Kreisleiter des Kreiſes heppenheim Pg. Dr. Werner Hildebrandt, geb. am 1. 4. 1903 in Montitzuy⸗Metz war im Weltkriege freiwillig im vater⸗ ländiſchen Hilfsdienſt tätig. Nach Ausweiſung aus dem Elſaß, wohnhaft in Auerbach, widmete er ſich an den Univer- ſitäten Freiburg und Heidelberg dem volkswirtſchaftlichen und rechtswiſſenſchaftlichen Studium, hiernach als Werkſtudent in der Schnellpreſſenfabrik Frankenthal und als Bauhilfsarbeiter in den Lederwerken Freudenberg ⸗ Weinheim tätig. Frühzeitig fand er mithin Anſchluß an die Arbeiterſchaft. Bereits 1923/24 war der Kreisleiter in der Bewegung, während er zuvor ſchon vaterländiſchen Verbänden angehörte. Im Mai 1931 bereits Propagandaleiter im Kreis Bens⸗ heim, übertrug ihm der allzufrüh verſtorbene Gauleiter Peter Gemeinder im Dez. 1931 das Kreisleiteramt in Heppenheim. Er fand eine ſchwere Aufgabe vor, aber er löſte ſie!. Sein unbeugsamer Wille, seine grossen Fähigkeiten, sein lauterer Charakter zwangen Freund u. Feind in seinen Bann. Dem Führer Der alte Kämpfer unberbrüchlichecreue der h. S. D. A. P. Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Das Höchſte im Dienſte der Idee iſt die Treue, ihm und den mir von ihm beſtinm- ſelbſtloſe Treue. Sie folgt bedingungslos der ten Fühcern unbedingten Gehorſam. Fahne und dem Führer. Sie iſt unperſönlich, PO. In ganz Deutſchland werden am 24. unermüdlich, unwiderſtehlich. Selbſtloſe Treue, und 25. Februar durch den Stellvertreter des ſturmfeſt geworden im zähen Ringen um die Führers, Pg. Rudolf Heß, ſämtliche politi— Macht, iſt das Geheimnis der Alten Garde. ſchen Leiter der NSDAP., alle Amtswalter[ Die Geſchichte ſichert ihr den höchſten Lohn, wie der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die Füh— ihn keine Macht und kein weltlicher Reichtum berader Hitlerjugend, die Führerinnen des verleiht: Den Lohn ehreuvoller Unſterblichkeit! Bd, in feierlichſter Weiſe den Treueid auf 1 g 1 a 1 den Führer ablegen, im inneren feſten Bewußt⸗ Die Alte Garde im Kreis Heppenheim mit ſein, daß dieſe Vereidigung einen Markſtein[den Mitgliedsnummern unter 100000 beſteht in ihrem ganzen Leben bilden wird. aus folgenden Parteigenoſſen: Heppenheim: Politiſche Leiter! Amtswalter! Trautmann Peter Als vor 14 Jahren am 24. Februar Adolf Hitler die 24 Theſen des Paxteiprogramms Eberwein, Anna verkündete, begann für ihn und ſeine noch Goerendt, Werner wenigen Mitkämpfer ein unſagbar ſchwerer Wieſemann, Emil Weg um die Befreiung Deutſchlands, um 5 b die Befreiung des deutſchen Volkes aus den Birkenau: a glerigen Klauen eines Novemberſtaates, der Heinzelbecker, Georg nicht den Inbegriff hatte von deutſcher Ehre, Schwoebel, Valentin von deutſcher Kultur, von deutſchem Weſen, Reiſen: ein Jeder nur beſeelt von dem eigenen Ich. Hack, Johannes And dennoch wurde der Glaube an den deut⸗ G 8 ſchen Arbeiter, an den deutſchen Bauer nicht Jochim, Peter 1 8 verloren. In zäher, andauernder Arbeit, in⸗ Reinheimer, Friedeich nerlich feſt zuſammengefügt, wurde der Weg Jochim, Michael nach oben beſchritten. Verboten und verfolgt, Eſchwey, Georg Schneider, Peter Eſchwey, Ludwig Schimbach: Eſchwey, Michael Mitgl. Nr. 65 086 66 650 75417 44487 76 913 74 068 62 441 62 443 57816 63 445 62439 59 139 62440 eingekerkert, gehetzt und terroriſiert, das war es, was man denen gegenüber tat, die ſich in ihrem Bekenntnis zum Nationalſozialismus nicht unterkriegen ließen. In jener Zeit ent⸗ ſtand der Typ des eiſernen, harten SA-Man⸗— nes, der ſich ſeine Ueberzeugung nicht abkau— fen ließ, auch wenn man ihm noch ſo viel verſprach, der auch entſchloſſen im Kampf gegen die roten Mordgeſellen ſtand für ſei⸗ nen Führer. Was draußen auf der Straße von einem nchrſcheuen Gender meat ſerliggevracht wer⸗ den konnte, das unterſtützte eine Aſphaltpreſſe, ſo manches Heimatblättchen durch lügenhafteſt entſtellte Berichte. Die Gewalt der Straße brach der tapfere, todesmutige SA-Mann, der in inniger Verbundenheit mit ſeinem Füh⸗ rer lieber in den Tod ging als von ſeinem Glauben an die Bewegung zu laſſen. Adolf Hitler 65 085 Perſonalien d. Kreisleitung Heppenheim. Kreisleiter: Dr. Werner Hildebrand, Heppen⸗ heim, Kaiſerſtraße 2, Telefon 115. Stellvertreter des Kreisleiters und Adjutant: Ernſt Warnecke, Adolf Hitlerſtr. 33, Tel. 115 Geſchäftsführung und Kaſſenwart: Georg Delp, Heppenheim, Kleine Bach 25, Telefon 115 Propagandaleiter und Kreispreſſeamtsleiter: Anton Falter, Hepph., Liebigſtr. 3, Tel. 162 Schulungsleiter: Ludwig Glaßer, Birkenau, Adolf Hitlerſtraße, Telefon Weinheim 2827 Kreisgerichtsvorſitzender: Ernſt Burk, Bir- kenau, Forſtamt Weinheim, Telefon 2827. Kreisbetriebszellenobmaun: Adam Steffan, Gorxheim, Bürgermeiſterei Wö' heim, öffentl. Landwirtſchaftl. Kreisfachberater: Reinheimer Friedrich, Reiſen⸗Weinheim, Telefon 2107 Kommunalpol. Fachberater: Hans Bechtel, Viernheim, Bürgermeiſterei, Telefon 14 Leiter des Amtes für Beamte: Ernſt Warnecke, Heppenheim, Adolf Hitlerſtraße, Telef. 115 NS.⸗Volkswohlfahrt: Otto Rühl, Heppenheim, Kaiſerſtraße 20, Telefon 36 Frauenſchaftsleiterin: Paula Goerand, Heppen— 5 heim, Ernſt Ludwigſtraße, Telefon 96 und ſeine Bewegung haben das deutſche Volt erobert! politiſche Amtswalter iſt der Träger dieſer Idee in das Volk und ſeine Aufgabe iſt es, die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung in reiner, unver- fälſchter Art in das Volk hinein zu tragen. Es muß von ihm aus um die Seele eines jeden Volksgenoſſen gerungen werden, denn nicht alle bekennen ſich vorurteilslos zur Idee unſeres Führers, auch wenn ſie ſich oft rein äußerlich, ſo geben. Nationalſozialismus er— fordert Schulungs- und Erziehungsarbeit! Jeder politiſche Amtswalter muß ſeine ganze Kraft einſetzen, er muß auf ſeinem Poſten ausharren, auf den ihn der Führer hinſtellt in ſein Volk, um mit ihm zu arbeiten in treueſter Pflichterfüllung, in ſeinem Geiſte zu arbeiten. Viele Abende und Nächte werden geopfert werden müſſen, geopfert wie von dei— nem Führer für das ganze deutſche Volk. So tretet in dieſem Geiſte zur Vereidigung und ſchwöret dem Führer die Treue in dem Bewußtſein, daß es die höchſte Ehre iſt, mit dem beſten Deutſchen, Adolf Hitler, an des ganzen Volles Wohl mithelfen zu können. Heil Hitler! Der Abteilungsleiter: Funkwart: Ludwig Strauß, Waldmichelbach, Telefon 33. Filmwart: Hans Erich Knies, Heppenheim, NSKOV., Ortsgruppe Viernheim. NS.⸗Volkswohlfahrt. Die Beiträge für Die Führer⸗Rede. wird in dem Freiſchützſaal die Rede des Führers Toten ⸗ Gedenkfeier am gonntag, den Vereidigung am Sonntag, den 25. Februar Kaſſeureviſor: Willi Strauß, Wald michelbach, Telefon 33. f Wirtſchafttechn. und Arbeitsbeſchaffung: Auguſt Strauch, Heppenheim, Telefon 19. * Geſchäftsſtelle der Kreisleitung: Heppenheim a. d. B., Kleine Bache 25, Telefon 115. Geſchüftsſtunden der Kreisleitung: Montag bis Freitag von 9—12 und 3—6 Uhr, Samstag 9— 12. Uhr. f Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwoch 3—6 Sprechſtunden der Rechtsabteilung: Dienstag und Freitag von 4.30—7 Uhr. S NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). MSD AP., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr N. S. B. O. und Deutſche Arbeits⸗ front. Alle NS. ⸗Mitglieder und alle Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront betei⸗ ligen ſich geſchloſſen an der Totengedenlfeier. Teilnahme an dem gemeinſamen Kirchgang iſt Pflicht. Nach dem Gottesdienſt veyſammeln ſich alle NSBO- und Arbeitsfrontmitglieder unter der Nr. 12 am Rathaus. Von hier aus Abmarſch nach dem Ehrenfriedhof. Teil- nahme iſt Ehrenpflicht. Heil Hitler! Preſſe-u. Propagandawart der N. S. B. O. Betr. Heldengedenkfeier, Sonntag 25. 2. Nach den Gottesdienſten(5 Minuten nach 11 Uhr) treten die Formationen u. Vereine vor dem Rathaus; Spitze nach der Apotheke. Die Aufſtellung iſt ſolgende: Feuerwehrkapelle . SA.⸗Spielmannszug S. A. S. A.⸗Reſ. S. A.⸗Motorſturm N. S.⸗Kriegsopferverſorgung Spielmannszug„Teutonia“ Sänger⸗Einheit Männergeſangverein 10. Kriegervereine 11. Polit. Partei, N. S. B. O., Deutſche Arbeitsfront 12. Rotes Kreuz 13. Alle anderen Vereine 14. S. S. und S. S.⸗Motorſturm. Heil Hitler! gez. Franz ke Ortsgruppenleiter. N — — Die Geſchäftsſtunden finden Montags und Mitt⸗ wochs von 7—8 Uhr in der Geſchäftsſtelle der NSDAP., Adolf Hitlerſtraße 19, ſtatt. Betr.: Totengedenkfeier. Ich bitte die Ka⸗ meraden und Kameradenfrauen, ſich an dem gemeinſamen Kirchgang zu beteiligen.— Nach Engl. Fräulein am Dienstag und bei den Barmherzigen Schweſtern um 3/7 Uhr hl. Meſſe. pflicht alle lehrpflichtig ſind, ebenſo die Schüler der Herren Lehrer Riebel und Baldauf, Fräulein Krimmel und Kärcher. Knaben Samstag 2 Uhr. legenheit zu heiligen Beicht. nibus am Sonntag morgen 7 Uhr vom Rat⸗ haus ab.— Die verſchiedenen Formationen ſorgen für pünktliches Antreten. Der Fahr⸗ preis beträgt etwa 70—80 Pfg., je nach Teilnehmerzahl. Die Beteiligung an der Fahrt per Omnibus wird zur Pflicht gemacht. PO. — Gottesdienst-Ordnung der katholiſchen Gemeinde. Apoſtelkirche: 7 Uhr 1. hl. Meſſe. 8 Uhr 2. hl. Meſſe mit Predigt. 3/10 Uhr Hochamt mit Predigt. 1/2 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen. 2 Uhr Andacht, darauf Verſammlung der Jungfrauenkongregation. Marienkirche: 1/9 Uhr hl. Meſſe. 211 Uhr Kindermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. In der Apoſtelkirche an Werktagen: Montag: 7 Uhr 1. ½8 Uhr 2. S-A. Peter Bugert. 3/7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Jakob Haupt- mann, Ehefrau Anna Maria geb. Pfützer. Dieustag: ¾7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S.⸗A. für Georg Winkler 3. Mittwoch: ¼7 Uhr 3. S.A. für Peter Bugert 8 Uhr 3. S.-A. für Georg Winkler 3. Donnerstag: ¼7 Uhr beſt. Amt für Ad. Berg⸗ mann 2., Ehefrau Joſefine geb. Kirchner, beiderſeitige Eltern. ½8 Uhr beſt. E.⸗A. für Peter Mandel 2. Ehefrau Katharina Joſefina geb. Illert, Söhne Jakob und Johann, Enkel Joſefine Eliſabeth Helene. Freitag: ¼7 Uhr beſt. Segensmeſſe für Kath. Niebler geb. Heckmann beſtellt von Alters- genoſſen. a 748 Uhr beſt. Segensmeſſe für Maria Brechtel deren Mutter Anna geb. Mandel u. Barbara geb. Bläß und Angehörige. 7 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Winkler 9., Niklaus und Heinrich Filbeck und Angehörige. Samstag: 3/7 Uhr beſt. Amt für Philipp Winkenbach 2., Ehefrau Margareta geb. Sax, Sohn Georg, deſſen Ehefrau Maria geb. Thomas und Angehörige. 3/47 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Georg Mich. Adler 1., Sohn 7 Krieger Lehrer Ad. Adler. 8 Uhr beſt. Amt für Georg Weidner 10. Ehefrau Anna Maria geb. Lahres, beiderſ. Eltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Donnerstag für Dienstag und Freitag iſt um 3/7 Uhr hl. Meſſe in der Marienkirche. Am kommenden Sonntag erfüllen ihre Oſter⸗ Jungfrauen die nicht mehr Chriſten⸗ Beicht für Mädchen Freitag 5 Uhr, Kommenden Donnerstag von 5—7 Uhr Ge— Freitag ½8 Uhr Herz Jeſu-⸗Andacht. dem Gottesdienſt Aufſtellung am Rathaus, da— nach Abmarſch nach dem Ehrenfriedhof. Teil- nahme iſt Ehrenpflicht. Aufſtellung nach der MSA. Heil Hitler! N. S. K. O. V., Ortsgruppe Viernheim. den Monat Februar werden heute kaſſiert. Am Samstag Abend übertragen.— Am Sonntag von morgens 8 Uhr bis Schluß der Vereidigung findet Uebertragung der Feier am Rathaus, Markt- platz und Lorſcherſtraße(am Waldſchlößchen) ſtatt. Kirchliche Anzeigen der Ev. Gemeinde Viernheim Sonntag, den 25. Februar. Reminiszere und Heldengedächtnisfeier. Vorm. 9½ Uhr: Gottesdienſt u. Heldengedächtnis Vorm. 10 ½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben und Mädchen. Montag, den 26. 2. und Donnerstag, den 1. 3. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde d Kirchenchors Mittwoch, den 28 Februar 1934. Abends 8 Uhr: 3. Paſſiousandacht; anſchließend Frauenabend. Donnerstag, den 1. März 1934. Abends 8 Uhr: Jugendabend für Buben. 25. Februar, vormittags 11 Uhr, auf dem Ehrenfriedhof. Die Parteimitglieder, die Mit- glieder aller Unterformationen haben ſich an dieſer Feier zu beteiligen. An die geſamte Bevölkerung ergeht in gleicher Weiſe die Aufforderung, ſich vollzählig hierbei einzufinden. gez. Franzke, Ortsgruppenleiter. in Heppenheim. Die Abfahrt für alle Teil- Wilhelmſtraße 59. 76 Site Fark, mit Weltyrogtammen, diefen Bildern und Aetltelm Die beſtausgeſtattete und inhaltreiche Deutſche Funkzeitſchrift Mit Gersteverſicherung Monatsabonnement nur 85 pf. durch die Poſt. Einzelheft 25 pn. Peobeheft gern amſonſt vom Verlag, Berlin, N24 nehmer an der Vereidigung erfolgt mit Om⸗ Hast Du schon Deiner vater ländischen Pflicht Dich als Mitglied des Reichsluftschutzbundes genugt, indem Uu angemeldet hast 77 Am 0 0 5 Riege 12 indie doenktag lenkt unſere Blicke zurück in geit des 1 5 Krieges, da Deutſchland ge— 1 gen eine ganze Welt von Feinden kämpfen mußte. Unerhörtes iſt in jenen vier Jahren 10 ihrer Söhne blieb die vaterländiſche overſchont r e f 0 Feinde. Zwar hat Deutſchland ſchließlich der Treue und Dankbarkeit. Und ſchöpft aus die⸗ 5 terarbeit im Dienſte des friedlichen Neuauf— 1 chen der NS DP künftig auch an Stahl⸗ iernhei 1 N Wiernheimer Tageblatt— Viernheimer Nachrichten) i d it Ausnahme der cheint täglich mit Ausnah 10 Mt ſrei ins Haus gebracht.— 1 6 Sonntag“, Wandkalender. Verkünd⸗ und Fernſprecher! 17.— a. M., Telegr.: Anzeiger, V Verantwortlich für den Anzeigenteil: Joh. Martin, Viernheim. i 8 spreis tatl. Sonn- und Feiertage.—, Bezugspreis monat Gratis-Beilagen: wöchentlich af 0 d e i ie„Hei ätter“, zweit jährlich den Fahrplan und de . ch die„Heimatblätter“, zweimal jährlich d en Jahrple ö ee von Abonnements tägl. in der Geſchäftsſtelle u. bei den Boten N 4 3 4 5 N 1 222 Anzeigeblatt für Viernheim ſeit dem Jahr 1883 Viernheim.— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Frankfurt D. A. II. 34 1250, ſchäftsſtelle 5 Pf Samstags-Ausgabe 0 Pig. Einzel⸗Vertauf der Zeitung von der Geſchäftsſtelle 5 Pfg., Samstags-Ausga 9 e ummer 47 Webſtuhl der Zeit Politiſche Wochenbetrachtung. Bon Argus. f Im ſauſenden Wirbel der Zeitereigniſſe eine kleine Ruhepauſe: der Heldenge⸗ geleiſtet worden. Und durch den rde von der Verwüſtung durch die Uebermacht erliegen müſſen— aber beſiegt war unſere ſtolze Armee nicht! Am morgi⸗ gen Tage gedenkt das deutſche Volk ſeiner für das Vaterland gefallenen Helden in je Kraf. f Wei⸗— ſer Erinnerung die Kraft zur mutigen Wei baues unſeres Reiches. Eine Verfügung des Reichspräſidenten hat angeordnet, daß das Hoheitsabzei⸗ helm, Mützen und Uniformrock der 1 macht getragen wird. Dieſe Verfügung ha zunächſt eine tiefe ſymboliſche Vedeutung, indem ſie zum Ausdruck bringt, daß 7 macht und Volk völlig eins geworden he Die NSDAp umfaßt das ganze deutſche Volk und des zum Zeichen trägt auch f Volksteil in Waffen ihr Symbol. Aber noch etwas kommt hinzu. Das Hakenkreuz tritt beim Reichsheer an die Stelle der bisherigen Landeskokarde. Die Reichswehr wird 900 künftig nur noch die Hoheitszeichen en Reiches tragen— ein neuer Schritt auf 0 Wege zum Einheitsſtaat. Zielbewußt geht die Reichsregierung dieſen Weg weiter. Sie hat hierbei die Zuſtimmung des deutſchen Volkes. Die Tatſache, daß überall von 15 geiſterten ſungen Anhängern des be gedankens die Grenzpfähle zwiſchen deut⸗ ſchen Ländern entfernt werden, beweiſt das! . 4 Die Außenpolitik iſt noch immer in voller 52 Bewegung. Die Reichsregierung 99 9 10 den letzten Tagen den Beſuch eines 15 e ſandten der engliſchen Regierung: 9 0 0 ſiegelbewahrer Eden, ein be reiches Mitglied des englischen Kabinett hte reiſt im amtlichen Auftrag die Hauptſ ser der Großmächte des Kontinents, um zu Mie dieren, wie die völlig feſtgefahrene Diskus ſion über die Abrüſtungsfrage wieder il Fluß gebracht werden kann. Oden 115 1 erſt in Paris, kam dann nach 22 er 0 n 0 iſt jetzt in Rom Die Berliner Beſpre e mit dem Reichskanzler und mit dem Nauf 0 außenminiſter ſind befriedigend ee Auch die Londoner Preſſe ſchreibt, ohen gelungen ſei, zu einem Mee e chen Einvernehmen in der e e i gelangen. Das war von bert nehmen. Denn Deutſchland hat Guulgdia abgerüſtet und verlangt nach dem 6 ee des gleichen Rechts für alle nichts aten als daß die anderen ſeinem Meiſpie 0 95 Jeder Staat, der ſelber zur e 0 zeit iſt, wird ſomit in dieſer Frage 6 Deutſchland unſchwer einigen e Hindernis liegt einzig und allein 1170 165 reich, das eben einfach nicht abrüſ 0 15 Deutſchland die Gleichberechtigung nich 990 erkennen will. Wenn es den 10 00 255 mühungen tatſüchlich gelingen n rüſtungsverhandlungen jetzt wie 1 11 60 zu bringen, dann wird ſich 105 1 50 daß jeder poſitive Erfolg an der ſturen tung Frankreichs ſcheitert. künftigen Kurs der öſterrei⸗ c che pr läßt ſich e immer nichts Beſtimmtes lagen fe fi nur, daß Oeſterreich, deſſen ange 0 abhängigkeit“ ſowohl von der ade ſchen Regierung als auch von Fra 110 05 uſw. immer wieder betont wird, in an lichkeit nichts anderes iſt als ein. 17 0 92 anderer Mächte.(Gruppen kämpfen 1 ——ů— mer Viernheimer Zeitung Anzeiger i i ürger-Zte Vier Volksblatt! (Viernheimer Bürger-Ztg.— Viernh. Volksblatt! i ö Millimeter-Zeile 2 Pfennig. Retlame Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— eee ee eee f mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— en eee de Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Teutſchlands u. des 1117 14„ite yo 8 Pofheig tes Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteren und des Polizeiamte . 1 1 1 i Für die Auinabme f i werden M ihk berückſichtigt.— Für die Aufnahme Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtig an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Schriftlei rue zerlag: J. Martin, Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, VBiernh 193 Der italieniſche Veſuch in Angarn gariſchen Freundſchaft— Eine amtliche Mitteilung fiber das Vekräftigung der italieniſch⸗ un Ergebnis der Budapeſt. 24. Februar. Beſprechungen 5 italieniſchen Staatssekretärs Suvich mit der ungari⸗ ſchen Regierung ſind ab geichloſſen. Ueber ihr Ergebnis wird folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Der Beſuch des ita⸗ lieniſchen Staatsſekretärs Vulvid Su vich, den er im Namen des Duce als Erwiderung des vorjährigen römiichen Beſuches der un⸗ gariſchen Stagtsmänner unternahm. lieſerr einen neuen Beweis des zwiſchen den bei⸗ den Staaten beſtehenden innigen fre un d⸗ ſchaf tlie n Vernältniſſes. Die⸗ ſer Beſuch hat ſelbſtverſtändlich die te dr heit geboten, daß Stagtsſekretär Suvich, 5 ungariſche Miniſterpräſident und die Mit- glieder der ungariſchen Regierung alle jene ſowohl politiſchen wie wirtſchaftlichen Fra— des Die gen beſprachen, die die beiden Staaten mahe berühren. Das Intereſſe, das der italieni— ſche Regierungschef den mikteleuropäiſchen Fragen entgegenbringt, iſt allgemein bekannt, wie auch ſein Beſtreben bekannt iſt, wonach die Löſung aller in dieſen Bereich fallenden Fra⸗ gen— ſeien ſie politiſcher oder wirlſchaftli⸗ cher Natur— zur Konſolidierung der Lage dienen und zur 5 Beſſerung der Verhältniſſe nicht nur Zenkral- ſondern ganz Europas beitragen möge. Der Beſuch des 5 ſekretärs Suvich und die mit ihm geführten Beſprechungen haben das zwiſchen den 125 den Staaten beſtehende innige, freundſchaft— liche Verhältnis neuerlich befeſtiat und lie— fern den Beweis, daf hinſichtlich aller de hungen der erwähnten Fragen zwiſchen den Regierungen den beiden Staaten volles Einverſtändnis ö beſteht. Dieſe nunmehr bendeten e Boſprechungen boten Anlaß dazu, den. den für die beiden Regierungen zur wei⸗ teren Tätigkeit im Intereſſe der Verbeſſe⸗ rung und Konſolidierung vorzubereiten. Einheitliche italieniſch⸗öſterreichiſch⸗ f ungariſche Außenpolitik M dem italieniſchen Beſuch in Budapeſt noch erfährt, ſtand e een grund der Beſprechungen die Frage der Präziſierung der außenpolitiſchen Linie hen zur Zuſammenarbeit dereiten drei Staaten Italien, Oeſterreich und Ung ar n. Beſchloſſen wurde die Schaffung eines Organiſationsſtatuts zur„Jeſtlegung 8 der einheitlichen außenpolitiſchen Linie in der gleichen Weiſe wie die Kleine Entente— Tſchechoſlowakei, Südflawien. Rumänien— ſeinerzeit bindende Marſchrouten in einem Organiſationsſtatut feſtgelegkt hat. Da die Kleine Enkente durch dieſes Organiſakions- ſtatut die Bedeutung einer ee, reicht habe, müſſe dem mit gleichen Mitteln begegnet werden. i Die vorbereitenden Beſprechungen ſind ab⸗ geſchloſſen, die Unterzeichnung des Organiſa— honsſtatuts wird in Rom erfolgen. gubvich ü er ſeinen Beſuch Wie man zu Der italieniſche Staatsſekretär Sup ich ompfing am Freitag die Vertreter der unga— CCC bittert um das kleine Land. e einen Seite Frankreich und ſeine in er Mala Emente“ zuſammengen de dile en e ſtaaten, Tſchechoſlowakei, Hine dieſen mänien, die Oeſterreich ene 11 1 bel Staatenblock eingliedern möchte N alten anderen Seite Italien, das eine geh öſterreichiſch⸗ ungariſche 5 Bela nich der 90 inlger Heit mlt der öſterreichſſhen Re⸗ vor einiger Zeit mit der oſte i een e jerung in Wien verhandelte, i diet e dapeſt geweſeß um die ee beſple⸗ mit der ungariſchen Weemidene 10005 chen. Es iſt nicht anzunehmen, aden Jau unionsprojekt Muſſoli is 110 100 Aber be morgen verwirklicht werden fülle r bleibt als Ziel beſtehen und fcb nen Schritt auf dem Wege won e erden 1 a die ige lune Verſteht ſich, daß dieſe itallennſchen auf det Gegenſefte— das epic Ainbs⸗ und die Kleine Entente Sphere 115 hagen auslöſen: zwiſchen det G2 Italien beſteht ſchon längſt ch i 0 genſatz und Südflawien fühlt. ſich Ae e lien immer mehr bedroht, wenn. 1115 05 und Ungarn zu Verbündeten ſcch ere 910 worden ſind. Man ſieht, wie a 9 0 15 Dinge liegen. Alles wäre Wee öſterreichiſche Regierung eine 1 0 1 deutſchorientierte Politik ee 0 ſtatt durch ihre Feindeeligkeit Nene Reich ſich ihre ohnedies nicht Mane e denswerte Lage noch weiter zu kompligtere * In Frankreich hat e e 5 neue Regierung Doumergue 1 0 190 10 genommen. Sie drängt. das Par W 500 1 Staatshaushalt unverzüglich e 105 den und es ſcheint, daß ſie ihr Henle reichen wird. Die franzöſiſche Oe 0 0 0 iſt mittlerweile aufs neue durch dens viſky⸗Skandal, der immer größer. wird, er⸗ „eat worden. Jetzt bat ſich im mnammen— — —— hang mit dieſer Affäre ein rätſelhafter Mord ereignet: Unbekannte haben einen hohen Pariſer Richter nach Diſon gelockt und dort ermordet. Dieſer Appellationsgerichtsrat Prince war mit der Unterſuchung der, Sta⸗ niſky⸗Skandals befaßt und ſoll ent ser zeweſen ſein, energiſch durchzugreifen. Er ſoll bereits ſehr intereſſante Zuſammenhänge aufgedeckt und ſeine ee ee, zig niedergelegt haben.„Dieſe Akten hat er auf ſeine Reiſe nach Dijon mitgenommen, aber ſie ſind jetzt verichwunden. Merkwür— Vndapeſter Veſprechungen riſchen und der auslandiſchen Preſſe. nen betonte, daß es ſich in Budapeſt um einen Meinungsaustauſch und an icht e Verhandlungen gehandel! habe. We eee ſeines Beſuches ſei, in persönliche Fühlung⸗ nahme mit ungariſchen Regierungsvertte⸗ tern zu kommen, die ſich in den Rasen en maler Beziehungen beider Länder einfüge. i reundſchaft Italien— Angarn ſei ſo jeſt begründet und finde jn der ace Meinung beider Länder einen ſo Ane Widerhall, daß ſie heute zu einem Ang.— punkt der ungariſchen und italieniſchen Au- ßzenpolitik geworden ſei Dieſe Been beit ſei in jeder Hinſicht einer weiteren Ent wicklung und Verkiefung fähig. Intereſſe das Schickſal Ungarns zu be 0 gen. Ungarn befinde ſich in einer Lage. d Italien Verpflichtungen und Aufgaben auf, erlege, denen es weder agen e e noch wolle. Stufenweiſe, aber in user Geiſte aufgefaßte Löſungen ſelen wichtiger als Programme von großer Tragweite de aber eben deshalb unklar und eee Natur ſeien. Wir alle hoffen Juverſichllich. ſagte Suvich zum Schluß, daß die Löſung Probleme, die das Leben großzen ne, Europas ſtören, der 8 ſeinerzeit auch die Löſung derjenigen Fra— len enleich die vom Standpumkt des allgemeinen Intereſſes von e ter Wichtigkeit, aber nicht weniger e de ſind und in großem Maße zur Erhöbung der gegenwärtigen Schwierigkeiten beitragen. dig, ſehr merkwürdig! Die Pariser„ Prehe und der franzöſiſche Innenminiſter ſprechen bereits davon, daß ſich eine förmliche- fia“, alſo eine geheime Mörderorganiſa gebildet hat, die mit allen Mitteln die klärung des Skandals verhindern wil 8 denfalls wird die Regierung„Doumergue wie die neueſte Wendung der Affä zelgt, keine leichte Arbeit haben, wenn ſie ich durchgreifen und die franzöſiſche Juſtiß Verwaltung ſo reinigen will, wie es die völkerung mit Recht verlangt. Velgiens neuer König Die Krönungsſeierlichleiten in Brüſſel Brüſſel, 24. Februar. Bor den beiden vereinigten Häuſern des Hatten leiſtele am Freilag miting der belgiſche Thronfolger im Beiſein der 0968 glieder des königlichen Hauſes, beer fremder Fürſten und Prinzen. der 978 er der Staakschefs vieler Länder und vor den Mitgliedern des diplomaliſchen Korps 17 75 lich mit erhobener Hand den vorgeſchriebe⸗ nen Eid auf die Berfaſſung und zwar in franzöſiſcher und flämiſcher ie me dieſen Akt der Eidesleiſtung erfolgte 1 der die Beſitznahme der Königskrone, die 15 Nachfolger Alberks I. nunmehr als Leopo III. krägt. Die Thronrede In ſeiner Thronrede, die der König ebenfalls in beiden Sprachen verlas, wies 3 auf den Ernſt der Stunde hin und 1 cl—* +* 1 0 or- daß er die vorgeſchriebene feierliche. pflichtung übernehme, gemäß der Verfaſſung einen gegenſeitigen Vertrauenspakt zwiſchen dem Souverän und der Ratten 0 e f er Köni rt. die ſchwexe Ich kenne, fuhr der Könſg fo Aufgaben, die dieſer Eid i ee um ſie zu erfüllen, werde ich ni Veſſe es tut können, als mich von den Beiſpielen drei großen Vorgänger leiten J laſſen. König zitierte ſodann kurz verſchiedene gen ſeiner 1 künftigen Regierungskätigkeit 1 und betonte, daß die verfaſſungsmäßigen Einrichtungen genügend weit in ſam ſeien, um ſich auf durchaus legalem 8 erſchie en Notwendigkeiten der ge den verſchiedenen No bender Gegenwart anpaſſen zu können. 185 ſchafts- und ſozialen Frage betonte der Ko nig, daß er den a ſozialen Frieden durch Verſöhnung der Intereſſen und, Hatt Einheit der Herzen verwirklichen wolle. Er werde alles tun, um Wirtſchaft und Handel wieder zu beleben und die traurige wirt⸗ ſchaftliche Lage zu beſeitigen, pon 115 ö ſondere Mittelſtand und Arbeiterſchaft troffen ſeien. 05 g b 110 Schluß erklärte der König:„Die An⸗ Landes und die Unverſehrk⸗ abhängigkeit des heit des Gebietes ſind von der nalionaien Einheit nicht zu kreunen. Das unteilbare und unabhängige Belgien iſt ein geſchichtlicher Faktor für das Gleichgewicht Europas. Die Eintracht und Einigkeit, die ſich in dieſem Augenblick kund kun, berechligen mich in die⸗ ſer Hinſicht für die Gegenwart und Zukunft die ſlärkſten Hoffnungen zu hegen. Belgien wird auch in Zukunft mitarbeiten an der Organiſation des Friedens und er hofft, daß ein direktor und ehrenvoller Frie— de durch die Annäherung der Völker der Welt lange erhalten bleibt. Belgien bleibt auch in Zukunft zu allen notwendigen Opfern entſchloſſen, um die Unverſehrtheit ſeines Bodens und ſeine Freiheit zu ſichern. Die Rede des Königs wurde von der Ver— ammlung mit Begeiſterung aufgenommen. Freude in Prüſſel Vor der, Eidesleiſtung war der Thronfol⸗ g: feierlich in die Stadt Brüſſel eingezogen. Die Stadt war feſtlich geſchmückt. Die Zeichen der Trauer waren verſchwunden. In allen Kirchen fanden am frühen Vormittag Feſt— gottesdienſte ſtatt. Der Sicherheits- und Ordnungsdienſt war auffallenderweiſe in den Straßen ſlärker und die Konkrolle ſtrenger als an den vorherge— gangenen Tagen. Die Gerüchte, daß die Kommuniſten irgendekwas unternehmen wol len, um gegen den König zu demonſtrieren, haben offenbar die Staatsorgane zu erhöhter Wachſamkeit veranlaßt. um 9.30 Uhr erſchien Leopold zu Pferde vor dem Schloß in Generalsuniform. Er war begleitet von ſeinem Bruder, dem Prin— zen von Flandern, ſowie zahlreichen höheren Offizieren. Am Ausgang des Schloſſes wur— de der König vom Bürgermeiſter der Stadt Prüſſel begrüßt. Unter begeiſterten Rufen der Menge zog der König in die Stadt ein. Fanfarenbläſer zu Pferde eröffneten den Zug, Zwei Reiterſchwadronen folgten, dann die Königsſtandarte, dahinter, hoch zu Roß. der. König, gefolgt von ſeinen Ordonnanz— ufizieren. Ueberall bildeten Truppen, Kriegsteilnehmer und Schulkinder Spalier. der Einzug des Königs „Nach der Eidesleiſtung und Verleſung der Ihronrede im Parlament hielt der neue Herrſcher der Belgier ſeinen Einzug ins Schloß. Der Zug führte am Grabmal des Unbekannten Soldaten vorbei. Der König mielt kurz an und grüßte ehrfurchtsvoll. wäh— rend die Menge einen Augenblick ebenfalls in ihren begeiſterten Zurufen innehielt. Am Eingang des Schloſſes wurde der König nochmals vom Bürgermeiſter von Brüſſel be— grüßt. Kaum hatten der König und die Kö— nigin das Schloß betreten, als die Menge Bie Abſperrungen durchbrach und auf den Platz vor dem Schloß flutete. In einem ge— waltigen Chor ſang das Volk die„Braban— tonne“, die belgiſche Nationalhymne. Der König und die Königin zeigten ſich wieder— holt auf dem Balkon des Schloſſes Zwiſchenfall in der Kammer Die belgiſche Abgeordnetenkammer trat zu ener G eheimſitzung zufammen, um den Text einer Huldigungsadreſſe an den zeuen König zu beraten. Als der flämiſche Nationaliſt Borginon erklärte, daß kei— zer der erſten drei belgiſchen Könige die Initiative zu Gunſten der Rechte des flä— miſchen Volkes ergriffen habe, erhob ſich un— r den Abgeordneten ein Entrüſtungsſturm und der Miniſter Vancauwelaert legte ſchärf— 00 Verwahrung gegen die Aeußerung des Abgeordneten ein. Der kommuniſtiſche Ab— geordnete Cotte ſpielte in ſeiner Rede auf Gerüchte über„merkwürdige Amſtände“ beim Tode Königs Alberts an, worauf es zu heft gen Zuſammenſtößen kam. Ju der Frage der Todesurſache hört man übrigens noch, daß ſie wahrſcheinlich noch die Juſtiz beſchäftigen ir de; der Juſtizminiſter werde demnüchſt mit dem Generalſtaatsan— walt in Besprechungen darüber einkreten. Skaatsſekrekär Hierl 59 Jahre alt. Berlin, 24 Februar. Reichsarbeitsführer Konſtantin Hierl feiert am 24. Februar ſei— nen 59. Geburtstag. Das Dritte Reich ſieht n ihm einen der tatkräftigſten Mitkämpfer des Führers, der ſeine ganze Kraft dafür ein⸗ ſetzt. die durch den Arbeitsdienſt gehende deutſche Jugend nach dem Willen Adolf Hit— ers zu bewußten Trägern der nationalſo— zialiſtiſchen Stootsauffaſſung zu formen. Die evangeliſchen Kirchen am Heldengedenk— tag. Berlin. 24. Februar Gemäß einer An⸗ ordnung des Reichshiſchofs weredn die evan⸗ geliſchen Kirchen und kirchlichen Gebäude am Heldengedenktag Falbmaſt flaggen. In be— ſonders ausgeſtatketen Gottesdienſten wird der Toten unſeres Volkes gedacht. Für die Mittagsſtungen iſt in allen Kirchen eine Viertelſtunde großes Geläut angeordnet Im Anſchluß an die Goktesdienſte wird eine Sammlung veranſtaltet zu Gunſten der kirch⸗ lichen Jugenderholungsfürſorge, der Krie⸗ gerwaiſen, ſowie der Nationalen Stiftung für die Hinterbliebenen der im Kriege Ge— fallenen und des Volksbund Deutſche Krie⸗ Vom 26. Februar bis 3. März muß jeder einmal bei Neugebauer in Mannheim gewõesen sein]! Jetzt lohnt sich der Weg 20 Neugebaber bestimmt. Denn Neu- gebaber ist bekannt för gute, dauer- hafte Wäschequdlitäten zou kleinen Prei- sen, die allen den Kguf erleichtern. Was sich ihr Wöscheschrank quch wünscht— Beftwäsche, Leib WGS che, Tisch- und Kö chenwäsche, Unterwäsche u. Wäsche- stoffe— finden Sies bei Neugebqaber billiger und schöner als Sie es erwartet haben— jetzt in der Rein Leinen hochwertige Qualität mit kleinen, unſchein- baren Wasserflecken 56/75 a 5 gesäumf und 160 cm eee gde bändett. 45 ere 84 cm. 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In einem Aufruf der badiſchen Induſtrie und Handelskammer zur Arbeitsbeſchaffung heißt es u. a.: Im Laufe des Jahres 1934 muß es gelingen, auch in Baden krotz der 10 erhörten Schwierigkeiten, unter denen wir ale Grenzland zu leiden haben, die Arbeitsloſig. leit J) zurückzudrängen, daß wenigſtens der Reichsdurchſchnitt in der Verringerung der Er- werbsloſigteit erreicht wird. Das Ziel iſt von der Reichsregierung geſetzt: Senkung der Er. werbsloſenziffern um rund weitere zwei Mil. lionen.. 0 4 Dieſes große Ziel verlangt vor allem von der gewerblichen Wirtſchaft eine vom Geiſt 501 der Verantwortung für das Ganze getra gene Prüfung, wie jeder einzelne Betrieb dat, auf eingeſtellt werden kann, weitere Arbeits kräfte aufzunehmen. Es iſt außerdem Pflicht jedes Unternehmers, in dieſen Tagen zu über legen und für das ganze Jahr 1984 zu planen was an Aufträgen unter betriebswirtſchaftlich noch zu verantwortender Ausnutzung der finan- ziellen Leiſtungskraft vergeben werden kaun Die Reichsregierung welſt den Weg, ſie er. ſöpft die letzten Möglichkeiten, um über den 1 der öffentlichen Auftragsvergebung und Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen die privale Un— ternehmertätigkeit zu befruchten, anzuregen und zu beleben. Sie wird auch für 1934 nicht nur eine große Zahl von wirtſchaftlichen Erleichte— rungsmaßnahmen, wie ſofortiger Abzug der Erſatzbeſchaffung vom ſteuerbaren Gewinn, Steuerermäßigung um 10 Prozent der Ge— bäudeinſtandſetzungsaufwendungen, Steuerfrei heit für Luftſchutzaufwendungen u.a. m. aufrecht erhalten, ſondern durch eine Senkung der auf Ertrag, Produktion und Verbrauch ruhenden Abgabenlaſten, Luft für die gehemmte wirt— ſchftliche Entfaltung ſchaffen. f Beflaggung am Volkstrauertag Karlsruhe, 24. Febr. Die Preſſeſtelle beim Staatsminiſterium teilt mit: Nach Anordnung des Reichsminiſters des Innern, die bereits durch Preſſe und Rund funk bekanntgegeben wurde, flaggen am Volks trauertag ſämtliche Dienſtgebäude des Reichs, der Länder un? Gemeinden ſowie die Ge— bäude der Körperſchaften des öffentlichen Rechts und der öffentlichen Schulen halbmaſt. Hierzu wird bemerkt, daß Beflaggungsan ordnungen bei Anläſſen von reichswichtiger Bedeutung auf Grund getroffener Vereinba rung jeweils vom Reichsminiſterium des In— nern ausgehen. Beflaggungsanordnungen ba diſcherſeits ſind künftig nur noch in Fällen gergräberfürſorge. non nur landeswichtiger Bedeutung zu er— warten.: N Die Beflaggung erfolgt, ſoweit Landesge— bäude in Betracht kommen, mit der ſchwarz⸗ weiß⸗roten Fahne, der Hakenkreuzflagge und der Landesflagge; die Flaggen ſind jeweils vormittags ſpäteſtens um 7 Uhr zu hiſſen. Aus Vaden Manheim, 24. Febr.(Ein Un verbeſ⸗ ſerlicher.) Der nunmehr 68 jährige Arbei— ter Chriſtian Fingerle aus Freinsheim, der nicht weniger als SSmal vorbeſtraft iſt, hatte ſich wiederum vor dem Schöffengericht er antworten. Der Augetlagte 25 fiche gaſt Strafe mit 17 Jahren erhalten hatte, war im September vergangenen Jahres aus dem Gefängnis entlaſſen worden. Den Arbeits- lohn der Gefängnisverwaltung hatte er bald durchgebracht und die Fürſorgegelder genügten ihm nicht. Er ſtahl deshalb ein Fahrrad, das er bei einer Wirtin gegen ein Darlehen von zwei Mart und einem Viertel Wein verſetzte. Er wurde wegen Diebſtahls im Rückfall zu einem Jahr zwei Monaten Zuchthaus und 50 Mark Geldſtrafe verurteilt. Außerdem wurde auf Sicherheitsverwahrung erkannt. Schriesheim, 24. Febr.(Um eine Wo⸗ che verlegt.) Der Matheiſenmarkt, das gern beſuchte Traditions-Volksfeſt Noroba— dens, wurde auf Grund der Verordnung des Reichsminiſters für Propaganda um eine Wo⸗ che verſchoben. Der Matheiſemarkt findet al⸗ ſo vom 4. bis 6. März ſtatt. Pforzyeim, 24. Febr.(In Schutzhaft genommen.) Ins Bezirksgefängnis in Schutzhaft wurde eingeliefert der 32jährige Fabrikant Erwin Wahl, Maximilianſtraße 16. Trotz entſprechender Verwarnung durch die Stellen der Deutſchen Arbeitsfront überhäufte Wahl ber jeder Gelegenheit ſeine Arbeiter und Angeſtellten mit den unflätigſten Ausdrücken. Wegen dieſes rüpelhaften und den Arbeits- frieden ſtörenden Verhaltens wurde er von der Poltzeidirektion in Uebereinſtimmung mit der Kreisleitung der RS DAP. in Schutzhaft genommen. Außerdem wurde der Treul änder der Arbeit verſtändigt, damit er zur Wieder⸗ herſtellung der Ordnung im Betriebe der Fa. Wahl eingreift. Pforzheim, 24. Febr.(Zum Stadtrat ernannt.) In Würdigung ſeiner Verdienſte um die nationalſozialiſtiſche Bewegung wurde Handelstammerptaſident Pg. Arthur Bart anläßlich ſeines 50. Geburtstages zum Stadt⸗ rat ernannt. verdient hatten, in die durch Haß und Zwietracht zerriſſene Deutſches Heldentum Das deutſche Volk lebt inmitten einer gewaltigen Zeiten— wende. Die gegenwärtige Generation trägt in ſeinem Be— wußtſein eine Fülle umwälzender Ereigniſſe, wie ſie ſonſt eine ganze Folge von Geſchlechtern nicht zu verzeichnen hat. In unſere Friedenstage ſtrahlte der Glanz der auf den Schlachtfeldern von 1870/71 gewonnenen Macht und Größe mein. Wir erlebten den begeiſterten Aufbruch der deut- ſchen Nation in den Auguſttagen des Jahres 1914, den Opfergang der Blüte unſeres Volkstums durch Sieg und Tod, den jähen Sturz aus der Höhe dieſes Heldentums in die Nacht der Schmach und Schande. Als die Frontſoldaten, die wahrlich Ruhm und Frieden Heimat zurückkehrten, mußten ſie wieder Blut und Leben einſetzen, um unſer Land vom Abgrunde der Selbſtvernich— tung zurückzureißen. Was ſie vorfanden, war nicht, was ſie ſich als Preis ihres heldenhaften Ringens gedacht hatten, und die Millionen Tote, die in fremder Erde ruhten, wur— den noch im Tode beleidigt dadurch, daß man die Farben in den Staub trat, unter denen ſie unſterbliche Taten der Tapferkeit vollbracht hatten. Da ſchloß ſich das Frontgeſchlecht noch einmal zuſam— men, und was von der deutſchen Jugend noch heldiſch dachte, folgte ihm nach. Der unbekannte Soldat des Welt⸗ krieges warb um des Volkes Seele. Wieder bluteten und ſtarben deutſche Helden und ihre Seelen kündeten der großen Armee den Anbruch einer neuen Zeit, die ſich aus unzäh— ligen Opfern neue erfüllte. Der Sonntag Reminiſzere iſt gekommen, der Deutſchen bisheriger Volkstrauertag, nach dem Willen des neuen Deutſchland aber der Heldengedenktag. Mit der Trauer allein haben wir nicht genug für die toten Helden getan. Das Gedenken an ſie muß heiligſtes vaterländiſches Saat— gut der Seele werden. Wir haben dafür zu ſorgen, daß ihr unerhörtes Heldentum in den Herzen der Kinder und Kindeskinder nie verblaßt. Ueber zwei Millionen Tote— was ſagen ſie uns, was fordern ſie von uns? In erſter Linie Treue zu unſerem Volkstum, Opferwille für unſere Freiheit. Eine Verantwor— tung und Pflicht haben wir von ihnen übernommen, jene für unſere Ehre und Gleichberechtigung. Wir müſſen das von unſeren Gefallenen übernommene heilige Vermächtnis nicht entweihen wollen. Es iſt Dankes— und Treuepflicht, daß wir der teuren Toten uns würdig erweiſen, wenn je wir wieder eine große Zukunft haben wollen. Ihren Geiſt gilt es fortzupflanzen. Wahre Heldenehrung aber iſt es, wenn Deutſchlands Jugend marſchiert im Dienſte des Va— terlandes, nicht lüſtern nach Rache, aber jeder Zeit bereit, genau wie die gefallenen Väter deutſches Volkstum, deut⸗ ſchen Boden und deutſche Ehre und Freiheit mit dem Herz⸗ blut zu verteidigen, nicht nur gegen äußere Feinde ſondern gegen jeden, der es wagt, an die Wurzeln unſeres völkiſchen und kulturellen Lebens verbrecheriſch die Axt zu legen. Heldenehrung heißt, das Vaterland in einen Tempel zu verwandeln, in dem jeder Deutſche inbrünſtig bekennt, wie einſt Hölderlin ſein Deutſchtum bekannte: „Umſonſt zu ſterben lieb ich nicht, Doch lieb ich, zu fallen am Opferhügel Fürs Vaterland, zu bluten des Herzens Blut Fürs Vaterland!“ landes zu tun, wohin ſie auch vom Leben geſtellt werden— auch dann haben ſie nicht umſonf f 72 t gelebt und erfüllen das gen, ſo wie es Eichendorff in ſeinen Verſen meint: Im Walde da liegt verfallen Der alten Helden Haus, Doch aus den Toren und Hallen ö Bricht jährlich der Frühling aus. Und wo immer müde Fechter Sinken im mutigen Strauß, Es kommen friſche Geſchlechter Und fechten es ehrlich aus. GOοοοοοοοο οοποοοοοοοοτοοοοοοοοοοοποοοτοοοοοοοοn Tim dd cd tdecdddblcne daddeln e otbleiche Nebel und der Satan ſtand rieſengroß in dieſer gottesſtillen Natur und ſpielte mit Gelee f Hütten, de 9 ächtni ttauf elt abe Spiel. die Hecken und Büſche, die ehöfte und Hütten, die a e e e ede en 11105 ö Pappeln und Straßengräben ſpien Höllenfeuer. Menſchen mahnt, dann wird ſich das Leben unſeres Volkes 9 0 ſeiner. kabeng. Glier ich e en duch e böllengegeifch i Beſi i i rneuern e! erjün⸗[ 98 8 N hollengepelſch heldiſchen Geſinnung immer wieder erneuern und verfän f ten Nebel. Ihre lungen Menſchenaugen zerfraßen in bol kühnem Mut das Land ringsum, ihre Menſchenleiber ſchrit⸗ ten lebensſtraff und totentſchloſſen in den mörderiſchen Nebel hinein. Das Höllenfeuer fiel über Menſchen und Land wie eine mähende Sichel— alles ſpie Feuer— Baum und Buſch— Haus und Hof— und die Menſchen ſchritten— ſangen— ſanken. a Und das Haus ſeines Vaters— inmitten der Landſchaft — ſpie das gleiche Höllenfeuer— wie alles ringsum— nur die Uhr am Turm ſtand ſtill. Teufliſche Landſchaft erſchlug göttliche Menſchen— Erde ſchlug Erde!— Und Jeſus ſtand einſam wie eine Pappel und weinte. Und die Nebel ringsum waren zerfloſſen— das Blend⸗ werk des Satans war zerſtäubt im Raum der Unendlichkeit. Und im Auge des Herrn wandelte ſich gottwunderbar die letzte Träne zu einem goldfeinen Stäubchen gütigen Lächelns. Und er ſtand— und ſann— und ſah das Land ſich rings⸗ um wandeln in ernteſchwere Felder. Die Hecken und Büſche grünten, die Pappeln ſchwankten im Odem Gottes— die Straßen ſtaubten und wandernde Menſchen und trabende Tiere— Sonnengold floß ringsum— aber die Vögel des Himmels flogen ſcheu über dieſe Erde— denn ſie war heilig! Und das Auge des Herrn ſah erſchüttert das Land und er ſah das Zeichen ſeines Vaters vertauſendfacht— wie wo⸗ gende Saaten— er ſah Kreuz an Kreuz, endloſe Reihen— Und er wandelte durch jene endloſen Kreuzesreihen und va— tergütig ſegneten ſeine bleichen Hände jedes einzelne Kreuz und beim letzten ſtand er ſtill und ſeine wundmalgeheiligte Hand ſtrich liebevoll über das zeitdunkle Holz jenes Kreuzes und er ſprach dabei:„Sei geſegnet, du unbekannter deutſcher Krieger, denn du biſt mein Bruder, wir ſtarben beide den Opfertod!“ Und die Sonne floß wie eine glühende Woge von Gol und Blut um das Kreuz— um die endloſen Kreuzesreihen, um Opfergräber, die alle ſeine wundmalgezeichneten Hände geſegnet hatten. Und der Herr ſtand einſam wie ein Kreuzſtamm. Dann wandte er ſeinen Blick gen Oſten und ſeine zeitfernen Augen ſahen gottwunderbar ein fernes Land. Er ſah jenes in der Herrlichkeit des Werkes ſeines Vaters. Ein fernes Land— und er wußte, es war jenes Land, im Feuerblick ſeiner Gött⸗ N. 11. 9 ˖ 2 N d wi, i e La e ee eee we ee e, e u elf. ee 4 In. 9 22 e 2 u D ννατνι een 0 Denkmal auf dem Sammelgrab des deutſchen Krieger- friedhofes Monkdidſer, Dep. Somme, Frankreich. Er richtet vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge aus Mitteln des Paten, der Provinzialverwaltung Oſt⸗ preußen. Der Friedhof, auf dem die Gefallenen der Sommeſchlacht vom Frühjahr 1918 liegen, umfaßt 3280 Einzelgräber und ein Sammelgrab mit 3554 Token. — Die Legende von Langemart Joſef Peter Kiendl. Gott möge verhüten, daß unſere Kinder im Donner der Schlachten ihr Leben opfern müſſen, aber er ſchenke ihnen jenen hehren Sinn, alles zur Ehre des Volkes und Valer— oοοοοονινοοοοονοοοοονο 4 2 Deutſche Kriegsgräberſtätte Wambrechies, Dep. Nord, Jene 10 00 der Ausgeflaltung durch den Volks. bund Deuiſche Kriegsgräberfürſorge aus Mitteln der Palen, des Landesverbandes Bayern und des Krieger verbandes Pfalz des Volksbundes. Der Friedhof war früher ein kahles Gräberfeld ohne Denkmal und Am. Und Jeſus kam in eine Gegend— oben im Nordland nahe am Meer. Es war eine totenſtille, ſeltſame Land— ſchaft. Ringsum ſpürte man hauchfernen Ruch vom Reer, erdnahen von wintertotem— ſonſt fruchtſchwerem Getreide— land. Aber dazwiſchen floß unſichtbar, ſeelenfein ein un⸗ nennbarer Odem von Blut und Schweiß. Und der Herr wan— delte über das winterliche Land. Friedhofsſtille Demut lag über ſeinem ernſten Antlitz, friedhofsſtille Demut lag über der Weite ringsum. Und da ſtand alſo Jeſus ſtill und wandte ſeinen Blick in die winterſtille Weite. Seine Hände hoben ſich langſam — breiteten ſich in der Stille, wie ſchwebende Adlerfittiche und wieſen ſegnend über das winterſtille Land. Und die Augen des Herren ſahen die Unendlichkeit. Sie ſahen das Vergangene— das Gegenwärtige— das Zukünf— tige. Und über all das friedhofsſtille Land floß ein ſeltſamer, goldfeiner Schein und der floß im ſeltſamſten Leuchten von Gold und Blut gemiſcht wunderbar über dieſen heiligen Boden. Und Jeſus ließ ſeine ſegnenden Hände ſinken und ſtand und ſah— menſchenerſchütkert und gottwunderbar— das Vergangene— das Gegenwärtige— und das Zukünf— tige. Und er ſah und erſchrak. Er ſah das Land in geiſterbleicher Nebeltiefe— er ſah und der göttliche Funke aus ſeinen weltweiten Augen durch— drang all die wallenden Winternebel. Und er ſah: herbſt⸗ dürre Hecken und Büſche, herbſtunheimliche Gehöfte und Hütten, herbſtſtarre Pappeln und totbleiche Straßen. Er ſah den Turm eines Gotteshauſes und die Menſchenuhr darauf ſtand ſtill. Und die Nebel ſanken und ſtiegen und Menſchen ſchrit⸗ wehrung. den Eingang bildete ein Lattentor. Hier ruhen 2335 Gefallene. ten durch jenen Nebel tie Seelen. Und dann zerriß der kenne ich dich Land, das ſeine Söhne geopfert hat und ich lichkeit— heiliger Ernſt kam über ihn und er ſprach:„Nun weiß, du warſt es wert. Wahrlich aber ſage ich dir Land deine Söhne werden auferſtehen und wandeln und ſie w ö den deine Kraft ſchauen, und ſie werden wiſſend werden, daß ſie nicht umſonſt ſtarben. Sie werden ſolches wiſſen— 0 denn ihr Tod ward dein Leben— Land!—“ Dann ſchied Jeſus aus dieſer Gegend. Und die Winterſonne floß friedvoll um den Turm eines Ortes, den die Menſchenzungen Langemarck nennen. Die Winterſonne floß um die Kreuzreihen— die die Erde zeichneten, in der Helden ruhten. Und dieſen winkte der Herr im Scheiden noch einmal zu und dann wandette er gen Oſten— langſam, langſam. Noch einmal ſtand er ſtill— ſah ſich noch einmal Rieſengroß floß ſein Schatten ins Land. o οοοοοοοοννπνοονπονοοονοο Reminifzere Denk daran, du Volk der Deutſchen: Hunderltauſend für dich ſtarben! Skille blulen noch die Wunden, Nimmer blaſſen ſolche Narben. In! Ziehn die Monde ihre Kreiſe, Formen kreiſend ſich die Jahre—, Immer knie, du Volk der Deutſchen, An der Söhne Opferbahre. Einmal, eh des Frühlings Keimen Neues Leben will dir künden, Denk daran, daß alles Leben 85 Heißet Sterben überwinden. Und aus deiner Söhne Opfer Quillt dir Leben ohnegleichen. Nimm das erſte Frühlingsahnen, Volk der Deutſchen, dir zum Zeichen. Hunderttauſend für dich ſtarben, In die heiligen Gräber ſanken. Volk dei Deutſchen— ſtarkes Leben Sei dein vergänglich Danken! f Erich Wappler. der Hüter des Ruhms Bei meinen Brüdern möcht' ich gerne raſten, Verſonnen hocken im vergraſten Trichterfeld, Noch einmal ſehen ohne Todeshaſten— Wo Mutter Erde ſie gebettet hält. Geweihten Boden möchte ich betreten, 5 Wo Todesnacht und Grabestraum gepaart, Wir uns bei Fluchen und bei Beten Blindwütig hatten eingeſcharrt.— In finſt're Schächte möcht' ich ſteigen, Darin wir warteten auf jenen Ruf: „Sie kommen!“— der uns ſchnell zum blut'gen Reigen 0 Kampflüſterne Erlöſung ſchuf.—— Andächt'ge Schritte möcht' ich lenken, Wo heil'ger Gram den Brüdern hält,— Und ſuchend möcht' ich meine Blicke ſenken Auf weitem Maſſengräberfeld. Wache Still tröſtend möchte ich dann ſagen: „Kam'raden, ſchlaft in Heldenruh, Wir ſpürten, fühlten Euer Klagen, Und Danken mahnt uns immerzu,“— Ein rechter Führer iſt uns jetzt erſtanden, Ein Frontſoldat wie Ihr, ſo groß und ſchlicht, Geachtet weit in unſern deutſchen Landen, Und der Kamerad vergißt Euch nicht!— Seht, ew'ges Morgenrot deutſche Dunkel, Verklärt erſtrahlt der Ruhm, Wie Wetterleuchten,— Großkampflichtge— funkel,— So preiſt der Dankwart Euer Heldentum!— Herbert Schwertfeger. durchbricht das Glanz auf Euern Volkstrauertag Volkstrauertag. Ein ſtiller, ernſter Hauch weht um dieſes Wort. Nun, im ſechzehnten Jahr nach dem großen Sterben in Oſt und Weſt und Süd, auf dem Lande und auf den Meeren wie in der Luft, nun iſt wohl all⸗ mählich der Schmerz um die verlorenen Väter und Söhne, um die verlorenen Gatten und Brüder und Freunde, auch bei denen leiſer und linder geworden, deren Weſen ſich am ſtärkſten gegen das grauſame Geſchick, das ſie getroffen hatte, auflehnte, und die per⸗ ſönliche Klage um den Verluſt, fo tief, o unerſetzlich er auch ſein mag, ſinkt ſacht zu⸗ rück in die gemeinſame Trauer der Nation um das Opfer ihrer beſten Männer. ö terieflieger in etwa 800 Meter Höhe an und gendes Feuer entgegen. loigreichter er von den Ueberlebenden bei Kriegsſchluß mit 62 anerkannten Abſchüſſen bleiben ſollte. In jenen letzten Junitagen hätte es auch dieſe„Kanone“ um Haaresbreite erwiſcht, und das kam ſo: Aus ſeinem Staffelverbande heraus griff Üdet einen tieffliegenden feindlichen Infan⸗ jagte ihm eine Schußgarbe entgegen. Der feindliche Breguet war kein heuriges Häs⸗ chen und kurvte dem Angreifer ſchneidig entgegen. Dicht über und untereinander kreuzten die beiden Gegner ihre Flugwege, der Franzoſe tiefer. Da Üdet den gegneri⸗ ſchen Beobachter nicht mehr, trotz der nahen Entfernung, im M.⸗G.⸗Kranz ſtehend ſah, hielt er ihn für tot. Er drehte alſo ſchnell bei und griff erneut den Feind aus der ſonſt für die Beobachter⸗ verteidigung günſtigen, alſo für den An⸗ greifer ungünſtigen Flanke an. In dieſem Augenblick tauchte der verſchwundene Beo⸗ bachter aus ſeiner Verſenkung auf und haute Udet ein raſſelndes und verdammt gutlie⸗ Im Nu ſaßen Serien von Schüſſen in Udet's Maſchine. Ein M.⸗G. war außer Ge⸗ fecht geſetzt, der Tank durchlöchert, Höhen— ſteuer- und Querruderkabel durchſchoſſen. Steuerlos ſtürzte Udets Fokker in die Tiefe, und alle Verſuche, den Kahn durch Droſſeln oder Seitenſteuer wieder zu fangen, mußten erfolglos bleiben. 400 Meter über dem Boden ſtand die Maſchine ſenkrecht auf dem Kopfe und ſauſte mit Höllentempo dem Erdboden entggen. Udet ſah ein, jetzt hilft nur noch beſchleu⸗ nigtes Ausſteigen. Losgeſchnallt und auf dem Sitze hochgerichtet, war das Werk von Sekunden. Schon fegte ihn auch der raſende Luftzug aus ſeinem Sitze heraus. Aber, oh Schreck!— es erfolgte ein ſtarker Ruck, und Udet ſah, daß er mit dem Fallſchirmgurt an der äußerſten Spite des Seitenruders hän⸗ gen geblieben war. Nit letzter Kraft konnte er eben noch gegen den wahnſinnigen Luft— zug der Fallgeſchwindigkeit die Spitze des Seitenruders abbrechen. Frei fiel er nun hinter der abſtürzenden Maſchine her. Da, ein neuer Ruck! Der Fall⸗ ſchirm hatte ſich 80 Meter über dem Erd⸗ boden entfaltet und ſchwebte zur Erde. In letzter Sekunde war es ihm noch geglückt, frei zu kommen von der Todesmaſchine. Mitten im Trommelfeuergelände faßte Udet mit ſeinem Fallſchirm Boden und ge⸗ riet nun aus dem Regen in die Traufe, denn kaum hatte er den Boden berührt, da knat⸗ terte feindliches Erd⸗M.-G.⸗Feuer auf ihn ein. Hinwerfen! Fallſchirmgurt losſchnallen und nach Oſten abhauen! Das mußte wieder wie geölt gehen. Und um ihn hauten rings⸗ um die ſchweren und ſchwerſten Brocken, mer.„Ich have oft an Sie gedacht, Herr Bergner———“ ſagt ſie und ſieht ihm ins Geſicht.„Heute weiß ich erſt, wie ſorglos die Tage in Paris waren. Daß Sie ſich unſer er⸗ innern, iſt ſchön von Ihnen.“ Sie reichen ſich die Hände. Kommſt du zu mir? fragen ihre Seelen. 5 „Wie haben Sie's nur gemacht, Fräulein Maria“, beginnt Leutnank Bergner leiſe, „daß Sie ſo geworden ſind——— ich meine, ſo ſchön——— ſo ſchön groß?“ „Gemacht werde ich wohl nichts haben“, erwidert Maria.„Nur die Zeit, die vergan⸗ genen Monate, ſie rechnen doppelt.“ Beim Mittageſſen ging es ſehr lebhaft zu. Die Erbſenſuppe mundet Bergner vorzüg⸗ ich. In ſeiner humorvollen Art erzählt Vol⸗ ker, was ihm gerade einfällt. Als ſeinem Munde klingt auch Alltägliches intereſſant. Leutnant Bergner bemüht ſich, zuzuhören, doch immer wieder gleitet ſein Blick zu Ma⸗ ria hinüber, die ihm gegenüberſitzt. Im Wuchs gleicht ſie ihrer Schweſter. Dieſelben ſchmalen Hände, derſelbe, nur ein wenig vol⸗ lere Mund und doch iſt alles an ihr anders. Aehnelt Lore in ihrer blonden Art dem Va⸗ ter, ſo iſt Maria gleichſam die verjüngte Mutter. Das kaſtanienbraune Haar legt ſich glatt um ihren ſchmalen Kopf und endet im Nacken in einem ſchweren Knoten. Und dann die braunen Augen——— Rehaugen, ein wenig verſchleiert. Lore iſt voll erblüht, ihre Nähe verwirrt; ſieht er auf Maria, muß er an junge Birken denken. Ihr Körper ſchlank und biegſam, läßt mehr erraten als erblicken. „Ja ja, Herr Leutnant, das ſind alles ſo Sachen“, hört er Volker ſagen. Er fährt zuſammen.„Ja, ſehr peinliche Sachen, Herr Volker“, wiederholt er. Lächelt und fühlt ſich rot werden. Sehe ich auf Lore, erfaſſen mich Wünſche. Man könnte ſie an ſich reißen. Blicke ich auf Maria, regt ſich in mir etwas andres, etwas nie Gekanntes———. Gewaltſam reißt er ſich aus ſeinen Gedanken und ſieht auf die Uhr. Wie ſchnell die Stunden ver— gangen ſind! Nach dem Mittageſſen ſitzen ſie noch eine Weile am warmen Ofen, dann verabſchiedet ſich Bergner. Volkes drückt ihm kräftig die Hand.„Sehen Sie mich an“, ſagt er,„ſieht ſo jemand aus, der nach außen hin ſchöntut und innerlich anders denkt? Wenn ich Sie alſo bitte, ſooft zu kommen wie Sie wollen, meine ich das ehrlich, Herr Leutnant.“ „Ja, Herr Leutnant, kommen Sie nur!“ bekräftigt Frau Volker in ihrer ſchlichten Art,„und ſei es auch nur, um ſich bei uns mal tüchtig durchzuwärmen. Von Wattwei⸗ ler bis zu uns iſt es nicht weit, Fahrgelegen⸗ beit haben Sie genug.“ „Was iſt mit dem Hartmannsweiler, Herr des Trommelfeuers ein. Dreck ſpritzte, Split— ter flogen. Einer traf ihn am Hinterkopf, und vom Luftdruck der in unmittelbarſter Nähe detonierenden Granate wurde Üdet Und je mehr wir ihren Tod als Opfer er⸗ zennen, je mehr wir auch den Sinn ihres 0 Opfers erkennen lernen, deſto heller und klarer rückt es auch in unſer Bewußtſein, ö daß dieſer Opfertod uns ihnen nicht nur ver— bindet, nein, daß er ein unauslöſchliches, brennendes Mal iſt, das uns ihnen verpflich⸗ tet, das fordernd und heiſchend in unſer Le— ö ben hineinleuchtet. Was war es denn, was ſie kämpfen und leiden ließ, als der Gedanke, Daß ihr Leiden und Sterben Kitt und Bau— ſtein werde für den Bau eines ſchöneren, ſtol⸗ zeren, eines freien und ſtarken Vaterlandes? Schlachten gingen verloren, der Krieg ging verloren, Ohnmacht und Zerriſſenheit ward unſer Los. Verzagtheit, ja Verzweiflung brei⸗ teten ſich aus. Aus der größten Not und der größten Verzweiflung aber erwuchſen Trotz und neuer Wille, neues Leben und junge Kraft. Lebten wir doch noch— alſo iſt es an uns, von neuem Hand anzulegen an den verlorenen, zerbrachenen Bau. Vei uns Le— benden liegt die Verantwortung dafür, daß der Sinn jener unnennbaren, gewaltigen Opfer erfüllt werde. „Totenklage iſt ein arger Totendienſt, Ge⸗ fell! Wollt ihr eure Toten zu Geſpenſtern machen... Gebt uns Toten Heimrecht, ihr Lebendigen!“ Ja, wie ſollten wir ihnen benn Heimrecht geben, wenn wir nicht täglich, ſtündlich, das Ziel vor Augen hätten, den Traum unſerer Gefallenen Wirklichkeit wer⸗ den laſſen, wenn wir nicht endlich mitwirkten an dem Neubau unſeres Volkes und Vater— jandes! Volkstrauertag— ſo nur erleben wir ihn recht, wenn aus dem trauernden Gedenken das Gelöbnis erwächſt, im Sinne der toten Brüder zu leben, zu wirken, zu handeln— in Erfüllung des Dichterworts: „Die Fackel, die ſeinem Grabe entloht Soll Jugend um Jugend hüten, Bis unter Morgen- und Abendrot, In Friedensträumen und Schlachtentod, Die letzten Deutſchen verblühten.“ Eruſt Udet wird abgeſchoſſen Ir. Schilling, Hauptmann a. D., Braun⸗ ſchweig, erzählt: Ende Juni 1918— Manfred v. Richthofen war ſchon zwei Monate kot— marſchierte Udet mit 38 Abſchüſſen in der vorderſten Linie der ſiegreichen Jaadflieger. deren er⸗ umgeworfen. Doch Udet lief weiter!„N' ollen Flieger is ſo leicht nich dod tau kregen!“ Lief und kam aus Dreck und Schweinerei glücklich zu einem deutſchen Infanterie-Regiment. Hier machten ſich Huſten und Brechreiz gehörig bemerkbar, denn zu allem Ueberfluß hatte Udet auch ohne Gasmaske noch eine gehörige Mütze voll Gas ſchlucken müſſen. Das alles konnte dieſen unverwüſtlichen und hervorragenden Jagdflieger denn frei— lich nicht hindern, ſich am ſelben Nachmittag bereits in einen neuen Fokker zu klemmen und auf Jagdflug zu ziehen. Am nächſten Tage nahm er ſich ſeine Nummer 39 zur Bruſt, der er in den letzten Kriegsmonaten dann noch die Nummern 40 bis 62 anhing. Ein Wiederſehen Aus dem elſäſſiſchen Grenzland⸗ Roman„Die Heimkehr der Maria Volker“ von Walter Michel(Verlag Georg Weſtermann-Braunſchweig). In dieſem Augenblick trat Maria ins Zim⸗ —————— 9 0% Heldengedenktag. a Das Fameradſchaftsgrab auf der deulſchen Kriegsgräber⸗ ſtätte Montdidier in Frankreich, 1 vom Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V. Ke Habe A — Bergner?“ fragt Maria leiſe beim Abſchied. „Wird es dort ſchwere Kämpfe geben?“ Bergner möchte vor Freude aufjauchzen. Sie ſorgt ſich um dich, dieſes ſchlanke, liebe Menſchenkind, ängſtigt ſich um dich, ſagt ihm eine innere Stimme. Damit hat es noch keine Eile, Fräulein Maria. Ich glaube, vor Ein— tritt des Frühjahrs wird dort oben nichts unternommen,“ lügt er und ſieht ſie lächelnd an. „Dann empfiehlt er ſich. Die Mädchen hören 190 mit feſten Schritten am Hauſe vorüber— gehen. „Das Soldatengrab'“, ſagt Maria er⸗ ſchreckt.„Er ſoll es nicht ſehen.“ Eilig wirft ſie ſich den Mantel über und holt Bergner ein. Bergner geht ſtill neben ihr. Warum iſt die Brücke nicht am andern Ende der Welt, denkt er.„Im Kriege verſtehen ſich die Men— ſchen ſchnell“, ſagt er leiſe. Er möchte ſie bei der Hand nehmen, und ſo mit ihr durch den Wintertag gehen. Und dieſer Tag müßte eine Ewigkeit währen. Nun ſind ſie nicht mehr weit vom Grab 1 Zwanzig Schritte rechts von ihnen iegt es. „Dort links, Herr Leutnant, iſt der Klin— gersheimer Wald. Er hebt ſich wie ein dunk⸗ ler Berg von der weißen Schneelandſchaft ab. Sehen Sie ihn?“ 0 olksbund indiſcher Mediziner leben in Bergner verfolgt die Richtung. Dann ſieht er aber boch nach rechts.„Was iſt das für ein Schneehügel?“ fragt er wie nebenher. „Der war ſchon immer da. Schon als Kin⸗ der haben wir daran geſpielt. ö Bergner ſieht auf die einfachen Kreuze, die grau und einſam aus dem weißen Toten⸗ hügel in den fahlen Wintertag ſtarren, und tut, als habe er nichts bemerkt.„Laſſen Sie mich Ihre Hand küſſen, Maria——— nur einmal.“ Er faßt ihre Hand, die wie ein Vögelchen zuckend in der ſeinen liegt.„Dieſe Tage ſind anders als ſonſt, Maria. Seelen, die zueinander drängen, finden ſich jetzt ſchnell.“ „Ja———. Und jetzt gehen Sie mit Gott! Meine Wünſche begleiten Sie.“ „Nur ein Teil von mir geht, Maria. Der andre bleibt hier. Seit heute weiß ich es.“ Maria ſieht ihm nach. Ihre Augen bren⸗ nen, in ihrem Innern will es ſich zuſammen⸗ krampfen.„Was iſt mit mir? Was iſt?“ flü⸗ ſtert ſie.„Kamſt du zu mir, nur um mich wieder zu verlaſſen?“ Geſenkten Kopfes wendet ſie ſich ins Haus zurück. „Was er vom Hartmannsweiler erzählt, iſt erfunden, das ſtimmt Kicht“, ſagt ſie zu Lore. * Leutnant Bergner ſchreitet ſchneller aus. „Und jetzt gehen Sie mit Gott!“ flüſtert er vor ſich hin.„Soll ich dieſen kahlen Baum umfaſſen, ſoll ich vor übergroßem Glück laut hinausſchreien? Soviel Glück in dieſen freudearmen Tagen!“ 9— 2 Wiſſen Sie das? Die franzöſiſche Armee verſchoß im Welt⸗ krieg, und zwar im Jahre 1917, durchſchnitt⸗ lich täglich 225 000 Granaten von 75 mm: zu ihrer Herſtellung waren 90000 Arbeiter notwendig. * Alcibiades war mit 30 Jahren Stratege; Pompejus, Alarich, Chlodwig, Theodorich er⸗ fochten mit 20—22 Jahren ihre Siege. * Nach den Berechnungen europäiſcher und Indien zurzeit nicht weniger als 1 Million Ausſätzige, von denen nur ein geringer Teil ſich unter behöro⸗ licher Kontrolle befindet; von 1000 Perſonen ſind ungefähr 20—30 dem Rauſchgift in In⸗ dien verfallen. * Wenn das Flugbost Do. X voll belaſtet iſt, wiegt es 52 000 tg, und ſeine Flügel haben eine Spannweite von 49 Metern; die 12 Motoren verfügen über je 5000 PS. Geheimniſſe bei der Eiſenbahn Tag für Tag gehen viele an Dutzenden von Zeichen vorbei, die an Eiſenbahnwagen oder Eiſenbahndamm angebracht ſind, Zeichen, die uns in keiner Weiſe bekannt ſind. Da ſtehen wie am Bahnſteig und ſehen an den Zug⸗ wagen und am Ende des Zuges geheimnisvolle Zeichen, Buchſtaben und Zahlen. Was b⸗⸗ deutet z. B. das„AB au“? Dieſe drei Buch⸗ ſtaben und die Zahl ſagen uns, daß dieſer Wagen Abteile erſter(A) und zweiter(8) Klaſſe, enthält. Der Wagen hat vier(4) Achſen und iſt zugleich mit einer Uebergangs⸗ plattform mit den großen Falkenbölken(A) verſehen. Iſt ein Wagen gleicher Einteilung und Art nur mit einem einfachen Uebergang mit dem nächſten verbunden, ſo trägt er nur die Bezeichnung„AB 4 i“, An einem anderen, dem gleichen Zug zu⸗ geteilten Wagen ſehen wir die Zeichen W. N. und W. L.; hier handelt es ſich um die abge⸗ kürzten Bezeichnungen von Speiſewagen(Wag⸗ gon⸗Reſtaurant) und Schlafwagen(Waggon Lits.) An einem Güterwagen ſehen wir die unver⸗ ſtändlichen Zeichen in beſonders bunter Folge. Ein G 8leſen wir da an einem großen ge⸗ deckten Güterwagen. Gen zeigt uns ein wei⸗ ßer Kühlwagen an, was ſoviel heißt, daß er ein Spezialwagen für Kühlzwecke iſt. Ueber den verſchiedenen Zeichen ſtehen an jedem Wagen die Namen bekannter deutſcher Groß⸗ ſtädte. Es iſt falſch, anzunehmen, daß ein Wagen, auf dem z. B. der Name„Magde burg“ ſteht, dieſer ſeine Heimatſtation in Magdeburg hat. Es handelt ſich hier um nichts anderes als Gattungsbezeichnungen, deren die Deutſche Reichsbahn 28 zählt. So bedeutet„Magdeburg“ einen gedeckten Güter⸗ wagen mit einem Ladegewicht bis zu 15 Ton⸗ nen. Der Typ„Elberfeld“ iſt einer der ge· bräuchlichſten Klappdeckelwagen und„Berlin“ gibt die Gattung der Kühlwagen an. All dieſ⸗ Bezeichnungen bilden das Stammbuch eines jeden Eiſenbahnwagens. unübertrotten bei Rheuma Sicht Kopfschmerzen Ischias, Hexenschuß und Erxkäl- tungskranſcheiten. Stare harn- säurelösend bakcterientötendl Ab- solut unschädlich Ein Versuch Aberzeugtl Kragen Sie Ihren Auzt. J liche Fragen dem Arzt entgegen und bringen ihn jedesmal 1 92 1 1 Doktor! Sind Kartoffeln geſund? Herr Doktor! Darf der Menſch Fleiſch eſſen? Wie oft klingen dieſe und ähn⸗ in ei elinde Verzweiflung! Nicht, als ob er nicht wüßte, 1505 Aätauf zu 161 hat! Er braucht nur ja zu ſagen— und die Frage iſt erledigt, wenn anders der Patient das gun unbedingte Vertrauen zu ihm hat. Aber leider iſt das i lich nicht immer der Fall: es gibt außerdem noch Leute, 90 f. wiſſensdurſtig ſind, um jeden Preis erfahren zu fesch warum denn nun Kartoffeln geſund ſind und warum F! eiſ 9 nicht ſchädlich iſt— und da fängt denn die Sache an ade. lich zu werden; denn wenn man einem ſolchen 3weifelſüchtigen die Sache klarmachen will, dann muß man ſchon einen bee gründlichen Vortrag halten und eine Reihe Suntec er hygieniſcher Wahrheiten entwickeln— und das iſt de dent 1 6 weil derartige Frageſteller meiſt nicht gerade die höchſte In elli⸗ genz beſitzen— ſonſt würden ſie eben nicht ſo fragen. 10 ſcherzhaft, um nicht zu ſagen ſo töricht, die Sache erde dee liegt, ſo ernſt iſt ſie im Grunde genommen. Gerade 12 Fragen nach der Zweckmäßigkeit von Kartoffeln und F a0 werden ja Gott ſei Dank nicht gerade häufig geſtellt— 5 er ähnliche Fragen, aus derſelben verkehrten e el icht heraus, kommen recht, recht oft, und deshalb iſt es Mal 110 nicht unzweckmäßig, die Frage zu erörtern, welche Na drudie geſund und welche ungeſund iſt. Da muß ich nun an 18 Spitze einen Satz ſetzen, der namentlich den ien Ge einen 0 Nin Na e Aged 105 1 1 i in der Welt, der an ſich— 1 3 150 Miltgen kleinen i e 1197 Aa dich v le 1100 ill— die ſtärkſten Gifte, die es 7' geſahrlich Und 915 das gemeint iſt, wird der Leſer 0080 15 dem zweiten Satz erſehen, den ich gegenüberſtelle: 8 glich keinen ien te eh 9 Wasser Fach den 115 10 89 völlig geſund wäre; ſelbſt das 94 29d bfing en ien, die es verunreinigen, können uns den Tod gen. g Dai ergibt ſich eins: kein 7 0 15 ſich gelten der in ſich aufzunehmen vermag, i dei Meiſch oüne 9 d— nur die Mengen deſſen, was der 0. e Schaben vertragen kann, ſind verſchieden. In der Praxis öne zeichnet man nun alles das, was der Menſch gene en 8 auffälligen Schaden an ſeiner Geſundheit vertragen kann, Nahrung— alles andere ſind Gifte. Fan 9110 a8 Gib ii, nicht mehr verzehrſt, als betömmlich it der Abgrenzung deſſen, was Nahrung achtungen und unſer Denken allein angewieſen fcb de b da uns da der Inſtinkt ein ziemlich 65 1 f beben en Wegweiſer iſt— unſer Inſtinkt, der ſich im Geſchmack betätigt. darfſt du Liehlingsgekichte haben, denen du beſon f S 115 wir aus der Not gar nicht herauskommen. e chſt. darſſt auch Freude haben an einem Festmahl, 0 dae derte iſt ſo organiſſert, daß oe alle ukrdarftichen 10 dir bei außerordentlicher Gelegenheit geboten wird, und darff e e e Alices ite dich auch auf dieſem Gebiete als ein Menſch von gutem Ge⸗ i enehmen Erſcheinungen reagiert. e G 55 Vesbolb ole Menschheit ſchnell herausgefunden. Schierling Bi i i ine Geſchichte gibt, Bilſenkraut, Tollkirſche ſind, ſolange es eine A e als Gifte bekannt, und ebenſo hat im großen 96 0 vieſe gute fn el eg itteln Uebergänge exiſtieren, dafür ſind ein 2 A en erer een ficht sch 0 nend J Menge eſſen dürfen, wenn wir un i erat gende Grunde genommen iſt jede Nahrung, m 90 feht ädli i Magen und Darm. We eee e de ch im beſonderen: ſo aber leidet überhaupt auch der Körper no e lichen i ir, daß Eſſig, in Menge genoſſen, bei ſch Aalen dds 1 ſſhdigs, daß Senf, im Uebermaß dauernd die Nahrungsmittel kein Streit beſtanden. Grenze Malte abſolute iſt, ſondern daß genoſſen, die Nieren reizt. Im allgemeinen kann man ſagen f 7 at im Laufe der Jahrtauſende uns kennen 1 oder sit pl* Neal djähri Erfahrung iſt die landesüblt 5 5 Sie la öden Sudſnder 10 Fleiſchgenuß e ee läßt den Eskimo bei ausſchließlicher Fleiſchnahrung ein Alter erreichen. Die Naturwiſſenſchaft lehrt mit abſolute Sicherheit, daß es für den Menſchen viel weniger darauf an⸗ nießt, als daß er überhaupt genügen e ee e e daß er mäßig und e 8 der Art des Genuſſes jeder Nahrung iſt. Abweichunger dieſen Regeln rächen ſich bald durch zum Beiſpiel vorwiegend mit Kartoffeln oder vorwiegend m i it! 5 krankt machen kann. Aber Fleiſch, mit der Zeit den Körper gau dh geen ebenſo ſicher iſt es, daß es dazu bet i 1 e dee f i ährungsweiſe geſun 0 e lech eee dsnah mne noch: es gibt f i i iſation des Menſchen. Die⸗ ſicher Unterſchiede in der e ben deen e Aber ſichere Er⸗ e Erkenntniſſe beſitzen b„wenn er ſich Allenfalls kann der einzelne ſa 9 bel dleſer ober ü Fü i Maſſe der eee wd e 175 e den Einen großen Schritt vorwärts werden wir erſt tun können, wenn ſeitigkeit bedarf. Im großen und und alt werden kann. ür den einen dieſe an eie zweckmäßiger erſcheinen. fahrungen und ſichere wiſſenſchaftli dug debe und Tag beobachtet hat, ob er enden Menſchen wird ſich aber 70 ährungsverſuche von Amts wegen über Ja 719550 1 5 5 each ind 5 der Einfluß beſtimmter nährungsweiſen auf die vorkommenden Krankheiten aui t iſt; ſolange wir derartige Unterſuchungen ni Schmerzen, und 177 ſchwerden. Es iſt ſicher. daß eine gewiſſe einſeitige Ernähru 9 ielsweiſe beweiſen wollen, kann man getroſt auf ſich beruhen fegen Nertvol ſind dagegen alle die Verſuche, die die Sport⸗ leiſtungsfähigkeit bei verſchiedener e ec ien dend Sie können, an großem Verſuchsmaterial gemacht, ſehr ba 5 vielleicht erweiſen, welche Art der Nahrung am leiſtungsfähig⸗ ſten macht— nur verwechſle man nicht körperliche Leiſtungs⸗ fähigkeit und Geſundheit. Dieſe beiden Dinge decken ſich ganz und gar nicht. Di zehn Gebote für die Mahlzeit. 1. Gehe niemals zu Tiſch, ohne daß du die Hände geſäubert haſt. Womöglich fold dies unmittelbar, bevor du dich fitted ſetzt, geſchehen. Es iſt nicht zu vermeiden, daß man unmitte 725 beim Eſſen die Nahrung(3. B. das Zubrot) oder auch das ze⸗ ſteck mit den age fi babe n ohne daß man es weiß, ädliche Stoffe an ſich haben können.. 1 ſcheh aß Geſchäft, Streit und Aerger von der Mahlzeit ien ſondern richte deine Aufmerkſamkeit auf das, was du ißt, 91 65 ſich lebhaft und erregt unterhält, denkt nicht ans Eſſen. Er iß leicht zu ſchnell, zu viel oder zu wenig, ſo daß ihm die ran nicht denjenigen Nutzen gewährt, den die Nahrung haben kann ung lalher nimm auch nicht ſchweigend die Mahlzeit ein, weil du dann leicht an anderes denkſt und deine Sinne auch i recht bei der Mahlzeit haſt. Eine heitere, nicht 5 luſtige Unterhaltung iſt die beſte Geſellſchafterin bei der Mahl⸗ zeit. 5 1. 5 zählt, daß „Sprich nicht über das Eſſen ſelbſt. Franklin erzählt, 5 in feine Elternhauſe niemals über das, was man aß, at ſprochen werden durfte, und die Folge davon war, daß 1 1 5 lin ſelbſt oftmals in ſeinem Leben nicht wußte, was f werden daß er alles aß, was es nur gab, niemals mäkelte. Of 10 er 55 andere Tiſchgenoſſen erſt durch die Tiſchunterhaltung ü 75 15 Art der Speiſen, ihre Qualität und ihre Fel ande un 1 5 richtet. Was dich nicht berührt, ſchafft einem an 5 0 15 behagen; er aß für Rindfleiſch, was du als Bede e 10 kannteſt. Du ißt auch dieſes gern, der andere aber wird, ſoba er vernimmt, was er ißt, von Unbehagen erfüllt und kann Bad weitereſſen. Nirgends herrſcht ſo das Vorurteil alt Wohl⸗ Eſſen. Die ee Waben daß wir etwas mi it Ekel verzehren. 255 belzeg euch ts in Hat Das Eſſen breit 91 gekaut ſein, wenn i und dich recht nähren ſoll. 5. 5 67 Jg nichts zn eise Die Ruſſen, die gewohnt ſind, 31 Speiſen nur lauwarm zu eſſen, haben die Kaan Anbeha 35 heißes Eſſen verdirbt die Zähne, ſchafft aber auch Un 9 1— fiat 0 nicht zuviel Es ſind weit mehr Menſchen an 15 vielem Eſſen geſtorben, als verhungert ſind. Nen dt 11 85 man nicht ſofort, wenn man einmal zuviel gegeſſen 9255 8 die Ueberladung des Magens 1 1105 b mög c ift ſo ei 15 5 5 5 er richte es, wenn es irg 0„ſo een, da du e gert zu Tiſch gehſt, ſo daß du aus Hunger i e it, ſo daß du „Aber naſche auch nicht kurz vor der Mahlzeit, ſo pelle biſtund dir das Eſſen hineinquälen mußt. 4 Swor 10. Widme dem Eſſen keinen übermäßigen Kultus! i i 0 i würdigen weiß. „der eine gute Mahlzeit recht zu würd 5 Aber iu allgemeinen ſoll 5 die dan brpers Ae den Eser i endige Ernährung des Kör 5 ſſ 15 algen 10 viel Aufmerkſamkeit im Leben aten leicht wirtſchaftlichem und körperlichem Verfall unterliegen. Feinſchmecker werden in der Regel nicht alt. * U D n n 1⸗ 12 In den Jahren 1913 bis 1918 ſtarben allein in Preußen 3 N. 3 ſchen an Fleiſch⸗, Wurſt⸗ und Fiſchvergiftung. Im Jobre 1510 erkrankten in der Nähe von Eſſen nicht W 115 2000 Perſonen durch delete en perten Aal d 0 iner ſo muſtergültig geleiteten, moderne talt, 5 Rudolf⸗Vir b den e in 11 9(Fackfleiſch, 51 1595 hundert Fälle von Fleiſchvergi eimliche Kaan zeigt fich Pflegeperſonal betrafen. Dieſe unheim den Linde i ſchiedenen Geſtalten; manchmal hat man! i eines heftigen Magendarmkatarrhs, dann wieder 1 eee Unterleibstyphus; el Edo 1 weiſen faſt dieſ Erſchei auf wie die Cholera. ü 8 Krierheitsſoren, 5 in erſter Linie durch Störungen der Ge hirn⸗ und Nerbpentätigkeit gekennzeichnet ift. In. Tn des Magendarmkatarrhs finden wir die Fleiſchvergiftung Schlimm iſt auch jene In der Geſtalt Obſt— die immer geſunde Nahrung. 1 a 2 e ine al ſchon ſechs bis zehn Stunden, ja ſelbſt ſchon ei bulde Stunde 9 95 nenden fie erm per Kranthelt 118 T eichen, bis die zweite F tankheit, ph güh al e um Vorſchein den de ae Alen Such Fa immer vorhanden, bei der zweiten Form? h⸗ fal, ſelſener Verte fung, Fucht dien Schell eib Schwellung des Schlundes, nicht ſelten S 9 kun in H sſchlag, ähnlich wie bei Unterleibstyphus, bilden. ucgehf belaftigt werden die Kranken durch Kopf⸗ und Gliederſchmerzen, die unter Umſtänden einen hohen Grad er⸗ reichen können. i. 5. pen Maßregeln, um eine Fleiſchvergiftung zu verm 14515 ſiehen zunchtt in großer Konſere 1 bas beißt che, dere konſerven.„Bombierte“ Konſerv 115 b Gaſe aufgebläht fend Deckel durch die im Innern ſich bilden en L 5 ürf i er ö Aber auch, wenn es ſich um dürfen nicht verwendet werden. A pal diner einn konſerven handelt, ſoll man den Inhalt ei ebſfnelen Dichſe nicht lange ſtehenlaſſen, ſondern recht 1 10 aufbrauchen. Rohes asp Inter it Vorſch gegen 510 beſten ganz zu meiden, desgleich 0 ie prlgend Fi d Wurſt, beſonders zur Zeit der Hitze, drin Sueben. Auſtern ſoll man 11 0 besonnen es A net am beſten überhaupt meiden. ad lla and fische Leben den Fliegen zuzuwenden. Selbſt tade ofehr ght wicken, mittel, auch nicht konſervierte, können ſeh kommt, n ie Krankheitserreger, wie dies oft vor 5 Fliegen wezſch lep chlepp 87 den(pong Nuhr, Eper die durch Fliegen verſchleppt wer Typ 101 i bes 1 100 T kuloſe uſw.), gehört auch die Flei 0 1 Naßtungswittel ſind alſo immer zugedeckt aufzubewahren, ſei es zu Hauſe, ſei es in Lebensmittelgeſchäften. Nein, Vater, an das zu viele Eſſen will ich mich nicht ge⸗ * 1—* aben können ohne große Gefahr weiterleben 0 wie e eh dend alles, was uns die Vegetarianer bei⸗ Oh, wie lecker— aber nachher! wöhnen!“ Am Ende des Dorfes, dort, wo der Weg den Berg hinauf⸗ klettert und die Tannen ſchlank und dunkel aufragen, ſtand vor Zeiten ein Häuſel. Klein war's und ſchon uralt. Aber es hatte ein luſtiges rotes Ziegeldach und blanke Fenſteraugen. In dem Häuſel wohnte der alte Andreas mit ſeiner Frau. Und die beiden hatten einen Jungen, der war ſchier ſo winzig, daß man ihn nimmer ſehen konnte, wenn er durch die Wieſe ſchritt. Die Blumen und Gräſer verbargen ihn ganz. Nur ſein Haar⸗ ſchopf leuchtete bald hier, bald dort wie ein wippender gelber Punkt auf.„Pfifferling“ nannten ihn die Buben, und wenn er durch das Dorf ging, ſo lachten ſie und ſagten:„Seht Pfiffer⸗ ling, den Kleinen, mit den kurzen Beinen!“ Und ſie freuten ſich mächtig, wenn Pfifferling dann kehrt machte und bekümmert nach Hauſe lief. Es kränkte den Pfifferling gewaltig, daß er o gering geachtet wurde, nur weil er nicht ſo groß war wie die anderen Leute.„Ich werde eine Tat vollbringen“, dachte er, zdaß alle ſtaunen werden und mich bewundern!“ Er ſtülpte den Filzhut aufs Ohr, pfiff ſich eins und zog von dannen. Mitten durch den grünen Wald ging er fürbaß. Und er lief viele Tage. Des Nachts ſchlief er unter den Bäumen im Graſe. Gar vielen Freunden begegnete er auf ſeiner Fahrt; den Rehen, Haſen und Eichtätzchen, den Vögeln, Käfern und Schmetter⸗ lingen. Pfifferling ſchwatzte munter mit ihnen; denn er war ein Sonntagskind und konnte alles gut verſtehen, was ſie ſagten. So erfuhr er, daß drei Meilen tief im Walde eine uralte Zauberin wohnte, die ſchon vielen Menſchen geſchadet habe.„Sie verwandelt ſchöne Jungfrauen in garſtige Krähen!“ erzählte das flinke Eichhörnchen voll Grauen. Pfifferling war empört.„Kann man ſie denn nicht umbringen, die ſcheußliche Hexe?“ fragte er, und zornig funkelten ſeine Augen.„Ja, das wird ſchwerhalten“, flötete die Amſel,„ſie läßt niemand zu ſich kommen— ſofort verzaubert ſie ihn.“ Das war freilich ſchlimm. Aber Pfifferling war liſtig und klug. Es dauerte nicht lange, ſo tat er vergnügt einen Luftſprung und ſchrie:„Ich hab's! Ich hab's!“—„Was haſt du?“ fragten alle neugierig.—„Wie wir ſie umbringen, die Alte!“ ſagte Pfifferling geheimnisvoll. „Ihr müßt mir aber dabei helfen!“ Und dann erzählte er: „Wir graben hier eine tiefe, tiefe Grube. Das wird der Maul- wurf tun, denn es ſchlägt in ſein Fach, wie ihr wißt. Und dann, wenn die Grube ſo tief iſt, daß man den Grund nicht mehr ſehen kann, decken wir fein ſäuberlich Zweige und Laub darüber, und kein Menſch weiß, daß das kein feſter Boden iſt. Nun locken wir die Zauberin hierher, und ich wette: ſie fliegt mitten in die Grube hinein und bricht ſich den Hals.“ Pfifferling lachte aus vollem Halſe.„Ha!“, rief der Buntſpecht begeiſtert.„Das iſt ein prächtiger Gedanke! Hurtig laßt uns gleich mit der Arbeit beginnen!“ Emſig machte ſich der Maulwurf ans Werk. Mittlerweile flogen die Schwalbe, der Kuckuck und die Taube zur Hütte der Zauberin. Die ſtand gerade am Keſſel und kochte Kräutertee. Auf ihrer Schulter hockte ein Kater mit grasgrünen Augen, und in einer Ecke ſtand unheimlich und ſteif ein Marabu und ſträubte das Gefieder. Die Schwalbe flog dicht an dem kleinen Fenſter vorbei und rief:„Sieh, ſieh! Sieh, ſieh!“ Da wandte die Hexe den Kopf und trat in die Tür. Juſt flog der Kuckuck vorüber und ſchrie:„Guck, guck! Guck, guck!“ Die Hexe ſah in den Himme;; aber ſie konnte nichts entdecken.„Was iſt denn los?“ fragte ſie mürriſch.„Was gibt's zu ſehen?“ Flugs ſprach die Taube:„Ruckederuh, ruckederuh! Gucke zu, gucke zu!“—„Wohin denn? Wo ſoll ich zugucken?“ ſchrie die Zauberin erboſt. Und wieder rief die Schwalbe:„Kiwitt, kiwitt! Komm mit, komm mit!“ Weil nun die Hexe ſehr neugierig war, ging ſie auch wirklich mit. Die Schwalbe, der Kuckuck und die Taube aber flogen zurück in den Wald. Die Zauberin ſah immer nach oben, weil ſie doch den Weg nicht kannte und den Vögeln folgen mußte. Auf einmal— ach, du meine Güte!— gab es einen fürchterlichen Krach, daß die Bäume wackelten. Die Zauberin war in die Grube geplumpſt und konnte ſich nimmer Jahrmarktstreiben in Honolulu. N 7. n 22 2 Die Lies ige „ Eetet 7 1 Huf, Hui, dus abergein . rühren. Da lag ſie nun, mucksmäuschenſtill, ſtockſteif und tat keinen einzigen Schnaufer mehr. Mauſetot war ſie, die garſtige Alte. Pfifferling ſah in die Grube, ſchrie:„Huchhei!“, und lief ſpornſtreichs nach Hauſe. Stolz erzählte er von ſeiner Helden⸗ tat. Da ſtaunten alle und bewunderten ihn. Der König aber ſchenkte ihm einen Sack voll Gold, erhob ihn zum„Ritter aus dem Walde“, und kein einziger hat ihn mehr gering geachtet. Keiner! 5 Bennewitz. „FTT Kleinkindervers. Backe, backe Küchelchen, Im Garten iſt ein Hügelchen, Drin ſteht ein kleines Häuſelein, Drin ſind zwei weiße Mäuſelein; Die ſpringen luſtig hin und her, Hinauf, hinab und kreuz und quer. Auf einmal iſt die Freude aus, Es kommt herbei vom Nachbarhaus Der Kater Murr im Pelz, dem roten; Ganz leis auf ſeinen ſamt'nen Pfoten Schleicht zu den Mäuslein er herbei, Die aber ſehen ihn, die zwei, Und plötzlich, huſch, huſch, wie der Wind In ihrem Mauſeloch ſie ſind. Der Kater ſtreicht den Schnurrbart ſich Und ärgert ſich ganz fürchterlich. Johanna Weiskirch. e eee: enen: S — SSS. Schneidet euch ſelbſt Scheren⸗ ſchnitte. Wie ihr auf einfache Art und Weiſe aus einem Stück ſchwarzen Papier zwei ſchöne Scherenſchnitte anfer— tigen könnt. Zuerſt ſchneidet ihr eine Sommerlandſchaft aus einem Stück Pa⸗ pier heraus, und dann klebt ihr auch das Pa⸗ pier auf, aus dem ihr die Sommerlandſchaft herausgeſchnitten habt und ſchon iſt die Win⸗ terlandſchaft fertig. e Wie man Schlittſchuhlaufen lernt. Selbſtverſtändliche Vorausſetzung ſind ein Paar gute, hohe Schuhe mit derben Sohlen und paſſende Schlittſchuhe, die gar nicht allzu teuer zu ſein brauchen. Man ſchäme ſich nicht, im Anfang als Laie Riemen zu benutzen, die dem Knöchel und damit dem ganzen Fuß einen ſicheren Halt geben. Schlittſchuh⸗ laufen iſt gar nicht ſo einfach. Manche und mancher lernen es nie und laufen noch nach Jahren auf der Eisbahn umher wie betrunkene Seeleute in einem Tanzſaal. Alſo: Dafür ſorgen, daß die Schlittſchuhe tadellos ſitzen, feſt vor allem. Hilfeleiſtung bei den erſten Schritten auf dem Eiſe? Na ja! Wenn es abſolut ſein muß. Aber es geht auch ſo ohne Hals⸗ und Beinbruch. Man läßt nere auf die Bahn laufen oder geht langſam auf das Eis. Zuerſt lernt man ſtehen. Man feu nicht gleich los wie ein wildgewordener Schafbock. Dabe achte man darauf, daß die Füße nicht umkippen, weder nach rechts, noch nach links. Man muß geradeſtehen lernen. Die Hände bleiben aus den Taſchen, und wenn's noch ſo kalt iſt. Der Eislauſplatz iſt eben keine Wärmeſtube. Dann lernt man erſt einmal auf einem Bein vorwärtslaufen. Nicht gleich mit beiden Beinen losgaloppieren. Nicht auf dem Eiſe gehen, ſondern laufen. Man läuft mit dem rechten Fuß ein Stückchen vor und zieht den linken gleich nach. Möglichſt in einem ſanften Bogen, nicht wie ein Hinkender. Man gewöhne ſich von Anfang an eine gewiſſe Eleganz an. Die erſten Schritte auf dem Eiſe müſſen gerade ſein! Nach dem rechten Fuß kommt der linke dran. Und dann den rechten Fuß mitſamt dem daran befindlichen Bein ſchön ruhig nach⸗ ziehen. Dann, wenn das einigermaßen geht, verſucht man, rechts ö 0 1 0 und links abwechſelnd zu fahren. Das iſt ſchon ſchwieriger, weil ſich dann die Fußſpitzen von ſelbſt nach auswärts richten. Aber immer zieht man den zweiten Fuß nach, leicht und friſch, ſo daß beide Füße für einen Augenblick nebeneinanderzuſtehen kommen. Alſo immer rechts, links. Aber die Schritte nicht zu weit ausholen, ſonſt grätſchen die Beine auseinander und man bekommt ſie ſo leicht nicht wieder zuſammen. Was unſchön ausſieht und oft zum Fall führt, der möglichſt vermieden werden muß. Gute Schlittſchühläufer fallen ſelten. Die Arme folgen, wie beim Marſchieren, den Bewegungen der Füße. Vorſichtig geht es vorwärts in kurzen Schritten. Aufpaſſen. Die Füße müſſen ſtets zuſammenkommen, ſie müſſen feſt aufſitzen. Man muß Herr über ſeine Pedale bleiben; ſie dürfen nicht mit dem ganzen Kerl oder der jungen Dame davonlaufen, was auf dem Eiſe wohl möglich iſt und ungemein komiſch ausſieht. Wenn man dann richtig geradeaus laufen kann, was einige Zeit, wo⸗ möglich eine ganze Eislaufſaiſon in Anſpruch nimmt, dann kann man erſt verſuchen, nach rechts und links kurze Bogen zu ziehen. Auch hier wieder das Nachziehen, das elegante Nach⸗ ziehen des zweiten Fußes die Hauptfache. Man fange erſt nicht an mit dem leichteren Einwärts⸗Bogenlaufen. Wenn man erſt ein wenig laufen kann, hat man Muſter von guten und ſchlechten Eisläufern genug bei der Hand. Das Holländern lernt man auch gut zu zweit. Aber damit wird es im erſten Jahre doch nichts. Das Kunſtlaufen lernt mancher nie, mancher wird als Kunſt⸗ läufer geboren. Die Hauptſache aber iſt der richtige Anfang. Fehler, die man ſich dabei angewöhnt, wird man nicht wieder los. Und wem die Wärmeſtube lieber iſt als die Eisbahn, der bleibe hübſch zu Hauſe. Im langen Mantel kann man nicht laufen. Schlittſchuhlaufen iſt ein Sport und verlangt ent⸗ ſprechende Kleidung, ohne deshalb wie ein Geck umherzulaufen. Man gehe heran an die Kunſt wie an eine kniffliche Rechen⸗ aufgabe— mit Ruhe und Verſtand. PE ES2S2S2ü2üü ³·Ü—iꝛ⏑i¹irQſQ Zweiten abſchlagen. Zu dieſem recht heiteren Spiel gehören etwa 5 bis 15 Spieler oder Spielerinnen. Man beſtimmt vorher zwei, die die„Zwei“ zu ſpielen haben, welche... Die übrigen ſtellen ſich im Kreiſe auf, ſpreizen die Beine und halten ſich an den Händen. Einer der beiden Außenſtehenden hat den anderen zu haſchen. Der Haſchende darf nie in das Innere des ge⸗ ſchloſſenen Kreiſes der übrigen Mitſpieler treten! Er muß viel⸗ mehr den anderen ſo lange haſchen, bis er ihn eingeholt hat oder bis es jenem gelang, durch die geſpreizten Beine eines der den Kreis angehörenden Mitſpieler in das Innere des Kreiſes zu ſchlüpfen, ohne dabei noch gefaßt und aäͤbgeſchlagen zu werden. Gelingt es dem, der gehaſcht wird, in den Kreis zu ſchlüpfen, iſt er frei und wechſelt mit einem, der den Kreis bildet. Dieſer iſt nun zu haſchen. Wird der Gehaſchte aber abgeſchlagen, muß er verſuchen, den anderen zu haſchen.— Man kann das Spiel auch ſo ſpielen, daß nicht durch die Beine gekrochen wird, ſondern daß der Gehaſchte durch Bockſprung über den gebeugten Rücken eines Mitſpielers in den Kreis gelangt. G. Rsch. Unſer Vorturner ſtellt ſich vor. Er hat leider die eigentümliche Angewohnheit, ſeine Viſiten⸗ karte durch Freiübungen zu erſetzen, indem er in vier Uebungen die Buchſtaben ſeines Vornamens nachbildet. Ihr könnt nun ſeinen Namen finden, wenn ihr die richtige Reihen⸗ folge der Buchſtaben wählt. ann:vunlaflnm „Und dann nicht vergeſſen, um Mitternacht erwarte ich dich beim dritten Schornſtein, gleich neben der Dachrinne links.“ Unſtillbare Wißbegier. Vater(ärgerlich über die unabläſſigen Fragen ſeines Jungen):„Du weißt doch, Peter, daß die Katze infolge ihrer Neugierde geſtorben iſt?“ „Vater, was war das eigentlich, was die Katze wiſſen wollte?“ G. Dr. Unvorſicht INH U „Alſo, Liebling, ſollte ich geſchäftlich abgehalten werden, ſo ſchieke ich dir eine Karte.“. i.. 5 10 „Die Karte habe ich ſchon in deiner Rocktaſche gefunden! Verlobung. „Sie haben ſich verlobt, Bettina? 165 112 beirgeeu! 5 i e e e leich aus Aeußzerſte „Aber ich bitte Sie! Wer wird denn gleich ans Aeußerſte denken?“ J. EI. R. Wollen Sie wirklich Die Meerkatze. Humoreske von Georg von der Gabelentz. (Nachdruck verboten.) Ein elender Regentag. Der Vogelhändler Karl Trebs, ein kleiner, ſchmächtiger Mann mit einem Mund, der immer wie zum Pfeifen zugeſpitzt war und zu lächeln ſchien, trat in das Finanzamt, eine Kiſte unter dem Arm. Er ſtellte dieſe nieder, ſchlenkerte die Tropfen von der naſſen Mütze, hängte das Ding an den Kleiderhaken und näherte ſich der langen Tafel, hinter der die Beamten des Finanzamtes vor ihren Pulten hockten. Eine Weile ſtand er in demütiger Haltung da, während ſeine pfiffigen Augen verſtohlen den Raum und ſeine Inſaſſen muſterten. Dann wandte er ſich endlich an den nächſten Herrn, der ſchon ſeit einer ganzen Weile mürriſch durch das Feuſter nach dem Regen ſchaute, während ſeine Finger auf den Tiſch trommelten, und zog einen zuſammengefalteten Schein aus der Taſche. 5 5 5 „Entſchuldigen Sie, ich habe da einen Steuerbeſcheid be— kommen über die Einkommenſteuer...“ i Der Beamte drehte den Kopf vom Fenſter weg, unterbrach das Trommeln, kletterte von ſeinem Drehſeſſel, nahm das Schreiben, ohne den Tierhändler eines Blickes zu würdigen, mit gelangweilter Miene an ſich und überflog die Aufſchrift. Ader vierzehn, Buchſtabe 1. Steht doch groß drauf. Der Herr dort!“ Er wies mit dem Daumen nach einem ſeiner Kollegen und pflanzte ſich von neuem auf den quietſchenden Seſſel. 1 N 0 Ereos nahm ſeinerſeits den Steuerbeſcheid wieder an ſich und ging damit weiter. Der bezeichnete Beamte addierte eben eifrig einige Zahlen. Da es ſehr heiß in dem Raum, war, wiſchte er ſich ab und zu dabei über die Stirn, und ſeine Lippen bewegten ſich lautlos. Der Tlerhändler ſah eine Weile zu, und als er bemerkte, daß der Beamte am Ende der Seite angelangt war, wagte er u ſagen: a a 1Guſchuldigen Sie, ich habe da einen Steuerzettel be⸗ ommen...“ Der Beamte wendete die Seite um, machte eine abwehrende Geſte, die gleichſam den Frager in ſeine Schranken wies und, mit der Feder den Reihen folgend, rief er:„Uebertrag— zwei⸗ tauſendfünfunddreißig, zweitauſend...“ Die weiteren Zahlen wurden wieder nur durch ſtumme Lippenbewegungen an— gedeutet. Aber Trebs hatte verſtanden; man durfte jetzt nicht ſtören. Es mußte erſt noch eine Seite addiert werden. Jetzt endlich ſteckte der Herr die Feder hinter das Ohr, zog noch einmal ſein buntes Taſchentuch hervor, ſchnaubte ſich ge— wiſſenhaft, ſtieg vom Seſſel und nahm dann ſeinerſeits wort⸗ los Trebs den Steuerzettel aus der Hand „Ich habe da einen Steuerzettel bekommen über Ein— kommenſteuer...“, begann dieſer. „Karl Trebs?“ ſchnitt der Beamte weitere Erklärungen ab.“ „Ja, aber...“ „Na alſo, da iſt ja alles in Ordnung, Herr Trebs! Was wollen Sie denn noch?“ Und er legte dem Tierhändler das Papier wieder auf den Tiſch. Trebs ſpitzte den Mund und machte ein klägliches Geſicht. „Ich kann aber die Steuern nicht zahlen.“ Der Beamte zuckte mit den Achſeln und ſah ihn gänzlich ungerührt an. „Nicht zahlen? Wieſo nicht zahlen? Uebrigens geht das mich nichts an. Da hätten Sie müſſen rechtzeitig reklamieren. Das haben Sie wohl verſäumt. Der Termin war ſchon geſtern fällig. Wollen Sie ſich überzeugen?“ „So? Na. was ſoll man denn da machen?“ „Zahlen.“ Der Tierhändler kratzte ſich nachdenklich den Kopf, dann zog er eine ſchmutzige Brieftaſche, in der allerlei Papiere ſteckten, holte einen zerknitterten Zehnmarkſchein heraus, legte ihn auf die Tafel und ſtellte ſein Kiſtchen daneben. „Hier ſind zehn Mark“, ſagte er ruhig,„und wenn Sie noch mehr wollen, dann muß ich Ihnen meine zahme Meerkatze dalaſſen, die iſt unter Brüdern...“ „Wie— was? Wollen Sie ſich etwa einen Witz erlauben?“ Der Steuerbeamte wußte nicht, ob er lachen oder ſich ärgern ſollte.„Sind wir hier Menagerie? Machen Sie, daß Sie mit Ihrem Vieh'rauskommen, und ſehen Sie zu, ob unten die Kaſſe Ihre Meerkatze in Zahlung nimmt. Wir haben hier für Ihre Späße keine Zeit!“ „Was, eine richtige Meerkatze?“ rief laut am nächſten Pult der Finanzamtsſekretär Meyer. Nun wurde es im Büro lebendig. Alles ſah auf den Kaſten und legte die Federn weg. Meyer, der ſehr kurzſichtig war und ſich tief über ein Buch gebückt hatte, ſchielte über die Gläſer der Brille weg, verließ eilig ſeinen Platz und mengte ſich ein: g „Laſſen Sie mal ſehen! Mein Schwager hatte mal ſo einen kleinen Affen, der wie's Kind im Hauſe.“ „Die Meerkatze iſt ſo zahm. die frißt aus der Hand“, ver⸗ ſicherte Trebs, glücklich, daß man anfing, Intereſſe für das neue Zahlungsmittel zu zeigen Am Ende würde einer der Herren das Tier kaufen. Da es an einem Darmleiden krankte, wäre es der Händler gern auf eine gute Art los geworden. e Sekretär Meyer trat dicht an den Kaſten heran. Auch die anderen Beamten ſtiegen von ihren Stühlen, erfreut über dieſe Unterbrechung der langweiligen Arbeit. Eine jüngere Beamtin, die eben vor einem kleinen Handſpiegel ihre Bubifriſur revidierte, lief herbei:„Ein Aefſchen? Ach, wie ſüß! Zeigen Sie!“ i „Ja, zeigen Sie mal!“ gebot Meyer.„Ich kenne mich mit Tieren aus.“ Er beugte ſich über den Kaſten, als wollte er mit den Augen ein Loch hineinbohren. Trebs öffnete ein wenig den Behälter, und der Beamte langte mit der Hand hinein, das Tierchen herauszuziehen. In dieſem Augenblick griff der Affe mit ſeiner kleinen ſchwarzen Pfote nach den blinkenden Gläſern und erwiſchte Meyers Brille. Der Ueberfallene fuhr erſchrocken zurück, ſtieß dabei den Deckel vollends auf, und ſchon war der Affe mit einem Satz auf das nächſte Pult hinübergeſprungen. Das junge Mädchen erſchrak über das Ausbrechen des Tieres ſo, daß es mit einem Aufſchrei beiſeite wich, den Ell— bogen an eine harte Pultkante ſtieß und ihren Taſchenkamm fallen ließ, der von dem ohne ſeine Brille hilfloſen Herrn Meyer umgehend zertreten wurde. „Schaffen Sie das Schwein weg!“ rief der Beamte, der vorhin ſeine Zahlen addiert hatte und mit Entſetzen bemerkte, wie der geängſtigte Affe dieſe beſchmutzte. Und weil er eine drohende Bewegung machte, rannte die Meerkatze über das Pult weiter, wobei ſie ein Tintenfaß umwarf, und erklomm, die Brille in die Schnauze nehmend, den Vorhang eines Fenſters. Droben auf der Vorhangſtange fühlte ſie ſich ſicher. Und nun beobachtete ſie mit lebhaftem Intereſſe, was ſich unter ihr im Kreiſe der Finanzbeamten abſpielte. Das Fräulein rieb ſich den ſchmerzenden Ellbogen und kicherte, als ſie ſah, wie ihr Kollege mit einem Löſchblatt die beſudelte Zahlenreihe zu ſäubern verſuchte, was ihr einen wütenden Blick einbrachte. Herr Meyer ſtarrte verzweifelt nach oben und jammerte um ſeine Gläſer. Einer der Beamten ſchüttelte einen Beſen gegen den ungebetenen Gaſt, aber der Gegenſtand erwies ſich als völlig ungeeignet zum Einfangen eines Affen. N 73 „Mit Waſſer werden wir ihn ſchon'runterkriegen!“ rief vom dritten Pult her ein langer, hagerer Beamter. Er füllte an der Leitung raſch ein Glas mit Waſſer und ſpritzte damit nach dem Tier, verſchüttete aber die Hälfte über dem Sitzplatz des jungen Mädchens, ſo daß dieſes laut zeterte:„Um Gottes willen, halt! Soll ich mir mein Kleid verderben?“ Der Mann mit der Zahlenreihe, gereizt durch ſein be⸗ ſchmutztes Buch, das Gelächter der Kollegen und die vergeh— liche Mühe, mit dem Löſchblatt die Flecke zu beſeitigen, fuhr plötzlich wieder nach dem Tierhändler herum, der, im Bewußt⸗ ſein, der Urheber dieſer Kataſtrophe zu ſein, verlegen daſtand und den Mund ſpitzte. was wie ein verſtohlenes Lächeln ausſah. „Was grinſen Sie denn? Schaffen Sie uns lieber Ihr Vieh vom Halſe!“ 5 Aber das wollte nicht gelingen, auch dem Herrn der Meer— katze nicht. 1 5 1 1 „Die Sorte Affen iſt tückiſch, man muß ſich mit ihnen vor— ſehen“, warnte Meyer. 5 f „Warten Sie, ich wer' ihm ein Zuckerl geben“, entſchied das Fräulein, und kramte aus ihrem Täſchchen einen Bonbon heraus, der neben dem Lippenſtift gelegen hatte. Mit aus⸗ geſtrecktem Arm hielt ſie es dem Tier hin.„Komm doch!— Komm!“ 1 5 5 1 Die Meerkatze glotzte neugierig auf den verführeriſch in Glanzpapier gewickelten Gegenſtand. Mit einem Male ließ ſie die Brille zur Erde klirren, ſchwang ſich von der Stange herab, riß der Beamtin den Bonbon aus der Hand, entrann aber ebenſo ſchnell wieder auf ihren Hochſitz, wo ſie das er⸗ beutete Zuckerl gründlich unterſuchte. Ein zuſammengeknülltes Handtuch, das einer der Männer nach dem Tier warf, fiel wirkungslos in die verſchüttete Tinte. N 5 „Hier hilft nur, ſofort die Feuerwehr alarmieren“, erklärte der Sekretär Meyer, der ingrimmig die Gläſer der zerbrochenen Brille vom Boden auftaſtete. 5 Mit dem Ruf:„Die Feuerwehr!“, eilte nun der jüngſte der Herren an den Telephonapparat nebenan. In der Stadt ver⸗ breitete ſich gleich danach das Gerücht, im Finanzamt ſei Feuer ausgebrochen. Einige wußten ſchon von ſchweren Schäden an den Akten. Doch zum Bedauern vieler Leute erwieſen ſich dieſe 1 ö 0 Nachrichten leider als nicht wörtlich zu nehmen. Fruchtloſe Veſchwerde. Gaſt(leiſe zum Kellner):„Ich habe bemerkt, daß der Herr dort am Fenſter viel beſſer bedient wird und größere Por⸗ tionen erhält. Wo iſt der Wirt? Ich will mich beſchweren.“ Kellner(ebenfalls leiſe):„Der Herr da am Fenſter iſt der Wirt.“ H. St. „Balſt die Teller net fallen laßt, derfſt Piklolo wern, wennſi 's hinſchmeißt, muaßt ſtudiern!“ „Na, denn überfahren Sie mich nur, junger Mann, wenn Sie den nötigen Mut dazu aufbringen!“ Das alte Lied. . Frau:„Ich ſand heute morgen einen Brief von Damenhand in deiner Taſche.“ Mann:„Ich gebe dir die Verſicherung, ich weiß nicht, wie ein ſolcher Brief da hineingefommen ſein kann.“ Frau:„Aber ich. Vor acht Tagen gab ich dir den Brief zum Einſtecken“ H. St. Mein Mann kommt ſofort zurück. Was darf ich Ihnen anbieten: Bier, Kognak, ein Glas Wein?“ „Ja, bitte.“ 7 Deutsche Sprichwörter und die neue Zeit Von Geheimrat L. Gülle. Mit den Wölfen ſoll man heulen. Damit ſoll man angeblich bezwecken, von den Wölfen als ihresgleichen angeſehen und nicht gefreſſen zu werden. Aber ob das bloße Mitheulen dazu genügt, iſt doch mehr als zweifel⸗ haft. Beſſer iſt es jedenfalls, daß man, wenn man nicht ge⸗ freſſen ſein will, nicht heult, ſondern ſchweigt und die Wölfe zu töten und zu vernichten verſucht. 21 Hunger iſt der beſte Koch, aber er kocht leider nichts für den hungrigen Magen. * Wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen. Das mag früher richtig geweſen ſein. Jetzt aber ſingen die Jungen ihre eigene Melodie und die Alten halten den Schnabel. *. Armut ſchändet nicht, und Reichtum macht ſelten glücklich. Sollte es nicht lieber umgekehrt heißen: Reichtum ſchändet nicht, und Armut macht ſelten glücklich? E Ein Narr kann viel fragen, age ein Weiſer nicht antworten ann. Das dürfte kaum zutreffen. Ein wirklicher Narr fragt ſelten etwas, und ein Weiſer, der von einem Narren gefragt wird, antwortet ihm überhaupt nicht. 4 Mit dem Hute in der Hand kommt man durch das ganze Land. Das wird in jetziger Zeit, da das Betteln verboten iſt, ſchwerlich genügen. Denn ſelbſt, wenn man zu Fuß wandert, muß man den nötigen Zehrgroſchen bei ſich haben, wenn man nicht riskieren will, vom Gendarmen oder Schutzmann angehalten zu werden. Und ob jemand wirklich etwas in den Hut legt, iſt ſehr zweifelhaft, und wenn ſchon, ſo iſt es fraglich, ob es etwas Brauchbares iſt. Zudem iſt es doch recht unbequem, immer den Hut in der Hand zu halten; man kann ſich dabei leicht bei ſchlechtem Wetter den Kopf erkälten und Zahn⸗ ſchmerzen und Rheumatismus bekommen. Freunde in der Not, gehen hundert auf ein Lot. Oft geht auch nicht ein einziger auf die Waage. E Man ſoll den Tag nicht vor dem Abend loben. Aber auch nicht den Abend und die Nacht vor dem Morgen. 21 Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder, böſe Menſchen haben keine Lieder. Aber von wem ſtammen denn die albernen Gaſſenhauer und die zweideutigen und ſchamloſen Tingeltangel- und Zoten— VD, buch Schleck Fülle aus dem Kriege.— Im Auty in der Londoner City.— Angſt vor dem Gericht. Es ſteht wiſſenſchaftlich ſeſt, daß ab und zu Menſchen durch einen plötzlichen Schreck geſtorben ſind. Man kennt aus dem Weltkriege viele Fälle, in denen man in Schützengräben oder Unterſtänden tote Soldaten gefunden hat, ohne jede äußere oder innere Verletzung, und es hat ſich dann gewöhnlich herausgeſtellt, daß dieſe Soldaten infolge plötzlicher ſchreck⸗ hafter Ereigniſſe geſtorben ſind. In London hat ſich kürzlich ein Fall ereignet, der die For⸗ ſchungen über dieſe Todesart evident beſtätigt. Frau von Povis, eine mondäne und ſehr ſchöne Frau, wurde von ihrem Chauffeur tot in ihrem Auto gefunden. Die ſchöne Frau ſaß in der Ecke, mit geſchloſſenen Augen, regungslos. Man nahm natürlich den Chauffeur feſt, weil nur er irgendwie mit der Angelegenheit zu tun haben konnte. Die gerichtsärztliche Unterſuchung ergab, daß Frau von Povis auf natürliche Weiſe geſtorben und nicht ermordet worden war, und zwar war ſie durch einen Schreck getötet worden. Die junge Frau wollte zu einer Verſammlung fahren; ſie hatte ſich verſpätet und dem Chauffeur aufgetragen, die Fahrt nach Möglichkeit zu be⸗ ſchleunigen. Die Fahrt ging mitten durch die City und plötz⸗ lich ſah es aus, als ob ein Zuſammenſtoß mit einem anderen Auto unvermeidlich war. Der Chauffeur war geiſtesgegen⸗ wärtig genug, den Wagen im letzten Augenblick in Sicherheit zu bringen, ſo daß ſich nur die Kotflügel der beiden Wagen ſtreiften. Der Chauffeur hatte während des kritiſchen Augen⸗ blicks ein Aufſtöhnen aus ſeinem Wagen gehört; er ſchaute ſich nach ſeiner Herrin um und ſah, daß Frau von Povis tot war. Der plötzliche Schreck hatte ihren Tod herbeigeführt. Ein prominenter Fall wird auch aus Philadelphia ge⸗ meldet. Ein kaufmänniſcher Beamter, der nie mit Gericht und Polizei in Berührung gekommen war und den zeitlebens eine Abneigung gegen dieſe Inſtanzen beherrſchte, hatte eines Tages eine gerichtliche Vorladung bekommen, er ſollte in irgendeiner Gerichtsverhandlung eine Zeugenausſage machen. Als man ihm das Schreiben aushändigte, wurde er kreideweiß im Geſicht und er konnte mehrere Stunden lang kein Wort hervorbringen. Man gab ſich die größte Mühe, ihn zu be⸗ ruhigen und brachte ihn zu Bett. Am andern Morgen wurde Körper iſt ein ſo verwickelter chemiſcher Vorgang, daß gerade der Sportsmann ſich von übermäßiger Eiweißzufuhr freihalten ſollte. Wenn alle Kräfte auf Erzielung hoher Sportleiſtungen gerichtet ſind, hat es keinen Zweck, den Körper mit ſchwierigen Stoffwechſelarbeiten zu belaſten. Im allgemeinen herrſcht die Auffaſſung, daß der Schwer⸗ arbeiter einen weit höheren Eiweißbedarf hat als der Kopf⸗ arbeiter. Nach den neueren Aeli iſt ver nee gar nicht ſo groß, denn Muskelarbeit wird ja in erſter Linie durch die aus Kohlehydraten und Fetten hergeleiteten Energien ge⸗ leiſtet. Man wird bei einer Koſt, die aus reichlich Obſt, Ge⸗ müſe, Kartoffeln, aus Brot, Fett und etwas Milch beſtebt. ſeinen Eiweißbedarf gedeckt haben, wenn man ſich ſatt ißt. Wer ſich von Fleiſch ernährt, hat bereits bei 200 Gramm ſeinen Eiweißbedarf gedeckt. Wenn neben dem Fleiſch noch Eier, Käſe, Kartoffeln, Brot und Milch eingenommen werden, dann dürfte die tägliche Fleiſchzufuhr nur einen Teil der genannten Menge, etwa 50 bis 75 Gramm, betragen. K. Göllnitz. Das Blütenſchloß. Von Karl Demmel. Irgendwo in Vergeſſenheit liegt das alte Blütenſchloß. Laß das Fragen ſein— es iſt Wirklichkeit darum. 5 Zwiſchen vier dicken, grauen Warttürmen ſpannt ſich eine maſſige, ſchwerfällige Mauer um den Garten. Mitten drin das Schloß im ſteifen Stil des Empire. Auf der Eingangs⸗ terraffe ſind vier ſchöne, weiße Säulen aufgeſtellt. Die Fenſter⸗ läden ſind alle geſchloſſen. Im Herbſt und Winter fegt Sturm, Schnee und Regen um den morſchen Bau. a Und wenn der Frühling wie ein zarter Liebesbrief vom Himmel fällt, kommt eine blaſſe, ältliche Frau mit zwei Töch⸗ 1 0 aus irgendeiner fremden Stadt in den Schloßgarten ge⸗ ahren. Dann fliegen die Fenſterläden zur Seite. Sonne, Früh⸗ jahrsluft und Friſche kommt wieder in die muffigen Zimmer. Rundum im Garten haben ſich die Bäume wie zum feſtlichen Empfang weiße Kleider angezogen. An der Mauer ischen roſa die Zierſträucher. Und auf der friſchgrünen Wieſe zwiſchen den alten Stämmen ſonnen ſich bunte, junge Frühlingsblumen, Das iſt ein Lächeln, eine Farbenfreude und ein Vogeljubel im Park. Da lebt das Blütenſchloß aus ſeiner grauen Starr⸗ Sapien Vergeſſenheit wieder auf. Blau hängt der Himmel arüber. Aber die drei Frauen im mauerumzogenen Park haben nicht das Jungſein und die Freude des Frühlings in ſich. Man weiß nicht, an welchem Leid ſie tragen. Einſam ſind ſie in ihrer Abgeſchloſſenheit.. Nur eine alte, ſorgenfaltige Muhme, die zur Winterzeit das Schloß in Ordnung hält, und der ſiebzigjährige Park⸗ ſchloß. ſind Weſen der Wirklichkeit im Garten um das Blüten⸗ hloß. In einer Zimmertür raunt es, wenn Abendgold die Sil⸗ houettenbilder ſtreichelt, von einer Liebesmär zwiſchen zwei blutjungen, glücklichen Menſchen aus der Zeit, als Napoleons Grenadiere gen Moskau zogen. Da liegt noch ein blaßblaues Band von einem Schutenhut irgendwo in einer geſchweiften Kommode, neben einem ver— gilbten, letzten Brief verwahrt. f Wie lange iſt dieſe Mär ſchon vergeſſen. Damals waren die Blütenbäume ſelbſt noch jung. Nun haben ſie auch über hun⸗ dert Jahresringe um ſich gezogen; ihr Blühen iſt noch ſo jung wie einſt, iſt pelß üppiger in ſeiner weißen Bluſt. Der Partweiher liegt träge da. Kein Schwan zieht durch blaue Mondnächte. Der Kahn liegt morſch halb im Waſſer. Schilf wuchert dicht. 5 Ein Vöglein kommt alle Jahre mit den drei Frauen in den Park. Es mag einſt hier ſein letztes Lied im Frühling ſingen.. Umſonſt raſiert. Huſchel hat keinen Groſchen, dafür aber einen Zweiwochen— bart, und den möchte er ſich gern wieder einmal abnehmen laſſen. Er geht daher zu einem kleinen Dorffriſeur und bittet, ihn, gemäß der Sitte des Landes, vom Lehrling umſonſt raſieren zu laſſen. Der Meiſter iſt einverſtanden, holt aus der Tiſchlade ein altes Raſiermeſſer, bewaffnet damit den Lehrling, und die Sache geht los. Der Lehrling ſchabt einmal rund um das Geſicht, der Lehrling ſchabt zweimal rund um das Geſicht. Ein⸗ mal fällt ihm dabei das Meſſer aus der Hand, das andere Mal bekommt Huſchel den Pinſel in den Mund. Aber der Bart ſteht noch, wie er gewachſen. Dafür blutet Huſchel aus ver⸗ ſchiedenen Poren. Schon ſetzt der Lehrling zur dritten Raſur an. In dieſem Augenblick beginnt im Stall des Friſeurs ein Schwein zu quieken, verzweifelt, ſchrill, in allen Tonarten, wie eben nur ein Schwein quieken kann. „Was hat es denn?“ fragt der Meiſter.„Es wird ihm doch nichts paſſiert ſein?“ 1 Da ſagt Huſchel ganz leiſe, ganz demütig:„Vielleicht wird es auch umſonſt raſiert.“ J. H. R. Der Dienſtmann. Bemm iſt Dienſtmann. Seit vielen Jahren. Bemm ſteht täglich ſeine acht Stunden an der Ecke beim Apollobrunnen. Hin und wieder hat er einen Gang. Einmal mit Kiſten und Koffern, einmal mit Blumen und Billetts. Bemm ſind die Blumen lieber. Geſtern kam Herbert Haumichblau. „Tag, Bemm.“ ex tot in ſeinem Bett aufgefunden; Schreck und Angſt hatten ihn getötet. E. E. „ Spuort und Ernährung. Im folgenden ſoll nicht etwa der Verſuch gemacht werden, eine Art Kochbuch für Sportsleute aufzuſtellen. Die Art der Speiſen und ihre Zubereitung ſtehen ganz im Belieben des einzelnen Sportlers, ſofern er innerhalb der von der Er⸗ nährungswiſſenſchaft gezogenen Grenzen bleibt, d. h. ſeine Koſt darf keine ſchädlichen, ſoll aber die notwendigen Aufbauſtoffe in ausreichender Menge enthalten. Auch dem heimlichen Wunſche manches angehenden Sports⸗ mannes, durch beſtimmte Koſt beſtimmte Leiſtungen zu ſteigern, kann leider nicht entſprochen werden. Und wenn es wirklich ſolche Wunder wirkenden Gerichte gäbe— wie etwa„Hoch⸗ ſprungfuppe“,„Steak à la Diskus“,„Läuferkompott“—, dann wäre die Erde bald nur noch von Weltmeiſtern bevölkert. Immerhin wird durch richtige Ernährung die Grundlage be⸗ reitet, aus der die Leiſtung wächſt. 5 Nach neueren Forſchungen ſtellt ſich der Tagesbedarf eines Normalmenſchen(zirka 70 Kilogramm Gewicht) auf 2550 Gramm Eiweiß, 25—30 Gramm Fett, 350400 Gramm Kohlehydrate. Der Bedarf von 25—50 Gramm Eiweiß umfaßt alle vorkom⸗ menden Möglichteiten von leichter bis ſchwerſter Arbeit. Der Eiweißbedarf iſt um ſo geringer, je mehr baſenreiche Mineral⸗ ſtoffe die Geſamtkoſt enthält, weil durch ſie das Nahrungs⸗ eiweiß viel intenſiver ausgenutzt wird. Einen Ueberſchuß an ſolchen Mineralſtoffen haben Früchte, Gemüſe und Kartoffeln. Früher glaubte man, daß Eiweiß die Quelle der Muskel⸗ kraft ſei, und darum gelangten alle eiweißhaltigen Nahrungs⸗ mittel, vor allem Fleiſch, zu hohem Anſehen. Später aber ergab ſich, daß Eiweiß vor allem dazu dient, abgenütztes Ei⸗ weiß des Körpers zu erſetzen, während die Kraftſpender Fette „Guten Tag, gnädiger Herr.“ „Haben Sie für morgen ſchon einen Auftrag, Bemm?“ „Noch nicht.“ „Schön. Dann kommen Sie zu mir. In einem ganz alten, zerlumpten Anzug. Es handelt ſich um eine Wette. Ich möchte wiſſen, was ein Bettler an einem Tage verdient. Wollen Sie?“ Bemm kratzt ſich am Kopfe. „Betteln?“ „Ja. „Was zahlt denn der Herr?“ ö 0 „Ihren Tarif, mein Lieber. Außerdem können Sie natür⸗ lich das erbettelte Geld behalten. Einverſtanden?“ Bemm iſt einverſtanden. Bemm bettelt den ganzen Tag. Von früh bis abends. Dann geht er zu Haumichblau, „Da wäre ich wieder“, ſagt er. Haumichblau fragt: „Wieviel?“ „zwanzig Mark achtzig“, zählt Bemm das Geld auf. „Allerhand. Wirklich allerhand. Nehmen Sie das Geld wieder an ſich. Und was bekommen Sie von mir?“ „Der Tarif wäre elf Mark, gnädiger Herr.“ a zahlt zwölf Mark. Bemm geht ſinnend nach uſe. 12 70 Wochen vergehen Bemm ſteht nicht mehr an der Ecke zum Apollobrunnen, Seine täglichen acht Stunden. Zu gelegentlichen Gängen mit Koffern und Kiſten, mit Blumen Und Billetts. Bemm ſteht drei Straßen weiter. Und bettelt. Kommt Haumichblau: „Nanu, Bemme!“ „Gnädiger Herr?“: „Was iſt denn mit Ihnen los? Warum ſind Sie ſo heruntergekommen, daß Sie betteln?“ Da guckt Bemm verſtändnislos und grunzt: 212 100 Witpen des Sulluns Aud Hand. Nicht weniger als 190 Frauen zählte der Harem des letzten türkiſchen Sultans Abdul Hamid. Die politiſche Umwälzung in der Türkei im Jahre 1918 brachte auch den Sultan Abdul Hamid um ſeinen Thron und ſeine Herrſchaft, was er be⸗ kanntlich nicht lange überlebte. Für ſeine Haremsfrauen kamen nun recht böſe Tage. Sie, die an Nichtstun und luxuritſes Leben gewöhnt waren, gerieten zum Teil in große Not. Einige, begleitet von einem treuen Eunuchen, ſuchten ihr Brot als Tänzerinnen in Varietess zu verdienen, andere emanzi⸗ pierten ſich ſo weit, daß ſie Kellnerinnen wurden. Etwa fünfzig Haremsfrauen begaben ſich nach Paris, in der Hoffnung, dort ein fröhliches Leben zu finden; achtzehn von dieſen kehrten in die Türkei zurück. Und dabei ſoll Abdul Hamid ein Vermögen hinterlaſſen haben, das auf mehr als eine Milliarde Mark ge⸗ ſchätzt wird. Abdul Hamid beſaß einen beſonders wertvollen Juwelenſchatz, der in unterirdiſchen Gewölben wohlverborgen war. Kürzlich haben nun neun der ehemaligen Haremsdamen und 13 Kinder aus der Nachlaſſenſchaft Abdul Hamids wie berichtet wird, Teile erhalten, und jetzt, nachdem eine Reihe der Frauen aus dem Harem bereits geſtorben iſt, werden Nach⸗ forſchungen nach den übrigen Witwen angeſtellt, von denen manche gewiß in großer Armut leben; auch dieſen ſoll jetzt ein entſprechendes Erbteil zuteil werden. Ein Sohn Abdul Hamids, und zwar einer ſeiner Lieblingsſöhne, Prinz Abdul Kadir, ſpielte eine Zeitlang in Wien Violine in einer Zigeuner⸗ kapelle für eine Gage von acht bis neun Mark für den 010 Likör. Moſebuſch ſitzt in einem Kaffeegarten. Alle fünfzehn Minuten beſtellt er einen Likör. Die Kaffeetrinkenden um ihn herum ſind mehr oder weniger entſetzt, denn es iſt vier Uhr a und Moſebuſch macht ſonſt einen honetten Ein⸗ ruck.. Schließlich ſchiebt ſich ein dunkler, langhaariger Jüngling an Moſebuſchs Tiſch.. „Geſtatten?“ fragt er. „Bitte!“ ſagt Moſebuſch, erfreut, einen Schwatz machen zu können. Sie machen einen Schwatz. Und alle fünfzehn Minuten beſtellt Moſebuſch einen Likör. 1 „Trinken Sie täglich ſo etwas?“ fragt der andere, der übri⸗ gens rote Limonade durch einen Strohhalm ſchlürft. „Täglich!“ ſagt Moſebuſch. „Wieviel?“ „Im Durchſchnitt zwanzig.“ „Swanzig Liköre?“ L Der andere ſchweigt. Dann fängt er an, Moſebuſch etwas vorzurechnen.„Zwanzig Liköre“, zählt er,„das ſind im Monat 600, im Jahre 7200, in zehn Jahren 72 000. Rechnen wir das Stück zu 50 Pfennig, ſo ergibt das 36 000 Mark. Aber ſchließ⸗ lich 36 000 Mark verſaufen oder nicht, das iſt Ihre Sache. Aber 72000 Liköre, das ſind 1800 Flaſchen. 1800 Flaſchen enthalten 1350 Liter. Rechnen wir 40 Prozent Alkohol, dann gibt das 540 Liter reinen Alkohol. 540 Liter Alkohol haben Sie getrunken, verehrter Herr! Das iſt eine Menge, die 5000 Litern Pilſener entſpricht, oder 12 000 Litern Lagerbier, oder 30 000 Litern Malzbier, oder 7500 Litern Moſelwein. Sie haben alſo gewiſſermaßen in den letzten zehn Jahren 30 Tauſendliter⸗ Fäſſer Malzbier getrunken—“ „Höhö“, verſucht Moſebuſch zu proteſtieren; aber der andere ſchnurrt weiter: „Wenn Sie dieſes Bier in Flaſchen füllen und die Flaſchen aufeinanderſtellen, dann gibt es einen Turm, der höher iſt als der Himalaja, und wenn—“ „Ich habe in meinem Leben noch kein Malzbier getrunken“, bemerkt Moſebuſch. Aber der Jüngling macht nur eine Hand⸗ bewegung. Er berechnet weiter, wie viele Menſchen und Hunde mit der von Moſebuſch vertilgten Alkoholmenge vergiftet werden könnten, wie viele Schlangenbiſſe damit geheilt werden könnten und wie viele Automobile, Frankfurter Würſtchen, Streichhölzer mit dem Gegenwert dieſer Flüſſigkeit käuflich erworben werden könnten. Er ſchildert, wie es im Deutſchen Reiche ungefähr ausſehen würde, wenn alle Menſchen ſo ſaufen würden wie Moſebuſch, und wie, wenn niemand auch nur einen Tropfen tränke. Und er führt Zahlen auf— Zahlen, Zahlen, unendliche Reihen, unendliche Berechnungen. Mofebuſch hat ſtill zugehört. f „Sagen Sie mal“, nimmt er plötzlich einen Augenblick wahr, wo der dunkelhaarige Jüngling einmal Luft ſchöpfen muß,„was ſind Sie eigentlich von Beruf?“ „Ich bin“, ſagt der andere, diesmal langſam und nachdenk⸗ lich,„ich bin arbeitslos!“ g l „Vorzüglich!“ ſchlägt Moſebuſch auf den Tiſch.„Sie ſind ja ein äußerſt intelligenter Menſch und ein prima Statiſtiker. Und reden können Sie! Sie treten in meine Fabrik ein.“ Der dunkelhaarige Jüngling wird blaß vor Freude. Moſe⸗ buſch zieht ein Papier aus der Taſche, und ſie machen einen Anſtellungsvertrag. 5 Dann trinkt der Jüngling ſeine Limonade aus, ſteht auf, drückt Moſebuſch die Hand und deklamiert: 5 „Ich werde das Geſchäft hochbringen! Das verſpreche ich Ihnen— Ehrenwort!“ a Und er geht. Kehrt aber noch einmal um und fragt:„Ja, um was für eine Fabrik handelt es ſich denn eigentlich?“ „Nun, was wird es ſein?“ ſagt Moſebuſch.„Eine Likör⸗ Für die Küche. Rinderzunge einzupökeln. Nachdem das Schlundfleiſch ab⸗ geſchnitten iſt, wäſcht man die Zunge gehörig und reibt ſie mit Salz ab. Dann beſtreut man den Boden eines paſſenden Ge⸗ ſchirrs mit Salz, reibt die Zunge mit Salpeter ein, legt ſie rund gebogen in das Gefäß und ſtreut reichlich Salz darüber. Zehn Tage bleibt die Zunge ſo ſtehen, doch darf tägliches Um⸗ wenden nicht verſäumt werden. Nach zehn 1 ſtellt man die aus der Salzlauge genommene Zunge, reichlich mit kochen⸗ ununterbrochen drei bis vier Stunden. Dann zieht man die Haut mühelos ab und neidet glatte dünne Scheiben beim Servieren.— Zum Räuchern wird die Zunge genau ſo be⸗ handelt und nach vierzehn Tagen in den Rauch gebracht. Tomatenbutter. Einige reife, ſchöne Tomaten werden(ge⸗ häutet) mit einigen Zwiebeln in wenig Fett gedünſtet und durch ein Haarſieb geſenen 7 Pfund gute Margarine rührt man ſchaumig und n die Aer aten mit 1 045 und Salz abgeſchmeckte Maſſe unter Rühren hinzu un erhält ſo einen billigen und wohlſchmeckenden Brotaufſtrich. Auch für Toaſt ſehr gut zu verwenden. Bananenkuchen. Man kocht zwei Eßlöffel Zucker mit dem Saft einer Apfelſine auf, gießt ihn über einige abgeſchälte Bananen und läßt die Bananen eine Stunde darin liegen. Dann rollt man ſie in Ei und geſtoßenen Biskuit oder zieht ſie durch Backteig und bäckt ſie aus. Mit Vanillezucker beſtreuen vor dem Anrichten. Perlzwiebeln einzumachen. Die Zwiebeln werden rein ge⸗ waſchen, mit Salz durchmengt, 12 Stunden 1 0855 und die Schale mittels eines Lerköffels entfernt; der Gebrauch eines Küchenmeſſers verurſacht ſchwarze Flecke, Nun werden ſie „Heruntergekommen?— Ich habe nur umgeſattelt. Ich und Kohlehydrate ſind. Die Verbrennung von Eiweiß im ſtehe mich ſo beſſer.“ Jo Hanns Rösler. klar abgeſpült, mit Dill, Meerrettich und weißen een 1 einem ſauberen Steintopf durchſchichtet, mit kochendem eineſſig bedeckt und— erkaltet— feſt zugebunden. 5 75 NB. 2 22 Beziehung mit beſonders gutem Beiſpiel vor⸗ e ee e 2 Weiter vor gegen Not und Elend! Ein neuer Aufruf der wirtſchaftlichen Spit⸗ zenver bände zur Förderung des Winterhilfs⸗ werkes. Auf dem Wege zum Ziele, al deutſche Volksgenoſſen Brot And Abel 1 ind im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Regierung gewaltige Erfolge erzielt worden Aber noch iſt das Heer der Arbeiitsloſen groß und die Not ihrer Familien würde noch 9185 zer ein, wenn nicht unter Anſpannung aller 5 8 Volles das gewaltige Wert der Winterhilfe jene hilfsbedürftigen Voltsgenoſſen vor den ſchlimmf i gen des Hungers und der Kälte bewahrt hätte. Die gewerbliche Wirtſchaft iſt dem Ruſe des Führers freudig gefolgt und hat fühlbare Fpfer auß ſich genommen. Aber noch iſt der Winter nicht zu Ende und die Not dauert! unvermindert an. Darum muß die gewerb⸗ lache Wirtſchaft nicht nur ihre bisherige Opfer⸗ 0 tſchaft weiter bezeigen, ſondern ſie nach Kräften verſtärken. Während der Eindruck vorherrſcht, daß viele große wie auch insbeſondere mittlere und deine Anternehmungen bis zur Grenze des Möglichen geholfen haben, ſind die unterzeich⸗ neten Spitzenverbände der Meinung, daß noch an vielen Stellen dies nicht in gleichem Maße der Fall war und hier noch eine Steigerung der bisherigen Leiſtungen erwartet werden muß. Dies gilt insbeſondere für ſolche Un— zernehmungen, die aus den bisherigen Maß⸗ nahmen der Reichsregierung, aus den Arbeits— h fungsmaßnahmen und aus dem Kon— lkturanſtieg beſondere Vorteile gezogen ha⸗ ben. Daher rufen die unterzeichneten Spitzen⸗ decbände alle von ihnen betreute Kreiſe auf, prüfen, ob ſie den bisher bereits geleiſteten fern für die kommenden Monate ein be⸗ onderes Opfer folgen laſſen können. Emzelne Wirtſchaftsgebiete ſind in dieſer a angen. So hat die Induſtrie- und Hano⸗ ten Auswirkun- geleiſteten Mindeſtrichtſa zu begrüßen, wenn die nicht gefaßt haben, ſich für die Monate einem vollen Erfolg zu verhelfen. Deutſcher Induſtrie- und Handelstag gez. Dr. v. Nenteln Reichsſtand der Deutſchen Induſtrie gez. Dr. Herle gez. Dr. Hilland Reichsſtand des Deutſchen Handels gez. Dr. v. Renteln Centralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes E. V. gez. Fiſcher, gez. Tewaag gez. von Dewitz Reichsverband der Privatverſicherung gez. Dir. Lippert Reichsſtand des Deutſchen Handwerks gez. Schmidt gez. Zeleny. Ioana 4 Die Abingten als Obſt „Die Entdeckung der Mendelſchen Geſetze hat einen ganz zeuen Natu ſchertyp geſchafſen den ſchöpferiſchen. Mit Hilfe genauer Kenntnis 115 Erbfaktoren verändert er willkürlich die 9 atur, indem er Arten ſchafft, die im Garten des Lebens ſonſt nicht vorkomm Das be— rühmte Kaiſer⸗Wichelm⸗Inſtitut ſür Züchtungs⸗ ſorſchung in Müncheberg in der Mark hat wieder eine ſolche Leiſtung vollbracht, deren g Helden die ganze Welt intereſſieren werden. Wir ſind gewohnt, Tomaten als ein recht be— liebtes und wohlſchmeckendes Gemüſe anzuſe— hen. Dr. von Sengebuſch und Dr. Weißflog vom Kaiſer⸗Wilhelm-⸗Inſtitut waren der Mei⸗ nung, daß Tomaten auch ein brauchbares Obſt abgeben. Nach jahrelanger, ſyſtematiſcher Züch⸗ . 2 1* N— 2 e—* 1 haben ſie dieſes Ziel nun er⸗ 1 10 118 1 1 1 1 ) Bei den Arbeiten ſind 20 000 bis 30 000 Pflanzen benötigt worden. Dieſe große Zahl ergab ſchon gleich als beſonderes Problem oe Festen des Geſchmackes. Das einfachſte Mittel, nämlich Koſtproben zu machen, das bei der Züchtung von Erdbeeren und Wein— trauben und anderem Obſt auch in wiſſen— ſchaftlichen Inſtituten verwendet wird, mußte hier verſagen. Schließlich entſchied man ſich fn de e ef g, wobei die Tomaten ähnlich den Zu f Zucker f Sälkegehalt gat Zucker und auf Eine indere rigkeit beſtand darin, daß der Zudlergehalt der Tomate mit zuneh— mender Neiße anſteigt. Män mußte alſo die Fürchte Jahr für Jahr in dem gleichen Reife⸗ ſtadium unterſuchen. Es wurde nun feſtgeſtellt. daß einige Wildkomaten beſonders zucker⸗ und ſäurereich ſind, und am ſüßeſten erwies ſich die eine Art(ſolanum racemigerum), die jedoch den großen Nachteil hat, nur kleine Früchte zu tragen. In Müncheberg wurden deshalb Kreuzungen dieſer ſüßen kleinfrüchtigen Sorte mit großfrüchtigen Kulturtomaten vorgenom— men und dadurch ſchon nach wenigen Genera⸗ ammer Bochum in ihrer Vollverſammluno ROMAN VON P. WI Lo Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale) „Einen Augenblick, bitte.“ Er wies mite Die Reiserbank schließt die Sehalter tionen durch weitere Ausleſe in Verbindung am 29, Januar 1934 beſchloſſen, den bisher 0 ö tz von 0,5 vom Tau⸗ ſend des gewerblichen Kapitals für den Reſt des Winters zu verdoppeln. Es wäre ſehr 1 n, übrigen Wirtſchafts⸗ reiſe, ſoweit ſie entſprechende Beſchlüſſe noch 80 d A ich Februar und März zu ähnlichen Maßnahmen entſchließen önnen 10 dadurch dem gewaltigen Winterhilfswerk zu heute einen Apfel oder Pfirſich. Sportvorſchau Fußball⸗Entſcheidungen.— FIS⸗Rennen in Solleften.— Deutſche Hochſchul⸗Slimeiſter⸗ 6 ſchaften. Am kommenden Sonnta edenkt 3 Deutſchland ſeiner gefallenen Feſden, der 155 een des großen Krieges und derer, die ihr Leben ließen für ein neues Deutſchland. Die ſportlichen Wettkämpfe ſind aus dieſem Anlaß auf ein Mindeſtmaß beſchränkt; wo ſie trotz— dem durchgeführt werden, wird eine ſtille Ge⸗ denkminute den für Volk und Vaterland ge⸗ fallenen Helden gewidmet ſein. Im g 8 Fußball müſſen die Punkteſpiele weitergehen, da ſchon viele Termine ausgefallen und daher evtl Schwierigkeiten bei der friſtgemäßen Ermitt⸗ lung der Meiſter zu erwarten ſind. Die Spit⸗ zenklubs der Gauligen finden jetzt auch den klingenden Lohn für ihre ſeitherige Mühe, d h. größere Zuſchauermengen verſchaffen ihnen jetzt einen Teil der Geldmittel, die zur Auf— rechterhaltung ihres umfangreichen Sportbe⸗ triebes unbedingt nötig ſind. Aber die Span⸗ nung gerade bei den ſüddeutſchen Gauliga⸗ kämpfen ſteigert ſich auch von Sonntag zu Sonntag; in allen vier Gauen des Südens werden erſt die letzten Spiele der Spitzen⸗ mannſchaften endgültigen Aufſchluß über die Frage nach den Meiſtern geben. Am Sonntag könnte es wieder Verwicklungen geben, wenn ſich die Meiſterſchaftsanwärter erneute Punkt⸗ einbußen erlauben. Es ſpielen: Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt Eintr. Frankfurt— Phönix L'hafen. Wormatia Worms— AO. Worms SV. Wiesbaden— 1. FC. Kaiferslautern To Pirmaſens— FSV. 05 Mainz, f 58. Waldhof— Phönir Karlsruhe, VfB. Mühlburg— Bfs. Neckarau Freiburger FC.— Karlsruher FV. I. FC. Pfor 1— Germ. Brötzingen Sfr. Stuttgart— Suuthgarter Kickers VIB. Stuttgart— Fc. Birlenfeld, Unon Böckingen— Stuttgarter Sc Ulmer FB. 94— 1. SSB. Alm. Die Saarbrücker Sportfreunde benutzen ihren pielfreien Tag zu einem Abſtecher nach Mün⸗ ſter 1. W., wo ſie im Rahmen einer großen Saarkundgebung auf den Weſtfalenmeiſter Schalte 04 treffen. Im Hinblick auf die kom⸗ menden Weltmeiſterſchaftskämpfe intereſſiert das Ländertreſfen Irland— Belgien in Dub— lin. Auch 5 Handball wird am Sonntag wieder in vollem Umfange gespielt. Allerdings ſind hier weitere Eniſchei⸗ dungen nicht zu erwarten, es ſei denn, daß es in der Abſtiegsfrage Klärungen gibt. Bis auf die Gruppe Nordbayern haben alle ſüd—⸗ deutſchen Gaugruppen und Gaue nahezu volle mit neuen Kreuzungen erreicht. daß man heute „So?“ ſagte ſie ruhig. größeres Intereſſe erwartet. ö 23[Herrn Alex Reiſer.“ indurchdring— ſchen Grun ſchuldige Fahrhaube verzweifelt 5 br oy 17 5 3 2 11 1 1 1. ö her, Zerknüllte ſie zu einem jämmerlichen Knäuel „Ja, Fräulein, es handelt ſich um ein Portefeuille.“ 1 1 0 „In dem Portefeuille ſind Papiere Mee, mon 77 24.- Beſetung; wenn den bayeriſchen und ſchwäbi— zucker und Jäurereiche Kulturtomaten mit ſcho⸗ nen großen Früchten erzielen kann. Dieſe ſüßen Tomaten enthalten bereits ungefähr 10 Pro⸗ zent Zucker, das iſt ebenſoviel wie der Mini⸗ malwert, den man bei Aepfeln und Birnen beobachtet. Der Säuregehalt dieſer Tomaten gleicht bereits dem von normalen Apfel-, Bir⸗ nen⸗ und Apfelſinenſorten. Es wird alſo nicht mehr lange dauern, dann können wir zum Nachliſch ſüße aromatiſche Tomaten eſſen, wie Kalamität diverſe Striche durch die Rechnung macht, lönnen ſie wahrſcheinlich doch noch ihre Vertreter für die höheren Aufgaben zur rechten Zeit namhaft machen. Ranhalten müſſen ſie ſich aber jetzt, denn allzuviele Spieltage ſind ſchon verloren gegangen. f Rugby und Hocke n When wieder den üblichen Spielbetrieb vor. Auch im Rugbiager muß man allmählich daran denken, die infolge der Witterungsun⸗ gunſt verlorene Zeit wieder gutzumachen. In anderen Gegenden des Reiches iſt man ſchon mitten in den Meiſterſchaftsausſcheidungen für die„Deutſchel; in Heidelberg-Frankfurt ſteht man noch mitten in den erſten Runden. Vom b Motorſport hat ſich diesmal im Hohen Norden heimi gemacht; auf dem Mjö⸗See bei Same der Große Preis von Norwegen für Motor⸗ räder und Kraftwagen ausgefahren. Schwimmen gibt es in Kaſſel, wo bei einem„Nationalen“ verſchiedene Vertreter der deutſchen hben klaſſe an den Start gehen werden. Neben Rül⸗ kenmeiſter Küppers(Bremen) haben u. a. G 1 guten 19 05 Haas und Heiko Schwartz ſowie Schwarz(Mag 5 det. Auch der eee e Winterſport hat ſein Schwergewicht diesmal in Skandina⸗ bien. In dem kleinen ſchwediſchen Städtchen Solleftea ſtreiten Europas und der Welt beſte Sliläufer und Springer um die Titel der FIS. in Langlauf, Sprung und Kombina⸗ tion ſowie im Skimarathon. Auch Deutſch⸗ lands Elite wird am Start ſein und wir hoffen, daß unſere Skimannen ſich gegen die faſt übermächtig erſcheinende nordiſche Konkur⸗ renz ehrenvoll und tapfer ſchlagen werden. In Garmiſch-Partenkirchen finden am Sams⸗ tag und Sonntag die Deutſchen Hochſchul⸗Ski⸗ meiſterſchaften ſtatt. 1 Ainsser-K Ausser-Knoblauebsaft wirkt appetitanregend, reinigt Blut und Darm, ſchafft geſundel Säfte und leiſtet bei Arterienverkalkung, zu hohem Blutdruck, Magen-, Darm-, Leber- und Gallenleiden, bei Aſthma, Hämorrhoiden, Rheumatis- mus, Stoffwechſelſtörungen, und vorzeit- igen Alterserſcheinungen gute Dienſte. Flaſche, 5 Wochen ausreichend, Mk. 3.—, Verſuchsflaſche nnr Mk. 1.—. Geruchlos u. ohne Geschmack: Zinſſer⸗Knoblauchöl⸗Kapſeln und Knoblauch ⸗Tabletten Schachtel je Mark 3.— In Apotheken zu haben, Knoblauchſaft auch in Dro⸗ gerien, beſtimmt dort, wo eine Packung ausliegt. Dr. Sinſſer& Co. e n. Leipzig F 14 1 BBE nicht wieder die leidige Platz⸗ in den Händen hin und Er war enttäuſcht, hatte und Briefe für ze lein, denken Sie nicht ſchlecht von mir. betteln, nur mein Recht. arbeitslos, aus der Kriſenfürſorge heraus, Fräulein, habe Weib und Kind und— ja, ſo was kennen Sie nicht— räulein, es lebt ſich nicht gut zu drei Perſonen von ſech⸗ hn Mark fünfzig die Woche. Darum muß ich auf den Ich will nicht Ich bin ſchon ſeit Monaten dem Waſſer bedeckt, aufs Feuer und kocht ſie ſo langſam, aber blinzelte ſie an, bäuerlich ſchlau, dabei drehte er die un⸗ cher Höflichkeit auf einen Stuhl und verſchwand. Es dauerte geraume Zeit, ehe er zurückkam, 5 Intereſſiert ſah ſich der Fremde in der koſthar ein⸗ gerichteten, luxuriöſen Diele um. Die Eleganz bedrückte yn ſichtlich, 9 Etwas wie Neid empfand er, Bitterkeit! 1 Nur einen 17„ wertvollen Gegenſtänden, und er hatte Brot 9 Tage, vielleicht für Wochen. Jäh überkam ihn das Bewußtſein: Du kannſt einen Finderlohn verlangen. Bis etzt hatte er noch gar nicht daran gedacht. 5 i Und beſcheiden brauchte er hier nicht zu ſein, die waren Roch immer ſatt geweſen und konnten zahlen. gnädige Frau hat ſich zur Ruhe gelegt“, klang die 00 te Dienerſtimme,„aber das gnädige Fräulein will Sie ſprechen“, winkte er, ihm zu folgen. 5 Etwas verlegen ſtand der Fremde in dem kleinen, elegant eingerichteten Zimmer Hanny von Hochſtedts. Jetzt betrachtete er peinlich ſeine beſtaubte Kleidung, die plumpen, ſchmutzigen Schuhe, die tief im weichen Teppich verſanken. 110 Und dieſe junge Dame mit dem blaſſen Geſicht in iefem Schwarz ſtudierte ihn kühl prüfend, ohne Neugier; und ihre Art imponierte ihn und machte ihn gleichzeitig verlegen. 5 Berg blieb diskret im Hintergrund; unbeweglich lehnte er an der Tür. d „Worum handelt es ſich?“ tönte die klingende Frauen— ſtimme. 1 Der Gefragte überlegte. So einfach ließ er ſich das Geſchäft mit den gefundenen Papieren nicht entgehen. Er Hochſtedts Weſen. Sie winkte Berg. „Ich klingle, wenn ich Sie brauche, Berg.“ andern, auch Platz zu nehmen. zum Licht hin, ſo daß ſie ſeine Züge genau ſehen konnte Als der Diener den Raum verlaſſen hatte, bat ſie: ö „Erzählen Sie, wie Sie dazu kommen!“ Zunächſt berichtete er etwas umſtändlich alle Einzel- heiten dieſes Fundes, erklärte, daß er nicht aus Neugier, geſehen und die Papiere darin entdeckt habe. „Haben Sie das Portefeuille bei ſich?“ ö 5 Er zögerte, überlegte, überdachte, wie er es mit dem Finderlohn halten ſollte. Beſſer, er gab ſie nicht aus der Hand, bis die Frage geregelt war, N f Als er aufſah, bemerkte er ein Mißtrauen in den Augen der jungen Dame— und deutete es richtig. „Haben Sie keine Angſt, Fräulein! Es iſt nur, welchen Finderlohn geben Sie mir? Die Papiere ſind ſehr wert— voll“, ſteigerte er ſeine Anſprüche. Alſo das iſt es. Er will Geldl, dachte ſie erleichtert da ihr ſein Gebaren unheimlich geworden war. ö 1„Aber da muß ich doch erſt wiſſen, um welche Art von Papieren es ſich handelt?“ fragte ſie mit geſpielter Gleich— gültigkeit. 0 0„Ja, Fräulein, das kann ich nur dem Herrn Bruder ſelbſt ſagen— verſtehen Sie?— oder der Frau Vankier“ ſetzte er erläuternd hinzu. 5 „Meine Mutter iſt krank.“ „Ja, das tut mir ja leid, aber— nun ja, weil Si 0 i ö 1 Sie ja doch die Schweſter ſind, will ich Ihnen was ſagen. Fräu⸗ N* 11 7 5 Kaum war der Name gefallen, wechſelte Hanny von „ 89 1 8 Damit ließ ſie ſich auf einem Seſſel nieder, winkte dem Er ſaß ihr gegenüber, „Und wenn ich das nicht ſage?“ 6 0 e rte, f Papiere enthielt, nei ſi I ü, ſondern um den Beſitzer feſtzuſtellen, in das Portefeuille Ekel packte ſie bei get de dee e Finderlohn aufpaſſen“, ſetzte er treuherzig hinzu. Sie ſah auf ihre Hände, empfand die Not des Fremden und litt mit ihm. Dennoch war ſie vorſichtig, wußte ja nicht, ob das Tatſache war, was er ſagte. Vielleicht war es nur Mache, und er hatte wertloſe Papiere gebracht. 5 „Ich muß erſt wiſſen, um welche 5 1 handelt.“ he Papiere es ſich 1 Mit einem ſcheuen Aufblick rückte der Mann ihrem Seſſel näher, pochte wichtig gegen die Taſche, die die 9 5 Ein phyſiſcher 11 g Nähe; doch regte ſie ſich nicht. 3 1 Wiſſen Sle, was darin ſteckt? Ein Teſtament vom zankier Otto Reiſer— ja!“ trumpfte er auf. 5 175 hatte er ſich die Wirkung ſeiner Eröffnung nicht ge— e 110 ee hoch, ſah ganz verſtört aus. 5 erwetter! Da konnte er fordern! We Wich ig par fordern! Wenn das ſo 9 5 8 5 51 101 9 0 von Hochſtedt hatte ſich wieder in der Ge— ihm kam es vor, als habe er ihr Erſchre ane ir Erſchrecken nur Wo ſind die Papiere?“ Sie ſtr f 1 ere?“ Sie ſtreckte faſt befehlend di Hand aus. 6 e 5 Der Ton wirkte gewohnheitsmäßig auf den Mann. Un willkürlich taſtete ſeine Hand zur Bruſttaſche zog ſie wieder halb zurück; bebend fragte er: ö i „Und wie iſt es mit dem Finderlohn, Fräulein?“ 1„Er wird Ihnen zuteil“, wehrte ſie ſeinem weiteren 1 Doch der Mann wußte nun, daß ſie Wert auf den 1 das ſteigerte ſein Selbſtbewußtſein und ſeine „Wieviel geben Sie denn?“ (Fortſetzung folat.) —ů 2. rand auf dem dug Copyright by Martin Feuchtwanger, Halle(Saale f 7. Fortſetzung. Nachdruck verboten. Aber Laura lenkte die Aufmerkſamkeit wieder auf ſich. Sie ſtand vor dem Taubenſchlag mit ausgebreiteten Armen und lockte die Tauben herbei. Sie hatte ſich Körner auf die Arme geſtreut. Die Tauben flogen herab und ſetzten ſich auf ihre Hand und ihren Arm, flatterten zu ihren Füßen und pickten die Körner auf. Entges dachte: Nein, ſie iſt nicht echt, es iſt da etwas Aufgepfropftes. Später wird ſie Hängebacken haben und eine blaurote Naſe wie die in Seide gepreßte Mama. Dann hatte ſie zu große Füße und lange Arme. Ach nein, er wollte etwas Beſonderes, etwas Zartes, Anſchmiegen— des, Kleines, Trotziges... Ja, Sabine, nun wußte er es. „Ein wunderhübſches Bild!“ rief er Laura zu, die ihn triumphierend anſchaute.„Bleiben Sie nur ſo ſtehen! Genau wie auf dem Markusplatz in Venedig.“ Dann ging er mit Sabine voran ins Haus. 27· 12* Am Abend ſagte er ſeiner Mutter, er habe Sabine lieb und wolle um ihre Hand anhalten. Die alte Dame ſaß ſprachlos in ihrem Seſſel. Laura würde die Auserwählte ſein, hatte ſie immer geglaubt. Nun mußte ſie dafür die kleine, unbedeutende Sabine ein— ſetzen. Das ging nicht ſo leicht bei einer Frau von ſechzig Jahren. „Ja, aber wenn ſie dir nur genügt! Sie iſt doch erſt achtzehn Jahre alt!“ „Das beſte Alter für eine Frau.“ „Und dann, ſo reich wie Laura iſt ſie nicht. Sie hat ſieben Geſchwiſter. Der Diviſor iſt zu groß bei Max Weitz.“ „Dann muß ſie eben mit arbeiten“, ſagte er. „Wenn ſie das nur will, Ulrich. Die jungen Damen von heute wollen reiten und auf die Jagd gehen, wenn ſie auf ein Gut heiraten.“ „Sabine nicht, das weiß ich genau.“ „Nun, wenn du deſſen ſicher biſt, in Gottes namen, mein Junge“, ſagte die Mutter.„Dann geh aber auch gleich, ſonſt wird es dir wieder leid“, drängte ſie. Im Grunde genommen war ſie über ſeinen Entſchluß ſehr erleichtert, denn ſie hatte vor dieſer großſpurigen Laura doch etwas Angſt gehabt... 2: 1 2. 25: Die Fähre hielt am Moſelufer und war zur Abfahrt bereit. Entges kam von der Verlobungsfeier zurück. Am Ufer ſtand Sabine und winkte mit ihtem Tuch. Er ſprang auf den hölzernen Steg und gab ihren Gruß zurück. Du rei— zendes Ding, wie froh bin ich, wie glücklich, wie ſtolz, dachte er, während er ihr nachſchaute. Er hatte den Frie- den gefunden, den das Glück gibt; alles in ihm war ver⸗ ändert, froh und hoffnungsvoll. Ein bläulicher Dunſt lag über dem Waſſer, die Moſel ſchimmerte klar und grün. Ueberall ſah man die bläulichen Blätter des geſpritzten Weines. Als er die Fähre betrat, ſah er auf der anderen Seite eine junge Frau in rotem Kleid mit einem Kind ſtehen. Sie drehten ihm den Rücken zu. Das ſechsjährige Mäd— chen betrachtete die kleinen, ſchwimmenden Fiſche, die an der Landungsſtelle im grünlichen Moſelwaſſer ſpielten und warf ihnen Brocken zu. Entges verfärbte ſich. Er hatte die Ami erkannt... Alles in ihm bäumte ſich auf. Nicht mit einem Ge— danken hatte er mehr an ſie gedacht. Das Mädchen war aus ſeinem Gedächtnis ausgelöſcht. Jetzt lebte alles wieder auf. Jene ſchwülen Auguſttage wurden lebendig. Einen Augenblick ſchwankte er. Was tun? Das Natür⸗ lichſte wäre geweſen, auf ſie zuzugehen und ihr die Hand zu ſchütteln. Aber er ſah das Kind an. Alles drehte ſich in ihm um. So ſah ſein Kind aus! Es trug ein blaues Samtkleid aus einem Warenhauſe. Der weiße Hut war mit zerdrückten bleuſeidenen Schleifen geſchmückt. rend es mit der Hand die Fiſche fütterte, ſtopfte es ſich mit der anderen Kuchen in den Mund. ö „inen el Dabei bot er dem Kinde den ihm den Ball aus der Hand und begann, ihn ſofort wieder in die Luft zu werfen. drückte das Kinn ein und blieb ſtehen, den gerichtet. Ulrich Entges hielt ihm die Hand hin. ihm verändert vor, war breitſchultrig und ſtark geworden. ihr ein frauenhaftes Ausſehen gab. mir zwei Stuben abgelaſſen. Ich bügle Glanzwäſche. Man habe Sie noch niemals geſehen. Wäh Mutter. Ich bringe alles wieder „Guten Abend, Ami“, ſagte er, und lüftete ſeinen Hut. Ball. Das Mädchen nahm Das Kind aber Blick auf ihn „Du mußt danke ſagen“, mahnte Ami. „Guten Tag kannſt du mir wohl ſagen.“ Aber das Kind blieb ſtumm. „Sind Sie ſchon lange hier?“ fragte er, um etwas zu ſagen. „Sein geſtern bend. Wir wohnen bei der Tante“, ant⸗ wortete Ami und ſah ihn ohne Verlegenheit an. Sie kam Sie trug das Haar aus der niedrigen Stirn geſtrichen, was „Wie geht ses zu Hauſe?“ „Ach, ganz gut. Ich wohne bei den Eltern. Sie haben durchſchlagen“, ſetzte ſie hinzu, das Mädchen „Wir wollen jetzt mit dem Zug nach Trarbach. Morgen fahren wir wieder heim. Die Tante hat Geburtstag, da kommen wir jedes Jahr einmal her. Sie iſt ja bald ſiebzig Jahre. Da hat man nicht mehr viel Geburtstage zu erwarten.“ „So, ſo. Sie wohnen bei der Lenz?“ ſagte er und nahm den Hut ab. Der Bahnaſſiſtent hatte ihn gegrüßt. Wenn ſie jedes Jahr herkommt, iſt es ein Wunder, daß wir uns niemals begegnet ſind, dachte er. „Ich komme ſo ſelten durch das Dorf“, ſagte er.„Ich — Gehſt du denn ſchon zur Schule?“ fragte er die Kleine, die mit offenem Mund zuhörte.„Das Lernen macht dir wohl keinen Spaß, wie?“ „Was Sie da geſeiht, das kann ich nicht verſtahn“, ant⸗ wortete das Kind. „Es ſpricht wie entſchuldigend. Sie ſetzte ihm den Hut die Krümel von dem Spitzenkragen. In dieſem Augenblick kam ſein Wagen angefahren. Die roten Räder knirſchten über die flachen Moſelſteine. Ulrich Entges gab dem Kinde und auch Ami die Hand. Es war mehr Stolz vor dem Bahnaſſiſtenten, der die Naſe ſo hoch trug, von Entges als Dame behandelt und von ihm begleitet zu werden, als irgendeine andere Emp— findung, die ſich in ihr regte. Sie drückte ihm die Hand. „Auf Wiederſehen, Herr Entges!“ „Auf Wiederſehen, Ami!“ ſagte er freundlich und lüftete wieder den Hut. Eine Minute ſpäter rollte ſein Wagen auf der weißen, ſtaubigen Fahrſtraße. Er ſcheuchte mit der Peitſche gedan⸗ kenvoll die Bremſen von den Pferderücken. Nun habe ich ſie wiedergeſehen, dachte er. Das, was ich fürchtete, iſt ein⸗ getroffen. Sie iſt wieder da. *.** muß ſich eben bei der Hand nehmend. die Kinder im Dorf““, ſagte die Mutter auf und ſtrich ihm „Du ißt ja gar nichts“, ſagte Frau Entges, als ſie ſich beim Abendeſſen gegenüberſaßen.„Iſt etwas geſchehen? Sie ging auf die Laube zu, ſtellte die Bohnenſchüſſel auf den Tiſch und nahm ein kurzes Küchenmeſſer aus der Taſche, ſetzte ſich ihm gegenüber, indem ſie emſig mit ihren kleinen Fingern Bohnen ſchnitt. Ulrich wußte nicht, wo er einſetzen ſollte. Die häusliche Beſchäftigung ſeiner Schwiegermutter ſtörte ſeinen Ge⸗ dankengang. Er ſtützte die Hand auf den blechernen Gartentiſch, Dann geſtand er ihr ohne Umſchweife alles und ſtellte ſie vor die Wahl. Er wollte zurücktreten, wenn ſie es für beſſer hielten. Er könnte mit dieſer Laſt auf dem Gewiſſen nicht heiraten. Frau Weitz hatte die Hände ſinken laſſen. Sie blickte ernſt vor ſich hin. Bei den letzten Worten hob ſie den Kopf und ſah ihn erſchrocken an. Wie meinte er das? Er wollte doch nicht die Verlobung löſen? Um Gottes willen! Das ginge doch nicht mehr! Ihr Mam hatte in der Stad! ſchon die Karten drucken laſſen; ſie wurden heute abend abgeſchickt. Die Verwandten wußten es auch ſchon. Heute morgen hatten ſie es überall hin telephoniert. Daß Sabine jemals ihrer Kuſine Laura zuvorkommen würde! hätte das gedacht? Ach, dieſe jungen Leute mit ihren romantiſchen Ideen, der phantaſtiſchen Auffaſſung de⸗ Lebens. Wahrhaftig. Wenn man ſo denken wollte, dane bekäme kein Mann eine Braut und kein Mädchen fände einen Mann. „Aber Ihr Mann?“ „Mein Mann denkt darin wie ich. Er wird auch gegen Sabines Glück nicht ſein. Nein, nein, das kann ich ver antworten. Ich ſpreche mit ihm, wenn er kommt.“ „Und Sabine?“ „Das Kind darf nichts davon erfahren. Unter keinen Umſtänden“, ſagte die Mutter energiſch.„Sie würde ga— nichts davon begreifen. Wie will denn eine mit achtzehs Jahren über andere zu Gericht ſitzen? Was wiſſen denn Kinder vom Leben? Der Richter iſt das Leben ſelbſt.“ Er nickte und ſchwieg. „Und nun gehen Sie, ehe ſie zurückkommt. Wenn ſie Sie jetzt ſieht, würde ſie fragen. Sie darf nie etwas davon erfahren. Wenn ſie Ihre Frau iſt, dann tun Sie, was Ihnen recht erſcheint. Vorher beſtimmen wir über ſie. Wi! kennen Sie und wiſſen, daß eine Frau bei Ihnen gut gehoben ſein wird.“ „Deſſen können Sie gewiß ſein“, ſagte Ulrich und dr ihr die Hand. Am Nachmittag wurde er an das war ſein Schwiegervater. „Guten Abend!“ erklang es aus der Ferne.„Ich bin eben zurückgekommen und habe— hm— mit meiner? geſprochen. Es iſt übrigens alles in Ordnung. Natürlich die Karten ſind eben auf die Poſt gegeben worden. Kom men Sie morgen zum Eſſen herüber?“ „Gern.“ „Dann auf Wiederſehen!“ Entges hing den Hörer wieder an. Gott ſei Dank!, dachte er. Dann trat er in das mer ſeiner Mutter. Die ſaß am Kaffeetiſch und häkelte Nen Wer auf ückt Telephon gerufen. E Frau 271 Zi Es iſt doch alles in Ordnung mit euch?“ Da ſah er ſeine Mutter an und ſagte: „Nein, Mutter, noch nicht alles.“ Sodann erzählte er ihr die Begegnung an der Fähre. Frau Entges legte die Serviette hin. Sie atmete ſchwer. „Um Gottes willen! Die Ami iſt dir begegnet?“ brachte ſie hervor. Das war keine gute Vorbedeutung. „Wie ſah ſie denn aus?“ forſchte ſie nach einer Weile. „Oh, gut genährt und zufrieden.“ Sie ſchwieg. Sie hatte fragen wollen: Kind?“, aber ſie brachte das Wort nicht heraus. wußten beide, daß ſie an dasſelbe dachten. Endlich ſagte Frau Entges, während ſie ihre Hand auf die ihres Sohnes legte:„Ich fahre morgen hinüber und ſpreche mit der in Ordnung. Ich gehe auch nach Monſelfeld, wenn du willſt.“ Aber Ulrich ſchob ihre Hand zurück und erhob ſich mit Sie In dieſem Augenblick kam ein Ochſenwagen an, derſſchweren Gliedern. auf die Fähre fuhr. Der Wagen ſchob ſich Ulrich wandte ſich ab und ſah in zwiſchen ſie.„Laß das nur meine Sache ſein, Mutter. Morgen ſpreche die Ferne, wo die ſeinen ich mit Sabine. Gute Nacht!“ *. dunklen Ränder der Moſelberge ſich vom ben phimmel 1 5 abhoben. Die Fähre fuhr langſam über die Moſel. Das iſt alſo mein Kind, dachte er, Fähre lehnte und zu den beiden hinüberſchaute. Er wartete darauf, daß ihn ein Gefühl der Freude durchſtrömen würde oder irgend etwas, das einem ſolchen Gefühl ähnlich war. Doch nichts rührte ſich in ihm. Er ſah ein ſechsjähri— ges Mädchen in einem Samtkleid, das Fiche fütterte und ſich mit Kuchenkrümeln befleckte. Die ſchrarzen Augen des Kindes glänzten vor Freude über die vielen Fiſchchen. Ulrich ſuchte nach einer Aehnlichkeit. Er fand keine... Das Kind hatte rotes Haar. Die Ami hatte ihn offenbar nicht bemerkt. Sie ſprach mit einem alten Manne. Die Fahrt erſchien ihm endlos. Die untergehende Sonne verbreitete einen goldigen Glanz. Ihr Reflex färbte das Waſſer gelb und rot. Während Ulrich den glitzernden Furchen nachblickte, die die Fähre zog, dachte er: Warum kann ich nun nicht das Geringſte empfinden? Bin ich wirklich ein ſo roher Menſch? Habe ich alles vergeſſen? Weiß ich gar nichts mehr von dieſer Liebe, die mir einmal den Verſtand verwirrt hatte? Dieſe Frau ſah wie jede andere ſonntäglich gekleidete Magd aus. Die Fähre hielt. Ulrich ging langſam hinter den Bauern her, die weiter nach dem Bahnhof gingen, und dachte: Jetzt muß ich ſie anreden. Ich werde ſie fragen, wie es ihr geht; das bin ich ihr ſchuldig. Aber ein Bedürf⸗ nis danach, ſie zu ſprechen, fühlte er nicht. Sie war ihm fremd geworden. Da rollte ein Ball vor ſeine Füße. Das Kind blieb ſtehen. In dieſem Augenblick drehte ſich auch die Ami um und ſah ihn betroffen an. Er hob den Ball auf. während er an der Die Glocken von Lieſer läuteten Mittag, als die Fähre über die Moſel ſchwamm. Auf dem ſtaubigen Wege ins Dorf kam Ulrich eine weißgekleidete Dame entgegen. Es war Laura Weitz. Sie kam mit einem naſſen Pudel von der Badeanſtalt zurück. Sie tat, als ob ſie mit dem Hund spielte. Sie ſchien Ulrich nicht zu ſehen. Sie mußte alſo ſchon von der Verlobung wiſſen. Es fror ihn, wenn er daran dachte, wie freudigen Herzens er geſtern hier hin⸗ übergefahren war, um ſich das Jawort der Eltern zu holen. Heute kam er, um ihnen ſein Geheimnis zu beich⸗ ten und ſie vor die Wahl zu ſtellen: Wollt ihr mich jetzt noch oder nicht? Das war ein ſchwerer Gang. Er ohne nach rechts oder links zu ſehen. Als Front des etwas ſchief in die Dorfſtraße getünchten Hauſes beerbäumen rechts getretenen Sandſteintreppe erblickte, weißen, gebläuten Vorhängen, aber dort. Der Fenſterplatz neben der Tür war leer. ſeiner zukünftigen Schwager ſpielte kommen hörte und nicht ſah. Tür nach dem Garten ſtand offen. Frau Weitz ſtand in gegangen“, begrüßte ſie ihn. berg.“ allein.“ „Und das ging hoch aufgerichtet, er die einfache ſtehenden weiß⸗ von Max Weitz mit ſeinen vier Lor⸗ und links vom Eingang und der aus⸗ ſpähte er nach den niemand zeigte ſich Einer Tanzknopf vor dem Hauſe. Er war ſo eifrig damit beſchäftigt, daß er ihn nicht Der Hausflur war leer. Die hellem Morgenkleid zwiſchen den Bohnenſtangen.„Sabine iſt mit den Geſchwiſtern baden „Mein Mann iſt im Wein⸗ „Ich habe dir etwas zu ſagen“, begann er.„Aber dir Er nahm ſie ſamt dem Seſſel in ſeine Arme und hob die leichte alte Frau hoch, daß ſie aufſchrie, ihr zurufend:„Er iſt alles in Ordnung. Wir bauen das neue Haus!“ Einer jungen Frau, die aus einem ſtädtiſchen Haus ha. auf ein großes Landgut kommt, geht es zuerſt wie einem Menſchen, der zum erſten Male eine Fabrik betritt, wo die Maſchinen von ſelber lauſen, die Arbeiter auf ihren Plätzen ſtehen und ſcheinbar mechaniſch ihre beſtimmte Tätigkeit verrichten. Der ganze Betrieb macht den Eindruck, al ginge er mit größter Leichtigkeit von ſelbſt. Jeder Lat ſcheint ausgefüllt zu ſein. Auf dem Hoſ hatte jeder Knecht und jede Magd eine be ſtimmte Arbeit. Entges ſetzte ſich des Morgens auf Pferd, ritt auf das Feld, ging in den Weinberg oder in ſeinem Bureau und ſchrieb. Aber fuhr er einmal Stadt, ſo ſchritten die Knechte langſamer über den Hof, die Mägde blieben beim Milchtragen ſtehen und ſchwatzten der Küfer kam aus dem Keller herauf, der Kutſcher machte ſich vor dem Wagenſchuppen zu ſchaffen, der Müller am Taubenſchlag. Der Buttich ſtand anf einmal auch dabel in Hemdärmeln, mit der Pfeife. Man unterhielt ſich net dem Papagei; die Mägde kreiſchten vor Lachen, Kam dau! der Herr zum Hof hereingeritten, ſo verſchwanden ſie alle wie auf einen Zauberſchlag, in ihren Kellern und Ställen. Sabine hatte ſich mit freudigem Eifer an ihre neue Arbeit begeben. Ihr Traum: einmal auf einem Gut od: einem Hof die Herrin zu ſpielen, war in Erfüllung ge gangen. Sie war ſchon früh, wenn die Milch gemolke wurde, auf. Wurden die Kannen nach dem Bahnhof ge fahren, ſo ſchimmerte ihr helles Kleid zwiſchen den Boh nenſtangen des Gartens hervor. Sie packte in der hellen, ſauberen Waſchküche die Erd beeren in kleine Spankörbe und machte ſie poſtfertig, dauti! ſie rechtzeitig zum Markt nach der Kreisſtadt kamen. Ju der Einmachezeit half ſie Obſt einmachen, und zwar Mira bellen, Kirſchen und Erdbeeren. In ihrer Vorratskammer ſtanden die Gläſer bis an die Decke, mit ſauberen Schild chen verſehen: das eingemachte Obſt, das Gemüſe für den Winter, Haſen, Tauben und Forellen in Gelee. Wenn geſchlachtet wurde, ſtand Sabine in ihrer weißen Kittelſchürze dabei, wiegte das Füllſel und band zierliche kleine Würſte ab. Nein, wahrlich, eine beſſere Frau hälte Ulrich Entges nicht bekommen können wie die muntere, geräuſchloſe, flinke Sabine, die auch in der Küche am Herd ihr ſchönes Haar immer hübſch friſiert trug und deren en! fache Waſchkleidchen ſo friſch und glatt um ihre Taill. ſaßen und die durch die Ställe ging, leichtfüßig, wie ein Pariſerin auf dem Boulevard... ſaß 3 Fortſetzung olg — Bettwäsche Aussee der westen Ur Bteufleute, junge Die Preise, die Q grohen Spezialheu Sehen Sie sich unste Sibwäsche 54 0. Lat 1 eit, ſeil onshickerei 98 1079 ö hemd ſeis weib, ſeils — 0 sch gefniert 2.30 1.75 1.25 maden Crosse mi ei 52.25 65 E 5 ezenbezdge glatt, kräftige Stoffe 78 Kissenbezüge fesſoniert, teils Dreizack-, eis hosenbggen 1 5 issenbezüge mit olicereimotiv ode g 0 2160 135 Beſtücher kräftiges Haustuch, mit Einsatz mit Hohls aum. 00 5 Boftächer m. verstötkter b ö ve er Mitte mit Hohl. zaum bew. 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Ans der Heimat Gedenktage 2 4. Februar 1500 apt 7 7 2„ 1600 Karl. V., Deutſcher Kaiſer in Gent ge⸗ boren. 5 1860 Der Dramatiker Karl Axams in Tirol geboren. 918 Ruß f 1781 ö 1918 Rußland nimmt die deutſchen Kriegs— bedingungen auf Grund eines Ultima— tums an. Sonnenaufg. 6.59 Mondunterg. 5.01 Prot. und kath.: Schönherr zu Sonnenunterg. 17.28 Mondaufg. 11.40 Matthias. 2 5, Februar. 1034 Der Generaliſſimus Albrecht Wenzel Euſebius von Wallenſtein, Herzog vun 5 Friedland, wird in Eger ermordet. 1848 Wilhelm II. ehem. König von Würk⸗ i temberg, in Stuttgart geboren. Sonnenaufg. 6.57 Sonnenunterg. 17.30 Mondunterg. 5.33 Mondaufg. 13.00 Prot.: Viktorinus. Kath.: Walburga. * Wohl kann die Bruſt den Schmer 6 merz ver⸗ ſchloſſen halten, doch ſtummes Glück erträgt die Seele nicht. Goethe. * und Lrſtettten haben. Ehrfürchti i ö zer, tiefer Dankbarkeit grüßen wir die Helen, gräber fern und nah und fühlen uns innig verbunden mit der Trauer der Vielen um Männer und Väter, um Söhne und Brüder Kameraden und Freunde! 1 Aber unſer Gedenken muß mehr ſein als die Erfüllung einer pietätvollen Pflicht, einer ſchönen, frommen Sitte. Die Loſung des Hel⸗ dengedenktages kommt mit forderndem Ernſt und verpflichtend zu uns. Jene, die ihr Leben hingaben, ſtarben, damit wir leben. Nur durch eines können wir ihr Opfer recht ehren, daf wir den Geiſt in unſerer No es gem ee ch aft wachhalten, der ſie beſeelte: den Gei ſt der Treue bis an den Tod, den Geiſt der Pflich terfüllung, der Hingabe, des Tat— willens, des Opfers, auch des ſchwerſten, für Volk und Vaterland. i Wir begehen den Gedenktag an einem Sonn— tage in der Paſſionszeit. Vor uns erhebt ſich das Kreuz von Golgatha und mahnt zu ſtiller Einkehr. Wer den Weg zu dieſem Kreuze geht und die Gemeinſchaft mit dem ſucht, der daran litt und ſtarb um unſert— wiſen, dem wird es Wegweiſer aus irdiſchem Leid zur ewigen Liebe, aus Gebundenheit zur Freiheit, aus Schwachheit zur Kraſt dem wird es Siegeszeichen erlöſender Hoffnung überwindenden Glaubens und neuen Lebens! „Unſer täglich Brot!“ Sonntagsgedanken Neminiſzete— Gedenke! iſt N „Neminis 0 1 ame Lin dringliche, ernſte Loſung dises See Heid dankbaren Gedenkens an die gefallenen 0 5 der feldgrauen Armeen im großen 5 9950 und der braunen Bataillone im hei⸗ Bolte Mane der Nachkriegszeit um unſeres 106 Ege, Freiheit und Recht! Auf Herz 195 Feuer legt ſich uns in dieſem Gedenken N unſene Gefallenen für Volk und Heimat, Schon das Kind, das von der Mutter das „Vaterunſer“ ſtammeln lernt, kennt die vierte Bitte:„Unſer täglich Brot gib uns heute“. Es gibt viele Kinder, für die dieſe Vitte kein Erlebnis iſt, es gibt aber leider auch viele, die nur zu gut wiſſen, wie groß die Sorgen ihrer Eltern um das tägliche Brot ſind. Die chriſtliche Lehre iſt ſich immer bewußt geweſen, wie richtig auch die Sorge für das tägliche Brot iſt. Die chriſtlichen Kirchen und r uns, getreu bis an den Tod erlitten Religionsgemeinſchaften haben manches getan, um ihre Anhänger zu veranlaſſen, für ihre notleidenden Brüder zu ſorgen. Die vielen aber, die— gleichviel aus welchen Gründen — ihrer Kirche entfremdet waren, haben oft leider auch das grundlegende Gebot der Näch⸗ ſtenliebe vergeſſen. Der Nationalſozialismus macht es jedem Volksgenoſſen zur Pflicht vor allem der notleidenden deutſchen Brüder zu gedenken. Er betrachtet dieſe Aufgabe al⸗ lerdings nicht als Wohltätigkeit und herab⸗ laſſende Fürſorge im alten Sinne, ſondern als die vornehmſte Pflicht eines jeden Volksge⸗ noſſen. Er würdigt den Bedürftigen nicht zun: Almoſenempfänger herab, ſondern zieht ihn zu tätiger Mitarbeit heran. In den Näh— und Strickſtuben haben beſchäftigungsloſe Frauen und Mädchen Gelegenheit, die von anderen Volksgenoſſen geopferten Kleidungsſtücke in; ſtandzuſetzen, umzuarbeiten. Auf den Winterhilfs⸗Geſchäftsſtellen der NS. Volks⸗ wohlfahrt findet mancher Erwerbsloſe Gele— genheit, ſich ehrenamtlich zu betätigen, und als Helfer wandern viele von Haus zu Haus unterſtützt von denjenigen ihrer Volksgenoſſen, die erſt nach der Arbeitszeit imſtande ſind einige Stunden für das Winterhilfswerk zu wirken. i So arbeitet das ganze Volk einmütig zu— gammen, um die Wintersnot zu überbrücken. Auch die Geiſtlichen der chriſtlichen Kirchen haben ſich damit nicht begnügt, die Gläubigen zum Opfer zu mahnen, ſondern ſie haben ſich ſelbſt entſchloſſen, von ihrem oft recht beſchds denen Gehalt namhafte Beträge für das Win⸗ terhilfswert zur Verfügung zu ſtellen. Und ſo machen ſie mit der Tat wahr, was ſie oft predigen: Daß Gott nur demjenigen hilft, 9 e iſt, ſich und anderen ſelbſt zu helfen. oder * e Waibucga und die Heiratsluſtigen. An 25. Februar wird das Feſt der Heiligen Wal. burga begangen. Sie war die Tochter des Königs Richard von England, der in der Zeit etwa 700 n. Chr. lebte und auch noch zwei Söhne hatte. Im Jahre 748 zog Wal⸗ burga mit Verwandten nach Deutſchland, wo ſie vom Hl. Bonifatius in den Orden' des Hl. Benedikt aufgenommen wurde. Abergla 5 be und Sage laſſen in der Walbur 5 t 15 dem Brocken ſowie auf manchem werbe; Beenſtzeſen reiten i nd d die Hexen auf 95 1 eiten. Da und inden ſi am Walburgistag auch noch r le d des Bleigießens, und Heiratsluſtige 91 82 schaften Formen des Guſſes Beruf und Eigen⸗ yes 1. Er—* fen des zukünftigen Erwählten leſen zu — FFP Macht Anſchaffungen! Aufruf an die Beamten, An 1 2 eſtell Arbeiker des States, der Genen and f fenklichen Körperſchaften. „Karlsruhe, 24. Februar. Wie die ſe⸗ ſtelle beim Reichsminiſterium dalttelt. der badiſche Finanz- und Wirtſchaftsminiſter einen Aufruf erlaſſen. in dem es u. a. heißt: Die badiſche Regierung hat zu einem Ge⸗ neralangriff gegen die Wirtſchaftsnot und Arbeitsloſigkeit im Grenzland Baden aufge⸗ rufen. Mit allen Kräften muß verſucht wer⸗ den, auch dem letzten Arbeitsloſen wieder Arbeit und damit Brot zu geben. Es geht jeden Einzelnen an, hi mitzuhelfen und die Acbeftsbeſcha ungen nahmen der Regierung zu unlerſtützen. Ins⸗ beſondere müſſen dabeſ die Beamten, Ange⸗ ſtellten und Arbeiter des Reiches, des Lan- des, der Gemeinden und öffentlichen Kör⸗ perſchaften ein lebendiges veſſpiel geben. Es werden diesmal nicht neue Opfer verlangt; der Wirtſchaft wird Arbeit und dadurch den Arbeitsloſen ihre Arbeitsſtelle wieder gege⸗ ben, wenn ſeder mit Anſchaffungen, die er vielleicht glaubt verſchieben zu müſſen, nicht zurn Dadurch kragen alle nach Können azu bei, um das große Werk der Wirt- ſchaftsbelebung zu fördern. Ans dem Vilderbuch des Lebens Huhn oder Ei?— Der unglückliche Zufall. Das Auto als Mannerſotz.— Muſik gegen Haarausfall. ema ob das Ei oder das Huhn zu⸗ 110 1 00 Welt war iſt immer wieder 5 getaucht, aber das Problem iſt noch ie gelöſt Nun ſollte man meinen, daß ſich 05 diglich Wiſſenſchaftler mit dieſer Frage e. ſaſſen. Weit gefehlt, 0 Behörden kom⸗ men in die Lage über dieſes Problem nach⸗ zudenken und ſogar Steuerämter, die ſich ja ſonſt auch mit den verſchiedenſten Dingen beſchäftigen müſſen. Das Steueramt 1 er rikaniſchen Staate Utah hat ſich mi 510 Frage, ob Huhn oder Ei zuerſt auf der 0 vorhanden war, zu befaſſen, um zu un endgültigen 100 W ba t lde n 955 ngen. Und das iſt. ma 1 Gemäß dem in Utah 10 Verkaufsſteuergeſetz braucht der 7 00 0 f verkäufer keine Steuern zu entrichten. 5 denkt die Kommiſſion darüber nach, wem 05 die Steuerſchraube anlegen ſoll: den 10 05 nerfarmen, die Eier kaufen und die au ge⸗ züchteten Hühner auf den Markt bringen 55 oder den Geflügelhändlern, die Hühner 195 kaufen und die von dieſen gelegten Eier v i kaufen. Sie wird wohl noch eine ganz Weile nachdenken. i. Vielleicht bringt irgend ein Zufall Licht 1 die noch dunkle, An fe daß er wf, uß ja ſo oft helfen, ſei es, 5 li b ufalig iſt, oder daß man e 15 um den Zufall herzuſtellen. 5 kam vom Lande aus der Umgebung. v Köln. Sie fand Stellung in einer de igas Familie als Mädchen für alles. 5 das Arbeitsverhältnis gelöſt war, klagte 9100 am Arbeitsgericht auf Zahlung e 20 Mark Lohnreſt. Der Dienſtherr wan te feen die Klägerin habe ihren Lohn voll erha f und brachte auch einen Revers bei, worauf die Klägerin unterſchrieben hatte. Firn die der zur Klägerin:„Sie verlangen e Klage 100 Mark do G Mane Ade 10 eim Austritt, da ie keine 1 hüben Klägerin:„Ich habe ae ne was auf dem Zettel ſteht, denn ich kann 90 95 leſen und nicht ſchreiben, nur meinen 15 men, was mir mein Onkel beigebracht. ha 1 Vorſitzender:„Wer hat Ihnen den el e geben, ſich uns als 20jährige Analphabe u vorzuſtellen. Sie haben doch wohl die Ne beſucht?“ Klägerin:„Nein, ich war in 5 ſchulpflichtigen Jahren immer krank. 5 5 dann die einzelnen Lohnzahlungen beſpro⸗ chen wurden, ſagte Trina nur;„Ich Meder ich bekomme noch 100 Mark. Hierauf er Vorſitzende:„Sie hätten ſich die Haeen merken müſſen.“ Klägerin: Ja, nächf art ſchreibe ich mir alles auf. Dieſe Ante t rief am Richtertiſch und im Publikum 125 terkeit hervor, und der e Fritz e, merkte:„Alſo können Sie. doch ſchrei en. Trina war eiwas leichtſinnig von zihren Standpunkt aus betrachtet, ſonſt 15 15 nicht auf den„Zufall“ gefallen. Ha ent auch nicht viel auf dem Spiel, ſomit danch ſie ſich den Fall leiſten, aber es kann au s kommen. Unter den Betrügereien nes ehemaligen Verſicherungsdirettors. mit denen ſich das Gericht einer un ee ſchen Stadt zu beſchäftigen hatte, fand duch auch ein Fall von Heiratsſchwindel, der das Kurioſeſte darſtellt, was ſich auf dem 05 biete der Kriminaliſtik bis jetzt ereignet hat. Ein ältliches Fräulein, eine. eee die ſich in vielen Jahren Penſionsberech⸗ tigung bei der Poſt verdient hatte, geriet in den Wirkungskreis einer von dem ehemali⸗ gen Verſicherungsdirektor gegründeten, 1915 ma. Sie wurde mit einem Geſchäftsteil⸗ haber bekannt gemacht, einem mehrfach vorbeſtraften Menſchen und bekam ein, eige⸗ nes Heim und gleichzeitig auch den 9 910 dazu an den Horizont gezaubert. Ihre lb findung ſollte ſie in die Firma einbringen Wenig genug, um ſich das bißchen Lebens- glück zu erkaufen. Die Unglückſelige ließ, ſich auch durch eine ſchwunghafte Korreſpondenz, die man anfertigte und in der mit 155 Tauſendern nur ſo um ſich geworfen 1. wirklich betören. Die Hochzeit fand e haftig ſtatt, das Geld wird ausgezah 0 Heute lebt ſie getrennt von ihrem.„Mann, müde, enttäuſcht, um Geld und Glück betro⸗ gen. Als Abfindung iſt ihr ein altes A überlaſſen worden.— Und das Schönſte 165 der Staatsanwalt kann in ihrem Fall 1 70 nicht einmal etwas tun, ſie iſt ja wirklich eheiratet worden. f N 1 75 f Hier iſt guter Rat teuer, hier hilft, nichts mehr, obwohl man heute für alle möglichen Sachen Hilfsmittel gefunden hat. N fallen die Haare aus und wie kann man 1005 vermeiden? Dieſe Frage hat ein engliſ ger Statiſtiker unterſucht und jetzt eine einge! henden und langjährigen Ermittlungen ver⸗ öffentlicht. Er kam zu dem Schluß, daß 5 allen Menſchen die Muſiker und namen 10 die Geigen⸗ und Klavierſpieler die gering 3 Neigung zur Kahltöpfigkeit haben. 1 15 zugegeben werden, daß die Behauptung nicht ganz neu ſind und ſchon vor ee Zeit ein bekannter Profeſſor dieſelhe n⸗ ſchauung vertreten hatte. Dieſer ee verſuchte auch noch wenigſtens eine Erkla rung dazu zu geben, indem er meinte, daß reife % 150 em 10 ware.. 2 e et 2 e e e Nandatbes B n o. Kren pan 0 Nee e eee be. n- Da inen, m holen vor- Stück 5 8 gezeichnet: deres, M As 130 em breit, gute Gebrauchsdualitäten Blumen- Damaste 130 em breit, in schöner Musterung Mako-Damaste „eee, es 4 7 Töne. * 8 farben N 1 1 Krüussne 00. in schone Stück 897 8e 8 deer rbb 5* et Barnſiun Wäsche stol i. eston Kissen 67 D 1 pp —— . wahrſcheinuch die Lonſchwingungen, die ja in ihrer großen Bedeutung noch gar nicht richtig erforſcht ſind, das Wachstum der 0 ie det Haare begünſtigten. Am beſten iſt es, wen Ne nter ee einmal die Probe e Vorausgeſetzt, daß ſich die Gattin oder die Nachbarn nicht beſchweren. i in K ehmen; Das will man gern in Kauf nehn Hauptsache iſt, daß das Mittel hilft. Hans Da Wiſſen gie das? In den Jahren 1919 1931 Wiederſehen! bis die Auf mpf. ſind in Deutſchland nicht weniger als rund 2750 000 Perſonen aus den chriſtlichen rar ſchaften ausgetreten; von dieſen Religionsgemein⸗ gehörten i Fir prozentual 3 0 der katholiſchen Kirche an; prozen betrachtet iſt die Austrittsbewegung in den evangeliſchen Religionsgemeinſchaften erheblich größer als in der katholiſchen * Die engſte Straße Europas Kirche. befindet ſich in Exeter in England, und zwar iſt ſie nur 60 em breit; auf den erſten Blick ſieht ſie mur aus wie in Riß in der Mauer zwiſchen zwei Läden; an der Wand ſteht aber der Name mentsſtraße“. „Parla⸗ „Immer nur Deutſchland!“ Dr. Ley zum Tage des Treuſchwurs. Berlin, 24. Februar. Zum Tage des Treuſchwurs 5 am Freitagabend Dr. Ley eine Ru 1 funkanſprache, in der er u. a. ausführ⸗ te: Vor 14 Jahren ſprach an derſelben Stel⸗ le, an der er auch diesmal das Wort nehmen wird, im Hofbräuhausfeſtſaal der Führer in der erſten großen Maſſenverſammlung der Partei. Hier wurde die Theſen verkündet, it denen die Bewegung ihren Siegeszug 0 e Bedeutung durchführen konnte. Von hier aus nahm die neue deutſche Entwicklung ihren Weg. In der Erinne⸗ rung an dieſe erſte große Maſſenverſamm; lung und in der Weihe der Stunde des Ei⸗ des bringen die beiden letzten Tage dieſer Woche den deutſchen Nationalſozialiſten ein ernſtes Gedenken an die Verſchworenheit im gleichen Kampfgeiſt, 1 0 aus dem in den letzten 14 Jahren des deu ſchen Geſchickes Schicksal geworden iſt. Hun⸗ auf die Fahne heben, die zum Symbol un⸗ 1 e und, gepaart mit der alten Fahne der W das Sinnbild unſeres Reiches wird. Sb. wiſſen, daß, wer auf das Jahneneuch mit dem ſchwarzen Hakenkreuz weiſzen Jeld auf rolem Grunde ſchwörl, nichts mehrt beſitzt, was ihm ſelber gehört. Sie wiſſen, dieſe Hunderkkauſende. daß von den feier ⸗ lichen Augenblicken ab, da die große Ber- ſchworenheit der Träger des Nation alſozia- lismus ihren weithin ſichlbaren äußeren Ausdruck findet, ihr Handeln und ihr Den⸗ ken. ihr Fühlen und ihr Streben dem neuen weltgeſchichtlichen Bunde. dem Bunde des Nationalſozialismus. verſchrieben iſt. b In dem Eid auf Adolf Hitler werden die Träger der Politik zu klarer Zielſetzung und in feſter Marſchrichtung gebunden ſein. Das Jiel heißt: Durchſetzung des National⸗ 0 10 allen Gebieten deut⸗ ſchen Lebens. Die Marſchrichtung 5 heißt: Deutſchlands Freihe it un 1 in Ehre und Würde. Das Marſchtempo und den Marſchrhnuthmus gibt allein der Führer an. Der Rahmen, in den unſere Lebensarbeit geſpannt ist, iſt die NSDAP. Wir ſind deren Hoheitsträger, wir ſind deren politiſche Leiter, Führer der Jugend, auch der im Arbeitsdienſt, die im weltanſchaulichen Geiſt dieſer Partei erzogen wird. Dieſer Kampf wird getragen von einem neuen Typ des politiſchen deulſchen Führers und Unkerführers. Er ſteht vor uns in den Hunderttauſenzen, die 1 Sonntag zum Schwur antreten wer⸗ den. Dieſer neue Typ des politiſchen date ſchen Menſchen hat nicht den geringſten We⸗ ſenszug gemeinſam mit dem Politiker ver gangener Jahrzehnte. Denen, die als inner⸗ lich Beteiligte der feierlichen Stunde fc Sonntag entgegenſehen, all dieſen rufe ich zu:„Nicht zu befehlen, zu führen nach dem Willen einer überlegenen Kraft ſeid Ihr, Adolf Hitlers treueſte und engſte Gefolg— da! 5 1190 der Erinnerung an die alten erſten Kämpfer für Adolf Hiller wollen wir in dem Eide beſtätigen, daß wir auch weiterhin jene verſchworene Gemeinſchaft von be ſein wollen, die geloben, daß ſie auf Gedeih und Verderb, in guten und böſen Tagen, un⸗ trennbar zuſammengehören.„ Bleibt beſcheiden: Denn nichts ge. fährdet den Glauben an unſere Bewegung ſtärker als Handlungen, die dem Vol das Recht geben würden, hohnlachend auf den Byzantinismus ſeiner Führer. mit dem in⸗ ger zu deuten. Ihr habt die Pflicht, zu wa⸗ chen, daß alle politiſchen Handkungen 5 Deutſchland im Geiſte der Weltanſchauung getan werden, für die der Führer mi⸗ der NSDaAp als dem parteiorganiſgtor den Sängerbund. Der Heſſiſche Sängerbund hat . bvalter; c) Kreiswalter: c) Vorſitzer(Vereine). 8 König⸗Mainz in den Muſikausſchuß berufen. heubausbesitzes Uiernbeim. eehr guten Beſuch aufzuweiſen. grüßung ergriff bandes Heſſen, Herr Bauinſpektor Dörr aus Worms das Wort und Lokale Nachrichten *Der landwirtſchaftliche Schu⸗ Engel⸗ enheim ußeror⸗ dentlich regen Anteilnahme der hieſigen landwirt⸗ In 4 Vorträgen und wurden ſehr lehrreiche 5 1 m. behandelt, die den Be⸗ 1 5 in vielen Fragen Aufklärung brachten. 65 e Auf all das Lehrreiche einzugehen, welches vor⸗ 1 getragen wurde, iſt nicht möglich. Es war eine wohlgelungene Veranſtaltung die der Bauernſchaft gezeigt hat, daß der heutige Staat mit allen dem Bauernſtand zu helfen und ihn wieder auf geſunde Füße zu lungslehrgang, welcher geſtern im ſaale durch das Landwirtſchaftsamt Hepp abgehalten wurde, erfreute ſich einer a ſchaftlichen Bevölkerung. anſchließender Ausſprache und aufklärende Themen ſuchern Mitteln wirkſam beſtrebt iſt, ſtellen. Heil Hitler! * Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am 25. Febr. verſieht bei Ver⸗ binderung des Hausarztes Herr Dr. Blae ß kommenden Sonntag, den ärztlichen Dienſt. *Euangel. Gemeinde. beginnt der Gottesdienſt ſchon um 9½ lichſt eingeladen. 90 Schuhmacher⸗Zwangsinnung des Kreiſes Heppenheim. Morgen Sonn- zag, den 26. Februar findet in Weinheim„Zum grünen Baum“ eine Generalverſammlung ſtatt, wozu alle Schuhmacher des Kreiſes anweſend ſein müſſen. Wir machen die hieſigen Schuh- macher hieranf aufmerkſam. »Amtsbezeichnungen im Heſſiſchen in ſeinem Bezirk nachſtehende Amtswalterbezeich- nungen eingeführt: a) Bundesführer im HSB und Gauführer im Kreis 12 des HSB; b) Provinz⸗ — Der Hauptvorſtand des Heſſiſchen Sänger⸗ bundes hat den Kapellmeiſter und Chorleiter Aug. Bolgemeinschaft des Die Hauptverſammlung am Samstag, den 17. Februar im„Fürſt Alexander“ hatte einen Nach kurzer Be⸗ der Vorſitzende des Landesver⸗ Wegen der Heldengedenkfeier auf dem Friedhof um 11 Uhr und Gedächtnisfeier Uhr Vormittags. Alle Gemeinde- mitglieder werden zu dieſem Feſtgottesdienſt herz⸗ Vertragsbeſtimmungen auswirkt: 1. Der Unternehmer kalkuliert auf der Grun lage des Ledigenlohnes; ſozialen Zuſchlägen: für Verheiratete u. Witwer o. K. 3 Pf. pro St 17615 1 2 1 9 1„ 3„12 77 4,15„ 70 5 7 I 05 5 7 l 77 751 2. Sämtliche Arbeiter erhalten arbeiter(Maurer, Einſchaler oder dgl. eine Stundenlohn von 75 Pfg. und heiratet iſt mit 4 Kindern 90 Pfg. pr Stunde einſchl. ſozialer Zulagen. auch dieſe Härte nunmehr beſeitigt iſt. träger erſetzt. wendigen Fahrtkoſten erſetzt. Das Arbeitsgerät hat der Unternehmer zu ſtellen. Mit Schaffung dieſes Streckentarifes, der noch kein unſeren Zielen entſprechendes voll ⸗ endetes Werk ſein ſoll und nur einen Vor⸗ ſtoß darſtellt, jedoch muſtergültig und grundle⸗ gend für weitere Arbeiten an der Reichsauto⸗ bahn iſt, hat ſich der Treuhänder der Arbeit, Pg. Dr. Kimmich den Dank der in Frage kommenden Volksgenoſſen geſichert. Glawe, Verbands⸗Schriftwart. Fussball und Handball der Sportvereinigung. Die Verbandsſpielſerie neigt fich ſo lang⸗ ſam ihrem Ende zu. Die Kämpfe werden in⸗ tereſſanter, zumal es jetzt um das letzte, um die Meiſterſchaft geht. Die Grünen ſind wieder neu erwacht und werden ihren Gegnern die Meiſter⸗ ſchaft recht ſchwer machen. Ein entſcheidungs- volles Spiel findet morgen auf dem Phönixplatz ſtatt, das die Sportfreunde ſicherlich ſehr intereſ⸗ ſieren wird.— Die Handballer ſtehen auf dem Waldſportplatz dem Tabellenführer Turner ſchaft Käfertal gegenüber. Auch hier wird ein der ſich beſonders in den nachfolgend aufgeführten hierzu treten an den Vollarbeiter⸗ lohn. So erhält beiſpielsweiſe ein Fach⸗ wenn er ver⸗ Die Beſtimmungen des§ 5, Ziffer 6 des R. T. V. für Arbeiter, welche noch nicht 4 Monate im Baugewerbe tätig waren, fallen weg, ſodaß 3. Der Unternehmer bezahlt die ſozialen Zu- lagen und dieſe werden ihm einſchl. der da⸗ rauf entfallenden Soziallaſten vom Arbeits- „Soweit nicht freie Fahrt von und zur Ar- beitsſtätte gewährt wird, werden die not; dle lie⸗ die Apparat ſeines Willens kämpfe und füs Hunderte Nationalſozialiſten ihr Leben ßen. Werdet in aller Wachſamke! e praktiſche Verwirklichung Eurer edlen tatio⸗ zalſozialiſtiſchen Ziele nicht kleintich! Bernichtet das Denunziankentum! 1 rio Haſſet aus tiefſter Fein i Korte 90 Bösartigkeit und Dummheit! Berach ſo tief wie das Nörglertum, wie 50 0 Spott aus Bosheit, e e e f loſigkeit. Tut als Soldaten Eure er nüchterner, ſachlicher Arbeit, in diſgiß 155 ter exakter Durchführung ee e nen Befehle, und ſeid Werber in leidenschaft licher Liebe. g ibt Fanatiker und werdet, ob im e ine 00 10 Befehlsbereich, be ren der Nalian! Bleibt dankbar daftir an wir in einer Kampfzeit leben dürfen die bn uns das Letzte an ftraft und 18 500 erfordert für die Erhallung ne 106 Der Schwur, den uns Rudolf e ee 0 hitler abnehmen wird, dieſer 8 e einzig und zuleht Deulſchland, nur Deulſc land, immer nur Deutſchland! i Lei- 5. Letzte Nachrichten Die Beiſetzung des 88-Gruppenführers Seidel⸗Dittmarſch, Berlin, 24. Februar. Auf dem St. Mat⸗ Ei — nachmittag die feierliche Beiſetzung des fee ee ſei Nachru leichsführer des S8, Himmler, er habe, die Einwilliguns 05 Führers vorausgeſetzt, zum Gedenken an die en Getreuen der e Gios den Namen„Seidel⸗Dittmarſch Standarte“ verliehen. 5. Rieſenfeuer in den Wäldern am Cage Maggiore. Mailand, 24. Februar. Ein äußerſt f ger Waldbrand wütet in den Bergen mittleren Lago Feuer Groß aus. Große hüten ſind bereits vernichtet. Der giore aus zu ſehen. derttautende werden die Hände um Schmur ab 1. April, rößerer Por allem die Steuerausfälle durch Erlaß der genheimbeſitzer, deren Einkommen nach Abzug Verpflichtungen nicht höher ſind, als enen Fürſorgeſätze.— Reicher Beifall wurde enn Redner für ſeine lehrreichen uteil. Een glatte Erledigung. An Stelle thälkirchhof in Schöneberg fand am rena Piel Irbeit und dem Wunſche Ausdruck gebend, daß für den Neuhausbeſitz ſo ſchweren Zeiten Seidel⸗Dittmarſch ſtatt. In erklärte der Reichsführer des Se Pos Vorſitzender Bender mit einem Sieg Heil 54. Bayeriſchen Ss⸗ N ſitz 9 9 Pas isthatonalsozjalismus! jefti⸗ uon Maggiore nordweſilach 5 1 1 ch do? Pallanza. Bei ſtarkem Wind breitet e Nene aller Abwehrmaßnahmen 0 0 Waldgebiete und er Feuet 3 Mag⸗ ſchein iſt von allen Punkten des Lags ag führte kurz etwa folgen- des aus: Nachdem eine Vereinigung der ver⸗ ſchiedenen, im Reiche beſtehenden Neuhausbeſitzer⸗ Vereine erreicht und der Reichsverband gebildet war, konnte erſt eine tatkräftige Arbeit einſetzen. Die geführten Verhandlungen mit Länder- und Reichsregierung und in letzter Linie mit unſerem Führer und Volkskanzler ſelber, zeitigten das Ergebnis, daß mit aller Beſtimmtheit mit einer Reduzierung der Hypothekzinſen auf 4½ bis 4% ſpäteſtens ab 1. Juli 1934 zu echnen iſt. Betreffs Entſchuldung des Neuhaus— itzes ſind gleichfalls Verhandlungen geführt vorden, deren Ziele ſoweit geſteckt ſind, daß ein roßer Teil unſerer Neuhausbeſitzer mit Erleich- erungen rechnen kann. Da dieſe Verhandlungen och nicht abgeſchloſſen ſind, können bindende Er- lärungen noch nicht abgegeben werden.— Zur ehebung der dringendſten Not des Neuhaus⸗ eſitzes wurde dem Heſſ. Staat vom Reiche ein Betrag überwieſen. Hieraus werden zrundſteuer gedeckt. Der Reſtbetrag ſoll zur gung rückſtändiger Zinſen aus Baudarlehen zerwendung finden, jedoch vorerſt nur für ſolche die ge⸗ Ausführungen Verſchiedene Vereinsangelegenheiten fan- des zurück- Kaſſiers Hofmann tritt Herr Kaſpar Mit dem Dank an unſern Redner ſo- ür alle im abgelaufenen Jahre geleiſtete etretenen uglert. och bald eine kleine Erleichterung finden mögen e Verſammlung. Wie ſich die künftige Entlohnungsweiſe im uen Staat geſtalten wird, zeigt die Inkraft⸗ Fung eines Tarifs an der Reichsautobahn auf r Strecke Echterdingen— Elchingen(Wttbg.) erſelbe wurde im Einverſtändnis mit den zu⸗ adigen Behörden und dem Bezirksfachſchaftwart i Deutſchen Arbeiterverbandes des Baugewerbes . Menningen, Stuttgart, von dem Treuhänder Arbeit für das Wirtſchaftsgebiet Südweſt⸗ tſchland Pg. Dr. Kim mich in Kraft geſetzt. ſehr ſchönes Spiel zu erwarten ſein. ——— J. Ojernheimer Tonfilmschau Nur noch heute Samstag der große Tonfilmſchlager „Schön iſt jeder Tag den Du mir ſchenkſt— Marie Luiſe“. Sonntag und Montag Extra-Programm: 1.„Das letzte Erlebnis“. 2.„Der Doppelgänger“. Wegen dem morgigen Volstrauertag kann nur noch heute der ſchöne und reizende Tonfilmſchlager„Die Sonne geht auf“ zur Auf⸗ führung gelangen. Es iſt wirklich ſchade, er hätte wirklich verdient noch zwei Tage länger geſpielt zu werden. Mögen viele Sonntagsbeſucher noch heute„Die Sonne geht auf“ d. h.„Schön iſt jeder Tag den Du wir ſchenkſt— Marie Luiſe“ an⸗ ſehen. Spielt doch unſer Rundfunktenor Charles Küllmann zum erſten Mal im Tonfilm und Beſuchern einen der ſchönſten und Regiekunſt Film⸗Palaſtes ein Unterhaltungen. jeder Tag den Du mir ſchenkſt— Marie Luiſe“. — Aaehtung, das Extraprogramm am Sonntag iſt aber auch ganz erſtklaſſig und verſpricht allen Abenden ſeines Lebens. Im Hauptteil kommt ein Großtonfilm⸗ werk„Das letzte Erlebnis“. Ein Film, packend d⸗ durch die Stärke ſeiner Handlung, mitreißend durch die Mittel ſeiner modernen Juszenierung — ein unvergeßliches Erleben. d.[Ini Beiprogramm zeigt man noch„Der Doppel- gänger“ abermals ein ſpannendes Filmwerk und die Unruhen in Oeſterreich in der neueſten Ufa; Tonwoche. Möge den Darbietungen des Central- großer Beſuch beſchieden ſein, ſind es doch die ſchönſten und billigſten Abend- Vereins⸗Anzeiger Mänuergeſaugverein 1846. Heute nachmittag 4 Uhr Beerdigung unſeres Mitgliedes Herrn Gg. Winkler. Heute Abend 8 Uhr Singſtunde für 1. Tenor, 9 Uhr alle Stimmen. Sonn⸗ tag morgen ½11 Uhr antreten zur Toten⸗ feier. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Der Vorſitzende. Sänget⸗Einheit. Morgen Sonntag, vormittags 10 Uhr, Antreten im Lokal. Erſcheinen iſt Ehrenſache! Der Vorſtand. Deutſcher Radfahrer⸗Verband, Orts vertretung Viernheim. Morgen Sonntag 2 Uhr im Fürſt Alexander Verſammlung. Hierzu ſind n 5 Bekanntmachung. Betr.: Anlieger- und Werkſiedlungen. geben, 1934 diesbezüglichen Antrag zu ſtellen. Viernheim, den 24. Februar 1934. Heſſ. Bürgermeiſterei Bechtel. Den Siedlungsintereſſenten, die noch keine Fragebogen ausgefüllt haben, jedoch um Zutei⸗ lung von Siedlungsgelände ſich nunmehr noch bewerben wollen, iſt eine letzte Gelegenheit ge— am kommenden Montag, den 26. Febr. auf dem Rathaus, Zimmer 13, einen die hieſigen Radfahrer ⸗Vereine eingeladen. Die Vereine werden um pünktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen ihrer Mitglieder gebeten. Anſchließend Jahresabſchlußverſammlung des Radfahrer Vereins Eintracht, Erſcheinen hier⸗ zu iſt für jedes einzelne Mitglied Pflicht. Der Vorſtand. Kaninchen- u. Geflügelzuchtverein 1916. Frauen⸗ abteilung. Diejenigen Züchterfrauen, und Töchter, die gewillt ſind unſerer neugegründeten Frauenabteilung beizutreten, mögen dieſes bald tun, da ab 1. März Eintrittsgeld gezahlt werden muß. Die Leiterin. Geſangverein„Sängertreue“. Heute Samstag U. T.⸗Tonfilmſchau. erlebnisreiche Tonfilm mit Greta Garbo. film eine unvergeßliche Stunde bereiten. Eine Fülle von rätſelhafter Verwicklung und deren überraſchende Löſung werden die Beſucher in ihrem Bann halten. Immer und immer wieder wird man von dem göttlichen Spiel Greta Garbos mitgeriſſen. Viele die dieſen Film geſehen, ſagen: Das iſt Greta Garbo's größte künſtleriſche Leiſtung. Sie werden deshalb dieſe Woche nicht verſäumen den beliebten U T.⸗Filmpalaſt zu be- ſuchen, um Greta Garbo zu ſehen und zu hören. Sehr ſchönes Beiprogramm. Aus Heſſen und Naſſau Kirchliche Feier des Vollstrauertags. Darmſtadt, 24. Febr. Der kommende Sonn— tag, Reminiſzere, wird auch in dieſem Jahr als Volkstrauertag, oder, wie er jetzt heißt, Heldengedenktag, begangen. Der Landesbi— ſchof der evangeliſchen Kirche Naſſau-Heſſen hat verordnet, daß die Gottesdienſte zur übli— chen Zeit dem Heldengedenken gewidmet ſind. Gemäß einer Reichsverfügung ſind die öffent— lichen Gebäude und dementſprechend auch die Kirchen halbmaſt zu beflaggen. Da am glei— chen Tag die Vereidigung der Amtswalter der NSDAP. ſtattfindet, ſind in den Orten, wo die Vereidigung iſt, im Anſchluß an dieſe beſondere Gottesdienſte auf Anordnung des Dekanats abzuhalten. Der Inhalt dieſer Got— tesdienſte bezieht ſich ausſchließlich auf den Volkstrauertag. 0 Rüſſelsheim, 24. Febr.(Schützt An ſteck⸗ nadeln!) Beim Spielen mit einer Mütze an der ſich eine nicht geſicherte Anſtecknadel be⸗ fand, ſchlug ſich ein fünfjähriger Junge ins „Wie Du mich wünſchſt“ der prächtige Dieſer ſelten ſchöne, hervorragende Greta Garbo⸗Tonfilm wird dieſe Woche in unſerem beliebten Theater alle Herzen bezaubern. Für alle wird dieſer inhaltsreiche, erlebnisvolle Ton- Abend ½9 Uhr Singſtunde für 2. Tenor und 1. Baß. Sonntag Mittag 1 Uhr Sing⸗ ſtunde für diejenigen, die durch Arbeit ver⸗ hindert waren. Bitten um vollzähliges Er- ſcheinen. Der Vorſtand. Militär⸗Krieger⸗Verein„Haſſia“ Viernheim. Sonntag, den 25. Febr. nachm. 3 Uhr findet im Vereinslokal zur Sonne bei Kamerad Peter Buſalt eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt, wozu jeder Kamerad höflichſt eingeladen wird. Heil Hitler! Der Vereinsführer. Der Verein beteiligt ſich geſchloſſen morgen Sonntag vormittag um 11 Uhr an der Toten⸗ gedenkfeier auf dem Ehrenſriedhof. Die Kameraden verſammeln ſich um 10 Uhr im Vereinslokal zur Sonne. Der Vereinsführer richtet an die Kameraden die Bitte vollzählig zu erſcheinen. Sportvereinigung„Amicitia 09“ Viernheim. Verbandsſpiele am Sonntag, den 25. Febr. 1934 1., 2. und 3. Mannſchaft gegen Phönx Mannheim. 4. Mannſchaft hier gegen Neckarau. Jugendmannſchaft in Waldhof. Auf dem Waldſportplatz, um 3 Uhr großes Handball- treffen gegen Turnerſchaft Käfertal. Mann- ſchaftsaufſtellungen und Abfahrtszeiten ſind im Schaukaſten zu erſehen. Die erſte Mann⸗ ſchaft fährt um halb 2 Uhr per Auto. Es können noch Sportfreunde mitfahren. Fahr- preis 50 Pfg. Fahrkarten bei Herrn Matth. Kiß, Friedrichſtraße. Wir laden alle Sport- freunde zu dieſen Spielen höflichſt ein und bitten beſonders unſere erſte Elf zu begleiten oder das intereſſante Handballſpiel auf dem Waldſportplatz zu beſuchen. Der Vorſtand. Tentonia Viernheim. Sämtliche Mitglieder auch die Schützen und der alte Spielmanns- zug beteiligen ſich morgen Sonntag an der Heldenehrung. Antreten punkt 10 halb Uhr im Schützenhof. Heute Samstag abend halb 9 Uhr übt die Abteilung für die Abgabe der Ehrenſalve. Es iſt für die Mitglieder des Vereins Ehrenſache an der Gedenkfeier für die toten Kameraden teilzunehmen. Der Vereinsführer. Heſſiſche Bauernſchaft. Dienstag nachm. punkt 1 Uhr werden im Heſſiſchen Haus die Reſte an Tabakabfällen verwogen. Die Abfälle Auge. Die Verletzungen führten den Berluſt ſingt mit ſeiner prächtigen Stimme:„Schön iſt — dder Sehlraft herbei müſſen im ſauberen Zuſtand zur Waage ge- bracht werden. Roos, Ortsbauernführer. Hier zeigt ſich der Sozialismus der Tat, N V idee N 2 8 Y —— . 5——— ö —— —