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Volksblatt) Anzeigenpreiſe: Die 12geſpaltene Millimeter-Zeile 2 Pfennig, Reklame 9 Pfenni bei Wiederholung abgeftufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen bose mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Aitzeigen n ee Geſchäftsſtelle u. von ſämtlichen Annoncen-Expeditionen Deutſchlands u, des Auslands 9 8„Gs 1 17: 1 Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamtes Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme Geck e vorgeſchriebenen Tagen kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden Beſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtr. 36, Schriftleitung, Druck u. Verlag: J. Martin, Viernheim 51. Jahrgang Der feierliche Alt in München— Feiern im ganzen Reich München, 24. Februar. Ganz Deutſchland ſteht ſchon im Zeichen der Vereidigung von elwa einer Million Amtsträgern der nationalſozialiſtiſchen Be- wegung auf den Führer. Alle Gaue der NS. Dp. haben Gauparkeitage angeſetzt, an denen auch die Nebenorganiſakionen beteiligt ſind. Alle Parkeikagsorte prangen in Flag⸗ genſchmuck. Ueberall ſind Tauſende von poli⸗ liſchen Leitern eingetroffen, um an den Ka- meradſchaftsabenden keilzunehmen. die zur Erinnerung an die Wiedergründung der Partei vor neun Jahren ftkaltfinden. Ganz beſonders richtet ſich das Intereſſe auf München, dem hiſtoriſchen Sitz der NS.⸗ DAP., von dem aus die Vereidigung vorge— nommen wird. In München herrſcht reges Leben. Alle Hotels, alle überhaupt nur ver⸗ fügbaren Quartiere ſind vollbeſetzt. Haken⸗ kreuzfahnen und ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahnen wallen von den Dächern und Häuſern, dazu hie und da das Weiß und Blau Bayerns. „Der Königsplat, auf dem die großze Verei⸗ digung der politiſchen Leiter und ſämtlicher Amkswalter des Gaues München⸗Oberbay⸗ ern⸗Schwaben ſtatlfindet, iſt von Hakenkreuz⸗ flaggen umkränzt. die Propyläen ſind mit Hakenkreuzfahnen verhängt. In der Mitte befindet ſich die Rednerkribüne, von der aus der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, Dr. Ley und RKeichsjugendführer Baldur von Schirach ſprechen. Hinker der Tribüne glänzt auf Purpur in Gold das Hoheitszeichen der NSDA p. die Tribünen, auf denen die Gäſte Platz nehmen, ſind ferkiggeſtellt. 8 In München wird auch der größte Teil der Mitglieder der Reichsleitung der NS. DA den Eid leiſten. Auf dem Hauptbahn⸗ vof München rollt Sonderzug um Sonderzug ein. Aehnlich iſt das Bild in den anderen Städten in allen Teilen des Reiches, wo die Amtswalter zur Vereidigung eintreffen. Ganz Deuiſchland ſteht im Zeichen des Eides auf den Führer. Die alten Kämpfer Goebbels ſpricht zu ſeinen Berliner Kame- raden. Berlin, 23. Februar. Die aus der„Verbotszeit“ bekannte SA.⸗ Standarte 8 veranſtaltete unter Standarten⸗ führer Carl Heck im Sportpalaſt eine revolu⸗ tionäre Feierſtunde, an der u. a. SS.⸗ Gruppenführer Polizeigeneral Daluege, Standartenführer Fuhſel, Gaupropaganda⸗ leiter Schultze⸗Wechſungen, ſtellvertretender Gauleiter Görlitzer und viele Reichswehr⸗ und Polizeioffiziere teilnahmen. Der Saal war ebenſo ausgeſchmückt und mit denſelben Aufſchriftenbändern verſehen, wie man es früher gewohnt war. Nach der Eröffnung durch Standartenführer Carl Heck wurden Ausſchnitte aus Reden Dr. Goebbels auf der Kampfzeit 1926—1933 von Schall ⸗ platten übertragen. Während der Uebertra⸗ gung marſchierken die Vorgänger der SA. in dem rieſigen Verſammlungsraum ein, ſo der Frontbann Kreuzberg in der Wind⸗ jacke, die erſte Berliner SA., dann eine ge⸗ tarnte Formation der SA., der Sport⸗ und Spielverein Südweſt, die erſte und die zwei⸗ te„Verbots⸗SA.“ in weißen Hemden und Zivil und zum Schluß die Standarte 8 in ihrer ſetzigen Form. Beſonders ſtarker Jubel brauſte in dem rieſigen Oval auf, als Dr. Goebbels dann ſelbſt das Haus betrat und die Frontbann⸗ männer und die alte Garde einzeln begrüßte. Dann ſprach Dr. Goebbels. Er erinnerte an die Vergangenheit, da die Bewegung in Berlin nur ein verſpottetes und verfolgtes Grüppchen geweſen ſei. mie ſie dann aus Op⸗ fermut und Idealismus jedem einzelnen Kampfe wuchs und groß wurde und Berlin und das ganze Reich eroberte. Die Opfer, die von den alten Kämpfern gebracht worden ſeien, dürften nicht vergeſſen werden. Nur die hätten heute Anſpruch auf Vorrechte, die ſie durch Vorpflichten erworben hätten. Was wir in der Vergangenheit oft ſagten, ſo ſchloß Dr. Goebbels, für die Gegenwart ſei es geſagt und für die Zukunft ſeis gelobt: Der Mann mag fallen, aber die Fahne nicht. Die Fahne muß ſtehen und ewig flattern über dem Reich!“ Die tiefe Ergriffenheit, die die Menge bei dieſen Worten erfaßt hatte, löſte ſich ſchließ— lich in ſtürmiſchem Beifall und den immer wiederholten Heilrufen auf Dr. Goebbels aus. Vom frühen Morgen des Sonntag ſam⸗ meltenmelten ſich die Kämpfer der braunen Kämpfer zum Aufmarſch. Punkt 8 Uhr ſetz⸗ ten ſich von der Türkenkaſerne und von der Eliſen⸗Straße aus die Formationen der Amks⸗ leiter und der Arbeitsdienſtführer, von der alten Pinakothek aus die Gruppen der§J⸗ Führer in Bewegung und gliederten ſich in den großen Aufmarſch am Königsplatz ein. Schlag 10 Uhr kündeten Fanfaren den Ab⸗ ſchluß des Rieſenaufmarſches. Gleichzeitig flammten von den Pylonen am Eingang des Königsplatzes und auf den Propyläen Flam⸗ men auf. Am 10 Uhr kamen vom Hofe des Braunen Hauſes her die Mitglieder der Reichslei⸗ tung in geſchloſſenem Zuge heran und nah⸗ men vor den Propylaen Aufſtelluna. Kurz Der Führer Das ganze Reich nimmt an den Feſttagen teil. Während am 24. Februar 1920 nur die 2000 Erſten Adolf Hitler im Hofbräuhaus hören und ſeine 25 Programmpunkte mit eigenen Ohren vernehmen konnten, vermittelte der Rundfunk am Samstag die Feierſtund. bis in die kleinſte Gemeinde, bis in das ab- gelegenſte Gehöft— aber auch der ganzen Welt, die wieder einmal aus berufenſtem Munde hören konnte, was der Nationalſozia⸗ lismus iſt und was er will: Arbeit, Frieden, Ehre und Gleichberechtigung. Im großen Hofbränuhausſgal hatte ſich am Samstag abend die gite Garde vetſammelt, um den Führer zu hören. Der gleiche Saal, bet dem man vor 14 Jahren Bange hatte, ob er auch gefüllt werden würde, war über⸗ füllt. Unter den Klängen des Deutſchland⸗ Liedes erſcheint der Führer, er ſchreitet mit einem ſieghaften Lächeln durch die Reihen seiner Getreuen; aile Hände ſtrecken ſich ihn entgegen. Unermüdlich ſchüttelt Adolf Hitler die Hände ſeiner Garde. Er kennt ſie alle. Seinem Gedächtnis entfällt nichts; am wenig⸗ ſten Namen und Geſichter ſeiner treueſten Fre unde. barauf naymen im Braunen Haufe der Sten⸗ vertreter des Führers, Rudolf Heß, geſon⸗ dert die Vereidigung der Reichslejter und Amtsleiter vor. Um 10.20 Uhr erſchollen auf dem Königs- platz abermals Fanfarenklänge. Gauleiter Staatsmimſter Wagner traf unter lebhaf⸗ ten Heilrufen an der vor den Propylaen er⸗ richteten Rednertribüne ein. Kurz darauf fuh— ren auch die führenden Männer des Stabes vor, voran Reichsſtatthalter General Ritter von Epp und Miniſterpräſident Siebert. Es folgten die Meldungen. Punkt halb 11 Uhr kam vom Braunen Hauſe her, im Kraftwagen ſtehend, der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß. Auch er wurde von Fanfarenklängen und von leb⸗ haften Heilrufen aus der weiten Runde be⸗ grüßt. Als er die Tribüne betreten hatte, wurden ihm ſofort die Meldungen aus dem ganzen Reiche erſtattet. Rudolf Heß begrüßte die einzelnen Gruppen mit einem kräftigen Heil, das tauſendfältigen Widerhall fand. Der gemeinſame Geſang des Horſt Weſſe Liedes leitete die Feier ein. 15 15 Zuerſt ſprach Innenminiſter Wagner. So⸗ dann legten der Reichsjugendführer Baldur gon Schir ach, und der Stabsleiter der PO, Dr. Robert Ley, das Treuebelenntnis zum Führer Adolf Hitler ab. Anſchließend ſprach der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß: Die Eidesleiſtung Rede des Stellvertreters des Führers. Deutſche Männer, deutſche Frauen, deut⸗ ſche Jungens, deutſche Mädels, die Ihr zu dieſer Stunde allerorts im ganzen Deutſchen Reich in einer Zahl von weit über einer Mil⸗ lion zufammengekommen ſeid! Ihr werdet anläßlich des Jahrestages der Programmverkündung gemeinſam den Schwur der Treue und des Gehorſams auf Adolf Hitler ablegen und damit in aller Form vor der Welt bekräftigen, was Euch längſt Selbſtverſtändlichkeit war und was Ihr in Eurem Handeln meiſt ſchon durch Jahre hin zum Ausdruck brachtet. 5 Ihr ſchwört Euren Eid an einem Tage, der zugleich erſtmals als Heldengedenktag be⸗ gangen wird. Wir ſenken die Fahnen zur Weihe dieſes Tages und gedenken derer, die als Helden lebten und ſtarben. Wehe dem Volk, das keine Heldenverehrung mehr kennt! Volk ohne Helden iſt ein Volk ohne Führer. Auſſtieg oder Untergang eines Volkes kann beſtimmt werden durch das Vorhandenſein oder Fehlen eines Helden. i ä Nicht allein Treue an der Tat, auch Treue in der Gesinnung wird von Euch gefordert. Es iſt Hitlers Führerſtärke, daß er in der poli⸗ tiſchen Organiſation faſt ſtets durch die Kraft einer Ueberzeugung wirkt und nur ſelten be⸗ fiehlt. Er muß aber wiſſen, daß, wenn er befiehlt, der Befehl auch unbedingt befolgt wird. Unter ſeinem Befehl arbeiten wir Na⸗ tionalſozialiſten alle an der Verwirklichung bes Programms. Wir, die Träger der Haupt⸗ formationen der Nationalſozialiſtiſchen Deut⸗ ſchen Arbeiter⸗Partei ſowie die Männer im Arbeitsdienſt, die Unterführer in den Neben⸗ gliederungen der Partei wie die national⸗ ſozialiſtiſchen Frauen in ihren Organiſationen. Im gleichen Wollen ſtreben die Jungens und Mädels zum gleichen Ziel. Treu ſein Hitlers Geiſt nenne ich, ſich be⸗ wußt sein, daß ein Führer nicht nur Rechte, ſondern vor allem Pflichten hat. Treu ſein Hitlers Geiſt nenne ich ſtets der ganzen Welt Borbild ſein. Treu ſein Hitlers Geiſt heißt Re 5 und unabhängig von Aeußer⸗ ichkeiten bleiben. Treu ſein Hitlers Geiſt heißt in guten und in böſen Tagen National⸗ ſozialiſt bleiben durch und durch. National⸗ ſozialiſt durch und durch fo heißt immer nur an das ganze nationalſozialiſtiſche deutſche Volk denken, es heißt: Zuerſt und zuletzt des Führers Gefolgsmann fein! Bleibt immer dem großen Ziele treu: Deutſchland für alle Zukunft mit Hitlers Na⸗ Ronalſozialismus zu erfüllen. Das Schickſal hat es uns leicht gemacht, unbedingt uno dene den Eid auf einen Mann zu leiſten. Kaum je in der Geſchichte brachte ein Volk einem Führer, der einen Schwur forderte, ſo reſtlos Vertrauen ent⸗ gegen, wie das deutſche Volk Adolf Hitler. Wir haben das unendliche Glück den Schwur ablegen zu dürfen, auf den, der für uns In⸗ begriff des Führers an ſich iſt. Wir ſchwören auf den Kämpfer, der über ein Fahrzehnt ſein Führertum bewies, der ſtets Recht behielt und ſtets den rechten Weg geht, auch wenn bisweilen der größte Teil ſeiner Anhänger ihn nicht mehr verſtanden haben mochte. Wir dürfen dem Mann unferen Schwur ablegen, von dem wir wiſſen, daß er das deutſche Volt recht führen und deutſches Schick⸗ ſal recht geſtalten wird. Wir binden durch den Schwur ernent unſer Leben an einen Mann, durch den höhere Kräfte ſchickſalsmäßig wirlen. Sucht Adolf Hitſer nicht mit den Hirnen, mit der Kraſt Eures Herzens findet Ihr ihn alle. Adolf Hitler iſt Deutſchland und Deutſchland ift Adolf Hitlet. Wer für Hitlec ſchwört, ſchwört für Dentſchland. Schwört auf das größte Deutſchland, deſſen Söhnen und Töchtern überall in der Welt die Heimat jetzt durch mich ein feierliches Ge⸗ denlen ſendet. Bevor ich zur Vereidigung ſchreite, bitte ich jeden, vor ſeinem Gewiſſen zu prüfen, ob er ſich ſtark genug fühlt, den Eid auf Adolf Hitler in ſeinem Geiſte zu halten. Kein Nach⸗ teil ſoll dem erwachſen, der nicht mitſchwört und dann offen und ehrlich ſein Amt nieder⸗ legt, weil er ſich für zu ſchwach hält. Wehe 5515 dem, der ſchwört und ſeinen Schwur ſricht! Wir lommen zum Eide. Sprecht hier und in allen Gauen des deutſchen Vaterlandes mir nach: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir von ihm be⸗ ſlimmten Führern unbedingten Gehor⸗ ſam.“ Die größte Eidesleiſtung der Geſchichte iſt geſchehen! Dem Führer Sieg Heil! Unmittelbar bevor Rudolf Heß den Maſſen den Schwur auf den Führer Adolf Hitler ab— nahm, erklang weihevoll das Deutſchlandlied, wobei in ſtrahlender Sonne Zehntauſende von Händen zum Himmel ſtrebten. Dann erfolgte der weihevolle Akt der Eidesleiſtung, bei dem der Wortlaut des Treueſchwures von den Schwörenden langſam und feierlich nachge— prochen wurde. Nach der Feier wurden die Münchener Stan— darten unter den Klängen des Präſentier— marſches in das Braune Haus gebracht. Der Tag der Totenehrung Heldengedenlfejer in Berlin. Aus Anlaß des Heldengedenktages hatten am Sonntag alle Djenſtgebäude des Reiches, der Länder, der Gemeinden und ſonſtiger Kör⸗ perſchaften ſowie die Kirchen und die Privat⸗ häuſer die Fahnen auf Halbmaſt geſetzt. In den Kirchen, ſowohl in den evangeliſchen als auch in den latholiſchen, wurde in den Got⸗ tesdienſten der toten Helden beſonders gedacht. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung der Reichshauptſtadt ſtand der feierliche Staats— akt in der Staatsoper Unter den Linden. Punkt 12 Uhr erſchten in der Staatsloge der Reichspräſident, Generalfeldmarſchall von Hindenburg, gefolgt von Reichskanzler Adlof Hitler, der am frühen Morgen aus München wieder in der Reichshauptſtadt ein⸗ getroffen war. Alle Anweſenden erhoben ſich von den Plätzen und grüßten mit erhobenem Arm. Der Reichspräſident nahm in der Mitte der erſten Logenreihe Platz. Zu ſeiner Rechten Reichskanzler Adolf Hitler, Vizekanzler von Papen, Reichsminiſter Dr. Göbbels, zu ſei— ner Linken Reichswehrminiſter von Blomberg, Reichsminiſter, Miniſterpräſident Göring, Reichsminiſter Seldte. Als der Reichspräſident und der Reichskanz— ler Platz genommen hatten, ertönten die Klänge von Beethovens Coriolan-Ouvertüre. Der Vorhang zur Bühne öffnete ſich und man ſah im Hintergrund auf ſchwarzem Samt drei große ſilberne Kränze. Der mittlere von ihnen war auf ſchwarz-weiß⸗rotem Tuch, das das eiſerne Kreuz zeigte, und von Hakenkreuz— flaggen flankiert wurde, auf der Bühne ſtand die Fahnenabordnung der Reichswehr mit den Fahnen der alten Garderegimenter. Nachdem die Klänge der Coriolan-Ouvertüre verklungen waren, hielt Reichswehrminiſter Generaloberſt v. Blomberg die Gedenkrede. Die Gedenkrede des Wehrminiſters Der General erinnerte an die Zeit des gro— ßen Krieges und fuhr dann fort: An unſerem Blick zieht vorbei der endloſe Strom unſerer ſieghaften Toten, deren Ruhm die Geſchlechter künden werden, ſolange die deutſche Zunge klingt. Sie ſtarben nur für die, die für ſie leben. Wir ſollen unſeren Token Heimrecht geben, wie es einer der Beſten unker ihnen ſelbſt gefordert hat. Nicht kalter Stein, nicht loles Holz iſt letzte Ehrung dieſer Helden. Ihr Ehrenmal ſoll weiter, größer ſein. In unſe⸗ rem Herzen ſoll ein Opferfeuer brennen, das nie erlöſcht. In unſerem Blute ſoll ein Ta- kenfeuer brennen, das unſer Wollen nie er— lahmen läßt. Nicht Worte dienen ſolchem Dank, nur Taten können Dankesſchuld beglei- chen. Das deulſche Volk weiß wieder, was es ſeinen token Helden ſchuldig iſt. Heute ſchart ſich um die Denkmäler der gro— ßen Zeit wieder ein ſtarkes und einiges deut⸗ ſches Volk, das die Ehre der Gefallenen wie— der zu ſeiner Ehre gemacht hat, das den Sinn ihres Opsfers wieder verſtehen lernte. Ein neues Reich iſt auferſtanden, erſtritten von jungen Kämpfern. Auch in dieſem Kamp⸗ fe war hoher Sinn, volle Hingabe und die Bereitſchaft zu jedem Opfer gefordert. Auch in dieſem Streite haben viele unſcheinbare Helden gekämpft und geopfert. Ihre Todes⸗ opfer ſchließen wir in unſer heutiges Geden— ken ein. Ein neues Deutſchland iſt geſchaffen unker der Schirmherrſchaft unſeres ehrwürdigen Generalfeldmarſchalls, der im Weltkriege un⸗ ſer und der Toten Führer war; ein neues Vaterland iſt uns gegeben durch den Führer, der in den grauen Reihen ſelbſt um den Siegeslorbeer ſtritt. angebracht. Vorn. Wenn wir heute im Geiſt vor die heiligen Gräber des Krieges treten, dann ſind wir ſtolz und glücklich bei allem Schmerz, weil wir bekennen können: Das Deutſchland, für das Ihr Euer Höchſtes gabt, iſt wieder neu erſtanden; das Volk, das einſt nur dumpfe Trauer kannte, hat zurückgefunden zu den männlichen Idealen, für die ſeine beſten Söhne draußen blieben. ö Ein Land, um deſſen Grenzen Millionen von Kreuzen an Krieg erinnern, ein Volk, das faſt eine Generation ſeiner Beſten hin⸗ gab, das die Schrecken des Krieges und einer endlos langen Nachkriegszeit in Hunger und Not bis in die fernſte Hütte ſpürte, wünſcht keinen Krieg. Ein ſolches Volk will nur den Frieden, den es braucht, um die Wunden zu heilen und aus den Trümmern wieder aufzu⸗ bauen. Aber ein Volk, das ſo viel Helden⸗ ſinn geboren hat, kann nicht verzichten auf das freie Recht der Völker, den Schutz der Heimat. i Aus allen Heldengräbern raunt der Ruf zur Waffenpflicht, wenn wieder einmal Deutſchlands Grenzen in Gefahr ſind. Den Ruf wird niemand überhören. Und keine Macht kann uns den Glauben aus dem Her- zen reißen, mit dem die Beſten uneſres Vol⸗ kes fielen„ den Glauben an ein freies deut- ſches Vaterland. So wollen wir uns nun erheben und die Fahnen ſenken. Wir grüßen unſere koten hel den in Ehrfurcht und in Dankbarkeit, mit Stolz und mit dem heiligen Eide: 2 Wir wollen im Leben ihres Todes würdig ſein! Bei den letzten Worten des Miniſters ſenk— ten ſich die Fahnen und die Verſammlung er— hob ſich von den Plätzen. Das Lied vom guten Kameraden und Wagners Trauer⸗ marſch aus der„Götterdämmerung, geſpielt von der Staatskapelle Berlin, ertönten. Sodann nahm der Führer, Reichskanzler Adolf Hitler, von der Loge aus das Wort. Er ſagte:„Soldaten, Männer und Frauen! Unſer ewig deutſches Volk, ſein Führer in großen Kriege, der Präſident des Deutſchen Reiches, Generalfeldmarſchall von Hinden— burg Hoch, hoch, hoch.“— Begeiſtert ſtimmte die Menge in den Hochruf ein. Mit dem Deutſchland-Lied und dem Horſt-Weſſel-Lied ſchloß die Feier. Trauerfeier am Ehrenmal Anſchließend begaben ſich der Reichspräſi— dent und der Reichskanzler, gefolgt von den Reichsminiſtern und den Ehrengäſten, zum Ehrenmal, wo der Reichspräſident einen Kranz niederlegte und einige Augenblicke ſchweigend verharrte. Darauf nahmen ſie, umgeben von den Miniſtern und der Genera— lität, die Parade der Fahnenkompagnie, drei weiterer Reichswehrkompagnien, ſowie der drei Hundertſchaften der preußiſchen Lan— despolizei und der Polizeitruppe„General Göring“ ab. Bei der Abfahrt wurden der Reichspräſi— dent, der Reichskanzler, die Reichsminiſter und die Generäle, ebenſo wie bei ihrer An— fahrt, von den gewaltigen Menſchenmengen, die von langen Abſperrungsketten nur müh— ſam zurückgehalten werden konnten, ſtürmiſch gefeiert. Im Ehrenmal wurden während des ganzen Sonntags von Abordnungen der verſchieden— ſten Organiſationen und von Privatperſonen Kränze und Blumen niedergelegt. Das Ehrenmal trug als ſchlichten Schmuck an der, Vorderfront zwei rieſige grüne Kränze. Die Schaffung der N dA Der Führer ſpricht zu ſeiner alten Garde. In ſeiner mehr als einſtündigen, von Bei⸗ fallsſtürmen begleiteten Rede rief der Führer einleitend die Erinnerung zurück an jenen Tag, an dem vor 14 Jahren die verſammelten alten Kämpfer als kleine und unbekannte Be⸗ wegung zum erſten Male in dieſem Saal vor die Oeffentlichkeit und damit vor das deutſche Volk traten. In den Augen des Bürgertums, ſo fuhr der Führer fort, ſchien es unſere allerſchwerſte Belaſtung zu ſein, daß mir nicht einen einzigen aroßen Namen der 5 früheren Politiker in unſeren Reihen zähl⸗ ten. Wen wundert es daher, daß die Oef⸗ fentlichkeit wenig erfuhr von der Gründung einer Bewegung; die keinen Prominenten in ihren Reihen aufwies?(Lebhafte Zuſtim⸗ mung.) Für uns und für die junge Bewegung aber war gerade das die Ausſicht in eine große Zukunft. Denn die„großen“ Männer der Vergangenheit, ſie hatten ja die geſchicht⸗ liche Quittung für ihr Wirken bereits erhalten. Es war notwendig, daß die Führung der deut⸗ ſchen Geſchicke nunmehr von ganz anderen, jungen und durch garnichts belaſteten Männern in die Hand genommen wurde. Und es war noch etwas notwendig; daß dieſe Männer aus der Front kamen, die viereinhalb Jah⸗ re lang am tapferſten das deutſche Leben vertreten hatten. Nicht aus dem faulen Sumpf unſerer al⸗ ten Parteien konnte die deutſche Reitung kommen, ſie konnte nur kommen aus dem Teil der Naion, der anſtändig ſeine Pflicht er⸗ füllte(Stürmiſcher Beifall). So ſind wir da⸗ mals als deulſche Soldaten an dieſes Werk gegangen, haben neue Prinzipien aufgeſtellt, haben ſie als neue Männer vertreten und haben für dieſe Prinzipien und ihre Vertre- kung eine durch und durch neuarkige Orga- niſation geſchaffen, die„Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeikerparkei“. Aber es ſollte nicht eine Partei gebildet werden, um mit anderen Parteien eines Ta— ges Kompromiſſe und Koalitionen zu ſchlie⸗ ßen und mit dieſen parlamentariſchen Kuh⸗ handelsgeſchäften die Intereſſen der deutſchen Nation genau ſo ſchlecht wahr zu nehmen wie in der Vergangenheit. Nein! Die neue Par— tei mußte erfüllt ſein von dem Gedanken ihrer Ausſchließlichkeit. Die mußte tatſäch⸗ lich intolerant ſein, ſie mußte vom erſten Tage an ein Glaubensbekenntnis politiſcher Art aufſtellen und ſie mußte erfüllt ſein von dem eiſernen Grundſatz: Wir dulden keine zweite politiſche Er⸗ ſcheinung neben dieſer in Deutſchland! Wenn die Partei ihr Ziel erreichen wollte, dann mußte ſie ein neues deutſches Volk, eine neue deutſche Volksgemeinſchaft ſchaffen. Aus dieſem Gedanken mußte die Bewegung einen neuen Idealismus ziehen und mit ihm für dieſe Volksgemeinſchaft kämpfen. Sie mußte dann dem deutſchen Volke auch das bei⸗— bringen, was es als Soldatenvolk vier Jahre lang der Welt gegenüber bewieſen hatte. Denn Heroismus iſt nicht nur auf dem Schlachtfelde notwendig, ſondern auch auf 1010 Boden der Heimat.“(Brauſender Bei— all. Der Führer ſchiderte ſodann den Entwick⸗ lungsprozeß, der es der Bewegung möglich machte, die wertvollen Elemente zu ſammeln, die allein Träger der Geſchichte des Volkes für die Zukunft ſein konnten. Er führte aus, warum die Bewegung ſich mit Recht als eine ebenſo große nationale, wie aufrichtig ſozia⸗ liſtiſche bezeichnen könne. National und ſozial „Damals kamen viele, die mir ſagten: Wenn Sie nicht das Wort National hätten, würden wir mit ihnen gehen. Und die ande⸗ ren meinten: Wenn Sie nicht ſozialiſtiſch wären, würden wir zu ihnen ſtoßen. Wir haben beide Worte genommen, um eben zu verhindern, daß dieſe Leute mit uns gehen würden. Wir wollten ſie nicht, dieſe Apoſtel der Ver⸗ gangenheit. Wir waren überzeugt, daß wir die Bewegung nur dann groß machen kön- nen, wenn es uns gelänge, die Fermente der Zerſetzung der Vergangenheit in der Zu— kunft von uns fern zu halten. Indem wir Nationalismus und Sozialis⸗ mus vereinigten, haben wir ſowohl die bür⸗ gerlichen Nationaliſten wie die internationa⸗ len Marxiſten fortgeſcheucht, um dafür aber in dem unerſchöpflichen Brunnen unſeres Volkstums unermeßlich neue Kräfte zu fin⸗ den. Wir haben den Zweiflern in wenigen Jahren gezeigt, daß unſer Volk glänzende politiſche Organiſatoren, daß es beſte Redner beſitzt. Denen, die immer ſagten, der Deutſche könne nicht einig ſein, haben wir die einiaſte Eine Plakette zum Heldengedenktag. Die Zentralwerbeſtelle Deutſcher Gedenkmünzen Berlin hat eine Plakette zum Heldengedenktag herausgegeben. Die Vorderſeite der Plakette zeigt das Ehrenmal nter den Lin⸗ den in Berlin, die Rückſeite Kranz und Ehrentafel. ſo daß es für alle Zukunft nicht Drganſaron der ganzen deutſchen Geſchi hingeſtellt. W 115 1 0 1 le Es erſchien uns vom erſten Augenblick an notwendig, uns abzuwenden von den ſoge⸗ nannten oberſten Jehnlauſend und ſtaltdeſſen hieinzugehen in das Volk. Wer Treue und Glauben, durch Janatismus und be⸗ e Hingabe finden will, der muß dork. in gehen, wo dieſe Tugenden noch zu fin. den ſind. Sie ſind aber nur zu finden in der breiten Maſſe dieſes Volkes(Begeiſternde Ju- ſtimmungsrufe). 0 So hat unſere Bewegung, im Laufe von wenigen Jahren, allmählich die Vorkämpfer des neuen Staates aus der Millionenzahl der Menſchen herausgezogen, hat Unbekannten einen Namen gegeben und ſie zu Trägern der deutſchen Zukunft heranreifen laſſen, ſo daß die NSDAP. nach kaum 15 Jahren heu⸗ te in der Lage iſt, tatſächlich das Schickſal des Volkes in ihre ſtarke Fauſt zu nehmen.“ Von 2000 zum ganzen Volk „Der Führer ging im Verlaufe ſeiner Aus⸗ führungen auf die beſondere Bedeutung der Erinnerungsfeier ein. Vor 14 Jahren, am 24. Februar 1920, ſeien die alten Kämpfer zum erſten Male in dieſem Saal zuſammen⸗ getreten, um in großen Zügen die Theſen eines neuen Programms der deutſchen Welt zu verkünden. Hälken ſich damals nicht die erſten 2000 eingefunden, hällen dieſe ſich nicht zu mir geſellt und wären ſie nicht mit mir gegangen (fubelnde Juſtimmung, minukenlanger Bei- fall): Ich ſtünde heuke nicht hier und um uns wäre nicht das heutige Reich. Niemand von Ihnen ſage daher:„Auf die wäre es nicht angekommen“. Auf dieſe iſt es gerade ange⸗ kommen!(Stürmiſche Juſtimmung) Dieſe 2000, die ſich damals gläubig mit der Bewegung verbunden haben, ſind Pioniere eines neuen deutſchen Zeitalters geworden. Durch ſie wurde ich erſt der„Volksführer“ und dann der Kanzler der deutſchen Nation (Lauter Beifall). Es iſt daher heute nur eine Pflicht aller Nakionalſozialiſten, daß ſie in dieſer Stunde allen denen danken, die damals ſchon vor 14 Jahren ſich mukig zu unſerer neuen Bewegung bekannk haben. Wie oft habe ich damals meinen älteſten und treueſten Parteigenoſſen geſagt: Niemand wird Euch äußerlich den verdienten Dank ab⸗ ſtatten können. Den Dank erhaltet Ihr inner— lich, wenn Ihr von Euch ſagen könnt: In einer Zeit, da die Partei noch ganz unbe⸗ kannt war, haben wir bereits treu zu ihrem Führer gehalten(Lebhafter Beifall). Was ich damals verſicherte, iſt heute Wirklichkeit (Lebhafter Jubel). Und Sie, die Sie hier ſind, können ſtolz ſein, mit zu den erſten Gläubigen dieſer Fahne gezählt zu haben, die nunmehr zum Symbol für die deutſche Auferſtehung geworden iſt. Das iſt der Dank für die Zeiten der Verfolgung, des Hohnes und des Spottes. Wenn wir heute auf das gewaltige Geſche— hen der letzten 14 Jahre zurückblicken, ſo glaube ich aber trotzdem, daß dieſes Geſche— hen nicht ſo groß geweſen iſt, wie es das Ge— ſchehen ſein wird, das vor uns liegt. Denn die Bewegung hat noch lange nicht ihr Ziel erreicht. Sie befindet ſich erſt im Beginn ihrer Entwicklung. Wohl ſind wir viele Mllionen ſtark in der Parteiorganiſation, wohl ſteht die Nation hinter uns, aber wir wiſſen: Na⸗ tonalſozialiſten ſind ſie noch lange nicht alle (Stürmiſche Zuſtimmungsrufe). Was in der Zukunft das deutſche Volk zum Nationalſozia— lismus führen muß, kann nur durch eine ewig gleichmäßige Erziehung gelingen. Gewaltig ſind die Aufgaben, die uns bevorſtehen: Aus einem Lippenbekennknis müſſen wir ein Herzensbekenninis machen. Wir ſehen vor allem die deutſche Jugend als den kommenden Träger dieſer Entwicklung an. Stetigkeit und Sicherheit für die Zufunft Heute, nach einem 14jährigen Kampf um die Macht, ſehen wir damit vor uns das jahr⸗ zehntelange Ringen um den deutſchen Men⸗ ſchen. Es iſt ein großes Ziel: Bildner ſein zu können eines großen Volkes. Die Kraft eines Volkes iſt aber nichts anderes als die Einmütigkeit und die in ſich geſchloſſene Ver⸗ bundenheit des Volkes. Darin muß die Be⸗ wegung auch in der Zukunft ihren wirkſam⸗ ſten Ausdruck finden. Damit wird ſie der politiſchen Entwicklung Stetigkeit und Sicher⸗ heit geben, denn ſie wird dem deutſchen Volke eine politiſche Führungshierarchie ſchenken, mehr als Opfer böswilligen Spekulanten und eigen⸗ ſüchtigen Intereſſenten verfällt. Sie wird da⸗ für ſorgen, daß das deutſche Volk für alle Zukunft nur noch eine Nation nach außen und ein Volk nach innen iſt(Stürmiſcher Beifall). Und ſo, wie einſt die Bewegung von dieſem Saale ihren Ausgang nahm in die deutſche Nation, ſo nahm von dieſem Saale aus ein Jahr ſpäter ihren Ausgang auch die SA. Es iſt wirklich ein hiſtoriſcher Saal! Nicht bloß die erſte Verſammlung hat hier ſtatt⸗ efünden, auch der erſte Kampf bis aufs Meſ⸗ er und mit der Piſtole wurde hier ausge⸗ Heldengedenkſeier in Mannheim Mannheim, 25. Februar. Am Sonntag nachmittag fand in den beiden großen Sälen des Roſengartens eine Gedächtnisfeier für die Gefallenen des Weltkriegs und der natio⸗ nalen Erhebung ſtatt. Im Nibelungenſaal wurde die Feier durch Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann mit Händels Präludium f⸗Moll ſtimmung voll eingeleitet. Nachdem der Vorſpruch Willy Birgels„Ihr ſeid nicht tot!“ und die„Tra⸗ giſche Ouvertüre von Brahms, geſpielt vom Nationaltheaterorcheſter unter Generalmuſik⸗ direktor Wüſt verklugen waren, kamen Real⸗ ſchul⸗Singchöre und die Mannheimer Ge⸗ ſangvereine zu Wort. Mit dem Niederländi⸗ ſchen Dankgebet war die Feier beendet. Im Muſenſaal trugen nach dem Präludium c⸗Moll von Sebaſtian Bach, geſpielt von Stu⸗ dienrat Beeres und einem Vorſpruch von Erwin Linder Darbietungen des Sprechchors der Oberklaſſen des Gymnaſiums, der Standartenkapelle 171, des Mädchen⸗Sing⸗ kreiſes und des Lehrer⸗Geſangvereins Mann⸗ heim⸗Ludwigshafen unter Leitung von Chor⸗ meiſter Dr. Henn zur Verſchönerung der Feier bei. Wie im Nibelungenſaal hielt auch hier Pfarrer Kiefer die Weiherede. Der Reinerlös aus den Progammen floß der Mannheimer Ortsgruppe des Volksbundes deutſcher Kriegsgräberfürſorge zur Betreu- ung der Mannheimer Patenfriedhöfe zu. Berufe für Abiturienten Berufslundliche Vortragsreihe im Süddeut⸗ ſchen Rundfunl. Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland veranſtaltet eine Rundfunkreihe über Berufs— möglichkeiten ohne Hochſchulſtudium für Abi⸗ turienten und Abiturientinnen. In dieſen Vor⸗ trägen werden von Fachleuten wichtige Fra— gen des Uebergangs von Abiturienten in prak⸗ tiſche Berufe behandelt. Am 27. Februar, 18 bis 18.25 Uhr, ſpricht Syndikus Metzger, Handwerkskammer Stuttgart, über„Berufs⸗ wege für Abiturienten in Handwerk und Ge⸗ werbe“; am 5. März, 18 bis 18.15 Uhr, Regierungsrat Stäbler, Berufsberater, Ar⸗ beitsamt Stuttgart, über„Berufswege für Abiturienten in Induſtrie und Technik“; am 6. März, 17.50 bis 18.15 Uhr, Berufsbe⸗ rater Dr. Widmaier, Arbeitsamt Reutlingen, über„Soll ich Landwirt werden?“; am 7. März, 18.20 bis 18.40 Uhr, Berufsberater Werner, Arbeitsamt Stuttgart, über„Mög⸗ lichkeiten für Abiturienten in kaufmänniſchen Berufen; am 10. März, 18.30 bis 18.50 Uhr, Berufsberaterin Koob, Arbeitsamt Hei⸗ delberg, über„Frauengemäße Berufswege für Abiturientinnen“. Gegen Preisſteigerungen Karlsruhe, 25. Febr. Der Vorſtand der Badiſchen Handwerkskammer hielt mit den Vorſitzenden der Landesfachverbände eine ge⸗ meinſame Tagung ab. Die Ausſprache er⸗ gab Uebereinſtimmung der Vorſitzenden der Landesfachverbände dahin, daß Preiserhöhun⸗ gen, ſoweit nicht durch Erhöhung beſtimmter Preisgrundlagen wie z. B. Preiſe für Roh⸗ ſtofſe, Halb⸗ und Fertigwaren oder ſonſtiger wichtiger Preisbildungsfaktoren eine Anpaſ⸗ ng unbedingt erforderlich iſt, bis auf weiteres zu vermeiden ſind. Wo ſolche bereits vorge— nommen wurden, muß ſofort überprüft wer⸗ den, inwieweit ſie rückgängig gemacht werden können. Un berechtigt: Preisſteigerungen, durch welche die Maßnahmen der Regierung für Arbeits⸗ beſchaffung und Wiederbelebung der Wirt⸗ ſchaft gefährdet werden, aber auch Preisſchleu⸗ detei auf Grund nachläſſiger Zahlung von Lie⸗ ſeranten⸗Rechnungen, Tarkiflöhnen, ſteuerlichen und ſozialen Abgaben, müſſen als unmoraliſch und gegen die guten Sitten verſtoßend ge⸗ ahndet werden. Aus Baden Gefängnisſtrafen wegen hochverräleriſcher Umtriebe. Offenburg, 25. Februar. Im April v. J. wurden in Offenburg und in Lahr Flugblät⸗ ter verbreitet, die offenbar von den verbote⸗ nen Organiſationen der KPꝰ ausgingen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß in Haslach i. K. im Muſeum, dem früheren Kapuziner— kloſter, auf Wachsmatrizen Abſchriften der Schrift„Der Reichstagsbrand“ und anderer Flugblätter gemacht worden ſind. Im Zu⸗ ſammenhang damit wurden 10 Perſonen und zwar 7 Männer und 3 Frauen in Haft ge— nommen. Dieſe hatten ſich nun vor der Strafkammer wegen hochverräteriſcher Um⸗ triebe zu verantworten. Die Angeklagten waren mehr oder minder geſtändig, daß ſie die Flugſchriften vervielfältigt bezw. vertrie— ben hatten. Die Verhandlung nahm den gan⸗ zen Tag in Anſpruch und das Ergebnis war folgendes Urteil: Der Fabrikarbeiter Guſtav Stützle aus Zell a. H. und der Zimmermann Kark Held aus Büſingen, wohnhaft in Zell a, H. wurden zu zwei Jahren Gefängnis ver⸗ urteilt, abzüglich 6 Monate Unterſuchungs⸗ haft, der Schloſſer Johann Pohlmann aus Zell a. H. zu einem Jahr ſechs Monate Ge⸗ fänngis abzüglich 6 Monate Unterſuchungs⸗ haft, der Meſſerſchmied aver Kohmann aus 45 Hofſtetten zu einem Jahr 6 Monaten, av⸗ züglich 5 Monaten und 3 Wochen Unterſu⸗ chungshaft, der Schloſſer Arthur Eberle aus Frieſenheim zu einem Jahr abzüglich 6 Mo⸗ nate Gefängnis, deſſen Ehefrau zu 6 Mona⸗ ten abzüglich 4 Monate 3 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft, die Arbeiterin Wilhelmine Schneider aus Offenburg zu 4 Monaten Ge⸗ fängnis und der Kaufmann Emit Matull aus Elbing zu 3 Monaten Gefängnis. Zwei wei⸗ tere Angeklagte wurden freigeſprochen. Badiſche Süngertagung in Konſtanz. Konſtanz. 25. Febr. Die diejährige große Sängertagung des badiſchen Sängerbundes iſt auf den 2. und 3. September nach Konſtanz einberufen worden. Man erwartet etwa 800 bis 1000 Sänger aus ganz Baden. Heidelberg, 25. Febr.(Eine intereſ⸗ ſante Entdeckung.) Bei Grabarbeiten auf Handſchuhsheimer Gemarkung zwiſchen Handſchuhsheim und dem Neckar ſtieß man in etwa anderthalb Meter Tiefe auf eine ſteinzeitliche Abfallgrube mit vier Knochen und Knochengeräten ſowie dazugehörigen Wohngru— ben, die der ſogenannten Mickelsberger Kultur, einem Volk weſteuropäiſcher Zerkunft, ange— hören. Eine weitere Abfallgrube mit zahlrei— chen Scherben und Siedlungsreſten deutete auf die ſogenannten Bandkeramiker hin, ein Volk, das ungefähr 2000 Jahre vor Chriſti aus Kleinaſien her in unſere Gegend wanderte. Die Funde beweiſen alſo, daß die aus Oſten und Weſten kommenden Völker an dieſer Stelle in einem Dorf nebeneinander wohnten, wobei jedes ſeine volkliche Eigenart behielt. Eine Breite von 6 Metern war in einer Tiefe von 95 im mit roten Sandſteinplatten bedeckt, auf denen erſt die 80 em ſtarke Schotter— ſchicht lagerte. Freiburg, 25. Febr.(mißglückte Be⸗ rufung.) Der Kaufmann Kurt Stöhrer von Ettlingen war durch amtsgerichtliches Urteil wegen Vergehens gegen das Schußwaffenge— ſetz zu 30 Mark und Einziehung des Revolvers ſamt Munition beſtraft worden, wogegen er Berufung einlegte. Die Kleine Strafkammer verwarf die Berufung und ging im Straf— maß noch über das amtsgerichtliche Urteil hinaus, indem es eine Geldſtrafe von 100 Reichsmark ausſprach, die Einziehung der Waf⸗ fe ſamt Munition beſtätigte und in der Be— gründung ausführte, daß die normale Strafe Gefängnis ſein müßte, aber man habe dem Angellagten weitgehendſte Milderungsumſtände zugebilligt. SSO So SSS So So Mütter kämpft für Eure Kinder! Werdet Mitglieder der NS- Volkswohlfahrt! SOS SOS SSS SSO S SSS Große Bauernkundgebung Landesbauernführer Dr. Wagner ſpricht zu den rheinheſſiſchen Bauern und Winzern Gau-Algesheim, 25. Febr. Aus den Krei— ſen Bingen. Mainz und Alzey waren Frei— tag rund 3000 Hauern und Winzer zur Be— grüßung des Landesbauernführers Dr. Wag— ner in zwei großen Sälen zuſammengekom— men. Kreisbauernführer Atorff begrüßte die Bauern und entbot dem Landesbauernführer ſowie ſeinem Adjutanten Stabsbeiter Schön— heit ein herzliches Willkomm. Der Landes— Aufbau des Reichsnährſtandes, ferner die Maßnahmen, die zur Geſundung des Bauernſtandes auf dem Butter-, Milch⸗, Fett⸗ und Getreidemarkt ergriffen worden ſind. Eingehend erläuterte er das Erbhofgeſetz und legte beſonders den Winzern von Rhein- heſſen klar, daß es nicht ein neues Geſetz ſei, ſondern ein altgermaniſches, das jetzt nur nung krete, deren Urheber hier am Rhein beſonders Napoleon geweſen ſei. Der Bauer möge nicht mißtrauiſch dem neuen Geſetz gegenüberſtehen, ſondern voll Vertrauen auf die Regierung ſein Gutes er— kennen. Den Winzern teilte der Landes— bauernführer mit, daß auch ſie als wichtiges Glied des Reichsnährſtandes anerkannt ſind und daß ihnen durch beſondere Maßnahmen auf dem Weinmarkt ein Aufbau ihrer Be— triebe ermöglicht werden ſoll. Es würde ouch ferner ein gangbarer Weg zur Beſeiti— gung der Winzerkredite gefunden. Den vie— len Rechten aber, die der Bauer durch den nationalſozialiſtiſchen Staat erhalte, müſſe er Pflichten entgegenſetzen. So ſei das Ziel, daß der deutſche Bauer die Ernährung des deutſchen Polkes ſicherſtelle. ausführlich über das Erbhofgeſetz. Er ging beſonders auf die Eigenheiten in der Erb— folge in Rheinheſſen ein, die durch das neue Geſetz eine Verjüngung erfahren und für den deutſchen Bauern weſensnah gemacht wer⸗ den ſollen. 5 Die kirchliche Neuordnung in Heſſen Darmſtadt, 25. Februar. Das Geſetz- und Verordnungsblatt der neuen Landeskirche veröffentlicht die Ver⸗ ordnungen und Geſetze, die die Ueberleitung bauernführer ſchilderte in ſeiner Rede den an die Stelle der liberaliſtiſchen Erbfolgeord⸗ Anſchließend ſprach Stabsleiter Schönheit in die neuen Verhairniſſe regeln ſollen, Da⸗ nach gliedert ſich die neue Kirchenbehörde in den Landesbiſchof, den Landeskirchenrat und die Landeskirchenkanzlei. Die Landeskir⸗ chenämter in Darmſtadt und Wiesbaden ar⸗ beiten vorläufig als Verwaltungsſtellen wei⸗ ter. Die Verwaltungsgeſchäfte des Landes⸗ kirchenrates von Frankfurt werden von dem Landeskirchenamt Wiesbaden wahrgenom⸗ men. Der Amtsſitz des Landesbiſchofs und des Landeskirchenrats iſt vorläufig Darm⸗ ſtadt. Die Mitglieder des Landeskirchenrats führen die Amtsbezeichnung Oberlandeskir— chenrat, die der Landeskirchenkanzlei heißen Landeskirchenrat, das rechtskundige Mit⸗ glied des Landeskirchenrates führt die Amtsbezeichnung Landeskirchenpräſident. Die Dienſtverhältniſſe der Geiſt⸗ lichen werden entſprechend denjenigen der Staatsbeamten geregelt. Danach können Geiſtliche, die„nach ihrer bisherigen Vetä— tigung nicht die volle Gewähr dafür bieten, daß ſie jederzeit rückhaltlos für die Deutſche Evangeliſche Kirche und den nationalen Staat eintreten“ in den Ruheſtand verſetzt werden. Geiſtliche, die nicht ariſcher Ab⸗ ſtammung ſind oder mit einer Perſon nicht ariſcher Abſtammung verheiratet ſind, ſind in den Ruheſtand zu verſetzen. Es gelten hier nur die ſtaatlichen Ausnahmen. Der Landesbiſchof kann im Intereſſe des Dienſtes verſetzen, beurlauben oder in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzen. Geiſtliche können ferner nach Vollendung des 65. Le⸗ bensjahres in den Ruheſtand verſetzt werden. Durch den engen Anſchluß an die ſtaatliche Geſetzgebung bekundet die Kirche den Willen, ihre äußere Ordnung ganz in diejenige des Dritten Reiches einzubauen. a Verufe für Abiturienten Berufskundliche Vortragsreihe im Sübdeut⸗ ſchen Rundfunl. Das Landesarbeitsamt Südweſtdeutſchland veranſtaltet eine Rundfunkreihe über Berufs⸗ möglichkeiten ohne Hochſchulſtudium für Abi⸗ turienten und Abiturientinnen. In dieſen Vor⸗ trägen werden von Fachleuten wichtige Fra⸗ gen des Uebergangs von Abiturienten in prak⸗ tiſche Berufe behandelt. Am 27. Februar, 18 bis 18.25 Uhr, ſpricht Syndikus Metzger, Handwerkskammer Stuttgart, über„Berufs⸗ wege für Abiturienten in Handwerk und Ge⸗ werbe“; am 5. März, 18 bis 18.15 Uhr, Regierungsrat Stäbler, Berufsberater, Ar⸗ beitsamt Stuttgart, über„Berufswege für Abiturienten in Induſtrie und Technik“; am 6. März, 17.50 bis 18.15 Uhr, Berufsbe⸗ rater Dr. Widmaier, Arbeitsamt Reutlingen, über„Soll ich Landwirt werden?“; am 7. März, 18.20 bis 18.40 Uhr, Berufsberater Werner, Arbeitsamt Stuttgart, über„Mög⸗ lichkeiten für Abiturienten in kaufmänniſchen Berufen; am 10. März, 18.30 bis 18.50 Uhr, Berufsberaterin Koob, Arbeitsamt Hei⸗ delberg, über„Frauengemäße Berufswege für Abiturientinnen“. Die Abiturienten in Heſſen Wieviel wollen und wieviel dürfen ſtudieren. Darmſtadt, 25. Februar. In Heſſen ſtehen gegenwärtig nach amtlich beſtätigter Mitteilung 1112 Abiturienten und 237 Abiturientinnen in der Reifeprüfung, Von ihnen haben ſich von vornherein 562 junge Männer und 175 Mädchen für prakti⸗ ſche Berufe entſchieden. Der Reſt, nämlich 550 männliche und 62 weibliche Abiturienten ha⸗ ben die Abſicht ausgeſprochen, ſtudieren zu wollen. Da aber das auf Heſſen entfallende, vom Reich feſtgeſetzte Jahreskontingent der zum Hochſchulſtudium Zugelaſſenen— abge⸗ ſehen von den Lehrerſtudenten am Pädagogi⸗ ſchen Inſtitut— 340 männliche und 34 weib⸗ liche Studenten iſt, werden ſich alſo noch 210 Abiturienten und 28 Abiturientinnen nichtaka— emiſchen Berufen zuwenden müſſen. Hitler ſchafft Arbeit Maßnahmen des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms im Rhein⸗Main⸗ Greet. Ausbau der Landſtraße Weilburg— Wetzlar Landweg⸗ (Fernverkehrsſtraße 49) und der durchgangsſtraße Saalburg— Anspach— Weil— tal zwiſchen Saalburg— Anspach und Weil— tal und Anspach durch Verkehrsverband Wies— baden mit 11900 Tagewerken; Ausbau der D⸗Straße Oppenheim— Undenheim— Wörr⸗ ſtadt und Ausbau der B-Straße Niederſolm — Stadecken— Kreuznach durch Provinzial⸗ direktion Rheinheſſen mit 5200 Tagewerken; Ausbau der Bezirksſtraße Nr. 199 Lehnheim — Homberg— Lehrbach durch Provinzial⸗ direktion Oberheſſen mit 1750 Tagewerken; Herſtellung eines Not- und Regenauslaſſes am Sandhof für die linksmainiſche Bergzone durch Stadt Frankfurt a. M. mit 3500 Tage⸗ werken; Aufforſtung von Oedland durch Ge⸗ meinde Preßberg mit 1505 Tagewerken. Aus geſſen und Naſſau 60jähriges Verbanbszubfläum der„Haſſia“. Darmſtadt, 25. Febr. Vom 9. bis 11. Jum findet hier das 60jährige Verbands⸗ jubiläum der Kriegertaſgeradſchaft„Haſſia“ in Verbindung nit dem Heſſiſchen Soldatentaa ſtatt. Dieſe Veranſtaltung iſt eine Wieder⸗ ſehensfetſer der Angehörigen der früheren heſ⸗ iſchen Regimenter. Von den Haſſia⸗Ve reinen haben ſich bis jetzt über 15000 Teilnehmer gemeldet. Kein Urlaub für Amkswalker des NS während der Schulzeit. Darmſtadt, 25. Febr. An die Direktionen der höheren Schulen und die Kreis⸗ und Stadtſchulämter richtet ſich folgende e gung von Miniſterialrat Ringshauſen: ir haben Veranlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß Lehrkräfte, die als Amtswalter des NS tätig ſind, während der Schulzeit an Sit⸗ zungen, Beſprechungen uſw. des NSL nicht teilnehmen dürfen. Da dem Schulweſen Ruhe dringend nottut, iſt es unbedingt er⸗ forderlich, daß derartige Veranſtaltungen in die ſchulfreie Zeit verlegt werden. * 1.4 Millionen Handwerklsbetriebe 3,5 Millionen Beſchäftigte. Ueber die Bedeutung der Zufammenfaſſung des deutſchen Handwerks mit ſeinen ſämtlichen beſchäftigten Perſonen in der Reichsbetriebs⸗ gruppe Handwerk der Deutſchen Arbeitsfront dußerte ſich Reichshandwerkerführer Schmidi⸗ Wiesbaden in einer Unterredung, in der er feſtſtellte, daß die Zahl der Handwerksbetriebe ungefähr 1,4 Millionen beträgt, in denen 3,5 Millionen Menſchen tätig ſind. Dieſe Zahl ſchließt auch die Handwerksmeiſter ein. Die größte Gruppe ſtellt das Beklei⸗ dungs⸗, Reinigungs⸗ und Körper⸗ pflegehandwerk mit 483 000 Betrieben dar. Das Bauhandwerk umfaßt 250000 Betriebe mit 625 000 Geſellen und Arbei⸗ tern, das Nahrungsmittelhan dwerk 234 000 Betriebe. Eine weitere Gruppe iſt das Metallhandwerk mit 207000 Betrie⸗ ben, 215 000 Arbeitern und Geſellen und 153 000 Lehrlingen. Das Holzhandwerk zählt 17000 Betriebe und 220 000 Gefellen, Arbeiter und Lehrlinge, das Papierhan d⸗ werk 24000 Betriebe. Außerdem gibt es moch 11000 Unternehmen handwerklicher Art, die in keine dieſer ſechs Gruppen einzuglee⸗ dern ſind. Die Schaffung der Reichsbetriebsgruppe [Handwerk ſoll allen Volksgenoſſen klar er⸗ kenntlich machen, daß es trotz der Induſtria⸗ liſierung noch ein ſtarkes Handwerk gibt. Den einzelnen Ständen ſoll wieder das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit gegeben, und es ſol⸗ len die Möglichkeiten und Aufgaben gezeigt werden, die ihnen beim Neuaufbau unſerer Wrrtſchaft geſtellt ſind. Ein feſter organiſa⸗ toriſcher Zuſammenſchluß und ein klares Ziel ſind die unerläßlichen Vorausſetzungen füt den Aufſtleg. Mannheimer National⸗Theater Im Nationaltheater: Montag, 26. Februar: Für die Deutſche Bühne, Ortsgruppe Maanheim, Abtlg. 78 bis 79, 124 bis 1266, 176 bis 181, 232 bis 233, 276 bis 280, 334, 348 bis 349, 354 bis 360, 374 bis 380, Gruppe D Nr. 181 bis 400 und Gruppe E Nr. 131 bis 200, 301 bis 430: Der Münſterſprung Volksſtück von Otto Rombach. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Dienstag, 27. Februar: Miete C 19: Das grüne Revier. Komödie von Friedrich Kalbfuß. Anfang 19.30, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 28. Februar: Nachmittags⸗Vor⸗ ſtellung für Schüler der Volksſchulen, ohne Kartenverkau: Minna von Barn⸗ helm von Leſſing. Anfang 16, Ende 18.15 Uhr.— Abends: Miete G 18, Sonder⸗ miete G 9: Abu Haſſan. Singſpiel von C. M. von Weber. Hierauf: Schehe⸗ razade. Ballett von Rimſky Korſakowꝛ. Anfang 20, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 1. Februar: Miete D 19: Das Mädchen aus dem goldenen Weſten. Oper von G. Puccini. Anfang 20, Ende 22.15 Uhr. Freitag, 2. Münſterſprung“. Volksſtück von Ot Rombach. 22 Uhr. März: Miete F 19:„De 7 r to Anfang 19.30 Uhr, Ende nach amstag, 3. März: Miete B 18:„Das Huhn auf der Grenze“. Volksſtück vost Heinz Lorenz-Lambrecht. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntag, 4. März: Nachmittagsvorſtellung — Eintrittspreiſe 0.30 bis 3 Mark:„Die Metzelfuppe“. Komödie von Auguſft Hinrichs. Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr. — Abends Miete H 19, Sondermiete§ 10: Uraufführung:„Frau Schlaugel. Oper von Alfredo Caſella. Anfang 19 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr.— Eintauſch don Gutſchzinen aufgehoben. Montag, 5. März: Miete A 19:„Abu Haſſan“. Singſpiel von C. M. v. Weber. Hierauf:„Scheherazade“. Ballett von Rimſky Korſakow. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Der Brand auf dem anoſelhof 8. en Nachd rue 1 Sabine wußte oft nicht, wo ihr der Kopf ſtand. Wenn ſich um die Mittagszeit die Küche mit den vielen hungrigen Leuten füllte: Küfer, Knechte und Mägde. Ulrich war ver⸗ wöhnt. Seine Mutter hatte feinen Tiſch geführt. Er hatte ſo eine gewiſſe Art, die Teller zurückzuſchieben, wenn es nicht genau ſo war wie früher. Die Abrechnung in der Milchwirtſchaft wollte oft nicht ſtimmen... Frau Entges senior war nicht die Schwiegermutter, die den Kopf jeden Morgen in die Wirtſchaft ihrer Kinder ſteckte. Sie war in dem alten Hauſe geblieben und kam nur herunter zu den jungen Leuten, wenn ſie geholt wurde. Sie mußte zwar ihr Herz feſthalten, um an dem reizenden neuen weißgeſtrichenen Hauſe mit den grünen Läden und den Fuchſien auf der Terraſſe vorbeizugehen. Wenn ſie auch tat, als ſähe ſie nirgends hin, ſo ſahen ihre Augen doch alles. Frau Entges mußte zugeben: ihre Schwieger— tochter lernte raſch. Sabine ſang, während ſie im Hauſe arbeitete, immer leiſe vor ſich hin, und ihre Augen ſchau— ten einen immer ſo ſonnig und lachend an, daß man un— willkürlich davon angeſteckt wurde. Der ſtille Hof, der jetzt mit der Bahn ſo leicht zu er— reichen war, hatte plötzlich eine Anziehungskraft für die Verwandten und die Freundinnen bekommen. Es war faſt jeden Tag Beſuch im Hauſe. Der Beſuch kam meiſt, ohne ſich vorher anzumelden. Sabine hatte ja ſo raſch einen Tiſch gedeckt und war immer aufgelegt, Gäſte zu bewirten. Man kam ſo gern zu glücklichen jungen Leuten. Daß ihr reizendes„Geheimnis“ eine Täuſchung geweſen, hatte die junge Frau verhältnismäßig raſch verwunden. Sie tröſtete ſich damit, daß ihre Eltern auch einige Jahre in kinderloſer Ehe gelebt hatten. Etwas, über das ſie nicht ſo leicht hinwegkam, waren ihres Mannes Kundentouren in die Eifel, im Herbſt, wenn der Sturm über die kahlen Höhen der Eifel brauſte und die Wege einſamer wurden. Sie konnte ihn dann tagelang nicht mit Briefen erreichen. Sabine ſchrieb gern Briefe. Sie hatte ſo ſelten Gelegenheit, ihm ihre große Zärtlichkeit zu beweiſen. Aber Entges war nicht dazu zu bewegen, ihr ſeine Standquartiere anzugeben. Er tägige Trennung abſolut nicht tragiſch nehmen. „Du hätteſt einen Schneider heiraten müſſen, der hätte den ganzen Tag bei dir auf dem Tiſche geſeſſen“, ſagte er. Zuweilen kam eine Anſichtskarte, worauf irgendeine Dorſ— ſtraße mit einem einſtöckigen Gaſthaus oder einem Enten— teich abgebildet waren.„Meckel. Nichts für den Magen, nichts fürs Herz.“ 5 Er hätte es freilich nicht zugeſtanden, daß auch ihm dieſe Trennung ſchwer wurde, und um allen weichen Regungen aus dem Wege zu gehen, entſchloß er ſich von heute auf morgen dazu. Wenn er dann den Hof verließ, ſtand Sabine auf der Terraſſe, den Bernhardiner feſt— haltend und ihm mit der Hand winkend.— Aber er war nun einmal keiner von denen, die Sonette über das Glück ſchreiben... das Glück, für das er jetzt lebte und ebeitete... ö * Auf den Wieſen überall fuhren hochbeladene Heu— vagen, die Wender durchquerten die Wieſen, das trockene Heu hinter ſich aufwerfend, das von den Knechten und Mägden auf die Wagen getürmt wurde. Es waren Ge— witter angezeigt. Ulrich drängte zu raſcher Arbeit. Ein Leiterwagen hatte das Rad verloren, der Wiesbaum war zerbrochen. Ülrich wetterte mit den Knechten, ſie brauchten zuviel Geſchirr. Ein Fuchs hatte unterwegs den Huf ver— loren, und der Knecht mußte mit ihm ins Dorf in die Schmiede fahren. Er war noch immer nicht zurück. Entges ſah von Zeit zu Zeit ungeduldig nach der Uhr. Man mußte dann einen von den Braunen nehmen und vor den dritten veiterwagen die Kühe ſpannen. Er tat das nicht gern, die vithe gaben dann ſchlecht Milch. Aber es ging nun einmal nicht anders... In der Heuernte war jede Minute koſtbar. An dieſem Tage kam natürlich der neue Bürgermeiſter, und Ulrich mußte zur Bahn, um ihn zu empfangen. Der alte Bürgermeiſter von Philippsborn war an Herz— verfettung geſtorben, und bis dieſer neue gewählt war, hatte Entges die Bürgermeiſterei verwaltet. Den neuen Bürgermeiſter kannte er nicht, aber er hatte Gelegenheit gehabt, ſeine Frau kennenzulernen, wenn aiich nur brieflich. Sie hatte ihm mehrere Briefe geſchickt mit Fragen über die„neue Wohnung“, ob die Lage geſund ſel, ob die vorderen Räume Sonnenſeite hätten, ob Ae eee im Hauſe gelebt hätten. Sie wollte die genaue Lieſe jedes Raumes wiſſen, und rügte es, daß kein Quellwaſſer vorbanpen war und die Schlafräume nach Norden lagen. Dann hatte ſie um den Plan gebeten, den er ihr auch eigenhändig angefertigt und überſandt hatte. leber die Badeeinrichtung hatten ſie hin und her korre— wondiert. Frau Mathieſſen ſchrieb, die heutigen kultu— rellen Anſprüche verlangten als erſtes eine ſolche Ein— chtung. Entges hatte der Ton des Briefes gereizt, das Wort kulturelle Anſprüche“ hatte er nie recht vertragen können. ſchickte dann als Antwort die Rechnungen über aus— beſſerte Dächer, neue Tapeten, Anſtreichen der Türen und neue Dielen. Darauf war denn kein Brief mehr ein⸗ etroffen, und er ſah dem Einzug des Paares mit ge⸗ miſchten Gefühlen entgegen; denn nichts auf der Welt war ihm mehr zuwider als eine Frau, die fortwährend Briefe ſchrieb. Das Dorf lag ſtill in der heißen Sonne, es ſchien aus⸗ geſtorben zu ſein; alles war jetzt im Heu. Entges kam gerade an der Halteſtelle an, als ſich der kleine Zug mit ſeinem weithin vernehmlichen Bimmeln näherte. Niemand eutſtieg ihm wie eine alte Frau mit einer Hotte und ein Ehepaar mit drei Kindern. Auch ohne Erkennungszeichen hatte man ſich ſofort erkannt. Es war ein glühend heißer Junitag. wurde Heu gemacht, konnte dieſe acht⸗ Der magere kleine Herr mit dem roten Spitzbart und der Brille war der neue Bürgermeiſter, und die Dame in dem blauen Dirndlkleid und dem Kneifer ſeine Gemahlin. Gepäckträger gab es hier keine. Die Leute waren ohne Bedienung hergekommen, von Breslau hatte niemand mitgewollt. An die Moſel! Auf ein Dorf! Um Gottes willen. Die Kinder weinten, ſie hatten Hunger, waren von der heißen, ſtaubigen Fahrt ermüdet, und das Kleine ſchrie; die Sonne brannte mit voller Glut auf ihre Köpfe, und in der Bürgermeiſterei ſtanden die Möbel noch in Kiſten ver— packt umher, ein Wirtshaus gab es im Dorfe nicht. So bot ihnen Entges ſeinen Wagen und ſein Haus an, ſie hatten Platz genug. Das Anerbieten wurde erleichtert angenommen, und die Familie beſtieg den Wagen. Der Junge durfte auf den Bock, und das ſchreiende Kind wurde in den Schoß der Mutter gelegt. Er dachte unterwegs: Was wird meine Frau zu dieſer Ueberraſchung ſagen? Sie hatte Wäſche auf der Bleiche liegen, dazu die Heuarbeiter in Koſt. Aber ſeine kleine tüchtige Hausfrau würde das ſchon zu arran— gieren wiſſen. Und er hatte ſich nicht in Sabine getäuſcht. Sie half der armen Frau mit dem ſchreienden Kind aus dem Wagen und führte ſie in das kühle, ſchattige Fremdenzimmer, brachte Milch herbei für das Kleinſte, das halb verdurſtet war, wuſch die Kinder und kämmte ſie. Und nach einer Stunde ſaßen alle am gedeckten Kaffeetiſch. Für alles war geſorgt, die Betten ſtanden bereit, der Förſter lieh ein paar Kinderbetten her, in Ulrichs Holz— wiege mit den rotgemalten Herzen ſchaukelte das jüngſte Kind, und Frau Sabine neigte ſich über das ſchlafende Kind und ſah es lange zärtlich an... „Dieſe Landſchaft, die Umgebung, der Hof und die Mühle möchte ich gerade zeichnen“, ſagte Frau Mathieſſen, als der kühle Moſel gebracht wurde.„Welche prächtigen Effekte das verſchwimmende Rot mit den düſteren grauen Wolken abgibt“, wandte ſie ſich an Entges.„Und dieſe herrlichen Ruinen auf den Bergen, die Burgen, die von einer ſtolzen Vergangenheit reden... Sie wiſſen, glaube ich, gar nicht, wie ſchön Sie es hier haben.“ „Gnädige Frau, Sie wenden ſich an einen Bauern“, er— widerte Entges.„Der betrachtet die Natur vom Stand— punkt aus, ob der Hafer billig wird, ob ſein Heu, das er auf der Wieſe liegen hat, gut trocknet. Und wenn er ſolche Wolken aufziehen ſieht, ſagt er ſich, das gibt ein Gewitter, und das kann einen Landwirt zur Zeit der Heuernte wenig freuen.“ Der neue Bürgermeiſter lenkte das Geſpräch raſch auf kommunale Angelegenheiten. Er ſchrieb Artikel über Volksbildung, Volksernährung und Volksgeſundheit. Und er teilte Entges mit, wie er die Leute auf eine ganz be— ſondere Art zu lenken verſuchen wollte. Nicht mit dieſem militäriſchen Befehlston, der ſich ja nicht bewährt hatte und ſinnlos geworden war. „Er war es immer“, warf ſeine Frau ein. „Sondern mit ihnen reden als Freund.“ Er war zum Beiſpiel für Abſchaffung der Todesſtrafe. Dagegen ſprach Entges ſich entſchieden aus. Unterdeſſen ließ ſich Frau Mathieſſen von Sabine die geſellſchaftlichen Verhältniſſe an der Moſel ſchildern.„Hier hält man wohl noch Damenkaffees ab?“ fragte ſie.„Ich habe dazu keine Zeit. Geſelligkeit werden wir ja auch üben müäffen, aber dieſe Nachmittagsbeſuche ſind Zeit— verſchwendung, das können Sie den hieſigen Damen gleich mitteilen, daß ich mich nicht dazu hergebe.“ Sabine erfuhr nun, daß, dieſe Frau in der einfachen ländlichen Tracht, dem kurzgeſchnittenen, glattgeſtrichenen ſchwarzen Haar, deren Augen einen durch die Kneifer— gläſer ſo ruhig und durchdringend anblickten, National- ökonomie ſtudiert, Vorleſungen über Medizin gehört hatte und ihrem Gatten bei ſtatiſtiſchen Zuſammenſtellungen half. Sie ſchrieb Artikel über Frauenfragen, hatte der Bewegung über Mutterſchutz angehört und ſehr viel öffent— lich geſprochen über neue Erziehungsmethoden; ſie rügte das Unrecht, die Kinder dadurch zum Gehorchen zu zwingen, daß man ſie beſtrafte. Sie leitete ihre Kinder durch ein gutes Wort, durch Milde... Sie rührte grund— ſätzlich kein Kind im Zorn an, während man früher ein— fach das Kind zu blindem Gehorſam zwang und es prügelte, wenn es nicht gehorchte.„Daher die vielen unter— drückten Individualitäten.“ „Erlauben Sie, gnädige Frau“, miſchte ſich Entges ein. „Eine Individualität bricht ſich ſchon Bahn. Da ſeien Sie unbeſorgt. Und wie viele hält man für Individuali⸗ täten, die gar keine ſind? Haben Sie ſchon einmal einen Jungen geſehen, den ſeine Eltern nicht für ungewöhnlich begabt halten? Nachher kommt er in die Schule unter vierzig andere ebenſo begabte Jungens, und aus dem Wunderkind iſt ein ganz einfacher Schuljunge auf der dritten Bank geworden. Höchſtwahrſcheinlich zu ſeinem Nutzen. Prügel ſind eine Hilfe der Erziehung. Wenn man ein Kind vor der Prügel in jungen Jahren ſchützt, kann es vorkommen, daß das Leben dies ſpäter nachholt. Und das tut viel weher.“ „Das mag auf Bauernkinder paſſen“, ſagte Frau Mathieſſen;„unſere ſenſiblen Stadtkinder wollen indivi— duell behandelt werden. Jedes Kind ſollte einen Er— zieher für ſich haben oder von der Mutter erzogen werden bis zur Lebensreife.“ „Ich kann den Kerl nicht leiden“, ſobald ſie allein waren.„So ein Theoretiker! Will das Dorf auf den Damm' bringen mit ſeinen volksfreund⸗ lichen Ideen. Eine Waſſerleitung hat er beantragt, elek⸗ triſches Licht. So einen Blödſinn. Wenn jeder Brunnen da ſteht, wo er ſtehen ſoll, und der Miſthaufen dort, wo er hingehört, iſt ein vernünftiger Rohrbrunnen gerade ebenſo gut. Auf die Steuern nächſtes Jahr bin ich mal ge⸗ ſpannt.“ erwiderte Entges, „Und gegen ſeine Frau warſt du auch nicht neit“, ſagte ſie.„Eine ſo intereſſante Frau! Das iſt doch einmal etwas ganz anderes als meine Freundinnen hier. Und lebt nur für ihren Mann und für ihre Kinder.“ „Liebes Kind“, ſagte Entges,„die Weiber haben nicht intereſſant' zu ſein, ſondern angenehm, hat mal einer ge⸗ ſagt. Aber das iſt die neue Sorte, die Gefährtin des Mannes', die wollen gar nicht ritterlich behandelt ſein, da ſie ſich uns ja gleichgeſtellt haben. Und wenn ſie ſich mir gegenüber einmal rühmt mit dem Aufgehen in Mann und Kindern', ſo werde ich ihr mit Immanuel Kant ant⸗ worten:„Das iſt nichts Ungewöhnliches, Madame, denn die Kinder und der Mann ſind Ihr erweitertes Ich, und es iſt alſo kein beſonderes Verdienſt, daß man ſich um 1 eigene Perſon kümmert.“ 4.* 27: Als Mathieſſens nach acht Tagen abführen, um in ihre neue Wohnung einzuziehen, ſagte Frau Mathieſſen zu ihrem Gatten:„Mein Urteil über das Ehepaar Entges iſt abgeſchloſſen. Die Frau iſt eine verkümmerte Pflanze. die bisher im Schatten gelebt hat. Aber ich hoffe, ihr aus dieſem Schatten heraushelfen zu können, denn ſie iſt auf⸗ nahmefähig und anſchmiegungsbedürftig, und aus ihren Worten habe ich den Jammer gefühlt, den eine unver— ſtandene Frauenſeele bei einem ſolchen Manne empfinden muß. Muß, ſage ich, Emil, denn er iſt ein Bauer und, ſchlimmer als das, er iſt auf ſeine Unwiſſenheit auch noch ſtolz.“ Mathieſſen nickte zu allem, was ſeine geſcheite Frau ſagte, meinte nur, daß er ſich mit dieſem Herrn„ſtellen“ müſſe. „Du magſt das halten wie du willſt“, erwiderte ſie. „Die Regierung hat dich angeſtellt, nicht Herr Entges. Und wenn ich mit der Frau verkehre, brauche ich deshalb nicht Freundſchaft mit ihm zu ſchließen.“ Das Ehepaar hatte ſeine Beſuche in der Umgegend ge— macht, und auf dieſer umſtändlichen Reiſe, die man teils zu Wagen, teils mit der kleinen Bimmelbahn unternahm, hatte Frau Matthieſſen ihr Urteil über die anderen Damen ebenfalls abgeſchloſſen. Sie kamen ihr alle vor wie weib— liche Ulrich Entges. Sie wußten nicht einmal, daß die Verhältniſſe in Philippsborn durch die unverantwortliche Mißwirtſchaft des Bürgermeiſters total verfahren waren; denn dieſe unwiſſenden Seelen hatten geglaubt, der dicke Bürgermeiſter habe ſein Amt ganz ordentlich verwaltel. Im Verlauf von zwanzig Jahren waren nicht ſo viele Klagen, Beſchwerden und Berichte an das Landratsamt eingelaufen wie in dieſen erſten vier Wochen. Täglich trafen die Briefe des Bürgermeiſters ein, der die Zuſtände des Dorfes ſchilderte und um Verbeſſerungen einkam. In den Rinnen floß das Schmutzwaſſer, die Jauche trieb auf offener Straße, die Brunnen waren meiſt in der Nähe der Miſthaufen angelegt. Wenn da etwas durchſickerte, konnten Typhusepidemien entſtehen; Epidemien, wie 1 auf dem Hochwald ausgebrochen waren, ein Schrecken der Land— räte... Die Kommune mußte ſchleunigſt für Waſſerverſorgung und Kanaliſation ſorgen, die hygieniſchen Zuſtände in Philippsborn ſchrien zum Himmel. Die Frau Bürgermeiſter beſuchte die Leute im Dorfe. Die Armenpflege war ein noch unbeackertes Feld; ein paar Kinder in der Schule hatten verlauſte Köpfe, und die Lehrerin hatte keine Ahnung von Hygiene. Um die Wöch nerinnen kümmerte ſich kein Menſch, die Männer gingen auf das Feld, während die Frauen in dicken Federbetten und ſchlechter Luft in der von Hühnern und Vögeln beſchmutz— ten Wochenſtube lagen. Sie machten nicht einmal die Fenſter auf. Das alles mußte anders werden. Frau Mathieſſen gründete einen Frauenverein, an deſſen Spitze ſie ſich ſtellte. Den neuen Bürgermeiſter ſah man immer nur, dürr wie ein Schneider, mit rötlichem Spitzbart und mit flatternden Rockſchößen, eilig durch das Dorf ſchreiten. „Eins weiß ich gewiß“, ſagte Max Weitz, als das Mothieſſenſche Paar nach einer Viſite das Haus verließ. „Der neue Bürgermeiſter wird einmal nicht an Herz⸗ verfettung ſterben.“ 215 5 5 Zwiſchen Sabine und Frau Mathieſſen ſchwang irgend etwas. Während die anderen Damen dieſe Fremde kühl ablehnten, weil ihre Art und ihre Anſchauungen ihnen fremd und wenig ſympathiſch waren, fühlte Sabine ſich geradezu hingezogen von dieſem Neuen, das ihr intereſſant war... Sie bewunderte dieſe Frau. Und die andere fühlte das. Was dieſe Frau alles nebenbei Artikel ſchrieb ſie des Abends, wenn die Kinder zu Bett waren. Ihre geiſtige und körperliche Friſche leitete Frau Mathieſſen von der naturgemäßen Lebensweiſe ab, dem Tragen von Sandalen, dem Barfußlaufen durch die Wieſen, den kalten Duſchen und Sonnenbädern und der vegetariſchen Rahrung. Siegten bei den Wettläufen doch immer die Vegetarianer, und große Wagnerfänger kamen allmählich ſchon auf dieſe Lebensweiſe zurück. Sie brauchte keinen Arzt. Wer lebte wie ſie, war geſund. fertigbrachte! Ihre Etwas, das Sabine am meiſten bewunderte, war das zwiſchen beiden Gatten bis in die herrſchende reſtloſe Einverſtändnis. Es war eine Ehe, die aus einem Körper und einem Geiſt zu beſtehen ſchien. Die Frau verwaltete ſelbſtändig das Vermögen un s Einkommen des Mannes; durch ihre flottgeſchriebenen Zeitungsartikel und Vortragsreiſen verdiente ſie noch mit, Die Kinder wurden in Kleienkörben aufgezogen. Morgens wurden ſie unter die Waſſerleitung geſtellt; ſie trugen nur Sandalen, keine Strümpfe. Das tägliche Bad war die erſte Regel der Hygiene. Lieber wolle ſie von trockenen: Brot leben, ſagte Frau ee als das Bad ent⸗ behren. kleinſten Dinge Wortſetzung folat. „ — S 2 22 2 67 Aus der Heimat Gedenkkage 26. Februar. 1802 Der franzöſiſche Dichter Victor Hugo in Beſancon geboren. 1834 Der Erfinder des Steindrucks Alois Senefelder in München geſtorben. 1861 König Ferdinand von Bulgarien in Wien geboren. 1871 Friedenspräliminarien zu Verſailles. Sonnenaufg. 6.55 Mondunterg. 5.56 Prot.: Neſtor. Kath: Sonnenunterg. 17.32 Mondaufg. 14.14 Alexander. Gebrauch die Zeit, ſie geht ſo ſchnell von hinnen, doch Ordnung lehrt euch Zeit ge— winnen. Goethe. * Hoffnung Wenn Menſchen nur hoffen können! Da trägt ſchon heute bald jeder ein gutes Stück Glauben und Sehnen für den nahenden Vor⸗ frühling in ſich. Was nur dunkel ſchlum⸗ merte als hinausgeſchobenes Planen und Pro— jektieren, es gewinnt wieder Geſtalt, wiro ſo⸗ gar feſter Vorſatz, aus dem heraus auch die tägliche Arbeitsluſt neuen Antrieb erhält. „Träumer“ hat man ja oft und oft uns Deut⸗ ſche genannt... Zugegeben: in der ſtillen Herzkammer wollen wir's ganz gerne ſein, denn, was macht das Leben lieber, das Lachen heller, die Augen klarer als das Hineintau— chen in eine Flut von Hoffen und Wünſchen. Dem Luftſchlöſſerbauen ſoll damit beſtimmt nicht das Wort geredet ſein. Ja, dieſes„Träumer⸗ſein⸗dürſen“... Da geht in flüchtigen Gedanken an deinen erſten Arlaubstag eine andere Welt für ſich auf! Der Alltag wird Schemen und herauf ſteigen vielleicht Berge und Seen, Herdengeläut ir— gendwo auf fruchtbarer Alm— und rungs— um fonſt die große ernſte Stille, die 5 weitab von allen Städten man findet. Wenn aber e aus dem Tal dringt, ſo iſt das kein Zerreißen der feſtlichen Stunde! Ein Segnen pie lleicht, ein Bannenwollen des Augenblicks, immer, immer zu verweilen... Schämt 910 licht ſolchen Träumens! Aus ihm quillt zu allermeiſt die Kraft, die nüch— tern im Alltag macht... * S* Kein Verbot der Dynamobeleuchtung für Fahrräder. e ne Polizeiverwaltungen haben in letzter Zeit elektriſche Fahrradlam— den, die den Strom nur von einer Dynamo— machine erhalten, als unvorſchriftsmäßig bean— andet, weil ſie nur während der Fahrt leuch— teten. Der Reichsverkehrsminiſter hat ſich in em Erlaß vom 10. Februar 1934 an die Länderregierungen gegen ſolche Maßnahmen wandt und dabei u. a. ausgeführt, es ſei bei der gegenwärtigen Umgeſtaltung des aßenverkehrsrechtes nicht damit zu rechnen, in Zukunft Fahrradſcheinwerfer mit Dyna— eleuchtung ſchlechthin unzuläſſig ſein wer— Eine ſolche Maßnahme würde ſich im lick auf ihre wirtſcha ftliche Auswirkung gieten, die gerade die weniger bemittelten ichten treffen würde. Fürſorgeeinſchränk ung für Zuziehende. Gemeinden, die von der oberſten Landes⸗ behörde ober der pon der ibr beſtimmten Die Reiserbank Semnlie nt R OF VON Pp. WILD 234„ Copyright by Martin Feuchtwanger, Elalle(Saale) umpf empfand ſie ihre Unktugheit res Jutereſſes. ſach eine Arde wach. Nes id „Nein, Fräulein, der eine tut es nicht!“ Ruhig legte ſie vier weitere Scheine neben den einen, wieder. „Bitte, geben Sie mir erſt die Papiere— dann werden hoh sie wieder in die Taſche, öffnete ir ne Verdienst entlohnt!“ »Und wenn ich ſie nicht * Frätt,inz“ „Wird das Gericht e anfordern, uns Sie bekommen nichts“, antwortete ſie feſt. Sie ſchob die bein herein und ſah, wie Spie 5 Ie. Dez Befucher nue, ünmer die Avgen ſcheine geheftet. „Nee, Fräulein, ſo iſt es Hönſter Ordnung, ſozuſagen in Butter. nicht gemeint. loſchenen Augen an.„Sehen Sie mal, was Bruder—?“ „Nus ia, die Frau Bankier iſt doch Ihre Mutter?“ E Ae Sghalter des Preisgebens ſie Keineswegs war ſie gewillt, zu ver— zichten. So ging ſie zum Schreibtiſch, entnahm einem Ge— Geldtaſche, legte ſie vor ſich hin, wpanzigmarkſchein heraus und ſpielte damit. Uner geſenkten Lidern war der Mann jeder Bewegung gefolgt, ſah eine Reihe Geldſcheine in der Taſche. Gier 1 herausrücke, der Mann faſt angſtvoll dem auf die Geld- kann ich nicht mehr für Was Sie über das Auffinden der Papiere Alles iſt ja in Es iſt nur dies: sehen Mars fünfzig, das iſt kein Leber und lein Sterben, da wire man— gierig“, endete 1 umd ſah ſie wit er⸗ ſind für Sie. ſo ele gaar Scheine, und für unſereins iſt es Brot für eine Woche— der ganze Lebensunterhalt für dr Aber Sie ſehen 90 00 aus, als wenn Sie nicht Wort hielten, Fergie in, aus zv 22 doch Ihr Bruder iſt..“ Stelle als Kotſtandsgemeinden ertlart wer⸗ den, kann die Fürſorge für Perſonen, die in die Gemeinde nach ihrer Erklärung als Nol⸗ ſtandsgemeinde zuziehen, unter ſtreugſter Prü⸗ fung der Voraussetzungen der Hilfsbedürftig⸗ keit auf das zar Friſtung des Lebens Aner⸗ läßliche oder unter Ablehnung ofſener Pflege auf Anſtaltspflege beſchränkt werden. Dies gilt micht für Klein⸗ und Sozialrentner und ihnen Gleichſtehende. Als Zuziehender gilt jeder, der in der Notſtanbsgemeinde Aufenthalt ain und dort Unmittelbar vor dieſem Zeitpunkt keinen gewöhnlichen Aufenthalt hatte. Die neue Beſtimmung ſoll am 1. Januar 1935 wieder außer Kra't treten. ** Arbeit iſt keine Ware. In Kreiſen der Arbeitsfront wurde kürzlich der Wunſch ausgeſprochen, das Wort Arbeitsmarkt aus dem deutſchen Sprachgebrauch verſchwinden zu laſſen. Auſem Wunſche ſoll jetzt von den Behörden entſprochen werden. Der Reichs— marktanzeiger wird ab 1. April unter der neuen Bezeichnung„Arbeit und Arbeitsloſig— keit“ erſcheinen. ** Warnung vor mißbräuchlicher Verwen⸗ dung der Fettverbilligungsſcheine. Nach einem Erlaß des Reichsarbeitsminiſters gelangen jetzt die Stammabſchnitte mit ſechs Bezugsſcheinen für Haushaltsmargarine und einen Reichsver— billigungsſchein für Speiſef fette für die Monate März und April zur Ausgabe. Stammab— ſchnitte dürfen dieſes Mal nicht ausgegeben werben, wenn ein Bedürfnis offenſichtlich nicht vorliegt, oder die mißbräuchliche Verwendung der Scheine zu beſorgen iſt. Die Ausgabe- ſtellen werden angewieſen, vor mißbräuchlicher Berwendr ung zu Waren insbeſondere auch vor Weitergabe der Scheine oder der Haushalts— margarine an Nich tbezugsberechtigte. — Ausbau des Nabattſchutzes Zum Rabattgeſetz hat der N eichswirt— ſchaftsminiſter nunmehr eine Durchf führungs— verordnung erlaſſen, die zahl ſteiche weitere Maßnahmen gegen den Miß o rauch des Ra⸗ batitdeſens enthält. Der Noferent der Ver— ordnung, Gerichtsaſſeſſor Hans W. Weber, erklärt in einer Erläuterung, Vereinigun— gen nachlaßgewährender Gewerbetreibender im Sinne des Rabatt geſotzes müſſen die aus dem Verkauf der Gutſcheine eingehenden Be— träge als zweckgebundenes zu treuen Händen anvertrautes Vermögen berwalten. Dieſe Gelder ſeien ſtets flüſſig zu 1 und da⸗ her bei Spa: rkaſſen und Bank en ſicher und kur r friſtt g aun e Zo! zer Bedeutung iſt noch die durck, die Werordnung ausgeſprochene Ergänzung des Rahattgeſetzes dahin, daß bei Marken— waren, die in ver'chloſſenen Packungen ab— gegeben werden, die„Treuvergütung“ nur zuläſſig iſt, wenn der Herſteller die Gut— ſcheine bar einlöſt. Markenwaren, deren Gutſcheine dieſen Beſtimmungen noch nicht entſprechen, dürfen nur bis zum 15. Mär: 1934 an den Wiederverk käufer gelangen. Es darf alſo kein Fabrikant mehr nach dem 15. März Packungen mit Gutſcheinen abgeben die er nicht ſelbſt einlöſt, ſondern etwa der Einzelhändler oder eine Rabattvereinigung oder die in Waren eingelöſt werden. Da— durch werde erreicht, daß jede Schädigung des Einzelhandels ausgeſchloſſen iſt. Sie nickte. 24 einander und las „Mein Teſtament...“ ſchwungvollen, vaters. zog einen Alex geſtohlen worden? Papier ins Weſenloſe. im Raume. was dann Alex! die Papiere Herrn Alex morgen mieder! geſagt haben, ſtimmt doch?“ „Aber ſicher, Fräulein!“ Scheine in ſeiner Hand. „Wenn es ſein muß. ja. ei Perſonen.„Das wird ſich finden. vormittag wieder? Warten Adreſſe für alle Fälle auf!“ „Und wiſſen e „Ja, da will ich Ihnen die Papiere geben.“ „Sie werden eine anſtändige Belohnung von Herrn Reiſer bekommen— dafür ſorge ich.“ „Fräulein, ich vertraue Ahnen.„Er griff in die Taſche und reichte ihr das Portefeuille Ihre Hände zitterten, als ſie es öffnete; kurz die Anſchriften: Herrn Alex Dann entfaltete ie ein Dokument, ſchlug die Seiten aus— erkannte die kräftigen und hin. charakteriſtiſchen Wie kam 1 Mann zu dem Fund? Waren die Papiere Schickſal chen im Raume. Hanny ſpürte ein Gewicht, Ihr Antlitz war blutleer geworden; ſie ſtarrte über das Dunkle Schatten ſtanden plötzlich das ihre Hände niederzog. Der Gedanke an ihn erfüllte ſie ganz. hier, überlegte ſie, gab ihr neues In jäher Wendung ſah ſie den Scheine heraus ſeine Augen auf ihrer Geldbörſe hafteten. „Hier!“ Sie ſchob ihm hundert Mark hin. Reiſer zuſtellen. Sie tun. Es ſchmunzelte und fühlte die „Würden Sie das vor Gericht wiederholen könen?“ unter uns, keiner iſt gern in ſotche Alſo kommen Sie morgen Sie, ich ſchreibe mir Ihre „Ich komme beſtimm:. Früuſein— keine Unruhe!“ Sie, wer die Motervadfahrevin geweſen port vom Sonntag Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga. Gau 13(Südweſt): Kickers Offenbach FSV. Frankf. 15 4.0. Eintracht Frankf.— Phönix Ludw. 1(011. Worm. be bene Worms 511 E 0). SW. Wiesbaden— 1. FC. Kaiſersl. 1:1(0:0). 4:1(2:0). FK. Pirmaſens— FSV. Mainz 05 Gau 14(Baden): SPN. Wal lohof— Phönix Karlsruhe Vf. Mühlb burg fL. Neckarau Freibu rger FC. Karlsruher JV. 1. C. Pfor theilt Ge Brötzing 5: Gau 15(Württemberg): Spor tfr. Stuttg.—Stuttg. VfB. Stuttgart C. Birkenfeld 1:1(1:1). Union Böckingen—SC. Stuttgart 1·0(1:0). Ulmer FV. 94—1. SSP. Ulm 0:2 0:0). Gau 16(Bayern): Wacker München— SpVg. Fürth Bay. München— FC. 05 Schweinf, JC. Bayreut 1961860 München 013 Schwab. Augsburg ASR. Nürnb, 0 Jahn Rege ensb.— 5. Würzbg. 045 1 4 1. FC. Nürnb.— FC. München Waldhöfer waren von Anfang bis Ende die überlegene Partei. Daß ſie nicht gewin— nen konnten, lag einmal daran, daß die bei— den Außenſti ner und der Mittelſtürmer ver— ſagten, zum anderen aber auch darin, daß die Agile Hintermannſchaft gut auf dem Poſten war. Die erſte Halbpeit ſtand voll— kommen im Zeichen Waldhofs. Nach der Pau übernahmen dann die Gäſte kurze Zeit die F ing, die ſie aber bald wieder ver— loren. n mil allen Kräften angeſetzter End— ſpurt! te den Waldhöfern nur Ecken ein. Freiburger F. Karlsruher 5. 11. unentſchiedene Endergebnis entſpricht am beſten dem Spielverlauf. Das Treffen der beiden Altmeiſter geſtaltete ſich von An⸗ fang bis Ende äußerſt ſpannend. Waren die rlsruher in der erſten Hälfte die beſſere unſchaft, ſo diktierten in der zweiten Hälfte heimiſchen das Spiel. Der Treffer der Gäſte fiel bekeit⸗ in der 6. Minute. Nach dem Wechſel wurden die Mlatzherren ſtark überlegen. Man glaubte ſchon an einen Sieg der Gäſte, da fiel vier Minuten vor Schluß aus einem Gedränge heraus durch Kopfball der verdiente Ausgleich. Kickers Offenbach— FSV. Frankfurt 30. Der Fußballſportverein kam mit nicht weni— ger als fünf Erſatzleuten und hatte infolge— deſſen nichts zu beſtellen. Die beiden Tore der erſten Hälfte fielen in der 10. und 25. Minute beide Male durch den 18h disponierten Grebe. Nach der Pauſe ſpielten die Kickers anfänglich ſchwach und verſchoſſen ſogar einen Elfmeter. Nach einem dritten Tor wurden ſie aber wieder lebendiger und ſpiel— ten auch weiterhin leicht überlegen. FK. Pirmaſens— FSV. 05 Mainz 411. Auch in dieſer Höhe iſt der Sieg der Pir— maſenſer vollkommen verdient. Kronauer ſchoß nach zehn Minuten das erſte Tor für den 220 Brill erhöhte zehn Minuten ſpäter auf Nach dem Wechſel nahm das Spiel eine recht ſcharfe Note an. Her gert verwandelte einen Elfmeter zum 3:0. Wenig später wurde iſt?“ Sie ſtrich in jäher Aufwallung über die Stirn. Jetzt erſt fiel ihr ein, wie wichtig dieſe Feſtſtellung war. „Nein, Fräulein, dann hätte ich der doch die Papiere drum war ich ja hinterher, hundertfünf Kilo— meter— wenn die Schranke nicht geweſen wäre, hätte ich gegeben, aufgeholt.“ Reiſer... Es ſtimmte. „Aber zuchſtaben des Stief- wie Bruder?“ Kickers 3:3(1:1). 5 380 9 Gegenheimer(mainz) wegen rohen Spiels vom Felde verwieſen. Ihm folgte der Pir⸗ maſenſer Kronauer, der eine ſchwere Verletzung . hatte und vom Platze getragen wurde. Drei Minuten vor Schluß kamen die Pirma⸗ ſenſer zum vierten Tor und in der Schluß— minute die Gäſte zum Ehrentreffer. Eintracht Frankfurt— Phönix L'hafen 111. Dieſes Spiel konnte nicht befriedigen, die beiden Mannſchaften kämpften nicht mit vol⸗ lem Einſatz, zudem trat die Eintracht mit fünf Mann Erſatz an, was durchaus nicht dazu an⸗ geten war, das Spiel zu heben. Die erſten Minuten des Spieles verliefen ausgeglichen, dann aber ſpielten ſich die Pfälzer frei und drängten den Gaſtgeber bis zur Pauſe in die Verteidigung zurück. In der 20. Minute hol⸗ ten ſie durch ihren Mittelſtürmer die Führung heraus. Nach dem Wechſel waren die Frank⸗ furter eine volle Viertelſtunde lang klar über⸗ legen. In der 12. Minute fiel dann der Ausgleich. Bis zum Schluß ergaben ſich keine weiteren ſpannende Momente, das Spiel war ausgeglichen, ohne daß eine der beiden Mann⸗ ſchaften zu Toren kam. SV. Wiesbaden— 1. FC. Kaiſerslautern 1.1 Die Platzbeſitzer taten ſich in dieſem Spiel ehr ſchwer. Das wuchtige und kämpferiſche Spiel der Pfälzer lag ihnen nicht. Bis zur Pauſe lautete das Eckenverhältnis 10:1 für Wiesbaden. Nach dem Wechſel gingen die Gäſte ſogar in Führung. Der Ausgleich fiel erſt zehn Minuten vor Schluß auf einen Feh⸗ ler des ſonſt ſehr guten Gäſtetorhüters, der eine Flanke ins eigene Tor lenkte. überſah„Wie ſah die Dame denn aus?“ „Jung war ſie und hübſch.“ „Würden Sie ſie wiedererkennen?“ „Ich denke doch, Fräulein“, ſah er nachdenklich vor ſich nun fangen Sie ſchon an mit Fragen, gerade am Gericht.“ „Machen Sie ſich vorerſt keine Und, Fräulein, Gedanken darüber.“ Sie geben die Papiere beſtimmt dem „Ich gebe Sie Herrn Alex Reiſer— darauf können Sie ſich verlaſſen!“ Und das Zutrauen zum Leben. Mann an, ſah, wie „Ich werde Im Augenblick kommen Sie Berg, der Bitte, dem Bruder Jefchichten verwickelt.“ adrett— was? Der Mann erhob ſich. „Alſo kommen „Ich bin pünktlich, Fräulein, und ſchönen Dank auch!“ Er ſteckte mit zitternden Händen die hundert Mark ein, reichte ihr abſchiednehmend die Hand. Hanny von Hochſtedt ſah dem Manne nach, der nach linkiſcher Verbeugung das Zimmer verließ. Draußen ſtand ihn zur Haustür begleitete. „Na?“ fragte Berg neugierig. „Alles in Ordnung— morgen komme ich wieder“, nickte der Beſucher wohlgefällig. geben, Er hörte mitten im S geriſſenen Augen Anna an, die ſoeben mit einem Tablett durch die Diele kam. Aber wiſſen Sie, Fräulein,„Wer iſt denn das?“ fragte er und ſah aus eine Erſcheinung geſehen. „Fräulein Anna, unſe Sie morgen, vielleicht gegen elf Uhr!?“ „Sie muß das ja erſt der—“ atz auf und ſtarrte mit weit auf⸗ „als habe er Stuvenmädchen, ſchick und Ich ſage Ihnen, die hat's in ſich“, vergaß ſich Berg.„Aber was dachten Sie denn, wer's iſt?“ „Niemand— andere den Kopf und verließ die Wohnung. num eine Aehnlichkeit!“, ſchüttelte der (Fortſ. folgt.) L Die Frau und ihre Welt Allerhand von früheren und heutigen Tafelgenüſſen. Von Hans Runge.. Die erſte Ananas kam Anno 1514 von Amerika nach Europa. König Ferdinand der Katholiſche war der erſte Ver⸗ ehrer der köſtlichen Frucht in der Alten Welt. Heutzutage hat 0„im Vergleich zur Vorkriegszeit, die Einfuhr der„Königs⸗ äpfel“— ſo wurden früher die Ananasfrüchte genannt— außerordentlich geſteigert. Das Gegenteil iſt von dem ruſſiſchen Kaviar zu ſagen. Nur ungefähr der vierte Teil der Vorkriegseinfuhr ge⸗ langt heute nach Deutſchland. Gute Kaviarſorten ſind drei— bis viermal teurer wie früher. 1 Es waren Holländer, die nach Beendigung des Dreißig— jährigen Krieges den erſten Kaffee nach Europa brachten, Ums Jahr 1670 tranten Franzoſen den erſten braunen Trank auf dem Jahrmarkt zu St. Germain. . Das„Gefrorene“ iſt italieniſchen Urſprungs. Katharina von Medici, die Gattin Heinrichs II., die Urheberin der Bartholomäusnacht, ſoll das künſtlich hergeſtellte Speiſeeis in Frankreich eingeführt haben. Linné, der große Naturſorſcher, war ein beſonderer Lieb⸗ haber von Schokolade. Nach dem berühmten Feinſchmecker Brillat⸗Savarin(1755— 1826), bekannt durch ſein noch heut⸗ zutage viel geleſenes Werk„Phyſiologie des Geſchmacks“, ſoll der unſterbliche ſchwediſche Botaniker und Pflanzen⸗Beſtimmer den Kakao Cacao theobroma(Göttertrank) benannt haben. Ums Jahr 1520 führten Spanier die erſte Schokolade nach Europa ein. Hier wurde das ſüße, aromatiſche Getränk binnen kurzer Friſt volkstümlich. Anna von Oeſterreich, die Gemahlin Ludwigs XIII., brachte die Schokolade über die Pyrenäen nach Frankreich. 1 Unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. wurden die erſten Litöre hergeſtellt. Die Erzeuger dieſer ſüßen, berauſchenden Säfte bildeten ſchon im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts eine ſtarke Zunft. Ihre Genoſſen wurden auf Befehl Ludwigs alsbald die Limonadenverkäufer, Kaffeehändler und Kaffee— wirte. 55 „Reſtaurant“ war urſprünglich die Benennung für eine beſonders ſtark eingekochte Fleiſchbrühe, die in der Pariſer Gaſtſtätte von Boulanger Anno 1765 gereicht wurde. Boulanger ließ das Wort„Reſtaurant“ über der Eingangstür zu ſeiner Garküche anbringen. Von hier aus zog die Benennung im Fluge über die ganze Welt und wurde fortan von zahlreichen Wirten in empfehlende Anwendung gebracht. E „Eierauflauf mit Glasaalen“ iſt in jedem Früh⸗ jahr in Spanien und Frankreich ein beliebtes, preiswertes Gericht. Dann ſteigen die kleinen, bis zu acht Zentimeter langen Jungaale, die durchſichtig und grünlich ſchillernd ſind, aus den Tiefen des Atlantiſchen Ozeans empor, um in den europäiſchen Flüſſen, Bächen und Gräben ihre Jugend zu ver⸗ leben; bis ſie nach Ablauf von fünf bis acht Jahren, zur Zeit ihrer Geſchlechtsreife, wieder den Weg gehen, den ſie ge— kommen ſind und den ſchon ihre Vorfahren, ewigen Natur— geſetzen folgend, gezogen ſind. Die Völker der genannten roma⸗ niſchen Länder ſchätzen nun die Aalbrut als„Göttergericht“. Wir Deutſchen ſind geneigter. die jungen Aaale erſt in den heimatlichen Gewäſſern eine gewiſſe Entwicklung durchmachen zu laſſen, bis wir daran denken, die Nachkommen der Familie der Kahlbäuche„blau“ oder in Gallert zu genießen. Mit Auſtern— häufig ſollen es Dutzende geweſen ſein— leiteten in der Vorkriegszeit zahlreiche Feinſchmecker ihre Tafelfreuden ein. Heute iſt der„Knüppel an den Hund ge⸗ bunden“; denn man muß tief in den Beutel greifen, um ſich dieſe Genüſſe, die viele aus Gründen des Geſchmacks ver⸗ ſchmähen, geſtatten zu können. Die Preiserhöhung, ſelbſt der deutſchen Auſtern, iſt ungefähr die gleiche wie beim Kaviar. Bei den Inſeln Föhr, Sylt und Amrum liegen zahlreiche Auſternbänke, die vorzügliche holländiſche und engliſche Auſtern liefern. Verſchiedene Faktoren ſind maßgebend, daß die deutſche Auſter von dem Tiſch des Mittelſtändlers verſchwunden iſt. Der Abſatz iſt dementſprechend gering. König Knut von Dänemark ſoll ums Jahr 1040 ſchon heimiſche Auſternbänke eingerichtet haben. Es waren engliſche Auſtern, die vor neun Jahrhunderten dem Dänenkönig zur Züchtung dienten. Haushalt und geiſtige Welt. Sich nur dem Haushalte widmende Frauen ſind häufig der Meinung, daß hauswirtſchaftliche Beſchäſtigung und geiſtige Welt ſchroffe Gegenſätze bilden, die ſich kaum überbrücken laſſen. Sie führen an, die körperlich ermüdenden Pflichten und Arbeiten einer Hausfrau laſſen ihnen weder Zeit noch Ge⸗ legenheit für ein Umſehen in geiſtigen Gebieten. Pflichten und Arbeiten im Haushalte ſollten jedoch nie bis zur Erſchöpfung erledigt werden, zum mindeſten darf dies nicht zur Regel werden. Die Aufgaben im Hausweſen ſollen nie zu umfangreich, aber auch nie zu einſeitig werden, daß ſie abſtumpfen gegen das, was man das Schwingen der Seele, die Pflege des Geiſtes nennt. In jedem Tagesprogramm einer Hausfrau läßt ſich mit gutem Willen ein halbes Stündchen aufſparen, das der Geiſtespflege gewidmet ſein ſollte. Dieſes halbe Stündchen täglich ſollte verbracht werden über der Lektüre eines belehrenden Buches, eines aufſchlußreichen Aufſatzes oder einer Beſchäftigung, die abſeits von den haus⸗ wirtſchaftlichen Arbeiten liegt. Es braucht durchaus keine Be⸗ ſchäftigung zu ſein, die ein intenſives Kopfanſtrengen, ein wiſſenſchaftliches Lernen oder Ueben bedeutet, denn dazu können ſich nur die wenigſten der geplagten Hausfrauen auf⸗ ſchwingen. 9 40 Dieſe Erholungszeit ſollte möglichſt nicht auf den ſpäten Abend verlegt werden, weil dann Körper und Kopf abgeſpannt und nicht mehr e e Es läßt ſich drehen, ſchon in den Nachmittagsſtunden dieſes geiſtige halbe Stündchen einzuführen, wenn man nur mit Freuden will. 5 Der geiſtig erfriſchte Menſch bezwingt ſein oft ſo e de körperliches Arbeitsgebiet beſſer, als der in der Tretmühle des grauen Einerleis Abgequälte, Abgehetzte und Abgeſtumpfte. Im 11 155 Deutſchland haben ſich die Hausfrauenvereine der Großſtadt und der Provinzſtädte die Aufgabe geſtellt, neben den hauswirtſchaftlich praktiſchen Fragen in ihren Vorträgen die geiſtige Seite im Daſein der Frau zu pflegen. Ihre Vor⸗ träge führen daher in die verſchiedenſten Gebiete des Wiſſens auf allgemein verſtändliche Weiſe ein. Es läßt ſich beobachten, wie ee in den abgelegenen Kleinſtädten die e d 3 und Augenheilmitteln gebrauchte Augentroſtpflanze, das als Dort, wo die Hausfrauenvereine noch nicht ſoweit ſind, findet ſich gewiß immer eine Frau, die gebildet genug iſt, um von ihren geiſtigen Schätzen an andere auszuteilen. Sie ver⸗ einigt vielleicht einen kleinen Kreis von Hausfrauen um ſich, beſpricht Fragen mit ihnen, die ſie fördern können. Es braucht nicht ein hochweiſes Belehren zu ſein, kein Unterweiſen aus irgendwelchen Wolkenhöhen— es genügt ſchon ein Referat über die wichtigſten Probleme unſeres Vaterlandes, über ein lehr⸗ reiches Buch, über einen bemerkenswerten Aufſatz, eine kultu⸗ relle kleine Schilderung, um ein geiſtiges Exwecken zu ſchaſſen. Selbſt dieſe Art von geiſtiger Pflege in beſcheidenem Rahmen erfriſcht, muntert auf und gibt neue Spannkraft für ein oft eintöniges Arbeiten. Und wie ſchön iſt es, wenn die eine oder andere dieſer Hausfrauen heimgehen mit dem Gefühl, etwas Schönes hinzugelernt zu haben. R. Kaulitzꝙ-Niedeck. Von der wahren Freundſchaft. Pb ͥ ͥꝙͥ VVV ͤ b Ich leſe gerade: Fürchtet nicht eure Feinde, fürchtet allein eure Freunde. g Vor einem Feinde iſt man ſchon auf der Hut, ein Freund dagegen hat Gelegenheit, unſer Tun und Laſſen, unſere Worte und Gedanken zu kontrollieren. Fürchtet allein eure Freunde! Nun ſind, das wiſſen wir wohl, die meiſten Freunde keine Freunde. Wir dürfen ſchon ſehr, ſehr glücklich ſein, wenn wir einen Freund haben. Einen Freund, den wir nicht zu fürchten brauchen, dem wir im Gegenteil alles anvertrauen können und der uns treu bleibt, was auch kommen mag Aber woran erkennt man den wahren Freund? Im Glück iſt das ſehr ſchwierig ſeſtzuſtellen, oft faſt unmöglich. Dann iſt jeder immer unſer Freund. Den aufrichtigen Freund entdeckt man eigentlich nur im Unglück. Dann kommt er auf uns zu mit offenen Armen, mit denſelben treuen Augen und dem— ſelben offenen Herzen wie früher. 0 Aber der Aufrichtige ſteht auch in glücklichen Zeiten da. Doch ich denke, daß man die beiden gut unterſcheiden kann Es gibt ein ſicheres Gefühl: das Herz ſpricht eine Sprache. der man gewöhnlich vertrauen kann: zu dem aufrichtigen Freund fühlt man ſich unbewußt hingezogen. Und dann ſind noch— wenn auch an ſich geringfügige— Zeichen da, die von großer Bedeutung ſein können und die wir uns gut merken müſſen: i Vertrauen wir einem Menſchen etwas an und fühlen wir uns verpflichtet, ihn zu bitten, dies nicht weiterzuerzählen, dann iſt dies kein aufrichtiger Freund. Ein ehrlicher Freund ſchweigt von ſelbſt; das wiſſen wir inſtinktip. 1 15 Ein aufrichtiger Freund vertraut uns ſeine Geheimniſſe. ſeine Sorgen und ſeinen Kummer an und beratſchlagt mit uns. Es iſt aber unmöglich, daß jemand uns aufrichtig zugetan ſein kann, wenn belangreiche Dinge in ſeinem Leben vorgehen und wir wiſſen nichts davon.. Bei einem aufrichtigen Freund verſchwendet man keine nutz⸗ loſen Worte. Er begreift uns ſofort: er lieſt in unſeren Augen. unſerer Haltung, und wir ſagen ihm ohne Umſchweife, worum es geht, was es auch ſei. 4 War man längere Zeit voneinander getrennt und fühlt man ſich beim erſten Wiederſehen etwas fremd, dann iſt man nie aufrichtig befreundet geweſen. Bei ehrlichen Freunden bildet eine Trennung keine Scheidewand. Ein echter Freund, ob er fern iſt oder nah, iſt immer dicht bei uns. Wir ſind in Ge⸗ danken immer bei ihm. 5 Wenn wir nach Jahren einen Freund wiederſehen und es iſt uns, als hätten wir uns erſt tags zuvor„Auf Wiederſehen!“ geſagt, dann wiſſen wir, daß ein aufrichtiger Freund vor uns ſteht. 1 1 Es iſt natürlich nicht immer möglich, alle dieſe Prüfmittel anzuwenden, aber ſolange ihr keine feſte Sicherheit habt, ſeid auf eurer Hut! Gebt nur dann eure Freundſchaft, wenn ihr wißt, daß ſie auch angebracht iſt. Fürchtet eure Freunde..! Aber habt ihr einen Freund gefunden, der eurer Freund— ſchaft würdig iſt und den ihr nicht zu fürchten braucht, dann ſtreut Blumen der blühendſten und treueſten Freundſchaft mit vollen Händen auf ſeinen Weg. Sante Kwante. Bewährte Heilpflanzen. PEEP/ ooo Vom zeitigen Frühjahr bis ſpät in den Herbſt hinein gibt es die verſchiedenſten Pflanzen für alle möglichen Heilzwecke und Heilwirkungen. Schon ſehr früh findet man das gegen Ausſchlag und Nervoſität angewandte Löffelkraut, und das bei Leberleiden mit viel Erfolg benutzte Leberblümchen. Ferner die zur Bekämpfung von Stein-, Leber⸗ und Magenleiden be⸗ nutzte Gundelrebe, Erdeſeu und Gundermannpflanzen, den bei Huſten und Katarrhen ſchleimlöſend wirkenden Brand- oder Huflattich und das gleichen Heilzwecken dienende gewöhnliche Veilchen. 1 1 Im Mai ſind unter anderem ſammelreif das großblättrige Lungenkraut(oder: Hirſchkohl), das bei Keuchhuſten und Bruſt⸗ krankheiten vorzügliche Dienſte leiſtet, und der im Volksmunde als Scheuerkraut, Katzenſteert und Zinnkraut bekannte Schachtel⸗ halm, der bei Harn- und Nierenleiden heilend und auch waſſer⸗ treibend wirkt; ferner das weißblühende, bei Frauenleiden an⸗ ewandte Paſtoren⸗ oder Hirtentäſchelkraut und der Harn⸗ eiden und Hautausſchlag heilende, auf Wieſen und Feldern maſſenhaft vorkommende Erdrauch oder Taubenkropf. Auch der als Wurmmittel und bei rheumatiſchen Schmerzen geſchätzte Wurm⸗ oder Hainfarn beſitzt im Monat Mai ſeine wirkſamſten Heilſtoffe, ebenſo der zur Beſchleunigung des Blutumlaufs be⸗ nutzte Krull⸗ oder Frauenhaarfarn, der bei uns allerdings nur als Gartenzierpflanze vorkommt. Im Juni gibt dann die Wermut⸗ oder Abſinthpflanze eine wertvolle Kräutermedizin zur Behebung von Magen⸗ und Darmleiden; ferner wächſt zu gleicher Zeit das gegen Magen-, Leber- und Gallenleiden heil⸗ ſame Tauſendgüldenkraut und die Andornpflanze. Ferner gehört hierher die allbekannte Schafgarbe, der nervenſtärkende und blutreinigende Kraft innewohnt und die außerdem Magen⸗ ſchmerzen und Hämorrhoiden beſeitigt; ebenſo der bei Magen⸗ ſchmerzen und Blähungen wirkſame Feldkümmel, das bei Nerven- und Magenleiden benutzte Gemeine Labkraut und die für gleiche Heilzwecke benutzte Thymianpflanze, die mit der Gamander⸗ oder Ehrenpreispflanze auf Wieſen und Feldern weitverbreitet iſt. g Schließlich ſind auch noch die Würmer und Kopfſchmerzen beſeitigende Wein⸗ oder Gartenraute und das als mildes Abführmittel benutzte wilde Stiefmütterchen zu erwähnen. Der Juli bringt dann das Baſilienkraut, das harntreibend wirkt und Nieren⸗ und Blaſenleiden heilt, und die zu Umſchlägen Bleichſu ittel bekannte Johanniskraut, der Harn⸗ und Stein⸗ leiden Linderung verſchaffende Majoran, der früher auch als eine Arznei gegen Zahnſchmerzen Verwendung fand, und die gegen Bruſt⸗ und Lungenleiden helfende Hohlzahnpflanze. Eine gasse Zahl von Pflanzen deutet ſchon durch ihren Namen an, aß ihnen vom Volk ſeit langem eine He e beigelegt worden iſt. Die Hausfrau, die ſich immer einen kleinen Vorrat der angeführten Heilkräuter hält, iſt ſtets zu ſchneller Hilfe⸗ leiſtung bereit, wenn in ihrer milie leichte Erkältungs⸗ Es iſt beſſer .. die Jugend verſtehen zu wollen, als ſie nur verſtändnis⸗ los zu kritiſieren. .. ſich in etwas Unvermeidliches mit Würde zu ſchicken, als ſtändig darüber zu klagen! ... in ſeinem eigenen Leben Beſcheid zu wiſſen, als in den der anderen, das uns nichts angeht! .. eine Handvoll Gegenwartsglück zu genießen, als ſtete nur vom Wechſel auf die Zukunft zu leben! i ... Weniges gründlich zu verſtehen, als von allem uur etwas! „. unſere ſchöne, deutſche Sprache richtig zu gebrauchen, als mißverſtandene Fremdwörter falſch! „ einer Enttäuſchung vorzubeugen, als ſpäter unter einer Enttäuſchung leiden zu müſſen! . man ärgert ſich über andere, als über ſich ſelbſt— denn das iſt der unangenehmſte Aerger! ... Hinderniſſe, die man nicht nehmen kann, geſchickt zu umgehen! .. ſich einen Menſchen vorher genauer anzuſehen, den man nachher Wichtiges anvertrauen will! TO-To. Frühjahrsmäntel. Obwohl wir noch kaltes und ungemütliches Wetter haben. wird es doch Zeit, ſchon an den kommenden Lenz zu denten und an das, was er uns auf dem Gebiete der Mode bringe Und da der Lenz uns nicht nur ſchöne Tage beſchert, iſt es zu empfehlen, an erſter Stelle für einen warmen Frühjahrs⸗ mantel zu ſorgen. In dieſem Jahre präſentiert die Mode hellfarbige Mantelſtoffe. Hin und wieder ſieht man einen kleinen Pelzkragen auf den Mänteln, aber nur von kurz- haarigem Pelz, der nicht winterlich ausſieht. Bevorzugt wird geſchorenes Lamm; in der Farbe wie der Mantel, nur etwas dunkler als dieſer. Die Mäntel weiſen vielfach einen großen Revers auf, den man bei ſchönem Wetter ziemlich weit offen trägt, worunter dann eine helle Bluſe ſichtbar wird. Bei kaltem Wetter wird der Kragen mit einem großen Phantaſieknopf geſchloſſen. Die Aermel ſind durchweg ziemlich weit,. Die Mäntel ſind faßt alle dreiviertel lang, was ſehr ſchlank macht. Die modernſten Farben ſind Sandfarben und Hellbraun; daneben ſieht man aber auch dunkle Farben wie Blau, Grün, Braun und e ZW. Die praktiſche Hausfrau. k. Einfacher Spaunſtich. In ſenkrechter Richtung ſpant man in gleichmäßigen Abſtänden die Stickfäden über den Stofk⸗ grund, dabei am Rand der Muſterlinien zur Kehrſeite gehend und unterhalb des Muſters wieder herauskommend, immer die Richtung beachtend. Dann werden ebenſo waagrechte Fäden geſpannt, ſo daß Längs- und Querfäden ſich rechtwinklig kreuzen. An den Kreuzungspunkten näht man dann alle Fäden durch Ueberfangſtiche in ſchräger, aber ſtets gleicher Lage fei. oder faßt ſie auch mit Kreuzſtichen. k. Doppelter Spannſtich wird ſo gearbeitet, daß immer zwei Spannſäden dicht nebeneinander liegen, ehe der Zwiſcheuraun folgt. Dann ſind die Treffpunkte mit Kreuzſtichen ſeſtzuhalteg. In die Mitte der kleinen Quadrate kann man noch Kreuzchen oder Knötchen arbeiten. f. Gefäße von Fiſchgeruch zu befreien. Den unangenehnten Fiſchgeruch in Steingut und anderen Gefäßen beſeitigt man durch Ausſcheuern mit Senfmehl oder mit warmem Waſfſer dem man etwas übermanganſaures Kali hinzugefügt hat. Auskochen des betreffenden Gefäßes mit gebrauchten Tee blättern beſeitigt ebenfalls den Fiſchgeruch. f. Bratpfannen reinigen. Bratpfannen koche man ab und zu mit einer Sodalöſung aus. Das Mittel iſt auch anzuſvenden, wenn man Bratpfannen von Fiſch-, Zwiebel- oder ähnlichen Geruch befreien will. Neue Pfannen koche man vor dem Cie brauch mit Kartoffelſchalen und etwas Waſſer aus. Beim Gla⸗ kauf wähle man Bratpfannen, deren Boden etwas nach innen gewölbt iſt. f. Flaſchen mit hineingeſtoßenem Pfropfen. Hineingeſtoßene Pfropfen entfernt man, indem man einen Bindfaden, von den man die beiden Enden in der Hand hält, weit in den Flaäſchen⸗ hals hineinſchiebt, um den Pfropfen in den Hals der verkehr zu haltenden Flaſche fallen zu laſſen, ſo daß der Bindfaden ſich hinter dem Pfropfen befindet. Zieht man nun den Bindfaden an, ſo wird ſich die Schleife um den Pfropfen legen und ihn mit herausbringen. k. Aſche aus dem Ofen zu nehmen. Um Aſche ſtaubfrei gus dem Oſen zu entfernen, bedecke man den Mülleimer mit einen. naſſen Scheuertuch, das man beim Hineinſchütten der Aſche an einer Seite aufhebt. EEEPC TTT k. Gäuſekleinſuppe. Ein ſauber gereinigtes Gänſeklein werd mit anderthalb Liter Waſſer aufgeſtellt, mit zwei Mohrrüben, zehn bis zwölf Pfefferkörnern, fünſzehn bis zwanzig Graue Salz, einem Lorbeerblatt und einer ganzen Zwiebel laugſa m gekocht, bis es weich iſt. Die Suppe wird dann durchgegoſſen und mit fünfzig Gramm gequollenem Reis nochmals auf⸗ gekocht und mit gehackter Peterſilie angerichtet. f. Abbraten von geſottenem Ochſen, oder Rindfleiſch, Frisch geſottenes oder übriges Suppenfleiſch wird in Scheiben ge⸗ ſchnitten und in reichlich Fett nebſt viel feingeſchnittenen Zwie⸗ beln auf beiden Seiten gelb gebraten. Sehr gut ſchmeckt dazu Kartoffelſalat. f. Eierluchen mit Lebergulaſch iſt gute Zukoſt zu Sauerkraut. Die Leber wird in Würfel geſchnitten, mit einer kleiu⸗ geſchnittenen Zwiebel und mehreren Löffeln Apfelwürfeln ver⸗ miſcht, worauf man alles langſam in Fett durchbrät und unter Zugabe von etwas leichter Fleiſchbrühe gar ſchmort. Ju⸗ zwiſchen bäckt man Eierkuchen; dieſe werden mit dem Leber; gulaſch gefüllt, zuſammengerollt, einmal durchgeſchnitten und zu dem Sauerkraut gereicht. f. Champignonſoße. Es werden 20 bis 25 Champignons in 100 Gramm zerlaſſener Butter ſchnell weich geſchwitzt, dann herausgenommen und mit dem Saft einer Zitrone beträufelt. Nun ſchwitzt man in der Butter 20 Gramm Mehl hellbraun. ibt daun„ Liter Meſſerſpite oder 7 Liter Waſſer mit 4 Eiter ein und einer Meſſerſpitze Fleiſchextrakt dazu, würz: mit weißem Pfefſer und läßt nun die Champignons in der Soße nochmals aufkochen. Zum Schluß zieht man die Soße mit zu dieſen Vorträgen mit freudigem Intereſſe 5 einen und wie ſie aufmerkſam den Ausſprachen am Schluſſe folgen. krankheiten oder ſonſtige Unpäßlichkeiten auftreten. A. E. einem Eigelb ab. tragen(Laute Zuſtimmung). In dieſem Sagle waren zum erſten Mal junge Natio⸗ nalſozialiſten als Parteigenoſſen zu einer Gemeinſchaft vereint, die unmißverſtändlich einen Entſchluß. proklamiert hat: Mit dem Geiſt wollen wir die Nation erobern, aber mit der Fauſt jeden bändigen, der es wagt, den Geiſt durch Terror, zu vergewaltigen. (Stürmiſcher Beifall.) Das war die Gründung der SA., des großen Kraftarmes der Partei. Verpflichtung für die Zukunft Wir haben eine ungeheure Verpflichtung für die Zukunft. Das Vertrauen, das uns das Volk am 12. November geſchenkt hat, verpflichtet uns alle, ſtets an dieſes Volk zu denken und für dieſes Volk einzutreten. In— dem wir auch heute nur das ſein wollen, was wir einſt waren, werden wir auch in Zukunft bleiben, was wir heute ſind!(Leb— hafte Zuſtimmung). Auch heute können wir, wie in der Vergan— genheit, der deutſchen Nation nichts anderes ſagen als: Wir verſprechen Dir, deutſches Volk, daß wir in der Zukunft genau ſo wei⸗ ter kämpfen wollen wie bisher. Wenn wir einſt ſagten: Unſere Aufgabe iſt die Erobe— rung der Macht in Deutſchland, ſo ſagen wir heute: Aufgabe der Bewegung iſt die Eroberung des deutſchen Menſchen für die Macht dieſes Staakes. (Stürmiſcher Beifall). Ueberall, von allen Stellen der Partei und ihren Organiſatio— nen muß um dieſes Ziel gekämpft werden. Wir wollen dabei auf allen Seiten unentwegt im Angriff bleiben! Am 12. November vorigen Jahres hat das Volk ein einzigartiges, wunderbares Be— kenntnis abgelegt, das größte, das je einer Bewegung in der Welt gegeben worden iſt. Wir ſind der Ueberzeugung, daß das uns immer wieder zuteil wird, wenn wir immer wdeier für und um dieſes Volk kämpfen und ringen. Wir ſind daher auch der Ueber— zeugung, daß wir immer wieder vor dieſes Volk hintreten müſſen. Wir erleben es jetzt in einem anderen Staate, wohin es führt, wenn man nicht mehr den Mut hat, vor die Nation hinzutreten und ſie um ihr Bekennt— nis zu bitten(Stürmiſcher Beifall). Niemals darf es bei uns ſoweit kommen, daß wir aus Angſt, eine Ablehnung erfahren, vielleicht zur Gewalt greifen müſſen! Stets wollen wir deſſen eingedenk ſein, daß die Kräfte des deutſchen Volkes nicht im Innern vergeudet werden dürfen. Jedes Jahr Appell an das Volk Wir wollen daher auch in der Zukunft wenigſtens einmal in jedem Jahre dem Volk die Möglichkeit geben, ſein Urkeil über uns zu fällen. So wie früher in 10 000, in 100 000 einzelnen Kundgebungen vor das Volk getre⸗ ten ſind, um immer wieder ſein Vokum zu erbitten, ſo müſſen wir auch in Zukunft die. ſen Kampf fortführen in 10 000 und 100 000 Kundgebungen und Verſammlungen, um je⸗ des Jahr wenigſtens einmal einen Appell an die ganze Nation zu richten. Geht der Ap⸗ pell ſchlecht aus, dann ſoll keiner ſagen, das Volk iſt ſchuld, ſondern er ſoll wiſſen: Die Be⸗ wegung iſt kräge geworden, die Bewegung kämpft nicht mehr richtig, die Bewegung hat die Fühlung mit dem Volke verloren. Und dann wird man daraus erneut lernen kön nen, wieder in das Volk hineinzugehen. Dar⸗ in liegt unſere Kraft. Kein Poliliker kann der Welt gegenüber mit mehr auftreten, als er hinter ſich hat. Wenn uns das Schickſal die Kanonen genommen hat, die Maſchinenge- wehre, die Flugzeuge und die Tanks, dann ind wir umſo mehr verpflichtet, wenigſtens das Volk in ſeiner Geſamtheit zu uns zu ſcharen(Stürmiſcher Beifall). Das iſt zugleich auch dieg rößte Friedens- politik, die denkbar iſt. Wer ein ganzes Volk verkrift, der wird ſich reiflich die Folgen über⸗ legen, die ein leichkſinnig vom Zaun gebro- chener Skreit nach ſich ziehen kann. Wer nur enen kleinen Klüngel ſein eigen nennt und fürchten muß, vom Volke beſeiligt zu wer⸗ den, der mag der Verſuchung verfallen, durch äußere Erfolge die mangelnden inneren aus- zugleichen. Wir brauchen keine außenpolitiſchen Er⸗ folge, um das Volk zu gewinnen, denn das Bklo gehört uns(Stürmiſcher Beifall und langanhaltende Heilrufeh. Wer ein ganzes Volk in ſeiner Geſamtheit hinter ſich fühlt, der wird beſorgt ſein, daß er dieſes Blut nicht leichtſinnig vergeudet und er wird un⸗ entwegt daran denken, die Inkereſſen des Volkes wahrzunehmen mit den Mitteln des Friedens, der Arbeit und der Kultur, die der Geiſt dem Menſchen gegeben hat. Freiheit und Gleichberechtigung Er wird nur im äußerſten Notfalle appel⸗ lieren an die natinoale Kraft! Wer aber ſein Volk ſo hinter ſich weiß und hinter ſich hat, der kann auch ſchweren Zeiten ruhig entge— genſehen(Lebhafter Beifall), Wenn wir einkrelen für einen wahrhaflen Völkerfrieden, ſo können wir aber auch ver- langen, daß dem deulſchen Volke das nicht veweigertk wird, was jedes anſtändige Volk zu fordern berechtigt iſt. Darum ſind wir ebenſo fanatiſche Verfechter des Friedens, wie wir Verfechter der Rechte und damit der Gleichberechtigung und damit der Lebens- rechte der deulſchen Natſon ſind(Beifall). Erinnerung an die Toten Wir wollen in dieſer Stunde, in der wir uns gemeinſam als erſte Repräſentanten der nationalſozialiſtiſchen Bewegung fühlen, auch derer gedenken, die aus unſeren Reihen den heutigen Tag nicht mehr erleben können.(Die Verſammlung erhebt ſich.) Die Saat, die ſie mit ihrem Opfer perſönlich dem deutſchen Volke geſchenkt haben, iſt als Ernte aufgegan⸗ gen. Ihre Not und ihr Leid iſt zum Unter⸗ pfand der deutſchen Zukunft geworden. Ihre Opfer müſſen uns aber lehren, daß keiner auch nur eine Sekunde zögert, wenn das Schickſal von uns dasſelbe Opfer fordern ſollte. Ein deutſches Volk, ein deutſches Reich, Der Gautag heiliger Verpflichtung liegt hinter uns! Unvergeßlich wird er bleiben für alle diejenigen, die das heilige Gelöbnis unver- brüchlicher Treue gegenüber Führer, Partei, Staat und Volk auf unſere junge ruhmreiche Fahne ablegten und in glühender Begeiſterung bereit ſind, ſich ſelbſt, ihr Leben, ihre ganze Kraft und ihr ſtarkes Wollen unermüdlich einzuſetzen, in dem Ehrenamt, das ihnen anvertraut wor— den iſt.„Nichts für uns ſelbſt, alles nur für Deutſchland.“ Heroismus gehört zur reſtloſen Erfüllung dieſer großen und herrlichen Aufgabe und ein„ſichſelbſt beſiegen können“; ſich ſelbſt, das egoiſtiſche Denken und Wünſchen in der ei⸗ genen Bruſt zurückſtellen können, es erdroſſeln können zum Segen des Anderen, des ganzen Volkes, zum totalen Siege unſeres heiligen Kamp⸗ fes, zum weltumſpannenden Endſiege des Natio- nalſozialismus! Unvergeßlich wird dieſer dezen⸗ traliſierte Gautag bleiben für unſeren ganzen Kreis und beſonders für unſere tauſendjährige Stadt, dieſer Tag, der in der Geſchichte derſel- ben fortleben wird als leuchtender Beweis höch— ſter Geſchloſſenheit und arbeitsfreudiger Bereit- ſchaft, ſtärkſter Disziplin und hingabebereiter Gefolgſchaftstreue gegenüber dem Führer und dem deutſchen Volk! Wie kaum je vorher wogte ein Fahnen⸗ meer über der Stadt und kündigte in ſeiner Rie- ſenzahl eine wuchtige Demonſtration an. Das Hakenkreuz, das Wahrzeichen des 3. Reiches, wetteiferte mit dem ſchwarz⸗weiß⸗rot der alten Reichsfahne, und das rotweiße der Heſſenfarben verſchwand in demſelben Maße, in welchem ſich die Bewohner der beflaggten Häuſer allmählich nur noch als Deutſche zu fühlen beginnen! Tan- nengrün unterſtrich das farbenfrohe Bild, und leuchtender Sonnenſchein übergoldete unſer Hep— penheim, den Schauplatz politiſcher und völkiſcher Verſchmelzung. Mit dem großen Wecken durch den Spiel- mannszug 1/221 begann um 7 Uhr die gewal— tige Handlung des dezentraliſierten Gautages der Verpflichtung für den Kreis Heppenheim. Um 8 Uhr nahmen die zur Vereidigung gelang— enden Amtswalter uſw. Aufſtellung am Bahn- hof, von wo um 8.30 Uhr der Abmarſch durch die Hauptſtraßen begann. Um 9.15 Uhr war alles im Parkhotel„Halber Mond“ angetreten und 9.30 Uhr zogen 17 Fahnen in den Saal ein, denen Kreisleiter Dr. Hildebrandt auf dem Fuße folgte. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Adjutanten Pg. Warnecke ſprach Pg. Kraft. Er blickte zurück auf den Trümmerhaufen des deutſchen Volkes, das ein Volk war ohne Va- terland, während der 14 Jahre des Bruder— kampfes aller gegen alle. Verbrecher unternahmen es, die deutſche Volksſeele zu vergiften und die die Deutſchen von ihrem Vaterlande zu trennen. Sie verſtanden es, die Nacht über Deutſchland zu erhalten, die ſie brauchten, zu ihrem dunklen Tun. Die Revolution von 1918 war keine Re— volution. Eine ſolche haben erſt wir dem Volk gebracht und ſie hat den nationalſozialiſtiſchen Staat geformt, weil ſie das Volk an der Seele gefaßt hat. Die nationalſozialiſt. Bewegung iſt nun Staat geworden und wir ſind die Säulen dieſes Staates. Was wir politiſchen Leiter damals und heute getan haben und tun, das war und iſt nur Dienſt am Volk. Wir waren und ſind Soldat und politiſche Leiter zu gleicher Zeit, ſind poli— tiſche Soldaten. Daß heute 950% Deutſche den Nationalſozialismus anerkennen genügt uns nicht, wir wollen das Volk umformen, daß es denken, fühlen und handeln lernt im Sinne Adolf Hitlers und dann erſt iſt die Bedeutung des Nationalſozialismus erfüllt. Nie geſchieht in der Geſchichte etwas, ohne einen großen Ein- ſatz. Wir geloben heute, alles auf nationalſozi⸗ aliſtiſcher Grundlage einzuſtellen. Der Opfertod unſerer Helden legt uns Verpflichtungen auf. Geſtern waren es vier Jahre, daß Horſt Weſſel ſtarb. Er ſtarb, weil er ſein Volk liebte, und damit Deuſchland freimachen wollte. Heute können wir unſeren Toten zurufen: „Deutſchland erſtrahlt neu im Glauze Eures Blutes!“ ein einmütige deutſche Nation, ſtaxk, frei, ge⸗ achtet, lebensfroh, weil ihr das Leben wie⸗ der möglich geworden iſt. So wollen wir in dieſer Stunde wieder unſeren alten Kampf⸗ ruf erheben: 1 Unſerer Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, unſerem deutſchen Volk und unſerem Deutſchen Reich Sieg⸗Heil! 5 Mit einem dreifachen Sieg⸗Heil auf die Nationalſozialiſtiſche Partei, das deutſche Volk und das Deutſche Reich beendete der Führer ſeine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Rede. Das Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchloß die be⸗ deutſame Kundgebung im Hofbräuhausſaal ab. Noch lange Zeit dauerten die herzlichen Kundgebungen, die Adolf Hitler von ſeiner treueſten Gefolgſchaft dargebracht wurden. Die Uereidigung der polftischen Leiter des Kreises Heppenheim a. d. B. wir wollen den toten Kameraden ihre Treue danken, in dem wir ihnen unſere Treue geloben. Ein vaterländiſches Potpourri folgte dieſer Rede nach welchem Kreisleiter Dr. Hildebrandt das Wort ergriff. Er ſtreifte die mannigfachen Eide auf die Fahnen aller möglichen Parteien und Verbände des vergangenen Syſtems, jener Anhänger, die verwirrt von unklaren, ver- ſchwommenen Begriffen und Vorſtellungen waren. Alle dieſe politiſchen Gruppen ſind heute ver— ſchwunden und ihre Schwüre ſind verweht. Das was wir heute hier erleben iſt etwas ganz anders. Wir geloben Treue gegen unſeren Führer Adolf Hitler, was auch immer kommen mag. Wer heute dieſen Eid ablegt, der gehört nicht mehr ſich ſelbſt und ſeiner Familie, ſon⸗ dern Adolf Hitler, dem deutſchen Volk und dem deutſchen Vaterland. Wenn wir alle in Zukunft danach han⸗ deln, dann muß es vorwärts gehen. Auf unſeren Schultern ruht das national ſozialiſtiſche Staatsgebäude. In ihnen ruht ein Stück des nationalſozialiſtiſchen Staates und ein gerütteltes Maß von Verantwortung liegt auf jedem Einzelnen. Es war der Fehler des deut— ſchen Adels, daß er ſeinen Wablſpruch vergaß: „noblesse oblige“!“ Manu kaun uur eine bevorzugte Stellung einnehmen, wenn man erhöhte Pflichten erfüllt. Man muß von uns Amtswaltern die überzeugende Gewißheit erlangen, dieſe Menſchen tragen den Nationalſozialismus im Herzen und ſie handeln danach! An uns ſelbſt müſſen wir anfangen zu reformieren, und zu verbeſſern. Wir haben unſeren Pflichtenkreis aus dem Grunde übertragen bekommen, weil die nationalſozialiſtiſche Bewegung in uns das Ver- trauen ſetzt. An uns perſönlich liegt garnichts. Wir ſind nur dafür verantwortlich, daß der Nationalſozialismus marſchiert. Ebenſowenig wie es den Mond bekümmert, wenn ihn der Mops anbellt, ebenſowenig darf und kann es uns kümmern, wenn Verleumder oder Neider uns be— geifern, wenn wir unſere Pflichten reſtlos erfüllen. Wir ſtehen im Brennpunkt der Kritik. Wenn wir treu und ehrlich als Kamer⸗ raden uuſere Pflicht tun, dann werden wir das ſein, was Adolf Hit ler, unſer großer Führer von uns erwartet, treue Amtswalter der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Heil Hitler! Anſchließend hörten die zu vereidigenden politiſchen Leiter die Rundfunkübertragung aus München, und in uns fortleben werden die Worte Baldur von Schirachs„Wir gingen zu Hitler, weil der Weg zu ihm, der Weg zu Deutſchland iſt!“„In unſerer Gemeinſchaft hat nur der Platz, der dem ewigen Deutſchlaud dient.“ Nach ſeinen Worten an Rudolf Heß:„Die Tat iſt ſtumm, wie unſere Toten es ſind, die mit dem Namen Adolf Hitlers auf den Lippen, in den Tod gingen, in ſelbſtverſtändlicher Pflicht: ſchweigen und ſterben für ihren großen Führer! Rudolf Heß, melden Sie das dem Führer als Botſchaft ſeiner treuſten Jugend!“ Lautloſe Stille. In das Senken der Fahnen hinein erklingt machtvoll die Stimme des Führers:„Wehe dem Volk, das keine Helden mehr kennt, denn es iſt ein Volk ohne Führer!“ In dem Deutſchland von morgen werden euch Altäre der Dankbarkeit erbaut werden. Während der beſinnlichen Minuten vor der Vereidigung ertönte wie eine Mahnung an unſere Seelen das Deutſchlandlied. Um 11,40 Uhr vereidigte Rudolf Heß alle im Saal auweſenden Amtswalter und Jugend— führer mit der Eidesformel: „Ich ſchwöre Adolf Hitler unverbrüchliche Treue, ihm und den mir beſtimmten Führern unbedingten Gehorſam.“ Feierliche Stimmung lag über den Verſammelten und die Worte von Rudolf Heß: „Die größte Eidesleiſtung der Geſchichte iſt geſchehen“ brachen den Bann, unter dem alle ſtanden. Ein kurzer Feldgottesdienſt für die beiden chriſtlichen Konſeſſionen mit dem Rückblick auf unſere gefallenen Helden ſchloß ſich an. Es ſprach der katholiſche Stadtpfarrer Eckſtein von Heppenheim und dann der evangeliſche Stadt⸗ pfarrer Hechler, Heppenheim. Mit dem Geſang des Deutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Liedes fand die gewaltige Feier ihren weihevollen Abſchluß. Vereidigt wurden 543 politiſche Leiter und etwa 100 Jugendführer. Der Führer rief von E. Guyot, Heppenheim Von nah und ferne kamen heran Parteigenoſſen, Mann für Mann, Dem Führer zu zeigen, arbeitsbereit, Im Bürgergewand und im braunen Kleid. Deutſche Frauen, im ſilbernen Schein Bleichender Haare ſtellten ſich ein, Opferbereit und arbeitsgewillt, Ernſter Geſchloſſenheit leuchtendes Bild. Jungfrau und Jungmann vom 3. Reich Führer beide, die Ziele gleich, Bildner der Jugend in großer Zeit, Heiligen Willens, die Seele weit. So ſtanden ſie alle in Reih und Glied, — Kein Standesdunkel mehr Deutſche ſchied.— Das Werk ihres Führers zu fördern bereit, Schwuren ſie ihm den Gefolgſchaftseid. Y NS.⸗ Bekanntmachungen (Parteiamtliche Veröffentlichungen der NSDAP., Ortsgr. Viernheim und der Unterformationen). NMS DA P., Ortsgruppe Viernheim Geſchäftsſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19. Geſchäftsſtunden⸗ Einteilung: N. S. B. O. und Deutſche Arbeitsfront: Jeden Montag, Mittwoch u. Freitag, abends 79 Uhr Ortsgruppenleitung: Jeden Montag und Donnerstag, abends 7—9 Uhr Kaſſenverwaltung der Ortsgruppe: Jeden Donnerstag, abends 7—9 Uhr Amt für Beamte. Betreffend die Beerdi⸗ gung unſeres Mitgliedes Martin Hanf bitte ich die Dienstags Bekanntmachungen zu be⸗ achten. Der Leiter. Die je 4 SA. und SS. Leute, die an der Spalierbildung morgen Dienstag in Heppenheim— Trauung des Kreisleiters— teilnehmen, melden ſich heute Abend 7 Uhr auf der Parteigeſchäftsſtelle. Deutſcher Abend am Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr im„Freiſchütz“. Die Parteimitglieder und Mitglieder aller Unterformationen ſei hierauf beſonders hinge wieſen und ſchon jetzt vollzählig eingeladen. Heil Hitler! Der Propagandaleiter. NS. Frauenſchaft(Singchor). Am Mittwochabend 8 Uhr pünktlich in der Wirt⸗ „Germania“ erſcheinen. Weil damit die letzte Singſtunde vor dem deutſchen Abend ſtatt— findet, rechne ich mit vollzähligem Erſcheinen Der Leiter. NS. Volkswohlfahrt. Wir ſuchen für einige— beſonders dringende Fälle— ge⸗ brauchte Bettſtellen und Bettzeug. Auf manchem Speicher ſteht wohl noch eine gebrauchte Bett- ſtelle, die geſpendet werden kann. Meldungen am Dienstag, den 27. Februar 9—11 Uhr im Sitzungsſaale des Rathauſes. J. A.: Stockert, Geſchäftsführer. J. Ujernheimer Tonfilmschau „Schön iſt jeder Tag den Du mir ſchenkſt— Marie Luiſe“. Heute Montag im Central-Film-⸗Palaſt. Auf vielſeitigen Wunſch ſowie der großen Nachfrage wegen kommt heute, ſtatt„Das letzte Erlebnis“,„Die Sonne geht auf“ d.h.„Schön iſt jeder Tag den Du mir ſchenkſt— Marie Luiſe“. Wie iſt dieſer Schlager entſtanden. — Ein junger Arbeiter komponiert ein Lied für die kleine Marie-Luiſe. Das Lied wird für ihn Schickſal. Man entdeckt ſeine wunderbare Stimme, und in wenigen Jahren iſt er ein welt⸗ berühmter Tenor geworden. Marie-Luiſe war bereit, ſeiner Laufbahn alles zu opfern, ſelbſt ihre Liebe. Wird er dies annehmen? Das alles ſehen und hören Sie in dieſem wunder⸗ baren Film. Allen Beſuchern iſt noch heute Montag ein genußreicher Abend beſchieden. Für alle Filmfreunde geht die Sonne auf. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt 413 Stück, verkauft 295 Stück. Milch ⸗ ſchweine das Stück 8—17, Läufer das Stück 18—24 Mark. Marktverlauf mittel.