziehungen zu liefern. die Beziehungen zum Oſten Grundſätzlich geht die deutſche Regierung von dem Gedanken aus, daß es für die Ge⸗ ſtaltung unſerer Beziehungen zu anderen Ländern ſelbſtverſtändlich belanglos iſt, wel⸗ cher Art die Verfaſſung und Regierungsform ſein mag, die die Völker ſich zu geben belie⸗ ben. Es iſt daher aber auch die eigenſte An⸗ gelegenheit des deutſchen Volkes, den geist, gen Gehalt und die konſtruktive Form ſeiner Staatsagorganiſation und Staatsführung nach eigenem Empfinden zu wählen. Nur ſo war es verſtändlich und möglich, daß trotz der roßen Differenzen der beiden herrſchenden eltanſchauungen das Deutſche Rei ſich auch in dieſem Jahre bemühte, ſeine freund⸗ 1 ſchaftichen Beziehungen Rußland ge⸗ genüber weiter zu pflegen. Wenn Herr Stalin in ſeiner letzten großen Befürchtung Ausdrück gab, in Deutſchland müßten ſowjetfeindliche Kräfte tätig ſein, ſo muß ich an dieſer Stelle dieſe Meinung dahin korrigieren, daß, genau ſo wenig, wie in Rußland eine deutſche nationalſozialiſtiſche Tendenz geduldet würde. Deutſchland eine kommuniſtiſche Tendenz oder gar Propagan⸗ da dulden wird!(Stürmiſcher Beifall und Händeklatſchen.) a Wir begrüßen auch das Beſtreben nach einer Stabiliſierung der Verhältniſſe im Oſten durch ein Syſtem von Pakten, wenn die leitenden Geſichtspunkte dabei weniger taktiſch⸗politiſcher Natur ſind als der Verſtärkung des Friedens dienen ſollen. In dieſem Zuſammenhang ſprach der Kanzler über das Verhältnis zu Polen. Deutſche und Polen werden ſich mit der Tatſache ihrer Exiſtenz gegenſeitig abfinden müſſen. Es iſt daher zweckmäßiger, einen Zuſtand, den tau⸗ ſend Jahre vorher nicht zu beſeitigen ver⸗ mochten und nach uns ebenſowenig beſeitigen werden, ſo zu geſtalten, daß aus ihm für bei⸗ de Nationen ein möglichſt hoher Nutzen ge⸗ zogen werden kann. Es ſchien mir weiter erforderlich, an einem konkreten Beiſpiel zu zeigen, daß ohne Zweifel beſtehende Diffe⸗ renzen nicht verhindern dürfen, im Völker⸗ leben jene Form des gegenſeitigen Verkehrs zu finden, die dem Frieden und damit der Wohlfahrt der beiden Völker nützlicher iſt. Es ſchien mir weiter richtiger zu verſuchen, durch eine freimütige und offene Ausſprache zu Zweit die nun einmal die bei⸗ den Länder betreffenden Probleme zu be⸗ handeln, als dauernd Dritte und Vierte mit dieſer Aufgabe zu betrauen. Im übrigen mögen in der Zukunft die Differenzen zwiſchen den beiden Ländern ſeien' wie ſie wollen: Der Verſuch, ſie durch kriegeriſche Aktionen zu beleben, würde in ſeinen kakaſtrophalen Auswirkungen in kei⸗ nem Verhältnis ſtehen zu dem irgendwie möglichen Gewinn. Die deutſche Regierung war daher glücklich, bei dem Führer des heutigen polniſchen Staates Marſchall Pil ſudſki die gleiche großzügige Auffaſſung zu finden. Die deutſche Regierung iſt gewillt und bereit, im Sinne dieſes Vertrages auch die wirkſchaftspolitiſchen Beziehungen Po- len gegenüber ſo zu pflegen, daß hier gleichfalls dem Zuſtande unfruchtbarer Ju- rückhaltung eine weit nützlichere Juſammen⸗ arbeit folgen kann.(Skürmiſcher Beifall.) Der Kanzler gab hier ſeine beſondere Freude auch über die Klärung des Verhältniſſes zwi⸗ ſchen Danzig und Polen Ausdruck. Das Verhältnis zu Sſterreich Zur Frage Oeſterreich führte der Kanz⸗ ler aus: Die Behauptung, daß das Deutſche Reich beabſichtigte, den öſterreichiſchen Staat zu vergewaltigen, kann durch nichts belegt oder erwieſen werden. Allein es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß eine die ganze deutſche Ra⸗ tion erfaſſende und ſie aufs Tiefſte bewegende Idee nicht vor den Grenzpfählen eines Lan⸗ des Halt machen wird, das nicht nur ſeinem Volke nach deutſch iſt, ſondern ſeiner Geſchichte nach als deutſche Oſtmark viele Jahrhunderte hindurch ein integrierender Beſtandteil des Deutſchen Reiches war, ja deſſen Hauptſtadt ein halbes Jahrtauſend lang die Ehre hatte, die Reſidenz der deutſchen Kaiſer zu ſein und deſſen Soldaten noch im Weltkriege Seite an Seite mit den deutſchen Regimentern und Diviſionen marſchierten(Stürmiſche Zuſtim⸗ mung). Wenn die derzeitige öſterreichiſche Regie⸗ rung es für notwendig hält, dieſe Bewegung unter Einſatz äußerſter ſtaatlicher Mittel zu unterdrücken, ſo iſt dies ſelbſtverſtändlich ihre eigene Angelegenheit. Sie muß aber dann auch rechönlich für die Folſſen ihrer eigenen Poli— tik die Verantwortung ubernehmen. Die Reichsregierung hat aus dem Vorgehen der öſterreichiſchen Regierung gegen den Natio⸗ nalſozialismus überhaupt erſt in dem Augen⸗ blick für ſich die Konſequenzen gezogen, als deutſche Reichsangehörige in Oeſterreich davon betroffen wurden. So wenig wir auf einen amerikaniſchen und engliſchen Neiſeverlehr in Deutſchland rechnen dürften, wenn dieſen Rei⸗ ſenden auf deutſchem Gebiet ihre nationalen Hoheitszeichen oder Fahnen abgeriſſen würden, ſo wenig wiro es die deutſche Reichsregierung hinnehmen, daß jenen Deutſchen, die als Frem⸗ de und Gäſte in ein anderes und noch dazu deutſches Land kommen, dieſe entwürdigende Behandlung zuteil wird, denn das Hoheits⸗ zeichen und die Hakenkreuzfahne ſind Symbole des heutigen Deutſchen Reiches. Deutſche Aber, die heute in das Ausland reiſen, ſind, abge⸗ hen von den Emigranten, immer National⸗ ſozialiſten(Jubelnde Zuſtimmung und Hände⸗ klatſchen.) 1 0 1 Die weitere Behauptung der öſterreichiſchen Regierung, daß von Seiten des Reiches aus irgendein Angriff gegen den öſterreichiſchen Staat unternommen werde oder auch nur ge⸗ plant ſei, muß ich ſchärfſtens zurſickweiſen. Wenn die Zehntauſende politiſcher Flücht⸗ linge aus Oeſterreich im heutigen Deutſchland einen heißen Anteil nehmen am Geſchehen in ihrer Heimat, ſo mag das in manchen Auswirkungen bedauerlich ſein, iſt aber von Seiten des Reiches aus umſoweniger zu ver⸗ hindern, als auch die übrige Welt bisher nicht in der Lage war. den tätigen Anteil der Rede der vielmehr ſein zu. deutſchen Emigranten im Ausland an der deur⸗ ſchen Entwicklung hier irgendwie abzuſtellen. HGesner im Fistel at Wenn die öſterreichiſche Regierung ſich be⸗ klagt über eine politiſche Propaganda, di⸗ von Deutſchland aus gegen Oeſterreich ſtatt⸗ fände, ſo könne ſich die deutſche Regierung mit mehr Recht beklagen über die politiſche Pro⸗ paganda, die in den anderen Ländern von dort lebenden Emigranten gegen Deutſchland getrieben wird. Daß die deutſche Preſſe in deutſcher Spra⸗ che erſcheint und daher auch von der öſter⸗ reichiſchen Regierung geleſen werden kann, (ſtürmiſche Heiterkeit) iſt durch die deutſche Reichsregierung nicht zu ändern. Wenn aber in nichtdeuiſchen Ländern deutſche Zeitungen in Millionenauflagen gedruckt und nach Deutſch⸗ land befördert werden, ſo läge darin für die deutſche Regierung ein wirklicher Grund zum Proteſt vor, da es nicht ſelbſtverſtändlich ſei, warum zum Beiſpiel Berliner Zeitungen in Prag oder Paris herausgegeben werden miſ⸗ ſen. Erſt vor wenigen Tagen hat die deutſche Staatspolizei wieder an der Grenze des Saar⸗ gebietes 16 Kommuniſten verhaftet, die große ropagandamaterials ölkerbundes in das Mengen ſtaats feindlichen aus dieſer Domäne des Deutſche Reich zu ſchmuggeln verſuchten. Wille zum Ausgleich Die deutſche Reichsregierung kann auf Au- klagen verzichten, Sie hat ihre innere Si⸗ cherheit, indem ſie es nicht unterließ, zu ihrer eigenen Beruhigung und zur Aufklärung der übrigen Welt in einem Jahre allein einige 1 Male an das deutſche Volk zu appellieren, ohne dazu irgendwie gezwungen zu ſein. Es 910 5 würde alle gegen die öſterreichiſche Regierung gerichteten Angriffe ſofort erledigen, wenn die⸗ ſe ſich entſchließen könnte, das deutſche Volt 1 in Oeſterreich ebenfalls aufzurufen, um die Identität ſeines Willens mit dem Wollen der Regierung vor aller Welt feſtzuſtellen.(Mi⸗ nutenlanger Beifall). Ich glaube nicht, daß zum Beiſpiel die Regierung der Schweiz, die auch Millionen Bürger deutſcher Nationalität beſitzt, irgendeine Klage über den Verſuch einer Einmengung deutſcher Kreiſe in ihre inneren Angelegenheiten vorlegen könnte. Der Grund ſcheint mir darin zu liegen, daß dort eine ſichtlich vom Vertrauen des ſchweizeriſchen Volkes getragene Regierung beſteht. Nun übrigen muß ich, der ich mich ſelbſt mit ſtolzer Freude zum öſterreichiſchen Bruderlande als meiner Heimat bekenne, Proteſt einlegen gegen die Auffaſſung, als ob die deutſche Ge— ſinnung des öſterreichiſchen Volkes überhaupt irgendwelcher Aufreizungen aus dem Reiche bedürfte. Ich glaube meine Heimat, und ihr Volk auch heute noch gut genug zu ken⸗ nen, um zu wiſſen, daß der Pulsſchlag, der 66 Millionen Deutſche im Reich erfüllt, auch ihre Herzen und Sinne bewegt.(Stürmiſche jubelnde Zuſtimmung.) Möchte das Schickſal fügen, daß aus die⸗ ſen unbefriedigenden Zuſtänden endlich den⸗ noch der Weg zu einem wirklich verſöhnenden Ausgleich gefunden wird. Das Deutſche Reich iſt bei voller Reſpektierung des freien Willens des öſterreichiſchen Deutſchtums jederzeit be⸗ reit, die Hand zu einer wirklichen Verſtändi⸗ gung zu reichen(Bravorufe). Bezüglich Italiens drückte der Kanzler N die freudige Empfindung aus, daß die tra⸗ ditionelle Freundſchaft zum faſchiſtiſchen Ita⸗ lien in den Beziehungen der beiden Staaten eine weitere vielfältige Feſtigung erfahren hat. Der Beſuch des Staatsſekretärs Suvich hat uns zum erſten Male die Möglichkeit gegeben, auch in Berlin dieſen Empfindungen für das weltanſchaulich uns ſo naheſtehende italieniſche Volk und ſeinen überragenden Staatsmann Ausdruck zu geben. die Ausſprache mit Frankreich So wie ſich die nationalſozialiſtiſche Regie⸗ rung bemühte, eine Verſtändigung mit Polen zu finden, war es auch unſer ehrliches Be— mühen, die Gegenſätze zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu mildern und wenn möglich, durch eine Generalbereinigung den Weg zu einer endgültigen Verſtändigung zu Der Kampf um die deutſche Gleichberechtigung könnte keine beſſere Beendigung finden, als durch eine Ausſöhnung der beiden großen Nationen, die in den letzten Jahrhunderten ſo oft das Blut ihrer beſten Söhne auf den Schlachtfeldern vergoſſen, ohne an der endgül⸗ tigen Lagerung der Tatſachen dadurch Weſent⸗ liches geändert zu haben. Frankreich fürchtet um feine Sicherheit. Niemand in Deutſchland will ſie bedrohen, und wir ſind bereit alles zu tun, um dies zu beweiſen. Deutſchland for⸗ dert ſeine Gleichberechtigung. Niemand in der Welt hat das Recht, einer großen Nation dieſe zu verweigern und niemand wird die Kraft haben, ſie auf die Dauer zu verhindern. (Jubelnder Beifall, Bravorufe.) die Frage des Saargebiets Mein Vorſchlag, Deutſchland und Frank- reich möchten Nee ſchon ſetzk das Saarproblem bereinigen, enkſprang bun. den Erwägungen: Dieſe Frage iſt die ein · zige, die territorial zwiſchen beiden Cändern noch offen ſteht. Die deulſche Regierung iſt nach Löſung dieſer Frage bereit und eni⸗ ſchloſſen, die äußere Formulierung des Lo⸗ carnopaktes auch innerlich zu akzeplieren. Die deutſche Reaſeruna befürchtet. daß, ob⸗ hrestag der dentſchen Revolution Wie die Neichshauptſtadt den Tag beging ö Berlin, 31. Januar. Nach des Führers Willen wurde der Jah⸗ restag der deutſchen Revolution nicht durch laute Feſte gefeiert. Aber der denkwürdige Tag ging trotzdem nicht ſpurlos vorüber, ja, man kann ſagen, daß die ſtille Feier umſo würdiger und feierlicher war. Die Reichs⸗ tadt glich am geſtrigen Dienstag einem g 0 ge 145 5 er. Es gab keinen Fahnen⸗ maſt, an dem nicht das ſiegreiche kreuzbanner oder die ruhmreichen Farben des Weltkrieges flatterten. Und auch darin ſpiegel⸗ te ſich das große Einigungswerk; ebenſo wie Haken⸗ in den Bürgergegenden trugen die Straßen in den Arbeitervierteln Fahnenſchmuck. In vielen Betrieben, in denen kurze Feiern ſtatt⸗ fanden, ſtanden Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer in Reih und Glied nebeneinander. Wie ö überall im Reich waren die Feiern in den Schulen beſonders eindrucksvoll. Dem Wunſch der Regierung entſprechend, fanden bei den Behörden nur kurze interne Feiern ſtatt. Eine beſondere Ehrung für den Volkskanz. ler Adolf Hitler hatte ſich die Hitlerjugend ausgedacht. Gegen 9 Uhr matſchierke eine große Schar der Hitlerjugend mit Bannern und einem Spielmannszug vor der Reichs- kanzlei auf. Sie begrüßten ihren Führer mit dem„Badenweiler⸗Marſch“; andere Märſche und Lieder folglen. Nach einer hal⸗ ben Stunde ging es mit klingendem Spiel durch die Wilhelmſtraße und über die Straße Unter den Linden nach dem Luſtgarken, von wo die begeiſterten Jungen ſich nach Hauſe begaben. An den Gräbern der in unerſchütterlicher Treue für die Bewegung Gefallenen hatten ſich in den Vormittagsſtunden die Abordnun— gen der Sturmabteilungen eingefunden, um in ſtillem Gedenken den Dank an ihre Ka⸗ meraden abzuſtatten für das große Opfer, das ſie bringen mußten, ehe das große Ziel des Nationalſozialismus erreicht werden konnte. Am Hauſe Wallſtraße, jetzt Mai- kowſkiſtraße 52, in Charlotten⸗ burg künden zwei Bronzetafeln von der ruchloſen Tat kommuniſtiſchen Geſindels vor einem Jahr. Hier in der dunklen Straße fie— len der Führer des Sturms 33, Hans Eber⸗ hard Maikawſki, und der Polizeiober⸗ wachtmeiſter Joſef Zauritz, zu einem Zeitpunkt, als mit wehenden Fahnen die na⸗ tionalſozialiſtiſchen Kämpfer von der erheben⸗ den Ehrung für den Volkskanzler zurückkehr— ten. Ein großes Hakenkreuz aus Tannen⸗ grün, Girlanden und ein friſcher Kranz ſchmückten die Erinnerungstafeln, vor denen ſich dauernd Menſchen ſtauten. Auch die letzte Ruheſtätte Maikowſkis auf dem alten Invalidenfriedhof iſt herrlich geſchmückt. Ka⸗ meraden hielten die Ehrenwache. Sozialismus der Tat Von größeren Feiern war auch in Berlin bewußt abgeſehen worden. Dafür ſtand der Tag im Zeichen der ſozialiſt i chen Tech Seit 8 Uhr waren Jehnlauſende freiwilli⸗ ger Helfer unterwegs. um die große Sonder- ſpende des Winkerhilfswerkes an die Bedürf- tigen zu verteilen. 50 mancher verſteckte voli⸗ tiſche Feind har am genrigen Tag in ehrlicher eee der vielen ſozialen Leiſtungen der Regierung und der Partei den Volksge noſſen die Hand zur Verſöhnung gedrückt. Vor dem Kanzlerpalais Im Laufe der Vormittagsſtunden fanden ſich vor dem Palais des Reichspräſidenten in der Wilhelmſtraße, beſonders aber vor der Reichskanzlei, eine große Anzahl Schauluſti⸗ ger ein. Die Begeiſterung ſtieg von Stunde zu Stunde. Endloſe Heileufe hallten über den Platz, und obwohl bekannten wurde, daß ein Empfang der Rrztattung beim Reichspräſidenten nicht ſtattfindet, wollten die Menſchen von ihren Plätzen nicht weichen noch wanken. Die Geduld der Wartenden wurde auch belohnt, denn kurz vor 13 Uhr zeigte ſich der Führer, mit Jubel begrüßt, am Jenſter. Ge⸗ gen 13 Uhr erſchien dann unker Führung des Vizekanzlers von Papen die Reichsregierung in der Keichskanzlei. 1 60 Bei ihrer Ankunft wurden den Miniſtern herzliche Kundgebungen bereitet, die ſich wiederholten, als das Kabinett die Reichs— kanzlei verließ. Dem Aufziehen der Reichswehr vor dem Ehrenmal wohnte eine nach vielen Tau- ſenden zählende Menſchenmenge bei. Die Menſchenmaſſen ſtrömten in dichten Scharen zum Brandenburger Tor, um bis in die Nachmittagsſtunden hinein vor der Krolloper zu warten und der Anfahrt der Miniſter und Abgeordneten zum Reichstage beizuwohnen. Empfang in der Reichskanzlei Die Mitglieder des Reichskabinetts verſammelten ſich Dienstag mittag um 13 Uhr in der Reichskanzlei, um dem Reichskanzler Glückwünſche und Dank anläß⸗ lich des Jahrestages der erſten Kabinettsſit— zung unter Adolf Hitlers Führung zum Ausdruck zu bringen. Im Namen der Mit⸗ arbeiter ſprach der Vizekanzler von Papen 5 dem Fuyrer die herzuchſten Wünſche aus und hob in ſeiner Anſprache hervor, daß die Reichsminiſter ſtolz ſeien, an dieſem eniſchei⸗ denden„Jahre deutſcher Geſchichte“ haben mitwirken zu dürfen. Auf dem Marſche in ein neues Zeitalter— zur Begründung einer neuen deutſchen Zukunft— würden ſie dem Führer auch weiterhin treu zur Seite ſtehen. Reichskanzler Adolf Hitler dankte den Mil⸗ gliedern des Reichskabinetts für ihre auf ⸗ opfernde kreue Mitarbeit und belonle, daß es heute wohl in der ganzen Welt kaum ein Kabineit gebe, das ſo homogen ſei und ſo vertrauensvoll zuſammenarbeile wie das deulſche Reichs kabinetl. —— die Kriegsgefahr in Oſtaſien Der japaniſche Außenminiſter gegen ruſſiſche Truppenbewegungen. Tokio, 31. Januar. In der Dienstag-Sitzung der Abgeordne⸗ tenkammer fragte der Abgeordnete Nagaſhi⸗ ma nach dem gegenwärtigen Stand der ruſ— ſiſch⸗japaniſchen Beziehungen. N Außenminiſter Hirota ankworkete, daß ruſſiſche Truppen an allen Grenzen der Zow⸗ jetunion zuſammengezogen würden, was er als merkwürdige Takſache anſehe. Japan habe nichts geian, was eine ruſſiſche Angſt hervorrufen könnte. Es ſei bedauerlich, daß Rußland durch Verſtärkung ſeiner Grenz- macht das Gefühl des japaniſchen Volkes reize. Ich bin, ſchloßz der Außenminiſter, für gemeinſame Abmachungen, welche die Bezie⸗ hungen zwiſchen beiden Ländern regeln. Kriminalrat als Angellagter Berlin, 31. Jan. Vor der 18. Großen Strafkammer des Berliner Landgerichtes begann am Dienstag der Prozeß gegen den ehemaligen Leiter des Spieldezernales der Kriminalpolizei Berlin, Ktiminalpolizeirat heinrich Schlöſſer, wegen paſſiver Beſtechung und Begünſtigung. Schlöſſer ſtand mit dem Leiter des Allgemeinen Deutſchen Spork⸗ klubs, Blümel, der ſich Anfang 1933 das Leben nahm, in engſter Verbindung. Gegen eine ausländiſche Jalſchmeldung. Berlin, 31. Januar. In ausländiſchen Zeitungen wird eine Nachricht verbreitet, wonach der Arbeiter Hermann Hergers aus dem Arbeitsdienſt⸗ lager Elnyl als Opfer der in dem Lager herrſchenden Ruhrepidemie in aller Heimlich⸗ keit beigeſetzt worden ſei. Das Lager ſei we⸗ gen der Epidemie bereits ſeit September von der Außenwelt völlig abgeſperrt. In⸗ folgedeſſen ſei unbekannt, wie groß insgeſamt die Zahl der Todesopfer ſei. Dieſe Meldung iſt von Anfang bis Ende erfunden. Ein Arbeitslager Elnyl exiſtierk überhaupt nicht. Weiter wird ſeſtgeſtellt, daß eine Ruhrepidemie in einem ſolchen Arbeits⸗ dienſtlager überhaupt niemals geherrſcht hat. Politisches Allerlei Berlin. Der Präſident der Reichsfilmkam⸗ mer hat zum Jahrestage der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda ein von der deutſchen Filmwirtſchaft errichtetes Reichsfilmarchio mit einer Stiftungsur⸗ kunde übergeben. Tr gunſtein. Der ſeit dem 6. Januar we⸗ gen ſeiner gegen die Regierung gerichteten Predigt in Schutzhaft genommene Stadt⸗ pfarrer von Traunſtein, Geiſtlicher Rat Jo⸗ ſef Stelzle, iſt aus der Haft wieder entlaſ⸗ ſen worden. Neu⸗Delhi. Nach bisher unbeſtätigten Mel⸗ dungen aus Kabul wurde auf den afgha⸗ niſchen Miniſterpräſidenten Hashim Khan ein Anſchlag verübt. Der Miniſterpräſident wur⸗ de leicht verletzt, der Täter beging Selbſt⸗ mord. Neuer Stratoſphärenflug Von Moskau aus. Moskau, 31. Januar. Ein neuer Stratkoſphärenflug iſt am Diens- tag vormittag von Moskau aus unternom⸗ men worden. Der Strakoſphärenballon der Oſſoaviachim hakte nach kurzer Zeit 20 600 Meier Höhe erreicht und ſtieg weiter. Die Funkverbindung mit dem Ballon war gut. Die Gewinner des„Gro⸗ ßen Preiſes der natio- nalſozialiſtiſchen Erhe- bung“. Gegen ſchärfſte interna⸗ tionale Konkurrenz ge⸗ wannen beim Interna- tionalen Reit⸗ und Springturnier in Ber⸗ lin die deutſchen Reiter Axel Holſt auf„Egly“ (zweiter von links) und Oberleutnant Momm auf„Baccarat II“ den Großen Preis der Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Er⸗ hebung. Links ſehen wir auf unſerem Bild Vize⸗ kanzler von Papen und rechts Reichsminiſter Dr. Goebbels. „Einen Arzt— ſchnell, Berg!“ wandte ſie ſich an den finden. Die Reiserbank schlieſt die Schaltel ROMAN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 2 „Ich habe ſtrikte Order: keine Störung, gnädiges Fräulein“ bat er ängſtlich, mit leiſem Vorwurf.. „Die Verantwortung übernehme ich“, lachte ſie, ſchritt an ihm vorüber und trommelte vernehmbar gegen die Tür. Ohne eine Antwort abzuwarten, trat ſie ein. Die Tür hinter ihr blieb weit offen. e Als Berg ſie diskret ſchließen wollte, ſah er das dunkle Mädchenhaupt mit geſpitzten Lippen über den Bankier geneigt. 5 f „Donnerwetter, den Morgengruß hätt! ich auch gern“, ſchmunzelte er.. ö Im nächſten Augenblick aber ſchrillte ein erſchütternder Schrei durch den Raum: „Vater!!“ 5 Die ſchlanke Geſtalt im engen Reitkoſtüm ſchwankte, taumelte mit in Entſetzen aufgehobenen Händen rückwärts gegen die Wand. Hut, Handſchuhe und Peitſche fielen auf den Boden. N 0 1 Der Diener ſprang zu. Anna folgte zögernd, in ſicht⸗ lichem Entſetzen. f 1 1 „Gnädiges Fräulein!“ Der Diener ſtützte die Tau⸗ meinde, folgte der Richtung ihrer Augen und ſah die un⸗ bewegte Starrheit der Geſtalt im Seſſel. f „Tot“, formten die ſchneeweiß gewordenen Lippen des jungen Mädchens das Wort.„Tot“, wiederholte ſie und zitterte von Kopf bis zu Füßen. In irrem Entſetzen ſah ſie um ſich, fand plötzlich Kräfte, ſtieß den Diener zurück und ſtürzte wie gepeitſcht an den Ueberraſchten vorbei ur Frühſtücksveranda. g 80 10 mit Pflanzen und Blumen geſchmückten Raum ſaß eine Dame am Frühſtückstiſch, las ihre Morgenpoſt. Soeben betrachtete ſie eine Anſichtskarte aus Japan, gähnte mark⸗ ſchen und fand es geſchmacklos, ſich in die fremde Landſchaft hineinzupfuſchen: Seht, ich bin dageweſen! Darum ging es. 1 Früher hatte ſie anders gedacht, da hatte ſie die Men— beneidet, die reiſen konnten, wohin ſie Heute? Nein, dachte ſie eruſthaft, das Erreichte lockt nicht mehr. Japan? Auf der Hochzeitsreiſe mit Otto Reiſer war ſie dort geweſen, und weiß Gott entſann ſie ſich mit leiſer Selbſtironie, ſie hatte ſich auch photographieren laſſen, möglichſt japaniſch, im echten Koſtüm. Wie fern das alles lag! a f In dem Augenblick ſtürzte Hanny von Hochſtedt, ihre Tochter aus erſter Ehe, laut ſchluchzend zu ihr.. „Was iſt denn nun ſchon wieder los?“, zuckte ſie nervös ärgerlich zuſammen.„Du benimmſt dich nicht wie eine Dame, ſondern wie—“ 5 Sie ſtockte, als ſie, aufſehend, das vollkommen verſtörte Geſicht der Tochter ſah. f 1100 15 „Mutter“, ſuchte Hanny nach Worten, ſtockte wieder, denn ihr fiel ein, welche ungeheure Bedeutung die Bot⸗ ſchaft für ihre Mutter hatte. Du mußt es ihr ſchonend ſagen— ſchonend!, wiederholte ſie ſich mechaniſch ohne Ausweg. Alles war ſeltſam leer in ihr. Nur eins wußte ſie klar, deutlich— ſo rang es ſich denn von ihren blaſſen Lippen: „Vater— iſt— tot!“ 9 a i a „Nein“, ſchrie Dorothea Reiſer, die Frau des Bankiers, auf und fühlte alles Blut zum Herzen ſtrömen. Eine bleierne Stille herrſchte. Dann ſchaltete das Denken wieder ein; ſie ſtraffte ſich, ſtand auf und eilte in das Arbeits- zimmer des Gatten. f Diener und Stubenmädchen waren dort— und im Schreibtiſchſeſſel dieſe unbewegliche Geſtalt. War das Otto, ihr Gatte? Im grellen Licht ſah ſie auf dem wie Wachs ausſehenden Antlitz einen neuen Ausdruck. Oder träumte ſie? Mechaniſch trat ſie neben den Mann, ergriff die herabhängende Rechte. Sie war ſonderbar ſchwer und eistalt. Unwilltürlich fuhr ſie zuſammen und ließ ſie wieder herabgleiten. wollten. Diener.„Vielleicht iſt es ein Schlaganfall“, tröſtete ſie ſich ſelbſt gegen ihre Einſicht. Doch fand ſie in dem Gedanken! an Helfenmüſſen ihre Energie wieder. Als der Arzt kam, war Otto Reiſer auf die Chaiſe— longue gebettet. Waſſer, Wein, Elektrizität für mechaniſche Reibung, alles war bereit. Doch ein Blick zeigte ihm. daß es hier nichts mehr zu helfen gab. Dennoch unterſuchte er mit großer Sorgfalt. In heißer Angſt und mit einem letzten Hoffen ſahen ihn Frau Reiſers Angen au. 1 „Ich komme zu ſpät, gnädige Frau— hätte auch nicht helfen können. Meine herzliche Teilnahme!“ „Aber was iſt denn geſchehen?“ „Ein Herzſchlag, gnädige Frau“, ſagte der Arzt etwas zögernd und erkundigte ſich, ob der Bankier ein Herzleiden gehabt habe.. „Nein, Herr Doktor. Im Gegenteil, das Herz war ſehr kräftig, wie unſer Hausarzt erſt kürzlich feſtſtellte.“ „War Ihr Herr Gemahl ſonſt leidend?“ „Nein“, ſchüttelte ſie den Kopf. „Litt er an Schlafloſigkeit?“ 0 „In letzter Zeit brauchte er hin und wieder ein Schlaf⸗ mittel; die Aufregungen der Wirtſchaftszuſtände gvifſen ſeine Nerven an. Aber warum fragen Sie danach, Herr Doktor?“ a „Weil ich die Konſtitution des Verſtorbenen nicht ohne weiteres beurteilen kann, wie Ihr Hausarzt es vermag. Wer iſt der behandelnde Arzt?“ 5 „Behandelnde Arzt? Mein Mann war geſund, Unſer Hausarzt iſt Sanitätsrat Doktor Ehrbach.“ „Ich danke! Ich werde mich mit ihm in Verbindung ſetzen.“ Und dann ſprach er weiter, bis er merkte, daß ſie nicht zuhörte, ſondern mit einem traurigen Lächeln ins Leere ſah. Sein Verſtummen weckte ſie zur Gegenwart. Langſam ſchüttelte ſie den Kopf, etwas Geſpanntes kam in ihre Züge. (Fortſetzung folgt.) f f Nachdruck verboten. „Na, Fräulein, mit den Sachen, die Sie jetzt machen, verdienen Sie ſich aber auch nichts.“ 5 Die Valentin war mit einem Ruck auf die Füße ge⸗ ſcchnellt. Sofort erkannte ſie die unangenehme Perſon, die ihr neulich den Weg ins Profeſſorenhaus ſo unzart ver⸗ baut hatte. „Was wollen Sie hier?—'raus!“ 1 ſachte! Ich hab' ein ganz paar Worte mit Sie zu reden.“ f f Gundula ſchob ſich an der„nackigten“ Perſon vorbei Kefer ins Zimmer hinein. Sie zog aus ihrer Taſche— die Handtäſchchen verſchmähte ſie; ſie hatte in ihren Röcken regelrechte„Beutel“— das ominöſe Brieſchen hervor und bielt es der Valentin vor die Naſe.„Stammt das von Ihnen? Die zufaſſende Bewegung der anderen wehrte ſie ab. „Nee, Fräulein, den möcht' ich erſt noch mal behalten! Alſo der is von Ihnen?“ „Was geht Sie das an?“ ziſchte die Valentin, während ſie ſich einen abgetragenen Morgenrock um die Schultern zog. Die Gegenwart des Metzgergeſellen würde ſie nicht geniert haben; aber vor Gundulas ſtrengen Blicken ging es ihr wie Eva: ſie ſchämte ſich ihrer— mangelhaften Be⸗ Heidung. „Der is nämlich an unſeren älteſten Sohn!“ „Der Herr Profeſſor hat keine Frau— und wenn, dann wäre ſie wohl kaum eine ſo ungebildete Vogelſcheuche, wie Sie eine ſind!“ „Frollein, es kann nicht jeder ſo ſchön ſein, wie Sie ſich vielleicht finden. Aber Schönheit is Glücksſache. Da kann kein ein was zu, wie er geſchaffen is. Und Bildung? Ich bin zwiſchen Schafen aufgewachſen, ſintemalen mein Vater Schäfer is. Aber ein anſtändiges Schaf is mir lieber als ſo'n Menſch, wie Sie eins ſind.“ Die Valentin wies mit einer Handbewegung, die ent— ſchieden etwas Gebieteriſches haben ſollte, zur Tür. „Hinaus— oder ich verklage Sie wegen Hausfriedens— bruch!“ Gundula zog einen Stuhl heran und ließ ſich nieder. „Und in dieſem Stinkloch— da empfangen Sie Herrns? Lüften Sie doch wenigſtens mal! Und en bißchen ſcheuern könnte auch nichts ſchaden!“ Die Wut der Valentin ſtieg um ſo mehr, als ſie mit einem Blick nach deren mächtigen Gliedern die Kraft der Gegnerin eingeſchätzt.„Machen Sie, daß Sie'rauskommen — oder ich ruf' den Auguſt, meinen Bräutigam, den Schlächtermeiſter von gegenüber!“ „So— verlobt ſind Sie auch?“ wunderte ſich Gundula. „Wenn das man wahr iſt!? Na, aber man zu! Es iſt ganz gut, wenn der hört— dann wird'n ehrlicher Kerl doch woll von Ihnen kuriert ſein.“ „Ich verklage Sie!“ „Och. Fräulein, wenn ich denn dieſen Brief vorzeige— wiſſen Sie, ſo was, das iſt ja Erpreſſung, Erpreſſung von Minderjährigen— da ſteht ja lebendiges Zuchthaus drauf.“ Juriſtiſche Ausdrücke gehörten nicht zu Gundulas Stärke. „Es geht keinen was an, was ich dem jungen Herrn—“ Gundula lachte verächtlich. „Jungen Herrn? Unſer Sigurd is man noch'n Junge — und wenn es mein eigener wäre, ich täte ihn— ſo lang und hoch er is— die Hoſe ſtrammen, daß er ſich mit ſo Einer man bloß abgibt. Was zu kann er da auch, ſo is das nich. Aber Sie— ſo'n altes Weibsbild. Na, Sie kennen ſich mit den Dummen aus. Alſo, das ſag' ich Ihnen: das Spiel hat'n Ende— oder die Polizei holt Sie morgen am Tage. Kein Brief— kein Beſuch— kein nix mehr!“ „Was geht—“ „Ja— was geht mich das an? Das frag' ich mich ſelbſten. Aber der Junge hat keine Mutter mehr! Wiſſen Sie, das is die Sache. Da meint man denn, man müßte was Uebriges tun. Alſo Punktum! Haben Sie ver— ſtanden?“ „Was gehen Sie meine Liebesgeſchichten an? Wie können Sie ſich unterſtehen, meine Briefe abzufangen?“ kam die Valentin endlich zu Worte.„Ich werde den Herrn Profeſſor benachrichtigen: er ſoll Sie ſofort aus dem Hauſe werfen! Für was halten Sie mich? Ich bin Lehrerin nach Menſendieck! Ich— habe hohe Beziehungen, und der junge Herr Willfried wird es ſich ſchönſtens verbieten— Sie altes Kaff mit dem Hut aus der Arche Noah!“ „Nu aberſt ſtill!“ Gundula ſtand auf.„Daß ich Ihnen nich mang die Finger kriege und ſo'n biſchen verdreſche— in das richtige Koſtum, dazu ſind Sie ja! Sie—'ne Leh⸗ rerin? Mein Tag nich!'ne Lehrerin— die würd' ſich denn doch woll ſchanieren, ſo'n ausgekochten Blech an'nen halb— wüchſigen Bengel zu ſchreiben.“ Sie zog den Brief hervor. „Herztauſigſter Schatz, Sigurd, mein Held!— Quatſch! Held? Dummer, ungezogener Bengel, der nich mal ſo'n Drachen, wie Sie einer ſind, loswerden kann.— Ich hungere und durſte nach Dir...— Arbeiten Se man, Frollein, denn hungern Se und durſten Se nich, weder ſo wie ſo, noch nach unſerem Sohne.— Warum weichſt Du mir aus? Warum läßt Du Dich nie mehr ſehen? Warum blickſt du fort, wenn ich Dir begegne? Warum willſt Du nicht, daß ich Deinen Vater aufſuche? Warum verbirgſt Du die Sonne Deines Augenlichts vor mir?— Na, Sie müſſen woll ſo'n klein biſchen doof im Kopp ſein, ſonſt könnten Se ſo'n Zeugs doch wahrhaftigen Gott nich zu Papier bringen; aber, wiſſen Se, daß ich ſo von Sie ſelber höre, daß es dem Jungen dran liegt, Sie loszuwerden, das ſpart dem Jungen een paar reſolute Koppſtücke.— Wenn Du Dich mir ſo ganz entziehſt, was bleibt mir übrig, als mich an Deine Lehrer zu wenden, um mich dort zu erkundigen, wo ich Dich finde, zumal ein abſcheulicher Drache Euer Haus bewacht und mich von meiner Sehnſucht trennt. — Gott ſei Dank, ich bin nu wirklich lieber'n Drache, als doch pure Bosheit. Was das gäbe, das wiſſen Sie, denn in neugeborenes Kind können Sie nich mehr mimen— mit Ihrem ollen, verbrauchten Geſicht. Das geht ja man auf Geld.— Die letzten hundert Mark von Dir ſind aus⸗ gegeben.— Sehn Se woll! Da is es ſchon!— Denk' doch mal wieder an Deine ewig treue Kriemhilde.— Da ſoll den armen Bengel, woll das Grauſen kommen, wenn ſo Eine ihm ewige Treue verſpricht?! Nee, Frollein, wir beide wollen nu mal reden auf du und du! Von unſerem Sohne, da gibt's keinen Dahler un keinen Pfennig mehr— oder die Polizei greift da mal zwiſchen...“ Die Valentin— bebend vor Wut und doch gebändigt durch die ungeheure körperliche Ueberlegenheit ihrer „Feindin“— wies immer wieder zur Tür. „raus—'raus!“ „Ich geh', wenn mich das paßt— denn hier hab' ich nu mal'n Wörtchen zu reden“, erklärte Gundula mit der ſchönen Ruhe der inneren Ueberzeugung.„Dies hier is keine Art. Und wenn ich nich bei Ihnen zu meinem Ziel komme, dann kann ich ja mal mit dem Herrn Bräutigam verhandeln.“ Diesmal hatte Gundula ins Schwarze getroffen. Der Schlächtergeſelle— übrigens ein ehrlicher und biederer Mann— war unheimlich eiferſüchtig. Nicht, daß er die Valentin als ſeine Braut betrachtet hätte— er war, ob⸗ wohl nur wenige Jahre älter als Sigurd, gewitzigter, und er erkannte ſogleich, was er an der fraglichen und frag⸗ würdigen Dame hatte; aber ſie war nun mal ſein Schatz— und er wollte ſie, ſolange es ihm paßte, für ſich allein haben. Die Valentin hatte das ſchon einmal ſehr hand⸗ greiflich verſpürt. Sigurd und ſeine Kameraden hatte ſie für Lehrlinge ihrer Kunſt— nach Menſendieck— aus⸗ gegeben, und da der Geſelle die Jungens als höhere Schüler kannte, war er naiv genug geweſen, zu glauben, daß die ſich„mit ſo einer“ doch nicht„abgeben“ würden. Die Valentin aber beging den Fehler, ihre Angſt zu zeigen und ſo ihrem Quälgeiſt einen Trumpf in die Hände zu ſpielen. „Sie tun mich ja auch leid“, ließ ſich Gundula herab zu ſagen, nachdem ſie das Fräulein klein hatte und deren feſtes Verſprechen, den Jungen ungeſchoren zu laſſen, er— halten.„Umſonſt wird auch keine ſo wie Sie. Das kommt von der Arbeitsſcheu!“ „Und vom Kriege“, ſagte die andere in einer Anwand— lung von Ehrlichkeit und Reue.„Da bin ich auf dieſen Weg gekommen— und nun iſt es ſchwer, ſich davon ab— zuwenden.“ „Na,'n biſchen leicht werden Se woll von vornherein geweſen ſein“, begütigte Gundula.„Im Kriege is manch Einer un manch Eine unter die Räder gekommen; aber 'nen Stich hatten die denn doch ſchon— von nix kommt nike Man ſchied leidlich verſöhnt voneinander. Gundulas Art hatte für jeden etwas Heimatliches. Das Urhafte in ihr zog an. Man mußte in ihrer Gegenwart aufrichtig ſein — gegen ſie und gegen ſich. Und das wirkte erfriſchend, wie ein Bad der Wiedergeburt. Gundula kam zu ſpät zu Tiſch. Aber Emma und Anna waren angelernt und hatten ihre Weiſungen bekommen. Es ging alles glatt. Und nie⸗ mand außer Baldur vermißte ſie. Deſſen aber nahm ſich Sieglinde an. „Wo warſt du?“ fragte dieſe nach Tiſch, als ſie ſah, wie Gundula in der Küche, ſtehend und eilig, einen Teller mit Suppe aß. „Och, nirgends... lat man weſen!“ lautete die orakel— hafte Antwort. Dann— als alle in ihren Zimmern waren, Arbeit oder Mittagsruhe— redete ſie mit Sigurd ein ernſtes Wörtchen. Nein— er war ihr nicht dankbar— im erſten Augen⸗ blick mindeſtens nicht. Wie ſie ſich unterſtehen könnte, an ihn gerichtete Briefe zu öffnen? Was das alles ſie an— ginge? Ob er ein unmündiges Kind ſei? Ja, doch, das ſei er— das könne er nicht leugnen. Ein vernünftiger Menſch fiele auf ein ſo armſeliges Geſchöpf, dem ſein Schickſal doch auf der Stirn ſtände, nicht herein. Er ſolle froh ſein, daß ihn die Sache nur Geld gekoſtet.. Sie verließ das Zimmer mit dieſen Worten, ohne eine Antwort abzuwarten. g Sigurd, der durch dieſe Vorwürfe glaubte, ſeine männ⸗ liche Ehre genügend gerettet zu haben, fühlte ſich in tiefſtem Grunde doch erleichtert, nicht nur das— nein, erlöſt. Bis zur Dankbarkeit gegen den ungerufenen Retter allerdings verſtieg ſich ſein Gefühl nicht. * 11* Es begann langſam Frühling zu werden. Die Februarſtürme— in dieſem Jahre heftiger als ſeit langem— waren vorüber. Martens, der Willbergſche Gärtner, kramte das Gerät aus der Ecke des Warmhauſes hervor und fing an, umzugraben, was das Umgraben nötig hatte. So oft ſie konnte, half Gundula dabei. Das war Heimatarbeit— das erinnerte an Erlede. Dabei fingen ihre ſtrengen Züge an, mild zu werden; ihre Augen kamen ins Leuchten. Ihr immer etwas mürriſcher Mund verzog ſich wie zu einem Lächeln. Sieglinde ſtand bei ihr und ſah zu. „Oh, Gundula, wer das könnte wie du!“ „Mußt lernen, Lindekind!“ „Wenn ich nur nicht dieſe innere Unruhe hätte! Zu nichts habe ich Luſt.“ „Gute Nachrichten, Linde?“ „Anfang März ſoll der Start ſtattfinden. Heute iſt der fünfundzwanzigſte Februar.“ „Ich denke immer, wenn du ihm mal offen ſchreiben täteſt, wie dich das is...“ „Ach, Gundel— nein— bloß kein Hemmnis ſein— ſo was ertrüge ein Holk nicht.“ Jonſt was. Na, Fräulein, und das mit die Lehrers, das is Sie hatte ſo ihre eigenen Gedanken über die Männer— im allgemeinen wie im beſonderen. „Ich bin ſo glücklich heute, trotz allem!“ meinte Sieg⸗ linde nachdenklich, auf dem Gartenweg neben der fleißigen Gundula ſtehend. Baldur, auf einem improviſierten Steckenpferd, raſte wie ein junger Hund über Grasplätze und Beete— noch ging das, bald wehrte es Martens, wenn erſt die Pflanzen wieder in der Erde waren und die Ord⸗ nung herrſchte—, ſchnaufend und wiehernd machte er ab und zu bei den beiden plaudernden Mädchen halt. „Ich bin ſo voller Zuverſicht, Gundula. Die Frühlings⸗ luft verwirrt. Kennſt du das Gedicht: Frühlingsglaube? Nein? Darin heißt es: Nun, armes Herz, vergiß der Qual, nun muß ſich alles, alles wenden! So iſt mir heute, als ob etwas ganz Beſonderes bevorſtände— ein großes, von Rottweiler. Sie hatte ſich den Mantel übergeworfen und ſchritt ſehr vorſichtig durch die Wege, von denen ſie vermutete, ſie könnten feucht ſein. Der Sonnenſchein machte ſie ſehr blaß, ſehr ſchön, aber ſehr ausdruckslos. Auch Hertha konnte dumm ausſehen; aber es war eine kulti⸗ vierte Dummheit, die nicht verletzte oder gar heraus— fordernd wirkte, wie die Gundulas zuweilen. Es ſtörte vor allem wicht die Harmonie ihrer Schönheit. Sie hielt ein Blatt Papier in der Hand und winkte ſchon damit von weitem. land!“ Sieglinde wurde bleich bis in die Lippen, um ſofort tief zu erröten. „Es kann nichts Schlimmes ſein“, ſagte ſie mit zittern⸗ der, aber doch zuverſichtlicher Stimme:„Sie ſtarten nicht vor März.“ Sie überflog die Schrift. Und wieder bedeckte die bläu— liche Bläſſe ihr zartes Geſicht. „Ich muß reiſen— ſogleich!— Wo iſt der Vater?“ „Linde, was is?“ „Lies, Gundel!“ „Die Sprache kenn' ich nicht!“ „Ach nein, ach Gundel, er iſt— das heißt auf deutſch: Woermann bei Probeflug infolge Flugzeugdefekts leicht verunglückt. Bittet Sie, ſofort zu ihm zu kommen.“ Gundula ſah Sieglinde an. Sie ſtanden Auge in Auge. Gundula ſorgte, daß Sieg⸗ linde trotzdem ihre Gedanken nicht erſpähe. In Sieglindes Blicken lag eine unſichere Hoffnung. „Er wird den Transozeanflug nicht mitmachen können“, ſagte ſie halb fragend, halb überlegend. War dies vielleicht das große Glück? So eine Art Heimatſchuß— wie damals im Felde. Lebensrettung? Gundula war langſam, trotz aller Selbſtbeherrſchung, grau geworden bis in die Lippen. Leicht verunglückt? Lindekind, dann ließe ein Holk dich nicht rufen! Nimm Abſchied vom Glück, Linde— der kommt nicht wieder! „Wir wollen gleich den Koffer packen!“ ſagte ſie. Nie⸗ mand hatte den Wechſel der Farben in ihrem groben Ge— ſicht beachtet. Baldur ſtand neugierig dabei, ſein Steckenpferd zwiſchen den Beinchen. „Reiſt du nach Hamburg, Linde?— Kann ich mit?“ Gundula— ſeine Gundula— ſchob ihn achtlos zur Seite. 0 „Geh', Junge!“ ö Da begriff auch er, daß etwas Beſonderes geſchehen ſein mußte. Nachdenklich folgte er den Großen ins Haus. N Sieglinde ging zum Vater, indeſſen Gundula nach dem Koffer ſah. „Den Paß?“ fragte Sieglinde die Rottweiler.„Holſter— mann iſt doch vor kurzem in England geweſen. Liebes Fräulein von Rottweiler, gehen Sie zu ihm— bitte, bitte, gleich, damit er uns rät, wie man am ſchnellſten den Paß beſchafft! Ich muß heute nacht noch fahren? „Fräulein Willberg, die Geſchäftsſtunde iſt vorüber!“ „Aber da hört doch alles Derartige auf!“ brauſte Sieg⸗ linde nervös ihr ins Geſicht.„Gehen Sie in ſeine Privat⸗ wohnung, wenn er nicht mehr im Geſchäft iſt; er iſt doch ein Menſch und wird das verſtehen.“ „In Ihrem ſpeziellen Auftrag?“ „Aber natürlich— ja, ja!“ Sie hatte ſchon die Klinke zu ihres Vaters Stubentür in der Hand. Das Fräulein entfernte ſich nachdenklich. Sieglinde trat ein. „Vater?“ 16 Der Profeſſor ſah von ſeinem Manuſkript auf. In ſeinen Augen lag eine ſeltſame Zerſtreutheit. „Was iſt, Linde?“ „Ich muß zu Holk!“ Sie reichte ihm das Blatt. Willberg wagte nicht, ſie anzuſehen. „Es wird ja nichts Ernſtes ſein“, ſagte er über ſein Empfinden hinweg und reichte das Formular zurück.— „Wann kannſt du fahren?“ U nicht recht, daß Hertha zu Holſtermann gegangen war. „Lieber wäre ich ſelber—“ 0 „Wie konnte ich das wiſſen? Du willſt doch nie geſtört ſein. Und das wird ſie doch können.“ a 1 Können? Gewiß! N Gundula packte die Koffer— einen größeren und den e mit den nötigſten Gegenſtände für Kupee und 1 5 4 177 1 Die Rottweiler erledigte unterdeſſen ihre Miſſion. Sie pries den Zufall, der ſie zwang, den Bankier aufzusuchen. Er hatte ſich in letzter Zeit zurückgehalten. Hertha wußte, warum. Die öffentliche Meinung verlobte ſie mit dem Profeſſor. Endlich eine Gelegenheit, ſich verſtändlich zu Gundula ſchüttelte mit dem Kopfe. machen. 0. 6(Fortſetzung folat.) „ großes Glück.“. Durch den Garten, vom Hauſe her, kam das Fräulein „Ein Telegramm für Sie, Fräulein Linde... aus Eng⸗ 5 7 Man beriet das Notwendigſte. Es war dem Profeſſor wohl die Abſtimmung eine unerhörte Mehr⸗ heit für Deutſchland ergeben wird, dennoch im Zuge der Vorbereitung der Abſtimmung eine propagandiſtiſche neue Aufſtachelung nationaler Leidenſchaften ſtattfindet. Ganz gleich, wie die Abſtimmung ausgehen würde, ſie würde in jedem Fall bei einer der beiden Nationen zwangsläufig das Gefühl einer Niederlage zurücklaſſen. Wir ſind überzeugt, daß, wenn Frank⸗ reich und Deutſchland dieſe Frage vorher in einem gemeinſamen Vertragsentwurf ent⸗— ſchieden hätten, die geſamte Bevölkerung an der Saar bei einer Abſtimmung in überwäl⸗ tigender Mehrheit freudig für dieſe Rege⸗ lung eintreten würde. Ich bedauere daher auch heute noch, daß franzöſiſcherſeits ge⸗ glaubt wurde, dieſen Gedanken nicht folgen zu können. Ich gebe dennoch die Hoffnung nicht auf, daß trotzdem in beiden Nationen der Wille zu einer wahrhaften Aufhebung und endgültigen Begrabung des hiſtoriſchen Kriegsbeils zu kommen, immer mehr ſich ver⸗ ſtärken und durchſetzen wird. ö Wenn dieſes gelingt, wird die von Deukſchland unerſchütterlich geforderle Gleichberechtigung dann auch in Frankreich nicht mehr als Angriff gegen die Sicherheit der franzöſiſchen Nakion, ſondern als das ſelbſtverſtändliche Recht eines großen Volkes ungeſehen werden, mit dem man nicht nur volitiſch in Freundſchaft lebt, ſondern wirk- schaftlich ſo unendlich viele gemeinſame In⸗ lereſſen beſitzt(Skürmiſcher Beifall). Völlerbund und Abrüſtung Wir begrüßen es dankbar, daß die Regie⸗ rung Großbritanniens ſich bemüht, einer ſol⸗ chen Anbahnung freundſchaftlicher Beziehun⸗ gen ihre Hilfe zur Verfügung zu ſtellen. Der mir geſtern vom britiſchen Botſchafter über⸗ reichte Entwurf eines neuen Abrüſtungsvor⸗ ſchlages wird von uns mit beſtem Willen geprüft werden. Wenn ſich die deutſche Regierung in die— ſem Jahre entſchließen mußte, aus der Ab⸗ rüſtungskonferenz und aus dem Völkerbunde auszuſcheiden, dann geſchah dies nur, weil die Entwicklung der Deutſchland auf das Tiefſte bewegenden Frage der Herſtellung unſerer Gleichberechtigung in„Verbindung mit einer internationalen Rüſtungsfeſtſet⸗ zung nicht mit dem zu vereinen war, was ich im Mai als unabänderliche Grundforde⸗ rung nicht nur für die nationale Sicherheit des Deutſchen Reiches, ſondern auch für die nationale Ehre unſeres Volkes aufſtellen mußte. 0 Nach einem Jahr der nalionalſozialiſti⸗ cen edlen ſind das Deutſche„Reich und das deutſche Volk innerlich und äußer⸗ lich reifer geworden für die Uebernahme des Teiles der Berankworkung am Gedeihen und am Glück aller Völker, der einer ſo großen Nakion von der Vorſehung zugewieſen iſt, und daher von Menſchen nicht beſtritten wer⸗ den kann.(Stürmiſcher Beifall). Die Be- reitwilligkeit zu dieſer wahrhaft nakionalen Iflichterfüllung aber kann keinen ſchöneren ſymboliſchen Ausdruck finden, als in der Perſon des greiſen Marſchalls, der als Offi- zier und ſiegreicher Führer in Kriegen und Schlachten für unſeres Volkes Größze kämpfte und heute als Präſident des Reiches ehrwür· digſter Garant iſt für die uns alle bewegende Arbeit abgebe.(Skürmiſche Heilrufe.) Der Reichstag nahm nach Entgegennahme der Regierungserklärung, für die das Haus dem Führer mit langanhaltenden begeiſterten Kundgebungen dankte, das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches in allen drei Leſungen und in der ſich anſchließenden Schlußabſtim⸗ mung einſtimmig an. Die dadurch erfolgte end⸗ gültige Verabſchiedung des Geſetzes durch den Reichstag löſte erneut im ganzen Hauſe ſtür⸗ miſche Kundgebungen für den Führer aus. * Annahme durch den Neichsrat Einſtimmig und ohne Ausſprache. Nach der Sitzung des Reichstages trat det Reichsrat zuſammen. In einer Sitzung von mut wenigen Minuten Dauer ſtimmte er dem Geſetz über den Neuaufbau des Reiches ein⸗ ſiimmig und ohne Ansſprache zu. In kurzen Worten: Der Reichstag hat nach einer großangeleg⸗ ten Rede des Führers das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches in allen drei Leſun⸗ gen ohne Debatte angenommen. Auch der Reichsrat hat dem Geſetz zugeſtimmt. Miniſterpräſident Göring hat an Reichs⸗ kane 5 Frick ein Schreiben gerich⸗ tet, in dem er die ſofortige Auflöſung aller monarchiſtiſchen Verbände und Organiſatio⸗ nen verlangt Im Laufe des 30. Januar fanden in Ber⸗ lin vor der Reichskanzlei begeiſterte Kundge⸗ bungen ſtatt. Der Führer wurde, als er ſich am Fenſter zeigte, jübelnd begrüßt. Der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete Da⸗ ladier hat ein neues Kabinett gebildet, das von den Sozialrepublikanern bis zu den Republikanern der Mitte reicht. Die radikal⸗ ſozſaliſtiſche Partei hat mit 15 Vertretern den Auf Deinem Boden ſteht ein leeres Bett, das Deinem Nachbaen fehlt. Gib es dem Winterhilfswerk! Aufruf an die 5A SA⸗Kameraden! Der Führer der SA-Gruppe Heſſen, Bek⸗ lerle, hat zum 30. Januar nachſtehenden Aufruf erlaſſen: b Der 30. Januar iſt für uns SA⸗Männer ein Feiertag von einzigartiger Bedeutung. Die Beſtändigkeit unſeres Kampfes, die Un⸗ beugſamkeit, Opferwilligkeit und Tapferkeit während all der Jahre voll Terror und An⸗ terdrückung, ſie waren gegründet auf das blinde grenzenloſe Vertrauen zu dem Führer. Man verlachte uns, man hielt uns für ver⸗ rückt, man bekämpfte uns, gerade wegen die— ſes Vertrauens. Am 30. Januar wurde die⸗ ſes Vertrauen belohnt. An dieſem Tage des Sieges rechtfertigte das Schickſal den SA⸗ Mann mit ſeiner Treue zum Führer vor all den Beſſerwiſſern. Wir ſtehen heute im zweiten Abſchnitt des Kampfes, den wir im ſelben Sinne führen wollen wie den erſten. Es bleibt unſere Auf— gabe, den revolutionären SA-Geiſt und ins⸗ beſondere das unerſchütterliche Vertrauen zum Führer hochzuhalten. So wollen wir weiter⸗ kämpfen, bis die Idee des Führers genau verwirklicht iſt. Der Führer der Gruppe Heſſen gez. Becker le Gruppenführer. Kirche und Steriliſierung J. In letzter Zeit ſind durch katholiſche Kan⸗ zelabkündigungen Zweifel erweckt worden, ob das Geſetz zur Verhütung erbkranken Nach— wuchſes gemäß den eindeutigen Erklärungen der Reichsregierung durchgeführt wird. Bei die⸗ ſen Abkündigungen handelt es ſich lediglich um eine lehrmäßige Stellungnahme der katholi— ſchen Kirche, die den Staat nicht hindern wird, das von ihm für notwendig erkannte Geſetz in vollem Umfang auszuführen. Kund⸗ gebungen, die einer Aufforderung zum Unge⸗ horſam gegen das Reichsgeſetz gleichkommen, werden unterbunden. Aus Heſſen und Naſſau Das Winterhilfswerk mahnt. Der Gauführer des Winterhilfswerk hat zum 30. Januar folgenden Aufruf erlaſſen: Am erſten Jahrestage der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution iſt das Winterhilfswerk wie⸗ der an der Arbeit. Kein, rauſchendes Feſt, keine glanzvolle Parade— wir begehen den Tag, indem wir die Not der hilfsbedürftigen Volksgenoſſen angreifen, und damit Sinn und Weſen der nationalſozialiſtiſchen Idee erfüllen. Ihr Alle, deutſche Volksgenoſſen, die Ihr damit erneut wieder die Taten eines deutſchen Sozialismus kennen lernt, ſeid Euch in dieſen Stunden der geſchichtlichen Erinnerung bewußt, daß dieſes alles nur möglich war durch den einen Mann. den wir unſeren Führer nennen Dankt ihm, indem Ihr ihm nacheifert, wer⸗ det wirkliche Nationalſozialiſten Adolf Hitlers. Darmſtadt, 30. Januar 1934. gez. Haug, Gauführer des WHW. Brandverhütung in den Schulen. Darmſtadt, 31. Jan. Alljährlich fallen, wie das Staatspreſſeamt mitteilt, dem Feuer etwa 1400 Menſchenleben ſowie Werte bis zu 400 Millionen zum Opfer. Wenn auch der Brand- geſchädigte durch Verſicherung gedeckt iſt, ſo gehen die vernichteten Werte doch dem Natio— nalvermögen verloren. Ein großer Teil der Brandſchäden iſt auf Kinderhand zurückzufüh⸗ ren. Neben dem Elternhaus iſt die Schule in erſter Linie dazu berufen, durch plan— mäßige Belehrung feuerverhütend zu wirken. Aufſätze und Berechnungen können die Arbeit unterſtützen.— Das Staatsminiſterium hat daher angeordnet, daß die Frage der Brand⸗ verhütung bei ſich bietenden Gelegenheiten be— rührt und insbeſondere vor den Sommerferien (Erntevorräte!) und vor den Weihnachtsferien (Weihnachtskerzen!) eindringlich beſprochen wird. Die Gieichwelle wird gerichtet. Wie vom Südweſtfunk mitgeteilt wird, ſind die Arbeiten zur Beſeitigung der Störun⸗ gen beim Empfang der Sender des Südweſt⸗ funk⸗Gleichwellennetzes auf die Vorſtellung des Rundfunks beim Reichspoſtminiſterium hin von dieſem ſofort in vollem Umfange in Angriff genommen worden. Die Reichspoſt iſt mit al⸗ len Mitteln beſtrebt, die Empfangsſchwierigkei⸗ ten insbeſondere der Sender Frankfurt und Kaiſerslautern des Südweſtdeutſchen Gleichwel⸗ lennetzes, die auffallend ſtark in der Pfalz, im Saargebiet und an der Bergſtraße in Erſchei⸗ nung treten, zu beſeitigen. Bei der Kompli⸗ ziertheit eines Gleichwellenbetriebs iſt es na⸗ türlich nicht möglich, in wenigen Stunden die aufgetretenen Schwierigkeiten zu beheben. Es iſt jedoch zu erwarten, daß in kürzeſter Friſt die Arbeiten zur Verbeſſerung des Emp⸗ fangs insbeſondere der Sender Kaiſerslautern überwiegenden Einfluß. und Frankfurt beendet ſein werden. Aus det Heimat Gedenktage 31. Januar 1797 Der Komponiſt Franz Wien geboren. 1850 Preußen erhält eine Verfaſſung. 1866 Der Dichter Friedrich Rückert in Neuſes bei Koburg geſtorben. 5 1933 Der engliſche Schriftſteller John Gals— worthy in London geſtorben. Prot.: Vigilius— Kath.: Petrus Nolascus Sonnenunterg. 16.43 Mondaufg. 17.44 Schubert in Sonnenaufg. 7.45 Mondunterg. 8.06 * Es iſt ein allgemeiner Grundſatz in der Politik, daß man die Dinge niemals halb tun darf. Friedrich der Große. Der Februar Nach einem nicht allzuharten„Froſt- und Eismonat“ Januar treten wir mit dem Fe⸗ bruar in den letzten Wintermonat ein. Es gibt Leute, die den Februar als vollwertigen Win⸗ termonat gar nicht mehr gelten laſſen wollen. So ganz unrecht haben ſie nicht. Denn der Februar bringt uns eine merkliche Zunahme des Tageslichtes und damit ein ſteigendes Glücksgefühl. Die wachſenden Tage ſind eine Wohltat für die Menſchen und wenn uns ein gutgelaunter Februar auch noch Sonne ſchenkt, ſind wir ihm freundlich geſinnt. An Kirchenfeſten, die noch immer eine be⸗ merkliche Bedeutung haben, fällt in den Fe⸗ bruar nur der Tag Mariä Lichtmeß. Er iſt von beſonderer Wichtigkeit ſeit altersher auf dem Lande, wo in früheren Zeiten an dieſem Termin faſt ausſchließlich der Dienſtbotenwech⸗ ſel ſtattfand. Etwa um die Mitte des Februar fallen die letzten Tage des Faſchings. Am Aſchermittwoch beginnt bereits die Vorberei⸗ tung auf die öſterliche Zeit. Das ernſte Vio⸗ lett des prieſterlichen Gewandes erinnert an die Strenge der Faſtenzeit, ebenſo wie die Aſche, die ſich der Chriſt am erſten Tage der mehrwöchigen Bußzeit auf das Haupt ſtreuen läßt. . * Faſt 70 Millionen Tagewerke des Ar⸗ beitsdienſtes 1933. Die zuſtändigen Stellen ſind gegenwärtig damit beſchäftigt, die Bilanz des Arbeitsdienſtes im Jahre 1933 aufzuſtel⸗ len. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen er⸗ gibt ſich, daß der Arbeitsdienſt im Jahre 1933 rund 68 588 000 Tagewerke abgeleiſtet hat, wofür Förderungsbeträge in Höhe von etwa 140 Millionen Rm. ausgezahlt worden ſind. Nahezu die Hälfte der Leiſtungen des Arbeitsdienſtes entfällt auf Landeskulturarbei⸗ ten. Auf dieſem Gebiet wurden 31,5 Millio- nen Tagewerke geleiſtet und Förderungsbeträge in Höhe von 65 Millionen Rm. gewährt. Der Anteil der für Landeskulturarbeiten ge— leiſteten Tagewerke an der Geſamtzahl beträgt mehr als 45 Prozent. * Nichtarier dürfen nicht Schiedsrichter ſein. Der Reichsjuſtizminiſter gibt eine Stellung⸗ nahme bekannt über die Ausſchaltung nichtari⸗ ſcher Schiedsrichter aus dem deutſchen Rechts⸗ leben. Der Miniſter bemerkt, daß die Ableh⸗ nung nichtariſcher Schiedsrichter im engſten Zuſammenhang ſtehe mit den geſetzlichen Maß⸗ nahmen, die ſich die Ausſchaltung des nicht⸗ ariſchen Elementes im Bereich der ſtaatlichen Rechtspflege zum Ziel geſetzt haben. Die Vor⸗ ſchrift im Paragraph 1032 Abſ. 3 Satz 2 der Zivilprozeßordnung wolle dem vorbeugen, daß reichsdeutſche Perſonen, für die in der ſtaatlichen Rechtspflege grundſätzlich kein Raum ſein ſolle, nunmehr auf dem Gebiete der Schiedsgerichtsbarkeit ein beſonderes Betäti— gungsſeld ſuchten. * Wettervorherſage: Bei weſtlichen bis nördlichen Winden und Temperaturen um Null, dunſtig und wolkig, einzelne Niederſchläge(im Gebirge Schnee.) Märkte und Vörſen vom 30. Januar 1934. Berliner Deviſenkurſe 1 Pfund Sterling 13.09, 1 Dollar 4.54, 100 holl. Gulden 168.33, 100 Lire 22.00, 100 franz. Francs 16.43, 100 Schweizer Fran⸗ ken 81.04, 100 öſterr. Schilling 47.20. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Zufuhr: 138 Ochſen, 111 Bullen, 330 Kühe, 262 Färſen, 631 Kälber, 24 Schafe, 1835 Schweine, 4 Ziegen, Preiſe pro 50 Kilo Le⸗ bendgewicht: Ochſen: 20 bis 31, 22 bis 24, 25 bis 29, 22 bis 24, Bullen: 27 bis 30, 24 bis 27, 22 bis 24, Kühe: 25 bis 28, 21 bis 25, 16 bis 20, 10 bis 15, Färſen: 30 bis 32, 26 bis 29, 23 bis 25, Kälber: 41 bis 44, 37 bis 40, 30 bis 36, 26 bis 29; Schafe: 23 bis 27, Schweine: 50 bis 53, 50 bis 53, 49 bis 53 48 bis„52, Sauen 42 bis 47, Karlsruher Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 11 Ochſen, 43 Bullen, 39 Kühe, 124 Färſen, 339 Kälber, 839 Schweine. Be⸗ zahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark für Ochſen 27 bis 31, 25 bis N, bis 29. 23 bis 26. 2 bis 23, 19 bis 22: 24 bis 26, 22 bis 24, 19 bis 22; Bullen 28 Aufhebung v. Ortsbürger⸗ nutzen am Allmendgut. In der geſtrigen Ausgabe der„Darmſtädter Zeitung“ wurde durch den Herrn Heſſ. Staats⸗ miniſter Jung folgendes Geſetz erlaſſen, das wir im Hinblick auf ſeine große Bedeutung auch für unſere Gemeinde, wörtlich zum Abdruck bringen: Geſetz über Aufhebung von Orts⸗ bürgernutzen am Allmendgut. Vom 27. Januar 1934. Auf Grund des vorläufigen Geſetzes zur Gleichſchaltung der Länder mit dem Reich vom 31. März 1933(Reichsgeſetzblatt! S. 153) wird das nachſtehende Geſetz erlaſſen: Artikel 1. Im öffentlichen Intereſſe kann der Staats- miniſter in jeder Gemeinde den am Allmendgut beſtehenden Ortsbürgernutzen für ganz oder teilweiſe als aufgehoben erklären. Artikel 2. Soweit die Auflöſung erfolgt. erlöſchen die Nutzungsrechte der Berechtigten am Allmendgut. Den Berechtigten ſteht ein Anſpruch auf eine Entſchädigung nicht zu. Artikel 3. Das durch die Aufhebung der Nutzungs- rechte freigewordene Allmendgut iſt von den Ge— meinden nach Weiſung des Staatsminiſters oder der von ihm beauftragten Stellen zu verwenden. Den Gemeinden iſt hierbei mindeſtens ein Fünftel des freigewordenen Allmendlandes zur unentgelt⸗ lichen oder verbilligten Nutzung durch bedürftige Ortsbürger zu überlaſſen. Artikel 1. Der Staatsminiſter kann Richtlinien über die Verwendung des freigewordenen Allmend- guts erlaſſen. In den Richtlinien iſt den wirt- ſchaftlichen und ſozialen Bedürfniſſen der durch Aufhebung der Nutzungsrechte Betroffenen Rech- nung zu tragen. Artikel 5. Das Geſetz tritt mit ſeiner Veroffentlichung im Regierungsblatt in Kraft. Darmſtadt, den 27. Januar 1934. Der Heſſiſche Staatsminiſter Jung. Ausgefertigt und verkündet Darmſtadt, den 29. Januar 1934. Der Reichsſtatthalter in Heſſen (Dienſtſiegel) Sprenger. Begründung: Der Fortgang der Arbeiten in Durchfüh- rung des Meliorationsarbeits- und Siedlungs- programms erfordert dringend eine den Zeitver⸗ hältniſſen entſprechende geſetzliche Regelung dahin⸗ gehend, daß eine Aufhebungs möglichkeit beſtehen⸗ der Ortsbürgerrechte am Allmendgut geſchaffen wird. Die Bewirtſchaftung der als Allmend- felder ausgewieſenen Grundſtücke iſt ſehr häufig mit den heutigen Anſchauungen über eine inten- ſive Wirtſchaftsführung nicht mehr zu vereinbaren. Die Regelung des Ortsbürgernutzens am Allmend⸗ gut trägt den nationalſozialiſtiſchen Anſchauungen über die Nutzung von Grund und Boden und den heutigen Wirtſchaftsverhältniſſen nicht mehr Rechnung. Dieſes wurde bereits bei der Ver- waltungsgeſetzgebung des Jahres 1911 anerkannt. Die Beſtimmung in Abſ. 4 des Artikels 33 der ſrüheren Städteordnung und Landgemeindeord-⸗ nung, die die gänzliche Ablöſung des Ortsbür⸗ gernutzens nach Maßgabe der zu erlaſſenden be— ſonderen geſetzlichen Beſtimmungen für zuläſſig erklärt hat, wollte einer völligen Beſeitigung der Ortsbürgernutzungen durch Ablöſung die Wege ebnen. Der vorliegende Geſetzentwurf geht einen Schritt weiter und ſieht an Stelle einer Ablö⸗ ſung von Ortsbürgerrechten am Allmendgut eine Aufhebung vor. Ueber die Verwendung des durch die Aufhebung von Nutzungsrechten freigewor- denen Allmendguts dürfen die Gemeinden nur nach Weiſung des Staatsminiſters oder der von ihm beauftragten Stellen verfügen. Die Ver⸗ wendung kann in Richtlinien des Staatsmi⸗ niſters des Näheren geregelt werden, wobei auf die wirtſchaftlichen und ſozialen Bedürfniſſe der durch Aufhebung der Nutzungsrechte Betroffenen Rückſicht zu nehmen iſt. Grundſätzlich ſoll das freigewordene Land abzüglich eines nicht unter ein Fünftel betragenden Teiles, über den die Gemeinde ſelbſt verfügen kann, zur Aufrundung von Ackernahrungen, ge⸗ gebenenfalls ſonſtigen Bereitſtellung von Sied⸗ lungsgelände Verwendung finden. Der der Ge⸗ meinde zur ſelbſtändigen Verwendung öberlaſſene Teil des freigewordenen Landes ſetzt die Ge⸗ meinde in die Lage, bedürftigen Ortsbürgern Grundſtücke koſtenlos oder gegen geringes Ent⸗ gelt zur Nutzung zu überlaſſen. * —— & NS. Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 7—9 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Singchor— NS. ⸗Frauenſchaft und B. D. M. Mittwoch abend ½8 Uhr Singſtunde im Cen- tral⸗Kino(Schulſtraße). Ich erwarte pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. Achtung, Blockwarte! Soweit noch nicht geſchehen(Block 1, 2 und 7) muß Abrech-⸗ nung bis ſpäteſtens Mittwoch abend 6 Uhr er⸗ folgen. Heil Hitler! gez. Schweigert, Kaſſenwart. Mitgliederverſammlung der NSDAP Heute Mittwoch, den 31. Januar, findet im Gaſthaus zum Fürſt Alexander, pünkt⸗ lich abends ½9 Uhr, unſere diesmonatliche Mit⸗ gliederverſammlung ſtatt. In dieſer Mitglieder- verſammlung wird ein Jahresüberblick gegeben; die neueingetroffenen Mitgliederkarten gelangen zur Ausgabe und gleichzeitig iſt mit der Ver⸗ ſammlung ein Schulungsabend verbunden. Ich erwarte alſo reſtloſes Erſcheinen der geſamten Parteigenoſſenſchaft, insbeſondere der Pg., die verpflichtet werden, und möglichſt vollzähliges Erſcheinen der Mitgl. aller Unterformationen. Blockwarte melden wie vorgeſchrieben. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. NSBO. und Deutſche Arbeitsfront. Alle Amtswalter und Kaſſierer der N. S. B. O. und der Deutſchen Arbeitsfront holen heute Abend zwiſchen 6 und 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle die Eintrittskarten für den Film „Sieg des Glaubens“ zur Verteilung ab. Die Kaſſierer der deutſchen Arbeitsfront haben heute Abend in derſelben Zeit die Quit- tungsbücher abzugeben und abzurechnen. Mitglieder der Arbeitsfront, welche ihren Januar- Beitrag noch nicht bezahlt haben, werden bei der Kreisleitung abgemeldet. Heil Hitler! Hitlerjugend. Morgen Donnerstag abend 8 Uhr haben ſich ſämtliche Arbeits- ſuchende und Lehrſtellenſuchende Hitlerjungen im Kaiſerhof zu melden. Zwecks Arbeitsbeſchaffung. Lokales *Der 30. Januar wird in der Geſchichte des deutſchen Volkes ein Tag von beſonderer Bedeutung bleiben. Unſer ganzer Ort erſtrahlte geſtern in Flagenſchmuck um auch nach außen die freudige Anteilnahme am Aufſtieg des Natio- nalfozialismus zu bekunden. Der Führer gab geſtern nachmittag vor dem deutſchen Reichstag eine Regierungserklärung ab, die auf alle deutſchen Sender übertragen wurde. Auch hier war die Rede des Führers am Rathaus durch einen Groß— lautſprecher zu vernehmen. Den Inhalt der Führerrede bringen wir heute auf der erſten Seite. * K. K. V. Kein K.K. Vier und kein Jung⸗ Kier verſäume die morgige Hauptverſammlung. Wer noch Vereinsintereſſe beſitzt, ſür den iſt das Erſcheinen morgen abend eine Selbſtverſtänd⸗ lichkeit. Der Milchpreis. Der Milchverſor⸗ gungsverband Nordbaden hat mit Wirkung vom 1. Februar 1934 ab den Milchpreis auf 25% pro Liter feſtgeſetzt. Wir verweiſen auf die heu⸗ tige amtliche Bekanntmachung. Flora Maskenball 1934 der mit ſo großer Spannung erwartete Flora-Maskenball lief am vergangenen Samstag abend in der feſt⸗ lich geſchmückten Narrenburg zum Fürſt Alexander vom Stapel. Man hatte dem Rufe der Veran- ſtalter diesmal ſo zahlreich und pünktlich folge geleiſtet, ſodaß bereits um 8 Uhr der Saal dicht beſetzt, und damit die Grundlage für ein gutes Gelingen der Veranſtaltung gegeben war. Die Beſucher wurden denn auch in ihren Erwartungen nicht enttäuſcht, als Prinz Karneval mit ſeinem Gefolge nach einer kleiuen Verſpätung ſeinen Ein ⸗ zug hielt, fiel auch ſchon die erſte Lachſalve. Was war geſchehen? Nun der Dicke hatte ſeinem prinzlichen Reiter, kaum, daß er im Saale an⸗ gelangt war, auf ganz unſanfte Weiſe abgeſetzt. prüfen Sie vor dem Kauf einer Nähmaſchine die Hönig Traslsons-Haamaschine Unnunubare inpungs-. U. Entschulaungsgarfenon erhalten Sie durch Abſchluß eines Darlehensvertrages von RM. 200. bis 5000.— bei der Württ. Kredit- b nasse in Stultpart. Streng reell und diskret. Kleine monatl Raten. Auskunft gegen Rückporto bei der Bez Leitung Mannheim, Wind⸗ mühlſtraße 26. ö 5 Bekanntmachung. Betr.: Milchpreis. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt- nis, das lt. Anordnung des Milchverſorgungs⸗ verbandes Nordbaden der Verkaufspreis für Friſchmilch auf 25 RPfge,. pro Liter ab 1. Febr. 1934 feſtgeſetzt wurde. Viernheim, den 31. Januar 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim Sie iſt ein hervorragendes deutſches Er- führige Vertreter gesucht. In komm. Vertretung: Bechtel.(Vier zeugnis. Größte Nähſchnelligkeit und Haltbar⸗ 7 eee keeit ſind ihre Vorzüge. Phönix war die erſt⸗ Klavier- 1 00 Rundſchiffmaſchine in Europa und iſt die 5 N führende geblieben. Unterricht 5 Er 1 Deshalb kaufen Sie die deutſche Phönix, 5 10 85 Mur noch heute 1„4 E e, 5 r Gg. 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Mitlerweile] und verpflichtend hörten wir ihn ſagen:„Der 2 0 hatte man den ſtörrigen Kerl dann doch etwas be⸗[ſchwere Kampf beginnt“. Das erſte Jahr des 8 R 15 ſänftigt u. der Einzug konnte ohne weitere Störung] nationalſozialiſtiſchen Staates iſt vorbei, die Reichs: abgewickelt werden. Nach der närriſchen Regie-[ Bilanz heißt: es geht aufwärts! Das Jahr dieſes rungserklärnng des Prinzen entwickelte ſich bald 1933 brachte uns die Einheit des Volkes, 1934[ Katholiſcher Arbeiter Verein. Am Sonntag, Reichst das dem Flora Maskenball eigene karnevaliſtiſche] wird die Einheit der Form ſchaffen und manche den 4. Februar, nachmittags 4 Uhr, findet Geſetz Treiben. Unermüdlich laſſen die Schwarz ⸗Weißen Mauern niederreißen. Deutſchland kann nicht im Schützenhof unſere diesjährige General- keit, el ihre volkstümlichen Melodien ertönen und alles[zu Grunde gehen, wenn wir einig ſind. Keine verſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. und in ſingt kräftig mit. Die geſellſchaftlichen Schranken[großen Feſte wollen wir veranſtalten. Des Vortrag durch Sekretär Even. Um vollzähliges“ 110 7 ſind gefallen(wie die Grenzſteine) und Menſch Führers Wunſch war, daß den notleidenden Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. ſind ſe findet ſich zu Menſch. So ging es denn bis Volksgenoſſen geholfen wird. Heute konnte den N. B. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten! Schran zur Feierabendſtunde unterbrochen vielleicht mal[ Notleidenden die doppelte Anzahl Kohlenſcheine um 3 Uhr zu erſcheinen. SO durch einen Gang zur Küche allwo die tüchtige] und die gleiche Anzahl Lebensmittelſcheine über- 11 55 g i Hausfrau in höchſt zufriedenſtellender Weiſe ihres[reicht werden. Die Regierung hat bewieſen, daß K. K. V. e den 1. Jebruar 8 ½ Uhr Am Amtes waltete. Auch wurde dem guten Tropfen] ſie beſtrebt iſt, den Armen und Bedürftigen zu abends in der Vorſtadt Hauptverſammlung, Deuiſt den Herr Klee zu volkstümlichen Preiſen aus- helfen um ihr gegebenes Wort einzulöſen. Der Alle Mitglieder werden um ihr Erſcheinen ſchenkte lebhaft zugeſprochen. Nicht unerwähnt] nächſte Schritt wird ſein, die Erwerbsloſen dringend gebeten. Der Vorſtand. So ſei aber auch der gute Stoff unſeres Vienheimer wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Darum n. 1 1 Der Brauhauſes der wie immer vortrefflich mundete.] wollen wir die Treue halten unſerem Hindenburg e e ee Lände. Beweis: Kaum, daß der Hans oben war mußte] und unſerem Vollskanzler und mit ihnen zuſammen bereits er ſchon wieder in die Tiefe des Kellers ſteigen] ſchaffen und erhalten ein neues glückliches deutſches Der alte Tritt den 3 und ſch— ſch— ſch— wieder wurde ein 6 Reifer[Vaterland. In dieſem Sinne ein dreifaches„Sieg Zuchthaus für Heiratsſchwindler und Erpreſſer. heite als Gefechtuntauglich zur Seite gerollt. Ja die[ Heil“. Die Kapelle intonierte das Fahnenlied, wel- Frankfurt a. M., 31. Januar. e Florianer haben was auf ſich. So trennte man ches ſpontan, mit erhobenem Arm geſungen wurde. Vor dem Gericht ſtand der 45jährige Ver⸗ ür 15 ſich in früher Morgenſtunde als die Gockels in] Herr Beigeordneter Robert Schweigert ſprach e ſicherungsvertreter Eduard Burchhardt wegen börigt der Nachbarſchaft ſchon längſt ihr Morgenlied[im Auftrag der Parteileitung. Heute feiern wir[ Heiratsſchwindels und verſuchter Erpreſſung. ordnu— geſungen, und der Seppel das Klavier zugeſchloſſen[den Gedenktag der nationalſozialiſtiſchen Revolu:] Burchhardt hatte auf Grund eines Inſerats regiert hatte in Bewußtſein, wieder mal einige frohe tion, den Sieg des geſunden Lebenswillens und] eine Hausangeſtellte kennen gelernt, die ſich!“ ſie ſoz Stunden im trauten Floraſänger-Kreiſe verbracht] des geſunden Menſchenverſtandes eines ganzen[ gern verheiraten wollte. Er ſagte, er ſei ge⸗ lung zu haben und mit dem feſten Vorſatze im nächſten[Volkes über Irrlehre und Not. Ein Jahr lang. und lebe in ordentlichen Verhälmni regier 8 5 a g N 0 K l 8 als Oberinſpektor, der 500, ja 1000 Rm. ſonder Jahre wieder dabei zu ſein. Zum Schluß ſei] kämpft ein Volk, an der Spitze einen von Gott pro Monat verdiene. Eines Tages flunkerte 0 allen Beſuchern des Balles einſchl. den Masken gegebenen Führer und deſſen Mitarbeiter einen] er der Hausangeſtellten vor, daß er ſeinem 0 für ihre freundliche Unterſtützung der herzlichſte] titanenhaften Rampf um einen Platz an der[ Bruder 7000 Mark geliehen, ihm nun 2000 ſicht Dank von Seiten des Geſ. Ver. Flora ausge-] Sonne. Arbeit nach innen und ehrenvollen] Mark gekündigt habe, und daß er für zehn nern ſprochen. Dank auch allen, die zu dem guten Frieden nach außen, das iſt das Hauptproblem. eingelieferte Aufträge Proviſion an Unterver⸗ ſchaffe Gelingen des Flora Maskenballs beigetragen[ Unſer Führer hat den Grundſtein gelegt zu einem[treter zu bezahlen habe. Der Pumpverſuch, der tikel 4 haben, ganz beſonders der unermüdlichen Kapelle[Neubau des deutſchen Volkes und Staates, der 0 geikächt 160 Pente, daß keit zu Schwarz-Weiß und den Räflern. Auf Wieder- nach menſchlichem Ermeſſen die Jahrhunderte 000 0 ate a an 105 verf ſehn im nächſten Jahr. überdauern wird. Mut, Gottvertrauen und ehe Schon 1931 e 15 10 aner wülnſe Vaterländiſcher Opferſinn, ſind die Tugenden,] von ihm betrogenen Schneiderin angezeigt, die Mit die im deutſchen Volke wachgerufen werden. Der[ durch ihre Heiratsgelüſte an B. 360 Mark Schrit Teufel der Ichſucht muß verbannt werden. Ge- verlor, und obendrein ihre Stellung aufgege⸗ würts Wat, en ine and enn Gbr, wolen wie ale doe Schewe Led alt aan eech wee, bene Reich, N 11 e e, er Oftme teilen. Keinen beſſeren Dank können wir unſerem 1 halte ließ ech 9 Als er da⸗ wurde Führer geben, als wenn wir ihm heute ein feier⸗] ren ali aß er ficht ene wü ſſch ho einhei liches Gelöbnis ablegen in ſeinem Sinne, uns Er wurde ſpäter wegen dieſes Falles zu! wiede einzuſetzen bis zum letzten. Sprechen Sie alſo 1 Monaten e 550 5 fiche f 1 8 1 0 0 15. er dann im vergangenen ober wieder d Gedenkſtunde am Rathaus ie gen ee e Freiheit genoß, ich er der Schneiderin einen e Eine Gedenkſtunde aus Anlaß des Jahres- brüchliche Treue bis zum Tode. Als deutſche 9e Mee de e e fi ihn eule tages der Machtübernahme durch den Führer, Frauen, als deutſche Männer, als die deutſche nicht für den durch die Straſverbüßung erlitte⸗ los,? wurde geſtern Abend um ½7 Uhr am Rathaus Jugend geloben wir ihm, uns ſelbſt einzu-] nen Lohnausfall entſchädige, ſie könne die Bund abgehalten. Die N. S. D. A. P. ſowie ihre ſämt⸗ ſetzen als Pfand für das Wohlergehen unſeres] 360 Mark gleich in Anrechnung bringen. Der unter lichen Unterformationen nahmen geſchloſſen an geliebten deutſchen Vaterlandes. Deutſchland[ Erpreſſertrick zog nicht, die Schneiderin über⸗ chen! der Feier teil. In großer Zahl war die Viern⸗ muß leben und wenn wir ſterben müſſen! gab den Brief gleich der Polizei. Burchhardt an heimer Bürgerſchaft zur Stelle, um dieſen denk] Machtvoll wurde das Gelöbnis aufgenommen.—] wurde zu, eineuhalb Jahren Zuchthaus und 800 würdigen Tag mitzufeiern. Herr Ogruf. Franzke] Alles was uns bewegt, wollen wir zuſammen-⸗“ 150 1 e e 1000 96 60 ſchen eröffnete mit herzlichen Worten die Gedenkſtunde] faſſen in dem Ruf: Unſerem Vaterland, unſerem nicht ſtatt be e e en ſtens und übergab Herrn Bürgermeiſter Bechtel die] deutſchen Volke, unſerem ehrwürdigen Reichsprä⸗] der Angeklagte ſich offenbar bemüht hatte Auflö Leitung. Die Vereinigte Feuerwehrkapelle ſpielte] ſidenten v. Hindenburg, unſerem geliebten Führer[wieder eine Stelle zu erhalten. eines einen Marſch, worauf die Vereinigten Geſang- Adolf Hitler Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil!— 0 mals vereine unter Stabführung des Gauchormeiſters]— Mächtig erſchallte die erſte Strophe des Pforzheim, 30. Jan.(Wirtſchafts⸗ chen, Herrn Georg Hoock, den prachtvollen Männerchor[ Deutſchlandliedes, dann war die Gedenkſtunde,] räume in Warenhäuſern.) Wie vom ſütze „Wo gen Himmel Eichen ragen“ zu Gehör welche zu einer erhebenden Feier geworden war] Bezirksamt mitgeteilt wird iſt die Schließung e der 1 brachten. Hierauf ergriff Herr Bürgermeiſtre und alle Herzen begeiſterte und entflammte, be⸗ der fol helme 15 ee e den f malie Bechtel das Wort zu ſeiner Feſtanſprache. Mit endet. heim arenhäuſern auf 15. Je, ehernen Lettern iſt der 30. Januar 1933 in das Buch der deutſchen Geſchichte eingeſchrieben. Nie werden wir den Tag vergeſſen, da auf allen Straßen, auf allen Wegen, durch ſämtliche Drähte, bis in die fernſte Stadt und ins kleinſte Dorf die Kunde lief: Hitler iſt Reichskanzler! Welch eine Wendung durch Gottes Fügung. Wir erlebten das ſelten Geſehene, daß ein Menſch nach ſolchem Siege klar und nüchtern blieb. Der Führer wurde härter angeſpannt denn je. Mahnend Das erſte Jahr Nationalſozialismus iſt zu Ende, das zweite Jahr beginnt. Glaube und Selbſtvertrauen ſind geweckt, es geht aufwärts mit Deutſchland. Heil Hitler!— Anſchließend an die Gedenkfeier zogen die Formationen zur Kirche, um an den Dankgottesdienſten teilzuneh⸗ men. Dem Schöpfer aller Dinge wurde Dank geſagt, daß er Deutſchland aus Not und Elend, aus Schmach und Pein, herausgeriſſen hat und durch den Nationalſozialismus wieder zur Höhe führen wird. bruar zu erwarten. Dieſe bevorſtehende Maß⸗ Im nahme iſt zurückzuführen auf gemeinſame Be⸗ mühungen der Polizeidirektion, des Arbeits- Reich amts, des Wirtevereins, der Deutſchen Ar- i mim eit beitsfront, und der Konditoren⸗ und Bäcker. fierur innung, ſowie des Einzelhandelsverbandes. Die m B über 30 Angeſtellten, die bislang in den Er⸗ Spiel friſchungsräumen der Warenhäuſer beſchäftegt der waren, werden zuſätzlich, das heißt, ohne bildet Entlaſſungen, an anderen Arbeitsplätzen ein⸗ Reich geſtellt, ſo daß durch die Schlteßung niemand lden! arbeitslos wird.