Todes-HAnzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in ſeinem uner⸗ forſchlichen Ratſchluſſe gefallen, unſeren lieben, guten Bruder und Onkel, Herrn Georg Winkler 7. Porzügliche Fleiſch bereitet man ſehnell un prüh-Suppen o billig aus Heute und morgen Frische Fsche Cabllau Pfd. 28 Pfg. Jakob Winkenhach, Lorſcherſtraße 10— Telefon 83 Russchneiden! Guterhaltene Mäntel nach kurzer Krankheit, heute Nacht um 12 Uhr, wohl⸗ vorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbe⸗ ſakramente, im 74. Lebensjahre, zu ſich in die Ewig— keit abzurufen. Wir bitten um ein ſtilles Gebet für unſeren lieben Verſtorbenen. Viernheim, den 22. Februar 1934 In tiefem Schmerze: Margaretha Winkler Auguste Gumbel Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Andolf Hitlerſtr. 18 aus, ſtatt. Eine faſt neue Hess. Bauernschaft, Ujernheſm Betreffend Land wirtschaftliche Oorträge am Freitag, den 23. Februar 1033 jm Gasthaus„zum Engel“. Vorm. 9.15— 10.15 Krankheiten des Rindes und deren Bekämpfung 10.45 11.30 Behandlung der Tabakſaatbeete, v. Dr. Schmidt, Heppenheim, wozu alle Tabakpflanzer mit ihren Frauen u.erwachſenen Töchtern erſcheinen müſſen. Nachmittags 2—3 Spargelbau, und 3.30—4 Entſchuldungs⸗ und Reichserbhofgeſetz, was be⸗ ſonders für den Jungbauern von größtem In- tereſſe ſein wird. Alle Landwirte und ſonſtige Intereſſenten ſind herzlichſt eingeladen. ul Anzüge Kittel, Hoſen, Schuhe, Leder⸗ jacken, Smoking, Hochzeltsanzuge, (auch leihweiſe) Feldſtecher, Uhren, Muſikin⸗ ſtrumenie, Koffer Ant- U. Verkauf 14,20 MHanngem Isbpfg ren Roos, Ortsbauernführer. verkablen! Klavier⸗ Unterricht auf theoretiſcher Grundlage Liſſi Schlatter langjährige Leh⸗ rerin an d. Hoch⸗ ſchule für Muſik. Slundenhonorar Ii. 1.50. Nöäneres Manhelmer stp. ad Dickrünen Hohlraben U. Speise- gelberühen zu verkaufen bei Harl Peter Wunder 1. Ernſt⸗ Ludwigſtraße 5. Räu- maschine billig z. verkauf. Bismarckstr. 46 anulalur- Taper zu haben im Verlag ds. Bl. Traue rkleidung9 Trauerhüte- Trauerschleier stets in großer Auswahl Fischer- Riegel MANNHEIM— Paradeplatz Heute und morgen Freitag ſeefriſcher Cablau u. Brat Sbnllinlsehe souls Fel bei ſtatt. Alle Mitglieder, auch Muſik u. Spielleute, Hügelſtraße 12. wollen ſich reſtlos beteiligen. Feuerwehr. Am Freitag, den 23. Febr. 1934 abends 8 Uhr findet in der Schillerſchule Druckſachen aller Art, werden ſchnell, ſauber u. billig angefertigt in der Druckerei des Uiernheimer Anzeiger Linsen, gutkocheng Pfd. 36, 32, 28, 24 u. 17 Weisse Bohnen 2 17 u. 14 Wachtelbohnen Pfd. 22 Erbsen halbe geibe 7 33,28 Erbsen halbe grüne 2 36 170 Abgebr. Salzbohnen 24 Ia. Sauerkraut 4 12 Gemüse- und Obst- N Konserven in großer Auswahl ſehr preiswert Sterll. Dellkatess- Gurken Stück 12 Pfg. feinste Gewürzgurken (Felvetia)/ pid. 20 Pfg. Salzgurken Stck. o u.% Essiggurken„ o u. 4 Eingemachte Roterüben Pfund 30 Pfg. Dürrfleisch Schinkenspeck Frankfurter- und Heines-⸗ Würstehen 3 Prozent Rabatt (Gasraum) ein weiterer Vortrag über Liuſtſchutz Das Kommando. i. lergesf l 0 5 Major In der Nacht vom 20. zum 21. Februar 1934 verſtarb SS-Gruppenführer Siegfried Seidel⸗Dittmarsch Inſpekteur Mitte der Ob. SA⸗Führung Mitglied des Reichstages, Staatsrat, Preußiſcher D. des ehem. preußiſchen Infanterie Regiments 48, Ritter hoher Kriegsauszeichnungen nach kurzem ſchweren Leiden im 48. Lebens- jahre. Mit ihm, einem hervorragenden Soldaten und einem Mann von lauterſtem Charakter verliere ich und mit mir die SA einen der Beſten. Nach langjähriger Bewährung im Kampf zu neuen großen Aufgaben berufen, iſt ein treuer Kamerad aus ſchaffensreichem Leben aus unſe⸗ ren Reihen geriſſen worden. Ehre ſeinem Andenken! Seine Ehre hieß Treue! gez. Ernſt Rö h m Stabschef der SA. und Töchter erſcheinen müſſen, um hier in lehr⸗ reichen Vorträgen Aufklärung über viele in⸗ tereſſante Berufsfragen zu erhalten. Der Orts- bauernführer wünſcht, daß Viernheim im Beſuch der Lehrvorträge an erſter Stelle ſteht, deshalb muß jeder Landwirt und ſonſtige Intereſſent zur Stelle ſein. » Fahnen heraus am Samstag und Sonntag. Einwohnerſchaft von Viern⸗ heim, zeige durch zahlreiche Beflaggung deine Verbundenheit mit dieſen denkwürdigen Tagen. Laſſet die Kampffahne des jungen Deutſchlands im Winde flattern. Y NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NSDAP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Lokales Viernheim, 22. Februar. Sterbetafel. Heute Nacht um 12 Uhr verſchied nach kurzem ſchweren Leiden unſer ge- ſchätzter Mitbürger, Herr Georg Winkler 7., Adolf Hitlerſtraße 18 im Alter von 74 Jahren. Herr Winkler ging als Junggeſelle durchs Leben und führte im Kreiſe ſeiner Geſchwiſter ein arbeitsreiches, ruhiges Leben. Möge ihm die Erde leicht ſein. * Holzverſteigerung. Morgen Frei- tag vormittag halb 9 Uhr findet im„Deutſchen Kaiſer“ eine Holzverſteigerung durch das hieſige Forſtamt ſtatt. Wir machen die Intereſſenten hierauf beſonders aufmerkſam. Die Beerdigung, unſeres ſo plötzlich verſtorbenen Mitbürgers, Herrn Peter Bugert, welche geſtern Nachmittag ſtattfand, geſtaltete ſich zu einer ſchönen Kundgebung der Liebe und Wertſchätzung, deren ſich der Verſtorbene erfreute. Der Männergeſangverein und der Kirchenchor „Cäcilia“ widmeten ihm ehrende Nachrufe. Er ruhe in Frieden. * K. K. V. Auf die heutige Verſamm⸗ lung, wozu auch die Familienangehörigen einge⸗ laden werden, ſei nochmols hingewieſen. In Anbetracht dieſes aktuellen Themas dürfte voll⸗ zähliges Erſcheinen am Platze ſein. * Süünger⸗ Einheit. Wegen den am Samstag abend beginnenden Uebertragungsfeier⸗ lichkeiten anläßlich der Amtswalter⸗Vereidigungen, findet die Singſtunde heute Abend ſtatt. * Schulungsvorträge. Morgen Frei- tag finden ab vormittags 9 Uhr im Engelſaale landwirtſchaftliche Schulungsvorträge ſtatt, zu N. S. Frauenſchaft. Heute Mittwoch, den 21. Februar, abends 8 Uhr Heimabend. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen. E. Blaeß. Vereidigung am Sonntag, den 25. Februar in Heppenheim. Die Abfahrt für alle Teil⸗ nehmer an der Vereidigung erfolgt mit Om⸗ nibus am Sonntag morgen 7 Uhr vom Rat⸗ welchen alle Landwirte, mit Frauen, Söhnen haus ab.— Die verſchiedenen Formationen ſorgen für pünktliches Antreten. Der Fahr⸗ preis beträgt etwa 70—80 Pfg., je nach Teilnehmerzahl. Die Beteiligung an der Fahrt per Omnibus wird zur Pflicht gemacht. PO. Der Gauparteitag 1934— Vereidigung der geſamten Führer und Amts walterſchaft aller Formationen. Der 24.25. Februar 1934 wird ein neuer Markſtein der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter⸗Partei werden. Die Verbundenheit des ganzen deutſchen Volkes iſt dazu notwendig. Sie ſoll ſich nach außen hin ausdrücken durch feierlichſte Beflaggung der Häuſer und Fenſter. Der nähere Zeit⸗ punkt hierfür betr. Aushängen und Einholen der Fahnen wird noch bekanntgegeben. PO. Die Führer⸗Rede. Am Samstag Abend wird in dem Freiſchützſaal die Rede des Führers übertragen.— Am Sonntag von morgens 8 Uhr bis Schluß der Vereidigung findet Uebertragung der Feier am Rathaus, Markt- 1170 und Lorſcherſtraße(am Waldſchlößchen) tatt. N. S. V. Amtswalter. Am Freitag abend findet für alle Amtswalter ein Appell im vorgeſchriebenen Anzug ſtatt. Zeit und Ort ſiehe Bekanntmachung der Parteileitung. Im Anſchluß hieran, Ausgabe der Beitrags⸗ marken und Karten für N. S. B.⸗Blockwalter. 10 Hitler! Zöller, Ortsgruppenwalter. N. S. B. G und Deutſche Arbeits ⸗ front. Die Kaſſierer der„Deutſchen Ar⸗ beitsfront“ rechnen am Freitag abend zwischen 7 und 9 Uhr die bis jetzt kaf terten Bei⸗ träge mit dem Kaſſenwart ab. Heil Hitler! Ehrenfriedhof. einzufinden. werden können. Heil Hitler! Verkäufer der Winterhilfs⸗Roſetten. Abrechnung— letztmalig— heute Donners⸗ tag Abend 7 Uhr in der Geſchäftsſtelle. Goten ⸗ Gedenkfeier am Sonntag, den 25. Februar, vormittags 11 Uhr, auf dem Die Parteimitglieder, die Mit⸗ glieder aller Unterformationen haben ſich an dieſer Feier zu beteiligen. An die geſamte Bevölkerung ergeht in gleicher Weiſe die Aufforderung, ſich vollzählig hierbei gez. Franzke, Ortsgruppenleiter. Achtung! Amtswalter. Alle Amtswalter, die vereidigt werden, treten zu einem letzten Appell in vorgeſchriebenem Anzug am mor ⸗ gigen Freitag, den 23. Februar, abends pünktlich um ½9 Uhr im Freiſchütz an. Es muß zu dieſem Abend abgeliefert werden: Perſonalbogen in doppelter Ausfertigung. Unterſchriebene Beſcheinigung der vollzogenen Vereidigung(einfach). Alle anderen Papiere (Leumunds zeugnis, Stammbaum uſw.) haben noch einige Tage Zeit, müſſen aber auch beſchleunigt vervollſtändigt werden, damit ſie zum noch zu nennenden Termin abgegeben Perſonalbogen ſind beim zu- ſtändigen Amtsleiter zu erhalten. Für Bloc warte beim Kaſſenwart Schweigert. gez. Franzke, Ogruf. ſtunde. Vereins- Anzeiger Sänger ⸗ Einheit. Heute abend 8 ¼/ Uhr Sing ⸗ Keiner fehle! Zöller, Vorſ. (Viernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1,40 Mk. frei ins Haus gebracht.— Gratis⸗Beilagen: wöchentlich den„Illuſtrierten Sonntag“, halbmonatlich die„Heimatblätter“, zweimal jährlich den Fahrplan und den Wandkalender.— Annahme von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten Verkünd⸗ und Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Fernſprecher 117.— Telegr.: Anzeiger, Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankſurt a. M., Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. D. A. II. 34 1250. Einzel⸗Verkauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-⸗Ausgabe 10 Pfg. (Viernheimer Bürger-Ztg.— ziernh. Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deurſchlands u. des Auslands Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim Nummer 46 Die Wirtſchaftswoche Die Lage des Welthandels.— Auftragsman- gel in der Maſchineninduſtrie.— Beſſerung am Kunſkſeidemarkt und in der Baumwoll- induſtrie.— Abſatzordnung für Frühkarkof- ſein.— Sinkende Eierpreiſe. Im Herbſt war eine leichte Belebung des Welthandels zu beobachten, die je— doch nicht angehalten hat. Nach den Verech— nungen des ſtatiſtiſchen Reichsamtes ſind die Welthandelsumſätze in den letzten Mona— ten nicht weiter geſtiegen. Zwar hat der auf Reichsmark berechnete Wert des Außenhan— dels von 52 Ländern vom 3. zum 4. Vier- teljahr 1933 um faſt 6 Prozent zugenommen, doch kann dieſe Steigerung ausſchließlich als ſaiſonbedingt angeſehen werden. Vor allem nimmt um dieſe Zeit die Verſchiffung land— wirtſchatflicher Produkte ſtark zu. Aber dieſe Zunahme iſt auch geringer als im Vorjahre und im Durchſchnitt der Jahre 1926-1928. Der Umſatzwert liegt im letzten Vierteljahre 1933 um faſt 7 Prozent niedriger als im Vorjahr. Etwas ſtärker ſind allerdings die Preiſe zurückgegangen, ſodaß zur Annahme Berechtigung beſteht, daß die Umſatzmengen etwas größer ſind als im Vorjahre. In der deutſchen Miſchinenin⸗ duſtrie brachte der erſte Monat des neuen Jahres eine Vermehrung der Anfragen aus dem Inlande und der Aufträge. Verſchiedent⸗ lich wurde die Ausführung zurückgeſtellter Pläne vorgenommen. Die Zahl der Anfragen aus dem Ausland war ebenfalls größer, als in den letzten Monaten des Vorjahres, aber die Aufträge bleiben weiterhin völlig unge— nügend. Im Januar wurden weitere Ar— beitskräfte eingeſtellt. Die im November und Dezember infolge kurzfriſtiger Aufträge er— höhte Arbeitszeit wurde wieder geſenkt, ſo⸗ daß im ganzen geſehen, der Beſchäftigungs— grad der Maſchineninduſtrie keine weſent— liche Aenderung erfahren hat. Das Aus— landsgeſchäft wurde im Januar in allen Maſchinengruppen als ungünſtig bezeichnet: etwa 360 000 Arbeiter und Angeſtellte ſind immer noch arbeitslos. Das gegenſätzliche Bild weiſt der Kunſt⸗ ſeidemarkt auf. Der Januar brachte hier der verarbeitenden Induſtrie eine ſo große allgemeine Belebung, daß der Abſatz in dieſem Monat größer war als je zuvor ſeit Beſtehen des Kunſtſeideverkaufsbüros. Dieſe durchaus erfreuliche Belebung hat auch im Februar angehalten. Dieſe Entwicklung am Kunſtſeidemarkt dürfte nicht zuletzt auf die erheblichen Aufträge im Zuſammenhang mit der Eingliederung der verſchiedenen Ver⸗ bände zurückzuführen ſein. Auch in der Baumwollinduſtrie Rt ein Aufſchwung zu verzeichnen, der zwar zu begrüßen iſt, aber in ſeinen Auswirkun⸗ gen noch nicht befriedigt. Nach dem Bericht des Geſamtverbandes deutſcher Baumwoll⸗ webereien war eine ſtarke Produktionsver⸗ mehrung notwendig. Die Aufträge kamen aus der geſteigerten Nachfrage nach Fah⸗ nentuchen und durch den vermehrten Be⸗ darf an Kleidungsſtücken der natio⸗ nalen Verbände, ſodaß die Werke für Mo⸗ nate beſchäftigt ſind und die Produktion teilweiſe bis nahe an den Stand der letzten Hochkonjunktur reichte. Aber die ausglei⸗ chende Beſſerung der Verkaufserlöſe iſt nicht eingetreten. Die Preiſe liegen viel⸗ fach noch unter den Geſtehemgskoſten weil die dauernde Nachfrage hinter der ſteigen⸗ den Produktion zurückblieb Be. weiterem Rückgang der Arbeitsloſenzahlen nahm auch der Verbrauch an Textilien zu, ſodaß die Lage als gefeſtigt und der Lagerabbau vor⸗ ausſichtlich mit keinem Pressriſiko verbunden ſein wird. Um auch eine weitere Geſundung auf, dem Lebensmittelmarkt zu erreichen, hat der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft durch eine Verordnung den Abſatz von Frühkartoffeln einer Relegung Einvernehn 0 Abſchluß der Berliner Beſprechungen des engliſchen Lordſiegelbewahr rs Eden Günſtige Beurteilung des Ergebniſſes in Verlin und London Die engliſche Regierung hat bekanntlich ei— nes ihrer Mitglieder, den Lordſiegelbewah— rer Eden, in die wichtigſten Hauptſtädte des europäiſchen Kontinents durch Beſprechungen mit den leitenden Staatsmännern und Reſſortminiſtern die feſt— gefahrenen Abrüſtungsverhand⸗ lungen wieder in Fluß zu bringen. Lord Eden hat zunächſt Paris beſucht und iſt von dort nach Berlin gekommen. Die Ber⸗ liner Beſprechungen mit dem deutſchen Au— ßenminiſter v. Neurath begannen Dienstags. Am Mittwoch wurde Lord Eden vom Reichskanzler lich wollte der engliſche Abgeſandte noch am Mittwoch abend nach Rom weiterfahren, er verſchob aber ſeine Abreiſe um einen Tag, weil ſeine Verhandlungen noch nicht abgeſchloſſen waren. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, ſuchle Lordſiegelbewahrer Eden am Don- nerskag in Begleitung des britiſchen Bol⸗ ſchafters Sir Eric Phipps nochmals den Reichsminiſter des Aeußeren, Freiherrn von Neurath, auf. Die Beſprechungen wurden fortgeſetzt und zu Ende geführt. Dieſe offiziöſe Mitteilung gibt der Ber— liner Preſſe Veranlaſſung, ſich mit dem Ver⸗ lauf und dem Ergebnis der Verhandlungen zu beſchäftigen, wobei ſie allgemein zu einer günſtigen Beurteilung gelangt. So ſchreibt„Der Deutſche“, die Tages⸗ zeitung der Deutſchen Arbeitsfront, daß die Beſprechungen bei allen Beteiligten einen befriedigenden Eindruck hinterlaſſen hätten und ihren Zweck erfüllt haben dürf⸗ ten: eine klare Kenntnis der beiderſeitigen Anſchauungen zu vermitteln Der engliſche Sendbote werde aus ſeiner Zuſammenkunft mit dem Führer zu ſeiner Genugtuung die Erkenntnis gewonnen haben, daß auf Deutſchlands Seite die volle Bereitſchaft be⸗ ſteht, die Hand zu einer allgemeinen Ver⸗ ſtändigung zu bieten. Der„Berliner Lokal⸗ anzeiger“ iſt ebenfalls der Anſicht, daß das 2 entſandt, um; empfangen. Urſprüng⸗ Ergebnis der Verhandlungen als durchaus günſtig beurteilt werden könne. Der briti— ſche Staatsmann werde ſich in Berlin davon haben überzeugen können, daß Deutſchland keinerlei Hindernis zur Durchführung wirk— licher Abrüſtungsmaßnahmen bilde und daß im neuen nationalſozialiſtiſchen Reich keine geringſten böſen Abſichten gegen den Frie— den der Welt gehegt würden. Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſagt: Nach deutſcher Auffaſſung muß der Zweck des engliſchen Beſuches als erfüllt bezeichnet werden. Es kommt nunmehr darauf an, die Auffaſſung der Mächte untereinander ins Gleichgewicht zu bringen, wobei Deukſchlands Friedenswille und ſein Wunſch, zu greifbaren Abrüſtungs— maßregeln zu gelangen, außer allem Zweifel ſteht. Für Konferenzen erſcheint Deutſchland die Zeit für noch nicht gekommen. Deutſch⸗ land wird abwarten, was die anderen hoch⸗ gerüſteten Staten anzubieten haben. Auch die übrigen Blätter ſprechen von einem har— moniſchen Verlauf der Beſprechungen und äußern ſich in poſitivem Sinne über das Ergebnis der Verhandlungen. Alle Zeitungen ſtellen ſchließlich Bermu- kungen über die Ergebniſſe des bevorſtehen⸗ den römiſchen Beſuches des engliſchen Lord ſiegelbewahrers an und erwarken von dem ſich hieran anſchließenden Pariſer Beſuch eine Enkſcheidung, die zwar nicht Deutſch⸗ lands Wehrgeſtaltung berühren, aber das Schickſal der allgemeinen Abrüſkung und der Genfer Abrüſtungskonferenz beſiegeln wer— de Optimismus auf engliſcher Seite London, 23. Februar. Die Meldungen der Berliner Berichterſtat— ter der engliſchen Preſſe über die Beſpre— chungen des Lordſiegelbewahrers Eden mit den Mitgliedern der Reichsregierung lind in einem ziemlich optimiſtiſchen Ton gehalten. Der Berliner Korreſpondent der„Morning Poſt“ will von einer zu⸗ verläſſigen Seite erfahren haben, daß in der Konferenz vom Mittwoch ein ermutigender Fortſchritt in Richtung auf ein engliſch⸗deut⸗ ſches Einvernehmen in der Abrüſtungsfrage erzielt worden ſei. Am Abend eines arbeits⸗ reichen Tages ſeien die Ausſichten ſogar verheißungsvoller geweſen als am Dienstag, wenn ſich auch die Verhandlungen immer noch in einem heiklen Stadium befänden. Die Verlängerung des Aufenthaltes Edens um 24 Stunden werde als ein Zeichen dafür betrachtet, daß die Verhandlungen Früchte zeitigten. Eden habe in Berlin einen bemerkenswer⸗ ten perſönlichen Erfolg erziell. Seine Ju- gend und der Umſtand, daß er am Kriege teilgenommen habe, ſicherten ihm ganz von ſelbſt Achtung in einem Lande, wo die Kriegsgeneration am Ruder ſei. Der Berliner Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ meldet: Der nach den erſten Beſpre⸗ chungen entſtandene günſtige Eindruck dau⸗ ert an. Eden hat ſeinen Aufenthalt verlön⸗ gert, nicht weil die Erörterungen ſich als ſchwierig erwieſen haben, ſondern weil die am Mittwoch geleiſtete Arbeit äußerſt för⸗ derlich war und die Fortſetzung der Beſpre⸗ chungen als vorteilhaft erſcheinen ließ. Ueber die Beſprechungen, die auf manche Einzelheiten der britiſchen Denkſchrift und die deutſche Haltung dazu ſehr genau einge⸗ hen, läßt ſich nichts Endgültiges ſagen. Es ſollte nicht vergeſſen werden, daß von dieſen Verhandlungen keine formelle Vereinbarung erwartet werden kann ſondern daß ſie dazu beſtimmt ſind, alle etwaigen Mißverſtänd⸗ niſſe aufzuklären und womöglich zu zeigen, wie die internan anale Prüfung der Vor⸗ ſchläge am beſten fortgeſetzt werden kann. unterzogen. Nach dieſer Verordnung wird der Reichsnährſtand ermächtigt, vorzuſchrei⸗ ben, inwieweit Erzeuger von Speiſekartof⸗ feln, die vor dem 0. Juli geerntet werden, ſich beim Verkauf beſtimmter Stellen zu be⸗ dienen und beſondere Vorſchriften über Sor⸗ tierung, Verpackung und Herkunftsbezeich⸗ nung innezuhalten haben. Der Reichsnährſtand wird ferner ermäch⸗ tigt, Einrichtungen zu ſchaffen, die eine ge⸗ regelte Verſorgung der einzelnen Verbrau⸗ chergebiete zur Aufgabe haben und ſchließ⸗ lich Preiſe und Preisſpanne für den Verkauf feſtzuſetzen. Es wird jedoch darauf hinge⸗ wieſen, daß unter den gegenwärtigen han⸗ delspolitiſchen Verhältniſſen der Wettbewerb der ausländiſchen Frühkartoffel auch weiter⸗ hin eine Rolle ſpielen wird und daß vor ei⸗ ner Vermehrung des Frühkartoffelanbaues gewarnt werden muß. Auf dem CEiermarkt iſt die Lage zur Zeit nicht günſtig. Die Produktion in deut⸗ ſchen Landeiern hat infolge der verhältnis— mäßig milden Witterung ſtark zugenommen. Dagegen zeigte ſich in der Konſum nach⸗ frage auf allen Plätzen keine Beſſe⸗ rung, ſo daß der Großhandel im Einkauf ſehr zurückhaltend war. Demzufolge mußten die Preiſe für inländiſche Ware ſtark herab⸗ geſetzt werden. Auch im Ausland iſt die Pro⸗ duktion im Zunehmen begriffen, und die ge⸗ ringe Ausfuhr hat auch hier eine ſtarke Sen⸗ kung der Preiſe herbeigeführt.— — Keine Währungserperimente! Eine bedeutſame Rede des Neichsbankpräſidenten Berlin, 23. Februar. Auf der Tagung des Großen Ausſchuſſes des Zentralverbandes des Deutſchen Bank— und Bankiergewerbes ergriff Reichsbankprä— dent Dr. Schacht das Wort zu längeren Ausführungen, in denen er zunächſt auf die Bedeutung des Bankweſens hinwies und dazu u. a. ausführte: Es iſt die große gemeinnützige Aufgabe der Banken, die Gelder der Sparer, die bei dem Einzelnen ungenutzt liegen würden, durch die Zuſammenfaſſung in der Bank der geſamten Volkswirtſchaft im Kreditwege zuzuführen. Ein Blick in die Vermögensſteuer-Skaliſtik zeigt, daß einzelne große Reichtümer in Deutſchland nur noch in ganz verſchwinden⸗ dem Maße vorhanden ſind. Das deukſche Bankweſen wird heute gekragen nicht von wenigen reichen Leuken, ſondern von einer Unzahl von kleinen und kleinſten Sparern und Geſchäftsleuten. Selbſtverſtändlich haben die Banken auch immer noch anſehnliches eigenes Kapital, aber hier handelt es ſich noch weniger um privaten Reichtum Einzelner. Es wird die Oeffentlichkeit intereſſieren, wenn ich hier einmal feſtſtelle, daß von ſämtlichen deutſchen Aktienbanken mit einem Grundkapital von 10 Millionen aufwärts, über 70 Prozenk des Kapitals ſich mittel- bar oder unmittelbar in den Händen des Reiches uſw. befindet. Zur Zinſenfrage ſagte der Reichs⸗ bankpräſident, die Reichsregierung lege den größten Wert darauf, daß jede Zins ver⸗ ſion(Zinsherabſetzung.— Red.) von der freudigen und freiwilligen Mitarbeit der großen Sparmaßnahmen getragen wird und daß ſie davon abſieht, irgendeinen Druck in der Zinsſenkungs- frage auszuüben. Dr. Schacht kam dann auf die Stabilität der deutſchen Wäh⸗ rung zu ſprechen und erklärte, es ſei ihm wohl bekannt, daß gewiſſe Exportkreiſe der Anſicht ſeien, man könne den deutſchen Ex⸗ port ohne eine Abwertung der Mark nicht aufrechterhalten. Dr. Schacht erklärte dazu: „Ich bin von der Notwendigkeit überzeugt, den Export im Intereſſe der Arbeitsbeſchaf⸗ fung nicht nur aufrechtzuerhalten, ſondern zu ſteigern. Dennoch kann ich mich nicht dazu verſtehen, eine Abwertung der Mark vorzunehmen. Es gibt andere Mittel, um dem Valutadumping der anderen Länder auch ohne Abwertung der Mark zu begeg⸗ nen. Das von uns aufgebaute Syſtem der zuſätzlichen Exporte und der Inzahlungsnah⸗ me von Sperrmark, billigen deutſchen Aus⸗ landsbons und Scribs erſtattet uns immer⸗ hin einen gewiſſen Teil deſſen wieder, was die engliſche und amerikaniſche Valutaent⸗ wertung uns wegnimmt. Dieſes Syſtem iſt noch durchaus ausbaufähig und wir werden unſer Möglichſtes in dieſer Richtung tun, zumal die Auslandsgläubiger die berechtig⸗ te Notwendigkeit dieſes Syſtems neuerdings begriffen haben. Ich möchte deshalb abſchließend mit allem Nachdruck feſtſtellen, daß der Wille der Reichsregierung, dem Arbeiker und Sparer ſeine Kaufkraft zu erhalten, nicht im gering ſten erſchüttert iſt und daß von einer Ab- wertung der Mark nicht die Rede ſein kann. Trotz aller Literaten und Proſektemacher dürfen Sie ſich am Ende darauf verlaſſen, G0 dieſe Regierung auf dem Gebiete des Geldweſens keine Experimente machen wird. Gerade dieſe Regierung, die durch ihr eige⸗ nes Zugreifen auf dem Arbeilsmarkt der Wirtſchaft neues Leben gibt, bedarf des Sparwillens des deulſchen Volkes in höch⸗ ſtem Maße. Mit der Nokenpreſſe kann jeder bürgerliche oder marxiſtiſche Skümper regie ren, die natkionalſozialiſtiſche Regierung kann und will es, nicht. Sie will regieren mit dem Vertrauen des Volkes. Gute Steuereinnahmen Die Wirtſchaftslage entwickelt ſich günſtig. Berlin, 23. Februar. Im Januar hat ſich das Aufkommen an Steuern, Zöllen und Abgaben nach einer Mitteilung des Reichsfinanzmini⸗ ſteriums weiter gut entwickelt. Die Ein— nahmen betrugen insgeſamt 616,6 Millionen Reichsmark gegen 561,6 Millionen Reichs— mark im Vorjahre. Vom 1. Mai 1933 bis einſchließlich 31. Januar 1934 gingen 5764,4 Millionen Reichsmark ein(im Vor— jahre 5594,8 Millionen Reichsmark). Von denjenigen Steuern, in denen ſich die laufende Wirkſchaftsentwicklung ſpiegelt, hat ſich im Januar insbeſondere die Lohnſteuer gut entwickelt. Das Aufkommen an Umſatz⸗ ſteuer bewegt ſich ſtändig nach oben. Die Entwicklung des Aufkommens an Körper- ſchaftsſteuer übertrifft nach wie vor die Er- wartung. Als ſehr günſtig iſt auch das Auf- kommen an Kraftfahrzeugſteuer zu bezeich- nen. Von Monat zu Monat günſtiger geſtal⸗ tet ſich das Aufkommen an Wechſelſteuer. Auch in der Enkwicklung der Beförderungs- ſteuer für Güterbeförderung zeigk ſich die Belebung der Wirtſchaft. Vierteljahrsbericht der Reichspoſt Die Deutſche Reichspoſt veröffent- licht den Bericht über das dritte Viertel (Oktober bis Dezember 1933) ihres Rech— nungsjahres. Der allgemeinen Belebung entſprechend iſt gegenüber dem zweiten Vier— teljahr eine Zunahme des Verkehrs zu verzeichnen, die auch nach Ausſchaltung der Saiſonbewegung beſtehen bleibt. Der Paketverkehr, der Poſtſcheckverkehr und der Fernſprechverkehr weiſen gegen die gleiche Zeit des Vorjahres eine Zunahme auf, die bei den gewöhnlichen Paketen rund 4.3 Mil- lionen Stück beträgt. Die Zahl der Poſt— ſcheckkonten ſtieg im Berichtsviertel— jahr um 880 auf 1029 274. Die Reiserbank schlieſt die Schalter ROMAN VON f. WILD Die Jahl der Kundfunkteilnehmer hat ſich im Berichtsvierteljahr um 527 964 auf 5 052 607 erhöht, während im gleichen Jeit⸗ raum des Vorſahres der Jugang nur 230 375 belrug. Im Vierteljahr Juli bis Seplember 1933 ſind 245 Perſonen wegen der Errichtung oder des Belriebes nicht ge nehmigkter Funkanlagen rechtskräftig verur⸗ teilt worden. ö Die Geſamteinnahmen betrugen im Berichtsvierteljahr rund 452, die Geſamt⸗ ausgaben 446 Millionen Reichsmark. ö —— 2 3 Einheitsfeiertage Einheitliche Regelung der ſtaatlichen Feier kage. Berlin, 23. Februar. Das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches macht unter anderem auch die Beſeitigung der bisherigen Verſchiedenheit der Termine beſtimmter Feiertage in den einzelnen Reichsteilen notwendig, zumal ſich dieſe Verſchiedenheit häufig ſtörend auch für das Wirtſchaftsleben erwieſen hat. Der Reichsinnenminiſter wird daher in Kürze die einheitliche Neuregelung der ſtaatlichen Feiertage für das ganze Reichsgebiet be⸗ kanntgeben und den Schutz dieſer Feiertage mit Sonntagsruhe uſw. ſicherſtellen. Während bisher z. B. der Buß- und Bel⸗ kag in den verſchiedenſten Ländern zu ver- ſchiedenen Terminen begangen wurde, wird es in Zukunft im ganzen Reichsgebiet einen einheillichen Buß- und Beltag geben. Wei- ker dürfte der alljährliche Heldengedenktag auf den fünften Sonntag vor Oſtern feſtige⸗ ſetzt werden. Es wird den Kirchen unbenommen blei— ben, im Rahmen ihrer eigenen Zuſtändigkei— ten kirchliche Feiertage über den Rahmen ſtaatlich anerkannter Feiertage hinaus zu be— gehen. Nur wird dann der ſtaatliche Schutz im allgemeinen nicht in Betracht kommen. deulſthe Tagesſchau Türkiſcher Dank. Reichspräſident von Hindenburg empfing am Donnerstag den türkiſchen Bot⸗ ſchafter Kemalettin Sami Paſcha, der ihm das Bild des türkiſchen Staatspräſidenten Gazi Muſtapha Kemal in wertvollem Rah⸗ men überreichte. Das Geſchenk bedeutet den Dank des Präſidenten für die ihm anläßlich des zehnjährigen Beſtehens der türkiſchen Re— publik ſeitens des Herrn Reichspräſidenten und der Reichsregierung erwieſenen Auf— merkſamkeiten. SA-Führer ſammeln für die Winkerhilfe. Die SA Groß-Berlin führt am Samstag und Sonntag eine Aktion durch, wie ſie in dieſer Art bisher von keinem an— deren Verbande durchgeführt worden iſt. Im Rahmen des Winterhilfswerkes ſammeln zu Gunſten der Verlin-Brandenburger SA— Männer alle SA-Führer vom Sturmführer an aufwärts bis einſchließlich Obergruppen⸗ führer am Samstag, den 24. Februar von 15.00 bis 19.30 Uhr und am Sonntag, den 25. Februar von 11.00 bis 16.00 Ubr. Auch der Führer der Gruppe Berlin-Branden⸗ burg, Gruppenführer Ernſt, wird ſich an dieſer Sammlung beteiligen. ſaß ab. Portier. Mit knirſchendem Bremſen hielt er vor dem Portal, „Iſt Herr Alex Reiſer zu ſprechen?“ fragte er den Der betrachtete den Frageſteller mißtrauiſch, ſchüttelte Das gdhüdſal ölterreichs Englands Haltung zum deulſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Konflikt. London, 23. Februar. Im engliſchen Unterhaus beantwortete Sir John Simon einige Fragen über die Haltung zum Problem Oeſterreich. Die britiſche Regierung vertrete die An ſchauung, daß ſie bei Anrufung des Völker ⸗ bundsrates durch die ſtreitende Partei nicht das Recht habe, Stellung zu nehmen, bevor die Gegenpartei Gelegenheit gehabt habe, ge⸗ hört zu werden. Ein Gerichtshof, der faire Eniſcheidungen zu kreffen habe, werde am angemeſſenſten verfahren, wenn ſedes ſeiner Mitglieder ſolange mit ſeinem Arteil zu⸗ rückhalte, bis beide ſtreitende Parteien ge⸗ hört worden ſeien. Verſtürkung des öſterreichiſcher Heeres? In Wiener politiſchen Kreiſen will man von internationalen Verhandlungen über eine Verſtärkung der öĩſterreichiſchen Wehrmacht wiſſen. Der Beſtand des öſter⸗ reichiſchen Bundesheeres ſoll von 30 000 Mann auf 60 000 erhöht werden. Auch auf dem Gebiet der Materialrüſtungen ſollen der öſterreichiſchen Regierung erhebliche Zuge⸗ ſtändniſſe gemacht werden. Die Erhöhung der öſterreichiſchen Rüſtung ſoll im Rahmen der engliſchen Abrüſtungsdenkſchrift bereits im gewiſſen Maße vorgeſehen ſein. —— Nom Wien—Budapeſt Beſprechungen über eine italieniſch-öſterrei⸗ chiſch-ungariſche Zollunion. Budapeſt, 23. Februar. Die Beſprechungen, die der italieniſche Unterſtaatsſekretär Suvich mit der ungari⸗ ſchen Regierung hat, werden von den Blät⸗ tern lebhaft kommentiert. Ueber Inhalt und Ergebnis der Beſprechungen verlautet, daß an dem Gedanken der von Italien angereg— ten ikalieniſch-öſterreichiſch-ungariſchen Jollunion unbedingt feſtgehalten werden ſoll, unter Berückſichtigung der gegenwärtig beſtehen— den techniſchen, vor allem aber wirtſchaft⸗ lichen und politiſchen Schwierigkeiten ſoll je⸗ doch die endgültige Zuſtandebringung der Zollunion einem ſpäteren Zeitpunkt vorbehalten bleiben. Ferner ſoll eine umſo intenſivere Vertiefung der gegenſeitigen wirtſchaftlichen Belange erfolgen, die auch vertraglich feſtgelegt werden. Auch die poliktiſche Lage, die Frage Oeſter⸗ reich und die Haltung der Kleinen Enkente gegenüber dem in der Schwebe befindlichen Plan der drei Staaten waren Gegenſtand der Beratungen. Die endgültige Beſchluß⸗ faſſung hierüber ſoll möglichſt bald in Rom erfolgen. Zu Ehren des italieniſchen Staatsſekre⸗ tärs Suvich gab Miniſterpräſident Göm⸗— bös einen Empfang. Dabei wurden herz⸗ liche Trinkſprüche gewechſelt, in denen be⸗ ſonders die ungariſch-italieniſche Freundſchaft gefeiert wurde. 0 1 In kurzen Worten: 1 1 5 N 5 Der Reichsaußenminiſter empfing am Donnerstag nochmals den engliſchen Lord⸗ ſiegelbewahrer Eden. Die Beſprechungen des führte wurden fortgeſetzt und zu Ende ge⸗ ührt. Die Berliner und die Londoner Blätter ſprechen ſich über das Ergebnis der deutſch⸗ engliſchen Beſprechungen optimiſtiſch aus. Reichsbankpräſident Dr. Schacht erklärte in einer Rede, daß die Reichsregierung jedes Währungsexperiment ablehne. Die deutſche Mark bleibe ſtabil. In Brüſſel wurde am Donnerstag der ver— ſtorbene König Albert in einem impoſanten Trauerzug nach Laeken übergeführt und dort in der Gruft der belgiſchen Könige bei⸗ geſetzt. Der Pariſer Appellationsgerichtsrat Prin⸗ ce iſt bei Dijon von unbekannten Tätern er⸗ mordet worden. Man bringt den Mord in Zuſammenhang mit der Staviſky⸗Affäre. Bei den Verhandlungen des italieniſchen Staatsſekretärs Suvich in Budapeſt wurde eiene enge italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ungari— ſche Zuſammenarbeit beſchloſſen. Abſchluß des Beſuches Edens Jortſchritte in den Abrüſtungsbeſprechungen. Berlin, 23. Februar. Die Ausſprachen zwiſchen der Reichsregie⸗ rung und dem Lordſiegelbewahrer, Herrn Eden, über die Abrüſtungsfrage gelangten zum Abſchluß. Herr Eden hatte während ſeines Aufenthaltes in Berlin zwei längere Beſprechungen mit dem Reichskanzler, ſowie verſchiedene Unterhaltungen mit dem Reichs⸗ außenminiſter. Die Besprechungen wurden in einem freimütigen und freundſchaftlichen Geiſte geführt und zeigten, daß beide Regie⸗ rungen den Wunſch haben, ſobald als mög⸗ lich zu einer allgemeinen Verſtändigung über die Abrüſtungsfrage zu gelangen. Obwohl die Anterhaltungen eine endgülti⸗ ge Vereinbarung über den Inhalt einer Ab⸗ rüſtungskonvenkſon nicht zum Gegenſtand hatten, führte die gemeinſame eingehende Prüfung der Fragen dazu, daß jede der bei⸗ den Parteien den Standpunkt der anderen durchaus verſtehe. Es wurde beiderſeits der Eindruck gewonnen, daß krotz der Schwierig⸗ keiten, die ſich dem Abſchluß einer Abrü⸗ ſtungskonvention noch entgegenſtellen, Fort- ſchrikte gemacht worden ſind. Keine Lungengrippe-Epidemie. Kaſſel, 23. Februar. Zu der Meldung, daß in dem kleinen Rhöndorf Marjoß ſeit Wo⸗ chen eine gefährliche Lungengrippe wüte, der bereits 21 Perſonen zum Opfer gefallen ſein ſollen, wird von der Regierung in Kaſſel mitgeteilt, daß dieſe Meldung nicht den Tat⸗ ſachen entſpricht. Es ſind lediglich in einem längeren Zeitraum ſechs Einwohner des Dorfes zwiſchen 60 und 70 Jahren an einer einfachen Lungenentzündung geſtorben. Sporfflugzeug verunglückt. Eſſen, 23. Februar. Bei einem Uebungs⸗ flug verunglückte das Sportflugzeug„D 2833“ in der Nähe von Mühlheim(Ruhr). Hierbei wurde der Flugzeugführer Vräunig verletzt. Der zweite Inſaſſe des Flugzeuges, Hertere, kam ums Leben. Der Unfall iſt vermutlich auf einen Bedienungsfehler zu⸗ rückzuführen. Menſchen Mann war ihm nicht recht geheuer. Heute, wo ſoviel bettelten, überhaupt nicht mehr, was ein Fremder wollte. Und nach Beſuch ſah der nicht aus, gab auch keine Karte ab, und die Aufmachung... hauſierten. Eigentlich wußte man Berg wußte Beſcheid. Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) 22 Der Fremde ſah in den Graben, ſah etwas Schwim— mendes auf dem Moraſt, ſtieg hinab. „Ein Portefeuille.“ Die Männer ſahen ſich an, ſahen auf ihre Räder. „Die holen wir nicht ein.“ „Aber ich“, ſagte der Motorradfahrer, ſtieg auf und folgte den Staubwirbeln der Voranfahrenden. Langſam holte er Raum auf, kam ihr näher, immer näher. Als merke ſie es, legte ſie Tempo zu. Es war eine wahnſinnige Jagd. Eben überquerte ſie die Eiſen— bahnſchienen eines Uebergangs, unmittelbar hinter ihr ſchloſſen ſich die Schranken. Ein langer Güterzug bum— melte gemächlich vorüber, hielt, rangierte, fuhr wieder an, vorwärts, rückwärts. Mit abgeſtelltem Motor wartete der Fahrer, überlegte erſt jetzt, wer dieſe Dame ſein mochte? Neugier packte ihn. Schließlich Har es ſehr einfach, wenn er einmal in das Portefeuille ſah. Noch immer rangierte der Zug. So öffnete er die Mappe. Koſtbares Leder, ſtellte er feſt. Er entnahm ihr ein Bündel Briefe mit einem amerikaniſchen Firmenſtempel. Sie waren an Herrn Alex Reiſer gerichtet, den Sohn des Bankiers, das erſah er aus dem Inhalt. Und dann fand er ein Teſtament. Nun wußte er, welch wichtigen Fund er gemacht hatte, legte alles wieder zurück. Kaum hob ſich die Schranke, jagte er vorwärts, in einem Tempo, daß der Schranken⸗ wärter wütend hinter ihm her fluchte. Es war zu ſpät. Das Motorrad mit der Dame war verſchwunden. Er hielt an einer Wegkreuzung, die ſich nach zwei Seiten teilte— und nahm die falſche. Da fuhr er entſchloſſen zur Reiſerbank. den Kopf und antwortete kurz angebunden: „Alex Reiſer gibt es hier nicht.“ „Aber der Herr iſt doch der Sohn von Bankier Reiſer“, beharrte der andere. „Sooooo?“ zog der Portier die Brauen hoch und wiederholte mit verſtärkter Mißbilligung:„Hier iſt er nicht.“ „Ich muß ihn ſprechen. So ſagen Sie mir, wo ich ihn treffe!“ Achſelzucken. Was will der Mann nur, überlegte er. Ob er das Geſicht ſchon irgendwo einmal geſehen hatte? Nein!, ſtellte er mit der Sicherheit des Berufswiſſens feſt. Was nur mit dieſem Alex Reiſer auf einmal los war. Ueberall munkelte man davon. Aeußerlich zeigte er eine vollkommene Unintereſſiertheit, das war er der Bank gegenüber ſchuldig. Eine Bank braucht Diskretion. „Sie werden doch wiſſen, wo der Herr zu ſprechen iſt?“ drängte der Fremde. „Tut mir leid, nein.“ „Aber dann wiſſen Sie doch, wo die Frau Bankier wohnt?“ Der Bankier wiegte zweifelnd den Kopf. „Es handelt ſich nämlich um eine ſehr wichtige Sache“, ſtellte ihm der Fremde vor. „Frau Reiſer wohnt hier im Bankhauſe.“- Schon hatte ſich der Fremde abgewandt, ſuchte den Privateingang. Auf ſein Klingeln öffnete Berg. „Ich möchte Frau Reiſer ſprechen“, ſagte er zu dem Diener. Muſternd, taxierend gingen Bergs ſachkundige Augen über den Fremden, hefteten ſich auf das abgemagerte Geſicht, ſah die flackernden Augen. „Die gnädige Frau iſt leidend“, winkte er ab. Der „Ich muß Frau Reiſer ſprechen, in ihrem eigenen Intereſſe— es iſt von großer Wichtigkeit.“ Kennen wir, fügte Berg unhörbar hinzu. „In welcher Angelegenheit?“ fragte er laut. „Es handelt ſich um einen Fund.“ Hm, ein neuer Trickl, ſtellte Berg feſt, nicht ohne leiſe Bewunderung für die„neue“ Erfindung. Worauf die bloß kamen in der heutigen Zeit! „Um welche Art Fund?“ So leicht kam ihm der Un⸗ rechte nicht durch, dafür war ſeine Menſchenkenntnis zu groß, und im übrigen brachte ihm ſolch ein Irrtum auch einen kräftigen Anpfiff. „Wenn Frau Reiſer krank iſt, ſagen Sie mir doch, wo ich Herrn Alex Reiſer erreichen kann“, bat der Fremde höflich.„Wohnt der Herr Sohn nicht auch hier?“ Berg grinſte innerlich. Doch genügte der Name Alex Reiſers, um ſeine Neugier zu wecken. Seine Augen und Ohren waren immer offen, und er hörte und ſah mehr, als die andern ahnten. So wußte er auch, daß ein be⸗ ſonderes Intereſſe vorlag, und zwar ſowohl bei der gnädigen Frau wie bei Hanny von Hochſtedt. Wenn auch ein unterſchiedliches, lächelte er. Immerhin machte ihn der Gedanke ein wenig zu⸗ gänglicher. „Um welchen Fund handelt es ſich? Vielleicht kann ich es der gnädigen Frau ſagen.“ „Nein“, klang es beſtimmt,„das ſage ich nur Frau Reiſer oder dem Sohn.“ Berg zog den Mund ſchief. Der da hatte keinesfalls eine Ahnung von den tatſächlichen häuslichen Verhält⸗ niſſen hier. Vielleicht war es wirklich irgendein Fund und, reſümierte er und dachte, daß das gnädige Fräulein ihm vielleicht dankbar war, wenn ſie davon erfuhr. (Fortſetzung folgt.) Cheſzene. Von Wilhelmine Baltineſter. „Man hat dich in einen Blumenladen ein 1 ſagte die Frau mit zitternder Site e e »Und wenn ſchon!“ erwiderte der Mann lächelnd. „Wem ſchickſt du die Blumen?“ fragte die Frau. „Jedenfalls einer Dame!“ „Und du ſchämſt dich nicht einmal?“ „Habe gar keinen Grund!“ „Rolf, wer iſt dieſe Frau?“ „Dieſelbe, mit der ich den heutigen Abend verbringen werde. Aber warum ſetzt du denn den Hut auf?“ „Ich gehe zum Rechtsanwalt. Ich laſſe mich ſcheiden!“ „Gerade heute?“ „oder Tag, den ich noch neben dir verbringen muß, iſt mir ein Greuel!“ „Tanke! Du biſt ſehr liebenswürdig!“ 3D haſt mich fünf Jahre gequält!“ „Womit bitte?“ „Mit— mit— nun— eben mit...“ „Siehſt du, du weißt es nicht! Aber ich will es dir er⸗ klären: Gequält wurde ich, und zwar von dir! Mit wahn⸗ ſinniger grundloſer Eiferſucht! Und daß ich mich endlich zu wehren anfing, daß ich alles mögliche verſuchte, um dir die Eiferſucht abzugewöhnen, auszutreiben, das verdrehſt du und ſagſt: ich quäle dich!“ „Was geht dich meine Eiferſucht an? Du brauchſt ſie mir nicht abzugewöhnen! Geſchmeichelt ſollſt du dich fühlen! Ja, das ſollteſt du! Andere wären glücklich!“ „Glücklich? Wenn man ſie täglich verdächtigt, beſchuldigt, beobachtet, auf die Probe ſtellt, im Büro anruft? Nein, du, das verträgt kein Menſch auf die Dauer!“ a „Gut— ganz meine Anſicht! Deshalb gehe ich ja gleich zu meinem Rechtsanwalt; dann hört deine„‚Qual' bald auf!“ „Warte wenigſtens noch den heutigen Tag ab!“ „Warum? Damit ich am Abend ſehen muß, wie du fortgehſt . zu der anderen?“ „Bin ich je am Abend fortgegangen?— Ni ſchweigſt du? Sage es ruhig geradeheraus. Siehſt du, du ſchweicſt, weil du für deine Eiferſucht keine vernünftigen Gründe anzugeben vermagſt! Deine Verdächtigungen ſtützen ſich anf wacklige Vermutungen, Befürchtungen, Einflüſterungen guter Freundinnen. Du quälſt uns beide, indem du dich in dieſe haltloſe Idee verbeißt!“ 195 „Alſu bitte: für wen haſt du die Blumen gekauft?“ rief die Frau. d Es läutete. herein und übergab ihn der Frau. wieder allein. „Für mich?“ wunderte ſich die Frau. „Siehſt du, du bekommſt von fremden Herren Blumen und ſpielſt dich noch auf die Betrogene hinaus!“ ſagte der Mann ſpitzfindig. Sie riß die Begleitkarte vom Goldfaden ab und las halb⸗ laut:„Zu unserem ſiebenten Verlobungstage! Dein Rolf.“ Unter Lachen und Weinen flog ſie ihm an den Hals.„So etwas! Nein, ſo etwas! Unſeren Verlobungstag habe ich heuer ganz vergeſſen! Nie wieder werde ich dich verdächtigen! Nie wieder, du Lieber, Guter!“ Er nahm das großartige Verſprechen gelaſſen hin. Er hatte Erfahrungen gemaͤcht.„Nie wieder“ heißt bei Frauen immer: Bis zum nächſten Male! Muß der Herr bezahlen? Von Annemarie Mampel. Nun, warum Das Hausmädchen brachte einen Blumenſtrauß Dann waren die beiden Die moderne Frau ſteht auf eigenen Füßen und lehnt das Protektorat des Mannes in jeder Form ab. Und doch gibt cs im geſellſchaftlichen Leben Fälle, in denen ſie auf ihn an— gewieſen iſt. Wenn ſie einen Ball beſuchen will, wenn ſie zum Fünf⸗Uhr⸗Tee in eines der großen Hotels geht, wenn ſie abends auswärts ſoupieren will— immer bedarf ſie männlicher Be— gleitung. Und iſt es bei der heutigen Minderzahl der Herren ſchon nicht ganz einfach, in ſeinem Bekanntenkreiſe einen ge— eigneten Begleiter zu zinden, ſo wird das durch die alte, noch immer geübte Gepflogenheit, daß der Herr die Koſten gemein— ſamen Ausgehens zu trugen habe, noch weiter erſchwert. Mit welchem Recht wird das von ihm verlangt? Heutzutage ſtehen beide Geſchlechter in Berufsleben, und wo dieſes bei einer Dame nicht der Fall iſt, ſtammt ſie zumeiſt aus wirt⸗ ſchaftlich ſehr wohlfundierten Kreiſen. Es iſt alſo nicht der pekuniär begründete Wunſch. ſich etwas koſtenlos zu verſchaffen, ſondern die alte Auffaſſung, daß es Kavalierpflicht des Herrn ſei, wenn man erwartet, daß er die Rechnung für Eſſen und Trinken begleicht. Mit vielen anderen überkommenen Auffaſſungen gehört aber auch dieſe zum alten Eiſen geworfen; denn es läßt ſich durch nichts entſchuldigen, wenn eine Dame ſich die Stunden, die ſie in Geſellſchaft eines befreundeten Herrn zubringt, ſozuſagen vergüten läßt. Dem Beiſammſenſein wird dadurch der Charakter des Kameradſchaftlichen, Gleichberechtigten völlig geraubt, und der Begleiter muß glauben daß ſeine Partnerin entweder rettungslos altmodiſch iſt, dder zu denen gehört, die„frei- gehalten“ ſein wollen. Es gibt darum nur eines: Teilung der Koſten! Die vielfach gemachte Einwendung, daß es dem Herrn vor Dritten— und wäre dies nur der Kellnee— peinlich ſei, die Dame„berappen“ zu laſſen, wird hinflllig, ſobald ſich die Sitte der ſelbſtzahlenden Dame allgemein einbürgert. Wer dazu hilft, wird ſich manche unbefangen frohe und genuß⸗ reiche Stunde verſchaffen. Darum Schluß mit dem alten Unfug, daß der Herr für die Dame bezahlen muß! Der Ofen als Speiſekammer. Berliner Gevichtsſtzene. „Die ganze Sache wäre nicht gekommen, wenn der Schorn— ſtein einen Wetterhahn hätte“, ſagt Herr Baum. Aber Frau Baum iſt entſchieden anderer Meinung. „Wetterhahn oder kein Wetterhahn die Hauptſache iſt, daß man den Ofen nicht als Speiſekammer benutzt.“ Die Klägerin, Fräulein Mizzi Müller, ehemals Dienſt⸗ mädchen bei Baums, iſt friſtlos entlaſſen worden, weil ſie ein Pfund Palmin in den Ofen gelegt hatte. Jetzt verlangt ſie ihren Reſtlohn und iſt außerdem in Tränen aufgelöſt. „Frau Baum hat geſagt, das Palmin müßte kalt liegen bei der Hitze.“ „Und da haben Sie es in den Oſen gelegt?“ a „Der Ofen war doch kühl, und Herr Baumann meinte...“ „Ich habe nichts gemeint. Ich habe nur geſagt: Vielleicht iſt der Ofen am kühlſten.“ „Wenn du dich doch nicht immer in Haushaltungsſachen miſchen wollteſt!“, faucht die Gattin.„Neulich hat er meinen ganzen Nähtaſten durcheinandergeworfſen.“. „Weil mir ein Knopf an der Unterhoſe ſehlte und ich ihn mir annähen wollte. Ich frage Sie, Herr Richter: Können Sie mit einer Unterhoſe, die keine Knöpfe mehr hat. „Das gehört aber wirklich nicht hierher.— Fräulein Müller, wie war die Sache?“ 1„Ano Baum hat mir nicht geſagt, daß an ſeiner Unterhoſe zein Knopf fehlt!“ 5 „Ich meine ja das Palmin.“ „Es war geſchmolzen, weil die Sonne auf ſchien.“ 28800 ſagte ja, wenn der Schornſtein einen Wetterhahn hätte, wäre die Sache viel einfacher. Dann käme nämlich keine Sonne in den Kamin— und wir hätten noch unſer Palmin.“ „Und Frau Baum hat geſagt: ich hätte das Palmin gegeſſen. Wie ſoll man denn Palmin eſſen?“ weint Mizzi. Frau Baums Herz wird weich. Mizzi ſei ſonſt ein ſo gutes Mädchen geweſen. Sie ſei auch bereit, ſie wieder einzuſtellen, wenn ſie in Zukunft... Mizzi verſpricht alles. Die Sache iſt erledigt. Die Parteien wandern Arm in Arm hinaus. An der Tür hört man Herrn Baum noch ſagen: den Kamin „Wenn aber noch einmal ein Knopf an meiner Unter⸗ hoſe...“ Cubert. Die Erbſchaft. Von Ulrich Kamen. Da war einmal ein böhmiſcher Böttchergeſelle namens Haas nach Amerika ausgewandert. Dem ging es, wie allen Böhmen in Amerika, zuerſt ſchlecht, dann gut und zuletzt ganz gut, weil er ein tüchtiger Arbeiter war und jeden Cent, den er erübrigen konnte, ſparte. Nachdem Haas aber zwölf Jahre in Amerika gearbeitet und viele Fäſſer und Bottiche geſchaffen hatte, mußte er ſterben. Und die Behörde fand bei ihm außer einem Bankbuch über ungefähr 6000 Dollar ein Teſtament, von einem Notar ausgefertigt, und die Adreſſe ſeines Bruders, der in Deutſchböhmen wohnte, und dem es natürlich herzlich ſchlecht ging, ſo ſchlau er auch war. Der Haas in Deutſchböhmen bekam eines Tages einen Brief in engliſcher Sprache. Er ließ ihn aber ſchlauerweiſe nicht in ſeinem Wohnort überſetzen, ſondern ſuhr nach Prag und erfuhr gegen 10 Kronen Gebühr, daß man ihn aufforderte, 6000 Dollar in Neuyork gegen Vorweiſung beſtimmter Doku- mente abzuheben, da ſein Bruder geworden ſei. Der Schneider Haas ſchlauer. geſtorben und er Erbe wurde was ihm der vorrechnete, wenn er die Heranſchaffung, der Erbſchaft in die Hand nehmen würde, bedeutete dreimal ſoviel, als die Reiſe gekoſtet hätte. Und ſo kam Haas, der Erbe, wieder in ſein Dorf zurück und erzählte niemanden ein Sterbenswörtchen von der Erb- ſchaft. Er verkaufte ſeine Nähmaſchine und ſuhr nach Hamburg. Dort arbeitete Haas einige Wochen lang und hatte die Ueberfahrt nach Neuyork erſpart. Und er kam in Neuvork an mit den Dokumenten in der Taſche, die zur Behebung der Erbſchaft nötig waren. Aber ſonſt ohne einen Pfennig Geld. Aber den Schneider Haas machte das Anlandkommen keine Schwierigkeiten. Er miſchte ſich unter die Seeleute, die an Land wanderten, und ſtand bald, die Hände in den Hoſen— taſchen— ſein Lumpenpaket hatte er an Bord gelaſſen— in Hoboken. Nun mußte er aber nach Neuyork! Er ſocht in Hoboken bei einem Schneidermeiſter ein Zehneentſtück, kam über den Hudſon, fand einen Tſchechen und ließ ſich von ihm dorthin führen, wo die ſchwerverdienten und ſauer erſparten 6000 Dollar auf ihn warteten. Es klopfte ihm doch das Herz, als er vor einem Gremium von vier ungemein ernſt blickenden Herren ſtand. i der Vereinigten Staaten hing hinter den Sitzen der Richter. Haas zeigte Briefe des Bruders. Die Schrift wurde ver— glichen. Er zeigte ſeinen Heimatſchein und Stunde warten, erhielt von dem würdigſten der Herren ein Kuvert in die Hand gedrückt und durfte gehen. denn es waren ſchon neue Erben da, die abgefertigt ſein wollten. Der Notar war Haas im Wege, und er verſtand es, den Mann bei erſter Gelegenheit zu verſetzen. Haas öffnete das Kuvert und fragte ſich durch nach der Bank, auf die die An— weiſung lautete. Dort machte man gar keine Geſchichten, legte ein Paket Geldſcheine auf den Tiſch, und Haas ging, um 6000 Dollar reicher, ſeiner Wege. Um den ſonſtigen Nachlaß des Bruders kümmerte er ſich nicht. In der Wohnung des ledig Geſtorbenen fand er einige Wäſcheſtücke. Die Ver— mieterin führte ihn auf den Kirchhof; aber das Grab war nicht zu finden unter den tauſend Gräbern in den langen Reihen, die aus den letzten Monaten ſtammten. Und eines Tages erſchien der Schneider Haas wieder in ſeinem heimatlichen böhmiſchen Dorfe. Nichts hatte ſich ver— ändert in den zwei Monaten. Nur die Sonnenroſen waren erblüht. Man hatte von ihm geſprochen. Es hieß, er ſei auf Wanderſchaſt gegangen, oder er ſei krank geworden oder ein— geſperrt. Nun war er wieder da. Zog zu ſeiner alten Wirtin und ſaß abends im Krug. Vier Tage nach der Ankunft des Schneiders Haas kam die Gaſtwirtſchaft„Zum Kreuz“ unter den Hammer. Der Gaſt— wirt war geſtorben, der Sohn wollte auswandern. Der Schneider Haas legte nach langem Hin- und Herbieten— denn niemand hatte Geld— ſein Gebot, 20000 Kronen, auf den Tiſch. Und erhielt den Gaſthof mit ſechzehn Morgen Land, zwei Pferden, neun Kühen, das Hühner- und Gänſevolk gar nicht gerechnet. Das ging ſo mit. Die vier Schweine hatte man ganz vergeſſen. Die wollte der Auktionator aus der Maſſe ziehen; der Schneider Haas beſchimpfte ihn aber nach Noten. Nun wurde bald die Sache mit der Erbſchaft ruchbar. Die Leute ſchimpften über den falſchen Kerl. Aber ſie mußten doch in den Gaſthof lommen, weil ſonſt keiner da war. Heute noch ärgert ſich die Gemeinde, daß der ſchöne Gaſthof ſo billig wegging. Ja, wenn man eine Ahnung gehabt hätte, daß Haas ſo viel Geld geerbt hatte! So viel Geld! Dann hätte man noch höher geſteigert. Viel höher! Ganz hoch! Der Gaſtwirt Haas hat ſeine Wirtſchaft heute noch. Er 0 nunmehr noch Zuerſt berechnete er, was eine Reiſe nach Neuyork und zurück koſtete; daun ging er zu einem Rechtsanwalt. Aber Die Fahne ein Bild des Bruders. Ein Notar, ſelbſt Schneider, hatte ſich zu ihm geſellt und ſtand Haas hilfreich zur Seite. Dann mußte Haas eine Mußte gehen, hat geheiratet, ein Mädchen mit viel Geld, wenn auch ſchon etwas bejahrt. Seinen Gaſthof hat er zum Hotel umgebaitt. Im Speiſeſgal hängt das ſtart vergrößerke Bild ſeines Bruders, des VBöttchers. Viele Deutſche werden ſchon bei ihm eingekehrt ſein, ohne zu wiſſen, wer das ſchöne und gaſt⸗ freundliche Haus eigenklich erarbeitet hat. Es liegt gar nicht weit von der deutſchen Grenze bei Herrnskretſchen, Der vorſichtige Freier. Wenn ich ein junger Mann auf Freiersfüßen wäre, würde ich mich bei meiner Schwiegerfamilie in spe als Logierbeſuch anſagen, ehe ich durch den verhängnisvollen Schritt zum Altar alle Brücken hinter mir abbräche. Wäre ich dann da, würde ich mir die Schwiegermutter genau anſehen und beobachten, wie ſie ihre Hausfrauenpflichten erfüllt. Ich würde feſtzuſtellen verſuchen, ob ſie dabei ſachlich arbeitet und ob ihr die Dinge raſch von der Hand gehen und ob das überhaupt alles im Hauſe klappt oder nicht. Ich würde ner merken, was es für Speiſen zu eſſen gibt. Käme nichts pünkt⸗ lich, wäre alles ſchlampig und das Eſſen ſchlecht gekocht, wüßte ich Beſcheid. Auch meine Schwiegermutter ſelber würde ich hölliſch aufs Korn nehmen und zu ergründen ſuchen, wie ſie ſo als junges Mädchen war. Ich würde zu rekonſtruieren verſuchen, ob ſie geſunden Menſchenverſtand hatte und fleißig, ob ſie luſtig und guter Dinge war und alles von der beſten Seite nahm, oder ob ſie immer und ewig klagte und ſich auf ihre„Nerpen“ berief uecd damit allen Menſchen das Leben zur Hölle machte. Vor allen Dingen wäre ich ſo vorſichtig, aus ihr ihre Auffaſſung über die Pflichten des Weibes herauszukriegen, ob ſie dent Manne eine Kameradin ſein will, oder ob ſie ihn nur als Geldmaſchine betrachtet, um ſich eine Fahne nach zu kaufen und alles auf ihren Rücken zu hängen. Ein wachſames Auge hätte ich darauf, wie ſie ihren eigenen Mann behandelt, ob ſie gut und lieb zu ihm wäre und ob ſie ihm Leckerbiſſen und ſeine Lieblingsgerichte vorſetzte oder 9b ſie ſich den Teufel um ihn ſcherte und ihn nur als Rechnungs- ausgleicher betrachtete. „All das würde ich wachſamen Auges betrachten und regt⸗ ſtrieren und dann wahrſcheinlich doch hingehen und das fü Mädchen— ſelbſt daun heiraten, wenn die Mutter die P nicht beſtanden hätte, denn die Töchter arten ja— w biologiſchen Geſetze beweiſen— nicht immer nach ihren Müttern! F. FHN, Ma. Champagner— Sekt— Ausbruch. Man hat den Namen des Urſprungslandes des Schaumweines(Champague auch auf das anderwärts ſabrizierte Produkt übertragen. In Norddeutſchland har ſich jedoch die Bezeichnung„Sekt“ för Schaumwein eingebürgert, die eigentlich einen an Extraktiv⸗ ſloffen der Traube reichhaltigen, ſtart ſüßen, ſogenganten „trockenen Wein“(Fino secco) entſpricht und auch für ſolche Weine gebraucht wird(ſo zum Beiſpiel: Canarien-, Palui⸗ Madeira-, Malagaſekt). Dieſe Weine, in Oeſterreich„As- bruch“ genannt, werden aus ſaſt trockenen Beeren unter Zuſah von Alkohol und ſtarkem Moſt gekeltert und ſind dem leicht flüſſigen Schaumwein, der ihren Namen trägt, ſo unähnlich als nur möglich. Urheber der unrichtigen Benennung ſoll der berühmte Schauſpieler Devrient, ein Freund des Dichters C. Th. A. Hoffmann(4784—1832) ſein, der in ſeiner Stamm⸗ weinſtube Lutter und Wegener zu Berlin ſeinen Schaummeln mit Falſtaffs Worten in Shakeſpeares„Heinrich IV.“:„Ein Glas Sekt!“ zu fordern pflegte. Ma. 100: 85.— Männliche und weibliche Leiſtug Es gibt Frauen, die andere Männer au Körperkraft: und eine Ausnahme bilden beim ſchwachen Geſchlecht, ſonſt immer die Rede iſt. Doch im allgemeinen iſſ das mäun— liche Geſchlecht auch heute noch— trotz Herrenſchnitz und Buri⸗ kopf— dem weiblichen überlegen. Der te Gradmeſſer if der Sport, wo man an Hand der Leiſtungen den Unterſchted ziemlich klar feſtſtellen kann. Ein engliſcher Pſpchologe hat letzthin behauptet, das Verhältnis ſtehe wie 1658 D ſcheint aber doch erheblich zu hoch zugunſten der, en ge griffen. Ein Beiſpiel: Jeder Durchſchnittsm dürfte nach kurzem Verſuch einen Meter hoch ſpringen, d iſt gewiß nicht viel. Der Rekord der Frauen ſteht auf Meter, der der Männer auf 2,03 Meter. Oder: Jeder junge Menſch kaun 100 Meter in 15 Sekunden durchlaufen, falls er nicht ger körperlich rückſtändig iſt; die Frauen gebrauchen 125 Sekunden die Männer 10,4 Sekunden(Weltrekordj. Ma. Polizeiſchutz gegen Kinderſegen. In Warſchau nl ein kinderloſes Ehepaar angezeigt, daß es bereit ſei, ein K anzunehmen. Am anderen Tage kam die Hausklinge zur Ruhe, ſo viele Mütter wollten ihre Kinder abgeben als die Wahl getroffen war, hielt das Angebot noch an. am anderen Morgen lagen drei ſchreiende Babys vor der Haus tür des Ehepaars, das dieſe der Polizei übergab. Und fo ging es die ganze Woche; jeden Morgen lagen Kinder vor der Korridortür, bis das Ehepaar die Polizei bitten mußte, nachts das Haus zu bewachen, um dem Kinderſegen Einhalt Das Lachen. Von Eberhard v. Weittenhiller. In dem leichtgebauten Hauſe hörte man durch alle? Aus dem erſten Stock drang ein Lachen. Ein Le unerhört, ſo unwiderſtehlich lomiſch, daß es anſtecker Die im zweiten Stock konnten ſich nicht enthalten, a Halſe mitzulachen. Das wurde im dritten Stock geh entſeſſelte auch dort eine wahre Lachſalve. Das ganze Haus lachte, lachte, weil es nicht anders kounte Das ganze Haus?— Nein! Das im erſten Stock war gar kein Lachen geweſen. Das alte Mütterlein mit der komiſchen, hohen ſchluchzte, kreiſchte, ſchrie ob ihres Sohnes Tod.—— Immer praktiſch muß man ſein! „Sehen Sie, lieber Meier, ich ſtelle meinen Koffer immer zwiſchen die Beine, da kann er mir auch nicht geſtohlen werden!“ er Brand auf dem Moſelhol Nom an von Liesbet Dill Copvrighit by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale). 6. Fortſetzung. Nachdruck vendaten „Man muß die Männer hinhalten, ihnen nicht gleich zeigen, daß man will“, fuhr Laura fort.„Das iſt ein altes, gutes Rezept.“ Sie hätte gewiß viel vornehmere Partien machen können, aber die jungen Männer von heute batten ja alle kein Geld. Man entzog dem Geſchäft nicht gern zuviel Kapital. Die Weitz' konnten alle gut rechnen. „Du hätteſt ſo gut in eine große Stadt gepaßt“, meinte Sabine.„Zum Repräſentieren iſt hier wenig Gelegenheit.“ Laura reckte ihre überſchlanke Geſtalt.„Man kann ſich die Gelegenheiten ſchaffen“, ſagte ſie.„Oder denkſt du, ich würde mich auf dem Hof begraben? Ein Auto iſt meine erſte Bedingung...“. Sabine bewunderte ihre Sicherheit. Ihr kleines Herz ſchlug und zitterte, nur weil ſie den zukünftigen Gatten ihrer Kuſine heute endlich kennenlernen ſollte, den ſie ſchon lange heimlich liebte. Aber er ahnte es nicht. Er ſah ja keine Dame an... Oben war alles zum Empfang vorbereitet. Man ſah an den feſtlichen Vorbereitungen, den ungeheuren Bergen von friſchgebackenen Kuchen, daß der Tag eine Bedeutung hatte, und dieſe feſtliche Stimmung teilte ſich allen Gäſten mit. Alle ſahen erwartungsvoll drein, und die Mamas rechneten aus, daß es beinah ſiebenundzwanzig Jahre her waren, daß ſie auf den Hof zum Damenkaffee geladen waren. Damals hatte man den kleinen Ulrich im Steck— kiſſen herumgetragen. Man legte in dem verdunkelten Fremdenzimmer ab, die Mamas kühlten ihre Geſichter und halfen den Töchtern die Bubiköpfe in Ordnung bringen. Laura ſtand vor dem Spiegel und brannte ſich Locken. „Es iſt nun einmal ein Spleen von mir“, ſagte ſie zu Sabine, die ihr die Brennſchere hielt.„Ich muß tadellos ausſehen, ſonſt macht mir die ganze Sache keinen Spaß... Ich hatte mir das hier vornehmer gedacht; es ſieht aus wie eine Gaſtſtube in der Eifel.“ Sie betrachtete die ein— fachen Möbel, die geradlehnigen Plüſchſeſſel, die ſich um den ovalen Sofatiſch reihten.„Mein Gott, was für Spiegel, wie in einem Lachkabinett; ſieh doch, Sabine, was für einen Bauch du haſt.“ Sabine zog das Organdinkleid energiſch herunter. Ja, wenn man nicht bei Bonner Schneiderinnen arbeiten laſſen konnte.„Hier wirft es Falten, da iſt es zu weit, ich möchte es am liebſten vom Leibe reißen und verbrennen, Fr, ſo.“ Sie fand Laura ſo elegant und ſchön in dieſem licht— grauen Pariſer Chiffonkleid mit den feinen echten Spitzen. Mit ihrem verwaſchenen Organdinfähnchen hätte ſie ſich am liebſten verkrochen. Dann gingen ſie hinter den Mamas her, die ausnahms— dos in ſchwarzer Seide einherrauſchten, und wurden in dem Salon von Frau Entges empfangen. Sabine ſah der Vorſtellung atemlos zu. Die ſteife alte Dame küßte Laura auf die Wangen, den anderen jungen Mädchen reichte ſie nur leicht die Hand. Lauras Mama, in dicke Seide gepreßt, blaurot vor Hitze, ließ ſich gleich im Salon auf das Sofa ſinken, und puſtete, als ob ſie hier ſchon zu Hauſe wäre. Ein unendlich trauriges Gefühl überkam Sabine. Ihre Mama, wie immer vergnügt und ahnungslos, zeigte Sabine neidſos die kleinen Myrteuſtöckchen, die auf der langen, weißgedeckten Tafel nebenan im Saale ſtanden. „Das ſieht ja aus wie eine Hochzeit; laß dir doch deine Löckchen noch einmal brennen.“ Aber Sabine wehrte ſich, ſie wollte gar nicht ſchön ſein heute. „Mein Gott, die Laura, wie groß ſie geworden iſt“, ſagte Frau Entges.„Wie gefällt es dir denn nun an unſe— rer ſtillen Moſel?“ Laura ſagte liebenswürdig, daß ſie Bonn zwar liebe, aber die Moſel nicht vergeſſen habe. „Laura reitet jetzt“, ſagte die Mama vom Sofa her. „Und kutſchiert... ſie hat in Bonn im Tatterſall Reit- unterricht gehabt. Durch Ferdinand, der ja bei den Boruſſen iſt, kam ſie überall hin.“ In Frau Entges Geſicht kam ein ängſtlicher Zug. „Gott ja, die jungen Damen, ſie haben heutzutage ſo viel Vergnügen, werden ſo verwöhnt—“ „Nun, im zweiten Teil kommt's anders“, tröſtete die dicke Mama Weitz.„Erſt roſa, dann lila, die alte Ge— ſchichte.“ i Dann nahm man an den langen weißen Tafeln Platz, und das Kaffeeingießen und Kuchenherumreichen nahm ſeinen Anfang. Sabine war neben Laura zu ſitzen gekommen, an das untere Ende der Tafel. „Die Myrtenſtöckchen ſind mir ver g“, ſagte die Kuſine und ließ ihre Blicke über die Landgeſchmückten grünen Pflanzen ſchweifen. Jede Taſſe war anders be— malt, einzelne hatten kleine Füßchen, halbverwiſchte Namen und Sprüche in Goldſchrift. Sabines Taſſe, orangegelb mit einem Kranz Miſtelzweigen, war inwendig in Gold— buchſtaben bemalt:„Ohne dich kann ich nicht leben.“ Die würde nun bald Laura gehören, dachte ſie und be— trachtete die Taſſe zärtlich... „Sieh mal die Bilder!“ Laura ſtieß ſie mit dem Ellen⸗ bogen an und wies mit den Augen nach den altmodiſchen Stahlſtichen.„Ein tanzendes Silberpaar. Und drüben ſo⸗ gar eine Taufe. Sicher Geſchenke von Verwandten. Recht geſchmacklos ſo etwas.“ Laura hatte wieder einmal einen Korb ausgeteilt, ſo erzählte ſie der kleinen Kuſine. Einem Weingutsbeſitzer aus Cochem, Er hatte zu kurze Beine und ſo. Ja, wer ſo auswählen konnte. Ihr, Sabine, hatte noch niemand einen Antrag gemacht. Sie ſtellte es ſich oft vor, was ſie dann ſagen wollte und welches Kleid ſie dazu tragen würde... Aber es würde wohl nie dazu kommen, das wurde ihr heute klar. Sie hatte in ihrem Leben nur 1 50 einzigen lieb gehabt, den ſie aus der Ferne bewun⸗ derte. ee Wenn er auf dem Pferd an dem Hauſe vorüberritt, ſah ſie ihm immer heimlich hinter den Gardinen nach. Aber wenn ſie ihm begegnete, ſah ſie trotzig an ihm vorbei und erwiderte ſeinen Gruß ſtolz, wie eine kleine Fürſtin. Sie beſaß ein kleines Gedichtbuch, dort ſtanden alle Gedichte ab⸗ geſchrieben, die ſich auf unerwiderte Liebe und unglückliche Neigungen bezogen; die Dichter wünſchten ſich darin aus⸗ nahmslos den Tod. Dieſe Gedichte las ſie an Sonntagabenden. Sie be⸗ zogen ſich alle auf„ihn“, der mit gleichgüttiger Höflichkeit an ihr vorbeiging und ſie nicht einmal anſah. Wahrſchein⸗ lich mußte ſie auch noch bei ſeiner Hochzeit am Altar ſtehen und zuſehen, wie er ſich mit Laura trauen ließ... Nein, ſie fühlte, das würde ſie nicht aushalten. Sie würde lieber krank werden oder in die Moſel ſpringen. Nein, ſie konnte keinen Mirabellenkuchen mehr eſſen, ſo prachtvoll er auch duftete. Den hatte ſeine Mutter ſicher ge— backen. Sie war ja eine ſo vorzügliche Hausfrau.„O weh, Laura“, dachte ſie, denn die hatte noch nie einen Kochlöffel in der Hand gehabt. Auf dem Philippsborner Hof hatten bisher immer die Hausfrauen gekocht. Aber warum zerbreche ich mir darüber den Kopf? dachte Sabine, dieſe Gedanken abſchüttelnd. Unten im Hof kam Ulrich gerade aus der Mühle, als er ein eifriges Sprechen, Summen und Taſſenklappern hörte. Ach ſo, der Kaffee, dachte er. Man war es ſchon gar nicht mehr gewohnt, Gäſte auf dem Hof zu ſehen. Er zwinkerte dem Müller zu. „Gerad' wie das große Feldgeſchrei ſiebzig, nit wahr, Lomes?“ Der zwinkerte und wies mit dem Pfeifenſtummel nach den Fenſtern des Saales. Ers hatte ſo etwas läuten hören, als wäre heute ein beſonderer Tag... Frau Entges hatte gehofft, ihr Sohn würde ſich zum Kaffee zeigen. Ulrich aber hatte das ſicher vergeſſen. Es war doch alles von ſo großer Bedeutung... Sie war froh, daß die Tafel endlich aufgehoben wurde. Die Mamas zogen ſich in den ſehattigen Salon zarzick und die jungen Mädchen durften bis zur Bowle draußen umhergehen. Als ſie fröhlich hinausgingen und die weißen Kleider verſchwunden waren, ward ihr erſt wieder leicht; ſie dachte: Hoffentlich hört er ſie und kommt und zieht ſich auch den neuen Anzug an, den ich ihm hingelegt habe... Das Reden und Lachen der jungen Mädchen erklang ſchon drun— ten auf dem ſtillen Hof. „Puh, dieſer Miſt!“ ſagte Laura Weitz, indem ſie den Rock hochraffte und dem Schmutz auswich, der den Hof be— deckte.„Wie kann man das ſo herumliegen laſſen. Herr von Wuthenau, der Korpsbruder von Ferdinand, hat auch ein Gut; dort werden die Ställe elektriſch beleuchtet und der Hof mit einem Waſſerſtrahl abgeſpritzt. Es gibt eben verſchiedene Landwirte“, fügte ſie hinzu. „Sicher“, ſagte Sabine.„Aber hier iſt die Landwirt— ſchaft Nebenſache. Die Hauptſache iſt der Wein.“ „Ja, leider. Ich kann die ewigen Weingeſpräche nicht ausſtehen. Es iſt ſo ordinär. Er riecht hier alles ordent— lich nach Wein...“ Jetzt kommt der letzte Akt, die„Hinrichtung“, dachte Sabine, als ſie Ulrich Entges aus ſeinem Bureau kommen und die hohe Treppe zum Hof hinuntergehen ſah. Er be— eilte ſich nicht. Er hatte ſich auch nicht umgezogen, ſon⸗ dern trug Stulpſtiefel und eine helle Leinenjacke... Die Hände in den Taſchen, kam er heran.„Grüß euch Gott, alle miteinander“, grölte von der Terraſſe Buttichs Gram— mophon. Er wollte keine auszeichnen. Im Grunde genommen fand er dieſes Arrangement ſeiner Mutter ſchamlos, aber ganz ergötzlich. Er hatte durchaus keine Abſichten, ſich da- durch einfangen zu laſſen. Der alte Müller Lomes vor der Tür ſah liſtig-ſchmun— elnd zu.„Heute ſollte er gekrallt werden, der junge Herr. Laura führte das Wort. „Sei nur freundlich gegen Herrn Entges“, hatte ihr die Mama eingeprägt. Sie wollten ſich ſo gern einmal die Pferde anſehen und die Kühe. Dann intereſſierte ſich Sa— bine ſo für die Hühnerzucht... Sabine erſchrak.„Gott, gar nicht“, ſagte ſie und drückte ſich hinter der energiſchen Kuſine an die Wand; ſie warf Herrn Entges einen feindlichen Blick zu. Der ſah ſie wieder an und dachte: Was iſt das für ein niedlicher ſchwarzer Käfer, die Sabine... Laura ſpannte den grünſeidenen Sonnenſchirm auf und ging mit Ulrich voran. Sie erzählte von Bonn, dem Tatter— ſall, der Boruſſenkneipe, ihrem neuen Dogeart. Nun war ſie bei ihrem Lieblingsthema:„Gäule...“ Dies alles ſchien auf Entges keinen ſonderlichen Ein— druck zu machen. Man ſah es ſeiner Kopfhaltung an. Er wippte mit der Reitpeitſche, die er in der Hand trug. „Wieviel gibt man hier für einen Weinſtock?“ inter- eſſierte ſich Laura. „Das käme auf die Lage an.“ „Nun, ich meine, hier, in Ihrem neuen Weinberg.“ „Es gibt Stöcke für drei, aber auch für dreißig Mark.“ „Mein Vetter in Trarbach hat kürzlich einen Weinberg für dreißigtauſend Mark geſteigert“, prahlte Laura. „Ja, ich weiß; der Sonnenberger. Er war bedeutend überzahlt. Warum ruiniert ſich dieſer Mann vorzeitig?“ Laura warf den Kopf in den Nacken. „Oh, Bernhard Weitz kann's ſchon aushalten.“ Auf ihre Verwandten läßt ſie nichts kommen, dachte Sabine. Sie fühlte ſich plötzlich wieder ganz eng ver⸗ wandt mit Laura. Gleichzeitig kam ihr aber der entſetz⸗ liche Gedanke, daß ſie dieſen Mann in der Leinenjacke, mit der Reitpeitſche und dem hübſchen, ſchmalen Kopf bald als Schwager betrachten müſſe und ſie fühlte, daß es ihr plötz⸗ lich ganz elend wurde. 5 „Wenn Sie die Kuhſtälle durchaus ſehen wollen“, ſagte Entges und ſtieß die Tür zum Stall auf, aus dem ein warmer Dunſt herausdrang. In Gottes Namen, dachte Laura. Ihr Kleid zuſammen⸗ raffend, ging ſie hinein. Die anderen folgten. Drinnen war eine dicke Magd in braunem Rock und in Hemdärmeln beim Melken. Die Kuh ſchlug aus und die Milch ſchwappte über. Ein Kälbchen war auch zu ſehen. Die jungen Damen waren entzückt. „Ach, ein kleines Kälbchen! Wie niedlich!“ Sie gingen an das Gatter und wollten es ſtreicheln, aber das Kälbchen glotzte ſie traurig und mißtrauiſch an; es wich ihnen aus. Mitten durch den Stall floß eine duf⸗ tende, braune Brühe durch die Rinne. „Sie haben ja wohl alle Unterricht im Turnen gehabt“, ſagte Entges und ging ihnen voran. Die Damen flüchteten mit kleinen, erſchreckten Schreien vor den ausſchlagenden Kühen mit ihren langen, unſauberen Schwänzen. Im Pferdeſtall war nichts zu ſehen, die Braunen waren augenblicklich Klee holen. Die ſchwerfälligen Ackergäule mit den haarigen Beinen und den häßlichen braunen Flecken auf dem Rücken drehten ſich nicht einmal nach den Damen um und fraßen die Halme aus der Krippe. Im Hühnerſtall wurde Sabine vorgeſchoben. 0 „Da hoſt du deine geliebten Babys“, ſagte Laura, als ſie bei den Hühnern ankamen. Sabine fand eine Anzüglich⸗ keit darin und ſagte gar nichts, ſondern betrachtete die Hühner trotzig und ſtumm. Ulrich Entges nahm der Henne ein Kücken ab und gab les Sabine in die Hand. Sie nahm es und hielt es gegen ihre Wange. Sie wußte nicht, wie niedlich ſie ausſah in ihrem Ent⸗ zücken über das warme, weiche, zitternde Kücken, das ſie ſo zärtlich an ſich drückte. Entges aber ſah es und dachte: „zum Küſſen.“ ö Dann kam das Glanzſtück: der Papagei auf ſeiner Stange vor dem Taubenſchlag. Er ſchlief im Sonnenſchein und mußte erſt geweckt werden. Viele zierliche kleine Finger ſteckten ſich durch das Gitter. Laura gab ihm ein Stück Zuker and forderte ihn auf,„Laura“ zu ſagen. Aber der Papagei blickte ſie ſchief an und ſagte gurrend:„Geh weg da.“ „Er hat gar keine Manieren“, tadelte Entges.„Er iſt ein Bauer. Er iſt nicht bei den Boruſſen aktiv geweſen.“ Dann ſtiegen beide Damen hinter ihm her in den Wein— keller. Alle die weißen, duftigen Kleider mit den roſa und blauen Schärpen verſchwanden in der Falltür. Das dunkle, feuchte, nach Moder und Wein riechende Gewölbe ſchluckte alle die lichten Erſcheinungen hinab. Ulrich Entges ging ihnen mit der Oellampe voraus. Es waren lange, ſtockfinſtere Gewölbe, kühl und feucht. Zu— weilen tropfte es von den Felſen herab auf die Schultern und Köpfe; rechts und links lagen große Fäſſer mit hellen Spunden und eingebrannten Jahreszahlen, vorn an einem zugemauerten Fenſter ſtand ein Tiſch mit Gläſern; dort wurden die Proben genommen. Ulrich Entges machte ſich den Spaß. ſie den Jahrgang erraten zu laſſen. Laura trant in kleinen, zierlichen Schlückchen, ſchloß ſachverſtändig die Augen und ſagte: „Der Einundzwanziger hat ſich ausgezeichnet gemacht.“ „Sie haben eine brillante Weinzunge“, lobte Entges. „Die habe ich von Mama“, ſagte Laura ſtolz. „Ja, ja, das iſt viel wert.“ Ulrich Entges warf dem Küfer einen Blick zu, der im Hintergrund, auf ein Faß geſtützt, zuſchaute, und ſich das Lachen verbiß. Denn der„Einundzwanziger“ war Treſter— wein, ein zweiter Aufguß, und die Paragraphen des Wein— geſetzes verboten, ihn zu verkaufen. Nur für das Geſinde oder zum Selbſtverbrauch durfte er genommen werden. Nun begann ein eifriges Probieren, ein förmliches Preiswettrinken. Jede wollte die beſte Weinzunge haben. Entges ermahnte ſie jedesmal, die Gläſer auch aus— zutrinken, und ſie taten es tapfer, wenn es ihnen auch nicht beſonders ſchmeckte. Er ließ ſie alle Jahrgänge der Reihe nach durchpro— bieren und freute ſich über die wichtigen Geſichter, die hei— ßen Köpfe und die untrüglichen Weinzungen, die ſie immer genau den falſchen Jahrgang raten ließen. Als er das Glas Sabine reichte, ſah ſie ihn mit einem ſtummen, trotzigen Blick an und bog den Kopf in den Nacken.„Danke, ich mag nicht.“ Er machte große Augen.„Aber warum denn nicht?“ „Ich ekle mich davor“, ſagte ſie. Eutges lachte. Das junge Mädchen hatte wohl bemerkt, daß er ihre Freundinnen zum beſten hielt. Sie war in dem Alter, wo das„Sich⸗lächerlich-machen“ gleichbedeutend mit Vernich⸗ tung iſt. „Aber Sabine, hab' dich doch nicht ſo“, ſagte das Mäd⸗ chen mit den Apfelbacken, nahm das Glas und trank es in einem Zuge aus. Und Laura fügte hinzu: „Sabine hat nämlich keine Ahnung von Wein.“ „Sehr bedauerlich“, ſagte Herr Entges. Aber es gefiel ihm gut an ihr, daß ſie ſeinen Wein ablehnte, die kleine Sabine mit dem ſtummen, trotzigen Mündchen, der ab⸗ lehnenden Haltung und der großen, ſchwarzen Schleife auf dem Rücken. Als ſie aus dem dunſtigen Keller ans Tageslicht kamen, hielten die jungen Damen einander lachend feſt. Man war ja——„Aber nein, du, mir iſt es ja ſo taumelig; ſo etwas. Sieh nur——“ Das hatten ſie noch nie gehabt— „Dein Hut ſitzt auf einem Ohr, Maria. O Gott, meine Schärpe. Laura, gib mir doch die Hand.“ Sabine ſtand, die Hände auf dem Rücken, dabei und betrachtete den Hof und dachte: mich kann er nicht aus⸗ lachen, denn ich kann gerade ſtehen. Er hätte gern ein Geſpräch mit der reizenden Perſon angeknüpft, die ſo feindlich vor ihm ſtand. Er erinnerte ſich genau: früher hatte ſie ihn ganz anders angeſchaut... e Fortſetzung folat. Durch Aufträge und Arbeit— zufriedene Menſchen Lokales Gedenktage 2 3. Februar. 1658 Der Komponiſt Georg Friedrich Händel in Halle a. d. S. geboren. 1855 Der Mathematiker und Aſtronom Karl 1 Gauß in Göttingen geſtor— en. 1863 Der Maler Franz von Stuck in Tetten— weis geboren. Sonnenaufg. 7.01 Sonnenunterg. 17.26 Mondunterg. 4.18 Mondaufg. 10.49 Prot. Serenus. Kath.: Petrus Damiana. * Auch zu Oſtern Feſttags⸗Rückfahrlarten. Die Deutſche Reichsbahn gibt, wie bereits ſeit zwei Jahren, zu den großen Feſten, auch zu Oſtern wieder Feſttags⸗Rückfahrkarten mit ver⸗ längerter Geltungsdauer aus. Die Fahrpreis⸗ ermäßigung beträgt 33,33 v. H. Die Karten gelten vom 28. März 0 Uhr(Mittwoch vor Oſtern) bis 4. April, 24 Uhr(Mittwoch nach Oſtern), insgeſamt acht Tage.— Auch die Arbeiter⸗Rückfahrkarten können während dieſer Zeit wieder an allen Tagen zur Hin- und Räckfahrt benutzt werden. Herabſetzung der Verſicherungspflicht⸗ grenze. Durch das Reichsgeſetz vom 7. Dezem⸗ ber 1933 iſt die Verſicherungspflichtgrenze in der Angeſtelltenverſicherung vom 1. Januar 4934 an auf 7200 Mark jährlich herabgeſetzt worden. Verſicherte, deren Entgelt am 1. Januar 1934 dieſen Betrag überſteigt, ſcheiden daher mit dieſem Zeitpunkt aus der Verſiche— eugspflicht aus. Nach einem Beſcheid des Direktoriums der Reichsverſicherungsanſtalt ſcheiden hingegen ſolche Verſicherte deren Ent⸗ gelt infolge Gehaltserhöhung erſt vom 1. Januar 1934 an oder nach dem 1. Januar 7200 Nm. jährlich überſteigt, erſt mit dem erſten Tag des 4. Monats nach dem Aeber⸗ ſchreiten der Verſicherungspflichtgrenze aus. 0 * Eine Siebzigjährige. Morgen Samstag, den 24. Februar vollendet Frau Au⸗ guſte Kaufmann Wtw., Waſſerſtr. 30, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ihr 70 Le— bensjahr. Des Lebens Leid iſt an der Jubi— laren nicht ſpurlos vorüber gegangen. Iſt doch im Weltkriege einer ihrer Söhne auf dem Felde der Ehre geblieben. Die nun 70. jährige erfreut ch hier Anſehen und Beliebtheit. Zum Ehren- tage auch unſere herzlichſteu Glückwünſche und alles Gute zu einem geruhſamen Lebensabend. Der Treueſchwur der Po 33000 Politiſche Leiter werden vereidigt. g. Die feierliche Verpflichtung der Politi⸗ chen Leiter und Amtswalter in den 32 Gauen des Reiches wird in ihrer Geſamtheit eine bis⸗ er unerreicht gewaltige Demonſtration des führerprinzips werden. Sind es doch allein um Gau Heſſen Waſſau über 33 000, die durch Ableiſtung des Eides Adolf Hitler und den von ihm beſtimmten Unterführern unverbrüch— liche Treue zuſichern. In dieſer gewaltigen Zahl, die allein ſchon einen Begriff von der trotz ihrer Größe feinen und genauen Orga— giſation der Partei gibt, ſind noch nicht ent— halten die Führerſchaft der HJ und des Ar— eitsdienſtes. f Mit dem Vollzug dieſes ſymboliſchen Altes ird das Primat der politiſchen Führung eindeutig und klar auf die Politiſche Lei— ung und Führerſchaft der Partei feſtgelegt. Aber ebenſo deutlich geht aus dem Wort⸗ der Eidesformel das hohe Maß difzipli⸗ Rierter Verantwortung hervor, das der Füh⸗ rer damit auch dem letzten Blockwart ver— auensvoll in die Hände legt. Das Führer⸗ prinzip kommt darin in ſeiner ganzen Wucht unnd Stärke zum Ausdruck, daß das Treuege⸗ bnis zum Führer gleichzeitig eine eidliche indung unbedingten Gehorſams mit den dem Politiſchen Leiter und Amtswalter von dolf Hitler beſtimmten Unterführern bar⸗ bellt. In dieſer zuſammengeballten Kraft und Per Sicherung des Nachwuchſes durch Mitver⸗ pflichtung der HJ. liegt die Bürgſchaft für eine Stetigkeit der gradlinigen politiſchen Füh⸗ kung des Reiches auf Generationen hinaus. Von dieſem Blickfeld aus betrachtet, bedeutet er 25. Februar 1934 einen ehernen Markſtein der Geſchichte der Bewegung und des Vol⸗ es, der noch in Jahrhunderten richtunggebend ar die geiſtige Haltung des deutſchen Men⸗ chen ſein wird. 7 Schaffet Arbeit! Gebt dem Handwerk Aufträge! Der Führer hat die zweite Arbeitsſchlacht begonnen. Es gilt für Jedermann mitzuhelfen, daß ſolche gewonnen wird. Es kann jeder Volks⸗ genoſſe daran mithelfen, wenn er ſich mit dem Schickſal aller Volksgenoſſen in innigſter Ver⸗ bundenheit fühlt. Es gilt Arbeit zu ſchaffen für den noch außer Arbeit ſtehenden Volksgenoſſen durch Aufträge an das Hand⸗ werk. Wie vieles mußte doch in den letzten Jahren zurückgeſtellt werden, die Reparatur, die Neuanſchaffung wurde immer wieder hinausge⸗ zögert. So manches Haus braucht ein friſches Gewand, dort iſt eine Mauer auszubeſſern, da wieder hängt das Hoftor am morſchen Balken, die Angel iſt verroſtet, ſie iſt abgebrochen. Die Stube braucht neues Licht, der Hausgang neuen Anſtrich, der Garten eine neue Umzäunung, friſche Bretter und Pfoſten ſind einzuziehen. Die Aufgangstreppe iſt ausgetreten, ſie bedeutet eine Gefahr, alſo neue Treppenſteine einſetzen. In der Küche und in der Stube fehlen Tiſche und Stühle, dort ein Hocker für in den Stall, neue Geräte für das Frühjahr, neues Geſchirr für die Pferde. Die Dachrinne iſt durchgeroſtet, ſie muß erſetzt, friſch geſtrichen werden. Eine Waſſer⸗ leitung, elektriſches Licht muß ins Haus gelegt werden. Iſt nicht auch die Stallung zu ver⸗ beſſern, ein neues Rad in den Wagen zu machen? Du ſiehſt Volksgenoſſe, überall iſt etwas, was gemacht werden muß, überall bietet ſich Dir Gelegenheit, dem Handwerker Arbeit zu geben. Die zweite Arbeitsſchlacht hat begonnen, reiht Euch ein und ſchaffet Arbeit— gebt dem, Handwerk Aufträge! Erſte Viernheimer Tonfilmſchau. Achtung, ab heute Freitag im Central-⸗Filmpalaſt. Der allerneueſte und entzückenſte Tonfilmſchlager. „Schön iſt jeder Tag den Du mir ſchenkſt— Marie Luiſe“. „Die Sonne geht auf“ ab heute im Central. Hab Sonne im Herzen heißt die Parole. Dieſes Filmwerk, feſſelnd, humorvoll, melodienerfüllt, erzählt von der großen Liebe eines kleinen Mäd⸗ chens und von einem unbekannten Mechaniker, der ein weltberühmter Tenor wird und auf der Höhe des Erfolges zu dem Menſchen zurückfindet, dem ſein Herz immer gehört hat. Charles Küll⸗ mann, der zur Zeit im Rundfunk den beſten Tenor abgibt iſt in dieſem Filmwerk zum erſten Male zu bewundern. Außer ihm ſehen wir als Marie Luiſe, Reva Holſey, als ſeine Partnerin Fritz Kampers und Jeſſie Vilnog ebenfalls in den Hauptrollen. Wegen dem Volkstrauertag am Sonntag kommt ein Extra⸗Programm. U. T.⸗Tonſilmſchau. „Wie Du mich münſchſt“ der prächtige erlebnisreiche Tonfilm mit Greta Garbo. Dieſer ſelten ſchöne, hervorragende Greta Garbo⸗Tonfilm wird dieſe Woche in unſerem beliebten Theater alle Herzen bezaubern. Für alle wird dieſer inhaltsreiche, erlebnisvolle Ton film eine unvergeßliche Stunde bereiten. Eine Fülle von rätſelhafter Verwicklung und deren überraſchende Löſung werden die Beſucher in ihrem Bann halten. Immer und immer wieder wird man von dem göttlichen Spiel Greta Garbos mitgeriſſen. Viele die dieſen Film geſehen, ſagen: Das iſt Greta Garbo's größte künſtleriſche Leiſtung. Sie werden deshalb dieſe Woche nicht verſäumen den beliebten U T. Filmpalaſt zu be— ſuchen, um Greta Garbo zu ſehen und zu hören. Sehr ſchönes Beiprogramm. Wiſſen Sie das? Zahlenmäßige Meſſungen haben ergeben, daß in einem Kubikzentimeter Großſtadtluft durchſchnittlich 50 000 bis 200 000 Staubteil⸗ chen vorhanden ſind; zum Vergleich ſei er⸗ wähnt, daß bei Meſſungen auf dem Rigt die Luft nur etwa 200 bis 300 Staubteilchen enthielt, im Gebirge im allgemeinen 200 bis S NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). S D AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B.O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr N. S. V. Amtswalter. Am Freitag abend findet für alle Amtswalter ein Appell im vorgeſchriebenen Anzug ſtatt. Zeit und Ort ſiehe Bekanntmachung der Parteileitung. Im Anſchluß hieran, Ausgabe der Beitrags- marken und Karten für N. S. V.⸗Blockwalter. Heil Hitler! Zöller, Ortsgruppenwalter. N. S. B. O und Deutſche Arbeits- front. Die Kaſſierer der„Deutſchen Ar- beitsfront“ rechnen am Freitag abend zwiſchen 7 und 9 Uhr die bis jetzt kaſſierten Bei- träge mit dem Kaſſenwart ab. Heil Hitler! Achtung! Amtswalter. Alle Amtswalter, die vereidigt werden, treten zu einem letzten Appell in vorgeſchriebenem Anzug am heu— tigen Freitag, den 23. Februar, abends pünktlich um ½¼9 Uhr im Freiſchütz an. Es muß zu dieſem Abend abgeliefert werden: Perſonalbogen in doppelter Ausfertigung. Unterſchriebene Beſcheinigung der vollzogenen Vereidigung(einfach). Alle anderen Papiere (Leumundszeugnis, Stammbaum uſw.) haben noch einige Tage Zeit, müſſen aber auch beſchleunigt vervollſtändigt werden, damit ſie zum noch zu nennenden Termin abgegeben werden können. Perſonalbogen ſind beim zu— ſtändigen Amtsleiter zu erhalten. Für Block— warte beim Kaſſenwart Schweigert. Heil Hitler! gez. Franzke, Ogruf. N. S. Frauenſchaft. Heute abend die Sing⸗ tunde nicht vergeſſen. Um 8 Uhr pünktlich und vollzählig im Freiſchütz erſcheinen. Der Leiter. Die Führer⸗Rede. Am Samstag Abend wird in dem Freiſchützſaal die Rede des Führers übertragen.— Am Sonntag von morgens 8 Uhr bis Schluß der Vereidigung findet Uebertragung der Feier am Rathaus, Markt- platz und Lorſcherſtraße(am Waldſchlößchen) ſtatt. Vörſen und Märkte vom 22. Februar 1934. (Ohne Gewähr.) Berliner Deviſenkurſe. 1 Pfund Sterling 12.825, 1 Dollar 2.522, 100 holl. Gulden 168.55, 100 Lire 22.90, 100 franz. Francs 16.49, 100 ſchweizer Fran⸗ ken 80.88, 100 öſterr. Schilling 47.20. — Frankfurter Schlachtviehmarkt. Kälber: Doppellender f a) 44 bis 45, b) 39 bis 43, c) 33 bis 38, d) 27 bis 32; Lämmer und Hammel: bl) 34, c) 31 bis 33, d) 28 bis 30, Schafe: e) 27 bis 29, f) 25 bis 26, Schweine: a) 46 bis 48, b) 44 bis 47, c) 43 bis 47, d) 41 bis 45, e) 36 bis 43. Auftrieb: Rinder 86, darunter 12 Ochſen, 11 Bullen, 14 Kühe, 49 Färſen, 220 Schafe, darunter 136 Hammel, 634 Schweine, 900 Kälber. Marktverlauf: Kälber, Hammel, Scha— fe ruhig geräumt, Schweine ruhig, geringer Ueberſtand. Mannheimer Getreide⸗Großmarkt. Weizen inl. 76 bis 77 Kilo frei Mannheim 19.85 bis 19.90, Feſtpreis franko Vollbahn— ſtation des Erzeugers Monat Februar Be— zirk 9 19.35, Bezirk 10 19.55, Bezirk 11 19.85, Roggen inl. 71 bis 72 Kilo frei Mann- heim 16.90 bis 17, Feſtpreis franko Vollbahn— ſtation des Erzeugers Monat Februar Be— 1000. Vetr.: Brotausgabe. Am Samgtag, den 24. Februar vormittags 9—11 Uhr findet im Wiegehäuschen des Rat- haushof eine nochmalige Brotausgabe an die— jenigen Hilfsbedürftigen mit 2 Kindern von Gruppe M Nr. 44 bis Gruppe 3 ſtatt. Au⸗ dere Hilfsbedürftigen werden an dieſem Tage nicht abgefertigt. N. S. Volkswohlfahrt, Ortsgruppe Viernheim Beteiligung am Heldengedenktag am Sonntag, 25. Febr., morgens 11 Uhr auf dem Ehrenfriedhof. An die Vereinsführer aller hieſigen Vereine ergeht die Aufforderung, ihre Vereine zur vollzähligen Teilnahme an dieſer Feier zu veranlaſſen. Heute Freitag Abend ½7 Uhr auf der Ge— ſchäftsſtelle wollen ſich einfinden: Die Führer aller Unterformationen, die Ver- einsführer von Sänger⸗Einheit und Männer- geſangverein, der Kapellmeiſter der Vgt. Feuer- wehrkapelle. Der Propagandaleiter. Toten ⸗ Gedenkfeier am Sonntag, den 25. Februar, vormittags“ 11 Uhr, auf dem Ehrenfriedhof. Die Parteimitglieder, die Mit⸗ glieder aller Unterformationen haben ſich an dieſer Feier zu beteiligen. An die geſamte Bevölkerung ergeht in gleicher Weiſe die Aufforderung, ſich vollzählig hierbei einzufinden. gez. Franzke, Ortsgruppenleiter. Vereidigung am Sonntag, den 25. Februar in Heppenheim. Die Abfahrt für alle Teil- nehmer an der Vereidigung erfolgt mit Om— nibus am Sonntag morgen 7 Uhr vom Rat- haus ab.— Die verſchiedenen Formationen ſorgen für pünktliches Antreten. Der Fahr- preis beträgt etwa 70—80 Pfg., je nach Teilnehmerzahl. Die Beteiligung an der Fahrt ver Omnibus wird zur Pflicht gemacht. PO. Der Gauparteitag 1934— Vereidigung der geſamten Führer⸗ und Amtswalterſchaft aller Formationen. Der 24./25. Februar 1934 wird ein neuer Markſtein der deutſchen nationalſozialiſtiſchen Bewegung, der National- ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter-Partei werden. Die Verbundenheit des ganzen deutſchen Volkes iſt dazu notwendig. Sie ſoll ſich nach außen hin ausdrücken durch feierlichſte Beflaggung der Häuſer und Fenſter. Der nähere Zeit Zzirk 8 16.30, Bezirk 9 16.60. ruhig, Hafer inl. punkt hierfür betr. Aushängen und Einholen der Fahnen wird noch bekanntgegeben. PO. 15.50 bis 15.75, ruhig, Sommergerſte 18 vis 18.50, dito pfälziſche 18 bis 18.50, Futtergerſte inl. 17, ruhig, La Plata Mais mit Sack 19.25 bis 19.50, Erdnußkuchen prompt 16.75 bis 17, Soyaſchrot 15 bis 15.25, Rapskuchen 14.50, Palmkuchen 15.25, Kokoskuchen 17.25, Seſamkuchen 17, Leinkuchen 17.25 bis 17.50, Biertreber getrocknet mit Sack 16.75, Malz— keime 14 bis 14.50, Trockenſchnitzel ab Fa— brik 9.75 bis 10, Rohmelaſſe 8.50, Steffen— ſchnitzel 11.25, Wieſenheu loſe 6.20 bis 6.50, Rotkleeheu 6.60 bis 6.80, Luzernekleeheu 7.80 bis 8, Rauhfuttermittel ruhig, Preßſtroh, Rog— gen und Weizen 2.20 bis 2.40, dito Hafer und Gerſte 1.80 bis 2, Stroh gebündelt Wei— zen und Roggen 1.40 bis 1.60, dito Hafer und Gerſte 1.20 bis 1.40, Weizenmehl Spezial Null ſüdd. mit Austauſchweizen Februar 29.70, per März 30, dito mit Inlandsweizen Fe— bruar 28.20, März 28.50, ruhig, Roggen— mehl 70 bis 60prozentig nordd. 22.50 bis 25, dito ſüddeutſches und pfälziſches 23.25 bis 24.25, Mehl ohne Skonto, ruhig, Weizen— kleie feine 10.25, dito grobe 10.75, Roggen— kleie 10.50 bis 11.25, Weizenfuttermehl 11.50, Roggenfuttermehl 11.50 bis 12, Weizennach— mehl 15 bis 15.25, dito IV B 16 bis 16.25, Mühlennachprodukte ruhig. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Auftrieb: 14 Kälber, 2 Schafe, 47 Schweine, 300 Ferkel, 373 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 11 bis 13, Ferkel über ſechs Wochen 18 bis 24, Läufer 24 bis 26. Markt⸗ verlauf: Ferkel und Läufer mittel. Deutscher Du musst wissen, dass der Relehslultschutzbund eine valerländlsche Bewegung ist, dessen Mitglied 2u Sein, Dir eine Ehrenpllicht Sein muss 9