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Februar, nachmittags 4 Uhr, findet im Schützenhof unſere diesjährige General- verſammlung ſtatt. Tages ordnung im Lokal. Vortrag durch Sekretär Even. Um vollzähliges Erſcheinen bittet. Der Vorſtand. N. B. Die Vorſtandsmitglieder werden gebeten um 3 Uhr zu erſcheinen. (Ortsgruppe Viernheim). Morgen Sonntag nachmittag 3 Uhr in der Vorſtadt Monats verſammlung. Tages- ordnung: Neue Verbandsbeiträge und anſchl. Verbandsangelegenheiten. Verſammlungsbeſuch iſt Pflicht, und für jeden einzelnen Kollegen ſehr wichtig. Der Ortsgruppenleiter. Geſamtverband der deutſchen Arbeitsopfer. Sonntag, den 4. Februar nachmittags 2 Uhr in der Goetheſchule unſere diesjährige General- Verſammlung. Der Obmann: Joſef Neff 1. D. J. K. Viernheim. Sonntag, 4. Februar Ver⸗ bandsſpiele: 1. Fußball in Alten bach Abfahrt 1 Uhr ab Drehſcheibe. Auf dem Stadion: 1. Handballelf gegen Tſchft. Käfer⸗ tal 1. 3 Uhr. 2. M. in Mannheim gegen V. f. R. 12,40 Uhr. Näheres für die übrigen Mannſchaften und Schüler im Schaukaſten. Die Sportleitung. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Sportprogramm für Sonntag, den 4. Febr. 1. und 2. Mannſchaft in Wallſtadt. Abfahrt 2. Mannſchaft/ 12 Uhr per Rad am Lokal. 1. Mannſchaft ½2 Uhr Auto ab Lokal. Mit der 1. Mannſchaft können noch ca. 40 Per⸗ ſonen fahren. Fahrpreis 30 Pfg. Fahrkarten wollen ſofort dei Herrn Matth. Kiß, Fried- richſtraße gelöſt werden. Die 3. Mannſch. ſpielt gegen Friedrichsfeld. Abfahrt/ 10 Uhr per Auto am Lokal. 4. Mannſchaft gegen 07 Mannheim. Abfahrt 8 Uhr per Rad am Lokal. Das 1. Verbandsſpiel der Jugend findet um 10 Uhr auf unſerem Platz gegen Waldhof ſtatt. Wir laden die geſchätzten Sportfreunde zu dieſen Spielen höflichſt ein. Sonntag Abend 7,59 Uhr närriſcher Kappen⸗ abend im Vereinshaus. Alles hat zu er⸗ ſcheinen. Der Vorſtand. Turnverein von 1893 e. V.(Hoferſpiel) Die Spielerverſammlung des Hoferſpiels findet um 1 Uhr im Lokal ſtatt. 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Barmherzigen Scnwestern für die liebevolle auf⸗ opferndèe Pflege, sowie den Stiftern von Seelenmessen. 8 i VIERNHEIM, den 3 Februar 1934. kiannelmersir. ad Die trauernden Hinterbliebenen. — 0 e e! e Uebungsſchießen. Der Vereinsführer. gokorliger gouf no nTLs ehe! (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk, frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Aelteſte Tageszeitung am Platze— Erfolgreiches Inſertionsorgan Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt am Main, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags⸗Ausgabe 10 Pfg. Nummer 30 Viernheimer Zeitung Viernbeimer Anzeiger (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Mi bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— llimeter⸗Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchaͤftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Montag, den 5. Februar 1934 51. Jahrgang Die deutſche Abrüſtungsdenlſchrift Die Tütlen des ſranzöſiſchen Planes durchschaut— Am Feeresſtärke und Verteidigungswaſſen— Peinliche Fragen Berlin, 5. Februar. Auf das Aide memoire der franzöſiſchen Regierung vom 1. Januar 1934 hat die 19. Januar in deutſche Regierung am einem Memorandum geantwortet, dem wir folgenden Auszug entnehmen: Die deutſche Regierung begrüßt es, daß die franzöſiſche Regierung die Anregung un⸗ mittelbarer diplomatiſcher Verhandlungen zwiſchen den beiden Regierungen über die zwiſchen ihren Ländern ſchwebenden Pro⸗ bleme aufgenommen und daß ſie in der wich⸗ tigſten akuten Frage, der Abrüſtungsfrage, ausführlich dargelegt hat, welche Stellung ze zu den vorangegangenen Erklärungen Jer deutſchen Regierung einnimmt und welche Geſichtspunkte ſie ſelbſt für die wei⸗ tere Behandlung dieſer Frage geltend zu machen hat. Die deutſche Regierung hat die Ausführungen des franzöſiſchen Aide me⸗ moire hierüber geprüft, ob und welche Möglichkeiten darnach für die Verwirklichung des Gedankens der allgemeinen Abrüſtung heute als gegeben erſcheinen. 1 Bevor die deutſche Regierung auf die Kritik eingeht, die das franzöſiſche Aide me⸗ moire an dem deutſchen Vorſchlag zur Ab⸗ rüftungsfrage übt, möchte ſie ſich zu dem Plane äußern, den die franzöſiſche Regierung jenem Vorſchlag gegenüberſtellen zu ſollen geglaubt hat. Welches würde die Lage ſein, die geſchaffen würde, wenn es zu einer Konvention auf der Grundlage des franzöſi⸗ ſchen Planes käme? Auf dem wichtigen Ge⸗ biel des Kriegsmaterials würde die Abrüſtung um mehrere Jahre hinausgeſchoben. Während dieſer Zeit wür⸗ den die hochgerüſteten Staaten ihr geſamtes ſchweres Landmaterial auch inſoweit un⸗ vermindert behalten, als es in erſter Linie für Angriffszwecke in Betracht kommt. Deutſchland würde ſeinerſeits auf die im Verſailier Vertrag vorgeſehenen völlig un⸗ zureichenden Waffenarten beſchränkt bleiben, hälte aber während dieſer Periode gleich wohl die Umbildung der Reichswehr vorzu⸗ nehmen. Wie ſoll jedoch die Umbildung eines Heeres prakliſch durchgeführt werden, wenn ihm nicht von vornherein das für ſeine Ver. wendungsmöglichkeit notwendige Makerial ur Verfügung ſteht Wie kann bei einer rartigen Umbildung der Reichswehr die deulſche Sicherheit auch nur einigermasen gewüährleiſtet werden? Was die Frage der g Perſonalſtärken anlangt, ſo wäre die Vereinheitlichung der Heerestypen natürlich davon abhängig, daß der vorgeſehene Typus auch von den onderen Staaten angenommen wird. Außerdem kann aber der Wert der von Frankreich ſchon für die erſte Periode zuge⸗ ndenen Herabſetzung ſeiner Perſonalbe⸗ fände erſt dann beurteilt werden, wenn feſt⸗ eht, was mit den franzöſiſchen Ueberſee⸗ uppen geſchehen ſoll. Für die in Afrika ſiehenden Truppen find alle organiſatoriſchen Vorbereitungen getroffen, um ſie jederzeit binnen kurzem nach Frankreich bringen zu können. Liegt unter dieſen Umſtänden nicht die An⸗ nahme nahe, daß die Herabſetzung der Hei⸗ mattruppen ſtets durch Heranziehung von 1 wieder wett gemacht wer⸗ den könnte, ſoſern nicht auch die letzteren in 1 das Syſtem der Herabſetzung der Perſonal⸗ beſtände einbezogen werden?— Hinſichtlich der Luftſtreilkräfte ſtellt ſich für Deutſchland die Frage, ob es für die erſte Phaſe und ſogar für die zweite Phaſe der Konvention dabei bleiben ſoll, daß es keinerlei militäriſche Luftfahrt beſitzt. Falls dieſe Frage nach dem franzöſi— ſchen Plan zu bejahen wäre, würde auch die vorgeſchlagene Herabſetzung der Luftſtreit⸗ kräfte der anderen Staaten an dem Juſtand der radikalen Ungleich⸗ heit und der völligen Wehrloſigkeit Deulſchlands in der Luft prakkiſch nichts ändern. Sind die Ausführungen des Aide memoire über die Konkrolle etwa dahin zu verſtehen, daß das ganze Re⸗ gime der zweiten Phaſe von den Erfahrun⸗ gen während der erſten Phaſe abhängig ge⸗ macht werden ſoll? Wenn das die Abſicht wäre, ſo würde die Durchführung der allge— meinen Abrüſtung auch für dieſe zweite Phaſe mit einem gefährlichen Unſicherheits⸗ faktor belaſtet werden. Es liegt auf der Hand, daß die Vorausſetzung der Parität der Kontrolle nicht mehr gegeben wäre, wenn ſich die Kontrolle praktiſch in den bereits aufgrund der Friedensverträge abgerüſteten Ländern in ganz anderer Weiſe als in den übrigen Ländern auswirken würde. Selbſt wenn ſich dieſe Gefahr beſeiligen läßt, bleibt aber für Deulſchland die Frage entſcheidend, ob ſeine Diskriminierung noch um eine weitere Reihe von Jahren verlän⸗ gert werden ſoll. II. Wenn man ſich die Hauptpunkte des fran— zöſiſchen Planes und ſeine Folgen vergegen⸗ wärtigt, erheben ſich ernſte Zweifel darüber, ob auf dieſem Wege eine Regelung des Abrüſtungsproblems gefunden werden kann, die wirklich der Gerechtigkeit entſpre⸗ chen und der Sicherung des Friedens dienen würde. Alles in allem betrachtet, erſcheint der deutſchen Regierung der Stand des Pro⸗ blems auch heute noch in dem gleichen Lichte wie vor einigen Monaten, als ſie ſich we⸗ gen des völligen Verſagens den Genfer Me⸗ thoden zum Austritt aus dem Völkerbund und zum Verlaſſen der Abrüſtungskonferenz veranlaßt ſah und ſich zu einem neuen Vorſchlag entſchloß. Die deutſche Regie⸗ rung bedauert es auf das lebhafteſte, daß die franzöſiſche Regierung den Ausgangs- punkt dieſes Vorſchlages in den Ausführun⸗ gen ihres Aide memoire nicht gewürdigt hat. Nicht weil ſie den Gedanken der Abrü⸗ ſtung aufgeben und ſtalt deſſen eine Auf⸗ rüſtung Deutſchlands fordern wollte, hat die deulſche Regierung ihren Vorſchlag gemachl. Die deuiſche Regierung würde es noch im⸗ mer für die beſte Löſung halten, wenn alle Länder ihre Nüſtungen enkſprechend der im Verſailler Vertrag vorgeſehenen Enk⸗ waffnung herabſetzten. Dieſe eindeutige Er⸗ klärung gibt der deuiſchen Regierung das Recht, die Behauplung, als ſei das eigenk⸗ liche Ziel ihrer Politik die Aufrüſtung Deutſchlands, mit aller Entſchiedenheit zu⸗ rückzuweiſen. Wenn der Vorſchlag der deutſchen Re⸗ gierung dahin ging, eine erſte und ſchnelle Regelung auf der Grundlage einer Limitierung der Rüſtungen der hochge⸗ rüſteken Staaten auf ihren jetzigen Rüſtungsſtand zu ſuchen, ſo iſt dies allein deswegen geſchehen, weil nach ihrer Ueberzeugung der Verlauf der nun bald acht Jahre andauernden Verhand— lungen klar gezeigt hat, daß die hauptſäch⸗ lich in Betracht kommenden hochgerüſteten Mächte gegenwärtig zu einer wirklich ein⸗ ſchneidenden Abrüſtung nicht bereit find. Selbſtverſtändlich iſt es aber nicht der Sinn des deutſchen Vorſchlages, jetzt auch ſolche einzelnen Abrüſtungsmaßnahmen bei⸗ ſeitezuſchieben, über die eine Einigung als⸗ bald möglich erſcheint. Dieſe Rüſtungsbe⸗ ſchränkungen werden jedoch keinesfalls ein Ausmaß erreichen, daß damit die Gleich- berechtigung Deutſchlands wirklicht werde. Kein Wettrüſten Es iſt auch nicht abzuſehen, inwiefern die Durchführung des deutſchen Vorſchlages ein Wettrüſten zur Folge haben könnte. Es würde ſich für Deutſchland nur um die Schaffung einer Verteidigungsarmee han⸗ deln, die nicht im entfernteſten eine Bedrohung für irgendein anderes Land darſtellen könnte. Ueberdies geht der deutſche Vorſchlag ja dahin, daß für alle Staaten beſtimmte Rüſtungsgrenzen ver⸗ traglich feſtgelegt werden ſollen, wodurch die Möglichkeit eines Wettrüſtens von vornher⸗ ein ausgeſchloſſen werden würde. Mindeſtens 309 000 Mann Ebenſowenig kann die deutſche Regierung den Einwand anerkennen, daß die Ziffer von 300 000 Mann für die deutſche Verteidi⸗ gungsarmee zu hoch gegriffen ſei. Dieſe Zif⸗ fer bedeutet angeſichts der geographiſchen Verhältniſſe, insbeſondere angeſichts der Länge und der Beſchaffenheit der deutſchen Grenzen, das Minimum deſſen, was Deutſchland unter den gegenwärtigen Um⸗ ſtänden für ſeine Sicherheit braucht. Das erhellt beſonders dann, wenn man dieſe Ziffer mit den Rüſtungen der hoch⸗ gerüſteten Nachbarn Deutſchlands vergleicht. Dabei iſt zu bedenken, daß alle dieſe Länder über gewaltige Mengen ausgebildeter Reſerven verfügen, da ſie ſeit dem Ende des Krieges auf Grund der bei ihnen beſtehenden allge⸗ meinen Dienſtpflicht die geſamte militärfä⸗ hige Jugend einer Ausbildung im Heere unterzogen haben. Dieſe Reſerven belau— fen ſich allein in Frankreich auf etwa fünf Millionen. Die politiſchen Verbünde Den ausgebildeten Reſerven der anderen Länder hat Deutſchland einen vergleichbaren Faktor nicht gegenüberzuſtellen. Insbeſon— dere iſt es unmöglich, die in Deutſchland be⸗ ſtehenden politiſchen Organiſationen mit den militäriſchen Reſerven anderer Länder auf eine Stufe zu ſtellen. Im übrigen hat ſich ja die deutſche Re⸗ gierung bereit erklärt, den nichtmilitäriſchen Charakter der in Rede ſtehenden Verbände der geplanten inkernakionalen Konkrolle zu unterstellen, ſofern die anderen Länder für ähnliche bei ihnen beſteß ende Organiſationen die gleiche Verpflichtung übernehmen. ver⸗ Was die Frage der Polizei anlangt, se wird ſich eine Verſtändigung darüber vor⸗ ausſichtlich unſchwer erzielen laſſen. Schließlich iſt bei der Beurteilung der Zif⸗ fer von 300 000 Mann noch zu berückſichti⸗ gen, daß es ſich hierbei um Soldaten mit kurzer Dienſtzeit handeln würde. Die franzöſiſche Regierung ſelbſt hat ſtets die Auffaſſung vertreten, daß der mi⸗ litäriſche Wert kurz dienender Soldaten er- heblich geringer zu veranſchlagen iſt als derjenige von Berufsſoldaten. Auch unter dieſem Geſichtspunkt wäre es verfehlt, in der Ziffer von 300 000 Mann eine weſent⸗ liche Erhöhung der gegenwärtigen Wehr⸗ kraftkraft Deutſchlands ſehen zu wollen. Zu den Einwendungen des Aide memoire gegen die von der deutſchen Regierung für notwendig gehaltene Ausſtaktung der künftigen deutſchen Ar⸗ mee mit Verleidigungswaffen iſt bereits oben bemerkt worden, daß die Umwandlung der Reichswehr in eine Ar⸗ mee mit kurzer Dienſtzeit praktiſch nicht durchführbar iſt, wenn dieſer Armee ni gleichzeitig mit der Umwandlung die nok⸗ wendigen Waffen gegeben werden. Was ſchließlich die Einzelheiten des in der Konvention vorzuſehenden Kontrollſy⸗ ſtems anlangt, ſo handelt es ſich dabei um Fragen techniſcher Art, über die unſchwer eine Einigung zu erzielen ſein wird. III. Die vorſtehenden Ausführungen zeigen, daß die Hauptpunkte, in denen die Anſich⸗ ten der beiden Regierungen hinſichtlich des Abrüſtungsproblems noch auseinanderge⸗ hen, die Frage der Berechnung der Perſonalſtärken und die Frage des Zeitpunktes der Ausſtattung der künf⸗ tigen deutſchen Armee mit Verteidi⸗ gungswaffen ſind. In beiden Fragen ergibt ſich aber nach Anſicht der deutſchen Regierung die zu treffende Regelung un Grunde von ſelbſt, wenn man die hierbei in Betracht kommenden Geſichtspunkte ſachlb⸗ cher, rechtlicher und moraliſcher Art unvor⸗ eingenommen würdigt. Die franzöſiſche Regierung kann nicht ver ⸗ kennen, daß das, was die deufſche Regierung in dieſer Beziehung fordern zu müſſen glaubt, weit hinter dem zurückbleibt, was Deulſchland bei wirklich vollftändiger Durch- führung der Gleichberechligung zuzubilligen wäre. Auch wenn die künftige deutſche Armee mit kurzer Dienſtzeit 300 000 Mann tout iſt und wenn ſie gleichzeitig mit der Um⸗ wandlung der Reichswehr in den neuen Armertupus die notwendigen Verteidigungg⸗ waffen erhält, behalten Frankreich und anderen hochgerüſteten Staaten einen ge⸗ waltigen Vorſprung auf dem 4 biete der Rüſtungen. Unter dieſen Umſtänden könnle die Ww lehnung der deutſchen Forderungen nur- deuten, daß man die Gleichberechkigung Deulſchlands in Wahrheit nicht anerkennen will. Die deutſche Regierung hofft deshalb, daß ſich die franzöſiſche Regierung den deutſchen Standpunkt nicht verschließen wind. Daß und in welchem Geiſte Deutſchland zur internationalen Zuſammenarbeit ſſt, ergibt ſich aus ſeinem Angebot des A= ſchluſſes von Nichtangrißfspallten. Gleichzeitig mit dem Memorandum hat die deutſche Regierung folgende Fragen an die franzöſiſche Regierung gerichtet: ü 1. Auf welche Höchſtſtärke ſollen die ge⸗ ſamten franzöſiſchen Perſonalbeſtände in Heimat und Ueberſee herabgeſetzt werden? 2. In welcher Weiſe ſollen bei der in dem franzöſiſchen Aide memoire vorgeſe— henen Regelung die Ueberſeetruppen und die ausgebildeten Reſerven Frankreichs in Rechnung geſtellt werden? 3. Iſt Frankreich bereit, falls die Amwand⸗ lung der Heere in Verteidigungsheere mit kurzer Dienſtzeit ſich nicht auf die im hei- mat- wie im Aeberſeegebiek ſtehenden Aeberſeeſtreitkräfte erſtreckt, eine Verpflich- kung zu übernehmen, Ueberſeetruppen in Kriegs- und Friedenszeiten im Heimatgebiet weder zu ſtationieren noch zu verwenden? 4. Was ſoll mit den das Kaliber von 15 Zentimeter überſchreitenden Geſchützen der beweglichen Landartillerie geſchehen? Sollen ſie zerſtört werden? Soll auch wei— terhin die Ausbildung an dieſen Geſchützen zuläſſig ſein? 5. Welche Höchſttonnage ſoll für Tanks vorgeſehen werden, und was ſoll mit den dieſe Höchſttonnage überſchreitenden Tanks geſchehen? 6. Denkt die franzöſiſche Regierung für alle Länder an eine zahlenmäßige Be— ſchränkung einzelner Waffen- gattungen, und zwar unter Einſchluß der lagernden Beſtände? Welche Waffengat— tungen ſind dies? 7. Mit welchem Material ſollen die fran— zöſiſchen Truppen, die der Vereinheitlichung der Heere nicht unterworfen werden, aus— gerüſtet werden? 8. Binnen welcher Friſt würde die Her— abſetzung der im Dienſt befindlichen Flugzeuge um 50 v. H. durchgeführt werden? 9. Worauf ſoll ſich die Kontrolle der Zivilluftfahrt und der Flugzeugher— ſtellung erſtrecken, die nach dem franzöſi⸗ ſchen Vorſchlag die Vorausſetzung für die Herabſetzung der im aktiven Dienſt befindli⸗ chen Militärflugzeuge ſein ſoll? 10. Soll die allgemeine Abſchaffung der Militärluftfahrt in der Kon⸗ vention füe einen beſtimmten Zeitpunkt endgültig feſtgelegt werden und für welchen? 11. Soll das Bombenabwurfver⸗ bot, das die franzöſiſche Regierung anzu⸗ nehmen bereit iſt, allgemein und abſolut ſein, oder welchen konkreten Einſchränkun⸗ gen ſoll es unterworfen werden? 12. Sind die Ausführungen des Aide me— moire über die Kontrolle des Kriegs materials ſo zu verſtehen, daß Frankreich für ſich nur die Kontrolle der Fabrikation und der Einfuhr anzuneh— men bereit iſt, oder ſoll ſich dieſe Kontrolle auch auf die Beſtände an im Dienſt befind— lichem und lagerndem Material erſtrecken? 13. Welche Stellung nimmt die franzöſi— ſche Regierung hinſichtlich der Rüſtungen zur See ein? Die Schüſſe auf das Kardinalspalais 1000 Rm. Belohnung für Ergreifung des Täters. München, 5. Februar. In der Nacht zum 28. Januar wurden auf das erzbiſchöfliche Palais in München vier Schüſſe abgegeben. Verletzt wurde dabei niemand. Wie die Bahyeriſche Politiſche Po⸗ lizei jetzt bekannt gibt, ſind für Mitteilungen, die zut Ergreifung des Täters führen, 1000 Nm. Belohnung ausgeſetzt worden, die unter Ausſchluß des Rechtsweges verteilt werden. Der Streit um die Saarſchulen Kommerzienrat Röchling in der Berufungs- inſtanz. Saarbrücken, 5. Februar. Vor dem Obergericht in Saarlouis begann die Berufungsverhandlung im Prozeß gegen Kommerzienrat Röchling wegen„Aufre zurg der Bevölkerung“ durch ein Flugblatt, für das Röchling verantwortlich iſt, gegen Verlags- direktor Hall von der„Landeszeitung“ als Drucker dieſes Flugblatts und die Erwerbsloſen Auguſt Mercher, Ernſt Hillmann und Dibo wegen Verbreitung des Flugblatts. Im Gan⸗ zen ſind 45 Zeugen geladen. In erſter In⸗ ſtanz waren ſämtliche Angeklagten von der Strafkammer Saarbrücken freigeſprochen wor— Als erſter ſchildert der Angeklagte Kom— merztenrat Röchling ſeinen Kampf um die Frei⸗ heit des ſaarländiſchen Volks. Er beſchränkte ſich diesmal nicht darauf, nur ſeine eigene Haltung und ſeine perſönlichen G inde zu der Herausgabe des Flugblatts zu verteidigen, ſondern ging zum Angriff gegen die Politik der Regierungskommiſſion vor. Die Negierungskommiſſion habe unter dem 6. April 1922 eine Verordnung erlaſſen, oſe den Kindern den Beſuch der franzöſiſchen Schu⸗ ten gestattet. Kommerzienrat Röchung ernurr, daß dieſe Verordnung unzuläſſig ſei und auf⸗ gehoben werden miſſe, da nach dem Sinne des Saarſtatuts die franzöſiſchen Schulen nur für die hier weilenden franzöſiſchen Kinder be⸗ ſtimmt ſejen. Die Regierungskommiſſion ſehe aber wohlgefällig zu, wenn die franzöſiſche Grubenverwaltung durch Ausnutzung der wirt⸗ ſchaftlichen Abhängigkeit ihrer Arbeiter deren 99000 zum Beſuch der franzöſiſchen Schulen anhalte. Der Verlagsdirektor der„Landeszeitung“, Hall, wiederholt im weſentlichen ſeine Aus⸗ führungen aus der erſten Verhandlung. Bei den Ausſagen der Flugblattverteiler iſt we⸗ ſentlich, daß von den Verteilern feſtgeſtellt wird, daß der Belaſtungszeuge Kohler über⸗ haupt kein Flugblatt erhalten habe. Die Belaſtungszeugen D. eid und Koh⸗ ler, die beide die franzöſiſche Staatsangehörig— keit erworben haben, machen ihre Ausſagen wie in der Vorverhandlung, wobei diesmal bemerkenswert iſt, daß Dorſcheid nur um ein Haar an einem Meineid vorbeikommt. Der Ingenieurdiviſionär Schöller, der die Entlaſſungen auf der Grube„Kohlwald“ un⸗ ter ſich hatte, auf den die Zeugen der Ver⸗ teidigung, Dupre, Dieſel, Kümmel und Blat⸗ ter, den Druck zurückführen, der auf ſie aus⸗ geübt worden iſt, ihre Kinder in die Domi⸗ nialſchulen zu ſchicken, erklärt, die Entlaſſung der vier ſei nicht erfolgt, weil ſie ihre Kin⸗ der nicht in dieſe Schule ſchickten, ſondern wegen anderer Dinge. Alis den Ausſagen anderer Zeugen kri⸗ ſtalliſiert ſich immer wieder heraus, daß ſie glaubten, unter dem Druck geſtanden zu ha⸗ ben, ihre Kinder in die Dominialſchule zu ſchicken; und wenn ſie dieſem Druck nicht nach⸗ gaben, ſie dann ihre Stellung und ihre Gru⸗ benwohnung verlören, und daß ſie Gruben⸗ wohnung und Arbeit bekamen, ſobald ſie ihre Kinder in die Dominialſchule ſchickten. Ber dem großen Aufgebot von Zeugen konnte die Verhandlung am gleichen Tage nicht zu Ende geführt werden und wurde am 980 auf den Beginn der neuen Woche ver— agt. Regelung des Eiermarktes Der Reichsanzeiger veröffentlicht eine erſte Anordnung zur Regelung des Eiermarktes, die u. a. zur Regelung des Abſatzes und der Ver⸗ wertung von Hühnereiern das deutſche Reichs⸗ gebiet in 15 Wrrtſchaftsbezirke einteilt, für deren Abrenzung die für die Milchwirtſchafts⸗ verbände getroffenen Anordnungen des Reichs⸗ kommiſſars für die Milchwirtſchaft gelten. Die Anordnung bringt ferner eine Ablieferungs⸗ pflicht der Hühnerhalter, von der nur die Eier ausgenommen ſind, die im eigenen Haus— halt oder Betrieb des Hühnerhalters verwertet werden oder von dieſem unmittelbar an Ver— braucher abgegeben werden. Die neuen Be— ſtimmungen enthalten weiter Richtlinien für die Verwertung der Eier. Oberſter Grundſatz iſt, daß die Eier auf kürzeſtem Wege und unter dem geringſten Koſtenaufwand zum Ver— braucher gelangen müſſen, und daß die aus— reichende Verſorgung der Verbraucherſchaft mit einwandfreien Eiern geſichert wird. Der Neuaufbau des Reiches Erlaſſe und Verordnungen. Berlin, 5. Februar. „In einer Verordnung auf Grund des Ar⸗ tilels 5 des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches beſtimmt der Reichsinnenminiſter, daß die Wahrnehmung der Hoheitsrechte, die von den Ländern auf das Reich übergegangen ſind, den Landesbehörden zur Ausübung im Auf⸗ trage und im Namen des Reiches inſoweit übertragen wird, als das Reich nicht allge⸗ mein oder im Einzelfall von dieſen Rechten Gebrauch macht. Die von den Ländern untereinander oder mit dem Reich geſchloſſenen Verträge und Ver⸗ waltungsablommen werden durch den Ueber⸗ gang der Hoheitsrechte der Länder auf das Reich nicht berührt. Die Landesgeſetze bedür⸗ fen der Zuſtimmung des zuſtändigen Reichs⸗ miniſters. Di; oberſten Land sb hörden haben im Rahmen ihres Aufgabenbereiches den An⸗ ordnungen der zuständigen Reichsminiſter Folge zu leiſten. Landesbeamte können in den Reichs⸗ dienſt, Reichsbeamte in den Landesdienft ver⸗ ſetzt werden In einem Erlaß vom 3. 2. 1934 überträgt der Reichspräſident mit ſofortiger Wirkung die Ausübung des ihm auf Grund des Ge⸗ ſetzes über den Neuaufbau des Reiches zu⸗ ſtehenden Rechte zur Erneuerung und Ent⸗ laſſung der unmittelbaren Landesbeamten für Preueßn dem Reichskanzler und der Landes⸗ regierung, für die übrigen Länder den Reichs⸗ ſtatthaltern und den Landesregierungen. In einem zweiten Erlaß des Reichspräſi⸗ denten heißt es u. a.: Nach Artikel 2 des Geſetzes über den Neuaufbau des Reiches ſind die Hoheitsrechte der Länder und damit das Begnadigungsrecht auf das Reich übergegangen. Soweit das Begnadigungsrecht bisher den Ländern zuſtand, übe ich es in Zukunft aus wegen aller ſtrafbaren Hand⸗ lungen, die Soldaten und Wehrmachtsbeamte während ihrer Zugehörigkeit zur alten oder neuen Wehrmacht begangen haben, in den Emzelfällen, in denen ich mir die Entſchlie⸗ 5 zung ausdrücklich vorbehalte. Im übrigen übver⸗ trage ich die Ausübung für Preußen auf den Reichskanzler, für die übrigen Länder auf die Reichsſtatthalter. Mißbrauch des Wortes „Kraft durch Freude“ Berlin, 5. Februar. Das Preſſe⸗ und Propagandaamt„Kraft durch Freude“ gibt bekannt: In den letzten Tagen verſuchen verſchie⸗ dene Firmen das Wort„Kraft durch Freude“ für geſchäftliche Reklamezwecke zu mißbrau⸗ chen. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt eine Inſtitution, die durch dre NSDAP. mit dem Willen des Führers und der Reichsregierung zur Errichtung eines er⸗ habenen Ziels gegründet worden iſt. Es iſt alſo unzuläſſig und auf das ſtrengſte ver⸗ boten, daß das Wort„Kraft durch Freude“ für eigennützige Zwecke verwendet werden darf. Der Führer der deutſchen Freizeitorgani⸗ ſation, Stabsleiter und PO. der NSDAP. Dr. Ley, wird unnachſichtlich gegen jeden Miß⸗ brauch des Wortes„Kraft durch Freude“ vor⸗ gehen. Die Amtswalter der Organiſation wer⸗ den hiermit angewieſen, jeden Verſtoß in die⸗ ſer Richtung an das Prohagandaamt der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu melden. nen. Der Orden des Führertums Anſterblichkeit der Bewegung.— der Führer auf der Gauleitertagung. Berlin, 4. Februar. Die Gauleitertagung in Berlin fand— wie die NSK meldet— ihren Höhepunkt und Abſchluß mit der Rede des Führers vor den verſammelten Reichsleitern, Gauleitern und Amtsleitern der Oberſten Leitung der Politiſchen Organiſation. In eingehenden Ausführungen wies der Führer zunächſt auf die Größe und Bedeu— tung der Aufgabe hin, den nunmehr erober— ten Staat nicht nur mit der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Weltanſchauung völlig zu durchdrin— gen, ſondern auch den geſamten Staatsapparat im Geiſte der ſiegrei⸗— chen Bewegung zu einem geſchloſſenen le— bensvollen Organismus auszubauen. Als ſtabiles Gerüſt einer ſolchen Staats⸗ organiſation brauche die Führung eine Garde von zuverläſſigen politiſchen Funk⸗ tionären, eine Verwaltungsapparatur, die die Führung in die Lage verſetze, das na⸗ tionalſozialiſtiſche Gedankengut auf allen Ge⸗ bieten auch praktiſch zu verwirklichen. Nur mit einem ſolchen ſchlagfertigen Inſtrument, das weltanſchaulich durchknetet und von treu⸗ eſtem Pflichtbewußtſein durchdrungen ſei, könne die Befehlsfähigkeit der Führung nach unten voll zur Wirkung kommen. Die Form, in der die Verſchmelzung von Welkanſchauung und Staat durchgeführt werde, ſei die Partei. In der großen vom ganzen Polk gekragenen Gemeinſchaft des Nationalſozialismus müſſe die Partei ein auserleſener Orden des Jührerkums fein, der den nakionalſozialiſtichen Staat für alle Zukunft zu garankieren beſtimmt ſei. Was der Staat vom Volk verlange, das werde dieſer Orden einer verſchworenen Füh⸗ rergemeinſchaft in bedingungsloſer Unter⸗ ordnung unter ſeine eigenen Geſetze in kom— primierteſter Form bei ſich ſelbſt verwirkli— chen. In dieſer auf Gedeih und Verderb verbundenen Gemeinschaft werde, nachdem andere Faktoren ſtaatspolitiſcher Beſtändig⸗ keit nicht vorhanden ſeien, die abſolute Kon⸗ tinuität der Entwicklung der deutſchen Na⸗ tion für alle Zukunft niedergelegt ſein. Mit der unerſchütterlichen Fundamentierung die— ſer Führungshierarchie ſei auch die Frage der Parteiführung an ſich gelöſt und dieſe für alle Zeiten geſichert. Denn nachdem dieſe neue Führerorganiſation des deutſchen Volkes durch eine einmalige ſchöpferiſcheLeiſtung errichtet ſei, gewährleiſte ſie nunmehr in ſich die durch nichts zu unter— brechende Folge der höchſten Führerperſön— lichkeit. Wer in kommenden Zeiten als Führer vor die Bewegung geſtellt werde, werde immer die Partei als ein beiſpiellos geſchloſſenes, in blindem Gehorſam der Idee dienendes Inſtrumenk und in ihr bereits den ſicheren Garanken für die weikere Zukunft finden. Der Führer gab ſeiner feſten Ueberzeu⸗ gung Ausdruck, daß das deutſche Volk allem widerſtehen könne und werde, wenn die Be— wegung ihre Eigenſchaften ganz auf den Staat übertragen. In der Harmonie zwi— ſchen Partei und Staat liege ſomit letzten Endes die Kraft, die es dem Staat ermög⸗ liche, alle Probleme zu meiſtern. Der Führer ſchloß mit der Mahnung, ſlets dieſes at faz ecten großen Geſichtspunktes eingedenk zu ſein. Wer in ihrem Sinne han⸗ dele, der kreie ein für die Unſterblichkeit der Bewegung und damit unſeres Volkes. Vor der Rede des Führers hatte Dr. Ley über die Aufgaben der politiſchen Organiſa⸗ tion geſprochen. Dabei erklärte er:„Der Kraftquell, um den ſich die politiſche Orga⸗ niſation der NRSDaAp nach natürlichen Ge⸗ ſetzen des Lebens formte, iſt der Genius Adolf Hitler Fſdeerreichs„Beschwerden Die Mitteilung an die Reichsregierung. Wien, 5. Februar. Die Amtliche Nachrichtenſtelle veröffent⸗ licht die Mitteilung der berreichſſchen 90. 15 805 an die deukſche Reichsregierung vom 6. Januar, die der öſterreichiſche Geſandl Tauſchitz dem Reichsgußenminiſter Neurah überreicht hat; die Antwort der deutſchen Regierung darauf wurde bereits veröffen licht. Unter Berufung auf Informationen, die ſie als verläßlich bezeichnet, erklärt de Bundesregierung in dieſer Mitteilung, daß die nationalſozialiſtiſche gegen die Regierung Dollfuß gerichteie Tätigkeit in der nächſten Zeit bis zun äußerſten zu ſteigern beabſichtige, und zwar, wie die öſterreichiſche Regierung be⸗ hauptet, auf Grund von Weiſungen ihrer 1 1 e im Deutſchen Reich. Wenn über die Beteiligung gewiſſer Part. kreiſe in Deutſchland noch Zweifel beſtanden Geſiinnungsgenoſſen im hätten, ſo ſeien dieſe nunmehr zerſtreut umd zwar durch Sendungen von Spreng⸗ und 1 Propagandamaterial, deſſen deutſcher Ur⸗ ſprung, ſo behauptet die öſterreichiſche Regie⸗. 0 rung, einwandfrei feſtgeſtellt ſei. Ebe beruft ſich die Bundesregierung darauf, 5 die„Fühlungnahme eines Funktionärs des Reiches und angeblichen prominenten Vertreters der reichsdeutſchen NSDAP“ mit Führern des öſterreichiſchen Nationalſozialismus behördlich aufgedech worden ſei. Auch wird erneut die Auffaſ⸗ ſung vertreten, daß einer ſogenannten „öſterreichiſchen Legion“, die in Freilaſſing und anderen Orten in der Nähe der öſter⸗ reichiſchen Grenze untergebracht ſei, eine„be⸗ ſondere Rolle im Kampf gegen die Bundes⸗ regierung“ zugewieſen ſei. Mit Rückſicht auf die in den letzten Tagen eingetretene Sachlage, ſo heißt es dann wei⸗ ter, könne die Bundesregierung, obgleich ſie ſich immer bewußt bleibe, daß es ſich bei dem Konflikt um eine Angelegenheit zwiſchen den beiden deutſchen Staaten handele, den bisher eingeſchlagenen Weg nicht weitergehen; ſie müſſe nunmehr ernſtlich in Erwä⸗ gung ziehen, ſich an den Völkerbund zu wenden, wenn den von ihr gerügten Mißſtänden nicht abgehofen werde. Als ſolche werden bei dieſer Gelegenheit noch angeführt: die„Verhetzungskampagne“ durch Vorträge im Deutſchen Rundfunk und durch die Preſſe, ſowie die Förderung de Kampfringes der Oeſterreicher in Deutſch land. Es wird verlangt, daß die deutſch Reichsregierung für die Durchführung die⸗ ſer Forderungen eine ſichere Gewähr bietet. Zum Schluß wird mitgeteilt, daß Oeſterreich die europäiſchen Großmächte von der Ueber⸗ wert dieſer Mitteilung in Kenntnis ſetzen werde. Politiſches Allerlei Paris. Die Vorgänge in Oeſterreich in Verbindung mit dem deutſch⸗öſterreichiſchen No tenaustauſch nehmen die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Preſſe ſtark in Anſpruch. Man rechnet damit, daß Dollfuß den Völkerbund anrufen wird. London. Die Blätter rechnen ſtark mit der Möglichkeit, daß Oeſterreich ſich an den Völ⸗ kerbund wendet. Die„Times“ warnt Doll— fuß vor einem ſolchen Schritt. London. Von unterrichteter engliſcher Seite wird erklärt, daß das engliſche Kabinett wahr ſcheinlich bereit ſein werde, den Lordſiegel— bewahrer Eden mit einem Beſuch der ver ſchiedenen europäiſchen Hauptſtädte zu beauf tragen, falls weitere„Aufklärungen“ über die festen Abrüſtungspläne gewünſcht werden ollten. Waſhington. Der neue japaniſche Bot ſchafter Saito ſetzte ſich in einer Unterre— dung mit amerikaniſchen Preſſevertretern für einen Nichtangriffspakt zwiſchen Japan und den Vereinigten Staaten ein. Mühlenanweſen niedergebranm 300 000 Mark Sachſchaden. Weſtheim, 5. Febr. In der Nacht von Samstag auf Sonntag entſtand in der ſo— genannten Holzmühle, einer Getreidemühle be Weſtheim, ein Großfeuer, das ein Mühlenge bäude und einen mit Mehl⸗ und Getreide⸗ vorräten angefüllten Lagerſchuppen bis auf die Grundmauern niederlegte. Die Feuerweh ren aus Germersheim, Landau und Bellheim waren auf Alarm am Brandherd erſchienen und konnten das Wohngebaude und die Stallun⸗ gen ſowie auch wertvolles Vieh mit großer Mühe retten. Das Betriebsgebäude, das nen erbaut und mit neuen Maſchinen ausgeſtattet war, iſt nur noch ein Schutthaufen. In den Lagerräumen waren über 1000 Säche Mehl und große Getreidevorräte aufgeſpei⸗ chert, die vernichtet wurden. Der Schaden wird auf rund 300 000 Mark beziffert. Am Sonntag weilte eine Gerichtskommiſſien am Brandort, um Ermittlungen nach der Brandurſache anzuſtellen. Bisher gelang es nicht die Urſache zu ermitteln. Die Mühle war vor wenigen Jahren ſchon einmal einem Brande zum Opfer gefallen. Bewegung ihre diplomatiſchen 5 Auf den Weg Wenn trübe auch einmal der Tag Und dunkel deine Pfade, Schwingt doch in jedem Herzensſchlag Des gül'gen Schöpfers Gnade. Und geht das Glück an dir vorbei, Jerfällt dein Werk im Bauen, Verliere, wie's auch immer ſei, Nicht Glauben und Vertrauen! Zu neuer Tai ſei froh bereit Und grüße Werk und Leben! f Denn ſchau; des Menſchen Seligkeit Und Glück liegt ſchon im Streben! Carl Fritz Illmer. r eee L3 129 Schlaftabinen.— Naucherabteil.— Oberdeck i und Unterdeck. Das neue Luftſchiff LZ. 129, das in der großen Montagehalle der Werft zurzeit im Bau iſt, wird wiederum ein Verkehrsluftſchiff für die Beförderung von Fahrgäſten, von Poſt und Fracht über lange, beſonders transatlan⸗ tiſche Strecken ſein. Die Höchſtgeſchwindigkeit des Schiffes wird etwa 135 Stkm betragen. Seine Größe beträgt 190000 cbm Nenngas⸗ volumen. Der Schiffskörper, deſſen größte Länge 248 m und deſſen größter Durchmeſſer 412 m beträgt, hat Stromlinienform. Er wird in der bewährten Bauart aus verſpannten Hauptringen, unverſpannten, zwiſchen den Hauptringen angeordneten Hilfsringen und Längsträgern beſtehen. Als Bauſtoff für das Gerippe dient eine beſonders feſte Spezial⸗ Duralumin⸗Legierung. Die Außenhaut be⸗ ſteht aus Stoff. Die Maſchinenanlage, Dieſel⸗ motoren, wird eine Maximalleiſtung von 4400 PS aufweiſen. Der Betriebsſtoffvorrat von etwa 60 000 kg Schweröl iſt im Kielgerüſt un⸗ tergebracht und leicht zugänglich. Im Bugteil iſt die Führergondel angebaut, die ähnlich wie beim„Graf Zeppelin“ Steuer-, Führer⸗ und Navigationsraum enthält. Oberhalb der Füh⸗ vergondel befindet ſich die Funkkabine. Unter den verſchiedenen Neuerungen des LZ 129 iſt die neuartige Anlage der Fahrgaſt⸗ räume zu erwähnen. LZ 129 wird zwei große Gruppen von Aufenthaltsräumen mit Wandel— gängen und ferner 25 Schlafkabinen mit ins⸗ geſamt 50 Bettplätzen erhalten, was eine Ver⸗ doppelung gegenüber den bisherigen bedeutet. In einem beſonders geſicherten Raum kann auch geraucht werden. Insgeſamt nehmen die Fahrgaſträume eine Grundfläche von 400 am ein. Sie ſind auf zwel übereinander liegenden Decs angeordnet. Ein oberes Hauptdeck ent⸗ hält auf der einen Seite den großen Speiſe⸗ ſaal, auf der anderen eine Halle und ein Schreib⸗ und Leſezimmer, ſowie die Wandel⸗ gänge mit den langen Fenſterfluchten. Zwi⸗ ſchen dieſen Tagesräumen ſind auf dem oberen Deck die Schlafkabinen untergebracht. Das klei— nere Unterdeck enthält die Nebenräume, das Schiffsbüro und die Rauchkabine. Die Ausſtattung der Räume wird in allem ſehr zweckmäßig gehalten ſein, doch wird ſtreng jeglicher unnötige Luxus vermieden, wie dies auch durchaus dem rein techniſchen Charakter eines ſolchen Fahrzeugs entſpricht. Sämtliche Räume erhalten künſtliche Belüftung und eine Luftheizung. Die Beleuchtung iſt ellektriſch, ebenſo die Heizungsanlage für die Küche. Die Die Reiserbank sSchlieſit die Schalter ROMAN VON P. WILD Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) heit antwortete er: „Sollte der Inhalt des zweiten Teſtaments Aende⸗ rungen ergeben, wird mein Rechtsvertreter meine Rechte wahrnehmen.“ Eine Sekunde wartete er, doch ſie ſchwieg mit herb zu⸗ ſammengepreßten Lippen. So verbeugte er ſich aus ge⸗ meſſener Entfernung gegen Dorothea und ihren andern Beſucher und verließ hoch aufgerichtet das Zimmer. In der Diele aber lehnte er ſich ſekundenlang gegen die Wand, überwältigt von einer wehmütigen Trauer. Dies war ſein Vaterhaus, dieſe Mauern um ihn um⸗ ſchloſſen tauſend Erinnerungen, ſchöne und bittere; hier hatte ſeine Mutter gelebt, war ſie geſtorben... lauter ſprach es um ihn, erzählte aus dem ewigen Brunnen des Geſtern. „Vater!“ Gewaltſam zog es ihn hinüber; dort drüben die Tür führte in das Arbeitszimmer des Vaters. Stärker drängte es ihn, er mußte dem Gefühl folgen. Unklar empfand er den Zwang und hatte nicht mehr die Kraft, ſich zu wehren. Leiſen Schrittes ging er über den weichen Teppich, in dem der Fuß lautlos verſank. Vorſichtig hütete er ſich vor jedem Geräuſch, ſonſt würde dieſe arrogante Dienerfratze hinter ihm herſpionieren. Er aber wollte allein ſein. Sein Herz ſchlug bis zum Halſe, als er ſich vor der Tür ſcheu umſah, wie ein Verbrecher. Niemand war auf dem Flur. So klinkte er die Tür auf. Myſtiſches Halbdunkel war im Raum, alle Einzelheiten 1 8 Er wußte nichts mehr zu unterſcheiden, Erſt allmählich verſchwammen. was Traum war oder Wirklichkeit. elektriſche Zentrale befinde jich in einem gegen das Schiff ſicher abgeſchwſſenen Raum im Mit⸗ telſchiffsteil. Die Räume für die Beſatzung ſind innerhalb des Schiffskörpers angeordnet. Das Schiffsgerippe iſt nach dem Bug zu ſchon weitgehend fertiggeſtellt. In den näch⸗ ſten Monaten wird das Heck mit dem Leit⸗ werl gebaut. Auch die Gerippearbeiten für den Fahrgaſtraumaufbau ſind ſchon weit vor⸗ geſchritten. Die Bauarbeiten gehen gut voran, ſo daß das Schiff im Jahre 1934 fertigge⸗ ſtellt ſein wird. Keine„Gratisnotiz“ mehr Es iſt, nach dem neuen Werbegeſetz, nicht mehr erlaubt, verſteckte Anzeigen im lokalen Teil unterzubringen. Sie können zwar am Schluß des redaktionellen Teils, aber nur zum Textanzeigenpreis aufgenommen werden. Es wird überhaupt eine ſtrenge Scheidung des Anzeigenteils vom Textteil erfolgen. Die ame⸗ rikaniſche Vermiſchung von Text und Anzei⸗ gen, die in anderen Ländern zur Beſtechrichkeit und Käuflichkeit der Preſſe geführt hat, iſt in Deutſchland verboten. Die Reinhaltung des Textteils von Be— lanntmachungen muß auf allen Gebieten auf⸗ rechterhalten werden. Hinweiſe und Anzeigen müſſen alſo ſowohl von Kinos als auch von Theater-, Konzert- und Vortragsunternehmun⸗ gen, von Vereinen und dann auch im allge— meinen leinſchließlich' Sport), von Behörden, Parteien, Verbänden bezahlt werden. Die kul⸗ turelle Aufgabe der Zeitung beginnt erſt nach dem Kunſtgenuß, und beſteht in einer ernſthaf⸗ ten Kritik oder Würdigung, die den Inter⸗ eſſen der Oeffentlichkeit gerecht wird, ohne da⸗ mit die eigennützigen Zwecke des Kunſtunter⸗ nehmens zu vermengen. Nach dem neuen, ſoeben in Kraft getretenen Schriftleitergeſetz iſt der Schriftleiter ver⸗ pflichtet, alles aus dem Textteil fernzuhal⸗ ten, was eigennützige Zwecke mit gemeinnützi⸗ gen in einer die Oeffentlichkeit irreführenden Weiſe vermengt. Was geſchieht dann aber, wenn ein Schrift— eigentlich den Charakter einer Anzeige trägt, in den redaktionellen Teil aufſmmmt? Dann kommt er vor das Berufsgericht. Wenn er für ſchuldig befunden wird, kann er zunächſt verwarnt werden, oder es wird ihm eine Ordnungsſtrafe bis zu einem Monats- gehalt auferlegt. In ſchweren Fällen wird ſeine Löſchung aus der Berufsliſte verfügt. Mit der Löſchung endet ſeine Beſugnis, den Schriſtleiterberuf auszuüben und ſich Schrift⸗ leiter zu nennen. Das iſt hart! Jeder muß ſich vorſehen, daß er nicht zu ſeinem eigenen Vorteil oder zum Vorteil ſei⸗ ner Firma oder ſeiner Behörde einem Schrift— leiter die Aufnahme einer Mitteilung zumu— tet, die tatſächlich in den Anzeigenteil ge— hört. Denn das wäre Anſtiftung zu einer Ge— ſetzesüberkretung, die ſehr ſchwerwiegende Fol— gen haben kann. Die Weltarbeitsloſigteit Verglichen mit der gleichen Zeit des Vor— jahres iſt nach der Arbeitsloſenſtatiſtik des Internationalen Arbeitsamtes im 4. Viertel⸗ jahr 1933 in 20 Staaten der Welt ein Rück⸗ gang der Arbeitsloſigkeit feſtzuſtellen. Deutſchland verzeichnete im Dezember 1933 „ danke vor ihm: Zu ſpät! Immer lich verzehrt hatten. Fragen keine Antwort fand. zember 492. In Venerreich ging die At beitsloſigkeit von 329 707 im Dezember 1932 auf 300 426 im Dezember 1933 zurück. In Großbritannien ſtellen ſich die Vergleichszah⸗ len auf 2840 025 im Vorjahr und 2 308 779 im letzten Dezember. In Dänemark ging die Arbeitsloſigkeit zurück von 112 509 auf 90 507, in den Niederlanden von 161 000 auf 152 000, in Danzig von 35 507 auf 25 486, im Saargebiet von 41962 auf 37 196, in Frankreich von 293 816 auf 286 882, und in Italien von 1038 757 auf 1005 215. Auch in Auſtralien, Japan, Belgien, Kanada, Chile, Eſtland, Finnland, Ungarn, Irland, Lettland, Portugal, Rumänien und Jugo⸗ flawien hat die Arbeitsloſigkeit weſentlich abgenommen. Zugenommen hat ſie in Norwegen, Bulgarien, Neuſeeland, Paläſti⸗ na, Polen, Tſchechoflowakei und der Schweiz. In Amerika hat die Arbeitsloſigkeit nach den Angaben des Gewerkſchaftsbundes um 6, Millionen abgenommen Auftalt zum Prugeſchäft Es iſt nicht zu früh, jetzt ſchon an die Vor— bereitungen der Frühjahrsbrut zu denken. Denn von der Qualität des Bruteies, das wir in den Brutapparat legen wollen, hängt der ganze Erfolg unſerer Zucht im kommenden Jahre ab. Das Brutei kann aber die Henne in den Zuchtſtämmen geſund und füttert wird. ja heute ſo verſchieden gehandhabt. Trotzdem ſind Einzelheiten zu beachten, die leicht ver⸗ geſſen werden. Wir wünſchen die Bruteier verhältnismäßig früh und müſſen deswegen der Henne auch die Nährſtoffe geben, die ſie. ſonſt im ſpäteren Frühjahr in den Ausläufen leiter nun doch einmal eine Mitteilung, dien! oder bei natürlicher Haltung finden würde. An den kurzen Wintertagen fehlt die Sonnenbe⸗ ſtrahlung, alſo geben wir, um den Tieren das Vitamin D zu bieten, Lebertran in das Legefutter. Eine tägliche Gabe von 1 bis 2 Gramm je Zuchthenne genügt. Gaben von Keimhafer und zwar von Hafer, deſſen Keim gerade die Schale durchbricht, ind wert⸗ voll für die Zuchtſtämme. Man verabreicht täglich 15 bis 20 Gramm je Huhn. Unter anderem erhalten die Hühner dadurch das wertvolle Vitamin E. Luzerneheumehl oder auch gelber Mais iſt ein bevorzugtes Zuſatz⸗ mittel in der Fütterung, da es den Tieren das Vitamin A bietet. Auch die Mineralſtoffe ſind wichtig, gerade für unſere Zuchttiere, weil Tiere, mineralarm gefüttert, auch ſchlechte Eier legen, die dem ſpäteren Küken keine ausrei— 3 714 107 Arbeitsloſe gegen 5355 428 im Dez e 33 tauchten die Gegenſtände um ihn herum auf, erkannte er wie durch verhangene Nebel einen ofſenen Sarg. Kerzen ſtanden in hohen Kandelabern daneben. Schein huſchte über ein wächſernes Geſicht... Vater!“ Erſchüttert ſtand er vor dem, zu dem er ge⸗ kommen war, um Frieden zu machen. Erdrückende Not 6 laſtete betlemmend auf ihm. Unausdenkbar ſtand ein Ge— Alberne deutſche Sentimentalität!, ſchalt er ſich ſelbſt, iberwand die empörten Gefühl. In unantaſtbarer Korrekt— Ein furchtbares Wort, an dem alle Liebe, Sehnſucht, alles Schreien aus tiefſter Seele vergebens rüttelte. Es blieb. Eiſern, hart, unabwendbar. Wie gebannt ſchaute er in die wächſernen Züge. Wie ſtill ſie waren, wie jung der Vater ausſah, als habe der Tod die Jahre ſortgewiſcht, die zwiſchen ihrem letzten Sehen lagen. So hatte er den Vater in Erinnerung; jeder Zug in dieſem Geſicht war ihm vertraut, nur der Frieden gab dem Geſicht eine neue Weihe. 4 Andacht überkam ihn, in der alle andern Gefühle ver⸗ ſantken. Eng und nichtig erſchienen ihm in dieſer Stunde all die Häßlichkeiten, die zwiſchen ihnen geſtanden. Und dann erkannte er, nicht Haß, ſondern Liebe war es, die zwiſchen ihnen geſtanden und deren Flammen ihn inner- Zu ſpät!— Ein Schluchzen entrang ſich der zerquälten Bruſt. Er preßte die geballten Fäuſte gegen die Augen, als wolle er den Strom des Leides zurückdämmen, und merkte nicht, daß ſie naß wurden von Tränen. Nie war ihm das Leben dunkler erſchienen als jetzt, da all ſein Er bemerkte in ſeiner Verſunkenheit nicht, daß ſich die Tür öffnete. Eine junge Dame blieb jäh ſtehen, betrachtete ihn lange. Wer war der Fremde, der an dieſem Sarge ſo verzweifelt ſchluchzte? Ein wunderbares Mitleid ſtieg in ihr auf, ein Drang, ihn zu tröſten. 1 Ein Fremder war es. Eine feine Scham in ihr warnte ſie, hieß ſie unbemerkt umkehren. Hatte ſie eine hörbare Bewegung gemacht? Als der Fremde das tränennaſſe Antlitz hob, ſah er eine Viſion: ein feines, blaſſes Frauen⸗ antlitz verſchwand zwiſchen den Behängen der Portiere. chenden Nährſtoffe bieten. In faſt allen Betrieben wird man gegen Ende des Monats mit dem Sammeln der Bruteier beginnen. Solange es noch kalt iſt, muß das Sammeln der Eier mehrmals am Tage durchgeführt werden, um eine Beſchädi⸗ verhindern. Beim Sammeln achte man aber darauf, daß die Körbe, in denen man die Eier zum Brutraum bringt, ebenfalls froſtge⸗ ſchützt ſind, andernfalls kann es ſehr leicht vorkommen, daß die Eier, die im Stalle noch gut gelagert waren, auf dem Wege zum Brutleller Froſtſchäden bekommen. Wer im März ſeine Küken kaufen will, der muß bedenken, daß dieſe Zeitſpanne verhältnis⸗ mäßig kurz iſt. Alſo rechtzeitig an die Beſtel⸗ lung der Küken denken, denn der Zuchtbetrieb, von dem man ſeine Küken zu kaufen wünſcht, muß ſich auch für dieſen Verkauf vorbereiten. Ihr zuckender ein Rätſel. Endlich nur eine gute Beſchaffenheit haben, wenn auch kraftſtrotzend iſt und wenn ſie richtig ge⸗ Gerade die Fütterung wird gung des Keimes durch Froſteinwirkung zu „Leb wohl!“ 1 6505 Hoch aufgerichtet verließ er den Raum, durchſchritt die weite Diele, ging an dem Diener vorüber, der ihm mik höhniſchem Lächeln nachſah. Herriſch, mit harter Gebärde wies er den Mann, der ihm folgen wollte, zurück. Einen letzten Blick ſandte et zurück, dann fiel die Haustür hinter n Schloß. Für die Hausfran Das Plätten der Wäſche Dies iſt ein Kapitel häuslicher Betätigung. an das ſich viele Hausfrauen gar nicht oder doch nur höchſt ungern heranwagen. Weſent⸗ lich erleichtern kann man ſich die Arbeit, wenn man ſie im Sitzen ausführt. Das Einſprengen der Wäſche mit dem Wäſcheſprenger wird ſchon auf dieſe bequeme Weiſe ausgeführt. Nachdem man die einzelnen Wäſcheſtücke in die richtige Lage gebracht hat, ordnet man ſie nach Arten. Dadurch werden die Handgriffe, die ja bei jeder Wäſcheſorte dieſelben ſind, weſentlich vereinfacht. Bei der Betkwäſche bügelt man die Sticke⸗ reien auf weißer Unterlage erſt lüinksſeitig, dann rechtsſeitig, darauf kommen Säume und Knopfleiſten an die Reihe, ſchließlich das ganze Stück. Hierbei werden kleine Stücke auseinandergefaltet, während man große Stücke der Länge nach zuſammengelegt läßt. Seidenſtrümpfe müſſen nach dem Waſchen und Trocknen im Schatten noch ſeucht mit einem nur halbwarmen Eiſen links geplättet werden. Wollſachen plättet man nur von links. Die linke Seite wird befeuchtet, oder man legt ein feuchtes Tuch auf und plättet dann mit nicht zu heißem Eiſen. Wenn man das elektriſche Plätteiſen nach dem Plätten mit Stearin einfettet und in einer wollenen Hülle an einem trockenen Ort ſtellt, wird man immer ein brauchbares und roſtfreies Eiſen haben.— Das Kleben bei Stärkewäſche verhindert man durch öfteres Streichen über Schmirgelleinewand oher durch Zuſatz von Salz, zum Stärkewaſſer, Baheriſches Kraut Die ſchmackhafte Zubereitung des Krautes iſt nirgends ſo ausgebildet wie in Bayern, weshalb die Wiedergabe einiger alter baye⸗ riſcher Originalrezepte dieſer Art von In⸗ tereſſe ſein dürfte. Nachdem die äußeren Blätter von zwei Krautköpfen beſeitigt ſind, ſchneidet man ſie in Viertel, entfernt die Strünke und ſtarken Blattrippen, hobelt das Kraut ſo fein wie möglich und vermischt es mit einem Löffel Salz. Hierauf ſchneidet man 125 Gramm Schweinefett in kleine Würfel, Zerläßt eg nebſt 125 Gramm Butter und röſtet zwei Eßlöffel fein geſchnittene Zwiebeln und emen Löffel Zucker darin braun. Nun fügt man das Kraut hinzu, gießt ein Glas Weißwein und ebenſoviel Eſſig an und läßt das Kraut un⸗ ter öfterem Umrühren langſam weich dämp⸗ fen. Zuletzt ſtreut man einen Kochlöffel Mehl darüber, ſchüttelt es gut um, läßt es noch 10 Minuten damit durchdünſten und gibt es auf. Ein anderes, in Bayern ebenfalls ſehr üb⸗ liches Verfahren iſt folgendes: Das feinge⸗ ſchnittene Weiß- oder Rotkraut wird mit Salz und Kümmel vermiſcht und in eine Kaſſerolle mit ſiedend heißem Fett(gewöhnlich halb Gänſe⸗ oder Schweinefett, halb Rinderfett oder Butter) getan, zugedeckt und eine halbe Stunde darin geſchmort. Nun vermiſcht man es mit einem Glaſe Weißwein und der glei⸗ chen Menge Eſſig und dämpft es abermals eine halbe Stunde. Dann ſchüttelt man es mit einem Löffel Mehl untereinander, gießt ek⸗ was kräftige Fleiſchbrühe zu und läßt es un⸗ verdeckt noch ſo lange kochen, bis keine Brühe mehr vorhanden und das Kraut völlig weich geworden iſt. Es eignet ſich als Zugabe zu Alloy fetten Rraton In den Augen aber hatte er Mitleid geleſen; linder Troſt kam über ihn. Faſt ohne Bewußtſein empfand er die Wohltat einer weichen Seele, die ihm nahe war. Nun ſchämte er ſich ſeiner Tränen, wiſchte mit dem Tuch über die naſſen Augen. Als er aufſah, war das Bild verſchwunden, und er wußte nicht, ob er es geträumt hatte. Ganz allein war er im weiten Raum mit dem Toten. Langſam beſann er ſich wieder auf die Gegenwarc. Mit einem letzten langen Blick nahm er Abſchied. Seltſam, ihm war, als trage das geliebte Antlitz einen neuen Aus druck, als ſpiele ein leiſes Lächeln um die blaſſen Lippen: Alles Ende iſt Anfang. Die äußere Ordnung ging ihee Wege. Koſtbare Blumen, ein großes, vornehmes Leichen gefolge, milde Worte des Troſtes von einem Geiſtlichen Dann Stille, in der jene beredt ſchienen, die jenſeits dem Leben waren. Ihr Schweigen hatte im Garten des Todes eine gewaltige Kraft. ö war atmeten auf. Geſichter entſpannten ſich, in die Bewegungen kam wieder das Tempo der Zeit. Motoren ſurrten. Man ſchüttelte ſich die Hände, tauſchte ein paar letzte Worte, Wagen ſauſten über die glatte Fahrbahn zurück ins Leben Zuſchauermaſſen umſäumten die Abfahrtſtraße. Armue und Kleinbürgerlichkeit berauſchten ſich am Prunk, gleich⸗ viel ob er den Toten oder den Lebenden gilt. 5 Flüſternd wurden die Namen der Vorbeikommenden genannt, ihre Würden, die mutmaßliche Höhe phanta⸗ 1 ſtiſcher Vermögen, repräſentiert in den Börſenmagnaten und Induſtriekapitänen, die dem Toten die letzte Ehre erwieſen hatten. das letzte geſchehen. Die Menſchen ortſetzung folgt, 38. Jortſetzung. Nachdruck verboten. „Nicht deinetwegen, Sigurd, obwohl ſie auch da ihre Befugniſſe überſchrin. Sie har ſich gegen mich ſchlechter benommen, als ich es dulden kounte.“ Die ſchöne Hertha grollte. Nach dem Eſſen bat Willberg ſie in ſein Zimmer. „Zunächſt“, ſagte Willberg, nachdem er ſie gebeten, Platz zu nehmen,„bitte ich um Entſchuldigung, daß ich eine Augeſtellte entlaſſen habe, ohne Sie zu befragen. Die Perſon benahnn ſich unglaublich gegen mich. Hat ſie ſich non Ihnen verabſchiedet?“ Ein verneinendes Kopfſchütteln beruhigte den Pro— feſſor a „Daun muß ich ganz beſonders wegen meines Neffen nit Ihnen reden. Sie wiſſen von ihm einen Teil ſeiner Lebensgeſchichte?“ „„Ich weiß, daß er im Zuchthauſe geweſen iſt. So etwas bleibt peinlich, ſelbſt wenn der Betreffende unſchuldig war, rule ich aunehme.“ „Dat Otto nichts erzählt?“ „Ich gab ihm keine Gelegenheit...“ Wieſo? Er war doch eine Stunde bei Ihnen im Saton?!“ „Jun Salon? Ich kannte den jungen Mann nicht. Ich ließ tn in der Küche warten.“ „Ja, nauute der Junge denn nicht ſeinen Namen?“ Doch, gewiß, aber... Nun jo, zuerſt bat er, Ihnen zu ſagen, er ſei einen Monat früher entlaſſen. Als ich fragte: Aus der Schule?, gab er die Antwort: Aus dem Zuchthaus. Ich bin von meinem Onkel aufgefordert worden, eine Zertlaug bei ihm zu bleiben.— Das konnte ja doch Betrug ſetn. Soll ich einen wildfremden Menſchen, der ſich dazu bekennt, aus dem Zuchthaus“— die Dame ſprach das Wort ſo aus, wie man etwa einen unſauberen Gegenſtand mit ſpizen Fingern anfaßt, mit geſpitzten Lippen auf der äußerſten Zungeuſpitze—„zu kommen, Gelegenheit geben, ſich im Haufe zu orientieren?“ Willberg ſenkte den Kan Vor ſetnem geiſtigen Elu erregtes, zorn geſtcecktem Arm vo Jhre Pfliche wicht „Es iſt meine. entſprecheunden Mittei! bequem war!, fügte en zutüttg⸗verſchloſſene& Hie weichere Stimm uvefeit wäre, vertraul' „Und nun?“ kla. Seſſel herüber. „Ste wollen vor allem wiſſen, weshalb? Gott ja— unſere Zeit iſt bewegt— werdend und neu, voller Ver— fuchungen für junge, flammende Herzen. Dazu ein ſchweres Zchlckſal in der Familie: der Vater ein Abſolutiſt vom ceinſten' Waſſer— es gab keine Götter außer ihm. Die Mutter zu klug, zu aufrichtig, zu edel, um ſich unter— kriegen zu kaſſen, ihr Gewiſſen dem Urteil eines anderen zu opfern Und dazwiſchen der Sohn, mit dem reinen werzeu der Mutter und dem ſtarren Sinn des Vaters. Ich aun meinem Vetter nicht die Schuld abnehmen, daß er den Entgleiſungen des Sohnes durch ſeine unbarm⸗ zerzige Strenge den Hauptanteil hat. Das Kind verlor riih den Glauben an Gott und die Welt, an Gerechtigkeit and Güte. Er ſah die Martern, denen ſeine Mutter mehr ed mehr erlag.“ „Und—?“ fragte die ſchöne Hertha ſehr kurz. Sle lag in dem dunkelblauen Plüſchſeſſel ſehr anmutig ub ſehr liebreizend. Willberg zwang ſich, ſie nicht an⸗ ehen. Er fühlte, es war die Stunde nicht, zu reden. Bürde er ſich aber Zwang antun können, wenn er ſeine Augen an ihr weidete? „Er bekannte ſich zum Kommunismus— und nahm an dein Hamburger Putſch teil, vorbereitend, organiſierend. Nuchhet, das iſt mir dann ein wenig dunkel. Die Ge⸗ goſſen' haben allerlei Dinge, auch ſolche nicht ganz ehren— hafter Art, auf ihm ſitzen laſſen, und er hat geſchwiegen, ant nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten. In Otto tocktteln Fanatiker. Hätte er neunzehnhundertundſoundſo— et Jahte früher gelebt, er wäre ein Märtyrer geworden!“ Jeht wagte der Profeſſor einen Blick in das Antlitz der Daie. Es war mit dunkler Röte übergoſſen; er ſah, wie ihre Lippen zitterten. Warme Freude erfüllte ihn. Nein, ſie war nicht herzlos. Das Schickſal des neuen Haus— genoſſen hatte ſie gerührt. Er würde an ihr eine vornehme und mütterliche Freundin gewinnen, die ſein körperliches Lelden zuſammen mit dem ſeeliſchen zu heilen trachtete. „Ich dachte, eine Wechſelfälſchung— oder etwas Aehn⸗— liches...“, ſagte ſie mühſam und ſichtlich bewegt. „Es war meine Schuld, daß Sie dergleichen denken mußten. Zur Entſchuldigung erwähne ich nochmals: ich erwartete den Jungen erſt Anfang April. Sie haben ihm einn gutes, ſonniges Zimmer gegeben?“ „Anna hat das beſorgt. Ich werde morgen nachſehen.“ „Das Fräulein Rougemont wird Ihnen fehlen?“ fragte der Profeſſor reuevoll. „Eine hervorragend tüchtige Perſon!“ „Sie werden mehr Arbeit bekommen.“ Hertha ſenkte den ſchönen Kopf. „Emma und Anna ſind gut angelernt“, tröſtete der Profeſſor die ſtumme Galathee. f „Wenn ſie nur bleiben! Sie waren ſehr ungehalten.“ „Fräulein von Rottweiler, wenn dieſe Gundula nur nicht ſo bodeulos unverſchämt geweſen wäre! Sie hat mir Wahrheiten geſagt, das heißt: Grobheiten“, verbeſſerte er ſich,„die ich ihr nicht durchgehen laſſen konnte. Sie rührte mit frevuler Hand“— er ſenkte ſeine Stimme und ſprach ſehr lunig—„an meine heiligſten Geheimniſſe.“ Fräulein von Rottweiler erhob ſich jäh. „Ich— darf mich verabſchieden?“ BHlelben Sie unbeſorat“, ſaate der Profeſſor mit leiſer ſtand ein ſeltſames Bild: Rädchen, das mit aus⸗ id ihn anſchrie:„Sie tun habe verſäumt, Ihnen die u machen.“ Weil es mir un⸗ danken hinzu; aber das hoch⸗ ines Gegenübers nahm ihm as der heraus er geneigt ge— kitteilungen zu machen. le kühle, korrekte Stimme vom 1 Schäfers Gundula! Bitterkeit in der Stimme.„Ich möchte noch über Sigurd mit Ihnen ſprechen.“ Das Fräulein nahm wieder Platz und richtete ihre ſchönen Augen fragend auf den Profeſſor. Er vermied ihren Blick. ö „Was halten Sie von dem Jungen?“ Sie zuckte mit den Achſeln. „Ich meine, welche Mittel würden Sie wählen, ihn erzieheriſch zu beeinfluſſen? Das Zeugnis wird ihm auf ein halbes Jahr entzogen werden. Wie läßt man ihm dieſes halbe Jahr am beſten benutzen?“ „Vor allem müßte er doch wohl von hier fort.“ „Meinen Sie?“ „Einmal die Blamage— und daun der Einfluß dieſes Vetters bei dem ſcheinbar etwas ſchwachen Charakter Ihres Sohnes.“ Willberg unterbrach ſie lebhaft. „Meinen Sie nicht auch, daß der könnte?“ Als abſchreckendes Beiſpiel!, hate die Rottweiler auf den Lippen. Indeſſen— ſie beſang ſich. Es ſtand feſt für ſie, daß ihr Aufenthalt im Hauſe Willberg nicht mehr von langer Dauer ſein würde. Noch nie war ihr ſo klar ge⸗ worden wie eben heute, daß ſie dem Profeſſor mit ſehr kühler Ablehnung gegenüberſtand. Seine Art, ſein Weſen waren ihr ſo gründlich fremd. Oh, um einer Verſorgung willen war ſie gewiß zu Zugeſtändniſſen bereit— aber dies hatte ſeine Grenzen. Ihr ſchauderte vor der laxen Auffaſſung des Profeſſors betreffs der Angelegenheit ſeines hereingeſchneiten Neffens. Sie durchſchaute auch, weshalb er bisher über die Angelegenheit geſchwiegen hatte. Ein Zuchthäusler in der Familie— ſchlimm genug! Und noch dazu ein Kommuniſt. Hertha von Rottweiler, die Tochter des Generals von Rottweiler und ſeiner Ge⸗ mahlin Marianne, geborene Freiin von Böſekamp, ver⸗ zichtete. Hier würde auch die Tante in Hannover ſie verſtehen. Und dann— es ſchien ihr faſt wie ein Wink des Geſchicks! Sie hatte von ihren Vorfahren weder ſtrategiſche noch diplomatiſche Talente geerbt; aber mit der Intuition der höchſten Not war ihr ein Gedanke gekommen, der ihr ſehr durchführbar erſchien. 6 Seit ſie in ſeinem Auto gefahren, ſeit ſie ſeine Hand und ihre Liebkoſungen verſpürt, war ſie verliebter denn je in Wilhelm Holſtermann. Auf des Profeſſors Frage zuckte ſie gelaſſen die Achſeln. Es wäre zu überlegen. Ja, man müßte es durchdenken. Sie würde ihm bei der Erziehung der Kinder helfen? Man habe der Schäfers⸗ tochter bisher etwas zu ſehr freie Hand gelaſſen. Sie habe allerlei verſtanden— wenigſtens, was Baldur beträfe, der ohne feſte Zucht recht läſtig zu ſein ſchiene. Ob er ſich nicht an ſie, Hertha, raſch gewöhnen würde? Das Fräulein von Rottweiler hob zum ſoundſovielſten Male an dieſem Abend die Achſeln. Es gehörte die ganze blinde Verliebtheit Willbergs dazu, ihre üble und rebel— liſche Laune nicht zu begreifen. *** günſtig wirken Als gegen neun Uhr morgens— am folgenden Tage— der Profeſſor ſein Zimmer betrat, bemerkte er mit leiſem Unbehagen, daß es weder aufgeräumt noch gelüftet war. Schließlich, es kam ſoviel nicht darauf an. Nur, man ge— wöhnt ſich an ſo was. Er hatte eine ſchlechte Nacht gehabt — Unruhe und Aufregung krochen wie Ameiſen durch ſeinen Körper, reizten ſeine Haut, hinderten ihn am Schlaf, machten ihn übermüdet und unruhig zu gleicher Zeit. Zu viel gab es zu bedenken, zu viel zu ſorgen. Sigurd und Otto, Baldur und die Dinge im Hauſe! Und eine quälende Ungewißheit peinigte ihn. Hertha von Rottweiler! Erwiderte ſie ſeine Gefühle? Warum jetzt, wo et es ſo erſehnte, nicht das leiſeſte Zeichen der Sympathie? Ach, nur der Anteilnahme...! Wenn je, nun hätte er deſſen bedurft! Fehlte ihr der In⸗ ſtinkt der Frau? Die ſchonungsloſen Worte Gundulas hatten ihn, trotzdem er ſie mit Abſcheu ablehnte, doch er— weckt, kritiſch gemacht— unwillkürlich beobachtete er. Ach nein, er wollte ſich nicht„zu jedermanns Narren“ machen laſſen! Am Schreibtiſch ſitzend, ſann er nach und wartete. Sonſt hatte Gundula ihm pünktlich um neun Uhr das Frühſtück gebracht. Heute wäre es die Obliegenheit Herthas geweſen. Ob ſie dieſe Pflicht übernehmen— oder ob ſie ſie einem der Mädchen überlaſſen würde? Ueber den Kor— ridor klang die Stimme Baldurs. Er hatte ſie lange nicht mehr ſo vernommen. Es war das alte, eigenſinnige Ge— weine, das ihn immer nervös gemacht hatte. Annas Baß klang dazwiſchen. Beſchwichtigend, gut⸗ meinend, etwas hoffnungs- und machtlos. Endlich ging ſie mit dem Kinde die Treppe hinunter. Halb zehn Uhr. Nun würde ja wohl——— Gegen zehn Uhr klingelte Willberg. Aufgeregt und eilig ſtürzte Aung in ſein Zimmer. „Herr Profeſſor wünſchen?“ „Kann ich vielleicht meinen Kaffee...“ Er ſprach ſehr beſcheiden. „Ach, du liebe Zeit! Verzeihen der Herr Profeſſor! Wo ich heute alle die Arbeit für das Fräulein Rougemont mitzumachen habe— ich weiß nicht, wo mir der Kopf ſteht!“ „Könnte Fräulein von Rottweiler—“ „Die? Ach Gott, die ſteht doch nie vor elf Uhr auf. Das hat der Herr nur nicht gemerkt, ſolange die Gundula für alles ſorgte.“ Sie eilte hinaus. Dann aber, nach wenigen Minuten, erhielt er das Gewünſchte. Nicht einmal das Ei fehlte. Nur der Kaffee war kalt. Worauf es ja ſchließlich nicht viel ankam. ö: 5 Sigurds Stimme klang polternd durch das Haus. Befahl, mäkelte, ſchalt. Ach, du liebe Zeit! Und der Otto— man mußte nach ihm ſehen. g Der Profeſſor verließ ſein Zimmer und ſtieg zu der zweiten Etage empor. An den Schuhen merkte er, wo der Junge einquartiert war. Das hatte die Anna gut gemacht — es war das freundlichſte und ſonnigſte Zimmer. Er klopfte leiſe an. Ein etwas ſchmerzliches„Herein!“ er⸗ klang als Antwort. Otto lag noch im Bett. „Erlaube, daß ich mal nach dir ſehe! Schlafe dich ja aus!“ „Ach, Onkel!“ Die Stimme klang mühſam, gedrückt. „Iſt dir nicht gut?“ „Mein altes Uebel— Herzaſthma!“ Willberg ſah in ein bleiches, bläuliches, verfallenes Geſicht. 5 „Kind, Otto! Was kann man für dich tun?“ „Wenn es nicht zu viel Mühe macht— ein wenig heißes Waſſer für Umſchläge!“ Willberg ſtrich über das Haupt des Leidenden. Es lag viel echte Teilnahme in Haltung und Bewegung des Onkels. Otto lächelte dankbar. „Ich bin ein läſtiger Gaſt!“ „Um Gottes willen, Otto! Wenn ich nur wüßte, wie ich dich recht pflegen könnte...“ Er holte ſelbſt kochendes Waſſer. Emma kam mit herauf, und ſie legten gemeinſam die dampfenden Um⸗ ſchläge auf das raſend pochende Herz. Das Keuchen des Atems ließ ein wenig nach. „Sie haben ſo viel zu ſchaffen, Emma— gehen Sie nur! Ich mache es jetzt allein.“ „Wird der Herr Profeſſor das können?“ Willberg lächelte traurig. „Ich will's verſuchen.“ Die Tür vom Schlafzimmer der ſchönen Hertha öffnete ſich um einen Spalt breit. „Emma, bekomme ich keinen Kaffee?“ „Suchen Sie ſich'nen anderen Dummen, Fräulein! Ich habe keine Zeit. Stehen Sie man auf und helfen Sie mit! Der Beſuch iſt krank.“ Man hörte keine Erwiderung, nur ein ſanftes Schließen der Tür Willberg fühlte ſich unter dem Blick des Neffen er— röten. „Vielleicht kann Sigurd mir beiſtehen, Onkel?“ ſagte der Kranke ſchüchtern.„Du willſt doch gewiß arbeiten?“ „Deine Geſundheit iſt mir wichtiger als alle Bücher der Welt“, erwiderte Willberg mi: halbem Lächeln. Oh, dachte er bei ſich, ich habe etwas hinzugelernt! Ein Stündchen mochte er am Lager des Kranken ver- weilt haben. Schließlich ſchlummerte dieſer ein, mit einem entſpannten Ausdruck in den bleichen Zügen. Der Profeſſor entfernte ſich leiſe. „Wo iſt Fräulein von Rottweiler?“ fragte er draußen, Er wollte ſie herzlich und eindringlich bitten, ſich Ottos anzunehmen. a „Ausgegangen!“ erwiderte Anna, und auf ſeinen ver— wunderten Blick fügte ſie hinzu, ohne Frechheit, eher ein wenig traurig und verſtimmt:„Der Herr hat die Falſche fortgeſchickt. Mit dem Fräulein von Rottweiler iſt kein Vorwärtskommen.“ Seufzend zog ſich Willberg in ſein Zimmer zurück. Hertha— das war ſeine feſte Zuverſicht— würde ſchon, auf ſeine Bitte hin, das Nötige tun. Eben legte er ſich die Bücher und Hefte zurecht, um mit ſeiner Arbeit zu be— ginnen, da pochte es bereits wieder. Sigurd trat ein. „Ein Telegramm von— Linde, ſcheint's... wenigſtens aus England. Es wird doch nichts Schlimmes ſein?“ Willberg runzelte die Brauen, wie es ſeine Art war, wenn er ſich auf Selbſtbeherrſchung einſtellte.— Ihm ſchwante nichts Gutes. „Holk heute nacht ſanft entſchlafen. Linde.“ Das war alles. Vater und Sohn ſahen ſich an. Der Profeſſor wurde ſo bleich, wie Sigurd rot. „Und ich?“ dachte dieſer.„Ich habe Schande über Vater gebracht, während die arme, ſanfte Linde ſo bitter leiden muß!“. f Er hing an Sieglinde. Sie war die Einzige, die ihm zuweilen ein wenig Halt geboten. Es ſteckte ja ein guter Kern in ihm Nur zu ſchwach war er, eitel und unreif, und deshalb der Zeit und ihren Einflüſſen ausgeliefert. Willberg vermochte kein Wort zu ſagen. In ſeinem Ohr klang wie ein aufdringliches Echo ein Wort, das er nicht hören wollte, das er hochmütig beiſeite geſchoben, weil der Mund, der es ſprach, es nicht in dem reinen und rückſichtsvollen Deutſch der„Gebildeten“ zu formen gewußt.„Mir ſollte einer kommen und meine Tochter heiraten wollen und zugleich dabei ſagen: Erſt will ich mir aber meine Knochen noch mal zerſchlagen laſſen; das ſüße kleine Ding, wo ein rechter Vater genug dran hätte, die zu hüten und zu ſchützen...“ Ob ſein Machtwort geholfen hätte? Vielleicht nicht; aber das es ungeſprochen geblieben, das belaſtete ihn mit ungeheurer Wucht. Und warum? Warum?— Aber nein, nein, nein! Dazu hatte er ein Recht; ſein Leben war noch nicht ab⸗ geſchloſſen wie das eines Greiſes. Er durfte noch ein Glück wollen. Freilich nur, wenn er— ſeine Pflichten darüber nicht verſäumte. Und hatte er nicht— um Sieg⸗ linde ſobald wie möglich zu verheiraten, die nun er⸗ wachſene Tochter loszuwerden, ſchnell, und nur an ſich denkend— zu allem ja geſagt? „Vater“, ſagte Sigurd ängſtlich,„komm zu dir! Was iſt dir?“ 1 Die angſtvolle Erſtarrung des Profeſſors war ihm nicht entgangen. e (Fortſetzung folat.) Aus det Heimat Gedenktage 5. Februar 1808 Der Maler Karl Spitzweg in München geboren. 1661 Der Luftſchiffer Auguſt von Parſeval in Frankenthal(Pfalz) geboren. 1661 Der engliſche Hiſtoriker Thomas Car- lyle in London geſtorben. Prot. und kath.: Agatha Sonnenaufg. 7.37 Sonnenunterg. 16.52 Mondunterg. 9.02 Mondaufg.— Denken, was wahr iſt, und fühlen, was ſchüön, und wollen, was gut iſt; darin erkennt der Geiſt das Ziel des vernünftigen Lebens. Herder. Erhaltet die Volkstrachten Vor kurzem verbrannte in einem alten Bauernhauſe am Fuße des Rieſengebirges eine Trachtenſammlung, die eine der ſchönſten im Gebirge war. Es iſt zu verſtehen, wenn das vom Großvater ererbte Gut ſorgſam und eiferſüchtig gehegt wird und wenn es abgelehnt wird, dieſe ſchönen alten Trachten an Hinz und Kunz zu profanen Zwecken zu verborgen. Nicht zu verſtehen aber iſt es, wenn die alten Trachtenſtücke in den Truhen tot und dem Verfall überlaſſen aufbewahrt werden, anſtatt ſte— vielleicht unter Eigentumsvorbehalt— an die im Orte gebildete Trachtengruppe zu geben. Die Erfahrung hat gezeigt, daß die Trachten, wenn ſie geſäubert und nach altem Muſter hergerichtet und gewiſſenmaßen in„Erbpacht“ gegeben werden, nicht ſchlechter, ſondern beſ⸗ ſer werden. Jeder Trachtenträger hegt und pflegt mit Liebe„ſeine“ Tracht, ſchont ſie, und ſetzt ſie in würdigen Zuſtand. Schon man⸗ cher, der eine unſcheinbar gewordene Haube ohne Bänder und Spitze verſchenkte, kannte dieſe Haube nachher nicht wieder, als ſie neu inſtandgeſetzt war. Darum geht an alle Hei⸗ matfreunde die Bitte: Laßt die wenigen Trach⸗ ten, die noch vorhanden ſind, nicht in Spin— den und Truhen von Motten zerfreſſen oder durch Staub oder Feuer verderben, ſondern gebt ſie zu treuen Händen den Trachtengrup⸗ pen eures Ortes. Die Heimat dankt euch dafür! * Die erſten Zagvögel kehren zurück. Die Rückkehr der erſten Zugvögel erfolgt im Fe⸗ bruar. Zuerſt taucht der Star wieder auf. Wenn er ſich auch nur vereinzelt blicken läßt, aher er iſt da. Ihm folgt die Feldlerche, nicht lange bleiben Ringeltaube und Kiebitz aus. Im März kommen des Hausrotſchwänz⸗ chen, die Waldſchnepfe, der Turmfalke, die Singdroſſel wieder zu uns. Anfangs April erſcheinen die Rauchſchwalbe, die Bachſtelze, die große Rohrdommel und der Wiedehopf. Dann kommen Gartenrotſchwanz, Grasmücke, Nachtigall, Goldammer und Wendehals. Ge— gen Ende April fliegt uns die Hausſchwalbe wieder ein und man hört den Kuckuck ſchreien. Der Mai bringt uns die letzten Zugvögel zu— räck, die Nachtſchwalbe, die Mandelkrähe, die Turmſchwalbe, den Neuntöter, die Gartengras— mücke, den Pirol und die Wachtel. Alles in Allem geht ein gutes Vierteljahr darauf, bis unſere gefiederten Freunde wieder bei uns eingezogen ſind. e Jede 6. Ehe eine Miſchehe. Auch im Jahre 1931— dem letzten Jahre, aus dem die Zahlen bisher vorliegen— iſt der Anteil der Miſchehen an ſämtlichen Eheſchließungen wieder geſtiegen. Es waren 1931 unter einer Gesamtzahl von 515403 bürgerlichen Ehe— ſchließungen überhaupt 83 014 gleich 16,11 Prozent Miſchehsſchließungen. Es iſt alſo in Deutſchland jede 6. Eheſchließung eine Miſch⸗ ehe. Der Anteil der Miſcheheſchließungen be⸗ ug 1905 nuc 9,12 Prozent, 1915 ſchon 14,83 Prozent, enk 1920 auf 11,20 Prozent und iſt seitdem in ſtetigem Steigen begriffen. Aus Heſſen und Naſſau Eingeſchneiker Veſterwald. Ueber den Weſterwald fegt ein eiſiger Schneeſturm und hüllt die ganze Landſchaft ie ein dickes weißes Gewand. Auf den Hö⸗ hen des Weſterwaldes erreichten die Schnee⸗ werwehungen eine Höhe von 2 Meter Aid mehr. Der geſamte Kraftwagenverkehr War plötzlich lahmgelegt. Selbſt die ſchwer⸗ ten Laſtwagen blieben in den Schneemaſſen stecken, und zu Hunderten mußten die Kraft⸗ en auf den Weſterwaldſtraßen ausge⸗ ſchaufelt werden. Sogar die Eiſenbahn hatte Muüye, gegen die Schneemaſſen anzukom⸗ nen, erwies ſich aber doch noch als zuoerläſſi⸗ ges Verkehrsmittel und konnte den Verkehr, wenn auch mit Verſpätungen, aufrecht er⸗ alten. Sobald der Sturm nachgelaſſen hat, Aird der Weſterwald für den Winterſport Das idealſte Gelände abgeben. Veitragsregelung für Angehörige der SA und SS. „ Franlfurt a. M., 4. Febr. Die Deutſche Arbeitsfront teilt mit: Auf Grund einer Ver⸗ einbarung awiſchen dem Stahsleitar der N. Pg. Dr. Robert Ley und dem Stabschef Pg. Nöhm wird hiermit angeordnet, daß die SA⸗ und SS⸗Leute, die in den Verbänden organi⸗ ſiert ſind, ſoweit noch nicht geſchehen, von kommender Woche die halben ſatzungsmäßigen Beiträge zu zahlen haben. Diejenigen SA⸗ und SS⸗Leute, die Einzelmitglieder der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront ſind, zahlen gleichfalls die halben Beiträge. Hierbei iſt ſo zu verfahren, daß die S- und SS⸗Leute, die ſich im Be⸗ ſitz eines ordnungsmäßigen Ausweiſes befinden, in Zukunft auf der Mitgliedskarte nur zwei anſtelle von vier Beitragswochen bezw. alle zwei Monate eine Monats-Beitragsmarke zu kleben haben. ** Frankfurt a. M., 4. Februar.(Im- mer noch Faſſadenkletterer.) Ein Faſſadenkletterer hat verſucht, erneut in der Niddaſtraße aufzutreten. Der Täter ſtieg an der Front eines Hauſes in der Niddaſtraße empor und gelangte ſo in die Geſchäftsräu— me einer Muſikalienhandlung. Wie bisher feſtgeſtellt, hat der Täter einen Akkordion— apparat entwendet. Gewinne der Straßenlotterie Es gibt immer noch große Treffer. Bei den zahlreichen Gewinnen, die letzthin wieder bei der Straßenlotterie des Winter— hilfwerkes gezogen wurden, beſteht vielfach die Meinung, daß die großen Gewinne jetzt ausgeſpielt ſeien. Das iſt aber keineswegs der Fall. Die Straßenlotterie des Winterhilfswer— kes des deutſchen Volkes, die unter der Auf⸗ ſicht der Reichsleitung der NSDAP, Abtei lung Lotterie, München ſteht, wird in drei— ßig Serien geſpielt. Auf jede dieſer Serien entfallen: 1 Hauptgewinn zu 5000 Mark, 2 Hauptgewinne zu je 1000 Mark, 10 Gewin— ne zu je 500 Mark, 51 Gewinne zu je 100 Mark, 101 Gewinne zu je 50 Mark, 335 Ge— winne zu je 10 Mark. Dazu werden noch rund 150 000 kleinere Gewinne ausgeſpielt. Außer dieſen Gewinnen, die ſofort ausbe— zahlt wedden, wird im März dieſes Jahres für jede Serie eine Prämie von 500 Mark ausgeloſt. Deshalb kann auf jede gezogene Niete immer noch dieſe Prämie gewonnen werden. Es braucht ſich alſo niemand entmutigen zu laſſen, wenn gemeldet wird, daß Haupt— gewinne gezogen worden ſeien. Die grauen Glücksmänner tun weiterhin ihre Pflicht und bieten die Garantie dafür, daß die Gewinne in ihren Käſten gerecht verteilt ſind. Tu auch Du Deine Pflicht und gebe Dein Scherflein zur Linderung der Not im Kampf gegen Hunger und Kälte! Aus Aebermut— Aus Not Jweimal Unkerſchlagung vor dem Schöffen— gericht. ** Frankfurt a. M., 4. Februar. Der erſt 19 Jahre alte Direktionsſchreiber einer Frankfurter Firma fälſchte mit dem Namen der Direktoren einen check und erhob 9500 Mark. Er begab ſich mit einer Dirne nach München, Düſſeldorf uſw. Im Verkehr mit der Unterwelt der Großſtadt ſollen ihm 2000 Mark abhanden gekommen ſein. Im De— zember v. J. war das Paar mittellos ind ſtellte ſich der Polizei. Das Schöffengericht verurteilte den jungen Mann zu zweieinhalb Jahren und die Dirne wegen Begünſtigung zu ſechs Monaten Gefängnis. Schon etwas anders lag der Fall einer Unterſchlagung, die ſich die junge Buchhalte— rin einer Lederfabrik zu Schulden hatte kom— men laſſen. Das junge Mädchen hat es auf die erſtaunliche Summe von viereinhalbtau— ſend Mark gebracht. Sie hatte ihre Familie zu unterhalten, der Vater war an einem im Feld erworbenen Lungenleiden verſtorben, der Bruder, als der Ernährer der Familie, wude durch Krankheit gelähmt, die Mutter war dauernd krank, ſo daß die Sorge für die Familie tatſächlich allein auf ihren Schultern ruhte. Merkwürdig an dem Fall war nun, daß ſie ſchon einmal 1800 Mark bei der Fir⸗ ma unterſchlagen hatte, damals hatte man ſie äber in ber Steue und jogar auf dem gier⸗ chen Poſten an der Kaſſe belaſſen, nur die Beaufſichtigung war eine ſchärfere gewor⸗ den. Trotz der Einführung neuer Buchungs⸗ methoden war es dem Mädchen geglückt, im Laufe der nächſten drei Jahre erneut durch geſchickte Fälſchungen den ungewöhnlich ho⸗ hen Betrag zu hinterziehen. Das Gericht er— kannte auf 8 Monate Gefängnis. Deutſche Tagesschau Die Bulgaren nach Berlin gebracht. Die bisher in Leipzig in Schutzhaft gehal— tenen Bulgaren Dimitroff, Popoff und Ta— neff, die im Reichstagsbrandprozeß angeklagt, aber freigeſprochen worden waren, ſind nach Berlin übergeführt worden. Er wollte franzöſiſches Bier. Vor einigen Tagen hat in Saarbrücken eine interne Vorſtandsſitzung der Sozialdemokra— tiſchen Partei des Saargebiets ſtattgefunden, in der der Landesverräter Max Braun eben— falls anweſend war. Er brachte in dieſer Sit— zung den Antrag ein, für die demnächſt ſtatt— findende Kundgebung ein großes Feſtzelt zu mieten, in dem nur franzöſiſches Bier zum Ausſchank gelangen dürfe. Der Antrag wurde abgelehnt. Das Zelt ſollte ebenfalls in Frant— reich gemietet werden.— Wieder ein Be— weis dafür, daß Braun, wenn es“ ſich darum handelt, Frankreich einen Gefallen zu erweiſen, ſelbſt Verrat an der ſaarländiſchen Arbeiter⸗ ſchaft verübt, wie er in dieſem Falle die ſaarländiſche Brauinduſtrie, um mit Frank— reich zu liehäugeln, boykottiert. Steuererhöhung im Saargebiet. Die Regierungskommiſſion hat dem Lan— desrat ſoeben eine neue Vorlage zugehen laſſen, die eine Erhöhung der ſtaatlichen Grund- und Gebäudeſteuer um 50 Prozent vorſieht. Man erwartet daraus einen Varer— lös von drei Millionen Franken. Dieſer Be— trag ſoll in den Hilfsfonds für die leiſtungs— ſchwachen Gemeinden fließen, um zu verhin— dern, daß deren Umlageſatz eine unerträg— liche Höhe erreicht.— Man wird bezweifeln müſſen, ob die Regierungskommiſſion auf dem richtigen Wege iſt, wenn ſie gerade in der heutigen Zeit eine neue Steuererhöhung durchführt, wo man gerade in Deutſchland beſtrebt iſt, durch Steuerermäßigung eine Wiederbelebung der Wirtſchaft herbeizufüh— ren. Ausland:⸗Rundſchau 40 000 Munitionsarbeiter eingeſtellt. In großer Aufmachung veröffentlicht der „Daily Expreß“ eine Unterredung ſeines Son— derberichterſtatters mit dem neuen japaniſchen Kriegsminiſter Hayaſchi. Der Miniſter habe u. a. erklärt, er glaube nicht, daß Japan gegen die Vereinigten Staaten kämpfen werde oder daß es in der nahen Zukunft zu einem Kriege mit Rußland komme. Ueber das Schick— ſal Wladiwoſtoks im Falle eines Kriegs— ausbruches wolle er lieber nicht ſprechen. Ruß— land habe 100000 Mann und 300 Flug— zeuge an der mandſchuriſchen Grenze. Im weiteren Verlauf der Unterredung habe Hayaſcht geſagt, daß Japan 40000 Mann im Alter von 17 bis 25 Jahren zur Ar— beit in den Munitionsfabriken anſtelle am Munition für die Mandſchurei herzuſtellen. Der Grund für dieſe Maßnahme ſei, die ver— armten landwirtſchaftlichen Arbeiter zu unter— ſtützen.()) — Mannheim, 4. Febr.(Das Schwurge— richt tagt.) Das Schwurgericht Mannheim beginnt am nächſten Montag, den 5. Februar, eine auf drei Tage berechnete Sitzungsperiode. Die Tagesordnung dieſer erſten diesjährigen Seſſion weiſt folgende Anklagepunkte auf: Hans Schepper aus Mannheim, Katharina Schepper geborene Meyer aus Lampertheim, beide wegen Totſchlags: Johann Möller aus Mannheim wegen Meineids; Guſtav Brandt aus Hoya, Marie Brandt aus Schwetzingen, Paul Brandt aus Hoya und Paul Becker aus Konken(Pfalz) wegen Meineides. Jeldbiſchof D. Schlegel. Am 1. April tritt auf eigenen Antrag der evangeliſche Feld⸗ biſchof der Wehrmacht, D. Schlegel, in den uheſtand. Vazille geſtorllen Der frühere württembergiſche Staatspräſident. Stuttgart, 5. Febr. Der frühere Staats⸗ präſident von Württemberg, Dr. Wilhelm Bazille, iſt am 1. Februar nach ſchwerer Kranz⸗ heit geſtorben. Die Beerdigung hat in aller Stille ſtattgefunden. Sport vom Sonntag Gau 13(Südweſt): f fta Gen nt— 1. FC. Kaiſerslautern FSV. Mainz— FSV. Frankfurt 3:1. Boruſſia Neunkirchen— Sportfreunde Saar⸗ . brücken 2:1. Kickers Offenbach— SV. Wiesbaden 5:2. e Worms— Phönix Ludwigshafen 72. Gau 14 Gaden): Karlsruher FV.— BfB. Mühlburg 1:1. SC. Freiburg— Germania Brötzingen 0:1. VfL. Nedarau— VfR. Mannheim 011. Gau 15(arttemberg): SV. Feuerbach— VfB. Stuttgart 2.1. Sportfreunde Stuttgart— FC. Birkenfeld 2:1. 1. SS. Ulm— Stuttgarter Kickers 2:3. Union Böckingen— Ulmer FV. 4183. Gau 16 Gayern): Bayern Müßschen— Jahn Regensburg 01:2. Wacker München— 1860 München 0:1. ASV. Nürnberg— 1. FC. Nürnberg 9:3. Sp.⸗Vgg. Fürth— FC. Bayreuth 212. Schwaben Augsburg— FC. Schweinfurt 3:1. Geſellſchaftsſpiele. 1. FC. Pforzheim— VfR. Heilbronn(Sa.) 72855 Gauliga⸗Pflichtſpiele in Vaden Neckarau hatte Pech. Trotz des vereiſten glatten Bodens, der an die Spieler große Anforderungen ſtellte, war das Spiel äußerſt intereſſant und fair. Die Neckarauer kämpften mit viel Pech. Faſt die ganze Spielzeit hindurch lagen ſie im An⸗ griff, aber das Schußpech und das unenk⸗ ſchloſſene Spiel der Stürmerreihe und die famos arbeitende VfR.⸗Verteidigung ließen die Platzherren zu keinen Erfolgen kommen. Unentſchieden im Karlsruher Derby. Trotz unverkennbarer Ueberlegenheit der Gäſte kamen die Platzbeſitzer zum erſten Tore. Nach der Pauſe ſah man einen ausgeglichenen Kampf. In der 56. Minute führte nach kur⸗ zer Drangperiode des KFV. ein dramatiſcher Zwiſchenfall zum Ausgleich. Schwörer⸗Mühl⸗ burg hatte haltbar auf das KFV.⸗Tor ge⸗ ſchoſſen, der Ball prallte jedoch vom Ver⸗ teidiger Nagel ins Tor ab. Verbleib in der Gauliga geſichert. Die Brötzinger Germanen erreichten durch den Gewinn dieſes Spiels, daß ihr Verbleib in der Gauliga geſichert iſt. Ehrlich und red— lich mühten ſich die Gäſte ab, die Punkte zu gewinnen; dank des zweckmäßigen Spiels ihrer Läuferreihe kamen ſie auch zu dem gewünſch⸗ ten, wenn auch nur knappen Sieg. Punktelämpfe der Gauliga Südweſt Phönix wieder ſchwer geſchlagen. Das Spiel war ſchon nach einer Viertel⸗ ſtunde Spielzeit entſchieden. In dieſer Zeit hatten die Einheiniſchen durch Zimmermann und Schmal(2) drei Treffer vorgelegt. Einen ſolchen Vorſprung konnte Ludwigshafen, deſſen Mannſchaft zwar verzweifelt kämpfte, aber zu wenig Durchſchlagskraft beſaß, nicht mehr auf— holen. Boruſſia ſiegt im Saar-Derby. Der ſchneebedeckte Boden war ſehr glatt und da in den Mittagsſtunden auch Tau⸗ wetter eintrat, moraſtig. Darunter litten denn auch ſehr die Leiſtungen der beiden Mann⸗ ſchaften. Boruſſia gewann das Spiel verdient und hätte bei etwas mehr Glück noch mehr Treffer erzielen können. FSV. in Mainz geſchlagen. Der Fußballſportverein Frankfurt lieferte in Mainz zwar kein ſchlechtes Spiel, aber die Stürmer waren bei gutem Feldſpiel vor dem Tore zu ſchwach. Die beſſeren Torchancen ar⸗ beiteten ſich allerdings die Platzherren heraus. Die Gäſte gingen leer aus, weil ihr Sturm zu ungenau zuſpielte und auch nicht plaziert genug ſchoß. Hoher Eintracht⸗Sieg. Die Frankfurter beſtritten dieſes Spiel mit einer nahezu vollkommen umgeſtellten Mann⸗ ſchaft. Sie erwies ſich als ſehr kampfkräftig und durchſchlagskräftig. Die Pfälzer, von de⸗ nen man ſich erheblich mehr verſprochen hatte, enttäuſchten ziemlich. SV. Wiesbaden verdient geſchlagen. Der Tabellenführer behauptete ſich auf eige⸗ nem Platze gegen den SV. Wiesbaden, der verdient 5:22(3:1) geſchlagen wurde. Das Spiel ſelbſt ſtand auf keiner hohen Stufe. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 183 Stück Verkauft: 130 Stück. Milchſchweine das Stück 10— 13 Mk. Läufer das Stück von 14— 28 Mk. Marktverlauf gut.